Bahnhilfen vorerst doch weiter als Zuschüsse

BERLIN - Die Gelder für Bahninvestitionen sollen vorerst bis 2008 doch weiter als Zuschüsse gewährt und nicht in zinslose Darlehen umgewandelt werden. Damit gab Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) dem Druck von Bahn, Bundestag und Verkehrsministerium überraschend nach. Die Parlamentarische Staatssekretärin des Verkehrsministeriums, Angelika Mertens, sagte: "Die Überlegung, statt Zuschüssen Darlehen zu gewähren, ist verworfen worden. Damit ist der Weg für den Abschluss entsprechender Finanzierungsvereinbarungen frei." Zuvor war von verschiedenen Seiten scharf gegen die Pläne Eichels protestiert worden. So schrieb der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestages, Eduard Oswald (CSU), im Auftrag des Gremiums gleichlautende Mahnbriefe an Eichel und Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und sprach darin von "schwerwiegenden Einbrüchen für die Bahnindustrie." In Ermangelung weiterer Aufträge drohe Insolvenz für eine nicht unerhebliche Zahl von Firmen.

Auch Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte gegen das Vorhaben Eichels am Mittwoch protestiert. Mit Blick auf den geplanten Börsengang 2006 hatte er vor Haushaltsexperten erklärt: „Dann können Sie das Vorhaben vergessen." Bei Umwandlung der Zuschüsse in Darlehen würde sich die Schuldenbilanz der Bahn und damit ihre Börsen-Bewertung verschlechtern. Die Grünen hielten dem Finanzministerium Auftragsverschleppung vor. Eichel wolle durch zögerliche Behandlung der Finanzierungsvereinbarungen erreichen, dass die Aufträge im Jahresverlauf erst später beginnen. Der Minister hoffe so, 2004 noch einige 100 Millionen Euro sparen zu können.

Am Bayrischen Bahnhof startet Bauvorbereitung für Citytunnel Leipzig

LEIPZIG - Bis August 2004 lässt die Bahntochter DB ProjektBau GmbH derzeit im Auftrag der Bauherren des Citytunnel Leipzig die alten Bahnanlagen am Bayerischen Bahnhof entfernen. Der Rückbau von 14.000 Metern Schiene, 70 Weichen, 20.000 Metern Oberleitung und 80 Masten sorgt für Baufreiheit für den Aushub einer Startgrube für den Tunnelvortrieb im Frühjahr 2005. Die Grube entsteht zwischen historischem Portikus und dem Bayerischen Platz. Bis Ende 2005 wird hier die Tunnelvortriebsmaschine montiert. Der Vortrieb soll ab Jahresbeginn 2006 beginnen. Die rund 200.000 Quadratmeter große Fläche soll den Tunnelbauern im September 2004 geräumt übergeben werden. Anschließend ist auf dem Areal die Ansiedlung von Baustelleneinrichtungen wie Separieranlagen für das Bohrgut und die Baustellenlogistik vorgesehen.

Einige der alten Materialien, so die rund 15.000 Kubikmeter Schotter, werden durch die Bahn wiederaufbereitet und einer Verwertung zugeführt. Belastete Sand-Anteile werden vom Schotter getrennt, gereinigt oder deponiert. Der aufbereitete Schotter findet Verwendung beim Bau neuer Gleisanlagen. Die Bauarbeiten werden von mittelständischen Unternehmen aus der Region vorgenommen. Einzelne Maßnahmen sind zum Teil mit Lärm und verkehrlichen Beeinträchtigungen verbunden. Die historischen Bahnsteige aus Natursteinen werden ausgebaut und für die neue Anlage eingelagert. Es gibt Überlegungen, die Steine bei der Neugestaltung in diesem Bereich wieder einzusetzen.

Der einschließlich der Rampen rund vier Kilometer lange Citytunnel Leipzig wird die Innenstadt von Leipzig ab 2009 auf einer Länge von 1,8 Kilometern unterqueren und für eine optimale Anbindung der City an die Achsen des Nord-Süd-Nahverkehrs in der mitteldeutschen Region sorgen. Die Gesamtkosten für das Bauwerk betragen 571,62 Millionen Euro. Sie setzen sich zusammen aus Finanzierungen des Freistaates Sachsen, aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes, der Stadt Leipzig sowie der Deutschen Bahn AG.

Einkommen bei der DB steigen um 3,2 Prozent

BERLIN - Rund 160.000 Arbeitnehmer bei der Deutschen Bahn AG bekommen ab 1. Mai 3,2 Prozent mehr Geld. Einen entsprechenden Tarifvertrag hatten die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA mit der Arbeitgeberseite im März vergangenen Jahres ausgehandelt. Auch die Vergütungen der rund 8.000 Auszubilden bei der DB werden im Mai angehoben. Je nach Ausbildungsjahr und Tarifgebiet steigen sie um 4,4 bzw. 8 Prozent. Die Azubi-Vergütungen werden zu diesem Zeitpunkt an die Vergütungstabelle der Arbeitnehmer angebunden. Vereinbart worden war damals außerdem, die Einkommen der ostdeutschen Bahn-Mitarbeiter in drei Stufen bis 1. September 2006 an West-Niveau anzugleichen. Der Tarifvertrag läuft bis Ende Februar 2005.

Oberweißbacher Bergbahn behindertengerecht ausgebaut

OBERWEISSBACH - Die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (OBS) ist ab sofort noch kundenfreundlicher: nach drei Monaten Bauzeit, unterbrochen von der Winterpause, wurde am Mittwoch an der Bergstation Lichtenhain ein Aufzug in Betrieb genommen, der auch behinderten Fahrgästen oder Reisenden mit Kinderwagen und schwerem Gepäck einen niveaugleichen Zugang zur elektrifizierten Flachstrecke Lichtenhain – Cursdorf ermöglicht. Der Aufzug mit 675 kg Tragkraft wurde neben dem historischen Bahnhofgebäude Lichtenhain errichtet. Er fährt vom Rollstuhlbahnsteig der Bergstation bis zur Ebene des Bahnsteigs der Flachstrecke und überwindet dabei sechs Meter Höhenunterschied, die bislang für Rollstuhlfahrer unüberwindlich waren.

Zum Bau des Aufzugsturmes mussten der Hang abgetragen und als Sicherung der Baugrube eine zehn hohe Bohlen-Stützwand errichtet werden, die ihrerseits mit 15 Meter langen Erdankern gesichert wurde. Um den oberen Ausstieg des Lifts mit dem Bahnsteig der Flachstrecke zu verbinden, wurde ein 16 Meter langer Laufsteg – hervorragend auch als Aussichtspunkt nutzbar – errichtet. Er ruht auf Stützen, die bis zu neun Meter tief in den Hang getrieben wurden. Nebenbei entsteht, beginnend am Fuße des Aufzugsturmes, noch ein befestigter Weg zur benachbarten "Waldeisenbahn", der Kleinbahn der Jenaer Eisenbahnfreunde.

Einer Erneuerung wurden auch die Bahnsteige in Oberweißbach und Cursdorf an der 2,5 Kilometer langen elektrifizierten Flachstrecke unterzogen. Die neuen, jeweils 30 Meter langen Bahnsteige erhielten schiefergedeckte Wetterschutzhäuschen, neue Beleuchtung, Uhr, Vitrinen und einen Blindenleitstreifen. Die Wege zu den Bahnsteigen sowie Parkplätze an den Stationen wurden ebenfalls behindertengerecht ausgebaut und das Umfeld in einen ordentlichen Zustand versetzt. So wurde ein alter Güterschuppen teilweise abgerissen und der verbleibende Gebäudeteil saniert. In Kürze werden die Bahnsteige noch mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten ausgestattet und entlang der Wege Gehölz und Stauden angepflanzt. Für die Aufzugsanlage sowie die Erneuerung der Bahnsteige investierten der Freistaat Thüringen und die Deutsche Bahn rund eine Millionen Euro.

EU-Osterweiterung: Hohes Verkehrsaufkommen erfordert leistungsstarken Schienenverkehr

BERLIN - Die DB erwartet mit dem Beitritt neuer Mitglieder zur EU am 1. Mai 2004 im Personen- und Güterverkehr eine erhebliche Steigerung des Verkehrsaufkommens. Dabei ist es ökonomisch sowie ökologisch sinnvoll, einen möglichst großen Anteil des neuen Verkehrsvolumens auf die Schiene zu verlagern. Bereits seit Jahren arbeitet die DB mit den Bahnen der Beitrittsländer zusammen, um leistungsfähige Angebote im europäischen Schienenverkehr zu schaffen. Gemeinsame Projekte umfassen den Ausbau der Infrastruktur, die Beschaffung länderübergreifend einsetzbarer Fahrzeuge und die Entwicklung einheitlicher Regeln im technischen wie im sozialen Bereich. Die Verkürzung von Grenzaufenthalten, aber auch die Harmonisierung des Frachtrechts sowie erleichterte Zollverfahren sollen die heutigen langen Standzeiten im Güterverkehr deutlich verkürzen. Zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten gehört der Ausbau der Strecken Berlin - Stettin, Berlin - Warschau, Hoyerswerda - Breslau, Dresden - Prag und Nürnberg - Prag.

Im Rahmen der europäischen Binnenmarktstrategie wird daran gearbeitet, einen integrierten Europäischen Eisenbahnraum zu schaffen, der eine weitere Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs bedeutet. Die DB setzt sich für europaweit einheitliche Zulassungsregeln im Personen- und Güterverkehr ein. Während Deutschland in der Zulassung anderer Eisenbahnunternehmen eine europaweit führende Rolle hat, bestehen in vielen anderen europäischen Ländern noch erhebliche Barrieren für den Eintritt in den Markt. Nur mit einem europaweiten Wettbewerb können künftig alle Potenziale des umweltfreundlichsten und sichersten Verkehrsmittels Eisenbahn genutzt werden. Mit der EU-Erweiterung treten im Personen- und im Güterverkehr zahlreiche neue Regeln in Kraft. Durchgehende Züge mit hohem Qualitätsniveau, internationale Tarifangebote und unbürokratische schnelle Grenzübertritte machen die Bahn attraktiv. Nicht nur der Fern- und Güterverkehr profitiert von den neuen Verhältnissen. Auch im Regionalverkehr entstehen neue Verkehrsangebote. So fahren zum Beispiel unter dem Namen "EgroNet" in der Euroregion Egrensis, zu der Teile Sachsens, Bayerns, Thüringens sowie das tschechische Böhmen gehören, auch im Nahverkehr Eisenbahnen, Straßenbahnen und Busse mit einem gemeinsamen Fahrplan zum gleichen Tarif.

Das weltweit aktive Logistik-Unternehmen Stinnes, seit 2003 Teil des DB Konzerns, ist mit seinem Logistik-Spezialisten Schenker in allen EU-Beitrittsländern aktiv und verfügt über eine Schlüsselposition auf den neuen Wachstumsmärkten. Mit rund 100 Niederlassungen in den neuen Mitgliedsstaaten bietet Schenker die gesamte Palette logistischer Leistungen in den Bereichen Landverkehr, Luft- und Seefracht als integrierte Logistik an. Schenker ist damit in den meisten neuen EU-Staaten Marktführer für Logistik. Die Verkehrsinfrastruktur in Osteuropa wird das zusätzliche Verkehrsaufkommen ohne umfassende Investitionen kaum verkraften. Der Straßenverkehr wird hier bald an seine Leistungsgrenzen stoßen. Umfangreiche EU-Fördermittel, aber auch erhebliche Eigenmittel werden nötig sein, um die Verkehrsinfrastruktur auszubauen und zu verbessern. Momentan halten die osteuropäischen Bahnen im Güterverkehr noch gut 30 Prozent am so genannten Modal Split, dem Anteil der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtverkehrsmarkt. Um diesen Anteil annähernd zu halten, dürfen Infrastrukturinvestitionen in die Schiene nicht hinter den Ausbau des Straßennetzes zurückfallen.

Wieder Direktverbindungen zwischen München und Prag

MÜNCHEN - Ab dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember wird es wieder direkte Zugverbindungen zwischen den Städten München und Prag geben. Der Freistaat Bayern hat die DB Regio Bayern beauftragt, den zwischen Prag und Regensburg bereits bestehenden "Bayern-Böhmen-Express" pro Tag zwei Mal nach München zu verlängern. Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu sieht auf der Strecke ein erhebliches Fahrgastpotential. "Mit der EU-Osterweiterung werden die Verkehrsströme zwischen diesen beiden Wirtschafts- und Tourismuszentren noch weiter zunehmen. Um möglichst viel davon auf der Schiene abwickeln zu können, haben wir jetzt den Bayern-Böhmen-Express attraktiver gemacht und über Regensburg hinaus nach München verlängert. Damit ist er für Prag- und München-Reisende eine interessante Alternative zum Pkw", erklärte Wiesheu. Profitieren würden von dem verbesserten Zugangebot auch die Regionen entlang der Strecke wie Freising, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Cham sowie durch gute Anschlüsse auch Nürnberg und Amberg.

Minister Wiesheu machte deutlich, dass Bayern hier wieder einmal für den Bund in die Bresche springe. "Wir bieten Nahverkehrszüge auf einer Strecke an, die mit rund 450 Kilometern eindeutig dem Fernverkehr zuzurechnen ist, weil Rot-Grün in Berlin seiner Verpflichtung für den Schienenpersonenfernverkehr nicht nachkommt und die Fahrgäste im Stich lässt", so Wiesheu. Die DB AG hatte 2001 den InterRegio- und EuroCity-Betrieb zwischen Isar und Moldau auf deutscher Seite eingestellt. Daraufhin verkehrten die Züge von Prag aus zuerst lediglich bis Furth im Wald. Ende 2002 hatten dann die Regierungen in München und Prag eine Verlängerung der Züge nach Regensburg erreicht, von wo es Anschlüsse nach München gab.

Die DB AG wird beim Bayern-Böhmen-Express Züge mit annähernd IC-Qualität einsetzen und dabei auch einen Bewirtungsservice anbieten. Abfahrtszeiten werden um circa 6.45 Uhr und 16.45 Uhr in München sowie gegen 9.15 Uhr und 17.15 Uhr in Prag sein. Die Fahrtdauer wird knapp unter sechs Stunden liegen und damit kürzer sein als bei den früheren Fernzügen. "Da in den Zügen auch die Nahverkehrstarife gelten, kann man mit den Sonderangeboten Bayern-Ticket, Schönes-Wochenende-Ticket oder Deutsch-Tschechisches Freundschaftsticket und gegebenenfalls einem tschechischen Anschlussfahrschein in vielen Fällen sehr preisgünstig reisen", merkte Fritz Czeschka, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) an. Die BEG, deren Aufsichtsratsvorsitzender Minister Wiesheu ist, organisiert und bestellt im Auftrag des Freistaats die Nahverkehrszüge in Bayern.

Bahntechnik-Sparte belastet Siemens-Ergebnis

MÜNCHEN - Die Probleme der Bahntechnik-Sparte Transportation Systems (TS) machen beim Siemens-Konzern die Fortschritte in den anderen Bereichen zunichte. Im abgelaufenen Quartal stagnierte das operative Ergebnis der Bereiche wegen hoher Sonderbelastungen in der Bahntechnik bei 1,08 Milliarden Euro. TS kämpft seit Monaten mit sich lösenden Teilen und Verstrebungen bei den Alu-Chassis ihrer "Combino"-Straßenbahnzüge. Zwischen dem Dach und den Wänden entstanden Risse. Wegen der Stabilitätsprobleme mussten zahlreiche ältere Combino-Fahrzeuge zurückgerufen werden. Mit Röntgengeräten würden "nun alle Fahrzeuge untersucht", sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer. Das werde zeigen, "welche Fahrzeuge vorübergehend wieder in Betrieb gehen können" und welche nach und nach in den Siemens-Werken Uerdingen und Prag repariert werden müssen. Ein Krisenteam von 170 Mann versuche das Ausmaß der Probleme abzuschätzen. Siemens verbuchte wegen der Combino-Probleme Sonderlasten von 364 Millionen Euro und fuhr damit einen Bereichsverlust von 289 (Vorjahr: plus 64) Millionen Euro ein. Bis dato waren für das Gesamtjahr nur Rückstellungen von unter 200 Millionen Euro angekündigt. Die Gesamtkosten ließen sich noch nicht absehen, sagte Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger. Derzeit sind rund 400 Züge im Einsatz, für weitere 200 liegen Bestellungen vor.

Neuer ÖBB Autoreisezug in die Türkei

WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB bieten auch in diesem Jahr wieder ein starkes Autoreisezug-Angebot für alle Sommerurlauber. Zusätzlich zu den Ganz-Jahres-Verbindungen stehen ab Juni weitere Autoreisezüge in beliebte Urlaubsdestinationenin Italien, Kroatien und Slowenien zur Verfügung. Ohne Anreisestress kann man so Florenz, Rimini, Venedig, Rijeka und Koper erreichen. Neu ist in diesem Sommer ein direkter ÖBB Autoreisezug von Wien nach Edirne im Nordwesten der Türkei. Der neue Autoreisezug verlässt Wien jeweils an Samstagen um 23:05 Uhr (Ankunft in Edirne Montag um 07:44 Uhr), die Rückfahrt ab Edirne ist an Montagen um 13:45 (Ankunft in Wien Dienstag um 23:05). Die Reisestrecke geht über Slowenien, Kroatien, Serbien/Montenegro und Bulgarien. Buchungen und Informationen im MobilitätsCallCenter unter 05-1717 aus ganz Österreich zum Ortstarif oder direkt in größeren Bahnhöfen oder Reisebüros am Bahnhof.

Bahn bietet am 1. Mai 25 Prozent Rabatt

BERLIN - Die DB bietet am 1. Mai 25 Prozent Rabatt für Reisende mit einem Maipin 2004 vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Mit dem Pin können alle die Vorteile der BahnCard 25 nutzen und erhalten damit 25 Prozent Rabatt auf den Normalpreis. Bis zu vier Personen können zum halben Preis mitreisen. Kinder unter 15 Jahren fahren kostenlos mit. Ist ein Mitfahrer ebenfalls im Besitz eines DGB-Maipins 2004 oder der BahnCard 25, erhält er 25 Prozent Rabatt auf den Mitfahrer-Rabatt. Das Angebot gilt am 1. Mai in der 1. und 2. Klasse für eine einfache Fahrt oder für die Hin- und Rückfahrt. Die Reise muss teilweise im ICE, IC, EC oder IR zurückgelegt werden. Im Zug ist die Vorlage des DGB-Maipins 2004 erforderlich. Der Vorverkauf startet am 28. April. Das Angebot gilt am 1. Mai in der 1. und 2. Klasse für eine einfache Fahrt oder für die Hin- und Rückfahrt. Die Reise muss teilweise im ICE, IC, EC oder IR zurückgelegt werden. Im Zug ist die Vorlage des DGB-Maipins 2004 erforderlich. Die Maipins 2004 des DGB gibt es in Gewerkschaftshäusern, bei den Vertrauensleuten der Gewerkschaften sowie bei gewerkschaftlich organisierten Betriebs- und Personalräten.

Zweites Zugpaar mit Direktverbindung zwischen Berlin und Stettin

POTSDAM - Die Länder Brandenburg und Berlin haben zwischen Berlin und Stettin ein zusätzliches Zugpaar eingerichtet. Ab 03. Mai 2004 fahren insgesamt täglich vier Züge in direkter Verbindung aus der Region Berlin-Brandenburg von und nach Stettin. Dazu gilt ab dem 01. Mai 2004 für Reisende nach Stettin und Küstrin der VBB-Tarif. Außerdem wird der Geltungsbereich des Schönes-Wochenende-Ticket und des Brandenburg-Ticket der Deutschen Bahn für die Kunden bis nach Polen ausgeweitet. Derzeit fährt morgens um 07:29 Uhr ein Zug ab Berlin Zoologischer Garten, der um 09:53 Uhr in Stettin-Glowny ankommt. Abends um 18:57 Uhr geht es von Stettin zurück mit Ankunft Berlin Zoologischer Garten um 21:23 Uhr. Ab 03. Mai 2004 fährt zusätzlich zur bestehenden Verbindung ein Zug morgens ab Stettin um 07:33 Uhr, mit Ankunft um 09:50 Uhr in Berlin Ostbahnhof. Zurück geht die Abendverbindung ab Berlin Ostbahnhof um 20:05 Uhr mit Ankunft in Stettin um 22:15 Uhr. Neben den beiden direkten Verbindungen verkehrt die Linie RB 66 zwischen Angermünde und Stettin im Zwei-Stunden-Takt. Reisende von und nach Berlin steigen in Angermünde in den RE 3 um. Insgesamt fahren damit ab dem 03. Mai 2004 täglich neun Züge pro Richtung zwischen Berlin und Stettin.

ICE-Bypass Mannheim vor dem Aus?

KARLSRUHE - Das Regierungspräsidium Karlsruhe ist nach einem Bericht des "Südwestrundfunks" (SWR) beim Neubau der ICE-Strecke Frankfurt-Stuttgart gegen den von der Bahn favorisierten Bypass an Mannheim vorbei. Eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe sagte dem SWR, die von der Bahn favorisierte Strecke sei als nicht raumverträglich abgelehnt worden. Dies sei aber lediglich eine erste Tendenz, letzte Details müssten noch geklärt werden. Der Raumordnungsbeschluss soll dem Bericht zufolge spätestens Ende Mai vorliegen. Die von der Bahn befürwortete "Bypass-Variante" zwischen dem Viernheimer Dreieck und dem Pfingstbergtunnel soll eine Zeitersparnis und eine Entlastung des Mannheimer Hauptbahnhofs bewirken. Allerdings ist nach wie vor nicht geklärt, ob und wann die ICE-Strecke Frankfurt-Stuttgart überhaupt gebaut wird. Die Bahn hatte ihre Pläne für das Projekt kürzlich aus Geldnot vorerst auf Eis gelegt.

Vorübergehend kein Zugverkehr beim Rasenden Roland

PUTBUS - Aufgrund eines durch die Einwirkung von Nässe beschädigten Bahndammes ist die Strecke des "Rasenden Rolands" zwischen Putbus und Göhren auf der Insel Rügen mit sofortiger Wirkung gesperrt worden. Die weitere Vorgehensweise wurde am Dienstag gemeinsam zwischen der Landesbehörde für Eisenbahnaufsicht und der Betriebsleitung der Rügenschen Kleinbahn festgelegt. Dabei steht das Interesse an einer schnellen und sicheren Schadensbehebung im Vordergrund. Um den Reisezugverkehr so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können, soll bereits in Kürze mit den Reparaturarbeiten begonnen werden. Derzeit gehen die Verantwortlichen von einer ca. zweiwöchigen Sperrung des Zugverkehrs aus. Kurzfristig wurde daher bereits ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zu den regulären Abfahrtszeiten der Kleinbahn eingerichtet.

Zehn Jahre Rheinland-Pfalz-Takt

MAINZ (ddp-swe/ eig. Ber.) - Zehn Jahre nach Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes hat das Verkehrsministerium eine positive Bilanz gezogen. Fast doppelt so viele Fahrgäste wie bei Einführung der Taktung nutzen inzwischen den Nahverkehr im Land, sagte der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Günter Eymael am Dienstag in Mainz. Das Schienennetz sei um über 50 Prozent auf 33,4 Millionen Zugkilometer erweitert worden. Unter dem Motto "Ein Land spart Zeit" fahren die Züge in Rheinland-Pfalz seit 1994 an allen Stationen im Takt. Durch eine bessere Verknüpfung von Nah- und Fernverkehr sowie dem ÖPNV konnte die Reisezeit Eymael zufolge minimiert und die Fahrgastzahlen stärker als in anderen Ländern gesteigert werden. Das Land habe die Finanzierung neuer Fahrzeuge, wie beispielsweise von 86 Doppelstockwagen, in den vergangenen zehn Jahren mit 150 Millionen Euro bezuschusst, betonte Eymael. Angesichts knapper werdender öffentlicher Mittel müssten die Betriebskosten allerdings künftig gesenkt und die Fahrgelder angepasst werden. Die Grünen forderten dagegen den weiteren Ausbau und eine Sicherung der Finanzierung des Nahverkehrs.

Gysi vertritt Berliner S-Bahner im Schlichtungsverfahren

BERLIN - Im Tarifstreit der Berliner S-Bahn soll am Donnerstag die Schlichtung beginnen. Das teilte die Gewerkschaften Transnet am Dienstag mit. Für die Arbeitnehmer werde der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) als Schlichter fungieren. Die Interessen der Arbeitgeber vertritt der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Rüdiger Pohl, wie ein S-Bahnsprecher sagte. Die Schlichtung ist notwendig geworden, nachdem die Arbeitgeberseite die Verhandlungen für die 4000 Beschäftigten der Berliner S-Bahn am Freitag vergangener Woche für gescheitert erklärt hatte. Im Anschluss hatte ein zweistündiger Warnstreik im abendlichen Berufsverkehr das gesamte Berliner S-Bahnnetz lahm gelegt. Rund 350 Zugfahrten fielen aus. Davon waren etwa 100 000 Fahrgäste betroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft Transnet hatte die Arbeitgeberseite als Gehaltserhöhung eine Einmalzahlung von 550 Euro für 21 Monate geboten und zugleich eine Arbeitszeiterhöhung von 36 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich verlangt. Die Gewerkschaften lehnten das Angebot ab und warfen den Arbeitgebern fehlende Kompromissbereitschaft vor. Sie fordern unter anderem Einkommensverbesserungen von 3,2 Prozent, eine kurze Laufzeit des Tarifvertrages und Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung.

Schienentraktor fuhr auf Prellbock auf

BERN - Auf einer Rangierfahrt sind im Rangierbahnhof Limmattal am Dienstag um 10.50 Uhr ein Schienentraktor und ein leerer Güterwagen entgleist. Der Schienentraktor rangierte 19 Güterwagen im Rangierbahnhof Limmattal, als er bei langsamer Fahrt auf einem Rangiergleis Richtung Bahnhof Dietikon in den Prellbock fuhr. Als Folge des Anpralls entgleisten der Traktor und der erste Wagen der gezogenen Rangierkomposition. Beim Vorfall wurde niemand verletzt. An den Fahrzeugen sowie an Anlagen entstand nach ersten Schätzungen ein Sachschaden von cirka 100'000 Franken. Die Unfallursache ist Gegenstand einer Untersuchung durch die unabhängige Untersuchungsstelle für Bahnen und Schiffe des UVEK. Der Bahnbetrieb wurde nicht beeinträchtigt, im Zugverkehr gab es keine Verspätungen.

ICE-Versteigerung endet mit Höchstgebot von 30.200 Euro

FRANKFURT/Main - Bei der ersten Versteigerung eines ICE im Internet hat die Bahn einen Erlös von 30.200 Euro erzielt. Mit diesem Höchstgebot endete heute um 16.09 Uhr die spektakuläre Auktion eines ICE 2 bei eBay. Den Zuschlag erhielt die Tobit Software AG, die nun mit "ihrem" Zug und bis zu 368 Gästen an einem Samstag im Mai oder Juni auf einer Route ihrer Wahl mit Tempo 250 durch Deutschland fahren kann. Insgesamt gingen bis zum Ende der Auktion am Montag um 16.09 Uhr 96 Gebote für den ICE 2 bei eBay ein. Den Erlös der Versteigerung spendet die Bahn Off-Road-Kids e.V., einer überregional tätigen Stiftung für Straßenkinder. "Es ging uns nicht darum, möglichst preiswert ein paar Bahntickets zu bekommen", erklärte Tobias Groten, Vorstand der Tobit Software AG. "Das Angebot der Bahn war aufgrund der Einmaligkeit so verlockend, insbesondere deshalb, weil es einem guten Zweck diente." Was nun der Software-Hersteller mit einem solchen High-Tech-Schienenfahrzeug anstellt, gab das Unternehmen noch nicht bekannt. "Wir werden schon einen sinnvollen Nutzen finden", zeigte sich Tobias Groten überzeugt.

"Die ICE-Auktion war ein toller Erfolg. Ich freue mich, dass wir Off-Road-Kids wirkungsvoll helfen können", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn, der Beiratsvorsitzender der gemeinnützigen Organisation ist. Auch Bieter, die bei der eBay-Auktion leer ausgegangen sind, und natürlich auch alle anderen Firmen, Reiseveranstalter, Vereine oder Privatpersonen können bei der Deutschen Bahn einen Zug ihrer Wahl chartern. Abhängig von der Verfügbarkeit vermietet die Bahn jeden gewünschten Zugtyp, vom 300 km/h schnellen ICE 3 über doppelstöckige Regionalzüge mit bis zu 2000 Plätzen bis hin zu historischen Fahrzeugen des DB Museums. Informationen über Charterzüge gibt es direkt bei Bahn Charter, Tel. 0221/141 36 48, E-Mail: bahn.charter@bahn.de.

"Tagesspiegel": Massive Finanzierungsprobleme beim Transrapid

MÜNCHEN - Bei der geplanten Magnetschwebebahn zum Münchener Flughafen zeichnen sich offenbar massive Finanzierungsprobleme ab. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, sind die Grünen in der Bundesregierung nicht mehr bereit, bei Bundesautobahnen oder Bahnstrecken zu streichen, gleichzeitig dem bayerischen Projekt aber Millionenzuschüsse zu zahlen. Die 37 Kilometer lange Verbindung vom Münchener Hauptbahnhof zum Flughafen soll nach bisherigen Berechnungen etwa 1,6 Milliarden Euro kosten. Die Zeitung zitiert den verkehrspolitische Sprecher der Partei, Albert Schmidt, mit den Worten, er halte es "für unverantwortlich, dass der Bund Länderprojekten Zuschüsse in dieser Größenordnung gibt, wo der Bund schon selbst nicht mehr in der Lage ist, seine Verkehrswege ordentlich zu finanzieren". Nach Angaben Schmidts fehlen im Jahr 2006 schon 1,9 Milliarden Euro im Verkehrshaushalt, wenn die Subventionskürzungen nach den Vorschlägen der Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück umgesetzt werden. Dadurch entstehe "eine neue Gefechtslage". Der Bund müsse sich auf seine Infrastrukturaufgaben konzentrieren. Der Transrapid in München sei "ein Luxusspielzeug für bessere Zeiten". Bereits im letzten Jahr war die zweite in Deutschland geplante Transrapidstrecke in Nordrhein-Westfalen wegen einer völlig unklaren Finanzierung aufgegeben worden.

Wie es in dem Bericht des "Tagesspiegel" hieß, fehlten dem bayerischen Transrapidprojekt bislang mindestens 350 Millionen Euro. So seien die zwei zusätzlich in Aussicht gestellten Bundeszuschüsse von jeweils 125 Millionen Euro vollkommen ungewiss. In der mittelfristigen Haushaltsplanung des Bundes seien bislang nur 550 Millionen Euro eingestellt, davon 40 Millionen Planungsmittel. Auch die einkalkulierten 100 Millionen Euro Zuschüsse von Seiten der Bahn seien mehr als zweifelhaft. "Für die Finanzierung stehen wir nicht zur Verfügung", zitierte der "Tagesspiegel" eine Bahnsprecherin. Es gebe keine feste Zusage über 100 Millionen, weil es sich beim Münchener Transrapid um ein reinrassiges Infrastrukturprojekt handele. Unterdessen bekräftigte das Bundesverkehrsministerium die Unterstützung des Projekts. "Der Minister hat immer darauf hingewiesen, dass der Transrapid ein wichtiges Innovationsinstrument bleibt", sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) in Berlin. Die Bundesregierung habe Bayern stets Unterstützung für das Projekt zugesagt. Die Gespräche über die Finanzierung liefen. Eine Entscheidung über den Bau der Trasse soll nach Angaben des Verkehrsministeriums bis 2006 fallen.

Zuschlag für privaten Betrieb der Heidekrautbahn korrekt

POTSDAM (ddp-lbg) - Die so genannte Heidekrautbahn wird künftig durch die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betrieben. Der Zuschlag an das private Unternehmen sei vergaberechtlich überprüft und bestätigt worden, sagte der Sprecher des Verkehrsministeriums, Lothar Wiegand, am Montag in Potsdam. Ein Nachprüfungsantrag eines bei der Ausschreibung der Bahnstrecke ausgeschlossenen Mitbewerbers bei der Vergabekammer Berlin sei zuvor zurückgezogen worden. Nach den Worten von Wiegand war das Angebot des Mitbewerbers wegen formaler Fehler nicht gewertet worden. Die Prüfung habe ergeben, dass der Ausschluss korrekt war. Vor diesem Hintergrund habe der Bieter seinen Antrag zurückgezogen und verzichte auf weitere Rechtsmittel. Bei der traditionsreichen Heidekrautbahn handelt es sich um die Strecken von Berlin-Karow nach Groß-Schönebeck und Wensickendorf. Es geht um eine Leistung von rund 700 000 Zugkilometer pro Jahr. Der Verkehr auf der Strecke soll im Dezember 2005 durch die NEB gewährleistet werden.

Mehr UBB-Züge zum Europafest auf Usedom

SCHWERIN - Anlässlich des Europafestes bietet die Usedomer Bäderbahn (UBB) zusätzliche Verbindungen an, um möglichst vielen Insulanern und ihren Gästen die Teilnahme an den verschiedenen Events zu ermöglichen. Statt des zu dieser Jahreszeit üblichen Stundentaktes fahren die Züge zwischen Zinnowitz und Ahlbeck Grenze am 30. April ab 15.45 bis 22.45 Uhr alle 30 Minuten. Auch die Abendverbindungen zwischen Ahlbeck Grenze und Seebad Heringsdorf werden an diesem Tag als Halbstundentakt gefahren. Um 0.30 und 1.10 Uhr – also weit nach dem festlichen Höhenfeuerwerk – fahren die UBB - Triebwagen von Ahlbeck Grenze nach Zinnowitz. Um 0.50 Uhr verkehrt ein Zug ab Ahlbeck Grenze nach Wolgast. Zusätzliche Züge gibt es auch am 1. Mai zur Mitternachtsdisko in Ahlbeck und am nächsten Morgen zurück bis nach Stralsund – ein tolles Angebot, um ohne Auto so richtig durchfeiern zu können.

Der Tourismusverband Insel Usedom e.V. bereitet anlässlich des EU-Beitritts Polens gemeinsam mit der Stadtverwaltung Swinemünde und weiteren polnischen Partnern das „EUROPAFEST Usedom - Wolin“ vom 30. April bis zum 3. Mai vor. Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten der Inseln Usedom und Wolin statt. Direkt am Grenzübergang Ahlbeck steigt am Abend des 30. April eine Welcome - Party, u. a. mit einem Konzert der Gruppe „Ich troje“ und den „Puhdys“, die mit grenzüberschreitender Hochseilartistik und einem Höhenfeuerwerk endet. Fahrplaninformationen gibt es unter www.ubb-online.com, in den Zügen der UBB und an den Aushangfahrplänen in den Bahnhöfen und an den Haltepunkten. Dabei kommt es im bereits veröffentlichten Fahrplan zu Änderungen.

Fahrrad-Kurierservice fährt in 4 ½ Stunden von Köln nach München

NEU-ISENBURG - 20 Fahrradkuriere aus Köln können ihren Kunden ab sofort einen Zustellservice binnen weniger Stunden fast in ganz Deutschland anbieten. Der "Trick": Die Kuriere radeln nicht etwa quer durch die Republik, sondern übergeben die Eilsendungen am Kölner Hauptbahnhof an den ic:kurier-Service von time:matters, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa Cargo AG. Der Zug bringt das eilige Frachtgut an jede der rund 140 ic:kurier Stationen in Deutschland. So ist ein Vertrag, eine Filmkopie, eine vergessene Lesebrille, ein Notebook, ein Ersatzteil oder jede andere eilige Sendung in kurzer Zeit beim Empfänger – z.B. von Köln nach München in nur 4 ½ Stunden. Der Fahrrad-Bahn-Eildienst ist in erster Linie für Unternehmenkonzipiert, die in der Innenstadt nicht weiter als etwa 5 km vom Bahnhof entfernt ihren Sitz haben. Vor allem in den Stoßzeiten sind Zweirad-Kuriere meist schneller als das Auto, das die Eilsendungen bei größeren Entfernungen abholt bzw. zustellt. time:matters bietet den ic:kurier heute schon bundesweit als Tür-zu-Tür-Service an, um dringende Sendungen noch am selben Tag in ganz Deutschland zu transportieren. Auf Langstrecken bietet time:matters auch die Beförderung per Flugzeug an, und dies europaweit.

Bei den 20 Kurier-Radlern handelt es sich um die Pedaltreter des Kölner Fahrradkurierservice Bike Syndikat, die das Projekt federführend für die Kölner Radkuriere übernommen haben. Die Lufthansa Cargo-Tochter time:matters wird in einem mehrmonatigen Pilotversuch in Köln die innovative Logistik-Kombination aus Fahrrad und Bahn testen, bevor der Service auch in anderen Städten eingeführt werden soll. Der Pilotversuch wurde mit Unterstützung des Netzwerks Fahrradkurierdienste NRW initiiert, das vom Bundesverband der Fahrradkurierdienste (bdf) e.V. gemeinsam mit dem Rhein-Ruhr- Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) e.V. durchgeführt wird. Es wird durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) als Beitrag zur landesweiten Umsetzung der Agenda 21 NRW gefördert. Mit der Kombination aus Fahrrad und Bahn setzt time:matters auf zwei besonders umweltfreundliche Transportmittel. Der bdf stellt die jährliche Ökobilanz für die deutschen Radkuriere wie folgt auf: 3,5 Mio. Sendungen werden über 17 Mio. Kilometer befördert, was 1,5 Mio. Liter Kraftstoff gegenüber dem Pkw-Transport einspart. Ein einzelner Radkurierdienst legt am Tag durchschnittlich 622 km zurück und erspart der Umwelt somit rund 185 kg CO2. Für den ic:kurier ergeben sich vergleichbare Umweltvorteile gegenüber dem Auto. Ab einer Entfernung von ca. 150 Kilometer ist die Rad-Bahn-Kombination zudem nicht nur umweltbewusster, sondern im Allgemeinen auch preiswerter als der Kfz-Transport, und bietet daher neben ökologischen auch ökonomische Vorteile.

Die time:matters GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Lufthansa Cargo AG, bietet deutsche und internationale "Special Speed Services" für die Beförderung hocheiliger und besonders wichtiger Dokumente und Materialien per Flugzeug und Bahn an. Hierzu kann auf das gesamte Linienflugnetz der Deutschen Lufthansa sowie auf zahlreiche Flugverbindungen weiterer Vertragspartner zugegriffen werden: täglich mehr als 900 kontinentale und über 60 interkontinentale Verbindungen, rund 340 Ziele in 89 Ländern. In Deutschland steht der time:matters-Bahnservice ic:kurier an derzeit 137 ICE- und EC/IC-Bahnhöfen zur Verfügung. Experten erwarten eine stark steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kurierdiensten, weil sich die Geschwindigkeit für die Unternehmen unmittelbar in wirtschaftlichen Vorteilen niederschlägt.

Hilfsgüter treffen in Nordkorea ein

PEKING (dpa/ eig. Ber.) - Vier Tage nach der Bahnkatastrophe in Nordkorea sind erste Hilfslieferungen aus dem Ausland für die tausenden Opfer eingetroffen. Elf Lastwagen mit Hilfsgütern und Nahrungsmitteln aus China erreichten den Unglücksort Ryongchon im Nordwesten des Landes. Die verheerende Explosion beim Rangieren von Waggons mit Öl und Chemikalien habe "ungeheure Verwüstungen" angerichtet und den Ort zu 40 Prozent zerstört, berichten Rotkreuzhelfer. Nach amtlichen nordkoreanischen Angaben wurden 161 Menschen getötet, darunter 76 Schulkinder. 1300 Menschen wurden teils schwer verletzt. Viele liegen mit schweren Brand- und Schnittverletzungen in Krankenhäusern, in denen einfachste Hilfsmittel fehlen.10 000 Menschen wurden nach UN-Angaben obdachlos.

Neuer Fahrplan für Schmalspurbahnen im Harz

WERNIGERODE (ddp-lsa) - Bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH ist am vergangenen Samstag der Sommerfahrplan in Kraft getreten. Damit bietet die Bahn entsprechend der höheren Nachfrage wieder ein deutlich dichteres Zugangebot auf der Brockenstrecke und mehr Dampfzüge an allen Freitagen, Samstagen und an Feiertagen im Selketal an. Die Fahrzeiten entsprechen etwa denen des vergangenen Sommerhalbjahres. Am 1. Mai wird zusätzlich der erstmals durchgehende Betrieb mit Zwei-System-Stadtbahnwagen zwischen Nordhausen-Krankenhaus und Ilfeld-Neanderklinik aufgenommen, so dass sich der Fahrplan dort ab diesem Zeitpunkt­ zwischen Nordhausen und Ilfeld nochmals verändert.

Bombardier liefert weitere 120 Triebwagen an Metro-North Railroad

BERLIN - Bombardier Transportation hat bekannt gegeben, dass die Metropolitan Transportation Authority/Metro-North Railroad (MTA/MNR) in New York im Rahmen eines bestehenden Vertrages Optionen über den Bau von 120 elektrischen Nahverkehrs-Triebwagen des Typs M-7 eingelöst hat. Die Optionen haben ein Volumen von 174 Millionen Euro (206 Millionen USD). Bombardier hat damit feste Aufträge über nunmehr insgesamt 978 M-7 Wagen für MTA Commuter Railroads verbucht. Inbegriffen sind ein Basisauftrag über 192 Fahrzeuge (von MTA/LIRR) sowie 786 optionale Wagen (von MTA/LIRR und MTA/MNR). Der Gesamtwert der bis heute fest verbuchten Aufträge beläuft sich auf 1,8 Milliarden Euro (1,9 Mrd. USD). Bei Einlösung der verbleibenden 288 Optionen erreicht der Vertrag ein Gesamtvolumen von 2,3 Milliarden Euro (2,4 Mrd. USD) und wird 1.266 M-7 Fahrzeuge umfassen.

Die neuen M-7 Fahrzeuge, die über 40 Jahre alte Elektrotriebwagen ersetzen, sind mit modernster Schienenfahrzeugtechnologie ausgestattet. Dazu gehören IGBT-Antrieb, ein energiesparendes dynamisches Bremssystem sowie an Bord befindliche Überwachungs- und Diagnosesysteme. Die korrosionsbeständige Stahlkonstruktion der M-7 wird am Bombardier Standort La Pocatiere im kanadischen Quebec produziert, Innenausstattung und Endmontage finden am New Yorker Standort Plattsburgh statt. Bau und Vormontage einzelner Komponenten, wie z.B. Drehgestellrahmen, sind am Bombardier Standort Auburn, New York, angesiedelt.

Hunderte Tote bei Zugkatastrophe

PJÖNGJANG (dpa/ eig. Ber.) - Einen Tag nach dem schweren Zugunglück im Norden Nordkoreas bahnt sich ein Wandel in der Informationspolitik an. Nachdem sich die nordkoreanische Regierung am Donnerstag in Schweigen gehüllt und Telefonleitungen gekappt hatte, nannte sie am Freitag eine offizielle Opferzahl von mehreren hundert Toten und Tausenden. Zuvor waren am Donnerstag von südkoreanischen Medien bis zu 3000 Tote befürchtet worden. Bei der Explosion wurden nach von Nordkorea bestätigten Angaben 1850 Wohnungen zerstört. 6350 Häuser seien teilweise beschädigt worden. Im Umkreis von 600 Metern wurden nach südkoreanischen Medienberichten Häuser beschädigt oder zerstört. Dem schwedischen Botschafter in der Hauptstadt Pjöngjang, Paul Beijer, sagten Vertreter Nordkoreas, die Explosion der Waggons mit Sprengstoff sei durch einen Funken ausgelöst worden, als ein mit Dynamit beladener Wagen mit einem Stromkabel in Berührung kam. Der Sprengstoff sei für den Tunnelbau bestimmt gewesen, sagte Beijer dem Nachrichtensender CNN. Unterdessen rollt nach dem offiziellen Hilfeersuchen der nordkoreanischen Regierung die internationale Hilfe allmählich an. Ein Team der UN, des Roten Kreuzes, von Hilfsorganisationen wie der Welthungerhilfe sowie Vertreter der EU reisen am Samstag zu dem Unglücksort, zahlreiche Länder haben Nordkorea ihre finanzielle Unterstützung zugesagt.

Kohle für den Rasenden Roland

PUTBUS - Am Abend des 20.04.2004 traf in Putbus ein Güterzug der besonderen Art ein. Sechs Güterwagen, voll beladen mit ca. 300  Tonnen polnischer Steinkohle, wurden von zwei Lokomotiven der Westfälischen Almetalbahn auf das regelspurige Gleis an der Kohlenbanse des Rasenden Rolands bugsiert. Die Lieferung der hochwertigen Steinkohle auf dem Schienenwege erfolgte auf Initiative des neuen Kleinbahn-Geschäftsführers Ludger Guttwein. Fast ein Novum, denn in den vergangenen Jahren wurde der Betriebstoff für die Dampflokomotiven des Rasenden Rolands ausschließlich auf dem Straßenwege angeliefert. Nach intensiven Recherchen und Preisvergleichen stellte sich jedoch heraus, dass die Kohle auf dem traditionellen Wege wieder günstiger zu beschaffen ist. Noch am Morgen des folgenden Tages wurde vor Ort mit der Entladung in die Kohlenbanse des Bahnbetriebswerkes Putbus begonnen. Der nun angelegte Vorrat sichert für die folgenden Saisonmonate den reibungslosen Betrieb des Rasenden Rolands.

DB Regio übernimmt Geschäftsanteile der Burgenlandbahn

ZEITZ - Die DB Regio AG hat am Freitag weitere 30 Prozent Geschäftsanteile an der Burgenlandbahn GmbH erworben. Dabei handelt es sich um die Beteiligung der insolventen Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH. DB Regio Südost hält damit 100 Prozent der Gesellschaftsanteile. Die Übernahme sichert den Betrieb auf den fünf Strecken der Burgenlandbahn zunächst bis Ende 2006. Für den Zeitraum danach sind die Strecken ausgeschrieben. Die Neustrukturierung bringt einen Wechsel in der Geschäftsführung mit sich. Die bisher von der KEG bestellten Mitglieder wurden abberufen. Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung ist Michael Hahn. Der 49-Jährige ist in Personalunion Vorsitzender der Regionalleitung Südost der DB Regio AG. Das operative Geschäft in Zeitz nimmt weiterhin Dirk Nahrstedt als Geschäftsführer wahr.

Für die nächsten Monate strebt die Burgenlandbahn eine Steigerung der Fahrgastzahlen an. „Außerdem wollen wir während der Landesgartenschau in Zeitz die Leistungsfähigkeit der Burgenlandbahn unter Beweis stellen“, so Michael Hahn. Die Burgenlandbahn ist ein regionales Eisenbahnverkehrsunternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. Auf insgesamt fünf Strecken (Weißenfels - Teuchern - Deuben - Zeitz, Teuchern - Naumburg, Naumburg - Nebra - Artern, Merseburg - Querfurt, Merseburg - Schafstädt) betreibt sie seit Anfang 1999 den Schienenpersonennahverkehr.

SBB und SNCF wollen ihre Zusammenarbeit verstärken

PARIS - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die französische Bahngesellschaft SNCF wollen künftig im TGV-Bahnverkehr und im grenzüber­schreitenden Regionalverkehr noch stärker zusammenarbeiten und haben dazu am Freitag in Paris zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Die erste betrifft die gemeinsame Marketinggesellschaft Lyria, die mit dem kommerziellen Betrieb der TGV-Linien Paris - Lausanne und Paris -Neuenburg - Bern - Zürich beauftragt ist. Dam Kontrakt zufolge ist die Aufstockung des SBB-Anteils am Aktienkapital der gemeinsamen Gesellschaft vorgesehen. Ab dem 1. Januar 2005 wird Lyria neu sämtliche TGV-Verbindungen zwischen Paris und der Schweiz vermarkten. Sie ist ab Anfang 2005 somit auch für die TGV-Linie Genf – Paris verantwortlich. Im Jahr 2007 soll Lyria ihre Aktivitäten auf die neue Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris - Zürich ausweiten, welche über die neue Schnellstrecke des TGV Est über Strassburg und Basel geführt wird. Zu einem späteren Zeitpunkt kommt die neue, schnellere Verbindung zwischen Genf und Paris hinzu, welche von der neuen Strecke zwischen Bellegarde und Bourg-en-Bresse via Haut-Bugey profitiert. Im Zeitraum 2010/2011 schließlich verkürzen sich dank des TGV Rhin - Rhône die Reisezeiten der Hochgeschwindigkeitszüge in Richtung Basel, Bern und Zürich.

Die zweite am Freitag unterzeichnete Vereinbarung zwischen SBB und SNCF betrifft den regionalen Personenverkehr zwischen der Schweiz und Frankreich. Der grenzüberschreitende Regionalverkehr der beiden Länder profitierte in den letzten Jahren von bedeutenden Innovationen, namentlich in den Regionen Basel und Genf. "Die unterzeichnete Absichtserklärung wird es uns erlauben, neue und marktfähige Angebote zu lancieren, um den Verkehr über die Grenzen hinweg weiterzuentwickeln", betonte Louis Gallois, Präsident der SNCF. Die Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen ist die Fortsetzung einer langen Kooperation zwischen der SNCF und der SBB. "Aus Sicht der beiden Bahnen sind die Fragen, welche die großen Bahnunternehmungen in Europa heute beschäftigen, ähnlich. Die Antwort auf diese Fragen heißt grenzüberschreitenden Kooperationen", erklärte SBB-Chef Benedikt Weibel anlässlich des Vertragsabschlusses. "Die heute unterzeichnete Absichtserklärung ist der sichtbare Beweis dafür."

Bahnkatastrophe in Nordkorea: Tausende Opfer befürchtet

SEOUL - Bei einer verheerenden Explosion nach dem Zusammenstoß zweier mit Treibstoff beladener Züge in Nordkorea nahe der Grenze zu China werden tausende Tote und Verletzte befürchtet. Das berichten südkoreanische Medien. Genaue Angaben gibt es nicht, da die amtlichen Medien des Landes schweigen. Nicht einmal das Unglück wurde bislang offiziell bestätigt. Internationale Telefonleitungen wurden unterbrochen, so dass keine Informationen nach außen dringen können. Nach Berichten südkoreanischer Medien prallten die beiden Züge am Bahnhof von Ryongchon im Nordwesten des abgeschotteten Landes aufeinander. Die Wucht der anschließenden Explosion habe den Bahnhof komplett zerstört. Das Szenario nach der Explosion erinnere an die "Auswirkungen eines gewaltigen Bombenangriffs", zitierte die Agentur Augenzeugen. Die kommunistische Führung in Pjöngjang habe den Notstand über die Region und eine de-facto- Nachrichtensperre verhängt, indem sie die internationalen Telefonleitungen kappte.

Unterdessen hat die DB betont, eine Katastrophe wie in Nordkorea sei auf dem deutschen Netz praktisch ausgeschlossen. Die Sicherheitsstandards insbesondere für Transporte von Chemikalien und entzündlichen Stoffen seien hier zu Lande deutlich höher, sagte ein Sprecher der Fracht-Tochter Railion am Donnerstag in Mainz. So gebe es für Gefahrgutzüge besondere Kontrollen etwa von Kesselwagen und Lokomotiven. Generell werde ein Zug zwangsgebremst, wenn ein Haltesignal überfahren wird. Spezielle Wagen für besonders gefährliche Flüssigkeiten seien mit besonderen Puffern ausgestattet, und die Wände müssten eine bestimmte Druckfestigkeit haben. Alle vier Jahre müssen Sachverständige die Tanks untersuchen. Die Bahntochter Railion hat 35 000 Kesselwagen für Gefahrgüter. Rund ein Drittel der Transporte sind mit Mineralöl und Mineralölprodukten gefüllt. Besonders sensible Fahrten werden so weit wie möglich über Strecken jenseits von Ballungsräumen geführt.

InterConnex wird teurer

BERLIN - Die Fahrt mit den InterConnex-Zügen wird ab 1. Mai teurer. Wie der private Bahnkonkurrent Connex am Donnerstag mitteilte, betrage der Preis für die Normaltarif-Fahrkarte von Rostock nach Leipzig künftig beispielsweise 37 Euro anstatt 31 Euro, von Berlin-Lichtenberg nach Stralsund 21 Euro anstatt 18 Euro. Als Grund für die deutliche Anhebung um durchschnittlich 14,5 Prozent nannte Connex die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit der InterConnex-Züge zu sichern. Ein großer Teil der Fahrgäste mache inzwischen von den Rabatten auf die sowieso schon sehr günstigen InterConnex-Fahrpreise Gebrauch. So sei zum Beispiel jüngsten Erhebungen zufolge weit mehr als die Hälfte der Kunden jünger als 27 Jahre und erhalte damit 30 Prozent Ermäßigung. Das sei wesentlich mehr als erwartet, hieß es. Da die Fahrpreiserhöhung von niedriger Basis ausgehe, blieben die InterConnex-Fahrkarten dennoch vergleichsweise preiswert, betonte das Unternehmen. Im Vergleich zum billigsten Normaltarif einer einfachen Fahrt bei der DB seien die InterConnex-Tickets zwischen 25 und 33 Prozent günstiger.

'manager magazin': Bahn plant neue Konzernzentrale für 600 Mio Euro bis 2010

BERLIN - Die DB will nach einem Bericht des "manager magazin" bis zum Jahr 2010 rund 6.000 seiner über ganz Berlin verteilten Mitarbeiter in einem neuen Firmensitz zusammenziehen. Die neue Konzernzentrale am derzeit bevorzugten Standort Berlin Hauptbahnhof Lehrter Bahnhof werde Berechnungen eines Architekturbüros zufolge rund 600 Millionen Euro kosten, hieß es. Die neue Konzernzentrale solle einen 150 Meter hohen Turm und ein öffentlich zugängliches, großzügig ausgestattetes so genanntes Konzernforum umfassen. Dieser Teil der Konzernzentrale solle ähnlich wie die Wolfsburger Autostadt des Volkswagen-Konzerns vor allem der Verbesserung des Images des Bahnkonzerns dienen. Doch die neue Zentrale werde nach Angaben des Unternehmens vor allem "die Wirtschaftlichkeit erhöhen und Synergien heben".

Konzernsprecher Werner Klingenberg wollte den Bericht "in dieser Ausgeprägtheit" nicht bestätigen. Es gebe bisher weder eine konkrete Planung noch einen Beschluss zum Bau, schon gar nicht zu dessen Gestaltung. Die Bahn könne ebenso auch auf das Gleisdreieck oder das Ostkreuz ausweichen. Bahnchef Hartmut Mehdorn werde sich "für das entscheiden, was am günstigsten ist", so Klingenberg. Der Bau dieses Turmes sei "eine von mehreren Optionen, um die Mitarbeiter in der Hauptstadt auf wenigen Standorten zu konzentrieren". "Wir haben zu viele Standorte mit zu hohen Mietkosten", sagte Klingenberg. Sollte die Bahn ihre Pläne verwirklichen, stünde auch die derzeitige Konzernzentrale im Tower am Potsdamer Platz zur Disposition. Derzeit hat die Bahn den Turm "bis 2010 sehr günstig angemietet", sagte Klingberg. "Gleichwohl wäre die Nutzung eines bahneigenen Grundstückes preiswerter", räumt der Sprecher ein.

Mecklenburg-Vorpommern: Immer bequemer im Regionalverkehr

SCHWERIN - Weitere Doppelstockwagen der neuesten Bauart verstärken künftig die Flotte des Regionalverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem im Dezember 2003 die ersten von 12 neuen Doppelstockwagen in Rostock vorgestellt wurden, sind jetzt auch die neuen Steuer- und Servicewagen im Einsatz. Die RE 5 von Rostock über Berlin nach Elsterwerda ist nun vollständig mit den neuen Wagen ausgerüstet. Alle sieben Garnituren dieser Linie, einschließlich der Reserve, fahren jetzt mit vier neuen Wagen. Der RE 5 bietet ein Sitzplatzangebot von 384 in der zweiten und 31 in der ersten Klasse. Die neuen Steuerwagen sind mit behindertengerechten Einrichtungen und einem abgetrennten Raucherbereich ausgestattet. Im neuen Servicewagen sind die Sitzplätze der 1. Klasse mit großen Tischen und Steckdosen für Laptops ausgestattet. Geschäftsreisende reisen komfortabel und können entspannt arbeiten. Ein Imbiss- und Getränkeautomat versorgt die Reisenden mit Getränken und Snacks.

Die neuen Wagen bieten durch die Neukonstruktion des Wagenkastens mehr Beinfreiheit im Untergeschoss am Fenster und eine größere Transparenz durch erweiterte Fensterfronten. Im Obergeschoss erwartet die Fahrgäste eine veränderte Sitzlandschaft. Klimatisierung, gute Geräuschdämmung und luftgefederte Drehgestelle der 160 km/h schnellen Wagen sorgen für hohen Reisekomfort. Alle Neubaudoppelstockwagen sind bereits ab Werk mit dem Fahrgastinformationssystem mobil.info plus ausgerüstet. Hierbei steht der Fahrgastnutzen im Vordergrund. Die Kunden der RE 5 erhalten nun während der Fahrt über tonlose Flachbildschirme aktuelle Informationen der Bahn über die Strecke, Anschlussmöglichkeiten, Fahrplanänderungen oder eventuelle Betriebsstörungen. Dafür wird eine direkte Verbindung von mobil.info plus zum Reisenden-Informationssystem (RIS) eingerichtet. Darüber hinaus wird ein abwechslungsreiches Programm aus Nachrichten, Kultur, Sport und Wetter vorbereitet, das die Fahrgäste zusätzlich unterhält.

Keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen für Berliner S-Bahner

BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn wird es nun doch keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen für die Beschäftigten geben, die sich am Mittwochmorgen an spontanen Arbeitsniederlegungen beteiligt haben. Das habe der Arbeitsdirektor der S-Bahn Transnet zugesichert, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Die Tarifverhandlungen bei der Berliner S-Bahn GmbH waren gestern vertagt worden. Sie sollen nun nach Vorstellungen von Transnet am Freitag fortgesetzt werden. Die Tarifkommission prüft jetzt das erste Angebot der Arbeitgeberseite. "Das Papier enthält Zugeständnisse, aber auch Zumutungen", sagte Transnet-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Er hoffe dennoch auf eine Einigung auf dem Verhandlungswege.

Falsch gestellte Weiche offenbar Ursache für Zugunglück

GÖPPINGEN (ddp) - Eine falsch gestellte Weiche war vermutlich die Ursache für das Zugunglück am Mittwoch in Süßen im Kreis Göppingen. Bei dem Zusammenprall zwischen einem Regionalzug und einem Messzug war eine Lokführerin getötet worden, sechs Menschen erlitten leichte Verletzungen. Der Regionalzug sei nach den bisherigen Ermittlungen kurz vor der Unglücksstelle auf das Gegengleis geleitet worden, teilten Polizei, Staatsanwaltschaft und Bundesgrenzschutz am Donnerstag mit. Dort prallte er frontal mit dem Messzug zusammen. Wer für die falsch gestellte Weiche verantwortlich war, müsse noch geklärt werden, hieß es weiter. Arbeiter seien in den vergangenen Tagen mit Wartungsarbeiten an der Weichenanlage beschäftigt gewesen. Auch am Mittwochmorgen seien mehrere Teams sowohl am Gleis als auch im Bahnhof Süßen im Einsatz gewesen.

Bahn hat angeblich Interesse an Green Cargo

STOCKHOLM (Reuters/eig. Ber.) - Nach Informationen aus Investmentbanker-Kreisen führt die DB Gespräche über den Kauf von Green Cargo, dem staatlichen schwedischen Schienenfracht-Unternehmen. "Es gibt seit einiger Zeit Gespräche zwischen Green Cargo und der Deutschen Bahn", sagte ein schwedischer Investmentbanker der Nachrichtenagentur Reuters. Die Deutsche-Bahn-Tochter Railion lehnte am Donnerstag einen Kommentar dazu ab. Ein Sprecher sagte lediglich: "Tatsache ist, dass wir seit 2000 erfolgreich mit Green Cargo kooperieren." Generell sei Railion als führender europäisches Schienenfrachtunternehmen daran interessiert, sein Netzwerk weiter auszubauen. Green Cargo betreibt etwa 80 Prozent der Frachtzüge in Schweden. Die Gruppe hat etwa 3500 Angestellte und einen Umsatz von mehr als 680 Millionen Euro.

Arbeitsniederlegung bei der S-Bahn in Berlin

BERLIN - Im Tarifstreit der Berliner S-Bahn hat eine rund einstündige Arbeitsniederlegung am Mittwochmorgen zu erheblichen Behinderungen im Berufsverkehr geführt. Betroffen davon war nahezu das gesamte S-Bahnnetz, sagte ein Unternehmenssprecher. Etwa 120 Züge fielen aus, 40 000 Fahrgäste kamen nach Angaben der S-Bahn zu spät. Nach Angaben der Gewerkschaft Transnet waren zunächst Aufsichtspersonal und Zugführer am Knotenpunkt Bahnhof Friedrichstraße in den Ausstand getreten. Gegen 7.00 Uhr wurden dort Züge gestoppt. Dadurch sei die Ost-West-Linie "ziemlich lahmgelegt". Auch die Nord-Süd-Strecke war betroffen, sagte der Transnet-Sprecher. Die S-Bahn-Geschäftsführung kritisierte die Aktion als "unzulässig und unangemessen". Gewerkschaften und Arbeitgeber hätten Ende März schriftlich vereinbart, dass im Vorfeld der Tarifverhandlungen, die am Mittwoch Nachmittag begannen, auf jegliche Arbeitsniederlegungen verzichtet werde, sagte ein Sprecher. Inzwischen wurden bereits mehrere der Streikenden suspendiert. "Wir prüfen die ganze Palette arbeitsrechtlicher Konsequenzen", sagte S-Bahn-Geschäftsführer Günter Ruppert. Kündigungen und Schadensersatzforderungen schloss er nicht aus.

Unterdessen sind die Tarifverhandlungen ergebnislos vertagt worden. Sie werden nun voraussichtlich am Freitag fortgesetzt. Die Arbeitgeberseite legte ein erstes Angebot vor, besteht aber weiterhin auf massiven Einschnitten bei den Beschäftigten. Die S-Bahn fordert unter anderem eine Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich. Ebenso ist die Streichung von Zulagen bzw. Sonderzahlungen vorgesehen. Transnet will dagegen für die rund 4000 S-Bahn-Beschäftigten fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt, höhere vermögenswirksame Leistungen und eine prozentuale Anpassung der Azubi-Vergütung an die Entgeltgruppe der Facharbeiter. Transnet-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann nannte die Situation "verfahren." Allerdings könne noch nicht von einem Scheitern gesprochen werden. Die Verhandlungen sollen nun in der Tarifkommission ausgewertet werden. Zimmermann kritisierte zugleich die Suspendierung von S-Bahn-Beschäftigten, die sich am Mittwochmorgen an einer spontanen Arbeitsniederlegung beteiligt hatten. Transnet verlange, dass der Arbeitgeber arbeitsrechtliche Maßnahmen unterlasse.

Eisenbahnbrücke bei Besigheim wird durch einen Neubau ersetzt

STUTTGART - Mit einem symbolischen Spatenstich ist am Mittwoch das offizielle Startsignal für den Neubau der Eisenbahnbrücke über die Enz bei Besigheim gefallen. Die in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute sechsfeldrige Eisenbahnbrücke liegt auf der zweigleisigen Strecke Bietigheim - Heilbronn - Osterburken. Sie wurde seinerzeit aus Schweißeisen gefertigt und muss jetzt nach rund 130 Jahren Nutzungsdauer durch einen Neubau ersetzt werden. Nach Untersuchung mehrerer Varianten wird rund 11 Meter neben der bestehenden Eisenbahnbrücke eine fünffeldrige Spannbetonhohlkasten-Brücke errichtet. Die neue Brücke überspannt mit rund 170 Metern Länge (4 Felder mit je 32,25 Meter, 1 Feld mit 41 Meter) die Enzaue sowie die Enz. Ihr schließt sich eine so genannte Fachwerktrogbrücke aus Stahl mit einer Stützweite von 35 Meter über die Bundesstraße 27 an.

Im weiteren Verlauf wird im vorhandenen Damm, der auf geologisch „unruhigem“ Untergrund liegt, auf einer Länge von 132,5 Meter eine "Brücke im Damm" errichtet. Bei diesem bislang in Deutschland einmaligen Bauverfahren wird eine im Damm liegende Stahlbetonplatte auf Bohrpfähle gelegt, die rund 42 Meter tief im Untergrund verankert sind. Die Fertigstellung der neuen Brücke sowie die Inbetriebnahme ist in zwei Stufen geplant. Im Dezember 2005 wird das Streckengleis Bietigheim – Osterburken in Betrieb genommen. Das Gleis der Gegenrichtung folgt im Juni 2006. Danach erfolgt der Rückbau der alten Brücke. Insgesamt betragen die Investitionen in die neue Enzbrücke rund 17,2 Mio. Euro, die sich Bahn, Bund und das Land Baden-Württemberg teilen.

Zugunglück in Baden-Württemberg

STUTTGART (AP/ eig. Ber.) - Beim Zusammenstoß eines unbesetzten Regionalzugs und eines Messzugs im Bahnhof von Süßen bei Göppingen in Baden-Württemberg ist am Mittwoch eine Lokführerin ums Leben gekommen. Nach Angaben des Bundesgrenzschutzes wurden sechs Menschen in dem Messzug leicht verletzt. Zwei der in dem Messzug befindlichen Personen konnten noch rechtzeitig abspringen. Nach Angaben der Bahn prallten der Messzug und der Regionalzug gegen 08.55 Uhr auf der Strecke von München nach Stuttgart zusammen und sprangen aus den Schienen. Dabei wurde auch die Oberleitung beschädigt. Die Unglücksursache war zunächst unbekannt. Der Bahnhof Süßen war für den Zugverkehr gesperrt. Der Fernverkehr wurde über Aalen/Donauwörth umgeleitet bzw. endete vorzeitig in Göppingen bzw. Geislingen (Steige). Im Regionalverkehr fielen zahlreiche Züge komplett aus, andere verkehrten nur auf Teilstrecken. Zwischen den Bahnhöfen Göppingen und Geislingen (Steige) war ein Busnotverkehr eingerichtet.

Neue Nahverkehrs-Angebote der Bahn nach Tschechien und Polen

DRESDEN - Zur Erweiterung der EU am 1. Mai 2004 bietet der Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio AG jeweils an den Wochenenden neue Verbindungen in die Nachbarstaaten Tschechien und Polen an. Bereits ab dem 2. Mai nimmt der "WanderExpress Bohemica" jeweils einmal je Wochenendtag bis 31. Oktober von Dresden nach Decin in Tschechien Fahrt auf. Die Abfahrt ab Dresden Hauptbahnhof erfolgt 7.55 Uhr, die Rückfahrt ab Decin 16.25 Uhr. Dieses neue Angebot wird durch die bereits bestehenden fünf Zugpaare des Elbe-Labe-Sprinters zwischen Bad Schandau und Decin komplettiert. Geplant ist auch ein neues VVO-Tarifangebot. Vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung der tschechischen Partner werden ab Anfang Mai die Tageskarten für den Verbundraum grenzüberschreitend gelten, nicht nur für den Elbe-Labe-Sprinter und den neuen Wanderzug, sondern auch für andere tschechische Regionalbahnen in Grenznähe und für grenzüberschreitende Busangebote wie die Linie zwischen Teplice und Altenberg. Ausflüge ins Nachbarland Tschechien werden so auch tariflich ganz einfach.

Ab 13. Juni ist Liberec in Tschechien auch aus dem Raum Dresden ohne Umsteigen per Bahn erreichbar. Jeweils an den Wochenenden werden viermal pro Tag die Züge der RegionalExpress-Linie 2 Dresden - Zittau bis nach Liberec am Rande des tschechischen Riesengebirges verlängert. Die modernen Triebwagen benötigen für die 130 Kilometer lange Strecke rund 2,5 Stunden, ab Zittau dauert die Fahrt 40 Minuten bis Liberec. Für die Nutzung der Züge in den Beitrittsländern in Grenznähe gilt das Schönes-Wochenende-Ticket (SWT). Das Ticket kostet 30 Euro pro Tag. Zwei Euro günstiger gibt es das Spezialticket zum ermäßigten Preis von 28 Euro an den Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn. Bis zu fünf Personen bzw. Eltern oder Großeltern mit allen eigenen Kindern/Enkeln unter 15 Jahre können damit reisen. Für Fahrten ab Bischofswerda können auch die Tageskarten des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien bis Liberec genutzt werden.

Die neuen Verbindungen nach Polen fallen indes bescheidener aus. Ab Mitte Juni ist die Aufnahme eines neuen Angebotes im kleinen Grenzverkehr zwischen Görlitz und dem polnischen Zgorzelec vorgesehen. Hier werden täglich zusätzlich zwei Zugpaare der RegionalExpress-Linie 1 Dresden – Görlitz bis/ab Zgorzelec verkehren. Zusätzlich pendeln zwei polnische Zugpaare bis/ab Görlitz. Damit entstehen neue Anschlussverbindungen zwischen Dresden und Wroclaw. "Zusätzliche Züge rechnen sich derzeit noch nicht, sind künftig aber durchaus denkbar," sagte Klaus-Dieter Martini, Leiter des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG. Für den Bahnhof Görlitz plant die Deutsche Bahn anlässlich der EU-Osterweiterung einen erweiterten Service: So wird ein neues Wegeleitsystem in Deutsch, Englisch und Polnisch eingerichtet. Auch Ansagen in polnischer Sprache wird es hier geben.

Für die Entwicklung grenzüberschreitender Angebote aus dem so genannten EU-Grenzregionen-Programm stellt die Europäische Kommission dem VVO rund 600.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Als Partner beteiligen sich die sächsischen Verkehrverbünde Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON), Mittelsachsen (VMS) und Vogtland (ZVV) sowie die TU Dresden, Professur Verkehrs- und Infrastrukturplanung. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Ziel ist es, die planerischen Grundlagen für einen attraktiveren Nahverkehr in den sächsischen EU-Grenzregionen zu schaffen. Dazu gehören ein intensiver Informationsaustausch, die Entwicklung neuer grenzüberschreitender Verkehrs- und Tarifangebote sowie allgemein die Verbesserung der grenzüberschreitenden Kooperation. Einbezogene Partner sind dabei die lokalen und regionalen Behörden, Verkehrsunternehmen und andere relevante Akteure in den Nahverkehrsmärkten auf beiden Seiten der Grenze.

Zur EU-Osterweiterung findet in Zittau vom 30. April bis 2. Mai eine große Festveranstaltung unter dem Motto „Sternstunden Europas“ statt, zu der rund 100.000 Besucher erwartet werden. Aus diesem Anlass haben der VVO und sein östlicher Nachbarverbund ZVON bei DB Regio Sonderzüge bestellt. Zu den stündlich bis 21.35 Uhr ab Zittau Bahnhof abfahrenden Regionalbahnen verkehren in der Nacht vom 30. zum 01. Mai zwei zusätzliche Züge ab 23.48 Uhr bzw. ab 1.15 Uhr in die Landeshauptstadt. In der Hauptfestnacht vom 1. Mai auf den 2. Mai fahren sogar vier zusätzliche Züge ab 23.48 Uhr, 00.35 Uhr, 1.15 Uhr und 3.45 Uhr. So ist die Rückfahrt in Richtung Dresden auch nach Besuch der abendlichen Veranstaltungen kein Problem.

ÖBB-Strukturreform gestartet

WIEN - Der Aufsichtsrat der neuen "Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft", der neuen Leitgesellschaft des ÖBB-Konzerns, hat am Dienstag seine konstituierende Sitzung abgehalten. Hierbei wurde Dr. Wolfgang Reithofer zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt, zu seinen Stellvertretern wurden Franz Rauch, Dr. Mag. Siegfried Dillersberger und Wilhelm Haberzettl von der Belegschaftsvertretung ernannt. Neben einer eingehenden Diskussion der Reformschritte für die neue ÖBB-Struktur hat der Aufsichtsrat auch den Vorstand der ÖBB-Holding AG bestellt, womit die neue Gesellschaft auch im Firmenregister eingetragen werden kann. Der Vorstand besteht aus Dipl. Bw. Rüdiger vorm Walde (Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor), Dr. Josef Moser (Mitglied des Vorstandes) und Mag. Erich Söllinger (Mitglied des Vorstandes). Die Bestellung des Vorstandes erfolgte bis 30.06.2006.

Als nächste Schritte sind die Gründung der einzelnen Tochter- und Enkelgesellschaften für die neue ÖBB-Struktur vorgesehen. Dies soll zunächst hinsichtlich der drei operativen Aktiengesellschaften (Personenverkehr, Güterverkehr, Infrastruktur-Betrieb) bis 31. Mai dieses Jahres erfolgen. Mit diesen Entscheidungen ist der Startschuss für die Durchführung der ÖBB-Reform gegeben. Diese Reform zielt auf die Entwicklung kunden- und marktorientierter eigenständiger Aktiengesellschaften, die mit einem qualitativ hochwertigen Leistungsangebot die Attraktivität der Bahn erhöhen sollen, ab. Gleichzeitig sollen durch eine Optimierung der Geschäftsprozesse die einzelnen Bahngesellschaften auch zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit kommen, was letztendlich zu einer Reduzierung der Zahlungen der öffentlichen Hand führen soll.

Behinderungen wegen Streiks bei Berliner S-Bahn möglich

BERLIN - Im Tarifstreits bei der Berliner S-Bahn drohen am Mittwoch nun doch Behinderungen für die Fahrgäste. Wegen der am Nachmittag beginnenden Tarifverhandlungen sei es "durchaus realistisch", dass es am Mittwoch zu "spontanen Arbeitsniederlegungen" von S-Bahn-Mitarbeitern kommen werde, zitierte die Tageszeitung "Die Welt" Karl-Heinz Zimmermann, Vorstandsmitglied der Transportgewerkschaft Transnet. Offiziell rufe man aber als Gewerkschaft "zu solchen Aktionen nicht auf". Der Unmut sei wegen der Arbeitgeberforderungen etwa nach kürzerer Arbeitszeit groß, so Zimmermann weiter. Die Arbeitgeber müssten ein Angebot für höhere Einkommen auf den Tisch legen, forderten stattdessen aber Einschnitte bei den Beschäftigten. So sollten die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von 38 auf 35 Stunden verringert, Wochenend- und Feiertagszulagen sowie die Hälfte der vermögenswirksamen Leistungen gestrichen werden. Die Gewerkschaften fordern dagegen fünf Prozent mehr Geld und eine Beschäftigungssicherung.

Neues Konzept "LjubljanaLine" halbiert Transportzeit Richtung Südosteuropa

BERLIN - Das neue Produktionskonzept "Ljubljana Line" verkürzt die Transportzeit auf der Schiene von München ins slowenische Ljubljana erheblich: in zehn statt bisher in rund 20 Stunden pendeln seit September vergangenen Jahres täglich drei Direktzüge zwischen den Rangierbahnhöfen München Nord und Ljubljana Zalog sowie in Gegenrichtung. Dadurch können die Häfen Koper und Rijeka, ebenso wie Pula, Split, Zagreb, Sarajevo und Osijek schnell und zuverlässig erreicht werden. Die Verbesserungen im Schienengüterverkehr nach Slowenien werden für die Kunden gleich in dreifacher Weise spürbar: Mit der LjubljanaLine ist es Stinnes gelungen, im schwierigen alpenquerenden Verkehr eine weitere hochwertige Verbindung zu etablieren, die mit deutlich weniger Wagenumstellungen und damit in verbesserter Qualität bis ans Ziel kommt. Desweiteren konnte das Angebot auf der Relation München - Ljubljana auf 17 Züge pro Woche ausgeweitet werden. Speziell für Kunden im Kombinierten Ladungsverkehr wurde außerdem ein direkter Halt am Containerbahnhof Ljubljana eingerichtet.

Die Verkehre werden von Railion, einer Tochter der Stinnes AG gefahren. Gerade im Hinblick auf die Erweiterung der Europäischen Union in Richtung Osteuropa und dem damit bevorstehenden Beitritt Sloweniens im Mai kommen neue Anforderungen auf die Bahnen zu. "Um den zu erwartenden Steigerungen des Warenaustausches, den zukünftigen Ansprüchen unserer Kunden und der Konkurrenz durch den LKW zu begegnen, haben Stinnes und Railion dieses neue Produktionskonzept entwickelt", so Dr. Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender der Railion Deutschland AG. Innerhalb von nur sechs Monaten wurde die LjubljanaLine zwischen der österreichischen Bahn (ÖBB), der slowenischen Bahn (SZ) und Stinnes/Railion konzipiert und auf die Schiene gebracht. Den beteiligten Projektpartnern ist es gelungen, die erforderlichen Veränderungen im Produktionsablauf zügig umzusetzen. In den Zügen können sowohl Wagen des Kombinierten Verkehrs als auch des Wagenladungsverkehrs mitfahren.

Fahrplanentwurf im Internet: Bereits 700000 Zugriffe

BERN - Seit dem 16. April können Interessierte unter www.fahrplanentwurf.ch den Entwurf für den Schweizer Bahnfahrplan 2005 abrufen. Nach den anfänglichen technischen Schwierigkeiten mit dem Server einer externen Firma läuft die Internetseite seit Samstag einwandfrei. Bis Dienstag Mittag wurden rund 700000 Zugriffe auf den Fahrplanentwurf registriert. Bereits rund 1200 Stellungnahmen wurden an die Kantone geschickt. Sie beinhalten Anregungen, Wünsche und Optimierungs- und Korrekturvorschläge der Bahnkunden. Das Interesse der Schweizer Bevölkerung für den Fahrplan der BAHN 2000, der am 12. Dezember in Kraft treten wird, ist enorm. Der Grund ist laut dem Schweizer Bundesamt für Verkehr darin zu suchen, dass mit dem neuen Fahrplan rund 60 Prozent sämtlicher öV-Verbindungen (bei den SBB: 90 Prozent) geändert werden. Das Konsultationsverfahren dauert noch bis zum 10. Mai 2004.

Schwierigkeiten bei ICE-Auktion

BERLIN - Am Dienstag Nachmittag ist es zu Schwierigkeiten bei der Online-Versteigerung eines ICE 2 für einen Tag gekommen. Zeitweise war die Ebay-Seite nicht erreichbar. Wie es auf der Bahnhomepage heißt, sei die Wohltätigkeits-Auktion versehentlich im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen für den eBay-Marktplatz gelöscht worden. eBay nannte einen eigenen technischen Eingriff, der aus Versehen ausgeführt wurde, als Grund für den kurzfristigen Stopp der Auktion, die am 16. April 2004 gestartet worden war. Ebay-Sprecherin Daphne Rauch sagte, ein Mitarbeiter habe die Benefiz-Auktion am Dienstag versehentlich gelöscht. In dem ICE-Angebot seien Links zu anderen Websites enthalten. Dies verstoße eigentlich gegen die Ebay-Richtlinien, wegen des Benefiz-Charakters der Auktion sei dies aber eine Ausnahme gewesen. Der für die Löschung verantwortliche Mitarbeiter habe das nicht gewusst. eBay bedauere diesen Vorfall außerordentlich. Mittlerweile wurde eine neue Auktion gestartet, die wie geplant bis kommenden Montag laufen soll. Die DB hat alle bisherigen Bieter über das Versehen bei eBay informiert und darum gebeten, nochmals ein Gebot für die Charity-Auktion abzugeben. Der ersteigerte ICE 2 kann auf allen Strecken in Deutschland, auf denen Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE 1 und ICE 2 fahren, zum Einsatz kommen. Als mögliches Reisedatum stehen verschiedene Samstage im Mai und Juni in der Zeit zwischen 6 und 24 Uhr zur Verfügung. Im Zug werden die bis zu 368 Fahrgäste von Mitarbeitern der DB betreut.

Allianz pro Schiene: Deutschland verpasst vor EU-Erweiterung den Anschluss

BERLIN - Auch zehn Tage vor der EU-Erweiterung zeichnet sich in Deutschland noch kein Ausweg aus dem Finanzierungsengpass für Verkehrsinvestitionen ab. "Die EU wächst, und im Transitland Deutschland wachsen die Verkehrsadern nicht mit", kritisierte die Allianz pro Schiene. Im Vergleich zu den wichtigsten Nachbarstaaten drohe Deutschland den Anschluss zu verlieren. "Frankreich hat in den vergangenen Jahren die Schieneninvestitionen verdoppelt und Großbritannien kürzlich ein 40 Mrd. Euro-Schienenprogramm bis 2008 aufgelegt", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Sowohl die Briten als auch die Franzosen investieren in diesem Jahr mehr Geld in die umweltfreundliche Schiene als in die Straße, nur die Deutschen erkennen die Zeichen der Zeit nicht und streichen den Schienenetat drastisch zusammen". Pro Einwohner werden nach Berechnungen des Schienenbündnisses in diesem Jahr in Großbritannien 64 Euro in die Schiene investiert, in Frankreich 58 Euro und in Deutschland lediglich 45 Euro. "Nach der Finanzplanung des Bundes sollen die Schieneninvestitionen in Deutschland pro Einwohner auf kümmerliche 36 Euro bis zum Jahr 2007 absinken - und dies angesichts der EU-Osterweiterung", warnte Flege. Die Bundesregierung plane, die Mittel für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes von 1,2 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 494 Millionen Euro in 2007 abzusenken. "Damit können die wachsenden Verkehrsströme aus dem Osten nicht aufgefangen werden".

Rechnet man die Mittel für Instandhaltung hinzu, investiert der Bund in diesem Jahr 4,5 Milliarden Euro für Bundesstraßen und 3,7 Milliarden Euro für Schienenwege. Die Allianz pro Schiene kritisierte, die Straße werde in den nächsten Jahren nach den Planungen der rot-grünen Bundesregierung mit jährlich mindestens 800 Millionen Euro im Vergleich zur Schiene bevorzugt. "Während wichtige Wirtschaftsnationen wie Frankreich und Großbritannien die Schiene in den nächsten Jahren favorisieren, bleibt es hierzulande bei Lippenbekenntnissen", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Ein Grund für den dramatischen Einbruch der Verkehrsinvestitionen sei das Koch/Steinbrück-Papier vom Ende vergangenen Jahres, das sich die Bundesländer im Vermittlungsausschussverfahren zu eigen gemacht hätten. Die beiden Ministerpräsidenten aus Westdeutschland hatten Schieneninvestitionen in Subventionen umdeklariert. "Ein Etikettenschwindel, unter dem besonders der Osten zu leiden hat", so Flege. Die Schienenverbindungen nach Osteuropa seien "völlig unzureichend", das Zusammenstreichen der Investitionsmittel "kostet Tausende Arbeitsplätze, auch gerade in Ostdeutschland, und unter der anschwellenden Lkw-Kolonne leiden vor allem die Menschen im Osten".

Regierung will gleiche Wettbewerbsbedingungen für Bahn und Flugzeug

BERLIN - Die Bundesregierung will nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" die Wettbewerbsbedingungen für Bahn und Flugzeug angleichen. Wie es in dem Bericht hieß, sehe ein gemeinsamer Gesetzesantrag von SPD und Grünen im Bundestag vor, dass auf grenzüberschreitende Flüge mit Ausgangspunkt Deutschland erstmals Mehrwertsteuer gezahlt werden solle, während der Mehrwertsteuersatz für den Fernverkehr der DB von 16 auf sieben Prozent gesenkt werden solle. Bereits vergangenes Jahr hatte Rot-Grün das Steuervergünstigungsabbaugesetz beschlossen, das die Flug-Mehrwertsteuer vorsah. Dieser Teil des Gesetzes war aber am Unions-dominierten Bundesrat gescheitert. Jetzt unternehmen die Regierungsfraktionen nach Informationen der "Welt" ihren zweiten Anlauf, diesmal gekoppelt an die Bahn-Mehrwertsteuer. Unklar sei noch der Startzeitpunkt. Während die billigeren Bahn-Tickets bereits Anfang kommenden Jahres geplant seien, könne sich die Entscheidung über höhere Flugscheinpreise noch hinziehen, hieß es in dem Bericht. Die Bahn würde durch das neue Gesetz jährlich 200 Millionen Euro Steuern sparen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte versprochen, dass mit der Steuersenkung jedes IC- oder ICE-Ticket zehn Prozent billiger werde.

"FTD": ÖBB weist DB-Offerte zurück

WIEN - Die ÖBB hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" ein Angebot der DB scharf zurückgewiesen, in den österreichischen Güterverkehr einzusteigen. "Wir brauchen keine Entwicklungshilfe", betonte ein Sprecher der ÖBB am Wochenende. "Es stellt sich nicht die Frage, ob wir uns der Deutschen Bahn anschließen, sondern wer sich uns anschließen will. Wir haben unsere Aufgaben längst gemacht und ein funktionierendes Netzwerk in Ost- und Südosteuropa", zitierte die "FTD" den Sprecher. Auch in Österreich wolle man mit Rail Cargo den Güterverkehr ausbauen. Nach Angaben des ÖBB-Sprechers werden in Österreich bereits 37 Prozent der Güter auf der Schiene transportiert. Der EU-Schnitt liege nur bei 14 Prozent. Auch Österreichs Verkehrsminister Hubert Gorbach schloss laut "FTD" eine Partnerschaft mit der DB kategorisch aus. "Wir führen keine Gespräche bezüglich Verkauf und haben auch nicht die Absicht." In Europa werde es langfristig fünf bis sieben große Bahngesellschaften geben und die ÖBB sei durch geplante Zukäufe in Osteuropa überlebensfähig. Der Staat werde das Unternehmen bei der Expansion in Osteuropa finanziell unterstützen, sagte der Minister. Eine Privatisierung der ÖBB sei nicht geplant.

Der Wettbewerbsbeauftragte der DB, Alexander Hedderich, hatte in der vergangenen Woche in Wien gesagt, die DB sei bereit, mit der ÖBB-Güterverkehrssparte Rail Cargo Austria zu kooperieren. Laut Hedderich würden nur drei bis vier große europäische Eisenbahngruppen überleben. Seiner Einschätzung nach werde dazu neben der Deutschen Bahn die Schweizer Bundesbahn, die italienische sowie die französische Bahn gehören. Die Österreichische Bundesbahn brauche dagegen einen "starken Partner". Die Position der ÖBB, um in der Liga der europäischen Bahnen mitzuspielen, habe sich in den vergangenen Jahren "nicht wirklich verbessert".

Rund 46.300 Trassenanmeldungen für Jahresfahrplan 2005

FRANKFURT/Main - Für den Jahresfahrplan 2005 sind bei der  DB Netz AG bis zum 13. April 2004 fristgerecht rund 46.300 Trassenanmeldungen von Eisenbahnverkehrsunternehmen eingegangen. "Diese erfreulich hohe Zahl der Bestellungen bestärkt uns darin, unsere Angebote und Produkte weiter gezielt an den Bedürfnissen unserer Kunden zu orientieren", so Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG. "Derzeit nutzen bereits 300 Eisenbahnverkehrsunternehmen unsere Infrastruktur zur Durchführung ihrer Schienenverkehre. Rund 280 dieser Unternehmen gehören nicht zum DB-Konzern."

Die eingegangenen Trassenanmeldungen bilden die Grundlage für eine zweimonatige Konstruktionsphase des Fahrplans, in der die Kundenwünsche mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms in konkrete Trassen umgesetzt werden. Im Falle von Nutzungskonflikten wird gemeinsam mit den Kunden nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. Nach der sich anschließenden Abgabe eines konkreten Angebots durch die DB Netz AG verbleiben den Eisenbahnverkehrsunternehmen vier Wochen Zeit, die Vorschläge zu prüfen und anzunehmen. Zwei Monate vor dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 beginnt die DB Netz AG mit der Verteilung der betrieblichen Fahrplanunterlagen. Alle Terminfolgen bei der Fahrplanerstellung ergeben sich aus den Bestimmungen der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EiBV).

Dresden: Neue Eisenbahnbrücke viergleisig in Betrieb gegangen

DRESDEN - Am Wochenende ist die sanierte Eisenbahn-Marienbrücke in Dresden mit vier neuen Gleisen von der DB planmäßig in Betrieb genommen worden. Zukünftig können Züge des Nah- und Fernverkehrs sowie Güterzüge die Brücke mit bis zu 80 km/h befahren. Bisher waren nur maximal 40 km/h möglich. Außerdem kann die Brücke - bislang Nadelöhr für den Bahnverkehr im Großraum Dresden - nach der Modernisierung mit über 500 Zügen pro Tag technisch fast doppelt so viele Züge aufnehmen. Damit wird der Zugverkehr wesentlich reibungsloser durchgeführt, und Reisende können bequemer umsteigen. Anlässlich der Einweihungsfeier für das Bauwerk am Montag würdigte Dagmar Haase, Vorstandsmitglied der DB Netz AG, dass die Arbeiten trotz der Komplexität des Vorhabens und komplizierter Bedingungen fristgerecht erledigt wurden. "In nur zweieinhalb Jahren entstand unter dem rollenden Rad eine moderne Elbequerung, die entscheidend zur höheren Leistungsfähigkeit des Dresdner Bahnknotens beitragen wird."

Die Sanierung der Brücke hatte die Baufirmen unter Leitung der Bahntochter DB ProjektBau vor besondere Herausforderungen gestellt. Genau 100 Jahre nach Inbetriebnahme der historischen Brücke im Jahr 1901 erfolgten ab Herbst 2001 der Abriss und parallel dazu jeweils der Wiederaufbau von Teilen des Bauwerkes. Dem Hochwasser im Sommer 2002 hielt die Brücke stand; der Bauverzug konnte wieder aufgeholt werden. Im Januar 2003 ging zunächst die stadtzugewandte Seite der Brücke mit zwei neuen Gleisen in Betrieb. Nur einige Bahnlinien wurden wegen und während der Bauarbeiten über Cossebaude umgeleitet bzw. endeten zur Entlastung im Bahnhof Dresden-Neustadt. Insbesondere der Nahverkehr der S-Bahn Dresden musste weiter über die Brücken-Baustelle rollen. Bei der Sanierung konnten die als überaus stabil geltenden Pfeiler der alten Brücke genutzt und neu überbaut werden. Heute überspannt die neue Spannbetonbrücke die Elbe auf einer Länge von 490 Metern und verbindet so den Dresdner Hauptbahnhof mit dem Bahnhof Dresden-Neustadt. Insgesamt wurden dafür knapp 2.000 Tonnen Stahl und 45.000 Tonnen Beton verbaut.

In den Streckenabschnitt zwischen Bahnhof Dresden-Neustadt und Einfahrt Dresden Hauptbahnhof werden rund 100 Millionen Euro investiert, darunter auch in die Station Dresden Mitte und den neuen S-Bahn-Haltepunkt an der Freiberger Straße. Die Investition wird gespeist aus Geldern des Bundes, der Bahn, des Freistaates Sachsen und der Europäischen Union. Das fünfte Gleis auf der Marienbrücke ist bautechnisch bereits fertig gestellt. Die Inbetriebnahme ist vorgesehen, wenn die Bauvorhaben im Bahnhof Dresden-Neustadt abgeschlossen sind.

Großauftrag für Siemens aus der Ukraine

ERLANGEN - Der ukrainische Lokomotivenhersteller GP NPK Electrovozostroeniya hat bei Siemens elektrische Ausrüstungen für 100 Universal-Elektrolokomotiven vom Typ DS3 bestellt. Siemens wird dafür die Traktionsstromrichter, Hilfsbetriebeumrichter und die Leittechnik im Gesamtwert von 120 Millionen Euro liefern. Die Lokomotiven werden für die staatliche Bahngesellschaft Ukrzaliznizija gefertigt, die sie im Güter- und Passagierverkehr einsetzen wird. Es handelt sich um den größten Auftrag, den Siemens bislang in der Ukraine erhalten hat. Die Lokomotiven werden im ukrainischen Werk von GP NPK Electrovozostroeniya in Dnepropetrowsk gebaut. Die elektrischen Ausrüstungskomponenten kommen aus den Siemens-Werken in Nürnberg und Krefeld-Uerdingen. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Komponenten geliefert werden; die weiteren Lieferungen erfolgen bis Ende 2009. Siemens Ukraine ist für die Montage und die Inbetriebsetzung verantwortlich.

GP NPK Electrovozostroeniya und Siemens haben die DS3-Lokomotive nicht nur gemeinsam entwickelt, sondern auch einen Prototyp gebaut und miteinander erprobt. Die rund 90 Tonnen schwere Lok ist die erste Elektrolokomotive mit Drehstromantrieb und kompaktem IGBT-Stromrichter in der Ukraine; sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer und verfügt über 4,8 Megawatt Traktionsleistung. Die Steigerung des Traktionsvermögens und der Zuverlässigkeit gegenüber den heute eingesetzten Lokomotiven ermöglicht es der ukrainischen Bahngesellschaft Ukrzaliznizija, durch den Einsatz längerer Züge die Transportleistung und damit die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.

Spektakulärer Brückenabbruch mit Großkränen

BERN - Am 19. und 20. April wird die 300 Tonnen schwere und 32 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Kantonsstraße in Bützberg abgebrochen. Seit anderthalb Jahren verkehren auf der alten SBB-Linie in Bützberg keine Züge mehr, die Linie wurde im Rahmen von Bahn 2000 außerhalb des Dorfes verlegt. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) geben die Trasse deshalb der Gemeinde und der Natur zurück. Im Zuge des Rückbaus wird am Montag und Dienstag auch die alte Eisenbahnbrücke über die Kantonsstrasse beseitigt. Laut Projektleiter Markus Sägesser verläuft der Brückenrückbau am Montagabend und Dienstag sehr spektakulär: "Wir setzen die beiden größten Raupenkräne ein, die es in der Schweiz gibt", sagte er. Die beiden Kräne verfügen über ein Gesamtgewicht von 650 bzw. 250 Tonnen. Während des Abhebens und Verschiebens der insgesamt 300 Tonnen schweren Brückenträger aus dem Jahre 1970 muss der Straßenverkehr lokal umgeleitet werden.

Mit den Rückbau- und Rekultivierungsarbeiten des 147-jährigen Streckenteils in Bützberg wird eines der letzten Kapitel rund um den Bau der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist, dem Herzstück von Bahn 2000, geschlossen. Bahn 2000 bringt 12 Prozent mehr Zug für die Schweiz. Bahn 2000 verbessert das Angebot im öffentlichen Verkehr der Schweiz dank schnellerer, häufigerer und bequemerer Verbindungen massiv.

ICE-Testfahrten zwischen Berlin-Spandau und Paulinenaue

BERLIN - Vom heutigen Montag bis Mittwoch, 28. April, werden auf der Hamburger Bahn zwischen Berlin-Spandau und Paulinenaue Hochgeschwindigkeitsfahrten durchgeführt, mit denen die Prüfung, Abnahme und Zulassung der Strecke Hamburg – Berlin für Tempo 230 vorbereitet werden. RegionalExpress- und RegionalBahnen fahren planmäßig. Während der Versuchsfahrten werden die Bahnsteige an den durchgehenden Hauptgleisen zwischen Albrechtshof und Paulinenaue jedoch kurzzeitig gesperrt. Die Deutsche Bahn bittet um Verständnis für kurzzeitige Behinderungen. Zudem warnt die Bahn ausdrücklich vor dem Betreten der Gleisanlagen.

Bilanz: "ALEX" kommt an

KEMPTEN - Gut 100 Tage nach dem Start des Allgäu-Express (ALEX) hat die Privatbahnkooperation der Länderbahn und der schweizerischen EuroTHURBO Ende der vergangenen Woche eine positive Bilanz gezogen. Seit 14.12.2003 fährt der "ALEX" alle zwei Stunden von München über Kempten nach Oberstdorf. Dafür werden fünf neue dieselelektrische Lokomotiven von Siemens und 21 Reisezugwagen, die von der PFA in Weiden/Oberpfalz modernisiert wurden, eingesetzt. Sturm und Schnee belasteten die Startphase in hohem Maße. Hinzu kamen die nun bewältigten Kinderkrankheiten an Lok und Wagen. Heizungsausfälle in den 1.-Klasse-Wagen bildeten in der Anfangsphase das größte Problem. Heiße Getränke und Fahrscheinvergütungen konnten die Gemüter teilweise beruhigen. Sofortmaßnahmen in der Wagenwartung konnten das Problem eindämmen. Eine endgültige Lösung wurde gemeinsam mit der PFA erarbeitet. Die Arbeiten zur Sanierung der Heizungs-, Wasser- und Klimaanlage wurden in Auftrag gegeben und werden bis Mitte Mai abgeschlossen sein. Dafür investiert "ALEX" noch einmal ca. 155.000 Euro.

Dank des hohen Engagements der Mitarbeiter gelang es auf Anhieb, die von der BEG geforderte Pünktlichkeitsquote zu erreichen. Im Dezember 2003 und im Januar 2004 durchfuhren über 95 Prozent aller Züge die definierten Messstellen pünktlich, im Februar und März waren es bereits über 96 Prozent aller Züge. Dabei wartet der "ALEX" grundsätzlich verspätete Anschlusszüge ab. Ungefähr ein Viertel aller Verspätungen wurden durch eigene technische oder betriebliche Fehler verursacht. Positive Noten erhielt "ALEX" in einer Umfrage, bei der Ende Januar ungefähr 2000 Fahrgäste von einem unabhängigen Institut befragt wurden. Das "Alex"-Team überzeugte dabei mit Freundlichkeit, Kompetenz und Hilfsbereitschaft. Auch der Treff-Wagen, der mit seiner Bar inzwischen zu einem beliebten Anziehungspunkt geworden ist, sowie das Design der Fahrzeuge fanden große Zustimmung bei den Fahrgästen.

Der "ALEX" bietet Fernverkehrskomfort zu Ticketpreisen des Nahverkehrs an. Für den Erfolg von "ALEX" steht auch die große Nachfrage im Berufs- und Freizeitverkehr. Mit der Einführung des neuen Bayern-Single-Tickets ist eine deutliche Nachfragesteigerung in den Zügen ab 9.00 Uhr (beispielsweise 9.05 Uhr ab Kempten, bzw. 9.20 Uhr ab München) zu verzeichnen und führte bereits zu Engpässen bei den Sitzplatzkapazitäten. Die "ALEX"-Geschäftsführung reagierte schnell und entschied sich für die Beschaffung eines weiteren 2.-Klasse-Wagens. Wie die gesamte "ALEX"-Flotte, wurde der Reisezugwagen in den letzten Monaten von der Firma PFA in Weiden komplett modernisiert und kommt jetzt in den Regeleinsatz. Durch den neuen Wagen kann der Zug 81005 ab Kempten 9.05 Uhr mit einem zusätzlichen Wagen (5 anstelle 4 Wagen) verstärkt werden und damit der steigenden Nachfrage Rechnung tragen.

Mit zahlreichen Aktivitäten und Sonderangeboten soll in Zukunft die Fahrt im "ALEX" noch attraktiver werden. Neben saisonalen Aktionen, wie beispielsweise die Verteilung von kleinen Überraschungen zum Valentinstag oder zu Ostern, stehen Thementage im Treff-Wagen auf dem Programm. Den Anfang macht der "Kindertag" am Samstag, 8. Mai 2004, wo zwischen 11.00 und 15.00 Uhr im Treff-Wagen spezielle Aktionen für Kinder stattfinden. Weitere Aktionen sind ab Juni in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern geplant. An ausgewählten Freitagen wird zudem der "ALEX"-Zug 81017 (20.36 Uhr ab Oberstdorf mit Halt an allen Bahnhöfen) zum Partyzug in Zusammenarbeit mit Radio Galaxy. Das integrierte MVV-Billett ermöglicht die ganze Nacht hindurch Partyhopping mit S-Bahn, U-Bahn, Tram und auch mit den Nachtbussen in München. Neue Tarifangebote runden das Sommerangebot 2004 ab und sollen neue Zielgruppen fürs Bahnfahren ansprechen. Die "Best Ager" und alle, die Komfort genießen wollen, können zum Beispiel das "Alex+ - Ticket" (Montags-Freitags ab 09.00 Uhr; samstags und sonntags ganztägig) wählen. Es ist ein 1.-Klasse-Tagesticket für beliebig viele Fahrten mit dem "ALEX" inklusive Frühstück und als "Service-Plus" eine kleine Aufmerksamkeit des "Hauses".

Steuerstreit um russische Bahn

MOSKAU - Die russische Steuerinspektion fordert nach Informationen der Internetzeitschrift "russland-aktuell" von der russischen Eisenbahn AG RZD etwa 100 Millionen US-Dollar Mehrwertsteuernachzahlungen. Wie es in dem Bericht hieß, vertrete die Behörde die Auffassung, dass nach der Umwandlung des Eisenbahnministeriums im Oktober 2003 in eine Aktiengesellschaft die Steuerbefreiung für die Beförderung von Transitgütern nicht mehr gelte. Die RZD sieht dies anders und hat deswegen ein Gericht angerufen, das nun klären soll, ob die Bahn die Mehrwertsteuer errichten muss oder die bisherige Lösung weiter besteht.

Mehr Zug für die Schweiz

BERN - Am 12. Dezember 2004 startet Bahn 2000 in der Schweiz. Sie bringt den Reisenden im öffentlichen Verkehr in der ganzen Schweiz häufigere, schnellere, direktere und bequemere Verbindungen. Mit dem Fahrplanwechsel heiß es für viele Pendler, von den gewohnten Fahrzeiten der Züge Abschied zu nehmen. Der neue Fahrplan bringt mit sich, dass rund 90 Prozent der Züge zu neuen Zeiten abfahren und ankommen. Die Umsetzung der ersten Etappe von Bahn 2000 verbessert das Angebot im öffentlichen Verkehr: mehr Halbstunden- und Stundentaktverbindungen, kürzere Fahrzeiten und bequemere Umsteigeverbindungen bringen die Schweiz vom Osten bis Westen und Norden bis Süden näher zusammen. Zwölf Prozent mehr Züge, häufigere Verbindungen und zusätzliche moderne Züge und Wagen erweitern das Bahn- und Platzangebot spürbar.

Dank der neuen Strecke Mattstetten - Rothrist verkürzen sich die Fahrzeiten, vor allem auf der ganzen Ost-West-Achse. So sinkt beispielsweise die Fahrzeit zwischen Bern und Zürich von 69 auf 58 Minuten. Die Fahrt von Zofingen nach Bern dauert neu noch 30 statt wie bisher 66 Minuten. Basel rückt 12 Minuten näher zu Bern, die beiden Städte werden erst noch halbstündlich mit einem Intercity verbunden. Die Interregio-Verbindung Zürich Flughafen-Luzern wird um 13 Minuten beschleunigt. Zürich und die Romandie sind mit dem neuen Fahrplan bis zu 26 Minuten schneller verbunden. Auf dem Weg ins Bündnerland sind die Bahn­reisenden bis zu 37 Minuten (Beispiel: Bern-Chur) weniger lang unterwegs. Das Berner Oberland erhält ab Basel/Zürich über Bern den durchgehenden Halbstunden­takt. Basel und Biel sind via Delémont stündlich mit modernen IC-Neigezügen verbunden, ebenso die Linie Konstanz-Zürich-Biel. (Weitere Beispiele als PDF-Files: Beispiele kürzerer Fahrzeiten ab dem 12.12.2004, Angebot Bahn 2000: Die wesentlichen Neuerungen nach Regionen).

Der neue Fahrplan bringt mehr Zug für die Schweiz. Generell überwiegen die Vor­teile, jedoch nicht überall: In Yverdon kommt es zum Beispiel zu längeren Anschluss­zeiten auf den IC-Neigezug Yverdon - Lausanne. Einen anderen Knackpunkt stellte der zweite Fernverkehrshalt in Lenzburg dar. Wegen der kürzeren Fahrzeit der IC-Neigezüge zwischen der Ost- und der Westschweiz und einer Priorisierung des ICN-Haltes in Aarau muss im komplexen Fahrplangebilde auf den ICN-Halt in Lenzburg verzichtet werden. Den drohenden Kapazitätsengpässen werden die Kantone und die SBB mit zusätzlichen Regional- und Schnellzügen entgegenwirken. Die Details zum Fahrplanentwurf 2005 sind seit dem gestrigen Freitag für jedermann im Internet unter www.fahrplanentwurf.ch zugänglich. Hier können auch Stellungnahmen zu dem Entwurf abgegeben werden. Wie das Bundesamt für Verkehr mitteilte, dienen sie aber nur noch dem "letzten Schliff". Eine komplette Umkrempelung des hochkomplexen Werks sei nicht möglich. Aufgrund der großen Zahl von Anfragen war der Server am Freitag überlastet und damit die Internetseiten nicht mehr erreichbar. Am Freitag Abend sollte das Angebot allerdings auf einem stabileren Server installiert sein.

Brückeneinschub bei Flieden

FRANKFURT/Main - Am heutigen Samstag wird um 12 Uhr 30 eines der beiden Gleise zwischen Flieden und Elm für den Zugverkehr gesperrt. In den folgenden 59 Stunden soll die erste Seite einer neuen Eisenbahnüberführung fertiggestellt werden. In dieser Zeit müssen fast 7000 Tonnen bewegt werden. Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitungen für dieses und das folgende Wochenende. Damit die im Bau befindliche A66 von Frankfurt/M nach Fulda in Zukunft die Eisenbahnlinie zwischen Flieden und Elm unterqueren kann, wurden die bestehenden Gleise auf so genannte Hilfsbrücken gelegt, damit darunter bei laufendem Zugverkehr gearbeitet werden konnte. 45.000 Kubikmeter Erdmassen wurden abgebaggert. Eine Menge für deren Abtransport man über 4.000 große LKW brauchen würde. In den mehr als 10 Meter tiefen Baugruben wurden die Fundamente für die sechs Brückenpfeiler und Widerlager hergestellt. Dabei wurde erstmals beim Bau einer Eisenbahnbrücke die Technik der „Kombinierte Pfahl-Plattengründung“ angewendet. Jeder Brückenpfeiler ruht auf einer 7 mal 10 Meter großen Betonplatte mit sechs Pfählen, welche zwischen 18 und 24 Meter tief in den Boden ragen. Eine Gründungsart, die bei einem Großteil der Frankfurter Hochhäuser zum Einsatz kam.

Neben der Bahnstrecke wurde die neue 145 Meter lange Brücke in acht Teilen gebaut. Auf jeder Seite wurden vier Brückenteile auf Verschubbahnen errichtet. Die Einzelteile sind sechs Meter breit und zwischen 23 und 48 Meter lang. Sie wiegen im Durchschnitt 1200 Tonnen. Auf ihnen sind Schotter, Schwellen und Schienen verlegt worden. Auch die Strommasten, welche die Oberleitung aufnehmen werden, sind bereits montiert. "Nur durch diese Vorbereitungen ist es zu schaffen, dass am Montag kurz nach 23 Uhr 30 der erste Zug über die neue Brücke fahren kann", erklärt Projektleiter Helmut Schmidt von der DB ProjektBau Niederlassung Mitte in Frankfurt, "wir arbeiten nicht nur rund um die Uhr, sondern auch gegen sie".

An diesem Wochenende wird der Teil der Brücke auf dem Gleis von Flieden nach Gemünden liegt eingeschoben, die Gegenrichtung erfolgt am nächsten Wochenende. So bleibt trotz des Brückeneinbaus immer ein Gleis auf der Strecke befahrbar. Das bedeutet, dass neben dem rollenden Rad gearbeitet wird - eine Bausstelle durch die Züge fahren. Zwei große Autokräne heben die insgesamt 300 Tonnen schweren Hilfsbrückenteile aus ihrer Lage. Am Sonntag gegen 5 Uhr 30 soll sich der erste Abschnitt der Brückenhälfte in Bewegung setzen. Hydraulische Pressen werden dann die Brückenteile über Verschubbahnen zehn Meter weit in ihre Endlage verschieben. Der Einschub der vier Brückenabschnitte wird am Nachmittag beendet sein, dann gilt es die Schienen zu verbinden, die Oberleitungen zu ziehen und die Strecke auf der neuen Brücke befahrbar zu machen. Ist Montagnacht der Kraftakt geschafft, so bleibt den Ingenieuren wenig Zeit sich auszuruhen. Bereits am folgenden Wochenende wird die zweite Hälfte der Brücke eingeschoben.

Lounge im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten eröffnet

BERLIN - Die DB hat am Freitag im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten die erste DB Lounge in Berlin eröffnet. Die DB Lounge ist montags bis freitags von 6 bis 22 Uhr und an den Wochenenden von 7:30 bis 22 Uhr geöffnet. Alle Fahrgäste der DB, die über eine gültige DB-Fernverkehrskarte 1. Klasse verfügen oder bahn.comfort Kunde sind, können die DB Longe nutzen – und das kostenlos. Die DB Lounge im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten ist ca. 200 Quadratmeter groß und verfügt über 50 Sitzplätze. Die Gäste erwarten bequeme Sessel, Tageszeitungen, Magazine, Laptop-Arbeitsplätze, kostenlose Softdrinks und Heißgetränke. Rail&mail bietet den Kunden der DB Lounge via WLAN den drahtlosen Zugang zum Internet. Die dafür notwendigen Voucher können direkt in der DB Lounge käuflich erworben werden. Nachrichtensendungen sind per Fernsehen zu empfangen, die aktuellen Abfahrzeiten der Züge werden über Monitore übertragen. Insgesamt bietet die Deutsche Bahn nun bundesweit in 11 Bahnhöfen den Service einer DB Lounge. Standorte sind neben Berlin Zoologischer Garten: München Hbf, Frankfurt am Main Hbf, Frankfurt Flughafen Fernbahnhof, Köln Hbf, Hannover Hbf, Mannheim Hbf, Leipzig Hbf, Stuttgart Hbf, Nürnberg Hbf und Bremen Hbf. Im Mai wird Hamburg Hbf als weiterer Standort hinzukommen.

Berlin: Mehr Sicherheit in Bus & Bahn

BERLIN - Die Fahrt mit Bus, S-Bahn oder Regionalzug in der Bundeshauptstadt soll sicherer werden. Zu diesem Zweck haben Berliner Verkehrsbetriebe, S-Bahn und DB sowie Bundesgrenzschutz und Landespolizei am Freitag symbolisch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Danach wollen alle Beteiligten vor großen Veranstaltungen regelmäßiger Informationen austauschen als bisher und auch im täglichen Dienst enger zusammenarbeiten. Trickdiebe, Räuber, Schmierer und Drogendealer sollen damit effektiver verfolgt werden. Übergeordnetes Ziel der Vereinbarung sei ein gemeinsamer Aktionsraum für alle beteiligten Sicherheitsdienste, hieß es. Bislang erschwerten die unterschiedlichen Zuständigkeiten (BGS bei Bahnhöfen und Gleisanlagen der S-Bahn und DB, Landespolizei bei der BVG) die Verfolgung von Kriminellen. Die Trennung werde zwar beibehalten, doch werde man sich künftig absprechen und gemeinsam hinschauen. "Wir werden effektiver", versicherte Polizeipräsident Dieter Glietsch. In einer neuen gemeinsamen Datenbank will die Landespolizei Informationen zu Ereignissen erfassen. "Damit erkennen wir Brennpunkte und können effektiv handeln", so Glietsch weiter. Das Lagebild diene als Grundlage für gemeinsame Maßnahmen. Zudem soll sich ein Lenkungsgremium einmal im Quartal und ad hoc zu besonderen Ereignissen treffen und einen Jahresbericht erstellen.

DB will Kundenbeirat gründen

FRANKFURT/Main (dpa/eig. Ber.) - Die Bahn will einen Kundenbeirat gründen. Das Gremium solle die Interessen der Kundinnen und Kunden zur Geltung bringen und Anregungen und Probleme etwa in Sachen Pünktlichkeit oder Service behandeln, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Für einen Teil der 25 Sitze sollen sich Fahrgäste bewerben können. Interessenten müssen dazu einen Fragebogen ausfüllen, der in der Aprilausgabe des Bordmagazins "DB Mobil" und in Reisezentren zu bekommen ist. Das Gremium solle alle Reisenden wie Jugendliche, Senioren, Pendler oder Menschen mit Behinderungen repräsentieren, sagte ein Bahnsprecher. Vertreter von Verbänden seien nicht vorgesehen. Ein Teil der Beiratsmitglieder werde berufen, etwa Geschäftsreisende. Das Gremium soll zwei Mal pro Jahr tagen, das erste Mal im Juni in Berlin

SBB wieder in den schwarzen Zahlen

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben am Donnerstag die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgestellt. Demnach schreibt der SBB Konzern wieder schwarze Zahlen. In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erzielte das Unternehmen 2003 einen Jahresgewinn von 24,9 Millionen Schweizer Franken, im Vorjahr wurde noch ein Verlust von 12 Millionen Schweizer Franken verbucht. Dies sei "angesichts aller Umstände ein ordentliches Resultat", sagte Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d’Epinay. Auch die SBB habe die weltweit gedrückte Wirtschaftsstimmung 2003 zu spüren bekommen: "Zuerst und in aller Schärfe betroffen war der Güterverkehr, der bekanntlich äusserst konjunktursensibel ist. Aber auch im Personenverkehr litt namentlich der internationale Reiseverkehr unter einem rückläufigen Tourismus."

Im Güterverkehr gelang im zurückliegenden Geschäftsjahr auf der Kostenseite eine Trendwende. Vor allem durch Restrukturierungsmaßnahmen im Personalbereich sowie einem stark verbesserten Kostenmanagement beim Betriebsaufwand konnte der Jahresverlust gegenüber dem Vorjahr um zwei Drittel von 96,1 auf 33,1 Millionen Schweizer Franken reduziert werden. Die Zahl der Tonnenkilometer lag 2003 mit 9,94 Milliarden Tonnenkilometern um 2,1 Prozent über dem Vorjahr (2002: 9,73 Mrd.). "Mit dem weiteren Ausbau unserer Tochterfirmen in Deutschland und in Italien haben wir im letzten Jahr die Grundsteine zur Durchsetzung der europäischen Wachstumspolitik im Güterverkehr der SBB gesetzt", erklärte der Vorsitzende der SBB Geschäftsleitung, Benedikt Weibel. Damit sei das Unternehmen in der Lage, grenzüberschreitend den gesamten Transportvorgang zu beeinflussen. Zur Erreichung der angestrebten "schwarzen Null" 2005 sei der Erfolg auf der internationalen Nord-Süd-Achse durch die Alpen entscheidend.

Im Personenverkehr ging das Betriebsergebnis von 173,4 auf 165,5 Millionen Schweizer Franken zurück. Dies erklärt sich laut SBB einerseits durch den Wegfall von Einnahmen aus Zusatzleistungen für die Expo.02, andererseits durch höhere Aufwendungen beim Rollmaterial. Der internationale Reiseverkehr litt unter den Folgen des - wegen Irakkrieg, Sars und schlechter Wirtschaftslage – rückläufigen Tourismus. Gleichzeitig legten Regionalverkehr und Freizeitverkehr aufgrund des Angebotsausbaus und dank größerem Ausflugsverkehr in der Schweiz zu. Zu den Qualitätsproblemen und gehäuften Pannen im letzten Herbst sagte Weibel: "Ich verstehe den Ärger und teile ihn." Die schwierige Betriebslage im letzten Herbst habe intern einen intensiven Lernprozess ausgelöst. Die SBB reagierte mit gezielten Maßnahmen im Rollmaterialunterhalt, im Infrastrukturbereich und bei der Kundeninformation; inzwischen habe sich die Situation wieder stabilisiert.

Trotz dieser gehäuften Störungen litt über das ganze Jahr gesehen das hohe Pünktlichkeitsniveau der SBB nicht: Auch 2003 erreichten 19 von 20 Reisezügen das Ziel pünktlich oder mit weniger als fünf Minuten Verspätung. Auch die Kundenzufriedenheit lag mit 81 Prozent gleich hoch wie im Vorjahr. Weibel wies auch auf den Start von "Bahn 2000" zum Fahrplanwechsel 2004 am 12. Dezember mit zwölf Prozent mehr Zügen, 14 Prozent mehr Zugkilometer und einem zu 90 Prozent umgestalteten und optimierten Fahrplan hin. "Die Realisierung eines derart grundlegenden Fahrplanwechsels auf einem so dicht genutzten Netz ist die größte operative Aufgabe, der sich die SBB je zu stellen hatte." Man könne nicht erwarten, dass der neue Fahrplan vom ersten Tag an reibungslos funktioniere, warnte der SBB-Chef; aufgrund seines heutigen Wissens sei er jedoch "zuversichtlich, dass wir diesen großen Schritt in eine neue Bahnära meistern werden".

Nach wie vor belastet die Unterdeckung der Pensionskasse SBB die Rechnung des Unternehmens massiv. Zwar stieg der Deckungsgrad gegenüber dem Vorjahr leicht an und lag per Ende 2003 wieder bei 84,9 Prozent. Aufgrund der bestehenden Unterdeckung mussten im Berichtsjahr die Rückstellungen für die Pensionskasse um CHF 132 Mio. erhöht werden. "Die Probleme der Pensionskasse SBB sind nicht gelöst", erklärte Weibel. SBB-Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive wandte sich vor den Medien kritisch gegen weitere Sparrunden zu Lasten der SBB. Das Unternehmen sei "beim Sparen an der Spitze vorausgegangen" und habe in den letzten Jahren "kontinuierlich mehr geleistet und gleichzeitig immer mehr gespart". Zudem habe die SBB im Rahmen des ersten Sparpaketes des Bundes "erneut und ohne Murren" den Hauptbeitrag geleistet. Jetzt aber sei genug, erklärte Lalive: "Die Zitrone ist ausgepresst, und was jetzt noch herausgetrieben wird, zerstört nachhaltig die Substanz." Es gelte, die mittel- und langfristigen Konsequenzen von kurzfristig anberaumten Sparrunden zu beachten. "Die Folgen" - so Lalive - "werden nicht erst die nachfolgenden Generationen zu tragen haben."

Auch zur Ausgestaltung der künftigen Bahnlandschaft äußerte sich der SBB-Verwaltungsratspräsident kritisch. Es zeichne sich ab, dass der Bund 
auf dem Normalspurnetz neben der SBB noch zwei weitere Schweizer Bahnunternehmen wünsche. Eine solcherart staatlich geförderte Konkurrenz 
sei angesichts der aktuellen Spardiskussion "ein teurer Luxus". Denn aus europäischer Sicht laute die Frage der Zukunft nicht, welches Schweizer Unternehmen welchen Verkehr führe. Lalive: "Die Frage heißt vielmehr: Wird in einem vollständig geöffneten europäischen Verkehrsmarkt überhaupt noch ein Schweizer Unternehmen marktfähig sein?" Lalive versicherte, die SBB unternehme "alles für diese Marktfähigkeit".

DB setzt Belohnung zur Aufklärung von ICE-Anschlag aus

DORTMUND (AP/ eig. Ber.) - Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag auf einen ICE bei Kamen, wo mehrere Metallplatten auf die Schiene geschraubt worden waren, hat die DB eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. Unterdessen haben Sachverständige ermittelt, dass es sich bei den auf die Gleise montierten Metallplatten vermutlich um Teile aus dem Bereich der Chemie- und Lebensmittelindustrie handelt, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Dortmund mitteilte. Sie seien aus nicht rostendem und nicht-magnetischem Edelstahl gefertigt. Ein Sachverständiger habe inzwischen die Strecke in Augenschein genommen, sagte der Sprecher weiter. Der Diplom-Ingenieur untersuche nun, ob die Konstruktion geeignet gewesen wäre, den Zug tatsächlich zum Entgleisen zu bringen. Ergebnisse seien aber erst in einigen Wochen zu erwarten.

Buchung auf www.bahn.de noch attraktiver

FRANKFURT/Main - Mit einigen Neuerungen, die das Online-Buchen von Bahnreisen komfortabler und lukrativer machen, wartet Europas meistbesuchtes Online-Reiseportal www.bahn.de auf. So ist ab sofort die Online-Buchung auch in englischer Sprache möglich. Damit kommt die Bahn der wachsenden Zahl ausländischer Kunden entgegen. Bereits heute kommen 20 Prozent der Besucher auf der Homepage der Bahn aus dem Ausland. Die Fahrplanauskunft auf bahn.de gibt es bereits seit 1997 in englischer Sprache. Neu ist auch die Möglichkeit, Fahrkarten für den Business-Zug Metropolitan als OnlineTickets bis zehn Minuten vor Abfahrt auszudrucken, sowohl auf bahn.de als auch über die Internetseite von Metropolitan unter www.met.de. Der Metropolitan fährt zwischen Hamburg und Köln. Bereits seit dem 1. April ist außerdem zu jedem gebuchten OnlineTicket die Platzreservierung kostenlos. Dies gilt auch für die besonders günstigen Surf&Rail-Tickets.

Das Angebot im Fahrkartenshop von bahn.de wurde kräftig erweitert. Immer mehr regionale Verbundzeitkarten sind jetzt auch über das Online-Reiseportal der Bahn buchbar. Im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sind dies zum Beispiel die Umweltkarten für Berlin, Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel sowie Monats- und Jahreskarten für das VBB-Gesamtnetz. Verbesserungen gibt es auch beim Firmenkundenportal auf bahn.de. Das Anmeldeverfahren und die Ticketbestellung wurden beispielsweise deutlich vereinfacht. Dies kommt besonders Firmenkunden zugute, die weder über eine BahnCard noch über eine persönliche Kreditkarte für die Identifikation der OnlineTickets im Zug verfügen. Die Homepage der Bahn ist bereits heute mit durchschnittlich 800.000 Visits pro Tag Europas besucherstärkstes Reiseportal. Täglich werden rund 10.000 Online-Tickets gebucht. Zum Online-Angebot gehören unter anderem Surf&Rail-Tickets, für die jeden Montag um 17.00 Uhr 20 neue Relationen zum Festpreis von 50 Euro für die Hin- und Rückfahrt ins Netz gestellt werden. Die Kontingente wurden am 1. März auf wöchentlich 20.000 Tickets verdoppelt.

ÖBB-Dienstrecht: Verhandlungen werden fortgesetzt

WIEN - Unmittelbar im Anschluss an die Dienstrechtverhandlungen am Donnerstag Vormittag hat der Vorstand der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erklärt, dass die Gespräche fortgesetzt werden sollen. Allem voran gehe es dabei um Rechtssicherheit, hieß es. Ziel des ÖBB-Vorstandes sei, eine rechtlich abgesicherte Umsetzung der Verhandlungsergebnisse gewährleistet zu bekommen. Zudem müsse sichergestellt sein, dass auch im neuen ÖBB-Konzern ein flexibler Mitarbeitereinsatz möglich sei. Mitarbeiter müssten also entsprechend der Markterfordernisse von einer Gesellschaft in die andere wechseln können.

Eine deutliche Absage erteilte der ÖBB-Vorstand der Forderung der Gewerkschaft nach Einführung einer 37-Stunden-Woche für rund die Hälfte der Mitarbeiter im Turnusdienst. Diese sei weder zielführend noch marktkonform. Der Vorstand verwies stattdessen auf bereits bestehende Regelungen für andere Branchen im Rahmen des Nachtschwerarbeitsgesetzes, die auch bei den ÖBB zur Anwendung kommen könnten. Im Hinblick auf die Arbeitszeit verwies der Vorstand überdies auf die spezifische Situation der ÖBB und deren Mitarbeiter, die an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag ihre Dienstleistung erbringen. Diese Besonderheit müsse bei den auszuarbeitenden Regelungen berücksichtigt werden. Entsprechende Modelle sollen in den nächsten Tagen ausgearbeitet und die Verhandlungen darüber in der nächsten Woche fortgesetzt werden.

Bahn versteigert bei eBay einen ICE für einen Tag

FRANKFURT/Main - Die DB versteigert im Internet-Auktionshaus eBay einen kompletten ICE 2 für eine Charter-Tagesfahrt. Die Fahrtroute der Hin- und Rückreise kann der erfolgreiche Bieter selbst bestimmen. Und er hat die Möglichkeit, insgesamt 368 Personen auf diese Reise mitzunehmen. Der ersteigerte ICE 2 kann auf allen Strecken in Deutschland, auf denen Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE 1 und ICE 2 fahren, zum Einsatz kommen. Als mögliches Reisedatum stehen verschiedene Samstage im Mai und Juni in der Zeit zwischen sechs und 22 Uhr zur Verfügung. Im Zug werden die Fahrgäste von Mitarbeitern der DB betreut. Die Auktion beginnt am Freitag, dem 16. April, um 16.16 Uhr und endet am Montag, dem 26. April, zur gleichen Zeit. Vor dem ersten Gebot muss sich jeder Bieter mit einer Kopie des Personalausweises bei eBay freischalten lassen, damit der Erlös dieser Auktion auch garantiert ist. Das Mindestgebot liegt bei einem Euro. Der Höchstbietende erhält wie bei einer gewöhnlichen Auktion den Zuschlag.

Die Züge vom Typ ICE 2 wurden im Jahr 1996 in Dienst gestellt. Zurzeit sind 44 Fahrzeuge im Einsatz. Sie fahren hauptsächlich auf den ICE-Linien Berlin - Bonn/Düsseldorf und München - Frankfurt - Berlin. Ein ICE 2 ist 205 Meter lang und besteht aus sieben Wagen und einem Triebkopf mit elektrischem Antrieb. Die Höchstgeschwindigkeit des ICE 2 beträgt bei einer Leistung von 4.800 Kilowatt rund 280 Kilometer in der Stunde. Der Reinerlös der eBay-Auktion wird an Off-Road-Kids e. V. gespendet, einer überregional tätigen Stiftung für Straßenkinder, für die die Bahn sich in unterschiedlichen Projekten engagiert. Alle Mitarbeiter der Stiftung fahren kostenlos mit der Bahn, um Kinder und Jugendliche zurück zu ihren Eltern oder in geeignete Therapieeinrichtungen zu bringen. Schirmherr und Beiratsvorsitzender ist Bahnchef Hartmut Mehdorn.

Rangierbahnhof Seelze Ost-West auf Computersteuerung umgestellt

HANNOVER - Ab sofort steuert ein Computer die Weichen und Gleisbremsen im östlichen Teil der beiden vorhandenen Zugbildungsanlagen des Rangierbahnhofs Seelze. Die Richtungsgleisbremsen und Förderanlagen werden bis zur endgültigen Inbetriebnahme dieses Teils des Rangierbahnhofs Ende Oktober 2004 sukzessive in Betrieb genommen. Nach 67 Jahren Betriebszeit wurde die Technik für den Ablaufbetrieb von Güterwagen im alten Seelzer Stellwerk "SOA" abgeschaltet. "Wir haben die Osterfeiertage für die Umstellung genutzt, damit der Rangierbahnhof pünktlich am ersten Werktag danach seinen Betrieb wieder aufnehmen konnte", erklärt Klaus Orthmann, verantwortlicher Projektingenieur bei der DB ProjektBau, Niederlassung Mitte. Über Ostern wurden zwei Weichen komplett erneuert, in 17 Weichen wurden neue Antriebe eingebaut und über 15 Kilometer neu verlegte Kabel an den Steuerungsrechner angebunden. Ab jetzt werden die Güterwagen per Mausklick gesteuert. Bislang konnte die Anlage etwa 100 Waggons pro Stunde in die Richtungsgleise sortieren. Mit dem Steuerungscomputer sind es jetzt fast doppelt so viele.

Die Modernisierung des Ost-West-Systems in Seelze gehört zur ersten Tranche eines bundesweit angelegten Erneuerungsprogramms der Bahn für bedeutende Güterzugbildungsanlagen. Bereits seit Mitte 2003 läuft die Modernisierung des Rangierbahnhofs in Seelze und wird Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Danach beginnen die Arbeiten an der gegenüberliegenden Zugbildungsanlage im Westen des Rangierbahnhofs. Ziel ist es, die personalintensiven Arbeiten zur Auflösung und Neubildung von Güterzügen künftig durch einen vollautomatischen Ablaufbetrieb zu ersetzen. Die gesamten Modernisierungsarbeiten in Seelze werden Mitte 2006 beendet sein. Die Deutsche Bahn investiert rund 65 Millionen Euro in die Erneuerung der Anlagen.

Der Rangierbahnhof Seelze liegt westlich von Hannover im Verkehrskreuz wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-Zugverbindungen und hat in Folge dieser verkehrsgeografisch günstigen Lage die umfangreichsten Güterzugbildungsaufgaben aller Rangierbahnhöfe im norddeutschen Raum. Mit einem täglichen Wagenausgang von rund 3700 Güterwagen nimmt er einen Spitzenplatz unter den größten Rangierbahnhöfen in Deutschland ein. In Seelze werden Güterzüge in ihre Einzelwagen aufgelöst und je nach Bestimmungsort neu zusammengestellt. Die Auflösung der Güterzüge geschieht durch Ausnutzung der Schwerkraft, indem man die auseinander gekuppelten Einzelwagen über eine Rampe, den so genannten Ablaufberg, rollen lässt. Das vorhandene Gefälle ersetzt dabei die sonst erforderliche Rangierlok. Insgesamt 18 so genannte Richtungsgleise stehen im Rangierbahnhof Seelze im Ost-West-System zur Verfügung. In diesen werden dann die Güterwagen zu neuen Güterzügen zusammen gestellt.

Osterbaustelle zwischen Fulda und Frankfurt/Main erfolgreich abgeschlossen

FRANKFURT/Main - Von Gründonnerstag Abend bis in die frühen Morgenstunden des Osterdienstags hat die DB Netz AG in einem enormen Kraftakt Teile der ICE-Strecke Fulda - Frankfurt am Main von Grund auf saniert. "Anlass für die Baumaßnahmen war, die Qualität der Infrastruktur auf dieser viel befahrenen Strecke weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten", erläutert Wolfgang Scherz, Vorstand Instandsetzung der DB Netz AG. "Wir haben uns dabei bewusst für die Osterfeiertage entschieden, weil zu dieser Zeit das Reisendenaufkommen – insbesondere der Pendlerverkehr – und die Zahl der Güterzüge erfahrungsgemäß relativ gering sind." Aufgrund des Umfangs der Baumaßnahmen und wegen des hohen logistischen Aufwands für die Material- und Maschinendisposition musste die ICE-Strecke über Ostern teilweise komplett gesperrt werden. Der Fernverkehr wurde über Gemünden bzw. Gießen umgeleitet. Zahlreiche Züge endeten und begannen in Fulda. Die Nahverkehrszüge zwischen Gelnhausen und Bad Soden-Salmünster entfielen während der Bauzeit und wurden durch Busse ersetzt. Die Bahn informierte die Reisenden umfassend über Aushänge an Bahnhöfen, Telefonhotlines sowie über Videotext.

Bis zu 200 Gleisbauer und Ingenieure arbeiteten unter hohem Zeitdruck rund um die Uhr an drei Baustellen gleichzeitig, damit der erste Zug am Morgen des 13. April 2004 wieder planmäßig fahren konnte. So wurden zwischen Langenselbold und Hailer Meerholz ca. 6,2 Kilometer Gleis erneuert. Etwa 5.000 Tonnen Verfüllschotter und 10.000 Betonschwellen wurden hierfür verbaut. Gleichzeitig mussten rund 5.000 Tonnen Altschotter und 12,4 Kilometer Altschienen verladen und abtransportiert werden. In Flieden stand das 700 Meter lange Gleis 8 im Mittelpunkt der Sanierungsmaßnahmen. In Wächtersbach mussten innerhalb des Bahnhofs sechs Weichen ausgetauscht werden. Neben imposanter Großtechnik wie einem Umbauzug, einer Bettungsreinigungsmaschine, Gleis- und Weichenstopfmaschinen, Kränen sowie Transportwagen kam während der Bauarbeiten ein innovatives Schweißverfahren zum Einsatz, mit dem etwa ein Drittel weniger Zeit als bei dem herkömmlichen Verfahren benötigt wurde.

Bei den Baustellen auf der Strecke Fulda - Frankfurt am Main handelte es sich insgesamt um eine der wichtigsten Baumaßnahmen im Jahr 2004. Die Planungen für die Osterbaustelle liefen bereits vor drei Jahren an. Die konkreten Bauvorbereitungen begannen im Dezember letzten Jahres. Die Gesamtkosten für alle drei Maßnahmen beliefen sich auf rund fünf Millionen Euro.

Ab Montag wieder S-Bahnen zwischen Berlin Zoo und Charlottenburg

BERLIN - Nach umfassender Grundsanierung der technischen Anlagen der S-Bahn zwischen den Stationen Zoologischer Garten und Charlottenburg fahren ab kommenden Montag (19. April 2004) wieder S-Bahnzüge. Das S-Bahnangebot auf der Stadtbahn wird die Linien S 5, S 7 S 75 und S 9 umfassen. Die S 3 fährt weiterhin zwischen Erkner und Ostbahnhof. In den vergangenen 14 Monaten wurden auf den rund 1,6 Kilometern Strecke unter anderem die 600 Meter lange Viaduktstrecke der S-Bahn zwischen Zoologischer Garten und Savignyplatz mit einer lastverteilenden Platte versehen, neun Brücken saniert und eine Brücke erweitert, 280 Meter Stützwand gebaut, 3.650 Meter Gleis sowie vier Weichen neu verlegt und mit Stromversorgung und moderner Sicherungstechnik ausgerüstet sowie der Bahnhof Savignyplatz mit einem Blindenleitsystem versehen. Die moderne Sicherungs- und Leittechnik ermöglicht nach Abschluss aller Arbeiten zwischen Zoologischen Garten und Westkreuz einen Zugabstand von 90 Sekunden auf der Stadtbahn.

Bevor am 19. April die Züge wieder fahren können, muss zuvor am Wochenende die elektronische Stellwerkstechnik für den durchgehenden Betrieb umgerüstet werden. Daher sind von Freitag, 16. April, 22:00 Uhr, bis Montag, 19. April, ca. 01:30 Uhr, einige Einschränkungen im Verkehrsangebot der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Westkreuz erforderlich. So besteht auf der Stadtbahn zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten bis Samstag, 17. April 2004, 18.00 Uhr, Pendelverkehr. Bis Montag, 19. April 2004, 1.30 Uhr fahren nur die Linien S 5 und S 75 bis Zoologischer Garten. Die Linie S 7 endet in Friedrichstraße, die S 9 in Warschauer Straße. Aus Richtung Spandau und Wannsee fahren die Züge ab Freitag, 22.00 Uhr, bis Sonnabend, 18.00 Uhr, nur bis Grunewald beziehungsweise Messe Süd. Der Ersatzverkehr zwischen Zoologischer Garten und Charlottenburg wird über die Bahnhöfe Messe Nord/ICC (Anschluss zur Ringbahn) und Messe Süd (Anschluss Richtung Spandau) nach Grunewald (Anschluss Richtung Wannsee) verlängert. Von Sonnabend, 18.00 Uhr, bis Montagfrüh fährt die S 7 von Wannsee nur bis Westkreuz, die Linie S 75 von Spandau fährt bis Charlottenburg.

Wenn am 19. April die S-Bahnzüge über die erneuerte Trasse zwischen Zoo und Charlottenburg rollen, halten sie im Bahnhof Charlottenburg zunächst noch an dem alten S-Bahnsteig (Bahnsteig C). Zwischen Charlottenburg und Westkreuz geht die Grunderneuerung der S-Bahnanlagen weiter. Derzeit wird die gesamte Nordseite der Bahntrasse erneuert. In Westkreuz wird der zur Zeit geschlossene Bahnsteig A erneuert, in Charlottenburg entsteht der erste neue Bahnsteig (Bahnsteig D). Im Februar 2005 sollen der erneuerte Bahnsteig A in Westkreuz sowie der erste neue Bahnsteig (Bahnsteig D) in Charlottenburg in Betrieb gehen. Anschließend folgt die Erneuerung beziehungsweise der Neubau der Bahnsteige B in Westkreuz und C in Charlottenburg. Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Während der gesamten Bauzeit stehen in Charlottenburg und Westkreuz ein Bahnsteig und zwei Gleise dem S-Bahnverkehr zur Verfügung, so dass bei rollendem Zugverkehr gebaut werden kann. Zwischen den verschiedenen Bauphasen werden jedoch kurzzeitig - an Wochenenden oder in Nachtstunden - Einschränkungen des S-Bahnverkehrs notwendig sein. Weitere Infos beim S-Bahn-Kundentelefon unter der Nummer 030 / 29 74 33 33 oder im Internet (www.s-bahn-berlin.de, www.bahn.de/fahrplanaenderungen).

Zwei Güterzüge zwischen Treuchtlingen und Ingolstadt zusammengestoßen

MÜNCHEN - Beim Zusammenstoß zweier Güterzüge in Bayern ist ein Schaden von rund zwei Million Euro entstanden. Ein Lokführer wurde leicht verletzt und mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Um 0:39 Uhr war am Mittwoch im Bahnhof Dollstein (Landkreis Eichstätt) ein Güterzug mit 13 beladenen und acht leeren Containerwagen mit geringem Tempo auf einen wartenden Zug aufgefahren, der mit fabrikneuen Autos von Ingolstadt nach Emden unterwegs war. Dabei entgleisten zwei Autotransportwagen und stürzten um. Insgesamt 20 der Neuwagen wurden beschädigt. Zudem rissen die entgleisten Waggons rund 100 Meter Oberleitung herunter, weshalb die Strecke Ingolstadt - Treuchtlingen zunächst gesperrt werden musste. Der Fernverkehr auf der Bahnstrecke München - Ingolstadt - Treuchtlingen wurde über Augsburg umgeleitet. Der Regionalverkehr wurde zwischen Solnhofen und Eichstätt durch Busse ersetzt. Die Bahnstrecke wird voraussichtlich ab Donnerstag Mittag wieder ohne Einschränkungen befahrbar sein. Die Ursache für das Unglück ist noch nicht bekannt. Bundesgrenzschutz und Eisenbahnbundesamt nahmen die Ermittlungen zur Unfallursache auf.

Transrapid-Trasse in Schanghai sinkt offenbar ein

SCHANGHAI (AP/ eig. Ber.) - Nach einem Bericht der Tageszeitung "China Daily" sinkt die Transrapidtrasse in Schanghai in den Boden ein. Beamte der Stadt wollten zu dem Bericht keine Stellungnahme abgeben. Es war unklar, ob die Absenkungen den Betrieb der umgerechnet etwa eine Milliarde Euro teuren Bahn beeinflussen könnten. Laut Experten ist zwar eine geringe Absenkung normal. "Wenn die Trasse eine bestimmte Höhe unterschreitet, müssen die Verantwortlichen den Betrieb stoppe", sagte Yu Jiakang, der als leitender Ingenieur bei einem Schanghaier Tunnel- und Schienenbaubüro beschäftigt ist. Das Problem könne behoben werden, wenn der Unterboden der Trasse verstärkt würde, sagte Yu der Nachrichtenagentur AP. Die Stadt Schanghai ist auf sumpfigen Gelände gebaut und hat seit längerer Zeit mit Absenkungen zu kämpfen.

DB zeigt an ÖBB-Güterverkehr interessiert

SALZBURG - Die DB zeigt nach einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" Interesse am ÖBB-Güterverkehr Rail Cargo Austria. "Wir denken als europäische Güterbahn. Die Rail Cargo Austria ist für uns sicher interessant", sagte der Wettbewerbsbeauftragte der Deutschen Bahn (DB), Alexander Hedderich, am Dienstag am Rande einer Veranstaltung der Arbeiterkammer (AK) in Wien. Laut Verkehrsministerium, dem Eigentümervertreter der ÖBB, gibt es aber keine Gespräche mit den Deutschen. Auch Hedderich schließt kurzfristig einen Einstieg der DB beim ÖBB-Güterverkehr aus. Grundsätzlich sei eine strategische Beteiligung - wie bei jeder anderen europäischen Güterverkehrsbahn - aber "nicht ausgeschlossen". Entscheiden müssten sich aber die ÖBB. Die DB würde auch in den Wettbewerb am österreichischen Güterverkehrsmarkt gehen, sagt der deutsche Bahnmanager.

Hedderich glaubt, dass in den nächsten Jahren nur drei bis vier große europäische Eisenbahngruppen überleben würden. Die nationalen Bahnen hätten sich überlebt. Jeder, der dies übersehe, mache einen "irreparablen Fehler". Die ÖBB müssten sich daher entscheiden, "in welcher Gruppe sie mitspielen wollen". Bisher sei neben der DB nur die Schweizer Bundesbahn (SBB) ins europäischen Rennen eingestiegen. Dabei sein dürften darüber hinaus nur noch die italienische Bahn und vielleicht auch die französische Bahn, die jedoch mit Finanzierungsproblemen kämpfe.

Bauarbeiten in Hagenow Land

HAMBURG - Im Bahnhof Hagenow Land sowie auf rund 22 Kilometern zwischen Jasnitz und Pritzier werden vom 16. April bis zum 7. Mai Gleise, Weichen, Oberleitungen und Sicherungstechnik der Strecke Hamburg – Berlin fit gemacht für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Zwischen Jasnitz und Pritzier steht auf der Hamburger Bahn nur ein Streckengleis für den Verkehr zur Verfügung. Gleichzeitig finden im westlichen Bereich des Bahnhofs Hagenow Land umfangreiche Umbauarbeiten an den Weichenverbindungen zur Strecke Hagenow Land – Schwerin statt. Wegen dieser Arbeiten können keine Züge im Bahnhof Hagenow Land auf die Strecke Richtung Schwerin wechseln. Daraus ergeben sich umfangreiche Veränderungen im Bahnverkehr zwischen Hamburg, Büchen und Schwerin/Rostock/Stralsund.

Während der Bauarbeiten von Freitag, 16. April 21.25 Uhr bis Freitag, 7. Mai 3.00 Uhr, fahren die IC-Züge der Linie 26 Karlsruhe – Hamburg – Stralsund nicht durchgehend. Die Züge verkehren zwischen Karlsruhe und Hamburg sowie zwischen Hamburg und Stralsund. Aus Richtung Norden kommend besteht in Hamburg kein direkter Anschluss an die IC-Linie 26 Richtung Karlsruhe. Aus Richtung Stralsund/Rostock/Schwerin kommen die IC Züge bis zu 30 Minuten später in Hamburg an. Von Hamburg Richtung Stralsund fahren die IC Züge 30 Minuten früher ab. Die RegionalExpress Züge (RE) zwischen Hamburg und Rostock werden ebenfalls ab Hagenow Land über Ludwigslust umgeleitet. Die RE fahren ab Hamburg Hauptbahnhof bereits bis zu 35 Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt des Zuges ab, z.B. statt 18.18 Uhr bereits um 17.44 Uhr. Die RE von Rostock/Schwerin erreichen Hamburg Hbf erst 42 Minuten nach ihrer planmäßigen Ankunft.

Die RegionalBahnen (RB) zwischen Aumühle und Büchen fahren ebenfalls mit geänderten Fahrzeiten. Die RB von Aumühle nach Büchen fahren ab Aumühle acht Minuten nach ihrer planmäßigen Abfahrzeit ab. In Büchen besteht trotz späterer Ankunft Anschluss in Richtung Lüneburg. Die RB von Büchen nach Aumühle erreichen Aumühle acht Minuten nach ihrer planmäßigen Ankunftszeit. Die RegionalExpress Züge (RE) zwischen Hagenow und Pasewalk/Szczecin fahren nicht ab Hagenow, sondern beginnen und enden in Hagenow Land. Zwischen Hagenow und Hagenow Land benutzen Reisende bitte die Buslinie 54 der LVG. Die DB-Fahrscheine werden anerkannt. Aktuelle Informationen zu den Fahrplanänderungen gibt Max, der Maulwurf, in Zügen und auf den Stationen. Alle Veränderungen auf einem Blick sind im Internet unter www.bahn.de in der Rubrik Fahrpläne zu finden. Persönliche Reiseverbindungen erhalten die Kunden der Bahn unter www.bahn.de/reiseauskunft.

Führungswechsel an der Spitze vom Bahn-Fernverkehr

FRANKFURT/Main - Mit Wirkung zum 1. Juni 2004 soll Dr. Nikolaus Breuel (44) die Leitung des Ressorts Fernverkehr in der DB Personenverkehr GmbH übernehmen. Gleichzeitig würde er zum Vorstandsvorsitzenden der DB Fernverkehr AG bestellt. Die Aufsichtsgremien müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Karl-Dietrich Reemtsema, der diese Funktionen bislang inne hat, wird im Sommer auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. „Wir freuen uns, dass wir zeitnah die Führungsspitze des Fernverkehrs neu besetzen können. Herr Dr. Breuel ist ein kompetenter und zugleich bahninterner Nachfolger“, so Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn AG. Dr. Nikolaus Breuel ist seit dem 1. November 1993 im DB-Konzern tätig. Er war unter anderem vier Jahre Sprecher der Geschäftsführung der damaligen dvm – Deutsche Verkehrsdienstleistungs- und Management GmbH. Seit Anfang 2000 ist Dr. Breuel Leiter des Bereichs Konzernentwicklung im Ressort des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG.

Bilanz: Ein Jahr Niebüll - Tønder

NIEBÜLL - Vor einem Jahr, am 6. April 2003, nahm die Nord-Ostsee-Bahn den ganzjährigen Betrieb auf der grenzüberschreitenden Strecke Niebüll-Tønder auf. Seitdem fahren auf der 18 Kilometer langen Strecke täglich acht Züge pro Richtung. Anlässlich des Geburtstages zog die Nord-Ostsee-Bahn nun eine erste Bilanz. Eine Auswertung der Fahrgastzahlen zeigt, dass im ersten Betriebsjahr insgesamt rund 21.400 Fahrgäste in den zwischen Niebüll und Tønder verkehrenden Triebwagen eingestiegen sind. Erwartungsgemäß ist das Reisendenaufkommen auf dieser Strecke im Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober) am höchsten. Spitzenreiter sind die Monate Juni und August, was sicher auf die touristische Bedeutung der Strecke zurückzuführen ist. Der bislang schwächste Monat war der Januar 2004. Seitdem aber steigen die Passagierzahlen wieder kontinuierlich an: Schon im März 2004 waren die Fahrgastzahlen 22 % höher als im April des Vorjahres.

Stolpe will ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt in jedem Fall bauen

BERLIN (ddp/ eig. Ber.) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) will die ICE-Strecke von Nürnberg über Erfurt nach Halle/Leipzig laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt" gegen zunehmende Sparzwänge verteidigen. Die Strecke sei verkehrspolitisch von herausragender Bedeutung, sagte Stolpe dem Blatt. "Hier geht es ja nicht nur um die schnellere Verbindung zwischen Erfurt und Nürnberg, sondern vor allem zwischen Berlin nach München und von Skandinavien bis Italien", betonte der Ressortchef. Die 280 Kilometer lange Strecke soll rund 6,85 Milliarden Euro kosten und würde die Fahrzeit von Berlin nach München von derzeit knapp sieben auf unter vier Stunden verkürzen. Im Interview mit der Zeitung "Die Welt" sagte Stolpe weiter, die ab 2005 geplanten Mittelkürzungen im Verkehrsetat seien "nicht das letzte Wort". Er stelle sich auf harte Auseinandersetzungen mit dem Finanzministerium ein. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hatte Ausgabenkürzungen für Schiene, Straße und Wasserwege von acht Milliarden Euro in den Jahren 2005 bis 2008 beschlossen.

312 Schüler aus New York auf Sternfahrt nach Berlin

BERLIN - Im Rahmen des Projekts "Brücke New York-Berlin" ist bis 17. April 2004 die bisher größte Schülergruppe aus "Big Apple" in Deutschland zu Gast. Am heutigen Dienstag reisen die insgesamt 312 Jugendlichen von zehn Städten (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Stuttgart, Bonn, Köln, Essen, Hamburg, Wolfsburg, Zwickau und Chemnitz) in einer großen Sternfahrt mit der Bahn nach Berlin. Höhepunkt für die New Yorker Schüler wird in der Bundeshauptstadt die Fahrt mit einem historischen Sonderzug am Abend des 13. April sein. Der Zug startet direkt am Estrel Hotel, dem einzigen Hotel in Berlin mit eigenem Gleisanschluss. Die Fahrt führt über den Berliner Ring und endet am Alexanderplatz mit anschließendem Empfang im Roten Rathaus. Die DB unterstützt das Projekt von Anfang an als Hauptsponsor und stellt unter anderem die Fahrscheine für Bahnfahrten zur Verfügung.

Das Projekt "Brücke New York-Berlin" geht auf einen Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 am "Ground Zero" zurück, bei dem der Kanzler spontan 1000 junge New Yorker nach Deutschland eingeladen hat. Ausgewählt wurden Schülerinnen und Schüler, die Opfer des Anschlags sind. Im Mittelpunkt der Reise steht der transatlantische Dialog. Er dient dem besseren Verständnis anderer Kulturen und gibt den amerikanischen Schülern vielfältige Einblicke in den deutschen Alltag sowie in Geschichte, Politik und Kultur. Die erste Jugendgruppe im Rahmen des Projekts "Brücke New York-Berlin" besuchte die Bundesrepublik Deutschland im Februar 2002, nur fünf Monate nach dem schrecklichen Ereignis.

Bauarbeiten im Hauptbahnhof Koblenz schreiten voran

KOBLENZ - Seit November letzten Jahres laufen die Umbauarbeiten am Koblenzer Hauptbahnhof. Vieles wurde durch die DB ProjektBau auf der 2000 Quadratmeter großen Bausstelle in den letzten Monaten schon bewegt. Im gesamten Empfangsgebäude wurden Wände, Bodenplatten, Fundamente, Holz- und Stahlbetondecken, Treppenanlagen, und Einbauten abgebrochen. Insgesamt 500 Kubikmeter Bauschutt mussten entsorgt werden. "Das entspricht 50 großen LKW-Ladungen", erläutert Diplom-Ingenieur Joachim Bogner, zuständiger Projektleiter bei der DB ProjektBau Niederlassung Mitte. Bevor die alten Holzdecken ab- und Wände durchbrochen werden konnten, mussten im gesamten Empfangsgebäude über 40 Tonnen Stahlträger eingebaut werden, teils zu zeitweiligen Abstützung während der Bauarbeiten, zum Teil aber auch zum dauerhaften Verbleib im Bauwerk.

Im Nordbereich des Bahnhofes wurden im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss insgesamt 500 Quadratmeter Holzbalkendecken abgebrochen. Diese wurden durch brandgeschützte Stahlbetondecken ersetzt. Allein hier wurden bereits 90 Tonnen Bewehrungsstahl und 100 Kubikmeter Beton verbaut. Für die neuen Treppenanlagen und Stahlbetondecken im Südbereich des Bahnhofs wurden weitere 120 Tonnen Bewehrungsstahl und 140 Kubikmeter Beton verarbeitet. Im weiteren Verlauf der Baumaßnahmen wird in der Halle ein großes Gerüst mit einer Volumen von ca. 8.000 Kubikmeter errichtet, damit die Gewölbedecken saniert werden können. In den vorhandenen Aufzugschächten des ehemaligen Gepäcktunnels sollen vier neue Aufzugsanlagen eingebaut werden, mit denen dann alle Bahnsteige bequem erreicht werden können.

Der Hauptbahnhof Koblenz wurde 1903 eingeweiht. Im zweiten Weltkrieg wurde er stark zerstört und vereinfacht wiederaufgebaut. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu mehrfachen Umbauten. Wegen der bautechnische Vorgeschichte des Bahnhofs sind die derzeit durchgeführten Baumaßnahmen sowohl in technischer, funktionaler und auch aus historischer Sicht sehr anspruchsvoll. Die Bauarbeiten im Empfangsgebäude sollen noch bis zum Frühjahr nächsten Jahres andauern.

Mit der 01 1066 zum Koblenzer Dampfspektakel

01 1066 mit Sonderzug in Alsenz/Pfalz          Foto: R. Reinmuth

KOBLENZ - Mit frisch verlängerter Kesselfrist machte sich die Schellzugdampflok 01 1066 nach den Unterhaltsarbeiten im Winter erstmals in diesem Jahr auf große Fahrt. Mit einem Sieben-Wagen-Schnellzug fuhr die zuverlässige Dreizylinder-Maschine am Wochenende von Stuttgart über Ludwigsburg, Bietigheim, Heilbronn das Neckartal hinab nach Heidelberg und Mannheim. Von dort zog die 01 1066 den Zug weiter über die letzten Zustiegsmöglichkeiten in Ludwigshafen und Neustadt/W. durch die Pfalz bis nach Bingerbrück, wo man auf die linksrheinische Hauptstrecke einbog. Entlang des wunderbar frühlingshaften Rheintals, das ins Weltkulturerbe aufgenommen wurde, ging es in echter Schnellzugmanier an der Loreley und den unzähligen Burgen vorbei bis nach Koblenz, wo das Osterdampfspektakel auf die Gäste aus Süddeutschland wartete. Über 300 Besucher brachte der aus historischen Wagen der 30er und 50er Jahre gebildete Zug des Historischen Dampfschnellzuges in die Stadt an Rhein und Mosel, die an Ostern zum Dampfmekka geworden war. Weitere Fahrten des Historischen Dampfschnellzug e.V. wie ein Ausflug von Stuttgart nach Rorschach am Schweizer Bodenseeufer am 1. Mai sind in der Rubrik Bahnveranstaltungen aufgelistet. Infos und Online-Bestellungen sind über www.schnellzuglok.de möglich.

Viele Bahnhöfe in NRW nicht für Rollstuhlfahrer geeignet

DÜSSELDORF (AP) - Viele Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen sind für Rollstuhlfahrer ungeeignet. Bei einer Stichprobe der Verbraucher-Zentrale NRW in 13 größeren Bahnhöfen des Landes fielen gleich vier durch. Die Bahnhöfe in Aachen, Düren und Münster wurden nach Tests mit "mangelhaft", der Bahnhof Leverkusen-Mitte mit "ungenügend" bewertet. Die Hauptbahnhöfe von Düsseldorf, Hagen und Hamm bestanden den Test mit der Note eins, sechs weitere Bahnhöfe erhielten eine mittlere Bewertung. Bewertet wurden die Bahnhöfe nach Angaben der Verbraucher-Zentrale nach 21 Kriterien, sechs davon gingen mit besonderem Gewicht in die Endnote ein. So habe ein Mangel in den Kategorien Eingang, Aufzug, Ticketautomat, Kiosk, Toilette oder Parkplatz automatisch die Gesamtnote "mangelhaft" zur Folge gehabt, zwei Verstöße bedeuteten das Urteil "ungenügend". Besondere Probleme hätten in einigen Städten die teils gar nicht vorhandenen Behinderten-Toiletten und die Aufzüge bereitet, berichtete die Verbraucher-Zentrale weiter. Teilweise bringe Service-Personal Rollstuhlfahrer per Lastenaufzug zum Gleis, was mit Wartezeiten und Umwegen verbunden sei. Überwiegend gute Noten hätten hingegen die Fahrscheinautomaten erzielt, hieß es. Die Münzen seien auch aus sitzender Position bequem einzuwerfen.

Qualität der S-Bahn Stuttgart

STUTTGART - Im Verkehrsvertrag über den Betrieb der S-Bahn im Großraum Stuttgart vom Juli 2003 haben DB und Verband Region Stuttgart (VRS) u.a. ein Qualitätsmess-System für die S-Bahn Stuttgart vereinbart. Dieses System basiert auf zwei Säulen. Zum einen ermittelt ein unabhängiges Institut nach objektiven Kriterien Werte für Pünktlichkeit, Informationen und Sauberkeit. Zum anderen werden die Kunden befragt. Fahrgäste bewerten dabei ihren subjektiven Eindruck von Pünktlichkeit, Sicherheit, Information und Sauberkeit nach Schulnoten. In Stuttgart stellten Ende der vergangenen Woche Andreas Schilling, Sprecher der S-Bahn Stuttgart, und Dr. Bernd Steinacher, Regierungsdirektor des Verbands Region Stuttgart, die Ergebnisse der ersten Befragungsrunden vor. "Die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart hat sich im ersten Quartal 2004 im Verhältnis zu 2003 sowohl über den ganzen Tag als auch besonders in der Hauptverkehrszeit deutlich verbessert", betonte Andreas Schilling. Seinen Angaben zufolge fuhren von Januar bis März 2004 98,4 Prozent aller S-Bahnen in Stuttgart mit weniger als 6 Minuten Verspätung (2003: 97,3 Prozent). Weniger als 3 Minuten verspätet waren in 2004 93,2 Prozent der S-Bahnen (2003: 90,0 Prozent). Die erfreuliche Entwicklung zeige sich beispielsweise auf der S 6. Hier konnte durch den zweigleisigen Ausbau Malmsheim – Renningen die Ankunftspünktlichkeit in Weil der Stadt im Bereich bis 3 Minuten in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit von 62 auf 88 Prozent gesteigert werden. Insgesamt gehöre die Stuttgarter S-Bahn zu den pünktlichsten in Deutschland, betonte Schilling.

Beim Thema Fahrgastinformation liegt der objektiv ermittelte Wert von 94,3 Prozent sehr nahe am festgelegten Zielwert (95 Prozenz). Im Störungsfall wünscht sich der Kunde jedoch mehr Informationen. "Das ist für uns ein Ansporn, im Störungsfall weiter an der Verbesserung der Informationen unserer Fahrgäste zu arbeiten. Mit Bandansagen in den Zügen, LCD-Anzeigen an den Bahnsteigen, eigenen Ansagern auf Stellwerken, aber auch verstärktem Personaleinsatz bei Störungen werden wir hier gegensteuern", gab Schilling einen Ausblick auf einige der begonnenen Maßnahmen. Der Sauberkeit in der S-Bahn gaben die objektiven Prüfer mit 90,4 Prozent in 2004 ein gutes Ergebnis, das nahe an dem Zielwert (92 Prozent) liegt. Die Fahrgäste vollziehen dieses Ergebnis mit der Note 2,96 nicht ganz nach. Ursache hierfür ist die stark zunehmende Zahl von Graffitis und Schmierereien in den Innenräumen der S-Bahnen. "Trotz eines Aufwandes von über 900 000 Euro in 2003 für die Beseitigung von Vandalismusschäden innen und außen sind immer wieder verschmierte Züge zu sehen. Wir bitten daher alle Fahrgäste, uns bei der Aufklärung zu helfen und Graffititäter bei der Hotline des Bundesgrenzschutzes zu melden", so Schilling. Anrufen kann man unter 0 18 05-23 45 66 (12 Ct/Min).

Mit der Bahn ins Legoland nach Günzburg

GÜNZBURG - Am 1. April hat die Legoland-Saison 2004 begonnen. Bei der DB gibt es dazu ein besonderes Angebot: Reisende aus Bayern, die eine Hinfahrkarte zum Normalpreis gelöst haben, dürfen nach Besuch des Legolands umsonst nach Hause fahren, wenn sie im Zug Eintrittskarte und Hinfahrkarte vorzeigen. Kinder bis einschließlich 14 Jahren fahren in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern wie immer kostenlos mit. Ab einem Fahrpreis von mindestens 15 Euro bekommen die zweite bis fünfte Person auch bei diesem Angebot einen Mitfahrer-Rabatt (50 Prozent des Preises der ersten Person). Neu in diesem Jahr ist, dass Legolandbesucher an ihrem Startbahnhof eine Fahrkarte direkt nach "Günzburg Legoland" kaufen können. In dem Preis inbegriffen ist die Fahrt mit dem Shuttlebus vom Bahnhof Günzburg bis direkt vor den Eingang des Freizeitparks. Für die Shuttlebusse gelten auch Bayern-Ticket und Bayern-Ticket Single. Von München fahren alle zwei Stunden RegionalExpress-Züge direkt nach Günzburg. Mit den stündlichen Verbindungen des Bayern-Taktes kommt man auch aus dem Allgäu, aus dem Donautal oder beispielsweise aus Nürnberg bequem nach Günzburg. Auch im Legoland, das in diesem Jahr erst in die dritte Saison startet, gibt es ab dem 1. April Neuheiten zu erleben: Der Bionicle Power Builder ist eine Fahrattraktion, die die Besucher selber programmieren. Das gibt es sonst noch nirgendwo in Deutschland.

Forscher: Magnetschwebebahnen verursachen mehr Lärm als herkömmliche IC’s

AMSTERDAM (pte/ eig. Ber.) - Magnetschwebebahnen verursachen wesentlich mehr Lärm als herkömmliche InterCity-Züge. Zu diesem Ergebnis kommen Joos Vos und sein Forschungsteam von der niederländischen Forschungseinrichtung TNO Human Factors Soesterberg http://www.tm.tno.nl. Die Lärmverschmutzung der Magnetschwebezüge werde vor allem von Anrainern als besonders störend empfunden, hieß es in einem Bericht des Wissenschaftsmagazin Nature. Vos und sein Team hatten Anrainern von Eisenbahnlinien Aufnahmen von verschiedenen Zügen vorgespielt. Darunter waren auch jene Geräusche, die Magnetschwebebahnen verursachen. Die Probanden reagierten auf die Geräusche der Schwebebahnen wesentlich ablehnender und bezeichneten sie als störend. Lärmbelastung hänge nicht nur von der Qualität des Lärms selbst, sondern auch vom Volumen ab, erklärten die niederländischen Forscher. "Bei hohen Geschwindigkeiten entwickelt der Magnetschwebezug ebenso viel Lärm wie ein Flugzeug", so Vos. Der Experte glaubt aber auch, dass der Lärm von den Menschen deshalb als unangenehmer empfunden wird, weil sie diese Art des Lärms bisher nicht kannten. "Wenn man sich an das Geräusch gewöhnt hat, findet man es nicht mehr so störend", erklärt der Experte.

Bauarbeiten für die S-Bahn nach Teltow

BERLIN - Bis Dezember 2004 wird in Berlin an der rund drei Kilometer langen neuen S-Bahntrasse nach Teltow gebaut. Zur Zeit finden umfangreiche Erdbauarbeiten auf der gesamten Trasse zwischen der Mahlower Straße in Teltow und dem S-Bahnhof Lichterfelde Süd statt. Mit der neuen S-Bahnstrecke wird eine weitere Lücke im S-Bahn-Netz zwischen Berlin und dem Brandenburger Umland geschlossen. Der Bahnhof Teltow ist zudem wichtiger Knotenpunkt für Umsteiger vom Bus auf die S-Bahn und daher über Teltow hinaus von Bedeutung. Im 20-Minuten-Takt werden die S-Bahnen Teltow mit der Berliner Innenstadt verbinden. Der Potsdamer Platz wird in 23 Minuten, der Bahnhof Friedrichstraße in 27 Minuten erreicht. Verkehrsprognosen gehen von rund 10.000 Fahrgästen täglich aus. Für den Neubau der Strecke zum Bahnhof Teltow Stadt müssen unter anderem rund 30.000 Kubikmeter Boden bewegt, 6.650 Kubikmeter Schotter eingebaut, 3,5 Kilometer Gleis mit Stromschiene verlegt sowie vier Weichen und sechs Signale eingebaut und an das Elektronische Stellwerk in Lichterfelde Ost angeschlossen werden.

Zwei Eisenbahnbrücken über den Zollweg und den Siedlergraben an der Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg sowie drei Straßenbrücken für den Zehnrutenweg, den Heinersdorfer Weg und die Mahlower Straße werden errichtet. Die Firma STRABAG, die hier im Auftrage der Bahn baut und auch für die Sicherheit auf der Baustelle Verantwortung trägt, sowie die Deutsche Bahn weisen darauf hin, dass ein Betreten der Baustelle mit Gefahren verbunden und daher grundsätzlich untersagt ist. Eltern sollten ihre Kinder entsprechend unterrichten. Absperrungen, Umleitungen und veränderte Wegeführungen sind zu beachten. Die Bahn weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass Schäden, die bei Verstößen gegen das Verbot entstehen, vom Verursacher selbst zu tragen sind. Eltern haften für ihre Kinder.

"Adler" wieder auf Dach des Frankfurter Hbf gelandet

FRANKFURT/Main - Ein besonders schwerer Vogel ist am Donnerstag auf dem Hallendach des Frankfurter Hauptbahnhofes. 400 Kilogramm wiegt der Adler aus Kupferblech, den ein Kran wieder an seinen angestammten Platz am Rand des Hallendaches setzte. Bereits am Mittwoch war der 1,5 Tonnen schwere Sockel auf das Dach gesetzt worden, von dem der Adler jetzt wieder das Treiben auf dem Bahnhofsvorplatz beobachtet. Vier Adlerfiguren krönen die Dächer der drei mittleren Bahnhofshallen, die von 1884 bis 1888 erbaut worden sind. Die Mittelhalle hinter dem Hauptportal zieren zwei Adler, die auf einem 2,5 Tonnen schweren Sockel ruhen, die beiden Hallen links und rechts davon jeweils einer. Nach 115 Jahren mussten sie Ende letzten Jahres ihren Platz verlassen, weil die darunter befindliche Dachkonstruktion demontiert und neu errichtet wurde. Die Adlerfiguren blieben die Originale - sie wurden aus Denkmalschutzgründen nur gereinigt aber nicht erneuert.

Der Frankfurter Hauptbahnhof verfügt über insgesamt fünf Bahnsteighallen, die auf einer Länge von 186 Meter die Bahnsteige überdachen. Der mittlere Hallenkomplex auf denen die Adler befestigt sind besteht aus drei großen Hallen, die von 1884 bis 1888 gebaut wurden und jeweils 56 Meter breit und 28 Meter hoch sind. Über 700 Züge, 1100 S-Bahnen und über 350.000 Menschen frequentieren den Bahnhof täglich. Im Rahmen der Hallendachsanierung werden insgesamt 4.500 Tonnen Stahl ausgetauscht und 50.000 Quadratmeter Glasflächen montiert. In Spitzenzeiten sind bis zu 100 Fachkräfte auf der Baustelle im Einsatz. Bis 2006 werden die Arbeiten noch andauern.

Moderne Triebwagen der PEG jetzt pflanzenölbetrieben

BERLIN - Seit Oktober letzten Jahres fährt die PEG auch mit modernen Nahverkehrstriebwagen auf ihren Strecken in der Prignitz. Alle Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle (RS 1) wurden nun durch die Konzerntochter Prignitzer Lokomotiv- und Waggonbau GmbH (PLW) auf den Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet. Die Pflanzenöltankstelle befindet sich am neuen PEG-Werkstattstandort in Meyenburg. Das Pflanzenöl bezieht die PEG aus verschiedenen Ölmühlen in Deutschland. Bei der Abwägung der ökonomischen Vorteile beim Betrieb mit Pflanzenöl gegenüber einem Betrieb mit Diesel und den dafür notwendigen Investitionen, hat für die PEG der ökologische Aspekt einen hohen Stellenwert und ist fest in die Firmenphilosophie integriert. Unumstritten ist der umweltfreundliche Antrieb mit Pflanzenöl sowie die risikolose Lagerung und Betankung, was eine besondere Rolle im Nahverkehr in Ballungsgebieten und Wasserschutzgebieten spielt.

Weniger ICE-Halte am Flughafen Berlin Schönefeld

BERLIN - Die DB dünnt nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" zum kleinen Fahrplanwechsel die Fernverkehrsanbindung des Flughafenbahnhofs Berlin Schönefeld aus. Ab dem 13. Juni entfallen dem Bericht zufolge die Halte der ICE-Linie 28 Hamburg - Berlin - Leipzig - München in Schönefeld. "Die Streichung des Halts in Schönefeld dient dazu, die Pünktlichkeit weiter zu verbessern", sagte Bahnsprecher Gisbert Gahler. Zudem sei die Zahl der ein- und aussteigenden Fahrgäste relativ gering. Andere Fernzüge, zum Beispiel der zweimal täglich verkehrende ICE über Halle und Erfurt nach Frankfurt am Main, würden weiterhin am Flughafen Schönefeld anhalten. Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass auch die Berliner S-Bahn seltener als bisher den Flughafen im Südosten der Hauptstadt ansteuert. So fährt ab dem 19. April an Wochenenden und Feiertagen nur noch die Linie S9 zum Airport, während die S45 eingespart wird. Das bedeutet, dass die S-Bahn zwischen Schöneweide und Schönefeld nicht mehr im 10-, sondern im 20-Minuten-Takt verkehrt.

400. Ehrenlokführer beim "Rasenden Roland"

PUTBUS - Ein Jubiläum der besonderen Art konnte die Rügensche Kleinbahn "Rasender Roland" am 08.04.2004 feiern. An diesem Tag beendete Elmar Wohlgemuth aus Leer als 400. Teilnehmer den Lehrgang zum "Ehrenlokführer" auf der Insel Rügen. Die 10-tägige Hobby-Ausbildung, die beim Rasenden Roland seit 1991 durchgeführt wird, bietet Eisenbahn- und Technik-Begeisterten die Möglichkeit, sich ihren Kindheitstraum auf der größten deutschen Ferieninsel zu erfüllen. Jedes Jahr von April bis Oktober werden den „Fahrschülern“ in Theorie und Praxis fundierte Kenntnisse über die Bedienung und den Betrieb von Dampflokomotiven der Baureihe 99 vermittelt. Und die fahren fast ausschließlich auf der 24,2 km langen Schmalspurbahn von Putbus ins Ostseebad Göhren, die bereits seit über 100 Jahren durch die landschaftlichen Schönheiten Südost-Rügens "rast".

Unterschiedliche Lokomotiven, eine anspruchsvolle Strecke und das hautnahe Erleben des Eisenbahneralltags sorgen unter Anleitung eines Ausbildungslokführers für interessante Abwechslungen während des Lehrgangs. Einzige Voraussetzungen für die Hobby-Ausbildung sind ein Mindestalter von 18 Jahren und der Abschluß einer Haftpflichtversicherung. Der bislang älteste Teilnehmer des mittlerweile international bekannten Lehrganges war 81 Jahre alt. Aufgrund der großen Begeisterung der Kursteilnehmer und der regen Nachfrage nach Ausbildungsterminen wird die Rügensche Kleinbahn den Lehrgang auch in den kommenden Jahren fortführen.

Erleichterungen im Güterverkehr mit der Litauischen Eisenbahn vereinbart

BERLIN - Die Litauische Eisenbahn (LG) und Stinnes haben nach intensiver Vorbereitung jetzt vereinbart, ab dem 1. Juli 2004 auf der Eisenbahnfährlinie Mukran (Deutschland) - Klaipeda (Litauen) die Einheitlichen Rechtsvorschriften für den Vertrag über die internationale Eisenbahnbeförderung von Gütern (CIM) anzuwenden. Bisher wurde auf der Fährstrecke noch das SMGS-Frachtrecht (Abkommen über den internationalen Eisenbahngüterverkehr) angewandt, dem Deutschland seit 1992 nicht mehr angehört. Der CIM-Frachtbrief gilt zunächst bis zum litauischen Bahnhof Draugyste. Dort erfolgt, analog der Verfahrensweise auf dem Landweg eine Neuaufgabe der Transporte nach SMGS durch die Litauische Eisenbahn. Damit wird sowohl für die Transportkunden als auch für die beteiligten Unternehmen eine eindeutige Rechtsgrundlage geschaffen, die vor allem auch vor dem Hintergrund des unmittelbar bevorstehenden EU-Beitritts Litauens von Bedeutung ist. Dieser Schritt soll neben anderen Maßnahmen, zu denen sich beide Partner verständigt haben, auch dazu beitragen, die Fährlinie, die in den neunziger Jahren erhebliche Transporteinbußen zu verzeichnen hatte, wieder attraktiver zu machen.

DB-Projektwettbewerb "So mobil ist Schule" startet zum fünften Mal

BERLIN - Zum fünften Mal schreibt die DB den bundesweiten Wettbewerb "So mobil ist Schule" aus. Der Wettbewerb soll Schülerinnen und Schüler animieren, im Team ein Projekt zu entwickeln, eigenständig umzusetzen und zu dokumentieren. Die Projekte können im Fachunterricht oder auch fächerübergreifend eingesetzt werden. Lehrerinnen und Lehrer dürfen beratend und moderierend zur Seite stehen. Die Bahn möchte mit "So mobil ist Schule" Jugendliche an die im Berufsleben unentbehrlichen zielorientierten Arbeitsweisen heranführen. Unterstützt wird dieses besondere Projekt der Jugendförderung von den Kultusministerien der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Förderer des Wettbewerbs sind die Commerzbank AG, die Deutschen Post und die REWE-Gruppe. Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 können sich beteiligen – als Klasse, Team, Kurs oder auch als Arbeitsgemeinschaft.

Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Projekte in der Umsetzung oder schon abgeschlossen sind. Die Projekte sollen schriftlich dokumentiert werden und können durch alle Arten von Medien ergänzt werden. Einsendeschluss für die Wettbewerbsbeiträge ist der 7. Mai 2004. Anschrift: Deutsche Bahn AG, Dienstleistungszentrum Bildung, Wettbewerb „So mobil ist Schule“, Friedrich-Wilhelm-Straße 82-84, 47051 Duisburg. Alle Gewinner werden im Juni zum Finale nach Köln eingeladen. Es winken 15 Preise im Gesamtwert von 18.750 Euro. Informationen zum Wettbewerb und Anmeldeunterlagen gibt es bei Beate Mehnert, Tel. 0203 3017-2170, auf der Internetseite www.bahn.de/dzb oder per Mail unter wettbewerb.so.mobil.ist.schule@bahn.de.

Neubaustrecke wegen Drohanruf über eine Stunde gesperrt

FRANKFURT/Main - Eine falsche Drohung hat am Donnerstag auf der ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt zu erheblichen Verspätungen im Zugverkehr geführt. Ein Unbekannter hatte nach Angaben des Bundesgrenzschutzes in Anrufen bei der Stadtverwaltung Limburg, beim Landratsamt Montabaur und bei einem Radiosender angerufen und gedroht, dass es im Bereich Montabaur/Heiligenroth einen Anschlag geben werde. Daraufhin wurde die Strecke ab 12.30 Uhr gesperrt und von Beamten untersucht. Es wurden aber keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Kurz vor 14.00 Uhr gab die Polizei Entwarnung. Durch die Sperrung waren nach Angaben der DB rund 30 Züge mit insgesamt 900 Minuten verspätet. Die Züge der Schnellfahrstrecke wurden während der Sperrung links- und rechtsrheinisch umgeleitet.

Schweiz: Fahrplanentwurf ab Mitte April online

BERN - Vom 16. April 2004 bis zum 10. Mai 2004 sind alle Interessierten eingeladen, zum ersten Mal via Internet zum Fahrplanentwurf 2005 für die Schweiz Stellung nehmen. Wie das Schweizer Bundesamt für Verkehr mitteilte, ist der Entwurf zusammen mit einer Anleitung zum Vernehmlassungsverfahren auf der Web-Site des Bundesamtes für Verkehr (www.bav.admin.ch) unter "Business-Info" oder direkt unter www.fahrplanentwurf.ch zu finden. Der neue Fahrplan 2005 der Bahnen, Seilbahnen, Schiffe und Autobusse wird im Vergleich zu früheren Fahrplanrevisionen markante Änderungen aufweisen Dank der Inbetriebnahme der ersten Etappe von Bahn 2000 kann das Angebot im öffentlichen Verkehr wesentlich verbessert werden. Dazu müssen ca. 60 Prozent der heutigen Verbindungen an die neuen Angebotsmöglichkeiten angepasst werden. Die dazu notwendigen Planungsschritte sind jetzt abgeschlossen und das künftige Angebot wurde im Grundsatz festgelegt.

Mit dem Fahrplanverfahren soll dem neuen Fahrplan 2005 "der letzte Schliff" verliehen werden. Eine komplette Neustrukturierung des Fahrplans ist im Rahmen des Konsultationsverfahren hingegen nicht möglich. Die Stellungnahmen und Anregungen zum Fahrplan 2005 werden an die zuständigen kantonalen Stellen für den öffentlichen Verkehr weitergeleitet, wo auch geprüft wird, welche Vorschläge aus der Öffentlichkeit in den neuen Fahrplan 2005 integriert werden können. Der Fahrplan 2005 tritt zum 12. Dezember 2004 in Kraft.

Hansen fordert konkrete Gespräche über möglichen Börsengang

BERLIN - Der Vorsitzende der Verkehrsgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, hat konkrete Verhandlungen über einen möglichen Börsengang der DB AG gefordert. In Briefen an Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und DB-Vorstandschef Hartmut Mehdorn schrieb er, eine Entscheidung über den Börsengang sei "nur denkbar, wenn vorher grundsätzliche Fragen zur Sicherung der Interessen der Beschäftigten geklärt sind." Hintergrund ist die möglicherweise bevorstehende Entscheidung des Bundeskabinetts, ob Vorbereitungen für den Börsengang des Unternehmens eingeleitet werden. "Im Falle eines Börsengangs fordert die Transnet konkrete Zusagen für die Beschäftigten", sagte Hansen. "Vor allem muss das Beschäftigungsbündnis Bahn bis 2010 verlängert werden, und es müssen die Sozial- und Tarifstandards erhalten bleiben." Weiter verlange Transnet, dass das Verbundsystem Bahn erhalten bleiben müsse. Der Börsegang dürfe nur mit dem Gesamtkonzern DB AG erfolgen. Teilprivatisierungen einzelner Unternehmensbereiche lehnt die Gewerkschaft ab. Hansen stellte auch klar: "Sollten unsere Forderungen keine ausreichende Beachtung finden, werden wir unsere Möglichkeiten nutzen, einen Börsengang der DB AG zu verhindern."

Bahn-Nostalgiesaison in NRW startet am 9. April

DÜSSELDORF - Mit einen attraktiven Programm starten die DB Nostalgiefahrten in Nordrhein-Westfalen: Die Saison 2004 beginnt am Karfreitag, 9. April mit einer Fahrt von Düsseldorf nach Amsterdam im Fernschnellzug "Blauer Enzian". Star der diesjährigen NRW-Nostalgiefahrten ist die 2000 PS starke und 90 km/h schnelle, ölgefeuerte Dampflok 41 360. Ob zur Veranstaltung "Dampf am Deutschen Eck" in Koblenz, zur Wiedereröffnung der Kurhessenbahn, zu "Dordt in Stoom" nach Dordrecht (NL), zum Eisenbahnmuseum in Losheim oder zum „Golden Oldies Festival: Die spurtstarke Dampf-Mehrzwecklok ist mit von der Partie. Höhepunkte im Programm sind die TEE-"Rheingold"-Fahrten mit der Schnellfahrlok 103 113 nach Heidelberg und Trier. (Alle Fahrten in der Rubrik Bahnveranstaltungen). Die Fahrten werden mit Wagen der 1. Und 2. Klasse aus den frühen fünfziger Jahren und Nahverkehrswagen der frühen sechziger Jahre durchgeführt. Für das leibliche Wohl ist während der Fahrt im historischen Speise- oder Gesellschaftswagen gesorgt. Informationen, Fahrkarten und den Katalog "Bahn-Nostalgie 2004" gibt es im Servicecenter des DB Museums unter der Hotline 01804-44 22 33 (0,24 € je Anruf) oder über die Internetadresse www.dbmuseum.de.

Einschränkungen im Dresdner Bahnverkehr durch Inbetriebnahme der Marienbrücke

DRESDEN - Durch die Inbetriebnahme des dritten und vierten Gleises auf der Marienbrücke Dresden kommt es zwischen den großen Bahnhöfen der Landeshauptstadt ab Dienstag nach Ostern für gut eine Woche zu Abweichungen im Fahrplan. Die Sperrungen erfolgen im Streckenabschnitt Dresden Hauptbahnhof - Dresden-Neustadt. Damit verbunden ist der Ausfall und die Umleitung von Zügen im Nah- und Fernverkehr in diesem Bereich. Zwischen den beiden großen Dresdner Bahnhöfen wird ein Busersatzverkehr eingerichtet. Über Fahrpläne, den Ersatzverkehr sowie frühere Abfahrten und Anschlussverluste wird mit Aushängen auf den Bahnhöfen bzw. in einem speziellen Fahrplanheft informiert. Die Broschüre liegt nach Ostern in den Bahnhöfen aus. Die Fahrpläne sind auch im Internet abrufbar unter www.bahn.de/fahrplanaenderungen. Der ReiseService der Deutschen Bahn ist über die Rufnummer 11 8 61*) zu erreichen, die kostenlose Fahrplaninformation per Sprachdialogsystem über 0800 1 50 70 90.

Die Sperrungen sind erforderlich, weil neben der viergleisigen Betriebsaufnahme über die neue Marienbrücke weitere Bauvorhaben zur Sanierung der Bahnanlagen im Knoten Dresden in neue Phasen überführt werden. So werden außerdem eine Reihe von Bauzustandswechseln im Bereich Dresden Mitte und Dresden-Friedrichstadt vorgenommen. Die neue Marienbrücke kann ab 19. April mit den vier Gleisen täglich über 300 Züge aufnehmen, die mit einer Streckengeschwindigkeit von 80 km/h rollen werden. Vor der Sanierung des Bauwerkes lag die Geschwindigkeit bei 30 km/h. „Damit verschwindet ein Nadelöhr im Bahnbetrieb, und eine wichtige Etappe der Modernisierung im Dresdner Bahnknoten ist geschafft“, sagt Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Sachsen. In den Streckenabschnitt zwischen Bahnhof Dresden-Neustadt und Einfahrt Dresden Hauptbahnhof werden rund 100 Millionen Euro investiert, darunter auch in die Station Dresden Mitte und den neuen S-Bahn-Haltepunkt an der Freiberger Straße.

DB Regio fährt RegioTram Ersatzverkehr

FRANKFURT/Main - Seit Ende März sind alle Fahrzeuge der RegioTram Kassel aus Sicherheitsgründen außer Betrieb. Wie die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG), die für die Gestellung der Fahrzeuge zuständig ist, mitgeteilt hatte, waren die Fahrzeuge auf Anweisung des verantwortlichen Betriebsleiters nicht einsatzfähig und werden derzeit vom Hersteller, der Firma Bombardier, auf Mängel am Wagenkasten hin untersucht. Der Hersteller erarbeitet derzeit ein Instandsetzungskonzept, das auch die Dauer und den Umfang der notwendigen Arbeiten und damit des Fahrzeugausfalls beschreiben wird. Die KVG konnte kurzfristig keine Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stellen. Als Besteller des Schienennahverkehrs in Nordhessen hat deshalb der NVV die DB Regio beauftragt, nicht nur mit ihrem Personal für den Betrieb zu sorgen, sondern soweit wie möglich mit eigenen Fahrzeugen einen vollständigen Ersatzverkehr durchzuführen. Sämtliche RegioTram-Fahrten auf der Linie R30 Kassel-Hofgeismar-Warburg werden seitdem durch lokbespannte Züge ersetzt, es gelten weiterhin die normalen Fahrplanzeiten. Bisher musste keine Zug ausfallen. Durch das rasche Handeln von DB Regio konnte der Betrieb mit Regio-Fahrzeugen aufrecht erhalten werden.

DB setzt zur Hannover Messe 2004 rund 60 Sonderzüge ein

HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen Hannover Messe vom 19. bis 24. April rund 60 zusätzliche Züge ein, die alle direkt zum EXPO- und Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Die Sonderzüge kommen aus Düsseldorf, Frankfurt (Main) und Köln. Die Ankunft dieser Züge im Messebahnhof in Laatzen ist morgens zwischen 8 Uhr und 10.30 Uhr, die Rückfahrt beginnt ab 16.30 Uhr. Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der Hannover Messe noch 490 fahrplanmäßige Fernzüge in Nord-Süd-Relation und umgekehrt außerplanmäßig in Hannover Messe/Laatzen. Auch die RegionalBahnen von Hannover nach Bad Harzburg über Hildesheim – Goslar und die RegionalExpress-Züge zwischen Göttingen und Uelzen halten während der Messetage zusätzlich in Laatzen.

Die schnellste Verbindung vom Flughafen zur Messe bietet die während der Messe wieder eingerichtete S-Bahn-Verbindung S 6. Diese fährt im 30-Minuten-Takt vom Flughafen über Hannover Hauptbahnhof (Gleis 1 / 2) direkt nach Hannover Messe/Laatzen. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Messebahnhof beträgt 25 Minuten. Im Hauptbahnhof in Hannover als zentraler Drehscheibe des Verkehrs finden alle Messebesucher, die keine direkte Zugverbindung zum Messebahnhof haben, schnellen Übergang zur S-Bahn und zu den Regionalzügen nach Laatzen. Halbstündlich fahren die S-Bahn-Züge vom Hauptbahnhof zum Messebahnhof. Die Fahrzeit beträgt 8 Minuten. Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, während der Messe wieder mit allen Servicefunktionen der Bahn ausgestattet, gelangt der Messebesucher über den Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes. Informationen zum Messeverkehr gibt es in den DB-Reisezentren, im Internet unter www.bahn.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0800 - 150 70 90 und über die kostenpflichtige Hotline 11 8 61*.

VCD-Bahntest: Pünktlichkeit wieder gut

BERLIN - Die DB hat bei der Pünktlichkeit gegenüber dem Vorjahr deutlich zugelegt. Ein im Auftrag des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Magazins "Stern" durchgeführter Test bestätigt die schon vor einiger Zeit bekannt gewordenen Zahlen: Demnach waren 91,1 Prozent aller Züge pünktlich. Im Nahverkehr lag die Quote sogar bei 95,1 Prozent, im Fernverkehr kam die Bahn auf 88,3 Prozent. Im Schnitt wurden 90,7 Prozent der Anschlusszüge erreicht. Insgesamt wurden 1099 Züge beobachtet, darunter an zwei Hauptverkehrstagen am Hamburger Hauptbahnhof. Die Pünktlichkeitsoffensive von Bahnchef Hartmut Mehdorn habe bereits Wirkung gezeigt, erklärte VCD-Hauptgeschäftsführer René Waßmer. Leicht verschlechtert habe sich dagegen die Situation bei den Sparpreisen. So sei in 17,3 Prozent der Fälle für die gewünschte Reiseverbindung der Sparpreis bereits ausgebucht oder gar kein Kontingent vorhanden gewesen. Auch wenn sich die Testkunden nicht auf einen speziellen Zug festlegten, war für 12,6 Prozent kein Rabatt verfügbar.

Unverändert schlecht geblieben ist nach Angaben des VCD die Beratung am Fahrkartenschalter. 31 Prozent der Empfehlungen des Schalterpersonals brachten den Testern entweder unnötig teure Tickets, Fahrzeiten oder Umstiege ein. Im Durchschnitt der rund 250 Beratungsgespräche erhielten die Kunden Tickets, die mehr als 15 Euro teurer waren als nötig. Im Extremfall sollten die Fahrgäste auf der Strecke von Husum nach Ludwigslust statt 78,80 Euro den doppelten Preis bezahlen. Die Bahn-Berater empfahlen häufig Verbindungen mit unnötig langer Fahrzeit. Maximal wären die Passagiere 7,5 Stunden länger unterwegs gewesen, wenn sie auf den Rat der Fachleute im Reisecenter gehört hätten. Für den VCD Bahntest 2004 fragten Testkäufer des Forschungsinstituts Quotas den Angaben zufolge 252 Reiseverbindungen in 142 DB-Reisezentren ab. Beim Servicetest wurden Reisewünsche mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vorgetragen. Dies liegt nach Ansicht des VCD allerdings weniger an den Bahn-Mitarbeitern als vielmehr an der Personalknappheit und am weiterhin zu dichten Tarifdschungel.

Ähnlich äußerte sich die Bahngewerkschaft Transnet. Das Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann sagte, die Reduzierung der Schalterpersonals sei "ein völlig falsches Signal". Stattdessen sei ein Serviceaufbruch bei der DB dringend notwendig. "Die Mitarbeiter der Bahn, auch in den Reisezentren, leisten hervorragende Arbeit," betonte Zimmermann. "Die enorme Arbeitsverdichtung in diesem Bereich führt aber offenbar zu einer Verschlechterung im Service." Die Bahn verwies darauf, dass Mitte des Jahres eine neue Software Kunden und Beratern die Buchung erleichtern solle. Zum Beispiel könnten dann Ticket und Platzreservierung in einem Arbeitsgang erledigt werden, sagte DB-Sprecher Gunnar Meyer. Die Personalplanung werde am Kundenaufkommen vor Ort ausgerichtet, sagte Meyer zu der geplanten Reduzierung der Schalterstellen. Es werde aber stets nach Alternativen gesucht.

Zäune um Gleisanlagen?

DORTMUND (ddp/eig. Ber.) - Nach dem Anschlag auf einen ICE bei Kamen am Samstag hat der Bahnexperte Markus Hecht, Professor für Schienenfahrzeuge an der Technischen Universität Berlin, für die Einzäunung des gesamten Eisenbahn-Streckennetzes plädiert. Zäune machten Anschläge zwar nicht unmöglich, sie machten es potenziellen Tätern aber schwerer, sagte Hecht den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". In vielen europäischen Ländern sei die Einzäunung Standard. Deutschland sei wieder "Schlusslicht in Europa". Es sei viel auffälliger, wenn sich die Täter erst an den Zäunen zu schaffen machen müssten. Außerdem sei es nicht so einfach - womöglich mit Werkzeug - das Hindernis zu überqueren. Die Maßnahme sei nicht billig, aber in vielen europäischen Ländern "normal", erklärte Hecht. Gleichzeitig betonte der Professor, das Rad-Schienen-System sei prinzipiell sehr sicher. Trotzdem werde an einem Warnsystem, das bei hoher Entfernung Gegenstände auf den Schienen erkennen kann, geforscht. Damit könnte die Notbremse früher ausgelöst werden.

Die DB wies die Forderungen nach Einzäunung des Schienennetzes als "völlig unrealistisch" zurück. Bahnsprecher Martin Walden sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp, die Einzäunung der rund 36 000 Schienenkilometer in Deutschland sei nicht zu finanzieren. Zudem habe die Bahn schon in anderem Zusammenhang die Erfahrung gemacht, dass Zäune nicht in jedem Fall vor dem Betreten der Bahnanlagen abhielten. Walden verwies darauf, dass die Infrastruktur der Schienennetze in Europa nicht vergleichbar sei. So verfüge Deutschland über ein weit verzweigtes Netz, während es in Frankreich wenige Hochgeschwindigkeitsstrecken in die Hauptstadt Paris gebe.

Verschollener Reichsbahn-Werbefilm von 1929 wieder entdeckt

NÜRNBERG - Die Dokumentationsstelle des Firmenmuseums der DB hat eine Rarität entdeckt: den Stummfilm "Miss Evelyne – Die Badefee". Der Film stammt aus dem Jahr 1929 und wurde als Reichsbahn-Werbespielfilm von der Filmstelle der Reichsbahn im Verkehrsmuseum Nürnberg produziert. Der 71-minütige Stummfilm war der erste Werbefilm der Reichsbahn mit einer inhaltlichen Handlung und sollte für Bahnreisen nach Bad Reichenhall werben. Darin wird unterhaltsam über die Reise der amerikanischen Millionärstochter Miss Evelyne berichtet, die in den goldenen zwanziger Jahren im mondänen Heilbad Bad Reichenhall Urlaub macht und für einige Turbulenzen unter den männlichen Kurgästen sorgt. Das Stadtarchiv Bad Reichenhall begann im Jahr 2001 mit ersten Recherchen zum Film "Miss Evelyne – Die Badefee". Gefunden wurden die alten Filmrollen schließlich im DB Museum Nürnberg. Nachdem der historische Film digitalisiert und mit Musik unterlegt wurde, läuft er im April im Bordprogramm aller ICE´s.

Als das Verkehrsmuseum, das erste verkehrsgeschichtliche Museum Deutschlands, 1923 in die Lessingstraße zog und 1925 wieder die Pforten öffnete, hatte es bereits das Medium Film als aktuelle Errungenschaft integriert. Mit gespendeten Aufnahme- und Vorführgeräten konnte das Museum seinem Publikum "Laufbilder" präsentieren. Im Nürnberger Museum wurde eine Reichsbahn-Filmstelle eingerichtet. Die Hauptaufgabe dieser Filmstelle bestand darin, Filme zu produzieren, zu erwerben, vorzuführen, zu archivieren und den Verleih innerhalb der Reichsbahn zu organisieren. Eine weitere Filmstelle der Reichsbahn befand sich in Berlin. Im Jahr 1935 wurde die bayerische Filmstelle geschlossen. Filme wurden nur noch über die Filmstelle Berlin beauftragt und vertrieben. Mitarbeiter des Verkehrsmuseums bewahrten einige Filmrollen im DB Museum auf. Nur so wurde "Miss Evelyne" vor dem Verschwinden gerettet.

Das Video "Miss Evelyne – Die Badefee" kann im Museumsshop des DB Museums, Lessingstraße 6, 90443 Nürnberg für 14,90 Euro erworben werden. Bestellt werden kann der Film außerdem im Servicecenter des DB Museums telefonisch unter 01804/44 22 33 (0,24 Euro pro Anruf) oder im Internet unter www.dbmuseum.de, allerdings kommt dann eine Porto- und Verpackungspauschale von 4,50 Euro zum Kaufpreis hinzu.

DB stellt "BahnBaustellenkalenderBayern 2004" vor

MÜNCHEN - Die DB hat Ende der vergangenen Woche in München den Baustellenkalender 2004 für Bayern vorgestellt. Unter anderem wird in diesem Jahr die Oberleitung zwischen Nürnberg und Treuchtlingen erneuert sowie die Infrastruktur in mehreren Abschnitten auf der vielbefahrenen Strecke Nürnberg - Würzburg saniert. Zwischen Mellrichstadt und Schweinfurt sowie zwischen Irrenlohe und Marktredwitz geht der Ausbau für die Neigetechnik in die nächste Phase. Auf der Strecke Treuchtlingen - Ingolstadt wird der Esslingerbergtunnel erneuert. In Neufahrn (Niederbayern), Dorfen, S-Bahnstammstrecke München und Bad Neustadt (Saale) gehen moderne Elektronische Stellwerke ans Netz. Auf dem Programm stehen aber auch Baumaßnahmen auf der Aus- und Neubaustrecke von München über Ingolstadt nach Nürnberg, der viergleisige Ausbau der stark befahrenen Strecke München - Augsburg im Bereich Mering, sowie umfangreiche Maßnahmen im Allgäu. In den Endspurt geht der Ausbau im Bereich der Münchner S-Bahn, der erforderlich ist , um zeitgerecht zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 den 10-Minuten-Takt auf mehreren Linien einführen zu können.

An manchen Tagen wird im Streckennetz der Deutschen Bahn an bis zu 600 Baustellen gleichzeitig gearbeitet. Die Bauaktivitäten erfordern teilweise umfangreiche Ersatzmaßnahmen, wie beispielsweise den Einsatz von Bussen oder die Umleitung von Zügen. "Bereits Monate vor dem Baubeginn erstellen wir schon die Konzepte für die erforderlichen Ersatzverkehre", erklärte Martin Walz, Leiter Produktion bei DB Regio Bayern. Bei der Bauplanung werde außerdem darauf geachtet, dass die Reisenden durch die Bauarbeiten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Viele Baumaßnahmen fänden deshalb nachts oder in der Ferienzeit statt. "Trotz aller Vorkehrungen lassen sich Behinderungen und längere Fahrzeiten nicht immer ganz vermeiden", so Walz. "Wir bitten darum bereits vorab um Verständnis für die Beeinträchtigungen." Um Anwohner und Fahrgäste rechzeitig über Bauarbeiten und Auswirkungen auf den Verkehr zu informieren, startet die DB eine neue Informationskampagne mit "Max Maulwurf", dem Baustellenmaskottchen der DB. Der fleißige Maulwurf wird überall dort präsent sein, wo gebaut wird. Mit kessen Sprüchen und einem Augenzwinkern weist Max Maulwurf auf Fahrplanänderungen und Ersatzmaßnahmen hin oder informiert die Anwohner über die Bauarbeiten.

Bereits das kommende Osterwochenende nutzt die DB für einige Baumaßnahmen. So werden auf der ICE-Ausbaustrecke München – Ingolstadt im Bauabschnitt südlich von Dachau bis zum Bahnhof Röhrmoos Weichen eingebaut und neue Gleise an das Schienennetz angeschlossen. Zwischen Hebertshausen und Röhrmoos stehen zukünftig vier statt bisher zwei Gleise zur Verfügung (zwei für die S-Bahn, zwei für den übrigen Zugverkehr). Außerdem wird in Röhrmoos die Software für das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) angepasst. Dadurch entfallen von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag alle RegionalBahnen zwischen Petershausen und München Hbf sowie die S-Bahnen der Linie S 2 im Abschnitt zwischen Petershausen und Allach. Die Verbindungen werden durch Busse ersetzt. Bei den übrigen Zügen im regional- und Fernverkehr muss mit Verspätungen von rund 20 Minuten gerechnet werden.

Auf der Bahnstrecke München - Rosenheim wird über die Osterfeiertage der Streckenabschnitt Grafing Bahnhof - Aßling für 65 Stunden komplett für den Zugverkehr gesperrt. Der Grund hierfür ist der Einschub einer Eisenbahnbrücke, die seit September 2003 in zwei Teilen rechts und links neben der Bahnstrecke erstellt wurde. Während der Ostersperrung von Karsamstag, 10. April, bis einschließlich Ostermontag, 12. April, wird die bestehende Eisenbahnbrücke abgebrochen und der Bahndamm auf einer Länge von ca. 60 Metern ausgehoben. Danach werden die beiden neuen Brückenteile in ihre endgültige Position geschoben und miteinander verbunden. Der eigentliche Einschubvorgang der rund 1.500 und 950 Tonnen schweren Brückenteile ist für Ostersonntag, 11. April, ab 7.30 Uhr angesetzt und wird rund vier Stunden dauern. Danach wird Erd- und Untergrundmaterial hinter den Seitenwänden aufgefüllt. Bis Ostermontagabend wird der Oberbau fertiggestellt und das Gleis München - Rosenheim verlegt. In den Nachtstunden wird für das Gleis Rosenheim - München noch der Bahndamm aufgeschüttet. Im Anschluss daran werden die Schienen und Schwellen eingebaut. Wegen der Sperrung muss der gesamte Fernverkehr (rund 60 Züge täglich) von und nach Österreich/Italien über Holzkirchen umgeleitet werden. Dadurch verlängert sich die Reisezeit um bis zu 30 Minuten. Der gesamte Regionalverkehr zwischen Holzkirchen und Rosenheim wird durch Busse ersetzt, da auf dieser Strecke der gesamte Fern- und Güterverkehr der Hauptstrecke München - Rosenheim umgeleitet werden muss. Auf der betroffenen Hauptstrecke München - Rosenheim verkehren von Karsamstag bis Dienstagmorgen die Regionalzüge nur im Abschnitt Aßling - Rosenheim - Freilassing/Salzburg bzw. Kiefersfelden/Kufstein. Zwischen Grafing Bahnhof und Aßling werden Busse eingesetzt. Detaillierte Informationen über die Ersatzmaßnahmen können im Internet unter www.bahn.de/fahrplanaenderungen abgerufen werden.

S-Bahn Zürich: Ab 21 Uhr werden alle Linien begleitet

ZÜRICH - Seit Anfang April werden alle Linien im Kernnetz der S-Bahn Zürich ab 21 Uhr bis Betriebsschluss begleitet. Für diese neue Aufgabe bereiteten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bis jetzt 180 "S-Bahn Zugchefs" während einer sechsmonatigen Ausbildung vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser neu geschaffenen Funktion verfügen über eine Basisausbildung als Zugbegleiter. Das Aufgabengebiet des Zugchefs S-Bahn umfasst die Ticket-Kontrolle, die sichtbare Präsenz in den S-Bahnen während den Abendstunden sowie Informations- und Dienstleistungsfunktionen. Mit der integralen Begleitung ab 21 Uhr wurde der Einsatz der Bahnpolizei angepasst. Sie wurde von der Begleitfunktion von S-Bahnzügen entlastet und kommt dann zum Einsatz, wenn ein polizeiliches Eingreifen erforderlich ist.

Die Präsenz von Begleitpersonal beugt Vandalenakten vor. Zudem sorgen die Zugchefs auch aktiv für saubere S-Bahnen. Ein messbarer Erfolg ist die Schwarzfahrerquote: In den begleiteten Zügen konnte sie halbiert werden - und dies auf den betroffenen Linien auch tagsüber. Hierzu hat auch das neue Ticket-Kontrollkonzept der SBB beigetragen. Die Begleitung der S-Bahnen im Kernnetz der Zürcher S-Bahn kostet jährlich 14 Mio. Franken. Sie wird durch weitere Maßnahmen im Bereich Sicherheit flankiert. Da ein direkter Zusammenhang zwischen der Sauberkeit des Rollmaterials und dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Fahrgäste besteht, werden zusätzlich zur bestehenden Reinigung mobile Reinigungsteams eingesetzt. Zudem wird der Einsatz von Videosicherheit in den S-Bahnen geprüft.

Britische Bahngesellschaft muss zwei Millionen Pfund Strafe zahlen

LONDON (AP) - Eine britische Bahngesellschaft ist am Montag wegen eines Unfalls mit mehr als 30 Toten zu einer Strafe von zwei Millionen Pfund (3,1 Millionen Euro) verurteilt worden. Thames Trains betreibt ein Netz von Pendlerzügen in Westlondon. Die Arbeitsschutzbehörde verklagte die Firma wegen eines Unfalls am 5. Oktober 1999. Damals hatte ein Lokführer ein Stoppsignal übersehen und war auf ein Gleis gefahren, auf dem ein Schnellzug entgegenkam. 31 Menschen starben bei dem Zusammenstoß, 150 weitere wurden verletzt. Thames Trains hatte im Dezember eingestanden, gegen Gesetze zum Schutz von Angestellten sowie Fahrgästen verstoßen zu haben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wäre der Unfall verhindert worden, wenn der Lokführer besser ausgebildet worden wäre.

DB verkauft Mitropa an britische Compass Group

BERLIN - Der Verkauf der Mitropa AG an die britische Compass Group ist offenbar perfekt. Wie das in Chartsey Surrey ansässige Compass- Konzern am Montag mitteilte, kauft er die Gastronomietochter der Deutschen Bahn (DB) für 17,6 Millionen Euro. Der Kauf von Mitropa biete eine exzellente strategische Chance für die Compass Group in einem sehr spezifischen Markt, sagte Geschäftsführer Michael J. Bailey. Im vergangenen Jahr hatte die Mitropa den Angaben zufolge 115 Millionen Euro Umsatz erzielt, operativ aber einen geringen Verlust gemacht. Die Mitropa besitzt unter anderem die Gastronomie-Konzession für über 60 deutsche Bahnhöfe.

Noch keine heiße Spur bei Anschlag auf ICE

DORTMUND - Nach dem Anschlag auf einen mit rund 200 Passagieren besetzten ICE in Nordrhein-Westfalen am Samstag morgen haben die Ermittler noch keine heiße Spur. Die Ermittlungen gingen weiter in alle Richtungen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund. Erste Hinweise seien zu den Metallplatten eingegangen, die mit Schrauben auf den Gleisen befestigt worden waren. Die Ermittler erhoffen sich davon Erkenntnisse, weil es sich nicht um handelsübliche Platten handelt. Die Hinweise kämen sowohl von Herstellerfirmen als auch aus der Bevölkerung, hätten sich aber noch nicht zu einer konkreten Spur verdichtet oder zu einer bestimmten Personengruppe geführt. Der Lokführer des ICE hatte die Metallplatten am Samstagmorgen noch rechtzeitig bemerkt und eine Schnellbremsung eingeleitet. Keiner der rund 200 Passagiere des Hochgeschwindigkeitszugs wurde verletzt.

Zwei Verletzte bei Zusammenstoß von TGV mit Bauzug

SAINT-ETIENNE (AP) - Ein französischer TGV-Hochgeschwindigkeitszug ist am frühen Montag Morgen bei geringem Tempo frontal mit einem Bauzug zusammengestoßen. Dabei entgleisten beide Züge, kippten aber nicht um. Beide Lokführer wurden leicht verletzt, wie die Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Den Angaben zufolge hatte der TGV keine Reisenden an Bord. Er sollte in Saint-Etienne Reisende nach Paris aufnehmen. Die Ursache des Zwischenfalls auf der Strecke zwischen Saint-Etienne und Lyon in Südostfrankreich war zunächst unklar. Die vielbenutzte Bahnstrecke sollte erst am Dienstag wieder freigegeben werden.

Anschlag auf ICE-Strecke

DORTMUND - Mit einer Notbremsung hat ein ICE-Lokführer am Samstagmorgen bei Kamen (Nordrhein-Westfalen) eine mögliche Katastrophe verhindert. Unbekannte hatten nach Angaben der Dortmunder Staatsanwaltschaft mehrere jeweils 17,5 Kilogramm schwere Metallplatten mit elf Metallschrauben auf dem Gleis der Strecke von Köln nach Berlin befestigt. Trotz der Schnellbremsung habe der ICE die Platten mit einer Geschwindigkeit von rund 90 Stundenkilometern erfasst und einige hundert Meter mitgeschleift. Der Zug sei jedoch im Gleis geblieben, keiner der 200 Fahrgäste wurde verletzt. Da der ICE aus eigener Kraft nicht mehr weiterfahren konnte, mussten die Reisenden in einen Ersatzzug auf dem Parallelgleis umsteigen. Durch den Vorfall kam es nach Angaben der Bahn AG bei 40 Verbindungen zu Verspätungen. Der ICE wurde in ein Reparaturwerk geschleppt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens gibt die Bahn mit rund 30 000 Euro an.

Die Staatsanwaltschaft geht nach bisherigen Ermittlungen von einer gezielten und genau vorbereiteten Tat aus, wie Staatsanwalt Henner Kruse am Sonntag in Dortmund sagte. Konkrete Hinweise auf Täter oder Motiv gebe es jedoch noch nicht. Die Ermittler hoffen, anhand der Beschaffenheit der Metallteile weitere Spuren zu erhalten. Ob es sich um einen Einzeltäter oder eine Gruppe handele, sei nicht klar. Allerdings müssten die 33 bis 38 Zentimeter großen, bis zu 3 Zentimeter dicken und 17,5 Kilogramm schweren Platten innerhalb von 18 Minuten vor dem Aufprall angebracht worden sein. Nur in diesem Zeitraum sei auf der Strecke kein Zug gefahren. Diese Zeit sei für die Montage durch eine einzelne Person "eher knapp", so die Polizei.

Bahn setzt auf rauchfreie Bahnhöfe und Züge

BIELEFELD - Die Bahn will nach einem Bericht des Bielefelder "WestfalenBlatts" immer mehr Bahnhöfe und Pendlerzüge zu rauchfreien Zonen erklären. Demnach soll die Zahl der rauchfreien Bahnhöfe in diesem Jahr von 100 auf 150 erhöht werden. Im kommenden Jahr würden weitere Bahnhöfe von Tabakqualm und Kippen befreit, sagte Bahnsprecherin Ariane Alzer der Zeitung. Auch bei den Nahverkehrszügen gehe die Tendenz in Richtung Rauchverbot. Bisher sei nur in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg flächendeckend der blaue Dunst aus den Abteilen verbannt worden, schreibt das Blatt. Falls andere Länder und Verkehrsbünde rauchfreie Züge bestellten, würden die Züge umgerüstet, kündigte die Bahn an. Auch in den Fernzügen solle die Zahl der Raucherplätze nach und nach reduziert werden.

Ab dem heutigen Montag zählt auch der Bahnhof Berlin-Lichtenberg zu den "rauchfreien" Bahnhöfen. Das Rauchen ist nur noch in den gekennzeichneten Raucherbereichen gestattet. Auf den Fern- und S-Bahnsteigen gibt es jeweils zwei Raucherbereiche. In den Hallenbereichen ist das Rauchen nicht mehr erlaubt. Ausgenommen sind die gastronomischen Einrichtungen. Während in Tunnelbahnhöfen das Rauchen in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes und damit der Sicherheit verboten ist, möchte die Bahn darüber hinaus mit den Rauchfreien Bahnhöfen für noch mehr Sauberkeit in ihren Stationen sorgen und Nichtraucher besser schützen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollen gesenkt werden.

Beginn der Streckensanierung Buchholz - Hamburg-Harburg

HAMBURG - Die DB beginnt am heutigen Montagmorgen mit der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Buchholz (Nordheide) und Hamburg-Harburg. Am Freitag wurden bereits zwei Behelfsbahnsteige in Buchholz (Nordheide) fertiggestellt. Die knapp 17 Kilometer lange Strecke zwischen Buchholz (Nordheide) und Hamburg-Harburg wird grundlegend saniert. Gleise, Oberleitungen, Sicherungstechnik und die Bahnsteige der beiden Stationen Hittfeld und Klecken werden erneuert. Rund 60 Millionen Euro werden für die gesamte Baumaßnahme investiert. Die Bahn sperrt die Strecke zwischen Buchholz (Nordheide) und Hamburg-Harburg vom 5. April bis zum 11. Dezember komplett. So werden die Bauarbeiten in kurzer Zeit und bei möglichst geringen Behinderungen des Bahnverkehrs zwischen Hamburg und Bremen realisiert. Die Züge des Fernverkehrs, Güterzüge und Metronom-Züge sowie einige RegionalBahnen werden zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg über Jesteburg und Maschen umgeleitet. Die Fahrzeit dieser Züge verändert sich gegenüber dem jetzigen Fahrplan nicht.

Die Sanierung der zwei Streckengleise wird in mehreren Etappen erfolgen. Dabei wird immer ein Gleis für die Baulogistik zur Verfügung stehen. Ab Montag, 5. April, wird zunächst das Richtungsgleis Buchholz – Hamburg-Harburg zurückgebaut. Insgesamt 16.600 Meter Oberleitungsanlage, 14.100 Meter Gleis und 53.500 Tonnen Schotter sowie 28.500 Kubikmeter Boden werden per Bahn abtransportiert. Anschließend beginnt der Neuaufbau von Gleisunterbau und Gleisen. Im Juli wird das Gleis Hamburg-Harburg – Buchholz grundsaniert. Im September werden die beiden Stationen Hittfeld und Klecken erneuert. Die beiden Stationen erhalten jeweils 164 Meter lange neue Bahnsteige mit einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern. Die Bahnsteige werden mit neuen Wetterschutzhäuschen und einem modernen Beleuchtungs-, Informations- und Servicesystem ausgestattet sowie mit Blindenleiteinrichtungen versehen. Die Züge können nach Abschluss der Arbeiten wieder mit Tempo 160 fahren.

Renfe bestellt 44 Hochgeschwindigkeits-Triebköpfe bei Bombardier

BERLIN - Ein Konsortium bestehend aus Bombardier Transportation und Patentes Talgo ist von der Spanischen Staatsbahn (RENFE) mit dem Bau von 44 Hochgeschwindigkeits-Triebköpfen beauftragt worden. Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen von rund 188 Millionen Euro; der Anteil von Bombardier beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro. Die Triebköpfe sollen von Juni 2006 bis August 2008 zur Erprobung an den Kunden geliefert werden. Zum Lieferumfang von Bombardier gehören die elektrische Ausrüstung, das Antriebssystem, Zugsteuerungs- und Kommunikationssysteme sowie die Zugsicherungssysteme. Bombardier ist darüber hinaus auch an der Montage und Erprobung der Triebköpfe beteiligt. Ein Großteil des Antriebssystems wird am spanischen Bombardier-Standort Trápaga hergestellt. Für den Bau der mechanischen Komponenten, einschließlich der Spurwechselradsatz-Drehgestelle, ist Talgo verantwortlich.

Ausgelegt für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, laufen die neuen Triebköpfe auf Drehgestellen mit Spurwechselradsätzen. Gemeinsam mit Spurwechselradsatzwagen sollen sie zu 22 neunteiligen Zügen zusammengestellt werden und sowohl auf den neuen spanischen Hochgeschwindigkeitsstrecken (Spurweite 1.435 mm) als auch im herkömmlichen Netz des Landes (Spurweite 1.668 mm) eingesetzt werden. Die neuen Züge sind aufgrund modernster Technologie für den Betrieb in vier verschiedenen Zugsicherungssystemen ausgelegt: das European Rail Traffic Management System (ERTMS) Level 1 und 2, das Bombardier EBI Cab 900 TBS, das Bombardier LZB-System sowie das ASFA-System. "Dieser Auftrag ist ein weiterer Beleg für das Vertrauen unserer Kunden in Kompetenz und Know-how von Bombardier im Sektor Hochgeschwindigkeit", so Wolfgang Tölsner, Chief Operating Officer, Bombardier Transportation. "Dieses Vertrauen stärkt auch unsere Position am spanischen Markt und wird Bombardier ganz neue Möglichkeiten erschließen."

Arriva kauft Prignitzer Eisenbahn

POTSDAM (ddp) - Die Prignitzer Eisenbahn Gesellschaft (PEG) ist kein eigenständiges Unternehmen mehr. Für sechs Millionen Euro hat die britische Unternehmensgruppe Arriva eine 90-prozentige Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen mit Hauptsitz in Putlitz erworben. Das bestätigte PEG-Geschäftsführer Thomas Becken der "Märkischen Allgemeinen". Für Arriva sei die Neuerwerbung der "Eintritt in den größten europäischen Markt im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs", sagte Vorstandschef Bob Davies dem Blatt. Die Prignitzer Eisenbahn sei eine "exzellente Grundlage" auf einem für Arriva wichtigen Markt. Die 1995 gegründete PEG hat heute 250 Beschäftigte und macht einem Jahresumsatz von 29 Millionen Euro. Das Unternehmen bedient Nahverkehrsstrecken in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen, teilweise gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn. Außerdem ist die PEG im Frachtgeschäft tätig.

Verspätungen am Arlberg wegen Felssturzgefahr

INNSBRUCK - Die Österreichischen Bundesbahnen haben am Freitag die Eisenbahnlinie Feldkirch - Innsbruck zwischen Bludenz und Oetztal wegen akuter Felssturzgefahr gesperrt. Die Reisenden werden mit Bussen weiterbefördert. Reisende, die den Nachtzug «Wiener Walzer» (Zürich–Wien und retour) benutzen, müssen mit Verspätungen von bis zu drei Stunden rechnen, da diese Züge über Basel und München Ost umgeleitet werden. Die Sperrung am Arlberg dauert nach Angaben der ÖBB voraussichtlich bis Mittwoch, 7. April 2004, 16 Uhr.

Last-Minute-Schnäppchen im Schienengüterverkehr

BERLIN - Stinnes Freight Logistics bietet ab sofort freie Kapazitäten im Einzelwagennetz zu Sonderkonditionen an. Das neue Last Minute Freight-Angebot richtet sich sowohl an Bestands- als auch an Neukunden, die zusätzlichen Bedarf an Schienengütertransporten haben. Ab dem 1. April 2004 können Kunden unter www.stinnes.de/freightlogistics Angebote zu den reduzierten Last Minute Freight-Konditionen einholen. Das System Management von Freight Logistics, das den Einzelwagenverkehr optimiert, hat hierfür ein Analyse-Instrumentarium entwickelt, um die Kapazitätsauslastung der Einzelwagenrelationen zu analysieren. Erstmalig ist es damit möglich, bei der Preisgestaltung die unterschiedlichen Auslastungsgrade mit zu berücksichtigen. "Mit diesem innovativen Angebot möchten wir unsere Kunden motivieren, noch mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern", betont Dr. Jörg Hilker, Marketingleiter bei Stinnes Freight Logistics.

Das Last Minute Freight-Angebot kann bis zu einem Monat im voraus für Einzelwagenverkehre innerhalb Deutschlands gebucht werden. Neben Neuverkehren können auch Zusatzmengen auf bereits bestehenden Relationen die Sonderkonditionen erhalten. Die maximale Vertragslaufzeit für die Sonderkonditionen beträgt zunächst drei Monate. Durch das innovative Kapazitätsmanagement in Verbindung mit einer flexiblen Preisgestaltung erwartet Stinnes Freight Logistics eine deutlich verbesserte Auslastung der Züge im Einzelwagensystem. Für Transportkunden steige mit dem neuen Angebot die Attraktivität von Schienentransporten, hieß es.

Start der Probefahrten auf der Flughafenanbindung Köln/Bonn

© DB AG

KÖLN - Die DB hat am Donnerstag mit Probefahrten auf der neuen Schienenanbindung des Flughafens Köln/Bonn, die unter anderem zum Erwerb der erforderlichen Streckenkenntnis des Zugpersonals dienen, begonnen. Bei den Probefahrten sollen die neuen Anlagen und Fahrzeugkomponenten auf ihr Zusammenwirken und ihre technische Funktionstüchtigkeit unter Echtbetrieb erprobt werden. Tagsüber fahren S-Bahn-Triebzüge, in der Nacht testen ICE die 15 km lange Flughafenanbindung. Vor der Inbetriebnahme wird auch noch eine große Rettungsübung, besonders die Notfall-Einrichtungen der Tunnelanlagen auf Herz und Nieren prüfen. Ab 13.06.04 fahren planmäßig ICE, RegionalExpress und S-Bahn-Züge zum und vom Bahnhof Köln/Bonn Flughafen. Damit schließt die Bahn nach Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin-Schönefeld und Leipzig/Halle bereits den fünften deutschen Airport unmittelbar das ICE- und InterCity-Netz an. Vier weitere - München, Hannover, Dresden und Stuttgart - sind mit der S-Bahn erreichbar. Der neue Flughafenbahnhof Köln/Bonn wird nach der Eröffnung südliche Endstation der ICE-Linie Köln-Berlin und schafft damit beste Anschlüsse für ganz Nordrhein-Westfalen. Außerdem halten einige ICE in Richtung Frankfurt sowie zahlreiche Regionalzüge und S-Bahnen in der neuen Station.

München: Bauarbeiten an S-Bahn-Stammstrecke gehen zu Ende

MÜNCHEN - Die Bauarbeiten entlang dem Außenbereich der Münchner S-Bahn-Stammstrecke werden am Samstagmorgen um 4.00 Uhr pünktlich beendet. Ab Montag, 05. April 2004, kann die S-Bahn auch an den Werktagen wieder ungehindert Deutschlands meist befahrene Bahnstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof erreichen. Die Ersatzmaßnahmen werden eingestellt. Die Kunden der S-Bahn haben nun wieder alle Fahrmöglichkeiten. "Wir mussten die Modernisierungsarbeiten der Stammstrecke teilweise 'unter dem rollenden Rad' durchführen. Das führte zu zahlreichen Behinderungen für die Fahrgäste. Ich möchte mich deshalb für das Verständnis und die Geduld der S-Bahn-Kunden sehr herzlich bedanken", betonte Siegfried Lämmermeyer, Leiter DB Netz Süd und Bauherr für die Ausbaumaßnahmen bei der S-Bahn München. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlagen und des neuen Stellwerks an der Donnersbergerbrücke im August 2004 sind nun umfangreiche Test-, Prüf- und Abnahmearbeiten notwendig. Der S-Bahn-Verkehr wird während dieser Arbeiten aber nicht behindert.

Rhätische Bahn erwirtschaftet 1,2 Millionen Gewinn

CHUR - Die Rhätische Bahn (RhB) hat dank eines Gewinns von 1,2 Millionen Franken im letzten Jahr den Vorjahresverlust von rund einer Million Franken mehr als kompensiert. Im Personenverkehr erreichte die Bündner Staatsbahn das beste Resultat seit 1996, wie sie am in Chur bekannt gab. Der Ertrag im Personenverkehr stieg um 4,7 Prozent auf 69 Millionen Franken, beim Autotransport kletterte er um zwei Prozent auf 11,2 Millionen Franken. Die Gesamteinnahmen von 241 Millionen Franken liegen um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr, wobei auch der Güterverkehr zur Ergebnisverbesserung beitrug. Die Erträge erhöhten sich um fast 4 Prozent auf 17 Millionen Franken. Auf der anderen Seite gelang es der Bahn, die Kosten im Griff zu behalten: Abgesehen vom Personalaufwand, der um 1,8 Prozent anstieg, konnten die Ausgaben beim Betriebs- und Finanzaufwand sowie beim laufenden Unterhalt reduziert werden. Trotz des guten Jahresabschlusses befindet sich die Rhb laut eigenen Angaben aber nach wie vor in einer "prekären Finanzsituation". Sorgen bereiten die Abschreibungen, die in den letzten 15 Jahren um 7 bis 8 Prozent jährlich wuchsen.

Mehr Auto-Züge nach Sylt an Ostern

WESTERLAND - Am Wochenende vor Ostern, während der Feiertage und am Wochenende danach werden insgesamt 95 weitere Verbindungen des DB AutoZug SyltShuttle angeboten, teilte die DB in Hamburg mit. Diese Züge werden in den aktuelle Fahrplan optimal integriert, so dass während der Spitzenzeiten die Autozüge im 30-Minuten-Takt fahren. Nach den Feiertagen kommt es zu einer verstärkten Abreise von der Insel Sylt. DB AutoZug GmbH empfiehlt deshalb, bei der Abreise auch die SyltShuttle - Züge in den Tagesrandlagen (morgens und abends) zu nutzen. So können Wartezeiten reduziert und Staus vermieden werden.

Außerdem setzt die Bahn ab kommendem Samstag für Tagesausflügler nach Sylt und zur Ostseeinsel Fehmarn wieder Radler-Sonderzüge ein. Diese fahren an den Wochenenden bis zum 31. Oktober. Der Radlerzug "Sylter Welle" fährt von Kiel über Rendsburg, Schleswig und Husum nach Westerland. Die "Fehmarn-Welle" verkehrt von Hamburg-Hauptbahnhof über Ahrensburg, Bad Oldesloe, Lübeck und den Ostseebädern bis Puttgarden und zurück. Die Radlerzüge verfügen über spezielle Fahrradwaggons und nehmen kostenlos maximal 41 Fahrräder mit. Vom 1. Mai bis zum 29. August fährt außerdem ebenfalls samstags und sonntags ein Fahrradzug mit 61 Stellplätzen zwischen Hamburg-Altona und Sylt. Außerdem haben Regionalbahn und Land Schleswig-Holstein wie erstmals in der Saison 2003 zusätzliche Züge für Pendler und Ausflügler auf der Vogelfluglinie vereinbart. Täglich fahren vom 03. April bis zum 31. Oktober vier Zugpaare zwischen Lübeck und Puttgarden zu den Ostseebädern und nach Fehmarn. Auch in diesen Zügen ist Platz zur Mitnahme von bis zu 15 Fahrrädern. Ein zusätzlicher Zug fährt ab Montag, 05. April bis zum 29. Oktober werktags außer samstags um 20.52 Uhr auch zwischen Westerland und Niebüll. Es besteht mit dem neuen Zug dann während des Sommerhalbjahres auf dieser Strecke ein fast lückenloser Halbstundentakt. Alle Informationen zum Fahrplan finden Fahrgäste auf www.regionalbahn-sh.de, alle Informationen zur Fahrradmitnahme gibt’s auf www.nah-sh.de.

ICE mit Traktor zusammengestoßen

FREIBURG - Auf der Fahrt von Basel nach Freiburg ist am Donnerstag Morgen ein ICE mit einem Traktor zusammengestoßen, der von einem Weinberg auf die Rheintalstrecke gestürzt war. Dabei entgleiste nach Angaben der DB das 1. Drehgestell des vorderen Zugteils mit zwei Achsen. Der Traktorfahrer wurde bei dem Unfall nach Polizeiangaben schwer verletzt, schwebte jedoch nicht in Lebensgefahr. Im Zug erlitten der Lokführer und ein Fahrgast leichtere Verletzungen. Genau in dem Moment, als der ICE aus Basel entgleiste, passierte ein weiterer ICE in entgegengesetzter Richtung die Unfallstelle. Er streifte den verunglückten Zug mit seinen letzten beiden Wagen. Bei der Beinahe-Kollision kam es nicht zu größeren Schäden, berichtete vor Ort der für den Schweiz-Verkehr zuständige Sprecher der Deutschen Bahn, Jürgen Lange. Der nur angeschrammte ICE 271 sei in Basel inspiziert worden und habe seine Fahrt fortgesetzt. Der hintere Zugteil hatte den Angaben zufolge eine Delle sowie Kratzspuren; eine Tür sei defekt gewesen. Der Zugführer und auch die Passagiere hätten nichts gemerkt und seien erst über Funk informiert worden. "Im ersten Moment bin ich schier erschrocken", sagte Lange am Unfallort. "Jetzt bin ich gottfroh, dass der Unfall so abgelaufen und nicht mehr passiert ist."  Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest. Die Gleise zwischen Efringen-Kirchen und Müllheim (Baden) waren für den gesamten Zugverkehr mehrere Stunden lang gesperrt, am Nachmittag war die Strecke wieder eingleisig befahrbar. Zwischen Efringen-Kirchen und Mühlheim (Baden) war ein Busnotverkehr eingerichtet. Die Reisenden des verunglückten ICE mussten von der ersten in die zweite Zughälfte umsteigen, die mit Hilfe einer Diesellok in den nächsten Bahnhof gezogen wurde.

Aprilscherz: Bahnreisen auch weiterhin mit Gepäck

April, April: Am gestrigen Donnerstag hatte Bahnnews Online exklusiv über die Pläne der DB berichtet, wonach Bahnreisende künftig nur noch Handgepäck mitführen dürfen sollten. Das war natürlich geflunkert. Koffer und größere Gepäckstücke dürfen selbstverständlich auch weiterhin in den Zügen mitgenommen werden, eine Reaktivierung der Gepäckannahmestellen in den Bahnhöfen ist nicht geplant...

Neue Preise im Fernverkehr

BERLIN - Mit dem heutigen 1. April verteuern sich die Normalpreise im DB-Fernverkehr, also die Grundpreise ohne Rabatte, durchschnittlich um 3,4 Prozent. Abhängig von der Streckenlänge ändern sich die jeweiligen Fahrpreise aber unterschiedlich. Während die Grundpreisen bis 100 Kilometer unverändert bleiben, sinken die Preise im Bereich zwischen 100 und 200 Kilometern im Schnitt um 1,6 und maximal um 3,5 Prozent. Von Erfurt nach Leipzig etwa fährt der Bahnkunde künftig für 24 Euro und damit um 3,2 Prozent günstiger als derzeit. Für Strecken zwischen 200 und 700 Kilometern müssen Kunden dagegen tiefer in die Tasche greifen. So steigt etwa der Preis der einfachen ICE-Fahrt zweiter Klasse von Berlin nach Hamburg von derzeit 47,60 Euro auf 49 Euro. Von München nach Frankfurt werden künftig 69 Euro statt bisher 64,80 Euro fällig. Von 700 Kilometern an greift ein neuer bundesweiter Höchstpreis von 111 Euro - teurer ist künftig in Deutschland kein Ticket für die einfache Fahrt zweiter Klasse. Da auch er mit allen Rabatten kombiniert werden kann, ist mit der Bahncard 50 oder dem 50-Prozent-Frühbucherrabatt eine Fahrt von der Ostseeküste bis zum Bodensee für 55,50 Euro zu haben. Unabhängig von der Entfernung werden die Preise für Zeitkarten im Fernverkehr um 1,9 Prozent angehoben. Mitte Dezember waren bereits die Tickets im Nahverkehr im Schnitt um 4,1 Prozent teurer geworden. Änderungen gibt es zum 1. April auch bei Sitzplatzreservierungen. Beim Fahrscheinkauf am Automaten und im Internet sind sie künftig kostenlos. Am Fahrkartenschalter oder im Reisebüro steigt der Preis von bisher 2,60 Euro auf drei Euro.

Bahnreisen künftig nur noch ohne Gepäck

BERLIN - Bahnreisende sollen in den Zügen der DB künftig wie im Flugverkehr nur noch Handgepäck mitführen dürfen. Wie ein Bahnsprecher sagte, ziehe das Unternehmen damit die Konsequenzen aus den zuletzt häufigen Bombenwarnungen bei der DB sowie aus der erhöhten Terrorgefahr. In der Vergangenheit waren immer wieder Bahnhofsgebäude wegen herrenloser Gepäckstücke evakuiert worden, einmal musste deswegen auch ein ICE geräumt werden. Jedes Mal kam es im Bahnnetz zu größeren Behinderungen und Verspätungen. Die Pläne der DB sehen deshalb vor, dass künftig keine Koffer mehr in den Bahnsteigbereich sowie in die Züge mitgenommen werden dürfen. Stattdessen sollen die Fahrgäste größere Gepäckstücke vor der Reise im Bahnhof aufgeben. Dazu sollen die früheren Gepäckannahmestellen wieder belebt werden. Wie der Bahnsprecher weiter sagte, hätte das Kofferverbot auch noch weitere Vorteile. So gebe es durch den Wegfall der Gepäckbereiche in den Zügen künftig Platz für mehr Sitzplätze. Außerdem würden durch die Gepäckannahmestellen in den Bahnhöfen neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Bahngewerkschaft Transnet begrüßte die Pläne der DB. Sie seien ein erster Schritt zu der von der Gewerkschaft schon seit längerem geforderten Serviceoffensive.

Bahnen von Öko-Umlage befreit

BERLIN - Das Schienenbündnis Allianz pro Schiene hat das Vorhaben der Bundesregierung begrüßt, die einseitige Belastung der umweltfreundlichen Bahnen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu korrigieren. Die heute von den zuständigen Bundestagsausschüssen beratene Neufassung des Gesetzentwurfs sieht vor, dass die Ausnahmeregelung für besonders energieintensive Unternehmen auch für die Bahnen gilt. Die Allianz pro Schiene hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Regierung mit der ursprünglichen Fassung der EEG-Novelle in einen umweltpolitischen Zielkonflikt steuere. Allianz pro Schiene-Vorsitzender Norbert Hansen: "Die sinnvolle Förderung des Ökostroms hat ausgerechnet den umweltfreundlichen Schienenverkehr belastet, während LKW's und Flugzeuge mal wieder ungeschoren davonkommen." Hansen bedauerte, dass die Entlastung für die Bahnen erst ab einer Mindestverbrauchsgrenze greife. "Kleine Privatbahnen bleiben damit weiterhin im Nachteil", sagte der Vorsitzende des Schienenbündnisses. Die überarbeitete EEG-Novelle wird am Freitag im Bundestag verabschiedet. Der Allianz pro Schiene-Vorsitzende Hansen forderte den Abbau weiterer Wettbewerbsnachteile und erinnerte die Bundesregierung an ihr Versprechen, den Mehrwertsteuersatz im Schienenfernverkehr zu halbieren. Solange der Luftverkehr keine Energiesteuern zahle und LKW's völlig kostenlos auf deutschen Straßen fahren, könne von Chancengleichheit zwischen den Verkehrsträgern keine Rede sein. "Es geht nicht um Sonderregelungen für die Schiene, es geht um Fairness im Wettbewerb", so Norbert Hansen.

Fonds-Anbieter vermarktet Bahn-Immobilien

FRANKFURT/Main (AP/ eig. Ber.) - Die Bahn hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die Bahn 600 Bahnhofsgebäude "klammheimlich verkauft" habe. Anlass ist ein Artikel in der Wochenzeitung "Die Zeit", in dem es heißt, der Käufer der Immobilien suche jetzt für ihre Erwerbungen Investoren im Rahmen eines Immobilienfonds. Laut Bahnsprecherin Ariane Alzer hat die Bahn-Tochter "Service & Station" bereits vor drei Jahren etwa 1.000 kleinere Empfangsgebäude an die Frankfurter Investment-Gesellschaft "First Rail Property" veräußert. 600 dieser Gebäude will die Gesellschaft nun nach eigenen Angaben in einem Fonds vermarkten. Die verkauften Immobilien werden nach Darstellung der DB zur Abwicklung des Personenverkehrs nicht mehr benötigt. Bahnsteige und Fahrkarten-Verkaufsstellen blieben Eigentum der Bahn, hieß es. Es handle sich vor allem um ehemalige Empfangsgebäude kleinerer Bahnhöfe im gesamten Bundesgebiet, die teilweise privat oder gewerblich genutzt würden. Sämtliche Immobilien seien zunächst den Gemeinden angeboten worden. Den geplanten Verkauf hatte die Bahn im Juli 2000 öffentlich gemacht.

Der Fonds-Anbieter verspricht potenziellen Anlegern in einem Verkaufsprospekt indes eine jährliche Rendite von sieben bis acht Prozent und eine Wertsteigerung von 100 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Jahre. Wie aus dem Frankfurter Unternehmen am Mittwoch verlautete, werde inzwischen sogar mit weit höheren Ausschüttungen gerechnet. Der Fonds mit dem Namen "German Rail Estate 1" solle allerdings nicht öffentlich gehandelt werden, sondern lediglich "zwei, drei strategischen Investoren" angeboten werden, hieß es weiter. Den Angaben zufolge handelt es sich um Bahnhofsgebäude von bis zu 4.000 Quadratmeter Nutzfläche, die zeitgemäß renoviert und dann vermietet werden sollen. Der Fonds sei allerdings bislang noch nicht aufgelegt, da sich die Übertragung der Immobilien an die Gesellschaft verzögert habe.