Neue elektrische Triebwagen in Baden-Württemberg im Einsatz

STUTTGART - Seit Wochenanfang setzt die DB insgesamt sieben neue Elektrotriebzüge der Baureihe ET 425 im 2-Stunden-Takt auf den Strecken Karlsruhe - Pforzheim - Mühlacker - Stuttgart und Heidelberg - Bruchsal - Mühlacker - Stuttgart ein. Die ET 425 bedienen die beiden Strecken alternierend, so dass die neuen Fahrzeuge auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt Stuttgart - Mühlacker im Stundentakt unterwegs sind. Sie ersetzen bis auf einzelne Ausnahmen die lokbespannten RegionalExpress-Züge auf diesen Strecken.

"Die vom Konsortium Siemens/Bombardier hergestellten Züge verfügen über luftgefederte Drehgestelle und fahren so besonders laufruhig. Eine Klimaanlage und die gute Wärme- und Schalldämmung im Fahrzeuginneren ermöglichen angenehmes Reisen im ET 425 zu jeder Jahreszeit. Ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Innen- und Außenanzeigen sowie digitalisierten Lautsprecherdurchsagen hält die Fahrgäste auf dem Laufenden", so der Nahverkehrschef der DB für Baden-Württemberg, Andreas Moschinski-Wald, über die neuen Züge. Mit besonders breiten Türen, einer entsprechend ausgestatteten Toilette und Hubschwenkliften an den vorderen Einstiegen sind die Züge auch für mobilitätseingeschränkte Reisende gut zu benutzen. Die durchgängige Transparenz sowie Notrufeinrichtungen in den Einstiegsbereichen, über die der Lokführer erreicht werden kann, sorgen für Sicherheit im Zug.

Die Anschaffungskosten von rund 24 Millionen Euro tragen die DB und der Besteller, das Land Baden-Württemberg, jeweils zur Hälfte. Der Staatssekretär im Landesumwelt- und Verkehrsministerium, Stefan Mappus, sieht das Geld sinnvoll angelegt. Schon heute würden die Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt und Heidelberg bzw. Karlsruhe sehr gut frequentiert. Mit dem Plus an Komfort hoffe man weitere Dauerkunden für die umweltfreundliche Schiene zu gewinnen. "Für die Fahrgäste, die hier den Weg von Baden nach Württemberg oder retour zurücklegen, hat der Silberling ausgedient - die Bahn zeigt auf schicke Weise, was sie technisch drauf hat", freute sich Mappus.

Münchner feierten ihre S-Bahn

MÜNCHEN - 1972 fuhr in Bayerns Landeshauptstadt der erste S-Bahn-Zug. Die Jubiläumsveranstaltung am vergangenen Wochenende besuchten rund 11000 Gäste und damit weit mehr, als der Veranstalter, die S-Bahn München, erwartet hatte.

Nostalgie pur genossen rund 1200 Gäste auf den sechs Rundfahrten um München mit dem restaurierten ersten S-Bahn-Zug (ET 420 001). Schon um 9.00 Uhr (Festbeginn 10 Uhr) standen die Gäste vor dem S-Bahn-Shop und wollten die kostenlosen Fahrkarten abholen. Um 11 Uhr waren alle Karten für die sechs Rundfahrten (Dauer 45 Min.) vergeben. Die Geschäftsführung beschloss daraufhin, im Frühsommer nochmals solche Rundfahrten mit dem ET 420 001 durchzuführen. Im S-Bahn-Werk Steinhausen galt das Interesse der Besucher vor allem der Graffitibeseitigung, der Zugwaschanlage und den technischen Einrichtungen der Werkstatt (z. B. modernste Unterflurdrehbank). Starken Andrang gab es auch bei den Rundfahrten mit dem neuen S-Bahn-Zug ET 423 im Werksgelände.

In Anwesenheit von Staatssekretär Hans Spitzner, Münchens OB Christian Ude, Alt-OB Dr. Hans-Jochen Vogel und Georg Kronawitter sowie Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wurde am Freitagabend mit politischen Mandatsträgern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und mit Zeitzeugen der 30. Geburtstag der S-Bahn München im Werk Steinhausen gefeiert. Hartmut Mehdorn betonte in seiner Festansprache die Unverzichtbarkeit dieses S-Bahn-Systems für München und die Region. Er sagte weiter: „Wir arbeiten schon am Fahrplan für übermorgen. Die zweite Stammstrecke ist für uns dabei ein ganz wichtiges Vorhaben.“

Bundesrat billigt Kompromiss für Nahverkehrszuschüsse

BERLIN - Nach langem Tauziehen hat der Bundesrat am heutigen Freitag einen Kompromissvorschlag zur Neuregelung der Bundeszuschüsse für den Nahverkehr gebilligt. Danach erhalten die Bundesländer bis zum Jahr 2007 jährlich 6,745 Milliarden Euro Zuschüsse vom Bund, mit denen sie beispielsweise Verkehrsleistungen bei den Bahnunternehmen bestellen oder auch die Anschaffung neuer Fahrzeuge unterstützen. Ursprünglich hatten die Bundesländer rund sieben Milliarden Euro Zuschüsse pro Jahr gefordert, Bundesfinanzminister Eichel wollte aber nur 6,5 Mrd. Euro zahlen und drohte sogar Rückforderungen für in den letzten Jahren zu viel gezahlte Zuschüsse an.

Die heute gebilligte Neuregelung beim Nahverkehr sieht außerdem eine jährliche Erhöhung der Zuschüsse um einen Inflationsausgleich von 1,5 Prozent vor. Verkehrsminister Kurt Bodewig sprach von einem fairen Kompromiss zwischen Bund und Ländern. Die Regelung gebe den Ländern Planungssicherheit beim Schienennahverkehr für die nächsten Jahre. Nach dem Bundesrat muss noch der Bundestag Ende Mai über das Regionalisierungsgesetz entscheiden. Eine Zustimmung gilt hier aber als sicher.

SBB stellen Jahresbilanz 2001 vor

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben nach eigenen Angaben das vergangene Jahr mit einem Betriebsergebnis von 245,7 Millionen Franken abgeschlossen, das damit um 23,6 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Zwar konnte der Ertrag um 1,5 Prozent auf sechs Milliarden Franken gesteigert werden, gleichzeitig erhöhte sich aber auch der Betriebsaufwand um 2,9 Prozent auf 5,8 Milliarden Franken. Beim Konzerngewinn (314 Millionen Franken) konnte das Bahnunternehmen allerdings ein deutliches Plus von 124,5 Prozent verbuchen.

Wie es in einer Pressemitteilung hieß, ist der starke Anstieg beim Konzerngewinn auf einen Teilverkauf von Sunrise-Aktien, eine Auflösung von Rückstellungen, die im Zusammenhang mit dem seinerzeit geplanten Joint Venture mit der italienischen FS Cargo gebildet worden waren, und auf ein verbessertes Finanzergebnis zurückzuführen. Im Personenverkehr konnten die SBB letztes Jahr Umsatz und Ertrag weiter steigern. Der Jahresgewinn stieg auf 80,1 Millionen Franken (+ 18,1 Prozent). Im Güterverkehr erwirtschafteten die SBB unter konjunkturell erschwerten Bedingungen einen Verlust von 68 Millionen Franken (+ 17,9 Prozent). Die Infrastruktur trug mit einem Ergebnis von 130,1 Millionen Franken zum positiven Jahresabschluss bei.

Die vom Bund vorgegebenen Eignerziele erreichten die SBB im letzten Jahr größtenteils. Die Vorgabe, die Produktivität jährlich um 5 Prozent zu erhöhen, wurde mit 7 Prozent sogar deutlich übertroffen. Das Ziel, den Bund bei den Abgeltungen finanziell zu entlasten, wurde ebenfalls erreicht: Die SBB erhielten 2001 insgesamt 52,5 Millionen Franken weniger als im Vorjahr von der öffentlichen Hand. Erreicht wurden auch die Sicherheitsziele, und die Pünktlichkeit konnte weiter verbessert werden: Mit 94,45 Prozent "pünktlicher Züge" verfehlten die SBB das vorgegebene Ziel von 95 Prozent nur knapp. Deutlich verpasst wurden indes die Erwartungen bei der Mitarbeiterzufriedenheit.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Benedikt Weibel, beurteilte das zurückliegende Geschäftsjahr insgesamt als "recht gut". Das rückläufige Betriebsergebnis "kann uns nicht zufrieden stellen", sagte Weibel. Zudem habe ihn "die ungenügende Arbeitszufriedenheit des SBB-Personals" letztes Jahr sehr stark beschäftigt. Für das laufende Jahr erwartet Weibel im Personenverkehr – nicht zuletzt dank der Expo.02 – eine Steigerung des Betriebsergebnisses. Im Güterverkehr laufe die Entwicklung "leider umgekehrt": Die nach wie vor schwache Wirtschaftslage drücke auf Mengen und Erträge. Sorgen bereiten Weibel "die Entwicklung des Personal- aufwandes, aber auch die Folgekosten der hohen Investitionen".

Angesichts der insgesamt trotz allem guten Finanzlage wollen die SBB im Rahmen ihrer Cargo-Strategie einen Beitrag zur Verlagerung des Güterverkehrs leisten. Sie haben deshalb ein Investitionspaket von gegen 100 Mio. Franken ausgearbeitet. 18 neue Zweistromloks sollen, im Einvernehmen mit dem italienischen Partner FS Trenitalia Cargo, die Produktivität und Pünktlichkeit auf der Strecke Schweiz–Italien via Luino in die norditalienischen Terminals deutlich verbessern.

ETCS - Start zum Regelbetrieb

ZÜRICH - Nach einer zweijährigen Testphase beginnt ab dem morgigen Samstag auf der SBB-Strecke Zofingen–Sempach der kommerzielle Bahnbetrieb mit Führerstandsignalisierung (FSS). Der Regionalzug 5104 wird als erster fahrplanmäßiger Reisezug mit dem auf dem europäischen Standard ETCS (European Train Control System) basierenden Signal- und Sicherungssystem die Pilotstrecke befahren. Mit FSS erhält das Lokpersonal die Fahrbefehlerlaubnis per Funk direkt auf einen Bildschirm auf die Lokomotive übermittelt. Das Investitionsvolumen für das neue System zusammen mit der Erneuerung von Bahnhöfen und Strecke betrug 90 Millionen Franken.

Weil es sich bei FSS um eine komplexe technische Neuerung handelt, die nicht erst mit der Inbetriebnahme einer Neubaustrecke getestet werden kann, haben die SBB zusammen mit dem Hersteller Bombardier Transportation zwischen Zofingen und Sempach eine 35 km lange Pilotstrecke für die Führerstandsignalisierung eingerichtet. Gleichzeitig wurden 59 Lokomotiven und Steuerwagen mit den benötigten technischen Einrichtungen ausgestattet, um die Informationen für die Fahrt auf der Strecke ohne Aussensignale empfangen, verarbeiten und an den Lokführer weiterleiten zu können. Bis heute haben während der nächtlichen Betriebspausen und an den letzten beiden Wochenenden rund 3500 Funktionalitätstests stattgefunden. Parallel dazu haben die SBB die Bahnhöfe und Haltestellen auf dem gesamten Streckenabschnitt komplett erneuert und für die Reisenden leichter zugänglich gemacht. Die alten Signale werden in den kommenden Wochen entfernt.

Bei der Führerstandsignalisierung werden keine ortsfesten Signale entlang der Strecke mehr benötigt. Stattdessen empfängt der Lokführer die Fahrbefehle per Funk auf einem Bildschirm im Führerstand, was einen dichteren Fahrbetrieb bei höheren Geschwindigkeiten ermöglicht. Mittelfristig sinken die Investitions- und Unterhaltskosten, da keine Signale und nur wenige Installationen entlang der Strecke gewartet werden müssen. Das auf dem internationalen ETCS-Standard basierende System vereinfacht längerfristig zudem den Triebfahrzeugeinsatz über die Landesgrenzen hinweg. Das System wird im Gegensatz zu heutigen Systemen die kontinuierliche Überwachung der Zuggeschwindigkeit erlauben und damit das Sicherheitsniveau erhöhen. Die optimierte Zuglenkung soll dazu beitragen, die Pünktlichkeit der Züge noch weiter zu verbessern.

Als erste vollausgerüstete Strecke wird die Ende 2004 in Betrieb gehende Bahn-2000-Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist mit der neuen ETCS-Technologie ausgerüstet werden. Bis zu deren Inbetriebnahme im Dezember 2004 müssen knapp 500 Triebfahrzeuge und Steuerwagen mit ETCS ausgerüstet werden. Ein zentrales Stellwerk überwacht und lenkt ab diesem Zeitpunkt die gesamte 45 km lange Strecke. Bis im September 2004 muss die Abnahme des integrierten Systems auf der Neubaustrecke abgeschlossen sein. Als nächste Strecken für ETCS sind die neuen Alpentransversalen am Lötschberg und am Gotthard vorgesehen. In den kommenden 15 Jahren wollen die SBB sämtliche Hauptstrecken der SBB auf das neue Signal- und Sicherungssystem umrüsten.

Brand im Triebkopf stoppt ICE

WÜRZBURG - Rauchentwicklung in einem Triebkopf hat heute Nachmittag einen ICE auf der Fahrt von Fulda nach Würzburg nahe Dietenbrunn in Hessen gestoppt. Für die rund 600 Passagiere und Besatzung habe keine Gefahr bestanden, teilte die Deutsche Bahn in Frankfurt mit. Notfallzüge schleppten den ICE mit dreistündiger Verspätung in den Bahnhof Würzburg. Wegen der Blockierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde der Verkehr umgeleitet.

Münchens S-Bahn wird 30

MÜNCHEN - Deutschlands größtes S-Bahn-Netz in München feiert sein 30-jähriges Bestehen. Am 28. April 1972 fuhr erstmals eine Schnellbahn quer durch die Stadt, wie das Unternehmen der Deutschen-Bahn-Gruppe am Donnerstag in München mitteilte. Rund 720.000 Fahrgäste nutzten täglich die S-Bahn; die Zahlen hätten sich damit seit dem Start zu den Olympischen Sommerspielen 1972 verdreifacht. Das S-Bahn-Netz in und um München ist laut Betreibergesellschaft rund 440 Kilometer lang. Mit einem 266 Millionen teuren Ausbauprogramm soll es in den kommenden Jahren erweitert werden.

Auch die Modernisierung des Fahrzeugparks schreitet voran. Rechtzeitig zum 30-jährigen Bestehen der S-Bahn München hat die Regierung von Oberbayern heute grünes Licht für die finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von weiteren 90 S-Bahn-Zügen der Baureihe ET 423 gegeben. Die Investitionen betragen rund 350 Millionen Euro. 166 Millionen Euro übernimmt der Freistaat Bayern. "Für die S-Bahn München bedeutet dieser Förderbescheid einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Modernisierung. Wir freuen uns über das finanzielle Engagement der bayerischen Staatsregierung", so die S-Bahn-Geschäftsführer Michael Wuth. Mit diesen 90 Fahrzeugen wird bis Ende 2004 der Fahrzeugbestand der S-Bahn München komplett modernisiert sein und die Anzahl der Fahrzeuge auf 234 anwachsen. Diese Zahl ist für den geplanten 10-Minuten-Takt auf den drei S-Bahn-Linien 2, 5 und 8 notwendig.

Bahn baut im Allgäu

MEMMINGEN - Im Allgäu wird die DB eines der größten Infrastrukturprojekte in Bayern umsetzen. In diesen Tagen beginnen die Arbeiten zur Erneuerung von insgesamt 200 Kilometer Gleisanlagen. Damit einher geht der Ausbau für Züge mit Neigetechnik für Tempo 160. Bis zum Jahre 2006 werden dafür in einer ersten Ausbaustufe mehr als 200 Millionen Euro aufgewendet. "Wir sind nun am Start unseres Gesamtprojektes Allgäu, das weit mehr ist als eine Erhöhung der Geschwindigkeiten für Neigetechnik Fahrzeuge", sagte Hermann Graf von der Schulenburg, der DB-Konzernbevollmächtigte für Bayern. "Wir haben als Fundament für Tempo 160 eine Runderneuerung unserer wichtigsten Bahnstrecken im Allgäu vorgeschaltet. Mit dieser Kombination zweier großer Vorhaben erhält die Region eines der besten und modernsten Bahnnetze in Bayern."

Für die Bahnstrecken München-Buchloe-Memmingen-Lindau und Buchloe-Kempten-Hergatz wird die DB für die Jahre 2002 bis 2006 mehr als 200 Millionen Euro aufwenden. Im Vordergrund steht dabei die Erneuerung von 200 Kilometer Gleisanlagen. 40 Weichen werden ausgetauscht. Über 90 Bahnübergänge werden technisch neu ausgerüstet. 9 Brücken und der Tunnel bei Oberstaufen werden erneuert. Auch in 15 Bahnhöfen wird umgebaut werden. Zum Teil müssen die Gleisverläufe (z. B. Mindelheim und Geltendorf) geändert werden, zum Teil werden neue Bahnsteige samt Unterführungen (z. B. Kißlegg, Röthenbach, Schwabmünchen und Mindelheim) errichtet. "Man wird lange suchen, bis man ein vergleichbar umfassendes Eisenbahnprojekt in Bayern finden wird", so Hermann Graf von der Schulenburg. "Manch einem, dem es in den vergangenen Jahren zu langsam voran ging, darf sich jetzt mit uns und unseren Reisenden auf einen großen Sprung nach vorne freuen."

Bahn muss wegen verschlossener Toiletten Schmerzensgeld zahlen

FRANKFURT/Main - Weil er in einem überfüllten Zug die Toiletten nicht benutzen konnte, muss die Bahn dem Münchner Stadtrat Bernhard Fricke nach einem Urteil des Frankfurter Amtsgerichts 400 Euro Schmerzensgeld zahlen. In einem ICE waren im Sommer 2000 alle Toiletten bis auf eine wegen Wassermangels abgeschlossen. Zur Urteilsbegründung hieß es, es gehöre zu den Organisationspflichten der DB, dass Toiletten benutzbar seien. Wenn dies nicht der Fall sei, sei das eine Körperverletzung. Die Bahn habe "rechtswidrig und schuldhaft die Gesundheit des Klägers beschädigt", weil dieser zwei Stunden lang seinem "Bedürfnis" nicht habe nachkommen können.

Eine weitere Klage Frickes auf Fahrpreisnachlass wegen Überfüllung des Zuges wies der Richter jedoch ab und berief sich dabei auf die Eisenbahnverkehrsordnung aus den dreißiger Jahren. Darin heißt es unter anderem, dass es keine Entschädigung bei Verspätungen und Überfüllungen gebe. Ein Fahrgast besitzt nur dann ein Recht auf einen Sitzplatz, wenn er auch eine Platzkarte habe. Dass es, wie von dem Kläger moniert, nur einen Imbiss an Bord und keine Gerichte im Speisewagen gab, ist laut Urteil zwar eine "Unannehmlichkeit", nicht aber ein Mangel, der einen Preisnachlass oder Schadenersatz begründe.

100.000 Sachsen-Tickets verkauft

DRESDEN - Am heutigen Freitag wurde in Dresden das 100.000. Sachsen-Ticket seit seiner Einführung zum Fahrplanwechsel am 10. Juni vergangenen Jahres verkauft. Allein im Monat Oktober 2001 nutzten rund 13.000 Reiselustige das Ticket, das somit das beliebteste Nahverkehrsangebot der Bahn in Sachsen ist. Auf die Käufer des Jubiläums-Tickets wartete ein ganz besondere Überraschung: ein Gutschein für einen Erlebnistag, der eine Tageskarte für Fahrten auf der Schmalspurbahn im Lößnitzgrund und einen Gutschein im Wert von 50 Euro für die Churfürstliche Waldschänke Moritzburg beinhaltet.

Mit dem Sachsen-Ticket können montags bis freitags bis zu fünf Personen oder Familien mit allen eigenen Kindern bzw. Enkeln zum Preis von 21 Euro für einen Tag von morgens 9:00 Uhr bis 3:00 Uhr des Folgetages alle Nahverkehrszüge (S-Bahn, RegionalBahn, RegionalExpress und InterRegioExpress) im Freistaat nutzen. Wer die Ländergrenzen Richtung Thüringen oder Sachsen-Anhalt überquert, hat damit kein Problem: Das Ticket wird auch in diesen Bundesländern anerkannt. Besonderheit des Sachsen-Tickets: Gegen einen Aufpreis von 13 Euro können auch InterRegio-Züge des Fernverkehrs genutzt werden.

SBB: Zuggastronomie ab Juli aus einer Hand

BERN - In der Schweiz ist künftig wieder ein einziges Unternehmen für die Gastronomie an Bord der Züge verantwortlich. Passaggio Rail übernimmt ab 1. Juli die operative Tätigkeit von Mitropa Suisse. Ausgenommen sind Züge der CityNightLine sowie einzelne internationale Verbindungen. Darauf haben sich die Passaggio Rail AG (vormals SSG) und die Mitropa Suisse SA in den Grundsätzen geeinigt. Die entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen werden noch detailliert ausgehandelt.

Die fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bisher die rollenden Minibars und Speisewagen von Mitropa bedienten, wechseln auf Anfang Juli zu Passaggio Rail. Für die Bahnreisenden ändert sich vorerst nichts. Passaggio Rail bewirtschaftet in vollem Umfang das im Fahrplan vorgemerkte Gastronomieangebot. Durch die Harmonisierung der Verpflegungskonzepte sowie des Angebots werden ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 erste Auswirkungen spürbar sein. Einerseits trägt die Gewinnung von Synergien – vor allem in der Logistik und Administration – zu einer wirtschaftlichen Stärkung der Bahngastronomie bei. Andererseits wird eine weitere qualitative Steigerung der Leistungen und des Angebots für die Bahnreisenden angestrebt.

Bahn gibt grünes Licht für weitere DB Lounges

FRANKFURT/Main - Die DB will den Service für ihre "besten" Kunden ausbauen. Der DB-Vorstand gab jetzt grünes Licht für sieben neue DB Lounges in allen wichtigen Knotenpunkten des Fernverkehrs. Bis zum Jahr 2004 entstehen in Berlin Zoo und in den Hauptbahnhöfen von Hamburg, München, Nürnberg, Düsseldorf, Dortmund und Bremen exklusive Wartebereiche für 1. Klasse-Reisende und Teilnehmer am neuen Statuskundenprogramm "bahn.comfort".

Mit der flächendeckenden Ausdehnung des DB Lounge-Programms reagiert die Bahn auf die hohe Akzeptanz dieses 1998 in Frankfurt am Main und Leipzig eingeführten Angebotes, das inzwischen auf Köln, Hannover, Mannheim, den Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen und Stuttgart ausgedehnt wurde. In die Realisierung der sieben neuen Standorte werden über 3 Millionen Euro investiert. Darin eingeschlossen ist auch die Erweiterung der DB Lounges in Köln und Frankfurt am Main, wo aufgrund der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main von der zweiten Jahreshälfte 2002 an mit einer wesentlich höheren Nachfrage zu rechnen ist. Die Erweiterung der beiden DB Lounges wird bis Ende 2002 abgeschlossen sein.

Von den sieben neuen Standorten werden drei - München, Bremen und Nürnberg - noch in diesem Jahr eröffnet. 2003 sollen Hamburg, Berlin Zoo und Düsseldorf folgen, die Eröffnung in Dortmund ist für 2004 geplant. Nach Vollendung dieses Investitionsprogramms mit bundesweit insgesamt 14 DB Lounges wird die Bahn etwa 56 Prozent ihrer 1. Klasse-Kunden erreichen. Die Realisierung der zehn weiteren geplanten DB Lounges wird diesen Anteil auf 70 Prozent steigern. In zehn weiteren Knotenpunkten des DB-Fernverkehrs beginnen jetzt ebenfalls konkrete Planungen für DB Lounges. Dazu zählen Berlin Lehrter Bahnhof als künftiger Hauptbahnhof der Bundeshauptstadt (ab 2006), ferner Karlsruhe, Kassel-Wilhelmshöhe, Bonn, Duisburg, Würzburg, Mainz, Münster/Westf., Essen und Dresden.

Das Programm "DB Lounge" spielt eine zentrale Rolle im Kundenbindungsprogramm der Deutschen Bahn. Die DB Lounges mit bequemen Sesseln, Tageszeitungen und kostenlosen Getränken sind täglich vom frühen Morgen bis zum späten Abend geöffnet und kostenlos zugänglich für alle DB-Kunden im Besitz eines 1. Klasse-Tickets. Von Dezember an gilt dies auch für Vielfahrer in der 2. Klasse, die sich für das neue DB-Statuskundenprogramm "bahn.comfort" qualifiziert haben.

Schweizer ICN erhalten Namen

MONTREUX - Die jüngste Flotte der SBB erhält Namen. Als eigentliche "Persönlichkeiten der Schiene" werden die Neigezüge mit Zitaten der ausgewählter Schweizerinnen und Schweizer und mit Bildern des Berner Künstlers Martin Fivian geschmückt. Damit wollen die SBB ein kleines Kulturprojekt als Beitrag zur kulturellen Selbstbesinnung realisieren. Heute wurde in Montreux der zwanzigste SBB-Neigezug auf den Namen Jeanne Hersch "getauft", die zwanzig Jahre lang als Professorin für systematische Philosophie an der Universität Genf lehrte. Sie verstarb im Juni 2000.

Die Tradition, Eisenbahnfahrzeuge mit Namen zu schmücken, geht auf die Spanisch-Brötli-Bahn zurück. Nach Wappenlokomotiven für Kantone, Städte und Gemeinden und Maschinen mit Namen von Bergen, Flüssen, Tälern und Regionen werden die Neigezüge ausschließlich mit Personennamen in Verbindung gebracht. Bald soll auch der letzte der 24 Triebzügen einen berühmten Namen tragen.

Ausbaustart im neuen Mainzer Tunnel

MAINZ - Schon seit Jahren stellt der nur zweigleisige alte Mainzer Tunnel ein Nadelöhr für den Bahnbetrieb dar, das quantitativ und qualitativ längst an seine Grenzen gestoßen ist. Der "Neue Mainzer Tunnel" soll diese Kapazitätsengpässe beseitigen. Am Südkopf des Mainzer Hauptbahnhofs haben jetzt die Arbeiten zum Endausbau des Tunnels begonnen. Bereits im Sommer nächsten Jahres sollen beide Tunnelgleise in Betrieb genommen werden. Nach den Worten von Dr. Sigmar Heide von der DB Netz AG erfolgen zurzeit Umbauarbeiten an den Fahrbahnanlagen, um den Tunnel technisch an die vorhandene Gleisstruktur anschließen zu können. Parallel dazu werden im Tunnel vorbereitende Baumaßnahmen zur späteren Kabelverlegung durchgeführt. In der zweiten Jahreshälfte schließen sich die Betonierungsarbeiten zur Herstellung der 'festen Fahrbahn' an, denen dann die Installation der Fahrleitung, der Signal- und Fernmeldeanlagen und der noch erforderlichen Elemente zur Tunnelsicherheit folgen sollen.

Beim Bau des "Neuen Mainzer Tunnels" musste wegen der geringen Überdeckung zwischen dem Tunnelfirst und der anstehenden Bebauung zu einem zeit- und kostenaufwändigen Bauverfahren gegriffen werden. So war abschnittsweise eine Rohrschirmdecke in Horizontallage einzubringen, um im Verlauf des bergmännischen Vortriebs Schäden an oberirdischen Bauwerken zu vermeiden. Um nach Inbetriebnahme des Tunnels die von durchfahrenden Zügen ausgelösten Erschütterungen zu minimieren, wird ein bautechnisch kompliziertes "Masse-Feder-System" zum Einsatz kommen. Der "Neue Mainzer Tunnel" wird allen behördlichen Auflagen zur Tunnelsicherheit genügen.

DB Regionalbahn Westfalen will Ausschreibung im 3-Länder-Eck gewinnen

MÜNSTER - Die Vorbereitungen bei der DB Regionalbahn Westfalen sind fast abgeschlossen, die letzten Kalkulationen getroffen: Noch rund zwei Wochen, dann ist Abgabetermin für die Angebote der vom Zweckverband Westfalen Süd ausgeschriebenen Verkehrsleistungen im 3-Länder-Eck zwischen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. "Wir haben bis an unsere Schmerzgrenze kalkuliert und hoffen, dass wir mit unserem Angebot Erfolg haben werden", erklärt Melanie Torge, Geschäftsbereichsleiterin Zug Ruhr-Lippe der DB Regionalbahn Westfalen.

Derzeit wickelt die Regionalbahn Westfalen, die mit einer Einsatzstelle in Siegen vertreten ist, den größten Teil des Zugverkehrs in der Region ab. Der Leistungsumfang der Ausschreibung 3-Länder-Eck umfasst rund 1,83 Millionen Zugkilometer pro Jahr. In der Ausschreibung sind die Strecken von Au über Siegen nach Finnentrop (RB 91), von Finnentrop nach Olpe (RB 92), die RB 93 von Siegen nach Bad Berleburg sowie die RB 95 von Siegen nach Dillenburg. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 10 Jahre. Der Gewinner der Ausschreibung soll zum 12. Dezember 2004 den Betrieb aufnehmen.

Hundert Jahre Bewegung - hundert Jahre SBB

OLTEN - Mit 500 geladenen Gästen, die mit zwei historischen Dampfzügen aus der ganzen Schweiz nach Olten gereist waren, und einem großen Festakt haben die Schweizerischen Bundesbahnen heute ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Verkehrsminister Moritz Leuenberger wies in seiner Festansprache auf die enge Beziehung der Schweizerinnen und Schweizer zu ihrer Bahn hin: "Wir lieben die Bahn schon fast mit patriotischen Gefühlen." Die Kehrtunnel am Gotthard und das Kirchlein von Wassen sind vielen eine ebenso symbolische Heimat wie das Rütli." Die SBB transportierten jedes Jahr "300 Millionen Kundinnen und Kunden total 300'000 Mal um die Erde", rechnete Leuenberger vor: "Das schafft nicht einmal der Mond."

Das Jahr 1902 gilt offiziell als Geburtsjahr der SBB, deren Schaffung 1898 vom Volk gutgeheißen worden war. Der Volksentscheid erlaubte dem Staat den Rückkauf der kriselnden großen Bahngesellschaften, deren Streckennetze zu den SBB zusammengeführt wurden.

DB-Experten zweifeln am Metrorapid

DÜSSELDORF - Fachleute der DB haben nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" erhebliche Zweifel an dem geplanten Transrapid-Projekt in Nordrhein-Westfalen geäußert. In einem von der Zeitung zitierten internen Schreiben von DB-Experten an den Vorstand werden sowohl die prognostizierten Kosten und Erlöse als auch technischen Details der Magnetschwebebahn massiv angezweifelt. In der Machbarkeitsstudie seien unrealistisch hohe Erlöse für die geplante Ringstrecke Düsseldorf-Dortmund kalkuliert worden. Laut Gegenrechnung der Bahn-Experten müssten sich die Metrorapid-Betreiber von ihrem anvisierten Überschuss verabschieden.

So könnten beispielsweise millionenschwere Mehreinnahmen durch ein Erste- Klasse-Ticket leider gar nicht anfallen, weil eine erste Klasse an keiner Stelle vorgesehen sei. Darüber hinaus seien Mehrwertsteuern falsch berechnet und Fahrgastzahlen zu üppig prognostiziert worden. Dabei sei die Existenz gesetzlicher Feiertage schlichtweg ignoriert worden. Äußerst unrealistisch sei überdies, dass Wartungen oder Reparaturen des Metrorapid-Motors in den Kalkulationen nicht vorkämen - "und das bei einer zu Grunde gelegten Lebensdauer von 75 Jahren". Zudem halten die DB-Fachleute laut "Süddeutscher Zeitung" nicht sonderlich viel von dem Antriebssystem des Zuges. So sei zu befürchten, dass bei Ausfall einzelner Geräte das Fahrzeug vermutlich über die Strecke hoppelt.

Die DB-Verantwortliche für den Bereich Technik, Christine Geißler-Schild, sagte inzwischen als Reaktion auf den Bericht: "Die interne Kommunikation der Bahn kommentieren wir öffentlich grundsätzlich nicht. Wir stehen als Betreiber bereit. Wir haben unsere Position nicht geändert."

Die SBB setzen auf mehr Sicherheit in den Zügen

BERN - Gemeinsam mit den Partnerunternehmen des öffentlichen Verkehrs setzen sich die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) dafür ein, der wachsenden Gewalt gegenüber dem Personal und den Reisenden in den Zügen aktiv zu begegnen. Seit kurzem setzen die SBB deshalb in bestimmten Zügen in der Westschweiz zur Verstärkung der Bahnpolizei zusätzlich Securitas-Leute ein. Sie sollen das Zugpersonal begleiten und wenn nötig einschreiten. Diese Verstärkungspatrouillen kommen auf den Strecken Sitten - Genf, Freiburg - Lausanne und Neuenburg - Lausanne besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden zum Einsatz.

Mit dieser Maßnahme möchten die SBB einen weiteren Beitrag für die Sicherheit in den Zügen leisten. Bereits seit dem Jahr 2000 läuft ein Programm für alle 1700 Mitarbeiter in den Zügen: In speziellen Kursen werden sie im Umgang mit Gewalt geschult. Zugleich haben die SBB die Stichkontrollen auf den Zügen und das Engagement von Bahnpolizisten verstärkt. Auf technischer Ebene läuft in der Westschweiz ein Versuch mit Kameraüberwachung im Zug. Die SBB arbeiten auch in Präventionsprojekten mit Schulen und Behörden zusammen. Schließlich stehen die SBB in engem Kontakt mit den kantonalen Polizeistellen, denen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung obliegt.

DB geht gegen Internet-Suchmaschinen vor

BERLIN - Die DB hat am vergangenen Montag in den Niederlanden einen Prozess gegen den renommierten Internet-Anbieter XS4ALL ("Access for All") gewonnen. Bei dem niederländischen Provider war eine Website hinterlegt, auf der sich aus der linksradikalen Zeitschrift "Radikal" der aussagekräftige Artikel "Kleiner Leitfaden zur Behinderung von Bahntransporten aller Art" fand. Nach dem Gerichtsurteil musste die Seite mit "Sabotageanleitungen" für Anschläge auf Strecken und Oberleitungen aus dem Netz genommen werden. Auch die Suchmaschinen Google, Yahoo! und Altavista wurden inzwischen abgemahnt, die beanstandeten Inhalte aus ihren Archiven zu entfernen.

Anschläge mit Hakenkrallen und gegen elektronische Meldeeinrichtungen haben laut Bahnangaben in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Betriebsausfällen und erheblichen Schäden geführt. 1996 gab es 39 Anschläge mit Hakenkrallen, im vergangenen Jahr waren es 19. Der Generalbundesanwalt hatte bereits 1996 das Verfahren gegen die "Radikal"-Seiten übernommen, dieses im Juni 2000 aber gegen eine geringe Geldbuße eingestellt. Nachdem die Sabotageanleitungen erneut im Internet aufgetaucht waren, wehrte sich die Bahn erneut.

150 Jahre Bahnstrecke Kaufbeuren-Kempten

KEMPTEN - Mit einem großen Festprogramm feiert die DB am Samstag, den 4. Mai, zusammen mit der Stadt Kempten ein großes Eisenbahnjubiläum. Vor gut 150 Jahren, am 1. April 1852 verkehrte der erst Zug zwischen Kaufbeuren und Kempten. Die 43 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Kempten und Kaufbeuren wurde als Teil der so genannten Ludwig-Süd-Nord-Bahn im vorvergangenen Jahrhundert errichtet. Sie verband Lindau und den Bodensee mit dem Allgäu und Augsburg und darüber hinaus mit Franken und Sachsen über Nürnberg und Hof.

Die Feierlichkeiten werden am 4. Mai mit einer Sonderfahrt eröffnet: Ein ICE mit Neigetechnik wird von Kaufbeuren aus gegen 10 Uhr zur Jubiläumsfahrt nach Kempten starten. Ganztägig pendeln dann zwischen den beiden Bahnhöfen die neusten Regionalzüge der Baureihen VT 612 und 642. In Kempten ist ein großes Bahnhofsfest mit buntem Programm geplant. Das DB Regiowerk Kempten auf der Ostseite des Bahnhofs öffnet seine Pforten und lädt zum Blick hinter die Kulissen. Moderne Fahrzeuge, darunter der ICE TD, der seit dem vergangenen Jahr unter anderem zwischen München und Zürich verkehrt, werden auf einer Fahrzeugschau auf dem Werksgelände ausgestellt sein.

SBB Historic und Verkehrshaus der Schweiz kooperieren

LUZERN - Die "SBB Historic" und das Verkehrshaus in der Schweiz haben Mitte der Woche eine weitreichende Zusammenarbeit vereinbart, die dem Erhalt und der Präsentation des einzigartigen Kulturguts Eisenbahn dient. Damit ist der Weg frei, die wichtigsten historischen Lokomotiven und Wagen der SBB sowie eine einmalige Sammlung von Eisenbahnmodellen im Maßstab 1:10 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die SBB Historic, die Stiftung historisches Erbe der SBB, präsentiert künftig die Perlen ihrer Sammlung im Verkehrshaus einem breiten Publikum. Einzigartige technische Kulturgüter, wie die älteste erhalten gebliebene Dampflok der Schweiz "Genf" der Schweizerischen Centralbahn SCB von 1858, der revolutionäre stromlinienförmige Schnelltriebwagen "Roter Pfeil" von 1935 oder die elektrische Güterzuglokomotive "Krokodil" von 1920 können in Ruhe vom Publikum von allen Seiten begutachtet und bestaunt werden. Ergänzt wird die Fahrzeugausstellung durch eine einzigartige Sammlung von Eisenbahnmodellen im Maßstab 1:10. Die Meilensteine der SBB und ihrer Vorgängerbahnen sind Zeugnis für die Vielfalt und den Pioniergeist der Entwicklung der Eisenbahnen in der Schweiz.

S-Bahn Berlin GmbH und DB Regio gegen Fahrpreiserhöhungen

BERLIN - DB Regio und die S-Bahn Berlin GmbH wollen sich im laufenden Jahr an keinen Tarifanpassungsmaßnahmen im Berliner Raum beteiligen. Hintergrund ist die Absicht der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Fahrpreise zum 1. August 2002 anzuheben. Die letzte Anpassung der Fahrpreise fand erst im August vergangenen Jahres statt und brachte neben preisgünstigen neuen Sozialtarifen auch erhebliche Preissteigerungen bei einzelnen Tarifpositionen mit sich. Dies hat laut DB zu einer Schieflage im Tarifgefüge geführt. Eine Korrektur müsse sorgfältig vorbereitet werden. Für die BVG bestehe keine rechtliche Möglichkeit, ihren Beschluss zu Preiserhöhungen durchzusetzen. Seit 1991 besteht in der Region Berlin ein Gemeinschaftstarif der ansässigen Unternehmen, der im Jahr 1999 durch den Tarif des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg abgelöst wurde.

Welttag des Buches: Bahn unterstützt Lese-Detektive

HAMBURG - Unter dem diesjährigen Motto der Kinderkampagne "Spürnasen unterwegs" feiert die Stiftung Lesen in Kooperation mit der Bahn und weiteren Partnern sowie prominenten Gästen und Kindern aus Hamburger Schulen am Dienstag zwischen 10 und 11 Uhr auf dem Bahnhof Hamburg Altona den Welttag des Buches. Dann verwandelt sich die Bahnhofshalle in eine Bühne. "Parole Emil" heißt es, wenn die kleinen Stars eine Szene aus dem Stella-Familienmusical "Emil und die Detektive" aufführen. Weitere Attraktionen runden das große Spürnasenfest ab, wie zum Beispiel der Rekordversuch des "dicksten Spürnasenbuches der Welt".

Hierzu hatte die Stiftung Lesen bereits vor einiger Zeit Kinder in allen weiterführenden Schulen und per Internet bundesweit dazu aufgerufen, einen Geschichtenanfang des Autors Andreas Steinhöfel zu Ende zu erzählen und so am dicksten Spürnasenbuch der Welt mitzuschreiben. Neben weiteren Aktionen, wie Live-Musik und Walk Acts, wird es am Nachmittag im Sonderzug Hanseat an der U-Bahn-Haltestelle "Schlump", Gleis 2, eine Lesung mit Helmut Krauss ("Löwenzahn") geben. Die Hamburger Veranstaltung bildet den Höhepunkt der großen Welttags-Kampagne der Stiftung Lesen, der Bahn und der weiteren Partner Mitsubishi Motors Deutschland, Verlagsgruppe Random House und das ZDF. Auch bundesweit finden Welttags-Aktionen statt.

Mit der Bahn ins Legoland

GÜNZBURG - Am 17. Mai öffnet das Legoland bei Günzburg seine Pforten. Um allen Fans der bunten Steine eine bequeme, stressfreie Anreise zu ermöglichen, bietet die DB die Fahrt ins Legoland zum halben Preis. Ein Fahrschein für die einfache Fahrt genügt und Reisende aus ganz Bayern können mit den Regionalzügen von DB Regio hin und zurück fahren und kostenlos den Shuttle-Bus vom Bahnhof zum Legoland benutzen. An den Wochenenden und in den Schulferien setzt die DB zwischen München und Günzburg außerdem einen zusätzlichen RE-Zug an.

Die DB rechnet mit durchschnittlich rund 300 zusätzlichen Bahnreisenden am Tag in Günzburg. "Mit unserem bestehenden Zugangebot und dem Stundentakt finden die Fahrgäste nach Legoland eine attraktive Alternative zum Auto", sagte Hermann Graf von der Schulenburg. Am Bahnhof Günzburg, der täglich von 3500 Reisenden frequentiert wird, startet im Frühjahr 2003 ein Umbau. Für rund 6,5 Millionen Euro errichtet die Bahn Aufzüge zu den Bahnsteigen, neue Bahnsteigdächer und einen Reisemarkt.

"Die Bahnhofsmodernisierung wird Ende 2004 abgeschlossen sein. Unsere Planungen richteten sich nach dem ursprünglich von Legoland vorgegebenen Eröffnungstermin. Trotzdem werden wir alles unternehmen, um den Reisenden auch während des Umbaus einen bequemen Umstieg vom Zug in den Shuttle-Bus zu ermöglichen", so Graf von der Schulenburg. Die Bahnhofsunterführung wird zudem in Richtung Norden verlängert und damit eine Verbindung zum Park&Ride-Platz der Stadt geschaffen.

Freie Fahrt für grenzüberschreitenden Güterverkehr

ROM - Nach Genehmigung durch das italienische Transportministerium ist auch der italienische Netzbetreiber Rete Ferroviaria Italiana dem Abkommen "North-South Freight Freeways", einer Vereinbarung über die gegenseitige Netzöffnung, beigetreten. Damit steht nun auch das italienische Netz mit seinen Freight Freeway-Korridoren im Schienengüterverkehr allen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) aus den beteiligten Ländern zur Verfügung.

In der Kooperation der "North-South Freight Freeways" haben sich die Schienennetzbetreiber neun europäischer Länder zu einem durchgängigen Netz grenzüberschreitender Schienenstrecken zusammengeschlossen. Damit sind alle wichtigen Seehäfen dieser Länder sowie deren Wirtschaftszentren und Terminals im Binnenland angebunden. Das Netz umfasst die großen Transitkorridore in Deutschland, Dänemark, Finnland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz samt Querverbindungen und Zubringerstrecken. In ihrer Nord-Süd Ausdehnung reichen die "North-South Freight Freeways" von Narvik jenseits des Polarkreises bis kurz vor Sizilien.

Die North-South Freight Freeways bieten allen lizenzierten EVU im Güterverkehr die Möglichkeit, dieses Netz sowohl mit Zügen für den kombinierten Verkehr (Container, Wechselbrücken, Sattelanhänger und die "Rollende Landstraße") als auch im konventionellen Wagenladungsverkehr vom Massengut bis hin zu hochwertigen Kaufmannsgütern und Expressdiensten zu befahren. Die hierfür erforderlichen grenzüberschreitenden Trassen werden in hochwertiger Qualität auch kurzfristig zur Verfügung gestellt. Die EVU brauchen ihre Transporte von Anfang bis Ende nur noch mit einem Ansprechpartner zu koordinieren, die in jedem Land zur Verfügung stehen und den Kunden alle wichtigen Informationen geben, die geeigneten Trassen auswählen und bei technischen und betrieblichen Details des Netzzuganges helfen.

"Mit grenzüberschreitenden Verkehren bieten sich den Bahnen europaweit große Potentiale", so DB-Chef Hartmut Mehdorn. Die North-South Freight Freeways sind dafür ein sehr gutes Beispiel. Mit ihrem gemeinsamen Angebot schaffen die beteiligten Netzbetreiber eine wichtige Voraussetzung dafür, verstärkt Güterverkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern." Das Angebot soll kontinuierlich weiter ausgebaut und möglichst bald auf das gesamte europäische Netz übertragen werden.

SBB stellen "dynamischen Fahrplan" vor

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind für die Expo.02 gut gerüstet: Für den Expo-Verkehr haben die SBB einen speziellen Fahrplan ausgearbeitet, der ein hohes Maß an Flexibilität und eine rasche Anpassung des Zugangebots an die Nachfrage erlaubt.

Die SBB betreiben mit 127 Zügen pro Tag und Strecke das bestausgelastete Schienennetz Europas. Um den erwarteten großen Publikumsaufmarsch zur Expo bewältigen zu können - die Veranstalter rechnen damit, dass rund die Hälfte aller Besucher mit der Bahn zu der Weltausstellung reisen wird, bauen die SBB für die 159 Expo-Tage ihr Angebot jetzt nochmals deutlich aus. Für den Vorsitzenden der SBB-Geschäftsleitung, Benedikt Weibel, ist klar: "Die Expo.02 ist ein riesiges Ereignis, das die SBB und ihre 28000 Mitarbeitenden bis aufs äußerste fordert." Bereits im Vorfeld wurde die Infrastruktur an die Bedürfnisse der Expo.02 angepasst. So wurden Bahnhöfe ausgebaut und die Streckenkapazitäten erhöht.

Da erst kurzfristig absehbar ist, wie groß der Besucherandrang tatsächlich ist, haben die SBB einen "dynamischen Fahrplan" ausgearbeitet, der von Woche zu Woche an die Nachfrage angepasst wird. Die vier Farben grün, blau, gelb und rosa spielen die Hauptrolle im Expo.02- Fahrplan, der an jedem Bahnschalter gratis aufliegt und der auch im Internet abrufbar ist. Jede Woche jeweils am Freitag wird das Zugangebot für die kommenden sieben Tage - gestützt auf die Erfahrungen der letzten Tage, auf die Wetterprognosen und auf die vorgemerkten Gruppenreservationen - neu festgelegt. Jeder Tag erhält dabei entsprechend der erwarteten Nachfrage eine bestimmte Farbe zugeordnet, die über Internet, Teletext und über die Medien bekannt gegeben wird. Mit dieser Farbe lässt sich dann im Fahrplan die ideale Zug-Verbindung zu den einzelnen Expo-Standorten finden.

Neben diesen Verdichtungen wurde der Fahrplan, der bereits beim Fahrplanwechsel im Juni 2001 im Hinblick auf die Expo.02 ausgebaut worden war, weiter optimiert. So werden beispielsweise die Interregio-Züge von Zürich nach Biel bis Yverdon verlängert oder auf der Strecke Bern–Murten vormittags und abends Direktverbindungen geführt. Zudem wurden die Verbindungen zwischen den Expo-Geländen deutlich intensiviert. Neben dem massiven Fahrplanausbau sehen die SBB zusätzlich den Einsatz von weiteren Extrazügen vor, um punktuellen Nachfragespitzen entsprechen zu können. Und schließlich ist auch die Doppelführung von Zügen - das heißt: ein Zug fährt mit Abstand von zwei bis drei Minuten hinterher - möglich; damit kann die Kapazität kurzfristig verdoppelt werden.

Damit die Zusatzzüge systematisch verkehren können, musste der regionale Fahrplan im Gebiet der Expo.02 leicht angepasst werden. Über diese Änderungen gibt der "Fahrplan für die Expo.02-Region" Auskunft. Grundsätzlich gingen die SBB aber bei der Planung aller Maßnahmen für die Expo.02 von einer zentralen Vorgabe aus: Trotz des Mehrverkehrs muss die Leistungsqualität für die anderen 833'000 Kundinnen und Kunden, die täglich mit den SBB reisen, gewährleistet sein.

Florida: Autoreisezug entgleist

CRESCENT CITY - Bei der Entgleisung eines Autoreisezuges sind am Donnerstag im Norden Floridas vier Menschen getötet worden, 133 Personen wurden nach Angaben der amerikanischen Bahngesellschaft Amtrak verletzt. Wie es weiter hieß, bestand der Zug, der mit 418 Passagieren und 34 Bahnmitarbeitern voll besetzt war, aus zwei Dieselloks, 16 Personenwagen und 23 Transportwaggons für die Autos. Einige Fahrgäste konnten erst nach Stunden aus den 14 entgleisten und teilweise umgestürzten Waggons befreit werden. Die Ursache für das Unglück ist noch völlig unklar. Sicherheitsexperten schlossen nicht aus, dass ein Schaden am Gleis dazu beigetragen haben könnte. Der Lokführer gab an, er habe eine "Unregelmäßigkeit" an den Schienen vor sich gesehen und deshalb eine Notbremsung ausgelöst. Nach Angaben der Zuggesellschaft Amtrak waren die Gleise rund acht Stunden vor dem Unfall inspiziert worden. Dabei habe man keinen Fehler entdeckt. Auch hätten vorher vier andere Züge die Unglücksstelle problemlos passiert.

ÖBB: Spatenstich für grenzüberschreitende Logistikpartnerschaft

WIEN - Im boomenden Wirtschaftsraum Norditaliens verwirklichen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam mit der italienischen Unternehmensgruppe Lucefin die erste ÖBB-Logistikplattform im benachbarten Ausland. Mit dem grenzüberschreitenden Gemeinschaftsprojekt will Rail Cargo Austria nach eigenen Angaben ein Transport- und Logistikangebot mit vielen Extras, hoher Qualität und Termintreue anbieten. Der Spatenstich wurde heute durch einen Videoclip vollzogen. Ein virtueller Rundgang führte die Festgäste durch die italienische Logistikplattform, die in den kommenden Monaten in Santo Stino errichtet wird.

Die geplante Logistikplattform liegt an der wichtigen Eisenbahn-Hauptstrecke Turin - Mailand - Triest und verfügt als Nahtstelle zwischen Schiene und Straße über einen direkten Autobahnanschluss. Dank der strategisch günstigen Lage umfasst das Einzugsgebiet die sechs umliegenden Provinzen mit den wesentlichen Wirtschaftszentren Nordostitaliens. Derzeit werden die Güterfernverkehre dieses stark wachsenden Wirtschaftsraumes vor allem auf der Straße bzw. über die spärlich vorhandenen Anschlussbahnen auf der Schiene abgewickelt. Die Nordsüd-Verkehre sollen über den Eisenbahnknotenpunkt Villach abgewickelt werden, wo künftig eigens Ganzzüge mit dem Ziel Santo Stino gebildet werden sollen.

Für den Zeitpunkt der Inbetriebnahme haben sich schon zahlreiche Kunden aus den Branchen Eisen, Stahl, Papier und Chemie angemeldet, die ihre Waren aus nahezu ganz Europa anliefern. Die regionale Feinverteilung an die im Umkreis der Logistikplattform beheimateten Kunden erfolgt durch LKW.

Feine Logistik für grobes Material

BERN - Knapp 1000 Tage vor Betriebsaufnahme hat auf der Bahn-2000-Neubaustrecke in Mattstetten bei Bern der Einbau der Bahntechnik begonnen. 457 Züge mit einer Gesamtlänge von rund 140 Kilometern werden nach der derzeitigen Planung bis Mai 2004 rund 360000 Tonnen Schotter-, Schwellen- und Schienenmaterial im Wert von 52 Millionen Franken auf die längste Baustelle der Schweiz transportieren. Die Strecke wird im Dezember 2004 als abschließendes Kernstück des Konzepts Bahn 2000 einen noch dichteren und noch schnelleren Bahnbetrieb und damit den gesamtschweizerischen Weiterausbau des Fahrplans ermöglichen.

Am Montag erreichte der erste 300 Meter lange und 1200 Tonnen schwere mit Schotter beladene Zug die Baustelle. Insgesamt werden rund 308000 Tonnen Schotter als Unterlage für 154000 Schwellen und 184,5 km Schienenstrang dienen. Am 13. Mai 2004 soll die Strecke fertig gestellt sein, Sommer und Herbst des selben Jahres sind für die Inbetriebnahme und für Testfahrten reserviert. Der enge Zeitplan verlangt ein ausgeklügeltes und gut funktionierendes Logistikkonzept: Innerhalb 25 Monaten liefern die Hersteller mit der Bahn rund 350000 Tonnen Material, das im Just-in-time-Verfahren ab den Steinbrüchen und Werken über die stark belasteten Stammlinien an die Übergabepunkte bei Mattstetten (und später auch bei Rothrist und Derendingen) gelangt. Dort wird das montagefertige Material sofort nach Ankunft eingebaut.

Neben Schotter, Schwellen und Schienen umfasst das Bahntechnik-System auch Einrichtungen für Erschütterungsschutz sowie für Fahrleitung und Bahnstromversorgung; Kabel-, Sicherungs- und Telekomanlagen; Kabinen- und Nischen-Installationen sowie technische Gebäude. Nach Angaben von Paul Moser, Leiter Großprojekte bei den SBB, investiert das Unternehmen auf der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist rund 110 Millionen Franken pro Minute Fahrzeitverkürzung; die Baukosten pro Streckenkilometer betragen rund 35 Millionen Franken. Die Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist stellt das Herzstück des Projekts Bahn 2000 dar. Auf der rund 45 km langen zweigleisigen Neubaustrecke werden die IC-Züge ab 2005 mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h und teilweise im Abstand von zwei Minuten verkehren. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Zürich und Bern um rund eine Viertelstunde.

Insgesamt wächst das SBB-Netz mit der ersten Etappe von Bahn 2000 um 160 Streckenkilometer. 37 Bahnhöfe werden unter dem gleichen Titel bis zum Abschluss der Arbeiten an der ersten Etappe im Dezember 2004 erneuert oder neu gebaut. Gemäß heutigen Schätzungen schließt die erste Etappe von Bahn 2000 mit 5,9 Milliarden Franken rund 1,5 Milliarden unter den budgetierten Kosten ab.

Bahn hält am Raumordnungsverfahren für die NBS Rhein/Main-Rhein/Neckar fest

FRANKFURT/ Main - Die Deutsche Bahn hält unverändert an ihrem Antrag zur Durchführung der Raumordnung für die geplante Neubaustrecke zwischen den Ballungsräumen Rhein/Main – Rhein/Neckar fest. Gegenstand der Antragsunterlagen ist die in der Vorentwurfsplanung ausgearbeitete Variante A, die eine ausschließliche Trassenführung durch die Stadt Mannheim vorsieht, und die Variante B mit einem zusätzlichen Bypass östlich von Mannheim.

Wie es in einer Pressemitteilung hieß, wird zur Zeit überlegt, ob durch einen Haltepunkt auf der Bypass-Variante zusätzlicher Nutzen für die Region geschaffen werden könne – etwa durch großzügige Parkraum-Bereitstellung und einen S-Bahn-Shuttle nach Heidelberg. Das Zugangebot in Mannheim werde dadurch aber nicht beeinträchtigt, viel mehr zielten diese Überlegungen auf zusätzliche Züge ab, die nur über die Bypass-Variante der Neubaustrecke geschaffen würden. Der zusätzliche Haltepunkt auf dem Bypass betreffe das laufende Raumordnungsverfahren nicht. Somit könne das Raumordnungsverfahren aus Sicht der Bahn ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.

Kostenlose Fahrradbeförderung im VVS

STUTTGART - Versuchsweise können vom 1. Juni bis 30. September 2002 im Bereich des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) Fahrräder außerhalb der morgendlichen Hauptverkehrszeit in den S-Bahnen der DB mitgenommen werden. In den Stadtbahnen der SSB ist die kostenlose Mitnahme außerhalb der geltenden Sperrzeiten (morgendliche und nachmittägliche Hauptverkehrszeit) erlaubt. Die kostenlose Fahrradmitnahme gilt auch für den Vorstellwagen der Zahnradbahn der Stuttgarter Straßenbahnen. In den Sperrzeiten muss wie bisher der Kinderfahrpreis für die Fahrradmitnahme entrichtet werden. Damit sollen betriebliche Probleme, wie sie bei einem verstärkten Andrang von Fahrradfahrern in den Hauptverkehrszeiten entstehen könnten, vermieden werden.

Andreas Schilling, Leiter der S-Bahn Stuttgart sagte: "Mit diesem Versuch der kostenlosen Fahrradmitnahme wollen wir zum einen die Attraktivität der S-Bahn steigern zum andern aber auch klären, in wie weit dadurch z.B. die Pünktlichkeit der Züge beeinflusst wird, die Transportkapazitäten ausreichen oder die übrigen Fahrgäste beeinträchtigt werden." Regionaldirektor Bernd Steinacher betonte, der Pünktlichkeit der S-Bahn komme höchste Priorität zu. Die kostenlose Fahrradmitnahme dürfe den Investitionen, die der VRS in den nächsten Jahren zur Verbesserung der Pünktlichkeit der S-Bahn tätige, nicht zuwider laufen.

Derzeit werden im Verbundbereich jährlich über 400000 Fahrräder transportiert. Das Ministerium für Umwelt und Verkehr hat den Verkehrsverbünden zu Anfang des Jahres 750000 Euro jährlich zur Übernahme von Einnahmeverlusten aus dem kostenlosen Fahrradtransport zur Verfügung gestellt.

ÖBB: Neue Internet-Startseite online

WIEN – Die ÖBB haben ihre Homepage überarbeit. Dabei wurde nicht nur die Navigation auf die wichtigsten Bereiche grafisch neu gelöst, sondern auch eine Fahrplanschnellabfrage direkt auf der Startseite integriert. Damit wurde ein oft geäußerter Kundenwunsch realisiert.

Die ÖBB-Homepage gehört zu den top-besuchten Internet-Angeboten Österreichs. Über vier Millionen Mal wird allein die Fahrplanauskunft genutzt. Daneben finden sich auf der Website beispielsweise Informationen über das Unternehmen Bahn ebenso wie die Möglichkeit, Tickets online zu kaufen. Bereits jetzt nutzen rund 30000 VORTEILScard-Inhaber pro Monat dieses Angebot, das nun auf alle ÖBB-Kunden ausgeweitet wird. Von diesem Schritt erwarten die ÖBB eine mehr als Verdoppelung der Online-Verkäufe Internet. Um den Kunden den Weg zum Online-Ticket zu erleichtern wurde dieser Punkt nun ebenfalls auf der Startseite integriert.

Doch nicht nur für Individualreisende stehen Verbesserungen im Internet nun zur Verfügung, sondern auch für Geschäftspartner der ÖBB. Ab sofort können die aktuellen Ausschreibungen der ÖBB im neu geschaffenen Bereich "B2B online" im Internet abgerufen werden. In einem zweiten Schritt, an dem bereits gearbeitet wird, werden die ÖBB vollständiges E-Procurement einführen. Für Businesspartner bedeutet das, dass sie nicht nur Ausschreibungen im Internet abrufen, sondern ihre Angebote auch in elektronischer Form einreichen können.

DB: Rundungsüberschüsse aus Euro-Umstellung vergeben

HANNOVER – Durch die Umstellung auf den Euro wurden bei der DB die Tarife in den meisten Fällen geringfähig aufgerundet, um krumme Preise zu vermeiden. Die dadurch entstehenden Mehreinnahmen sollen allerdings nicht bei der Bahn bleiben, sondern für einen wohltätigen Zweck gespendet werden. Heute übergab nun DB-Chef Hartmut Mehdorn der "Off-Road-Kids" Kinderfonds-Stiftung eine notariell beurkundete Schenkungszusage über ca. 500000 Euro. Die eigentliche Schenkung an die Stiftung erfolgt Ende 2002, wenn die genaue Höhe der Mehreinnahmen feststeht.

Die DB arbeitet schon länger mit dem Verein "Off-Road-Kids" zusammen, der Kindern und Jugendlichen, die von zu Hause ausgerissen sind und sich vielfach auf der Straße und rund um Bahnhöfe aufhalten, neue Perspektiven eröffnen will. So erhalten die Streetworker des Vereins seit 1994 übertragbare Netzkarten. Diese geben ihnen die nötige Mobilität, um die Kinder aufzusuchen und mit ihnen zurück zu ihren Eltern, zum Jugendamt an ihrem Heimatort oder auch ins vereinseigene Kinderheim in Bad Dürrheim zu fahren. Die Bahn und die "Off-Road-Kids" Kinderfonds-Stiftung streben an, weitere Partner zu finden, die das Stiftungskapital erhöhen und so dazu beitragen, die Finanzierung dieser wichtigen Arbeit dauerhaft zu sichern.

Fahrplanwechsel bringt zahlreiche Veränderungen im Fernverkehr

FRANKFURT/ Main - Die DB hat heute erstmals Details zum neuen Fahrplan, der Mitte Dezember in Kraft tritt, veröffentlicht. Wesentliche Änderungen im Fernverkehr ergeben sich vor allem durch die endgültige Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln Rhein/Main, die die Fahrzeiten zwischen den beiden Ballungsräumen um rund eine Stunde verkürzt.

Die neue Trasse hat nach Bahn-Angaben Auswirkungen für rund 70 Prozent des bundesweiten Fernverkehrs. So kommen neue Linienkonzepte auf den Achsen Hamburg-Hannover-Süddeutschland sowie Berlin-Kassel-Süddeutschland zum Tragen. Außerdem wird der Fernverkehr entlang des Rheins sowie im Rhein-/ Ruhrgebiet neu geordnet. Ziel der Planungen für den Fahrplan 2003 war, die NBS so in das Netz zu integrieren, dass möglichst viele Reisende Nutznießer dieser Beschleunigung werden. Da auf der neuen Strecke nur ICE-3-Züge eingesetzt werden, verkehren auf anderen Linien wie der Verbindung Hamburg/Bremen - Kassel - München) wieder die Vorgängergenerationen des ICE 3.

Dreieinhalb ICE-Linien sollen ab Dezember stündlich in jeder Richtung über die Neubaustrecke verkehren. So wird die neue ICE-Linie 40 zweistündlich eine Verbindung zwischen Münster und Frankfurt/Main Hbf herstellen. Vorgesehene Halte sind u.a. Essen, Duisburg und Düsseldorf Hbf. Ebenfalls im Zweistundentakt sind die ICE-Züge auf der Linie 41 (Dortmund - Frankfurt Hbf) unterwegs. Wie bei der Linie 40 führt auch hier die Fahrt am Kölner Hauptbahnhof vorbei, Haltepunkt in der Domstadt ist stattdessen der Tiefbahnhof Köln-Deutz. Dortmund als Endpunkt hat auch die neue Linie 42, auf der zweistündlich die ICE’s über Köln Hbf, Frankfurt-Flughafen und Stuttgart nach München verkehren.

Zwischen Köln und Mannheim verkehrt die Linie 42 im stündlichen Wechsel mit der Linie 43 (Dortmund - Wuppertal - Köln Hbf - Frankfurt/Flughafen - Basel). Die ICE-Linie 45 (Köln - Stuttgart) stellt den zweistündlichen Anschluss von Städten wie Wiesbaden und Mainz an die Neubaustrecke sicher. Zweistündlich sind außerdem ICE-Züge von Frankfurt über Köln nach Amsterdam unterwegs (Linie 78). Besonderheit an der Verbindung: Zwischen Frankfurt Hbf und Köln ist nur ein Zwischenhalt am Frankfurter Flughafen vorgesehen. Die Reisezeit Frankfurt Hbf - Amsterdam verkürzt sich von heute 5:08 Stunden auf 3:37 Stunden. Zum Stundentakt zwischen Frankfurt und Köln ergänzt wird diese Verbindung durch die Linie 79. Diese könnte über Aachen bis nach Brüssel geführt werden. Die DB verhandelt zur Zeit mit der SNCB über eine mögliche Verlängerung.

Trotz der insgesamt sieben neuen ICE-Linien bleiben für die alte Rheinstrecke immer noch eineinhalb IC-Linien stündlich. Zu einem Stundentakt ergänzen sich die IC-Linien 30 (Westerland - Hamburg - Koblenz - Mainz - Karlsruhe) und 31 (Kiel - Hamburg - Mainz - Nürnberg - Passau - Wien). Auf beiden Linien verkehren die Züge jeweils alle zwei Stunden, ab Mainz wird die Linie 31 nach Nürnberg zum Stundentakt verdichtet. Zusätzlich verlaufen durch das Rheintal die zweistündliche IR-Linie 35 (Norddeich - Münster - Köln - Koblenz - Trier) sowie die IC-Linie 32 (Dortmund - Koblenz - Mainz - Mannheim - Stuttgart) mit täglich vier Zugpaaren in touristische Gebiete wie Klagenfurt, Berchtesgaden/Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf und Lindau.

Weitere Änderungen zum Fahrplanwechsel betreffen zum Beispiel die IR-Linien 11 (Stralsund-Hamburg) sowie 19 (Hamburg-Karlsruhe), die zur neuen IC-Linie 26 (Stralsund-Karlsruhe) vereinigt werden. Durch Kürzung des Aufenthaltes Frankfurt (M) werden in Karlsruhe die Anschlüsse an die ICE-Linie 20 nach Basel und den IRE nach Konstanz erreicht. Als IC-Verbindung wird künftig auch die Mitte-Deutschland-Verbindung Düsseldorf - Kassel - Erfurt - Weimar eingestuft. Dreimal je Tag und Richtung ist der Einsatz von ICE-Neigetechnik-Fahrzeugen vorgesehen. Diese Züge können zwischen Kassel und Weimar um circa 15 Minuten beschleunigt werden und erreichen in Weimar - im Gegensatz zu den lokbespannten Zügen - die ICE-Linie 50 (Saarbrücken - Frankfurt (M) - Dresden, bisher ICE-Linie 9). Die neue IC-Linie 62 (Frankfurt - Stuttgart - München - Wien) bedient anstelle der heutigen IR-Linie 23 (Norddeich - Mainz - Karlsruhe) die Halte Darmstadt und Bensheim Richtung Süden, stellt in Stuttgart Anschluss Richtung Gäubahn, in Ulm Anschluss Richtung Allgäu her und ersetzt zwischen München und Salzburg die bisherige IR-Linie 28.

Das Punkte-Sammeln für Bahnkunden hat begonnen

FRANKFURT - Seit heute können Stammkunden der Bahn Punkte sammeln, um von dem speziellen Serviceprogramm "bahn.comfort" zu profitieren, das am 15.12.2002 startet. "Wir belohnen damit unsere besten Kunden für ihre Treue, indem wir sie mit exklusivem Service besser und individueller betreuen", sagt Hans-G. Koch, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB im Unternehmensbereich Personenverkehr. Zielgruppe des "bahn.comfort"- Serviceprogramms sind DB-Kunden, die geschäftlich oder privat häufig mit der Bahn reisen und dabei einen Jahresumsatz von mindestens 2000 Euro erreichen. Ihnen gewährt das neue Serviceprogramm künftig eine Reihe von attraktiven Serviceleistungen.

Dazu gehören zum Beispiel besondere Sitzplatzkontingente, die - auch nach "Ausbuchung eines Zuges" - ausschließlich für Reservierungen von "bahn.comfort"-Kunden freigehalten werden, sowie markierte Sitzplatzbereiche, in denen "bahn.comfort"-Kunden auch ohne Reservierung die Möglichkeit haben, selbst in stark frequentierten Zügen noch einen Sitzplatz zu finden. Für "bahn.comfort"-Kunden werden außerdem ein Servicetelefon mit individueller Betreuung rund um das Thema Reisen, eigene Schalter in großen DB ReiseZentren mit kompetenter Beratung und kurzen Wartezeiten und markierte Parkplätze an vielen großen Bahnhöfen eingerichtet. Kostenlos erhalten "bahn.comfort"- Teilnehmer die BahnCard-Zusatzfunktion "RAIL PLUS", die auch in anderen europäischen Ländern Rabatte von 25 Prozent auf die Fahrpreise ermöglicht.

Das "bahn.comfort"-Serviceprogramm unterscheidet sich von den Prämienprogrammen, wie sie im Luftverkehr oder im Einzelhandel angeboten werden. "Wir bieten unseren Stammkunden statt eines zusätzlichen Rabatts besondere Leistungen an, die das Reisen mit der Bahn angenehmer machen", erläutert Koch. "Aus Umfragen wissen wir, dass Vielfahrer solch ein spezielles Serviceangebot wünschen." BahnCard-Kunden können aber selbstverständlich frei entscheiden, ob sie am "bahn.comfort" Programm teilnehmen wollen oder nicht.

Um am bahn.comfort Serviceprogramm teilnehmen zu können, muss der Kunde beim Fahrkartenkauf nur seine BahnCard vorlegen, bzw. die BahnCard-Nummer eingeben (z.B. am Touchscreen-Automaten). Für jeden Euro des Fahrkartenpreises wird dabei ein bahn.comfort Punkt gutgeschrieben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kunden in der 1. oder der 2. Klasse reisen. Die Qualifizierung erfolgt, sobald ein BahnCard-Kunde mehr als 2000 Punkte innerhalb von 12 Monaten gesammelt hat. Automatisch qualifiziert sind außerdem alle Inhaber einer Persönlichen NetzCard, der "Jahreskarte" für alle DB-Strecken, sowie Pendler mit Persönlicher Jahreskarte, deren Fahrkartenwert mindestens 2000 Euro beträgt.

Vom heutigen Beginn der Sammelphase bis zum Start von bahn.comfort - Mitte Dezember 2002 - genügen bereits 1000 "bahn.comfort"-Punkte (= 1000 Euro Umsatz), um sich für das "bahn.comfort"-Serviceprogramm zu qualifizieren. Wenn ein Fahrgast diese Schwelle überschreitet, bekommt er von der Bahn automatisch zum Programmstart seine persönliche "BahnCard comfort" zugeschickt.

Neubaustrecke Frankfurt-Köln ab August in Betrieb

BERLIN - Am 1. August will die DB die neue ICE-Strecke Frankfurt-Köln in Betrieb nehmen. Bis Mitte Dezember, wenn zum Fahrplanwechsel die Neubaustrecke in das Fernverkehrsnetz integriert wird, verkehren allerdings nur Pendelzüge zwischen Frankfurt und Köln im Zwei-Stundentakt. "Abhängig von der Entwicklung der Nachfrage planen wir, den Betrieb langsam hochzufahren", kündigte Marketing-Vorstand Hans Koch am Mittwoch an. Bereits im September, wenn erste Erfahrungswerte vorlägen, könne der Takt aber verdichtet werden. Seinen Angaben zufolge wird der ICE abwechselnd Zwischenstopps in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg einlegen und für die gesamte Strecke von Köln bis Frankfurt in der Testphase 76 Minuten benötigen. "Der Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen wird von jeder Verbindung bedient", so der Bahn-Marketingchef. Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember könne es dann auch ohne Unterbrechung bis Frankfurt fahrende Züge geben, falls dafür eine genügend hohe Nachfrage bestehe.

Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" soll der Preis für die einfache Fahrt zweiter Klasse in einem ICE 3 nach der Einweihung im August mit 51 Euro künftig zwölf Euro höher als eine vergleichbare Karte auf der alten Rheinstrecke sein. Der Grund dafür sei ein spezieller Zuschlag, der analog zur Aufpreispraxis bei den InterCitys erhoben werde. Zudem würden noch einmal 2,60 Euro für eine Platzreservierung fällig, die aber nur während der Testphase bis Mitte Dezember verpflichtend sei. Auch mit der Einführung des neuen Preissystems zum Fahrplanwechsel, das nicht mehr auf einem Kilometerpreis basiert, sondern sich vor allem an der Auslastung der Züge orientiert, solle das Preisniveau auf der Neubaustrecke in etwa gehalten werden.

Am 15. Dezember soll die Neubaustrecke Köln - Frankfurt voll in das Fernverkehrsnetz der Bahn integriert werden. Die kürzeste Fahrzeit zwischen beiden Städten soll dann 70 Minuten betragen. Von dem größten Einzelprojekt in der Geschichte der deutschen Eisenbahn sind mehr als zwei Drittel aller Fernverkehrslinien direkt oder indirekt, etwa über Anschluss- oder Umsteigebeziehungen, berührt. Die Gesamtkosten für die 177 Kilometer lange Strecke schätzt die Bahn bislang auf rund sechs Milliarden Euro. Trotz der Neubaustrecke sollen aber weiterhin auch InterCitys auf der alten Rheinstrecke verkehren.

Deutschlandweit gültiges E-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel geplant

BERLIN - Das bundesweit einheitliche E-Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel nimmt offenbar Gestalt an. Wie "Silicon.de" berichtet, arbeitet der Chipproduzent Infineon zusammen mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an einem technischen Standard. Erste Pilotprojekte sollten Mitte 2003 in Berlin und Dresden starten. Die rund 25 Millionen Fahrgäste, die in Deutschland täglich Bus und Bahn benutzen, sollten später die E-Tickets bei jedem der rund 530 Verkehrsunternehmen auf dieselbe Art kaufen und nutzen können. Das System rechne automatisch die tatsächlich gefahrene Strecke ab. Zur kontaktlosen Datenübertragung sollen nach Informationen von "Silicon.de" ein Lesegerät und der Chip im E-Ticket elektromagnetisch im Vorbeigehen kommunizieren.

Allianz pro Schiene: Bahn ist 37mal sicherer als die Straße

BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat die Bundesregierung aufgefordert, zur weiteren Reduzierung der Verkehrstoten den Schienenverkehr in Deutschland stärker zu fördern. "Das Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, ist 37mal höher als bei einer Bahnfahrt", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Wenn Deutschland die ehrgeizigen EU-Ziele erreichen will, muss das sicherste motorisierte Verkehrsmittel gezielt gestärkt und das gefährlichste gezielt gebremst werden." Ziel der Europäischen Kommission ist es, bezogen auf das Jahr 2000 die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 europaweit zu halbieren.

Während auf der Straße im vergangenen Jahr 5.202 motorisierte Verkehrsteilnehmer starben (ohne getötete Lkw-Insassen, Fußgänger und Fahrradfahrer), kamen im gleichen Zeitraum 13 Reisende der DB ums Leben, 420 wurden verletzt. Nach Berechnungen der Allianz pro Schiene ereignen sich damit pro zurückgelegtem Personenkilometer auf der Straße 37mal so viele tödliche Unfälle wie auf der Schiene. "Die Furcht vor den einzelnen Verkehrsmitteln deckt sich nicht mit der tatsächlichen Unfallgefahr", so Flege. "Am meisten Angst haben die Leute vorm Fliegen, in Wirklichkeit ist jedoch die Autofahrt am gefährlichsten, gefolgt von der Flug- und der Bahnreise". Ein Grund sei der Trugschluss, am eigenen Steuer "alles im Griff zu haben".

Gastronomischer Neubeginn in IC-2000-Zügen

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen das Speisen beim Reisen wieder attraktiver machen. Mit der Übernahme eines 60-Prozent-Anteils an der Passagio Rail AG unterstrichen die SBB bereits im letzten November ihr Bekenntnis zu einem stärkeren Engagement im Catering-Bereich auf der Schiene. Ein erstes Resultat ist der neu konzipierte Doppelstock-Bistro-Wagen der IC-2000-Serie, der heute vorgestellt wurde und ab 2003 im Schweizer Fernverkehr eingesetzt werden soll.

Wie es in einer Pressemitteilung hieß, haben die SBB im Zuge der Flottenerneuerung und der Ausmusterung älterer Speisewagen das Bistro-Konzept, das zuletzt häufig von den Fahrgästen kritisiert wurde, noch einmal kritisch durchleuchtet. Die wichtigsten Änderungen betreffen die Bedienung sowie das Ambiente. So werden sowohl das Ober- wie auch das Unterdeck neu gestaltet. Mit neuen Materialien für Teppiche, Wandverkleidung und Möblierung sowie einer ausgewogeneren Beleuchtung soll dabei das Raumgefühl verbessert werden. Der neue Speisewagen mit einer pub-artigen Bar und Selbstbedienung im Unterdeck und einem bedienten Nichtraucher-Restaurant mit 26 Sitzplätzen im Oberdeck soll künftig den Kundenbedürfnissen besser entgegenkommen.

Der heute vorgestellte Prototyp wird ab dem 17. April auf der Ost-West-Achse Genf - St. Gallen einem zweimonatigen Test unterzogen. Die Ergebnisse auf Kundenbefragungen sollen dabei in die definitiven Umbaupläne einfließen. Noch offen sei, wie viele Wagen für welche Strecken umgebaut würden, hieß es weiter. Der gestaffelte Umbau soll rund 15 Monate in Anspruch nehmen. Im Winter 2003 sollen dann sämtliche für den Neubeginn benötigten IC-2000-Wagen im neuen Ambiente und verändertem Verpflegungsangebot zum Einsatz kommen.

Bahn sieht Nahverkehrs-Strategie bedroht

BERLIN - Die DB sieht ihre Expansions-Strategie im Nahverkehr durch die Ausschreibepraxis von Ländern und Kommunen und durch Entscheidungen des Kartellamts gefährdet. Bei Ausschreibungen im Nahverkehr würden teilweise "Anti-Bahn-Entscheidungen" getroffen und landeseigene Bahnen oder kommunale Verkehrsunternehmen bevorzugt, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin. Der zunehmende Wettbewerb dürfe jedoch nicht zu einer Re-Verstaatlichung führen. Nach Angaben der Bahn liegt der Marktanteil der Konkurrenten derzeit bei 7,6 Prozent mit steigender Tendenz.

Auch das Kartellamt greife unzulässig in geplante Kooperationen ein. So habe die Behörde Bedenken gegen eine von der Bahn in Göttingen geplante Kooperation mit dem örtlichen Stadtwerken geäußert. Bleibe das Amt bei seiner Auffassung, will die Bahn vor Gericht ziehen. "Diese Grundsatzfrage werden wir bis zur letzten Instanz durchziehen", kündigte Nahverkehrsvorstand Ulrich Homburg an. Die Bahn will durch Kooperationen mit kommunalen Verkehrsunternehmen engmaschige regionale Verkehrsnetze aufbauen, dadurch weiter wachsen und wettbewerbsfähig bleiben. Der Eintritt in den Stadtverkehrsmarkt bietet aus Sicht der DB ein großes Entwicklungspotential.

SBB gewinnen Ausschreibung für zwei S-Bahn-Linien in Baden-Württemberg

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben sich bei der Ausschreibung der Wiesentalbahn gegen zwei Konkurrenten durchgesetzt und den Zuschlag für den Betrieb der Linien S 5 (Weil am Rhein–Lörrach–Steinen) und S 6 (Basel SBB - Zell i.W.) ab 2003 erhalten. Mit einer optimalen Integration der beiden insgesamt 32 Kilometer langen Strecken, die nur auf neun Kilometer Länge durch die Schweiz verlaufen, ins bestehende Gesamtkonzept der Regio-S-Bahn Basel, abgestimmten Anschlüssen auch zum Fernverkehr und einem Halbstundentakt wollen die SBB die Attraktivität der Regio-S-Bahn Basel auch auf deutscher Seite deutlich erhöhen.

Eine zusätzliche Attraktivitätssteigerung erhoffen sich die SBB vom Einsatz neuen Rollmaterials. Die neuen Fahrzeuge, die bereits für die Regio-S-Bahn Basel vorgesehen sind, sollen ab Dezember 2004 (Fahrplan 2004/2005) für die Wiesentalbahn eingesetzt werden. Während der Übergangszeit und darüber hinaus wollen sich die SBB um einen engen und kooperativen Kontakt mit der DB bemühen mit dem Ziel, den öffentlichen Verkehr gemeinsam effizient zu fördern.

100 "Taurus"-Hochleistungsloks auf Österreichs Schienen

WIEN – Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben vor kurzem das 100. Exemplar der Hochleistungslok "Taurus" erhalten. Bis 2006 sollen insgesamt 400 Kraftpakete der Baureihen 1016 und 1116 in Österreich unterwegs sein. Der "Taurus" ist nicht nur zwei mal schneller als andere Loks, sondern mit rund 10000 PS auch doppelt so kräftig. Dennoch ist die Hochleistungslok äußerst leise und umweltschonend unterwegs. So wird beispielsweise beim Bremsvorgang Strom erzeugt und zur Wiederverwertung in die Fahrleitung zurückgespeist.

Auch optisch kann sich der Taurus sehen lassen. Für sein Design wurde den ÖBB 2001 der international heiß begehrte "Brunel Award" verliehen. Ungeachtet der starken internationalen Konkurrenz konnte der Taurus den Preis für Eisenbahnarchitektur und Design in der Kategorie Lokomotiven für sich entscheiden. Inzwischen sind rund 70 Prozent der ÖBB Triebfahrzeugführer "Taurus"- erfahren. Mit "Computer Based Training" (CBT) werden alle Funktionen der Lok im Lehrsaal, also im "Trockentraining", durchexerziert. Erst danach fahren die Triebfahrzeugführer auf die offene Strecke. Stationiert sind die 100 Loks in Wien und Salzburg, ab Mitte 2002 werden sie auch in Villach ein zu Hause finden.

Größtes Schulungsprogramm der Bahn startet in Frankfurt

FRANKFURT/Main - In Frankfurt am Main ist vor kurzem der Startschuss für das Training von 24000 Mitarbeitern der DB zur Einführung des neuen Preissystems am 15.12.2002 gefallen. In der bundesweit ersten regionalen Kick-Off-Veranstaltung wurden ca. 180 Mitarbeiter mit Informationen, Musik und Show auf das neue Preissystem eingeschworen. "In den nächsten Monaten werden wir vor allem die Kollegen, die im direkten Kundenkontakt stehen, fit für das neue Preissystem machen", sagte Hans-G. Koch, Vorstand Marketing und Vertrieb im Unternehmensbereich Personenverkehr.

Insgesamt 24000 Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt - Reiseberater der Reisezentren, die Servicekräfte in den Bahnhöfen, die Zugbegleiter des Fernverkehrs und auch die Kundenbetreuer im Nahverkehr - werden bis zum Beginn des Vorverkaufs am 1. November auf 124 regionalen Kick-Off-Veranstaltungen von Bahntrainern mit einem Schulungsvideo, Interviews und gespielten Szenen für die neuen Verkaufssituationen geschult. In der Planung weit fortgeschritten ist auch die Schulung und Information von rund 20000 Verkaufsmitarbeitern externer Vertriebspartner. "Es ist eine der größten Schulungsmaßnahmen überhaupt, die die Bahn jemals zu lösen hatte", so Edgar Lemp, Leiter Training im Projekt "Einführung Neues Preissystem". Neben der Vermittlung von fachlichen Aspekten sollen nach seinen Worten auch Schwerpunkte in den Bereichen Kundenfreundlichkeit und Service gesetzt werden.

Ab 15. Dezember gibt es neben dem Normalpreis auch "Plan&Spar"-Preise, die bis zu 40 Prozent Rabatt für Frühbucher bieten. Bis zu vier Mitfahrer reisen zudem zum halben Preis. Für BahnCard-Inhaber reduzieren sich künftig alle Preise um 25 Prozent, auch die "Plan&Spar"-Preise. Zusätzlich kann der BahnCard-Rabatt mit anderen Rabattmöglichkeiten kombiniert werden. Aber auch ohne Rabatte wird Reisen auf langen Strecken nach Angaben der DB deutlich günstiger als heute, denn der Normalpreis sinkt mit zunehmender Entfernung um bis zu 25 Prozent.

Bilanz nach einem Jahr "Offensive Bahn"

BERLIN - Viel hat sich in den vergangenen Jahren bei der DB geändert, denn das Unternehmen soll für den Kapitalmarkt und den zunehmenden Wettbewerb fit gemacht werden. Dazu wurde vor einem Jahr das ehrgeizige Konzept "Offensive Bahn" ins Leben gerufen, das auf den drei Säulen Sanieren, Leisten, Wachsen basiert. Mit der Bilanz des ersten Jahres zeigte sich DB- Chef Hartmut Mehdorn zufrieden. "Wir glauben, dass wir mit den Maßnahmen, die wir eingeleitet haben, auf dem richtigen Weg sind." Wenn die eingeleiteten Schritte wie geplant umgesetzt werden könnten, sei das Unternehmen 2004 kapitalmarktfähig.

Im Güterverkehr brachte vor allem das Sanierungsprojekt MORA C einschneidende Änderungen. Der Fahrplan wurde komplett umgestellt und über 600 der unrentabelsten Güterverkehrsstellen geschlossen. Pünktlichkeit soll jetzt den Weg aus der Verlustzone weisen. Mehdorn räumte ein, dass die Verschuldung des Konzerns durch die hohen Investitionen in Technik und Züge zwischenzeitlich ansteigen wird. In der Spitze werde die Kreditlast acht bis neun Milliarden Euro betragen. Um das Netz leistungsfähig zu halten, investiert die Bahn bis 2006 28 Milliarden Euro in den Neubau, die Modernisierung und die Instandhaltung der Fahrwege. Weitere fünf Milliarden Euro sollen in den kommenden 10 Jahren in die Sanierung der Bahnhöfe fließen. Im Vertrieb setzt die Bahn auf Technik. Der Fahrkartenverkauf verlagert sich vom Schalter hin zu den Fahrkartenautomaten. Die Buchung erfolgt zunehmend über das Internet.

In den kommenden Jahren erwartet die Bahn jährliche Umsatzsteigerungen von zwei bis drei Prozent. Im vergangenen Jahr erlöste das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen 15,5 Milliarden Euro, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Hohe Investitionen hinterließen mit einem Minus von gut 200 Millionen Euro ihre Spuren in der Bilanz. Allerdings sei das Betriebsergebnis um 170 Millionen Euro besser ausgefallen als im Jahr 2000, betonte Mehdorn.

ÖBB: Online-Ticketing für alle Internet-User

WIEN - Die Möglichkeit der ÖBB, sich online Fahrkarten zu kaufen und am heimischen PC auszudrucken, wird immer beliebter. Im letzten halben Jahr konnte die Zahl der verkauften Online-Tickets nach Angaben von ÖBB-Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt verdoppelt werden. Konnten bisher nur VORTEILSCard-Kunden das bequeme Angebot nutzen, kann jetzt jeder Internet-User ein ÖBB-Ticket via Internet kaufen. Zusätzlich wird der im Internet zur Preisberechnung herangezogene "verkehrsübliche Weg" auf den "kürzest möglichen" Weg umgestellt. Damit habe jeder, der das Online-Ticket- oder Handy-Ticketsystem nutze, "die Sicherheit, dass grundsätzlich immer der kürzeste Weg verrechnet wird", begründet Schmidt die Maßnahme.

Die Bezahlung des Online-Tickets erfolgt mit Kreditkarte. Der Internet-Ausdruck gilt in Verbindung mit der Kreditkarte, mit der das Ticket bezahlt wurde, als gültiger Fahrausweis. Das Online-Ticket für die 2. Klasse ist nur für bundeslandübergreifende Fahrten erhältlich, wobei die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland als eine Einheit (ein Bundesland) gelten. Die Produktfamilie umfasst nun das Online-Ticket, das Online-Vorteilsticket, das Businessticket, das Clever-Ticket sowie das Trafiknet-Ticket.

Bahn siegt im Konkurrenzkampf mit Lufthansa

BERLIN - Zwischen Hamburg und Berlin hat die Bahn eine Konkurrenz weniger. Die Lufthansa hat heute den Flugverkehr auf dieser Route wegen immer schnellerer Zugverbindungen und damit zunehmend weniger Fluggästen eingestellt. Seit vergangenen Herbst waren nur noch Partner-Gesellschaften der Lufthansa unterwegs, die aber zuletzt auch nicht mehr ihre Kosten hätten einfliegen können, wie Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber sagte. Bei Zug-Fahrtzeiten von Innenstadt zu Innenstadt von zwei Stunden gebe es keinen Zeitvorteil mehr, da zur Flugzeit unter anderem die Anfahrt zum Flughafen hinzukomme. Die Auslastung der Flüge zwischen den beiden Metropolen sei seit etwa einem Jahr kontinuierlich auf zuletzt unter 30 Prozent gesunken. Besonders Stamm- und Firmenkunden seien auf die Bahn umgestiegen.

Öffentliche Verkehrsmittel verzeichnen leichten Fahrgastanstieg

WIESBADEN - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes haben im Jahr 2001 in Deutschland 0,8 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahr die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straßen und Schienen genutzt. Im Linienverkehr mit Omnibussen und Straßenbahnen wurden demnach im vergangenen Jahr 7,86 Milliarden Fahrgäste (plus 1,0 Prozent) befördert, im Reiseverkehr mit Omnibussen (Gelegenheitsverkehr) 80 Millionen Personen (minus 2,6 Prozent). Die Beförderungsleistung, die sich aus der Anzahl der Fahrgäste und den Fahrtweiten errechnet, erhöhte sich im Linienverkehr um 0,7 Prozent auf 52,1 Milliarden Personenkilometer (Pkm).

Insgesamt gut 2 Milliarden Fahrgäste verzeichneten die 66 Eisenbahnunternehmen. Leicht zulegen konnte dabei nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes der Nahverkehr auf 1,87 Milliarden Fahrgäste (plus 0,4 Prozent), während der Fernverkehr Einbußen von 5,9 Prozent hinnehmen musste. Damit waren nur noch 136 Millionen Fahrgäste in Fernzügen unterwegs. Auch bei der Beförderungsleistung bietet sich ein ähnliches Bild. Der Eisenbahnnahverkehr erreichte 40,6 Mrd. Pkm (plus 3,4 Prozent), im Fernverkehr sank die Beförderungsleistung um 2,9 Prozent auf 34,8 Mrd. Pkm. Das Statistische Bundesamt verwies allerdings darauf, dass diese Verluste zum Teil auf Umwidmungen von Fernverkehrs- in Nahverkehrsverbindungen zurückzuführen seien.

Schiene zwischen Deutschland und Skandinavien wird schneller

MAINZ - Green Cargo, Railion Denmark und DB Cargo setzen seit vergangenem Samstag erstmalig eine dänische Mehrfrequenzlokomotive der BR EG (Elektro Goods) 3100, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreicht und mit den Sicherheitssystemen von Schweden, Dänemark und Deutschland ausgerüstet ist, im grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Deutschland und Schweden ein. Damit können erstmals Züge ohne Halt zwischen Skandinavien und Deutschland durchfahren. Durch die Einsparung von zwei Stunden Grenzaufenthalt soll die Leistungsqualität der deutsch-skandinavischen Verkehre wesentlich verbessert werden.

Zunächst werden in einer Probephase zwei Züge an den Wochenenden das Wirtschaftsgebiet Stockholm über Dänemark nonstop mit Deutschland verbinden. Zum Fahrplanwechsel am 16. Juni 2002 ist geplant, dieses System zu erweitern. Bis Ende 2003 sollen die Wirtschaftszentren Stockholm, Göteborg und Malmö durchgängig ohne Grenzaufenthalte mit mehrsystemfähigen Elektroloks über Hamburg-Maschen angefahren werden. Seit Eröffnung der Öresundbrücke im Sommer 2000 operieren die drei Partner bereits innerhalb eines gemeinsamen Produktionssystems, wodurch heute schon Flexibilität und Zuverlässigkeit der Zugangebote zwischen Skandinavien und Deutschland deutlich optimiert wurden.

Zentrales Fundbüro bei den ÖBB

WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen ihren Kunden das Wiederbekommen von verlorenen Gegenständen erleichtern. Dazu wurde das Fundsystem neuorganisiert. Während bisher über ganz Österreich verteilt vier Fundbüros existierten, die die Fundgegenstände sammelten und möglichst ihren Besitzern übergaben, verfügen die ÖBB seit kurzem am Wiener Südbahnhof über eine leistungsfähige zentrale "Lost&Found"-Sammelstelle. Die bisher mühsamen Recherchen gehören damit der Vergangenheit an. Fundgegenstände werden nun nur noch drei Tage am Fundort aufbewahrt, danach zur zentralen Sammelstelle weitergeleitet und dort in einer Datenbank erfasst.

So können Kunden, denen Gegenstände abhanden kamen, mühelos telefonisch oder per Fax feststellen lassen, ob diese im Bereich der ÖBB aufgefunden wurden. Ihr Eigentum können sich die Besitzer entweder selbst abholen oder unfrei per Post zusenden lassen. Nach längstens 60 Tagen erlischt die Aufbewahrungsfrist und die nicht abgeholten Fundstücke kommen in den Freiverkauf bzw. werden im Rahmen der beliebten Versteigerungen am Wiener Südbahnhof an den Meistbietenden abgegeben. Die nächste Veranstaltung findet übrigens von 14. bis 17. Mai täglich von 9 bis 16 Uhr im Warteraum/Halle Ostseite statt.

DB setzt zur Hannover Messe 80 Sonderzüge ein

HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen HANNOVER MESSE vom 15. bis 20. April 80 zusätzliche Züge ein, die alle direkt zum EXPO- und Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Die Sonderzüge kommen aus Düsseldorf, Frankfurt, Köln und Paderborn. Ankunft im Messebahnhof ist morgens zwischen 8 und 10.30 Uhr, die Rückfahrt der Sonderzüge beginnt ab 16.30 Uhr. Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der HANNOVER MESSE noch rund 570 Fernzüge in Nord-Süd-Richtung und umgekehrt außerplanmäßig in Hannover Messe/Laatzen, darunter 450 ICE.

In Hannover Hauptbahnhof als zentraler Drehscheibe des Verkehrs finden vor allem Messebesucher aus Richtung Ruhrgebiet und Berlin, die nicht mit Sonderzügen anreisen, schnellen Übergang zur S-Bahn und zu den Regionalzügen, die während der Messetage ebenfalls zusätzlich in Laatzen halten. Allein die S-Bahn-Züge fahren viermal stündlich in knapp zehn Minuten vom Hauptbahnhof zum Messebahnhof. Informationen zum Messeverkehr gibt es in allen DB-Reisezentren, telefonisch unter der Rufnummer 0 1805/ 99 66 33 oder im Internet unter www.bahn.de. In den DB-Reisezentren sind auch ermäßigte Eintrittskarten zur HANNOVER MESSE erhältlich.

DB baut Werkstatt Neuruppin weiter aus

BERLIN - Die DB fasste im Jahr 1999 den Beschluss, den Werkstandort Neuruppin langfristig zu sichern und dem neuen Bedarf zur Wartung und Instandhaltung von insgesamt 30 neuen Triebwagen der Baureihe VT 646 anzupassen. Am 17. Januar 2001 wurde die Werkstatt nach umfassender Modernisierung und Erweiterung mit einem Investitionsvolumen von rund 650.000 Euro offiziell in Betrieb genommen. Bis jetzt wurden unter anderem zwei neue Arbeitsgruben in der Halle errichtet, die Triebwagenhalle saniert, acht Hubböcke zum Anheben eines kompletten Triebwagens installiert sowie ein Dacharbeitsstand beschafft.

In diesem Jahr ist die Errichtung einer Außenreinigungsanlage mit umweltgerechter Abwasserbehandlung und der Umbau eines Teils des Rundschuppens zum Ersatzteillager vorgesehen. Bis zum Jahr 2002/2003 werden in diese Umbauten rund 1,3 Millionen Euro investiert. Derzeit sind 29 Gelenktriebwagen der Baureihe 646 (Neubau Bombardier Transportation) in Neuruppin beheimatet. Das 30. und damit letzte Fahrzeug des Neuruppiner Bestandes wird in den nächsten Wochen ausgeliefert. Die DB beschäftigt in der Fahrzeuginstandhaltung 18 Schlosser und Elektriker sowie 6 Mitarbeiter der Werkstattleitung und des Materialdienstes. 78 Triebfahrzeugführer und 26 Zugbegleiter haben hier ihre Einsatzstelle. Damit leistet die DB einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt von Arbeitsplätzen auch in strukturschwachen Regionen.

"Dresden macht Dampf" 2002

DRESDEN - Zu einem wichtigen Datum im Kalender vieler Eisenbahnfreunde hat sich das Dresdner Dampflokfest entwickelt. Am Pfingstwochenende vom 18. bis 20. Mai findet es zum 11. Mal statt. Auf dem 50000 Quadratmeter großen Areal an der Zwickauer Straße, dem ehemaligen Bahnbetriebswerk, werden historische Dampf- und E-Loks, Dieseltriebfahrzeuge sowie Personen- und Güterwagen der DB, des Verkehrsmuseums Dresden und verschiedener Vereine präsentiert. Mitfahrten auf dem Führerstand sind möglich. Auf dem Programm stehen auch Nostalgiefahrten zum Beispiel ins Erz- oder Elbsandsteingebirge.

Erstmals gibt es täglich auf dem Festgelände ein eisenbahnspezifisches Bühnenprogramm u.a. mit der Munich Railroad Jazzband, der einzigen Jazzband der Deutschen Bahn. Mit dabei ist auch Boogie-Woogie-Pianist Axel Zwingenberger und der Ausstellungszug "Vom Zauber der Züge". In drei Wagen hinter der Schnellzugdampflok der Baureihe 03 1010 aus dem Jahre 1930 werden Fotos des Künstlers Axel Zwingenberger aus sieben Jahren gezeigt. Auf der Bühne kann der Pianist live mit seinen Blues-Rhythmen erlebt werden, in denen sich das Rattern der Räder und das Zischen der Dampflokomotiven wider.

Eröffnet wird im Rahmen des Dampflokfestes auch eine Außenstelle des DB Museum Nürnbergs auf dem historischen Gelände des früheren Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt. Das DB Museum ist in Besitz zahlreicher historischer Fahrzeuge, die noch lauffähig sind. Da in Nürnberg die Kapazität nicht ausreicht, um alle Fahrzeuge unterzustellen und zu pflegen, werden Außenstellen eingerichtet. Ziel ist es auch, diese Fahrzeuge auch nach dem Fest turnusmäßig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Mit vollem Dampf - zum halben Preis

DRESDEN - Mit Sonderkonditionen wirbt der Nahverkehr der DB für seine beiden Schmalspurbahnen in Sachsen: Wer zwischen dem 8. und dem 26. April einen Einzelfahrschein oder einen Abschnitt der Mehrfahrtenkarte nutzt, kann mit diesem Ticket unentgeltlich die Rückreise am gleichen Geltungstag antreten. Die Offerte "Volldampf zum halben Preis" gilt in dieser Zeit jeweils von Montag bis Freitag auf den landschaftlich reizvollen Strecken Radebeul Ost – Radeburg und Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf.

Mit Investitionen über rund zehn Millionen Euro ist die Infrastruktur der beiden Schmalspurbahnen in den zurückliegenden Jahren grundlegend saniert worden. Bis Ende 2002 waren die Bauarbeiten an der Weißeritztalbahn sowie an der Lößnitztalbahn im Wesentlichen abgeschlossen worden. Die Maßnahmen hatten der Freistaat Sachsen und die DB finanziert. Die Schmalspurbahnen, die der Nahverkehr der Bahn in Sachsen betreibt, gehören zu den touristischen Attraktionen im Freistaat. Beide Bahnen sind Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs. Der Verkehrsverbund Oberelbe als Besteller hat sich langfristig zu beiden Strecken bekannt. Die Verkehrsleistungen der Schmalspurbahnen wurden in den Schienenpersonennahverkehr Sachsens integriert und im Verkehrsvertrag bis 2010 festgeschrieben. Damit ist der dauerhafte Weiterbetrieb durch DB Regio und der Erhalt beider Strecken gesichert.

Die Weißeritztalbahn wurde 1882 in Betrieb genommen und ist heute die dienstälteste Dampflokbahn Deutschlands auf 750 Millimeter Spurweite. Die Züge durchfahren auf einer 26 Kilometer langen Strecke zwischen Freital-Hainsberg und dem Kurort Kipsdorf den Rabenauer Grund, überqueren die Talsperre bei Malter und erreichen die Endstation in 535 Meter Höhe - Ausgangspunkt für Wanderer ins obere Osterzgebirge. Die Bahnen rollen alle zwei Stunden. Nur zwei Jahre jünger - 1884 erfolgte die Inbetriebnahme - ist die Lößnitztalbahn, die von Radebeul Ost nach Radeburg führt. Wie die meisten Schmalspurbahnen zwar für den Gütertransport gebaut, dient sie in der heutigen Zeit überwiegend dem Ausflugsverkehr. Die 16,5 Kilometer lange Fahrt mit dem "Lößnitzdackel" führt vom Bahnhof Radebeul Ost durch den romantischen Lößnitzgrund, die hohen Weinberge, den Friedewald mit seiner Teichlandschaft, Moritzburg mit seinem barocken Jagdschloss und schließlich durch die Laußnitzer Heide bei Radeburg.

Um den kostenintensiven Betrieb der Dampfzüge zu sichern, hat die DB die Verkehrsleistungen an einen Subunternehmer vergeben. Die Mitteldeutsche Bahnreinigung GmbH (BRG), eine Tochter der DB, führt seit Anfang 2001 den Betrieb auf den Schmalspurbahnen durch. Die BRG setzt 85 Mitarbeiter auf den beiden sächsischen Bahnen ein. Seit 1998 verfügt sie über eine Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Gesellschaft ist außerdem verantwortlich für das Rangieren im Reiseverkehr auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt. Im Flughafen Leipzig-Halle ist der Großauftrag der Reinigung an die BRG ergangen.

Mehr Zuschüsse für den Nahverkehr

BERLIN - Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zeichnet sich im Streit zwischen Bund und Ländern um die zukünftige Höhe der Zuschüsse für den Regionalverkehr der Bahn eine Lösung ab. Ein Gesetzentwurf sehe einen jährlichen Zuschuss von 6,75 Milliarden Euro vor. Außerdem sollten die Mittel um 1,5 Prozent pro Jahr steigen, so dass sie für 2007 bei 7,25 Milliarden Euro lägen. Nach früheren Plänen des Bundesfinanzministeriums sollten die Zuschüsse zwischen 2001 und 2006 auf 6,5 Milliarden Euro pro Jahr festgesetzt werden. Vom Tisch sind der "Süddeutschen Zeitung" zufolge auch mögliche Rückforderungen an die Länder für zu viel gewährte Zuschüsse.

Wie es in dem Bericht weiter hieß, will die Bundesregierung außerdem defizitäre InterRegio-Strecken unterstützen, die die Bahn in den meisten Fällen aufgeben will. Unter Berufung auf einen Entwurf des Eisenbahn-Regionalisierungsgesetzes berichtet die "Süddeutsche Zeitung", mit jährlichen Zuschüssen in Höhe von 102 Millionen Euro sollten die Länder "den Erhalt, die Weiterentwicklung oder den Ersatz interregionaler Verbindungen sicherstellen". Es sei den Ländern überlassen, wie sie das Geld für den Regionalverkehr einsetzten. So könnten sie bestehende InterRegio-Züge finanzieren, aber auch neue Nahverbindungen einrichten oder Wettbewerber der DB, wie etwa Connex, beauftragen.

DB Lounge im Stuttgarter Hauptbahnhof eröffnet

STUTTGART - Am vergangenen Freitag ist am Stuttgarter Hauptbahnhof die bundesweit siebte "DB Lounge" eröffnet worden. "Wir wollen, dass unsere Kunden sich bei uns wohlfühlen. Dazu schaffen wir mit der DB Lounge ein entsprechendes Angebot", so Dr. Peter Schnell, Konzernbevollmächtiger der DB für Baden-Württemberg. In der "DB Lounge" können Bahnkunden in ruhiger Atmosphäre die Wartezeit bis zum nächsten Zug verbringen, aber auch konzentriert arbeiten oder sich mit Geschäftspartnern treffen. Die "DB Lounges" werden von Bahnmitarbeitern betreut und halten Tageszeitungen, Fernsehnachrichten, PC-Arbeitsplätze und kostenlose Getränke bereit.

Die neue DB Lounge im Stuttgarter Hauptbahnhof befindet sich gegenüber dem DB ReiseZentrum und in unmittelbarer Nähe zum AIRail/Lufthansa Schalter. Das Angebot können alle Bahnreisenden der 1. Klasse sowie aufgrund einer Kooperation mit der Lufthansa (LH) im Rahmen des AIRail-Projekts auch LH-Passagiere mit Senator-Status bzw. First-Class-Ticket kostenlos nutzen, für alle anderen Gäste ist ein Aufpreis von 7,60 Euro fällig. Insgesamt hat die DB nach eigenen Angaben 225 000 Euro in den Ausbau der 100 Quadratmeter großen Lounge in Stuttgart investiert.

Regionalverkehr Berlin/ Brandenburg auf Wachstumskurs

BERLIN - Die DB Regio AG verzeichnet im Bereich Berlin/ Brandenburg steigende Fahrgastzahlen. Insbesondere die schnellen und komfortablen RegionalExpress-Linien erfreuten sich wachsender Beliebtheit, hieß es in einer Pressemitteilung.

Der verstärkten Nachfrage der Kunden wird Rechnung getragen. So verkehren die meisten Züge auf der mit 36000 Kunden täglich am stärksten genutzten RE-Linie 1 (Magdeburg - Berlin - Eisenhüttenstadt) seit Mitte Februar nach einer Bahnsteigverlängerung in Erkner mit einem zusätzlichen fünften Wagen. Auch auf der RE-Linie 5 (Elsterwerda - Berlin - Rostock) soll in Kürze das Platzangebot verbessert werden. Verlängert bis Wismar wird ab dem heutigen Sonntag die RE-Linie 4 (Elsterwerda - Berlin - Schwerin), womit eine weitere direkte Verbindung vom südlichen Brandenburg und Berlin an die Ostseeküste geschaffen wird.

Besonders viele Fahrgäste nutzen auch die durchgehende Tageszugverbindung von Berlin nach Zittau und zurück. Zusätzlich verkehrt samstags, sonntags und an Feiertagen der "Warnemünde-Express" von Berlin nach Warnemünde, der mit seinen zwei Gepäckwagen ausreichend Platz für Fahrradtouristen bietet. Für Ausflügler in die nähere Umgebung Berlins setzt die Deutsche Bahn täglich einen Ausflugszug mit Gepäckwagen von Berlin-Lichtenberg nach Rheinsberg ein.

Mit neuen Zügen soll das Bahnfahren noch attraktiver werden. Gemeinsam mit dem Land Brandenburg schafft die DB deshalb insgesamt 53 neue Doppelstockwagen vom Typ RE 160 an. Die luftgefederten und klimatisierten Fahrzeuge sollen bis 2003 vor allem auf den Linien RE 1, RE 2, RE 4 und RE 5 zum Einsatz kommen. Investiert werden hier rund 56 Millionen Euro. Auch auf zahlreichen RegionalBahn-Strecken kommen 30 neue Triebwagen der Baureihe 646 zum Einsatz, deren Auslieferung im Sommer 2000 begann und in den nächsten Wochen abgeschlossen sein soll. Mit diesen Investitionen will sich die DB im Wettbewerb mit der privaten Konkurrenz behaupten. Gegenwärtig erstellt die DB Regio ein Angebot für eine europaweite Ausschreibung, die vornehmlich Strecken im Ostbrandenburger Netz betrifft und einen Umfang von ca. 3,5 Millionen Zugkilometern hat.

DB erwirkt einstweilige Verfügung gegen "Mehr Bahnen!"

FRANKFURT/Main - Die DB hat vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen die Vereinigung "Mehr Bahnen!" erzielt. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, werde im Rahmen dieser einstweiligen Verfügung dem privaten Bahnverband untersagt, "im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs zu verbreiten und/oder verbreiten zu lassen, es gebe Informationen, wonach die Deutsche Bahn AG aufgrund eines mit dem Freistaat Thüringen abgeschlossenen Verkehrsvertrages einen Zuschuss in Höhe von bis zu 11 Euro pro Zugkilometer erhalte".

"Wettbewerb hat das Ziel, das Angebot für den Kunden zu verbessern und nicht mit falschen Behauptungen andere Unternehmen zu beschädigen. An diesen Grundsatz sollte sich auch die selbsternannte Vereinigung für Wettbewerb im Schienenverkehr 'Mehr Bahnen' in Zukunft halten", so Ulrich Homburg, Vorstand Nahverkehr im Unternehmensbereich Personenverkehr. Die DB betont in der Pressemitteilung, dass gemeinsam mit dem Land Thüringen ein fairer Vertragspreis vereinbart wurde. Hintergrund sei, dass die Länder die Deutsche Bahn im Herbst letzten Jahres gebeten hätten, entsprechende Preisangebote zu unterbreiten. Diese Preisangebote seien im Auftrag der Länder von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft plausibilisiert und bestätigt worden. "Eine gutachterliche Bewertung hat unter Kosten- und Wettbewerbsgesichtspunkten damit stattgefunden", stellt Homburg klar. Das vereinbarte Preisvolumen sei angemessen.

Der Bahnverband, zu dem sich sechs private Bahnfirmen, darunter Connex, zusammengeschlossen haben, hatte den Verkehrsvertrag kritisiert und wollte ihn vom Rechnungshof unter die Lupe nehmen lassen. Er fürchtet das Vergeuden von Steuermitteln in Millionenhöhe und wirft dem Land vor, auf eine Ausschreibung der Leistungen im Schienenpersonennahverkehr verzichtet zu haben. Dadurch könnten nach Schätzungen in zehn Jahren Mehrkosten von bis zu 600 Millionen Euro entstehen.

Portugal: Zusammenstoß von zwei Zügen

LISSABON - Beim Zusammenstoß von zwei Zügen sind nach Informationen des Bayerischen Rundfunks in Portugal fünf Menschen ums Leben gekommen, zehn wurden verletzt. Ein Sprecher der portugiesischen Bahn sagte, die beiden Züge seien bei hohem Tempo auf dem selben Gleis unterwegs gewesen. Wie es weiter hieß, seien in einem der Züge Lokomotivführer ausgebildet worden. Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, sei noch unklar.

SBB prüfen Kauf von 14 Mehrstrom-Neigezügen

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen 14 mehrstromfähige Intercity-Neigezüge für den Einsatz im internationalen Bahnverkehr über die Neue Alpentransversale Lötschberg bestellen. Wegen stark überhöhter Offertpreise wird auf die in Betracht gezogene gemeinsame Rollmaterial-Beschaffung im Rahmen der TEE Rail Alliance verzichtet.

Für das Angebotskonzept mit der Neuen Alpentransversale über den Lötschberg wollen die SBB ab 2006/07 grenzüberschreitend einsetzbare Neigezug-Kompositionen beschaffen. Noch in diesem Jahr soll nach Möglichkeit die Bestellung von 14 mehrstromfähigen Intercity-Neigezügen für den internationalen Einsatz ausgeführt werden. Mit den Neigezügen soll künftig die Fahrzeit von Deutschland durch die Schweiz in Richtung Italien spürbar verkürzt werden.

In einem ersten Schritt wurde im Rahmen der TEE Rail Alliance zwischen DB (Deutschland), ÖBB (Österreich) und den SBB eine gemeinsame Neigezug-Beschaffung geprüft. Auf Grund der eingegangenen Offerten seitens der Industrie sehen die TEE-Partner jedoch davon ab. Die Kosten für die Neuentwicklung eines gemeinsamen Neigezugs wären deutlich höher als veranschlagt ausgefallen.

SüdostBayernBahn jetzt auch im Güterverkehr aktiv

MÜHLDORF - Die SüdostBayernBahn, eine 100-prozentige Tochter der DB und Pilotprojekt im Rahmen der Mittelstandsoffensive, engagiert sich nun auch im Güterverkehr. Seit 2. April werden die Transporte für den ersten Kunden, den Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern (ZAS), aufgenommen. Die Müllverkehre von den Verladestellen Frontenhausen und Huldsessen zum Müllheizkraftwerk Burgkirchen sind damit für die Zukunft gesichert.

Mit ihren günstigen Kostenstrukturen gelang es der SüdostBayernBahn, die Transporte in Kooperation mit DB Cargo auf der Schiene weiterzuführen. Der Region bleiben so 2500 LKW-Transporte pro Jahr erspart. Geplant ist, weitere, seit geraumer Zeit verlorene Kunden, für den Schienentransport zurück zu gewinnen. Dabei ist die SüdostBayernBahn für die Nahbereichsbedienung zuständig, DB Cargo übernimmt/übergibt die Waggons im Knotenpunktbahnhof Mühldorf. Dieses Modell sei wegweisend für die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Deutschland, hieß es in einer Pressemitteilung. Im Mittelpunkt stehe dabei die Suche nach kostengünstigen und kundennahen Lösungen für den Verkehr in der Fläche.

Durch eine abschnittsweise Sanierung kann die Infrastruktur der Strecke Neumarkt-St. Veit – Frontenhausen weiterbetrieben werden. Für den Güterverkehr hat die SüdostBayernBahn zwei gebrauchte Dieselloks der Baureihe 213 beschafft. Sie wurden in der Mühldorfer Werkstatt kurzfristig überholt und stehen auch für den Werksrangierdienst und Hilfsfahrten zur Verfügung. Das Personal der SüdostBayernBahn hat sich in den letzten Wochen mit den neuen Loks und der neuen Fahrstrecke vertraut gemacht.

47 Verletzte bei Eisenbahnunglück in Moskau

MOSKAU (dpa) - In der russischen Hauptstadt Moskau sind bei dem Zusammenstoß eines Fernreisezugs mit einer Rangierlok 47 Menschen verletzt worden. Der Lokomotivführer der Rangierlok übersah nach ersten Erkenntnissen ein Warnsignal. Ein Tempolimit für alle Eisenbahnen im Stadtgebiet Moskau verhinderte Schlimmeres. Der Personenzug hatte wenige Minuten vor dem Unfall den Moskauer Bahnhof verlassen und war Richtung Ostsibirien unterwegs.

DB will InterRegios aufgeben

BERLIN - Die DB sieht den InterRegio als Auslaufmodell und will langfristig das komplette Netz aufgeben. Unrentable Verbindungen sollen wegfallen und durch Angebote im Nahverkehr ersetzt werden, die von den Ländern finanziert werden müssten. Wirtschaftlich tragbare Verbindungen sollen dagegen zu IC- bzw. ICE-Linien aufgewertet werden.

Nach Informationen der "Berliner Zeitung", der ein internes Bahn-Papier über "Veränderungen der Linien und Laufwege im Fernverkehr" vorliegt, sollen neun des ursprünglich 20 Linien umfassenden InterRegio-Netzes komplett "im Fernverkehr entfallen". Betroffen sind dem Bericht zufolge die Linien Hannover - Fredericia, Saarbrücken - Bremerhaven (Cuxhaven), (Frankfurt) - Würzburg - München, (Köln) - Düsseldorf - Frankfurt, (Norddeich) Emden-Karlsruhe, Oberstdorf - Hof (Berlin), Rostock - Chemnitz (Berlin), Stralsund - Frankfurt sowie Dresden - Wroclaw. Wie es weiter hieß, sollen viele Streichungen bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres umgesetzt werden.

Zu IC-/ICE-Verbindungen aufgewertet werden sollen die Linien Hamburg - Stralsund, Bremen - Leipzig, Schiphol - Berlin, Kassel - Karlsruhe, Dortmund - Kassel - Erfurt, Karlsruhe - Salzburg, Karlsruhe - Nürnberg - Passau, Kaiserslautern - Salzburg, Saarbrücken - Mannheim und Kiel - Dresden - Prag. "Diese Linien werden dann umgestellt, wenn wir dafür moderne Fahrzeuge zur Verfügung haben", sagte Bahnsprecher Gunnar Meyer der "Berliner Zeitung". Zur Begründung für die Streichung der InterRegios sagte er, es mache keinen Sinn mehr einen solchen Zug quer durch Deutschland zu schicken. Kein Fahrgast fahre heute mehr stundenlang im InterRegio von Berlin bis nach Frankfurt am Main. Die preiswerten InterRegio-Züge würden vielmehr für kurze Zwischenstrecken genutzt. Bei Städteverbindungen hingegen würden die Reisenden den ICE bevorzugen.

Die Gewerkschaft "Transnet" kritisierte den InterRegio-Rückzug scharf. Gewerkschafts-Chef Norbert Hansen bezeichnete die Pläne am Samstag als "unnötig, überflüssig und nicht gerade kundenfreundlich". Der InterRegio sei sehr beliebt und werde gerne genutzt. Die Pläne liefen außerdem dem Ziel zuwider, "mehr Menschen mit der Bahn zu befördern". Um dieses Ziel zu erreichen, wäre statt eines Rückzugs der Ausbau und die Modernisierung des bisher "stiefmütterlich" behandelten IR-Bereichs nötig.

ICE-Strecke Berlin - München: Signale stehen auf Grün

BERLIN - Für den Aus- bzw. Neubau der ICE-Strecke Berlin - München stehen nach den Worten von Kurt Bodewig alle Signale auf Grün. Der Bundesverkehrsminister sagte der "Berliner Zeitung", der Bund werde sich an diesem Projekt mit rund sechs Milliarden Euro beteiligen. "Geld ist da. Und alle wollen die Strecke so schnell wie möglich fertig stellen", zitiert die "Berliner Zeitung" den Minister. "Wir brauchen ein schnelles Schienensystem, damit wir eine attraktive Alternative zum innerdeutschen Luftverkehr bekommen". Die Verbindung sei Teil des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes.

Wie es in dem Bericht weiter hieß, halten es Fachleute der DB für realistisch, dass die gesamte 700 Kilometer lange Verbindung spätestens 2012 fertig sein wird. Viele Abschnitte sollen laut einem Bahnsprecher allerdings weit früher in Betrieb gehen, so die bereits im Bau befindliche Anbindung des Flughafenbahnhofs Leipzig/Halle ab 2003, der Nordteil zwischen Berlin, Leipzig und Halle ab 2004 mit Tempo 200 oder 2006 die Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt. Spätestens 2005 sollten die Bauarbeiten auf der für Tempo 250 bis 300 ausgelegte Neubaustrecke zwischen Erfurt und Ebensfeld beginnen. Planer gehen davon aus, dass deren Bau vor allem wegen der zahlreichen Brücken (insgesamt 26 Kilometer) und Tunnels (56 Kilometer) zum Teil sieben Jahre dauern wird. Nach Abschluss aller Arbeiten soll sich die Fahrzeit zwischen Berlin und München auf drei Stunden und 45 Minuten verkürzen.

Schweres Zugunglück in Spanien

MADRID - Bei dem Zusammenstoß zweier Personenzüge im Nordosten Spanien sind neuesten Angaben zufolge zwei Menschen getötet und 142 zum Teil schwer verletzt worden.

Der Unfall hatte sich am Samstagabend bei Tarragona an der Costa Dorada ereignet, als ein Regionalzug nahe des Bahnhofs der Kleinstadt Torredembarra seitlich von einem durchfahrenden Euromed-Hochgeschwindigkeitszug erfasst wurde. Durch die Wucht des Aufpralls sprangen mehrere Waggons aus den Schienen. Viele Passagiere wurden eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr mit schwerem Gerät befreit werden. In beiden Zügen waren zusammen fast 650 Reisende unterwegs, viele von ihnen auf dem Rückweg aus dem Osterurlaub. Der "Euromed", der zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 150 Stundenkilometer schnell war, kam aus Alicante an der Costa Blanca. Der Regionalzug hatte den Bahnhof kurz vor dem Unglück verlassen. Beide Züge waren auf dem Weg nach Barcelona.

Ursache des schweren Zugunglücks ist offenbar menschliches Versagen. Der Regionalzug habe dem "Euromed"-Hochgeschwindigkeitszug die Vorfahrt genommen, teilte der Präsident der Staatsbahn RENFE, Miguel Corsini, am Sonntag am Unfallort in Torredembarra bei Tarragona mit. Hinweise auf einen technischen Defekt gebe es nicht. Zudem sei der Bahnhof 1997 auf den neuesten Stand gebracht worden. Der Regionalexpress sei um fünf Minuten verspätet gewesen. Der Lokführer hätte den "Euromed" vorbeifahren lassen müssen.

Schönes-Wochenende-Ticket der Bahn wird teurer

BERLIN - Leider kein Aprilscherz: Seit heute kostet das Schönes-Wochenende-Ticket der DB statt bisher 21 jetzt 28 Euro. Die Familienregelung, nach der bis jetzt Eltern mit beliebig vielen Kindern das Ticket nutzen konnten, gilt jetzt auch für Großeltern mit beliebig vielen Enkeln. Allerdings wurde die Altersgrenze für Kinder von 17 auf 14 Jahre herabgesetzt. Alle anderen Konditionen des beliebten Tickets bleiben unverändert.

Laut DB wurde die Preiserhöhung notwendig, um dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und der Kundenorientierung gerecht zu werden. Das Schönes-Wochenende-Ticket sei gedacht, leere Züge zu füllen. In der Vergangenheit habe es aber regelmäßig zu überfüllten Bahnen geführt. Zusätzliche Kapazitäten seien aber nur durch Fahrscheine zu Regeltarifen zu finanzieren Durch den neuen Preis soll die Auslastung besser gesteuert werden und der Reisekomfort der Fahrgäste verbessert werden. Das Schönes-Wochenende-Ticket war im Februar 1995 eingeführt worden. Im vergangenen Jahr wurde es nach Angaben der Bahn sieben Millionen Mal verkauft. Der neue Preis gilt zunächst bis zum 31. März 2003.

Auch einige Länder-Tickets, die vergleichbare Konditionen wie das Schönes-Wochenend-Ticket - allerdings für Wochentage bieten, werden zum heutigen 1. April angepasst. So wird beim Bayern- und beim Sachsen-Ticket ebenso wie beim Wochenend-Ticket die Familienregelung auch auf die Großeltern ausgedehnt und die Altersgrenze für Kinder sinkt. Die Preise der beiden Tickets bleiben allerdings unverändert bei 21 Euro.