Pro Streckenabschnitt des Schienennetzes fährt alle 17 Minuten ein Zug

(30.04.) WIESBADEN - Auf den 2.876 Streckenabschnitten des deutschen Schienennetzes fuhr im Jahr 2005 im Durchschnitt alle 17 Minuten ein Personen- oder Güterzug. Das zeigt eine neue Erhebung des Statistischen Bundesamtes zur Auslastung des Schienennetzes, die in der vergangenen Woche vorgestellt wurde. Dabei wurde das insgesamt 38.200 Kilometer lange Schienennetz in Abschnitte unterteilt, deren Länge (Luftlinie) zwischen 20 Metern (um große Knotenpunkte) und 68 Kilometern (zwischen Fulda und Kassel-Wilhelmshöhe) variiert und die mehrere parallele Gleise umfassen können. Durchschnittlich fahren auf diesen Streckenabschnitten 30.800 Züge im Jahr, daraus errechnet sich die oben aufgeführte Fahrfrequenz von fast vier Zügen pro Stunde und Streckenabschnitt.

Das deutsche Schienennetz wird in erster Linie vom Personenverkehr genutzt. Insgesamt fuhren 89 Millionen Züge im Jahr 2005 auf den einzelnen Netzabschnitten, 69 Millionen davon waren Personenzüge (in Ballungsräumen vor allem S-Bahnen). Am häufigsten durchfuhren Züge dabei Bereiche im Umfeld von Eisenbahnknotenpunkten. Ganz vorn lagen die Verbindungen München Hauptbahnhof - München Pasing, München Hauptbahnhof - München Ost, auf denen alle zwei Minuten ein Personenzug verkehrte (324.000 Zugbewegungen im Jahr 2005). Insgesamt wurden 2.707 Netzabschnitte im Personenverkehr genutzt. Davon wurden 389 Abschnitte mindestens alle sechs Minuten von einem Zug passiert (mehr als 50.000 Fahrten im Jahr), weitere 840 Strecken wiesen zwei bis sechs Züge pro Stunde (20.000 bis unter 50.000 Fahrten) auf und 628 Netzabschnitte kamen auf ein bis zwei Züge pro Stunde (zwischen 10.000 und unter 20.000 Fahrten im Jahr).

Der Güterverkehr frequentierte das deutsche Schienennetz mit insgesamt 18 Millionen Fahrten auf den Netzabschnitten. Besonders hoch war hierbei die Fahrhäufigkeit um Köln (zum Teil alle sieben Minuten ein Zug) sowie im Großraum Hannover (alle neun Minuten). Güterverkehr gab es auf insgesamt 2.554 Netzabschnitten. Davon wurden 18 Trassenbereiche von Zügen mindestens alle sechs Minuten passiert (mehr als 50.000 Fahrten im Jahr), weitere 289 Abschnitte verzeichneten zwei bis sechs Züge pro Stunde (20.000 bis unter 50.000 Fahrten) und 328 Streckenteile wurden circa ein- bis zweimal pro Stunde (10.000 bis unter 20.000 Güterzugbewegungen im Jahr 2005) passiert. Sonstige Züge (zum Beispiel Mischverkehre, Dienstzüge) durchfuhren Netzabschnitte insgesamt eine Million Mal.

Rund 80 Millionen Kunden 2006 in Zügen von DB Regio in Niedersachsen und Bremen

(30.04.) HANNOVER - Im vergangenen Jahr nutzten rund 80 Millionen Kunden in Niedersachsen und Bremen die Regionalzüge und S-Bahnen der DB Regio AG. "Wir hatten damit 2,9 Millionen Fahrgäste auf den vergleichbaren Linien mehr als im Jahr 2005 an Bord unserer Züge. Das ist ein Zuwachs von 3,6 Prozent und ein gutes Ergebnis unserer Bemühungen um neue Angebote, kürzere Fahrzeiten und mehr Service", so Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Niedersachsen/Bremen. Auch die S-Bahn Hannover hat 2006 ihre Erfolgsstory fortgesetzt. Hier gab es Fahrgastzuwächse von rund 21 Prozent. Mit einem hohen Grad an Pünktlichkeit und zusätzlicher Servicebegleitung nach 21 Uhr hat sich die Reisendenzahl bei der S-Bahn mehr als verdoppelt. Täglich benutzen rund 60.000 Fahrgäste die S-Bahn in der Region Hannover. Insgesamt nutzen täglich rund 220.000 Pendler die Regionalzüge und S-Bahnen der Deutschen Bahn AG in Niedersachsen und Bremen.

Das seit Mitte 1999 eingeführte Länderticket Niedersachsen wurde insbesondere nach der Expo ab 2001 sehr gut von den Kunden angenommen. Erheblich dazu beigetragen hat die Einführung des Single-Tickets ab Mitte Dezember 2003 und die Wochenendöffnung ab November 2005. Die Verkaufszahlen konnten im Jahr 2004 um ca. 99 Prozent und 2006 um ca. 56 Prozent  im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gesteigert werden. Erfolgreich waren auch das Niedersachsen-Ticket Single, das Semesterticket mit rund sieben Prozent Steigerung und das Schülerferienticket, ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, mit rund zwölf Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Gleichzeitig konnte im letzten Jahr eine weitere Steigerung der Kundenzufriedenheit festgestellt werden. 53 Prozent der Nahverkehrskunden gaben der DB Regio AG in Niedersachsen und Bremen im vergangenen Jahr die Note "gut" oder "sehr gut". Diese Bewertung liegt über dem Bundesdurchschnitt. Die steigende Zufriedenheit basiert nicht zuletzt auch auf der Beschaffung und dem Einsatz neuer komfortabler Fahrzeuge. So wurden im Harz-Weser-Netz 27 neue, klimatisierte Dieseltriebwagen vom Typ VT 648 in Dienst gestellt. Auf der Emslandlinie von Münster nach Emden fahren seit vergangenem Jahr 28 modernisierte Doppelstockwagen. Die steigende Zufriedenheit lässt sich auf diesen Strecken auch im Anstieg der Fahrgastzahlen zeigen: im Harz-Weser-Netz und in der Emslandlinie konnte die DB Regio AG im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum von rund 10 Prozent verzeichnen.

DB Regio beschäftigt in Niedersachsen und Bremen rund 2090 Mitarbeiter. Täglich fahren etwa 2100 der roten DB-Nahverkehrszüge und S-Bahnen auf rund 2.750 Kilometern Streckennetz und bedienen dabei 377 Bahnhöfe und Haltepunkte. DB Regio fährt in Niedersachsen und Bremen auf 43 Linien, davon 11 als Regional-Express (RE), 27 als Regionalbahnen (RB) sowie fünf S-Bahnen.

S7 ab Hauptbahnhof hält wieder in Frankfurt-Stadion

(30.04.) FRANKFURT/Main - Ab dem heutigen Montag hält die S7 von Frankfurt Hauptbahnhof nach Riedstadt Goddelau wieder in Frankfurt-Stadion. Der Halt der S7 Richtung Goddelau war seit Mai 2005 nicht mehr möglich, da zur Beschleunigung der Bauarbeiten vor der WM 2006 der Abriss des Bahnsteigs 2 im Stadion-Bahnhof erforderlich war. Der zur WM neu errichtete Bahnsteig an Gleis 4/5 wurde jetzt an die Riedbahn angebunden, so dass ab Montag der Bahnhof Stadion aus Richtung Hauptbahnhof auch wieder mit der S7 erreichbar ist.

Behinderungen auf Bahnstrecke Hanau - Fulda nach Böschungsbrand

(30.04.) HANAU - Wegen mehrerer Böschungsbrände entlang der Bahnstrecke Hanau-Fulda zwischen den Bahnhöfen Wächtersbach und Schlüchtern ist es am Sonntag zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr gekommen. Der Fernverkehr wurde entweder ab Kassel über Gießen nach Frankfurt am Main umgeleitet oder ab Fulda über Aschaffenburg. Die Züge des Nahverkehrs fuhren jeweils bis zur Sperrung und wieder zurück. Die gesperrte Strecke wurde mit Ersatzbussen überbrückt. Auslöser der Brände war laut Bahnsprecher vermutlich ein Güterzug. Entweder wegen blockierender Bremsen oder wegen Problemen an einer Achse sei es wahrscheinlich zu Funkenflug gekommen, der das völlig ausgetrocknete Gras entzündet habe.

Über 27 Millionen Kunden 2006 in Zügen von DB Regio in Schleswig-Holstein

(28.04.) KIEL - Im vergangenen Jahr nutzten über 27 Millionen Kunden in Schleswig-Holstein die Regionalzüge der Regionalbahn Schleswig-Holstein  (RB SH). "Neue Doppelstock-Wagen zwischen Hamburg und Lübeck, modernisierte Dieseltriebwagen und ein dichtes Nahverkehrsangebot im integrierten Taktfahrplan bieten Reisenden in Schleswig-Holstein einen hohen Fahrkomfort", so Edward Jendretzki, Leiter der RB SH. "Wir konnten im vergangenen Jahr einen Anstieg der Fahrgastzahlen um 5 Prozent verzeichnen." Insgesamt nutzen täglich rund 50.000 Pendler die Regionalzüge der DB in Schleswig-Holstein.

Seit Ende Mai 2006 fahren 28 moderne Doppelstockwagen (Dostos) auf der Strecke Hamburg - Lübeck. Auch hier gab es Fahrgastzuwächse. 98 Prozent aller Kunden fühlen sich "wohl" oder "sehr wohl", so lautet das Ergebnis einer Umfrage unter den Kunden der neuen Doppelstockzüge. Es wurden insbesondere die Klimaanlage sowie die Laufruhe der Fahrzeuge gelobt. Mit 17 modernisierten Dieseltriebwagen bietet die RB SH auch auf anderen Strecken seit 2006 ein angenehmes Fahrgefühl. Jeder Zug verfügt über 131 Sitzplätze in der 2. Klasse und 12 Sitzplätze in der 1. Klasse. Im Mehrzweckraum im Einstiegsbereich des Dieseltriebzugs ist Platz für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle. Am Einstieg gibt es eine manuell zu bedienende Übergangsrampe, die mobilitätseingeschränkten Reisenden den Zugang erleichtert. Die zuverlässigen Fahrzeuge fahren z.B. zwischen Kiel, Lübeck und Bad Kleinen, zwischen Lübeck und Lüneburg sowie zwischen Lübeck und Puttgarden. Die Regionalbahn Schleswig-Holstein investierte rund 2,75 Millionen Euro in die Modernisierung der Triebwagen.

DB Regio beschäftigt in Schleswig-Holstein und Hamburg rund 760 Mitarbeiter. Täglich fahren etwa 700 der roten DB-Nahverkehrszüge auf rund 875 Kilometern Streckennetz und bedienen dabei 80 Bahnhöfe und Haltepunkte. DB Regio fährt in Schleswig-Holstein auf 18 Linien.

DB Museum inszeniert Stars der Schiene neu

(28.04.) NÜRNBERG - Nach zweimonatiger Erneuerung ist die Fahrzeughalle im DB Museum ab diesem Wochenende wieder für Besucher zugänglich. Die Zeugen deutscher Eisenbahngeschichte präsentieren sich nun in zeitgemäßen Lichtinszenierungen. Dabei reihen sich Lokomotiven und Wagen aus der Zeit von 1835 bis 1909 eng aneinander und werden eindrucksvoll von unten angestrahlt. Die Salonwagen des Märchenkönigs Ludwig II. von Bayern und des Reichskanzlers Otto von Bismarck werden vor neuer Kulisse am Fürstenbahnsteig gezeigt. Der Prunk des Königszugs und die Schlichtheit des Bismarck-Wagens spiegeln die unterschiedlichen Charaktere ihrer Besitzer wider. Großformatige Bilderfolgen unterstützen diesen Kontrast.

Um die technische Funktionsweise von Dampflokomotiven besser nachvollziehen zu können, zeigt das DB Museum die in den 1920er Jahren der Länge nach aufgeschnittene "Nordgau". Sie ist die älteste erhaltene deutsche Lokomotive und wurde 1853 gebaut. Farbige Lichtbänder können von den Besuchern per Knopfdruck aktiviert werden, um nachvollziehen zu können, wie Hitze und Dampf erzeugt werden. "Mit dieser Inszenierung in unserer Fahrzeughalle ist die Erneuerung der Dauerausstellung zu zwei Jahrhunderten Bahngeschichte abgeschlossen", freut sich der Leiter des DB Museums, Dr. Jürgen Franzke. "Damit konnten wir die Attraktivität des Firmenmuseums der Deutschen Bahn weiter steigern." Bis zum Jahresende ist auch eine Neugestaltung der bei Kindern und Familien beliebten Eisenbahn-Erlebniswelt vorgesehen.

Das DB Museum in der Nürnberger Lessingstraße 6 liegt nahe dem Hauptbahnhof und ist dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 4 Euro Eintritt, bei Anreise mit Fahrscheinen der DB und des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) nur 3 Euro. Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren zahlen 2 Euro.

Bahn: Boom bei Verkauf von Online-Tickets

(28.04.) BERLIN - Die DB verzeichnet einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge einen Boom beim Verkauf von Online-Tickets. Täglich würden zwischen 40000 und 50000 Tickets über das Internet verkauft, sagte Reinhold Pohl, bei der DB für E-Commerce zuständig, der Zeitung. Das Internet sei längst einer der wichtigsten und am stärksten wachsenden Verkaufskanäle. Rund 17 Prozent aller Bahntickets würden heute online gekauft, bei Firmenkunden liege der Anteil bei mehr als 30 Prozent. Seit 2002 sei der Umsatz im Online-Handel von 40 Millionen auf 590 Millionen Euro 2006 gestiegen. In wenigen Jahren soll die Milliarden-Grenze übertroffen werden.

HSB: Planeinsätze für historischen Triebwagen "NWE T3"

(28.04.) WERNIGERODE - Aufgrund der diesjährigen Hauptuntersuchungen an den Neubau-Triebwagen 187 016 - 019 (Baujahr 1999) setzt die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) derzeit den ansonsten ausschließlich für Sonderzugeinsätze vorgehaltenen Schlepptriebwagen 187 025 (Baujahr 1939) gelegentlich im Planverkehr ein. Der äußerlich als "T3" im dunkelroten Design der ehemaligen Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn (NWE) verkehrende Schlepptriebwagen wird dabei sporadisch von Wernigerode aus vor den Zugpaaren 8901/8902 (Wernigerode ab 7:10 Uhr) sowie 8905/8906 (Wernigerode ab 16:10 Uhr) nach Eisfelder Talmühle und zurück, zusammen mit einem Personenwagen, eingesetzt.

Der T3 ist heute als letzter der drei ursprünglich von der NWE in den Jahren 1935 bis 1939 beschafften Schlepptriebwagen (T1 – T3) erhalten. Nach dem 2. Weltkrieg in das Nummernschema der Deutschen Reichsbahn als VT 137 566 eingereiht wurde das Fahrzeug seit Mitte der 1960´er Jahre nur noch als Hilfsgerätewagen in Arbeitszügen eingesetzt und im Jahre 1977 abgestellt. Die betriebsfähige Aufarbeitung wurde erst im Jahre 1993 durch die HSB bei der MaLoWa (Benndorf) mit einer äußerlichen Herrichtung als "NWE T3" in Auftrag gegeben. Zwei Jahre später war der bei Eisenbahnfreunden sehr beliebte Triebwagen dann wieder einsatzbereit und bekam nach technischen Problemen im Jahre 1999 eine neue Motorenanlage. Die nächsten Planeinsätze des historischen Schlepptriebwagens erfolgen voraussichtlich am 28.04. (8901/8902) sowie am 10.05.2007 (8901/8902).

DB: Magnetbahnprojekt München auf gutem Weg

(28.04.) MÜNCHEN - Die Vorbereitungen für das geplante Magnetbahnprojekt München Hauptbahnhof - Flughafen gehen nach Ansicht der DB planmäßig weiter. Die DB Magnetbahn, eine Tochter der DB, werde das laufende Planfeststellungsverfahren weiter vorantreiben, hieß es am Freitag in einer Pressemitteilung. Mit einem Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes rechnet die DB-Tochter noch in diesem Jahr. Die DB AG treibe das Projekt in der Erwartung weiter voran, dass die Fragen zur Aufteilung der Finanzierung zwischen Bund und Freistaat Bayern zeitnah zum Abschluss gebracht würden, hieß es. Bei einer Aufsichtsratssitzung der Gesellschaft am Freitag in München zeigte sich der Vorsitzende des Gremiums, DB-Chef Hartmut Mehdorn, mit dem Fortschritt des Projektes zufrieden. "Nach der Genehmigung des Sicherheitskonzeptes sind wir weiter auf einem guten Weg. Die Münchner Magnetschnellbahn ist nicht nur ein industriepolitisches Leuchtturmprojekt. Sie ist verkehrlich die für München beste Lösung und passt hervorragend zur Deutschen Bahn als innovativer Mobilitätsdienstleister", sagte Mehdorn.

Dem Aufsichtsrat der DB Magnetbahn GmbH gehören neben der Deutschen Bahn AG auch Vertreter des Flughafens München, des Bundes und des Freistaats Bayern an. Bund und Freistaat Bayern erklärten am Freitag übereinstimmend ihre feste Absicht, die Fragen zur Gesamtfinanzierung zeitnah zu einem positiven Abschluss zu bringen. "Dies ist ein positives Signal, das für den weiteren Verlauf des Projektes von entscheidender Bedeutung ist. Die Deutsche Bahn AG ist zuversichtlich, dass der Absichtserklärung der Öffentlichen Hand rechtzeitig zählbare Ergebnisse folgen", sagte Mehdorn.

Bald reduzierter Mehrwertsteuersatz im Bahn-Fernverkehr?

(27.04.) BERLIN - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich am Donnerstag dafür ausgesprochen, die Mehrwertsteuer für Fahrscheine im Fernverkehr der Bahn zu halbieren. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Bahn vor allem im Vergleich zum Flugzeug konkurrenzfähiger wird", sagte er der "BILD"-Zeitung. Auf Flugbenzin gibt es keine Steuer, aber die Bahn muss beim Verkauf von Ferntickets die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent abführen. DB-Chef Hartmut Mehdorn begrüßte den Vorstoß und kündigte an, eine entsprechende steuerliche Entlastung würde die Bahn "im vollen Umfang an die Kunden weitergeben". "Der Vorschlag von Herrn Gabriel geht in die richtige Richtung", sagte Mehdorn. Mit einer halbierten Mehrwertsteuer im Bahn-Fernverkehr könnte zumindest ein Teil der Wettbewerbsnachteile aufgrund steuerlicher Ungleichbehandlung abgebaut werden. Zwischen Köln und Berlin beispielsweise würde ein Flugticket 23 Euro mehr kosten, wenn die Fluggesellschaften dieselben Energiesteuern wie die Bahn bezahlen müssten, teilte die DB mit.

Bei einer Regierungserklärung zum Klimaschutz am Donnerstag erwähnte Gabriel die Senkung des Mehrwertsteuersatzes allerdings nicht. Das Schienenbündnis Allianz pro Schiene zeigte sich daher enttäuscht. Nach Ansicht des Bündnisses hat sich Gabriel mit dieser Forderung im Kabinett offenbar nicht durchsetzen können. Gabriel habe im Bundestag lediglich eingeräumt, dass jeder Fluggast im Vergleich zum Bahnfahrer die fünffache Klimabelastung produziere. Dennoch müssten Airlines im Gegensatz zur Bahn keine Mineralölsteuer, keine Ökosteuer und bei grenzüberschreitenden Flügen auch keine Mehrwertsteuer zahlen, Bahnkunden ab 50 Kilometern dagegen die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent.

Kooperationsvertrag zur Verbesserung der S-Bahn-Infrastruktur in der Region Rhein-Main

(27.04.) FRANKFURT/Main - Vertreter vom Land Hessen, des Rhein-Main-Verkehrsverbunds und der Bahn haben am Donnerstag den gemeinsam ausgearbeiteten Kooperationsvertrag S Bahnplus unterzeichnet. Dadurch soll eine höhere Leistungsfähigkeit und eine bessere Pünktlichkeit der S-Bahn Rhein-Main erreicht werden. Zu den Projekten, deren Umsetzung geprüft oder geplant werden sollen, gehören Um- und Ausbauten der Gleisanlagen in einem Gesamtvolumen von bis zu 33 Millionen Euro, Kapazitätserhöhungen auf stark befahrenen Abschnitten von bis zu 6 Millionen Euro sowie Optimierungen der Leit- und Sicherungstechnik von bis zu 0,5 Millionen Euro, die eine flexiblere Betriebsführung und schnellere Einfahrten ermöglichen könnten. Zur Umsetzung der Rahmenvereinbarung S-Bahnplus werden die Vertragspartner sukzessiv Planungsvereinbarungen sowie Bau- und Finanzierungsverträge für die einzelnen Maßnahmen abschließen.

Seit 1978 bildet die S-Bahn das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Seitdem wurde das S-Bahn-Liniennetz stetig ausgeweitet: 1980 über den neuen Flughafen Regionalbahnhof bis Mainz und Wiesbaden, 1983 bis zur Station Konstablerwache, 1990 nach Frankfurt Süd, 1992 zu den Stationen Mühlberg und Stresemannallee, 1995 über die City-Trasse Offenbach nach Hanau, 1997 nach Langen und Darmstadt, 2002 bis Riedstadt-Goddelau und 2003 in den Rodgau nach Dietzenbach und Ober Roden. Der Neubau einer eigenen S Bahn-Infrastruktur nach Bad Vilbel bzw. weiter nach Friedberg und nordmainisch nach Hanau soll in den kommenden Jahren folgen.

SBB: 20 000 Fahrten mit ETCS-Führerstandssignalisierung

(27.04.) BERN - Nach rund sechs Wochen Vollbetrieb mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS Level 2 auf der Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist zieht die SBB eine positive Bilanz: Die Systemstabilität entspricht den hohen Anforderungen. Zusammen mit den Industriepartnern ist es erstmals gelungen, ETCS im dichten Verkehr mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen vollumfänglich einzusetzen. Um die Risiken bei der Einführung dieser neuen Technologie auf dem Herzstück des schweizerischen Schienennetzes zu kontrollieren, wählte die SBB bei der NBS eine etappenweise Inbetriebnahme. Ermöglicht wurde dies durch eine technische Rückfallebene mit Außensignalen für den Betrieb mit maximal 160 km/h. Die SBB erhielt damit in der Einführungsphase die Möglichkeit, je nach Bedarf sehr rasch und einfach von einem auf das andere Signalsystem zu wechseln.

Das schrittweise Vorgehen bei der Einführung einer neuen Technologie auf einem zentralen Abschnitt des SBB Netzes habe sich sehr bewährt, sagte Arnold Trümpi, Leiter des Bereichs ETCS bei der SBB. Seit Anfang Juli 2006 sind knapp 20 000 Züge im fahrplanmäßigen Betrieb über die NBS gefahren. In der letzten Woche verkehrten 1700 von 1730 geplanten ETCS-Reise- und Güterzügen über die NBS. 30 Züge (1,7%) musste die SBB aus technischen oder betrieblichen Gründen über die Stammlinie leiten. Von Montag- bis Mittwochmittag dieser Woche stellte die SBB vom ETCS-Vollbetrieb auf die Rückfallebene mit Aussensignalen um, nachdem beim Test des GSM-R-Ersatzsystems bei mehreren Zügen Probleme bei der Funkdatenübertragung auftraten. Die Fehler konnten behoben werden. Der GSM-R-Test war wichtig, um das Gesamtsystem auch im Hinblick auf die Betriebsaufnahme im Lötschberg-Basistunnel unter Last zu prüfen.

Ende Juni 2007 ist das Stellwerk für die Neubaustrecke entsprechend ausgerüstet, um die Höchstgeschwindigkeit im kommerziellen Betrieb mit ETCS von 160 auf 200 km/h anzuheben. Die fahrplanmäßige Erhöhung der Geschwindigkeit ist auf den 9. Dezember 2007 geplant. Ab diesem Zeitpunkt verkürzt sich die Reisezeit Bern - Zürich um zwei Minuten, jene Zürich - Bern wegen einer großen Baustelle bei Lenzburg, die eine Temporeduktion erfordert, um vorerst eine Minute.

Als Mandatnehmerin der BLS AT ist die SBB auch für die Inbetriebnahme des Systems im Lötschberg-Basistunnel zuständig. ETCS sichert ab Dezember 2007 täglich 110 Züge, die im Minimalabstand von drei Minuten mit bis zu 250 km/h durch den Tunnel fahren können. Seit Januar 2007 wird ETCS im Lötschberg intensiv getestet, so auch mit der verlangten Grenzlast des Systems von bis zu 30 gleichzeitig angemeldeten Zügen. Im März 2007 hat unter Führung der BLS der operative Probebetrieb begonnen; bis Ende 2007 folgen rund 10 000 weitere Testfahrten. Heute deutet alles auf eine rechtzeitige Aufnahme des Vollbetriebs hin. Die Verantwortlichen haben deshalb beschlossen, das zusätzlich geplante Sicherungssystem in Form einer Minimalsignalisierung technisch zu vollenden, aber vorerst nicht in Betrieb zu nehmen.

ETCS ist ein europäischer Zugsicherungsstandard, der dank einheitlicher Technologie den grenzüberschreitenden Einsatz von Triebfahrzeugen vereinfacht. Das neue Zusicherungssystem übermittelt dem Lokomotivpersonal die Fahrerlaubnis per Funk in den Führerstand; die Signale entlang der Gleise braucht es nicht mehr. Gleichzeitig ermöglicht ETCS, dass die Züge ab Fahrplanwechsel schneller als 160 km/h verkehren und sich dabei im Minimalabstand von zwei Minuten folgen. Ziel ist es, dass die Züge auf dem Korridor Rotterdam - Genua bis 2012 durchgehend mit ETCS gesichert verkehren können. Die Verkehrsminister von Holland, Deutschland, Italien und der Schweiz haben vor einem Jahr einen entsprechenden Letter of Intend unterzeichnet.

DB Regio Bayern fährt auch weiterhin zwischen Holzkirchen und Rosenheim

(27.04.) MÜNCHEN - DB Regio Bayern hat einem Bericht des Holzkirchner Merkur widersprochen, wonach die Bahnstrecke Rosenheim - Holzkirchen künftig von einem anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen bedient werden soll. Norbert Klimt, Regionalleiter DB Regio Bayern: "Es ist nicht richtig, dass zwischen der Bayerischen Oberlandbahn und uns entsprechende Gespräche stattgefunden haben. Unser attraktives Angebotskonzept wird von den Fahrgästen gut angenommen. Wir werden weiterhin auf dieser Strecke präsent sein. Daran wird sich auch nichts ändern". Im Verkehrsdurchführungsvertrag mit dem Freistaat Bayern sei die Strecke bis 2013 an DB Regio Bayern vergeben worden. Somit bestehe eine Sicherheit für die Arbeitsplätze in dieser Region. Falsche Medienberichte führten nur zur Verunsicherung von zahlreichen Mitarbeitern und deren Familien.

Mit der Kurhessenbahn an den Edersee und in das obere Edertal

(27.04.) FRANKFURT/Main - Auch in diesem Jahr bietet die Kurhessenbahn Wanderfreunden und Radfahrern wieder interessante Verbindungen mit Bahn und Bus an den Edersee, in den Nationalpark Kellerwald und in das obere Edertal. Vom 1. Mai bis 21. Oktober können Reiselustige an Sonn- und Feiertagen von Marburg über Frankenberg mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt in die Ausflugsregion gelangen. Die Bahntochter Kurhessenbahn verkehrt an diesen Tagen mit Dieseltriebwagen auch auf den ansonsten nicht von Personenzügen befahrenen Streckenabschnitten zwischen Frankenberg und Battenberg sowie Frankenberg und Herzhausen.

Einen besonderen Service bietet die Kurhessenbahn mit dem Einsatz des flotteneigenen Busses. Dieser pendelt abgestimmt auf die Fahrtzeiten der Züge zwischen Herzhausen und den Ausflugszielen am Edersee. Aber auch der Fahrplan der Ederseeschifffahrt wurde bei dem Buskonzept berücksichtigt. So kann man sich vor Ort bequem und ohne Stress ein individuelles Wander- oder Besichtigungsprogramm zusammenstellen. Auch Rad- und Wanderfreunde aus dem Rhein-Main-Gebiet können die sonntägliche Verbindung zum Edersee, dem Nationalpark Kellerwald-Edersee und der Region um Battenberg und Allendorf (Eder) problemlos für einen Tagesausflug nutzen. Ein Beispiel: 7:22 Uhr mit einem RegionalExpress ab Frankfurt Hauptbahnhof bis Marburg, dort um 8:29 Uhr weiter mit der Kurhessenbahn bis Herzhausen, Ankunft um 9:42 Uhr. Von dort geht es weiter mit dem Sonderbus zur Sperrmauer des Edersees, Ankunft um 10.27 Uhr. Zurück geht es ab Herzhausen z.B. um 17:55 Uhr, umsteigen in Marburg, weiter mit dem Regionalexpress nach Frankfurt, Ankunft dort um 20:33 Uhr.

Detaillierte Informationen zu dem speziellen Ausflugsangebot bietet eine kleine Broschüre, die an allen Verkaufstellen der Kurhessenbahn, im Reisezentrum im Frankfurter Hauptbahnhof und in den Tourismusinformationen der Region Edersee kostenlos erhältlich ist. Zudem kann man sich unter www.bahn.de/kurhessenbahn informieren.

Saisonstart für Zugverbindungen nach Rügen und Rheinsberg

(27.04.) BERLIN - Die Bahn bietet pünktlich zum Saisonbeginn bequeme Zugverbindungen von Berlin zu den Ausflugszielen Rheinsberg und Rügen an. Ab Montag, 30. April bis zum 30. September 2007 verkehrt der "Rheinsberger" von Berlin-Lichtenberg nach Rheinsberg (Mark) nicht nur an den Wochenenden, sondern täglich. Er eignet sich besonders für Tagesausflüge mit oder ohne Fahrrad. Abfahrt des Zuges am Bahnhof Berlin-Lichtenberg ist um 7.47 Uhr, Ankunft in Rheinsberg (Mark) um 9.17 Uhr. Unterwegs hält er an den Bahnhöfen Berlin Gesundbrunnen, Oranienburg, Herzberg (Mark) und Lindow (Mark). Ticket-Tipp für den "Rheinsberger": Das Brandenburg-Berlin-Ticket, das in diesem Zug bereits vor 9 Uhr gilt.

Ab Samstag, 28. April bis zum 20. September 2007 fährt der Rügen-Express sonnabends, sonntags sowie an Feiertagen vom Berliner Hauptbahnhof zum Ostseebad Binz. Der Doppelstockzug mit einem speziellen Fahrradwagen bietet sich auch für Tagesausflüge mit einem 7-stündigen Aufenthalt auf der Insel an. Die Reise beginnt um 8.01 Uhr am Berliner Hauptbahnhof. Um 11.23 Uhr ist der Rügen-Express bereits im Ostseebad Binz. Die Rückfahrt startet um 18.31 Uhr und endet um 22.04 Uhr wieder am Berliner Hauptbahnhof. Der Rügen-Express hält auch an den Bahnhöfen Berlin Gesundbrunnen, Bernau, Eberswalde, Angermünde, Prenzlau, Züssow, Stralsund Rügendamm und Bergen.

Infrastruktur im Bahnknoten Gera zur BUGA fertig gestellt

(26.04.) GERA - Großer Bahnhof in Gera: Zwei Tage vor Eröffnung der Bundesgartenschau hat sich viel Prominenz auf dem Hauptbahnhof der ostthüringischen Metropole versammelt. "Wir haben unser zum Baubeginn im August 2005 gegebenes Versprechen gehalten. Rechtzeitig vor Eröffnung der diesjährigen Bundesgartenschau konnten wir die modernisierten Gleisanlagen, Brücken, Bahnhöfe, Haltepunkte und die Verknüpfungen mit dem städtischen Nahverkehr der Stadt Gera am Montag Betrieb nehmen!, betonte Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der DB, anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme. Der Bund, die EU, der Freistaat Thüringen und die Bahn haben in knapp zwei Jahren in die Modernisierung der Gleis- und Umgestaltung der Reiseverkehrsanlagen rund 170 Millionen Euro investiert.

Gera und Ronneburg verfügen als Austragungsstädte der Bundesgartenschau nun über eine leistungsfähige, moderne Infrastruktur, um die Besucherströme aus Nah und Fern zu bewältigen. Dabei ist Gera die Verkehrsdrehscheibe im Nahverkehr in Ostthüringen. Von den ICE-Bahnhöfen Erfurt, Weimar, Leipzig und Saalfeld dauert die Fahrt nach Gera ungefähr eine Stunde. Aus München, der Stadt der Bundesgartenschau 2005, ist Gera über Saalfeld in nur vier Stunden zu erreichen. Besucher aus Dortmund sind über Weimar reichlich fünf Stunden unterwegs. Aus Berlin, Dresden und Magdeburg benötigt man via Leipzig weniger als drei Stunden zu den blühenden Landschaften der BUGA im ehemaligen, nunmehr renaturierten Erzabbaugebiet der Wismut.

Gera und Ronneburg werden durch die Regional-Express-Linie 1 (Göttingen - Erfurt - Gera - Chemnitz/Zwickau) und die Regionalbahn-Linie 37 (Gera - Glauchau/Altenburg) direkt verbunden. An den Wochenenden und Feiertagen fahren während der BUGA zwischen beiden Bahnhöfen bis Mitte Oktober zusätzliche Züge, so dass Besucher die Veranstaltungsgelände mindestens stündlich erreichen können. In Zusammenarbeit mit der Stadt Gera wird das Service-Personal des Geraer Hauptbahnhofes durch zwei städtische Mitarbeiter verstärkt, um den Reisenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Darüber hinaus haben sich über 30 Bahn-Azubis freiwillig bereit erklärt, die Service-Teams an den Wochenenden auf den Bahnhöfen sowie in den Zügen zwischen Gera und Ronneburg zu verstärken.

Für die Anreise und den Besuch der BUGA bietet die DB das BUGA-Kombi-Ticket an. Gäste können mit dem BUGA-Kombi-Ticket zum Preis von 22 Euro von allen Bahnhöfen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach Gera und Ronneburg reisen. Für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sind 16 Euro zu zahlen. Das Angebot beinhaltet die Hin- und Rückfahrt in den Nahverkehrszügen (2. Klasse) der DB sowie deren Tochtergesellschaften Burgenlandbahn, Elbe Saale Bahn und Erzgebirgsbahn. Auch in den Nahverkehrszügen der Erfurter Bahn, der Süd Thüringen Bahn und der Vogtlandbahn sowie des HarzElbeExpress sind die BUGA-Kombi-Tickets gültig. Im Preis enthalten sind neben der Hin- und Rückfahrt zudem der Eintrittspreis für den Besuch beider Ausstellungsbereiche in Gera und Ronneburg sowie ein Buspendelverkehr zwischen beiden Arealen.

SBB Cargo: Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung im Industriewerk Bellinzona

(26.04.) BERN - SBB Cargo investiert in den nächsten fünf Jahren 30 Millionen Franken in das Industriewerk in Bellinzona und startet mehrere Programme zur Produktivitätssteigerung. Mit der japanischen Methode Kaizen und dem Multimoment-Verfahren (MTM) werden die Arbeitsabläufe und Arbeitsplätze umfassend analysiert, neu organisiert und verbessert. Zudem soll die Arbeitszeit flexibilisiert und besser auf die Nachfrage ausgerichtet werden. Dadurch sollen die Kosten für die Unterhaltsdienstleistungen gesenkt werden. In den nächsten drei Jahren sollen in Bellinzona rund 70 Stellen abgebaut werden, in erster Linie über die natürliche Fluktuation und Pensionierungen. Hintergrund der Maßnahmen ist ein Auftragsverlust in zweistelliger Millionenhöhe.

Wie im März 2006 beschlossen, überprüft SBB Cargo ihren gesamten Instandhaltungsbereich mit dem Ziel, in der ganzen Schweiz die Produktivität zu erhöhen und damit die Kosten zu senken. Mit der Neupositionierung wird das Industriewerk Bellinzona zum einzigen Kompetenzzentrum für den Großunterhalt von Streckenlokomotiven und Güterwagen. Darunter fallen auch die Unterhaltsarbeiten an den modernen Mehrsystemlokomotiven für Deutschland und Italien. SBB Cargo hat zudem zusätzliche Arbeiten aus Biel nach Bellinzona verlagert. Auch die Lärmsanierung der Güterwagenflotte wird in Zukunft vor allem in Bellinzona erfolgen. Insgesamt wartet SBB Cargo in Bellinzona 565 Streckenlokomotiven - davon 80 der neusten Generation - sowie 17 000 Güterwagen.

Steinbrück: Bahn-Privatisierung zwingend erforderlich

(26.04.) BERLIN -Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat die Pläne der Bundesregierung für eine Teilprivatisierung der DB bekräftigt. "Sie ist zwingend erforderlich", sagte Steinbrück am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Verkehrsforums in Berlin. Er sehe die Teilprivatisierung der DB als zentralen Beitrag an, um die deutsche Logistikbranche international zu positionieren.

Siemens und Russische Eisenbahn unterzeichnen Wartungsvertrag 

(26.04.) ERLANGEN - Siemens und die Russische Eisenbahn (RZD) haben am vergangenen Freitag einen Vertrag zur Wartung der Hochgeschwindigkeitszüge Velaro RUS mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro unterzeichnet. Siemens wird die Wartung der Hochgeschwindigkeitszüge Velaro RUS für einen Zeitraum von 30 Jahren in vollem Umfang übernehmen. Bereits im Mai 2006 hatten die Russische Bahn und Siemens einen Vertrag zur Lieferung von 8 Hochgeschwindigkeitszügen mit einem Volumen von 276 Millionen Euro vereinbart.

Alle Velaro RUS-Züge werden in Deutschland hergestellt. Zurzeit läuft der Prozess der technischen Projektierung der Züge. An einigen Komponenten wird bereits gearbeitet. Im Juli sollen voraussichtlich die Arbeiten am ersten Zug im Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen beginnen. Die Züge sollen vorrangig auf der Strecke Moskau - Sankt Petersburg eingesetzt werden und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h fahren. Der Velaro RUS ist ein Hochgeschwindigkeitstriebzug der neuesten Generation, ähnlich dem ICE 3 der DB oder dem Velaro E der spanischen Bahn RENFE.

Mit dem Service- und Wartungsvertrag für die Velaro RUS stärkt Siemens TS seine globale Präsenz im Service-Geschäft. Vergleichbare langfristige Vereinbarungen bestehen auch für Hochgeschwindigkeits- und Regionaltriebzüge in Spanien bzw. Großbritannien. Der Service für die Velaro RUS wird in einem Werk des Kunden RZD durchgeführt. Bereits im November 2005 hatten Rudi Lamprecht, Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG, und RZD-Präsident Vladimir Jakunin eine Vereinbarung über die strategische Partnerschaft zwischen Siemens und der Russischen Eisenbahn unterzeichnet.

Cisalpino-Schwelbrand im Zimmerbergtunnel geklärt

(26.04.) ZÜRICH - Eine lockere Schraube war Ursache für den Schwelbrand des Pendolino Zürich - Mailand im Zimmerbergtunnel vor gut einem Jahr. Das berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" unter Berufung auf den Schlussbericht der Untersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS). Demnach stellte der Lokführer kurz nach Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof Zürich  fest, dass er den Hauptschalter nicht mehr einschalten konnte. Diesen hatte er zuvor zum Befahren einer Schutzstrecke (Strecke zwischen zwei Einspeispunkten im Hochspannungsnetz) ordnungsgemäß ausgeschaltet. Deshalb rollte der Zug ohne Strom aus und blieb im Zimmerbergbasistunnel stehen. Der Lokomotivführer erhielt telefonischen Support der Firma Cisalpino, um den Hauptschalter wieder einschalten zu können. Dabei kam es zu einer Explosion. Eine nicht richtig angezogene Schraube führte zu einem Lichtbogen, zum Bersten des Hauptschalters und zu einem Schwelbrand im Schaltkasten des folgenden Wagens. Laut dem Untersuchungsbericht hatte die gleiche Komposition vor dem Unfall bereits dreimal Probleme mit dem Stromabnehmer und dem Hauptschalter für das Schweizer Netz.

Offen bleibt, weshalb die Schraube locker war, die zur Explosion und zum Mottbrand führte. Entweder war sie nicht richtig angezogen, oder hat sich im Verlauf des Betriebs durch Vibrationen gelockert. Wie UUS-Chef Walter Kobelt gegenüber der Nachrichtenagentur AP sagte, sei auch nicht auszuschließen, dass die Schraube sich wegen einer "nicht optimalen Konstruktion" des Neigezuges gelockert habe. Möglich sei aber auch, dass die Schraube bei Unterhaltsarbeiten nicht richtig angezogen worden sei.

DB Regio soll Zuschlag für München - Passau erhalten

(25.04.) PASSAU - Die DB Regio soll vom Freistaat Bayern den Zuschlag als Betreiber des Regionalverkehrs zwischen München und Passau erhalten. Das Unternehmen habe sich mit dem wirtschaftlichsten Angebot in der europaweiten Ausschreibung der Strecke durchsetzen können, teilte das Bayerische Verkehrsministerium am Dienstag mit. Der endgültige Zuschlag kann frühestens 14 Tage nach der heutigen Information der Bieter erfolgen, deren Angebote nicht berücksichtigt werden konnten. Insgesamt wurde ein Verkehrsvolumen von rund 2,6 Millionen Zugkilometern pro Jahr in den Wettbewerb gegeben. Der Verkehrsvertrag tritt im Dezember 2009 in Kraft und hat eine Laufzeit von 12 Jahren. Gegenstand der Ausschreibung war ein hochwertiger, schneller Regionalverkehr im Stundentakt zwischen München und Passau.

Künftig verkehren im Stundentakt schnelle Züge zwischen München und Passau und damit doppelt so oft wie bisher. Sie benötigen durchschnittlich 2 Stunden 13 Minuten für die Strecke. Alle Züge werden in Freising, Landshut, Dingolfing, Landau, Plattling, Osterhofen und Vilshofen halten, die meisten Züge auch in Moosburg, Wörth und Wallersdorf. Der Halt in Otzing wird nicht mehr bedient werden können. Für die kleineren Stationen zwischen Freising und Landshut, die die schnellen Züge künftig nicht mehr bedienen werden, wird es neue Regionalbahnen mit guten Anschlüssen von und nach München geben. Der neue Fahrplan wird neben beschleunigten und umsteigefreien Fahrten im 1-Stunden-Takt auch bessere Verbindungen in den Abendstunden bieten: täglich letzte Abfahrt nach Passau wird in München um 22:25 Uhr sein. Dazu kommt an Freitag- und Samstagabenden eine späte Umsteigeverbindung mit Abfahrt um 23:45 Uhr. "Damit wird der gesamte ostbayerische Raum optimal an die Landeshauptstadt angebunden sein", betonte Verkehrsminister Erwin Huber.

Zum Einsatz kommen laut DB neue Fahrzeuge der Marke LIREX. Dieser elektrische Triebzug verfügt über bis zu 293 Sitzplätze und ist 160 km/h schnell. Der Zug bietet moderne Einrichtungen wie Klimaanlage und automatisches Fahrgastinformationssystem. Auch im Service wird die Linie hohen Ansprüchen gerecht werden. Außerhalb des MVV wird es auch im Zug Fahrkarten ohne Aufpreis geben. Selbstverständlich wird auch das BAYERN-TICKET in den neuen Zügen gültig sein. Nach Möglichkeit soll es zusätzlich ein attraktives Kurzstreckenticket geben, das besonders die Fahrgäste beispielsweise im Einzugsbereich von Landshut oder Passau ansprechen soll.

Monopolkommission bezeichnet Wettbewerb auf Schiene als unzureichend

(25.04.) BERLIN - In ihrem ersten, am Dienstag veröffentlichten Sondergutachten zum Eisenbahnsektor bezeichnet die Monopolkommission den Wettbewerb auf der Schiene als unzureichend. Am besten habe sich bislang der Schienengüterverkehr entwickelt. Hier gebe es einige private Wettbewerber, denen es gelungen sei, Marktanteile von der DB zu erobern. Im Personenverkehr finde dagegen lediglich im Nahverkehr ein gewisser Wettbewerb statt. Trotz eines formaljuristisch freien Marktzugangs seien die Marktzutrittschranken als hoch einzuschätzen. Bei mehr Konkurrenz zur DB könnten die Attraktivität der Schiene erhöht, die Effizienz gesteigert und Kundenwünsche besser erfüllt werden, heißt es in dem Gutachten. Das unabhängige Beratergremium bekräftigte zugleich seine frühere Empfehlung, Netz und Betrieb eigentumsrechtlich zu trennen.

Die DB wies das Gutachten zurück. "Die Monopolkommission ignoriert die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre", sagte Joachim Fried, Konzernbevollmächtigter für Europäische Angelegenheiten, Wettbewerb und Regulierung der DB AG, am Dienstag in Berlin. So hätten die Wettbewerber der DB im Jahr 2006 ihre Verkehrsleistung im Güterverkehr um 28 Prozent gesteigert - in den Jahren zuvor seien die Steigerungsraten noch wesentlich höher ausgefallen. Auch im Regionalverkehr sei die Verkehrsleistung 2006 um 25 gestiegen. Dort wurden nach Angaben von Fried mit 28,2 Millionen Zug-Kilometern mehr Verkehre wettbewerblich vergeben als jemals zuvor. Diese sowie weitere Daten zur Entwicklung des Wettbewerbs entstammen dem Wettbewerbsbericht der DB, der am 3. Mai in Berlin der Presse vorgestellt wird. Die Wettbewerbsbedingungen sind damit im europäischen Vergleich vorbildlich. Diese wichtige Tatsache würdigt die Monopolkommission in ihrem Gutachten nicht.

Fried stimmt jedoch der Monopolkommission zu, wenn sie sage, dass die Position der Schiene im Wettbewerb der Verkehrsträger noch nicht befriedigend sei. So habe die Bahn wegen der starken intermodalen Konkurrenz etwa mit Low-Cost-Airlines jahrelang im Fernverkehr Verluste eingefahren. Hier sei der Gesetzgeber gefordert, dann die nach wie vor bestehenden Verzerrungen abzustellen. Dies werde auch zu einem verstärkten Markteintritt von Wettbewerbern auf der Schiene führen, sagte Fried.

EBA genehmigt Sicherheitskonzept für die Münchner Magnetschnellbahn

(25.04.) MÜNCHEN - Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat das Sicherheitskonzept für die geplante Magnetschnellbahn München Hauptbahnhof - Flughafen genehmigt. Prüffähige Unterlagen waren dem EBA am 23. Juni 2005 zur Genehmigung eingereicht worden. Seit diesem Zeitpunkt wurde ein umfangreicher und intensiver Prüfprozess absolviert. Erstellt wurde das Sicherheitskonzept von der DB Magnetbahn GmbH unter Beteiligung von Fachleuten der DB, verschiedener Gutachterorganisationen sowie Entwicklungsfirmen. Eingebunden war auch das Bayerische Innenministerium als Vertreter der Rettungsdienste und der Feuerwehren. Viele Anforderungen aus diesem Abstimmungsprozess konnten so schon frühzeitig bei der Planung der Münchner Strecke berücksichtigt werden. Bei der Prüfung des Sicherheitskonzeptes haben Sachverständige in Abstimmung mit dem EBA mitgewirkt.

Ein vom EBA genehmigtes Sicherheitskonzept ist Voraussetzung für die Betriebserlaubnis einer Magnetschnellbahn. Der Gesetzgeber legt fest, dass das Sicherheitskonzept alle erkennbaren Sicherheitsrisiken nach ihrer Art, Häufigkeit und Auswirkung berechnen und bewerten muss. Daraus leiten sich bauliche, technische, betriebliche und organisatorisch festgelegte Maßnahmen ab. In einer Liste wurden alle denkbaren Einzelgefährdungen tabellarisch aufgelistet. In einer Risikoanalyse erfolgte die Berechnung einzelner Risiken sowie eine Bewertung, ob und welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind. In einem Katalog sind die zur Gefahrenabwehr getroffenen Maßnahmen beschrieben.

Ein Rettungskonzept als Bestandteil des Sicherheitskonzepts beschreibt Strategien und Reaktionen auf mögliche Schadensereignisse. Sämtliche baulichen und technischen Maßnahmen aus dem Sicherheitskonzept sind Bestandteil der veröffentlichten Unterlagen im laufenden Planfeststellungsverfahren. Die Arbeiten am Sicherheitskonzept sind auch nach seiner Genehmigung  nicht abgeschlossen. Ein Sicherheits-Managementsystem (SMS) sorgt dafür, dass aktuelle Erkenntnisse und technische Weiterentwicklungen während der gesamten Projektdauer von mehr als 30 Jahren kontinuierlich Eingang in das Sicherheitskonzept finden.

Bauarbeiten im südlichen Sachsen-Anhalt

(25.04.) LEIPZIG - Die DB investiert in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur in Sachsen-Anhalt. Um künftig mehr Verkehr auf der Schiene bewältigen zu können, muss die Leistungsfähigkeit wichtiger Strecken und Knotenpunkte erhalten und verbessert werden. Dazu sind Baumaßnahmen erforderlich, die zu Veränderungen im Zugbetrieb führen. Am kommenden Wochenende 28./29. April wird das neue elektronische Stellwerk (ESTW) Bad Kösen in Betrieb gehen. Ebenfalls an diesem Wochenende startet der Abriss des Kreuzungsbauwerkes zwischen dem Saaleck und Großheringen. Zeitgleich beginnt der Neubau von drei Brücken. Um diese Maßnahmen umzusetzen, muss der Streckenabschnitt Weißenfels - Naumburg (Saale) - Großheringen - Camburg und Großheringen - Apolda für den Zugverkehr gesperrt werden. Für Reisende ergeben sich daraus längere Reisezeiten, Zugumleitungen, veränderte Fahrpläne und Schienenersatzverkehre. Betroffen ist der Fern- und Nahverkehr zwischen Halle/Leipzig - Naumburg (Saale) in und aus Richtung Erfurt beziehungsweise Jena/Saalfeld.

S-Bahn Hamburg startet Sauberkeitsoffensive

(24.04.) HAMBURG - Unter dem Motto "Sauberkeit - das geht uns alle an!" haben am Montag Jürgen Fenske, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH, und Senator Axel Gedaschko, Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die Sauberkeitsoffensive der S-Bahn Hamburg gestartet. "Für die Reinigung unserer Züge wenden wir jährlich rund drei Millionen Euro auf", so Fenske. "Gerade an den Wochenenden wollen wir die Züge in nächster Zeit noch stärker reinigen. Unsere Kunden sollen sich in den S-Bahnen wohlfühlen. Aber auch jeder Einzelne ist gefragt, mitzumachen." Die S-Bahn Hamburg gibt für die Sauberkeitsoffensive einen Flyer mit dem Titel "Sauberkeit – das geht uns alle an!" heraus. Am Dienstag (von 11 bis 13.30 Uhr) und Mittwoch (von 15 bis 17.30 Uhr) werden die Fahrgäste in den S-Bahn-Zügen von Künstlern im Putzfrauen-Look unterhalten. Dabei wird der Flyer verteilt. Die Künstler werden auf allen S-Bahn-Linien unterwegs sein.

Darüber hinaus werden im Anschluss an den Wochenend-Nachtverkehr die Züge zusätzlich samstags und sonntags tagsüber gereinigt. Erstmals ist ein "Unterwegsreiniger" samstags und sonntags an Bord der Züge. Die bisher erfolgreich agierende "Reinigungsfeuerwehr" wird am Wochenende weiter verstärkt. Die Zug-Abstellanlagen werden zusätzlich an den Wochenenden durch Sicherheitspersonal bewacht, damit Sachbeschädigungen an den Zügen bereits im Vorwege verhindert werden. Rund 56 Spezialisten sorgen rund um die Uhr für die Reinigung der Züge. In einem mehrstufigen Reinigungssystem werden täglich Müll und Schmutz in den Zügen entfernt. Im Jahr fallen rund 180 Tonnen Müll in den Hamburger S-Bahn-Zügen an. Alle 13 Tage werden die Züge im Fahrgastinnenraum grundlegend gereinigt. Pro Tag werden rund 20 Züge in den Außenwaschanlagen in Poppenbüttel und Elbgaustraße gereinigt. Damit fallen insgesamt jährlich 1.240 Arbeitsstunden im Jahr pro Zug an.

Zeitung: Bahn blockiert Sachsen-Franken-Magistrale

(24.04.) CHEMNITZ - Die Entwicklung der Sachsen-Franken-Magistrale zu einer Fernverkehrsstrecke wird einem Bericht der Zeitung "Freie Presse" zufolge von der DB weiter abgebremst. Unter Berufung auf einen Brief von DB-Chef Hartmut Mehdorn an Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk heißt es, die Bahn sehe in naher Zukunft kaum Chancen, die für die Strecke von Hof über das Vogtland in Richtung Leipzig und Dresden nötigen 430 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Solange die Strecke Hof - Nürnberg nicht fertig gestellt sei, gebe es für einen schnellen Fernverkehr in Sachsen keine Grundlage, schreibt Mehdorn dem Bericht zufolge in dem Brief an Jurk.

PRO BAHN befürchtet gefährliche außenpolitische Verwicklungen durch DB-Börsengang

(24.04.) HAMBURG - Der Fahrgastverband PRO BAHN befürchtet gefährliche außenpolitische Verwicklungen, wenn die DB nach den Vorstellungen von Bundesverkehrsminister Tiefensee teilprivatisiert wird. Nach diesen Plänen soll die Bundesregierung nur ein sogenanntes "Sicherungseigentum" am Schienennetz ohne jedes Mitspracherecht behalten. Miteigentümer der DB könnten laut PRO BAHN nach dem Gesetz auch staatliche und halbstaatliche Gesellschaften werden, die von ausländischen Regierungen gesteuert werden. Nach Berichten der Wirtschaftspresse interessieren sich für den Erwerb der Anteile der DB auch "Anleger" aus Staaten, in denen Meinungsfreiheit und Demokratie nicht funktionieren und eine Trennung von Staat und Wirtschaft unbekannt ist.

"Es wäre verhängnisvoll, wenn ausländische Staatsinteressen über Zustand und Entwicklung des deutschen Schienennetzes mitbestimmen," erklärte PRO-BAHN-Verbraucherschutz-Vorstand Joachim Kemnitz am Montag. "Das juristische Sicherungseigentum nützt der Bundesregierung dann wenig: Wenn die Bahn das Schienennetz vernachlässigt und der Bund es zurückholen will, müsste eine Bundeskanzlerin in ausländischen Hauptstädten womöglich um Zustimmung nachsuchen." Der Verbraucherverband hält eine solche Entwicklung für keineswegs unrealistisch. "Es ist verlockend, mit Hilfe des Schienennetzes Macht in Deutschland auszuüben, denn es steht für einen Bruchteil des Wiederbeschaffungswertes zum Verkauf. Auch private Anleger lockt die Aussicht, Geld mit der Macht über deutsche Infrastruktur zu verdienen oder aus dem Verkauf von Bahn-Immobilien Gewinn zu machen."

Der Fahrgastverband PRO BAHN tritt bereits seit dem Jahr 2000 für die klare Trennung staatlicher Aufgaben von unternehmerischen Bereichen durch Trennung des Schienennetzes von den Bahn-Verkehrsunternehmen ein. "Bei den Verkehrsunternehmen gibt es Wettbewerb, daher können sie auch in privater Hand sein, aber das deutsche Schienennetz ist ein Monopol, das der deutsche Staat nicht aus der Hand geben darf," erklärt Kemnitz. "Wenn ausländische Interessen über das deutsche Schienennetz mitbestimmen, so gefährdet das nachhaltig den Standort Deutschland."

BLS-Unfall 2006: Bremsprobe falsch durchgeführt

(24.04.) ZÜRICH - Eine nicht richtig durchgeführte Bremsprobe hat laut "Neuer Zürcher Zeitung" zu dem schweren Bahnunfall in der Schweiz geführt, bei dem am 17. Mai 2006 drei Angestellte der BLS ums Leben kamen. An einem Bauzug der BLS hatten aus zunächst nicht geklärten Gründen die Bremsen versagt. Der außer Kontrolle geratene Zug raste daraufhin mit hoher Geschwindigkeit talwärts Richtung Spiez und Thun und prallte kurz vor dem Bahnhof Thun in einen stehenden Bauzug. Unter Berufung auf den Bericht der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffen (UUS) schreibt die "Neue Zürcher Zeitung", vom Dienstzug seien in Frutigen wegen einer vorangehenden Bremsstörung zwei Wagen abgekoppelt worden. Anschließend seien die Bremshähne zwischen dem Triebfahrzeug und dem ersten Wagen nicht geöffnet worden. Aus diesem Grund hätten die Luftdruckbremsen in den angehängten Wagen nicht richtig funktionieren können. Dies sei aber beim Rangieren wegen einer mangelhaften Bremsprobe nicht bemerkt worden.

ÖBB: Bahnfahrten nach Tschechien boomen

(24.04.) WIEN - Seit vier Monaten bieten die ÖBB und die Tschechischen Staatsbahnen (České dráhy) vier neue Verbindungen von Prag nach Wien und retour an. Besonders Highlight: Die tschechische Bahn verkehrt erstmals mit ihren modernsten Zügen – "Pendolino" – von Prag nach Wien. Durch den Einsatz von Neigetechnik ist es somit erstmals möglich, die Strecke in unter vier Stunden zurückzulegen. Erfreuliche Bilanz seit Einführung der neuen Verbindungen: 50.000 Kunden nutzten bereits den neuen Superzug. Der "Pendolino" bietet Platz für 107 Passagiere in der 1. Klasse und 231 in der 2. Klasse. Bequeme Sitze, Klimaanlage, ein modernes Informationssystem und ein Speisewagen bieten den Fahrgästen einen hohen Standard während der Reise. Der Zug wird als Nichtraucherzug geführt. Pendolino-Kunden erhalten Zugang zu den CD-Lounges in Brünn und Prag, Reisende mit einem 1. Klasse-Ticket können auch die ÖBB-Lounges in Wien nutzen.

"In den vergangen Jahren haben wir die Verbindungen in die Tschechische Republik sukzessive erweitert und konnten die Zahl der Fahrgäste jedes Jahr steigern", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. So konnten von Mitte Dezember vergangen Jahres bis Ende März diesen Jahres eine Steigerung der Fahrgäste in der 1. Klasse von 56 Prozent auf 15.100 Fahrgäste und in der 2. Klasse von 53 Prozent auf 125.400 Reisende, gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr erzielt werden. Die ÖBB bieten nach Tschechien viele Vergünstigungen an: die VORTEILScard, mit der man 25 Prozent bei grenzüberschreitenden Fahrten spart oder die SparSchiene- Tickets. Von Wien nach Prag sind diese bereits ab 29 Euro (für den EC 70 und EC 71) und von Graz über Linz nach Prag schon ab 19 Euro erhältlich. Mit der SparSchiene können Reisende auch von Wien nach Brünn und retour mit allen Zügen um 29 Euro fahren - inklusive dem Stadtverkehr in Brünn.

"Handelsblatt": Bahnen planen Allianz gegen Billigflieger

(23.04.) DÜSSELDORF - Mehrere nationale Bahnunternehmen planen einem Bericht der Zeitung "Handelsblatt" zufolge den Zusammenschluss ihrer Hochgeschwindigkeitsnetze und wollen damit dem Luftverkehr Paroli bieten. Nach Informationen des "Handelsblatt" soll die Allianz im Dezember an den Start gehen. Die Bahnkunden sollen von einheitlichen Qualitäts- und Servicestandards profitieren. Die internationalen Hochgeschwindigkeitszüge sollen, etwa durch verbesserte Umsteigeverbindungen und attraktive Preisangebote, stärker in die nationalen Netze und Zugangebote integriert werden, um sie besser vermarkten zu können. Geplant seien auch Kundenbindungsinstrumente nach dem Vorbild der Vielfliegerprogramme der Fluggesellschaften.

Beteiligt sind dem Bericht zufolge die DB, die französische SNCF, die belgische SNCB, die niederländische NS, britische Bahngesellschaft Eurostar sowie die ÖBB und die SBB. Über die nationalen Bahngesellschaften sei auch die Gesellschaft Thalys einbezogen, die mit eigenen Zügen die Strecken Paris - Brüssel - Köln sowie Paris - Amsterdam betreibt, hieß es weiter. Die Railteam-Allianz will sich laut "Handelsblatt" auf einem Streckennetz positionieren, das zwischen Marseille und Hamburg sowie London und Berlin im wesentlichen den heute schon mit ICE- und TGV-Zügen bedienten Verbindungen entspreche. Hinzu komme die neue französische Hochgeschwindigkeitsstrecke von Paris nach Lothringen. Östlicher Endpunkt des Netzes ist dem Bericht zufolge Wien bzw. Budapest.

Rauchverbot in BordBistros sorgt offenbar für Verluste

(23.04.) BERLIN - Das Rauchverbot in den BordBistros der Fernzüge hat der DB laut einem Bericht der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" offenbar Millionenverluste gebracht. Der Umsatz sei um rund 15 Prozent zurückgegangen, hieß es unter Berufung auf Unternehmensangaben. Der Gesamt-Umsatz der Bord-Gastronomie lag 2006 bei rund 94 Millionen Euro.

50 Jahre Umformerwerk Karlsruhe

(23.04.) KARLSRUHE - Im Januar 1957 wurde die zur damaligen Zeit modernste Bahnstrom-Umformeranlage Deutschlands in Betrieb genommen. Aus diesem Anlass feierte am Freitag die DB Energie gemeinsam mit Gästen aus der Kommunalpolitik und der regionalen Wirtschaft das 50jährige Jubiläum des Umformerwerkes Karlsruhe. Insgesamt 13 Millionen DM (rund 6,5 Mio. Euro) hat die damalige Bundesbahn in das Umformerwerk investiert, drei Viertel davon allein für die Elektrotechnischen Anlagen. Zu Beginn der 50er Jahre lieferten die Badenwerke den 50-Hz-Drehstrom vom Rheinhafen-Dampfkraftwerk über eine 110 000 Volt-Hochspannungsleitung in das Bahnumformerwerk. Dort wurde der Strom in 16 2/3-Hz-Einphasenwechselstrom ungeformt. Der erste Werkleiter, Erich Kucher übernahm am 1. Dezember 1956 die Leitung des fertig gestellten Werkes. Im Januar 1957 nahm er den Umformer in Betrieb. Kernstück der Anlage ist ein 750 Tonnen schwerer und 18 Meter langer Umformersatz, der auf einem 600 cbm Stahlbetontisch in der Maschinenhalle steht. Der Generator hat eine Leistung von 31,25 MVA, der Motor von 26,5 MVA im Dauerbetrieb.

In den folgenden Jahren ist der Zugverkehr weiter angestiegen. Deshalb erhielt der Standort Karlsruhe 1972 einen weiteren Umformersatz mit gleicher Leistung. Auch die Zentralschaltstelle ist seit den 70er Jahre in Karlsruhe beheimatet. In der im vergangenen Jahr modernisierten Schaltwarte wird das Oberleitungsnetz in Baden-Württemberg, dem Saarland und Teilen von Rheinland-Pfalz überwacht und gesteuert.

DB verkauft Atomtransport-Tochter NCS

(23.04.) BERLIN - Die DB hat die Stinnes-Tochter Nuclear Cargo + Service GmbH (NCS) rückwirkend zum 1. Januar 2007 an die französische "Compagnie Daher S.A." mit Sitz in Marseille veräußert. Damit setzt die DB die Konzentration auf ihr Kerngeschäft fort, und Daher verstärkt sein Nukleargeschäft. Daher verpflichtet sich, alle 125 NCS-Mitarbeiter zu übernehmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. NCS wurde 1985 gegründet und bietet Logistik- und Lagerdienstleistungen in den Bereichen Nuklear und Schwerlast an. 2002 wurde der Marktbereich Schwerlast der damaligen DB Cargo in die NCS integriert. Das Hanauer Unternehmen erzielte 2006 einen Umsatz von 44 Millionen Euro.

DB Regio Bayern startet die Radsaison mit drei Radl-Zügen

(23.04.) MÜNCHEN - Wer mit Bahn und Fahrrad unkompliziert verreisen möchte, für den bietet die DB mit Unterstützung des Freistaats Bayern einen besonderen Service. Pünktlich zum Saisonbeginn starten ab Ulm, Aschaffenburg und Ingolstadt an den Wochenenden und Feiertagen Radl-Züge zu den beliebten Zielen entlang der der Donau, der Altmühl und des Mains. DB Regio Bayern schafft mit diesen speziellen Zügen Kapazitäten für die in den Sommermonaten stark nachgefragten Ausflugsziele:
- Donautalbahn: von Ulm über Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg nach Passau vom 28. April bis 30. September (Ulm Hbf ab 6.31 Uhr).
- Am Main entlang: von Aschaffenburg über Gemünden nach Bamberg vom 28. April bis 3. Oktober (Aschaffenburg Hbf ab 8.29 Uhr).
- Altmühltal: von Ingolstadt nach Eichstätt Stadt vom 28. April bis 30. September (Ingolstadt ab 9.04 Uhr).

Darüber hinaus empfiehlt DB Regio Bayern die Fahrradmitnahme in den regulären Regionalzügen vorrangig auf die Werktage zu legen. "Wenn alle an einem Sonntag bei schönen Wetter gleichzeitig im selben Zug ihr Fahrrad mitnehmen wollen, kommt es zwangsläufig zu Engpässen", so eine Sprecherin. Die DB empfiehlt bei Nutzung der Radl-Züge die Fahrradkarte-Bayern und das Bayern-Ticket zu kaufen. Mit dem Bayern-Ticket sind bis zu fünf Erwachsene einen ganzen Tag lang in ganz Bayern für 27 Euro in Zügen des Nahverkehrs mobil. Die Fahrrad-Tageskarte Bayern gibt es zum Preis von 4,50 EUR pro Rad. Sie gilt einen Tag lang (bis 3.00 Uhr des Folgetages) und ist in ganz Bayern zum gültig. Sie gilt in allen freigegebenen Zügen des Nahverkehrs sowie in allen Verbundverkehrsmitteln im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und in den U- und S-Bahnen im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Ausführliche Informationen zur Bahnreise mit dem Fahrrad gibt es im Internet unter www.bahn.de/fahrrad-bayern.

"Abendblatt": Bund übernimmt Planungskosten für Y-Trasse

(21.04.) HAMBURG - Die sogenannte Y-Trasse zwischen der Bahnstrecke Hamburg - Bremen und Hannover soll einem Bericht der Zeitung "Hamburger Abendblatt" zufolge nun doch schneller gebaut werden. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee habe zugesagt, "dass das Projekt in den Investitionsrahmenplan bis 2010 aufgenommen wird", sagte Hamburgs Verkehrssenator Axel Gedaschko (CDU) dem "Abendblatt". Demnach übernimmt der Bund in einem ersten Schritt die Planungskosten, die sich nach Abendblatt-Informationen auf rund 50 Millionen Euro belaufen sollen. "Das ist eine sehr wichtige Weichenstellung für den Hinterlandverkehr aller norddeutschen Häfen, also auch des Hamburger Hafens. Ohne diese neue Hochgeschwindigkeitsstrecke wäre eine Weiterentwicklung unseres Hafens gar nicht denkbar gewesen", so Gedaschko.

Bundesnetzagentur will klare Regeln für die Trassenvergabe

(21.04.) FRANKFURT/Main - Die Bundesnetzagentur fordert bei der geplanten Privatisierung der DB klare Regeln für den Zugang anderer Anbieter zum Schienennetz. Sollten die Gleise wie vorgesehen wirtschaftlich bei der Bahn bleiben, müsse die Nutzung durch Konkurrenten ähnlich präzise geregelt sein wie in anderen bereits privatisierten Sektoren, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Reuters". Das sei im Gesetzentwurf zur Bahn-Privatisierung bisher nicht vorgesehen.

Stuttgart 21: EU offenbar zahlt weniger

(21.04.) STUTTGART - Für die Finanzierung des Projekts Stuttgart 21 wird die DB nach einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" 150 Millionen Euro weniger von der EU bekommen als bisher eingeplant. Die von der Bahn einkalkulierten 250 Millionen Euro EU-Fördermittel für den Bau eines neuen unterirdischen Duchgangsbahnhofs seien zu hoch gegriffen, erklärte der für die Magistrale Paris - Budapest zuständige EU-Koordinator Peter Balázs am Freitag in München. Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" kann die Bahn mit einem "symbolischen Betrag" in Höhe von 100 Millionen Euro rechnen.

BLS: Rauchentwicklung im Lötschbergtunnel

(21.04.) KANDERSTEG - Am Freitag Nachmittag kam es in der Lokomotive am Schluss eines Autozuges Kandersteg - Goppenstein wenige Kilometer nach der Einfahrt in den Lötschbergtunnel zu einem Kurzschluss. Dieser führte zu einem Schwelbrand, und es entwickelte sich Rauch. Der Lokomotivführer löste Alarm aus, forderte die Reisenden der 8 Autos auf, auszusteigen und führte sie in den Steuerwagen. Der Tunnel wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend für jeglichen Verkehr gesperrt. Die zwei Dutzend Reisenden und der Lokführer wurden mit einer Rangierkomposition unversehrt aus dem Tunnel nach Kandersteg gebracht.

Die unverzüglich ausgerückte Interventionsequipe aus Kandersteg konnte mit Handfeuerlöschern den Schwelbrand in der Lok löschen, so dass der Lötschbergtunnel um 17 Uhr wieder einspurig befahrbar war. Der defekte Autozug wurde nach Kandersteg abgeschleppt. Seit 17.25 Uhr ist der Lötschbergtunnel dank der raschen Reaktion des Lokführers und des reibungslosen Zusammenspiels der Rettungskräfte wieder durchgehend zweigleisig in Betrieb.

"Westfalenblatt": DB beendet Schließungswelle bei Reisezentren

(21.04.) BIELEFELD - Die DB hat die Schließungswelle bei den Reisezentren offenbar zwar weitgehend abgeschlossen, die Kürzung von Öffnungszeiten geht aber weiter. Die Bahn müsse weiterhin die Vertriebskosten reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte Bahnsprecher Achim Stauß dem Bielefelder "Westfalen-Blatt" (Freitagausgabe). Die Vertriebsstruktur werde ständig überprüft - abhängig von Marktveränderungen könne es daher auch in Zukunft zu Veränderungen bei den Öffnungszeiten kommen. Die DB hat dem Blatt zufolge in den vergangenen fünf Jahren 580 ihrer ehemals 1000 Reisezentren geschlossen. In den verbliebenen 420 Reisezentren seien noch 3000 Mitarbeiter beschäftigt, Ende 2004 seien es noch 3700 gewesen.

"Tagesspiegel": Bahn kämpft weiter um Tempelhof

(21.04.) BERLIN - Die DB erwägt laut einem Bericht des "Tagesspiegel" rechtliche Schritte gegen die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angekündigte Aufhebung der Planfeststellung für den Flughafen Tempelhof. Die Klage sei eine Möglichkeit, um Zeit zu gewinnen für "eine gute politische Entscheidung", sagte der Vorstandschef der DB Station & Service AG, Wolf-Dieter Siebert, auf einer Veranstaltung der Initiative Hauptstadt Berlin. Als "einer der größten Befürworter des BBI" habe sich die Bahn intensiv um eine saubere juristische Klärung der Frage bemüht, ob ein Fortbetrieb Tempelhofs den Flughafenbau in Schönefeld gefährde. Man habe gezeigt, wie eine auch von der Mehrheit der Berliner befürwortete Weiternutzung des City-Airports als Sonderflughafen für Geschäftsflieger gerichtsfest möglich sei. Doch das Gutachten sei überhaupt nicht erörtert worden. Vom noch unveröffentlichten Gutachten des Bundesfinanzministeriums, das offenbar zu dem gleichen Schluss komme, verspreche sich die Bahn jetzt mehr Gewicht.

Bahnausbau in Südostbayern beginnt

(20.04.) AMPFING - Mit einem symbolischen Spatenstich im Bahnhof Ampfing ist am Donnerstag der Ausbau der Strecke von München über Mühldorf nach Freilassing eingeläutet worden. Die Ausbaustrecke München - Mühldorf - Freilassing, im Bundesverkehrswegeplan als ABS 38 bezeichnet, gehört zu den wichtigsten Schieneninfrastrukturvorhaben in Bayern. Als erstes steht der zweigleisige Ausbau von 7,8 Kilometer Schienen zwischen Ampfing und Mühldorf an. Die Kosten für diesen Bauabschnitt betragen 64 Millionen Euro, die überwiegend mit Bundesmitteln finanziert werden. Die Strecke erhält ein zweites Gleis nördlich des schon bestehenden und wird zugleich mit moderner elektronisch gesteuerter Signaltechnik ausgerüstet. Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch der Bahnhof Ampfing umgebaut und barrierefrei erschlossen. Die Arbeiten sind in drei Planungsabschnitte unterteilt, für die das Baurecht bereits jetzt vorliegt bzw. bis zum Sommer erwartet wird.

Die Strecke, auf der an Spitzentagen fast 50 Regional- und etwa 15 Güterzüge unterwegs sind und für die jährliche Tonnagezuwächse von drei Millionen Tonnen prognostiziert werden, erhält nun den Ausbaustandard, den sie zukünftig braucht. Die Bauarbeiten werden - nach Ende der Ausschreibungsfristen für die Baufirmen - im Herbst 2007 anlaufen und voraussichtlich 2009 abgeschlossen sein. Das zweite Gleis Mühldorf - Ampfing ermöglicht Fahrzeitverkürzungen im Reise- und Güterverkehr und bindet das bayerische Chemiedreieck besser an Mühldorf und das überregionale Verkehrsnetz an. Die nächsten Abschnitte im Rahmen der ABS 38 sind der zweigleisige Ausbau der Streckenabschnitte Mühldorf - Tüßling, Markt Schwaben - Hörlkofen, Thann-Matzbach - Dorfen sowie die Viergleisigkeit der 21 Streckenkilometer zwischen München Ost und Markt Schwaben. Im Endausbau soll eine durchgehende Zweigleisigkeit und Elektrifizierung von Markt Schwaben bis Mühldorf und darüber hinaus bis nach Freilassing realisiert werden. Auch die Strecke nach Burghausen soll den Fahrdraht erhalten. Die Gesamtkosten des Projektes ABS 38 werden auf mehr als 800 Millionen Euro geschätzt.

Auch für den internationalen Verkehr eröffnet der Ausbau neue Perspektiven. Als Teil der Transeuropäischen Netze (TEN) bildet die Ausbaustrecke München - Freilassing ein Glied in der wichtigen Ost-West-Achse Paris - Stuttgart - München - Wien - Bratislava und ist auch im Bundesschienenwege­ausbaugesetz als inter­nationales Projekt festgeschrieben. Durch sie kann der Verkehr nach Südosteuropa verbessert und andere Strecken entlastet werden.

Tiefensee hält an Bahn-Privatisierungsplänen fest

(20.04.) WERNIGERODE (dpa/ eig. Ber.) - Trotz Kritik aus den Ländern am bisherigen Verfahren hält Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) an seinen Plänen zur Teilprivatisierung der DB fest. "Das Eigentum am Netz bleibt zu 100 Prozent beim Bund, es wird aber keine Trennung von Netzbetrieb und Transport geben", sagte er am Donnerstag zum Abschluss der Verkehrsministerkonferenz in Wernigerode. Die Bundesregierung wolle in den nächsten Wochen einen in den Ressorts abgestimmten Gesetzentwurf vorlegen und dann mit den Ländern beraten. Auf der Ministerkonferenz habe es eine "klimatische Annäherung" zwischen Bund und Ländern in der Frage gegeben, allerdings "noch keinen Durchbruch in der Sache". Tiefensee versicherte, dass die Interessen der Länder mit den Inhalten des Referentenentwurfs gewahrt blieben. Die Pläne der Bundesregierung bedeuteten einen »Qualitätssprung" für die Transparenz und Güte des Schienennetzes. Dies betreffe den Fern- wie den Nahverkehr gleichermaßen.

Sturm-Holzzüge nach Herbrechtingen

(20.04.) ELLWANGEN - Die Firma Rent-a-Rail Eisenbahn-Service AG (RAR) organisiert im Laufe des Jahres den Transport von insgesamt über einhundert Ganzzügen mit Sturmholz aus Nordrhein-Westfalen nach Herbrechtingen in Baden-Württemberg. Anfang April verkehrte der erste Ganzzug von Arnsberg im Sauerland zum Empfänger, dem Herbrechtinger Holzverarbeiter Sturm, ins Industriegebiet Vohenstein. Dort erfolgte dann am Morgen des 7. April die erste Zustellung zum Kunden, der die Weiterverarbeitung des durch den Sturm "Kyrill" entstandenen Bruchholzes übernommen hat. Auftraggeber ist die Firma Pirchmoser Holz GmbH, die unter anderem die Beladung in Arnsberg durchführt und bereits seit dem Jahr 2004 mit Privatbahnen zusammen arbeitet. Die Transporte werden in diesem Fall von Rent-a-Rail mit den beiden Kooperationspartnern Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) und LTH Transportlogistik GmbH abgewickelt, die auch die benötigen Lokomotiven und Güterwagen bereitstellen. Die Ganzzüge mit bis zu 30 Wagen und jeweils etwa 1.200 Tonnen Holz werden meist von einer der stärksten deutschen Dieselloks, die unter dem Spitznamen "Red Tiger" bekannt ist, befördert. Zukünftig werden die Wagen überwiegend nachts in den Gleisanschluss des Kunden zugestellt.

Rent-a-Rail konnte diesen umfangreichen Transportauftrag für sich und damit auch für die Schiene gewinnen. Im Vorfeld wurden die Transporte von der RAR organisiert, sowie gemeinsam mit dem Kunden und den Partnern alle auftretenden Probleme gelöst - unter anderem mussten die ersten Züge baustellenbedingt andere Fahrtrouten nehmen. Besonders flexibel und kundenfreundlich haben die örtlichen Mitarbeiter von DB Netz die letzten bürokratischen Widrigkeiten entsprechend den Vorschlägen der RAR gelöst. Rent-a-Rail Vorstand Simon Scherer freut sich über den gewonnen Großauftrag für sein Unternehmen und über die umweltschonenden Transporte per Bahn.

"Mit diesem Bahntransport werden über 10.000 LKW-Fahrten der Umwelt, den Autobahnen und den Autofahrern erspart. Dieser erste Auftrag hier im heimatlichen Ostwürttemberg ist für uns eine große Herausforderung, welche innerhalb kürzester Zeit gemeistert werden musste. 2006 sind die Transportmengen der Bahnen in Deutschland um 10 Prozent zum Vorjahr gesteigert worden, womit nun seit vier Jahren ein großes Wachstum gerade für uns als private Unternehmen besteht. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, benötigen wir auch zukünftig leistungsfähige Investoren, Partner und Personal - vor allem Lokführer". Neben der Akquirierung des Auftrages und der Übernahme des Transportmanagements sind die Mitarbeiter von Rent-a-Rail auch für die Zustellung der Züge zum Kunden zuständig, was als „Erste Meile"-Leistungen zum Kerngeschäft im süddeutschen Raum für das Ellwanger Unternehmen gehört.

Weiterhin Bauarbeiten auf der Strecke Hamburg - Westerland

(20.04.) HUSUM - An die Baumaßnahme, die seit dem 14.4. auf der Strecke Hamburg - Westerland durchgeführt wird, schließt sich nahtlos die nächste an: Vom 24.4. bis zum 29.4. wird zwischen Glückstadt und Itzehoe erneut durch die DB an den Gleisen gearbeitet. Wegen dieser Baumaßnahme entfallen zwischen Itzehoe und Elmshorn vom 24. bis zum 27.4. einige Züge. Diese werden durch Busse ersetzt, wodurch sich die Fahrtzeiten verlängern. Zudem ist weiterhin bis zum Ende der Baumaßnahme am 29.4. damit zu rechnen, dass es durch die Gleisarbeiten zu erheblichen Verspätungen auf der gesamten Strecke Hamburg - Westerland kommen kann. Die Anschlusszüge können daher nicht gewährleistet werden.

Eisenbahner der ältesten Bahngesellschaft der Welt zu Gast bei der HSB

(20.04.) WERNIGERODE - In der Zeit vom 19. bis zum 22. April 2007 sind 30 Lokführer, Heizer und Zugbegleiter der ältesten Eisenbahngesellschaft der Welt - der 1832 gegründeten Ffestiniog an Welsh Highland Railways (FR/WHR) in Wales - zu Gast bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB). Unter sachkundiger Begleitung der Personale der HSB werden sie am Samstag, den 21., und Sonntag, den 22. April in ihrer typischen walisischen Eisenbahnerkleidung auf dem gesamten Streckennetz unterwegs sein. Besonders hervorzuheben sind an beiden Tagen folgende Fahrtstrecken und Abfahrtzeiten, bei denen je ein Lokführer, Heizer und Zugführer die Harzer Eisenbahner verstärken:

09:10 Uhr Wernigerode - Brocken
12:40 Uhr Wernigerode - Brocken
10:14 Uhr Nordhausen - Wernigerode
10:31 Uhr Quedlinburg - Hasselfelde
13:02 Uhr Hasselfelde - Quedlinburg
14:40 Uhr Wernigerode - Nordhausen

Der Besuch aus Wales resultiert aus guten Kontakten zwischen Mitarbeitern der HSB und den walisischen Eisenbahnern, die bereits vor über zehn Jahren im Rahmen einer privaten Reise geknüpft worden sind. Im Laufe der nachfolgenden Jahre fanden viele gegenseitige private Besuche von Lokführern, Heizern und Zugbegleitern aus Wales bei der HSB und umgekehrt statt. Die freundschaftlichen Beziehungen zur FR / WHR wurden beim letztjährigen Besuch der HSB-Geschäftsleitung in Wales mittlerweile nun auch offiziell bestätigt. Die Geschäftsführer der beiden Eisenbahngesellschaften, Paul Lewin und Matthias Wagener, unterzeichneten am 17. September 2006 vor historischer Kulisse im Bahnhof von Porthmadog eine offizielle Partnerschaftsurkunde zwischen beiden Gesellschaften. Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Wissens- und Informationsaustausch in allen Angelegenheiten des Eisenbahn- und Tourismuswesens zum gegenseitigen Nutzen zu stärken.

In Großbrittannien, dem "Mutterland der Eisenbahn", fuhren Anfang des 19. Jahrhunderts nicht nur die ersten Eisenbahnen, sondern es entwickelte sich dort sehr frühzeitig ein bewusster Umgang mit dem technischen Erbe, indem wertvolle Sachzeuge der Eisenbahnentwicklung vor dem Schneidbrenner bewahrt wurden. So findet man heute auf den britischen Inseln eine Vielzahl interessanter Museumseisenbahnen. Eine der ältesten - und von der Streckenlänge die größte - ist hierbei die in Wales verkehrende Ffestiniog Railway (FR) von Porthmadog nach Blaneau Ffestiniog, die auf den Gleisen einer ehemals dem Schieferbergbau dienenden Bahn verkehrt. Derzeit wird diese Bahn mit der Welsh Highland Railway verbunden und erfährt damit fast eine Verdoppelung der bisherigen Streckenlänge.

Immer mehr Länder lehnen "Gigaliner"-Zulassung ab

(20.04.) BERLIN - Bei der am Donnerstag beendeten Verkehrsministerkonferenz sind die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit ihren Pilotversuchen zur Zulassung von Riesen-Lkw in die Schranken verwiesen worden. Vorerst wird es keine weiteren Pilotversuche geben. Das teilte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Donnerstag der Presse mit. Die Skepsis gegenüber Gigalinern deckt sich mit dem Ergebnis einer Allianz pro Schiene-Umfrage bei den Verkehrsministern der Länder zu den "Monster Trucks".

Kritisch zur Zulassung der bis zu 60 Tonnen schweren und mehr als 25 Meter langen Lkw haben sich schriftlich gegenüber der Allianz pro Schiene die Verkehrsminister von Berlin (SPD), Sachsen (SPD), Sachsen-Anhalt (CDU) und Schleswig-Holstein (CDU) geäußert. In der Öffentlichkeit bereits vor Wochen Position gegen die Zulassung der Riesen-Lkw bezogen hatte der brandenburgische Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD). "Die Gigaliner-kritischen Länder sind eindeutig in der Überzahl", kommentierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege das Umfrageergebnis. "Kein von uns angeschriebenes Bundesland hat bislang eine generelle Sympathie für die Monster-Trucks erkennen lassen. Damit stehen die Minister Wittke (NRW), Hirche (Niedersachsen) und Rech (Baden-Württemberg) isoliert da", so Flege.

Eine endgültige Entscheidung wollen die Länder im Herbst fällen. Nach Einschätzung der Allianz pro Schiene ist die Gefahr aber nach wie vor akut, dass die Bundesländer sich als vermeintlichen „Kompromiss" für die bundesweite Zulassung von 25,25 Meter langen Lkw aussprechen, die das bisherige Gewichtslimit von 40 Tonnen einhalten. „Auch diese überlangen Monster Trucks in der Leichtversion lehnen wir als Allianz pro Schiene strikt ab, da sie genau wie die schwere Variante Güter von der umweltfreundlichen Schiene auf die Straße verlagern und damit unterm Strich zu mehr Lkw-Verkehr führen", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.

Wiederaufbau des historischen "Adler"-Zuges hat begonnen

(19.04.) MEININGEN - Der Wiederaufbau des historischen "Adler"-Zuges hat am Mittwoch im DB-Dampflokwerk in Meiningen begonnen. Nachdem wichtige Bauteile zur Verfügung stehen, stellen Spezialisten und Auszubildende der Spezialwerkstatt die Lokomotive und drei Personenwagen wieder betriebsfähig her. Die Fertigstellung ist bis zum Jahresende vorgesehen. "Die Beschaffung der notwendigen Ersatzteile war sehr zeitaufwendig, da Spezialfirmen für Sonderanfertigungen gefunden werden mussten", erklärt Jürgen Eichhorn, Leiter des DB-Dampflokwerkes. "Die neue Kurbelwelle für die 'Adler'-Lokomotive kommt von einer Spezialfirma aus dem sächsischen Gröditz. Weltweit sind nur noch zwei Schmieden in der Lage, ein solches Einzelstück zu fertigen."

Der Zeitplan für die Restaurierung sieht zunächst die Montage des Fahrzeugrahmens für Lokomotive und Tender vor. Danach folgen die Bearbeitung der Radsatzgruppen sowie die Steuerung und der Antrieb für die Räder. Anschließend wird der Kessel auf den Fahrzeugrahmen gehoben und in einem weiteren Schritt Fahr- und Triebwerk montiert. Im Oktober dieses Jahres sind die ersten Probefahrten mit der Lokomotive und den drei Wagen geplant. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund eine Million Euro. Aus privaten Spenden werden zwei der Personenwagen finanziert. Der "Adler"-Zug war bei einem Brand im Fahrzeugdepot des DB Museums in Nürnberg im Oktober 2005 schwer beschädigt worden. Bereits kurz danach hatte der Vorstand der DB entschieden, die im Jahr 1935 nachgebaute und fahrfähige Lokomotive und ihre Wagen originalgetreu zu restaurieren. Das Original des "Adlers" eröffnete 1835 das Eisenbahnzeitalter in Deutschland auf der sechs Kilometer langen Strecke von Nürnberg nach Fürth.

"Berliner Morgenpost": DB investiert kräftig in das Berliner Netz

(19.04.) BERLIN - Die DB investiert weiter kräftig in die Berliner Infrastruktur. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, sind in den Jahren 2007 bis 2011 allein Investitionen in das bestehende Netz Berlins von 944 Mio. Euro vorgesehen. Zu den Mitteln für Investitionen ins Netz kommen in Berlin bis 2011 rund 859 Mio. Euro für Neu- und Ausbaustrecken, weitere Mittel sind für Bahnhöfe vorgesehen. Insgesamt plant die Bahn für Berlin Investitionen in Höhe von 1,99 Mrd. Euro bis 2011. Fließen soll das Geld dem Zeitungsbericht zufolge vor allem in acht große Projekte, unter denen die Anbindung des Großflughafens BBI das mit Abstand wichtigste Projekt ist. Zweites großes Projekt ist der Umbau des Ostkreuzes, in das bis 2010 62,6 Mio. Euro fließen sollen. Für die erste und zweite Ausbaustufe der Strecke Berlin-Frankfurt (Oder) sind bis 2010 derzeit 107,4 Mio. Euro vorgesehen. Darüber hinaus sind Arbeiten an der Nord-Süd-Verbindung, am Innenring sowie an der Strecke Staaken-Friedrichstraße und am Nordkreuz/Karow geplant. Die erste und zweite Baustufe der Dresdner Bahn werden bei der DB als "mittelfristig zurückgestellte Vorhaben" gelistet.

Verkehrsminister üben Kritik an Plänen zur Bahnprivatisierung

(19.04.) WERNIGERODE - Auf der Verkehrsministerkonferenz der Länder, die am Mittwoch in Wernigerode begann, haben die Pläne von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zur Bahnprivatisierung Protest hervorgerufen. Der Einfluss des Staates auf die Eisenbahninfrastruktur müsse erhalten bleiben, erklärte Sachsens Verkehrsministers Thomas Jurk (SPD). Das schlechte Beispiel der Bahnprivatisierung in Großbritannien zeige, wohin es führe, wenn private Gesellschafter nach betriebswirtschaftlichen Erwägungen über Netzinvestitionen entscheiden dürften. Ähnlich äußerten sich auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre und sein Kollege aus Hessen, Alos Rhiel, der betonte, nur durch eine wirklich strikte Trennung und den Verbleib des 34.000 Kilometer langen Netzes im Besitz des Bundes seien staatliche Zugriffsrechte für die Zukunft sichergestellt. Bei einer Realisierung des so genannten integrierten Modells seien "katastrophale Folgen" für den Wettbewerb auf der Schiene zu erwarten.

Die Bundesregierung will voraussichtlich im Mai einen Gesetzentwurf zum spätestens 2009 geplanten Börsengang der Deutschen Bahn vorlegen. Nach den bisher bekannten, im Kabinett noch nicht abgestimmten Plänen Tiefensees soll das Schienennetz zwar rechtlich in der Hand des Bundes bleiben, jedoch von der Bahn in einer Infrastrukturgesellschaft bewirtschaftet werden. Diese Regelung soll zunächst 15 Jahre lang gelten.

Berlin: Ursache für S-Bahnunfall geklärt

(19.04.) BERLIN - Der Auffahrunfall einer S-Bahn auf einen Messzug am Bahnhof Südkreuz, bei dem am 20. November des vergangenen Jahres 33 Menschen verletzt worden waren, ist nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" aufgeklärt. Unter Berufung auf Ermittlerkreise heißt es, die Gutachten lägen vor und bestätigten die Vermutung, dass ein von dem Messzug aufgetragener Schmierfilm auf dem Gleis die Bremswirkung der S-Bahn verzögert habe. Dadurch sei die S-Bahn trotz einer Gefahrenbremsung nicht rechtzeitig zum Stehen gekommen. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" trug aber auch ein Versäumnis bei der S-Bahn zu dem Unfall am Südkreuz bei. "In dem aufgefahrenen Zug war die Sandmenge nicht ausreichend", hieß es bei den Ermittlern. S-Bahner hatten berichtet, dass der Unglückszug zu lange nicht mehr zur Wartung gewesen war. Das Eisenbahn-Bundesamt wollte zu den Ermittlungen gestern noch keine Stellung nehmen.

Neues Logistikzentrum für Bahn, Lkw, Flugzeug und Schiff in Turku

(18.04.) TURKU - Im Hafen von Turku ist am Dienstag das erste multimodale Logistikzentrum Finnlands seiner Bestimmung übergeben worden. Die neue Anlage der DB-Tochter Schenker ist in Finnland einzigartig. Sie verbindet die vier Verkehrsträger Bahn, Lkw, Flugzeug und Schiff und dient zugleich als Distributionszentrum. Aus den Waggons, die vom Fährhafen kommen, wird dank der Schienenanbindung direkt in die Anlage umgeschlagen. Das für Finnland neue Logistikkonzept steigert Effizienz, Dienstleistungsqualität und Wirtschaftlichkeit. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern ist im Hafen von Turku eine 22.000 Quadratmeter große Anlage entstanden, die mit modernster Technik ausgestattet ist. In den sieben Hallenschiffen, die je nach Bedarf temperiert werden, ist Platz für 45.000 schnell drehende Paletten mit Gütern, die nur kurz eingelagert und dann dem Markt zugeführt werden. Für zusätzliche Dienstleistungen wie Umpacken, Kommissionieren, Veredeln und Montieren ist ausreichend Raum. Die weitere inländische und grenzüberschreitende Distribution erfolgt über das eigene Schenker-Netzwerk.

DB stellt knapp 800 Plätze für Girls’ Day zur Verfügung

(18.04.) FRANKFURT/Main - Zum siebten Girls’ Day am 26. April können rund 800 Mädchen die Vielfalt der Ausbildungen bei der Deutschen Bahn AG kennen lernen. Eine entsprechende Anzahl an Plätzen bietet das Unternehmen an über 50 Veranstaltungsorten an. Schülerinnen der Klassen fünf bis zehn erhalten die Möglichkeit, etwa Betriebszentralen zu besichtigen, hinter die Kulissen von Stellwerken und Bahnhöfen zu schauen oder bei einer Fahrt im Simulator ein Gespür für die Lokführerausbildung zu bekommen. Über eine halbe Millionen Mädchen haben in den letzten Jahren bereits die Möglichkeit genutzt, die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen kennenzulernen. Dabei waren Einblicke in Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften möglich.  Außerdem konnten die jungen Mädchen weibliche Vorbilder in Führungspositionen von Wirtschaft und Politik begleiten. Die Deutsche Bahn ist mit rund 8.100 Auszubildenden einer der größten Ausbilder in Deutschland. Durch Schulkooperationen werden Schüler und Lehrkräfte frühzeitig in der Phase der Berufsorientierung unterstützt.

Bahnhof Helmstedt nach Modernisierung eröffnet

(18.04.) HANNOVER - Die Modernisierung des Bahnhofs Helmstedt ist abgeschlossen. Mit einem Festakt wurde der Bahnhof am Dienstag feierlich in Betrieb genommen. Der Hausbahnsteig wurde neu gebaut und wie der neue Mittelbahnsteig auf eine Höhe von 76 Zentimetern gebracht. Damit ist ein bequemer Einstieg in moderne Nahverkehrszüge sowie in IC-Züge möglich. Der vorhandene Personentunnel wurde modernisiert. Neue gut einsehbare und beleuchtete Wetterschutzhäuser sowie Funkuhren ergänzen die Verbesserungen. Auf dem Bahnhof Helmstedt erleichtert ein taktiles Leitsystem die Orientierung für Sehbehinderte. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie Fahrgäste mit Fahrrädern und Kinderwagen können alle Bahnsteige barrierefrei erreichen. Neu gestaltet wurden auch das Wegeleitsystem, die Lautsprecheranlage und die Zugzielanzeiger. Die Kosten für die Modernisierung in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro werden aus dem Programm "Niedersachsen ist am Zug!" finanziert, mit dem der Bund, das Land Niedersachsen und die DB insgesamt 32 Stationen umfassend modernisieren, um- oder neu bauen.

Top-Winzer bringen ihren Wein in die Bahn

(18.04.) BERLIN - Ausgewählte Weine von Deutschlands Top-Winzern werden ab 1. Mai in den Fernverkehrszügen der DB ausgeschenkt. Mit einer separaten Weinkarte wird die Bahn ihren Gästen das neue Angebot vorstellen. Die Weinkarte entstand in Kooperation mit dem Sylter Spitzenrestaurant "Sansibar", das die DB seit Herbst 2005 bei der Weinauswahl berät. Herbert Seckler, Hausherr der Sylter "Sansibar", betonte bei der Vorstellung der Weinkarte: „Der ICE ist ein wichtiges Aushängeschild für Deutschland. Wir sind stolz, namhafte Winzer als Botschafter des guten deutschen Weines an Bord von ICE und IC gebracht zu haben." Für Weinliebhaber sind die Weingüter Robert Weil, Joachim Heger, Bernhard Huber, Günther Künstler, Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan und Peter-Jakob Kühn erste Wahl in Deutschland. Ab 1. Mai werden ihre Weine in mehr als 800 Zügen täglich angeboten.

NRW: Brand in S-Bahn

(18.04.) DÜSSELDORF - Ein Brand an einem Drehgestell einer S-Bahn in Düsseldorf-Oberbilk hat am Dienstag zur Sperrung der viel befahrenen Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf geführt. Der Lokführer bemerkte das Feuer rechtzeitig. Die rund 25 Fahrgäste wurden aus der S-Bahn auf einen Bahnsteig gebracht. Die Bahnstrecke war für rund eine Stunde gesperrt. Dadurch kam es nach Angaben des Sprechers zu erheblichen Beeinträchtigungen im Schienenverkehr. Die Verspätungen summierten sich bei 58 betroffenen Nah- und Fernverkehrszügen auf insgesamt 673 Minuten.

Baubedingte Behinderungen zwischen Nürnberg und Forchheim

(18.04.) NÜRNBERG - Auf der Strecke Nürnberg - Bamberg finden noch bis Freitag, 20. April 2007 Gleiserneuerungsarbeiten bei Vach statt. In der Abwicklung der Baumaßnahmen haben sich laut DB an mehreren Bahnübergängen zusätzliche Herausforderungen ergeben, die es erforderlich machen, kurzfristig Regionalbahnen im Abschnitt zwischen Nürnberg und Erlangen bzw. Forchheim ausfallen zu lassen. Für die ausfallenden Züge ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen nicht möglich. Die Regionalexpresszüge (RE) verkehren, mit geringfügigen Verspätungen muss jedoch gerechnet werden. Einzelne Züge des Fernverkehrs sind für Reisende im Regionalverkehr zwischen Nürnberg und Erlangen freigegeben. Die Reisenden werden gebeten die Zugausfälle zu beachten und ggf. eine frühere Verbindung zu wählen. Der geänderte Fahrplan ist unter www.bahn.de/aktuell verfügbar. Außerdem erfolgen Lautsprecherdurchsagen an den Bahnhöfen und in den Zügen.

Berliner Senat weist Bahn-Pläne für Tempelhof zurück

(17.04.) BERLIN - Der Berliner Senat hat den Antrag der DB auf Weiterbetrieb des Flughafens Tempelhof nach 2008 abgelehnt. Tempelhof werde "zur Sicherstellung des Luftverkehrsbedarfs" in Berlin und Brandenburg wegen des neuen Großflughafens Schönefeld nicht mehr benötigt und könne deshalb wie vorgesehen zum 31. Oktober 2008 geschlossen werden, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung am Montag mit. Der Senat fürchtet, dass bei einer Rücknahme der Schließungsbeschlüsse für Tempelhof die Genehmigungsverfahren für den Großflughafen Schönefeld in Gefahr geraten. Der DB lag der Bescheid am Montag nach eigenen Angaben noch nicht schriftlich vor. "Wenn wir ihn haben, prüfen wir, welche Rechtsmittel wir dagegen einlegen können", sagte eine Bahnsprecherin. "Wir halten an unserem Engagement für Tempelhof fest."

Bauarbeiten: Hohe Verspätungen zwischen Hamburg und Westerland

(17.04.) HUSUM - Durch die Bauarbeiten, die die DB seit dem 14.4. zwischen Itzehoe und Glückstadt durchführt, kommt es zurzeit zu erheblichen Verspätungen aller Züge auf der gesamten Strecke Hamburg - Westerland. Wie die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) am Montag mitteilte, werden sie voraussichtlich noch bis zum Ende dieser Baumaßnahme am 24.4. andauern. Der von der DB vorgegebene und den Fahrgästen durch die NOB rechtzeitig mitgeteilte Fahrplan für diesen Zeitraum lasse sich nicht einhalten: Durch die Baustelle sei ein Nadelöhr entstanden, an dem die Fahrten der IC-Züge, der Rangierloks, der Güterzüge und der NOB-Züge aktuell aufeinander abgestimmt werden müssen. So summierten sich die Verspätungen weiter auf. Die NOB machte darüber hinaus darauf aufmerksam, dass sich an diese Baumaßnahme nahtlos eine weitere anschließt, so dass mit Verspätungen auf der Strecke bis zum 29.4. zu rechnen ist.

Die NOB weist noch einmal besonders darauf hin, dass die Anschlusszüge in Husum, Heide, Niebüll und Hamburg-Altona nicht gewährleistet werden können. Die NOB empfiehlt ihren Reisenden gegebenenfalls mit einem früheren Zug zu fahren. Aktuelle Informationen sind über die Kunden-Hotline der NOB unter 0180/10 180 11 zum Ortstarif rund um die Uhr erhältlich.

Am 1. Mai startet die Schwäbische Albbahn in die Saison 2007

(17.04.) STUTTGART - Am 1. Mai beginnt die Ausflugssaison auf der Schwäbischen Albbahn. An allen Sonn- und Feiertagen bis 21. Oktober bringt der nostalgische Schienenbus "Ulmer Spatz" Wanderer, Spaziergänger, Ausflügler und Radwanderer zu den schönsten Ausflugszielen auf der Schwäbischen Alb zwischen Ulm (Abfahrt 9:15) und Kleinengstingen (Ankunft 11:01). Tagsüber pendelt der "Ulmer Spatz" zwischen Münsingen und Kleinengstingen und fährt dann abends wieder zurück nach Ulm (Ankunft 18:14). Das Fahrrad kann bequem im angehängten Fahrradwagen mitgenommen werden.

In der Saison 2007 fährt der "Ulmer Spatz" an den Werktagen 23. Mai, 20. Juni, 10. Juli und 19. September wieder als "Spätzle-Express" von Ulm auf die Schwäbische Alb bis Trochtelfingen ALB-GOLD. Dort erwartet die Besucher bei der Nudelfabrik ALB-GOLD ein informatives Programm rund um die "Spätzle". Der "Spätzle-Express" verkehrt an den genannten Terminen nach gleichem Fahrplan wie an Sonn- und Feiertagen mit Ankunft in Trochtelfingen ALB-GOLD um 11.24 Uhr. Ab Trochtelfingen ALB-GOLD fährt der "Spätzle-Express" um 16.15 Uhr wieder zurück nach Ulm. Unterwegsaus- und -zustieg sind möglich. Der "Spätzle-Express" kann bei Direktzustieg ab Ulm mit dem preisgünstigen Baden-Württemberg-Ticket und dem Baden-Württemberg-Ticket Single benutzt werden. Für die Anreise in den Zügen der RAB (IRE, RE und RB) vor 9 Uhr und für die Mitfahrt im Spätzle-Express wird das "Spätzle-Ticket" angeboten. Für die Fahrt im "Spätzle-Express" ist grundsätzlich Anmeldung erforderlich. Auskunft und Information sowie Reservierungen gibt es bei der RAB Touristik, Bahnhofplatz 1 in Ulm, Telefon (07 31) 18 99 78 0-0, Fax (07 31) 18 99 78 0-18; weitere Informationen auch im Internet unter www.bahn.de/rab.

"Tagesspiegel": Veolia fährt in Deutschland Verluste ein

(16.04.) BERLIN - Veolia, der größte Konkurrent der DB, hat einem Zeitungsbericht zufolge massive Probleme mit dem Deutschland-Geschäft. "Es gibt erhebliche rote Zahlen", erfuhr der "Tagesspiegel" (Montagausgabe) aus unternehmensnahen Kreisen. Bei einigen Verkehrsverträgen sei "nicht richtig kalkuliert" worden. Vor allem die Tochter Nord-Ostsee-Bahn, die unter anderem die Strecke von Hamburg nach Westerland auf Sylt betreibt, habe das Ergebnis belastet. Zudem müsse die hiesige Tochter mehr Geld an die Konzernzentrale in Paris überweisen. Im vergangenen Jahr sei der Betrag verdoppelt worden, heißt es in den Kreisen. Es gehe "um einen ordentlichen Millionenbetrag", der in Deutschland heute gar nicht erwirtschaftet werde. "Da fließt eine Menge Geld ab." Ein Unternehmenssprecher lehnte einen Kommentar ab. Statt dessen verwies er auf die stark wachsenden Umsätze, die im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel auf 430 Millionen Euro stiegen.

In der Konzernbilanz für das vergangene Jahr buchte die französische Mutter laut "Tagesspiegel" Abschreibungen und außerordentliche Belastungen von insgesamt 86,5 Millionen Euro wegen Problemen mit "bestimmten Verträgen" des deutschen Ablegers. Dadurch sei fast der gesamte Betriebsgewinn der Veolia-Transportsparte aufgezehrt worden. Das Wirtschaftsministerium von Schleswig-Holstein bestätigt dem Bericht zufolge, dass Veolia bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) große Schwierigkeiten hatte. Laut Branchenkreisen hatte Veolia den Aufwand bei der im Dezember übernommenen Marschbahn nach Sylt vollkommen falsch eingeschätzt. "Die Marschbahn ist ein Sanierungsfall - trotz hoher Fahrgastzahlen", heißt es in unternehmensnahen Kreisen. "Hier hat sich Veolia schlichtweg verkalkuliert."

Ab sofort ab 19 Euro nach Italien

(16.04.) BERLIN - Die DB verkauft ab sofort den neuen Euro-Sparpreis Italien. Für die einfache Fahrt über den Brenner gibt es Tickets schon ab 19 Euro in der 2. Klasse und ab 39 Euro in der 1. Klasse. Für Verbindungen über die Schweiz ist das Angebot ab 39 Euro erhältlich (1. Klasse: ab 69 Euro). Kinder bis 14 Jahren fahren in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos mit. Der Euro-Sparpreis gilt bundesweit ab jedem Bahnhof der DB. Die Fahrkarten gelten jeweils für eine Zugverbindung und sind erhältlich, solange der Vorrat reicht. Die Vorverkaufsfrist beträgt drei Tage. Die Fahrkarten können auch als Online-Ticket über www.bahn.de am eigenen PC gebucht und ausgedruckt werden. Die obligatorische Reservierung kostet 3,50 Euro pro Person und Strecke. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bahn.de.

"Tagesspiegel": Starker Andrang auf Schnellverbindung nach Frankreich

(16.04.) BERLIN - Die DB verbucht eine starke Nachfrage nach Tickets für die geplanten Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen Deutschland und Frankreich. Der Vorverkauf laufe sehr gut, sagte ein Bahnsprecher dem "Tagesspiegel am Sonntag". Von vergangenen Dienstag - dem ersten Tag des Vorverkaufs - bis Freitagvormittag seien 16000 Tickets verkauft worden. "Dabei wird das Angebot noch gar nicht beworben", sagte der Sprecher. Außerdem fahren die ersten ICEs und TGVs zwischen Frankfurt am Main beziehungsweise Stuttgart und Paris erst ab dem 10. Juni. "Wir gehen fest von einer starken Steigerung der Fahrgastzahlen auf der Strecke aus", sagte der Bahnsprecher.

"Spiegel": Mehrere Länder gegen Gesetzentwurf zur Bahn-Privatisierung

(16.04.) BERLIN - Mehrere Bundesländer drängen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" darauf, dass nach einer Bahnprivatisierung das Schienennetz zu hundert Prozent beim Bund bleibt. Die wirtschaftliche Übertragung des Netzes an die privatisierte Bahn solle auf maximal fünf Jahre beschränkt werden. Zudem solle die Übertragung auch vor diesem Zeitpunkt schon jederzeit vom Bund kündbar sein. "Wir brauchen eine klare Trennung von Netz und Betrieb", zitierte der "Spiegel" Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU). Nur so sei "ein funktionierender Wettbewerb zu gewährleisten". Unterstützung werde Rhiel dabei in Wernigerode wohl vor allem von Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen bekommen. Der Düsseldorfer Landtag hatte sich bereits Ende März dafür ausgesprochen, das Schienennetz beim Bund zu belassen.

ÖBB: Von 14. April bis 3. Juni sind Senioren wieder für 7 Euro am Zug

(16.04.) WIEN - Seit 14. April bis 3. Juni 2007 fahren Besitzer einer VORTEILScard Senior am Wochenende von Samstag 0:00 Uhr bis Sonntag 12:00 Uhr - also 36 Stunden lang - für nur sieben Euro durch ganz Österreich. Die Aktion gilt für alle Züge der ÖBB (ausgenommen Mariazellerbahn) in der 2.Klasse. "Wegen des großen Erfolgs - insgesamt haben wir in den letzten 2 Jahren bereits 342.700 Senioren-Aktion-Tickets verkauft - wiederholen wir die Aktion dieses Frühjahr bereits zum fünften Mal", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Das Ticket ist beim Schalter und den Fahrkartenautomaten erhältlich. Die VORTEILScard Senior ist für Frauen ab 60 und für Männer ab 65 an jedem Bahnhofsschalter für 26,90 Euro für ein ganzes Jahr erhältlich. Mit der VORTEILScard Senior spart man mindestens 45 Prozent bei Bahnreisen im Inland und 25 Prozent bei durchgehend gebuchten Auslandsreisen. Beim Ticketkauf im Internet oder am Fahrkartentautomaten fährt man sogar mit 50 Prozent Ermäßigung in Österreich!

Bahn ordert 53 neue Doppelstockwagen für Sachsen

(14.04.) BERLIN - Die DB hat am Freitag weitere 53 Doppelstockwagen im Wert von rund 70 Millionen Euro beim Fahrzeughersteller Bombardier bestellt. Die Fahrzeuge werden schrittweise ab Juni bis Dezember 2007 von der S-Bahn Dresden in Betrieb genommen. Die neuen Wagen sollen vor allem auf den S-Bahn-Linien S1 Meißen - Coswig - Dresden - Pirna - Bad Schandau - Schöna, S3 Dresden - Tharandt und als Verstärkung auf der S2 Pirna - Dresden Flughafen fahren. Damit setzt die Bahn die konsequente Modernisierung ihrer Nahverkehrsflotte fort. Die Bestellung ist Teil einer Option eines bereits bestehenden Hauptvertrags aus dem Jahr 2003. Der Freistaat Sachsen fördert den Einsatz der modernen Fahrzeuge mit 40 Millionen Euro.

Die Dostos - kürzlich von der DB für ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit im Betrieb mit dem "Sonderpreis des Jahres 2006" im Rahmen des DB Lieferantenprädikats ausgezeichnet - sind mit ihrer hohen Verfügbarkeit neben den elektrischen Triebwagen die Leistungsträger im Nahverkehr. Rund 2000 Doppelstockwagen sind heute bei der Bahn bereits im Einsatz. Die bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnellen Fahrzeuge sind energieeffizient und damit umweltfreundlich. Auf 100 Kilometer benötigen sie pro Reisenden bei rund 50 Prozent Auslastung umgerechnet lediglich 1,8 Liter Sprit.

Umbau des Bahnhofs Triesdorf beginnt

(14.04.) ANSBACH - Mit dem Rückbau des Fußgängerstegs über die Gleise der Bahnlinie Treuchtlingen - Würzburg beginnen am Samstag, 14. April ab ca. 23. 30 Uhr die Umbauarbeiten am Bahnhof Triesdorf. Insgesamt werden rund 2,5 Millionen Euro in den Bau einer neuen Bahnsteigunterführung und für einen neuen Außenbahnsteig investiert. Die Modernisierung des Bahnhofs Triesdorf ist Bestandteil des 46 Millionen Euro-Rahmenvertrages zwischen der DB und dem Freistaat Bayern zum Bau/Ausbau von Nahverkehrsanlagen im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN). Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2008 geplant.

Die neue Bahnsteigunterführung wird 3,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch. An der Westseite entsteht ein neuer Treppenzugang mit einer Spur für Kinderwagen und Fahrräder, an der Ostseite eine Rampe. Der vorhandene Außenbahnsteig wird zurückgebaut. Unter Berücksichtigung der städtischen Planungen auf der Westseite wird ein neuer, 140 Meter langer und 0,76 Meter hoher Außenbahnsteig errichtet. Er wird nordwestlich des alten Bahnsteigs liegen. Dadurch wird eine optimale Verknüpfung von Schiene und Straße (Buswendeschleife, Parkplätze, Bike&Ride-Anlage, Geh- und Radweg) ermöglicht. Eine fußläufige Verbindung zwischen den Ortsteilen im Bereich des Bahnhofes ist während der Bauzeit nicht möglich. Der Zugang zum Bahnhof ist ab 15. April nur von Westen möglich. Über einen ebenerdigen Übergang erreichen die Fahrgäste mit Unterstützung von Reisendenhelfern den Mittelbahnsteig.

Spitzner: "Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs notwendig"

(14.04.) MÜNCHEN / PRAG - Bayern und Tschechien arbeiten weiter an einer Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs. Bei einem Gespräch gestern in Prag waren sich Bayerns Wirtschaftsstaatsekretär Hans Spitzner und der Vizeminister im Tschechischen Verkehrsministerium, Vojtech Kocourek, einig, dass die zunehmende wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Bayern sowie die Entwicklung Böhmens und Ostbayerns eine nachhaltige Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs notwendig macht. "Neben dem vorgesehenen Korridor zwischen Nürnberg über Marktredwitz und Pilsen nach Prag halten wir eine nachhaltige Verbesserung des Eisenbahnverkehrs im Korridor Prag - Pilsen - Furth im Wald - Schwandorf - Regensburg - München für dringend erforderlich. Die Voraussetzungen für eine leistungsfähige Neu- und Ausbaustrecke in diesem Korridor müssen geschaffen werden", erklärte Spitzner nach dem Gespräch.

Kurzfristig müssten auf der Basis der bestehenden Schieneninfrastruktur alle Möglichkeiten der Verbesserung, insbesondere der Beschleunigung, des Schienenverkehrs genutzt werden. Spitzner: "Um die Vorarbeiten für eine künftige Neu- und Ausbaustrecke zu koordinieren und alle kurzfristig möglichen Verbesserungsmaßnahmen auf dem bestehenden Streckennetz zu realisieren, haben wir eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bereits im Mai ihre Arbeit aufnimmt. Damit leiten wir konkrete Schritte zu einer Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs ein, die uns mittelfristige dem Ziel einer leistungsfähigen Neu- und Ausbaustrecke mit europaweiten verkehrlichen Wirkungen näher bringen." Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern des Bayerischen und des Tschechischen Verkehrsministeriums. Es werden auch politische Mandatsträger sowie Vertreter der betroffenen Städte und Landkreise teilnehmen. Die Bahnen sind ebenfalls zur Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe aufgefordert.

Veolia fordert ermäßigte Mehrwertsteuer für alle Eisenbahntickets

(14.04.) BERLIN - Die Veolia-Verkehr-Gruppe, unter anderem Betreiber des privaten Fernzug-Angebotes InterConnex, begrüßt den jüngsten Vorstoß von Bundesverkehrsminister Tiefensee, eine niedrigere Mehrwertsteuer für Fernverkehrstickets durchzusetzen. Bisher werden auf Eisenbahn-Fernverkehrstickets 19 Mehrwertsteuer erhoben, sieben Prozent im Regionalverkehr und null Prozent im grenzüberschreitenden Flugverkehr - eine klare steuerliche Ungleichbehandlung.

Axel Sondermann, Deutschland-Chef von Veolia Verkehr, fordert jetzt ein zügiges Ende der steuerlichen Diskriminierung. "Die ungleiche Mehrwertsteuer belastet nicht nur den Personenverkehr, sie behindert außerdem den fairen Wettbewerb. Es ist nicht zu verstehen, warum der Personenverkehr unter 50 Kilometern als 'Grundbedürfnis' gilt und somit steuerlich begünstigt wird, die Beförderung mit dem Zug oder dem Bus über 50 Kilometer aber nicht." Die Veolia-Verkehr-Gruppe fordert eine rasche Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf einheitlich sieben Prozent für alle Eisenbahntickets.

Noch unverständlicher ist nach Ansicht von Veolia die Bevorzugung des Flugverkehrs mit Blick auf die aktuelle Klimadebatte. Die Umweltschäden, die durch das Fliegen entstehen, würden den Fluggesellschaften nicht in Rechnung gestellt. Ganz im Gegensatz zum Zugverkehr, erläutert Sondermann: "Die Eisenbahnbetreiber sind bereits am Emissionshandel beteiligt und müssen für ihren Strom CO2-Zertifikate erwerben. Wenn Minister Tiefensee das Bahnfahren attraktiver machen will, muss er gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger schaffen". In einer Gesellschaft, die immer mehr Mobilität von ihren Bürgern verlangt, sollten die umweltfreundlichen Verkehrsmittel nicht benachteiligt werden.

Neues und modernes Rollmaterial für die S-Bahn Zürich

(13.04.) ZÜRICH - Am Donnerstag haben ZVV und SBB die Strategie für den künftigen Rollmaterialeinsatz vorgestellt. Die Wachstumsprognosen für die S-Bahn Zürich zeigen deutlich, dass die Zahl der Pendler auch in den nächsten Jahren stark steigen wird: der ZVV prognostiziert bis 2025 eine Nachfragesteigerung von rund 80 Prozent bei der S-Bahn. Deshalb investieren der ZVV und die SBB bis 2012 jährlich über 100 Millionen Franken (rund 61 Millionen Euro) in den Flottenausbau und -umbau. Zusätzlich zu den bestehenden 115 Doppelstock-Pendelzügen (DPZ) und den 60 Doppelstock-Triebzügen (DTZ) bestellt die SBB weitere 60 Doppelstockzüge. Zudem werden für die bestehenden DPZ neue, niederflurige und klimatisierte Zwischenwagen gekauft. Weiter werden die bestehenden DPZ-Wagen mit einer Klimaanlage nachgerüstet. Die durch die neuen Zwischenwagen ersetzten DPZ-Wagen werden für Entlastungszüge in den Hauptverkehrszeiten eingesetzt und ersetzen damit das einstöckige Rollmaterial aus den 60er-Jahren.

Damit erhöht die SBB das Sitzplatzangebot sowie die Attraktivität und den Komfort des Rollmaterials für die Kunden. Im Frühling 2007 erfolgt die Ausschreibung für die neuen Doppelstockzüge und Zwischenwagen. Die Ablieferung beginnt frühestens 2010. Die Erweiterung der Fahrzeugflotte ermöglicht zusammen mit der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie Altstetten - Zürich HB - Oerlikon einen spürbaren Angebotsausbau: Mehr Züge, teilweise längere Züge, neue S-Bahnlinien und Linienverlängerungen im Raum Winterthur.

Bahnhof Hof erhielt moderne LCD-Anzeiger

(13.04.) HOF - Am Hauptbahnhof in Hof sind zwölf moderne, doppelseitige LCD-Anzeiger an den Bahnsteigen und zwei zusätzliche Informationstafeln in der Bahnhofshalle installiert worden. Rund 640.000 Euro, gefördert mit Mitteln von Bund und Freistaat Bayern, wurden hierfür investiert. Mit Hilfe der neuen Anzeiger können die Reisenden zuverlässig und aktuell über den Zugverkehr, Gleisänderungen oder eventuelle Störungen informiert werden. Die Mitarbeiter im Ansagezentrum in Bayreuth bedienen die Anlage und können auch manuelle Eingaben vornehmen. In den kommenden Wochen werden am Hofer Hauptbahnhof noch abschließende Arbeiten im Zusammenhang mit dem behindertengerechten Ausbau erledigt. So wird beispielsweise die Beleuchtung in der Unterführung erneuert, das Wegeleitsystem vervollständigt und ein Taubenschutz im Bereich des Aufzuges am Hausbahnsteig angebracht.

Am 7. Juli 07 möchte die DB den Abschluss der Bauarbeiten mit der Bevölkerung feiern und den modernisierten Bahnhof präsentieren. Derzeit laufen die Planungen für ein unterhaltsames Programm am Bahnhof und im benachbarten Neigetechnikzentrum.

Baumaßnahmen am Bahnhof Herzogenrath starten

(13.04.) DÜSSELDORF - Die DB beginnt ab sofort mit den Vorbereitungen für umfangreiche Baumaßnahmen am Bahnhof Herzogenrath. Die Verkehrsstation wird in den nächsten Monaten modernisieret und umgestaltet. Zu den Maßnahmen gehören die Anhebung von Haus- und Mittelbahnsteig auf 76 cm über eine Länge von 170 m, der Einbau von zwei Aufzugsanlagen in die vorhandene Personenunterführung und die Erneuerung der Bahnsteigausstattung incl. Erneuerung der Beleuchtung und der Lautsprecheranlagen. Für den Einbau der Aufzugsanlagen wird die Personenunterführung für die Reisenden gesperrt werden. Zum Erreichen des Mittelbahnsteiges wird eine Behelfstreppe über die Gleise 1 und 2 gebaut. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme liegen bei etwa 2,3 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2008 abgeschlossen sein.

Allianz pro Schiene fordert Einhaltung der Lkw-Lenk- und Ruhezeiten

(13.04.) BERLIN - Mit Empörung hat das Schienenbündnis Allianz pro Schiene auf die jüngsten Äußerungen des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) zum Umgang mit den neuen Lenk- und Ruhezeiten für Bus- und Lastwagenfahrer reagiert. BGL-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt hatte gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa" behauptet, die Straßentransporteure seien künftig dazu gezwungen, gegen die von der EU eingeführten neuen Regelungen zu verstoßen. Weiter hatte er angekündigt, die fälligen Bußgelder durch die Erhöhung der Transportpreise aufzufangen.

Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege hat für solche Äußerungen kein Verständnis: "Bei dieser Thematik geht es nicht nur um Kostenfragen, sondern um Menschenleben." Nach Angaben der EU-Kommission sei die Ermüdung der Fahrer die Ursache für 20 Prozent aller schweren Unfälle mit Lastwagen und Bussen. Die neuen Regelungen sollen zu mehr Sicherheit auf Europas Straßen führen. Fahrer dürfen nicht mehr bis zu zwölf aufeinander folgenden Tagen am Steuer sitzen, sondern müssen nach sechs Arbeitstagen einen Ruhetag einlegen. Verstöße gegen die gesetzlichen Regelungen sind bei Lkw-Transporten weit verbreitet. Im vergangenen Jahr hat das Bundesamt für Güterverkehr in mehr als 20 Prozent aller Kontrollen Fehler beanstanden müssen. Dirk Flege: "Wir begrüßen, dass es bald effektivere Kontrollmöglichkeiten geben wird, und fordern höhere Bußgelder, um die Einhaltung vernünftiger Regelungen durchzusetzen. Es kann nicht angehen, dass ein Teil der Lkw-Branche vorsätzlich Rechtsbruch betreibt und die Kosten dafür dann auch noch an die Verbraucher weitergibt. Das ist illegale Beschaffung von Kostenvorteilen gegenüber der umweltfreundlichen und sicheren Schiene."

Schmidts Äußerung, "im stauverseuchten Deutschland kann kein Fahrer nach einem Stau ruhen, sondern muss mit seiner Lieferung die Wirtschaft am Laufen halten", sorgt bei der Allianz pro Schiene für Unverständnis. Flege: "Diese Äußerung ist menschenverachtend. Die Fahrer haben Anspruch auf Ruhezeiten. Auch kann gerade bei längeren Transporten der Schienenverkehr 'die Wirtschaft am Laufen halten'. Wenn das Sozialdumping auf der Straße endlich gestoppt wird, gewinnt der Schienengüterverkehr Marktanteile vom Lkw. Die neuen EU-Regeln müssen daher in Deutschland unverzüglich umgesetzt werden."

Nahverkehrskunden in Bayern erhalten erstmals einklagbare Fahrgastrechte

(12.04.) MÜNCHEN - Die Kunden des Nahverkehrs in Bayern erhalten ab dem 1. Mai 2007 ein einklagbares Recht auf finanzielle Entschädigung bei Verspätungen. DB Regio hat sich mit dem Freistaat Bayern als Besteller der Zugfahrten und den anderen sechs Eisenbahnverkehrsunternehmen auf eine einheitliche Regelung verständigt. Die neuen Regelungen gelten auf allen Direkt- und Umsteigeverbindungen im Schienenpersonennahverkehr außerhalb der Verbünde sowie bei Fahrten, die die Grenzen von Verbünden überschreiten. Hat ein Regionalzug am Zielbahnhof des Reisenden mehr als 60 Minuten Verspätung, erhält der Kunde eine Entschädigung in Höhe von 25 Prozent des Fahrkartenwertes. Bei mehr als 120 Minuten beträgt die Entschädigung 50 Prozent. Die Fahrkarten müssen einen Mindestwert von vier Euro aufweisen. Es werden mindestens zwei Euro erstattet.

Für Inhaber von Streckenzeitkarten beträgt die Entschädigung ab einer Verspätung von 60 Minuten pauschal drei Euro in der 1. Klasse sowie zwei Euro in der 2. Klasse. Inhaber einer Mobility BahnCard 100 erhalten 4,50 Euro in der 1. Klasse und drei Euro in der 2. Klasse. Ausgeschlossen sind Schülerzeitkarten und relationslose regionale Angebote wie das Bayern-Ticket und das Schönes-Wochenende-Ticket. Der Fahrgast erhält eine Gutscheinkarte im Zug, am Service Point oder im Reisezentrum. Nach Vorlage der Gutscheinkarte und der genutzten Fahrkarte im Reisezentrum bekommt der Kunde einen Gutschein, den er innerhalb von zwölf Monaten beim Kauf einer Fahrkarte einlösen kann. Die Gutscheinkarte ist auch im Internet abrufbar und kann zusammen mit der Fahrkarte an das RAN-Team Bayern geschickt werden. Der Reisende erhält dann von dort den Gutschein per Post.

Bahnknoten Magdeburg wird ausgebaut

(12.04.) MAGDEBURG - In den kommenden Jahren baut die DB den Bahnknoten Magdeburg weiter um. Ziel ist ein modernes und leistungsfähiges Eisenbahnkreuz in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Der Bund und die Bahn investieren allein bis 2010 rund 100 Millionen Euro in die Umgestaltung. In einer zweiten Ausbaustufe konzentrieren sich jetzt die Umbaumaßnahmen auf die Erneuerung der Bahnanlagen im innerstädtischen Bereich der Landeshauptstadt Magdeburg. Es wird in drei Planungsabschnitten gebaut. Sie beinhalten den Umbau des "Südwestlichen Bahnhofskopfes" im Bereich des Magdeburger Hauptbahnhofs ab August 2007. Ab 2009 beziehungsweise 2011 sind die Umbauarbeiten des "Nördlichen Bahnhofskopfes" und des "Südlichen Bahnhofskopfes" einschließlich der Brücken über die Ernst-Reuter-Allee geplant. Insgesamt sechs Eisenbahnbrücken werden erneuert. Gleise, Weichen, Oberleitungsanlagen, Leit- und Sicherungstechnik sowie Bahnsteiganlagen sollen den heutigen Anforderungen entsprechend um- und ausgebaut werden.

Die im August 2007 beginnenden Arbeiten beinhalten unter anderem den Neubau eines Schutzbauwerkes über die alte Festungsanlage der Stadt Magdeburg. Es werden ab September 2007 Gleise und Oberleitungsanlagen umgebaut. Der Bahnhof Magdeburg-Buckau wird für die während der Bauzeit ab Mai kommenden Jahres umsteigenden Reisenden hergerichtet. Diese vorbereitenden Maßnahmen bilden die Voraussetzungen für die Hauptbauphase "Umbau Südwestlicher Bahnhofskopf" ab 24./25. Mai 2008. Ab 24./25. Mai 2008 können alle Fernreisezüge in und aus Richtung Braunschweig den Magdeburger Hauptbahnhof nicht anfahren, sondern werden in Magdeburg-Buckau halten. Nahverkehrszüge, mit denen Fernreisende von und zum Hauptbahnhof fahren, halten zusätzlich in Magdeburg-Buckau.

Seit 1990 haben sich die Hauptverkehrsströme im Eisenbahnknoten Magdeburg geändert und die Anlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Verkehrsanforderungen. Der Ausbau des Knotens wurde 1992 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen – mit den Planungen wurde begonnen. Im Rahmen des Ausbaus des Bahnknotens Magdeburg konnten bereits von 2001 bis 2004, mit der Erneuerung der Signal- und Sicherungstechnik und der Errichtung von drei Stellwerkszentralen, die Voraussetzungen für die weitere Modernisierung geschaffen. Der Bahnknoten Magdeburg, den täglich mehr als 800 Züge passieren, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von Schönebeck (Elbe) bis Glindenberg über rund 38 km und in der Ost-West-Richtung von Magdeburg-Sudenburg bis Biederitz über rund 12 km mehrgleisiger Strecken. Den Hauptbahnhof Magdeburg passieren täglich mehr als 30.000 Reisende und Besucher.

Neubau des Ramholzer Tunnels schreitet voran

(12.04.) FRANKFURT/Main - Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Hessen, und der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa, besuchten heute die Baustelle für den neuen Ramholz-Tunnel an der Bahnstrecke Flieden - Gemünden. Dem alten Brauch der Mineure folgend, wurde der neue Tunnel heute getauft. Die Patenschaft für den neuen Tunnel übernahm die Gattin des Landrats, Eveline Pipa. Die Inbetriebnahme des neuen Tunnels soll im Juni 2008 erfolgen. Danach wird der alte Tunnel mit Gestein aus dem Vortrieb des neuen Tunnels verfüllt. Der Abschluss der Maßnahme inklusive der Verfüllung und Rekultivierung ist für Mitte 2009 geplant.

Der alte Ramholz-Tunnel wurde von 1868 bis 1871 errichtet. Im Mai 1872 wurde er eingleisig, ab 1936 zweigleisig in Betrieb genommen. In den Jahren von 1906 bis 1909 wurde der gesamte Tunnel mit Ausnahme der Portale runderneuert. Dabei wurde das ursprüngliche Sandsteinmauerwerk durch Ziegelsteinmauerwerk ersetzt. Bis heute wurde der Tunnel mehrmals umgebaut. Untersuchungen hatten 1990 ergeben, dass eine weitere Erneuerung des Ramholz-Tunnels grundsätzlich und vor allem unter Betrieb in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich möglich sein wird. Als Ersatz für den bestehenden 388 Meter langen Tunnel wird derzeit ein neuer zweigleisiger, 474 Meter langer Tunnel im sogenannten Kalottenvortrieb mit speziellen Tunnelbaggern gebaut.

"Mit dem Bau des neuen Tunnels wird mit kurzer Bauzeit die langfristige Befahrbarkeit der Strecke sichergestellt", erklärt der Projektleiter Jürgen Gunnemann von der DB ProjektBau, "ohne dass es zu einer Beeinträchtigung von Reisenden während der Bauzeit kommt." Die Sanierung des alten Tunnels wäre nur bei zeitweise stillgelegtem Eisenbahnbetrieb bzw. unter Einschränkung des laufenden Eisenbahnbetriebes möglich gewesen und hätte sich über mehrere Jahre hingezogen. Lediglich wenn der neue Tunnel an die bestehende Strecke angeschlossen wird, muss der Zugverkehr unterbrochen werden. Derzeit fahren im Durchschnitt täglich rund 160 Züge durch den bestehenden Tunnel.

S-Bahn Hamburg feiert 100-jähriges Jubiläum

(12.04.) HAMBURG - Die S-Bahn Hamburg feiert in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum. Am 1. Oktober 1907 fuhr der erste mit Wechselstrom betriebene Zug auf der Altonaer Stadt- und Vorortbahn zwischen Altona und Ohlsdorf. Hamburg erhielt das erste Nahverkehrssystem dieser Art in Deutschland. "Das große Jubiläum feiern wir mit den Hamburgerinnen und Hamburgern", so Jürgen Fenske, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH. "Spannende Events und Aktionen rund um das Jubiläum unter dem Motto 'Wir verbinden Hamburger seit 100 Jahren' stehen auf dem Programm."

100 Jahre später befördert die S-Bahn Hamburg rund 181 Millionen Fahrgäste pro Jahr und fährt 11,4 Millionen Zugkilometern innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes. Dazu Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein: "Die S-Bahn Hamburg ist ein innovativer Mobilitätsdienstleister innerhalb der Metropolregion." Am 9. Dezember 2007 erlebt die  Wechselstrom-Ära eine Renaissance: mit den Zweistrom-Fahrzeugen nach Stade.  Erstmals in der S-Bahn-Geschichte können diese Züge der Baureihe ET 474.3 im Gleichstromnetz der Hamburger S-Bahn und im Wechselstromnetz des Fern- und Nahverkehrs fahren. "Die Anbindung der S-Bahn nach Stade ist ein entscheidender Gewinn für den Süderelberaum. Sie unterstreicht die Bedeutung eines modernen und leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehrs für die Attraktivität und Zukunftsorientierung des Standortes Hamburg", so Plambeck.

Berliner Naturkundemuseum zeigt spektakuläres Saurierskelett im Berliner Hauptbahnhof

(12.04.) BERLIN - Ein 27 Meter langes und etwa vier Meter hohes Skelett eines Diplodocus aus der Sammlung des Berliner Naturkundemuseums wird vom 17. April bis 28. Mai 2007 im Berliner Hauptbahnhof gezeigt. Es ist eines der spektakulären Ausstellungsstücke aus dem Sauriersaal des Naturkundemuseums. Das Museum hat seit 2005 seinen Sauriersaal komplett umgestaltet und ließ die dort gezeigten Skelette in Kanada restaurieren. Vor der Wiedereröffnung des Sauriersaales im Naturkundemuseum am 13. Juli 2007 heißt es nun vorab im Berliner Hauptbahnhof: "Die Saurier sind zurück - Willkommen in Berlin". Seit Mittwoch wird zunächst ein 3,20 Meter hoher, vier mal sieben Meter großer Sockel für das Skelett montiert. Am kommenden Dienstag reist das mit seiner Stützkonstruktion 1,4 Tonnen schwere Skelett auf einem Lastzug der DB-Tochter Schenker zum Berliner Hauptbahnhof.

Der Berliner Hauptbahnhof ist mit rund 300.000 Reisenden und Besuchern täglich nicht nur der größte Kreuzungsbahnhof Europas, die wichtigste Verkehrsdrehscheibe der Metropolenregion und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Er ist zugleich auch das Tor zu Museen von Weltgeltung entlang der Invalidenstraße: Dem Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, dem Medizinhistorisches Museum der Charité und dem Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität.

Entschädigungen bei Verspätungen im bayerischen Regionalverkehr

(11.04.) MÜNCHEN - Ab Mai erhalten Bahnreisende im bayerischen Nahverkehr bei hohen Verspätungen Geld zurück. Wie DB-Regio-Chef Ulrich Homburg und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber am Mittwoch mitteilten, werden künftig ab 60 Minuten Verspätung 25 Prozent des Fahrpreises zurückerstattet, bei mehr als zwei Stunden 50 Prozent. Bei Streckenzeitkarten erhalten die Pendler im Verspätungsfall Pauschalbeiträge zwischen 2 und 4,50 Euro. Schülerzeitkarten und Angebote wie das Schöne-Wochenend-Ticket und das Bayernticket bleiben von den Regelungen ausgeschlossen. Bayern ist damit nach Schleswig-Holstein das zweite Bundesland, in dem auch Kunden des Regionalverkehrs bei Verspätungen einen Teil des Fahrpreises erstattet bekommen. (Ausführlicher Bericht folgt am Donnerstag).

"Handelsblatt": Innenministerium hat Bedenken gegen Bahnprivatisierungspläne

(10.04.) BERLIN - Das Bundesinnenministerium erhebt nach einem Bericht der Zeitung "Handelsblatt" verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Pläne von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zur Bahnprivatisierung. Die Zeitung zitierte aus einem Schreiben des Innenministeriums an das Verkehrsministerium, es sei fraglich, ob Tiefensees Gesetzentwurf zur Bahnprivatisierung den Ansprüchen gerecht werde, die die Verfassung an die Erfüllung des staatlichen Infrastrukturauftrages stelle. Tiefensees Vorstellungen zufolge wird das juristische Eigentum am Netz zwar dem Bund übertragen; das Schienennetz und die weiteren Bahn-Tochtergesellschaften für Bahnhöfe und Energieversorgung bleiben aber für mindestens 15 Jahre eng mit der Bahn verbunden.

Der Regensburger Staatsrechtler Robert Uerpmann teilt laut "Handelsblatt" die verfassungsrechtlichen Bedenken des Innenministeriums. "Das Grundgesetz verlangt, dass der Bund dauerhaft seinen Einfluss auf das Netz geltend machen kann", wird er von der Zeitung zitiert. "Er soll nicht nur schlimmste Missbräuche verhindern können, sondern als Volleigentümer gestaltend einwirken. Diesen Anforderungen wird der Gesetzentwurf aus meiner Sicht nicht gerecht." Würde Tiefensees Plan Realität, hätte der Bund laut Uerpmann nicht mehr als eine "leere Hülse" des Eigentums in der Hand. Ohne eine Änderung der Verfassung lasse sich das Tiefensee-Konzept daher keinesfalls umsetzen.

"FOCUS": DB laut Commerzbank-Studie nur zwölf Milliarden Euro wert

(07.04.) BERLIN - Die DB ist nach einer Studie der Commerzbank einem Bericht des Nachrichtenmagazins "FOCUS" zufolge erheblich weniger wert als vom Unternehmen selbst angenommen. Demnach schätzt die Bank den Wert des Unternehmens auf etwa zwölf Milliarden Euro. DB-Finanzvorstand Diethelm Sack habe dagegen noch vor wenigen Tagen "gut 20 Milliarden Euro" als Wert genannt. Wie der "FOCUS" unter Berufung auf die Commerzbank-Studie weiter berichtet, seien bei einem Börsengang Einnahmen von maximal 6,2 Milliarden Euro für 49,9 Prozent der Aktien zu erwarten. Davon blieben dem Bund nur 3,1 Milliarden Euro, da die Bahn die andere Hälfte für eine Kapitalerhöhung benötige.

Neuer Regionalbahnsteig für Hennigsdorf

(07.04.) BERLIN - Rechtzeitig vor den Osterfeiertagen ist am Donnerstag im Bahnhof Hennigsdorf der modernisierte Regionalbahnsteig mit einem behindertengerechten Aufzug in Betrieb gegangen. Der neue 140 m lange und 5 m breite Regionalbahnsteig verfügt über ein modernes Wegeleitsystem sowie eine neue Beleuchtungsanlage. Wartenden Reisenden stehen zwei gläserne Wetterschutzanlagen zur Verfügung. Der gesamte Bahnsteig, inklusive der Zuwegung zum neuen Aufzug, ist mit einem Blindenleitsystem ausgerüstet. Die Investitions- und Planungskosten in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro tragen der Bund und die DB.

Nächtliches Zugangebot zwischen Halle und Leipzig wird erweitert

(07.04.) HALLE - Mit Aufnahme des Sommerflugplans auf dem Flughafen Leipzig/Halle und zum Beginn der diesjährigen Veranstaltungssaison wird ab Samstag (7. April) das Zugangebot in den nächtlichen Stunden der Wochenenden erweitert. Jeweils in den Nächten Freitag zu Samstag und Samstag zu Sonntag bestehen von Halle (Saale) Hauptbahnhof zusätzliche Fahrmöglichkeiten über den Flughafenbahnhof nach Leipzig. Und auch in der Gegenrichtung fahren die Regional-Express (RE)-Züge nahezu stündlich bis Halle (Saale) durch. Bisher bestand ab Halle (Saale) Hauptbahnhof in der Zeit von 4.42 Uhr bis 22.42 Uhr eine stündliche Verbindung nach Leipzig über Leipzig/Halle Flughafen. Ab 7. April bestehen jeweils samstags und sonntags um 1.48 Uhr, 2.56 Uhr und 4.07 Uhr weitere Fahrmöglichkeiten ab Halle (Saale). In der Gegenrichtung starten die RE ebenfalls samstags und sonntags um 1.14 Uhr, 2.22 Uhr und 3.33 Uhr in Leipzig.

Die Reisezeit von Halle (Saale) zum Flughafenbahnhof beträgt elf Minuten, von Leipzig braucht man 15 Minuten zum Airport. Die durchgehende Fahrt zwischen beiden Großstädten mit Halt in Leipzig Messe und Leipzig/Halle Flughafen dauert weniger als eine halbe Stunde. Damit werden die nächtlichen Direktverbindungen der S 10 Halle (Saale) - Schkeuditz - Leipzig ergänzt. Um 0.44 Uhr fährt eine S-Bahn von Halle (Saale) nach Leipzig, in der Gegenrichtung um 0.20 Uhr und an den Wochenenden zusätzlich um 1.35 Uhr. Tagsüber fahren die Züge der S 10 im Halbstundentakt. Es gelten die Tarifbestimmungen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV).

Startschuss für weiteres Wettbewerbsprojekt in Bayern

(06.04.) MÜNCHEN - "Im bayerischen Schienenpersonennahverkehr ist der Startschuss für ein weiteres Wettbewerbsprojekt gefallen. Die Ausschreibung von Verkehrsleistungen auf dem elektrischen Netz im Raum Regensburg samt der Donautalbahn bis Ulm hat begonnen", erklärte Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber. "Insgesamt soll das Zugangebot auf diesen Strecken deutlich gesteigert werden. Wir erwarten uns vom Wettbewerb unter den Eisenbahnverkehrsunternehmen günstige Angebote bei gleichzeitig verbesserter Qualität für die Fahrgäste", so Huber weiter. Das Fahrzeugkonzept der Ausschreibung sieht neue, klimatisierte Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb, einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und niederflurigem Einstieg vor.

Gegenstand der Ausschreibung ist ein hochwertiger Regionalverkehr im Zulauf auf das Oberzentrum Regensburg und entlang der bayerischen Donautalbahn zwischen Ulm, Ingolstadt und Plattling. Die Züge sollen in der Regel mindestens im Stundentakt, im Einzugsbereich von Regensburg in der Hauptverkehrszeit sogar im 30-Minuten-Rhythmus verkehren. Im Einzugsbereich von Regensburg wird der Stundentakt künftig auch abends und am Wochenende gelten. Auf der Donautalbahn wird es zusätzliche Züge in den Abendstunden geben mit guten Anschlüssen zu den ICE in Ingolstadt. Insgesamt soll ein Leistungsvolumen von rund 5,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr vergeben werden. Davon sind rund 0,45 Millionen Zugkilometer als optionale Leistungen ausgeschrieben. Rund 10.000 Zugkilometer pro Jahr entfallen auf das benachbarte Baden-Württemberg.

Als Option wird ein zusätzlicher Schnellverkehr auf der Donautalbahn mit bis zu 60 Minuten kürzerer Fahrzeit zur besseren Verbindung der anliegenden Großstädte Regensburg, Ingolstadt, Ulm und der sechs Kreisstädte Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen, Donauwörth, Neuburg/Donau und Kelheim angefragt. Die bewährten Verbindungen für Radler von Ulm und Nürnberg nach Passau bleiben erhalten. Die Betriebsaufnahme erfolgt in zwei Stufen: Ende 2010 auf den Linien Neumarkt - Regensburg - Plattling und Landshut - Regensburg - Ingolstadt, Ende 2011 auf der Strecke Ulm - Donauwörth - Ingolstadt. Die Vertragslaufzeit endet einheitlich Ende 2022.

Das Vergabeverfahren führt für den Freistaat die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) gemeinsam mit dem für den baden-württembergischen Teil zuständigen Aufgabenträger, dem Innenministerium Baden-Württemberg, durch. Die Ausschreibung wurde am Mittwoch im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften veröffentlicht. Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 26.09.2007. Die Zuschlags- und Bindefrist endet am 22.02.2008.

DB steht zu zentralen Projekten in Baden-Württemberg

(06.04.) FRANKFURT/Main - Die DB hat aktuelle Medienberichte zurückgewiesen, sie würde zuwenig in das Schienennetz im Südwesten investieren und zentrale Projekte zurückstellen. Tatsache sei, dass die DB in den nächsten fünf Jahren deutlich über zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur in Baden-Württemberg investieren werde. Allein in diesem Jahr fließen laut DB über 500 Millionen in die Erneuerung und den Ausbau der Gleise.

Fakt sei ebenfalls, dass die DB zu den zentralen Projekten wie der Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe - Basel oder der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm stehe. So habe der viergleisige Ausbau der Rheintalstrecke höchste Priorität bei Planung und Realisierung. Derzeit werde zwischen Freiburg und Basel der knapp 10 Kilometer lange Katzenbergtunnel gebaut. Bis 2012 solle der rund 500 Millionen Euro teure Abschnitt von Haltingen bis Schliengen an die vorhandene Strecke angebunden sein. Die Genehmigungsverfahren für die weiteren Abschnitte zwischen Offenburg und Basel liefen auf Hochtouren, so dass bei gesicherter Finanzierung der Ausbau bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein kann. Auch das Projekt Neubaustrecke Wendlingen - Ulm steht laut DB im Zusammenhang mit Stuttgart 21 weit oben auf der Liste der Investitionsvorhaben. Hier erwartet die DB noch in diesem Jahr eine Entscheidung des Bundes zur Finanzierung dieser wichtigen Strecke.

Bombardier liefert erstes modernes Signalsystem für Usbekistan

(06.04.) BERLIN - Bombardier Transportation hat einen wegweisenden Auftrag vom japanischen Unternehmen Mitsui & Co.Ltd. zur Installation des ersten modernen Signalsystems in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) erhalten. Der Auftrag für die usbekische Eisenbahn Uzbekistan Temir Yollari wurde an ein Konsortium unter der Führung von Bombardier vergeben. Belam Riga, der Nortel Gold Solutions Partner für die GUS und die baltischen Staaten, übernimmt dabei als Juniorpartner die Telekommunikations- und Installationsarbeiten. Der komplette Vertragswert liegt bei ungefähr 29 Millionen Euro, wobei der Anteil von Bombardier ungefähr 14 Millionen Euro beträgt.

Mit diesem Vertrag knüpft Bombardier an den Erfolg an, als erstes Unternehmen in den Baltischen Staaten und Russland moderne Systeme installiert zu haben und festigt somit seine Marktführerschaft weit über diese Region hinaus. Das neue Signalsystem wird auf der Strecke Tashguzar - Kumkurgan installiert, das auf einer Länge über 200 km 17 Bahnhöfe in Südusbekistan bedient.  Bombardier liefert dafür hoch entwickelte computerunterstützte Stellwerke EBI Lock 950, Objektsteuerungseinheiten und streckenseitige Ausrüstung, Weichenantriebe,  LED-Signale, Bahnübergänge, Achszähler und Gleisstromkreise, sowie auch die Überwachung der Konstruktion und der Installation. Die Systeme werden in Schweden produziert, während die Signalanlagen hauptsächlich durch die Bombardier Transportation (Signal) Ltd. Russland geliefert werden. Die Lieferung soll ab dem Jahr 2009 erfolgen.

"Allgäu-Franken-Express" mit bereits mehr als 200 000 Reisenden

(06.04.) KEMPTEN - Vom Allgäu direkt nach Nürnberg - dieses Angebot nutzten seit der Einführung im Dezember bisher mehr als 200 000 Fahrgäste. Der "Allgäu-Franken-Express" als neue Direktverbindung hat damit nach den ersten 100 Tagen die Erwartungen bei weitem übertroffen. An den Wochenenden sind die schnellen Regionalzüge teilweise vollständig ausgelastet. "Wir freuen uns über die große Nachfrage vor allem aus dem Allgäu, aber auch aus Nürnberg und Augsburg. Die attraktive Reisezeit mit weniger als zweieinhalb Stunden von Kempten bis Nürnberg ist zu einem echten Konkurrenzvorteil geworden", sagte Bärbel Fuchs, Geschäftsleiterin Marketing DB Regio Allgäu.

Mit dem "Allgäu-Franken-Express" kommen Reisende aus dem Allgäu rasch und umsteigefrei in die Frankenmetropole und können dort alle anderen schnellen Bahnverbindungen des Bahn-Sterns Nürnberg nutzen. Für die Nürnberger sind die vielen Ausflugziele im Allgäu und am Bodensee zeitlich näher gerückt. Der Allgäu-Franken-Expresse verkehrt seit dem 10. Dezember bis zu vier Mal täglich in beiden Richtungen. Regio Allgäu setzt dabei Triebzüge der Baureihe VT 612 ein, die bis zu 160 km/h schnell fahren können. Unterwegs halten die Züge an allen Stationen im Allgäu, zwischen Augsburg und Nürnberg in einzelnen Zeitlagen lediglich in Donauwörth.

Berlin ist Spitze beim S-Bahn-Fahren

(06.04.) BERLIN - Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 konnte die S-Bahn Berlin GmbH die Fahrgastzahlen um 53 Prozent steigern. Stiegen anfangs knapp 245 Millionen Passagiere in die rot-gelben Züge, waren es im Jahr 2006 bereits 376 Millionen. Damit ist das hundertprozentige Tochterunternehmen der DB bundesweiter Spitzenreiter im Öffentlichen Personennahverkehr. Gleichzeitig konnte der Anteil von Abonnementkunden von 41.000 im Jahr 1995 auf 116.000 im Jahr 2006 erhöht werden. Wichtige politische und unternehmerische Weichenstellungen aus den neunziger Jahren zeigen Wirkung. Der Ausbau des S-Bahn-Netzes von 245 Kilometer Streckenlänge im Jahr 1990 auf 293 Kilometer im Jahr 1995, wurde bis zum vorläufigen Endausbau auf 331 Kilometer im Jahr 2005 vorangetrieben. S-Bahn Berlin und die DB AG investierten 1,2 Milliarden Euro in tausend neue S-Bahn-Wagen. Mit über 80 Prozent barrierefrei zugänglichen Bahnhöfen belegt das Berliner S-Bahn-Netz bundesweit einen Spitzenplatz.

Paris: Pendlerzug prallt auf Prellbock

(06.04.) PARIS - Beim Aufprall eines voll besetzten Regionalzuges auf einen Prellbock im Pariser Ostbahnhof sind am Donnerstag 71 Menschen leicht verletzt worden. 58 Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, wie ein Sprecher der Rettungskräfte mitteilte. Dort wurden in mehreren Fällen Schleudertraumata festgestellt. Warum der zweistöckige Zug nicht rechtzeitig abbremste und mit 7 km/h auf den Prellbock auffuhr, war zunächst unklar, der Lokführer wurde vernommen.

Kooperation zwischen Kroatischer Bahn und DB vereinbart

(05.04.) ZAGREB - Die Kroatische Bahn und die DB wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute in Zagreb der Vorstandsvorsitzende der Kroatischen Bahn (HŽ), Davorin Kobak, und der DB-Chef Hartmut Mehdorn unterzeichnet. "Die Kroatische Bahn ist gerade für den Güterverkehr ein wichtiger Partner, denn das Transitland Kroatien ist die Eingangspforte für Transporte nach Südosteuropa", sagte Mehdorn. "Mit unserem Fachwissen, unserer Motivation und unseren Mitarbeitern unterstützen wir unsere kroatischen Kollegen gern auf dem Weg, ihre Bahn fit für die Zukunft zu machen." Die Zusammenarbeit soll sich auf unterschiedliche Bereiche beider Bahnen erstrecken. Die DB hilft bei der Reorganisation der Unternehmensstruktur, dem Betrieb der Hauptverwaltung und der Entwicklung des Güterfrachtbereichs. Des Weiteren berät sie die HŽ zu Strategien für Kundenmarketing und Wettbewerb. Unterstützungen bei Schulungen und Personalentwicklung wurden ebenfalls vereinbart.

Bombardier modernisiert 130 Doppelstockwagen für Belgische Staatsbahn

(05.04.) BERLIN - Bombardier Transportation ist von der belgischen Staatsbahn SNCB beauftragt worden, 130 Doppelstockwagen vom Typ M5 zu modernisieren und die große Wartung aller Drehgestelle und Bremsen durchzuführen. Der Vertrag im Wert von ungefähr 50 Millionen Euro stellt sowohl für SNCB als auch für Bombardier einen Meilenstein dar, denn die SNCB vergibt erstmals einen Modernisierungsauftrag an ein Fremdunternehmen. Er beinhaltet die Modernisierung sowohl von technischen als auch ausstattungsspezifischen Elementen, wie z.B. neue Fahrgastsitze und Fenster, Klimatisierung des Fahrerstands, neue Eingangsbereiche mit automatischen Türen und neuartig gestaltete Gepäckräume.

Die Ende der achtziger Jahre im Bombardier Eisenbahnwerk Brügge gebauten M5-Fahrzeuge sollen von Oktober 2008 bis Ende 2011 modernisiert werden. Die Modernisierung wird in der SNCB-Werkstatt in Cuesmes (Belgien) erfolgen und drei Phasen umfassen: Zunächst wird Bombardier die Eignung des Konzepts bei der Modernisierung der ersten beiden Fahrzeuge im Alleingang erproben. Dann werden die nächsten vier Fahrzeuge von Bombardier und SNCB gemeinsam modernisiert, um Bombardiers Kenntnisse, Expertise und Technologie an SNCB weiterzugeben. In der letzen Phase wird Bombardier die nötigen Teile für die Modernisierung der restlichen 124 Fahrzeuge jeweils zeitgerecht an NMBS liefern.

SBB schreibt wieder schwarze Zahlen

(05.04.) BERN - Die SBB hat am Mittwoch die Bilanz für das vergangene Jahr vorgestellt. Das Unternehmen verzeichnete in allen Märkten Wachstum und schrieb mit einem Ergebnis von 259,4 Millionen Schweizer Franken wieder schwarze Zahlen. Das Resultat wurde einerseits durch Ergebnisverbesserungen in allen operativen Bereichen und andererseits durch die Auflösung von Rückstellungen erzielt. Wachstum auch bei der Leistung: Personen- und Tonnenkilometer legten zu.

Der Personenverkehr erzielte 2006 ein Betriebsergebnis von CHF 246,2 Mio. (2005: CHF 132,7 Mio.). Die Verkehrserträge wuchsen um 3,4 Prozent auf CHF 2,31 Mrd., und die Zahl der zurückgelegten Personenkilometer stieg um 3,2 Prozent auf 14,27 Mrd. Der bereits 2005 festgestellte Bahn-2000-Effekt mit einem erfreulichen Wachstum auf der Nachfrageseite setzte sich auch im Berichtsjahr fort. Im Fern- wie im Regionalverkehr wurden Rekordwerte verzeichnet. Gleichzeitig wuchs auch das Stammkunden-Geschäft: Erstmals waren 2006 mehr als 300 000 Generalabonnements im Umlauf. Ende 2006 waren es 316 731, das sind 8,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Mit über 2 050 000 Halbtax-Abos (+ 2,6 Prozent) wurde auch hier ein neuer Höchstwert realisiert.

Der Güterverkehr schloss auch 2006 mit einem Verlust ab. Das Betriebsergebnis fiel mit CHF -29,6 Mio. aber deutlich besser aus als im Vorjahr (2005: CHF -166.4 Mio.). Die Verkehrsleistung von SBB Cargo wuchs insgesamt um 7,5 Prozent auf 12,3 Mrd. Nettotonnenkilometern an. 30 Prozent dieser Transportleistung erbrachte SBB Cargo außerhalb der Schweiz: In Deutschland wurde die Verkehrsleistung um 29,5 Prozent, in Italien um 16,8 Prozent erhöht. Insgesamt steigerte SBB Cargo die Verkehrsleistung im internationalen Nord-Süd-Geschäft um 8 Prozent auf 8,2 Mrd. Nettotonnenkilometer. Im Binnenverkehr verbesserte sich die Verkehrsleistung um 6,5 Prozent auf 4,15 Mrd. Nettotonnenkilometer. Der schweizerische Wagenladungsverkehr legte um 9,4 Prozent zu.

SNCF bestellt bei Bombardier 67 weitere AGC-Regionalzüge

(05.04.) BERLIN - Bombardier Transportation wird für die Französische Staatsbahn (SNCF) weitere 67 Triebzüge des Typs AGC (Autorail Grande Capacité) bauen. Der Vertrag, den die SNCF im Auftrag der französischen Regionen abgeschlossen hat, beläuft sich auf rund 311 Millionen Euro. Die Züge sollen ab August 2009 ausgeliefert werden. Insgesamt wurden nun bereits 679 AGC-Züge bestellt. Im vergangenen November hatten Bombardier und die SNCF eine Ergänzung des Rahmenvertrags vom 13. Dezember 2001 über die Lieferung von 500 AGC-Regionalzügen unterzeichnet. Diese Vertragsergänzung betrifft die Lieferung von maximal 200 weiteren AGC-Zügen sowie eine Erhöhung der Liefergeschwindigkeit. Sie umfasst zwei Optionen, die erste für die 112 AGC-Züge vom vergangenen November und die zweite für die 67 Züge.

Der AGC, der am Bombardier-Standort Crespin in der Region Valenciennes in Nordfrankreich gebaut wird, wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Neben Diesel- und Elektromotoren sowie einem kombinierten Antrieb steht auch eine Zweisystemvariante (Diesel und Strom, 1,5 kV und 25 kV) zur Verfügung. Diese wurde jetzt auch von der SNCF mitbestellt.

Katzenbergtunnel wird an Rheintalbahn angebunden

(05.04.) FREIBURG - Die DB hat mit den Bauarbeiten zur Anbindung des Katzenbergtunnels an die bestehende Rheintalbahn begonnen. Am Mittwoch fand der Spatenstich zur Realisierung der Eisenbahnüberführung über die Bundesautobahn A 98 statt. Es ist eine von insgesamt 17 Brückenbaumaßnahmen, die in dem rund vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Haltingen und dem Südportal und dem acht Kilometer langen Abschnitt zwischen Schliengen und dem Nordportal des Katzenbergtunnels realisiert werden. Das Ende der umfangreichen Baumaßnahmen ist für Dezember 2011 geplant. Mit der Inbetriebnahme der Strecke voraussichtlich im Juni 2012 wird der Katzenbergtunnel zu einer erheblichen Verkürzung der Reisezeiten zwischen Freiburg und Basel beitragen.

"Bei der Realisierung der Eisenbahnüberführung über die A 98 haben wir besonders darauf geachtet, dass die Beeinträchtigungen der Verkehrsteilnehmer auf ein Minimum reduziert wird", so Heinz-Georg Haid, Gesamtprojektleiter für die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel. Nachdem der sieben Meter hohe Stützpfeiler in der Mitte der Autobahn betoniert ist, werden vorgefertigte Stahlbetonträger mit einer Länge von jeweils 23 Metern eingehoben und auf die Widerlager sowie die Mittelstütze aufgelegt. Diese Arbeiten werden im August an zwei Wochenenden in der Nacht durchgeführt. "Da wir die Arbeiten in zwei Etappen durchführen, müssen wir die Autobahn immer nur in eine Fahrtrichtung sperren", so Haid. Die abschließenden Arbeiten können im Schutz der hergestellten Brückenkonstruktion realisiert werden.

Die Planungen sehen weiter vor, dass die fertig gestellte Brücke zunächst als Baustraße für die nachfolgenden Baumaßnahmen zur Anbindung des Katzenbergtunnels benutzt wird. Die Eisenbahnüberführung wird bis April 2008 erstellt und hat eine Breite von 13 eine lichte Höhe von sechs und eine Länge von rund 46 Metern. Die Investitionen für die Baumaßnahme betragen rund 1,7 Millionen Euro. Sie wird finanziert aus Bundesmittel und ist kofinanziert von der europäischen Union im Rahmen der Realisierung der Transeuropäischen Netze für Verkehrsinfrastrukturen.

InterRail: einen Monat durch ganz Europa für 399 Euro

(05.04.) BERLIN - InterRail wird 35. Seit dem Start im März 1972 haben rund sieben Millionen Menschen das Bahn-Angebot genutzt - allein in Deutschland wurden etwa 1,5 Millionen InterRail-Pässe verkauft. Der GlobalPass, der einen Monat lang in allen 29 Ländern Europas gilt, kostet für junge Menschen bis 25 Jahre 399 Euro, ab 26 sind es 599 Euro. Zum 35. Geburtstag wird das Angebot auf die 1. Klasse erweitert. Ein Monat Europa in der 1. Klasse kostet 809 Euro. Reisende mit Wohnsitz in Deutschland erhalten für die Fahrt innerhalb Deutschlands bis zum Grenzbahnhof einen Rabatt von 25 Prozent. Eine Übersicht über alle Preise gibt es auf www.bahn.de/interrail. Dort stehen auch Ratschläge, zum Beispiel Übernachtungstipps für Rucksackreisende und Hinweise zum diesjährigen InterRail-Event vom 17. bis 19. August in London.

Über Ostern werden Regionalzüge zwischen Hanau und Aschaffenburg durch Busse ersetzt

(05.04.) FRANKFURT/Main - Wegen Gleis- und Weichenerneuerungen auf mehreren Abschnitten der Bahnstrecke Hanau - Aschaffenburg müssen am Osterwochenende von Karfreitag 5 Uhr bis Ostermontag um 14.30 Uhr alle Züge durch Busse ersetzt werden. Die Fahrzeiten der Busse sind auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge in Hanau Hbf bzw. Aschaffenburg Hbf abgestimmt. Die Reisezeit zwischen Hanau und Aschaffenburg verlängert sich um bis zu 30 Minuten. Die durchgehenden Regionalzüge Frankfurt - Würzburg entfallen. Für den Zugverkehr zwischen Frankfurt Hbf und Hanau Hbf gibt es einen gesonderten Fahrplan. Für Fahrgäste von Frankfurt nach Aschaffenburg bestehen alternativ zum Umsteigen in die Ersatzbusse auch reine Zugverbindungen mit Umstieg in Darmstadt. Die Fernverkehrszüge Frankfurt - Würzburg werden umgeleitet; der Halt in Hanau Hbf entfällt. Die Fahrzeit der Fernverkehrszüge verlängert sich um ca. 15 Minuten. Die Fahrgäste werden gebeten, die verlängerten Fahrzeiten und zusätzlichen Umstiege bei ihrer Reiseplanung zu berücksichtigen. Die Änderungen sind in den Fahrplanauskünften im Internet, am Automaten oder am Schalter bereits enthalten.

TGV stellt neuen Schienen-Weltrekord auf

(04.04.) PARIS - Ein französischer TGV hat am Dienstag einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge aufgestellt. Auf der gerade eingeweihten Strecke zwischen Paris und Straßburg erreichte der Hochgeschwindigkeitszug am Mittag eine Geschwindigkeit von 574,8 km/h und übertraf damit den bisherigen TGV-Rekord um fast 60 km/h. Nur knapp verpasst wurde der Geschwindigkeitsrekord der japanischen Magnetschwebebahn JR-Maglev, die 2003 581 km/h schaffte, dabei aber keinen Kontakt zum Boden hatte. Die TGV-Rekordfahrt wurde von allen großen französischen Fernsehsendern live übertragen. Mehrere Flugzeuge begleiteten den Zug, an der Strecke warteten viele Interessierte auf den Zug.

Für die Weltrekordfahrt wurde großer Aufwand betrieben: die Gleise wurden in den Kurven zusätzlich befestigt und die Spannung in der Oberleitung von 25.000 auf 31.000 Volt erhöht. Der 106 Meter lange und 268 Tonnen schwere Rekordzug, der aus zwei Triebköpfen sowie drei Duplex-Waggons bestand, war 14 Monate lang für seinen Einsatz präpariert worden. So wurden Ober- und Unterseiten verkleidet und Gummischürzen zwischen die Waggons gespannt, um den Luftwiderstand um 15 Prozent zu senken. Der Durchmesser der Räder wurde von 92 Zentimeter auf 1,092 Meter erhöht, um mehr Strecke pro Umdrehung zu schaffen. Zusätzliche Motoren und sechs Antriebs-Drehgestelle sorgten für 19,6 Megawatt Leistung, mehr als das doppelte eines "normalen" TGV mit 9,3 MW. Insgesamt gut 30 Millionen Euro ließen sich der Hersteller Alstom, die Staatsbahn SNCF und der Netzbetreiber RFF die Rekordfahrt kosten. Sie erhoffen sich einen Vorsprung auf dem heiß umkämpften Weltmarkt für Hochgeschwindigkeitszüge gegen Konkurrenten wie den deutschen ICE.

"Tagesspiegel": Umweltschützer kritisieren TGV-Rekordfahrt

(04.04.) BERLIN - Für die Umwelt ist die Rekordfahrt des französischen Hochgeschwindigkeitszugs TGV vom Dienstag keine gute Nachricht. Das sagte Heidi Tischmann, Verkehrsexpertin beim Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Die Testfahrt sei schrecklich. "Ab 200 km/h ist der ganze Umweltvorteil der Bahn hin." Für die Attraktivität der Bahn sei es wichtiger, wie schnell Reisende von Tür zu Tür kommen -, und nicht, auf einzelnen Strecken Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen, sagte VCD-Expertin Tischmann. Zwar liege der Ausstoß von Kohlendioxid bei einem Flugzeug je Kilometer, den eine Person damit zurücklegt, bei 176,9 Gramm und damit immer noch deutlich über dem Wert eines Zuges mit mehr als 200 km/h (56,3 Gramm). Ein voll besetzter Reisebus komme aber auf lediglich 23,5 Gramm pro Reisenden.

Unterdessen gratulierte DB-Chef Hartmut Mehdorn der SNCF zum neuen Geschwindigkeitsrekord. "Das ist eine stolze Leistung, die zeigt, wie modern die Eisenbahn auch im 21. Jahrhundert ist und unser Herz höher schlagen lässt", sagte Mehdorn in Berlin. Mit der Fahrt sei wieder gezeigt worden, "dass das Bahnsystem hohe Geschwindigkeiten beherrscht und technisch auf einem Top-Niveau agiert - in Frankreich wie in Deutschland." Mehdorn erinnerte daran, dass die DB erst im vergangenen Jahr mit der Strecke Nürnberg - Ingolstadt ebenfalls eine weitere Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb genommen hat, die für Tempo 300 im Regelbetrieb ausgelegt ist. "Dabei geht es nicht um Prestige, sondern um möglichst kurze Reisezeiten", sagte Mehdorn. Aufgrund der Siedlungsstruktur in Deutschland, den vielen Mittelgebirgen und den häufigen Haltepunkten für den ICE in einem engmaschigen Netz seien Geschwindigkeiten von über 250 Stundenkilometern auf deutschen Schienen nicht sinnvoll. Heute halte jeder ICE im Schnitt alle 70 Kilometer. "Wir wollen und werden nicht über 300 Stundenkilometer hinausgehen und im Regelfall sogar bei maximal 250 Stundenkilometer bleiben", sagte der DB-Chef. Die Neubaustrecken für den Personenverkehr dienten darüber hinaus auch der Entflechtung von Güter- und Personenverkehr und schafften damit Platz für mehr Güter auf der Bahn.

10,4 Milliarden Fahrten mit Bussen und Bahnen 2006

(04.04.) WIESBADEN - Im vergangenen Jahr sind Fahrgäste rund 10,4 Milliarden Mal im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen gefahren. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, waren dies 1,8 Prozent mehr Fahrten als 2005, womit sich der beständig leichte Zuwachs der letzten Jahre weiter fortsetzt habe. Im Nahverkehr wurden dabei je Fahrt durchschnittlich 9 Kilometer und im Fernverkehr 287 Kilometer zurückgelegt. Die Beförderungsleistung - als Produkt aus den beförderten Personen und der Fahrtweite - lag bei 130 Milliarden Personen­kilometern und damit um 2,7 Prozent höher als 2005.

Im Nahverkehr beförderten die Unternehmen 10,2 Milliarden Fahrgäste (+ 1,8 Prozent), dabei wurde eine Beförderungsleistung von 94,5 Milliarden Personen­kilometern (+ 3,2 Prozent) erbracht. Überdurchschnittlich viel trug zum Wachstum der Eisenbahnverkehr bei: 2,1 Milliarden Fahrgäste nutzten 2006 Eisenbahnen und S-Bahnen (+ 4,0 Prozent), die Beförderungsleistung stieg sogar um 5 Prozent auf 43,3 Mrd. Personenkilometer. Im Fernverkehr ist die Zahl der Fahrgäste der Eisenbahnen gegenüber 2005 um 0,9 Prozent auf 120 Millionen Personen gestiegen, die Beförderungsleistung wuchs um 2,3 Prozent auf 34,5 Milliarden Personenkilometer.

Bombardier erhält Auftrag für Montage von 100 Lokomotiven

(04.04.) BERLIN - Bombardier Transportation hat mit Electro-Motive Diesel, Inc. (EMD) einen Rahmenvertrag für die Montage von 100 SD70ACe EMD-Lokomotiven abgeschlossen. Der Vertrag, der sich auf ein Volumen von ungefähr 50 Millionen Euro beläuft, sieht die Fertigung von Einzelteilen und die Montage der Lokomotiven in der Produktionsstätte von Bombardier in Sahagun, Mexiko vor. Seit 1998 hat das Bombardier-Werk in Sahagun mehr als 1.100 Lokomotiven für EMD produziert. Die Lieferung soll ab Mitte Juni beginnen und bis Ende 2007 abgeschlossen sein.

Electro-Motive Diesel, Inc. wurde 1922 gegründet und ist einer der beiden ursprünglichen US-amerikanischen Hersteller von dieselelektrischen Lokomotiven. Mit Hauptsitz in LaGrange, im US-Bundesstaat Illinois und weiteren Niederlassungen in London, im kanadischen Ontario, entwirft, produziert und verkauft EMD Diesellokomotiven für kommerzielle Schienenanwendungen, wobei seine Produkte bislang weltweit in über 70 Länder verkauft wurden. Das Unternehmen ist das größte Werk für dieselelektrische Lokomotiven sowohl in Nordamerika als auch international. Zusätzlich zu der Lokomotivproduktion ist EMD stark im Aftermarket-Bereich vertreten und bietet seinen Kunden Ersatzteile und eine Reihe von Mehrwertdienstleistungen für seine Lokomotiven an.

TGV-Lyria: Schnäppchenpreise für Frühbucher

(04.04.) BERN - Ab 10. Juni 2007 verbindet der TGV-Hochgeschwindigkeitszug die Städte Zürich und Basel in nur viereinhalb bzw. dreieinhalb Stunden mit Paris. Aus diesem Anlass sind TGV-Fahrten ab 10. April 2007 im Vorverkauf zu Spezialpreisen erhältlich. Kunden, die zwischen 10. Juni und 30. Juli 2007 nach Paris reisen und bereits im April diese Reise buchen, zahlen für die einfache Fahrt für die 2. Klasse ab Basel 18 und ab Zürich 22 Franken. Die Anzahl dieser Plätze ist limitiert und die Tickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service erhältlich. Auch in Zukunft profitieren Frühbucher bei TGV-Reisen nach Paris. In der 2. Klasse ist ein einfaches Billet ab Basel und Genf ab 32 und in der 1. Klasse ab 78 Franken erhältlich (ab Bern/Lausanne ab 47 respektive 86 Franken; und ab Zürich ab 55 respektive 102 Franken).

Der neue TGV verkehrt ab 10. Juni 2007 vorerst zweimal täglich ab Zürich und viermal täglich ab Basel via Mülhausen und Strasbourg nach Paris Gare de l'Est und wieder zurück. Ab Dezember 2007 verbinden die TGV-Züge Zürich und Paris dreimal täglich. Dank des neuen Hochgeschwindigkeitszuges, der auf der Neubaustrecke TGV-Est Strasbourg - Paris mit bis zu 320 km/h unterwegs ist, verkürzt sich die Fahrzeit von und nach Basel und Zürich um 90 Minuten. Ab Basel ist man in nur dreieinhalb Stunden, ab Zürich in viereinhalb Stunden im Herzen der französischen Metropole. Bisher dauerte die Reise von Zürich nach Paris via Bern knapp sechs Stunden, Basel wurde nicht mit TGV-Zügen bedient. Damit wird die Bahnverbindung sowohl ab Zürich wie auch ab Basel nach Paris deutlich attraktiver.

Gotthard: Letzte Sprengung in der Multifunktionsstelle von Faido

(04.04.) SEDRUN - Nach fünf Jahren sprengtechnischem Vortrieb hat in der Nacht vom 29. auf den 30. März 2007 in der Multifunktionsstelle Faido die letzte Sprengung stattgefunden. In rund 3 Monaten wird der Vortrieb mit den Tunnelbohrmaschinen Richtung Sedrun wieder aufgenommen. Die erste Sprengung in der Multifuktionsstelle Faido fand am 6. März 2002 statt. Seither wurden beinahe 1'800 Tonnen Sprengstoff benötigt, um die Hohlräume für die Haltestelle, die Tunnelverzweigung und die für den Bahnbetrieb notwendigen technischen Einrichtungen auszubrechen. Fast 10 km Tunnel und Querschläge wurden in den letzten 5 Jahren ausgebrochen, teilweise unter schwierigen geologischen Bedingungen. Der Vortrieb Richtung Norden nach Sedrun wird mit der Tunnelbohrmaschine (TBM) erfolgen. In den nächsten drei Monaten werden die Vortriebsmaschinen für den mechanischen Vortrieb vorbereitet.

Neue Doppelstockwagen ab Dezember auf der Strecke Rostock - Hamburg

(03.04.) BERLIN - Die DB Regio AG, Regionalbereich Mecklenburg-Vorpommern, hat am Montag ihre neuen Doppelstockwagen für den "Hanse-Express" vorgestellt. Ab 9. Dezember 2007 werden sie auf der Relation Rostock - Schwerin - Hamburg zum Einsatz kommen. Diese Strecke gehört zum Teilnetz Ostseeküste, wofür DB Regio bei der europaweiten Ausschreibung das wirtschaftlich günstigste Angebot gemacht und im November 2005 den Zuschlag erhalten hatte. Hergestellt wurden die insgesamt 25 Dostos in Görlitz bei Bombardier Transportation (Auftragswert 36 Millionen Euro). Die neuen - 160 km/h schnellen - Wagen für den "Hanse-Express" verfügen über eine hohe Laufruhe, Klimaanlage, breite Wageneingänge, Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie ein elektronisches Fahrgastinformationssystem. In der 1. Klasse runden Steckdosen für die Energieversorgung von Notebooks und Mobiltelefonen sowie eine geräumige Sitzanordnung mit drei Sitzplätzen pro Reihe gegenüber vier Sitzen in der 2. Klasse den Komfort ab. Für Pendler, die im Besitz eines Jahrsabonnement sind, wird eine Sitzplatzreservierung angeboten. Durch den Einsatz "Serviceorientierter Zugbegleiter" haben rund 150 Mitarbeiter einen sicheren Arbeitsplatz.

Die Dostos sind die Leistungsträger im Nahverkehr. Der Komfort der Fahrzeuge wird von den Reisenden sehr geschätzt. Die eingesetzten Wagen sind energieeffizient und damit umweltfreundlich. Auf 100 Kilometer benötigen sie pro Reisenden bei rund 50 Prozent Auslastung umgerechnet lediglich 1,8 Liter Sprit. Darüber hinaus bestätigt die Bahn den Doppelstockwagen mit mehr als 98 Prozent Verfügbarkeit eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb. Diese Pluspunkte der Fahrzeuge haben auch die Besteller der Nahverkehrsleistung überzeugt. Bei den neuen Reisezugwagen handelt es sich um vier verschiedene Typen von Dostos mit Tiefeinstieg und Klimatisierung, die sich in der Ausstattung unterscheiden: zehn Wagen 2. Klasse ohne Mehrzweckabteil (DBpza 780.1), fünf Wagen 2. Klasse mit Mehrzweckabteil (DBpza 780.0), fünf Wagen 1. und 2. Klasse mit Mehrzweckabteil und Servicebereich (DABpza 785.1) sowie fünf Doppelstocksteuerwagen (DBpbzfa 766.1). Die Einstieghöhe beträgt 60 cm über Schienenoberkante. Gezogen werden die neuen Wagen laut DB-Pressemitteilung durch umgebaute E-Loks der Baureihe 120.

Zum Teilnetz Ostseeküste gehören auch die Abschnitte Rostock - Stralsund und Stralsund - Sassnitz/Binz. Hier werden ab Fahrplanwechsel im Dezember 2007 fünf Elektrotriebzüge des Herstellers Stadler Pankow zum Einsatz kommen. Die Auslieferung der fünfteiligen Niederflurfahrzeuge vom Typ "Flirt" (Flinker leichter innovativer Regional-Triebzug) an die DB Regio AG ist ab Mitte 2007 vorgesehen. Die DB Regio AG wird bis Dezember 2019 auf dem Teilnetz Ostseeküste jährlich ca. drei Millionen Zugkilometer fahren mit Investitionen von insgesamt rund 70 Millionen Euro.

DB beweist: Flüsterbremse reduziert Lärmbelastung

(03.04.) BINGEN - Mit einer öffentlichen Testfahrt hat die DB heute in Bingen bewiesen, dass Güterwagen, die mit modernen Flüsterbremsen ausgestattet sind, das Rollgeräusch erheblich reduzieren. Ein speziell zusammengestellter Güterzug, dessen Wagen zur Hälfte mit konventionellen und zur anderen Hälfte mit Flüsterbremsen ausgerüstet war, hat bei mehreren Durchfahrten im Hauptbahnhof von Bingen mit Geschwindigkeiten von 90 km/h den Lärm um rund zehn Dezibel gemindert und damit für das menschliche Ohr um etwa die Hälfte des Lärms. Die Demonstrationsfahrt fand im Anschluss an die Fachtagung "Schienenlärm" des Verkehrsministeriums Rheinland-Pfalz in Bingen statt.

"Den Güterverkehr leiser zu machen, hat zentrale Bedeutung für die Zukunft der Bahn. Es muss uns gelingen, die Lärmbelastung durch den Schienenverkehr vor allem für die Anwohner an Bahnstrecken durch technische Maßnahmen zu reduzieren", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn in Bingen. "Das kann aber nur gelingen, wenn Politik und Bahn an einem Strang ziehen." Die Bahn finanziert nach eigenen Angaben bereits in großem Umfang lärmarme Güterwagen. So beschafft sie alle neuen Güterwagen ausschließlich mit K-Sohle, denn diese spezielle Verbundstoffbremse verhindert das Aufrauen der Räder beim Bremsen und ist neben Schallschutzwänden und -fenstern ein entscheidender Mosaikstein in der Kette der Lärmminderungsaktivitäten. 3.100 Waggons sind bereits im Bestand von Railion, der Güterverkehrstocher der Bahn. Railion setzt die Investitionen kontinuierlich fort. Um die Lärmsanierung konsequent voranzutreiben, müssen aber auch die Bestandsfahrzeuge auf K-Sohle umgerüstet werden. Damit dies zeitnah realisiert werden kann, plädierte die DB am Montag ebenso wie das Schienenbündnis "Allianz pro Schiene" dafür, das Lärmsanierungsprogramm des Bundes auch für die Güterwagenumrüstung zu öffnen.

Brückenerneuerung auf der Vogelsbergbahn abgeschlossen

(03.04.) FRANKFURT/Main - Auf der Vogelsbergbahn bei Renzendorf wurde am vergangenen Wochenende die letzte von fünf alten Brücken komplett erneuert. Nachdem 2005 und 2006 bereits die Brücken Horastal (6,4 Millionen Euro), Bimbach (0,6 Millionen Euro), Lüder (3,0 Millionen Euro) und Bad Salzschlirf (3,9 Millionen Euro) erneuert wurden, ist nun mit der neuen Brücke bei Renzendorf die Modernisierung der Brückenbauwerke auf der östlichen Vogelsbergbahn abgeschlossen. Die Investitionssumme für die elf Meter lange Eisenbahnbrücke betrug 400.000 Euro. Die 18 Tonnen schwere Stahlbrücke ist im bahneigenen Werk in Konz hergestellt worden und wurde in drei Teilen zum Einbauort transportiert, dort zusammengefügt und mit einem Autokran eingehoben.

Für den Rückbau des Gleisbettes und der 137 Jahre alten Konstruktion der Vorgängerbrücke, die Herstellung der neuen Lager, das Einheben und Ausrichten des neuen Überbaues sowie das Anschließen des Gleises einschließlich der erforderlichen Abnahmen wurde nur ein Wochenende benötigt. Bereits am Montagmorgen fuhren die ersten Pendler über die neue Brücke.

DB setzt zur Hannover Messe 2007 rund 42 Sonderzüge ein

(03.04.) HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen Hannover Messe vom 16. bis 20. April in Hannover rund 42 zusätzliche Fernzüge ein, die alle direkt zum EXPO-und Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Die Sonderzüge kommen aus Dortmund, Frankfurt/Main, Karlsruhe und Köln. Die Ankunft dieser Züge im Messebahnhof in Laatzen ist morgens zwischen 8.30 Uhr und 11 Uhr, die Rückfahrt beginnt gegen 16:30 Uhr. Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der Hannover Messe noch 372 fahrplanmäßige Fernzüge (ICE und IC) außerplanmäßig in Laatzen. Auch die Regional-Express-Züge zwischen Hannover und Bad Harzburg über Hildesheim halten während der Messetage zusätzlich im Messebahnhof.

Die schnellste Verbindung vom Flughafen zur Messe bietet die während der Hannover Messe eingerichtete S-Bahn-Linie 6. Die S 6 fährt für die Dauer der Messe im 30-Minuten-Takt vom Flughafen über Hannover Hauptbahnhof (Gleis 1/2) direkt nach Hannover Messe/Laatzen. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Messebahnhof beträgt 23 Minuten. In Hannover Hauptbahnhof als zentraler Drehscheibe des Verkehrs finden vor allem Messebesucher aus Richtung Ruhrgebiet und Berlin, die nicht mit Sonderzügen anreisen, schnellen Übergang in die S-Bahnen vom Hauptbahnhof zum Messebahnhof. Die Fahrzeit beträgt nur 8 Minuten. Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, während der Hannover Messe wieder mit allen Servicefunktionen ausgestattet, gelangt der Messebesucher mit dem Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes. Informationen zum Messeverkehr der Bahn gibt es in den DB-Reisezentren, im Internet unter www.bahn.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0800 - 150 70 90 (kostenfrei) und über die kostenpflichtige Hotline 11 8 61.

NOB: Fahrradwagen zu Ostern und Pfingsten

(03.04.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) wird zu Ostern und Pfingsten die Kapazitäten auf der Strecke Hamburg - Westerland aufstocken. Damit stellt sich das Unternehmen auf das erhöhte Fahrgastaufkommen zu den Feiertagen ein. Die Züge werden nicht nur verlängert, sondern zum Teil auch mit speziellen Fahrradwagen ergänzt. Vom 6. bis 9. April werden die planmäßigen Züge 7.33 Uhr ab Hamburg-Altona und 18.22 Uhr ab Westerland um einen Fahrradwagen verstärkt. Über Pfingsten vom 26. bis 28. Mai wird an diese Züge ebenfalls ein Fahrradwagen angehängt. "Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass viele Reisende an diesen Feiertagen ihr Fahrrad mitnehmen", so Suzanne Thomas, Pressesprecherin der NOB. "Wir empfehlen unseren Fahrgästen, die mit dem Rad unterwegs sind, die Züge mit dem Fahrradwagen zu nutzen."

Als Alternative zur Fahrradmitnahme bietet die NOB ihren Kunden bei Vorlage eines gültigen Fahrausweises einen Rabatt von 20 Prozent beim Fahrradverleih Velo-Quick gegenüber dem Bahnhof in Westerland an. Unter 04651-21506 oder unter www.veloquick.de können Fahrräder dort vorab reserviert werden.

"Focus": ICE-Neubaustrecke Nürnberg - Leipzig soll 2016 fertig sein

(02.04.) MÜNCHEN - Der Neubau der ICE-Strecke Nürnberg - Erfurt - Leipzig soll einem Bericht des "Focus" zufolge zügig weitergehen. Das habe Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) dem neuen Unterstützerkreis "Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8" zugesichert. Ab 2007 gebe der Bund jährlich 100 bis 120 Millionen Euro, ab 2010 voraussichtlich 150 bis 220 Millionen Euro. "Die Neubaustrecke könnte dann 2016 in Betrieb gehen", zitierte der "Focus" die Sprecher der Gruppe, Rainer Fornahl (SPD) und Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU).

Bahnhof Göttingen nach Umbau feierlich eröffnet

(02.04.) HANNOVER - Mit einem Festakt ist am Freitag der modernisierte Bahnhof Göttingen feierlich in Betrieb genommen. Der Umbau des Bahnhofs erfolgte in drei Bauabschnitten. Begonnen wurde im Jahr 2000 mit der Verbreiterung des Personentunnels, dem Bau neuer Bahnsteigzugänge, einer neuen Schließfachanlage, neuen Aufzügen und einem neuen WC-Center. Parallel zum Bahnhofsumbau wurde auch das Umfeld neugestaltet. Dazu gehörten der Bau des Parkhauses, des IC-Hotels, des Presse- und Medienhauses und der Volkshochschule sowie der Umbau der Lokhalle in ein Veranstaltungszentrum.

Im zweiten Bauabschnitt, der im Jahr 2004 begann, wurden die Nahverkehrsbahnsteige erneuert. Der dritte und letzte Bauabschnitt begann 2006. Die Fassade des Bahnhofs wurde komplett gereinigt, das nachträglich angebaute Vordach entfernt und die Fenster nach historischem Vorbild erneuert. Der DB Service Point wurde in das rundum renovierte Reisezentrum integriert. Dadurch erhielt die Empfangshalle eine großzügigere Raumwirkung. In der Halle wurde ein neuer Fußboden verlegt und im Eingangsbereich einige Ladenvorbauten durch transparente Fassaden ersetzt. Die Bereiche Gastronomie, Dienstleistungen, Reisezentrum DB Service Point, Zeitschriften und Buchhandel wurden neu gestaltet und aufgewertet.

Für rund 13,8 Millionen Euro wurde der Bahnhof Göttingen erneuert. Das Land Niedersachsen hat die Maßnahme mit rund fünf Millionen Euro gefördert, die Stadt Göttingen beteiligte sich mit rund 2,8 Millionen Euro. Der Bahnhof bietet nun auf rund 1830 Quadratmetern alles, was das Reisendenherz begehrt, vom schnellen Snack über ein DB Reisezentrum mit DB Reisebüro bis hin zu Autovermietung und einer gut sortierten Bahnhofsbuchhandlung. Rund 35.000 Menschen gehen täglich im Bahnhof ein und aus. Der Bahnhof Göttingen ist der Schienenverkehrsknotenpunkt in Südniedersachsen mit rund 270 Reisezughalten, davon allein 125 ICE-Züge.

Bombardier erhält Wartungsauftrag für Schienenfahrzeuge in Südflorida

(02.04.) BERLIN - Bombardier Transportation hat mit der South Florida Regional Transportation Authority (SFRTA) einen Vertrag im Wert von 63 Millionen Euro für die Wartung ihrer Flotte von Nahverkehrszügen abgeschlossen. Der Vertrag mit einer Laufzeit von zunächst sieben Jahren, umfasst auch eine Option für eine Verlängerung um drei Jahre. Wird diese Option in Anspruch genommen, könnte der Wert des Auftrags auf bis zu 91 Millionen Euro steigen. Bombardier verantwortet im Rahmen des Vertrags die Entwicklung und Umsetzung eines umfangreichen Lebenszyklus-Wartungsprogramms für die Nahverkehrsflotte der SFRTA, die Lokomotiven, Triebwagenpersonenzüge und Bombardier BiLevel-Personenzugwagen umfasst. Zu den weiteren Aufgaben zählen präventive und korrektive Wartungsarbeiten, planmäßige Fahrzeug- und Komponentenüberholung, Materialbeschaffung und -verarbeitung sowie die Einführung eines neuen Maintenance Management Information Systems.

Die Tri-Rail-Nahverkehrszüge der SFRTA verkehren auf einem 72 Meilen langen Korridor von Miami nach West Palm Beach an der Ostküste von Südflorida. Gegenwärtig sind hier täglich 40 Züge im Einsatz; weitere Züge werden in diesem Jahr  voraussichtlich noch folgen. Die offizielle Übergabe der Wartungsarbeiten an Bombardier ist für den 1. Juli 2007 vorgesehen.

Neuer Podcast-Service der ÖBB

(02.04.) WIEN - Städteführer, Reiseliteratur, Unterhaltung und Nachrichten gibt es seit vergangenem Freitag kostenlos unter podcast.oebb.at zum Anhören, Herunterladen und Abonnieren. "Unsere 196 Millionen Fahrgäste können sich die Unterhaltung für die Bahnfahrt schon bei der Reiseplanung mitnehmen", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Die ÖBB sind die erste europäische Bahn mit einem solchen Angebot. Der ÖBB-Podcast bietet Städteinfos zu verschiedenen Reisezielen in Österreich, Reiseliteratur - Hörproben aus verschiedenen Genres, Comedy in Kooperation mit Ö3 sowie mehrmals täglich aktualisierte APA-Nachrichten.

NOB: Änderungen zum Fahrplanwechsel seit 31. März

(02.04.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) weist darauf hin, dass es für den Zeitraum vom 31. März bis zum 28. Oktober Fahrplanänderungen auf der Strecke Hamburg - Westerland gibt. Die NOB wird an den Oster- und Pfingstfeiertagen sowie in der touristischen Hochsaison (30.6. - 2.9.) zwischen Hamburg-Altona und Westerland zusätzliche Fahrrad- und Sitzwagen einsetzen und damit das Sitzplatzangebot erhöhen. Außerdem verkehren folgende Züge vom 31. März bis zum 28. Oktober zwischen Hamburg und Westerland wie folgt: Der planmäßig an Sonntagen verkehrende Zug 7.09 Uhr von Hamburg-Altona fährt zukünftig nur zwischen Husum (ab 9.03 Uhr) und Westerland (an 10.05 Uhr). Gleichzeitig endet der Zug, der samstags um 17.52 Uhr ab Westerland fährt, bereits in Husum (an 18.59 Uhr) und nicht wie bisher in Hamburg-Altona. Diese Kürzungen wurden mit dem Land Schleswig-Holstein vereinbart, um die zusätzlich anfallenden Kosten zu kompensieren, die durch den Einsatz der Fahrrad- und Sitzwagen an Ostern, Pfingsten und in der Hochsaison entstehen.

"Strand in Sicht" mit dem Ostsee-Ticket der DB

(02.04.) BERLIN - Ab 1. April startet das Ostsee-Ticket der DB AG wieder mit vielen Zusatzangeboten in die Saison 2007, die unter dem Motto: "Strand in Sicht" steht. Mit dem Ostsee-Ticket reisen bis zu fünf Personen zum günstigen Festpreis von Bahnhöfen in Berlin und Brandenburg an die Ostseeküste und zurück. Das Ticket ist ab 39 Euro, für Mitfahrer ab 29 Euro erhältlich. "Wir haben auch in diesem Jahr wieder neue Partner gewinnen können und machen so das Ostsee-Ticket immer beliebter", sagt Joachim Kießling, DB-Vertriebs- und Marketingleiter für die neuen Bundesländer. So bekommen Ticket-Inhaber ermäßigte Tarife zum Beispiel im Meeresmuseum Stralsund, Pommerschen Landesmuseum Greifswald, bei Hafenrundfahrten und Überfahrten, im Aquadrom Graal-Müritz oder in der Wohlfühl- und Erlebniswelt Wonnemar Wismar.

Auch die bewährte Kooperation mit den InterCityHotels und Steigenberger Hotels wird 2007 fortgesetzt. In den InterCityHotels Stralsund, Rostock und Schwerin kostet die Übernachtung im Doppelzimmer inklusive Frühstück für Ostsee-Ticket-Inhaber nur 39 Euro pro Person. Kinder unter 15 Jahren schlafen kostenlos im Zimmer der Eltern. In den Steigenberger Vier-Sterne-Häusern "Baltic" in Stralsund, "Resort" auf Rügen, "Aparthotel" Zingst, "Sonne" in Rostock und "Stadt Hamburg" in Wismar kostet die Nacht im Doppelzimmer ebenfalls 39 Euro pro Person, hier jedoch ohne Frühstück. Auch hier schlafen Kinder unter 15 Jahren kostenlos im Zimmer der Eltern. Zu denselben Konditionen kann auch das "Strandhotel" in Zingst gebucht werden. Neu in diesem Jahr dazugekommen ist das "Travel Charme Strandhotel" Zinnowitz. Hier kosten 3 Übernachtungen mit Frühstück 147 Euro pro Person.

Das Ostsee-Ticket gilt für 9 Tage (Hin- und Rückfahrt je 2 Tage) in der 2. Klasse. Es kostet beim Kauf an DB Automaten oder über das Internet 39 Euro, bis zu vier Mitfahrer zahlen pro Person 29 Euro. Kinder unter 15 Jahren fahren in Begleitung von mindestens einem Eltern- bzw. Großelternteil kostenlos mit. Alleinreisende Kinder zahlen 29 Euro. In den DB Reisezentren, DB Agenturen und DB Mobility Center im KaDeWe ist das Ticket für zwei Euro mehr pro Person erhältlich. Das Ostsee-Ticket gilt zu ausgewählten Zielbahnhöfen entlang der Ostseeküste in allen IC/EC Zügen, in den Nachtzügen NZ 1448/1449 und NZ 40482/41448, im Usedom-Express sowie in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn AG, der Usedomer Bäderbahn GmbH (UBB) und der Ostseeland Verkehr GmbH (OLA). Weitere Informationen zum Ostsee-Ticket sind in den DB Reisezentren, in allen DB Agenturen, DB Mobility Center, an den DB Automaten sowie telefonisch über 11 8 61 und online unter www.bahn.de erhältlich.