ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt gesperrt

FRANKFURT/Main (dpa/AP) - Der Zugverkehr auf der neuen ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln ist am Vormittag vorübergehend eingestellt worden. Zuerst war am Morgen zwischen Limburg und Montabaur ein ICE in Richtung Dortmund mit Triebkopfschaden liegen geblieben, teilte die Deutsche Bahn in Frankfurt mit. Der Zug konnte erst mit mehr als einstündiger Verspätung weiter fahren. Offenbar wegen eines Selbstmordes wurde dann am Vormittag die Trasse bei Idstein im Taunus erneut gesperrt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn AG mitteilte, mussten gegen 09.30 Uhr je zwei Züge in beiden Richtungen angehalten werden, nachdem ein Lokführer Leichenteile zu beiden Seite der Gleise bemerkt hatte. Die Reisenden wurden mit Bussen an ihre Bestimmungsorte gebracht. Mit der Freigabe der Strecke war erst für den Nachmittag zu rechnen. Der Verkehr wurde auf die Bahnlinien im Rheintal umgeleitet, die Kriminalpolizei ermittelt.

Eisenbahnstrecke Hannover-Alfeld wird 150 Jahre

HANNOVER - Am morgigen 1. Mai feiert die Eisenbahnstrecke von Hannover über Elze nach Alfeld ein rundes Jubiläum. Auf den Tag genau vor 150 Jahren wurde diese Trasse als erstes Teilstück der sogenannten hannoverschen Südbahn, die Hannover mit Göttingen verband, eröffnet. Bis heute ist dieses Teilstück Bestandteil der wichtigen Nord-Süd-Strecke Hannover - Göttingen - Bebra geblieben. Baubeginn der 49,7 Kilometer langen Strecke war im Frühjahr 1851. Bei der Trassierung entschied man sich für einen Bau durch das Leinetal, um damit von Hannover die kürzeste und schnellste Verbindung nach Süden zu schaffen. Am 1. Mai 1853 wurde Hannover – Alfeld eröffnet. Täglich fuhren zwei Züge in jeder Richtung. Die Inbetriebnahme des zweiten Abschnitts der Südbahn von Alfeld nach Göttingen erfolgte ein Jahr später im August 1854. Heute fahren auf der Nord-Süd-Strecke Hannover – Göttingen durch das Leinetal durchschnittlich 240 Züge in beiden Richtungen. Komplettiert wird der Nord-Süd-Verkehr durch die im Sommer 1991 in Betrieb genommene Neubaustrecke Hannover – Göttingen – Würzburg mit täglich rund 220 Zügen.

Neuer Verkehrsvertrag für Schleswig-Holstein

KIEL - Am gestrigen Montag haben der Verkehrsminister von Schleswig Holstein, Dr. Bernd Rohwer, und DB-Chef Hartmut Mehdorn in Kiel einen neuen Verkehrsvertrag unterzeichnet. Er regelt unter anderem das Fahrplanangebot, die Qualität der eingesetzten Fahrzeuge sowie die Pünktlichkeit der Nahverkehrszüge in Schleswig-Holstein. In einem Bonus-/Malussystem werden die Pünktlichkeit, Zugbildung sowie der Personaleinsatz in den Zügen bewertet. Gemeinsam mit den anderen Eisenbahnunternehmen soll ein Qualitätsmanagementsystem zur Messung und Bewertung der erbrachten Verkehrsleistungen entwickelt werden. Ferner sieht der Vertrag die Beschaffung von zehn Doppelstockwagen für die Strecken Hamburg - Kiel/Flensburg vor. Auf der Strecke Hamburg - Lübeck soll eine Task force die Qualität verbessern helfen. Bereits seit März 2003 hält die DB für diese Strecke zwei Ersatzzüge vor, ab 1. Juli sollen mobile Techniker für schnelle Reparaturen sogen.

Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 2014 und soll der letzte ohne vorheriges Wettbewerbsverfahren sein. Schrittweise sollen in den kommenden Jahren verschiedene Strecken aber im freien Wettbewerb vergeben werden, so beispielsweise in zwei Jahren die 237 Kilometer lange Marschbahn Hamburg – Westerland. Hier wird Medienberichten zufolge offenbar die Nordostseebahn (NOB), eine Tochter von Connex, den Zuschlag erhalten. Eine entsprechende Empfehlung habe vergangene Woche der Aufsichtsrat der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) ausgesprochen, hieß es. Demnach könne das Land bei der Vergabe der Westküstenstrecke an die NOB künftig eine zweistellige Millionensumme pro Jahr sparen. Bei der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages betonte DB-Chef Hartmut Mehdorn, der Verlust der Strecke Hamburg - Westerland an einen Wettbewerber wäre bitter für die DB. Diese Strecke habe für die Bahn große Bedeutung. Offiziell wird über die Vergabe der Strecke im Juni entschieden. Neben der DB AG und der Connex-Tochter NOB hatte sich auch eine Bietergemeinschaft aus Hamburger Hochbahn und AKN um die Vergabe der Hauptstrecke beworben.

DB: Keine BahnCard für Hunde

BERLIN - Bahnsprecher Achim Stauß hat Forderungen nach einer BahnCard für große Hunde eine Absage erteilt. Der Präsident des deutschen Tierschutzbunds, Wolfgang Apel, hatte zuvor in der Zeitschrift "TierBILD" gesagt, es sei ungerecht, dass ausgewachsene Hunde auf Fernstrecken denselben Preis wie Kinder in Begleitung zahlten, es andererseits aber keinen Rabatt gebe. Darüber hinaus hatte er gefordert, dass Hundehalter künftig auf Kurzstrecken ihre Vierbeiner kostenlos mitnehmen dürfen. Auch der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, hält die gängige Praxis für "ungerecht und überteuert". Er schlägt gestaffelte Pauschalen für Hund und Besitzer bei Fernreisen vor. Zurzeit reisen Hunde - und Katzen -, die in einen normalen Transportbehälter passen, kostenlos, während größere Hunde den halben Fahrpreis eines Erwachsenen bezahlen müssen. "Dabei soll es auch bleiben", sagte Bahnsprecher Stauß. Die Tiere müssen aber sowohl angeleint sein als auch einen Maulkorb tragen, unabhängig davon, ob sie unter eine der zahlreiche Kampfhundeverordnungen fallen oder nicht.

ÖBB-Tauernbahn: Durchschlag beim Birgltunnel

SALZBURG - Mit dem Durchschlag des 936 Meter langen Birgltunnel ist ein weiterer Meilenstein für die durchgängige Zweigleisigkeit der Tauernbahn gesetzt worden. Die Tauernbahn ist neben der Brennerstrecke die wichtigste alpenquerende Achse für den umweltfreundlichen Alpentransit auf der Schiene. Alleine auf der Rollenden Landstraße werden jährlich rund 97.000 Lkw mit der Bahn über die Tauern gebracht. Die Tauernachse wurde 1989 von der österreichischen Bundesregierung zur Hochleistungsstrecke erklärt. Im Beitrittsvertrag Österreichs zur EU wurde sie als eine Hauptachse des Alpentransits festgelegt. "Auf den eingleisigen Streckenabschnitten fahren wir betreffend Betriebsqualität und Pünktlichkeit bereits an der Kapazitätsgrenze", erklärte ÖBB-Planungschef Thomas Türinger bei der "Durchschlagfeier" für den Birgltunnel die Notwendigkeit des zweigleisigen Ausbaus. Derzeit sind rund 90 Prozent der insgesamt 208 Kilometer langen Tauernachse zwischen Salzburg und Rosenbach doppelspurig ausgebaut. Mit Fertigstellung des Bauabschnittes Brandstatt - Loifarn, auf dem neben dem Birgltunnel noch der 308 Meter lange Kenlachtunnel liegt, kommen weitere fünf Kilometer hinzu. Durch die Erneuerung der Signal- und Sicherungstechnik sowie die Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 70 km/h auf 110 km/h wird die Streckenkapazität nach ÖBB-Angaben um etwa 30 zusätzliche Zügen pro Tag erhöht werden. Die Kosten für den Bauabschnitt Brandstatt – Loifarn betragen 66 Millionen Euro, die Arbeiten sollen 2005 abgeschlossen sein.

Besondere Priorität wurde beim Bau des Birgltunnels auf die Sicherheit gelegt, betonte ÖBB-Planungschef Türinger bei der Durchschlagfeier. "Beim Birgltunnel kommen die aktuellsten Sicherheitsstandards für neugebaute Tunnels zur Anwendung". So werden an beiden Tunnelwänden Löschwasserleitungen mit Hydranten im Abstand von 100 Metern installiert. Beleuchtung, breit angelegte Randwege und durchgehende Handläufe gehören ebenso zur Ausstattung wie Rettungsplätze vor beiden Tunnelportalen. In der Mitte des Tunnels wird ein Rettungsstollen quer zur Trasse gebaut. Im Notfall kann durch den Rettungsstollen eine sichere Flucht auf die alte Bahntrasse erfolgen.

DB Carsharing jetzt auch in Augsburg

AUGSBURG - Seit dem gestrigen Montag bietet die Bahntochter DB Rent GmbH in Zusammenarbeit mit STATTAUTO München auch in Augsburg eine spezielle Form von Carsharing an: Besitzer einer BahnCard, einer persönlichen NetzCard oder eines Nahverkehrsabonnements können einfach und schnell Autos zu einheitlichen Konditionen ausleihen. DB Rent tritt hierbei nicht als Betreiber auf, sondern bezieht jeweils einen lokalen Partner über ein Franchisesystem mit ein. Mit STATTAUTO München wurde dafür ein erfahrenes Carsharingunternehmen gewonnen, mit dem DB Rent bereits in München zusammenarbeitet. Mit Augsburg ist das neue Mobilitätsangebot der Bahn in über 46 Standorten in Deutschland verfügbar. Weitere folgen in der nahen Zukunft. Mit dezentralen Standorten der Fahrzeuge und der Möglichkeit, rund um die Uhr an die Autos zu gelangen, unterscheidet sich das Modell deutlich von klassischen Autovermietern.

"Die bisherige Resonanz auf DB Carsharing in den anderen Städten ist sehr erfreulich, die Nutzung steigt deutlich an und die Technik funktioniert zuverlässig", sagte Prof. Andreas Knie, Bereichsleiter intermodale Angebote bei DB Rent, bei der Premiere des neuen Angebots in Augsburg. "Unsere Kunden können in jeder Stadt, in der sie gerade unterwegs sind und in der DB Carsharing angeboten wird, einen Wagen zu einheitlichen Konditionen ausleihen. Dies ist ein großer Fortschritt zum bisherigen Carsharing-System." Die auf elektronischem Schlüssel (Kundenkarte) und Bordcomputer basierende Handhabung sowie das bundesweit einheitliche und Preissystem erleichtern den Bahnkunden den Zugang zum Carsharing. Die Registrierung kostet für Besitzer der BahnCard 2. Klasse 40 Euro, Inhaber der BahnCard 1. Klasse und ÖPNV-Abonnenten zahlen 20 Euro. Für NetzCard-Inhaber ist die Anmeldung kostenfrei. Die Kunden erhalten dann eine Kundenkarte, mit der sie sich nach der Buchung ganz bequem den Zugang zum Wagen verschaffen können. Die Autos können per Telefon unter 0 800-1 28 28 28 (pro Buchung 0,90 Euro) oder im Internet unter www.dbcarsharing.de gebucht werden - auf dieser Website findet sich auch ein Kalkulator, mit dem die Kosten einfach und schnell berechnet werden können.

Bahn will mit Preisoffensiven leere Züge füllen

DÜSSELDORF - Die DB will nach einem Bericht des "Handelsblatts" ab Anfang Mai mehr Reisende mit "Aktionspreisen" in ihre schlecht ausgelasteten Fernzüge locken. Geplant seien zum einen Sonderpreise "gegen das Sommerloch", sagte Hans G. Koch, Marketingchef der DB Reise & Touristik AG, dem "Handelsblatt". Außerdem werde die Bahn auf einigen Strecken gezielt den Wettbewerb mit den Billigfliegern aufnehmen. Einzelheiten zu den Preisaktionen wollte Koch noch nicht nennen. Generell gehe es der Bahn darum, die "Preiswahrnehmung" zu verbessern, jedoch nicht etwa um Korrekturen des neuen, umstrittenen Preissystems, sagte Koch dem "Handelsblatt". Die Preisaktionen seien vielmehr Bestandteil der im Dezember 2002 eingeführten Tarifstruktur im Fernverkehr. Mit den Sonderpreisen solle die konjunkturbedingt schwache Nachfrage angekurbelt werden.

Strafprozess um ICE-Unglück von Eschede offenbar kurz vor Ende

HANNOVER (dpa/eig. Bericht) - Fast fünf Jahre nach dem ICE-Unglück von Eschede mit 101 Todesopfern steht der Prozess gegen mögliche Verantwortliche offenbar vor dem Aus. Der Vorsitzende Richter will Medienberichten zufolge vorschlagen, das Verfahren um das Zugunglück gegen eine Geldbuße für die drei Ingenieure einzustellen. Grund ist den Berichten zufolge, dass ein Ende des Verfahrens nicht absehbar und die individuelle Schuld der Angeklagten schwer festzustellen sei. Die umfangreiche Anhörung von Sachverständigen lasse eine Verurteilung der Angeklagten unwahrscheinlich erscheinen, hieß es. Vor der 1. Strafkammer des Lüneburger Landgerichts müssen sich seit Ende August 2002 zwei Bahn-Ingenieure und ein Techniker des Radherstellers verantworten. Zu der Frage, ob das Unglück angesichts der Beanspruchung der Räder wahrscheinlicher war oder nur eine Verkettung unglücklicher Umstände, hatten sich insgesamt 13 Gutachter in dem Prozess sehr unterschiedlich geäußert.

"Bild": DB baute 2002 über 7000 Arbeitsplätze ab

HAMBURG (Reuters/AFP) - Die DB hat nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung im vergangenen Jahr über 7000 Arbeitsplätze abgebaut. Die Zahl der Arbeitsplätze im Konzern sei 2002 von 214.371 auf rund 207.000 zurückgegangen, hieß es unter Berufung auf Bahnsprecher Werner Klingberg. Die meisten Stellen seien im Bereich Verwaltung verloren gegangen. Insgesamt sei der Personalbestand durch die Übernahme der Speditionsgruppe Stinnes aber auf insgesamt 251.000 gewachsen. Den Angaben zufolge habe der Umsatz der Bahn im Personenverkehr im ersten Quartal des Jahres 2003 konjunkturbedingt zwischen 0,5 und einem Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen.

Unterdessen zeigte sich die DB optimistisch, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach der juristischen Niederlage wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren werde. Bahn-Personalvorstand Norbert Bensel sagte der "Welt am Sonntag", man sei zwar auch auf einen Streik vorbereitet. "Aber jetzt handeln wir zunächst nach Plan A. Das heißt, wir wollen die GDL wieder zurück an den Verhandlungstisch bringen. Und da bin ich optimistisch." Gleichzeitig will die Bahn das Beschäftigungsbündnis mit den Gewerkschaften verlängern. Das Unternehmen sei bereit, auch weiter betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen, sagte Personalvorstand Norbert Bensel. Über Voraussetzungen müsse allerdings noch gesprochen werden. Bei den Wettbewerbern gebe es zum Teil längere Arbeitszeiten und deutlich geringere Löhne. "Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir gleiche Rahmenbedingungen", sagte Bensel. Am Montag werden die Tarifverhandlungen über Entgeltstrukturen, Zuschläge und Arbeitszeitregelungen mit den beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA in Frankfurt/Main fortgesetzt. Die GDL hat angekündigt, nicht an den Gesprächen teilzunehmen. Sie verlangt einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer, was die Bahn ablehnt.

Streikverbot für Lokführer der Bahn bestätigt

FRANKFURT/Main - Im Tarifstreit mit der DB musste die Lokführergewerkschaft GDL am Freitag erneut eine Schlappe vor Gericht einstecken: Das Arbeitsgericht Frankfurt a.M. bestätigte seine einstweiligen Verfügungen und betonte erneut, dass die von der GDL angedrohten Streiks zur Durchsetzung eines Spartentarifvertrags unverhältnismäßig und damit unzulässig seien. Nach der Entscheidung kündigte die GDL an, sie wolle in Berufung gehen. Diese Verhandlung soll am 2. Mai vor dem Landesarbeitsgericht in Frankfurt am Main stattfinden. Bis zur endgültigen richterlichen Klärung werde es keine Streiks geben, versicherte eine GDL-Sprecherin. GDL-Chef Manfred Schell kündigte an, sollte die GDL kommende Woche erneut verlieren, sei eine Berufung bis vor das Bundesarbeitsgericht möglich. Gleichzeitig kritisierte er die Entscheidung des Gerichts. "Das Gericht sagt, es gibt im Grunde ein Recht auf einen Spartentarifvertrag, nur sei das im Moment nicht möglich." Die Frage sei nun, wann ein solcher Tarifvertrag möglich sei.

Die DB zeigte sich nach dem Urteil erleichtert. "Durch das Urteil können wir Schaden vom Unternehmen und von unseren Kunden abwenden", erklärte Personalvorstand Dr. Norbert Bensel. Er machte aber auch deutlich, dass die Gerichtsentscheidung die DB „letztendlich keine Lösung des Problems" sei. "Wir müssen uns inhaltlich in den Themen einigen, deshalb fordern wir die GDL zum wiederholten Male auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren". Die Bahn sei unverändert bereit mit allen drei Bahn-Gewerkschaften über die Themen Entgeltstruktur, Zulagen und Arbeitszeitregelungen zu verhandeln. Dieses Verhandlungsangebot lehnte GDL-Chef Schell umgehend ab. "Das ist alles dummes Zeug", sagte er der Nachrichtenagentur "AP". "Verhandlungen nur um des Verhandelns willen bringen uns nicht weiter", so Schell. Die GDL hält laut DB daran fest, dass ein Spartentarifvertrag vor weiteren Verhandlungen zugesagt werden muss. Auf diese Bedingung kann und will die Bahn nicht eingehen, da sie nach der Rechtsauffassung der Tarifeinheit handelt. GDL-Chef Schell drohte indes erneut mit der Einleitung einer Urabstimmung, sollte die Bahn nicht über einen Spartentarifvertrag verhandeln wollen. Schell sagte, die Bahn habe die Lokführer in den vergangenen Tagen extrem unter Druck gesetzt, für den Fall eines Streiks sei mit Abmahnungen und Kündigungen gedroht worden.

Neue Preisoffensive von DB NachtZug

BERLIN - Für den Zeitraum vom 28. April bis 14. Juni 2003 gibt es ein neues SparNight-Angebot für preisbewusste Reisende: Ab 69 Euro pro Person kann man bei einer Belegung mit zwei Personen im Schlafwagenabteil auf über 800 innerdeutschen Verbindungen von DB NachtZug komfortabel sein Ziel erreichen. Wer alleine im Schlafwagenabteil reisen möchte, zahlt für eine einfache Fahrt ab 129 Euro. Besitzer der alten oder der neuen BahnCard erhalten 25 Prozent Rabatt. Das Angebot ist kontingentiert und kann ab Samstag, 26. April 2003, gebucht werden. Die Buchung erfolgt über das DB NachtZug Servicetelefon 01805 / 14 15 14 (12 Cent pro Minute - täglich von 6:00 bis 24:00 Uhr) sowie über alle DB ReiseZentren und Reisebüros mit DB-Lizenz. Fahrscheine, die beim Servicetelefon gebucht wurden, können an einem der bundesweit 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr abgeholt werden. SparNight-Tickets können nicht umgetauscht oder erstattet werden und sind nicht im Zug erhältlich.

In den klimatisierten und laufruhigen Schlafwagen genießen die Reisenden im DB NachtZug die meist über 600 km lange Nachtfahrt, gewinnen durch die abendliche Abfahrt und die Ankunft am Morgen kostbare Zeit und erreichen das Ziel ihrer Träume in zentraler Citylage. Alle Schlafwagen verfügen über eine Waschgelegenheit im Abteil und Dusche/WC im Wagen. Für Schlafwagengäste ist ein kleines Frühstück inklusive. Auf fast allen DB NachtZug Linien können die Gäste im BordRestaurant aus einem großen Speisen- und Getränkeangebot wählen. Informationen gibt es auch unter www.dbnachtzug.de.

Connex startet dritte Fernverkehrslinie Rostock-Berlin-Köln

BERLIN - Das private Bahnunternehmen Connex startet am 6. Juni 2003 seine dritte Fernverkehrslinie von Rostock über Berlin, Halle und Kassel nach Köln. Das kündigte der Geschäftsführer des Unternehmens, Hans Leister, am Donnerstag in Berlin an. Auf einer Länge von 912 Kilometern fährt die neue InterConnex-Linie vom Rhein quer durch Deutschland bis zur Ostsee und verbindet die zahlreichen touristischen Regionen in der Mitte Deutschlands untereinander und mit den Ballungsgebieten im Westen und im Osten der Republik. Da der Zug zwischen Berlin und Köln nicht die direkte Strecke nutzt, sondern über Halle, Kassel und Gießen fährt, benötigt er für diese Strecke rund neuneinhalb Stunden, von Rostock nach Berlin-Lichtenberg weitere gut zweieinhalb Stunden. Das Preissystem soll auch beim neuen InterConnex einfach und übersichtlich bleiben. Es gibt nur einen Tarif, junge Leute bis 26 Jahre erhalten 30 Prozent Rabatt. Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr dürfen kostenlos mitfahren. Fahrkarten gibt es im Zug oder vorab über das Connex Kunden Center sowie die meisten deutschen Reisebüros. Der Vorverkauf beginnt Mitte Mai 2003. Die Fahrpreise sowie die genauen Fahrzeiten will Connex am 29. April bekanntgeben.

"Deutschland braucht dringend einen vernünftigen und fairen Wettbewerb auf der Schiene", sagte Hans Leister am Donnerstag bei der Vorstellung der dritten InterConnex-Linie. "Nur durch alternative Angebote und durch attraktive Preissysteme wird es gelingen, die Kunden von den Vorzügen des Bahnfahrens zu überzeugen und so mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern." Beim InterConnex können die Fahrgäste zwischen drei Service-Kategorien wählen: "Traveller" (blaue Tür) bedeutet ‚Einfach einsteigen'. In den "Economy"-Wagen (gelbe Tür) ist eine Reservierung möglich, außerdem gibt es Service am Platz. In Servicekategorie "Business" sind Lunchpaket sowie Getränke im Preis inbegriffen. Auch liegen aktuelle Tageszeitungen und Zeitschriften aus.

Bahn droht Lokführergewerkschaft Klage an

BERLIN - Die DB hat der Lokführergewerkschaft GDL Schadenersatzklage im Falle eines Streiks angedroht. "Wenn die GDL wirklich streiken sollte, werden wir an Schadenersatzansprüchen kaum vorbeikommen", sagte Bahn-Personalvorstand Norbert Bensel in Berlin. Derzeit prüfe die Bahn den Umfang der Verluste, die ihr alleine durch die Ankündigung von Warnstreiks und der damit verbundenen Verunsicherung der Kunden entstanden seien. Bensel sprach sich für eine Lösung des Tarifstreits am Verhandlungstisch aus. Die Bahn verhandle derzeit weiter mit der GDL. Für den Fall eines endgültigen Scheiterns habe das Unternehmen zwar eine Strategie, wolle sich aber nicht im Detail dazu äußern. Vorruhestandsregelungen für Beamte würden dann zurückgestellt und Dienstpläne so umgestaltet, dass die fehlenden Lokführer so gut wie möglich durch beamtete Kollegen ersetzt werden könnten. Rund 45 Prozent der etwa 22.500 Lokführer der Deutschen Bahn sind Beamte und haben damit kein Streikrecht.

Die GDL will vor weiteren Aktionen den Richterspruch über die Zulässigkeit von Streiks am Freitag abwarten. Sollte das Gericht den Lokführern das Streiken erlauben, würde eventuell sogar auf Warnstreiks verzichtet, sagte GDL-Chef Manfred Schell im SWR. Die GDL, die einen eigenen Tarifvertrag für die Zugführer anstrebt, hatte ursprünglich für die Zeit nach Ostern punktuelle Warnstreiks angedroht. Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hatte diese mit einstweiligen Verfügungen gestoppt.

Unterdessen berichtet in Berlin erscheindende "Tagesspiegel", die gerichtliche Auseinandersetzung um die angedrohten Streiks bei der Bahn dauere voraussichtlich mindestens bis zum 2. Mai. Das sagte eine Sprecherin des Hessischen Landesarbeitsgerichts (LAG) dem "Tagesspiegel" am Donnerstag. Sowohl die Bahn als auch die Gewerkschaft hätten angekündigt, gegen das Urteil, das das Arbeits- gericht diesen Freitag über die rechtmäßigkeit der Warnstreiks fälle, Widerspruch beim Hessischen LAG Berufung einlegen zu wollen, hieß es. Das Gericht werde darüber dann nicht sofort entscheiden, sagte die Sprecherin dem "Tagesspiegel". Nach der bisherigen Planung solle eine mündliche Verhandlung erst in einer Woche erfolgen.

Ausbau der S-Bahn-Station Gottlieb-Daimler-Stadion hat begonnen

STUTTGART - Um noch besser für den Zuschauerandrang bei Großveranstaltungen gerüstet zu sein, wird die S-Bahn-Station Gottlieb-Daimler-Stadion ausgebaut. Mit dem "ersten Baggerbiss", ausgeführt von Vertretern der Deutschen Bahn AG, des Verbands Region Stuttgart und der Landeshauptstadt, haben die Arbeiten am Donnerstag offiziell begonnen. "Unser Ziel ist es, die S-Bahn leistungsfähig und attraktiv zu erhalten", sagte Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher. Der Ausbau der S-Bahn-Station Gottlieb-Daimler-Stadion sei eines von derzeit sieben Vorhaben (inkl. Stuttgart 21), die der Verband Region Stuttgart betreibt. Insgesamt werden in die Erweiterung und Verbesserung des S-Bahn-Netzes in den nächsten Jahren rund 460 Millionen Euro investiert (inkl. des S-Bahn-Anteils an Stuttgart 21).

Während des ersten Bauabschnitts wird das vorhandene Gütergleis zu einem zusätzlichen S-Bahn-Gleis mit 310 Meter langem Bahnsteig ausgebaut. Dieser Bahnsteig wird künftig über eine Treppe und eine Rampe direkt vom Vorplatz der S-Bahn-Station zu erreichen sein. Bei Veranstaltungen wird der vorhandene Inselbahnsteig künftig Besuchern in Fahrtrichtung Hauptbahnhof zur Verfügung stehen. Die S-Bahnen in Richtung Plochingen fahren vom neuen Außenbahnsteig am Gleis 3 ab. Im zweiten Bauabschnitt wird ein Aufzug vom bestehenden Mittelbahnsteig zur Unterführung gebaut, damit auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste die S-Bahn in Zukunft bequemer nutzen können. Alles in allem kostet der Ausbau rund 8,3 Millionen Euro, von denen das Land Baden-Württemberg 5,65 Millionen Euro über das Gemeindeverkehrsfinanzierungs-Gesetz trägt. Der Verband Region Stuttgart zahlt 1,76 Millionen Euro und die Landeshauptstadt 880.000 Euro. Die Arbeiten sollen bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

"Bahn und Bett Preishit" wird verlängert

BERLIN - Aufgrund der großen Nachfrage wird das Angebot "Bahn und Bett Preishit" von Bahn und AMEROPA bis zum 10. Juni verlängert. Ab dem 01. Mai bieten die Bahn und AMEROPA eine neue Auswahl an attraktiven Reisezielen und Hotels in ganz Deutschland an. Hin- und Rückreise mit der Bahn ab jedem Bahnhof in Deutschland in der 2. Klasse sowie eine Hotelübernachtung mit Frühstücksbüfett gibt es bereits ab 74 Euro pro Person.Die neuen Angebote von Bahn und AMEROPA können ab dem 25. April in allen DB ReiseZentren, ReiseBüros mit DB- und AMEROPA-Lizenz sowie unter www.bahn.de gebucht werden. Aufgrund der begrenzten Hotelkapazitäten ist das Angebot kontingentiert und nur erhältlich, so lange der Vorrat reicht.

Das Angebot kostet bei zwei gemeinsam Reisenden mit neuer oder alter BahnCard ab 74 Euro pro Person. Ohne BahnCard ist „Bahn und Bett Preishit“ bei zwei gemeinsam Reisenden ab 99 Euro pro Person erhältlich. Der Aufpreis für allein Reisende beträgt ab 26 Euro. Die Bahn und AMEROPA bieten außerdem die Anreise in der 1. Klasse für 25 Euro Aufpreis (ohne BahnCard 33 Euro) und Verlängerungsnächte ab 44 Euro pro Nacht und Person an. Letzter Rückreisetag ist der 11. Juni. Der Preis gilt unabhängig von der Entfernung jeweils für die Hin- und Rückfahrt. Es gibt bei diesem Angebot keine Vorausbuchungsfrist und keine Zugbindung. Nähere Infos unter www.bahn.de.

FDP-Politikerin ruft wegen Servicemängeln zu Bahn-Boykott auf

HAMBURG - Die für Verbraucherfragen zuständige Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun Kopp hat in der "BILD"-Zeitung zu einem befristeten Fahrgast-Boykott der Deutschen Bahn aufgerufen. Als Grund werden Missstände bei Service und Preisberatung genannt. Gegen die katastrophalen Zustände helfe nur noch die deutliche Sprache eines Boykott, sagte Kopp der "BILD"-Zeitung. "19 Millionen Zwangsfahrer ohne Auto und Führerschein, aber auch Geschäftsreisende und Pendler" sollten eine Woche lang auf die Benutzung der Bahn verzichten und während dieser Zeit auf "Mitfahrzentralen, Nachbarschafts- oder betriebsinterne Fahrgemeinschaften" ausweichen. Nach ihrem Boykott-Aufruf gegen die Bahn startete Kopp eine Internetaktion für frustrierte Bahnkunden. Sie erklärte, ihr Aufruf vom Vortag zum Boykott der Bahn habe "eine wahre Flut von Reaktionen" hervorgerufen. Die Einrichtung einer Internet-Site wertete sie als "Verbraucher-Aktion".

Die Allianz pro Schiene kritisierte in einer Stellungnahme den Vorstoß von Kopp scharf. Es sei der "Gipfel der Unverschämtheit, wenn eine gewählte Volksvertreterin zum wochenlangen Boykott eines bundeseigenen Unternehmens aufrufe", sagte der Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. Die FDP könne in den Landesregierungen, an denen sie beteiligt sei, über entsprechende Nahverkehrsverträge für einen qualitativ hochwertigen Schienenpersonenverkehr sorgen. Schließlich seien im Nahverkehr rund 90 Prozent der Bahnreisenden unterwegs. Auch könne die FDP-Bundestagsfraktion "zur Abwechslung mal fundierte Anträge zur Qualitätssicherung des Schienenverkehrs in den Bundestag einbringen, statt sich wie üblich als Sprachrohr der Straßenlobby" zu betätigen. "Dümmlich populistisch zum Boykott des umweltverträglichsten und sichersten Verkehrsmittels aufzurufen, löst keine Probleme, die die Deutsche Bahn AG zur Zeit hat", kritisierte Flege.

Preisoffensive im Metropolitan

HAMBURG - Rechtzeitig zu den durch die Feiertage im Mai und Juni verlängerten Wochenenden und dem damit verbundenen Reisefieber startet Metropolitan die Aktion "Komfort zu Probierpreisen". Auf der Strecke zwischen Hamburg und Köln, mit Zwischenstopps in Düsseldorf und Essen, kann der Fahrgast ab dem 1. Mai im Metropolitan im Traveller-Bereich schon ab 19,90 Euro, mit BahnCard sogar für 14,90 Euro (jeweils einfache Fahrt) gewohnt komfortabel reisen. "Bei uns bekommt der Kunde viel Service für wenig Geld, denn trotz der sehr günstigen Preise sparen wir nicht am Komfort", so Christian Brambring, Geschäftsführer von Metropolitan. Die Vorteile des Metropolitan liegen klar auf der Hand: Tageszeitungen und alkoholfreie Getränke am Platz sind im Ticketpreis schon enthalten. In der 1. Klasse wird außerdem ein Snack gereicht. Der Sitzreihenabstand beträgt 100 cm.

Während die Flughäfen Köln-Bonn und Hamburg-Fuhlsbüttel außerhalb der Stadtzentren liegen, bringt die Bahn die Reisenden direkt in die Innenstädte. Die Reisezeit ist im Metropolitan Nutzzeit, da lange Eincheckzeiten entfallen und Elektrogeräte sowie Handys während der gesamten Fahrt eingeschaltet bleiben können. Besondere Extra-Service-Angebote, wie z.B. DVD-Player im Club-Bereich, sorgen für gute Unterhaltung. "Wir zeigen mit den Probierpreisen, dass wir einen attraktiven Tarif mit mehr Service als jede Billig-Fluggesellschaft anbieten können und das, obwohl die Bahn gegenüber dem Flugzeug steuerlich benachteiligt ist", sagt Brambring.

Am 1. Mai wird die Metropolitan-Fahrt mit etwas Glück noch billiger, besser gesagt, sie kostet überhaupt nichts. Die Metropolitan Express Train GmbH verlost über 1000 Gratistickets für eine einfache Fahrt. Die Teilnahme ist einfach: Es muss lediglich unter www.met.de das Gewinnformular ausgefüllt werden, das am Donnerstag, den 24. April ab 10 Uhr frei geschaltet ist. Schnelligkeit zahlt sich aus, denn es gewinnen die ersten Teilnehmer. Einzige Bedingung: die Anwärter müssen auf der Fahrt ein orange-farbenes Kleidungsstück tragen, um sich als Fans von Metropolitan erkennen zu geben. Der Metropolitan hat sich in den letzten drei Jahren als schnelle und komfortable Städteverbindung zwischen Köln und Hamburg bereits etabliert. Er ist in der 1. Klasse in die Bereiche Office, Silence und Club unterteilt und hat den Bereich Traveller als 2. Klasse. Die Metropolitan Express Train GmbH ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Kunden können Tickets am besten über das Metropolitan Call Center unter der Telefonnummer 01 805 / 905 805 (12 Cent / Min.), oder auch in DB-Reisezentren und Reisebüros mit DB-Lizenz buchen.

Zusätzliche Spätverbindung von Rügen nach Berlin

SCHWERIN - Ab dem 28. April 2003 ermöglicht die DB eine zusätzliche Abendverbindung von der Insel Rügen nach Berlin. Damit ist eine 45 Minuten spätere letzte Abfahrt auf der Insel möglich. Außerdem entfällt das Umsteigen in Bergen auf Rügen. Mit dieser Veränderung reagiert die DB auf die beim Kundendialog eingegangenen Kundenwünsche. Die Spätverbindung ist 20.33 Uhr ab Ostseebad Binz mit der Regionalbahn RB 33492 bis Stralsund möglich, Ankunft 21.25 Uhr. Hier fährt der RegionalExpress RE 38415 mit einer um 5 Minuten späteren Abfahrtszeit jetzt 21.30 Uhr ab und kommt wie bisher 0.48 Uhr in Berlin Ostbahnhof an. Durch die spätere Abfahrtszeit wurde ein direkter Anschluss von der Insel in Stralsund geschaffen.

Züge rollen zwischen Dachau und Röhrmoos auf neuer Bahntrasse

MÜNCHEN - Seit dem gestrigen Montag fährt der Regionalverkehr zwischen Dachau und Röhrmoss auf einer ganz neuen Bahntrasse. Die Bahn hat nördlich von Dachau und zwischen Hebertshausen und Röhrmoos sogenannte Linienverbesserungen durchgeführt. So wird die Ortschaft Unterweilbach jetzt nicht mehr westlich sondern östlich umfahren. Bei Unterweilbach fahren die Züge zukünftig über zwei 140 m lange Talbrücken. Allzu enge Kurvenradien wurden durch die neue Gleisführung vergrößert. Gleichzeitig wurde die Software für die Signaltechnik angepasst. Die Baumaßnahmen dienen einerseits dazu, den S-Bahn-Verkehr durch eigene Gleise vom übrigen Bahnverkehr zu trennen. Andererseits bedeuten die Linienverbesserungen eine Beschleunigung des Bahnverkehrs. So werden die ICE-Züge zwischen München und Petershausen zukünftig 200 km/h fahren können. Insgesamt dürfte es sich in den vergangenen Wochen um die intensivste Bauphase des gesamten ICE-Ausbaus zwischen Ingolstadt und München gehandelt haben. Wegen der umfangreicher Bauarbeiten an der ICE-Trasse mussten die Fahrgäste der S-Bahn-Linie 2 zwischen Dachau und Petershausen seit 10. April, auf die gewohnten Züge verzichten. Stattdessen war ein Buspendelverkehr eingerichtet. Seit heute morgen verkehren die S-Bahnen wieder planmäßig.

Nach den Umbauarbeiten finden die Fahrgäste auch an einigen Bahnhöfen Verbesserungen vor. In Petershausen stehen zukünftig sechs Gleise mit drei Bahnsteigen zur Verfügung. Am Gleis 1 direkt am Bahnhofsgebäude wurde der Bahnsteig komplett neu gebaut. In Vierkirchen-Esterhofen ist der temporäre Bahnsteig verschwunden. Die Fahrgäste steigen aus Richtung München kommend wieder auf dem ursprünglichen Bahnsteig an Gleis 1 aus. Umstellen müssen sich die Fahrgäste in Röhrmoos. Bis Ostern nächsten Jahres fahren die S-Bahnen in Richtung Petershausen auf dem neuen Gleis 1 direkt am Bahnhofsgebäude ab. Der Bahnsteig und damit der Einstieg in die Züge befindet sich allerdings in Form einer temporären Konstruktion einige hundert Meter südlich zwischen der BayWa und der Adler-Apotheke. Ab Ostern 2004 steht dann für die S-Bahn-Fahrgäste in beide Fahrtrichtungen ein neuer Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5 zur Verfügung. Die größten Einschränkungen gibt es momentan noch für die Fahrgäste in Hebertshausen. Hier halten die S-Bahnen ab sofort etwas östlich der alten Station an temporären Bahnsteigen. Anstelle des für immer geschlossenen Bahnübergang kann die behelfsmäßig geöffnete neue Rad- und Fußgängerunterführung benutzt werden. Ab Anfang Mai werden auf der Ostseite der Bahn provisorische Parkplätze geschaffen. Um die endgültigen Parkplätze und den westlichen Bahnsteig bauen zu können, müssen zuerst die alten Gleise zurückgebaut werden.

Streiks bis auf Weiteres nicht zulässig

BERLIN - Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat am Dienstag in weiteren Verfahren seine Rechtsauffassung zu der von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) angekündigten Streiks wiederholt. Mit weiteren einstweiligen Verfügungen wurde der GDL untersagt, Streiks durchzuführen. Die Bahn hatte wegen mehrerer betroffener Gesellschaften mehrere Verfahren rechtshängig gemacht, die nun alle zugunsten der Bahn ergangen sind. Nach den Verfügungen kündigte die GDL an, sie wolle entgegen ihren ursprünglichen Plänen in dieser Woche doch nicht mit Warnstreiks beginnen. Zunächst wolle man die mündliche Verhandlung vor dem Frankfurter Arbeitsgericht am Freitagnachmittag abwarten, erklärte Pressesprecher Maik Brandenburger. "Wie es kommende Woche weitergeht, muss man deshalb noch sehen."

Umbau des Bahnhofs Bern beendet

ZÜRICH - Nach zweieinhalb Jahren Planung und Umbau präsentiert sich der Bahnhof Bern im modernen, transparenten Kleid und mit neuem, vielfältigem Innenleben. Mit einem grossen Fest für die Bevölkerung übergibt die SBB am 2. und 3. Mai 2003 die erste RailCity der Schweiz der Öffentlichkeit.

Die SBB hat den Bahnhof Bern seit Ende August 2001 für fast 80 Millionen Franken umfassend erneuert: von der neuen Nordhalle, moderner Beleuchtung über den Bahnsteigen und in der Unterführung sowie neuen Schalterräumen in der ersten Etappe bis hin zu den komplett erneuerten Geschäften und dem großzügigen Ausgang zum Bahnhofplatz in der zweiten Etappe ist alles neu gestaltet worden. Der Bahnhof präsentiert sich nicht nur in einer neuen, hellen und transparenten Fassade, auch das Innenleben erscheint den täglich 130'000 Benützerinnen und Benützern nach dem Umbau vielfältiger und freundlicher. Der Bahnhof Bern wandelte sich zum umfassenden Dienstleistungszentrum, zur ersten "RailCity" der Schweiz.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Publikumsbereich übergibt die SBB der Öffentlichkeit die RailCity Bern der Öffentlichkeit. Der Bahnhof wird deshalb am 2. und 3. Mai während zwei Tagen zum Festort für die Bevölkerung und die Stadt Bern: Sechs Bühnenstandorte stehen für Auftritte bereit. Zahlreiche Prominenz wird dem neuen Bahnhof die Ehre erweisen. So treten unter anderem Stiller Has, Stop The Shoppers oder der bekannte Mime Samuel Sommer in Aktion. Die Geschäfte in der RailCity präsentieren in spezieller Art ihre Dienstleistungen. Ein attraktives Rahmenprogramm sorgt dafür, dass für Groß und Klein auf allen Etagen etwas läuft. Auf der Großen Schanze organisiert die Stadtgärtnerei zudem ein Kinder- und Quartierfest. Einer der zahlreichen Höhepunkte wird an beiden Abenden um 22 Uhr das Lichtspektakel an der Südfassade sein. Das Bahnhoffest Bern beginnt am Freitagmittag und dauert bis am Samstag um Mitternacht. Ein detailliertes Programm liegt im Bahnhof auf oder kann unter www.railcity.ch heruntergeladen werden.

Arbeitsgericht untersagt geplante GDL-Streiks

FRANKFURT/Main - Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in einer einstweiligen Verfügung untersagt, angekündigte Arbeitskampfmaßnahmen durchzuführen. Das Arbeitsgericht wies darauf hin, dass die einstweilige Verfügung zur Abwendung unverhältnismäßiger Schäden von der Deutschen Bahn und ihren Kunden erforderlich sei. Die Frage, ob der von der GDL angestrebte "Spartentarifvertrag" überhaupt wirksam sein würde, könne nicht in angemessener Zeit geklärt werden. Damit gab das Arbeitgericht Frankfurt dem Antrag der Bahn statt und folgte damit der rechtlichen Argumentation des Unternehmens, das den Abschluss eines sogenannten Spartentarifvertrages für die Lokführer als einzelne Arbeitnehmergruppe abgelehnt und im Gegenzug der GDL Verhandlungen über lokführerspezifische Regelungen innerhalb des einheitlichen Tarifwerks angeboten hatte. Damit hält die Bahn an dem vom Bundesarbeitsgericht geprägten Grundsatz der Tarifeinheit fest, wonach in einem Unternehmen nicht mehrere Tarifverträge nebeneinander gelten können. Die Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn und GDL hatte die Gewerkschaft trotz eines einstimmig beschlossenen Schlichtungsergebnisses für gescheitert erklärt.

Die GDL zeigte sich überrascht von der Entscheidung des Arbeitsgerichts. Man wolle Beschwerde vor dem Landesarbeitsgericht einreichen, sagte Gewerkschaftssprecher Maik Brandenburger der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Ihm sei unklar, wie ein Gericht eine derartige Entscheidung fällen könne, ohne von den geplanten Aktionen genau unterrichtet zu sein. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell sagte in der ARD, der Gerichtsbeschluss werde "unsere Pläne überhaupt nicht tangieren".

Zweimillionster Reisender des ICE International nach Amsterdam

FRANKFURT/Main - Der zweimillionste Reisende des ICE-International nach Amsterdam heißt Hans-Peter Martin. Der 35jährige Angestellte aus Frankfurt reiste am Donnerstag mit dem ICE 128 um 11.00 Uhr Richtung Niederlande. Martin arbeitet als kaufmännischer Angestellter und nutzte den ICE International zum Osterkurzurlaub in Amsterdam. Er war dort schon öfters, diese Reise ist jedoch seine erste Bahnreise dorthin. DB-Mitarbeiter Martin Lange gratulierte dem Jubiläumsreisenden und überreichte ihm zwei Freitickets 1. Klasse für seine nächste Fahrt mit dem ICE International in die Niederlande. Seit dem 5.11.2000 verkehren regelmäßig ICE-3-Züge von Köln nach Amsterdam, seit dem 15.12.2002 sechs mal täglich auch von Frankfurt aus über die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main mit 300 km/h. Dadurch verkürzt sich die Reisezeit gegenüber der Fahrt über die Rheinstrecke um ca. 75 Minuten auf knapp unter vier Stunden.

Meinungsverschiedenheiten um Schnellbahnverbindung

LEIPZIG - Zwischen Sachsen und Thüringen gibt es nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa weiter Meinungsverschiedenheiten um die Schnellbahnverbindung zwischen Leipzig und Nürnberg. Wie die dpa berichtet, fordert Zwickaus Oberbürgermeister Dietmar Vettermann (CDU) eine schnelle Bahnstrecke auch über Südwestsachsen, die parallel zur ICE-Strecke von Nürnberg über Erfurt nach verlaufen solle. Eine Nord-Süd-Verbindung über Hof, Plauen und Zwickau erreiche mehr Wirtschaftsunternehmen und auch eine größere Bevölkerungszahl als die Streckenführung durch den Thüringer Wald, sagte Vettermann am Donnerstag der dpa.

Bahn weitet Service am Flughafen Leipzig/Halle aus

LEIPZIG - Auf dem Flughafen Leipzig/Halle hat die Deutsche Bahn AG am vergangenen Mittwoch einen DB ReiseCounter der Öffentlichkeit vorgestellt. In einer Kombination aus ServicePoint und ReiseZentrum werden dort alle Leistungen der Bahn aus einer Hand angeboten: Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr, Reservierungen und Reiseinformationen. Am ReiseCounter stehen rund um die Uhr Bahn-Mitarbeiter für die Reisenden zur Verfügung. Der neue Schalter befindet sich direkt vor den Check-In-Countern im neuen Terminal des Flughafens. Vom Flughafen-Bahnhof ist er einfach über Rolltreppen und Aufzüge erreichbar. Den Reisenden stehen darüber hinaus Fahrkarten-Automaten am Bahnsteig zur Verfügung. Erstmals wird dabei auch die Trennung von Nah- und Fernverkehrsautomaten aufgehoben. Fahrscheine für den Nahverkehr im Raum des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes können an den Ticketautomaten ebenso erworben werden wie die Fahrscheine des Fernverkehrs.

In den kommenden Wochen erfolgt außerdem die weitere Ausrüstung des in der unteren Ebene des neuen Flughafenterminals integrierten Bahnhofs mit Sitzgelegenheiten, einem modernen Wegeleitsystem, Fahrtrichtungsanzeiger sowie Fahrplanaushängen. Die Arbeiten an der Überdachung der 410 Meter langen Bahnsteige haben mit einem ersten Testfeld begonnen. Dabei wurde eine neuartige Dachbespannung ausprobiert. Über die Stahlträger des Bahnsteigdaches, das sich über vier Gleise erstreckt, wird eine Membran aus teflonbeschichtetem Glasfasergewebe gespannt. Das High-Tech-Gewebe – auch im Dresdner Hauptbahnhof bei der Hallendachsanierung vorgesehen – lässt das Tageslicht fast vollständig passieren und ist flexibel in der Anpassung an die Bahnsteigmaße. Der Bahnhof wird aus Richtung Leipzig bereits seit Mitte Dezember vom Nahverkehr angefahren. Der FlughafenExpress verbindet in 14 Minuten Fahrzeit im Halbstundentakt den Airport über die Neue Messe mit dem Hauptbahnhof in Leipzig. Ab 30. Juni fährt zusätzlich stündlich ein RegioSprinter bis Halle (Saale) durch. Für die Strecken vom Flughafen in die beiden Städte werden nach Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes jeweils 3,20 Euro fällig. Die ermäßigte Karte kostet 1,80 Euro. Flugtickets vieler Reiseveranstalter gelten ebenso wie DB-Fahrscheine wie etwa Schönes-Wochenende- oder Sachsen-Ticket.

Der Fernverkehr nimmt seinen Betrieb am 30. Juni auf. Ab dann können die Züge über den dann in Betrieb genommenen Eisenbahn-Knoten in Gröbers zwischen Leipzig und Halle(Saale) in beiden Richtungen durchgehend über den Flughafen Leipzig/Halle verkehren. In die 23 Kilometer Neubaustrecke, erster in sich betriebsfähiger Abschnitt der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke Leipzig/Halle – Erfurt, fließen insgesamt rund 370 Millionen Euro. Darin enthalten sind die Kosten für den Bahnhof im Terminal, verschiedene Baumaßnahmen südlich von Halle (Saale) sowie eine umfangreiche Landschaftspflege entlang der gesamten Strecke, die bereits abgeschlossen ist. Mit Leipzig/Halle ist der bundesweit neunte Airport direkt an das Netz der Deutschen Bahn angeschlossen. Als Bahnhof mit Halt für Fernzüge wird es nach Frankfurt/Main, Düsseldorf und Berlin-Schönefeld der vierte im Lande sein. Über den Flughafen führen ab 30. Juni zwei IC-Linien. Die Linie 55 verkehrt im Zwei-Stunden-Takt von Dresden bis Dortmund, zwei Zugpaare fahren direkt bis Köln und zurück. Die andere IC-Linie trägt die neue Nummer 56 und fährt von Leipzig im Zwei-Stunden-Takt nach Oldenburg. Die beiden Linien sind zueinander versetzt, so dass im Stundentakt die IC am Airport stoppen und starten. Richtung Halle (Saale) fahren die Züge ab 5:43 Uhr im Stundentakt bis 20:43 Uhr. In Richtung Leipzig verkehren die IC ab 7:16 Uhr ebenfalls stündlich bis 22:16 Uhr.

Ab Dienstag wieder Warnstreiks der Lokführer

BERLIN - Bahnreisende müssen sich von Dienstag an auf Streiks der Lokführer einstellen. Die GDL setzt dabei zunächst auf eine Taktik der Nadelstiche. Am Tag nach Ostern gehe es in zwei ausgewählten Regionen los, "nach und nach dehnen wir den Arbeitskampf aus", sagte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, der "Bild am Sonntag". Nah- und Fernverkehr sollen von dem Ausstand gleichermaßen betroffen sein - genaue Strecken nannte Schell aber noch nicht. Allerdings werde kein Zug auf freier Strecke stehen bleiben, sondern den nächsten Bahnhof ansteuern. Auch durch möglichen Unmut der Bahnkunden wollen sich die Gewerkschafter nicht von den Streikplänen abbringen lassen: "Und wenn wir gegen den Rest der Welt kämpfen - wir müssen diesen Konflikt jetzt durchstehen." Sollte sich der Bahnvorstand nicht bewegen, werde es spätestens in der ersten Mai-Woche zur Urabstimmung kommen. Dann drohen in dem Tarifstreit bundesweite unbefristete Streiks. GDL-Chef Schell sagte, seine Organisation und die Bahn lägen meilenweit auseinander. Deshalb ziehe die GDL alle bisher gemachten Zusagen zurück. Eine Fortsetzung der gescheiterten Schlichtung lehnte er ab. Die GDL verlangt eine Anerkennung ihrer Tarifführerschaft im Bereich der Lokführer und einen eigenen Tarifvertrag für diese Berufsgruppe.Mit den beiden anderen Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA hat sich die Bahn bereits auf einen Tarifvertrag geeinigt, der neben Lohnerhöhungen auch eine Angleichung der Osteinkommen an das West-Niveau vorsieht.

Um die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, hat die DB bereits Dienstpläne geändert, um möglichst viele Lokführer bereit zu halten. Außerdem will sie zusätzliche Züge zur Verfügung halten. Ferner wurde vorsorglich eine Sonder-Hotline für die Kundeninformation im Streikfall eingerichtet. Unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 - 66 44 22 5 können sich Reisende über die jeweils aktuelle Betriebslage und Fahrplanänderungen informieren. Die Hotline wird freigeschaltet, solange es zu streikbedingten Störungen im Betriebsablauf kommt. Bei der GDL sind nach eigenen Angaben drei Viertel von insgesamt 22 500 Lokführern organisiert. Allerdings können davon nur etwa rund 11 000 Lokführer streiken. Die anderen sind Beamte.

US-Anwalt droht Bahn mit Milliarden-Forderung wegen Eschede

BERLIN (AP/AFP) - Der US-Anwalt Edward Fagan hat der DB wegen des ICE-Unglücks in Eschede mit einer Klageforderung in Milliardenhöhe gedroht. Wenn sich die Bahn weiter weigere, die Ansprüche der Opfer freiwillig anzuerkennen, werde er vor Gericht ziehen, sagte Fagan der "Welt am Sonntag". Dann werde die Bahn "Milliarden zahlen müssen". Für eine außergerichtliche Einigung erwartet der Anwalt "etwa zwei bis vier Millionen Dollar für jedes der 100 bis 200 Opfer". Fagan warf der DB vor, sie habe "wissentlich" einen gefährlichen Zug entwickelt, der den Sicherheitsanforderungen nicht entsprochen habe. "Wir glauben heute, dass die Bahn wusste, dass der Zug keinen Unfall überstehen würde", wird der Anwalt in der "WamS" zitiert. Deshalb würden noch weitere Unternehmen wie Siemens, ABB und Thyssen, die beim Bau des ICE beteiligt waren, in die Klageschrift aufgenommen.

Die bislang von der Bahn pro Todesfall gezahlten 15300 Euro Schmerzensgeld, die sich zusammen mit anderen Zahlungen auf rund 25 Millionen Euro summieren, seien zu niedrig, sagte der Anwalt. "Was auch immer die Deutsche Bahn gezahlt hat, es entspricht nicht dem, das den Opfern und ihren Familien zusteht", wird Fagan zitiert. In Deutschland ist eine Klage auf höhere Zahlungen im vergangenen Jahr vom Landgericht Berlin abgewiesen worden. Dutzende deutsche Hinterbliebene und Verletzte der Katastrophe hatten sich deshalb Ende 2002 einer Schmerzensgeldklage einer Hinterbliebenen aus den USA vor einem New Yorker Gericht anschlossen. Die Bahn hatte daraufhin den Anwälten vorgeworfen, sie wollten mit dem Leid der Opfer Gewinn machen. Bei dem Unglück waren am 3. Juni 1998 insgesamt 101 Menschen ums Leben gekommen und 105 weitere verletzt worden. Über die strafrechtliche Verantwortung verhandelt seit Jahresbeginn das Landgericht Lüneburg. Angeklagt sind dort drei Ingenieure, die die Bruchsicherheit eines neuartigen gummigefederten ICE-Radreifens nicht ausreichend getestet haben sollen.

Güterzug setzt 25 Hektar Wald in Brand

BAMBERG (AP) - Der Funkenflug eines bremsenden Güterzuges hat offenbar einen verheerenden Waldbrand bei Bamberg ausgelöst. Nach Angaben der Polizei vom Freitag fielen den vom Wind angetriebenen Flammen insgesamt 25 Hektar Forst zum Opfer. Auch zwei Tage nach Ausbruch des Brandes nahe der Bahnstrecke Bamberg-Nürnberg hatte die Feuerwehr nicht alle Brandnester unter Kontrolle. Fast 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sie wurden von einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera unterstützt, der die schwer zugänglichen Glutnester aufspüren sollte. Der Schaden wurde mit 500.000 Euro beziffert.

Pannen bei ICEs sollen im Dezember behoben sein

MÜNCHEN - Die Achsen des von Siemens gebauten Diesel-ICE mit Neigetechnik haben bei amtlichen Tests versagt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, erfüllen die für 150 Millionen gelieferten 20 Dieselzüge ihren Zweck nicht. Dies hätten vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) angeordnete Tests ergeben, nachdem im Dezember vergangenen Jahres ein ICE-VT 605 auf der Strecke von Chemnitz nach Nürnberg wegen einer gebrochenen Achswelle entgleist war. Auch mehrere geprüfte Achsen seien zu Bruch gegangen, schreibt die Zeitung. "Die getesteten Achsen haben den Festigkeitsnachweis nicht erbracht", sagte EBA-Sprecher Mark Wille der SZ. "Die Achswellen haben der Dauerbelastung des Neigebetriebs nicht standgehalten." Wie es weiter hieß, seien die Mängel wohl konstruktionsbedingt und nicht auf das verwendete Material zurückzuführen. Die Diesel-ICE fahren seit Dezember 2002 nur noch mit ausgeschalteter Neigetechnik und sind zur Zeit im Schnitt rund 30 Minuten verspätet. Die DB reagiert deswegen ab 27. April mit einem Übergangsfahrplan, der längere Fahrzeiten sowie eine kürze Route über Marktredwitz statt über Bayreuth vorsieht.

Die DB ist aber zuversichtlich, dass die Industrie spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember ihre technischen Probleme mit ICE-Zügen gelöst hat. Die Industrie müsse jetzt nachweisen, dass die Achsen hinreichend belastbar seien, sagte Technik-Sprecherin Christine Geißler-Schild. Die Bahn stehe deshalb in Verhandlungen mit Siemens als Konsortialführer für diese Baureihe. Die Lösung müsse dauerhaft sein. Die Industrie habe eine Lösung vorgeschlagen, wonach die Züge mit Neigetechnik bis zum Fahrplanwechsel wieder einsatzbereit seien. "Wir sind zuversichtlich, dass sie dann wieder bogenschnell fahren können", sagte Geißler-Schild. Auch auf der ICE-Neubaustrecke Köln-Rhein/Main, wo sich in den ersten Monaten des Jahres die Pannen bei den neuen ICE 3-Zügen häuften und Verspätungen sowie Zugausfälle an der Tagesordnungen waren, sollen die Probleme laut Geißler-Schild "bis November ausgestanden" sein. Hier hatte selbst der Verband der Bahnindustrie vergangene Woche mangelnde Tests vor der Auslieferung eingeräumt. Neben technischen Mängeln, die zu häufigen Verspätungsproblemen geführt haben, seien die ICE-3-Züge auch unerwartet teuer im Unterhalt, weil es einen "höheren Verschleiß an Ersatzteilen" gebe, sagte Geißler-Schild. Diese letzte Frage hänge aber nur mit der Wirtschaftlichkeit zusammen, nicht mit Fragen der Pünktlichkeit oder der Sicherheit.

Türen schließen künftig automatisch

FRANKFURT/Main - Seit dieser Woche sind die Doppelstockzüge der RegionalExpresslinie Frankfurt - Mannheim (Riedbahn) und Frankfurt - Heidelberg (Main-Neckar-Bahn ) mit dem "Technikbasierten Abfertigungsverfahren" (TAV) unterwegs. Mit TAV fahren auch die neuen S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet. Dabei beobachtet die Technik das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste. Lichtschranken und Türkontakte überwachen die Einstiegsbereiche und schließen die Türen automatisch, wenn kein Kontakt mehr durch Fahrgäste ausgelöst wird. So lange der Lokführer die Türen noch nicht zentral verriegelt hat, können sie durch Knopfdruck wieder geöffnet werden. Die Bahn bitte die Reisenden, die Einstiegsbereiche frei zu halten, damit sich die Türen automatisch schließen können. Das neue Verfahren hilft, die Abfahrbereitschaft des Zuges im Bahnhof schneller herzustellen und damit auch den Zugverkehr pünktlicher durchzuführen. Angenehmer Nebeneffekt der Türautomatik ist, dass die Temperatur in den klimatisierten Wagen besser konstant gehalten werden kann, da die Türen nicht unnötig lange offen stehen.

Gewerkschafter: Mehdorn überlebt das Jahr nicht

FRANKFURT/Main (AFP/ Reuters) - Seine starre Haltung beim neuen Preissystem könnte DB-Chef Hartmut Mehdorn nach Einschätzung des Aufsichtsratsmitglied und Chefs der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Bayern, Horst Fischer, bis Ende des Jahres seinen Job kosten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hartmut Mehdorn dieses Jahr als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn überlebt", sagte der Fischer der "Netzeitung". "Er legt sich derzeit mit Gott und der Welt an - das ist die völlig falsche Politik." Die Preisreform habe weder die von den Kunden verlangte einfachere Tarifstruktur noch günstige Preise gebracht, bemängelte Fischer: "Nicht einmal die Mitarbeiter an den Schaltern, die die Tickets verkaufen, verstehen die Tarifstruktur." Dafür, dass der Bahn-Chef die Testergebnisse von Verbraucherschützern und Fahrgastverbänden heftig kritisiert habe, gebe es nur eine Erklärung: "Mehdorn steht mit dem Rücken zur Wand", so der Gewerkschafter. Der Rückgang von fast 15 Prozent der Verkehrsleistung im Fernverkehr in den ersten Monaten nach der Preisreform sei so dramatisch, dass dieser in diesem Jahr nicht mehr aufgeholt werden könne. Bei der Sitzung im Mai werde der Aufsichtsrat aus den Zahlen des ersten Quartals seine Schlüsse ziehen und dem Vorstand entsprechende Aufgaben vorgeben.

Die Bahn wies die Äußerungen ihres Aufsichtsratsmitgliedes zurück und stellte sie in Zusammenhang mit dem Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL. "Der Vorstand führt die Geschäfte und nicht GDL-Funktionäre", sagte Bahn-Sprecher Uwe Herz der Nachrichtenagentur Reuters. "Die GDL lenkt damit von ihren rechtswidrigen Streikdrohungen ab". Zwischen der GDL und dem Bahn-Vorstand sind momentan die Fronten verhärtet: Nachdem die Gewerkschaft einen Schlichterspruch zum Gehaltstarifvertrag abgelehnt hatte und weitere Tarifverhandlungen gescheitert waren, wollen die Lokführer streiken. Bereits in der Woche nach Ostern sind nach Gewerkschaftsangaben Streiks geplant. Genauere Angaben zu den geplanten Orten und Ausmaßen der Streiks machte die GDL zunächst nicht.

Ministerium hält an Bahn-Börsengang 2005 fest

BERLIN - Die Bundesregierung hält nach Angaben des Finanzministeriums am für 2005 geplanten Börsengang der DB fest. Ein Ministeriumssprecher dementierte einen Bericht des Wirtschaftsmagazins "Capital", wonach die Regierung den Verkauf auf Eis legen wolle. "Fakt ist: Wir haben Interesse an einem Börsengang", sagte der Ministeriumssprecher. Derzeit arbeite eine Kommission aus Staatssekretären der Bundesministerien für Finanzen, Umwelt, Verkehr und Wirtschaft an einer Expertise zum Verkauf der bundeseigenen Bahn, die bis Juni fertig werden solle. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt des Börsengangs sei noch nicht gefallen. Bislang wird das Jahr 2005 angestrebt."

"Capital" hatte vorab berichtet, die Bundesregierung habe den Börsengang abgehakt. "Der Verkauf von Bahn-Aktien über die Börse kommt in absehbarer Zeit nicht in Frage", zitierte das Blatt aus Regierungskreisen. Ein Grund für diese Entscheidung sei das ramponierte Image des Konzerns, dessen Probleme im Personenverkehr nicht zuletzt auf das umstrittene neue Preissystem zurückzuführen seien.

Zugtaufe für S-Bahn "Rattenfängerstadt Hameln"

HANNOVER - Die DB benennt einige ihrer S-Bahnen nach den Namen der Städte in der S-Bahn-Region Hannover. Den Anfang machte am Mittwoch die Stadt Hameln. Oberbürgermeister Klaus Arnecke und Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender DB Regio AG Niedersachsen/Bremen, tauften einen S-Bahn-Zug auf den Namen "Rattenfängerstadt Hameln", der zusammen mit dem Logo der Stadt auch auf beiden Seiten und an beiden S-Bahn-Zugenden angebracht ist und künftig an diesem Fahrzeug auf dem gesamten S-Bahn-Netz in der Region zu sehen sein wird. Weitere Taufen von S-Bahn-Zügen mit Städtenamen plant die Bahn in Celle, Hannover, Langenhagen, Minden und Nienburg.

Das S-Bahn-Netz in der Region Hannover wurde zur EXPO 2000, die durchgehende Linie S 5 Hannover Flughafen – Hannover Hauptbahnhof – Hameln im November des gleichen Jahres in Betrieb genommen. Heute verbinden täglich 78 S-Bahnen im Halbstundentakt die Rattenfänger- mit der Landeshauptstadt. Nach Südwesten wurde die Linie bereits ohne Umstieg bis nach Bad Pyrmont verlängert, eine Erweiterung bis nach Paderborn ist in Vorbereitung. Gefahren wird mit bis zu 140 km/h schnellen S-Bahn-Zügen der Baureihen ET 424/425. Die modernen Fahrzeuge sind klimatisiert und verfügen über ein behindertenfreundliches, geschlossenes Toilettensystem.

Besucherzentrum zum Bau des Gotthardbasistunnels eingeweiht

POLLEGIO (AP) - Am Mittwoch ist das Besucherzentrum zum Bau des Gotthardbasistunnels in Pollegio eröffnet worden. Das rund zehn Millionen teure Gebäude beherbergt eine Ausstellung zum Bau des längsten Eisenbahntunnels und soll ein Tessin der modernsten Technologien vorstellen, wie die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz sagten. Das am Südportal des zukünftigen Bahntunnels gelegene Gebäude wurde mit Aushubmaterial des Tunnels und aus Glas gebaut. Im Erdgeschoss befinden sich der Besucherempfang, ein Restaurant und zwei Konferenzsäle. Im oberen Stockwerk gibt eine multimediale Ausstellung Auskunft darüber, was im Innern des Berges vor sich geht. Es handle sich nicht um ein Museum, sondern um eine Reportage über den Tunnelbau, umschreibt Patrick Reymond von der Projektgruppe die Ausstellung. Sie soll bis 2014 ergänzt werden, danach soll das Gebäude dem Kanton Tessin als Kongresszentrum dienen. Das Tessin hat für den Betrieb des Besucherzentrums die Infocentro Gottardo Sud SA gegründet. Jährlich wird mit 70.000 Besuchern gerechnet. Ein weiteres Informationszentrum mit regionalem Charakter sei auch in Erstfeld (UR) am Nordportal des zukünftigen Tunnels geplant. Es soll im Jahr 2005 betriebsbereit sein.

Allianz pro Schiene: Alarmierende Fehlentwicklung im Verkehr der EU-Beitrittsländer

BERLIN - "Die EU muss die Beitrittsländer dabei unterstützen, die verkehrspolitischen Fehler zu vermeiden, die wir in Westeuropa gemacht haben: Vernachlässigung der Schiene, Bevorzugung der Straße." Mit diesen Worten kommentierte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, die "alarmierende Fehlentwicklung im Verkehrsbereich" anlässlich der heutigen Unterzeichnung der Beitrittsverträge in Athen. Eine aktuelle Studie der Europäischen Umweltagentur belege, dass sich die Beitrittsländer in rasantem Tempo von dem EU-Ziel einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung entfernen. Flege sagte dazu: "Auch der deutsche Bundesverkehrswegeplan versagt vor dieser Herausforderung – obwohl Deutschland mit der längsten Ostgrenze besonders empfindlich betroffen ist."

Die Europäische Umweltagentur analysiert in ihrem jüngsten Bericht "Den Weg für die EU-Erweiterung ebnen: Indikatoren zur Integration von Verkehr und Umwelt", dass der wachsende Straßenverkehr in den Beitrittsländern zu einem rasanten Anstieg von Energieverbrauch, CO2-Emissionen und Flächenverbrauch führt. Darüber hinaus sterben in den osteuropäischen Ländern rund 21.000 Menschen jährlich bei Autounfällen, so dass die Todesrate in Bezug auf die Anzahl der PKWs drei mal höher ist als in der EU. Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer warnte deshalb: "Die Beitrittsländer verspielen die Vorteile, die sie jetzt noch mit ihren traditionell gut ausgebauten Bahnen besitzen." Mit 43 Prozent im Jahr 1999 lag der Anteil der Schiene im Güter- und Personenverkehr deutlich über den 15 Prozent in der EU. Doch die Verkehrsentwicklung in den mittel- und osteuropäischen Ländern sei nach Einschätzung der Allianz pro Schiene alarmierend: Der Bahnverkehr hat in den 90er Jahren einen Einbruch von durchschnittlich 50 Prozent erlitten. Die Länge der Schienenwege wurde seit 1990 um 5 Prozent verkürzt.

Flege weiter: "Und es kommt noch schlimmer: Polen plant nach jüngsten Berichten weitere drastische Einschnitte in das Streckennetz. 1059 Verbindungen sollen stillgelegt werden." Als Grund dafür gab die polnische Bahn PKP rückläufige staatliche Zuschüsse an. "Natürlich haben die Beitrittsländer wenig Spielraum für Investitionen. Doch die Schäden durch den wachsenden LKW-Verkehr kommen uns alle viel teurer zu stehen", warnte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, bei dem sich 16 Non-Profit-Organisationen und 31 Wirtschaftsunternehmen, darunter Bombardier, Siemens, Deutsche Bahn und Connex zusammengeschlossen haben. Die EU habe mittlerweile erkannt, dass die einseitige Bevorzugung der Straße zu Verkehrsinfarkt und kostspieligen Schäden für Mensch und Umwelt führt. Sie arbeite nun "mühsam daran, die Fehlentwicklung zurückzudrehen".

"Der Hinweis auf das steigende Verkehrsaufkommen durch die EU- Osterweiterung gehört längst zum Standardrepertoire der Verkehrspolitiker", so Flege weiter. "Es handelt sich aber offensichtlich nur um Sonntagsreden, ohne Konsequenz." So gebe es weder im TEN-Programm der EU noch im deutschen Bundesverkehrswegeplan ein Schienenprojekt für eine Hochgeschwindigkeitsverbindung in das Nachbarland Tschechien. "Verkehrsminister Stolpe rühmte erst am 14. April, als er den tschechischen Verkehrsminister traf, drei grenzüberschreitende Autobahnprojekte. Bahnprojekte erwähnte er noch nicht einmal. Damit spricht er den verkehrspolitischen Zielen der Regierung Hohn." kritisierte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Die Allianz pro Schiene forderte darüber hinaus eine bessere Koordination der nationalen Verkehrsplanungen in der EU.

SBB: Tunnels werden sicherer

ZÜRICH - Handläufe, Gehwege, Beschilderungen und eine Notbeleuchtung erleichtern ab sofort den Reisenden im Notfall die Flucht aus dem Gotthardtunnel. In den vergangenen vier Jahren hat die SBB mit einem Spezialprogramm 15 längere Tunnels mit dem neuen Sicherheitspaket ausgerüstet. Drei weitere folgen bis Ende Jahr, 22 Tunnels von insgesamt 67,5 km Länge werden es mit dem Abschuss des Programms 2005 sein. Die Gesamtkosten für die Selbstrettungsmaßnahmen in den 22 Tunnels betragen 32,7 Millionen Franken. Weitere 24 Tunnels von rund 47 Kilometer Länge wurden bereits früher nachgerüstet oder sind seit der Inbetriebnahme mit Selbstrettungsmitteln versehen.

Bahntunnels sind statistisch sicherer als offene Strecken, weil sie nicht Naturgewalten (Erdrutschen, Überschwemmungen, Lawinen) ausgesetzt sind und keine Übergänge enthalten. Da die engen Platzverhältnisse aber Flucht und Rettung erschweren, sind die Konsequenzen von Ereignissen in Tunnels jedoch größer. Rund sieben Prozent des SBB-Netzes von 3000 Kilometer Länge führen durch Tunnels. Die meisten der rund 270 Bauwerke sind kürzer als 300 Meter und demzufolge nicht mit besonderen Selbstrettungseinrichtungen versehen. Der Schwerpunkt der Selbstrettungsmaßnahmen der SBB liegt bei jenen Tunnels, die länger als 1000 Meter sind. Ihre Gesamtlänge entspricht mit 150 Kilometern rund drei Viertel der Gesamttunnelstrecke der SBB.

Neue Tunnels, wie beispielsweise auf der im Juni in Betrieb gehenden Strecke Zürich-Thalwil, verfügen über moderne Sicherheitsvorkehrungen. Doch viele der SBB-Tunnels stammen aus der Gründerzeit der Bahn. Die SBB haben 1998 beschlossen, mit einem Spezialprogramm bis ins Jahr 2005 insgesamt 22 längere und dichtbefahrene Bauwerke mit Inbetriebnahmejahren zwischen 1859 und 1948 mit Maßnahmen zur Selbstrettung nachzurüsten. In der Zwischenzeit ist die Modernisierung bei 15 dieser 22 Tunnels abgeschlossen. Darunter befindet sich auch der Gotthardtunnel, bei dem die Sanierungsarbeiten in diesen Tagen zu Ende gingen. Drei weitere Tunnels auf der Gotthard-Nordrampe werden bis Ende Jahr fertig. Bis 2005 schließt die SBB das Programm mit den verbleibenden vier Tunnels an der Gotthardstrecke und zwischen Ziegelbrücke und Sargans (Kerenzerberg-Tunnel) ab.

Im Rahmen des Sicherheitspaket erhalten die Tunnels beispielsweise Fluchtwege. Auf einer Seite des Tunnels wird dazu der Boden zwischen Tunnelwand und Gleiskörper auf einer Breite von ca. 60 cm ausgeebnet. Der Schotter wird verdichtet, sämtliche Hindernisse und Stolperstellen werden entfernt. Damit können die Reisenden die Gefahrenstelle rasch und ungehindert verlassen. Der Fluchtweg wird auf einer Höhe von 130 cm mit einem Handlauf ergänzt, der die Reisenden Richtung Ausgang leitet. Bei besonders engen Platzverhältnissen ersetzt ein Leitbrett an der Tunnelwand den eigentlichen Handlauf. Alle 50 Meter kann über eine Lichtdiode die Brandnotbeleuchtung aktiviert werden. Die Leuchtkörper sind auf einer Höhe von 80 cm angebracht und halten der Hitze mindestens 30 Minuten lang stand. Das Aktivieren der Notbeleuchtung löst bei der Überwachungsstelle außerhalb des Tunnels einen Alarm aus. Der Fluchtweg ist mit einfachen Tafeln gekennzeichnet, welche die Distanz zum näherliegenden Ausgang in großer und jene zum weiter entfernten Portal in kleiner Schrift anzeigen.

Seetalbahn nach Modernisierung erfolgreich gestartet

ZÜRICH - Nach vier Monaten Betrieb der modernisierten Seetalbahn stellte die SBB zwischen Luzern und Hochdorf bereits eine Erhöhung der Fahrgastzahlen um rund 15 Prozent fest. Dies wurde am Samstag, 12. April 2004 bei der offiziellen Einweihung der modernisierten Seetalbahn in Hallwil und Ballwil bekannt. Besonders geschätzt werde der Komfort, sagte Peter Hunkeler, Leiter des SBB-Projektmanagements Luzern, bei der Eröffnungsfeier. Voll eingeschlagen habe auch der Halbstundentakt zwischen Luzern und Hochdorf.

Die Seetalbahn wird mit einem Aufwand von rund 200 Millionen Franken praktisch von Grund auf erneuert. Die ganze rund 47 km lange Strecke zwischen Luzern und Lenzburg wurde mit modernsten Sicherungsanlagen ausgestattet. Die Linie wird seit Mitte Dezember 2003 wie ein einziger Bahnhof von Luzern aus ferngesteuert. Die Seetalbahn ist zudem die erste durchgehende Linie, an der, mit wenigen Ausnahmen, alle Bahnhöfe kundenfreundlicher, einheitlich und modern nach dem SBB-Konzept "Facelifting Regionalbahnhöfe" aufgerüstet sind. Neben den stark aufgefrischten Bahnhöfen fallen in erster Linie die neuen weiß-roten Seetalfahrzeuge auf. Von diesen haben die SBB für rund 60 Millionen Franken insgesamt 17 Pendelkompositionen beschafft. Auf der Seetallinie verkehren ausschließlich diese Züge.

Ostern 2003: Zusätzliche Autozüge nach Sylt ein

WESTERLAND - Für die Hin- und Rückreise von und nach Sylt setzt DB AutoZug SyltShuttle an Ostern mehr als 30 zusätzliche Züge ein. Diese Züge würden in den aktuelle Fahrplan optimal integriert, so dass während der Spitzenzeiten die Autozüge im 30-minütiger Takt führen, teilte die DB am Dienstag mit. Nach Feiertagen komme es zu einer verstärkten Abreise von der Insel Sylt. Die DB AutoZug GmbH empfahl deshalb, bei der Abreise auch die SyltShuttle - Züge in den Tagesrandlagen (morgens und abends) zu nutzen. So können Wartezeiten reduziert und Staus vermieden werden. Kunden des DB AutoZug, die am 21.04.2003 nach Dortmund oder Düsseldorf fahren, riet das Unternehmen, im Terminal Westerland frühzeitig einzutreffen. Die Kunden könnten bereits am frühen Vormittag ihr Fahrzeug im Terminal abstellen. So könne eine Wartezeit vermieden werden.

Nach Ostern wohl wieder Streiks bei der Bahn

BERLIN - Bahnkunden müssen sich nach Ostern auf Streiks der Lokführer gefasst machen. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL beschloss am Montag in Kassel, nach den Feiertagen mit neuen Warnstreiks zu beginnen. Zugleich erklärte sie die Tarifverhandlungen mit der Bahn endgültig für gescheitert. Auf einen genauen Zeitpunkt für den Beginn der Proteste legte sich die GDL noch nicht fest. Darüber solle in den nächsten Tagen entschieden werden, sagte ein Gewerkschaftssprecher. "Wir wollen nicht mit der Brechstange ran, sondern werden an einzelnen Stellen in Deutschland die Züge stehen lassen", betonte Gewerkschaftschef Manfred Schell und gab der DB die Schuld für das Scheitern der Tarifverhandlungen. Mit seiner "Blockadepolitik" lasse der Bahn-Vorstand der Gewerkschaft keine andere Wahl als Streiks. So sei das Unternehmen bisher überhaupt nicht auf die GDL-Forderung nach einem Spartentarifvertrag eingegangen. Falls es bis zum Ende des Monats keinen Abschluss gibt, soll über die Urabstimmung für einen Streik entschieden werden.

Die Bahn nannte die Entscheidung der GDL, die Tarifverhandlung für endgültig gescheitert zu erklären, "völlig unverständlich". Streiks seien "unverantwortlich und nicht rechtmäßig", da bereits ein Tarifabschluss mit den beiden anderen Gewerkschaften vorliege. Vom Entgelt her erfülle dieser Tarifvertrag die von der GDL gestellten Forderungen nahezu vollständig. Bei der Ost-West-Angleichung sei die Forderung der GDL sogar übererfüllt worden. "Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Gewerkschaft sich bei einem solchen Abschluss schon einmal verweigert hätte", erklärte DB-Personalvorstand Norbert Bensel. Der GDL gehe es mit dem Anspruch der künftigen Tarifführerschaft für Lokführer einzig und allein um mehr Macht und Einfluss gegenüber den anderen Bahn-Gewerkschaften. "Einen solchen Streit an gewerkschaftspolitischen Befindlichkeiten auf dem Rücken der Bahn und vor allem ihrer Kunden auszutragen ist unverantwortlich", betonte Bensel. Wer in einer solchen konjunkturell schwierigen Zeit mit Rekordarbeitslosigkeit rein innergewerkschaftliche Machtansprüche auf dem Rücken der Kunden durchsetzten wolle, gefährde das Geschäft und damit auch Arbeitsplätze. Bensel forderte die GDL daher auf auf, umgehend an den Tisch der Schlichtung zurückzukehren. Die Verhandlungen sollen nach dem Willen der Bahn am 25. April fortgesetzt werden. Zugleich lud das Unternehmen alle drei Bahn-Gewerkschaften noch für diesen Monat zu einem Gespräch ein, bei dem über alle Gewerkschaftsforderungen wie Entgeltstruktur, Arbeitszeit und Zulagen gesprochen werden könne.

Auch die beiden anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA erklärten, sie hätten "kein Verständnis für die Verweigerungshaltung der GDL", die den Beschäftigten und dem Unternehmen schade. Bei den jetzt angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen handele es sich nicht mehr um Tarifstreiks, sondern um bloße organisationspolitische Streiks. Es sei nicht einzusehen, warum es eine Ungleichbehandlung zwischen den Lokführern und den anderen Unternehmensbeschäftigten geben soll. Transnet und GDBA hatten sich mit dem Konzern schon Mitte März auf einen Abschluss geeinigt, der für rund 160.000 Bahn-Beschäftigte unter anderem Lohn- und Gehaltssteigerungen in mehreren Schritten um 3,2 Prozent vorsieht und die Anhebung der Ost-Gehälter auf West-Niveau bis 2006 vorsieht. Die Übernahme dieses Tarifabschlusses hatten die Schlichter auch für die Lokführer empfohlen.

EU will Schadensersatz für Bahn-Reisende erreichen

HAMBURG - Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) erwägt die EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio, noch in diesem Jahr einen Vorschlag zu präsentieren, um die Rechte der europäischen Bahnreisenden zu verbessern. Wie es in dem Bericht hieß, solle künftig der Fahrpreis zur Hälfte erstattet werden, wenn sich ein Schnellzug auf einer zweistündigen Reise um mehr als 30 Minuten verspäte. Die volle Erstattung sei für eine Verspätung von mehr als einer Stunde vorgesehen. Im Regionalverkehr sollten weniger strenge Regeln gelten, berichtete die FTD weiter. Bei einer Verzögerung von mehr als einer Stunde solle die Hälfte der Fahrkosten, bei mehr als zwei Stunden sämtliche Kosten erstattet werden. Für Folgekosten, wie etwa verpasste Anschlussflüge, sollten die Passagiere eine Entschädigung von über 5500 Euro einfordern können.

In Deutschland ist die Entschädigung für Verspätungen bislang nicht gesetzlich vorgeschrieben. Erst im Sommer vergangenen Jahres hatte der Bundesrat nur eine Gesetzesänderung verabschiedet, wonach die Deutsche Bahn die Hotelkosten übernimmt, wenn der Fahrgast bei einer Nachtreise sein Ziel nicht erreicht. Zudem hat der Staatskonzern sich freiwillig dazu bereit erklärt, den Kunden bei einer Fernreise teilweise zu entschädigen. Verspätet sich ein ICE um mehr als 30 Minuten, gewährt die DB ihren Kunden einen Ticketgutschein in Höhe von 10 Euro, ab 90 Minuten werden Gutscheine von 25 Euro verteilt. "Unsere Entschädigungsregelung geht weit über die Leistungen der europäischen Konkurrenten hinaus", sagte ein Sprecher der DB der FTD. Daher halte die Bahn ihr Vorgehen für ausreichend und lehne de Palacios Vorschläge ab. Falls die Vorstellungen von de Palacio aber umgesetzt würden, könnten die entstehenden Zusatzkosten die Ticketpreise um bis zu zehn Prozent verteuern, betonte der Sprecher. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßte unterdessen die Brüsseler Initiative. Der Entschädigungspflicht dürfe sich die Bahn nur entziehen, wenn sie belegen könne, dass nicht die Gesellschaft, sondern externe Umstände wie Unwetter oder Selbstmordversuche für die Verspätung verantwortlich seien, hieß es von Seiten des Verbandes.

Connex Cargo Logistics übernimmt weitere Aufträge

Connex-Ellok
© Connex

BERLIN - Connex Cargo Logistics übernimmt zusätzliche Güterverkehrsleistungen. Seit März befördert Neutral Container Shuttle Systems (NeCoSS) drei Mal in der Woche einen zusätzlichen Zug mit Sendungen aus Übersee zum Erfurter Verteilzentrum der Möbelgruppe IKEA. Ferner hat die junge NordWestCargo (NWC), an der auch die Stadtwerke Osnabrück mit 49 Prozent beteiligt sind, im März ihren ersten grenzüberschreitenden Vertrag unterzeichnen können. Mit dem niederländischen Unternehmen ACTS schloss NWC einen Zehnjahres-Vertrag über den Transport von Hausmüll aus dem niederländischen Groningen zur Verbrennung nach Bremen. NWC übernimmt die Ganzzüge an der deutsch-niederländischen Grenze in Weener und befördert den Müll bis Bremen Weserport; von dort erfolgt der Weitertransport auf der Straße zum Müllheizkraftwerk.

Weiter übernimmt die Connex-Güterverkehrssparte verschiedene Leistungen für die Mineralölunternehmen Shell und Total Fina Elf Deutschland (TFED). Auftraggeber sind zwei Connex-Partner, das Bahnunternehmen Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) und die auf Mineralöl- und Chemietransporte spezialisierte Spedition Transpetrol. Beide Unternehmen hatten sich gemeinsam erfolgreich an der Ausschreibung von Shell und TFED. Innerhalb nur eines Monates konnten sie sämtliche gewonnenen Verkehre übernehmen, an denen auch drei Connex-Unternehmen mitwirken. Die RCB Rail Cargo Berlin übernimmt die Leistungen zwischen Stendell und den Berliner Tanklagern in Ruhleben, Westhafen, Marienfelde und Grünau. Die Regiobahn Bitterfeld (RBB) erbringt Teile des TFED-Paketes und bedient die Relationen von Großkorbetha bei Halle nach Magdeburg-Rothensee, Seelze bei Hannover und Salzgitter. Im Süden Deutschlands hat die Bayerische CargoBahn Leistungen in Ingolstadt und München übernommen.

Darüber hinaus konnte die RBB ihre Verkehre für die Glasbranche um einen weiteren Kunden erweitern. Seit März 2003 befördert sie für den Glasproduzenten PQ Europe im Auftrage der Deutsche-Bahn-Tochter BTT Soda-Transporte von Stassfurt südlich von Magdeburg nach Wurzen bei Leipzig. Bereits im letzten Jahr konnte die Versorgung der Glasproduzenten Flachglas Torgau an der Elbe (St. Gobain) und Guardian Flachglas übernommen werden. Mehrmals wöchentlich erhalten diese Kunden bereits Soda aus Stassfurt sowie Dolomit aus Scharzfeld im Harz. St. Gobain wird darüber hinaus mit Quarzsand aus Hohenbocka in der Lausitz beliefert.

Tarifverhandlungen für Lokführer gescheitert

BERLIN - Streiks bei der Bahn werden wieder wahrscheinlicher. Am Freitag Abend erklärte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die Tarifverhandlungen mit den Bahn-Arbeitgebern für gescheitert. Die GDL wollte für die Lokführer - abweichend vom Tarifvertrag für die Bahn-Beschäftigten - einen gesonderten Spartentarifvertrag durchsetzen. Sie besteht insbesondere auf "Tarifführerschaft für Lokomotivführer". Die Bahn bedauerte das Scheitern der Verhandlungen und wies der GDL die Verantwortung zu. Sie ignoriere die Einigungsempfehlung der Schlichter vom 31. März. "Das Verhalten der GDL ist für uns nicht mehr nachvollziehbar. Hier werden allein organisationspolitische Interessen verfolgt", erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn.

Für die meisten Bahn-Beschäftigten ist der Tarifkonflikt seit Anfang März beigelegt. Die Bahn hatte sich mit den beiden anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA auf Lohnerhöhungen geeinigt. Die Entgelte sollen in diesem Jahr um durchschnittlich 1,35 Prozent und im kommenden Jahr um weitere 3,2 Prozent erhöht werden. Die Einkommen in Ostdeutschland sollen bis 2006 in drei Stufen voll an das Westniveau angeglichen werden. Dieses Tarifergebnis sollte laut Schlichterspruch auch für die Lokführer übernommen werden - was die GDL aber ablehnt. DB-Personalvorstand Dr. Norbert Bensel sagte nach den gescheiterten Verhandlungen: "Wir haben einen Tarifabschluss, der von unseren Mitarbeitern und der Öffentlichkeit als fair anerkannt wird. [...] Ein eventueller Streik auf dem Rücken der Kunden wäre deshalb völlig unverständlich." Bensel betonte zugleich, nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts könne in einem Unternehmen mit mehreren Gewerkschaften immer nur ein Tarifvertrag angewendet werden, und ein solcher bestehe bereits. Es gelte der so genannte Grundsatz der Tarifeinheit. Ein eventueller Arbeitskampf wäre nicht rechtmäßig und würde dem Unternehmen und seinen Kunden erheblichen Schaden zufügen, so Bensel.

Dies beeindruckt die GDL aber offenbar wenig. Am heutigen Montag soll eine Mitgliederversammlung in Kassel über das weitere Vorgehen entscheiden. Für einen Streik ist nach der Gewerkschaftssatzung eine Urabstimmung erforderlich. Warnstreiks könnte es allerdings schon früher geben. Die GDL-Sprecherin ließ offen, ob es noch vor Ostern Proteste geben wird. Die Gewerkschaft sei nicht mehr in der Friedenspflicht, betonte GDL-Chef Manfred Schell. Die Bahn steuere mit ihrer "Blockadepolitik" auf einen Streik zu.

Rückschlag für Connex-Fernverkehr

GÖRLITZ - Wegen zu geringer Nachfrage schränkt die LausitzBahn, ein Tochterunternehmen der Connex-Gruppe, das Angebot auf der zweiten InterConnex-Linie Zittau-Cottbus-Berlin-Stralsund ein. Ab 1. Mai werden die InterConnex-Züge dienstags bis donnerstags nicht mehr von Cottbus nach Berlin fahren, teilte die LausitzBahn mit. Es habe sich zwar ein Kundenzuwachs abgezeichnet, er reiche aber nicht aus, um in absehbarer Zeit die Wirtschaftlichkeit des Verkehrs zu sichern, begründete Connex-Chef Hans Leister den "bedauerlichen" Schritt. Das Unternehmen hatte zuletzt gehofft, für die Verbindung Zuschüsse vom Land Brandenburg zu erhalten. Die Verhandlungen blieben aber ergebnislos. Als Begründung verwies das Land darauf, dass es sich um Fernverkehr handele, für den es keine Zuschüsse gebe. Zudem reicht nach Ansicht des Landes das bestehende Nahverkehrsangebot von Cottbus nach Berlin aus.

Leister betonte aber gleichzeitig, Connex werde am Konzept des eigenen Fernverkehrs festhalten. Die Bedienung der Reiseziele an der Ostsee von Freitag bis Montag durch die zweite InterConnex-Linie bleibe von den aktuellen Kürzungen unberührt. Wie geplant werde vom 24. Mai an diese Verbindung außerdem von Stralsund nach Ostseebad Binz verlängert. "Außerdem werden wir noch in diesem Sommer unsere dritte InterConnex-Linie von Rostock über Berlin, Halle, Kassel und Gießen nach Köln eröffnen."

Zeitungsbericht: Umsatzeinbruch beim Bahn-Fernverkehr

FRANKFURT/Main - Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ist der Fernreise-Umsatz der Bahn im Januar und Februar um fast 15 Prozent auf 433,3 Millionen Euro eingebrochen. Ein Bahn-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, sagte aber, "wir liegen im Personenverkehr auf Vorjahresniveau und im Güterverkehr darüber". Dies sei angesichts der derzeitigen konjunkturellen Lage kein schlechtes Ergebnis. Genaue Zahlen werde die Bahn auf ihrer Bilanzpressekonferenz am 21. Mai bekannt geben. Die Entwicklung sei zum Teil auf eine Verlagerung zu Gunsten des Personennahverkehrs zurückzuführen, schrieb die Zeitung weiter. In diesem Bereich sei der Umsatz um 4,6 Prozent auf 1,326 Milliarden Euro gestiegen. Offenbar seien vor allem Berufspendler von IC- und ICE-Zügen auf Regionalexpress-Züge ausgewichen. Allerdings habe der Zuwachs im Nahverkehr um 4,6 Prozent auf knapp 1,33 Milliarden Euro nicht völlig den Umsatzrückgang im Fernverkehr (minus 76 Millionen Euro) ausgleichen können. Unterdessen sagte der für Personenverkehr zuständige Konzernvorstand Christoph Franz der "Berliner Morgenpost", mit der Stagnation bei den Passagierzahlen habe die Bahn ihre internen Planungen um etwa sieben Prozent verfehlt. Die Entwicklung habe konjunkturelle Gründe. Fahrgastverbände bringen die Entwicklung der Passagierzahlen aber auch mit dem neuen Preissystem der Bahn in Verbindung, das zum Teil heftig kritisiert wird.

Stellwerkstörungen führten zu Behinderungen im Bahnverkehr

BERN (AP) - Der Bahnverkehr auf dem Schweizer Schienennetz ist am Sonntagnachmittag an verschiedenen Orten ins Stocken geraten. Nach einer Stromunterbrechung im Stellwerk im Bahnhof von Langnau (BE) kurz vor 16.00 Uhr blieb die Linie Bern - Luzern vorübergehend unterbrochen, wie ein SBB-Sprecher sagte. Für die Reisenden wurde ein Busdienst via die umliegenden Bahnhöfe eingerichtet. Eine Stellwerkstörung in Schlieren (ZH) führte fast zur gleichen Zeit dazu, dass die Strecke von Zürich nach Baden/Lenzburg während knapp einer Stunde nur beschränkt befahren werden konnte. Für die Fahrgäste der S-Bahn-Strecke 12 zwischen Brugg und Winterthur sowie auf weiteren Linien entstanden Verspätungen von 15 bis 20 Minuten. Die Bahnstrecke Buchs - Sargans (SG) blieb nach einem Personenunfall für rund anderthalb Stunden ebenfalls unterbrochen, wie der SBB-Sprecher sagte. Keine größeren Probleme verursachte hingegen der 24-stündige Eisenbahner-Streik in Italien vom Samstagabend bis am Sonntagabend. Der Verkehr konnte laut SBB im voraussehbaren Rahmen abgewickelt werden.

Workshop: Bahn soll Service verbessern und Preissystem ändern

BERLIN (AFP/dpa/eig. Ber.) - Am heutigen Freitag sind in Berlin auf Einladung von Umwelt-Staatssekretärin Margareta Wolf Verbraucher-, Umwelt- und Verkehrsverbände zu einem Workshop zusammengekommen, um über Änderungsvorschläge für das neue Preissystem der DB zu diskutieren. Dabei wurden nach Angaben von Wolf drei Forderungen vereinbart: Zum einen soll die Bahn ihre Beratung sowie den Umgang mit Beschwerden verbessern, andererseits soll die BahnCard auch in den Regionalverbünden gültig sein, was die DB im Vorfeld bereits begrüßt hatte, und drittens sollen die Angebote mehr an den "Normalfahrern" und weniger an den Frühbuchern ausgerichtet sein. Wolf sagte, sie wolle diese Punkte in einem Gespräch mit Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am 8. Mai ansprechen. Die Verbände sind den Angeben zufolge Anfang Juni bei der Bahn zu Beratungen eingeladen. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, mahnte die Bahn, die Vorschläge des Workshops ernst zu nehmen.

Wolf und die Verbände fuhren ihre zuletzt heftige Kritik an der Bahn und dem neuen Preissystem jedoch zurück. "Alle Verbände finden das neue System gut", sagte Wolf. Allerdings sei es von den Kunden immer noch nicht angenommen worden. "Die gefühlte Wahrnehmung ist, dass die Bahn für Normalfahrer teurer geworden ist." Die Staatssekretärin verlangte deshalb unter anderem eine bessere Beratung. "Das Preissystem ist nicht selbsterklärend. Man muss es erklärt kriegen." Kritik gab es weiterhin auch an den hohen Storno-Gebühren. Bei dem Treffen wurden auch Differenzen zwischen den Kritikern des Preissystems deutlich. Der Fahrgastverband Pro Bahn sowie die Stiftung Warentest verlangten die Wiedereinführung einer BahnCard, die den Preis für Vielfahrer auf die Hälfte reduziert. Die Karte soll nach Vorstellungen von Pro-Bahn-Vertreter Joachim Kemnitz allerdings 300 Euro kosten. Der Verkehrsexperte der Grünen, Albert Schmidt, schlug ebenfalls eine "BahnCard Gold" vor, die Spontanfahrern wie früher 50 statt der heute für alle geltenden 25 Prozent Rabatt einräumt. Andere Verbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) teilen diese Forderung nicht. Der BUND-Bahnexperte Tilmann Heuser verlangte aber ebenfalls zusätzliche Rabatte für Vielfahrer. Wolf sagte dazu: "Kein Verband ist so naiv zu glauben, dass man neben der neuen die alte Bahncard beibehalten kann. Das rechnet sich nicht."

Sanierung des Rostocker Hbf beendet

SCHWERIN - Nach einer Bauzeit von viereinhalb Jahren konnte am Freitag die moderne Verkehrsstation des Rostocker Hauptbahnhofes durch Wolf-Dieter Siebert, den Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG, rechtzeitig vor der Eröffnung der IGA Rostock 2003 seiner Bestimmung übergeben werden. Im Bahnhofsbereich wurden die Bahnsteige mit insgesamt etwa 2,3 Kilometer Bahnsteigkanten erneuert und mit einer Höhe von 55 Zentimetern für den bequemen Einstieg ausgestattet. 6.000 Quadratmeter Bahnsteigdächer schützen die Reisenden. Acht Personenaufzüge verbinden die Bahnsteige, die Empfangsgebäude sowie die Straßenbahnhaltestelle über eine neue Verteilerebene. Der alte Personentunnel wurde teilsaniert und dient jetzt als Medientunnel und Rettungsweg.

Mit der Umgestaltung der Bahnsteige war es möglich, die Gleise für den Zugverkehr fest zuzuordnen. So fahren am Gleis 1 und 2 die S-Bahnen, am Gleis 4 und 5 sowie 9 und 10 die Regionalbahnen und am Gleis 3, 6,7 und 8 die Fernzüge. Das erleichtert die Orientierung im Bahnhof. Ein neues Wegeleitsystem vervollständigt die Kundeninformation. Der Neubau und die Sanierung der Bahnhofsgebäude ermöglichte eine Erweiterung der Vermarktungsflächen im Bahnhof mit einem umfassenden Angebot für die Bahnhofsbesucher. Den Rostocker Hauptbahnhof fahren täglich 25 Fernzüge, rund 110 Regionalzüge und 130 S-Bahnen an. Rund 33.000 Reisende, Kunden und Gäste besuchen den Hauptbahnhof der Hansestadt Rostock. Mit der Bahnhofserneuerung und den guten Umsteigemöglichkeiten zwischen den Verkehrsmitteln wird mit einer hohen Steigerung in diesem Jahr gerechnet. Aus ganz Deutschland werden zusätzlich im Jahr der IGA Rostock 2003 viele Besucher der Gartenschau im modernen Rostocker Bahnhof würdig empfangen.

Kurhessenbahn: Sanierung des Willinger Viadukts beginnt im Mai

WILLINGEN - Im Mai beginnen auf dem Netz der Kurhessenbahn die Sanierungsarbeiten am Willinger Viadukt. Die Baumaßnahme sieht eine Verpressung von Zement-Emulsion in den Viaduktpfeilern zur Erhöhung der Standfestigkeit vor. Gleichzeitig wird der Schienenstrang auf dem Bauwerk komplett erneuert. Die Außenfassade des Willinger Wahrzeichens wird komplett überarbeitet, loses Steinmaterial wird entfernt und eine neue Verkleidungsschicht aufgetragen. Die Bauarbeiten sind witterungsabhängig und bedingen über die Wintermonate eine längere Pause, daher ist der Abschluss der Bauarbeiten für Herbst 2004 vorgesehen. Dann heißt es auch für Züge wieder freie Fahrt zwischen Korbach und Brilon. Die Fahrtzeit verringert sich im Vergleich zu 1999 von 32 auf 26 Minuten.

Im November 1999 mussten die Viadukte in Usseln und in Willingen wegen baulicher Mängel für den Eisenbahnbetrieb gesperrt werden. Wasser- und Frostschäden hatten die Bausubstanz derart verändert, dass ein Befahren mit Eisenbahnfahrzeugen nicht mehr möglich war. Die Eisenbahnstrecke wurde zwischen Korbach und Willingen für den Schienenverkehr gesperrt. Nachdem unter Federführung des NVV ein Finnzierungsmodell entwickelt wurde, konnten erste Maßnahmen zur Erhaltung der Strecke Korbach – Brilon Wald durchgeführt werden. Im vergangenen Jahr hat die Kurhessenbahn mit einem neuen Verfahren das Usselner Viadukt erfolgreich saniert, so dass zum Weltcupskispringen 2003 erstmals wieder Sonderzüge von Kassel bis in das Strycktal fahren konnten.

Streik der italienischen Staatsbahn

FRANKFURT/Main - Das Personal der italienischen Staatsbahn hat nach Angaben der DB für die Zeit von Samstag, 12.04.2003, 21.00 Uhr, bis Sonntag, 13.04.2003, 21.00 Uhr, einen Streik angekündigt. Im grenzüberschreitenden Zugverkehr von und nach Italien sowie innerhalb des Landes werde es daher zu Einschränkungen und Zugausfällen kommen, teilte die DB mit. Im grenzüberschreitenden Verkehr beginnen bzw. enden einige Züge, die fahrplanmäßig über die Schweiz verkehren, bereits in Chiasso. Im internationalen Verkehr über Österreich verkehren einzelne Züge erst ab bzw. nur bis Innsbruck. Die Streiksituation kann sich nach derzeitigem Kenntnisstand laufend verändern. Reisende mit dem Ziel Italien werden daher gebeten, sich möglichst kurz vor der Abfahrt beim Reiseservice der Deutschen Bahn über die Rufnummer 11 8 61 zum aktuellen Stand zu informieren.

Bahnhof Eberswalde bekommt neue Bahnsteige

EBERSWALDE - Nach den umfangreichen Baumaßnahmen am Empfangsgebäude und im Bahnhofsumfeld werden jetzt die Bahnsteiganlagen in Eberswalde grundsätzlich erneuert. Zusammen mit dem Land investiert die Bahn hier rund 7,6 Millionen Euro. Als erster Schritt werden die Bahnsteigdächer abgebrochen und die technischen Voraussetzungen für die Baumaßnahme geschaffen. Während der rund ein Jahr dauernden Arbeiten werden die veralterten Bahnsteiganlagen zurückgebaut und durch neue, moderne Bahnsteige ersetzt. Der Fußgängertunnel wird komplett neu errichtet. Die Bahnsteige sind künftig mit Personenaufzügen und Blindenleitsystem ausgestattet. Darüber hinaus erhalten sie neues Mobiliar, neue Lautsprecheranlagen und eine moderne Fahrgastinformationsanlage. Ab dem 20. Mai 2003 sind die Bahnsteiganlagen nur noch durch den Tunnel vom Bahnhofsvorplatz zu erreichen. Der Zugang zum Bahnhofsgebäude, den dortigen Geschäften und zum ReiseZentrum bleibt weiterhin bestehen. Der Ausgang zum Hausbahnsteig ist aufgrund der Bauarbeiten jedoch gesperrt. Für die durch Baulärm und Bauarbeiten verursachten Einschränkungen für unsere Fahrgäste bitten wir schon jetzt um Verständnis.

Neuer Fahrplan für Diesel-ICE-Züge auf Franken-Sachsen-Magistrale

NÜRNBERG - Nach monatelangen Verspätungen setzt die DB ab dem 27. April vorübergehend einen behelfsmäßigen Fahrplan für die Diesel-Neigetechnik-ICE (Baureihe VT 605) auf der ICE-Linie 65 Chemnitz - Nürnberg in Kraft. Gleichzeitig werden die Züge fahrpreismäßig zu IC-Verbindungen abgestuft, teilte die DB am Donnerstag mit. Die neuen Preise würden derzeit errechnet. Den Angaben zufolge werden die Züge, bei denen sich seit ihrem Start im Juni 2001 die Pannen häufen, künftig Chemnitz rund 30 Minuten früher verlassen bzw. 30 Minuten später erreichen. Die Fahrzeiten in den Knotenbahnhöfen Nürnberg und Hof bleiben erhalten. Dafür muss bis vorerst Dezember 2003 allerdings auf eine Anbindung Bayreuths verzichtet werden. Die Züge werden stattdessen die zweigleisige Strecke über Marktredwitz und damit weitere Fahrzeitreserven nutzen. Die eng bemessenen Fahrpläne mit ihren gegenseitigen Vernetzungen und die stark frequentierten Trassen vor allem auf den eingleisigen Streckenabschnitten hätten keine Alternative zugelassen, betonte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg. "Wir haben lange gerungen, aber jede andere Variante hätte noch mehr Probleme bereitet."

Im Ersatzfahrplan müssen außerdem je zwei Züge in beiden Richtungen ersatzlos ausfallen. Das betrifft den ICE 1563 Hof – Chemnitz (derzeit Abfahrt 6.20 Uhr), den ICE 1569 Nürnberg - Chemnitz (ab 10.40 Uhr), den ICE 1664 Chemnitz - Nürnberg (ab 5.28 Uhr) sowie den ICE 1564 (ab 15:28 Uhr), darüber hinaus entfällt der ICE 1669 Nürnberg - Hof (Nü ab 20.40 Uhr). Auch für den Busverkehr, der bis Dezember den Bahnbetrieb Chemnitz - Dresden auf der durch das Hochwasser im August 2002 zerstörten Strecke ersetzt, werden neue Abfahrtszeiten angesetzt. Ab Chemnitz fahren die Busse 30 Minuten später ab, ab Dresden fahren sie 30 Minuten früher. Der Bus 4:00 Uhr ab Dresden (derzeit 4:25 Uhr) entfällt. In Sachsen wird der Bahnhof Reichenbach (Vogtl.) zum zusätzlichen Umsteigepunkt auf den Nahverkehr in der Region. Er ersetzt in dieser Funktion bis Dezember den Bahnhof Plauen. Alle Halte in Plauen bleiben bestehen.

Der Ersatzfahrplan, der bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2003 gelten soll, war notwendig geworden, nachdem im vergangenen Dezember eine Achswelle bei einem Diesel-Neigetechnik-ICE gebrochen war. In Abstimmung mit dem Eisenbahnbundesamt veranlasste die Bahn daraufhin, die Züge nur noch mit ausgeschalteter Neigetechnik fahren zu lassen, um jede zusätzliche Belastung der Achsen auszuschließen. Ohne Neigetechnik sind die Züge seitdem zwischen 20 und 30 Minuten länger unterwegs. Diese Unregelmäßigkeit wirkt sich auch auf den Regionalverkehr im südlichen Sachsen und in Oberfranken aus. An der Ermittlung der Ursache für den Achsbruch wird weiter gearbeitet. Die DB hofft, dass bis Dezember 2003 von der Fahrzeugindustrie alle technischen Probleme gelöst werden. Der ICE TD soll dann nach DB-Planungen auch wieder Dresden erreichen können. Bis dahin will die Bahn viele Baumaßnahmen auf der Strecke und die Hochwasserreparaturen zwischen Chemnitz und Dresden abschließen, so dass mit dem regulären Fahrplanwechsel deutlich schnellere Fahrzeiten möglich werden sollen.

Der ICE TD gilt als ein Sorgenkind der Bahn. Bereits der Eröffnungszug mit geladenen Gästen erreichte Zwickau mit 40 Minuten Verspätung zur Feierstunde. Danach führten Softwarepannen nahezu täglich zu Verspätungen und Totalausfällen. Züge blieben auf der Strecke liegen, weil die Überwachungssoftware zu sensibel auf die kurvenreiche und bergige Strecke zwischen Nürnberg und Dresden reagierte und irrtümlich den Ausfall der Neigetechnik meldete. Erst nach einem Herunter- und anschließendem Wiederhochfahren der Bord-Computer konnten die Züge dann jeweils ihre Fahrt fortsetzen. Daneben waren auch Störungen der Stromabnehmer, Energieversorgung und der Querzentrierung, die für die Leistung der Neigetechnik wichtig ist, an der Tagesordnung.

Bahn startet ReisendenInformationsSystem

BERLIN - Mit einem neuen Informationssystem für Reisende will die DB ihre Kunden insbesondere bei Verspätungen und Betriebsstörungen künftig schneller und zuverlässiger als bisher über ihre Anschlüsse oder Reisealternativen informieren. In die Entwicklung und Einführung des sogenannten "ReisendenInformationsSystems" (RIS) investiert die DB 220 Millionen Euro, davon bis Ende 2004 rund 120 Millionen Euro. "Bis Jahresende soll das System alle Hauptstrecken, bis 2008 das gesamte Netz umfassen", kündigte Christoph Franz, Vorstand Personenverkehr bei der DB, am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Systems in Berlin an. "Mittelfristig soll RIS die heutigen Mängel bei der Reisendeninformation so weit wie möglich beseitigen", so Franz weiter. Damit werde es nicht nur leichter, die Anschlüsse der betroffenen Züge zu koordinieren, sondern auch alle Beteiligten einschließlich der Kunden in Echtzeit konkret über alternative Reisemöglichkeiten oder darüber zu informieren, ob Anschlusszüge warten.

Das neue System setzt auf bereits bestehende Informationssysteme der Bahn auf, die beispielsweise für den Fernverkehr schon seit Jahren bundesweit existieren. Als wesentliche Neuerung kommt die Integration fast aller Nahverkehrszüge und einer Vielzahl großer und kleiner Bahnhöfe hinzu. Als Herzstück von RIS fungiert der RIS-Server, ein Zentralrechner, der in der Endstufe rund eine Million Zuglaufmeldungen pro Tag verarbeiten wird. Das entspricht einer Datenmenge von 4,2 Giga-Byte. An diesen Server melden die Fern- und Nahverkehrszüge künftig ihre aktuelle Position sowie gegebenenfalls Abweichungen vom Fahrplan und den dafür verantwortlichen Grund. Rund 1.700 Zugbegleiter im ICE und InterCity sowie 4.000 Kundenbetreuer im Nahverkehr werden gegenwärtig mit Communikatoren ausgerüstet, um RIS auf SMS-Basis Informationen in Echtzeit zur Verfügung stellen zu können.

Die eingehenden Daten werden vom Server verarbeitet und stehen unmittelbar für die Kundeninformation zur Verfügung. Neben den schon jetzt verfügbaren aktuellen Abfahrts- und Ankunfts-Tafeln im Internet unter www.bahn.de soll noch in diesem Jahr an über 700 Bahnhöfen Anzeigen und Lautsprecher-Durchsagen qualitativ verbessert werden. In Nahverkehrszügen, die von einem Kundenbetreuer begleitet werden, soll RIS den DB-Mitarbeitern und damit auch den Reisenden künftig durch den Communikator verlässliche Echtzeit- und Anschlussinformationen verschaffen. Nahverkehrszüge ohne DB-Kundenbetreuer sollen mit einem digitalen Ansagesystem und teilweise auch mit elektronischen Anzeigen ausgerüstet werden. Auf diesem Weg gelangen die aktuellen RIS-Daten auch in Züge ohne Kundenbetreuer. Das neue ReisendenInformationsSystem soll im Laufe der kommenden Jahre flächendeckend auf ca. 3.600 Bahnhöfe, auf alle Fernverkehrszüge und ca. 70 Prozent der Nahverkehrszüge ausgedehnt werden.

Bahnchef Hartmut Mehdorn gab sich "sicher, dass wir damit einen großen Sprung in der Verbesserung unserer Informationssysteme" machen. "Zuverlässige Information ist ein unverzichtbarer Grund-Bestandteil unseres Service, den die Kunden von uns als Dienstleister zu Recht erwarten", betonte Mehdorn. DB-Reisende hatten sich in Umfragen vielfach unzufriedener über die Informationen bei Verspätungen und Betriebsstörungen geäußert als über die eigentliche Verspätung. Auch DB-Mitarbeiter in den Zügen und Bahnhöfen konnten ihren Kunden in der Vergangenheit oft nicht schnell genug weiterhelfen, weil sie die aktuelle Betriebslage selbst nicht umfassend im Auge hatten. Mehdorn stellte als besonderes Problem des deutschen Bahnnetzes heraus, dass es nicht wie in anderen Ländern mehr oder weniger sternförmig auf eine große Stadt ausgerichtet, sondern mit 36 großen Knotenbahnhöfen multizentrisch angelegt sei. Die damit verbundene große Komplexität mache das System anfälliger.

Zur Generierung einer stabilen Informationsqualität auf dem angestrebten Niveau wurde das RIS-Qualitätsmanagementkonzept entwickelt, das die Prozesse zur Qualitätsmessung und Nachhaltigkeitssicherung festlegt. Das heißt, die Einhaltung definierter Standards, die anspruchsvoll aber realistisch die Kundenanforderungen an die Reisendeninformation widerspiegeln, wird durch Messungen überprüft, erkannte Fehlerquellen werden analysiert, die Prozesse ständig optimiert. Die Bahn will ihre RIS-Daten auch im intermodalen Verkehr zur Anschlusssicherung zwischen dem Schienenverkehr und anderen Verkehrsträgern auf Bestellung verfügbar machen, damit ihre Kunden mit zuverlässigen Echtzeit-Informationen über den Bahnverkehr an Umsteigepunkten überall in Deutschland ausgerüstet sind.

Umfrage: DB unbeliebtestes Großunternehmen Deutschlands

HAMBURG - Einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstitut Inra zufolge ist die DB bei den Deutschen das unbeliebteste Großunternehmen. Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf die Umfrage berichtet, habe das Schienenunternehmen bei knapp drei Vierteln der Befragten ein schlechtes Image. Bei der Umfrage zeigte sich dem Bericht zufolge auch, dass die Deutschen ihren Unternehmen überwiegend gewogen seien. Neben der Bahn, die mit einem Image-Index von minus 47 (positive Einschätzungen abzüglich negativer Einschätzungen) eindeutiger Ausreißer gewesen sei, sei mit minus sieben nur noch die Deutsche Telekom auf einen negativen Wert gekommen. Wie die FTD weiter berichtete, hätten Männer die Bahn jeweils noch deutlich schlechter beurteilt als Frauen. Selbst bei den Rentnern und Pensionären, die das Unternehmen noch vergleichsweise am besten bewertet hätten, hätten sich nur 36 Prozent positiv geäußert. Am oberen Ende der Skala stehen den Angaben zufolge die Unternehmen BMW, Henkel und Bosch. Von BMW sagten beispielsweise 94 Prozent der Befragten, sie hätten einen sehr guten oder eher guten Eindruck, nur sechs Prozent äußerten eine negative Einschätzung. Befragt wurden 1.000 Bundesbürger nach Bekanntheitsgrad sowie positivem oder negativem Eindruck von 29 Firmen. Darunter waren große DAX-Unternehmen, bekannte Konsumgüterhersteller und Handelsketten.

Europas sauberste Diesellokomotive bei DB Cargo

BERLIN - Mit einem groß angelegten Remotorisierungsprogramm will DB Cargo seine Vorreiterrolle als umweltfreundlichster Verkehrsträger auch im Güterverkehr weiter ausbauen. Rund eine halbe Milliarde Euro investiert das Unternehmen dabei in den Umbau der Fahrzeuge zu schadstoffärmeren und leistungsfähigeren Lokomotiven. Bis zum Jahr 2009 sollen bis zu 398 schwere Dieselrangierloks der Baureihe 290 mit einem neuen Viertakt-Dieselmotor (8 V 4000 R 41) ausgerüstet werden, der bei höherem Leistungsvermögen und optimiertem Kraftstoffverbrauch ein deutlich verbessertes Abgasverhalten aufweist. Die 80 Tonnen schweren und teilweise fast 30 Jahre alten Lokomotiven werden bundesweit in großen Rangieranlagen (z.B. Rangierbahnhof Maschen) zum Rangieren und Überführen von Zügen oder Zugeinheiten eingesetzt. "Im Rahmen der neuen Fahrzeugstrategie wird DB Cargo seine Fahrzeugflotte langfristig Schritt für Schritt erneuern. Wirtschaftlichkeitsrechnungen haben ergeben: Die Remotorisierung bestehender Lokomotiven ist für uns nach wie vor eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternative zum Kauf von neuen Fahrzeugen", sagte Dr. Sigrid Hegels, Leiterin Fahrzeuge bei DB Cargo. Von dem Modernisierungsprojekt verspreche sich Cargo neben einer höheren Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge auch eine deutlich gestiegene Verfügbarkeit.

Der Dieselmotor 8 V 4000 R 41, der von der Firma MTU (Motoren- und Turbinenunion Friedrichshafen) hergestellt wird, gilt er als einer der saubersten Dieselmotoren auf europäischen Gleisen. Untersuchungen haben ergeben: Der Dieselmotor 8 V 4000 R 41 der Firma MTU senkt den Ausstoß von Stickoxid, verglichen mit dem alten Motor, um mehr als 30 Prozent. Mit 7 Gramm pro Kilowattstunde liegt der Stickoxidwert gegenwärtig weit unter der bis 2008 gültigen UIC-Richtlinie UIC-2 (bisher ERRI 2003). Der neue Motor erfüllt außerdem hinsichtlich der Emissionsdaten von Kohlenwasserstoff, Kohlenmonoxid und Ruß bereits jetzt die Zulassungsrichtlinien des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC, die erst ab 2008 gültig sind. Gleichzeitig können die Fahrzeuge mit dem neuen Motor deutlich wirtschaftlicher betrieben werden, denn im Vergleich zu den ursprünglich eingebauten Motoren verbrauchen sie bis zu zehn Prozent weniger Dieselkraftstoff. Längere Ölstandzeiten lassen weniger Altöl entstehen und entlasten so zusätzlich die Umwelt.

Der Einbau der Motoren in die Fahrzeuge der Baureihe 290 findet im Fahrzeuginstandhaltungswerk Cottbus im Rahmen von Regelinspektionen statt. Die technische Abwicklung des Gesamtprojektes liegt in der Hand der DB Systemtechnik, dem internen Technik-Dienstleister der Deutschen Bahn AG. In Cottbus sollen jährlich 50 Lokomotiven dieser Serie modernisiert werden. Neben dem eigentlichen Einbau der neuen Motoren erfordert die Remotorisierung zusätzlich Anpassungen der Kühlanlage, des Turbogetriebes sowie die Modifizierung der Verbrennungsluftansaugung und der Abgasanlage. Im Rahmen der Remotorisierung wurden gleichzeitig der Luftverdichter und die Hydrostatanlage zum Kühlerlüfterantrieb erneuert.

Modernisierung des Regionalnetzes Spessart-Untermain

STUTTGART - Mit dem Ziel, regionale Schieneninfrastruktur zu erhalten und deren Nutzung zu forcieren, hat die Deutsche Bahn seit 01.01.2002 43 regionale Netze mit rund 12.500 km Streckenlänge eingerichtet. Das Regionalnetz Spessart-Untermain modernisiert seit letztem Jahr massiv die Strecken zwischen Aschaffenburg und Crailsheim bzw. Seckach. Im Jahr 2002 wurden bereits rund 23 km Gleise zwischen Aschaffenburg und Crailsheim bzw. Seckach grundlegend erneuert. Weitere rund 22 km der eingleisigen Bahnstrecken werden im März und April 2003 in fünf Bauabschnitten komplett erneuert. Dabei werden mit einem modernen Schnellumbauzug in Fließbandtechnik die alten Schwellen und Schienen entfernt, das Schotterbett planiert, die neuen Schwellen abgelegt und neue Schienen eingefädelt. Die Arbeiten auf dem rund 10 km langen Streckenabschnitt Obernburg-Elsenfeld - Miltenberg im Kreis Miltenberg (Bayern) wurden Ende März abgeschlossen, im Anschluss folgte der rund 12 km lange Abschnitt zwischen Buchen und Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis. Mitte April 2003 wird über die Hälfte der rund 42 km langen Strecke Miltenberg - Seckach erneuert sein. Insgesamt investiert die DB rund 11 Millionen Euro in die Verbesserung der Verkehrsanbindung in den Regionen Bayerischer Untermain und Neckar-Odenwald-Kreis Richtung Aschaffenburg.

Neubau des Umschlagbahnhofs Ulm-Nord/Dornstadt

FRANKFURT/Main - In seiner Sitzung am 04.04.2003 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH beschlossen, den Neubau des Umschlagbahnhofs Ulm-Nord/Dornstadt zu bestellen. Mit diesem Schritt wird der Bestand und die Entwicklung des Angebotes im Kombinierten Verkehr im Raum Ulm sichergestellt. Für die heutige Marktnachfrage soll zunächst ein halbes Umschlagmodul mit einem Kran und vier Ladegleisen á 350 Meter Nutzlänge gebaut werden. Die Erweiterung auf ein ganzzuglanges Modul mit 700 Metern Nutzlänge ist je nach Nachfrage möglich. Die DUSS wird als Betreiber des heutigen und des künftigen Umschlagterminals die wirtschaftliche Betriebsführung und Verkehrsabwicklung sicherstellen. Die alte Umschlaganlage in Neu-Ulm wird im Zuge der Umsetzung des Projekts Neu-Ulm 21 geschlossen. Eine Abstimmung der terminlichen Schritte für die Maßnahmen erfolgt zur Zeit.

Hauptbahnhof Braunschweig erstrahlt in neuem Glanz

HANNOVER - Die DB hat die im September vergangenen Jahres im Rahmen ihres Sofortprogramms begonnenen Verschönerungsarbeiten im Braunschweiger Hauptbahnhof beendet. Von dem Ergebnis überzeugten sich am Dienstag Braunschweigs Bürgermeisterin Inge Kükelhahn, Dr. Wolfgang Wagner von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH und Alfred Possin, Vorstand Personal der DB Station&Service AG. Im Rahmen der Verschönerungsmaßnahmen wurden der Durchgang vor den Bahnsteigaufgängen neu verputzt und Wände, Decken und Mobiliar, wo erforderlich, im DB-Farbklima gestrichen. In der Empfangshalle wurde ein neuer Wartebereich mit Glaswänden in modernem DB-Design installiert. Das Informations- und Wegeleitsystem im Gebäude, auf den Bahnsteigen und im Durchgangsbereich wurde komplett erneuert. Der Vermarktungsbereich wurde zum Teil neu geordnet und vergrößert.

Die Kosten für die gesamte Aktion aus dem Sofortprogramm der Bahn für den Hauptbahnhof in Braunschweig belaufen sich auf rund 210.000 Euro. Bis 2004 will die Bahn mit gezielten Maßnahmen aus ihrem Sofortprogramm flächendeckend an insgesamt 3000 Bahnhöfen Verbesserungen für Ihre Kunden erreichen. Gemeinsam mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) modernisiert die Bahn bereits in der Region Weser-Ems 30 Bahnhöfe, 13 davon wurden im letzten Jahr neu eröffnet. Im Rahmen des Nahverkehrsprogramms "Niedersachsen ist am Zug" und des Sofortprogramms investieren Bahn und Land gemeinsam bis 2005 über 73 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnhöfe.

DB Cargo gründet flexibles Bahnunternehmen für den Containerverkehr

MAINZ - Die DB Cargo hat ein flexibles Bahnunternehmen für den Containerverkehr in Form einer eigenständigen Gesellschaft gegründet. Das Unternehmen Railion Intermodal Traction GmbH (RIT) zeichnet sich durch eine schlanke Organisation mit hoher Flexibilität aus und profitiert dabei vom Know-how und den Vorteilen des Konzernverbundes. Damit soll RIT den Marktanteil im Wettbewerb steigern. "Railion Intermodal Traction soll entscheidend dazu beitragen, die Attraktivität des Kombinierten Verkehrs bei DB Cargo weiter zu verbessern. Somit ist RIT wesentlicher Bestandteil der Strategie im Kombinierten Verkehr", so Dr. André Zeug, Vorstand Kombinierter Verkehr bei DB Cargo.

Dr. Klaus Kremper, Vorstand Produktion bei DB Cargo und verantwortlich für die neue Gesellschaft, erklärte: "Perspektivisch bedeutet das mehr Verkehr auf der Schiene und sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeiter von DB Cargo. Für die Geschäftsleitung sind die Ziele klar formuliert: Profitable Steigerung des Marktanteils." So rüstet sich DB Cargo für den bedeutenden Wachstumsmarkt des Kombinierten Verkehrs, und zwar auch für den internationalen Bereich. In einem ersten Schritt wird das Unternehmen mit der Durchführung der Albatros- und der nationalen Kombiverkehr-Relationen beauftragt. RIT startet mit 50 Lokomotiven. Die Geschäftsführung nehmen Norbert Hinrichs (53), Sprecher der Geschäftsführung und verantwortlich für Betrieb, Klaus Langendorf (36), verantwortlich für Finanzen und Controlling und Armin Riedl (42), verantwortlich für Fahrzeuge und internationale Angelegenheiten, wahr.

NOB nimmt Betrieb zwischen Niebüll und Tønder auf

NIEBÜLL - Die Connex-Gruppe hat am Sonntag die erste ganzjährige Taktverbindung eines privaten Bahnbetreibers ins Ausland gestartet: Die Tochtergesellschaft Nord-Ostsee-Bahn (NOB) bietet seit vorgestern täglich sieben beziehungsweise acht Zugpaare vom nordfriesischen Niebüll zum dänischen Tønder an. "Mit dieser Verbindung wollen wir vor allem deutschen Tagestouristen und dänischen Kunden, die in Deutschland einkaufen wollen, ein attraktives Angebot machen", sagte NOB-Geschäftsführer Karl-Heinz Fischer. "So bald wie möglich wollen wir die Verbindung aber auch für Kunden des internationalen Fernverkehrs optimieren." Die Fahrzeit für die rund 18 Kilometer lange Strecke beträgt 26 Minuten. Alle Züge halten auch im deutschen Grenzort Süderlügum.

Die Nord-Ostsee-Bahn hatte sich in einer Ausschreibung des Landes Schleswig-Holstein für den Verkehr auf dieser Strecke gegen drei Mitbewerber durchgesetzt. Nach Aussage des Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Verkehr gab das bessere Preis/Leistungs-Verhältnis den Ausschlag für die Entscheidung zu Gunsten der NOB. Obwohl sich der Zuschlag bis Ende Februar verzögerte, erklärte sich die NOB bereit, den Verkehr trotzdem schon Anfang April aufzunehmen. Fischer dankte ausdrücklich den Infrastrukturunternehmen und den Behörden in beiden Ländern für ihr Entgegenkommen. "Ohne die unkomplizierte Zusammenarbeit aller Beteiligten in Deutschland und Dänemark wäre die schnelle Betriebsaufnahme nicht möglich gewesen." Fischer machte deutlich, dass die NOB die Verbindung weiter ausbauen will. Gedacht werde zum Beispiel an Fahrscheine, die sowohl in den Zügen des jütländischen Bahnbetreibers Arriva als auch in den Zügen der NOB gelten. Zudem solle die Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche entlang der Strecke ausgebaut werden.

Für die Berechnung der Fahrpreise gilt der in Schleswig-Holstein landesweit eingeführte Schleswig-Holstein-Tarif. Eine einfache Fahrt von Niebüll nach Tønder kostet demnach 3,10 Euro. Eine Fahrt von Niebüll nach Süderlügum kostet 2,30 Euro und eine Fahrt zwischen Süderlügum und Tønder kostet 1,70 Euro. Die Nord-Ostsee-Bahn wird auf der Strecke bewährte Triebwagen des Typs NE 81 mit rund 80 Sitzplätzen und einem Mehrzweckbereich für Fahrradmitnahme einsetzen. Alle auf der Strecke eingesetzten Triebfahrzeugführer haben in den vergangenen Wochen ersten Unterricht in der dänischen Sprache erhalten, um sich besser mit dem dänischen Bahnpersonal und Kunden aus dem Nachbarland verständigen zu können.

Der seit 6. April geltende Fahrplan sieht folgende Zugverbindungen vor: In Niebüll fährt zwischen 8.05 und 20.05 Uhr alle zwei Stunden ein Zug Richtung Tønder ab. Montags bis freitags fährt zusätzlich ein Frühzug um 6.22 Uhr ab Niebüll. An Samstagen gibt es eine Zugabfahrt um 6.05 Uhr. In Tønder fährt montags bis samstags zwischen 7.00 und 17.00 Uhr alle zwei Stunden ein Zug Richtung Niebüll ab. An Sonn- und Feiertagen startet der erste Zug um 9.00 Uhr. An allen Tagen der Woche gibt es in den Abendstunden noch Abfahrten um 18.40 und um 20.40 Uhr. Die Nord-Ostsee-Bahn weist ihre Kunden aber darauf hin, dass der Bahnverkehr vom 28. April an für voraussichtlich drei Wochen unterbrochen werden muss. Grund sind Bauarbeiten des Netzbetreibers an der Grenzbrücke. Während der Sperrung der Strecke werden ersatzweise Busse nach dem gleichen Fahrplan wie für die Züge verkehren.

"Klimaverbesserung" zwischen Mehdorn und Künast

BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat am Sonntag im Streit zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn und Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) vermittelt. Das mehrstündige Gespräch habe zu einer erheblichen Klimaverbesserung geführt, erklärte Stolpes Sprecher Felix Stenschke nach dem Treffen. Es habe einen "intensiven Gedankenaustausch" zur weiteren Entwicklung des Schienenverkehrs gegeben. Dabei sei es unter anderem um die von der EU geplante Richtlinie für die Beförderungsbedingungen im Schienenverkehr gegangen. Diese soll unter anderem die Stellung des Verbrauchers stärken, der hier bisher im Vergleich zum Flugverkehr nur spärlich ausgeformte Rechte hat. Man habe sich darauf geeinigt, zur besseren Bedienung der Bahnkunden künftig intensiver zusammenzuarbeiten. Es sei aber auch über zusätzliche Rabatte im neuen Preissystem gesprochen worden, sagte Stenschke. Das Gespräch war vereinbart worden, nachdem Künast wiederholt das neue Preissystem der Bahn angegriffen und mehr Kundenrechte bei dem Unternehmen eingefordert hatte. Bahnchef Mehdorn hatte Künast daraufhin in einem Interview als "populistisch" bezeichnet. Sie sei eine Ministerin, die "sonst nicht viel auf die Reihe bringt". Zudem hatte er den Grünen generell vorgeworfen, sie hätten nichts für die Bahn getan.

Ausbau des Umschlagbahnhofs Basel - Weil am Rhein geht weiter

STUTTGART - Die Arbeiten für die Erweiterung des Umschlagbahnhofs (Ubf) Basel - Weil am Rhein gehen weiter. In den letzten vier Wochen wurden die Großbauteile für den neuen, dritten Kran angeliefert und am Boden vormontiert. Am 9. April werden die 67 Meter langen Querträger mit einem Autokran hochgehoben und in 15 Metern Höhe montiert. Nachdem der im Mai 1999 als Ersatz für die alte Anlage in Basel Güterbahnhof in Betrieb genommene neue Ubf wegen des gestiegenen Umschlagaufkommens die Kapazitätsgrenze erreicht hatte, war ein weiterer Ausbau erforderlich. Mit der Verlängerung der sechs Ladegleise auf 700 m und der Installation eines 3. Krans erreicht die Anlage künftig eine Umschlagkapazität von rund 160.000 Ladeeinheiten/Jahr und entspricht dann mittelfristig der Nachfrage nach Umschlagleistungen im Raum Basel. Die Fertigstellung ist für Mitte 2003 vorgesehen. Die Bahn investiert in die Erweiterung rund 3,7 Mio. Euro.

Erfolgreiches Geschäftsjahr für BLS Cargo

BERN - Die BLS (Bern-Lötschberg-Simplon) Cargo AG hat nach Angaben der DB Cargo, die sich im Juni 2002 mit einem Anteil in Höhe von 20 Prozent am Aktienkapital der Bahngesellschaft beteiligt hatte, im Jahr 2002 ihre Verkehrsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gesteigert. Wie es weiter hieß, sei das Geschäftsjahr auch finanziell erfolgreich gewesen. Bei einem betrieblichen Gesamtertrag von 82,3 Mio. Schweizer Franken schließe die Rechnung 2002 mit einem Jahresgewinn von 3,1 Mio. Schweizer Franken ab. DB Cargo begrüßte am Montag die positive Geschäftsentwicklung der BLS. Sie zeige, dass man sich hier mit dem Beteiligungsengagement an einem leistungsfähigen und gut aufgestellten Eisenbahnunternehmen beteiligt habe, hieß es. Dr. Klaus Kremper, Vorstand Produktion der DB Cargo AG, Mainz, betonte zudem die erfolgreiche Kooperation zwischen DB Cargo und BLS Cargo im vergangenen Jahr. Diese biete ein großes Potenzial für den Aufbau weiterer gemeinsamer Geschäftsfelder im Alpentransit durch die Schweiz. Gerade die erfolgte Einführung von grenzüberschreitenden durchgehenden Traktionskonzepten zeige, dass man bei DB Cargo und BLS Cargo gemeinsam sehr erfolgreich arbeite und gewillt sei, die bisher überwiegend nationalen Strukturen im europäischen Schienengüterverkehr aufzubrechen.

DB Cargo erspart Region Straubing etwa 8000 LKW-Fahrten jährlich

STRAUBING - In Straubing fand am Montag die Grundsteinlegung für das Reifenlogistikzentrum der Continental AG statt. Dies stellt auch für DB Cargo, den Logistikpartner der Continental AG, einen Erfolg dar. Das Lager in Straubing wird alle Reifen auf der Schiene empfangen. Insgesamt sind für 2004 etwa 2600 Waggons im Eingang geplant. Dies entspricht etwa 60 Zügen mit 580 m Länge oder auf LKWs umgerechnet 8000 LKW Fahrten jährlich. Derzeit transportiert DB Cargo über 80 % der Nutzfahrzeugreifen, die in Puchov in der Slowakische Republik von Continental produziert werden, in extra entwickelten Jumbo-Wechselbehältern nach Hannover. Das europäische Zentrallager für LKW-Reifen in Hannover-Stöcken war bisher das einzige Ziel der Ganzzüge. Zukünftig wird Straubing ein weiteres Ziel sein, sowohl für die Reifen die Puchov hergestellt werden, als auch für Reifen, die in Hannover produziert werden. Die Reifen aus dem Werk Hannover kommen in speziell für Continental gebauten Jumbo-Wechselbehältern und aus dem Werk Puchov in großräumigen Schiebewandwagen.

BahnCard bald in allen Verkehrsverbünden gültig?

BERLIN - Nach dem Willen der Parlamentarischen Staatssekretärin Margareta Wolf soll die BahnCard mit 25 Prozent Rabatt künftig auch in allen Verkehrsverbunden gelten. Für eine erweiterte Gültigkeit des Sparangebots wolle sie sich bei den Länderverkehrsministern einsetzen, kündigte die Grünen-Verkehrspolitikerin, die bereits in der vergangenen Woche mit der Einladung von Kritikern des neuen DB-Preissystems zu einem Krisengespräch für Wirbel gesorgt hatte, in der "Welt am Sonntag" an. In einer Stellungnahme begrüßte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Sonntag den Vorstoß von Wolf. Die Anerkennung der BahnCard in allen Verkehrsverbünden sei seit langem eine ureigenste Forderung der DB und in einigen Verkehrsverbünden, wie beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin-Brandenburg und in Nordhessen, auch schon Wirklichkeit. "Ich bin seit Amtsbeginn dafür, aus der BahnCard eine durchgängige Mobilitäts-Karte zu machen", so Mehdorn weiter. Die Verkehrsverbünde hätten sich aber lange gesträubt, entsprechende Rabatte einzuräumen. Bewegung sei in die Angelegenheit erst mit der Einführung der neuen BahnCard gekommen, betonte Mehdorn weiter. Den 50 Prozent-Rabatt der alten BahnCard habe kein Verkehrsverbund verkraften können. Forderungen nach einer Wiedereinführung dieses Rabatts im Nahverkehr wären also der Tod aller Bemühungen, die BahnCard auf die Verbünde auszudehnen, erklärte Mehdorn weiter. Selbst die Verbünde, die heute die neue BahnCard nach langen Bemühungen der Bahn akzeptierten, würden sofort wieder aussteigen. Das habe der Chef eines großen deutschen Verkehrsverbundes Verbraucherministerin Renate Künast kürzlich auch schriftlich mitgeteilt.

Unterdessen hält im Vorfeld des von Margareta Wolf organisierten Treffens, das Konzepte für "realistische kurzfristige Veränderungen des Preissystems entwickeln" soll, die Kritik an dem Tarifsystem weiter an. "Die Bahn muss aufhören, ihre Kunden zu beschimpfen. Mit Rundumschlägen gewinnt man keinen einzigen Fahrgast zurück", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Bahn solle akzeptieren, dass die Kunden an den Fahrkartenschaltern über das neue Preissystem abgestimmt hätten, und nun die Konsequenzen daraus ziehen. "Mit der Wiedereinführung einer BahnCard mit 50 Prozent Rabatt würde man viele Kunden zurückgewinnen", sagte Schmidt. Diese "BahnCard premium" solle allerdings deutlich mehr kosten als die aktuelle Karte, mit der es 25 Prozent Nachlass gibt. Eine Änderung der Tarife forderte auch der Chef der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, Norbert Hansen. Dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte er: "Wenn es Probleme gibt, dann sollte man das Preissystem korrigieren und nicht warten, bis das Unternehmen auf einmal mit einem Riesenminus dasteht." Der Verkehrsforscher Gerd Aberle von Universität Gießen sagte, "so lange die momentane Anti-Stimmung anhält und die Kunden die Tarife nicht akzeptieren, wird das System erfolglos bleiben." Bahnfahren müsse vor allem einfacher werden. Zuvor hatte schon der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der auch an dem Treffen am Freitag teilnimmt, schnelle Nachbesserungen gefordert. "Es ist an der Bahn, jetzt zu handeln", sagte Gerd Lottsiepen vom VCD der "Berliner Zeitung".

Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL vertagt

BERLIN - Die am Freitag wieder aufgenommenen Verhandlungen zwischen der Bahn und der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) sind am Abend erneut ergebnislos abgebrochen worden. Zuvor hatte die GDL am Donnerstag einen Schlichterspruch wegen eines Streits über die künftige Kompetenzverteilung zwischen den Gewerkschaften nicht akzeptiert. Die GDL, die einen eigenen Spartentarifvertrag in der Schlichtung nicht durchsetzen konnte, will für die Lokführer in künftigen Verhandlungen zumindest eine Tarifführerschaft, was die beiden anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA aber bislang ablehnen. Eine GDL-Sprecherin sagte, sollte die Tarifführerschaft nicht durchzusetzen sein, werde man in den Verhandlungen wieder das Ziel eines Spartentarifvertrags verfolgen. Dies stößt bei der Bahn aber auf entschiedenen Widerstand. Die Gespräche sollen am 11. April in Berlin fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft hatte vor den Verhandlungen mit Streiks gedroht, sollten sie erneut zu keinem Ergebnis führen. Bis zum nächsten Verhandlungstermin herrscht jedoch Friedenspflicht.

Zu den Chancen auf eine Einigung sagte DB-Personalvorstand Norbert Bensel dem "Tagesspiegel am Sonntag", er sei im Augenblick nicht sehr optimistisch und kritisierte die Verhandlungsführung der Gewerkschaft. "Die GDL hat am Freitag gar keinen Einigungsversuch unternommen. Hier will sich eine Gewerkschaft auf Kosten der Bahn profilieren. Das werden wir nicht zulassen", so Bensel. Zugleich appellierte er an die Arbeitnehmer-Vertreter, eine Lösung zu finden. Die Bahn sei bereit, "jede Vereinbarung, die die Gewerkschaften untereinander treffen, zu unterstützen". Ein möglicher Streik nach einem Scheitern der Gespräche wäre nach Bensels Ansicht "illegal". "Laut höchstrichterlicher Rechtsprechung gibt es in Deutschland pro Unternehmen mit mehreren Gewerkschaften nur einen einzigen Tarifvertrag. Ein Streik der Lokführer wäre also klar rechtswidrig", sagte Bensel gegenüber dem "Tagespiegel". Er bezweifle, dass die Kunden der Bahn dafür Verständnis zeigen würden. Mit dem ausgehandelten Tarifvertrag könnten die Lokführer "mehr als zufrieden sein".

Mehr Fahrgastinformationen durch neues Erfassungssystem

BERLIN - Mit einem neuen Informationssystem, das noch im April vorgestellt werden soll, will die DB ihre Kundenzufriedenheit wieder erhöhen. Das System soll an vielen Punkten wie z.B. am Fahrkartenschalter, auf dem Bahnsteig oder im Zug Informationen geben, ob ein Zug pünktlich ist, Verspätung hat und welche Anschlüsse noch erreicht werden. Die erste Stufe dieses Erfassungssystems, das insgesamt 220 Millionen Euro kostet, soll Ende des Jahres betriebsbereit sein. In der Endstufe sollen alle Nahverkehrszüge mit dem satellitengestützten Ortungssystem GPS ausgerüstet sein. Ein zweites, paralleles System ist teilweise schon in Betrieb und zeigt in den Leitstellen der Bahn, wo die Fernverkehrszüge sind und wie pünktlich sie fahren. Es erfasst die Züge anhand von Messstellen im Netz. Die Kunden seien oft "viel verärgerter darüber, dass sie nicht zeitnah informiert werden, als über die Unpünktlichkeit selbst", erklärte DB-Konzernsprecher Dieter Hünerkoch. Gleichzeitig räumte er ein, dass die Pünktlichkeit in den vergangenen Monaten miserabel, "an manchen Tagen dramatisch" gewesen sei. Man kämpfe mit der Konjunktur und mit Hausgemachtem, so Hünerkoch. "Unser neuer Fahrplan ist besonders in Nordrhein-Westfalen zu eng gestrickt", weshalb die DB "eine Betriebsqualität geboten habe, mit der unsere Kunden zu Recht unzufrieden sind".

Zufriedenheit des SBB-Personals wieder deutlich gestiegen

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben unter ihren knapp 28000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum dritten Mal eine Personalbefragung durchgeführt. Demnach liegen die Werte für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz gegenüber der letzten Umfrage vor Jahresfrist wieder deutlich höher. Der Index stieg den Angaben zufolge auf einer 100-Punkte-Skala von 52 auf 59 Punkte und erreichte damit wieder exakt den Wert der ersten Umfrage im Jahr 2000. Wie die SBB weiter mitteilten, habe sich neben der Zufriedenheit am Arbeitsplatz auch die Verbundenheit der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen erfreulich entwickelt. Mit 74 Punkten (Vorjahr 70) habe die diesjährige Umfrage einen Höchstwert ergeben. Die Umfrage wurde von einem unabhängigen Fachinstitut anonym durchgeführt. 58 Prozent der SBB-Beschäftigten beteiligten sich an der Befragung und füllten einen umfangreichen Fragebogen aus.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", freute sich der Personalchef der SBB, Hannes Wittwer, über die Trendwende. Als Ursache für die höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz sieht Wittwer unter anderem "das Bemühen von Vorgesetzten auf allen Stufen, das Personal besser in die laufenden Veränderungsprozesse einzubeziehen". Mit dem Ergebnis will sich Wittwer allerdings noch nicht zufrieden geben. 59 Punkte seien "noch immer kein berauschendes Ergebnis". Jetzt gelte es, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen", so der Personalchef.

DB setzt zur Hannover Messe 2003 rund 50 Sonderzüge ein

HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen Hannover Messe vom 07. bis 12. April rund 50 zusätzliche Züge ein, die alle direkt zum EXPO- und Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Die Sonderzüge kommen aus Düsseldorf, Frankfurt (Main) und Köln. Die Ankunft dieser Züge im Messebahnhof in Laatzen ist morgens zwischen 8 Uhr und 10.30 Uhr, die Rückfahrt beginnt ab 16.30 Uhr. Einen ganz besonderen Messezubringer setzt die DB ab Düsseldorf/Duisburg/Essen/Bochum/Dortmund bzw. Bielefeld ein. Der TEE-Rheingold, der neben einem Speisewagen sogar einen Barwagen mitführt, fährt anlässlich der Hannover-Messe von Düsseldorf direkt in den Messebahnhof. Er ist unter der Hotline 01804-442233, in den DB-Reisezentren und für Kurzentschlossene auch noch im Zug buchbar (ab 99 € hin und zurück einschließlich Platzreservierungen). Unter den Fahrgästen des TEE verlost die DB außerdem täglich zwei Mitfahrten auf der legendären Stromlinienlok E 03 001 aus dem Jahr 1965. Den Rheingold-Zug gibt es seit 1928. Früher galt er als Inbegriff luxuriösen und romantischen Reisens. 1987 wurde der Betrieb des Rheingold eingestellt.

Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der Hannover Messe noch 490 fahrplanmäßige Fernzüge in Nord-Süd-Relation und umgekehrt außerplanmäßig in Hannover Messe/Laatzen, darunter 380 ICE. Auch die RegionalBahnen von und nach Bad Harzburg über Hildesheim – Goslar und die RegionalExpress-Züge zwischen Göttingen und Uelzen halten während der Messetage zusätzlich in Laatzen. Die schnellste Verbindung vom Flughafen zur Messe bietet die während der Messe wieder eingerichtete S-Bahn-Verbindung S 6. Diese fährt im 30-Minuten-Takt vom Flughafen über Hauptbahnhof (Gleis 1 / 2) direkt nach Hannover Messe/Laatzen. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Messebahnhof beträgt 26 Minuten. Im Hauptbahnhof in Hannover als zentraler Drehscheibe des Verkehrs finden vor allem Messebesucher aus Richtung Ruhrgebiet und Berlin, die nicht mit Sonderzügen anreisen, schnellen Übergang zur S-Bahn und zu den Regional-Zügen nach Laatzen. Viermal in der Stunde fahren allein die S-Bahn-Züge der Bahn vom Hauptbahnhof zum Messebahnhof. Die Fahrzeit beträgt zwischen 5 und 8 Minuten.

Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, während der Messe wieder mit allen Servicefunktionen der Bahn ausgestattet, gelangt der Messebesucher über den Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes. Informationen zum Messeverkehr gibt es in den DB-Reisezentren, im Internet unter www.bahn.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0800 – 150 70 90 (kostenfrei) und über die kostenpflichtige Hotline 11 8 61. In den Reisezentren der Bahn sind ermäßigte Eintrittskarten für die Hannover Messe erhältlich. Die Eintrittskarten gelten gleichzeitig auch als Fahrschein im gesamten Verkehrsverbund Hannover (GVH). Das Reisezentrum der Bahn im Informations-Centrum (IC) auf dem Messegelände ist während der Messe täglich von 9 bis 18 Uhr und das DB-Reisezentrum im Bahnhof Messe/Laatzen täglich von 7.45 Uhr bis 20.30 –Uhr geöffnet.

Baumaßnahmen für S-Bahn RheinNeckar schreiten voran

KAISERSLAUTERN - Mit einem Spatenstich wurde am vergangenen Mittwoch das Startsignal für einen weiteren Schritt hin zur Realisierung der S-Bahn RheinNeckar gegeben. In den kommenden elf Monaten soll im Bahnhof Kaiserslautern ein neuer, 210 Meter langer und rund 7 Meter breiter Mittelbahnsteig errichtet und auf einer Länge von 117 Metern überdacht. Zusätzlich zur Zugangsmöglichkeit über Treppen wird ein Aufzug eingebaut. Aufzug und die Bahnsteighöhe von 76 cm ermöglichen künftig allen Reisenden, vor allem aber mobilitätseingeschränkten Menschen, einen bequemen Bahnsteigzugang und einen niveaugleichen Wechsel zwischen Bahnsteig und den neuen S-Bahn-Fahrzeugen. Der Bahnsteig erhält eine zeitgemäße, moderne Ausstattung mit Informationsvitrinen, Sitzbänken, Fahrkartenautomaten sowie Wegeleitsystem. Insgesamt investieren die Bahn, der Bund, das Land Rheinland-Pfalz, sowie der Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) rund 5,4 Mio. Euro in den neuen Bahnsteig. Bereits in den letzten Jahren wurde mit der Erneuerung und Modernisierung des Bahnhofsgebäudes sowie der Bahnsteige 1 bis 3 begonnen. Diese Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.

Auch andernorts wird für die S-Bahn RheinNeckar, die zum Fahrplanwechsel am 14.12.2003 den Betrieb aufnehmen soll, gebaut. So fiel in der vergangenen Woche das offizielle Startsignal für den Neubau der Stationen Mosbach West und Weidenthal. Die künftige Station Mosbach-West verfügt über zwei jeweils 140 Meter lange Bahnsteige. In Weidenthal, rund 300 Meter vom bisherigen Haltepunkt entfernt, wird für die S-Bahn Rhein-Neckar ein neuer Haltepunkt mit zwei Außenbahnsteigen von je 210 Metern Länge errichtet. Der alte Haltepunkt wird abgerissen. Auf beiden Bahnhöfen ermöglichen Rampe und Aufzug in Verbindung mit einer Bahnsteighöhe von 76 cm künftig allen Reisenden, vor allem aber mobilitätseingeschränkten Menschen, einen bequemen Bahnsteigzugang und einen niveaugleichen Wechsel zwischen Bahnsteig und den neuen S-Bahn-Fahrzeugen. Alle Bahnsteige erhalten eine zeitgemäße, moderne Ausstattung mit windgeschützten Wartebereichen, Sitzbänken, Informationsvitrinen und Fahrkartenautomaten. Das Ganze wird komplettiert durch eine helle Beleuchtung, Lautsprecher und ein Wegeleitsystem. In den Boden eingelassene Wegeleitstreifen unterstützen sehbehinderte Reisende bei ihrem Weg zum Bahnsteig und zu den Zügen.

Verbessertes Nahverkehrsangebot der Bahn für die Vogelfluglinie

KIEL - Am Sonntag haben der Verkehrsminister des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Bernd Rohwer, Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, sowie der Geschäftsführer der Regionalbahn Schleswig-Holstein GmbH, Ulrich Bischoping, das verbesserte Nahverkehrsangebot der Regionalbahn Schleswig-Holstein vorgestellt. Sie nutzten hierbei den neuen "Fehmarn-Fahrradexpress", der in diesem Jahr erstmals zwischen Hamburg und Puttgarden fährt und zwar jeweils samstags, sonntags und feiertags. Auch zwischen Kiel und Westerland sowie Hamburg und Westerland fahren in diesem Jahr wieder die Radlerzüge. Sie verfügen über spezielle Fahrradwagen und können bis zu 60 Fahrräder aufnehmen, wobei die Fahrradmitnahme in diesen Zügen kostenlos ist.

Außerdem gibt es jetzt - vom 06. April bis zum 02. November- täglich vier Zugpaare zwischen Lübeck und Puttgarden für Pendler und Ausflügler an die Ostseebäder und nach Fehmarn. Ergänzt wird das ausgeweitete Angebot durch einen sogenannten "KulTourZug" für Alt und Jung, der Samstagnacht um 0.10 Uhr von Lübeck nach Neustadt/Holstein abfährt. "Diese gemeinsam mit dem Land und dem Ostsee-Bäderverband erarbeitete Angebotsoffensive ist ein Bestandteil unseres kundenorientierten Nahverkehrskonzeptes. Es ist eine gute Alternative zum Pkw für Tagesausflügler und Pendler in unserem Land", erklärte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein.

Die Ehrengäste und Kunden erlebten bei der Eröffnungsfahrt ein buntes Programm, Kleinkunst und viele Überraschungen zwischen Lübeck und Großenbrode. Auch der Bahnhof in Großenbrode wurde heute erstmals seit 1990 wieder durch die Regionalbahn Schleswig-Holstein angefahren. Die Züge halten nun mehrmals täglich. Der Geschäftsführer der Regionalbahn Schleswig-Holstein GmbH, Ulrich Bischoping, hofft, "dass die zusätzlichen Züge nunmehr auch entsprechend von den Pendlern, Ausflüglern und Urlaubern genutzt werden. Dieses ist Voraussetzung, damit das Land die Züge auch im nächsten Jahr bestellt." Um Touristen und Tagesausflüglern einen Anreiz zur Anfahrt mit der Bahn zu bieten, wird z.Zt. gemeinsam mit den Ostsee-Bäderverband ein Ausflugs-ratgeber entwickelt und intensiv über zusätzliche Paket-Angebote z.B. in Kooperationen mit Hotels und Ausflugszielen nachgedacht.

Türen schließen künftig automatisch

DRESDEN - Ab Montag sind die Doppelstockzüge auf sechs Nahverkehrslinien in Sachsen mit einer neuen Technik für die Abfertigung an den Stationen unterwegs. Das "Technikbasierte Abfertigungsverfahrens" (TAV) beinhaltet die Überwachung der Einstiegsbereiche mit Lichtschranken und Türkontakten. Lösen die Fahrgäste keinen Kontakt mehr aus, schließen die Türen nach etwa fünf Sekunden automatisch. Während der planmäßigen Haltezeit lassen sie sich per Knopfdruck wieder öffnen. Weitere Änderung für den Reisenden ist, dass der allseits bekannte Achtungspfiff und die Fertigmeldung an den Triebfahrzeugführer durch den Kundenbetreuer im Nahverkehr entfällt. Ist die planmäßige Abfahrtzeit erreicht, sperrt der Triebfahrzeugführer vom Führerraum der Lok oder des Steuerwagens die Türen. Das heißt, eine nun geschlossene Tür lässt sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr öffnen und bleibt bis zur Türfreigabe an der nächsten Haltestation verriegelt. Zusätzlich zur Lichtschranke überwachen Sensoren in den Türen, dass auch keine Personen oder Gegenstände eingeklemmt sind. Durch Anzeigen im Führerstand kann der Triebfahrzeugführer kontrollieren, dass alle Türen richtig geschlossen und verriegelt sind. Erst wenn dies der Fall ist, kann der Zug abfahren.

TAV wird bereits in den modernen Triebwagen VT 642 RegioSprinter und VT 612 RegioSwinger angewendet. Nun wurden auch die Doppelstockwagen mit dieser Technik nachgerüstet. Ab Montag wird TAV eingesetzt auf der S-Bahn-Linie 1 Meißen Triebischtal - Schöna, auf der InterRegioExpress-Linie 3 Zwickau - Freiberg, den RegionalExpress-Linien 30 Zwickau - Chemnitz - Klingenberg-Colmnitz und 50 Dresden - Riesa - Leipzig sowie auf den RegionalBahn-Linien 31 Dresden - Großenhain und 45 Chemnitz – Riesa. Die Bahn informiert ihre Kunden über die neue Technik mittels kleiner Merkhefte, die in den Zügen ausliegen.

DB: Neues Sonderangebot "Bahn und Bett"

FRANKFURT/Main - Angesichts rückläufiger Fahrgastzahlen im Fernverkehr reagiert die Deutsche Bahn AG jetzt wie bereits angekündigt mit Sonderangeboten. Von Freitag an verkauft der Konzern unter dem Namen "Bahn und Bett Preishit" Zwei-Tages-Reisen in 15 deutsche Städte (darunter München, Berlin und Leipzig) für 99 Euro inklusive Hotel-Übernachtung. Für sechs weitere Städte - darunter Hamburg und Köln - gilt ein entsprechendes Angebot für 111 Euro. Der Pauschalpreis gilt unabhängig von der Entfernung, jedoch ist das Angebot nur für die Strecke zwischen Abgangs- und Zielbahnhof jeweils für die Hin- und Rückfahrt gültig. Bei diesem Frühlings-Special gibt es keine Zugbindung. "Bahn und Bett Preishit" schließt an allen Zielorten Übernachtungen in Mittelklasse-Hotels mit gehobenem Standard ein. Viele Hotels verfügen über Sauna und Dampfbad, einige auch über einen Fitnessraum.

Besitzer der neuen BahnCard fahren noch einmal um ein Viertel billiger: Sie kostet das Angebot nur 74 Euro für die 15 günstigeren Ziele und 86 Euro für die sechs teureren. Mit der alten BahnCard gibt es keine Vergünstigungen. Die Angebote seien wegen der begrenzten Hotelkapazität kontingentiert und nur erhältlich, "so lange der Vorrat reicht", betonte das Unternehmen. Das Angebot ab 74 Euro pro Person bezieht sich auf zwei Erwachsene mit neuer BahnCard und eine Übernachtung im Doppelzimmer. Der Aufpreis für allein Reisende beträgt jeweils 26 Euro. Die Bahn und AMEROPA bieten außerdem die Anreise in der 1. Klasse für 25 Euro Aufpreis (ohne BahnCard 33 Euro) und Verlängerungsnächte ab 44 Euro pro Nacht und Person an. Letzter Rückreisetag ist der 1. Mai. Das Special von Bahn und AMEROPA kann ab Freitag, 4. April, an in allen DB ReiseZentren, ReiseBüros mit DB- und AMEROPA-Lizenz sowie unter www.bahn.de ohne Vorausbuchungsfrist gebucht werden.

Tarifstreit doch noch nicht beendet

FRANKFURT/Main - Der Tarifstreit zwischen Bahn und Lokomotivführern ist überraschend doch noch nicht beendet worden. Die Tarifkommission der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) stimmte der einvernehmlich gefundenen Empfehlung der beiden Schlichter nicht zu. Grund sei, dass die anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA ihr nicht die uneingeschränkte Tarifführerschaft für Lokführerbelange bestätigt hätten, teilte die GDL mit. Transnet wies den Vorwurf scharf zurück. Die Bahn reagierte mit völligem Unverständnis. Arbeitgeber und GDL wollen an diesem Freitag erneut verhandeln. Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohte die GDL Arbeitskämpfe an. Eine GDL-Sprecherin wies daraufhin, dass die Gewerkschaften nicht mehr in der Friedenspflicht seien.

Am vergangenen Montag hatten sich Arbeitgeber und GDL auf einen Schlichterspruch verständigt, den Sachsens früherer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) und der Passauer Arbeitsrechtler Wolfgang Hromadka vermittelt hatten. Demnach sollte zum einen die mit Transnet und GDBA vereinbarte Entgelterhöhung übernommen werden. Sie sieht vor, dass die Gehälter in diesem Jahr um durchschnittlich 1,35 Prozent und im kommenden Jahr um weitere 3,2 Prozent erhöht werden. Die Einkommen in Ostdeutschland sollen demnach ebenfalls bis September 2006 in drei Stufen voll an das Westniveau angeglichen werden. Zum anderen wurde vereinbart, unverzüglich Verhandlungen über eine neue Tarifstruktur aufzunehmen. Den Schlichterspruch hatten auch die GDL-Verhandlungsführer ihrer Tarifkommission zur Annahme empfohlen. Die GDL vertritt die rund 35.000 Lokführer und Zugbegleiter bei der Bahn. Transnet und GDBA sprechen für rund 160.000 Bahnbeschäftigte.

Wichtige Etappe bei Modernisierung des Ostsachsennetzes abgeschlossen

DRESDEN - Im Bahnhof Ebersbach wurden am Donnerstag mehrere neue Weichen und rund 700 Meter neue Gleise in Betrieb genommen. Mit Investitionen über rund 1,2 Millionen Euro wurde damit eine weitere Etappe bei der Sanierung des Regionalnetzes Ostsachsen der Deutschen Bahn abgeschlossen. Die Baumaßnahme ist der erste Schritt zum bevorstehenden Neigetechnik-Ausbau auf der Strecke Dresden - Bischofswerda - Zittau und zur Errichtung eines Elektronischen Stellwerkes in Ebersbach. Zugleich konnte eine Langsamfahrstelle in dem Bereich beseitigt und die Grundlage für die geplante Sanierung der Strecke Richtung Rumburk/Tschechische Grenze gelegt werden.

Das rund 410 Kilometer umfassende Regionalnetz Ostsachsen ist seit Januar vergangenen Jahres eine von vier regional geführten Infrastruktur-Gesellschaften der Bahn im Freistaat Sachsen. Mit der Neuordnung der Zuständigkeit für das Netz verfolgt die Bahn mit Unterstützung von Bund, Freistaat Sachsen und in Abstimmung mit den jeweiligen Verkehrsverbünden die langfristige Aufwertung der Schienennetze in den Regionen. Ziel ist die Sanierung und Qualifizierung der Infrastruktur, um künftig dichtere Takte und spürbare Reisezeitverkürzungen anbieten zu können. Geldgeber für die dafür notwendigen Baumaßnahmen werden Bund, Freistaat Sachsen, die Verkehrsverbünde und die DB Netz AG sein. An einer entsprechenden Vereinbarung für das Regionalnetz Ostsachsen wird derzeit durch den Freistaat Sachsen, den Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien und die DB Netz AG gearbeitet.

Im Regionalnetz Ostsachsen werden in diesem Jahr weitere Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von über 70 Millionen Euro ausgeführt. Einen Schwerpunkt stellt die Strecke Heidenau - Altenberg dar, die durch das Hochwasser im August 2003 stark beschädigt wurde und bis Dezember 2003 wieder aufgebaut wird. Gebaut wird 2003 im Regionalnetz Ostsachsen außerdem auf den Strecken Sebnitz - Bad Schandau sowie Bischofswerda - Zittau. Im vergangenen Monat sind auch die Verhandlungen zur geplanten Modernisierung der Neißetalbahn Görlitz – Zittau mit der polnischen Bahn wieder in Gang gekommen.

"Geisterbahnhöfe" Limburg und Montabaur

FRANKFURT/Main - Der erhoffte Fahrgastboom bei den an der ICE-Neubaustrecke Frankfurt/Main-Köln gelegenen Bahnhöfen Montabaur und Limburg ist nach einem Bericht der "Hessenschau" bislang ausgeblieben. Die beiden Bahnhöfe seien meistens menschenleer, hieß es. In Limburg mit seinen 33.500 Einwohnern steigen den Angaben zufolge täglich etwa 500 Reisende ein und ungefähr 400 aus. In der 13.500-Einwohnerstadt Montabaur seien es jeden Tag 100 Zugreisende mehr. Hartmut Buyken, Stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn sagte der "Hessenschau", Montabaur habe etwas bessere Voraussetzungen als Limburg und äußerte die Vermutung, dass Limburg schon in kurzer Zeit immer seltener angefahren und bald abgeschafft werde. Buyken sprach weiter von einer gigantischen Fehlplanung und nannte Montabaur und Limburg die "reinsten Geisterbahnhöfe".

Die beiden Bahnhöfe Montabaur und Limburg sind nur 20 Kilometer und acht Minuten Fahrzeit mit dem ICE von einander entfernt. Weil Limburg zu Hessen gehört und Montabaur zu Rheinland-Pfalz, hatten beide Länder bei der Bahn ihren eigenen ICE-Halt durchgesetzt - und damit kühne Träume vom wirtschaftlichen Aufschwung verbunden. Der Bahnhof werde ein "Magnet" für neue Unternehmen und Arbeitsplätze, so damals der optimistische Zukunftsblick. Diese Erwartungen wurden nach Informationen der "Hessenschau" allerdings weit verfehlt. So kaufte den Angaben zufolge auf dem 32 Hektar großen Gewerbegebiet um den Limburger Bahnhof, das von der Stadt mit zehn Millionen Euro gefördert wird, bisher nur eine Softwarefirma ein Grundstück.

Streit um Treffen von Kritikern des Bahn-Preissystems

BERLIN - Das vom Bundesumweltministerium geplante Treffen mit Kritikern des seit Monaten umstrittenen Preissystems der DB sorgt weiter für Zündstoff. Offenbar ziehen die Bundesministerien dabei nicht an einem Strang. Mittlerweile sind fünf Ministerien, neben dem Finanz-, Wirtschafts- und Verkehrsministerium immer häufiger das Verbraucherschutz- und das Umweltministerium, in die Diskussion eingestiegen und äußern sich kontrovers. Zum Hintergrund: Am Montag war ein Vorstoß der Grünen-Politikerin und Parlamentarischen Staatssekretärin im Umweltministerium Margareta Wolf bekannt geworden, die für den 11. April mehrere Verbände zu einem "Workshop" über das Preissystem eingeladen hatte. Keine Einladung erhielten dagegen neben der DB das Wirtschafts-, Finanz-, Verbraucher- sowie das Verkehrsministerium, das vornehmlich für die Bahn zuständig ist.

Der Sprecher der Bundesregierung, Bela Anda, stellte jetzt klar, dass die Preisgestaltung "ureigene Angelegenheit" der Bahn sei. Auch das Verkehrsministerium, das wie das Wirtschafts- und Finanzministerium nicht an dem Treffen am 11. April teilnimmt, verwies darauf, dass das Tarifsystem vor allem Aufgabe des Vorstandes sei und im Aufsichtsrat des bundeseigenen Unternehmens diskutiert werde. Für das Verkehrsministerium sei maßgeblich, ob die Bahn ihre mittelfristigen Umsatzpläne erreiche und ob mehr Kunden für den Schienenverkehr gewonnen würden, sagte ein Sprecher. Nach Darstellung des Umweltministeriums wiederum geht es bei dem Treffen mit Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbänden nur darum, die unterschiedliche Kritik am Preissystem zu bündeln und zu handhaben. "Der Chor der Kritiker ist sehr vielschichtig. Es ist nicht leicht, damit umzugehen", sagte ein Sprecher. Das Treffen sei ein erster Versuch, die "sehr unterschiedlichen Stimmen" zusammenzuführen. Dass am Ende der Vorstand entscheide und das Thema im Aufsichtsrat behandelt werde, werde nicht angezweifelt.

In dem ausufernden Streit bekam die Bahn außerdem Unterstützung vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Union bekommen. "Die Kunden sind die einzige Instanz, die über Erfolg und Misserfolg des neuen Preissystems der Bahn zu entscheiden haben", erklärte BDI-Präsident Michael Rogowski am Mittwoch in Berlin. "Die Zeiten politischen Einflusses auf Unternehmensentscheidungen sind ein für allemal vorbei." Ursula Heinen, verkehrspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, wandte sich gegen das "Gezerre in der Bundesregierung" um das Tarifsystem, das "immer bizarrer" werde. Berechtigte Kritik an dem Preissystem und den Beförderungsbedingungen der Bahn stehe allein dem zuständigen Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) zu. Zuvor hatte bereits die Bahn das Treffen scharf kritisiert. Es sei verwunderlich, dass hier die Gegner des Bahn- Preissystems „zusammengetrommelt“ werden, hieß es.

SBB bauen im Wagenladungsverkehr bis 550 Stellen ab

BASEL - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) werden zur Sanierung des defizitären Wagenladungsverkehrs in den nächsten drei Jahren bis zu 550 Stellen abbauen. Das Defizit im Wagenladungsverkehr wurde von SBB-Cargo-Chef Daniel Nordmann als existenzbedrohend für SBB Cargo bezeichnet. Der Wagenladungsverkehr ist das Rückgrat des schweizerischen Schienengüterverkehrs. Zur Sanierung des defizitären Bereichs, der im vergangenen Jahr Verluste von rund 40 Millionen Franken einfuhr, stehen zwei Varianten zur Diskussion, die am Dienstag in Basel vorgestellt wurden. Mit der Variante "Redimensionierung" soll der Wagenladungsverkehr auf die verkehrsstarken Bahnhöfe konzentriert werden. Von heute 693 Zustellpunkten blieben maximal noch 250 offen. Über diese 250 Zustellpunkte könnten nach Berechnungen der SBB rund 90 Prozent der heutigen Wagenladungsverkehre abgewickelt werden. Die Folge wäre ein Abbau von bis zu 550 Stellen.

Die von SBB Cargo favorisierte Variante "Optimierung" sieht ein neues Produktionskonzept vor. Die Verarbeitung und Zustellung der Wagen soll dabei morgens und abends in zwei Wellen erfolgen. Die verkehrsstarken Zustellpunkte sollen wie heute am frühen Morgen bedient werden, verkehrsschwache Zustellpunkte hingegen erst im Laufe des Vormittags. Die teuren Ressourcen können damit nach Überlegungen der SBB besser ausgelastet und damit die Schwäche des heutigen Systems beseitigt. Die Bedienung der Fläche könne aufrecht erhalten werden. Diese Variante hätte einen Abbau von 250 bis 300 Stellen zur Folge. Bei beiden Varianten will SBB Cargo im Rangierdienst neu die Funkfernsteuerung einsetzen. Diese erprobte und bewährte Technologie erlaube es, die Rangierteams in der Fläche um je einen Mitarbeiter pro Schicht zu verkleinern, hieß es zur Begründung. Die erste funkferngesteuerte Rangierlok soll im Dezember 2003 in Betrieb kommen. Es handelt sich um die im vergangenen Jahr bestellten Am 843, von denen SBB Cargo bis September 2005 40 Stück erhalten wird.

Der Stellenabbau soll ohne Entlassungen über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen. Für das betroffene Lokpersonal bestünden Beschäftigungsmöglichkeiten im Transitgüterverkehr sowie im Personenverkehr. Die frei werdenden Stellen bei den Rangierteams könnten zum Teil im Rahmen der natürlichen Fluktuation abgebaut werden, zum Teil würden neue Aufgaben evaluiert. Die übrigen Betroffenen würden ins Reintegrationsprojekt "Chance" übertreten, das ihnen weiterhin den Lohn garantiert. Noch vertieft werden müssten die Auswirkungen auf das Personal der acht Rangierbahnhöfe von SBB Infrastruktur. Wie die SBB weiter betonten, seien bis jetzt noch keine Beschlüsse gefallen. Unter Mitwirkung von Vertretern der Kunden, aber auch der Kantone und der Sozialpartner sollen beide Varianten vertieft werden. Das definitive Konzept soll Mitte Jahr verabschiedet werden. Umgesetzt werden soll es in drei Etappen ab Ende 2003 bis Ende 2006. Die Sanierung des Güterverkehrs soll in drei Jahren Einsparungen von 40 Millionen Franken bringen.

SBB-Bilanz: Rekordjahr für den Personenverkehr, Rückgang im Güterverkehr

BERN - Im operativen Geschäft war das zurückliegende Jahr für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) von gegenläufigen Tendenzen geprägt. Der Personenverkehr entwickelte sich nach Angaben der SBB weiterhin sehr positiv und verzeichnete ein Rekordjahr: Die Reisezugkilometer konnten um 3,5 Prozent auf 105,2 Millionen Kilometer gesteigert werden. Die Personenkilometer nahmen gar um 6,6 Prozent zu und erreichten mit 14,240 Milliarden Kilometer einen absoluten Rekordwert. Dieses erfreuliche Resultat wurde zweifellos auch wegen der Sonderanstrengungen rund um die Expo.02 möglich. Aber auch im Stammkundengeschäft wurden Erfolge erzielt: Die Erträge von Halbtax- und Generalabonnements konnten deutlich gesteigert werden. Positive Resultate konnten die SBB schließlich auch bei der Pünktlichkeit melden: Trotz des Expo-Mehrverkehrs wurden die Pünktlichkeitsvorgaben übertroffen. Insgesamt erzielte der Personenverkehr im letzten Jahr einen Ertragsüberschuss von 113,7 Mio. Franken (2001: 80,4 Mio. Franken).

Der Güterverkehr hingegen musste im zurückliegenden Geschäftsjahr deutliche Einbußen hinnehmen. Neben der allgemein schlechten Wirtschaftslage behinderten auch mehrere einschneidende Betriebsunterbrüche das internationale Gütergeschäft. Mit 9,730 Milliarden Tonnenkilometern und 54,9 Millionen transportierten Tonnen lag die Leistungsbilanz 2002 klar hinter dem Vorjahr zurück: 2001 waren noch 59,0 Millionen Tonnen Güter und 10,500 Milliarden Tonnenkilometer verzeichnet worden. Das Defizit im Güterverkehr nahm 2002 gegenüber dem Vorjahr um 41,3 Prozent zu und betrug 96,1 Millionen Franken.

Dies wirkte sich auch auf die Zahlen der Infrastruktur aus: Insgesamt wurden 2002 auf dem SBB-Netz 135,5 Millionen Zugkilometer zurückgelegt. Das entspricht einem Wachstum von zwei Prozent. Während die Zunahme bei den SBB-Reisezügen insgesamt 2,6 Prozent betrug, ergab sich bei den Güterzügen von SBB Cargo eine Rückgang der Zugkilometer um 4,6 Prozent. Die durch Dritte zurückgelegten Trassenkilometer stiegen im Personenverkehr um 15,3 Prozent und im Güterverkehr – hier allerdings auf generell tiefem Niveau – um 68,5 Prozent. Das Jahresergebnis der Infrastruktur lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr bei 106,5 Millionen Franken (2001: 130,1 Mio. Franken). Belastet wurde die Jahresrechnung durch Schwierigkeiten bei der Pensionskasse. Wegen der dafür notwendigen zusätzlichen Rückstellungen von 183 Millionen Franken verzeichneten die SBB im abgeschlossenen Geschäftsjahr einen Konzernverlust von zwölf Millionen Franken. Im Vorjahr hatte noch ein Konzerngewinn von 314,1 Millionen Franken ausgewiesen werden können.

Berlin: Durchtrenntes Signalkabel sorgt für Verspätungen

BERLIN - Tausende Berliner Pendler sind am Mittwochmorgen zu spät zur Arbeit gekommen, weil eine Baumaschine gegen 4:40 Uhr Signalkabel auf der zentralen Stadtbahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Zoo und Charlottenburg durchtrennt hatte. Die Züge konnten in der Folge fünf Stunden lang nur noch auf Sicht fahren. Die Bahn gab daher dem Fernverkehr Vorrang und verwies die Regionalkunden auf den übrigen Personennahverkehr. Verspätungen bis zu 50 Minuten waren die Folge, bauten sich aber bis zum Mittag weitgehend ab. Im Fernverkehr außerhalb Berlins hielten sich nach Angaben des Sprechers die Störungen in Grenzen.

Erster Abschnitt zw. Halle und Magdeburg per Computer gesteuert

MAGDEBURG - Problemlos wurde während einer nächtlichen Betriebspause der Bahn am vergangenen Wochenende der erste Abschnitt der Strecke Magdeburg - Halle (Saale) an moderne elektronische Stellwerkstechnik angeschlossen. Gleichzeitig gingen sieben mechanische, über 90 Jahre alte Stellwerke, außer Betrieb. Dafür wurden in Calbe (Saale) eine so genannte Unterzentrale sowie dazugehörige ausgelagerte Stellrechner in Seehof und Sachsendorf errichtet. Die Unterzentrale Calbe stellt die Verbindung zur Betriebszentrale in Leipzig her. Hier disponiert und steuert ein Fahrdienstleiter den Zugverkehr zwischen Schönebeck und Köthen per Mausklick. Durch automatische Gleisfreimeldung können die Züge auf dem ca. 20 Kilometer langen Abschnitt jetzt mit 160 km/h fahren. Die Fahrzeit verringert sich um ca. fünf Minuten. Die zentrale Fahrgastinformation erfolgt von einer Service-Zentrale aus Dessau.

Für die neue Stellwerkstechnik wurden seit Ende 2001 umfangreiche Leistungen, vor allem in Betriebspausen der Bahn in den Nachtstunden, erbracht. Unter anderem wurden rund 60 Kilometer Kabeltröge gebaut, 300 Kilometer Kabel verlegt, 70 Signale demontiert und 45 neu gestellt, 20 Weichen mit elektrischer Weichenheizung ausgerüstet und hunderte technische Einrichtungen an den Gleisen montiert. Fünf mechanische Schranken wurden durch elektronisch gesteuerte Anlagen ersetzt, u.a. zwei in Sachsendorf und eine in Calbe Ost. Weitere sechs Schrankenanlagen sind an die elektronische Steuerung angepasst worden. Umfangreiche Gleisbauarbeiten zur Spurplanverbesserung, u.a. an den durchgehenden Hauptgleisen in Calbe, komplettieren das Bauvorhaben. Die Investition in diesen Abschnitt beträgt ca. 38 Millionen Euro.

In den kommenden sieben Jahren werden weitere Streckenabschnitte zwischen Halle und Magdeburg über verschiedene Unterzentralen an die Betriebszentrale in Leipzig angeschlossen. Die nächste Zuschaltung elektronischer Stellwerkstechnik erfolgt am 22. Juni 2003 im Bahnhof Magdeburg. Damit verfolgt die Bahn ein Gesamtkonzept zur umfassenden Modernisierung ihrer Signal- und Sicherungstechnik. Künftig sollen die Strecken des so genannten Fern- und Ballungsnetzes der Deutschen Bahn von sieben Betriebszentralen aus gesteuert werden. Die Zentrale in Leipzig ist dabei für ein Gebiet mit den Eckpunkten Magdeburg, Eisenach, Saalfeld, Hof, Dresden, Bad Schandau zuständig.

Ministerium lädt zu Beratung über Bahn-Preissystem ein

BERLIN (Reuters) - Nach der heftigen Kritik am neuen Preissystem der Bahn hat das Bundesumweltministerium die Verkehrs- und Verbraucherverbände zur Beratung über die Bahn-Tarife eingeladen. Am 11. April sollten Empfehlungen für "realistische kurzfristige Veränderungen des Preissystems entwickelt werden", erklärte die parlamentarische Umweltstaatssekretärin Margareta Wolf (Grüne) am Dienstag in Berlin. Sowohl im Umweltministerium als auch bei den Verbänden bestehe ein Interesse daran, dass Bahnfahren attraktiv ist, betonte Wolf, die auch Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG ist. Vertreter des Unternehmens selbst wurden nicht eingeladen. Bahn-Sprecher Dieter Hünerkoch zeigte sich verwundert über das Treffen. "Das betrifft unsere Geschäftspolitik. Und das Geschäft führt der Vorstand", sagte er.

Unterdessen berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe, auch das Kanzleramt habe sich eingeschaltet. Kanzleramtschef Frank-Walter Steinmeier habe am Montag mit Mehdorn unter anderem über das Preissystem sowie über Mehdorns Kritik an Regierungsvertretern gesprochen. Ein Regierungssprecher wollte ein solches Treffen nicht bestätigen. Am Montagabend waren außerdem Verkehrspolitiker der Grünen aus Bund und Ländern mit Mehdorn zusammen gekommen. Teilnehmer sprachen von einer sehr emotionalen Debatte. Mehdorn habe von seiner Kritik nichts zurückgenommen. Dies sei unverständlich, weil sich die Grünen zusammen mit der SPD gerade für Entlastungen der Bahn bei den Stromkosten einsetzten. Bahn-Personenverkehrsvorstand Christoph Franz habe sich bei dem Gespräch aber offen für Vorschläge gezeigt, das Preissystem zu verbessern.

DB will im Nahverkehr neue Märkte erschließen

DÜSSELDORF - Im Rahmen der fortschreitenden Liberalisierung der Nahverkehrsmärkte in Europa verfolgt die DB das Ziel mittelfristig mehr Marktanteile im klassischen Stadtverkehrsmarkt zu gewinnen. In diesem Marktsegment mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen hält das Unternehmen mit seinen 21 regionalen Busgesellschaften heute einen Marktanteil von rund sieben Prozent, während es im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) knapp 92 Prozent sind. "Diese Zahlen machen deutlich, wo unsere Wachstumschancen liegen. Der Stadtverkehrsmarkt ist für uns unternehmerisch interessant und wir wollen in den nächsten Jahren sowohl im In- als auch im Ausland expandieren", machte Andreas Sturmowski, Leiter des Geschäftsfelds Stadtverkehr bei DB Regio heute anlässlich der Euroforum-Jahrestagung zum ÖPNV in Düsseldorf deutlich. Zudem ergibt sich nach Ansicht der DB aufgrund des enormen Haushaltsdrucks in den Kommunen und der verstärkten Liberalisierungsbestrebungen der EU auf dem Gebiet des Öffentlichen Personennahverkehrs für viele deutsche Ballungsräume und Städte zwingender Handlungsbedarf auf dem Verkehrssektor. „Diese Entwicklung eröffnet auch der DB Regio die Chance, sich als strategischer Partner bei der Gestaltung kommunaler Verkehre anzubieten", zeigt sich Sturmowski überzeugt.

Durch neue Aktionsfelder wie Stadtbussysteme, Straßenbahn und Stadtbahn in Ergänzung mit den eigenen S-Bahnen will die DB Regio ihre Position als Nahverkehrsanbieter erheblich verbessern und lokalspezifische integrierte Verkehrskonzepte bieten. Dabei werden verstärkt Partnerschaften mit kommunalen Verkehrsunternehmen angestrebt. In diesem Zusammenhang machte Sturmowski auch deutlich, dass sich aus Sicht der DB lokale bzw. regionale Marktkenntnis kommunaler Unternehmen auf der einen Seite und das im Wettbewerb um Leistungen auf dem SPNV-Sektor gewonnene Sanierungs-Know-how der DB Regio ideal ergänzen können, um einen attraktiveren und zugleich preiswerteren Nahverkehr sowohl in Ballungsräumen als auch in der Fläche anzubieten. Um im Wettbewerb auch künftig bestehen zu können und neue Märkte zu erschließen, will die Deutsche Bahn die begonnene Sanierung des Unternehmens konsequent fortführen. Das heißt einerseits Kosten senken, das heißt andererseits aber auch durch Leistung überzeugen, gezielt zu investieren und kommunale Partner zu suchen.

"Um dauerhaft mehr Qualität im Öffentlichen Personennahverkehr zu erreichen, brauchen die Unternehmen Chancengleichheit untereinander sowie im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr. Das setzt eine tabufreie Diskussion über Möglichkeiten und Wege hin zu besseren Angeboten und mehr Effizienz voraus. Gleichzeitig brauchen die Unternehmen auch aus kartellrechtlicher Sicht die entsprechende Sicherheit, um geplante Kooperationen auch umsetzen zu können", warb Sturmowski abschließend vor den Teilnehmern der Euroforum-Jahrestagung für eine sachliche Auseinandersetzung in der Diskussion um die Rechtmäßigkeit von Allianzen zwischen kommunalen Verkehrsunternehmen und der DB.

Deutsche Bahn startet mit konzerneigener Akademie in Potsdam

BERLIN – Am gestrigen Dienstag hat die DB Akademie mit den ersten Trainings gestartet. Bis zur Fertigstellung des Kaiserbahnhofs finden die Seminare und Trainings im Hotel Voltaire in Potsdam statt. Im konzerneigenen Bildungszentrum sollen künftig rund 800 Führungskräfte und leitende Angestellte der Bahn in speziell entwickelten Seminarprogrammen geschult. „Wir haben ausgezeichnete Führungskräfte. Die Inhalte der Seminare sollen sie darin unterstützen, eine stärkere Identifikation mit ihrer Führungsrolle sowie eine sicherere Handhabung der Führungsinstrumente zu erlangen“, so Jürgen Niemann, Geschäftsführer der DB Akademie. Mit Gründung der Akademie hat die Bahn diesem Umstand Rechnung getragen und bietet über die gemeinsam mit externen Bildungsanbietern entwickelten Programme die Möglichkeit, ein gemeinsames Führungsverständnis zu entwickeln. Die DB Akademie bietet damit auch eine Plattform für den Wandel der Bahn.

Der zukünftige Sitz des Bildungszentrums wird der Kaiserbahnhof in Potsdam sein. Auf Wunsch des "Reisekaisers" Wilhelm II entstand der Kaiserbahnhof, in unmittelbarer Nähe seines Schlosses, in den Formen einer englischen Landvilla. Heute ist das Gebäude Teil des Unesco-Weltkulturerbes "Schlösser und Parks in Potsdam-Sanssouci und Berlin". Das marode Gebäude wird seit Oktober 2002 komplett umgebaut und restauriert.

Eisenbahnstrecke Wittstock - Mirow ab Mai wieder aktiviert

SCHWERIN - Die Strecke Wittstock - Mirow wird voraussichtlich ab 1. Mai 2003 wieder in Betrieb genommen. Gegenwärtig würden die vorausgehenden Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, teilte die DB am Montag in Schwerin mit. Der Zugverkehr auf dieser Strecke war im Juni 2000 eingestellt worden. Mit der Inbetriebnahme soll die Erreichbarkeit der Güterverkehrsstelle Wittstock während der bevorstehenden Arbeiten zum Ausbau des "Prignitz-Expreß" gesichert werden. Für diese Bauarbeiten sind in den nächsten Jahren im Raum Wittstock umfangreiche Streckensperrungen erforderlich. Darüber hinaus werden über die Verknüpfung der drei Regionalnetze Westbrandenburg mit dem Bahnhof Wittstock, Schwerin-Mecklenburg-Strelitz mit der Strecke Wittstock - Mirow - Neustrelitz und Ostmecklenburg-Vorpommern mit der Strecke Neustrelitz - Neubrandenburg - Stralsund Impulse für regionalen Schienenverkehr erwartet. Die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterstützen die Reaktivierung der Strecke.

Die DB bat die Autofahrer, an den Bahnübergangen mit erhöhter Vorsicht fahren. Da die Strecke fast drei Jahre nicht mehr befahren worden sei und auch nach der Wiederinbetriebnahme nur unregelmäßiger Verkehr erwartet werde, seien die an den Bahnübergängen aufgestellten Verkehrszeichen besonders zu beachten. Bis auf zwei Bahnübergänge sind alle weiteren nichttechnisch, das heißt, durch Übersicht auf die Strecke in Verbindung mit hörbaren Pfeifsignalen der Eisenbahnfahrzeuge gesichert. Zur erhöhten Sicherheit werden für einen Übergangszeitraum die Pfeifsignale öfter und anhaltender gegeben. Die Bahn wies ferner auf das gesetzliche Verbot zum Betreten von Bahnanlagen hin. Über die Wiederaufnahme des Zugbetriebes auf der Strecke und die damit verbundenen Gefahren bei einem unbefugten Aufenthalt im Gleisbereich sollten vor allem Kinder und Jugendliche informiert werden.

Regelung für deutsch-tschechischen Freundschafts-Fahrschein verlängert

DRESDEN - Die bis zum 1. April gültige Regelung zum deutsch-tschechische Freundschafts-Fahrschein wird verlängert. Dieses grenzüberschreitende Angebot gilt für Besitzer des Schönes-Wochenende-Tickets. Sie können auf tschechischer Seite kostenlos Züge im grenznahen Raum benutzen – zum Beispiel von Dresden über Decin bis Lovosice oder von Plauen über Adorf bis Marianske Lazne (Marienbad). Das tschechische Einsenbahnverkehrsunternehmen CD erkennt den Fahrschein in Schnellzügen (R), Eilzügen (Sp) und Personenzügen (Os) an. In Deutschland gilt das Schönes-Wochenende-Ticket in allen Nahverkehrszügen der Bahn: S-Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress und Interregioexpress. Es kostet 28 Euro und gilt ohne Kilometerbegrenzung entweder am Samstag oder Sonntag von 0 bis 3 Uhr des Folgetages für bis zu fünf Personen in der 2. Klasse. In Begleitung der Eltern bzw. Großeltern fahren alle Kinder bzw. Enkel bis 18 Jahre kostenlos mit. Der deutsch-tschechische Freundschaftsfahrschein ist an das Schönes-Wochenende-Ticket gekoppelt. Dessen Genehmigung wurde jetzt vorerst bis zum 14. Juni verlängert, in den kommenden Wochen wird über eine weitere zeitliche Ausdehnung gesprochen.

Nostalgie pur - der TEE kehrt auf Deutschlands Schienen zurück.

ERLANGEN - Da haben wir uns doch tatsächlich einen kleinen Aprilscherz erlaubt: Am gestrigen Dienstag hatte Bahnnews Online exklusiv über die Pläne der DB berichtet, den TEE möglicherweise schon bald wieder fahrplanmäßig auf dem deutschen Schienennetz einzusetzen. Das war natürlich erstunken und erlogen... Wahr ist allerdings, dass der letzte in Deutschland verbliebene TEE zur Zeit wieder aufgearbeitet wird. Die Fertigstellung und Wiederinbetriebnahme ist für Anfang November 2003 geplant. Der TEE soll die Reisekultur der späten 50er Jahre sowie das Flair dieser Epoche wieder auferstehen lassen. Statt einem Planeinsatz sind vielmehr zahlreiche Nostalgiefahrten vorgesehen. Der Zeitplan sieht vor, im November/Dezember 2003 etwa 10 Kennenlern-Fahrten in verschiedenen Regionen in Deutschland durchzuführen (Nürnberg, Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München und im Ruhrgebiet). Ebenfalls sind bereits Fahrten in der Schweiz in Zusammenarbeit mit einem Schweizerischen Nostalgieanbieter geplant. Der Vertrieb und das Marketing des Zuges werden über ein eigens einzurichtendes Service-Center im DB Museum in Nürnberg abgewickelt. Der Zug soll ab 2005 etwa 100 Fahrten pro Jahr durchführen. Er wird dabei sowohl für Einzel- als auch für Charterkunden zu buchen sein. Interessante Veranstaltungsorte sind die Salzburger Festspiele, die Semper-Oper in Dresden oder die "Internationalen Filmfestspiele" in Berlin. Städtereisen nach Prag, Zürich, Straßburg oder Amsterdam sind ebenfalls zu machen. Weitere Infos zum Download unter "Der TEE - ein Comeback erster Klasse" (PDF, 1.067 KB).

TEE als ICE-Ersatz?

NÜRNBERG - Das DB Museum Nürnberg will das Eisenbahnflair der 50er Jahre wieder aufleben lassen und lässt daher zur Zeit den letzten der verbliebenen deutschen TEE-Züge wieder aufarbeiten. Ein Projektteam erarbeitete eine Neukonzeption, die sowohl technische Neuerungen - ein neuer Hilfsdiesel und neue Elektrik - als auch restauratorische Aufarbeitung im Stil der 50er Jahre umfasst. Nach Zustimmung des Vorstandes der DB AG - er bestätigte das Investitionsvolumen und den Wirtschaftlichkeitsplan - wird der Zug nun in zwei DB Werken aufgearbeitet: Die Triebköpfe im Werk Stendal, die Mittelwagen einschließlich des Restaurantes und des Barwagens im Werk Opladen. Die Fertigstellung und Wiederinbetriebnahme ist für Anfang November 2003 geplant. Die Erfolge der weltbekannten Nostalgiezüge - z.B. des Venice-Simplon-Orient-Express in Europa, des Blue-Train in Südafrika oder des Eastern-Oriental-Express, der zwischen Bangkok und Singapur fährt - zeigen, dass weltweit ein Markt für hochwertige Nostalgiezüge besteht. In Deutschland gibt es bisher einen solchen Zug nicht. Der TEE soll daher diese Lücke füllen und die Reisekultur der späten 50er Jahre sowie das Flair dieser Epoche wieder auferstehen lassen.

Der DB ist dies jedoch nicht genug. Ein Bahnsprecher bestätigte jetzt gegenüber Bahnnews Online, dass es bei der DB ernsthafte Überlegungen gebe, den aufgearbeiteten TEE-Zug ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2003 auch wieder im planmäßigen Betrieb einzusetzen. In Betracht käme nach seinen Worten zum Beispiel die Strecke von Nürnberg über Hof nach Dresden. Hier werden zur Zeit die pannenanfälligen ICE-Dieselzüge mit Neigetechnik eingesetzt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h könne der Oldtimer der modernen Konkurrenz Paroli bieten, so der Sprecher und betonte noch einen weiteren Vorteil des TEE: "Gleichzeitig besticht der Zug durch längst vergangenes Eisenbahnflair. Wir haben dadurch die Möglichkeit, ganz neue Kundenkreise anzusprechen und so die Fahrgastzahlen auf der Franken-Sachsen-Magistrale zu erhöhen." Mehr zu diesem Thema noch heute Abend bzw. am Mittwoch hier bei Bahnnews-Online.

DB scheitert bei Ausschreibung in Schottland

FRANKFURT/Main - Die DB ist bei der Ausschreibung um die Betriebslizenz für das Bahnnetz in Schottland gescheitert. Wie eine Bahnsprecherin bestätigte, schied das Unternehmen bereits in der Vorauswahl aus. Die zuständige Vergabebehörde habe vier andere Unternehmen für die Ausschreibung ausgewählt. Die Entscheidung über die Betreiberlizenz soll im April 2004 fallen. Der britische Staat hatte regionale Schienenverbindungen sowie einzelne Fernzüge zwischen Schottland und dem dichter bevölkerten Süden ausgeschrieben. Neben britischen Bahngesellschaften hatte sich auch die Deutsche Bahn AG beworben. Die Ausschreibung in Schottland betraf ein hochsubventioniertes Netz, das jährlich mehr als 63 Millionen Personen befördert. Als einzig lukrative Strecke gilt der Korridor Edinburgh-Glasgow.

Zugbrand von Nancy: Mängel in ausgebranntem Schlafwagen

PARIS (AP/AFP) - Fünf Monate nach dem Brand im Nachtzug Paris-München mit zwölf Toten hat ein französischer Expertenbericht mehrere technische Mängel und "Unregelmäßigkeiten" festgestellt. Wie die Lothringer Zeitung "Est Republicain" unter Berufung auf einen technischen Bericht des Pariser Verkehrsministeriums meldete, habe die mangelhafte technische Ausrüstung des Waggons, aber auch Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften möglicherweise die Zahl der Opfer erhöht. Wie es in dem Bericht hieß, seien die Türen zu dem 38 Jahre alten DB-Schlafwagen entgegen der Regeln des internationalen Eisenbahnverbands UIC verriegelt gewesen, was die Hilfe von außen um kostbare fünf bis zehn Minuten verzögert habe. Die Experten kritisierten ferner, dass es in dem Waggon nur einen Feuerlöscher gab und nicht zwei, wie vorgeschrieben. Außerdem seien die Hammer zum Einbrechen der Fensterscheiben nicht leicht zu finden gewesen. Auch enthielt der Schlafwagen viel Holz und andere brennbare Materialien, die giftigen Rauch entwickeln.

Solche Wagen müssten entweder grundlegend renoviert oder ganz aus dem Verkehr gezogen werden, zitierte "Est Republicain" weiter aus dem Bericht. Unmittelbar nach dem verheerenden Brand hatte die DB mitgeteilt, Schlafwagen dieser Reihe würden zunächst nicht weiter eingesetzt. Außerdem wollte sie den Einsatz neuer Rauchmelder testen. Das Feuer war offenbar von einer Kochplatte im Serviceabteil des deutschen Zugbegleiters ausgegangen. Dieser hatte Kleider an einem Bügel direkt über einer eingeschalteten elektrischen Kochplatte aufgehängt. Der Mann befand sich nicht in dem Schlafwagen, als das Feuer ausbrach.

Schlichtungsverfahren bei der DB beendet

FRANKFURT/Main - Nach der fünften Schlichtungsrunde haben die unabhängigen Schlichter, Professor Kurt Biedenkopf und Professor Wolfgang Hromadka dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag in Frankfurt am Main eine einvernehmliche Einigungsempfehlung gegeben. Laut Schlichterspruch soll zum einen die für die übrigen Bahn-Beschäftigten vereinbarte Entgelterhöhung übernommen werden. Dabei wurden für das Jahr 2003 Einmalzahlungen von insgesamt 400 Euro und zum 1. Mai 2004 eine Gehaltssteigerung von 3,2 Prozent vereinbart. Zum anderen sollen Verhandlungen über eine neue Tarifstruktur aufgenommen werden. Die Verhandlungskommissionen von Agv MoVe und GDL erklärten den Schlichtern, dass sie ihren Beschlussgremien die Zustimmung zum Einigungsvorschlag empfehlen. Noch in dieser Woche könne mit einem Abschluss der Schlichtung gerechnet werden, teilte die DB mit.

DB begrüßt Wettbewerb im europäischen Schienen-Güterverkehr

BERLIN - Unterschiedliche Reaktionen haben die EU-Beschlüsse zur Liberalisierung des Schienengüterverkehrs in Deutschland hervorgerufen. Während die DB am Montag erklärte, sie freue sich auf den Wettbewerb, meinte die Verkehrsgewerkschaft Transnet, das Vorhaben komme zu früh. Der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen bemängelte, dass es noch keinerlei Vereinbarungen für den Einsatz des Personals gebe. "Damit entsteht eine gewaltige Schieflage zwischen Unternehmer- und Beschäftigten-Interessen." Augenwischerei nannte Hansen die Argumentation, dass der Beschluss ein Freibrief für eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene sei. Die EU sei gefordert, Förderprogramme zur Harmonisierung der Technik des Schienenverkehrs auf den Weg zu bringen. Dies gelte vor allem für die Beitrittsländer.

Dagegen erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn, die Brüssler Entscheidung sei ein wesentlicher Schritt dazu, mittelfristig mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Denn in der europäischen Perspektive liege die Chance für die Güterbahn. Jetzt müsse die EU-Kommission dafür sorgen, dass dieser Beschluss auch europaweit durchgesetzt werde. Die Deutsche Bahn fahre heute bei internationalen Transporten rund 50 Prozent ihrer Güterzüge leer zurück. Der Beschluss der EU, der schon ab 2006 in einer ersten Stufe greifen solle, werde der Bahn helfen, auch im europäischen Ausland deutlich mehr Transportaufträge zu akquirieren. Mit dem Kauf von Stinnes habe die Deutsche Bahn ein europäisches Vertriebsnetz aufgestellt wie keine andere Bahn. Mehdorn: "Je mehr die Märkte für den Wettbewerb geöffnet werden, desto besser können wir unsere internationale Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen. Denn bisher ist es so, dass auch ausländische Wettbewerber auf dem deutschen Schienenetz fast alles dürfen, während andere Staaten sich gegen den Wettbewerb auf der Schiene total abschotten."

Bahnchef Mehdorn verleiht Preis an beste Bahnhofs-Teams 2002

BERLIN - Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, hat am Montag in Potsdam im Rahmen einer Führungskräfteveranstaltung der DB Station&Service AG den Preis für die besten Bahnhofs-Teams 2002 vergeben. Der erste Preis (10.000 Euro) ging an das Bahnhofsmanagement Lüneburg. Mit der Auszeichnung würdigt Hartmut Mehdorn die hohe Kundenzufriedenheit in den Bahnhöfen Lüneburg und Umgebung und die zahlreichen Verbesserungsvorschläge, die das Team entwickelt hat. Die Auszeichnung nahm stellvertretend für das Team Peter Balzer, Leiter Bahnhofsmanagement Lüneburg, entgegen.

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Den zweiten Preis (5.000 Euro) erhielt das Bahnhofs-Team in Stuttgart unter der Leitung von Nikolaus Hebding. Neben dem sehr guten Betriebsergebnis hob Mehdorn die hervorragenden Ergebnisse bei der Akquisition von Fördermitteln bei Bund und Land und die umfangreiche Umsetzung des Sofortprogramm für Bahnhöfe hervor. Der dritte Preis (2.500 Euro) geht nach Dresden-Neustadt. Karsten Kammler nahm stellvertretend für das Team als Leiter des Bahnhofsmanagements den Preis entgegen. Das Team habe mit enormer Kraftanstrengung und Teamgeist die Flutkatastrophe bewältigt und sei Tag und Nacht im Einsatz gewesen, betonte Mehdorn.

Grundlegend für die Auswahl der Siegerteams war die Kundenzufriedenheit. Sie wird anhand einer jährlichen Infas-Befragung gemessen. Leistungsmerkmale sind zum Beispiel Sicherheit, Sauberkeit und Kundeninformation. Weitere Kriterien für die Preisverleihung waren das Betriebsergebnis der Bahnhofsmanagements und der Erfüllungs-grad des Sofortprogramms. Mit dem Sofortprogramm für Bahnhöfe werden kleine und mittlere Bahnhöfe kurzfristig und mit überschaubarem finanziellen Aufwand ganzheitlich verschönert. Das Programm wurde Mitte letzten Jahres gestartet. Seitdem sind deutschlandweit über 300 Stationen aufgewertet worden.