ÖBB: 300 Mio. für neue Hochgeschwindigkeitszüge

(29.04.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen 20 neue Hochgeschwindigkeitszüge anschaffen. Der Aufsichtsrat der ÖBB-Holding hat dazu am Donnerstag einen Investitionsrahmen von rund 300 Millionen Euro freigegeben und die Ausschreibung des Auftrags beschlossen, teilten die ÖBB nach der Sitzung mit. Wie es in der Pressemitteilung weiter hieß, sollen die neuen Hochgeschwindigkeitswendezüge mit der ÖBB Taurus-Lok angetrieben werden können und damit eine völlig neue und innovative Form der Schnellverkehre in Europa begründen. "Die Großinvestition in neue Fahrzeuge ist ein Signal für den Aufbruch der ÖBB. Für uns geht es dabei aber nicht nur um den Kauf neuer Züge, sondern um die Umsetzung eines in Europa besonderen Servicekonzeptes in Österreich und im grenzüberschreitenden Verkehr und um einen generellen Wechsel unsere Strategie im Fernverkehr", erklärte Martin Huber, Sprecher des Vorstandes der ÖBB-Holding AG.

Endgültig aus dem Rennen ist damit der in Deutschland aufs Abstellgleis geschobene Diesel-ICE, der Anfang des Jahres sogar schon zu Testfahrten in Österreich unterwegs war. "Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn war nicht nur ausgezeichnet, sondern auch sehr hilfreich. Bei der Vorprüfung verschiedener Systeme sind wir jedoch zum Entschluss gekommen, uns auf elektrische Systemlösungen zu konzentrieren. Daher haben wir uns gegen einen Ankauf des Diesel ICE TD 605 aus Deutschland entschieden", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Die Investition von rund 300 Mio. Euro ergänzt das bereits in Umsetzung befindliche Investitionsprogramm in den bestehenden Wagenpark (Upgrading), in das rund 220 Mio. Euro fließen. Die ÖBB- Personenverkehr AG will mit der Anschaffung neuer Zuggarnituren einen weiteren Meilenstein bei der Qualitätsverbesserung des Fernverkehr-Angebots setzen. "Dass der österreichische Fernverkehr neue Impulse braucht, liegt auf der Hand. Neue Kunden können wir nur gewinnen, wenn wir bereit sind, Qualitäts-Standards zu setzen", so Wehinger.

Für den zusätzlichen Komfort und Service werden die Fahrgäste allerdings nach früheren Angaben der ÖBB um rund 10 Prozent mehr zahlen müssen. Außerdem wird man Tickets nur mit Platzreservierung und damit nur für einen bestimmten Zug erhalten. Die ÖBB hoffen trotzdem, damit pro Jahr mindestens 400.000 neue Fahrgäste - vor allem im Business-Kunden-Segment - anlocken zu können. Eingesetzt werden sollen die neuen Züge Medienberichten zufolge in jedem Fall auf den Verbindungen Wien - Salzburg - München, Wien - Salzburg - Innsbruck, Wien - Nürnberg - Frankfurt, Wien - Budapest, Wien - Bratislava - Trnava, Wien - Warschau, Wien - Prag, Wien - Graz und weiter über Maribor nach Ljublijana bzw. Zagreb. Die Destinationen sollen zwei Mal täglich in der Früh und am Abend bzw. auf den wichtigsten Strecken auch Mittags angefahren werden.

Durchstich beim Lötschbergtunnel

(29.04.) BERN - Vor zahlreichen Fernsehkameras und im Beisein von 1200 geladenen Gästen ist am Donnerstag Mittag nach elf Jahren Bauzeit der Durchstoß im neuen Eisenbahntunnel unter dem Lötschberg in den Schweizer Alpen erfolgt. Der 34,6 Kilometer lange Bahntunnel bildet einen wichtigen Teil der Neuen Eisenbahn-Alpen-Transversale (NEAT) und soll zusammen mit dem 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel in die internationalen Bahn- Hochgeschwindigkeitsnetze eingebunden werden. Bis die ersten Züge durch die Tunnelröhre fahren, dauert es noch zwei Jahre. Im Mai 2007 sind die ersten Testfahrten geplant, die offizielle Inbetriebnahme ist für den Fahrplanwechsel im Dezember 2007 vorgesehen. Achtzig Güterzüge sollen dann täglich durch den Tunnel fahren; dazu 30 Reisezüge. Ursprünglich war eine doppelt so hohe Tunnelkapazität geplant, doch um Kosten zu sparen, werden auf einem Teil der Strecke nur eine und nicht zwei Röhren ausgebrochen. Somit ist vorerst teilweise nur ein eingleisiger Betrieb möglich.

Mehr Platz für Fahrräder in Nachtzügen

(29.04.) DORTMUND - Immer mehr Fahrgäste in Nachtzügen nehmen ihr Fahrrad mit auf Reisen. Wie die DB am Donnerstag mitteilte, erhöhte sich im Vergleich zu 2003 die Zahl um rund 11.000 auf 35.600 Fahrräder. Auf besonders nachfragestarken Verbindungen Richtung Italien werden deshalb in dieser Saison erstmals Fahrradwagen eingesetzt, die Platz für bis zu 36 Räder bieten. Zu diesen Verbindungen gehören die DB-NachtZug-Strecke München - Florenz und die UrlaubsExpress-Verbindung München - Pescara. Damit steigt das Angebot Richtung Italien an einzelnen Verkehrstagen in den Sommermonaten auf mehr als 100 Fahrradstellplätze. Bahnfahren ist preiswert: Radtouristen reisen ab 29 Euro pro Person und Weg im Sitzwagen, ab 39 Euro im Liegewagen und ab 59 Euro im Schlafwagen. Die Fahrradkarte kostet ab sechs Euro pro Rad und Strecke. Die Zweiräder stehen in stabilen Halterungen im Gepäckabteilwagen oder im Fahrradwagen. Information und Buchung der Fahrkarten über das Nachtzug-Servicetelefon unter 01805 / 14 15 14 (12 ct/Min., 6-24 Uhr) und überall dort, wo es Fahrkarten gibt. Mehr Infos auch unter www.nachtzugreise.de und für die CityNightLine unter www.citynightline.ch. Für Fragen zur Fahrradmitnahme steht die Fahrradhotline unter 01805 / 15 14 15 bereit.

Neues Wagenmanagement: Per Mausklick zum Güterwagen

(29.04.) BERN - In der Nacht auf den kommenden Montag stellt SBB Cargo europaweit die Disposition und Steuerung ihrer rund 11000 Güterwagen auf das in den letzten zwei Jahren entwickelte neue Wagenmanagementsystem (NWM) um. Die bessere Verfügbarkeit der Wagen und eine Buchungsbestätigung sind die wichtigsten Vorteile für die Kunden. Mit dem neuen System steuert SBB Cargo künftig den Einsatz ihrer Güterwagen in der Schweiz und auf der europäischen Nord-Süd-Achse zwischen Deutschland und Italien. Erstmals sind sämtliche Informationen aller Wagen zentral und rund um die Uhr abrufbar. Der Wagenpark kann wesentlich effizienter ausgelastet werden. Engpässe lassen sich besser vermeiden. SBB Cargo rechnet mit jährlich wiederkehrenden Einsparungen von rund 4 Millionen Franken.

"Mit dem neuen Wagenmanagement sind wir europaweit führend", betonte Daniel Nordmann, Leiter von SBB Cargo. "Buchstäblich über Nacht werden wir ein völlig neuartiges System für den Einsatz unserer Güterwagen einführen." Die Kunden haben die Möglichkeit, die benötigten Wagen bis zu einem Jahr im voraus zu buchen und erhalten eine Buchungsbestätigung für den gewünschten Wagentyp. Das neue Wagenmanagement erlaubt, die Auslastung der nachfragestarken Spezialgüterwagen weiter zu erhöhen. Mit dem neuen Wagenmanagement können die Kunden die Wagenbestellungen zudem online abwickeln. Sämtliche Schritte des Transportablaufs, von der Bestellung bis zur Zustellung des Wagens, lassen sich damit über das Internet verfolgen. Seit Mitte April nutzen die ersten Kunden das neue Wagenmanagementsystem für ihre Vorausbuchungen ab dem 2. Mai und später. Bis Mittwochabend haben sie rund 8500 Wagenbuchungen vorgenommen, das entspricht dem Wagenbedarf von einer Woche. Ab 2. Mai ist das neue System vollständig in Betrieb. Alle Wagenbuchungen laufen ab dann ausschließlich über das Internet oder das Kunden Service Center in Fribourg.

Transrapid-Lizenzverkauf nach China?

(29.04.) FRANKFURT/Main - Das Transrapid-Konsortium ist nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bereit, die in Deutschland entwickelte Technologie nach China zu verkaufen. Thyssen Krupp, Siemens und die Bundesregierung hätten sich hierauf geeinigt, hieß es unter Berufung auf Kreise der beteiligten Unternehmen. "Nun ist es an den Chinesen, uns ein Angebot zu machen", zitierte die Zeitung einen Vertreter des Transrapid-Konsortiums. Die Chinesen könnten die Lizenzen dann für den Bau der Strecke Schanghai nach Hangzhou erhalten. Im übrigen Ausland blieben die Rechte aber bei den Deutschen. So seien die Strecken im mittleren Osten, in Südostasien und in Deutschland nicht berührt. Diese würden derzeit auf ihre Machbarkeit überprüft.

"Login" eröffnet Schweizer Lokführerschule

(29.04.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) übertragen die Aus- und Weiterbildung ihrer Lokführer dem Ausbildungsverbund "Login". Die neue Lokführerschule wird im Januar 2006 den Betrieb aufnehmen und für alle interessierten Eisenbahnverkehrs-Unternehmungen offen stehen. Login führt bereits heute im Auftrag von rund dreißig Unternehmen des öffentlichen Verkehrs die Lehrlingsausbildung durch. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, habe sich das Modell des Ausbildungsverbundes Login in der Lehrlingsausbildung bewährt. Ende 2004 beschäftigte der Ausbildungsverbund 1198 Lehrlinge und verzeichnete damit seit der Gründung 2002 eine stetige Zunahme (2002: 1013, 2003: 1148).

In der neuen Lokführerschule absolvieren die angehenden Frauen und Männer im Führerstand die theoretische Grundausbildung gemeinsam. Dadurch wird die Durchlässigkeit zwischen den beteiligten Unternehmen und Divisionen erhöht. Die Praxisschulung ist modular aufgebaut und trägt den unterschiedlichen Anforderungen der künftigen Arbeitgeber der neuen Lokführer Rechnung. Die Bewerber für die neue Lokführerausbildung werden in der Regel durch die beteiligten Unternehmen rekrutiert und angestellt. Sie können aber nach bestandener Eignungsprüfung auch als "Freelancer" die Ausbildung durchlaufen - wie an einer Luftverkehrsschule. Heutige Fachausbilder und weitere Fachleute der beteiligten Unternehmen werden auch bei der künftigen Ausbildung an der Schweizer Lokführerschule mitwirken.

Jahresfahrplan 2006: 4,9 Prozent mehr Trassenanmeldungen als im Vorjahr

(28.04.) FRANKFURT/Main - Für den Jahresfahrplan 2006 sind bei der DB Netz AG bis zum 11. April 2005 fristgerecht rund 48.600 Trassenanmeldungen von Eisenbahnverkehrsunternehmen eingegangen. Das entspreche einer Steigerung von 4,9 Prozent gegenüber dem Jahresfahrplan 2005, teilte die DB-Tochter am Mittwoch in Frankfurt mit. "Dieser erfreuliche Anstieg der Trassenwünsche bestärkt uns darin, unsere Schieneninfrastruktur sowie Angebote und Produkte weiter gezielt an den Bedürfnissen der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu orientieren", so Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG. "Derzeit nutzen 310 Eisenbahnverkehrsunternehmen unser Netz. 290 dieser Unternehmen gehören nicht zum DB-Konzern." Wie es weiter hieß, sei die Zunahme der Trassenanmeldungen insbesondere im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 aber auch vor dem Hintergrund der Bearbeitung von zwei Fahrplanabschnitten zu sehen. So ständen im Knoten Berlin mit dem neuen Nord-Süd-Tunnel, zwischen Berlin und Halle/Leipzig sowie auf der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg-Ingolstadt-München ab 28. Mai 2006 zusätzliche Schienenverbindungen für attraktive Angebote im Personenverkehr zur Verfügung.

Die fristgerecht eingegangenen Anmeldungen bilden die Grundlage für eine zweimonatige Konstruktionsphase des Fahrplans, in der die Kundenwünsche mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms in konkrete Trassen umgesetzt werden. Im Falle von Nutzungskonflikten wird gemeinsam mit den Kunden nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. Nach der sich anschließenden Abgabe eines konkreten Angebots durch die DB Netz AG verbleiben den Eisenbahnverkehrsunternehmen vier Wochen Zeit, die Vorschläge zu prüfen und anzunehmen. Zwei Monate vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 beginnt die DB Netz AG mit der Verteilung der betrieblichen Fahrplanunterlagen. Alle Terminfolgen bei der Fahrplanerstellung ergeben sich aus den Bestimmungen der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EiBV).

InterRail wird billiger

(28.04.) BERLIN - Pünktlich zur Hauptreisezeit haben die DB und ihre europäischen Partner die Preise für InterRail um bis zu sieben Prozent gesenkt. Damit gibt es das InterRail-Ticket zum Beispiel für Jugendliche unter 26 Jahren jetzt schon ab 195 Euro statt bisher 210 Euro. Zeitgleich wurde das Angebot ausgeweitet: Auch Bosnien-Herzegowina kann jetzt mit InterRail erkundet werden. Das Interrail-Angebot gibt es bereits seit 1972. Inzwischen haben mehr als 6,5 Millionen Fahrgäste davon Gebrauch gemacht. Heute ist InterRail in über 30 Ländern gültig. Die beliebtesten Treffpunkte sind Paris, Hamburg, Kopenhagen, Amsterdam und München. Ursprünglich nur für junge Leute konzipiert, wird InterRail heute für alle Altersgruppen und für unterschiedliche Zonen angeboten. Für viele Schiffspassagen erhalten InterRailer Rabatte oder können die Fähren sogar kostenlos nutzen. Auch in Jugendgästehäusern und Hotels werden Ermäßigungen gewährt. Tickets sowie weitere Informationen zu InterRail gibt es im Internet unter www.bahn.de, in DB ReiseZentren und DB Agenturen. Praktische Tipps zur Ausrüstung, günstigen Unterkünften oder Verpflegung findet man unter www.interrailers.net oder www.interrailnet.com.

Die Preise im Einzelnen:

 

4 – 11 Jahre

12 – 25 Jahre

über 26 Jahre

1 Zone (16 Tage)

143,- €

195,- €

286,- €

2 Zonen (22 Tage)

198,- €

275,- €

396,- €

alle Zonen (1 Monat)

273,- €

385,- €

546,- €

Startschuss für Umbau des Knotens Frankfurt-Sportfeld

(28.04.) FRANKFURT/Main - Mit einem symbolischen Spatenstich ist am Mittwoch der symbolische Startschuss für die Umbaumaßnahmen des Bahnhofes "Frankfurt (M) Sportfeld" gefallen. Insgesamt werden mehr als 78 Millionen Euro in den Bahnknoten investiert. Die bestehende, alte Fußgängerunterführung im Bahnhof "Frankfurt (M) Sportfeld" wird nun umgebaut und bis zur WM 2006 neu errichtet. An sie wird der neue, breitere Inselbahnsteig angeschlossen. Bereits im September letzten Jahres war eine neue Unterführung eröffnet worden. Durch diese können während der Bauzeit die Bahnsteige erreicht werden. Nächstes Jahr soll die erneuerte Unterführung mit insgesamt drei Personenaufzügen fertiggestellt sein. Pünktlich zur WM soll dann der Bahnhof "Frankfurt (M) Sportfeld" nicht nur behindertengerecht, sondern auch sicherer sein. Die dann vorhandenen zwei Unterführungen erlauben es unterschiedliche Fanströme getrennt von einander aus dem Bahnhof und ins Stadion zu führen: Eine wichtige Vorraussetzung, denn ohne diese Möglichkeit hätte das Frankfurter Waldstation nicht WM-Spielort werden können.

Neben den Maßnahmen für die Verkehrsstation werden in der ersten Baustufe für den Knoten Frankfurt aber auch die beiden Eisenbahnbrücken an der Flughafenstraße und am Benzengrundweg erneuert bzw. neu gebaut. Ebenfalls notwendig ist der Umbau der Gleisanlagen mit einer entsprechenden Anpassung von Signalen und Weichenverbindungen. "Mit einer deutlichen Steigerung der Kapazität und der Erhöhung der Geschwindigkeit für den Fernverkehr zwischen Frankfurt-Niederrad und Frankfurt-Sportfeld leisten wir einen entscheidenden Beitrag für die Verbesserung der betrieblichen Qualität des Knotens," sagte Oliver Kraft von der DB Netz AG am Mittwoch. Nach Abschluss der Bauarbeiten kann die Durchfahrtsgeschwindigkeit auf der Relation von der "Riedbahn" nach Frankfurt-Niederrad von 60 Km/h auf 100 Km/h angehoben werden, was zu Fahrzeitverkürzungen insbesondere im Fernverkehr führen wird. Der Eisenbahnknoten Frankfurt (M) Sportfeld wird derzeit werktäglich von 570 Zügen durchfahren. Hier kommen sowohl die Zugverkehre von Nord nach Süd, von der Strecke Kassel - Frankfurt (M) - Mannheim - Stuttgart/Karlsruhe und Köln - Frankfurt (M) - Würzburg als auch die Ost-West-Verkehre auf der Strecke Erfurt - Frankfurt (M) - Mannheim - Saarbrücken zusammen.

DB-Reisezentren: Beschäftigte beginnen Mahnwache am Bahnhof Zoo

(28.04.) BERLIN - Die Verkehrsgewerkschaft Transnet hat am erneut gegen den geplanten Personalabbau in den Reisezentren der DB protestiert. Mitarbeiter des Reisezentrums am Bahnhof Zoo haben am Mittag eine Mahnwache begonnen. Sie soll in den kommenden Tagen an weiteren Berliner Bahnhöfen fortgesetzt werden. "Offenbar ist die Bahn nicht gewillt, von ihrem Irrweg abzuweichen", kritisierte das zuständige TRANSNET-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. "Das Unternehmen zieht sich vom Kunden zurück. Das ist die grundfalsche Richtung." Allein in den Berliner Reisezentren sei der Abbau von 50 Stellen geplant, kritisierte das zuständige Betriebsratsmitglied Jan Nesemann. Das Argument der DB, der Verkauf von Fahrkarten verlagere sich mehr und mehr an den Automaten, sei nicht überzeugend. "Bundesweit ist der Ticketverkauf am Automaten im vergangenen Jahr nur um ganze zwei Prozentpunkte gestiegen", so Nesemann. "Der Fahrkartenverkauf durch qualifiziertes Personal muss gestärkt und nicht geschwächt werden", forderten Zimmermann und Nesemann. "Wenn die Bahn im Wettbewerb mit anderen Verkehrssystemen bestehen will, muss sie sich wieder mehr auf den Kunden zu bewegen."

Japan: Ermittlungen gegen Bahngesellschaft

(28.04.) OSAKA (dpa/ eig. Ber.) - Nach dem schweren Zugunglück in Japan am Montag wird inzwischen gegen die Bahngesellschaft JR West strafrechtlich ermittelt. Die Firma soll laut Medien gewaltigen Druck auf die Zugführer ausgeübt haben, die Bahnhöfe absolut pünktlich anzufahren. Der erst 23-jährige Fahrer des Unglückszuges, der schon mehrfach verwarnt worden war, musste Fernsehberichten zufolge fürchten, entlassen zu werden, weil er kurz vor dem Unglück in einem Bahnhof 40 Meter zu weit gefahren war. Durch die dadurch nötige Rückwärtsfahrt entstand eine Verspätung- Daraufhin fuhr der junge Zugführer offenbar mehr als 30 Kilometer pro Stunde zu schnell, um den Zeitverlust aufzuholen. In einer Kurve entgleiste der Zug und raste gegen ein Wohnhaus. Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer auf 91. Auch am dritten Tag nach dem Unglück Zugunfall ging die Suche nach weiteren Opfern in den zerstörten vorderen Wagen weiter.

Sri Lanka: Schnellzug rammt Bus an Bahnübergang

(28.04.) COLOMBO (AP/ eig. Ber.) - Beim Zusammenstoß eines Busses mit einem Schnellzug sind in Sri Lanka 35 Menschen ums Leben gekommen und 43 teils schwer verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte, versuchte der Fahrer des verunglückten Busses offenbar, den Bahnübergang noch vor einem herannahenden Personenzug zu überqueren. Sein Fahrzeug wurde von dem Schnellzug erfasst und 100 Meter mitgeschleift. "Unsere ersten Ermittlungen gehen davon aus, dass zwei Busse ein Rennen fuhren, wer als erster in Colombo ankommt", sagte der Polizeisprecher. Ein Vertreter der srilankischen Bahn sagte, die Schranke an dem Bahnübergang blockiere nur eine Fahrbahn. Fahrer versuchten oft, im Zickzackkurs über die nicht blockierten Fahrbahnen einen Bahnübergang noch vor dem Zug zu überqueren.

Connex gewinnt ersten Vertrag für Güterverkehr zwischen Frankreich und Deutschland

(27.04.) BERLIN - Zwei Jahre nach der Öffnung des französischen Schienennetzes für den internationalen Güterverkehr betritt die Connex-Gruppe den Markt. Die ersten Züge der französischen Connex-Tochtergesellschaft CFTA Cargo mit Kalklieferungen für saarländische Stahlhersteller werden im Juni dieses Jahres zwischen dem Département Meuse (Maas) und dem Saarland verkehren. Connex hat den Auftrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren in einer internationalen Ausschreibung gewonnen. Durchgeführt werden die Verkehre ausschließlich mit eigenen Produktionsmitteln der französischen CFTA Cargo und der deutschen Schwestergesellschaft Connex Cargo Logistics (CCL). Die Ausbildung der Lokführer wie auch Lokomotiven und Wagen sind entsprechend den Standards zertifiziert, die auch für die Staatsbahnen SNCF und DB gelten. Als Triebfahrzeuge kommen CFTA-Dieselloks des Kieler Herstellers Vossloh mit Zulassung für das deutsche Schienennetz zum Einsatz.

Connex, die Verkehrssparte des börsennotierten Umweltdienstleisters Veolia, hatte im Jahr 2004 für CFTA Cargo die Lizenz für europaweiten Schienengüterverkehr und das erste Sicherheitszertifikat erhalten. Damit waren die Voraussetzungen für den Zugang zum französischen Schienennetz erfüllt. Connex besitze bereits große Erfahrung im Schienengüterverkehr, erläuterte Connex-Generaldirektor Stéphane Richard. "Wir haben uns schon in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden etabliert. Damit hat Connex die Gelegenheit genutzt, die die Öffnung des Schienenverkehrsmarktes bietet, und leistet der Umwelt damit einen guten Dienst. Die Umweltvorteile gegenüber dem Lastwagen liegen auf der Hand: 1300 Güterzüge täglich bedeuten jährlich sieben Millionen Lkw weniger auf den Straßen. Damit verringern sich Luftverschmutzung, Ausstoß von Treibhausgasen, Staus und Verkehrsunfälle", so Richard.

Sämtliche Güterverkehrsaktivitäten von Connex sind unter der internationalen Dachgesellschaft Connex Industries zusammengefasst. Dazu gehören regionale und nationale Güterverkehre sowie Werks- und Anschlussbahnen. Die Tochtergesellschaften in Frankreich (CFTA Cargo), Deutschland (Connex Cargo Logistics) und den Niederlanden (Connex Cargo Nederland) haben im Jahr 2004 mit insgesamt rund 1500 Mitarbeitern, 126 Lokomotiven und 66 Umschlaggeräten einen Umsatz von geschätzt 114 Millionen Euro erzielt.

Bahnunfall im Allgäu

(27.04.) KEMPTEN (AP) - Beim Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Baufahrzeug ist am Dienstag auf der Bahnstrecke Memmingen-Kempten der Lokführer getötet worden. 15 Fahrgäste wurden leicht verletzt. Laut Polizei wollte eine Teermaschine gegen 11.00 Uhr einen Bahnübergang in Haldenwang überqueren, als sich die Schranken plötzlich senkten. Der Fahrer habe noch versucht, sie rückwärts aus dem Gefahrenbereich zu fahren, sei aber von der geschlossene Halbschranke gestoppt worden. Der Regionalexpress nach Lindau konnte nicht mehr bremsen und schleifte die tonnenschwere Baumaschine noch 40 Meter weit mit. Der Triebwagen entgleiste, der 34-jährige Lokführer aus Kempten war sofort tot. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kempten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Die DB bezifferte den Schaden am Zug auf rund drei Millionen Euro. Zudem müsse das Gleis auf einer Länge von 200 Metern erneuert werden. Die Bahnstrecke Memmingen - Kempten bleibt deswegen nach Angaben der DB voraussichtlich bis Freitag gesperrt, es verkehren ersatzweise Busse.

Auf Zeitplan bei Anbindung von ICE und TGV geeinigt

(27.04.) PARIS (AFP) - Deutschland und Frankreich haben sich nach jahrelangem Tauziehen auf einen Zeitplan für die Anbindung der französischen TGV-Hochgeschwindigkeitszüge ans deutsche ICE-Netz geeinigt. Wie die Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Gilles de Robien am Dienstag beim deutsch-französischen Gipfel in Paris mitteilten, soll der Anschluss des so genannten Ost-TGV zwischen Paris und Ostfrankreich an die ICE-Strecke Basel-Karlsruhe bis 2010 fertig sein. Dafür muss zwischen Straßburg und Kehl eine neue, zweigleisige Rheinbrücke gebaut und die ICE-Strecke Appenweier-Kehl für Tempo 200 ausgebaut werden.

SBB: 900 RailTaxis kommen zum Zug

(27.04.) BERN - In Zusammenarbeit mit Taxi-Unternehmen in 16 Schweizer Städten bieten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ab sofort den Service RailTaxi an. Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 44 22 66 können Bahnkunden rund um die Uhr ab sofort in 16 Schweizer Städten ein Taxi ab und zum Bahnhof bestellen. Die RailTaxis werden von Fahrerinnen und Fahrern mit guten Sprach- und Ortskenntnissen gelenkt. So gelangen die Kunden direkt und bequem an das gewünschte Ziel. Für die einzelnen Fahrten gelten die offiziellen Taxi-Tarife der betreffenden Städte. Die Taxis sind mit einem RailTaxi-Kleber gekennzeichnet. Am jeweiligen Bahnhof sind die Standorte der RailTaxis speziell mit RailTaxi gekennzeichnet. Bahnkunden können in folgenden 16 Städten ein RailTaxi bestellen: Baden, Basel, Bern, Biel, Brig, Chur, Lausanne, Luzern, Olten, Solothurn, St. Gallen, Thun, Winterthur, Zofingen, Zug, Zürich. Weitere Informationen sind im Internet unter www.sbb.ch/railtaxi abrufbar.

ESTW in Erfurt Ost geht in Betrieb

(27.04.) ERFURT - Ab 30. April 2005 wird durch das neue elektronische Stellwerk (ESTW) Erfurt Ost ein weiterer Bereich des Eisenbahnknotens Erfurt sowie der angrenzenden Strecken mit Computertechnik gesteuert und überwacht. Die Signal- und Sicherungseinrichtungen im Streckenabschnitt Sömmerda - Erfurt werden aus dem ESTW Sömmerda bedient. Damit ist der zweite Bauabschnitt der Strecke Erfurt - Sangerhausen fertiggestellt. Bereits seit 1997 wird aus Sömmerda der Abschnitt bis nach Artern gesteuert und überwacht. "Die Anlage in Erfurt Ost ersetzt ab 30. April auf einem Abschnitt von rund 22 Kilometern Länge insgesamt sieben mechanische Stellwerke und sichert mittels modernster Technik eine rationelle, automatische Zugsteuerung auf den Streckenabschnitt zwischen Sömmerda - Großrudestedt - Stotternheim - Erfurt Ost - Erfurt Hbf. Dazu mussten die Anlagen der Signal- und Sicherungstechnik auf der Strecke sowie in den Bahnhöfen und Haltepunkten an die Erfordernisse einer modernen elektronischen Betriebssteuerung und -sicherung angepasst werden", erläuterte Reiner Tobian, Leiter des Projektzentrums Erfurt der DB ProjektBau GmbH.

Mit dem neuen Stellwerk wird die Durchlassfähigkeit der Strecke erhöht. Es optimiert mit großer Zuverlässigkeit die Betriebsabläufe im gesamten Streckenabschnitt zwischen Erfurt und Sangerhausen. Das Projekt beinhaltet den Neubau von sechs Bahnübergängen, darunter die Bahnübergänge in der Salz- und der Salinenstraße in Erfurt, weitere in Stotternheim und Grußrudestedt. Die Übergänge sind mit modernen Halbschrankenanlagen ausgerüstet, welche wesentlich geringere Schließzeiten haben als die früheren Sicherungsanlagen. Auf dem Bahnhof Großrudestedt entstand außerdem ein neuer 140 Meter langer Außenbahnsteig. Durch das ESTW Erfurt Ost wird die zum Teil noch aus dem Jahr 1930 stammende mechanische Stellwerkstechnik abgelöst. Insgesamt wurden in dieses Vorhaben rund 22 Millionen Euro investiert.

Neue Eisenbahnbrücke wächst bei Riesa über die Elbe

(26.04.) RIESA - Parallel zur zweigleisigen Eisenbahn-Elbebrücke in Riesa wird derzeit eine weitere eingleisige und acht Meter breite Bahnbrücke errichtet. Mit der neuen Elbequerung sollen bis Ende 2005 auf dem Abschnitt zwischen Riesa und Röderau drei Gleise für die Eisenbahnstrecke Leipzig - Dresden zur Verfügung stehen. Damit wird die Leistungsfähigkeit der Strecke nach den Wiederaufbaumaßnahmen nach der Flut in diesem Bereich weiter erhöht. Das Vorhaben mit einem Gesamtumfang von über 21 Millionen Euro wird von der Bahntochter DB ProjektBau GmbH realisiert. Die Stromöffnung ist mit einer Stützweite von über 100 Metern in Form einer 14,30 Meter hohen sogenannten Stabbogenkonstruktion zu überbrücken. Der Stabbogen wird die Farbe Kobaltblau erhalten. Das künftige Bauwerk hat eine Gesamtlänge von knapp 350 Metern und ein Gewicht von etwa 2.400 Tonnen. Es kann mit 160 km/h befahren werden. Zur Schallverminderung wird der Stahlüberbau mit dämmenden Matten ausgelegt, die sich unter dem Gleisschotter befinden.

Beim Neubau der Elbebrücke nach dem Zweiten Weltkrieg war geometrisch bereits eine zweite Brücke für ein drittes Gleis berücksichtigt worden. Die Pfeiler existieren schon. Es fehlte nur noch die eigentliche Brücke, der so genannte Überbau, der jetzt errichtet wird. Dafür müssen außerdem die oberen Teile der Pfeiler, die Auflagerbänke und Lagersockel, noch saniert und hergerichtet werden. Die Herstellung der neuen Elbequerung vollzieht sich in folgenden Hauptarbeitsschritten: Auf der Seite Röderau werden mittels Mobildrehkran die Überbauteile in elf Einzelschüssen bestehend aus jeweils zwei Troghälften von Tiefladern auf den dort befindlichen Vormontageplatz eingehoben und verschweißt. Danach erfolgt der Längsverschub auf Verschublagern mit PTFE-Platten vom rechten zum linken Elbufer in elf Arbeitstakten. Zum Auffahren auf die Pfeiler wird ein 24,5 Meter langer Vorbauschnabel ein-gesetzt. Besonders ist zu erwähnen, dass der Längsverschub ohne zusätzliche Hilfsstützen (außer am Vormontageplatz) realisiert wird.

Eine Besonderheit ist die Überwindung der Stromöffnung mit einer Stützweite von 101,40 Metern. Dabei wird am linken Elbufer ein großer Mobildrehkran den Arm des neuen Überbaus an den Haken nehmen - eine elegante technische Lösung neuer Brückenbautechnik. Dieser Arbeitsschritt ist für Juli vorgesehen. Nach dem letzten Verschubtakt erfolgt u.a. das Absenken der Konstruktion auf die vorbereiteten Lager in die endgültige Position. Zum Gesamtbauvorhaben gehören außerdem auch alle Maßnahmen, die zur Realisierung der Dreigleisigkeit erforderlich sind. Das sind insbesondere der Erdbau- , Tiefbau- , und Kabeltiefbau, Gleisbau, Straßenbau, Neu- und Umbau der Oberleitungsanlage, Anpassung der Signaltechnik, Elektrotechnische Arbeiten sowie zum Abschluss landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen.

Über 80 Tote bei schwerem Zugunglück in Japan

(26.04.) OSAKA - Beim schwersten Zugunglück in Japan seit vier Jahrzehnten sind über 80 Menschen getötet worden. Mehr als 450 Menschen wurden teils schwer verletzt, als zur Rush-hour am Montag Morgen ein Pendlerzug an einem Bahnübergang in der westjapanischen Stadt Amagasaki bei Osaka entgleiste. Mehrere Waggons entgleisten und rasten in einen neunstöckigen Wohnblock, wo sie sich bis zum dritten Stock auftürmten. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Unglücksursache überhöhte Geschwindigkeit. Der seit knapp einem Jahr im Dienst befindliche 23 Jahre alte Lokführer habe vermutlich das Tempolimit von 70 Stundenkilometern deutlich überschritten, um eine Verspätung wieder aufzuholen, teilte die Betreibergesellschaft JR West mit. Um aus der Spur geschleudert zu werden, hätte der Zug nach Einschätzung des Sicherheitsdirektors der JR West mehr als 130 Kilometer pro Stunde fahren müssen. Vor dem Unglück habe der Zugführer bereits eine Station verpasst und anschließend zurücksetzen müssen, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen, hieß es. Bereits im Juni vergangenen Jahres verpasste der Lokführer laut JR West eine Station, damals habe er eine Verwarnung erhalten.

Beim schwersten Bahnunglück in Japan wurden 1963 in Yokohama bei Tokio 161 Menschen getötet, als ein Güterzug einen Lastwagen rammte und anschließend zwei Passagierzüge in die Unglücksstelle rasten.

Bahn weist Berichte über angebliche Mängel im Schienennetz zurück

(25.04.) BERLIN - Die DB hat Berichte des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" und der Zeitung "Bild am Sonntag" scharf zurückgewiesen, wonach das Unternehmen offenbar zu Lasten der Sicherheit die Instandhaltung des Schienennetzes vernachlässige. Die Vorwürfe seien unzutreffend und "vor allem Spekulationen über sicherheitsrelevante Mängel völlig absurd", erklärte Konzernsprecher Werner Klingberg in Berlin. "Die Sicherheit unserer Kunden und unseres Betriebs hat allerhöchste Priorität", betonte Klingenberg. "Deshalb setzen wir eine Vielzahl von Instandhaltungs-Kontrolleuren ein. Unser ureigenstes Interesse als Wirtschaftsunternehmen und Betreiber eines Netzes für 300 Eisenbahnverkehrsunternehmen ist eine qualitativ hochwertige Infrastruktur."

Die DB Netz AG als Infrastrukturbetreiber im Konzern wende jedes Jahr rund eine Milliarde Euro eigene Mittel für die Instandhaltung des Schienennetzes auf, hob das Unternehmen weiter hervor. Hinzu kämen aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen über 2,5 Milliarden Euro Bundesmittel für Investitionen in die bestehende Infrastruktur. Davon entfielen allein rund eine Milliarde auf die Erneuerung von Schienen, Schwellen und Schotter. "Damit ist eine dauerhafte Qualitätssicherung auf hohem Niveau gewährleistet", sagte Klingberg. Die nachhaltige Instandhaltungsstrategie lasse sich anhand konkreter Zahlen nachweisen. So habe sich 2004 die durchschnittliche Dauer von technischen Störungen um acht Prozent verringert, Verspätungen durch Langsamfahrstellen seien sogar um 35 Prozent zum Vorjahr zurück gegangen. Insgesamt seien die durch nicht vorhersehbare technische Störungen an der Infrastruktur verursachten Verspätungsminuten im Jahresschnitt 2004 um sieben Prozent gesenkt worden, teilte die DB mit. Die Pünktlichkeit der Bahn sei 2004 insgesamt um sechs Prozentpunkte auf fast 93 Prozent gestiegen. Im ersten Quartal 2005 habe man über 94 Prozent erreicht.

Der "Spiegel" hatte zuvor aus einem streng vertraulichen internen Controllingbericht für das "Fern- und Ballungsnetz" für das Jahr 2004 zitiert: "Nach wie vor fällt auf, dass Inspektionsintervalle und -fristen nicht eingehalten werden". Bei den Inspektionen der Gleisgeometrie würden "Grenzüberschreitungen festgestellt", ohne dass diese "zur Abwendung von Betriebsgefährdungen geforderten Maßnahmen fristgerecht eingeleitet wurden". Weiter heißt es laut "Spiegel" in dem Bericht: "Aufgrund der bei den Instandhaltungskontrollen festgestellten relativ hohen prozentualen Anteile an schwerwiegenden und kritischen Abweichungen, insbesondere im Bereich Fahrbahn, Brücken und Tunnel, ist anzunehmen, dass die Kontrollpflicht der zuständigen Führungskräfte nach wie vor unzureichend wahrgenommen wird." Maßnahmen zur Vegetationskontrolle würden oft nicht zeitnah durchgeführt; Einschränkungen durch Vegetation, meist Sichtbehinderungen auf Signale und Bahn, seien die Folge. Außerdem könne es durch zu geringe Abstände zu den Oberleitungen schon bei geringer Luftbewegung vermehrt zu Kurzschlüssen bis hin zum Totalausfall der Oberleitungsanlage kommen. Allerdings wurde bislang laut "Spiegel" beim Eisenbahn-Bundesamt, das für die Trassenaufsicht zuständig ist, kein signifikanter Anstieg sicherheitsrelevanter Mängel festgestellt.

In den Presseberichten werden Sparmaßnahmen mit dem Ziel von Bahnchef Hartmut Mehdorn in Verbindung gebracht, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Mit einem strikten Sparkurs wolle Mehdorn den operativen Gewinn von 250 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 820 Millionen im Jahr 2006 steigern, schreibt "Der Spiegel". "Die Bahn fährt wegen Mehdorns rigidem Sparkurs inzwischen auf Verschleiß", zitierte das Nachrichtenmagazin den Verkehrsexperten Albert Schmidt von den Grünen. Die Bahn wies diesen Zusammenhang zurück. Der Konzern spare nicht mit Blick auf den Börsengang, sondern "optimiere die Instandhaltung kontinuierlich". Keine Angaben machte die Bahn zu weiteren Informationen der "BamS", wonach das Unternehmen 2005 nach Ansicht von Beamten im Bundesverkehrsministerium 300 Millionen Euro der für den Schienenbau vorgesehenen Bundesmittel nicht abrufe, und zwar vor allem deswegen, um Eigenmittel zu sparen, die das Unternehmen zu den Bauprojekten zuschießen müsste.

Connex Sachsen-Anhalt als Eisenbahnverkehrsunternehmen zugelassen

(25.04.) HALBERSTADT - Der HarzElbeExpress (HEX) hat eine weitere Etappe auf dem Weg zur Betriebsaufnahme am 11. Dezember 2005 auf dem Nordharznetz erfolgreich abgeschlossen. Das Magdeburger Ministerium für Bau und Verkehr hat der den HEX betreibenden Connex Sachsen-Anhalt GmbH die offizielle Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen erteilt. Zuvor musste die junge Gesellschaft nachweisen, dass sie alle Voraussetzungen erfüllt, um im deutschen Eisenbahnpersonenverkehr tätig zu werden. Dazu zählt die fachliche Eignung ebenso wie die Zuverlässigkeit des Führungspersonals oder die finanzielle Leistungsfähigkeit. Erste Amtshandlung des frisch ernannten Eisenbahnbetriebsleiters Martin Budihn war dann die Bestellung des mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) sowie zahlreichen weiteren Beteiligten abgestimmten Fahrplanangebotes bei der DB Netz AG.

Von den Triebwagen vom Typ Coradia LINT des Herstellers Alstom in Salzgitter befinden sich zwischenzeitlich bereits neun Fahrzeuge in der Endfertigung bei der Verkehrs Industrie Systeme GmbH (VIS) in Halberstadt. Voraussichtlich Anfang Mai wird der erste Triebwagen seine ersten Fahrversuche machen. Mit der Vergabe eines rund 40prozentigen Fertigungsanteils sowie der gesamten Wartung der Züge für zwölf Jahre an die VIS leistet Connex einen wichtigen Beitrag zur Sicherung dieses traditionsreichen Bahntechnik-Standortes in Halberstadt. Gleichzeitig läuft der Personalauswahl-Marathon. Rund 500 Bewerbungen sind auf die etwa 75 beim HEX noch zu besetzenden Stellen eingegangen. Darunter viele von Eisenbahnern aus der Region, aber auch aus anderen Gegenden Deutschlands. Ab Sommer werden dann auch die Fahrgäste und interessierte Einwohner direkt mit ihrem künftigen Bahnbetreiber in Kontakt treten können: Mit einem Infomobil werden die HEX-Mitarbeiter entlang der Strecken unterwegs sein und alle Fragen der Bürger zu dem neuen Angebot beantworten. Und hoffentlich kommt dabei auch mancher, der in den letzten Jahren eher mit dem Auto unterwegs war, auf die Idee, die Vorzüge der neuen, kundenfreundlichen Bahn einfach mal zu testen.

Entscheidung zur Vergabe des Ruhr-Sieg-Netzes gefallen

(25.04.) ESSEN - Die Verbandsversammlungen des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) und des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL) sowie der Vergabeausschuss des VRR beabsichtigen, die Betriebsleistungen des Ruhr-Sieg-Netzes ab Dezember 2007 durch die Abellio GmbH, Essen durchführen zu lassen. Im September 2004 erfolgte die europaweite Ausschreibung des "Ruhr-Sieg-Netzes". Zum Ruhr-Sieg-Netz gehören die Linien:
- RE 16 "Ruhr-Sieg-Express" (Essen - Wattenscheid - Bochum - Hagen - Altena - Finnentrop - Siegen)
- RB 91 "Ruhr-Sieg-Bahn" (Hagen - Letmathe - Altena - Plettenberg - Finnentrop - Lennestadt - Kreuztal - Siegen)
- RB 56 "Der Iserlohner" (Hagen - Hohenlimburg - Letmathe - Iserlohn)
- RB 40 "Ruhr-Lenne-Bahn" (Essen - Wattenscheid - Bochum - Witten - Wetter - Hagen)
Die Gesamtbetriebsleistungen dieses Netzes belaufen sich auf jährlich rund 3,7 Mio. Zug-Kilometer.

Das Verfahren wurde gemeinsam organisiert vom ZWS, dem ZRL und dem VRR, wobei der ZRL die Federführung inne hatte. Grundlage für die  Prüfung und Bewertung der Angebote waren der Preis und die Qualität, wobei neue Qualitätsstandards und ein neues Qualitätsmesssystem unter Einbeziehung der Fahrgäste vorgegeben wurden. Der  Preis der Angebote wurde mit 80 % und die Qualität mit 20 % bewertet. Das wirtschaftlichste Angebot wurde vom Essener Unternehmen Abellio GmbH abgegeben. Die Abellio GmbH ist ein Schwesterunternehmen der Essener Verkehrs-AG (EVAG) und hat erst kürzlich als "Westfalenbahn" in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bielefeld das Vergabeverfahren zum "Teuto-Netz" (RB 61 Bad Bendheim - Osnabrück - Bielefeld, RB 65 Münster - Rheine, RB 66 Münster-Osnabrück und RB 72 Bielefeld-Paderborn) gewonnen. Außerdem wird Abellio ab Dezember 2005 die RB 46 Bochum - Gelsenkirchen ("Nokia-Bahn") und für 2 Jahre die RB 40 Essen-Hagen im Auftrage des VRR befahren.

Die Betriebsaufnahme des Ruhr-Sieg-Netzes wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 erfolgen. Die Laufzeit des Verkehrsvertrages wird 12 Jahre betragen. Zum Einsatz werden neue, moderne Elektrotriebwagen kommen. Die beteiligten Zweckverbände erhoffen sich auch von diesem Ausschreibungsergebnis eine weitere qualitative Verbesserung des Verkehrsangebotes bei gleichzeitig stabilem Einsatz von Finanzmitteln. Die Ausschreibung ist Bestandteil einer NRW-weit abgestimmten Wettbewerbskonzeption, die damit weiter umgesetzt wird. Gemäß der Vergabeordnung ist nach der Vergabeentscheidung eine zweiwöchige Einspruchsfrist bis zur Zuschlagserteilung einzuhalten. Nach Ablauf dieser Frist wird mit dem Unternehmen ein Vertrag zur Verkehrsdurchführung auf der Grundlage des Ausschreibungsergebnisses abgeschlossen.

Bahnsteige in Bad Pyrmont werden modernisiert

(25.04.) HANNOVER - Mit einem symbolischen Spatenstich ist am Freitag das Startsignal für die Modernisierung der Bahnsteige im Bahnhof gegeben worden. Beide Bahnsteige werden in Funktion und Gestaltung den heutigen Ansprüchen der Bürger und Besucher des Kurortes angepasst. Die Kosten für die Modernisierung betragen rund 1,9 Millionen Euro. Sie werden aus dem Programm "Niedersachsen ist am Zug!" finanziert, in das zu 70 Prozent Landesmittel fließen. Der Hausbahnsteig am Gleis 1 wird erhöht, so dass der Ein- und Ausstieg in die Fahrzeuge erleichtert wird. Über eine Rampe wird dieser Bahnsteig für mobilitätseingeschränkte Reisende künftig leichter erreichbar sein. Auf dem Mittelbahnsteig 2/3 werden die Wartehalle renoviert und der Personenaufzug erneuert. Beide Bahnsteige erhalten einen neuen Belag, zeitgemäßes Mobiliar und neue Beleuchtung. Moderne Beschilderung und Lautsprecheranlagen im gesamten Bahnhofsbereich verbessern die Information der Reisenden. Ein taktiles Wegeleitsystem erleichtert Sehbehinderten die Orientierung. Die Unterführung zu den Bahnsteigen bleibt unverändert; sie wird gründlich gereinigt.

Die Arbeiten an den Bahnsteigen sollen im Oktober 2005 beendet sein. Der Zugverkehr läuft während der Bauarbeiten weiter. Die Bahn ist bemüht, die Beeinträchtigungen für Kunden so gering wie möglich zu halten. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig erneuert die DB insgesamt 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Davon werden 32 Stationen – unter anderem auch Bad Pyrmont, Hameln und Eldagsen-Völksen - umfassend modernisiert, um- oder neugebaut. Insgesamt werden bis zum Jahr 2007 fast 100 Millionen Euro in die Bahnhofsverschönerung investiert worden sein.

SBB: Haus-zu-Haus-Transporte für das Berner Oberland

(22.04.) BERN - SBB Cargo und der Verein spediBeo führen im Berner Oberland Haus-zu-Haus-Transporte ein. Damit wird Kunden ohne Gleisanschluss eine echte Alternative zum reinen Straßentransport angeboten. Mit der Eröffnung der Plattform Thun wird das Berner Oberland an das innovative Produkt Cargo Domino angebunden. SBB Cargo organisiert den Transport auf der Schiene aus der gesamten Schweiz nach Thun und von dort die Feinverteilung mit Lastwagen direkt vor die Tür der Kunden. Mit dem horizontalen Verladesystem Cargo Domino werden die Güter in Minutenschnelle und ohne Kran vom Bahnwagen auf den Lastwagen verschoben und dem Kunden direkt an die Laderampe geliefert. Die Plattform von Thun entstand auf Initiative des Vereins spediBeo, die sie auch vermarktet. SpediBeo hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Mobilitätsprojekte für die Oberländer Wirtschaft zu lancieren. Träger des Vereins sind die vier Oberländer Bergregionen, diverse Unternehmen und Verbände aus dem Bereich Transport, Tourismus und Gewerbe. SpediBeo ist vom Bund (seco) als Regio-Plus-Projekt anerkannt.

Neuer Containerbahnhof Ulm-Dornstadt im Zeitplan

(22.04.) ULM - Trotz witterungsbedingter Verzögerungen sind die Arbeiten am neuen Terminal Ulm-Dornstadt weiter vorangekommen. Inzwischen sind die Arbeiten für die Entwässerung und die Drainage des Geländes weitestgehend abgeschlossen, Kabelquerungen verlegt, und bei weiten Teilen der Baustellenfläche sind die Erdarbeiten abgeschlossen. Derzeit werden weitere Kabel und Versorgungsleitungen verlegt, und es entstehen die ersten Ortbetonbauwerke. Ebenfalls begonnen wurde mit dem Einbau einer speziellen Kunststoffdichtungsbahn zum Schutz des Grundwassers. "Die Arbeiten kommen sehr gut voran, wir werden den Termin 15. Juli 2005 einhalten", zeigt sich DB Gesamtprojektleiter Ernst Häfele optimistisch und ist sicher, dass Mitte Juli mit dem mobilen Umschlag auf dem neuen Containerterminal Ulm-Dornstadt begonnen werden kann.

Um dieses Ziel sicherzustellen, wird der Bauablauf ständig optimiert und an die aktuelle Situation angepasst. Falls notwendig kann zum Beispiel kurzfristig vom derzeitigen Arbeitsablauf auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt werden. Mit dem Einsatz alternativer Methoden und Materialien setzen die Bautechniker der Bahn dabei auch auf wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten, um wertvolle Zeit zu gewinnen. So kann beispielsweise anstatt einer Betonfahrbahn, die 28 Tage braucht, um die sogenannte "Endfestigkeit" zu erreichen, eine neuartige Bitumenmischung eingesetzt und bei vergleichbaren Kosten eine Bauzeitverkürzung von 14 Tagen erzielt werden. Diese Methode wird bundesweit erstmals beim Bau eines Containerterminals angewandt. In den nächsten vier Wochen wird bereits mit dem Bau der Terminalgebäude begonnen. Vorgesehen ist, zu diesem Zeitpunkt auch die Straßen und Flächen auf dem Gelände zu asphaltieren.

Der Neubau des Terminals Ulm-Dornstadt wird von der ARGE (Arbeitsgemeinschaft) Leitenmaier / Weiss durchgeführt. Für Hochbau, Beleuchtung, Elektrifizierung oder die Signaltechnik sind weitere Firmen im Einsatz. Die veranschlagten Baukosten für das neue Terminal betragen für den ersten Bauabschnitt insgesamt circa 31 Millionen Euro. Eine erfreuliche Tendenz zeigt die aktuelle Baukostenübersicht, der vereinbarte Kostenrahmen wird eingehalten werden. Für den Umschlag von bis zu 250 Ladeeinheiten pro Tag stehen im neuen Terminal Ulm-Dornstadt drei Ladegleise und eine Kranbahn mit einer Nutzlänge von 700 Metern zur Verfügung. Zwei Portalkräne schaffen dann jeweils bis zu 20 Container beziehungsweise Wechselbrücken pro Stunde.

Allianz pro Schiene: "Höhere Lkw-Maut in Deutschland auf Jahre ausgebremst"

(22.04.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat die heutige Entscheidung des EU-Verkehrsministerrates über die neue Wegekostenrichtlinie für Lkw kritisiert. "Der Verkehrsministerrat nimmt Deutschland jegliche Möglichkeit, die Anfang des Jahres eingeführte Lkw-Maut in den nächsten Jahren auch nur um einen Cent zu erhöhen", kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Da die Mauthöhe sich laut Ministerratsbeschluss lediglich an den in den vergangenen 30 Jahren getätigten Infrastrukturkosten orientieren dürfe, "ist in Deutschland eine Erhöhung der Maut über den bereits beschlossenen Durchschnittswert von 15 Cent pro Kilometer nicht mehr möglich", so Flege. "Eine gezielte preisliche Fortentwicklung der Lkw-Maut", etwa um die Lkw von der Straße auf die umweltverträglichere Schiene zu holen, "wird damit in Deutschland auf Jahre ausgebremst".

Auch dürften die von Lkw verursachten Umwelt- und Unfallkosten weiterhin großteils auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. "Der Verkehrsministerratsbeschluss verbietet es den Nationalstaaten, die von Lkw verursachten Umwelt- und Unfallschäden auf die Lkw-Maut anzurechnen", so die Allianz pro Schiene. Allein in Deutschland belaufen sich die so genannten externen Kosten des Lkw-Verkehrs auf 44 Mrd. Euro jährlich, bei prognostizierten Lkw-Maut-Einnahmen von 2,4 Mrd. Euro. Positiv bewertete die Allianz pro Schiene, dass der Verkehrsministerratsbeschluss der Bundesregierung "grünes Licht für die Ausdehnung der Maut auf alle Lkw-Gewichtsklassen" gebe. Bisland wird in Deutschland die Maut nur für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 12 und mehr Tonnen erhoben. "Auch bietet der Verkehrsministerratsbeschluss endlich die Möglichkeit, die Maut ohne lästige Einzelfallprüfung auf parallel verlaufenden Ausweichstrecken zu erheben. Parallel zur Autobahn verlaufende Bundesstraßen wie die B 9 oder B 10 können nun pauschal mit in die Mautpflicht reingenommen werden", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Erfreut zeigte sich die Allianz pro Schiene, dass die von einzelnen Staaten favorisierte einseitige Verwendung der Maut-Einnahmen für den Straßenbau vom Tisch ist. "Deutschland behält die Möglichkeit, das Geld verkehrsträgerübergreifend im Sinne einer integrierten und ganzheitlichen Verkehrspolitik einzusetzen. Der Güterverkehr auf der Schiene und dem Binnenschiff dürfen in Deutschland weiterhin aus Mauteinnahmen querfinanziert werden", so Flege.

Der Chef des Europäischen Eisenbahn-Verbandes CER und ehemalige DB-Chef, Johannes Ludewig, erhofft sich von der Einigung auf eine neue EU-Wegekostenrichtlinie mehr Kostengerechtigkeit für den Schienenverkehr. Das ist ein Schritt dahin, dass die Preise wenn nicht richtig, so doch richtiger werden», sagte Ludewig der Nachrichtenagentur dpa. Damit würden den Spediteuren wenigstens teilweise externe Kosten für den Straßenerhalt und Umweltschäden in Rechnung gestellt. Wichtig sei, dass die Maut zusätzliches Geld für Schienenverbindungen über die Alpen oder durch dicht besiedelte Gebiete bringe. Die öffentliche Hand habe immer weniger eigene Mittel für Verkehrsprojekte zur Verfügung. "Diese Eurovignette ist hundert Mal wichtiger als die gesamte Sache mit dem dritten Eisenbahnpaket", sagte der Verbandschef. Bei der Lastwagen-Maut setzt Ludewig nun auf die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, um weitere Verbesserungen der Richtlinie im Sinne des Schienenverkehrs auszuhandeln. Die Transportkosten seien dabei in der Marktwirtschaft das alles entscheidende Element. Ludewig lobte das Geschick von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot beim Aushandeln der Richtlinie. Der Franzose habe geschafft, woran seine Vorgängerin Loyola de Palacio drei Mal gescheitert sei: "Ich glaube, Herr Barrot bringt noch Schwung in die Geschichte", sagte Ludewig zur künftigen EU-Verkehrspolitik.

Über 20 Tote bei Zugunglück in Indien

(22.04.) NEU DELHI - Beim Zusammenstoß eines mit rund 400 Reisenden besetzten Personenzuges mit einem Güterzug sind im westindischen Bundesstaat Gujarat über 20 Menschen getötet und knapp 100 weitere verletzt worden. Fünf Waggons stürzten um und entgleisten. Das Unglück ereignete sich gegen 3.30 Uhr Ortszeit nahe dem Ort Samalia im Distrikt Vadodra rund 380 Kilometer nördlich von Bombay, als die meisten Fahrgäste schliefen. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Der Eisenbahnminister von Gujarat, Narayan Singh Rathore, sprach von einem möglicherweise defekten Signal oder von menschlichem Versagen.

750 Mio. € zusätzliche Mittel für die Schiene

(21.04.) BERLIN - Die von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angekündigte Investitionsspritze in Höhe von zwei Milliarden Euro für Verkehrsinvestitionen ist vom Bundeskabinett beschlossen worden. Von 2005 bis 2008 stünden jährlich 500 Millionen Euro zusätzlich für den Ausbau von Fernstraßen, Schienen und Wasserwegen zur Verfügung, sagte Verkehrsminister Manfred Stolpe am Mittwoch in Berlin. Die Schiene erhält bis 2008 insgesamt 750 Millionen Euro zusätzlich. Gefördert werden sollen damit das Projekt VDE 8 Nürnberg-Erfurt, einschließlich des viergleisigen Ausbaus Nürnberg - Fürth und Erfurt-Halle/Leipzig, der Ausbau der Strecke Karlsruhe-Basel, die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck, die Realisierung des Rhein-Ruhr-Express sowie die Schienenanbindung des Flughafens Berlin-Brandenburg International. Der Bund will die Bahn außerdem ausnahmsweise bei der Sanierung von Bahnhöfen unterstützen.

Am stärksten profitiert von den zusätzlichen Mitteln mit insgesamt 900 Millionen Euro allerdings erneut der Straßenbau. Die Verkehrsgewerkschaft Transnet reagierte deshalb mit Zurückhaltung auf die Verteilung der zusätzlichen Investitionsmittel. "Dass einmal mehr die Straße bevorzugt wird, ist enttäuschend", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen. "Damit wird wieder einmal die Chance vertan, über das Mittel der Investitionen auch verkehrspolitisch ein Stück weit umzusteuern." Hansen erinnerte daran, dass die Koalition die Verkehrsträger gleich behandeln und tendenziell mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene holen wollte. Es gebe "eine ganze Reihe von Projekten, die dringend angepackt werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen." Grundsätzlich seien aber die zusätzlichen Mittel zu begrüßen, sagte Hansen weiter. "Jede zusätzliche Investition im Bereich Schienenverkehr sichert und schafft Arbeitsplätze und bedeutet einen kleinen Schub für den umweltfreundlichsten Verkehrsträger."

Bochum Hauptbahnhof erstrahlt in neuem Glanz

(21.04.) BOCHUM - Am Mittwoch ist das modernisierte Empfangsgebäude des Bochumer Hauptbahnhofs offiziell eröffnet worden. Insgesamt werden über 21 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des Bahnhofes investiert, davon etwa 12 Millionen Euro in das Empfangsgebäude. An den Kosten für das Projekt beteiligen sich neben Bahn und Land auch die Stadt Bochum. Erst kürzlich war der modernisierte Bahnhof Bielefeld eröffnet worden. Mit dem Bahnhof Bochum wird nun ein weiterer Bahnhof in der Region wieder zum Aushängeschild seiner Stadt. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde das Empfangsgebäude bis auf die historischen Fassaden entkernt. Dabei wurde der gesamte Vermarktungsbereich neu gestaltet. Durch die Ganzglasfassaden des neuen ReiseZentrums und der übrigen Ladeneinheiten wirkt der Innenraum hell und großzügig. Der warme Gelbton im Innenbereich unterstreicht das freundliche Erscheinungsbild. Insgesamt bietet der Bahnhof jetzt 2.300 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das ReiseZentrum, die Bahnhofsbuchhandlung, das Blumengeschäft, der Tabakladen und die Bäckerei stehen den Kunden bereits seit Februar wieder zur Verfügung. Ebenfalls neu gebaut wurde eine WC-Anlage.

An den Bahnsteiganlagen, an denen täglich rund 570 Züge halten, wird noch gearbeitet. Alle Bahnsteige werden mit Aufzügen und Blindenleitsystem ausgestattet und sind dann barrierefrei zugänglich. Die Orientierung im Bahnhof wird durch ein neues Wegeleitsystem erleichtert. Die Bauarbeiten sollen im September 2005 abgeschlossen sein. Die Planer der 50er Jahre haben den Bochumer Hauptbahnhof dem Hauptbahnhof der Italienischen Hauptstadt Rom, Roma Termini, nachempfunden. Bei der Modernisierung blieb die Fassade mit der "Schwalbe" genannten Schwinge, die diese Station unverwechselbar macht, natürlich erhalten.

DB hält geplante Transrapid-Strecke in München für rentabel

(21.04.) BERLIN (Reuters/ eig. Ber.) - Die DB erwartet einen wirtschaftlichen Betrieb der in Bayern geplanten Transrapid-Verbindung. "Für uns besteht kein Zweifel daran, dass sich das System rechnen wird", sagte Vorstandschef Hartmut Mehdorn vor Bundestagsabgeordneten in Berlin. Für den Bau der Strecke würden jedoch Hilfen von Bund und Land benötigt. Mehdorn zufolge kommt in Deutschland nur die 37 Kilometer lange Verbindung zwischen dem Münchener Hauptbahnhof und dem Flughafen der Stadt für einen sinnvollen Einsatz der Magnetschwebebahn in Frage. Die Technologie wäre aber eher für Länder geeignet, in denen die Infrastruktur noch nicht ausgebaut sei, sagte er. Eine endgültige Entscheidung über den Bau und Betrieb des Transrapids will die Bahn als Betreiber erst treffen, wenn eine realistische Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliegt. Diese Prognose erwartet Mehdorn in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. Zwischen 2009/2010 könnte die Schwebebahn dann zur Jungfernfahrt aufbrechen.

metronom setzt Ersatzlokomotive aus Luxemburg ein

(21.04.) UELZEN - Die Reparatur des am 13. März 2005 im Bahnhof Uelzen bei einer Flankenfahrt beschädigten Metronom-Zuges wird noch einige Monate dauern. Wie es am Mittwoch in einer Pressemitteilung der metronom Eisenbahn GmbH hieß , müssen die fünf beschädigten Waggons sowie die Lok in den Herstellerwerken Görlitz bzw. Kassel wieder instand gesetzt werden. "Wir setzen ersatzweise eine von der Luxemburgischen Eisenbahn kurzfristig angemietete elektrische Lokomotive ein, um das Risiko von Engpässen für unsere Fahrgäste zu minimieren", erklärte Dr. Carsten Hein, technischer Geschäftsführer der metronom Eisenbahn GmbH. Nach der bisherigen Zugkürzung wegen der Streckenausbauarbeiten zwischen Bad Bevensen und Uelzen werden bis voraussichtlich Mitte Juni zur Zusammenstellung eines Ersatzzuges weiterhin die Züge nur mit maximal sieben statt acht Wagen etwas gekürzt fahren.

Baubeginn für Modernisierung des Rangierbahnhofes Hagen-Vorhalle

(21.04.) FRANKFURT/Main - Der Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle wird für insgesamt 55 Millionen Euro modernisiert. Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Mittwoch der Startschuss für die Bauarbeiten gegeben. "Der Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle ist eine zentrale Drehscheibe im nationalen und internationalen Güterverkehr. Über ihn wird das Ruhrgebiet durch eine Vielzahl von Ferngüterzügen mit anderen wichtigen Wirtschaftsregionen in Deutschland sowie in Belgien und den Niederlanden verbunden", so Dr. Matthias Zieschang, Vorstand Finanzen und Controlling der DB Netz AG. "Durch die Modernisierung der Zugbildungsanlage Hagen-Vorhalle wird im Ruhrgebiet der schienengebundene Güterverkehr gestärkt. In Zukunft können bis zu 200 Güterwagen pro Stunde behandelt werden – 25 mehr als bisher. Erreicht wird die Leistungssteigerung durch den Einbau moderner, vollautomatisch arbeitender Brems-, Förder- und Steuerungstechnik", erläuterte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der DB für Nordrhein-Westfalen.

In einer Zugbildungsanlage werden Güterzüge in ihre Einzelwagen aufgelöst und je nach Bestimmungsort neu zusammengestellt. Die Auflösung der Güterzüge geschieht durch Ausnutzung der Schwerkraft, indem eine funkferngesteuerte Lokomotive die auseinander gekuppelten Einzelwagen über einen Ablaufberg drückt. Insgesamt 40 so genannte Richtungsgleise stehen in Hagen-Vorhalle zur Verfügung. In diesen werden die Güterwagen zu neuen Güterzügen zusammengestellt. In die 40 Richtungsgleise werden Bremsen und Förderanlagen eingebaut, damit die Güterwagen so zum Stehen kommen, dass sie aneinander gekuppelt werden können. Das so genannte "kuppelreife" Abbremsen und automatische Zusammenschieben der Wagen war im bisherigen manuellen Betrieb mit Hemmschuhlegern nicht möglich. Der unzeitgemäß gewordene Hemmschuhlegerbetrieb gehört nach Abschluss der Modernisierung der Vergangenheit an - dann werden die Güterwagen per Mausklick gesteuert.

DB stellt die ersten von 123 renovierten S-Bahnwagen vor

(21.04.) DÜSSELDORF - Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein (NVN) und die DB Regio NRW haben im Juli 2004 einen Verkehrsvertrag mit einem Gesamtvolumen von 6 Milliarden Euro über eine Laufzeit von 15 Jahren unterzeichnet. Das S-Bahn-Netz mit jährlich rund 17 Millionen Zugkilometer wird die Bahn über die gesamte Laufzeit bis 2018 betreiben. Dafür investiert DB Regio NRW insgesamt 400 Millionen Euro in die Neubeschaffung und Modernisierung von Fahrzeugen.

Die ersten Investitionen in die S-Bahn-Flotte an Rhein und Ruhr wurden nun getätigt. Bis zum Ende des Sommers 2005 wird die Innenausstattung von 123 S-Bahnwagen im Werk Krefeld vollständig erneuert. Dazu stellt Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Regio NRW GmbH fest: "Die ersten 60 Wagen mit einem Investitionsvolumen von 5,5 Millionen Euro sind pünktlich fertig gestellt und wir freuen uns, heute einen Eindruck von der neuen Komfortqualität der S-Bahnwagen geben zu können, die wir mit unseren Auftraggebern, dem VRR und NVN, vereinbart haben." Der Einsatz erfolgt zunächst auf der Linie S 3 Oberhausen – Mülheim/Ruhr – Essen – Hattingen. Weitere Linien werden Zug um Zug folgen, so die Linie S 1 Düsseldorf – Mülheim/Ruhr – Essen – Bochum – Dortmund. Sichtbar sind unter anderem die Erneuerung der Sitzpolster und Armlehnen im neuen Design, ein neuer Innenanstrich sowie die frisch lackierte Außenfarbgebung in DB Verkehrsrot. Unverändert ist, dass auch die neu ausgestatteten Fahrzeuge Nichtraucherzüge bleiben.

DB und ZVON unterzeichnen 10-Jahresvertrag

(20.04.) DRESDEN - Am Dienstag haben Vertreter von der DB Regio AG und dem Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) einen Zehn-Jahres-Verkehrsvertrag unterzeichnet. Der Vertrag tritt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft und läuft bis Ende 2014. Damit bestellt der ZVON bei DB Regio Leistungen des Schienenpersonennahverkehrs, zu dem RegionalExpress- (RE) und RegionalBahn-Linien (RB) zwischen Dresden und Görlitz (RE 1 und RB 60), zwischen Dresden und Zittau (RE 2 und RB 61) sowie zwischen Hoyerswerda und Görlitz (RB 64) zählen. Der Umfang des Vertrages beträgt pro Fahrplanjahr etwa die heutige Leistung in Höhe von 2,65 Millionen Zugkilometern. Während der Vertragslaufzeit stehen 26 Prozent der Leistungen erneut zur Vergabe. Das betrifft die Linie zwischen Hoyerswerda und Görlitz sowie einige Züge in den Morgen- und Abendstunden zwischen Dresden und Görlitz (RB 60).

Im abgeschlossenen Vertrag wurden konkrete Qualitätskriterien vereinbart. Das sind neben Pünktlichkeit, dem Einsatz von Kundenbetreuern und der Fahrgastinformation auch die Sauberkeit in Zügen und an den Stationen sowie deren Ausstattung. Der jetzt abgeschlossene Verkehrsvertrag sichert den Kunden den Einsatz moderner Fahrzeuge. Es fahren ausschließlich Triebwagen der Baureihen 612 und 642. Diese als RegioSwinger und RegioSprinter bekannten Triebwagen verfügen über Klimaanlage, geräuschgedämmte Fahrgasträume und behindertengerechte Toiletten. In allen RE-Linien und in 70 Prozent der Regionalbahnen werden Kundenbetreuer mitfahren. Rund 1.550 Beschäftigte der DB Regio in Sachsen sorgen dafür, dass täglich 98.000 Fahrgäste in 1.500 Zügen sicher und pünktlich ans Ziel gelangen. Die roten Nahverkehrszüge sind auf rund 1.400 Kilometer Streckennetz unterwegs und bedienen dabei 336 Bahnhöfe und Haltepunkte. DB Regio fährt im Freistaat Sachsen auf 52 Linien: 23 mit RegionalBahnen, 20 als RegionalExpress, zwei als InterRegioExpress und sieben S-Bahn-Linien in Leipzig und Dresden.

Notfallübung bei der S-Bahn München

(20.04.) MÜNCHEN - Die Lichter vieler Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeifahrzeuge erhellten am Dienstag gegen 1:40 Uhr die Zugänge zur S-Bahnstation München Hbf. Eine nicht angekündigte Notfallübung führte zu diesem großen Aufgebot von Rettungsdiensten. Ziel war es, einen Einsatz ohne Übungscharakter durchzuführen. Weder die beteiligten Mitarbeiter der Bahn (Lokführer, Transportleitung usw.) noch die Feuerwache bzw. die Rettungsdienste hatten Informationen, dass eine Übung stattfindet. Es sollte ein Vorfall geübt werden, bei denen die Rettungskräfte Verhältnisse wie an einem Werktag um 7:30 Uhr vorfinden. Zwei S-Bahn-Züge (angebl. Leerfahrten) fuhren etwa zeitgleich in die Tunnelstation Hauptbahnhof ein. Zu diesem Zeitpunkt war der Bahnsteig schon total verraucht. Entsprechende Rauchmaschinen sorgten für dieses Szenario. In einem Zug von Pasing nach Steinhausen (Werkstattfahrt) befanden sind ohne Wissen des Lokführers ca. 20 geschminkte Statisten. Einer davon betätigte kurz vor dem Hauptbahnhof die Notbremse. Schon zu diesem Zeitpunkt sollte das Verhalten des Lokführers getestet werden. Und der 29 jährige reagierte genau vorschriftsmäßig.

Mit seiner Notbremsüberbrückung fuhr er korrekterweise bis zum Bahnsteig und setzte dann seinen Notruf (1.29 Uhr) ab. Auch der Lokführer des zweiten Zuges (ohne "blinde" Fahrgäste) war zwischenzeitlich am Hauptbahnhof angekommen. Als er den verrauchten Bahnsteig erreichte, fuhr er ohne Halt durch den Bahnhof Richtung Hackerbrücke. Auch er setzte sofort den Notruf ab. Der Notruf der beiden Lokführer führte dann zwischen 1:29 Uhr und 1:35 Uhr zur Information der Rettungs- und Sicherheitskräfte. Um 1.43 Uhr waren die ersten Fahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei am Einsatzort. Sie wurden mit den Angaben informiert, dass sich ein S-Bahn-Zug am Bahnsteig befindet und mit verletzten Personen bzw. zu rettenden Personen zu rechnen ist. Der Einsatzleiter der Feuerwehr verschaffte sich einen ersten Überblick und ordnete an, dass der Bahnsteig nur mit schwerem Atemgerät betreten werden darf. Bis 2:30 Uhr dauerte der Einsatz. Rund 300 Feuerwehrkräfte, 40 Rettungskräfte 26 Beamte des Bundesgrenzschutzes und 20 Statisten der S-Bahn München waren an dieser Übung beteiligt. Außerdem hatte jede beteiligte Stelle Beobachter vor Ort. Die Vorbereitungen zu dieser Übung begannen schon im Herbst 2004. Nach Abschluss der Aktion fand eine Besprechung statt und es konnte ein positives Resümee gezogen werden. Die Erkenntnisse aus dieser Übung werden nun ausgewertet, intern besprochen und in die Mitarbeiterschulungen eingebracht.

Europaparlament will Entschädigung bei Bahn-Verspätungen

(20.04.) BRÜSSEL (AFP) - Das Europaparlament will für Bahnreisende künftig bei Verspätungen eine gesetzliche Entschädigung: Läuft ein Zug mehr als eine Stunde zu spät in den Bahnhof ein, sollen Fahrgäste ein Viertel des Ticketpreises erstattet bekommen. Das sieht ein Vorschlag vor, den der Verkehrsausschuss des Europaparlaments am Dienstag verabschiedete. Bei Verspätungen von mehr als zwei Stunden soll sogar die Hälfte des Fahrpreises erstattet werden. Dies soll auch für Fahrten innerhalb von EU-Ländern gelten. In Deutschland zahlt die Bahn bisher eine Entschädigung aus Kulanz, das aber nur auf Nachfrage.

DB investiert rund 76 Millionen Euro in den Schallschutz am Mittelrhein

(20.04.) KÖLN - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" beginnen am Mittelrhein weitere Arbeiten für den Bau von Schallschutzwänden. In Koblenz-Horchheim und Koblenz-Pfaffendorf entstehen zwei Meter hohe Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 2,6 Kilometer. Der Beginn der Bauarbeiten ist für die zweite Jahreshälfte 2005 vorgesehen. An den viel befahrenen Strecken im Mittelrheintal will die Bahn bis 2007 rund 76 Millionen Euro in den Schallschutz investieren. Davon sind rund 42 Millionen Euro für den Bau von knapp 36 Kilometern Schallschutzwänden in 20 Ortsdurchfahrten zwischen Koblenz und Mainz bzw. zwischen Koblenz und Wiesbaden vorgesehen. Weitere 34 Millionen Euro fließen in den passiven Lärmschutz auf beiden Ufern des Mittelrheins. Dazu gehören circa 28.000 Schallschutzfenster sowie Fassaden- und Dachdämmungen und schallgedämmte Lüftungsanlagen. Insgesamt 46 Ortsdurchfahrten zwischen Koblenz und Mainz bzw. Wiesbaden profitieren vom Lärmsanierungsprogramm des Bundes. Bisher wurden in sechs Ortsdurchfahrten Schallschutzwände fertiggestellt, weitere zwei Wände befinden sich derzeit in Bau. Die Maßnahmen für den passiven Lärmschutz stehen dagegen kurz vor ihrem Abschluss.

Seit 1999 stellt die Bundesregierung für die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes jährlich Mittel in Höhe von 51 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eine Kombination von aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen. Unter den aktiven Maßnahmen sind an vorderster Stelle die Schallschutzwände entlang der Strecke zu nennen. Passive Maßnahmen sind schalltechnische Verbesserungen an Gebäuden, wie beispielsweise der Einbau von Schallschutzfenstern in Verbindung mit schallgedämpften Lüftern oder die Dämmung von Außenwänden und Dächern. Bei diesem Programm handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in über 600 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung bzw. im Bau. Seit August 2002 liegt die zweite Fortschreibung mit jetzt insgesamt mehr als 900 Ortsdurchfahrten vor. Mit der Realisierung ist bundesweit die DB ProjektBau GmbH beauftragt.

Nachdem bereits die neuen Fahrzeuge des Personennah- und -fernverkehrs schalltechnisch optimiert werden konnten, ist jetzt auch eine wesentliche Reduzierung der Schallemissionen bei Güterwagen möglich. Durch den Einsatz einer neuartigen Verbundstoffbremssohle, der so genannten K-Sohle, wird das für das Rollgeräusch verantwortliche Aufrauen der Räder vermindert. Im Zusammenwirken mit einer guten Pflege der Gleise kann so das Rollgeräusch des Güterzugs um die Hälfte reduziert werden. Die im Oktober 2003 erfolgte europaweite Zulassung der K-Sohle wertet die Bahn daher als Durchbruch für die Bekämpfung der Emissionen an der Quelle. Neue Wagen werden von der Bahn seit 2001 grundsätzlich mit der neuen Bremstechnik angeschafft, bisher befinden sich rund 2.500 leisere Güterwagen im Einsatz. Für die Umrüstung der vorhandenen 135.000 in Deutschland eingesetzten Güterwagen müssten die Deutsche Bahn und andere Betreiber rund 540 Mio. Euro investieren – eine Summe, die nicht finanzierbar ist. Aus Sicht der Bahn ist es daher notwendig, das Lärmsanierungsprogramm des Bundes auch auf die Förderung von Maßnahmen an den Fahrzeugen auszudehnen. Dadurch ließen sich der Anteil der baulichen Lärmsanierung und gleichzeitig der Sanierungszeitraum deutlich reduzieren.

IGE ist Mitglied im Internationalen Eisenbahnverband

HERSBRUCK - Die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr (IGE) ist seit kurzem Mitglied im Internationalen Eisenbahnverband (UIC). Wie es in einer Pressemitteilung hieß, zähle die IGE zusammen mit drei anderen Privatbahnen und der DB nun zu den wenigen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen aus Deutschland, die den Status eines aktiven Mitglieds besitzen. Dem Verband gehören auch Firmen an, die lediglich assoziiert sind. Die Privatbahn aus Franken ziehe so mit den großen nationalen Bahngesellschaften gleich, betonte Thomas Ströhle von der IGE. Dazu gehören beispielsweise SNCF (Frankreich), SBB (Schweiz), ÖBB (Österreich), CD (Tschechische Republik), PKP (Polen), DSB (Dänemark), NS (Niederlande), SNCB (Belgien) oder CFL (Luxemburg).

Vorteile für die IGE sind laut Ströhle beispielsweise grünes Licht für die IGE-Züge im grenzüberschreitenden Verkehr aufgrund einheitlicher Normen, Teilnahme am Technologie-Transfer, Abbau der Bürokratie, volle Nutzung des EU-Binnenmarktes und ungehinderter Schienenzugang zu den Märkten anderer UIC-Mitglieder als vollwertiges Mitglied der weltweiten Gemeinschaft der Bahnen. Die UIC (Union Internationale des Chemins de fer) mit Sitz in Paris wurde 1922 mit dem Ziel gegründet, die Betriebsbedingungen der Bahnen zu vereinheitlichen. Heute ist die UIC die weltweite Organisation zur Förderung der Zusammenarbeit der Bahnen. Die IGE betreibt Touristik-Sonder- und Charterzüge durch ganz Europa. Als Reiseveranstalter organisiert sie seit 23 Jahren auch Leser- und Zuschauer-Zugreisen. Der Öffentlichkeit ist die Privatbahn von den Zuschauerreisen der TV-Kultsendung "Eisenbahn-Romantik" des Südwest-Fernsehens bekannt. Daneben ist das fränkische Eisenbahn-Verkehrsunternehmen auch im Güterverkehr tätig. Ein weiterer Schwerpunkt sind Schwer- und Spezialtransporte auf der Schiene.

Bahn weist Bericht über Interesse an ZSSK Cargo zurück

(19.04.) BERLIN - Die DB hat einen Zeitungsbericht der "Financial Times Deutschland" über einen möglichen Einstieg bei der slowakischen Güterbahn ZSSK Cargo zurückgewiesen. Es gebe andere Möglichkeiten, die betreffenden Strecken zu bedienen, ohne dass sich die Bahn das finanzielle Risiko einer Beteiligung aufbürden müsse, schrieb die Nachrichtenagentur "AFP" am Montag unter Berufung auf Aussagen von Bahn-Logistik-Sprecher Hans von Dewall. "Die Deutsche Bahn und ZSSK Cargo haben seit langer Zeit eine Partnerschaft, wie mit allen anderen Staatsbahnen der Region", zitierte "AFP" von den Sprecher. Da die slowakische Güterbahn privatisiert werden solle, verfolge der deutsche Ex-Monopolist das Geschehen mit Interesse. "Wir stehen jedoch nicht in Verhandlungen", sagte der Sprecher. Es werde auch keine "plumpen Übernahmen" geben.

98,7 Prozent der Stuttgarter S-Bahn-Züge weniger als 5 Minuten zu spät

(19.04.) STUTTGART - Seit zwei Jahren stellt sich die S-Bahn Stuttgart in Sachen Qualität mehrmals im Jahr einer objektiven Prüfung von Pünktlichkeit, Fahrgastinformation und Sauberkeit durch ein unabhängiges Institut sowie dem Urteil der Kunden. Die neueste Untersuchung belegt, dass sich 2004 die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart gegenüber 2003 deutlich verbessert hat, und zwar sowohl über den ganzen Tag als auch besonders in der Hauptverkehrszeit. So waren in 2004 über den gesamten Tageszeitraum 98,7 Prozent aller S-Bahnen in Stuttgart mit weniger als 6 Minuten Verspätung (2003: 97,3 Prozent) unterwegs. Mit diesem Wert ist sie bundesweiter Spitzenreiter unter allen großen S-Bahnen ohne eigenes Streckennetz. Weniger als 3 Minuten verspätet waren 2004 93,9 Prozent der S-Bahnen (2003: 90,0 Prozent). Insbesondere in der Hauptverkehrszeit verbesserte sich die S-Bahn bei weniger als drei Minuten Verspätung um deutliche acht Prozent-Punkte auf 88,2 Prozent. Mittelfristig soll in diesem Bereich ein Zielwert von 91,5 Prozent erreicht werden. Auch die Kunden nehmen die verbesserte Pünktlichkeit wahr und geben der S-Bahn mit 2,68 eine bessere Schulnote (2003: 2,90).

Bei der Pünktlichkeit greifen die Maßnahmen, die die Bahn im Großraum Stuttgart ergriffen hat. So wurde beispielsweise durch die Erhöhung der Geschwindigkeit für bergwärts fahrende S-Bahnen im Hasenbergtunnel zwischen den Stationen Schwabstraße und Stuttgart-Vaihingen ein Zeitpuffer geschaffen, mit dem Verspätungen ausgeglichen werden können. Auch der zweigleisige Ausbau des Streckenabschnitts Renningen – Malmsheim trägt entscheidend zur Stabilisierung der Pünktlichkeit auf der S 6 bei. Beim Thema Fahrgastinformation liegt der objektiv ermittelte Wert von 96,1 Prozent deutlich über dem festgelegten Zielwert von 95 Prozent. Die Einführung der modernen Zugzielanzeiger mit LCD-Technik an Haltestellen im S-Bahn-Netz hat sich hier bereits bewährt. Die Qualität beim Kriterium Sauberkeit ist in den vergangenen zwei Jahren etwa konstant geblieben. Mit 91,3 Prozent liegt das objektive Ergebnis nahe am Zielwert (92 Prozent). Allein für die Beseitigung von Graffitis und Vandalismusschäden hat die S-Bahn-Stuttgart im Jahr 2004 über 900 000 Euro ausgegeben. Die Ergebnisse der Kundenbefragungen haben sich mit einer Note von 2,88 leicht verbessert. (2003: 2,96)

Signalmasten für neues elektronisches Stellwerk in Hildesheim schwebten ein

(19.04.) HILDESHEIM - Mit einem Hubschrauber sind am vergangenen Freitag 24, jeweils rund 750 kg schwere Signalmasten für das im Bau befindliche elektronische Stellwerk Hildesheim an die Gleise der Bahn in Hildesheim, Himmelsthür und Emmerke geflogen. Der Einsatz eines Hubschraubers erleichtert der Bahn das Bauen "unter dem rollenden Rad", da keine längeren Gleissperrungen für einen Arbeitszug benötigt werden. Mit dem Hubschrauber sind für die Montage eines Signals jeweils nur fünf bis zehn Minuten notwendig. Insgesamt müssen für das elektronische Stellwerk in Hildesheim 155 Signale montiert werden, davon rund die Hälfte mit Hilfe eines Hubschraubers. Die umfangreichen Arbeiten zum Bau des elektronisches Stellwerks für den Bahnknoten Hildesheim laufen seit Juni letzten Jahres auf Hochtouren. Im nächsten Jahr geht das moderne Stellwerk in Betrieb. In die neue, computergestützte Technik investiert die DB 51,6 Millionen Euro. Im Bahnhof Hildesheim entsteht eine Stellwerksunterzentrale, in Emmerke ein separater Stellrechner. Die Elektronik wird aus der Betriebszentrale der Bahn in Hannover ferngesteuert. Von dort überwachen auch die Fahrdienstleiter der Bahn wie Fluglotsen per Monitor und Maus künftig den Zugverkehr im gesamten Raum Fallersleben - Braunschweig - Hildesheim.

Die neue Technik ermöglicht eine flexiblere Abwicklung des Bahnverkehrs im Knoten Hildesheim. Abgelöst werden sieben rund 60 Jahre alte Stellwerke. Das neue Stellwerk, geliefert von der Firma Siemens in Braunschweig, steuert 155 Signale und 80 Weichen auf rund 12,5 Kilometer Bahnstrecken in und um Hildesheim. Gleichzeitig mit dem Bau des neuen Stellwerks werden die Gleisanlagen in Hildesheim und Emmerke optimal gestaltet. Gleistrassen mit rund 20 Weichen im Bahnhof Hildesheim werden so umgebaut, dass zum Beispiel ICE-Züge künftig mit 80 km/h statt mit 40 km/h in den Bahnhof ein- und ausfahren können. Gleichzeitig werden im gesamten Bahnhofsbereich nicht mehr benötigte Anlagen zurückgebaut. In Emmerke wird am Gleis in Richtung Hildesheim ein neuer Bahnsteig gebaut. Auch hier werden entbehrliche Gleise, Weichen und Signale zurückgebaut. Die Arbeiten in Hildesheim haben bereits begonnen, in Emmerke ist der Start für August 2005 geplant. In die Optimierung der Infrastruktur werden rund 15 Millionen Euro investiert. Die Gesamtinvestitionen in Höhe von 66,6 Millionen Euro für die beiden Maßnahmen elektronisches Stellwerk und Optimierung der Gleisanlagen tragen zu einer wesentlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Hildesheim bei.

Weiter Unklarheit über Verkauf von Scandlines

(19.04.) PUTTGARDEN - Der mögliche Verkauf der DB-Anteile an der Reederei Scandlines bleibt weiter in der Schwebe. DB-Chef Mehdorn bezeichnete die Veräußerung der 50-prozentigen Bahn-Anteile an das dänische Verkehrsministerium laut einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" als Spekulation. Bisher gebe es weder eine gemeinsame Strategie noch eine einvernehmliche Verkaufserklärung, sagte Mehdorn der Zeitung zufolge gegenüber der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn. Mehdorn bestätigte aber, dass die Bahn gemeinsam mit dem gleichfalls 50-prozentigen Anteilseigner, dem dänischen Verkehrsministerium, nach einem Investor suche. Dieser müsse nicht nur den Erhalt des Unternehmens sicherstellen, sondern durch weitere Investitionen auch an einer Zukunft der Reederei interessiert sein. Ein möglicher Verkauf werde nur zustande kommen, wenn auch der dänische Partner seine Anteile verkaufe, betonte Mehdorn. Die dänische Seite hatte zuletzt auf ein Vorkaufsrecht beharrt.

Positive Quartalszahlen bei der DB

(18.04.) BERLIN - Das Geschäft der DB ist im ersten Quartal gut angelaufen. "Wir sind gut über den Winter gekommen", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin. Alle wichtigen Zahlen für das erste Quartal lägen über Plan. Besonders die Neubaustrecken zwischen Köln und Frankfurt/ Main sowie Hamburg und Berlin stießen auf rege Nachfrage. Außerdem hätten im Güterverkehr trotz des hohen Wettbewerbsdrucks Preiserhöhungen durchgesetzt werden können. Vorstandsmitglied Roland Heinisch berichtete von 30 bis 40 Prozent Mehrverkehr auf der Rheinschiene und auf der im Dezember als Ausbaustrecke in Betrieb genommenen Verbindung Hamburg - Berlin. Die Auslastung der ICE-Züge liege dort bereits über 50 Prozent, sagte Mehdorn.

Mit dem vergangenen Jahr zeigte sich Mehdorn zufrieden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen 2004 bezifferte er auf 250 Millionen Euro. Damit liege das Unternehmen um 5,5 Milliarden Euro besser als 1994 unmittelbar nach dem Bahnreform-Beschluss. Dieses Jahr ist ein fast doppelt so hoher Gewinn geplant. Die harte Sanierung sei nach elf Jahren weitgehend abgeschlossen, sagte der Bahnchef. Der Umsatz konnte laut Mehdorn um vier Prozent gesteigert worden. Mit der Bahn seien im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Fahrgäste gefahren - ein Prozent mehr als im Jahr davor. Auf dem Netz der Bahn seien im vergangenen Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Kilometer gefahren worden, davon knapp 90 Millionen von Wettbewerbern der Bahn AG. Der Anteil der Schiene an den Verkehrsträgern sei beim Personenverkehr von 8,3 Prozent 2003 auf 8,6 Prozent (im Fernverkehr 2,2 Prozent Zuwachs) und im Güterverkehr von 16,5 auf 16,9 Prozent gestiegen. Laut Mehdorn erreichen mittlerweile 93 Prozent aller Züge im Fernverkehr pünktlich ihr Ziel. 2005 sollen es schon 95 Prozent der Züge sein.

Mehdorn betonte erneut, die DB sei reif für einen zeitnahe Teilprivatisierung, zu der es 2006 oder 2007 kommen könne. Nur so könne der Konzern weitere Mittel für Investitionen erreichen und damit seine Chancen verbessern. Die Zukunft sieht der Bahn-Chef in Europa: " Deutschland allein wäre zu klein für uns." Aber auch der Schienenbetrieb allein reicht Mehdorn nicht. Die Bahn hat sich deshalb längst als Mobilitätsdienstleister aufgestellt - im Personen- und im Güterverkehr. 40 Prozent des Umsatzes - etwa 24 Milliarden Euro - erziele das Unternehmen bereits mit dem Geschäft außerhalb der Eisenbahn - über seine Spedition Schenker, den Busverkehr in Städten oder den Fahrradvermietservice. Als nächstes Projekt kündigte Mehdorn für Reisende mit ICE und Intercity ein neues Angebot an, bei dem sie mit der Fahrkarte auch einen Parkplatz für ihr Auto am Bahnhof erhalten können. "Nur mit Bahn per se können wir nicht genug Wirtschaftlichkeit zu erreichen, um das System Bahn zu unterhalten." Das Feinverteilen an beiden Enden werde für den Mobilitätskonzern immer wichtiger, sagte er und versicherte: "Aber wir tun es, um die Eisenbahn zu stärken."

DB legt vierten Wettbewerbsbericht vor

(18.04.) BERLIN - Die Schiene hat sich 2004 im Wettbewerb insgesamt gut behauptet. Im Personenverkehr und auch im Güterverkehr hat sie von anderen Verkehrsträgern Marktanteile zurück gewinnen können. Dies geht aus dem vierten Wettbewerbsbericht der DB hervor. "In Deutschland sind inzwischen über 300 Eisenbahnverkehrsunternehmen zugelassen", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn bei der Vorstellung des Berichts. Seit Bestehen der DB seien noch nie so viele Eisenbahnverkehrsunternehmen auf dem DB-Netz unterwegs gewesen. Insbesondere die Bahnen, die nicht zur DB gehören, konnten 2004 zulegen. Ihre Betriebsleistung stieg um 25 Prozent auf 87,8 Millionen Trassenkilometer. Die schärfsten Konkurrenten der Bahn sind internationale Verkehrskonzerne wie Connex gefolgt von Arriva. Im Regionalverkehr haben die anderen Bahnen ihren Marktanteil an bestellten Zugleistungen (Zugkilometer) inzwischen auf 11,9 Prozent gesteigert. Auch bei den Personenkilometern stieg ihr Marktanteil auf 5,4 Prozent. Im Personenfernverkehr dagegen haben die Wettbewerber ihre Angebote nicht ausgeweitet. Auch sie haben wie der Fernverkehr der DB mit dem starken intermodalen Wettbewerb zu kämpfen.

Vor allem im Regionalverkehr werde der Konkurrenzdruck immer stärker, sagte Joachim Fried, DB-Konzernbevollmächtigter für EuropäischeAngelegenheiten und Wettbewerb. Inzwischen erhalte die DB AG bei weniger als der Hälfte der Vergabeverfahren den Zuschlag. Dies sei bedenklich. 2004 gewann der Konzern dem Bericht zufolge von elf Ausschreibungen sogar nur drei. Wichtige Aufträge erhielt der Konzern vor allem durch Vergaben ohne Ausschreibungen in einzelnen Ländern. Der Marktanteil der Privatbahnen stieg 2004 von knapp zehn auf fast zwölf Prozent. Im laufenden Jahr erwartet die Bahn bereits einen Anteil von über 13 Prozent für die Wettbewerber. Im Güterverkehr auf der Schiene nahm im vergangenen Jahr die Verkehrsleistung um acht Prozent auf knapp 86,4 Milliarden Tonnenkilometer zu. Der Marktanteil anderer Bahnen erreichte dabei rund zehn Prozent. Neben dem zunehmenden Wettbewerb zwischen den Güterbahnen hat insbesondere der Wettbewerb mit dem Lkw zu hohem Preisdruck und sinkenden Margen geführt. Der Zugang zum Netz der Bahn sei 2004 weitgehend reibungslos verlaufen, sagte Fried. "Für behördliche Beanstandungen gab es keinen Anlass." Von gut 46.000 Trassenanmeldungen entfielen danach 8700 auf Privatbahnen. Der Wettbewerb auf der Schiene werde sich weiter verschärfen, schätzte Fried.

"FTD": DB erwägt Einstieg bei slowakischer Güterbahn

(18.04.) BERLIN - Die DB prüft nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" einen Einstieg bei der slowakischen Güterbahn ZSSK Cargo. Wie die Zeitung aus slowakischen Regierungskreisen erfuhr, haben neben Railion, der Cargo-Tochter der Bahn, auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die ungarische Staatsbahn MAV Interesse an dem Unternehmen, das bis Jahresende privatisiert werden soll. Ferner gilt die US-Investmentgruppe Rail World als möglicher Käufer. "Wir haben überall, wo sich in Europa etwas tut, Interesse an einer Zusammenarbeit", sagte ein Bahn-Sprecher, wollte sich zu dem konkreten Fall aber nicht äußern.

Connex greift SNCF im Güterverkehr an

(18.04.) PARIS - Die französische Staatsbahn SNCF bekommt in ihrem Heimatmarkt erstmals Konkurrenz. Ab Mitte Juni wird der private Verkehrskonzern Connex nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" für die Stahlindustrie Kalk aus Lothringen ins Saarland fahren. "Wir stehen kurz vor der Unterzeichnung des Vertrages", sagte Connex-Chef Stéphane Richard der "FTD". In Frankreich herrscht anders als in Deutschland bisher kein Wettbewerb auf der Schiene. Neben Connex verfügt dem Bericht zufolge bislang nur Eurotunnel über die nötigen Genehmigungen und Sicherheitszertifikate, die nur zögerlich erteilt würden. Auch in den Niederlanden plant Connex dem Bericht zufolge in den nächsten Monaten erste Gütertransporte. Nächster Standort solle dann Spanien sein. "Wir wollen ein kleines europäisches Güterverkehrsnetz aufbauen", sagte Richard der Zeitung.

Hochgeschwindigkeitszüge in USA auf Eis gelegt

(18.04.) WASHNGTON (dpa) - Die Hochgeschwindigkeitszüge, die zwischen den US-Metropolen Boston, New York und Washington verkehren, sind vorerst auf Eis gelegt. Die Eisenbahngesellschaft stellte den Verkehr mit sämtlichen Passagierzügen, die eine Geschwindigkeit von 241 Stundenkilometer erreichen, wegen eines Problems mit den Bremsen ein. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesunternehmens. Ihren Angaben zufolge wurden bei einer Routineinspektion Risse in 300 von insgesamt 1440 untersuchten Zug-Bremsscheiben entdeckt.

Drohender Stellenabbau bei der Bahnindustrie

(15.04.) BERLIN - Die dramatisch sinkende Inlandsnachfrage nach Schienenfahrzeugen und Infrastruktur-Technik macht der deutschen Bahnindustrie nach einem Bericht des "Handelsblatt" zu schaffen. Während 2004 mit 45 Prozent die bisher höchste Exportquote erzielt habe werden können, sei das Bestellvolumen des Großkunden DB, aber auch der vielen kommunalen Verkehrsbetriebe, im vergangenen Jahr um 40 Prozent eingebrochen, berichtete der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) am Mittwoch in Berlin. Im laufenden Jahr werde mit einem Umsatzrückgang von zehn bis 15 Prozent gerechnet; 4 000 bis 6 000 Arbeitsplätze seien deshalb gefährdet. Für die kleineren Unternehmen habe die Entwicklung existenzielle Züge angenommen. Einen Silberstreif sieht der VDB im Güterverkehr auf der Schiene. Hier deute sich "eine kleine, aber feine Renaissance" an. Die Lkw-Maut zeige Wirkung. Ein Hindernis für das Wachstum des Schienenverkehrs sei allerdings noch die Zulassung von Lokomotiven im Ausland. VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker sagte, eine in Deutschland bereits von den Behörden abgenommene Lokomotive in Italien oder in Frankreich ebenfalls zuzulassen, sei unter anderem wegen der Vielzahl der nationalen Bestimmungen ein "extrem teures Abenteuer mit nahezu ungewissem Ausgang".

DB verzeichnet neuen Absatzrekord beim BahnCard-Verkauf

(15.04.) BERLIN - Die DB hat im ersten Quartal über 230.000 BahnCards mehr verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt wurden 918.000 BahnCards ausgestellt. Damit werden heute 3,1 Millionen Karten von Kunden genutzt. Beachtliche Wachstumsraten verzeichnen alle drei BahnCard-Angebote gleichermaßen. Von Januar bis März wurden von der BahnCard 25 rund 185.000 Karten (+ 40 Prozent) mehr verkauft als in den ersten drei Monaten des letzten Jahres. Bei der BahnCard 50 betrug die Steigerung rund 50.000 Karten (+ 21 Prozent) und bei der BahnCard 100 rund 950 (+ 32 Prozent). Für die beliebte BahnCard 100 ist das ein neuer Rekord: 15.000 Kunden nutzen heute die erste bundesweite Mobilitätskarte. In den nächsten Monaten werden die Funktionen der BahnCard 100 noch ausgebaut und damit ihre Attraktivität weiter erhöht. Der Erfolg der BahnCard hat mehrere Gründe. Dazu zählen die kostenlose Nutzung des City-Tickets ebenso wie die im Februar und März angebotene kostenlose Partnerkarte zur BahnCard 25. Für alle BahnCard-Kunden wurde zudem die Möglichkeit für das Bezahlen per Lastschrift mit der BahnCard eingeführt. Beim Kauf einer Fahrkarte auf www.bahn.de und über den telefonischen Reiseservice 11 8 61 ist ab sofort keine schriftliche Anmeldung mehr nötig.

Die BahnCard 25 ist das familienfreundliche Einsteigermodell. Sie bietet 25 Prozent Rabatt auf den Normalpreis und kann mit den Sparpreisen kombiniert werden. Alleinreisende können somit bis zu 62,5 Prozent sparen. Eine Kombination mit dem Mitfahrer-Rabatt (bis einschließlich 10. Dezember 2005) ist zusätzlich möglich. Die BahnCard 25 kostet 50 Euro für die 2. und 100 Euro für die 1. Klasse. Kinder unter 18 Jahren, die im gemeinsamen Haushalt leben, erhalten beim Kauf einer BahnCard 25 für nur fünf Euro eine eigene BahnCard 25. Gleiches gilt für Ehe- und Lebenspartner, wenn mindestens ein Kind unter 18 Jahren im selben Haushalt lebt. Wer die Bahn häufiger nutzt, fährt mit der BahnCard 50 besonders günstig. Für 200 Euro in der 2. und 400 Euro in der 1. Klasse gibt es 50 Prozent Rabatt auf den Normalpreis. Ehe- oder Lebenspartner, Kinder unter 18 Jahren, Schüler, Azubis und Studenten unter 27 Jahren, Senioren ab 60, Erwerbsunfähigkeitsrentner und Schwerbehinderte zahlen für die BahnCard 50 nur den halben Preis. Die BahnCard 100 kostet 3.250 Euro für die 2. Klasse und 5.400 Euro für die 1. Klasse. Sie gilt ein Jahr lang für beliebig viele Fahrten mit der Deutschen Bahn.

Ministerien lassen Trennung von Schiene und Bahn prüfen

(15.04.) HAMBURG - Das Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium lassen nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" auf Wunsch der Fraktionen im Bundestag Alternativen zum integrierten Börsengang der DB prüfen. Auf Wunsch der Fraktionen im Bundestag solle die Frage geklärt werden, ob das Schienennetz und der Bahnbetrieb in einem Konzern verbleiben sollen, hieß es. Den Zuschlag für das Gutachten habe ein Konsortium um die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton erhalten, habe ein Sprecher des Verkehrsministeriums der Zeitung bestätigt. Erste Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen.

Bahnsteige in Scheeßel werden umgebaut

(15.04.) HANNOVER - Die Bahnsteige im Bahnhof von Scheeßel werden kundenfreundlich umgebaut. Beginn der Arbeiten ist am kommenden Montag; abgeschlossen sind sie im Herbst dieses Jahres. Die Kosten in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro werden aus dem Programm "Niedersachsen ist am Zug!" finanziert, in das zu 70 Prozent Landesmittel fließen. Die beiden Bahnsteige, jeweils 220 Meter lang, werden mit einer Höhe von 76 Zentimetern auf die Einstiegshöhe der Fahrzeuge abgestimmt. Damit ist ein bequemes Ein- und Aussteigen garantiert. Ebenso wird die Rampe zum Mittelbahnsteig verändert, so dass mobilitätseingeschränkte Reisende den Bahnsteig und damit die Züge leichter erreichen können. Die Bahnsteige erhalten einen neuen Belag und zeitgemäßes Mobiliar sowie neue Beleuchtung. Eine moderne Beschilderung und Lautsprecheranlagen verbessern in Zukunft die Fahrgastinformation; ein taktiles Wegeleitsystem erleichtert Sehbehinderten die Orientierung.

Einige am Bahnsteig 1 gelegene Parkplätze müssen für den Neubau des Bahnsteiges wegen neuer Sicherheitsbestimmungen um rund 50 Zentimeter verkürzt werden. Die Nutzung ist aber ohne Einschränkung möglich, da die ursprüngliche Parkplatzlänge äußert großzügig kalkuliert war. Während der Umbauarbeiten läuft der Zugverkehr weiter. Die Deutsche Bahn wird die Beeinträchtigungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten. Im Rahmen des von der LNVG initiierten Investitionsprogramms "Niedersachsen ist am Zug!" erneuert die Deutsche Bahn AG mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig bis Ende 2007 insgesamt 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Davon werden 32 Stationen – unter anderem auch Scheeßel - umfassend modernisiert, um- oder neu gebaut. Das Programm sieht Gesamtinvestitionen in Höhe von 85 Millionen Euro vor. Es soll bis 2007 abgeschlossen sein.

Hundert Jahre alte US-Dampflok bei Bahnarbeiten in China aufgetaucht

(15.04.) PEKING (AFP/eig. Ber.) - Eine 107 Jahre alte Lokomotive aus den USA ist im Nordosten Chinas bei Bauarbeiten an einer neuen Bahnstrecke unter einer meterdicken Schlammschicht entdeckt worden. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete, verrate eine Plakette am Kessel, dass die Lokomotive 1898 in Philadelphia hergestellt worden sei. Ein Mitarbeiter der staatlichen Eisenbahngesellschaft sagte, vermutlich sei die Lok von einer Holzbrücke in ein Flussbett gestürzt und im Laufe der Jahre immer weiter im Schlamm versunken. Menschliche Überreste seien nicht gefunden worden. Den Angaben zufolge sind mehrere chinesische Museen an der Dampflokomotive interessiert.

Verkauf des ICE TD nach Österreich wird unwahrscheinlicher

(14.04.) WIEN - Bei der geplanten Anschaffung neuer Fernreisezüge auf Österreichs Schienennetz hat es nach einem Bericht der Zeitung "Der Standard" offenbar einen Richtungswechsel gegeben. Unter Berufung auf Bahnkreise hieß es, dem Aufsichtsrat der ÖBB-Personenverkehr AG würden am 26. April nicht die bisher favorisierten Dieseltriebzüge ICE-TD von Siemens zum Ankauf vorgeschlagen, sondern Wendezüge, denen eine Taurus-Lokomotive vorgespannt werden solle. Diese Variante sei besonders flexibel und kostengünstig. Denn mit dem Einsatz der von Siemens und ÖBB gemeinsam gebauten Dreisystem-Elektroloks "Taurus" verfüge die ÖBB ab 2006 ohnehin über Zugmaterial, das in Tschechien (50 Hertz), Slowenien (Gleichstrom) und Österreich (16,7 Hertz) gleichermaßen einsetzbar sei. Dadurch werde der Einsatz von Dieseltriebzügen überflüssig, mit denen das Umspannen der Elektroloks beim Grenzübertritt eingespart werden sollte. Aus der Bahn geworfen habe den von ÖBB-Personenverkehr-Vorstand Stefan Wehinger favorisierten ICE-TD hohe Wartungs- und Instandhaltungskosten, schreibt "Der Standard" unter Berufung auf die Bahnkreise weiter. Diese hätten den niedrigen Kaufpreis von 230 Millionen Euro aufwärts nämlich konterkariert.

SBB stellen Jahresbilanz vor

(14.04.) ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen haben am Dienstag auf einer Pressekonferenz ihre Jahresbilanz für 2004 vorgestellt. Mit dem Fahrplanwechsel für Bahn 2000 sei das vergangene Jahr ein Schlüsseljahr gewesen. Auch wirtschaftlich habe sich das Geschäft positiv entwickelt. Insgesamt erzielten die SBB demnach 2004 ein Konzernergebnis von CHF 42,6 Mio. Obwohl 2004 im Unterschied zu 2003 zwischen Betriebs- und Konzernergebnis verschiedene außerordentliche Erträge wegfielen, konnte der Konzerngewinn um CHF 17,7 Mio. verbessert werden. Zur Steigerung des Konzernergebnisses trugen laut Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d'Epinay alle operativen Segmente des SBB-Konzerns bei. Insgesamt reisten letztes Jahr 253,4 Mio. Kundinnen und Kunden mit den Zügen der SBB; das sind 2,5 Mio. Passagiere mehr als im Vorjahr. Die zurückgelegten Personenkilometer erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent auf 12,565 Mrd. Personenkilometer. SBB Personenverkehr verzeichnete einen Zuwachs sowohl im Stammkundengeschäft wie auch bei den "Gelegenheitsfahrern". Die Zahl der Generalabos stieg von 264000 Abos auf 281000 Abos. Gleichzeitig entwickelte sich auch der Absatz der Einzelreisen-Tickets positiv: Beim Normaltarif wurde ein Wachstum von 2,9 Prozent erzielt. Namentlich der Verkauf von Billetten zum vollen Preis sowie von 1.-Klasse-Billetten legte zu.

Im Güterverkehr bestätigte sich 2004 der bereits im Vorjahr festgestellte Trend. Trotz beträchtlichen Aufwendungen für den Auf- und Ausbau des Auslandgeschäftes in Deutschland und Italien reduzierte SBB Cargo den Jahresverlust weiter. Hatte sich im Jahr 2002 der Verlust im SBB Gütergeschäft noch auf CHF -96,1 Mio. belaufen und 2003 auf CHF -33,1 Mio., liegt im Berichtsjahr der Jahresverlust von SBB Cargo bei CHF -2,8 Mio. Die Verkehrsleistung von SBB Cargo nahm um 1,8 Prozent auf 10,12 Milliarden Tonnenkilometer zu. Im Binnenverkehr erzielte SBB Cargo ein Rekordergebnis und erhöhte die Verkehrsleistung um 13,2 Prozent auf 2,72 Mrd. Nettotonnenkilometer. Dank diesem Zuwachs im Binnengeschäft und den Fortschritten bei den Auslandaktivitäten konnte SBB Cargo die Verluste an Wettbewerber im Transitverkehr durch die Schweiz mehr als kompensieren. Der Verkehrsertrag wurde um 3,9 Prozent auf CHF 1,1 Mia. gesteigert. Per 12. Dezember 2004 steigerte SBB Cargo die Zahl der Güterzüge in Deutschland um das Vierfache und in Italien um das Fünffache. Im Güterverkehr wollen die SBB im Schweizer Binnenverkehr der stärkste Anbieter bleiben. Gleichzeitig wolle sein Unternehmen "einer der stärksten Carrier im Schienengüterverkehr auf der Nord-Süd-Achse durch die Schweiz werden", sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Benedikt Weibel. Mit einem Marktanteil von rund dreißig Prozent - bezogen auf die ganze Transitachse von Duisburg bis Mailand - seien die SBB "auf gutem Weg zu diesem Ziel".

Die Infrastruktur erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Betriebsertrag von CHF 3,04 Mia. und einen Überschuss von CHF 43,7 Mio. Insbesondere das gute Resultat im Energiebereich und höhere Ausgleichszahlungen von SBB Immobilien führten zu diesem Ergebnis. 2004 wurden auf dem Normalspurnetz der SBB 141,2 Mio. Trassenkilometer zurückgelegt, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 75 Prozent der auf dem SBB-Netz gefahrenen Trassenkilometer entfielen auf Züge des SBB Personenverkehrs, 20 Prozent auf Züge von SBB Cargo und rund zwei Prozent auf Reisezüge von SBB-Tochtergesellschaften und Dritten. Die Leistung von Wettbewerbern auf dem SBB-Schienennetz nahm erneut deutlich zu: Rund drei Prozent der Trassenkilometer auf dem SBB Netz wurden 2004 von Güterzügen von Wettbewerbern gefahren. Bereits 28 verschiedene Eisenbahnunternehmen benutzten letztes Jahr das Schienennetz der SBB. Die Erlöse aus dem Trassenverkauf lagen als Folge einer neuen Bonusregelung für lärmarmes Rollmaterial mit CHF 539,5 Mio. auf dem Vorjahresniveau.

"2004 war für die SBB ein fundamentales Jahr", sagte Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d'Epinay in Zürich vor den Medien, "darauf lässt sich bauen." Der 12. Dezember 2004 war laut Lalive d'Epinay "ein großer Tag für die SBB und wohl auch ein großer Tag für die Schweiz". Die Umstellung auf den neuen Fahrplan für Bahn 2000 sei "reibungslos" verlaufen und habe darüber hinweggetäuscht, "dass selbstverständlich auch im neuen Fahrplan Betriebsstörungen auftreten". Der Angebotsausbau der SBB seit dem 12. Dezember 2004 zeige sich auch in der Kundenentwicklung der jüngsten Zeit. Wie der Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Benedikt Weibel, erklärte, verfügten die SBB zwar noch nicht über die gewohnte breite Zahlenbasis. Deshalb seien erst Trendaussagen möglich. Der Trend der ersten Wochen habe sich gefestigt: "Die Kundenfrequenzen in den sieben größten Bahnhöfen liegen seit dem Fahrplanwechsel um gegen zehn Prozent über den früheren Werten", sagte Weibel. Dabei variierten die Werte von Knoten zu Knoten und von Linie zu Linie. Auf den Nonstopzügen zwischen Zürich und Bern über die Neubaustrecke beobachtete die SBB "einen Neubaustreckeneffekt von plus zwölf Prozent". Die SBB müsse "den Angebotssprung mit Bahn 2000 jetzt in zusätzliche Marktanteile umsetzen".

Eifelstrecke: Baubeginn für das elektronische Stellwerk Lissendorf

(14.04.) FRANKFURT/Main - Mit einem symbolischen Spatenstich hat am Mittwoch der Bau für das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) an der Eifelstrecke begonnen. "Die Modernisierung der Stellwerks- und Signaltechnik ist ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung der Eifelstrecke", so Andrea Kadenbach, Leiterin des Regionalnetzes Eifel-Rhein-Mosel bei der DB Netz AG. "Dazu investiert die Bahn in einem ersten Schritt 14,5 Millionen Euro in neue Technik." Ab Frühjahr 2006 sollen die Züge auf dem Streckenabschnitt zwischen den Haltepunkten Dahlem und Bewingen von Gerolstein aus zentral gesteuert werden. Dazu wird ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) mit Technikgebäuden in Lissendorf und Gerolstein errichtet. Es löst die bestehenden Stellwerke in Jünkerath, Lissendorf und Oberbettingen-Hillesheim ab. Derzeit sind auf der Strecke zwischen Dahlem und Gerolstein fünf elektromechanische und mechanische Stellwerksanlagen aus den Jahren 1946 bis 1964 im Einsatz. Was heute noch von Hand und vor Ort gesteuert wird, das steuert in Zukunft der Fahrdienstleiter in Gerolstein mit einem Mausklick. Modernste Technik, von der nicht nur die Bahnreisenden profitieren werden; auch auf den Straßenverkehr wird sich das neue ESTW positiv auswirken. Die Schließzeiten der Schranken an den Bahnübergängen werden durch den beschleunigten Fluss der Daten aus dem ESTW verkürzt. Dazu müssen insgesamt sieben Bahnübergänge für die ESTW-Technik umgerüstet werden. Auch in den Bahnhöfen Jünkerath, Lissendorf und Oberbettingen-Hillesheim wird die Signaltechnik an der Eifelstrecke erneuert und an die digitale Technik angepasst.

Bis das neue Stellwerk in 2006 in Betrieb geht, haben die Ingenieure der Bahn Beachtliches zu leisten. Insgesamt werden 43 Signale eingebaut und acht Weichen umgerüstet und verkabelt. Etwa 15 Kilometer Kabel müssen neu verlegt werden. In Lissendorf und Gerolstein werden zwei modulare Stellwerksgebäude errichtet, in Jünkerath und Oberbettingen je ein neues Schalthaus. Im Bahnhof Oberbettingen stehen außerdem Gleiserneuerungen und der Bau eines neuen behindertengerechten Außenbahnsteiges an. Die Zentrale der neuen Stellwerkstechnik wird in Gerolstein eingerichtet. In Lissendorf waren die Ingenieure bei der Planung des Projektes besonders gefordert: "Das historische Stellwerksgebäude in Lissendorf ist ein wichtiger Bestandteil des Ortsbildes und wird von vielen Bahnliebhabern besucht", erläutert Josef Colle, verantwortlicher Projektleiter bei der Bahntochter DB ProjektBau in Saarbrücken, "damit der Blick auf das Schmuckstück der Stadt auch künftig nicht beeinträchtigt wird, wird das neue garagengroße Gebäude ca. 50 Meter entfernt errichtet."

Belastungsversuch der Universität Bremen am Pleinfelder Viadukt

(14.04.) WEISSENBURG - Ein Belastungsversuch an der Eisenbahnbrücke über die Kreisstraße 2224 in Pleinfeld findet am 16. April 2005 zwischen 13 und 14 Uhr statt. Ein 250 Tonnen schweres Belastungsfahrzeug wird auf die Brücke geschoben. Brückenbau-Spezialisten aus ganz Deutschland verfolgen vor Ort den Versuch, der erstmals an einer Brücke in Bayern durchgeführt wird. Das Sonderfahrzeug "BELFA-DB I" wurde am Institut für experimentelle Statik der Hochschule Bremen entwickelt. Weitere Kooperationspartner im Auftrag der Bahn sind die Prof. Dr.- Ing. Steffens Ing.-GmbH (PSI) und die BLP Wiebe Logistik GmbH in Recklinghausen. Der Personenverkehr auf der Strecke Treuchtlingen – Nürnberg ist nicht nennenswert von dem Experiment betroffen. Mit dem Samstag Nachmittag wurde bewusst eine Zeit außerhalb der Verkehrsspitzen gewählt.

Einbau und Einlagerung der Überschussmassen aus dem Katzenbergtunnel sichergestellt

(14.04.) FREIBURG - Die Ausbruchmassen aus den beiden Tunnelröhren des Katzenbergtunnels, die mit Tunnelvortriebsmaschinen aufgefahren werden, sowie die Aushubmassen aus den nördlichen und südlichen Voreinschnitten an den Tunnelportalen können in den nahe gelegenen Steinbruch "Kapf" transportiert und eingebaut werden. Wie die DB am Mittwoch mitteilte, wurde diese Vereinbarung bereits am 30. März 2005 von den Parteien, die für Einlagerung und den Einbau verantwortlich sind, unterzeichnet. Die DB Netz AG, die Arbeitsgemeinschaft Katzenbergtunnel, die Gemeinde Efringen-Kirchen und der Betreiber des Steinbruchs, die Heidelberger Cement AG, regeln in dieser Vereinbarung die Lieferung und den Einbau der Massen durch die Arbeitsgemeinschaft Katzenbergtunnel, die Herstellung der äußeren und inneren Infrastruktur für die Lieferung und den Einbau der Massen sowie das Zusammenwirken hinsichtlich der öffentlich-rechtlichen Vorgaben. "Die Tunnelausbruch- und aushubmassen werden voraussichtlich bis Ende 2008 angeliefert und eingebaut ", so Aris Samaras, Gesamtprojektleiter für die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel bei der DB ProjektBau GmbH. "Bei der Anlieferung und dem Einbau werden sowohl die Erfordernisse der Bauabwicklung für das Tunnelbauwerk als auch die Voraussetzungen zur Aufrechterhaltung des Steinbruchbetriebes berücksichtigt."

Um Beeinträchtigungen beim Transport der Ausbruchmassen so gering wie möglich zu halten, wird ein 2,5 Kilometer langes Förderband von der Baustelleneinrichtungsfläche am Südportal des Tunnels bis zur Abwurfstelle im Steinbruch "Kapf" erstellt. Der Bau der Förderbandanlage hat bereits im Februar 2005 begonnen und soll bis zum Andrehen der ersten Tunnelvortriebsmaschine im Juni 2005 beendet sein. Nach Fertigstellung der Förderbandanlage können die Tunnelausbruchmassen rund um die Uhr, so wie sie von den Vortriebsmaschinen gefördert werden, ohne zeitliche Beschränkung direkt in den Steinbruch "Kapf" transportiert werden. Der für die Region belastende Straßentransport dieser Materialien wird so vermieden. Die einzulagernden Massen werden gemäß Verfüll- und Rekultivierungsplan unter Berücksichtigung des weiterlaufenden Steinbruchbetriebes von Montag bis Samstag in der Zeit zwischen 6:00 Uhr und 22:00 Uhr eingebaut.

Experten der DB Systemtechnik beraten RZD in Moskau

(13.04.) MINDEN - Die Russische Eisenbahn hat zur Vorbereitung des Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehrs die DB mit der Projektbegleitung beauftragt. Die DB Systemtechnik, das eisenbahnfachtechnische Zentrum der Bahn, wird die russische Bahn bei der Integration des künftigen Hochgeschwindigkeitszugs auf der traditionellen Strecke Moskau – St. Petersburg technisch beraten und dabei die jahrelangen Erfahrungen der DB mit dem ICE einbringen. Zum Auftakt der Hannover Messe hat das Russische Technikzentrum VNIIZhT der nationalen Eisenbahn RZD mit DB Systemtechnik entsprechende Leistungen vereinbart. Die Beratungsleistungen über die Einführung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs sehen auch vor, in Moskau ein Projektmanagement einzurichten. Ein entsprechender Rahmenvertrag über den Transfer des technischen Know-how wird jetzt formuliert. Am Standort Minden und München von DB Systemtechnik treffen sich noch in dieser Woche die Fachteams zu vertiefenden Gesprächen. Die russische Delegation wird vom Direktor des VNIIZhT-Institut, Ivan S. Besedin, angeführt.

Schlichtungsstelle Mobilität: Bahn kooperativ - Blockadehaltung bei Airlines

(13.04.) BERLIN - Verbraucherministerin Renate Künast und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben am Dienstag eine erste Bilanz zur Arbeit der am 1. Dezember vergangenen Jahres gegründeten Schlichtungsstelle Mobilität gezogen. Etwa 600 Beschwerden und Anfragen wurden nach Angaben des VCD bislang bearbeitet. Die meisten Beschwerden richteten sich an die DB (60 Prozent), hieß es, weitere 31 Prozent der Kunden hätten Probleme mit Fluggesellschaften. Dabei sei es im Bahnverkehr hauptsächlich um Verspätungen (30 Prozent) und Probleme mit der BahnCard gegangen, im Flugverkehr um Annullierungen und Verspätungen (42 und 20 Prozent). Von allen gemeldeten Fällen seien 400 bereits abgeschlossen; in 130 von ihnen sei ein Schlichtungsverfahren eröffnet worden. Während sich die Bahn kooperativ zeigte, hätten die meisten Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, die Zusammenarbeit abgelehnt, sagte VCD-Geschäftsführer René Waßmer. Den Angaben zufolge wurden von den 88 Schlichtungsvorschlägen, die der Bahn unterbreitet wurden, 82 angenommen, teils sogar großzügiger ausgelegt. Von den 42 Vorschlägen, die man Fluggesellschaften gemacht habe, seien dagegen nur zwei angenommen worden. Die Lufthansa lehne eine Zusammenarbeit mit der Schlichtungsstelle generell ab.

Eintrittskarten zum Confederations Cup gelten als BahnCard 25

(13.04.) BERLIN - Die DB bietet allen Besuchern der Spiele des Confederations Cups eine preiswerte An- und Abreise: Die Eintrittskarte gilt gleichzeitig als BahnCard 25. Damit erhalten Fußballfans für die Fahrt zum Spielort 25 Prozent Rabatt auf den Normalpreis oder die Sparpreise. Bis zu vier Mitfahrer bekommen zusätzlich 50 Prozent Rabatt Kinder unter 15 Jahren fahren in Begleitung eines Elternteils kostenlos mit. Das internationale Fußballturnier wird zwischen dem 15. und 29. Juni 2005 in Hannover, Frankfurt am Main, Leipzig, Köln und Nürnberg ausgetragen. Das Angebot der DB gilt für alle 16 Spiele. Das Datum für die An- und Abreise kann zwischen dem 14. und 30. Juni frei gewählt werden. Die Bahnfahrkarte gilt nur in Kombination mit der Eintrittskarte zum Fußballspiel. Zumindest auf einer Teilstrecke muss ein Zug des Fernverkehrs (ICE, InterCity, InterRegio oder Nachtzug) genutzt werden. Fahrkarten sind in allen in DB ReiseZentren und DB Agenturen sowie am Automaten und im Internet auf www.bahn.de erhältlich. Wie schon bei der Europameisterschaft 2004 werden die Spielergebnisse in den Fernverkehrszügen durchgesagt.

Rangierbahnhof Hagen soll modernisiert werden

(13.04.) FRANKFURT/Main (dpa) - Die DB will für 55 Millionen Euro den Rangierbahnhof in Hagen modernisieren. Die Zusammenstellung der Züge soll dort künftig voll automatisiert erfolgen, wie ein Bahn-Sprecher heute in Frankfurt am Main mitteilte. Die Zugbildung werde damit stark beschleunigt. Der Rangierbahnhof in Hagen-Vorhalle ist nach Bahnangaben eine zentrale Drehscheibe für den nationalen und internationalen Güterverkehr. Die Baumaßnahmen finden bei laufendem Betrieb statt und sollen 2006 beendet werden.

VCD zeichnet Innovative und kundenorientierte ÖPNV-Projekte aus

(13.04.) BERLIN - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat am Montag in Dresden im Rahmen des VDV-Marketing-Kongresses die Preisträger seines zweiten bundesweiten Wettbewerbes "Königliche Verhältnisse in Bus und Bahn" ausgezeichnet. Der VCD hatte gemeinsam mit der Fachhochschule Heilbronn Verkehrsunternehmen, Kommunen und Verkehrsverbünde aufgerufen, Projekte und Maßnahmen für einen besseren Öffentlichen Nahverkehr einzureichen, bei denen Kunden- und Serviceorientierung im Vordergrund stehen. Eine Fachjury bewertete die eingereichten Projekte und ermittelte die Preisträger in den drei Wettbewerbskategorien Service, Kommunikation und System. In jeder Kategorie wurden drei Projekte für die Preisverleihung nominiert.

Sieger in der Kategorie Service ist das Projekt "HANNOVERmobil" des Großraum-Verkehrs Hannover. Als neuartiges Angebot verknüpft HANNOVERmobil das klassische Zeitkarten-Abo mit vergünstigtem Zugang zu Dienstleistungen wie Car-Sharing, Taxifahrten, Liefer- und Fahrradservice. Gleichzeitig gilt die HANNOVERmobil-Karte als BahnCard 25. Dass Bus und Bahn Spaß machen können, zeigt das Projekt "Castingbus" der Unternehmensgruppe Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG/Pinneberger Verkehrsgesellschaft. Dort wurde die pfiffige Idee umgesetzt, Haltestellenansagen von Fahrgästen sprechen zu lassen. Als rollendes Tonstudio stand ein 'Castingbus' an mehreren Standorten bereit, um die Stimmen von Interessierten aufzunehmen. Die konsequente Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität von Bus und Bahn in Freiburg gab den Ausschlag, die Freiburger Verkehrsbetriebe zum Sieger der Kategorie System zu küren. Die Maßnahmen orientieren sich an den Eckpfeilern Vereinfachung des Tarifsystem, qualitativ hochwertiges Angebot sowie Kundenorientierung und Kommunikation. Beispiele sind die Regiokarte als übertragbares Abo-Ticket zu einem sehr günstigen Preis, dichte Takte bei der Stadtbahn oder das dynamische Fahrgastinformationssystem an Haltestellen und in Fahrzeugen.

Fast alle DB-Nahverkehrsautomaten auf 2. Stufe des SH-Tarifs umgestellt

(13.04.) KIEL - Seit Wochenanfang sind bis auf einige wenige Automaten alle 168 Nahverkehrsautomaten der Bahn in Schleswig-Holstein auf die 2. Stufe des Schleswig-Holstein-Tarifs (SH-Tarifs) umgestellt worden. Das bedeutet, dass die ÖPNV-Kunden sich jetzt den Fahrschein für alle Bahnen und Busse innerhalb Schleswig-Holsteins und Hamburg vor Fahrtantritt bequem und unabhängig von Öffnungszeiten am DB-Nahverkehrsautomaten kaufen können. Aufgrund der nunmehr rund 1300 Fahrzielen müssen nunmehr vierstellige Kennzahlen eingegeben werden, also z.B. 4001 für Kiel. Bisher waren die Zahlen dreistellig. Bei den an den Automaten angebrachten Fahrzielverzeichnissen hat sich die Bahn hierbei an den bisher schon angebrachten Orten orientiert.

Da aus Platzgründen nicht alle möglichen Fahrziele am Automaten angebracht werden konnten, kann der Kunde zukünftig auch menügesteuert sein Fahrtziel suchen. Nach Eingabe der Kennzahl "0000" findet eine alphabetische Fahrtzielsuche statt, indem er eine einstellige Kennzahl eingibt z.B. 1 für Ziele, die mit A oder B beginnen. Anschließend öffnet sich ein neues Fenster, in dem der Kunde die Suche verfeinern und schließlich das Fahrtziel auswählen kann. Als weitere Neuerung kann der Kunde den Abfahrtorts ändern, indem er die Kennzahl "8888" eingibt und anschließend die Kennzahl des gewünschten Abfahrtorts. Bisher konnten die Kunden nur Fahrscheine erwerben, die am Standort des Automaten beginnen. Auch die Rabattierungsmöglichkeiten mit der ab 1. April geltenden SHCard sind in den Automat integriert, wie auch der Wegfall des VRK-Tarifs und des Plus Lübeck-Tickets.

Neben der Zahlung mit Geldkarte nimmt der DB Nahverkehrsautomat auch Bargeld (Euro) an, wobei der Automat anzeigt, welche Münzen und Banknoten - abhängig vom Fahrkartenpreis – akzeptiert werden. Wechselgeld wird passend herausgegeben. Auch an den roten Fernverkehrsautomaten der Bahn, an denen nur mit Kredit- oder Eurochequekarte bezahlt werden kann, können die Fahrscheine des SH-Tarifs erworben werden. Hierbei ist gleich zu Beginn des Automatenbedienung der Buttom "Nahverkehr Schleswig-Holstein-Tarif" zu bedienen.

"Allianz pro Schiene": Busse und Bahnen nicht gegeneinander ausspielen

(13.04.) BERLIN - Als "wenig hilfreich für den Öffentlichen Verkehr" kritisiert das Schienenbündnis Allianz pro Schiene den Antrag der FDP für die Sitzung des Verkehrsausschusses am heutigen Mittwoch, vermeintliche Wettbewerbsnachteile und bürokratische Restriktionen für Omnibusse zu beseitigen. Im Nahverkehr will die FDP Fördergelder von der Schiene zu den Bussen umleiten. "Anstatt Busse und Bahnen gegeneinander auszuspielen, sollte die gemeinsame Reisekette im Vordergrund stehen", kritisiert Karl-Peter Naumann, stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene, den Antrag der Liberalen. "Busse und Bahnen ergänzen sich sinnvoll zu einem integrierten System des Öffentlichen Verkehrs, sie können sich aber nicht gegenseitig ersetzen", so Naumann weiter.

Deshalb macht es aus Sicht der Allianz pro Schiene keinen Sinn, Parallelverkehre von Bussen und Bahnen im Fernverkehr zu erlauben, wie die FDP das unter dem Stichwort "bürokratische Restriktionen beseitigen" fordert. Die Liberalen vertreten dabei die Ansicht, der Busverkehr werde in Deutschland gegenüber der Schiene systematisch benachteiligt, weil Busfernverkehr genehmigungspflichtig ist, um Parallelverkehr zu vermeiden. Hierzu kommentiert die Allianz pro Schiene: "Gerade durch eine sinnvolle Harmonisierung und den Abbau von Parallelverkehren wurden in der Vergangenheit erwiesener Maßen die höchsten Fahrgastzuwächse erzielt. Ein abgestimmtes Konzept für den Öffentlichen Verkehr hilft deshalb allen Beteiligten und besonders den Fahrgästen am meisten", so Karl-Peter Naumann. Dabei ist auch in vielen Regionen der Ausbau des Omnibus-Verkehrs sinnvoll, wie zum Beispiel durch so genannte Quartiersbusse oder Schnellbusse. Dafür wäre vor allem eine langfristig gesicherte Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs hilfreich", so der stellvertretende Vorsitzende der Allianz pro Schiene.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich zudem, dass der Bus gegenüber der Schiene keineswegs benachteiligt ist. Im Gegenteil: Obwohl die Schiene erwiesener Maßen das sicherste und umweltfreundlichste Verkehrsmittel ist, zahlt der Busverkehr bisher keine Maut für die Nutzung der Straßeninfrastruktur, nicht einmal auf Autobahnen. Auf der Schiene hingegen wird mit den so genannten Trassenpreisen immer eine "Schienenmaut" gezahlt. Auch beim Thema Kundenrechte hat der Bus noch erheblichen Nachholbedarf gegenüber der Schiene, das fällt besonders im direkten Vergleich mit dem Busfernverkehr auf. Fazit aus Sicht der Allianz pro Schiene: "Die Schiene ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Mehr Busverkehr zu Lasten des Schienenangebots würde den Öffentlichen Verkehr insgesamt schwächen.

Ein alter ABC4-ü für die Gemeinde Burghaun

(13.04.) STUTTGART - Gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlug der Historische Dampfschnellzug e.V. am vergangenen Wochenende. Zum einen wurde ein alter Wagen vom Typ ABC-4ü von Heilbronn nach Hünfeld überführt. Dieser Wagen, 1929 erbaut, 1964 außer Dienst gestellt, diente danach als Behelfsstellwerk der Hamburger S-Bahn und stand zuletzt im ausgebrannten Museum Wilhelmsburg ehe er zum HDS kam. Dieser stellt ihn nun als Dauerleihgabe der Gemeinde Burghaun in der Rhön zur Verfügung. Diese will ihn, nach der Aufarbeitung im Rahmen eines Projektes mit Arbeitslosen, als Station auf dem Radwanderweg, der auf der ehemals durch den ort führenden Bahntrasse aufstellen und so auch die Verbundenheit des Ortes mit der Eisenbahn demonstrieren. Gleichzeitig diente die Fahrt als Probefahrt nach den Winterrevisonsarbeiten für die 01 1066 und da man schon mal fuhr, verband man auch gleich den Aktivenausflug mit diesem Ereignis. Von Stuttgart über Heilbronn, Lauda, Würzburg und Fulda ging es, Tender voraus, im durch den Schadwagen bedingten, gemütlichen 50 km-Tempo in die Rhön nach Hünfeld, wo der Wagen an Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann übergeben wurde. Zurück gings dann am Sonntag, jetzt im gewohnten Schnellzugtempo.

"FAZ": DB muss Bundeszuschüsse zurückzahlen

(12.04.) FRANKFURT/Main - Die DB muss nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Rückforderungen durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) rechnen. Wie es in dem Bericht hieß, setze die DB einen beträchtlichen Teil der Bundeszuschüsse für Schienenwege und Gleisbau nicht ordnungsgemäß ein. Rund sieben Prozent der Mittel würden "nicht wirtschaftlich oder dem Zweck entsprechend" verwendet, sagte EBA-Präsident Armin Keppel der "FAZ"; dieser Anteil habe sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. "Es geht da um große Beträge." Das EBA hatte dem Bericht zufolge schon 2003 rund 1,8 Milliarden Euro für die Jahre 1994 bis 2000 von der Bahn zurückverlangt. Die Bahn bemühe sich gegenwärtig jedoch gegenzusteuern, sagte Keppel der "FAZ". "Ich bin zuversichtlich, dass die Bahn alles daransetzt, um die Quote zu verringern", sagte er. Es liege kein böser Wille vor. Es handele sich um sehr komplexe Planungsvorgänge, in denen Fehler mitunter unvermeidlich seien. "Andererseits haben wir den klaren Auftrag, die Mittelverwendung sorgfältig zu prüfen, damit das Geld des Steuerzahlers sachgerecht für eine effiziente Eisenbahn investiert wird", betonte Keppel.

Im Wettbewerb auf der Schiene sieht der EBA-Präsident Deutschland schon jetzt an der Spitze. "Da brauchen wir keinen Vergleich zu scheuen, die Zahlen sprechen für sich", sagte er. Der private Güterverkehr auf der Schiene habe allein im vergangenen Jahr um mehr als 2 Prozent zugelegt; auch die Verkehrsleistung der Wettbewerber im Personenverkehr zeige deutlich nach oben. Die meisten der seit 2002 aufgrund von Beschwerden eingeleiteten Netzzugangsverfahren seien gütlich beigelegt worden. Dass sich Wettbewerber wie Connex dennoch über eine angeblich zu DB-freundliche Haltung des Amtes beklagen, hält Keppel für normal: "Aus Sicht der Konkurrenten ist jeder Preis für die Trassennutzung zu hoch", sagte er gegenüber der "FAZ".

DB verkauft Deutsche Touring GmbH

(12.04.) DÜSSELDORF - Die DB hat sich nach einem Bericht des "Handelsblatt" von ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Touring GmbH getrennt. Wie Bahnsprecher der Zeitung bestätigten, sei die spanische Eurosur S.A., ein Konsortium spanischer und portugiesischer Busunternehmen, Käufer der knapp 83 Prozent. Den Kaufpreis wollten die Beteiligten nicht nennen. Ein Bahn-Sprecher sagte dem "Handelsblatt" zufolge lediglich: "Wir sind mit dem erzielten Erlös zufrieden." Der Verkauf der Touring sei ein weiterer Schritt der vom Bahnkonzern angestrebten Konzentration auf das Kerngeschäft. Die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet hatte den Verkauf im Vorfeld als "trojanischen Deal" kritisiert. Sie befürchtet, dass die neuen Eigentümer mit der Touring gezielt zum Wettbewerber der Bahn werden könnten. Ein Unternehmenssprecher sagte, derartige Pläne seien nicht bekannt. Entsprechende Branchengerüchte entbehrten jeder Grundlage.

Streckenstilllegungen bei den ÖBB?

(12.04.) WIEN - Die ÖBB Personenverkehr AG hat Presseberichten zufolge von Bund und Ländern mehr Mittel für wenig frequentierte Nebenbahnen gefordert. Ansonsten drohe ab 2007/08 die Stilllegung von 35 Regionallinien, hieß es. Wie viel Geld genau notwendig ist, um alle gefährdeten Bahnen zu retten, konnten die ÖBB-Verantwortlichen noch nicht sagen. Bis zum Herbst sollen genaue Zahlen dafür auf dem Tisch liegen. "Wer Leistungen bestellt, muss zahlen", sagte die in der ÖBB Personenverkehr AG für Nahverkehr und Finanzen zuständige Vorstandsdirektorin Wilhelmine Goldmann auf einer Pressekonferenz am Montag. Bei den Forderungen gehe es nicht nur um reine Verlustabdeckung, wie dies in der Vergangenheit üblich gewesen sei, so Goldmann weiter. Wegen dringend notwendiger Investitionen in neue Wagons müssten Bund und Länder zusätzliches Geld in die Hand nehmen. Das Durchschnittsalter des ÖBB-Fuhrparks liege im Nahverkehr bei gut 15 Jahren; das auf den Regionalbahnen zum Einsatz kommende Wagenmaterial sei zum Teil deutlich älter und alles andere als attraktiv für den Fahrgast. "Gibt es kein zusätzliches Geld, wird sich die Leistungsspirale unweigerlich nach unten drehen", erklärte Goldmann.

Im Fernverkehr will die ÖBB Personenverkehr AG dagegen aus eigener Tasche investieren. Die Ausschreibung für 23 neuen Luxuszüge soll am Mittwoch beschlossen werden. Bisherigen Gerüchten zufolge favorisiert die ÖBB den ICE von Siemens. In Medienberichten hieß es jetzt aber auch, ob es tatsächlich die deutsche Variante werde, sei nicht zuletzt auf Grund des schlechten Kostenverhältnisses wieder fraglich. Fest steht aber bereits, dass das Projekt in jedem Fall teurer als geplant wird. Statt ursprünglich 230 Mio. Euro wollen die ÖBB laut ÖBB-Fernverkehrsvorstand Stefan Wehinger jetzt 250 bis 300 Mio. Euro in die neuen Fernverkehrszüge investieren. Als Grund führte Wehinger an, man wolle jetzt mehr Ziele als ursprünglich geplant mit den neuen Zügen anfahren und auch die Zahl der Sitzplätze pro Zug erhöhen.

Siemens schließt Vertrag mit russischer Eisenbahn

(12.04.) HANNOVER - Die Siemens AG und die russische Eisenbahngesellschaft RZD haben einen Teilvertrag über die Lieferung von 60 Schnellzügen mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 300 km/h unterzeichnet, der Details für die Entwicklung der Züge regelt. Der Liefervertrag im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Euro soll noch im Sommer unterschrieben werden. Basis für die neuen Züge ist die Technologie der an die DB gelieferten ICE-Züge, die allerdings laut Siemens nicht eins zu eins auf Russland übertragen werden kann. Die Züge sollen vorrangig auf den Strecken Moskau-Sankt Petersburg und Sankt Petersburg-Helsinki eingesetzt werden. Mittelfristig seien auch Strecken zwischen weiteren Großstädten Russlands angedacht, erklärte Siemens. Die Züge sollen hauptsächlich in Russland unter Einbeziehung von russischen Lieferanten und Kooperationspartnern gefertigt werden, die Auslieferung des ersten Zuges ist bis Ende 2007 vorgesehen.

Weltjugendtag legt Verkehrskonzept vor

(12.04.) KÖLN - Die Veranstalter des Weltjugendtags haben nach einem Bericht des "Kölner Stadtanzeigers" ein umfassendes Verkehrskonzept für das Großereignis im August im Kölner Raum vorgelegt. Es sieht unter anderem die Sperrung eines Teilstücks der Autobahn A1, 120.000 zusätzliche Zugkilometer sowie Sondertickets der DB vor, wie WJT-Geschäftsführer Hermann-Josef Johanns am Montag bei der Präsentation in Köln sagte. Größte Herausforderung sei der Abtransport von bis zu 920.000 Teilnehmern der Abschlussmesse am 21. August auf dem Marienfeld bei Frechen, der sicher zehn Stunden dauern werde. Der DB-Vertreter Hartmut Herdan erklärte, der WJT bringe die Bahn an ihre Grenzen, da sie den Regelverkehr während des Ereignisses nicht einstellen könne. Außerdem sei gleichzeitig Ferienende in NRW. "Aber wir stellen alles zur Verfügung, was rollen kann", so Herdan. Ältere Fahrzeuge würden reaktiviert, andere im Ausland ausgeliehen. Sämtliche Doppeldeckerzüge aus Deutschland würden in die Region gebracht. Eine einfache Fahrt mit dem WJT-Gruppen-Spezialticket kostet auf Strecken bis zu 350 Kilometer 29 Euro. Längere Etappen liegen bei 49 Euro. Herdan empfahl den baldigen Kauf, da die Züge sonst ausgebucht seien. Bislang sei die Nachfrage zurückhaltend.

Joint Venture zwischen Russischer Bahn und der Railion gegründet

(12.04.) HANNOVER - Konkrete Schritte zu Verbesserungen in der produktionellen und in der vertrieblichen Zusammenarbeit wurden am Montag von Bahnchef Hartmut Mehdorn und Gennadi Fadejew, Chef der Russischen Bahn, auf der Hannover Messe in Form eines Joint Ventures vertraglich festgelegt. Um den Modal Split des Schienengüterverkehrs zwischen Deutschland und seinem größten Außenhandelspartner Russland (Export 7,6 Prozent, Import 14,3 Prozent) auf vier Prozent zu verdoppeln, hatten die deutsche und russische Bahn schon seit 2004 ihre Zusammenarbeit vertieft. Das "Vierachsenprojekt" der vier Bahnen aus Deutschland, Polen, Weißrussland und Russland startete mit dem Ziel, neue Wachstumsmengen für die Schiene auf dem paneuropäischen Korridor II zu erschließen. In einer gemeinsamen Gesellschaft mit Sitz in Moskau werden Produkte entwickelt, die dem Kunden ein One-stop-shopping ermöglichen. Zusätzlich sollen dem Kunden Sonderleistungen wie Tracking und Tracing, Verzollung, Lagerung und Störungsmanagement angeboten werden. Gleichzeitig werden konkrete Maßnahmen eingeführt, um die Qualität der Transportabwicklung über eine durchgängige Grenzabfertigung auf dem Korridor II und der Ostseeverbindung Mukran – Baltijsk – Klaipeda – Ust Luga zu steigern.

Im Fokus steht die Entwicklung eines Angebots in den Wirtschaftsraum Moskau, das durch eine schnelle Transportzeit und häufige Abfahrtsfrequenz für die Kunden attraktiv sein wird. Auch die bessere und direkte Anbindung nach China über die Transsibirische Eisenbahn steht auf der Agenda. Ein erster direkter Testzug aus der Inneren Mongolei nach Deutschland mit einer Fahrtzeit von nur noch 16 Tagen zeigte im März, dass der Schienenweg eine echte Alternative zum Seeweg darstellt. Per Seeschiff benötigen die Güter für den gleichen Weg vier bis sechs Wochen. Zwar wird der Seeweg von China nach Europa auf absehbare Zeit der Transportweg für den Massenmarkt bleiben, aber selbst Reedereien haben gerade bei den derzeitigen Wartezeiten in den chinesischen Häfen ein großes Interesse an ergänzenden Beförderungswegen. Für zeitkritische, höherwertige Güter stellt der schnellere Schienenweg eine langfristige Transportalternative dar.

In einem ersten Schritt werden betriebliche Verbesserungen des Bahnverkehrs auf dem Korridor II durch einen elektronischen Datenaustausch sichergestellt, der dem deutschen und russischen Kundenservicezentrum alle transportrelevanten Informationen zur Verfügung stellt. Eine direkte Kommunikation mit den transportabwickelnden Stellen ist somit hergestellt. Auch die administrativen und zollrechtlichen Abläufe sollen durch die Anerkennung des SMGS- und CIM-Frachtbriefes als Zolldokument vereinheitlicht werden. Ein weiterer Baustein im Joint Venture ist der Vertrieb. Produkte von und nach Russland bzw. Deutschland werden den Kunden verstärkt über die Vertriebsarme der Gründungsunternehmen wie auch der Tochterunternehmen angeboten. Das Joint Venture wird zugleich in die "Ruskaja Troika", einem Zusammenschluss der russischen Reederei Fesco und des russischen Containerspezialisten Transcontainer eng eingebunden. Damit erhalten die Bahnen Zugriff auf die Transportmengen aus Ostasien.

Bielefeld Hauptbahnhof erstrahlt in neuem Glanz

(12.04.) BIELEFELD - Am Montag ist das modernisierte Empfangsgebäude des Bielefelder Hauptbahnhofs offiziell eröffnet worden. An dem kleinen Festakt nahmen neben Verkehrsminister Dr. Axel Horstmann und Oberbürgermeister Eberhard David auch Bernhard H. Hansen, Vorstand Betrieb / Entwicklung von DB Station&Service sowie Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW, teil. Insgesamt werden über 26 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des Bahnhofes investiert, davon knapp elf Millionen Euro in das Empfangsgebäude. An den Kosten für das Projekt beteiligen sich neben Bahn, Land und der Stadt Bielefeld auch der Verkehrsverbund VVOWL. Das gesamte Bauvorhaben soll im Juni 2006 abgeschlossen sein.

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde das Empfangsgebäude bis auf die historischen Fassaden entkernt. Durch die Ganzglasfassaden des neuen ReiseZentrums und der übrigen Ladeneinheiten wirkt der Innenraum hell und großzügig. Die warme gelbe Farbe im Innen- und Außenbereich unterstreicht das freundliche Erscheinungsbild. Das ReiseZentrum, die Bahnhofsbuchhandlung und die gastronomischen Betriebe mit rund 4000 Quadratmeter Verkaufsfläche stehen den Kunden bereits seit einigen Wochen wieder zur Verfügung. An den Bahnsteiganlagen, an denen täglich rd. 400 Züge halten, wird noch gebaut. Die Personenunterführung wird verbreitert und zur Stadtteilverbindung zum "neuen Bahnhofsviertel" ausgebaut. Der nördliche Ausgang wird entsprechend der dortigen Bebauung gestaltet. Alle Bahnsteige werden mit Aufzügen und Blindenleitsystem ausgestattet und sind dann barrierefrei zugänglich. Von den Gesamtkosten der Bahnhofsmodernisierung entfallen allein auf das Tunnelprojekt 9,3 Millionen Euro.

Unglücksursache misslungener Terror-Übung weiter unklar

(12.04.) HAGEN (AP) - Nach einer missglückten Terror-Übung im Hagener Hauptbahnhof ist die Ursache weiter unklar. Bei der Übung, bei der ein Sprengstoffanschlag auf eine Personenzug simuliert werden sollte, waren am Wochenende 18 Personen verletzt worden. Wie Polizei, Feuerwehr, Bundesgrenzschutz und Deutsche Bahn AG am Montag mitteilten, wird derzeit ermittelt, ob einem der Organisatoren Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann. Bei der Übung hatten 18 Menschen mittelschwere bis schwere Rauchvergiftungen erlitten, als der präparierte Waggon in Brand geriet. Sie konnten das Krankenhaus den Angaben zufolge mittlerweile aber wieder verlassen. Der mit 115 Verletzten-Darstellern besetzte Zug war zum Unglückszeitpunkt rund 100 Meter vom Bahnsteig entfernt. Wie geplant waren zwei von Polizisten angebrachte Kracher in einem der Waggons hochgegangen, allerdings mit zu großer Wucht. Erst 20 Minuten später gelang es, den entstandenen Brand zu löschen. Wegen der starken Rauchbildung wurde zwischenzeitlich der gesamte Bahnhof evakuiert.

Mehdorn: Zuwächse im Fernverkehr

(11.04.) BERLIN - Die DB hat von Januar bis März dieses Jahres unerwartete Zuwächse im Fernverkehr verbucht. "Das Ergebnis in den ersten drei Monaten dieses Jahres war besser als geplant", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn dem "Tagesspiegel". Außerdem sei die Auslastung der Züge "erfreulich gestiegen". Mehdorn betonte, dass die Bahn Marktanteile vom Auto und vom Flugzeug gewinne. "Im Fernverkehr haben wir 2004 nur deshalb rote Zahlen geschrieben, weil wir viel in neue Züge investiert haben und viel für Zinsen ausgeben mussten." 2006 rechnet der Bahnchef in der Sparte aber wieder mit schwarzen Zahlen. Für den Gesamtkonzern kalkuliert Mehdorn in diesem Jahr mit wachsenden Gewinnen. "Wir trauen uns zu, deutliche Zuwächse zu erzielen. Im Jahr 2004 betrug die Verbesserung rund 400 Millionen Euro. Im laufenden Jahr sind wir auf einem guten Weg."

Wie Mehdorn dem "Tagesspiegel" weiter sagte, wäre die DB seiner Ansicht nach schon bald reif für einen Börsengang. "Wir denken dass wir ab 2006 Investoren finden könnten, die Bahnaktien kaufen würden", sagte er. "Je eher wir Zugang zu frischem Kapital über die Kapitalmärkte bekommen, desto eher wird der Steuerzahler entlastet werden." Die Bahn habe aber "auch kein Problem" damit, "2007 oder später an die Börse zu gehen". Nach den massivem Stellenabbau in den vergangenen Jahren "auf Grund von Rationalisierungsinvestitionen" werde sich künftig der Personalabbau abschwächen, betonte Mehdorn gegenüber dem "Tagesspiegel". "Das Gros der Anpassungen" sei nun getätigt worden.

Stuttgart: Konzept "ET 420Plus" zur Modernisierung von 90 S-Bahn-Zügen

(11.04.) STUTTGART - Die S-Bahn Stuttgart wird bis Ende 2005 zwei S-Bahn-Musterzüge der Baureihe ET420 modernisieren. Die Fahrzeuge werden mit einer Klimaanlage und einem komplett neuen Innendesign ausgestattet. Darüber hinaus werden ein modernes optisches Fahrgastinformationssystem und zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie zum Beispiel Kameraüberwachung und eine Notruffunktion zum Lokführer nachgerüstet. Für mobilitätseingeschränkte Kunden werden wie bei den S-Bahn-Fahrzeugen der neuesten Generation Rampen vorgehalten. Nach der Modernisierung erreichen die bewährten S-Bahnen den gleichen Fahrgastkomfort wie Neufahrzeuge. Rund sechs Millionen Euro investiert die S-Bahn Stuttgart in die Entwicklung und den Umbau der zwei Musterfahrzeuge. "Wir gehen in die Vorlage, denn nichts ist überzeugender, als das konkret erlebbare Fahrzeug. Wir wollen unsere Fahrgäste und unseren Besteller, den Verband Region Stuttgart, davon überzeugen, dass der ET 420Plus gleichwertig zu einem Neufahrzeug ist", so Andreas Schilling, Sprecher der S-Bahn Stuttgart.

Bei der S-Bahn Stuttgart sind zurzeit 90 ET 420 und 58 S-Bahn-Züge des Nachfolgetyps ET 423 unterwegs. Sie gehören alle zu den letzten beiden Serien dieser Baureihe und wurden zwischen 1990 und 1997 in Dienst gestellt. Das niedrige Durchschnittsalter dieser Flotte resultiert aus der Neubeschaffung von 25 S-Bahnen in den letzten zwei Jahren sowie der Übernahme von 13 Fahrzeugen von der S-Bahn München, so dass alle älteren Fahrzeuge ausgemustert werden konnten. "Dies ist ein Glücksfall für uns in der Region Stuttgart, denn nur bei diesen relativ jungen Fahrzeugen ist aus technischen Gründen die Modernisierung überhaupt möglich", so Schilling. "Die technische Lebensdauer der Fahrzeuge von rund 28 Jahren verlängert sich damit gleichzeitig um weitere 6 bis 8 Jahre. Die Fahrzeuge sind somit bis mindestens 2025 und teilweise sogar darüber hinaus einsatzfähig, und das bei höchstem Fahrgastkomfort."

Der wirtschaftliche Vorteil des Modernisierungskonzeptes für Region und Landkreise steht für die Bahn fest. Ein Neufahrzeug kostet zukünftig voraussichtlich 5,2 Millionen Euro, die Modernisierung des ET 420 dagegen mit 1,3 Millionen Euro nur ein Viertel davon. Die Kosten für das Gesamtprojekt ET 420Plus betragen einschließlich Zinsen 154 Millionen Euro und damit über eine halbe Milliarde Euro weniger als die Beschaffung von Neufahrzeugen. Während der Kreditlaufzeit ist das eine Ersparnis von rund 24,5 Millionen Euro pro Jahr, wie die Bahn in einer Modellrechnung ermittelt hat. Ein weiterer Vorteil der Modernisierung: Die Bahn könnte mit dem Umbau der 88 verbleibenden ET 420, abhängig von einem neuen Verkehrsvertrag, bereits im Jahr 2006 beginnen.

Die Bahn bestellt 192 Busse

(11.04.) BERLIN - Die Bahn geht beim Einkauf von Linienbussen neue Wege. Die 23 regionalen Busgesellschaften der DB Stadtverkehr realisieren Ersatzbeschaffungen für ihren Fuhrpark erstmals durch eine gemeinsame Großbestellung von 192 Fahrzeugen im Wert von über 42 Millionen Euro. Die Bestellung erfolgt über den führenden Mobilitäts- und Flottenmanager DB FuhrparkService. Das bahneigene Unternehmen beschafft jährlich über 10.000 Fahrzeuge. Durch die Großbestellung werden Kostenvorteile in siebenstelliger Höhe erzielt. Der Rahmenvertrag zwischen dem zur MAN-Nutzfahrzeuggruppe zählenden Hersteller Neoman und der DB wurde jetzt abgeschlossen. Die neuen Busse ersetzen überwiegend ältere Modelle und steigern damit Qualität und Komfort im Öffentlichen Personenstraßenverkehr (ÖPSV). 30 der neubestellten Busse fahren mit Erdgas und leisten damit einen deutlichen Beitrag zum Umweltschutz. Zudem liegt der Flächenbedarf je Fahrgast bei einem Bus nur bei fünf Prozent im Vergleich zum Pkw.

Neben den Kostenvorteilen ergeben sich zusätzliche Synergieeffekte durch eine weitgehende Bündelung und Standardisierung der Modellpalette und der technischen Spezifikationen. Die Bestellung umfasst 169 Solobusse, überwiegend in Niederflur-Ausführung, sowie 23 Niederflur-Gelenkbusse. Die Auslieferung der Busse an die Busgesellschaften der DB ist für das zweite Halbjahr 2005 vorgesehen. Die Autokraft GmbH in Schleswig-Holstein, die Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) mit je 18 Fahrzeugen und die Regionalbus Ostbayern GmbH mit 16 Fahrzeugen sind die größten Auftraggeber im Rahmen der Großbestellung. Von diesen Konditionen profitieren auch Kooperationspartner der DB Stadtverkehr. Die Bahn hat 2003 ihre Aktivitäten im Regional- und Stadtbusverkehr sowie die S-Bahnen in Berlin und Hamburg in der DB Stadtverkehr GmbH gebündelt. Zu ihr zählen neben 23 Busgesellschaften auch 73 weitere Beteiligungen. Mit 900 S-Bahnen und 12.700 eigenen oder angemieteten Bussen erwirtschaften 12.600 Mitarbeiter einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro. Am Gesamtmarkt des ÖPSV hat DB Stadtverkehr gegenwärtig einen Marktanteil von knapp zehn Prozent.

SBB: Bahnhof Linthal wird umfassend modernisiert

(11.04.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) modernisieren in mehreren Bauphasen die Strecke Schwanden–Linthal. Nachdem letztes Jahr die Publikumsanlage in Schwanden saniert wurde, beginnen die SBB am 11. April 2005 mit den Bauarbeiten im Bahnhof Linthal. Anstelle von Gleis 1 wird ein 170 Meter langer Hausbahnsteig mit 55 Zentimeter Höhe erstellt, was ein bequemes Eintreten in den Zug ermöglicht. Das Gleis 3 wird verschoben und erhält einen neuen, breiteren Bahnsteig. Zudem übernimmt ein neues, von Ziegelbrücke aus ferngesteuertes Stellwerk, die Steuerung der Weichen und Signale in Linthal. Im Bahnhof werden eine hellere Beleuchtung, eine neue Informationswand, eine neue Wartehalle sowie eine moderne Veloeinstellanlage erstellt.

Auf der Strecke zwischen Schwanden und Linthal sanieren die SBB neun ungesicherte Bahnübergänge. Diese werden entweder aufgehoben oder durch Barrieren gesichert. Der Bahnübergang Badruns wird durch eine Unterführung ersetzt. Zudem passen die SBB beim Bahnhof Leuggelbach das Perron an, damit die Züge künftig vor dem Bahnübergang anhalten. Die Schließzeit der Barrieren wird dadurch verkürzt. Die Modernisierungs- und Umbauarbeiten werden voraussichtlich bis April 2006 abgeschlossen sein. Die SBB investieren in die Modernisierung des Bahnhofs Linthal rund 5.5 Millionen Franken.

ÖBB: Senioren fahren bis 26. Juni am Wochenende für nur 7 Euro

(11.04.) WIEN - Mit attraktiven Angeboten für jeweils spezielle Zielgruppen will die ÖBB-Personenverkehr AG bei Reisenden punkten. Der Anfang mit diesen Aktionsangeboten wird im Zeitraum 9. April bis 26. Juni 2005 mit den Senioren gemacht. Diese können mit der VORTEILScard Senior jedes Wochenende von Samstag 0:00 Uhr bis Sonntag 12:00 Uhr, also 36 Stunden lang, für nur sieben Euro durch ganz Österreich fahren. Unterstützt wird die Senioren Aktion von einer eigenen Werbekampagne. In deren Mittelpunkt steht die bayrische Schauspielerin Ruth Drexel, bekannt und beliebt als "Mama" in der Kult-Serie "Der Bulle von Tölz". In gewohnt lockerer und lustiger Form übernimmt sie die Rolle einer Kundin, die gleich eine Fahrt durch ganz Österreich an einem Wochenende bucht.

Der 25 sec.-Spot zeigt Ruth Drexel als gewohnt zielstrebige Dame an einem Bahnschalter. Noch bevor sie der Schalterbeamte nach ihrem Wunsch fragen kann, sprudeln aus Bahnkundin Drexels Mund unzählige Fahrziele in ganz Österreich. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung lächelt der Schalterbeamter verständig, die Auflösung des scheinbar merkwürdigen Begehrens wird klar: ÖBB-Kundin Drexel legt energisch ihre "VORTEILScard Senior" vor - und der Schalterbeamte nennt ihr den Preis, um den zu all diesen Orten reisen kann: 7 Euro. Parallel wird aus dem OFF der Text "Ganz Österreich um 7 Euro mit der VORTEILScard Senior." eingeblendet. Im 10 sec.-Reminder zum Spot sieht man einen Mann in den besten Jahren in einem Zugabteil sitzen. Er verkörpert - mit seriösem Auftreten und gepflegtem Äußeren - einen Charmeur der alten Schule. Die gesellige Frau Drexel setzt sich neben ihn und lässt in bestem Bayrisch verlauten "Mindestens 45 Prozent spoad ma mit dera Vorteilscard für uns junge Leut’." Bahnkundin Drexel möchte ihre Freude teilen, ihr Vis-à-vis reagiert betont gelassen, die Reise geht los. Aus dem Off erscheint der Text "Jetzt um 7 Euro durch Österreich reisen. Bahn wirkt." Der Spot läuft ab 11. April im ORF und in den Österreich-Werbefenstern der privaten TV-Anstalten. Parallel zum TV-Spot gibt über den gesamten Kampagnenzeitraum hinweg Print-Sujets mit Ruth Drexel in österreichischen Tageszeitungen, Magazinen und Zielgruppen-Medien.

SBB: Mit Zweistromloks direkt über die italienische Grenze

(08.04.) BERN - Die SBB Cargo fährt internationale Güterzüge aus Deutschland erstmals ohne Lokwechsel von Bellinzona über den Grenzbahnhof Luino direkt nach Gallarate (Italien). Dazu hat das Bahnunternehmen Anfang dieser Woche zwölf moderne Bombardier Zweistromloks (Re 484) in Betrieb genommen. Sie bringen Güterzüge, die mit Containern und Wechselbehältern beladen sind, von und zum Hupac-Terminal in Busto Arsizio bei Gallarate. Ausgangspunkt der internationalen Züge im kombinierten Verkehr sind Containerterminals in Deutschland, wo SBB Cargo die Züge übernimmt und in eigener Regie nach Norditalien durchfährt. Die ersten knapp 30 Züge am Montag und Dienstag dieser Woche verkehrten nach Angaben der SBB reibungslos. Mit der Inbetriebnahme der Zweistromloks, die sowohl in der Schweiz als auch in Italien verkehren können, entfällt der bisherige Lokwechsel im Grenzbahnhof Luino. Dort waren bis jetzt zeitaufwändige Rangiermanöver notwendig. Dieses kritische Nadelöhr auf einer der wichtigsten Transitachse zwischen Deutschland und Italien konnte für die Züge von SBB Cargo somit beseitigt werden.

"Mit dem neuen Einsatzkonzept ist SBB Cargo die erste europäische Güterbahn, die Güterzüge ohne Lokwechsel von der Schweiz nach Italien fährt", erklärt Daniel Nordmann, Leiter SBB Cargo. "Damit können wir die Qualität und Pünktlichkeit der internationalen Güterzüge auf dieser wichtigen Verkehrsachse durch Europa für unsere Kunden weiter verbessern." SBB Cargo hatte im Mai 2003 bei Bombardier Transportation insgesamt 18 Lokomotiven aus der Serie Traxx MS bestellt. Nach dem anspruchsvollen Zulassungsverfahren in Italien, das durch den Hersteller Bombardier mit hoher Kompetenz und termingerecht durchgeführt wurde, konnte SBB Cargo und ihre Tochtergesellschaft SBB Cargo Italia die Lokomotiven wie geplant Mitte Februar übernehmen. In den nächsten Wochen werden weitere sechs Maschinen in Betrieb genommen.

S-Bahn Hamburg: Millioneninvestitionen in längere Strecke nach Stade

(08.04.) HAMBURG (dpa) - Mit Millioneninvestitionen bereitet sich die Hamburger S-Bahn auf die Verlängerung der Strecke von der Hamburger Innenstadt nach Stade vor. Im vergangenen Jahr wurden allein 11,8 Millionen Euro für neue Zweistromfahrzeuge der Baureihe ET 474.3 ausgegeben, die ab Ende 2007 Hamburg mit Stade verbinden sollen, sagte S-Bahnvorstand Jürgen Fenske am Donnerstag in der Hansestadt. Die Züge bekommen im Hamburg Energie über eine Stromschiene und fahren im niedersächsischen Gebiet über Stromabnehmer auf dem Dach.

Allianz pro Schiene: Schienen statt Feinstaub

(08.04.) BERLIN - Noch während die Verkehrsminister in Berlin über Maßnahmen zur Verminderung von Feinstaub beraten, hat Düsseldorf als vierte Metropole nach Stuttgart, Dortmund und München die EU-Grenzwerte zum 35. Mal überschritten. Aus Sicht des Schienenbündnisses Allianz pro Schiene greifen die bisher diskutierten Maßnahmen wie Dieselrußfilter oder Fahrverbote viel zu kurz. "Was wir jetzt brauchen ist eine echte Verkehrswende", so Allianz pro Schiene Geschäftsführer Dirk Flege. "Dazu gehört eine massive Förderung des umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehrs auf der Schiene. Bisher ist genau das Gegenteil der Fall. Viele Kommunen schränken ihr Angebot im ÖPNV immer mehr ein. So schafft man keine Alternativen", kritisiert das Schienenbündnis.

Die öffentliche Diskussion um Feinstaubwerte konzentriert sich nach Auffassung der Allianz pro Schiene bisher zu sehr auf den so genannten "end of pipe-Umweltschutz" beim Kfz-Verkehr. Doch den meisten dieser Maßnahmen attestierten auch die Fachleute nur begrenzte Wirksamkeit. Filter seien kein Allheilmittel. Auch Katalysatoren verlören im Laufe ihres Lebenszyklus mehrere Gramm Metallteile. Diese Partikel seien so klein, dass sie ebenfalls eingeatmet werden und den Organismus schädigen. Auch Fahrverbote seien eher Ausdruck einer großen Hilflosigkeit. Deshalb sollte aus Sicht der Allianz pro Schiene der Umweltvorteil der elektrisch betriebenen Schienenfahrzeuge stärker genutzt werden, um die Menschen vor Abgasen zu schützen und die Städte vor dem Verkehrsinfarkt zu bewahren. "Mit Hinblick auf die knappen finanziellen Ressourcen sollte das Thema "City-Maut" enttabuisiert werden", so Dirk Flege.

Mitteldeutsche Regierungschefs fordern zügigen Ausbau des ICE-Netzes

(08.04.) ERFURT - Die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Georg Milbradt, Wolfgang Böhmer und Dieter Althaus, haben den raschen Ausbau des ICE-Netzes in Mitteldeutschland gefordert. Nach einem Treffen in Erfurt am Donnerstag riefen die CDU-Politiker die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG auf, die Arbeiten an der ICE-Trasse Erfurt-Halle-Leipzig einschließlich der Anbindung an den Lehrter Bahnhof in Berlin zügig abzuschließen.

Computerstörung: Chaos bei niederländischer Bahn

(08.04.) UTRECHT - Eine Computerstörung hat am Donnerstag ein Chaos bei der niederländischen Bahn ausgelöst. Der wichtige Knotenpunkt Utrecht konnte mehrere Stunden lang nicht angefahren werden. Ein wichtiger Computer zur Steuerung von Weichen und Signalen war schon am Mittwochabend ausgefallen und hatte so zahlreiche Verspätungen ausgelöst. Bis zum Einsetzen des Berufsverkehrs am Donnerstag war es noch immer nicht gelungen, die Störung zu beheben. Erst am Nachmittag berichtete das für die Fahrwege zuständige Unternehmen ProRail von einer Normalisierung des Verkehrs. Die niederländische Bahn erwägt jetzt eine Schadenersatzforderung gegen ProRail. Sie rechnet mit Einbußen in Millionenhöhe. Reisende haben bei Verspätungen je nach Dauer Anspruch auf Erstattung von bis zu 100 Prozent des Preises für eine einfache Fahrt.

Zum halben Preis mit der Bahn nach Österreich

(07.04.) BERLIN - Die DB bietet den Sparpreis 50 ab sofort auch für Reisen nach Österreich an. Damit bekommen Bahnkunden einen Rabatt von 50 Prozent auf den Normalpreis in der 1. oder 2. Klasse. Beim Sparpreis 50 muss zwischen der Hin- und Rückfahrt entweder eine Nacht von Samstag auf Sonntag liegen oder die Fahrten finden samstags oder sonntags statt. Weiter im Angebot bleibt der Sparpreis 25 mit einem Rabatt von 25 Prozent auf den Normalpreis. Auch hier gibt es eine deutliche Verbesserung für die Kunden: Die Wochenendbindung entfällt. Damit sind jetzt Hin- und Rückfahrten an allen Tagen möglich. Bei beiden Angeboten beträgt die Vorkaufsfrist drei Tage. Die Fahrkarten sind an einen festen Zug gebunden und werden verkauft, solange der Vorrat reicht. Beide Sparpreise sind mit dem Mitfahrer-Rabatt für bis zu vier Personen kombinierbar. Besitzer der BahnCard 25 erhalten zusätzlich 25 Prozent Rabatt. Auch bei Reisen nach Österreich gilt: Kinder unter 15 Jahren fahren mit ihren Eltern oder Großeltern kostenlos. Die Sparpreise 25 und 50 können mit den entsprechenden Aufpreisen für Schlaf-, Liege- und Sitzwagen auch im Nachtreiseverkehr genutzt werden. Sparpreise sind in allen DB ReiseZentren, DB Agenturen, im Internet auf bahn.de, an einem der rund 3.000 Fernverkehrsautomaten oder telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 erhältlich.

Vorschau: Bahnbaustellen in Bayern 2005

(07.04.) MÜNCHEN - Auch in diesem Jahr modernisiert die DB in Bayern ihre Infrastruktur. Um den Kunden eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur anzubieten, werden vor allem Gleise und Weichen erneuert, Signalanlagen modernisiert und Elektronische Stellwerke (ESTW) gebaut. Teilweise wird an bis zu 600 Baustellen zugleich gearbeitet, vorwiegend am Wochenende, in der Nacht oder in den Ferien, wie die Bahn am Mittwoch mitteilte. Die Bauaktivitäten erfordern teilweise umfangreiche Ersatzmaßnahmen, wie etwa Umleitungen oder Busverkehre. Trotz aller Vorkehrungen lassen sich aber Behinderungen und längere Fahrzeiten nicht vermeiden. Die DB bittet daher bereits vorab um Verständnis für die Beeinträchtigungen. Das Baustellenmaskottchen "Max Maulwurf" wird die Reisenden mit Handzetteln über die Fahrplanänderungen und Ersatzmaßnahmen informieren.

Noch im April wird die Strecke nach Oberstdorf grunderneuert. In den Pfingstferien wechselt die Bahn die Schienen auf der Mangfallbahn zwischen Holzkirchen und Bruckmühl. In Neumarkt (Oberpfalz) geht ein modernes Elektronisches Stellwerk mit sieben Unterstationen zwischen Nürnberg und Regensburg ans Netz. Auch auf der Paartalbahn, der Direktverbindung zwischen Augsburg und Ingolstadt, modernisiert die Bahn die Infrastruktur. Mit neuestem Umbaugerät wird im September zwischen Augsburg und Buchloe im Allgäu gearbeitet. Außerdem werden die Gleise und Weichen auf der Strecke von Murnau nach Oberammergau komplett erneuert. Für den S-Bahnverkehr zum Münchner Flughafen geht ein zweites Gleis zwischen Johanneskirchen und Ismaning ans Netz, so dass der zweigleisige Verkehr durchgehend aufgenommen werden kann. Ein neuer S-Bahn-Haltepunkt in München-Untermenzing bedient einen dicht besiedelten Stadtteil.

Spatenstich für neuen Halt "Kerzers Papiliorama"

(07.04.) BERN - Ab dem 1. Juni 2005 können die Besucher direkt mit dem Zug zum beliebten tropischen Garten Papiliorama Kerzers fahren. Die Bauarbeiten wurden am Mittwoch mit einem symbolischen ersten Spatenstich eingeläutet. Ab dem 1. Juni hält täglich zwischen 8 und 19 Uhr jede Stunde je ein Zug der BLS Lötschbergbahn aus Lyss und Kerzers am neuen Halt "Kerzers Papiliorama". Damit kommen die Besucher umweltfreundlich und bequem ans Ausflugsziel. Die Haltestelle verfügt über einen 120 Meter langen, beleuchteten Bahnsteig. Die Bahnsteighöhe von 55 cm erlaubt ein bequemes Begehen und Verlassen der Züge. Eine 32 Meter lange Rampe ebnet auch behinderten Menschen einen bequemen Weg zum Papiliorama. Zudem verfügt die Haltestelle über ein Wartehäuschen, einen modernen Billettautomaten, eine Telefonkabine, eine Sitzbank sowie Informationswand. Die Gesamtkosten für die neue Haltestelle belaufen sich auf rund 440000 Schweizer Franken.

Karlsruhe: Komplette Erneuerung der Eisenbahnüberführung Schwarzwaldstraße

(07.04.) KARLSRUHE - Seit über 100 Jahren besteht die Eisenbahnüberführung über die Schwarzwaldstraße unmittelbar am Karlsruher Hauptbahnhof, nun muss das Bauwerk erneuert werden. Beginn der Bauarbeiten ist am 14. April 2005. Mit der kompletten Erneuerung ist eine grundlegende Umgestaltung verbunden. Die Eisenbahnüberführung wird von bisher 101 Metern Länge auf rund 65 Meter verkürzt. Die vorhandenen zwei Reihen Stahlstützen, die die heutige Konstruktion mittragen, sind künftig nicht mehr erforderlich. Unter dem bestehenden dreifeldrigen Bauwerk verlaufen die Gleise der AVG und die Schwarzwaldstrasse mit Fußgänger- und Radwegverbindung. Für die Dauer der Bauarbeiten müssen die Gleise der AVG auf die Schwarzwaldstrasse verlegt werden, die damit für den Straßenverkehr nicht zur Verfügung steht. Für den Kraftfahrzeugverkehr werden von der Stadt Karlsruhe bereits ab 11.04.2005 entsprechende Umleitungshinweise aufgestellt. Fußgänger und Radfahrer können die Unterführung während der Bauzeit bis auf wenige Ausnahmen weiter nutzen.

Die neue Eisenbahnüberführung wird in insgesamt sechs Bauabschnitten bis Herbst 2006 erstellt, daran anschließend folgen Kanal- und Straßenarbeiten durch die Stadt Karlsruhe. Die Sperrung wird voraussichtlich bis November 2007 bestehen. Nach Abschluss der Bauarbeiten steht den Nutzern dann eine architektonisch ansprechend gestaltete und hell erleuchtete neue Unterquerung der Bahngleise westlich des Karlsruher Hauptbahnhofs zur Verfügung.

Bahnfahren im ICE 1 wird attraktiver

(06.04.) BERLIN - Nach rund 15 Jahren im Betrieb wird die DB ihre ICE 1-Flotte umfassend modernisieren. Im Mittelpunkt des großen Modernisierungsprogramms steht vor allem das Innenleben der Fahrzeuge: Mit neuer Farbgebung, modernen Sitzen, Tischen und Bodenbelägen passt die Bahn die Ausstattung dem Design des ICE 3 an. Das betrifft auch Restaurant und Bistro. Da die neuen Fahrgastsitze wesentlich raumsparender sind, kann der Grundriss angepasst und damit die Sitzplatzzahl um rund 60 Plätze pro Zug erhöht werden. "Der ICE 1 ist ein zuverlässiges und leistungsfähiges Fahrzeug, das bei unseren Kunden einen sehr guten Ruf hat. Durch das Redesign bedienen wir bei diesem bewährten Produkt auch in Zukunft die hohen Komfortansprüche unserer Kunden", sagt Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr. Technische Komponenten, die es vor 15 Jahren noch nicht gab, heute aber zum Standard gehören, werden ebenfalls nachgerüstet. Dazu zählen beispielsweise elektronische Sitzplatzreservierung und Fahrgastinformationssysteme sowie Steckdosen am Platz. Für den Kunden unsichtbar: Die Triebköpfe erhalten neue Drehgestellrahmen, die gemeinsam mit dem Hersteller Bombardier entwickelt und von der DB Systemtechnik in Minden sowohl in Prüfstandsversuchen als auch in einem ICE unter Alltagsbedingungen getestet wurden. Auch die Energieversorgung der Klimaanlagen in den ICE-Wagen wird komplett dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Bis zu sieben Millionen Laufkilometer hat jedes der Fahrzeuge seit der Inbetriebsetzung inzwischen zurückgelegt. Durch das Redesign werden die 59 Triebzüge für weitere zehn bis 15 Betriebsjahre fit gemacht.

Die Vorbereitungen für das Umbauprogramm, das serienmäßig im Sommer diesen Jahres starten wird, laufen auf Hochtouren. Die Experten der DB Systemtechnik haben die vollständigen Konstruktionsunterlagen erarbeitet und gehen nun in die Feinplanung. Die meisten Ausschreibungen sind abgeschlossen, die Komponentenbestellungen bei der Industrie eingegangen. Denn im Laufe der Flottenumrüstung müssen zum Beispiel 42.000 Sitze, 40.000 Quadratmeter Bodenbelag, mehr als 5.000 Tische, 11.000 Sonnenschutzrollos, 42.000 Reservierungsdisplays, 700 Wechselrichter und 1.400 Zuglaufanzeigen stets rechtzeitig verfügbar sein. Ein erster Probezug wird im zweiten Quartal umgebaut und soll bis Mitte Juni in Betrieb gehen. Spätestens zum Fahrplanwechsel 2008 sollen alle 59 ICE 1 vollständig verjüngt wieder auf den Schienen stehen und in ihr zweites Zugleben starten.

Die Bahn setzt sich dabei ehrgeizige Ziele, denn das Modernisierungsprogramm für die 118 Triebköpfe und 708 ICE-Mittelwagen wird mit der Revision der jeweiligen Fahrzeuge verknüpft. Der komplette Umbau wird bis Ende 2008 im bahneigenen Werk Nürnberg durch 320 Mitarbeiter der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH realisiert. Sowohl durch die Nutzung der unternehmenseigenen fahrzeugtechnischen als auch durch Einsatz standardisierter Komponenten und effizienter Beschaffungsprogramme erzielt die Bahn Kostenreduzierungen von bis zu 40 Prozent. Pro Zug sind für die Modernisierung rund fünf Mio. Euro veranschlagt. Im Auftrag des Personenverkehrs der Deutschen Bahn liegt die gesamte Projektverantwortung und -koordination in den Händen des Zentralbereichs Technik und Beschaffung. "Vom Engineering bis zur Modernisierung – die gesamte Prozesskette findet innerhalb des Bahnkonzerns statt und liegt damit in unserer Verantwortung. Die notwendigen Ersatzteile und Ausstattungen bestellen wir bei der Industrie", fasst Dr. André Zeug, Generalbevollmächtigter Technik und Beschaffung bei der Bahn, zusammen.

"SZ": Länder wollen Genehmigungspflicht für Regionaltarife abschaffen

(06.04.) BERLIN - Die DB soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die Preise für ihre Regionalzüge künftig frei festlegen dürfen. Bisher muss die Bahn neue Tarife im Regionalverkehr von den Ländern genehmigen lassen. Dem Bericht zufolge will die Mehrzahl der Länder jetzt diese Praxis abschaffen, weil sich das Bundesverkehrsministerium als letzte Instanz in der Regel über solche Bedenken hinwegsetze und Tarifsteigerungen doch erlaube. Das gehe aus einer Vorlage für ein Treffen der Verkehrsminister der Länder am Mittwoch und Donnerstag in Berlin hervor. In der Vorlage zur Konferenz sei vermerkt, es bestehe "nahezu Konsens". Eine erklärte Ausnahme bilde Sachsen-Anhalt. Auch Bayern habe Bedenken.

Für 49 Euro mit dem "London-Spezial" an die Themse

(06.04.) BERLIN - London rückt ab sofort ein Stück näher an das Rheinland. Dies ermöglicht eine aktuelle Kooperation zwischen den Bahngesellschaften Thalys International, Eurostar und der Deutschen Bahn. Gemeinsam bringen die drei einen völlig neuen Kombi-Tarif auf die Strecke, durch den die London-Reise per Hochgeschwindigkeitszug nicht nur günstiger, sondern auch einfacher wird. Der Preis beträgt 49 Euro inklusive Platzreservierung für die einfache Fahrt 2. Klasse von Köln nach London und gilt vom 4. April bis zum 10. Dezember 2005. Das Angebot ist zuggebunden und wird verkauft, solange der Vorrat reicht. Umtausch und Erstattung sind nicht möglich. Mit kurzem Umstieg in Brüssel dauert die Fahrt von Köln ins Zentrum der britischen Metropole rund fünf Stunden. Fahrgäste, die mit dem neuen Tarif unterwegs sind, können sowohl per ICE als auch mit dem Thalys nach Brüssel anreisen – je nach gewünschter Abfahrtszeit. Auf diese Weise werden in Brüssel täglich fünf Eurostar-Züge für die Weiterfahrt nach London erreicht.

Für Jean-Michel Dancoisne, Geschäftsführer von Thalys, Richard Brown, Geschäftsführer von Eurostar, und Oliver Sellnick, Leiter Internationaler Fernverkehr bei der Deutschen Bahn, ist das neue Bündnis beispielhaft, denn durch die Kooperation konnten technische Barrieren überwunden und ein wahrhaft europäischer und auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittener Tarif geschaffen werden. Dadurch erhöht sich vor allem die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Flugverkehr, insbesondere den Billigfluggesellschaften. Über diesen Preisvorteil hinaus profitiert der Passagier vom entspannten Reisen: Per Zug kommt der Reisende nicht nur direkt im Stadtzentrum an, sondern er kann die Fahrzeit auch sinnvoll - ohne langes Warten, Anstehen oder Taxifahrten - nutzen. Auch in Hinblick auf das Jahr 2007/08 ist die Entscheidung wegweisend: Bereits in zwei Jahren sollen neue Hochgeschwindigkeitstrassen in Belgien und Großbritannien fertig gestellt und die Reisezeit signifikant verkürzt werden.

DB Regio beteiligt sich an Ausschreibung München - Regensburg - Hof

(06.04.) REGENSBURG - Die DB Regio Bayern wird sich an der europaweiten Ausschreibung der Strecken München - Regensburg - Hof und Regensburg - Furth im Wald beteiligen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Strecken mit einem jährlichen Leistungsvolumen von 1,8 Millionen Zugkilometern für einen Zeitraum von zehn Jahren ausgeschrieben. "Wir sind auf die Ausschreibung vorbereitet. Unser Ausschreibungsteam steht. Die Strecke hat höchste Priorität für Regio Bayern, da sie die wichtige Verbindungsachse München-Landshut-Regensburg umfasst. Unser Ziel ist es, ein Angebot mit hoher Zuverlässigkeit und hoher Qualität abzugeben und uns so gegenüber unseren Wettbewerbern durchzusetzen. Insgesamt sind ca. 110 Mitarbeiter davon direkt betroffen," sagte Berthold Huber, DB Regio Bayern. Laut Ausschreibungsunterlagen ist ein hochwertiger regionaler Schnellverkehr im 2-Stundentakt von München über Regensburg nach Schwandorf mit alternierenden Verlängerungen im 4-Std. Takt nach Hof bzw. Furth im Wald vorgesehen. Die Aufnahme der Regionalverkehrsleistungen ist für Dezember 2007 auf der 317 Kilometer langen Strecke von München über Regensburg bis Hof geplant. Zwischen München und Regensburg fährt DB Regio Bayern RegionalExpress-Züge im Einstundentakt und zwischen Regensburg und Hof im Dreistundentakt bis Ende 2006.

Bombardier: 250 Millionen Euro Auftrag über weitere 100 E464-Lokomotiven für Italien

Ó Bombardier

(06.04.) BERLIN - Bombardier Transportation ist von der italienischen Staatsbahn Trenitalia mit der Lieferung von 100 Elektrolokomotiven des Typs E464 beauftragt worden. Der Auftragswert beläuft sich auf etwa 250 Millionen Euro (323 Millionen US-Dollar). Die neue Order folgt einem Erstauftrag aus dem Jahr 1996 über 50 Einheiten und drei Optionen für jeweils 90, 100 und 48 Fahrzeuge in den Jahren 1999, 2001 und 2003 und erhöht die Gesamtanzahl der von Trenitalia bestellten E464-Loks auf 388 Stück. Die Lieferung der 100 neuen Lokomotiven ist von September 2005 bis November 2007 vor-gesehen. Bei der Fertigung wird es zu einer Überschneidung mit den Lieferungen aus dem früheren Auftrag kommen, die planmäßig bis September 2006 andauern werden. Damit alle Liefertermine eingehalten werden können, wird die Fertigungsrate auf sechs Lokomotiven pro Monat erhöht. Bislang hat Bombardier Transportation bereits 240 Lokomotiven der Bauart E464 aus dem früheren Auftrag an Trenitalia geliefert.

Trenitalia wird mit den E464-Lokomotiven, die seit 1999 erfolgreich auf italienischen Bahnstrecken unterwegs sind, die bestehende Flotte der Lokomotiven für den regionalen Personenverkehr verstärken und teilweise ersetzen. Mit einer maximalen Leistung von 3,5 MW und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h verkörpern die E464-Lokomotiven zurzeit die modernste Technologie für 3kV-Gleichstromlokomotiven im mittleren Leistungsbereich. Die Lokomotiven werden am Standort von Bombardier im italienischen Vado Ligure gefertigt. Antriebs- und Steuerungstechnik werden von den Bombardier Standorten in Mannheim und Trapaga in Spanien geliefert. Bereits im letzten Jahr haben Lokomotiven von Bombardier in Italien Schlagzeilen gemacht. Die Bombardier TRAXX F140 MS Multisystem-Lokomotive, ein hoch innovatives Fahrzeug, erhielt im vergangenen Dezember nach umfangreichen Tests von Mai bis Oktober 2004 die Zulassung für den uneingeschränkten Betrieb in Italien. Dies bedeutet, dass alle Hindernisse für den grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen der Schweiz und Italien aus dem Weg geräumt wurden.

Bombardier Transportation ist einer der größten Hersteller von Schienenverkehrstechnik in Italien und hat an vielen bedeutenden Eisenbahnprojekten des Landes mitgewirkt. Beispiele hierfür sind die Lokomotiven E405, E412 und E464 von Trenitalia, der Hochgeschwindigkeitszug ETR500 (als Mitglied des Trevi-Konsortiums), der Peoplemover für den Flughafen Rom-Fiumicino und die Eurotram-Fahrzeuge in Mailand. Neben dem Engineering-Zentrum in Rom, das sich mit der Entwicklung von Bahnsteuerungssystemen befasst, verfügt Bombardier über einen Industriestandort in Vado Ligure, an dem seit 1871 Schienenfahrzeuge gefertigt werden. Der Standort Vado Ligure ist das älteste elektromechanische Werk in Italien und einer der landesweiten Führer in der Herstellung von Schienenfahrzeugen. Bis heute verließen über 1.200 Lokomotiven die Werkshallen.

Positive Bilanz nach 100 Tagen S-Bahn-Linie 2 Pirna - Dresden Flughafen

(06.04.) DRESDEN - Der Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio AG und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) haben nach 100 Tagen Betrieb eine positive Bilanz für die S-Bahn-Linie S 2 gezogen. Seit Mitte Dezember rollen die S-Bahn-Züge zwischen Heidenau/Pirna und dem Bahnhof Dresden-Neustadt auf eigenen Gleisen. Den Flughafenbahnhof Dresden erreichen die elektrisch betriebenen Züge ab Pirna direkt in 46 Minuten. Moderne Doppelstockwagen mit Klimaanlage und verbesserter Sitzplatzgestaltung haben den Reisekomfort deutlich verbessert. Auf der Basis erster Zählungen wird geschätzt, dass sich die Nachfrage auf der neuen S 2 in etwa verdoppelt hat. Werktäglich nutzen demnach mehr als 5.000 Fahrgäste die Direktverbindung zwischen dem Südosten und dem Norden des Dresdner Ballungsraums. Die Auslastung der S 2 im Berufsverkehr liegt nach ersten Reisendenzählungen im Schnitt bei 64 Prozent. Die S-Bahn S 2 verkehrt montags bis freitags zwischen 5 und 18 Uhr bis Heidenau sowie in den Hauptverkehrszeiten von 5 bis 9 Uhr bzw. 14 bis 18 Uhr bis Pirna. In Überlagerung mit der S1 entsteht damit auf dem Abschnitt Dresden – Heidenau/Pirna ein Angebot mit vier Verbindungen pro Stunde. Die Deutsche Bahn und der VVO erwarten weitere Zuwächse im Reisendenaufkommen. Neue Angebote brauchen in der Regel ein bis zwei Jahre, um sich vollständig zu etablieren.

DB testet weitere Loks für den DB AutoZug SyltShuttle

(05.04.) WESTERLAND - Vom 5. bis zum 8. April testet die DB AutoZug GmbH weitere Lokomotiven für den SyltShuttle. Das Modell "ER 20" gehört zur neuesten Generation von dieselelektrischen Lokomotiven der Siemens AG. In der Testreihe werden unter anderem Leistungsstärke und Anfahrzugkraft in Einzel- und Doppeltraktion geprüft. "Nachdem die "Blue Tiger" der Firma Bombardier im stürmischen Januar gezeigt hat, dass sie über die notwendige Kraft verfügt, den SyltShuttle über den Damm zu ziehen, sind wir nun gespannt, wie die "ER 20" sich schlägt", erklärte Peter Usko, Technischer Leiter des DB AutoZug SyltShuttle. Die "ER 20" ist eine 4-achsige Lokomotive mit einem 16-Zylinder-MTU-Motor. Sie hat eine Leistung von 2000 kW und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Bundesweit sind zur Zeit 10 Lokomotiven dieses Typs im Einsatz, unter anderem beim Allgäu-Express zwischen München und Oberstdorf. Baugleiche Lokomotiven verkehren in Österreich unter der Baureihen-Bezeichnung 2016 ("Herkules"). Die Loks konnten bereits unter harten Alltagsbedingungen ihre hohen Zugkräfte, ausgezeichneten Laufeigenschaften und hohe Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Modernste Dieselmotor-Technik und neuartige Schalldämmung machen die "ER 20" zu einer der leisesten und abgasärmsten Dieselloks in Europa.

Die DB AutoZug GmbH plant die Anschaffung von insgesamt sieben neuen Loks bis zum Jahr 2007. Ein Investitionsvolumen von bis zu 20 Millionen EURO ist hierfür vorgesehen. Im Januar liefen bereits Tests mit einer Lok der Firma Bombadier, der "Blue Tiger". Nach der Testreihe mit der ER 20 von Siemens, sind Tests mit dem neuen Lokomotivmodell der Kieler Firma Vossloh und der Class 66 von General Motors geplant.

Bahn stockt Kapazität der Züge nach Rom auf

(05.04.) BERLIN/ WIEN - Nach dem Tod des Papstes will die DB ihre Züge nach Rom für einige Tage auf die maximale Anzahl an Waggons verlängern. Nach Angaben der DB erhöht sich dadurch die Kapazität der Züge um 10 bis 20 Prozent. Seit dem Tod von Johannes Paul II. am Samstag sei die Nachfrage nach Verbindungen in die italienische Hauptstadt leicht gestiegen. Da in den regulären Zügen genug Plätze frei sind, will die Bahn vorerst keine eigenen Sonderzüge nach Rom einsetzen. Auch gebe es noch keine Bestellungen für Sonderzüge durch große Reisegruppen, hieß es.

Die Österreichischen Bundesbahnen fahren am Donnerstag einen Sonderzug nach Rom. Der Zug wird den Wiener Südbahnhof um 18.40 Uhr verlassen und um 8.00 Uhr in Rom eintreffen. Während der Fahrt gibt es in Österreich mehrere Halte und Zusteigmöglichkeiten (Wr. Neustadt, Mürzzuschlag, Bruck/Mur, Leoben, Knittelfeld, Friesach, St. Veit/Glan, Klagenfurt und Villach). Die Rückfahrt erfolgt am Freitag, 8.4., um 20 Uhr. Die Fahrt mit dem Sonderzug werden die ÖBB zu einem ermäßigten Tarif ab 75 Euro anbieten. Bereits seit gestern werden die täglichen Direktzüge EN 235 von Wien nach Rom (ab Wien 19:30 Uhr) mit zusätzlichen Waggons geführt um genügend Sitzplätze zur Verfügung stellen zu können.

Berlin Papestraße: Erster Zug hielt in neuer Bahnhofshalle

(05.04.) BERLIN - Am Montag Morgen um 4 Uhr 23 ist der erste planmäßige S-Bahnzug in die neue Bahnhofshalle des Bahnhofs Berlin Papestraße eingefahren. Damit können die Ringbahn-Nutzer in Richtung Westen (S 41, S 45, S 46, S 47) wieder am Bahnhof Papestraße aussteigen. Seit dem 7. Februar 2005 hatten die Ringbahnzüge Richtung Westen nicht gehalten, um die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteiges vorzubereiten. Mit dem neuen Bahnsteig wird zudem der Umsteigeweg von und zu den Ringbahnzügen Richtung Westen wesentlich verkürzt, denn er liegt direkt über dem Bahnsteig der Nord-Süd-S-Bahnlinien S 2 und S 26. In den letzten Wochen mussten unter anderem die 2.400 Tonnen schwere Stahlkonstruktion der 183 Meter langen und 47 Meter breiten Ringbahnhalle montiert, ein Großteil der 3.700 Quadratmeter Glasflächen eingesetzt, 43.000 Kubikmeter Boden für den neuen Bahndamm bewegt, 6.000 Tonnen Schotter, 1,2 Kilometer Gleis, zwei Weichen und sieben Signale eingebaut sowie eine neue Trafostation zur Stromversorgung der Bahnanlagen errichtet werden.

Nach der Inbetriebnahme des Ringbahngleises Richtung Westen wird nun das Ringbahngleis Richtung Osten zwischen der Naumannstraße und dem ehemaligen S-Bahnbetriebswerk Tempelhof aufgebaut. Dieses Gleis befindet sich auf einer "Insel" zwischen den beiden im Zweieinhalb-Minuten-Takt befahrenen S-Bahngleisen der Ringbahn. Das heißt, der Transport von Materialien und Maschinen ist nur möglich, wenn eines der Ringbahngleise zeitweilig gesperrt wird. Daher fährt die S-Bahn an jeweils vier Nächten in den Wochen bis Mitte Juni auf der Ringbahn zwischen Tempelhof und Schöneberg auf nur einem Gleis und daher nur im 20-Minuten-Takt. Vom 16. April an wird die provisorische, 116 Meter lange Fußgängerbrücke, die den Vorortbahnsteig der S-Bahnlinien S 2 und S 26 mit der Suadicanistraße verbindet, abgebaut. In diesem Bereich muss Baufreiheit für die Fertigstellung der Fernbahnsteige geschaffen werden. Der Abbau der Brücke erfordert zum einen vom 16. bis 19. April 2005 Einschränkungen im S-Bahnverkehr auf den Linien S 2 und S 26 und auf der Ringbahn und zum anderen eine neue Wegeführung für Ein- und Aussteiger sowie Umsteiger aus und in Richtung Tempelhof.

Der neue Umsteigeweg führt vom nördlichen Ende des Vorortbahnsteiges über eine Treppe auf das nördliche Parkdeck und weiter über das Parkdeck und einen provisorischen Treppenabgang an der General-Papestraße zum Werner-Voß-Damm. Von dort werden durch einen Tunnel die Suadicanistraße, der Sachsendamm und der provisorische Ringbahnsteig Richtung Tempelhof erreicht. Bis Mitte Juni wird die Ringbahnhalle komplettiert - von der Glasfassade über die Naturstein-Bodenbeläge bis hin zu den Aufzügen. Am 13. Juni 2005 soll in der Halle das zweite Ringbahngleis in Betrieb gehen. Im Mai 2006 werden dann auch Regional- und Fernverkehrszüge im Bahnhof Papestraße halten können. Die Station wird nach ihrer Inbetriebnahme Berlins zweitgrößter Fern-, Regional- und S-Bahnhof sein. Rund 115 Millionen Euro werden bis dahin in Berlins zweitgrößten Fernbahnhof investiert. Rund 200.000 Menschen täglich werden ihn künftig nutzen.

Tagesspiegel: DB ordnet Kurzarbeit in Bahnwerken an

(04.04.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Montagsausgabe) Probleme mit der Auslastung ihrer Ausbesserungswerke. Ein Unternehmenssprecher sagte der Zeitung, dass an den Standorten Nürnberg und Krefeld derzeit 540 Beschäftigte kurzarbeiten müssen. Die Situation in Nürnberg werde sich voraussichtlich ab Juli entspannen, wenn die angekündigte Erneuerung der ICE-Züge der ersten Generation voll angelaufen sei. Momentan wird hier ein erster Testzug umgebaut. In Krefeld laufe der normale Betrieb allerdings erst ab Januar 2006 wieder an, so der Sprecher weiter. Hier werden die turnusmäßig anfallenden Generaluntersuchungen bei den ICE-Zügen durchgeführt. Momentan besteht hierfür aber kein Bedarf, da die in den vergangenen Jahren angeschafften ICEs noch nicht die nötigen Strecken zurückgelegt haben und erst ab dem kommenden Jahr zur Untersuchung müssen. Der Sprecher betonte, trotz der geringen Auslastung sei es aber in keinem der beiden Werken zu einem Stellenabbau gekommen.

SBB-Shop jetzt online

(04.04.) BERN - Aufgrund zahlreicher Anfragen von Kunden haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einen Shop mit Fan- und Gebrauchsartikeln rund um die Eisenbahn geschaffen. Ab sofort lassen sich im Internet unter www.sbbshop.ch unter den Rubriken "Unterwegs", "1. Klasse", "Bekleidung", "Fan & Fun", "Bücher/DVD", "Uhren" und "Kids" verschiedenste Artikel rund um die SBB und die Bahn bestellen. Angeboten werden über 50 praktische und modische SBB-Artikel für unterwegs und daheim. Das Sortiment reicht von der Reisetasche über das Badetuch, T-Shirts bis hin zum Spiel "Kinderbahnhof" für Kinder. Natürlich fehlen auch die beliebten SBB-Uhren von Mondaine nicht. Die Artikel sind rund um die Uhr per Internet bestellbar und werden bequem nach Hause geliefert.

Zwischen Stralsund und Grimmen ab Montag kein Zugverkehr

(04.04.) SCHWERIN - Wegen Bauarbeiten verkehren auf der Regionalexpress-Linie 5 zwischen Stralsund und Grimmen vom heutigen Montag an keine Züge. Stattdessen werden Busse eingesetzt, wie die DB mitteilte. Die Fahrplanänderungen enden in der Nacht zu Donnerstag. Wegen der längeren Fahrzeiten der Busse sind die planmäßigen Anschlüsse nicht gewährleistet. Reisende aus Neustrelitz/Berlin Richtung Stralsund müssen sich auf gut eineinhalb Stunden längere Fahrzeiten einstellen.

Mobile Zeitungsverkäufer an neun deutschen Bahnhöfen

(02.04.) BERLIN - Die Lektüre einer Zeitung oder Zeitschrift ist für viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil einer Bahnfahrt. Deshalb werden ab Montag im Rahmen eines Pilotprojekts mobile Zeitungsverkäufer auf neun deutschen Bahnhöfen eingesetzt. "Bei kurzen Umsteigezeiten haben die Reisenden oftmals kaum die Möglichkeit, sich in der Bahnhofsbuchhandlung neue Reiselektüre zu kaufen. Entsprechend bieten wir Zeitungen und Zeitschriften direkt vor Ort an. Schließlich wollen wir unsere Kunden während der gesamten Reisekette betreuen", sagt Jürgen Niemann, Vorstand Personal DB Station&Service. Die Bahn arbeitet dabei eng mit den Bahnhofsbuchhändlern zusammen.

Mit ihren leuchtend roten Jacken und ihren Verkaufswagen sind die mobilen Verkäufer leicht zu erkennen. Die Zeitungsverkäufer sind vor allem auf den Bahnsteigen zu finden, wo die Kunden direkt zwischen zwei Fernzügen umsteigen können. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt sind die Bahnhofsbereiche, die beim Umsteigen von vielen Fahrgästen durchlaufen werden. Die mobilen Zeitungsverkäufer sind in Berlin Ostbahnhof und Zoologischer Garten, Kassel-Wilhelmshöhe sowie den Hauptbahnhöfen von Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hannover, Mannheim, Nürnberg und Stuttgart im Einsatz. Verläuft die bis Ende Mai geplante Aktion erfolgreich, soll der Verkauf auf weitere Bahnhöfe ausgedehnt werden.

DB offenbar kurz vor Verkauf von Scandlines-Anteilen

(02.04.) KOPENHAGEN (dpa/ eig. Ber.) - Die DB steht nach Medienberichten kurz vor dem Verkauf ihrer Anteile an der deutsch-dänischen Ostseereederei Scandlines. Wie die Kopenhagener Zeitung Berlingske Tidende am Freitag berichtete, wollen Bahnchef Hartmut Mehdorn und Dänemarks Verkehrsminister Flemming Hansen am Montag Einzelheiten einer Aktienübernahme besprechen. Als aussichtsreichster Anwärter auf die 50 Prozent Anteile der Bahn gilt die dänische Privatreederei DFDS. Eine Bahn-Sprecherin dementierte in Berlin, dass es am Montag ein Treffen zwischen dem Mehdorn und dem dänischen Minister kommen werde. Grundsätzlich habe die Bahn aber bereits seit längerer Zeit die Absicht, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und sich aus Beteiligungen zurückzuziehen.

Schienen-Güterverkehr in Österreich legt weiter zu

(02.04.) WIEN - Der Bahn-Güterverkehr in Österreich hat im vergangenen Jahr 2004 weiter zugelegt. Wie der ORF berichtet, wurden 2004 fast 87,5 Millionen Tonnen Güter von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und Privatbahnen quer durch das Land transportiert. Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber 2003. Die gesamte Transportleistung erhöhte sich dem Bericht zufolge auf der Inlandstrecke um 1,1 Mrd. oder 6,3 Prozent auf 17,9 Mrd. Tonnenkilometer. Zwischen Österreich und den alten EU-Ländern wurden 23,3 Mio. Tonnen Güter im grenzüberschreitenden Güterverkehr transportiert. Auf den Warenaustausch zwischen Österreich und den neuen EU-Ländern bzw. Nicht-EU-Ländern entfielen 25,7 Mio. Tonnen bzw. 52,4 Prozent des gesamten grenzüberschreitenden Transportaufkommens.

ÖBB weiten ihr Billigticket-Kontingent aus

(02.04.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) weiten erneut ihr Kontingent an SparSchiene Tickets aus. Ab sofort ist auch die französische Metropole Paris im SparSchiene Angebot enthalten und damit bereits ab 29 Euro erreichbar. Die SparSchiene Züge nach Frankreich sind der EN 262 (Wien Westbf ab 20.34, Salzburg Hbf ab 23.57, Paris Est an 10.28) sowie der EN 263 (Paris Est ab 17.17, Salzburg Hbf an 04.44, Wien Westbf an 08.30). Das ÖBB SparSchiene Angebot gibt es seit Juni 2003 und wurde seither sukzessive ausgeweitet. Mittlerweile sind über 100 Städte in Deutschland, Italien, Ungarn, Polen, der Schweiz und ab sofort auch Frankreich ab 29 Euro erreichbar. Im gesamten Jahr 2005 stehen den Bahnkunden damit knapp 640.000 SparSchiene Tickets zur Verfügung. Die ÖBB bieten mit der SparSchiene Preise die "all inclusive" sind - d.h. es kommen keinerlei Gebühren, Taxen oder Buchungspauschalen mehr hinzu. Die SparSchiene Angebote gibt es für den Sitzwagen ebenso wie für Liege- und Schlafwagen (Sitzwagen 29 Euro, Liegewagen 6er-Belegung 39 Euro - inkl. Frühstück, Liegewagen 4er-Belegung 49 Euro - inkl. Frühstück, Schlafwagen Touristen 59 Euro - inkl. Frühstück, Schlafwagen Double 69 Euro - inkl. Frühstück, Schlafwagen Single nur 129 Euro - inkl. Frühstück). Nähere Informationen und Buchungsmöglichkeiten im MobilitätsCallCenter der ÖBB unter 05-1717.

Mit dem OstseeTicket aus Berlin und Brandenburg ans Meer

(02.04.) SCHWERIN - Mit dem OstseeTicket und dessen günstigen Konditionen kamen seit 1999 zahlreiche Kurzurlauber aus dem Raum Berlin und Brandenburg in der Sommersaison an die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Dieses Ticket wird nun im siebenten Jahr ab 1. April 2005 wieder angeboten, jetzt neu auch für die Wintersaison. "Durch die Bereitstellung des OstseeTickets hat die DB einen nicht unerheblichen Anteil an der positiven Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns auf einen bundesweiten Spitzenplatz im Tourismus. Die steigende Anzahl der Urlauberinnen und Urlauber, die mit diesem Ticket unser Land besuchen, knüpft an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre an," begrüßt die Präsidentin des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, die Weiterführung des Angebotes in diesem Jahr. Im Jahr 2004 nutzten mehr als 52.000 Reisende das OstseeTicket, damit fast 12 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Anzahl der damit gebuchten Übernachtungen erhöhte sich um 104 Prozent auf 775 Hotelübernachtungen. Im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl wurde ermittelt, dass 10 Prozent der Besucher aus Berlin und Brandenburg mit der Bahn angereist waren. Eine durchgeführte Reisendenbefragung in den Zügen ergab, dass etwa 70 Prozent das Ticket für einen Kurzurlaub nutzten.

Ab dem 1. April 2005 bis zum 31. März 2006 ist das OstseeTicket zum Festpreis von nur 39 Euro an DB Fahrkartenautomaten oder über das Internet erhältlich. Im personenbedienten Verkauf in den DB ReiseZentren, DB Agenturen und S-Bahn Kundenzentren kostet das Ticket 41 Euro. Das OstseeTicket gilt für die Hin- und Rückfahrt innerhalb von 9 Tagen in der 2. Klasse für bis zu fünf Personen. Dabei zahlt die erste Person 39 bzw. 41 Euro, die Mitfahrer zahlen nur je die Hälfte. Kinder in Begleitung von mindestens einem Eltern- bzw. Großelternteil oder deren Lebenspartnern fahren kostenlos mit (Eintragung in Fahrkarte erforderlich). Es gilt zu ausgewählten Zielbahnhöfen entlang der Ostseeküste in allen IC- und EC-Zügen, im UsedomExpress ab Potsdam bis nach Ahlbeck Grenze sowie in den Nahverkehrszügen der DB, der Usedomer Bäderbahn GmbH (UBB) und der Ostmecklenburgischen Eisenbahn (OME).

In Verbindung mit dem OstseeTicket bieten die InterCityHotels Stralsund, Rostock und Schwerin und die Hotels der Steigenberger Gruppe in Rostock, Stralsund, Wismar und Zingst sowie auf Rügen preiswerte Übernachtungen für 39 Euro pro Person im Doppelzimmer je nach Verfügbarkeit an. Diese sind buchbar über 03831-2020. Zahlreiche attraktive Ermäßigungen vor Ort garantieren einen rundum abwechslungsreichen Kurzurlaub am Meer. Die Zusatzangebote, wie Schiffsfahrten auf der Ostsee, der Besuch der Ostseefestspiele auf der Seebühne Stralsund, des Nationalpark-Zentrums Königsstuhl oder die Landrover-Erlebnisreise über die Insel Usedom, gelten bis zum 30. September 2005. Für die Wintersaison wird dann ein der Jahreszeit angepasstes Programm angeboten. Das OstseeTicket und weitere Informationen sind in den DB ReiseZentren, in allen DB Agenturen an den DB Fahrkartenautomaten, in den Kundenzentren und Fahrkartenausgaben der S-Bahn Berlin GmbH sowie telefonisch über 11 8 61 (gebührenpflichtig*) und online unter www.bahn.de erhältlich.

SWT/ Ländertickets: Künftig nur noch mit Name gültig

(01.04.) BERLIN - Die DB will gegen den Missbrauch beim Schönen-Wochenend-Ticket (SWT) bzw. bei den Ländertickets vorgehen. Deswegen sind Reisende ab dem heutigen Freitag verpflichtet, vor Fahrtantritt Namen und Vornamen in das dafür vorgesehene Feld der Fahrkarte einzutragen. Die DB weist ferner darauf hin, dass Fahrgäste im Rahmen der Fahrkartenkontrolle aufgefordert werden können, ihre Identität mittels eines amtlichen Lichtbildausweises nachzuweisen. Bei mehreren gemeinsam reisenden Personen ist diese Pflicht auf den Reisenden mit der längsten Reisestrecke beschränkt. Außerdem werden die Tickets mit einem zusätzlichen Aufdruck versehen, der anzeigt, dass das Ticket nicht übertragbar ist. Da die Änderungen zum 1. April noch nicht in allen Verkaufssystemen (z.B. Nahverkehrsautomaten von Verbünden) umgesetzt werden konnten, entfallen diese Verpflichtungen, falls noch kein Namensfeld vorhanden sein sollte. Mit der Maßnahme will die DB die trotz Verbots weit verbreitete Praxis unterbinden, dass die Gruppengröße während der Fahrt erweitert wird oder die Tickets weiterverkauft werden.

Wichtiges Etappenziel am Bahnhof Papestraße erreicht

(01.04.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 4. April, ergeben sich für umsteigende Fahrgäste am S-Bhf. Papestraße erhebliche Verbesserungen. Mit der Fertigstellung des ersten endgültigen Gleises in der neuen Ringbahnhalle können die Züge der Linien S41, S45, S46 und S47 Richtung Schöneberg wieder zum Ein- und Aussteigen halten. Der neue Bahnsteig liegt westlich verschoben genau über den Gleisen der Linien S2 und S26. Dies ermöglicht kurze und bequeme Umsteigewege. Ab Mitte Juni halten auch die Ringbahnzüge Richtung Osten am neuen Bahnsteig. Die Station wird behindertengerecht mit Fahrtreppen und Aufzügen ausgestattet. Die Anbindung der neuen Ringbahnhalle an das Gleisnetz erfordert am Wochenende (Freitag, 1. April, 20 Uhr, bis Sonntag, 3. April, Betriebsschluss) Einschränkungen für die Ringbahnlinien S41, S42, S45, S46 und S47. Zwischen Tempelhof und Schöneberg besteht Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt. Am Bahnhof Papestraße halten die Züge in beiden Richtungen. (Sonntag, 2. April, 1 Uhr bis 8 Uhr besteht Ersatzverkehr mit Bussen).

Der Bahnhof Papestraße wird nach seiner Inbetriebnahme im Mai 2006 Berlins zweitgrößter Fern-, Regional- und S-Bahnhof sein. Die Station verfügt dann über 8 Bahnsteiggleise, von denen Züge u.a. nach München, Leipzig und Hamburg sowie die S-Bahnen auf dem Ring und in Nord-Süd-Richtung fahren. Rund 115 Millionen Euro werden bis dahin in Berlins zweitgrößten Fernbahnhof investiert. Rund 200.000 Menschen werden den Bahnhof Papestraße täglich nutzen.

BMW: Bahn unterliegt Lkw

(01.04.) STEYR - BMW Motoren hat nach einem Bericht der "OöNachrichten" seine Motorenlieferung großteils von der Schiene auf die Straße verlagert. Nur noch die Motoren, die nach Übersee geliefert würden, seien per Bahn unterwegs, die anderen für die bayerischen BMW-Werke würden nun per Lkw geliefert. Grund sei, dass so die Autokäufer später noch Änderungen in der Fahrzeugausstattung vornehmen könnten. Die Schiene könne die durch den neuen BMW-Kundenservice engeren Zeitvorgaben beim Transport nicht mehr erfüllen. Mit der täglichen Verbindung ab Steyr um 17:30 und Ankunft um acht am nächsten Morgen in Bayern sei die Bahn nicht mehr konkurrenzfähig. Stattdessen verlassen jetzt laut "OöNachrichten" täglich 30 bis 40 Lkws das Motorenwerk in Steyr und sind sechs Stunden später in Dingolfing oder Regensburg.

23 Verletzte bei Zugunglück in Nordspanien

LEÓN (dpa) - Bei der Entgleisung eines Schnellzuges nahe León in Nordspanien sind 23 Passagiere leicht verletzt worden. Als Unglücksursache wird überhöhte Geschwindigkeit vermutet, berichtet das Fernsehen. Sieben der Waggons sprangen aus den Schienen, einer davon fing Feuer. Mehrere Krankenwagen und ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die übrigen 200 Reisenden setzten die Fahrt mit Bussen fort. Der Zug befand sich auf dem Weg von Gijón nach Alicante an der Costa Blanca.

Neue S-Bahnen auf den Linien S 1 und S 5

(01.04.) FRANKFURT/Main - Im Rahmen der Angebotsoffensive "Mainway 66" werden ab 3. April auch die S-Bahnen des Verdichtungstaktes auf den Relationen Hochheim - Offenbach-Ost bzw. Hattersheim/Frankfurt-Höchst - Frankfurt Hbf mit Fahrzeugen der neuen Baureihe ET 423 gefahren. Damit ist die Linie S1 vollständig auf die neue Fahrzeugbaureihe umgestellt. Darüber hinaus werden ab kommenden Sonntag sämtliche Bahnen der Linie S 5 an Samstagen und Sonntagen mit den neuen ET 423 gefahren. Ab Sonntag, 3. April, fahren alle S-Bahnen der Linie S1 in Ober-Roden eine Minute später ab. Die Zeiten an den übrigen Stationen ändern sich nicht.