Güterzüge zwischen Seddin und Poznan verkehren ohne Lokwechsel

(30.04.) MAINZ - Am Montag hat eine neue Ära im Schienengüterverkehr zwischen Deutschland und Polen begonnen. Die Güterbahn der DB und die polnische PKP Cargo fahren in einer Kooperation wöchentlich 44 Züge grenzüberschreitend und ohne Lokwechsel zwischen dem polnischen Poznan und der Zugbildungsanlage Seddin in Brandenburg. Zum Einsatz kommen Triebfahrzeuge der Baureihe EU43 der PKP Cargo, die für die Stromsysteme beider Länder zugelassen sind. Dadurch entfällt der bislang notwendige Lokwechsel in Frankfurt/Oder. Nach dem erfolgreichen Pilotverlauf soll der Einsatz ab Fahrplanwechsel im Dezember 2008 ausgeweitet werden. "Wir erwarten von dem Einsatz grenzüberschreitender Triebfahrzeuge eine deutliche Verbesserung in der Qualität und Pünktlichkeit", so Eckart Fricke, Vorstand Produktion Einzelwagenverkehr der Railion Deutschland AG. "In einem weiteren Schritt werden wir nächstes Jahr auch Triebfahrzeugführer grenzüberschreitend einsetzen. Gemeinsam mit PKP Cargo wollen wir die Grenzprozesse weiter optimieren." So soll sich durch den grenzüberschreitenden Einsatz der Triebfahrzeuge der Grenzaufenthalt von derzeit zwei Stunden künftig halbieren und die Laufzeit der Züge verkürzt werden.

Bergungsarbeiten auf Strecke Fulda - Würzburg dauern an

(30.04.) FULDA - Nach dem ICE-Unfall im Landrückentunnel südlich von Fulda laufen die Bergungsarbeiten weiter auf Hochtouren. Am Montagabend konnten bereits ein Triebkopf sowie zwei Wagen über das Südportal des Tunnels geborgen werden, im Laufe der frühen Morgenstunden wurde am Dienstag auch der zweite Triebkopf am Nordportal aus dem Tunnel gezogen. Die Bergung der weiteren 10 Wagen im Tunnel gestaltet sich schwierig, da sie großteils auf das zweite Gleis umgesetzt oder auch auf Schlitten gestellt werden müssen, bevor man sie aus dem Tunnel ziehen kann. Bislang ist noch nicht einzuschätzen, wie lange die Bergungsarbeiten andauern werden. Das Eisenbahnbundesamt hat inzwischen die Ermittlungen an der Unglücksstelle abgeschlossen. Die Weiche im Tunnel könne als Unfallursache ausgeschlossen werden, teilte eine Sprecherin am Dienstagabend mit. Die Behörde werte in den kommenden Tagen noch den Fahrtenschreiber des ICE aus.

Unterdessen ist am Dienstagvormittag ein Regionalexpress bei Arnstadt in eine Rinderherde gefahren. Entgegen anders lautender Meldungen entgleiste der Zug dabei nicht. Es wurden keine Fahrgäste verletzt. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei waren insgesamt 27 Rinder von einer etwa vier Kilometer von den Bahngleisen entfernten Weide ausgerissen. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in den Nachmittag. Der Triebwagen wurde beim Aufprall so schwer beschädigt, dass er von einer anderen Lok abgeschleppt werden musste. Während der Sperrung der Bahnstrecke war für Fahrgäste ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden.

NOB stellt neun Lokführer ein

(30.04.) HUSUM - Die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) schafft weitere Arbeitsplätze: neun Mitarbeiter haben Ende April ihre neunmonatige Ausbildung zum Lokführer beendet und werden nun zum 1. Mai von der NOB übernommen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden den Absolventen am Dienstag von der Geschäftsleitung die Führerscheine ausgehändigt - zusammen mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Unter den Absolventen sind auch zwei, die bereits vor der Ausbildung zum Lokführer bei der NOB beschäftigt waren: Sie hatten sich über ein NOB-internes Stipendiatenverfahren für diese Ausbildung qualifiziert. Lokführer werden derzeit bundesweit händeringend gesucht und sind auf dem freien Arbeitsmarkt schwer anzuwerben. Daher hat die NOB bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Eisenbahnfachschulen (VDEF) einen eigenen neunmonatigen Lehrgang zur Erlangung des Triebfahrzeugführerscheins der Klasse 3 auf dem zweiten Bildungsweg ins Leben gerufen.

Ab 1. Mai wieder Zugverkehr nach Rheinsberg

(30.04.) BERLIN - Ab Donnerstag, 1. Mai wird Rheinsberg wieder mit der RegionalBahn - Linie 54 angebunden. Mit einem neuen Konzept wird es wesentliche Verbesserungen für die Rheinsberger und ihre Besucher geben. Erstmals wird die Möglichkeit geboten, ohne Umsteigen von Berlin-Spandau und Berlin Gesundbrunnen Rheinsberg zu erreichen. Dies stellt nicht nur für ältere und mobilitätseingeschränkte Reisende eine große Erleichterung dar, sondern ist auch für jeden Anderen eine bequeme Variante an sein Ziel zu gelangen. Immer samstags bringt ein Zug die abreisenden Urlauber von Rheinsberg direkt zum Fernbahnhof Berlin-Spandau über Berlin Gesundbrunnen zum Anschluss an den ICE-Verkehr. Die anreisenden Urlauber können von Berlin-Spandau ebenfalls ohne Umsteigen nach Rheinsberg gelangen.

Berliner, die einen Tagesausflug nach Rheinsberg unternehmen möchten, haben wieder die Möglichkeit morgens mit dem bewährten Zug täglich gegen 8 Uhr von Berlin - Lichtenberg zu fahren. Zurück kommen die Reisenden nach 18 Uhr ab Rheinsberg ohne Umsteigen bis Berlin Gesundbrunnen und nochmals gegen 21 Uhr über Berlin Gesundbrunnen bis nach Berlin-Lichtenberg. Urlauber aus Rheinsberg können ebenso einen Tag in Berlin verbringen und gegen 20 Uhr direkt von Berlin Gesundbrunnen zurück nach Rheinsberg gelangen. Zwischen den genannten Fahrten werden auch Pendelfahrten zwischen Rheinsberg und Löwenberg angeboten, die in Löwenberg stets Anschluss Richtung Berlin bieten. Entweder zur RE 5 Stralsund - Berlin - Falkenberg(Elster) oder zur RB 12 Templin - Oranienburg - Berlin-Lichtenberg. Auf der RB-Linie 54 werden ab 1. Mai moderne, klimatisierte und behindertengerechte Fahrzeuge eingesetzt.

SBB leistet aktiven Beitrag zum Klimaschutz

(30.04.) BERN - Die SBB hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 trotz Mehrangebot zehn Prozent Energie einzusparen und noch vermehrt zur CO2-Reduktion beizutragen. Das größte Sparpotential liegt im Zugbetrieb selbst. Mit verschieden Maßnahmen will die SBB ihre Energieeffizienz weiter verbessern und damit den Bund bei seinen Klimaschutzbemühungen unterstützen. Grundlage des Maßnahmenkatalogs ist eine 2007 konzernweit durchgeführte und vom Bundesamt für Energie (BfE) geförderte Studie. Daraus geht hervor, dass die SBB - trotz künftig stark ausgebautem Angebot - bis 2015 gegenüber den prognostizierten jährlichen Verbrauchswerten rund 10 Prozent Energie einsparen und einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten kann. Dies entspricht einer Energiemenge von rund 230 GWh pro Jahr oder dem Stromverbrauch von knapp 58 000 Haushaltungen.

Die SBB setzt die Energiesparmassnahmen in drei Bereichen um: Bei Immobilien, Rollmaterial sowie im Betriebsablauf. Im Bereich Immobilien hat die SBB mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) freiwillige Zielvereinbarungen über 150 große SBB-Gebäude abgeschlossen. Damit will die SBB in großen Bahnhöfen, Werkstätten und Verwaltungsgebäuden Energie sparen und noch stärker zur CO2-Reduktion beitragen. Der Aufbau einer zentralen Energiebuchhaltung ermöglicht dabei ein aktives Kosten- und Verbrauchsmanagement. Beim Rollmaterial will die SBB mit fortlaufenden technischen Optimierungen an bestehenden Fahrzeugen Energie einsparen. Bei der Beschaffung von neuen Zügen werden verstärkt Effizienzkriterien berücksichtigt. Das mit Abstand größte Einsparpotential liegt im Betriebsablauf der Bahn selbst. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer "flüssigen" Abwicklung des Schienenverkehrs, die eine energiesparende Fahrweise ermöglicht. Zudem hilft der konsequente Einsatz der elektrischen Bremse, eine optimale Nutzung der so genannten Bewegungsenergie des Zuges. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten kann damit mehr elektrische Energie zurück ins Netz gespeist werden. So spart die SBB nicht nur Energie, sondern reduziert auch den Verschleiß der Bremsen.

Die SBB engagiert sich mit dem Energiesparprogramm für eine umweltgerechte Mobilität. Bereits heute entlastet die Bahn die Emissionsbilanz der Schweiz mit über 4 Millionen t CO2 pro Jahr. Wer sich für die Bahn als Transportmittel entscheidet, leistet automatisch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Einigung: DB wird teilprivatisiert

(29.04.) BERLIN - Die DB wird teilweise privatisiert. Nach jahrelangem Tauziehen verständigten sich die Spitzen der deutschen Großen Koalition am Montagabend in Berlin auf einen Börsengang des Verkehrskonzerns, wie der SPD-Vorsitzende Kurt Beck mitteilte. Gemäß einem SPD-Modell sollen bis zu 24,9 Prozent des Personen- und Güterverkehrs an Privatanleger verkauft werden. Dabei bleiben Schienennetz und Bahnhöfe komplett in staatlichem Eigentum. Einzelheiten müssen noch in einem Beteiligungsvertrag verankert werden. Beck zufolge wird der "Löwenanteil" des Privatisierungserlöses zur Verbesserung des Eigenkapitals der Bahn etwa in Schienenwege und Lärmschutz und für Investitionen eingesetzt. Dafür sollen zwei Drittel der Summe zur Verfügung stehen. Experten erwarten, dass für die Anteile Erlöse zwischen fünf und sechs Milliarden Euro erzielt werden können.

Der SPD-Chef fügte hinzu, damit solle aber der "Endpunkt der Privatisierung" erreicht sein. "Wir bleiben bei dieser klaren Aussage." Noch in dieser Woche soll das Kabinett das Modell beschließen, in der nächsten Woche wollen es die Fraktionen diskutieren. Der Bundestag soll noch vor der Sommerpause einen Entschluss fassen. Ein Gesetz ist für das Modell nicht nötig, es kann vom Aufsichtsrat mit seiner bestimmenden Mehrheit des Bundes umgesetzt werden.

Bergung des verunglückten ICE

(29.04.) FULDA - Nach dem schweren Bahnunfall südlich von Fulda sind am Montag die Ermittlungen und die Aufräumarbeiten fortgesetzt worden. Im Landrückentunnel war am Morgen zunächst die Oberleitung abgebaut worden, um mit Hilfsgerät besser an die Waggons zu kommen und sie wieder auf die Gleise zu stellen. Zwei Spezialkräne stehen für die Bergung des Zuges bereit. Am Abend konnte der erste Triebkopf auf Hilfsdrehgestellen aus dem südlichen Tunnelportal gezogen werden. 40 bis 50 Fachkräfte arbeiteten laut Bahn an der Bergung. Erst nach den Bergungsarbeiten könne mit der Reparatur des Tunnels sowie der beschädigten Gleise und Schwellen begonnen werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Dies werde voraussichtlich mehrere Tage dauern. Aufgrund der Umleitung der Fernzüge die Strecke Flieden - Elm - Jossa ist mit Fahrtzeitverlängerungen zwischen 20 und 40 Minuten zu rechnen. Reisende mit zuggebundenen Tickets (Sparpreis- oder Dauerspezial-Ticket), die von der Fahrtzeitverlängerung auf dieser Strecke betroffen sind, können auf die nächst frühere Verbindung ausweichen. Die Bahn hat für Fahrgäste, die vom Unfall betroffen sind, bis Dienstag, 29. April, 18.00 Uhr eine kostenlose Info-Hotline mit der Nummer 0800 3111111 eingerichtet. Aktuelle Informationen zu den Auswirkungen auf den Zugverkehr sind verfügbar unter www.bahn.de. Den entstandenen Sachschaden schätzt die DB auf "viele Millionen Euro".

Bei den Ermittlungen zur Unfallursache konzentriert sich die zuständige Bundespolizeidirektion Koblenz auf die Schafherde, die den Zug zum Entgleisen gebracht hatte. Eine Weiche an der Unglücksstelle sei vermutlich nur sekundär von dem Unfall betroffen und nicht ursächlich dafür gewesen, sagte Bundespolizeisprecher Klaus Munsteiner. Dies werde aber von den Kollegen vor Ort überprüft. Die entscheidende Frage sei weiterhin, wie und warum die Schafe auf die Gleise kamen. Hierzu stehe die Aussage des Besitzers der Schafherde im Raum, wonach die Schafe vermutlich auf die Gleise getrieben worden seien. Ebenfalls untersucht wird laut Munsteiner auch von Seiten der Bahn die Frage, ob ein kurz vor dem Unfall in Gegenrichtung fahrender Zug, der ebenfalls Probleme mit Schafen auf den Gleisen gehabt haben soll, den späteren Unfallzug womöglich hätte warnen können. Die in Bielefeld erscheinende "Neue Westfälische" hatte berichtet, wenige Minuten vor dem verunglückten ICE habe in der Gegenrichtung der ein anderer ICE mit Fußballern des Bundesligisten Arminia Bielefeld an Bord die Unglücksstelle passiert. Unter Berufung auf einen Bahnsprecher hieß es, der Zug sei kurz vor Fulda "auf ein Schaf getroffen" und habe dadurch "eine längere Verspätung eingefahren".

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn kündigte unterdessen an, er werde die Absicherung der Tunneleinfahrten überprüfen lassen. Die Sicherungen an den Tunneleingängen seien eigentlich sicher, würden aber noch einmal untersucht. "Das darf nie wieder passieren, und dafür werden wir sorgen", sagte Mehdorn in Berlin. Er selbst hätte es nie für möglich gehalten, dass eine Schafherde mit 60 Tieren in einen Tunnel gelange. Dies sei auch weiter rätselhaft. Dennoch seien die Bahn und auch ihre Tunnel wesentlich sicherer als der normale Straßenverkehr.

Transnet: Neuer Streit um Bahn-Werk Bremen

(29.04.) BREMEN - Unmittelbar vor einem Spitzengespräch zur Zukunft des Bremer Bahnwerkes will die DB nach Angaben der Bahngewerkschaft Transnet scheinbar Fakten schaffen. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden, Andreas Brandt, verlagert die DB Fahrzeuginstandhaltung Arbeiten zu anderen Standorten. Konkret gehe es dabei um die Radsatzfertigung. Der Betriebsratschef kündigte an, alle rechtlichen Maßnahmen auszuschöpfen, um die Maßnahmen zu stoppen. Der stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Peter Nowack, warf dem Unternehmen einen Verstoß gegen bestehende Verträge vor. Am Dienstag kommen u. a. Bremens Wirtschaftseenator Ralf Nagel, SPD-Landeschef Uwe Beckmeyer und der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen zusammen. Dabei soll über die Zukunft des Instandhaltungswerkes diskutiert werden. Die Deutsche Bahn hatte kürzlich angekündigt, dass das Werk in Sebaldsbrück "kein Investitionsstandort" mehr sei. Hintergrund war die geplante Vergabe der Verkehrsleistungen der S-Bahn in der Hansestadt an einen Wettbewerber.

Streckensperrung nach ICE-Unfall bei Fulda

(28.04.) FULDA - Nach dem ICE-Unfall im Landrückentunnel südlich von Fulda bleibt die Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Würzburg bis auf Weiteres gesperrt. Der Fernverkehr auf der ICE-Linie Hamburg/Bremen - Kassel - Würzburg - München sowie einzelne Intercity-Züge der Linie Hamburg - Lüneburg - Kassel - Augsburg - München werden vorerst über Flieden - Elm - Jossa umgeleitet. Hier ist mit Fahrtzeitverlängerungen zwischen 20 und 40 Minuten zu rechnen. Die Bergungs- und Reparaturarbeiten an der Strecke werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Der Landrückentunnel wurde 1991 mit Beginn des ICE-Verkehrs eröffnet und ist mit einer Länge von fast 11 Kilometern der längste Eisenbahntunnel Deutschlands. Aktuelle Informationen zu den Auswirkungen der Streckensperrung auf den Zugverkehr sind verfügbar unter www.bahn.de.

Der ICE 885 kam in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Weg von Hamburg nach München rund 500 Meter nach der Einfahrt in den Landrückentunnel bei Fulda zum Halt. Dabei wurden nach neuesten Angaben der Bundespolizei von den 135 Reisenden 15 leicht und vier Personen mittelschwer verletzt. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern zur Zeit noch an. Der Konzernbevollmächtigte der DB für Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, informierte sich vor Ort über den Unfall: "Wir bedauern, dass durch den Unfall Menschen zu Schaden gekommen sind und wir wünschen denen, die verletzt worden sind eine baldige Genesung." Betroffene können sich unter der kostenlosen Hotline 0800 3 11 11 11 informieren.

Reza Ahmare, Sprecher der zuständigen Bundespolizei Koblenz, sagte, die Ermittlungen konzentrierten sich darauf, weshalb die Schafe von der benachbarten Weide auf die Gleise gelangen konnten. Dabei würden auch Zäune überprüft und untersucht, ob Elektrozäune intakt waren. Der Schäfer, der zum Unglückszeitpunkt nicht bei seiner Herde war, sei befragt worden, habe aber unter Schock gestanden. Andere Unglücksursachen, wie etwa eine falsch gestellte Weiche, schlossen Bundespolizei und Bahn inzwischen aus. "So eine Masse von Schafen kann einen Zug schon aus der Bahn schmeißen", sagte Ahmare. Ein Sprecher der Bahn in Berlin sagte: "Eine Herde von 20 Schafen wirkt wie eine Wand aus Tieren".

"Adler" wieder unter Dampf

(28.04.) NÜRNBERG - Zweieinhalb Jahre nach ihrer weitgehenden Zerstörung durch einen Brand ist die historische Dampflokomotive "Adler" wieder auf Fahrt gegangen. Zum Auftakt fand am Samstag auf Einladung des Vorstandes der DB AG eine Fahrt von Nürnberg nach Fürth mit Prominenz aus Kultur, Wirtschaft und Politik statt. Die Dampflokomotive war nach achtmonatigen Restaurierungsarbeiten Ende November 2007 ins Nürnberger Verkehrsmuseum zurückgekehrt, nachdem Spezialisten des Dampflokwerks der Deutschen Bahn in Meiningen die Eisenbahnrarität wieder aufgebaut hatten. Zusätzlich zu der Lokomotive haben die Spezialisten vom Dampflokwerk in Meiningen auch zwei Wagen nach historischem Vorbild gebaut. Zusammen mit einem dritten Wagen, den das Feuer verschont hatte - er stand in der Brandnacht nicht im Depot in Gostenhof, sondern im Museum selbst - verfügt das DB Museum damit über einen Zug mit insgesamt 72 Plätzen, der auf Tour gehen kann. Nach den Erfahrungen früherer Adlerfahrten werden nun Wagen Dritter Klasse - mit Holzbänken und offenen Seitenwänden - eingesetzt. Die insgesamt 17 Adler-Publikumsfahrten an den folgenden Wochenenden sind mittlerweile ausverkauft.

Merkel stimmt SPD-Vorschlag zur Bahn-Privatisierung zu

(28.04.) BERLIN - Vor dem Koalitionsausschuss am Montag hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) positiv über den SPD-Vorschlag zur Teilprivatisierung der Bahn geäußert. "Die Union wäre gerne weiter gegangen, aber auch mit einer Teil-Privatisierung von 24,9 Prozent können wir einen wichtigen Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Bahn machen", sagte Merkel der "Bild am Sonntag". Die SPD hatte für das Modell gestimmt, demzufolge der Personen- und Güterverkehr nur zu 24,9 Prozent an private Investoren verkauft werden soll. Die Infrastruktur von Schiene, Energieversorgung und Steuerung der Bahn soll in öffentlicher Hand bleiben. Das Thema steht auf der Tagesordnung für den Koalitionsausschuss am Montag in Berlin.

Bahnhof Emsdetten: Modernisierte Bahnsteige gehen in Betrieb

(28.04.) DÜSSELDORF - Nach rund einem Jahr Bauzeit werden am Mittwochmorgen, 30. April ab 5 Uhr, die neuen Bahnsteige am Bahnhof Emsdetten und die neue Bahnsteigunterführung in Betrieb genommen. Im Zuge der Modernisierung wurde der Hausbahnsteig am Empfangsgebäude auf 76 cm angehoben und ein ganz neuer Außenbahnsteig mit gleicher Höhe gebaut, wodurch nun ein barrierefreier Ein- und Ausstieg möglich ist. Zusammen mit der neuen Personenunterführung wird zukünftig der Zugang für mobilitätseingeschränkte Reisende erleichtert und eine optimale Verknüpfung von Schiene und Straße ermöglicht. Auf beiden Seiten ist die Unterführung über Treppenzugänge erschlossen. Aufzüge werden im Mai eingebaut und können voraussichtlich im Juli in Betrieb gehen. Ein farblich abgesetzter Blindenleitstreifen aus gerillten Bodenplatten in den Bahnsteigen ermöglicht zudem sehbehinderten Fahrgästen mit Hilfe eines Taststockes die Orientierung. Bis zur Fertigstellung der Fahrstühle ist die Erreichbarkeit der Gleise für Menschen mit Behinderungen eingeschränkt, weil die Stadt erst nach Abschluss der Arbeiten der DB im hinteren Bahnhofsbereich mit der Erstellung der P+R-Anlage beginnen kann.

Allerdings ist der Umbau der Bahnsteige noch nicht beendet. Die DB AG wird in den nächsten Monaten noch die Bahnsteigdächer und das Lichtdach in der Unterführung erstellen. Insofern ist das Projekt der Bahn noch nicht komplett fertig gestellt. Die Stadt selbst wird bis zur Inbetriebnahme der neuen Personenunterführung den Bahnhofsvorplatz soweit fertig gestellt haben, dass die Emsdettener sicheren Fußes zu den Gleisen gelangen können. Die Arbeiten zur Platzgestaltung auf beiden Seiten der Unterführung und die Erstellung der P+R-Anlage werden in den nächsten Wochen das Bild vor Ort noch prägen, bis dann im September der Bahnhof mit seinem neuen Umfeld offiziell eingeweiht werden soll. Das Bahnhofsgebäude wird ab dem 30. April dann auch wieder komplett an die Vorplatzflächen angebunden sein. Der Nebeneingang zur Bahnhofsbuchhandlung wird dann geöffnet und auch die öffentliche WC-Anlage mit dem Behinderten-WC ist dann für jedermann nutzbar. Zur Verbesserung der Reisendeninformation wird bis zur Inbetriebnahme das Wegeleitsystem angepasst. Die Erneuerung der Beleuchtung sowie die Anpassung der Bahnsteigausstattung, wie neue Sitzgelegenheiten, sorgen für mehr Komfort und Sicherheit.

Die Gesamtkosten für die Bahnsteige und die Unterführung in Höhe von etwa 5 Millionen Euro wurden durch das Land NRW, die Stadt Emsdetten und die Deutsche Bahn finanziert.

ICE kollidiert im Tunnel mit Schafherde

(27.04.) FULDA - Ein ICE von Hamburg nach München ist am Samstag Abend bei der Einfahrt in das nördliche Tunnelportal des Landrückentunnel südlich von Fulda in eine Schafherde gerast. Dabei entgleisten 10 der 12 Wagen, der Zug kam nach etwa drei Kilometern im Tunnel zum Stehen. Wie die Polizei mitteilte, wurden von den 170 Reisenden 23 Menschen verletzt, drei davon schwer. Die unverletzten Passagiere des Zuges seien vom Personal aus dem Tunnel geleitet und mit Bussen nach Fulda gefahren worden, sagte ein DB-Sprecher. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Dabei werde auch geprüft, ob die Stellung der Weichen eine Rolle gespielt habe, sagte der Sprecher der Bundespolizei Koblenz, Reza Ahmare, der "dpa".

Durch die Streckensperrung zwischen Fulda und Würzburg kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr der DB. Nach Mitteilung der Notfallleitstelle der DB werden die Aufgleis- und Instandsetzungsarbeiten noch mehrere Tage andauern. Der ICE-Verkehr zwischen Fulda und Würzburg wird bis auf Weiteres umgeleitet. Für  den Fernverkehr auf der ICE-Linie Hamburg - Kassel - Würzburg - München ist mit Fahrtzeitverlängerungen bis zu 30 Minuten zu rechnen.

DB: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2023

(26.04.) BERLIN - Bei der DB wird es bis Ende 2023 wegen der geplanten Teilprivatisierung keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das ist das Ergebnis eines Spitzengespräches zwischen Transnet, GDBA und der Konzernführung. Über die künftige Ausgestaltung des bestehenden Tarifvertrages zur Beschäftigungssicherung soll im Jahr 2010 verhandelt werden. Nach Angaben der Gewerkschaften soll bei der Privatisierung auch der konzernweite Arbeitsmarkt erhalten werden, der es den Mitarbeitern ermöglicht, in einer anderen Sparte Beschäftigung zu finden, falls die Bahn in einem Teil des Unternehmens Stellen streicht.

"Wir haben damit einen wichtigen Pflock eingeschlagen", erklärten GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel und Transnet-Tarifvorstand Alexander Kirchner. Es sei darüber hinaus vereinbart worden, dass "kein Beschäftigter wegen der geplanten Kapitalbeteiligung Nachteile erleidet." Es sei nun die Politik gefordert: "Wir erwarten klare Beschlüsse der Großen Koalition, die den integrierten Konzern und die Mehrheitsbeteiligung des Bundes an der ganzen Bahn absichern", unterstrichen Hommel und Kirchner.

Erfolgreicher Tarifabschluss bei der NOB

(26.04.) KIEL - Die Tarifverhandlungen für die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) zwischen dem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V. (AGVDE) und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wurden gestern erfolgreich beendet. Sowohl die NOB als auch die GDL zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden und betonten, dass die Verhandlungen zwar hart in der Sache, aber trotzdem in einer offenen, fairen und sehr konstruktiven Atmosphäre geführt wurden. Der neue Tarifvertrag tritt zum 1. April dieses Jahres in Kraft. Er sieht eine Tariferhöhung zum 1. April 2008 um 4,7 Prozent vor. Weitere Tariferhöhungen folgen zu Beginn des Jahres 2009 sowie im Sommer (1,3 bzw. 2,5 Prozent). Im Gegenzug dazu wird sich die Wochenarbeitszeit ab dem 1. Januar 2009 von derzeit 39 Wochenstunden auf 40 Stunden erhöhen.

Ziege verursacht Verspätungen zwischen Köln und Frankfurt

(26.04.) KÖNIGSWINTER - Eine entlaufene Ziege sorgte im Laufe des Vormittags für mehrfache kurzzeitige Sperrungen der Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt. Gegen 08.40 Uhr meldete eine Anwohnerin der Leitstelle der Bundespolizeiinspektion Köln, dass sich eine Ziege in Höhe der Einfahrt zum Ittenbachtunnel an und in den Gleisen aufhalte. Vorsorglich wurde der dazugehörige Streckenabschnitt Siegburg - Willroth komplett gesperrt. Gegen 09.30 Uhr konnte die Ziege mit Unterstützung von Beamten der Polizei Siegburg aus dem Gleisbereich getrieben werden.

Etwa eine Stunde später wurde das Tier, diesmal von einem Notfallmanager der DB AG, erneut am Gleiskörper angetroffen. Die folgenden Züge erhielten durch einen Vorsichtsbefehl die Anweisung, den betreffenden Streckenabschnitt auf Sicht zu befahren. Kurz darauf konnte die Ziege mit vereinten Kräften gefangen werden. Um 11.30 Uhr sollte sie in ein zwischenzeitlich verständigtes Tierheim gebracht werden, riss sich aber los und lief in Richtung des Tunnels. Die Strecke wurde wiederum gesperrt. Da kurzfristig kein Tierarzt mit einem Betäubungsgewehr zur Verfügung stand, wurde die Ziege durch einen Polizeivollzugsbeamten der Bundespolizeiinspektion Köln erlegt, um weitere Gefahren für den Bahnverkehr auszuschließen.

Der Eigentümer der Ziege ist noch nicht bekannt. Der Tierkörper wurde durch ein Fachunternehmen abtransportiert. Durch den Vorfall erhielten 23 Züge insgesamt 445 Minuten Verspätung. Ein Zug wurde umgeleitet und zwei Züge fielen auf einem Teil ihres eigentlichen Laufweges aus.

Allianz pro Schiene wirbt für Gleisanschlussförderprogramm

(26.04.) BERLIN - Als "hervorragende Chance für Unternehmer, mehr für das Klima zu tun" hat die Allianz pro Schiene das Gleisanschlussförderprogramm der Bundesregierung bezeichnet. "Bis heute hat das im September 2004 gestartete Programm mehrere 100.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene verlagert und der Umwelt Zigtausende von Tonnen des klimaschädlichen CO2 erspart", sagte Klaus-Dieter Hommel, Bundesvorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA und Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene. "Die Fördergelder für einen neuen Gleisanschluss werden immer noch nicht vollständig abgerufen", bedauerte Hommel. Seit Beginn des Bundesprogramms hat das für die Vergabe der Fördermittel zuständige Eisenbahnbundesamt nach eigenen Angaben 41 Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von rund 24 Millionen Euro bewilligt. Jährlich stehen 32 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Präsident des Eisenbahnbundesamtes, Armin Keppel, räumte in einem Online-Interview mit der Allianz pro Schiene ein, dass viele Unternehmen nur zufällig von den Fördermöglichkeiten erfahren. "Das Programm muss aktiver beworben werden. Da ist noch großes Aufklärungspotenzial", sagte Hommel an die Adresse von Bundesverkehrsminister Tiefensee und Bundeswirtschaftsminister Glos gerichtet. Für die Antragstellung bietet das Eisenbahnbundesamt Hilfe an. "Es gilt das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Schiene auch für kleine und mittlere Unternehmen bei dem geänderten Eisenbahnverkehrsmarkt eine durchaus interessante Alternative zum vermeinlicht flexibleren Lkw darstellen kann", so Keppel.

Dank der Gleisanschlussförderung konnten laut Eisenbahnbundesamt bislang jährlich 5 Millionen Tonnen von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Das entspricht einer Verlagerung von 1,5 Milliarden Tonnenkilometern. Die Allianz pro Schiene fordert, die Geltungsdauer des Bundesprogramms, das im August 2009 abläuft, zu verlängern. Klaus-Dieter Hommel: "Die Gleisanschlussförderung ist eine äußerst effektive Investition, die die begünstigten Unternehmen zur  Gegenleistung verpflichtet. Mehr Unternehmen sollten diese Chance nutzen."

Bahnhof Bad Hersfeld erhält Architektenpreis

(26.04.) FRANKFURT/Main - Der Bund Deutscher Architekten (BDA) hat am Freitag im Kulturbahnhof Kassel die Gewinner des Wettbewerbs "Auszeichnung guter Architektur in Hessen 2008"  bekannt gegeben. Für die gelungene Modernisierung des Bahnhofs Bad Hersfeld und seines Umfeldes wird den Bauherren, Stadt Bad Hersfeld, Nordhessischer Verkehrsverbund, DB,  sowie den beteiligten Architekten die "Simon-Louis-du-Ry-Plakette" verliehen.

Das Gesamtkonzept zur Aufwertung des Bahnhofsbereiches umfasste den Umbau des Mittelbahnsteigs in ICE-Qualität, der Ausstattung des Hausbahnsteigs mit neuen Warte- und Informationselementen, die Sanierung der Bahnsteigdächer und der Personenunterführung sowie die Errichtung einer P+R-Anlage auf der Ostseite der Gleisanlagen. Weiterhin werden der Haus- und Mittelbahnsteig sowie die P+R-Anlage durch den Neubau von drei Aufzügen behindertengerecht erschlossen und das Empfangsgebäude einschließlich des Reisezentrums und des Verkaufsstores aufgewertet.

Das Highlight ist die Gestaltung der sanierten Personenunterführung. Deren Wandflächen wurden künstlerisch gestaltet und durch inszenierte Lichtspiele belebt. Für die Einwohner der Stadt sowie für ihre Gäste ist somit ein einzigartiges, mit der Stadt Bad Hersfeld fest verbundenes Kunstwerk geschaffen werden. Insgesamt 4,4 Millionen Euro haben der Bund, das Land Hessen, die Stadt Bad Hersfeld und die DB in das gelungene und "ausgezeichnete" Projekt investiert.

Veolia übernimmt im Raum Leipzig Strecken von DB

(25.04.) LEIPZIG - Die DB verliert einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge im Großraum Leipzig ab 2009 gut zwei Drittel ihres regionalen Zugverkehrs. Dies habe der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) beschlossen. Mit der Entscheidung verliere die Bahn-Tochter DB Regio im Regierungsbezirk Leipzig bis zu sechs ihrer derzeit neun Millionen gefahrenen Zugkilometer.
Anlass für die Entscheidung sei die Verzögerung bei der Fertigstellung des Leipziger City-Tunnels um zwei Jahre auf 2011, die eine vorübergehende Neuregelung des Regionalverkehrs bis zur voraussichtlichen Inbetriebnahme des Tunnels erforderlich mache, teilte der Verband mit. Trotz mehrjähriger Gespräche sei DB Regio nicht bereit gewesen, diese Vertragslücke ohne weitere Bedingungen zu schließen. Wie ein Verbandsmitglied sagte, habe die Bahn ihre Zustimmung zu einer Interimslösung von längerfristigen Verträgen abhängig gemacht und darauf gebaut, dass außer ihr kein anderes Unternehmen in der Lage ist, kurzfristig für sie in Mitteldeutschland einzuspringen.

Neubau des Schlüchterner Tunnels nimmt wieder Fahrt auf

(25.04.) FRANKFURT/Main - Auf der Bahnstrecke Frankfurt - Fulda zwischen Schlüchtern und Flieden wird parallel zum bestehenden Schlüchterner Tunnel seit 2007 ein neuer fast vier Kilometer langer Eisenbahntunnel errichtet. Nachdem 2.965 m Tunnelstrecke errichtet worden waren, musste der Tunnelvortrieb Ende Februar wegen unerwarteter hoher Wasserzutritte unterbrochen werden. "Acht Liter Wasser pro Sekunde, das ist ein ganzer Tankwagen pro Stunde, traten im Bereich kontinuierlich unter der Autobahn aus", erläutert Dipl.-Ing. Matthias Breidenstein, Projektleiter Tunnelbau bei der Bahntochter DB ProjektBau GmbH, "prognostiziert waren nur zwei Liter pro Sekunde, die jedoch schnell verebben sollten."

Die Tunnelbohrmaschine steht seit Ende Februar im Bereich unter der Autobahn 66 bei Streckenkilometer 81.165. Um den Vortriebes sicher weiterführen zu können, besonders im Hinblick auf den laufenden Autobahnverkehr, mussten umfangreiche Zusatzmaßnahmen geplant werden. "Der Grundwasserspiegel unterhalb der kreuzenden Fernstraßen A66 und B40 muss von der Geländeoberfläche aus mit Hilfe von 37 Brunnen abgesenkt werden, um den sicheren Vortrieb unter der Autobahn zu gewährleisten", erklärt Breidenstein. Bei einer Erdüberdeckung über der Tunnelvortriebsmaschine von 20 Metern wurde eine nahezu gleichgroße Wassersäule gemessen, d.h. das Grundwasser steht bis zur Geländeoberkante an. Eine zeitweilige Absenkung des Grundwassers bis zur Tunnelvortriebsmaschine ist unvermeidlich. Nach der Unterquerung der Autobahn sind die Absenkbrunnen für den Neuen Schlüchterner Tunnel nicht mehr erforderlich, da die wasserundurchlässige Tunnelschale, die bereits beim Vortrieb erstellt wird, druckwasserfest ist.

In den nächsten Wochen werden die für die Grundwasserabsenkung notwendigen 37 Brunnenbohrungen im Bereich der Autobahn durchgeführt, wobei der Verkehr auf allen Fahrstreifen weiter durchgeführt werden kann. Zur Absicherung der Arbeiten im Randbereich der Autobahn werden lediglich Schutzeinrichtungen für die Arbeiter installiert. Da im Mittelbereich der Autobahn ebenfalls einige Bohrungen durchgeführt werden, wird in dieser Phase der Verkehr in Richtung Fulda über den Standstreifen geführt. Nach der Grundwasserabsenkung wird der Tunnel unter der Autobahn fertig gestellt und die Brunnen werden zurückgebaut. Bereits Ende Mai sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

Deggendorf: Spatenstich für Bahnbrücke über die Donau

(25.04.) DEGGENDORF - Bei Deggendorf kreuzen sich die internationale Wasserstraße der Donau und die Bahnstrecke Landshut - Bayerisch Eisenstein. Bereits im Jahr 1877 wurde die Eisenbahnbrücke über die Donau gebaut, jetzt wird sie rund 15 Meter stromaufwärts in neuer Lage errichtet und sowohl in ihrer lichten Weite als auch in ihrer lichten Höhe den heutigen Anforderungen der Schifffahrt angepasst. Im Beisein von Vertretern aus Wirtschaft und Politik gaben heute Anna Eder, Oberbürgermeisterin von Deggendorf, und Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für den Brückenneubau. Für die Modernisierung der Infrastruktur über die Donau bei Deggendorf sollen rund 32 Millionen Euro bereitgestellt werden. Die Inbetriebnahme ist im Sommer 2010 geplant. Im Anschluss daran werden die alten Brücken zurückgebaut.

Die neue Donaubrücke wird rund 3,80 Meter höher liegen als die bestehende Brücke. Der Überbau wird als Stahlfachwerkkonstruktion über fünf Brückenfelder ausgeführt. Für die Zwischenunterstützung des Überbaues sind insgesamt 4 Brückenpfeiler vorgesehen. Die maximale Stützweite beträgt 106 Meter. Die Durchfahrtshöhe wird von 4,30 Meter auf acht Meter erhöht (höchster schiffbarer Wasserstand). Durch die offenere Bauwerkskonstruktion wird auch der Hochwasserabfluss verbessert. Der Bau der Brücke in neuer Lage erfordert auch die Verlegung der Bahntrasse auf einer Länge von rund zwei Kilometern und die Erneuerung von drei weiteren Brückenbauwerken: über die Staatsstraße 2074 (Hauptstraße), die Staatsstraße 2125 (Neusiedler Straße) sowie über einen Feldweg.

Joint Venture Eurasia Rail Logistics gegründet

(25.04.) MOSKAU - Mit dem Ziel, den Güterverkehr auf dem Korridor von Deutschland über Russland bis nach Asien zu verbessern, ist jetzt in Moskau die Aktiengesellschaft Eurasia Rail Logistics (ZAO ERL) gegründet worden. ERL ist ein Joint Venture der Güterbahn der DB (Railion Deutschland AG) mit den Eisenbahngesellschaften RZD (Russland), PKP Cargo S.A. (Polen) sowie den Eisenbahnen Weißrusslands. Ziel der Gesellschaft mit Sitz in Moskau ist es, die rechtlichen, betrieblichen, technischen und kommerziellen Rahmenbedingungen des Schienengüterverkehrs auf dem paneuropäischen Transportkorridor II (Deutschland - Polen - Weißrussland - Russland mit Verlängerung nach Asien) zu optimieren. Damit soll die Qualität des Angebots, der Preise und der Serviceleistungen verbessert werden.

Für die Kunden der beteiligten Bahnen sollen kürzere Laufzeiten erreicht werden. Außerdem sollen die unterschiedlichen Rechtsnormen harmonisiert werden und betriebliche Vereinbarungen zur Minimierung der Transportlauf- und Grenzaufenthaltszeiten weiterentwickelt werden. Durch eine bessere Vernetzung der unterschiedlichen IT-Systeme der Bahnen soll ein umfassendes Tracking- und Tracing-System ermöglicht werden. Zum Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Joachim Gerigk bestellt, zuvor Teamleiter Europäisches Produktionsnetzwerk - Verkehrsentwicklung Russland bei der Railion Deutschland AG.

Neuer "Radl-Express" zwischen München und Lindau

(25.04.) MÜNCHEN - DB Regio Bayern bietet auf Bestellung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) für Radlfreunde zwischen München, Allgäu und Bodensee attraktive Zugverbindungen an. Von Ende April bis Anfang Oktober fahren an Samstagen, Sonn- und Feiertagen spezielle Fahrradzüge zwischen München und Lindau. Das Angebot startet erstmals am Samstag, 26. April. Der "Radl-Express" bietet Platz für mindestens 40 Fahrräder. Er ist damit auch für Gruppen gut geeignet. Die Züge starten in München um 8.03 Uhr. Sie halten in Buchloe, Kempten und Immenstadt und erreichen Lindau um 10.45 Uhr. In Immenstadt bestehen Anschlussmöglichkeiten nach Oberstdorf, wo die Züge um 10.47 Uhr ankommen. In der Gegenrichtung starten die Fahrradzüge um 18.20 Uhr ab Lindau. Sie erreichen München um 20.58 Uhr. In Immenstadt bestehen wieder Anschlussmöglichkeiten von Oberstdorf, wo die Züge um 18.30 Uhr starten. Durch die kurze Fahrzeit ist der "Radl-Express" auch für Fahrgäste ohne Fahrrad attraktiv.

Besonders preisgünstig wird der Radlausflug mit dem Bayern-Ticket. Für nur 27 Euro können bis zu fünf gemeinsam reisende Personen die Regionalzüge der Deutschen Bahn nutzen. Für Einzelreisende gibt es bereits für 19 Euro das Bayern-Ticket-Single. Aufgrund der Unterstützung durch die Landkreise im Allgäu ist die Fahrradmitnahme zwischen Buchloe, Lindau und Oberstdorf kostenlos. Für den Streckenabschnitt München - Buchloe kostet die Tages-Fahrradkarte in Regionalzügen 4,50 Euro.

Der "Radl-Express" wird angeboten, weil im Dezember 2007 das so genannte Flügelkonzept Allgäu eingeführt wurde. Bei diesem kundenfreundlichen, weil umsteigefreien Betriebskonzept werden die Züge aus Richtung Ulm bzw. Augsburg in Immenstadt in Richtung Lindau und Oberstdorf getrennt sowie in der Gegenrichtung wieder vereinigt. Die für dieses Flügelkonzept eingesetzten Triebfahrzeuge bieten aber nur geringere Mitnahmekapazitäten für Fahrräder. Der "Radl-Express" kompensiert diese Einschränkungen für Radlfreunde. Schon vor Reisebeginn sollten sich Fahrradfahrer über Engpässe auf der Internetseite www.bahn.de/fahrrad-bayern, anhand der neugestalteten "Engpassliste", informieren. Gegebenenfalls kann ein früher oder späterer Zug benutzt werden.

"FTD": DB prüft Kauf von TUI

(24.04.) HAMBURG - Die DB prüft nach Informationen der "Financial Times Deutschland" eine Übernahme des Touristik- und Schifffahrtskonzerns TUI. Bislang seien nur die Konzernspitzen mit den Plänen vertraut, berichtete die Zeitung. Hauptziel sei es, für die Containerschiff-Sparte Hapag-Lloyd eine "deutsche Lösung" zu finden. Die Konzernchefs wollen laut dem Bericht den Koalitionsausschuss am kommenden Montag abwarten, der die Bahn-Privatisierung absegnen soll. Erst anschließend solle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeweiht und deren Unterstützung eingeholt werden, hieß es. Hartmut Mehdorn habe dem Übernahmeszenario zunächst skeptisch gegenübergestanden - anders als Bahn-Aufsichtsratschef Werner Müller. Die Bahn dementierte den "FTD"-Bericht allerdings am Abend. "Das ist Quatsch", sagte ein Bahn-Sprecher der Nachrichtenagentur "dpa".

Neuer S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke ab 2. Mai

(24.04.) BERLIN - Am Freitag, 2. Mai, 13 Uhr, wird mit der neuen Station Julius-Leber-Brücke der 166. Bahnhof im Netz der Berliner S-Bahn eröffnet. Der Haltepunkt liegt zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Yorckstraße (Großgörschenstraße) auf der Linie S1 und wird im 10-Minuten-Takt bedient. Im Berufsverkehr fahren zusätzlich Verstärkerzüge. An gleicher Stelle befand sich bis 1944 der Bahnhof Kolonnenstraße, der nach kriegsbedingter Zerstörung nicht wieder in Betrieb genommen wurde. Seit Mitte der achtziger Jahre gab es Planungen für einen Wiederaufbau. Die S-Bahn Berlin GmbH rechnet mit täglich 17.000 Ein- und Aussteigern. Für die Bewohner der sogenannten "Schöneberger Insel" verbessert sich das Nahverkehrsangebot erheblich. Die Fahrzeit zum Potsdamer Platz verkürzt sich von 14 Minuten mit der Buslinie M48 auf nun sechs Minuten mit der Linie S1.

Bis zur Eröffnung am 2. Mai werden die beiden Seitenbahnsteige samt Wetterschutzhäuschen, modernem Wegeleitsystem, Inforufsäulen und dynamischen Zugzielanzeigern fertig gestellt. Der Zugang erfolgt zunächst nur von der südlichen Seite der Julius-Leber-Brücke über zwei überdachte Treppenanlagen in Stahl- und Glasbauweise. Die vollständige Inbetriebnahme der neuen Station Julius-Leber-Brücke erfolgt bis Ende des Jahres. Im Zusammenhang mit einer neuen Fußgängerbrücke kommen noch Zugänge auf der nördlichen Seite und die behindertengerechte Ausstattung mit Aufzügen hinzu. Für den Bau der neuen Station wurden rund 6,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Bauarbeiten für den neuen Bahnhof wurden weitgehend unter Aufrechterhaltung des S-Bahn-Verkehrs durchgeführt.

"Welt": Bahngewerkschaften stellen neue Forderungen zum Börsengang

(24.04.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA knüpfen ihre Zustimmung zu einer Teilprivatisierung der DB einem Bericht der Zeitung "Die Welt" zufolge an weitere Forderungen. Demnach soll der Konzern den Mitarbeitern bei einem Verkauf von Anteilen des Personen- und Güterverkehrs nicht nur eine Beschäftigungsgarantie geben, sondern zudem darauf verzichten, im Gegenzug Abstriche bei den Löhnen zu fordern. Wie es weiter hieß, stehe die Zustimmung der Gewerkschaften zur Privatisierung in Frage, sollte sich die Bahn darauf nicht einlassen. Ein Bahnmanager sagte der "Welt": "Der derzeit geplante Teilverkauf ist mit einer Änderung der Konzernstruktur verbunden. Da spielt das Mitbestimmungsrecht eine Rolle, ohne Betriebsräte und Gewerkschaften kriegen wir das nicht durch." Bei einem Spitzengespräch am Freitag in Berlin wollen Vorstandschef Hartmut Mehdorn, Personalvorstand Margret Suckale sowie die Gewerkschaftschefs Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel dem Bericht zufolge die gegenseitigen Positionen abstecken.

Behinderungen zwischen Donauwörth und Augsburg nach Oberleitungsschaden

(24.04.) AUGSBURG - Aufgrund eines Oberleitungsschadens war der Zugverkehr auf der Bahnstrecke Donauwörth - Augsburg am Mittwochmittag für rund zweieinhalb Stunden im Abschnitt Donauwörth -Meitingen unterbrochen. Der Stromabnehmer eines RegionalExpress-Zuges auf der Fahrt von Treuchtlingen nach Augsburg hatte sich kurz vor 12.00 Uhr aus noch ungeklärter Ursache im Bereich Bäumenheim in der Oberleitung verhakt und löste einen Kurzschluss aus. Die rund 50 Fahrgäste des betroffenen Zuges konnten am Bahnhof Bäumenheim aussteigen. Für die Fahrgäste des Regionalverkehrs wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Fernverkehr wurde über Ingolstadt umgeleitet. Am Nachmittag war die Strecke zwar wieder eingleisig befahrbar, es kam aber weiter zu Behinderungen. So wurden die Regionalbahnen zwischen Donauwörth und Mertingen durch Busse ersetzt. Zu Betriebsbeginn am heutigen Donnerstag soll der Zugverkehr wieder planmäßig aufgenommen werden.

"Rad-Wander-Express Frankenland" startet am 26. April

(24.04.) WÜRZBURG - DB Regio Unterfranken bietet mit Unterstützung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) für Rad- und Wanderfreunde entlang des Main-Radweges einen besonderen Service. Der "Rad-Wander-Express Frankenland" verkehrt vom 26. April bis zum 5. Oktober jeweils samstags, sonntags und an einigen Wochenfeiertagen (1. Mai, 12. Mai, 22. Mai, 15. August und 3. Oktober) von Aschaffenburg über Lohr, Gemünden, Schweinfurt und Haßfurt nach Bamberg und am Abend wieder zurück. Das Fahrrad wird in diesem Zug kostenlos mitgenommen. Der "Rad-Wander-Express Frankenland" startet um 8.29 Uhr in Aschaffenburg Hbf. Zurück geht es um 17.37 Uhr ab Bamberg. An allen Verkaufsstellen liegt der Prospekt "Rad-Wander-Express Frankenland" mit Ausflugtipps und dem genauen Fahrplan aus. Besonders preisgünstig wird der Radlausflug mit dem Bayern-Ticket. Für nur 27 Euro können bis zu fünf gemeinsam reisende Personen die Regionalzüge der Deutschen Bahn nutzen. Für Einzelreisende gibt es bereits für 19 Euro das Bayern-Ticket-Single.

Komfortabler surfen auf www.bahn.de

(23.04.) BERLIN - Das Reiseportal der DB, www.bahn.de, bietet jetzt neue Funktionen, die Reiseauskünfte oder den Kauf eines Online-Tickets komfortabler machen. Unter dem neuen Navigationspunkt "Meine Bahn" wurde ein personalisierter Bereich geschaffen. Durch Voreinstellungen kommt der Kunde damit schneller zum Ziel. "Vor allem Pendler und Vielfahrer werden den neuen Service zu schätzen wissen", sagt Mathias Hüske, Leiter Online- und Agenturvertrieb, Reiseauskunftsmedien der DB Vertrieb GmbH. Kunden können jetzt zum Beispiel ihre bevorzugte Strecke oder Wagenklasse voreinstellen und die gewünschte Zahlungsart hinterlegen. Der Service "Meine nächste Bahn" bietet eine direkte Anzeige der nächsten Fahrtmöglichkeiten auf vorgewählten Strecken sowie einen Abruf der dazugehörigen Ankunfts- oder Abfahrtspläne. "Meine letzte Buchung" erlaubt wiederum die direkte Anzeige der letzten Buchung und somit einen schnellen Einstieg in die persönliche Buchungsrückschau. Um "Meine Bahn" zu nutzen, ist eine einmalige Registrierung erforderlich, bei der alle Einstellungen vorgenommen werden können. Diese sind anschließend auch ohne Login zugänglich.

Bahn.de wird ständig weiterentwickelt und für den Nutzer komfortabler gestaltet. So wurden jüngst Pünktlichkeitsinformationen direkt in die Reiseauskunft eingebettet und die Suche nach günstigen Tickets vereinfacht. Zudem sind jetzt Hotels und Nachtzüge bequem und direkt aus der Reiseauskunft online buchbar. Für den Herbst ist ein kompletter Relaunch des Internetauftritts geplant. Mit rund 5,5 Millionen Besuchern pro Monat ist bahn.de das meistbesuchte Reiseportal Deutschlands. Über zehn Millionen Fahrkarten im Jahr werden über die Internetseite verkauft. Monatlich werden mehr als 60 Millionen Fahrplanauskünfte abgerufen.

"FTD": DB bleibt am Potsdamer Platz

(23.04.) BERLIN - Die DB wird laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" mit ihrer Konzernzentrale weiterhin in dem gläsernen Hochhaus am Potsdamer Platz in Berlin bleiben. Den Informationen der Zeitung zufolge steht das Unternehmen kurz davor, den Ende 2009 auslaufenden Mietvertrag für den gläsernen, rund 100 Meter hohen Bahntower um mindestens drei Jahre zu verlängern. Vermieter ist die US-Investmentbank Morgan Stanley, die im Februar das Sony Center einschließlich des Bahnturms mit seinen 26 Etagen vom japanischen Elektronikkonzern Sony gekauft hatte. Aus Maklerkreisen verlautete laut "FTD", dass Morgan Stanley der DB beim Mietpreis deutlich entgegen gekommen sei. Ursprünglich war geplant, dass die Bahn im Jahr 2010 ihren Unternehmenssitz in einen Neubau am Berliner Hauptbahnhof verlegt.

Start des Fahrgastfernsehens in den Zügen der Dresdner S-Bahn

(23.04.) DRESDEN - In den Zügen der Dresdner S-Bahn ist der Startschuss für das Fahrgastinformationssystem Mobil Info Plus gefallen. Auf Flachbildschirmen können sich Reisende während der Fahrt aktuell über die Verkehrslage, Verbrauchertipps und Nachrichtenmeldungen informieren. Nachdem sich das Fahrgastfernsehen bereits bei DB Regio in Berlin/Brandenburg bewährt hat, kommt es nun in den modernen Doppelstockwagen im Großraum Dresden erstmalig in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Einsatz.

Mit der Einführung von Mobil Info Plus verbessert sich die Kundeninformation im Regionalverkehr erheblich: Neben Informationen zum Linienverlauf und zur nächsten Haltestelle mit den entsprechenden Umsteigebeziehungen und Weiterreisemöglichkeiten, können auch aktuelle Fahrplanänderungen angezeigt werden. Per SMS werden bei Betriebsstörungen kurzfristige Informationen an einzelne oder mehrere Züge über das Mobilfunknetz gesendet. Im täglichen Normalbetrieb erfolgt die Aktualisierung der Fahrzeugdaten über ein Funknetzwerk (WLAN). Die Übertragungstechnik (WLAN-Access-Points) befindet sich in der Abstell- und Behandlungsanlage in Dresden-Altstadt und im Bahnhof Meißen Triebischtal. Hier melden sich die Rechner, die in den Doppelstockwagen installiert sind, im Netzwerk an. Liegen neue Informationsinhalte vor, werden die Daten in den Wagen aktualisiert.

Nach Angaben des Herstellers und Betreibers dieses multimedialen Fahrgast-Informationssystems (Trend Network AG), bekundeten 89 Prozent der befragten Fahrgäste ihre Zufriedenheit mit dem Fahrgastfernsehen. Dabei werden die Wünsche der Reisenden respektiert und das gesamte Programm wird ohne Ton ausgestrahlt. So haben die Kunden während der Bahnfahrt die Möglichkeit, auch anderen Beschäftigungen ungestört nachzugehen.

Neue Doppelstockwagen zwischen Stuttgart und Tübingen

(23.04.) STUTTGART - Die DB sorgt durch den Einsatz modernster Doppelstockwagen für deutliche Verbesserungen im Zugverkehr auf der Linie Stuttgart - Tübingen. 17 Dostos der neuesten Generation wurden in den letzten Wochen an die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) ausgeliefert und gehen vom 28. April an sukzessive in den Einsatz. Die neuen Dostos sind mit ihrer hohen Verfügbarkeit und dem großen Platzangebot einer der Leistungsträger im Nahverkehr. Die Reisenden schätzen die laufruhigen Fahrzeuge, die über Klimaanlage, breite Wageneingänge, Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie ein Behinderten-WC im Steuerwagen verfügen. In der ersten Klasse runden Ledersitze, Teppichboden, eine aufgelockerte Sitzanordnung, Holzklapptische sowie Steckdosen den Komfort ab. Neu sind LED-Flächenleuchten, die eine indirekte Beleuchtung ermöglichen.

Peter Klugar neuer ÖBB-Chef

(23.04.) WIEN - Der neue Chef der Österreichischen Bundesbahnen heißt Peter Klugar. Der Nachfolger von Martin Huber ist seit 2007 Teil der obersten Führungsspitze der Bahn, der ÖBB-Holding. Zuvor war der 1949 geborene Techniker Vorstand der "Infrastruktur Betrieb". Klugar kam 1978 nach Abschluss seines Wirtschaftsingenieur-Studiums zu den ÖBB. Von 1988 bis 1991 war er im Verkehrsministerium unter Rudolf Streicher (SPÖ) tätig. Danach wechselte er zur Strategischen Planung der ÖBB. 1999 wurde er Prokurist, anschließend Geschäftsführer der Schienen-Gesellschaft SCHIG. Seit 2003 ist er außerdem Vizepräsident von RailNetEurope, einer Organisation, im Rahmen derer die europäischen Schienennetze besser aufeinander abgestimmt werden sollen.

SPD-Parteirat stellt Weichen für Bahn-Privatisierung

(22.04.) BERLIN - Fast ein halbes Jahr nach dem turbulenten Parteitag in Hamburg haben am Montag im Parteirat drei Viertel der Teilnehmer dem Vorschlag des Parteivorsitzenden Kurt Beck zur Teilprivatisierung der Bahn zugestimmt und ihm damit den Rücken gestärkt. Danach bleibt die Infrastruktur von Schiene, Energieversorgung und Steuerung der Bahn im Besitz des Bundes; privatisiert wird nur ein Minderheitsanteil an einer Sparte, die Personenverkehr und Logistik umfasst. Der Anteil von maximal 24,9 Prozent soll sicherstellen, dass der Bund allein den Aufsichtsrat besetzt. "Private Investoren dürfen keinen Zugriff auf die Kernaufgaben der DB ausüben", heißt es in dem Beschluss: "Hierzu gehört nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Sicherstellung eines Personennah- und Fernverkehrs mit vernünftiger Vertaktung." Die  Grenze von 24,9 Prozent sei nicht verhandelbar, betonte Generalsekretär Hubertus Heil und erklärte gleichzeitig den monatelangen parteiinternen Streit über die Bahnprivatisierung für beendet.

Europaweite Ausschreibung für den Rhein-Sieg-Express (RE 9) entschieden

(22.04.) AACHEN - Die "Heidekrautbahn", ein Tochterunternehmen der DB, übernimmt ab Dezember 2010 die Betriebsleistungen des Rhein-Sieg-Express zwischen Aachen und Siegen (RE 9) für die nächsten 15 Jahre. Grundlage für die Entscheidung war die Wirtschaftlichkeit, die sich über den angebotenen Preis und das Fahrzeugalter definiert. Dazu Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der NVR GmbH: "Alle Bieter haben attraktive Angebote mit neuen Fahrzeugen abgegeben, so dass wir zukünftig mit einem reduzierten finanziellen Aufwand seitens der öffentlichen Hand mehr Qualität für unsere Kunden anbieten können." Das wirtschaftlichste Angebot gab die 'Heidekrautbahn' ab. Der Betrieb der Linie soll vertraglich in Form eines Nettovertrages erfolgen. Hierbei liegt die Einnahmen- und Kostenverantwortung in den Händen des künftigen Betreibers. Auf diese Weise fördern die Zweckverbände das unternehmerische Handeln. Um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, haben die Zweckverbände im Rahmen des Verkehrsvertrages außerdem die Möglichkeit, Betriebsleistungsbestellungen zu ändern.

Die 'Heidekrautbahn' hat nun rund zweieinhalb Jahre Zeit, um sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Dazu Hans-Joachim Sistenich, Geschäftsführer der NVR GmbH: "Für die Bahnkunden werden sich deutliche Verbesserungen in der Angebots- und Servicequalität ergeben. Unter anderem ist der Einsatz von neuen leistungsstarken und komfortablen Triebwagen vorgesehen. Die funktionalen und geräumigen Abteile verfügen über eine behindertengerechte Ausstattung." Besonderen Wert legten die Zweckverbände im Rahmen der Ausschreibung auch auf die Sicherheit der Fahrgäste: Die Fahrzeuge sind mit Videoüberwachung ausgestattet und in den Abend- und Nachtstunden grundsätzlich mit Zugbegleitern besetzt. Sistenich: "Diese Verbesserungen sind wegweisend und bedeuten einen echten Qualitätssprung - ganz im Sinne unserer Kunden." Gemäß der Vergabeordnung ist nach der Vergabeentscheidung nun eine zweiwöchige Einspruchsfrist bis zur Zuschlagserteilung einzuhalten. Nach Ablauf dieser Frist wird mit dem Unternehmen ein Vertrag auf der Grundlage des Ausschreibungsergebnisses abgeschlossen.

Baubeginn für ICE-Werk in Leipzig

(22.04.) LEIPZIG - Am Montag hat im Bereich des Leipziger Hauptbahnhofs an der Rackwitzer Straße offiziell der Bau des ICE-Werkes Leipzig begonnen. Bis Ende nächsten Jahres sollen auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Bahnhofs rund 27,5 Millionen Euro investiert werden. Es entstehen eine 225 Meter lange zweigleisige Werkstatthalle zur Behandlung der ICE-Triebzüge und Intercity-Reisezugwagen mit Betriebsgebäude, ein Gebäude für eine Unterflur-Radsatzdrehbank sowie die dazugehörigen Oberleitungsanlagen, Gleis- und Weichenverbindungen, eine Werkstraße und Lagerflächen. Leipzig ist Schnittpunkt der ICE-Linien 50 Dresden - Leipzig - Frankfurt am Main, der ICE-Linie 28 Hamburg - Berlin - Leipzig - München sowie der Intercity-Linien 55/56 Köln/Oldenburg - Magdeburg - Halle (Saale) - Leipzig/Halle Flughafen - Leipzig. Seit der Betriebsaufnahme der ICE mit Neigetechnik im Jahr 2000 ist die Zahl der Fahrzeuge und damit auch der Wartungsaufwand kontinuierlich angestiegen.

In der Leipziger Werkstatt werden künftig vor allem ICE-T (Baureihen 411 und 415) gewartet. Vorgesehen sind Inspektionen, Wartungsarbeiten, Bedarfsreparaturen, Kontrollen am Fahrwerk sowie die planmäßige Bearbeitung von Radsätzen. Die Mitarbeiter der neuen Werkstatt kommen aus der heutigen Reisezug-Werkstatt Ost in Leipzig. Insgesamt werden hier langfristig etwa 70 Arbeitsplätze gesichert. Nach dem im Dezember 2005 gefassten Vorstandsbeschluss zum Neubau eines ICE-Werkes in Leipzig wurde umgehend das Planungs- und Genehmigungsverfahren eingeleitet. Bereits im Sommer vergangenen Jahres rollten die Baumaschinen an, um das Baufeld zu beräumen, die alten Güterverkehrsanlagen abzubrechen, die Oberleitung sowie Gleis- und Weichenverbindungen zurückzubauen. Mit der Neugestaltung des Areals des ehemaligen Berliner Bahnhofs wird gleichfalls das Stadtbild entlang der Rackwitzer Straße aufgewertet.

Bahnhof Zwiesel: Fahrkarten im neuen "BahnCafé"

(22.04.) ZWIESEL - Im Bahnhof Zwiesel hat am Montag das neue "BahnCafé" den Testbetrieb aufgenommen. Die offizielle Eröffnung ist für den 30. April geplant. Betreiber des "Bahn Cafés" ist der VertriebsService Ostbayern (VSO), eine mittelständische Bahntochter. In den für rund 140.000 Euro umgebauten, frisch renovierten und neu gestalteten Räumen der ehemaligen Bahnhofsgaststätte erhalten die Kunden jetzt eine umfangreiche Beratung zu Bahnangeboten und Urlaubsreisen. Gleichzeitig können sie dort Tickets, Reservierungen oder Konzertkarten erwerben und dabei Kaffeespezialitäten, alkoholfreie Getränke, ein Weißbier oder kleine Snacks genießen. Das "BahnCafé" hat von Montag bis Freitag jeweils von 6.15 Uhr bis 18.00 Uhr, am Samstag von 6.45 Uhr bis 18.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 7.45 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Fahrscheinverkauf und Reiseberatung werden werktags in der Zeit von 7.30 Uhr bis 11.15 Uhr und von 11.45 Uhr bis 15.45 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 8.30 Uhr bis 13.15 Uhr angeboten.

Das BahnCafè bietet auf einer Fläche von rund 80 Quadratmetern rund 30 Sitzplätze und eine Verkaufstheke. Durch die Raumgestaltung in ansprechenden und modernen Rot- und Brauntönen wurde eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Über LCD-Bildschirme können Musik und Nachrichten empfangen werden. In einem weiteren Schritt sollen im Laufe des Jahres noch Internetanschlüsse installiert werden.

"Tagesspiegel": Wowereit hält SPD-Beschluss zur Teilprivatisierung der Bahn für falsch

(21.04.) BERLIN - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat seine ablehnende Haltung zum Beschluss der Bundes-SPD in Sachen Bahn-Reform noch einmal bekräftigt. "Ich halte diese Entscheidung für falsch", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag" in Berlin mit Blick auf das Vorhaben, die Bereiche Personen- und Güterverkehr zu 24,9 Prozent an die Börse zu bringen. Der öffentliche Personenverkehr sei "ein hohes Gut und ein wesentliches Kernelement der Daseinsvorsorge, zu der der Staat gegenüber den Bürgern verpflichtet ist", sagte Wowereit zur Begründung. "Es geht nicht an, dass die Gewinnerwartung von Finanzinvestoren für den Betrieb auf Fern- und Regionalbahnstrecken maßgeblich wird." Im Übrigen könne der Kapitalbedarf der Bahn für Investitionen "auch in anderer Weise gedeckt werden als durch einen Börsengang", gab der SPD-Politiker zu Bedenken. "Allein durch das Aus für den Transrapid steht dem Bund knapp eine Milliarde zur Verfügung. Stattdessen riskieren wir nun einen Ausverkauf der Bahn", sagte Wowereit, fügte aber hinzu, er werde die Beschlussfassung der SPD-Gremien "akzeptieren". Wahrscheinlich werde es eine breite Mehrheit für Kurt Becks Vorschlag geben, wenn der Parteirat am Montag zusammenkommt.

Montainbiker auf Müngstener Brücke

(21.04.) SOLINGEN - Am Samstag gegen 14.10 Uhr hielten sich zwei Montainbiker mitten auf der Müngstener Brücke auf. Wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte, musste auf Grund dieses Vorfalles die dortige Bahnstrecke zwischen Solingen und Remscheid von 14.10 Uhr bis 14.30 Uhr gesperrt werden. Eine Streife des Landespolizei stellte das Duo auf der Brücke und erteilte ihnen nach Identitätsfeststellung einen Platzverweis. Wie es in der Pressemitteilung weiter hieß, hätten die beiden Personen auf Nachfragen angegeben, die schöne Aussicht von der hohen Eisenbahnbrücke aus genießen und Fotos machen zu wollen. Die Bundespolizei wird nun gegen die beiden Biker ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten. Sechs Reisezüge erhielten 101 Verspätungsminuten.

Rekordverspätung beim Eurostar

(21.04.) PARIS - Statt der geplanten zweieinhalb Stunden hat die Fahrt im Eurostar von London nach Paris für mehr als 600 Passagiere rund 12 Stunden gedauert. Nach Angaben von SNCF und betroffenen Reisenden hatte der Eurostar am Freitag Abend von London aus ohne Probleme den Tunnel unter dem Ärmelkanal durchquert. Weil einem Zug aus der Gegenrichtung aus technischen Gründen die Durchfahrt durch den Tunnel verwehrt wurde, veranlasste die französische Bahngesellschaft in Lille einen Tausch: Die Passagiere auf dem Weg von London nach Paris mussten ihren Zug den Fahrgästen in die Gegenrichtung abtreten, damit diese den Tunnel durchqueren konnten. Während die Passagiere auf dem Weg nach London ohne weitere Probleme an ihr Ziel ankamen, wurde die Fahrt der anderen gegen 01.00 Uhr etwa 120 Kilometer vor Paris wegen einer Panne gestoppt. Erst drei Stunden später kam der aus Paris losgeschickte Ersatzzug an. Da bei diesem die Befestigungen von zwei Wagen defekt waren, konnte der Zug aber nur mit weniger als 60 Stundenkilometern nach Paris fahren.

Mahnwache für "Zug der Erinnerung" vor der Bahn-Zentrale

(21.04.) BERLIN - Die Initiative des Gedenkprojekts "Zug der Erinnerung" hat für kommenden Dienstag (17.00 Uhr) eine Mahnwache vor der Zentrale der DB am Potsdamer Platz angekündigt. Damit soll die Ausstellung über deportierte Kinder während der NS-Zeit nach zehntägigem Aufenthalt in Berlin verabschiedet werden, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Außerdem will die Initiative dagegen protestieren, dass die Bahn - "unbeeindruckt von allen Appellen" - das Gedenkprojekt nicht unterstütze.

Umfrage: Mehrheit der Bevölkerung gegen Bahnprivatisierung

(19.04.) MAINZ - Das am Freitag veröffentlichte Politbarometer des ZDF hat ergeben, dass 58 Prozent der Befragten die geplante Teilprivatisierung der DB im Bereich des Personen- und Güterverkehr nicht richtig finden. Dafür sprachen sich 33 Prozent aus (weiß nicht: 10 Prozent). In allen Parteianhängergruppen wird dieser Plan der Bundesregierung mehrheitlich abgelehnt, nur bei den Anhängern von CDU/CSU liegen Pro (42 Prozent) und Contra (47 Prozent) näher zusammen. Von einer Teilprivatisierung der Bahn erwarten insgesamt 48 Prozent eher Nachteile für die Fahrgäste, 23 Prozent sehen eher Vorteile und 22 Prozent rechnen mit keinen Auswirkungen (weiß nicht: 7 Prozent).

DB und ADFC eröffnen Fahrradsaison in Bayern

(19.04.) NÜRNBERG - Am Freitag haben die DB und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Nürnberg den gemeinsam erarbeiteten Verhaltenscodex für den Fahrradtransport im Zug vorgestellt. Mit Unterstützung des Freistaats Bayern setzt DB Regio Bayern an den Wochenenden 18 Fahrradzüge ein. Vor Ort zeigten die Bahn und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) wie Fahrräder richtig in den Zug eingeladen, Platzkapazitäten voll ausgenutzt und die Sicherheit gewahrt werden. Um vorhandene Kapazitäten optimal nutzen zu können, empfehlen der ADFC und die DB vor allem geschicktes und platzsparendes Einladen der Drahtesel. "Das ist oft schon die halbe Miete", meint dazu Frank Wessel, Landesvorstand für Fahrrad und Bahn beim ADFC Bayern. Ein kooperatives Verhalten aller Reisenden miteinander ist die beste Voraussetzung für einen entspannten Ausflug mit der Bahn. "Egoistisches Verhalten nimmt leider zu", so Wessel weiter. Reinhard Saß von DB Regio dazu: "Das Mehrzweckabteil ist für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Fahrräder vorgesehen".

Auf folgenden Strecken werden an den Wochenenden von April bis Oktober Fahrradzüge eingesetzt: Nürnberg - Regensburg - Passau, Ulm - Ingolstadt - Regensburg - Passau, Ingolstadt - Eichstätt Stadt, München - Kempten - Lindau, Aschaffenburg - Schweinfurt - Bamberg sowie Aschaffenburg - Miltenberg - Wertheim. Fahrpläne und nähere Angaben können dem Flyer "Mit Rad und Bahn durch Bayern", der von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und DB Regio Bayern aufgelegt wurde, entnommen werden. Schon vor Reisebeginn sollten sich Fahrradfahrer über Engpässe auf der Internetseite www.bahn.de/fahrrad-bayern, anhand der neugestalteten "Engpassliste", informieren. Gegebenenfalls kann ein früher oder späterer Zug benutzt werden oder eine Ausweichroute zum Beispiel von München nach Nürnberg über Treuchtlingen.

Baubeginn für Bahnstrecke Peking-Shanghai

(19.04.) SHANGHAI - China hat mit dem Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitstrasse von Peking nach Shanghai begonnen. Der Bau der über 1300 Kilometer langen Strecke soll etwa fünf Jahre dauern und umgerechnet knapp 20 Milliarden Euro kosten. Auf der neuen Strecke sollen die Züge die Fahrzeit zwischen den beiden Städten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 350 Kilometer pro Stunde auf fünf Stunden halbieren.

Bahnhof Schleswig fit für die Landesgartenschau

(19.04.) SCHLEWSWIG - Rechtzeitig zum Start der Landesgartenschau am 25. April erstrahlt der Bahnhof Schleswig im neuen Glanz. Insgesamt investierten das Land Schleswig-Holstein und die DB rund 110.000 Euro. So wurden die Wetterschutzhäuschen auf beiden Bahnsteigen erneuert. Alle Bahnsteige erhielten neue Infovitrinen und moderne Sitzbänke. Ein neues Wegeleitsystem ergänzt die Maßnahmen. An den Zugängen zu den Gleisen wurden spezielle Gleismarkierungen in Blindenschrift angebracht. Die Erneuerung der Fenster und ein Neuanstrich im Laubengang sowie ein Neuanstrich der Empfangshalle runden die Gesamtmaßnahme ab. Die Beete zur Gleisseite werden neu angelegt. Hierfür konnte die Gartenbaufirma Reimann aus Schleswig als Sponsor gewonnen werden. Bereits 2005 wurde mit finanzieller Förderung des Landes ein Abfahrtsmonitor in der Empfangshalle installiert.

Schleswig ist stündlich mit der Nord-Ostsee-Bahn aus Husum und Kiel zu erreichen. Alle zwei Stunden hält der Schleswig-Holstein-Express aus Hamburg und Flensburg. Ebenfalls zweistündlich halten die Regionalbahnen der Regionalbahn Schleswig-Holstein aus Flensburg und Neumünster. Hinzu kommen täglich vier ICE-Halte. Darunter eine Direktverbindung von und nach Berlin. Der Bahnhof Schleswig wird täglich von rund 1.700 Fahrgästen genutzt. Die Bahnsteige sind barrierefrei erreichbar.

Wanderausstellung zur Rolle der Reichsbahn während des Holocausts in Wittenberge

(19.04.) BERLIN - Die DB hat am Freitag in Wittenberge ihre Wanderausstellung mit dem Titel "Sonderzüge in den Tod - Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn" eröffnet. Die Ausstellung wurde in den letzten zwölf Monaten von den Historikern der DB in Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin und dem Berliner Centrum Judaicum erstellt. Serge und Beate Klarsfeld, Fils et Filles des Déportés Juifs de France, haben für die Ausstellung Bilder und Biografien der aus Frankreich deportierten jüdischen Kinder recherchiert und zusammengestellt. Eine Medienstation mit Zeitzeugeninterviews und 40 Ausstellungstafeln erinnern an das Leid der Menschen, die dem nationalsozialistischen Rassenwahn nicht entkommen konnten und unter grausamen Bedingungen zu den Vernichtungsstätten des NS-Regimes deportiert wurden. Dokumente, Grafiken und Fotos belegen und erläutern die Rolle der Reichsbahn bei der Planung und Durchführung der Transporte in den Tod. Der Prignitzer Heimatverein Wittenberge e. V. hat für die Ausstellung eine eigene Tafel erstellt.

Die Ausstellung, die am 23. Januar 2008 in Berlin eröffnet wurde, ist als Wanderausstellung konzipiert. Nach Halle (Saale), Schwerin wird sie vom 18. April bis zum 12. Mai im Mitropasaal des Bahnhofs Wittenberge Station machen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Sicherung, Erkundung und Vortrieb im Karstbereich des Bleßbergtunnels

(19.04.) ERFURT - Der Arbeitskreis "Karst", dem Bundes- und Landesbehörden, Geologen, Höhlenforscher sowie technische und Sicherheitsexperten angehören, hat sich beim Bau des Bleßbergtunnels im Bereich der vorgefundenen Hohlräume auf die nächsten Schritte verständigt. Diese sind Ergebnis einer ersten systematischen Erkundungsetappe. Zu danken sind die Erkenntnisse vor allem den Experten des Thüringer Höhlenvereins, die im Auftrag des Landesbergamtes schnell und flexibel ihre Spezialkenntnisse vor Ort einsetzten. Erkundet wurden die beim südlichen Vortrieb des Bleßbergtunnels angetroffenen Hohlräume in der Formation des Unteren Muschelkalks. Sie kreuzen die künftige Bahnstrecke etwa 250 Meter vor dem Südportal des Tunnels und befinden sich unter ihm. Mit diesen sogenannten Karsthöhlen war bereits während der Planungsphase gerechnet worden, allerdings nicht in der angetroffenen Größe. Nach einer ersten bergmännischen Sicherung der Baustelle und den folgenden systematischen Erkundungen können jetzt weitere Schritte erfolgen.

In den nächsten Tagen wird im oberen Bereich des Tunnelquerschnitts der weitere Vortrieb beginnen. Dazu ist es erforderlich, den jetzigen Zugang mit Ausbruchmaterial zeitweise zu verfüllen. Später erfolgt das Auffahren des unteren Querschnitts. Die Vortriebsschritte erfolgen mit äußerster Sorgfalt jeweils nach gründlichen Untersuchungen, z. B. mit Erkundungsbohrungen in Tunnelrichtung. Da sich der gefundene Hohlraum unter dem Tunnel befindet, kann durch das schrittweise Auffahren des unteren Bereiches erstmalig zu den Hohlräumen ein sicherer Zugang geschaffen werden. Dieser wird voraussichtlich im September für etwa zwei Wochen uneingeschränkt verfügbar sein und ist Voraussetzung für weitere umfangreichere wissenschaftliche Erkundungen im Auftrag des Landesbergamtes. In deren Ergebnis soll dann der endgültige Umgang mit den Hohlräumen festgelegt werden. Das Ziel ist sowohl der weitere Baufortschritt als auch die Erforschung und die Dokumentation der großen Hohlräume, auch hinsichtlich eines möglichen naturschutzfachlichen Inventars. Der Tunnel wird an die gefundene Situation optimal angepasst, um die Karsthöhle möglichst wenig zu beanspruchen. Das betrifft sowohl die Bauphase als auch das fertige Bauwerk. Jeder Schritt wird durch die ökologische Bauüberwachung der Bahn begleitet, die bei allen großen Bauvorhaben üblich ist.

Der 8,3 km lange Bleßbergtunnel ist Teil der 107 km langen Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, die sich derzeit im Bau befindet. Sie ist Teil der Verbindung München-Berlin, für die ab 2017 eine Verringerung der Fahrzeit auf etwa vier Stunden vorgesehen ist.

NOB: Handy wird zur Fahrkarte

(18.04.) HUSUM - Fahrgäste der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) können ab sofort Fahrkarten des Schleswig-Holstein-Tarifs direkt auf ihr Handy laden. Das Pilotprojekt der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) und der NOB wurde heute in Husum von der Staatsekretärin im Verkehrsministerium Karin Wiedemann, NOB-Geschäftsführer Hagen Kalleja und Bernd Graz von T-Systems vorgestellt. Das neue Handyticket wird zunächst für die Bahnstrecke Hamburg - Sylt eingeführt. Fahrgäste, die das Ticket nutzen wollen, können sich nach der Anmeldung unter www.nah-sh.de das entsprechende Programm auf ihr Handy herunterladen und das System anschließend gleich nutzen. In der Pilotphase werden Einzelfahrkarten, Tageskarten und Kleingruppenkarten angeboten. Die Tickets gelten auch in den Stadtbusverkehren an den Unterwegshalten und im Hamburger Verkehrsverbund (HVV).

Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, wollen LVS und NOB das Angebot auch auf andere Strecken ausweiten. T-Systems, die Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom, hat die technische Infrastruktur aufgebaut und von 20 Testkunden auf Herz und Nieren prüfen lassen. Alle Informationen über das Handyticket gibt es unter www.nah-sh.de.

Huber verlässt die Spitze der ÖBB

(18.04.) WIEN - Der ÖBB-Generaldirektor Martin Huber wird einem Bericht der Zeitung "Die Presse" in der kommenden Woche dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt anbieten. Noch sei der Vertrag nicht unterzeichnet, daher gebe es keine offizielle Bestätigung für diesen Schritt. Aber alle Weichen seien seit dem gestrigen Donnerstag gestellt, schreibt die Zeitung weiter. Um die Ablöse des Bahn-Generaldirektors gab es in den vergangenen Monaten eine rege Debatte. Der Vorwurf, der ÖVP-nahe Manager habe sich durch Immobilien-Deals bereichert, stand im Raum. Dazu kamen Spekulationsgeschäfte, für die die Bahn Rückstellungen bilden muss. Das Tauziehen um die Macht im wichtigsten Infrastrukturbetrieb des Landes schadete auch dem Image der ÖBB und verhinderte die Sacharbeit.

Bahn & Bike: Zypries will Kundenrechte verbessern

(18.04.) BERLIN - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) will die Rechte der Bahnkunden für innerdeutsche Fahrten im Nah- und Fernverkehr "so schnell wie möglich verbessern". Das teilte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC am Donnerstag mit. Davon profitieren auch Bahnkunden, die ihr Fahrrad im Zug mitnehmen möchten. Eine EU-Verordnung zum Schutz der Fahrgastrechte sieht vor, dass die Eisenbahnunternehmen ihren Fahrgästen spätestens ab Ende 2009 die Mitnahme von Fahrrädern im Zug ermöglichen. Zypries setzt dabei auf Tempo: "Wir werden nicht auf das In-Kraft-Treten der EU-Verordnung warten", wird sie in der ADFC-Pressemitteilung zitiert.

"Der Vorstoß der Justizministerin zeigt, dass die Deutsche Bahn nicht mehr länger auf Zeit spielen kann", sagt Horst Hahn-Klöckner, Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erwartet der ADFC deshalb noch vor Start der Fahrradhauptsaison mehr Rückenwind. „Rund 2,3 Millionen Deutsche planen jetzt ihre Sommertouren und stoßen dabei auf immer mehr Lücken bei der Fahrradmitnahme im Fernverkehr", so Hahn-Klöckner. "Laut einer Forsa-Umfrage halten 80 Prozent der Deutschen die Mitnahme von Fahrrädern im ICE für ein wichtiges Serviceangebot der Bahn. Wenn Bahnchef Mehdorn hier kein Angebot macht, stößt er nicht nur seine Kunden vor den Kopf, sondern missachtet zukünftig auch unsere verbrieften EU-Kundenrechte. Dank Zypries kommen die nun schneller, als Mehdorn wohl lieb ist."

DB sorgt für Schallschutz in Celle

(18.04.) CELLE - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" baut die DB in Celle insgesamt fünf Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 3.490 Metern. Die Wände bestehen aus hoch absorbierenden Leichtmetallelementen. Mit einem Ersten Spatenstich feiert die Bahn im Beisein von Peter Winter, Gesamtprojektleiter Lärmsanierung, DB ProjektBau GmbH, Henning Otte, Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Celle, und Dr. h. c. Martin Biermann, Oberbürgermeister der Stadt Celle, den symbolischen Auftakt der Bauarbeiten. "Durch die Schallschutzwände werden die Anwohner von weit über 650 Wohneinheiten entlang der Bahnstrecken Hannover und Lehrte - Hamburg erheblich vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlastet", sagt Peter Winter.

Darüber hinaus sind in Celle für rund 600 Wohneinheiten passive Schallschutzmaßnahmen vorgesehen, weil hier die Schallpegel die Grenzwerte trotz der Lärmschutzwände überschreiten. Dabei erhalten die betroffenen Häuser und Wohnungen beispielsweise schalldämmende Fenster und Lüfter; in Einzelfällen kann auch eine Dämmung der Außenfassaden und Dächer vorgenommen werden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten erfolgt der Bau der Schallschutzwände zum Teil vom Gleis aus in den nächtlichen Sperrpausen und an Wochenenden. Die Bahn bittet die Anwohner um Verständnis, insbesondere für die optischen und akustischen Signale, die zur Absicherung der Bauarbeiter notwendig sind. Die Arbeiten in den Sperrpausen haben bereits am 5. April begonnen und werden bis zum Ende Juni 2008 dauern.

Deutschland und Frankreich vereinfachen gemeinsames Zulassungsverfahren

(17.04.) BONN - Die beiden Nachbarstaaten Deutschland und Frankreich haben am Mittwoch eine neue Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung von Fahrzeugzulassungen abgeschlossen. Mit der neuen Vereinbarung, die am Mittwoch von Armin Keppel, Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes, und Jean-Paul Troadec, Generaldirektor des Établissement public de sécurité ferroviaire (EPSF) unterzeichnet wurde, wird das erfolgreiche erste Abkommen aus dem Jahr 2006 erweitert. Die beiden "Hochgeschwindigkeits-Paradepferde" der DB AG und der SNCF, ICE 3 und TGV, erhielten auf Basis des ersten Abkommens ihre Zulassung für die Strecke Paris - Ostfrankreich - Süddeutschland, die im Juni 2007 in Betrieb gegangen ist.

Von den erheblichen Vorteilen des harmonisierten und vereinfachten bilateralen Zulassungsverfahrens profitiert künftig eine deutlich größere Fahrzeugflotte. Die neue Vereinbarung umfasst neben den Triebzügen des Hochgeschwindigkeitsverkehrs jetzt auch Diesel- und Elektrolokomotiven, Diesel- und Elektrotriebwagen und Reisezugwagen sowohl des konventionellen als auch des Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Für Bahnindustrie und Eisenbahnverkehrsunternehmen werden sich nach Schätzung von Experten Einsparungen von bis zu 70 Prozent bei den Zulassungsverfahren für neue Fahrzeuge ergeben. "Wir erwarten, dass die neue - zunächst bilaterale - Vereinbarung sich als gesamteuropäischen Regelung zu einem weiteren Baustein des europäischen Eisenbahnhauses entwickelt“, so Armin Keppel.

Behinderungen auf Marschbahn: Diesellok verlor Treibstoff

(17.04.) FLENSBURG - Eine Diesellok mit undichtem Dieseltank hat am Mittwoch für Behinderungen auf der Bahnstrecke von Westerland auf Sylt nach Hamburg gesorgt. Wie es in einer Pressemitteilung der Bundespolizei Flensburg hieß, bemerkte der Lokführer eines InterCity Zuges auf der Fahrt von Westerland nach Göttingen gegen 13 Uhr, dass Dieselkraftstoff aus dem Tank der Lok austrat. Er stoppte den Zug am Bahnübergang Ostermarsch (Kreis Nordfriesland) zwischen Struckum und Hattstedt. Es traten ca. 500 Liter Kraftstoff auf einer Länge von 3 km aus. Es entstanden kleinere punktuelle Böschungsbrände, ein Reisezugwagen zeigte leichte Brandspuren. Im Zug befanden sich 57 Reisende. Die Nord-Ostsee-Bahn richtete einen Schienersatzverkehr ein, die Zuginsassen wurden mit Bussen nach Husum befördert. Bundespolizei, Landespolizei, Feuerwehr sowie der Notfallmanager der DB AG waren vor Ort. Der Tank wurde durch die Feuerwehr abgedichtet, der austretende Kraftstoff wurde aufgefangen. Der Zug konnte schließlich seine Leerfahrt in Richtung Hamburg fortsetzen. Er wurde dort ausgetauscht. Die Bahnstrecke war in der Zeit von 13.10 bis 14.55 Uhr aufgrund der Einsatzmaßnahmen gesperrt.

DB sorgt für Schallschutz in Duisburg

(17.04.) DUISBURG - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" baut die DB in Duisburg-Bissingheim eine Schallschutzwand mit einer Länge von rund 740 Metern. Erstmals entsteht dabei in Nordrhein-Westfalen eine Schallschutzwand mit einer Höhe von drei Metern. Mit dem Einsetzen des ersten Wandelements feiert die Bahn im Beisein von Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Nordrhein-Westfalen, Petra Weis, Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Duisburg, und Adolf Sauerland, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, den symbolischen Auftakt der Bauarbeiten. Ferner sind in Duisburg für diejenigen Häuser und Wohnungen passive Schallschutzmaßnahmen vorgesehen, bei denen die Schallpegel die Grenzwerte trotz der Lärmschutzwände überschreiten. Dabei erhalten die betroffenen Häuser und Wohnungen beispielsweise schalldämmende Fenster und Lüfter; in Einzelfällen kann auch eine Dämmung der Außenfassaden und Dächer vorgenommen werden. Die Gesamtinvestitionen für den Schallschutz in Duisburg belaufen sich auf rund 1,03 Millionen Euro.

Seit 1999 wird die "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in 1.140 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB ProjektBau GmbH beauftragt.

Kein Fahrscheinverkauf im Zug mehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

(16.04.) LEIPZIG - Ab 1. Juni gelten bei allen Verkehrsbetrieben der DB Regio AG in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einheitliche Beförderungsbedingungen: Fahrscheine müssen im Vorverkauf bzw. bei Fahrtantritt (am Automaten im Zug) gekauft werden. Schon heute gilt diese Regelung bereits in der Mehrzahl der Verkehrsverbünde und wird nunmehr auf das gesamte Nahverkehrsnetz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgeweitet. Künftig ist der Kauf eines Fahrscheins beim Kundenbetreuer nur noch möglich, wenn keine Möglichkeit besteht, Tickets im Vorverkauf im DB Reisezentrum, bei einer DB Agentur oder am DB Automaten zu erwerben.

"Tagesspiegel": Finanzexperten sehen SPD-Plan zur Bahnprivatisierung kritisch

(16.04.) BERLIN - Börsenexperten bewerten die SPD-Pläne zur Bahn-Privatisierung einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge skeptisch. "Die leidvollen Erfahrung mit Unternehmen des Bundes legen nahe, dass ein Investment in die Bahn nicht besonders attraktiv sein wird", sagte Klaus Schneider, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), der Zeitung (Mittwochausgabe). Die dauerhafte Abhängigkeit von der Politik sei ein Problem für die Anleger. "Wenn die Linke an die Macht kommt, wird die Privatisierung womöglich rückgängig gemacht, gewinnt danach wieder die Union, gibt es wieder einen Kursschwenk. Diese Sprunghaftigkeit wäre gefährlich." Der Bund müsse hier rechtliche Riegel vorschieben. Der Bund wolle offensichtlich nur das Geld der Anleger einnehmen, aber keine Einflussmöglichkeiten aus der Hand geben. Schneider: "Je größer der Einfluss Privater, desto attraktiver wird das Investment." Auch Henning Gebhardt, Fondsmanager bei der DWS Investment, äußerte sich gegenüber dem "Tagesspiegel" skeptisch zu den SPD-Plänen. "Der Staat muss die Spielregeln des Kapitalmarktes im Auge haben und den Aktionären Rechte einräumen. Davon ist wenig zu sehen", sagte er zu den Vorstellungen der SPD. Der Bund wolle offenbar bei der Bahn noch mehr mitbestimmen als derzeit noch bei Telekom und Post. "Je mehr Einfluss der Bund bei der Bahn haben will, desto größer muss bei der Emission der Abschlag sein", sagte Gebhardt dem "Tagesspiegel".

Im Gegensatz zu den Börsenexperten begrüßte das Schienenbündnis Allianz pro Schiene den Vorschlag als "Chance zur Weiterentwicklung des Schienenverkehrs". Positiv beurteilt das Schienenbündnis die Absicht, den Personenfern- und den Personennahverkehr „nicht auseinanderzureißen“, die klare Verantwortung des Bundes für die Schieneninfrastruktur sowie die Begrenzung des Privatisierungsanteils an den Transportgesellschaften auf 24,9 Prozent. "Verkehrspolitisch ist dieses Modell ein gangbarer Weg. Es kommt jetzt darauf an, dass der Staat die richtigen Anreize für mehr Verkehr auf der Schiene setzt, zum Beispiel durch eine gut gemachte Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für das Schienennetz", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Eine derartige Vereinbarung zwischen Bund und DB AG sei ein unverzichtbares Instrument, um die Qualität und Kapazität des Netzes zu gewährleisten. Kritisiert wurde vom Schienenbündnis allerdings die Absicht der SPD-Spitze, ein Drittel der Privatisierungserlöse dem allgemeinen Bundeshaushalt zuzuführen. "Das Geld muss komplett dem Schienenverkehr zugute kommen", forderte Flege. Die Schieneninfrastruktur in Deutschland sei "seit Jahren dramatisch unterfinanziert". "Diesen Missstand", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer, "können wir uns angesichts der klimapolitischen Herausforderungen und angesichts des prognostizierten Wachstums im Güterverkehr nicht länger leisten".

Unterdessen sind die Bundesbürger angesichts des Bahnbörsengangs überaus skeptisch: Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für den Nachrichtensender N24 ergab, sprechen sich 71 Prozent dafür aus, auf jeden Fall das Schienennetz weiterhin in staatlicher Hand zu belassen.  65 Prozent der Befragten finden, dass der Fernverkehr weiter staatlich betrieben werden sollte. Über die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass auch der Nahverkehr (57 Prozent) und der Güterverkehr (52 Prozent) in staatlicher Hand bleiben sollen.

Verbessertes Fahrplanangebot Berlin - Rheinsberg zur Sommersaison

(16.04.) BERLIN - Mit dem Abschluss der Brückenbauarbeiten in Lindow zum 30. April, wird die DB Regio Nordost vom 1. Mai bis 31. Oktober zusätzliche durchgehende Züge von Berlin nach Rheinsberg fahren. Auf der Regionalbahn-Linie 54 verkehren in der Sommersaison insgesamt sechs Verbindungen pro Tag von Löwenberg nach Rheinsberg, davon bis zu drei durchgehend von und nach Berlin. "Besonders hervorzuheben ist das Zugangebot an Samstagen. Hier werden insbesondere die An- und Abreise der Urlauber berücksichtigt und ausgewählte Züge von und bis Berlin-Spandau gefahren, um unseren Reisenden den Anschluss an den Fernverkehr in Berlin zu ermöglichen", erläutert Peter Buchner, Regionalbereichsleiter Nordost der DB Regio AG. Abends gibt es täglich eine zusätzliche Verbindung nach und von Berlin-Gesundbrunnen. Dadurch ergibt sich auch für Urlauber in Rheinsberg, die einen Ausflug nach Berlin unternehmen, eine gute Rückfahrgelegenheit. Der letzte Zug nach Berlin-Lichtenberg verlässt Rheinsberg nun über zwei Stunden später als letztes Jahr.

Das erweiterte Zugangebot wurde vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und der DB Regio AG im Rahmen der Fortentwicklung des Fahrplans aus dem vergangenen Sommer erstellt. "Berücksichtigung fanden vor allem die Hinweise aus der Region, die angebotenen Verbindungen für Tagesausflügler und Touristen zu verbessern", betonte Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg.

Erkundungsprogramm für Hohlräume im Bleßbergtunnel

(16.04.) ERFURT - Auf ein gemeinsames Vorgehen und eine Bündelung der Kompetenzen haben sich am Dienstag Nachmittag bei einem Ortstermin das Thüringischer Landesbergamt und die DB beim weiteren Bau des Bleßbergtunnels geeinigt. Der Hintergrund: Beim Bau des künftigen 8,3 Kilometer langen Bleßbergtunnels der Neubaustrecke Ebensfeld . Erfurt waren Hohlräume in nicht erwarteter Dimension in der geologischen Formation des Unteren Muschelkalks aufgefahren worden. Nach einer ersten bergmännischen Sicherung durch die Baufirma wird jetzt unter landesamtlicher Hoheit ein Programm zur umfassenden und systematischen Erkundung der Hohlräume begonnen. Dieses umfasst unter Beachtung aller Sicherheitsaspekte die schrittweise Begutachtung vor Ort. Während die Baufirma mit Scannern Vermessungsdaten erlangt, werden Experten des Thüringer Höhlenvereins vor allem an schwer zugänglichen Stellen die Erkundungen vornehmen. Die gewonnenen Daten werden zusammengefasst und dienen dem Landesbergamt zur Entscheidung für künftiges Vorgehen. Die Untersuchungen werden voraussichtlich zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Das Ziel ist sowohl der weitere Baufortschritt als auch die Erforschung und die Dokumentation der großen Hohlräume. Auch hinsichtlich eines möglichen naturschutzfachlichen Inventars.

Unbeeinflusst davon sind die Arbeiten an vier weiteren Bauspitzen des Bleßbergtunnels. Der 8,3 km lange Bleßbergtunnel ist Teil der 107 km langen Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, die sich derzeit im Bau befindet. Sie ist Teil der Verbindung München - Berlin, für die ab 2017 eine Verringerung der Fahrzeit auf etwa vier Stunden vorgesehen ist.

Nach SPD-Einigung rückt Bahn-Börsengang näher

(15.04.) BERLIN - Die SPD hat in der Nacht von Sonntag auf Montag ihren Bahnstreit beigelegt. Unter Führung von SPD-Chef Kurt Beck einigten sich die Spitzen der Partei auf ein nochmals abgespecktes Konzept für eine Teilprivatisierung der Bahn. Demnach sollen die Sparten Personen- und Güterverkehr nur noch zu maximal 24,9 statt bislang geplanter fast 50 Prozent der Anteile an private Investoren veräußert werden. Im Gegenzug ist der Vorschlag von Beck, den Nahverkehr nicht zu privatisieren, vom Tisch. Vollständig in Bundesbesitz soll die Infrastruktur bleiben.

Mit dem SPD-Vorschlag werde den Sorgen und Befürchtungen des Parteitags Rechnung getragen, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles der "Frankfurter Rundschau". "Die Aktionäre bekommen keinen entscheidenden Einfluss auf die Bahn. Der Konzern wird nicht zerschlagen." Das neue Modell dränge den Einfluss privater Investoren "massiv zurück", betonte Nahles. In den Aufsichtsrat der Holding soll nach den SPD-Plänen auch kein Vertreter der Investoren einziehen. Außerdem will die SPD das Management verpflichten, den konzerninternen Arbeitsmarkt für die insgesamt 230 000 Bahn-Beschäftigten zu erhalten. Damit würden Stellenstreichungen im großen Stil verhindert.

Die Union signalisierte Zustimmung zu dem SPD-Vorschlag. Nun könne ein Einstieg in eine Teilprivatisierung der Bahn gelingen, sagte der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder. Natürlich reduziere eine Teilprivatisierung von 24,9 Prozent die finanziellen Möglichkeiten erheblich. Das Konzept sei aber immerhin der Beginn einer Teilprivatisierung. Es wäre falsch, wenn man diese Chance nicht nutzen würde. "Wir hätten uns mehr gewünscht. Doch da bei der SPD derzeit mehr nicht drin ist, sind wir bereit, das SPD-Modell als Verhandlungsgrundlage für die Koalition zu akzeptieren", sagte Unionsverkehrsexperte Hans-Peter Friedrich dem "Handelsblatt".

GDL-Basis stimmt Tarifabschluss zu

(15.04.) BERLIN - "Der größte Bahnstreik in der Nachkriegsgeschichte ist nun endgültig abgeschlossen. 85,5 Prozent der an der Urabstimmung beteiligten GDL-Mitglieder haben für die Annahme des Tarifergebnisses votiert." Das erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, am Montag in Frankfurt am Main nach der Auszählung der Briefe zur Urabstimmung. Die GDL hatte Ende März 2008 rund 12 000 Mitglieder aufgerufen, sich an der Urabstimmung zu beteiligen. Die Rücklaufquote betrug 72 Prozent (8.600 Stimmen). Davon stimmten 85,5 Prozent dem Lokomotivführertarifvertrag zu. 14 Prozent votierten mit Nein. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", so Schell und weiter: "Es beweist die große Akzeptanz des Tarifvertrags." Für eine Beendigung des Streiks zum LfTV waren 25 Prozent der ausgezählten Stimmen notwendig.

Fast ein Jahr hatte der Arbeitskampf für den eigenständigen Lokomotivführertarifvertrag (LfTV) bei der DB gedauert. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", so der GDL-Bundesvorsitzende. Die Löhne wurden ab 1. März durchschnittlich um acht Prozent und ab 1. September 2008 um weitere drei auf dann elf Prozent erhöht. Ab Februar 2009 wird die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich um eine Stunde verkürzt.

Bahn TV gewinnt "Prix Victoria" in Silber

(15.04.) BERLIN - Bei den 23. Internationalen Wirtschaftsfilmtagen in Wien wurde Bahn TV der "Prix Victoria" in Silber verliehen. Insgesamt 287 Filme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Italien hatten um die begehrte Auszeichnung des wichtigsten Wirtschaftsfilmfestivals im deutschsprachigen Raum gekämpft. Die Bahn TV-Reportage "Hochgeschwindigkeit ohne Grenzen - grande vitesse sans frontiers" wurde in der Kategorie "TV Wirtschaftsdokumentationen, Magazinbeiträge mit Wirtschaftsbezug, Video News Releases" zusammen mit einem Wettbewerber als beste ausgezeichnet. Der Film von Holger Kass dokumentiert die Aufnahme des deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Der Startschuss für das Vorhaben fiel am 25. Mai vergangenen Jahres mit der Premierenfahrt eines ICE 3 von Frankfurt am Main nach Paris. Bahn TV begleitete über Monate die Vorbereitungen, die der ersten Fahrt vorangingen: das Training der Lokführer, der Zugbegleiter und Service-Mitarbeiter, die Entwicklung des mehrsystemfähigen ICE 3 und die Bauarbeiten an der Strecke. Bahn TV wird unverschlüsselt über Astra digital ausgestrahlt und ist live im Internet unter www.db.de/bahntv zu empfangen.

Siemens erhält offenbar Milliarden-Auftrag von belgischer Bahn

(14.04.) BRÜSSEL - Siemens erhält offenbar einen milliardenschweren Auftrag der belgischen Eisenbahngesellschaft SNCB. Das Bahnunternehmen werde 305 Reisezüge im Gesamtwert von 1,425 Milliarden Euro bei dem Technologiekonzern bestellen, sagte ein SNCB-Sprecher am Sonntag. Die Züge sollten zwischen 2011 und 2016 in Intervallen von fünf bis acht Zügen pro Monat ausgeliefert werden. Der Vertrag mit Siemens werde in Kürze unterzeichnet. Dem SNCB-Sprecher zufolge handelt es sich um den bislang größten Auftrag des Bahnunternehmens. Ein Siemens-Sprecher bestätigte, dass die SNCB den Großauftrag angekündigt hat. Er wollte sich jedoch nicht dazu äußern, da die Verträge bisher nicht unterschrieben seien.

Merkel will keine Trennung von Nah- und Fernverkehr bei Bahn

(14.04.) BERLIN - Im Streit um die Bahnreform zeichnet sich weiter keine Einigung zwischen Union und SPD ab. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gegen den Vorschlag von SPD-Chef Kurt Beck aus, den Nahverkehr aus der Privatisierung herauszunehmen. "Eine Trennung zwischen Infrastruktur und Verkehr halte ich für sinnvoll. Eine unterschiedliche Behandlung von Nah- und Fernverkehr dagegen nicht. Das würde uns nicht weiter bringen." Merkel sagte weiter: "Mit mir wird es in der Koalition nur eine wirtschaftlich vernünftige Lösung für die Teilprivatisierung der Bahn geben." Gelinge eine solche Lösung nicht, "wird der Wachstumskurs der Bahn in Gefahr geraten". Dann würde irgendwann der Bund wieder Milliarden bezahlen müssen oder die Bahn könnte ihre nationalen Aufgaben nicht erfüllen, sagte die Bundeskanzlerin. Jetzt die Chance auf eine Lösung zu vergeben, wäre "leichtfertig".

Laut "Leipziger Volkszeitung" stößt das Beck-Modell beim Punkt Nahverkehr auch in den eigenen Reihen auf massiven Widerstand. Demnach wird es z.B. von Finanzminister Peer Steinbrück und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee abgelehnt. Nach Ansicht Steinbrücks lasse sich der Finanzbedarf für die Bahninvestitionen der Zukunft damit nicht realisieren. Tiefensees Staatssekretär Achim Großmann habe das Modell als "undurchführbar" bezeichnet, berichtete die Zeitung weiter. Der Vorstoß Becks zur Abtrennung des Nahverkehrs war auch Thema eines Treffens am Sonntag mit SPD-Landes- und Bezirksvorsitzenden. Über Ergebnisse war am Sonntag Abend noch nichts bekannt.

Unterdessen berichtet die "Rheinische Post", Beck plane eine Dreiteilung der möglichen Erlöse aus einer Teilprivatisierung der DB. Das gehe aus dem Strategiepapier "Zwischenergebnisse der Bahnreform" der SPD-Arbeitsgruppe Bahn-Privatisierung hervor, das der Zeitung vorliege. Darin skizziere SPD-Generalsekretär Hubertus Heil im Auftrag des Parteichefs die Grundzüge der Einigung. Dem Papier zufolge solle der Erlös zu jeweils einem Drittel an die DB zur Erhöhung des Eigenkapitals, in ein Infrastrukturprogramm "Zukunft der Bahn - Bahn der Zukunft" für Maßnahmen wie Lärmschutz, neue Strecken und die Sanierung von Bahnhöfen sowie drittens in den Bundeshaushalt fließen. Die Höhe der möglichen Erlöse lässt das Papier offen.

Zug der Erinnerung erreicht Berlin

(14.04.) BERLIN - Am Sonntag Mittag hat der "Zug der Erinnerung" den Berliner Ostbahnhof erreicht. Mehrere hundert Menschen versammelten sich auf dem Bahnsteig, als die Lok mit mehreren Ausstellungswagen auf Gleis 1 einfuhr. Zuvor hatten am Samstag Abend rund 600 Menschen am Brandenburger Tor der Opfer von Deportationen mit der Reichsbahn während des Nazi-Regimes gedacht. In einem Schweigemarsch zogen die Teilnehmer dann mit Kerzen und Namensschildern der Deportierten zur Konzernzentrale der DB am Potsdamer Platz. Bis zuletzt hatte es Streit über die Anlaufstationen des Zuges in der Hauptstadt gegeben, da die DB einen Halt des Zuges im Berliner Hauptbahnhof aus betrieblichen und sicherheitstechnischen Gründen ablehnte. Weitere Stationen des Zuges sind während des zehntägigen Aufenthalts in Berlin die Bahnhöfe Lichtenberg, Schöneweide, Westhafen und Grunewald.

Unterdessen forderte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Sonntag erneut die DB auf, den "Zug der Erinnerung" zu unterstützen. Tiefensee sagte am Sonntag im RBB-Inforadio, ihn ärgere es, dass die Bahn bisher nicht bereit sei, das Geld, das sie für die Nutzung von Gleisen und Bahnhof einnehme, dem Verein zu spenden. Er sagte: "Ich weiß, dass die Bahn eine Menge tut, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, aber es wäre ein sehr, sehr gutes Zeichen gewesen, wenn das Geld wirklich zurückgeflossen wäre." Die DB lehnt dies ab, hat sich aber stattdessen bereit erklärt, die Einnahmen in Höhe von rund 100.000 Euro an jüdische Organisationen zu spenden.

DB will Handyempfang im ICE verbessern

(12.04.) BERLIN - In Kooperation mit den Mobilfunkanbietern T-Mobile, Vodafone, der E-Plus Gruppe und o2 rüstet die DB ihre gesamte Flotte von rund 250 ICE-Zügen mit neuen so genannten Repeatern für verbesserten Handy-Empfang aus. Die Umrüstung startet im Mai 2008. Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 1495 Wagen mit der neuen Technik ausgestattet werden. Bereits in den vergangenen Jahren haben die Mobilfunkanbieter die Qualität durch zusätzliche Sendemasten entlang wichtiger Fernverkehrsstrecken verbessert. Künftig sollen Telefonate aus dem ICE über alle GSM-Netze in Deutschland unterstützt werden, um so die persönliche Erreichbarkeit per Handy nahezu uneingeschränkt zu ermöglichen.

Wie die DB am Freitag mitteilte, bleibe aufgrund von Kundenwünschen auch in Zukunft das Telefonieren in durch Piktogramme ausgewiesenen Ruhebereichen und in den Bordrestaurants nicht erwünscht. Die Ruhezonen umfassen entweder den ganzen Wagen oder werden durch eine Trennwand abgegrenzt. Seit einigen Jahren ist eine gezielte Platzreservierung für den Handy- oder Ruhebereich in den meisten ICE möglich. Allerdings gibt es gerade auch für die Ruhebereiche noch Nachholbedarf. So wissen die meisten Fahrgäste nicht über die Ruhebereiche Bescheid. Auch kommt es immer wieder vor, dass z.B. Schulklassen ihre Reservierungen ausgerechnet im Ruhebereich erhalten.

Rahmenvereinbarung zur Qualitätsverbesserung von Schleswig-Holsteins Bahnhöfen

(12.04.) FLENSBURG - Am Freitag haben Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann und Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Hamburg und Schleswig-Holstein im Flensburger Rathaus die Rahmenvereinbarung zur Qualitätsverbesserung der Verkehrsstationen in Schleswig-Holstein unterzeichnet. Die Vereinbarung beinhaltet Bau- und Sanierungsmaßnahmen in mindestens 14 Schleswig-Holsteinischen Bahnhöfen. Hierzu zählen unter anderem: Flensburg, Heide, Niebüll, Elmshorn, Lübeck-Travemünde Strand, Rendsburg, Itzehoe, Halstenbek, Thesdorf und Büchen. So werden zum Beispiel im Bahnhof Büchen Aufzüge eingebaut und der gesamte Bahnhof den heutigen Anforderungen angepasst. Der Bahnhof Niebüll wird komplett modernisiert.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Bahnhof Flensburg. Hier wird der Bahnsteig Gleis 4/5 umfassend modernisiert. Das denkmalgeschützte Bahnsteigdach sowie die Personenunterführung werden saniert. Gleichzeitig wird der stillgelegte Mittelbahnsteig zurückgebaut. Zwei neue Aufzüge sorgen künftig für den barrierefreien Zugang. Im August wird mit der Sanierung des denkmalgeschützten Daches auf dem Bahnsteig Gleis 4/5 begonnen. Die gesamte Baumaßnahme soll bis Frühjahr 2010 abgeschlossen sein.

Die Zusammenarbeit der DB mit dem Land Schleswig-Holstein verläuft seit vielen Jahren partnerschaftlich und effektiv. So wurden 2007 die Bahnhöfe Puttgarden und Oldenburg/Holstein für den ICE-Verkehr Hamburg - Kopenhagen und für den Nahverkehr ertüchtigt. Beide Stationen erhielten längere und höhere Bahnsteige mit neuem Wetterschutz und Wegeleitsystemen. Der neue Haltepunkt "Kiel-Hassee-Citti-Park" wurde erstmalig als Private Partnership Projekt gebaut und im Dezember 2007 in Betrieb genommen.

Tempolimit bei Berliner S-Bahn

(12.04.) BERLIN - Seit Mittwoch dürfen alle Züge der Berliner S-Bahn nur noch höchstens 80 statt bis zu 100 km/h fahren. Das teilte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz mit. Bislang galt nur für die Züge der neuesten Baureihe 481 seit 1. Februar ein derartiges Tempolimit. Mit dieser freiwilligen Selbstverpflichtung reagiert das Unternehmen laut Priegnitz auf einen Vorfall, der sich am 10. März auf der Linie S2 in Lichtenrade ereignet hat. Dort hatte ein Fahrer eine S-Bahn vor einem roten Signal nicht rechtzeitig stoppen können. Weil die mechanische Fahrsperre versagte, rollte der Zug in einen eingleisigen Abschnitt hinein, was aber glücklicherweise ohne weitere Konsequenzen blieb.

Barrierefreier Ausbau der Bahnhöfe Ingolstadt und Rosenheim

(12.04.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller hat am Freitag die Finanzierungsvereinbarung für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Ingolstadt und Rosenheimmit der DB Station und Service AG abgeschlossen. "Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen allen offen stehen und deshalb für Menschen mit Behinderungen, Reisende mit großen Gepäckstücken oder Eltern mit Kinderwagen bequem erreichbar sein. Aus diesem Grund beteiligt sich Bayern mit einem Zuschuss in Höhe von 5,3 Mio. Euro an den Ausbaumaßnahmen in Ingolstadt und Rosenheim", erklärte Verkehrsministerin Müller.

Damit habe der Freistaat nunmehr die Voraussetzung für den Beginn mit dem dringend erforderlichen Ausbau geschaffen, obwohl er nicht die Finanzierungsverantwortung trage. "Bei Ingolstadt und Rosenheim handelt es sich um wichtige Knotenbahnhöfe mit mehr als 10.000 beziehungsweise über 15.000 Fahrgästen täglich. Es wird höchste Zeit, dass der bauliche Zustand der verkehrlichen Bedeutung angepasst wird. Darum hat sich der Freistaat bereit erklärt, zum Wohle der Fahrgäste einen Zuschuss zu übernehmen, um endlich mit dem Ausbau beginnen zu können", betonte Müller. Der Bundeszuschuss beträgt rund 29 Mio. Euro.

Mit der barrierefreien Erschließung durch neue Unterführungen und Aufzüge, der Anpassung der Bahnsteighöhen und den Leitsystemen für Blinde und Sehbehinderte werde der Bahnsteigzugang wesentlich erleichtert. Baubeginn werde in Ingolstadt im September 2008 sein, die Inbetriebnahme sei für Dezember 2011 vorgesehen. Beim Bahnhof Rosenheim beginne der Umbau im Mai 2008. "Es freut mich ganz besonders, dass die Inbetriebnahme in Rosenheim noch am 22. April 2010, also einen Tag vor Eröffnung der Landesgartenschau, erfolgen soll. Ich appelliere an die Beteiligten, alles daran zu setzen, dass dieser Termin auch wirklich eingehalten werden kann", so Müller.

Neben dem Umbau der eigentlichen Station werden in beiden Kommunen auch die Schnittstellen zwischen dem allgemeinen ÖPNV und dem Individualverkehr deutlich verbessert. Der Freistaat bezuschusst den Bau eines Busbahnhofes sowie die Erweiterung der P+R-Anlage in Ingolstadt und den Bau einer P+R-Anlage am Bahnhof Rosenheim mit Verlängerung der Bahnsteigunterführung mit weiteren insgesamt rund 11,3 Mio. Euro.

Güterzug in Hagen entgleist

(12.04.) HAGEN - Am Hauptbahnhof Hagen sind am Freitag um 3 Uhr 25 mehrere leere Güterwaggons entgleist. Menschen wurden nicht verletzt, der Bahnverkehr ist aber stark beeinträchtigt. Weil Oberleitungen, Signale und Gleise stark beschädigt wurden, werde der Zugverkehr noch mindestens bis Montag beeinträchtigt sein, teilte die Bahn mit. Ersten Schätzungen zufolge geht der Schaden in die Millionen.

DB weist Wowereit-Kritik an Mehdorns Tempelhof-Engagement zurück

(12.04.) BERLIN - Die DB hat die erneuten Vorwürfe des Regierenden Bürgermeisters in Berlin, Klaus Wowereit, gegenüber DB-Chef Hartmut Mehdorn entschieden zurückgewiesen. Konzernsprecher Oliver Schumacher: "Herr Mehdorn engagiert sich seit langem für den Wirtschaftsstandort Berlin. Es ist merkwürdig, dass dies seitens des Regierenden Bürgermeisters als befremdlich empfunden wird. Wieder einmal zeigt sich, wie mit der Bahn als Berlins größtem Arbeitgeber, Investor und Ausbilder umgegangen wird." Mehdorn habe noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich persönlich für den Erhalt des Berliner Stadtflughafens Tempelhof für Geschäftsreiseflugzeuge einsetzt. Er sei davon überzeugt, dass dies den Wirtschaftsstandort stärken und dabei übrigens die Stadt keineswegs finanziell belastet wird. Mit dieser Meinung stehe der Berliner Bürger Mehdorn keineswegs alleine, wie die aktuelle Diskussion belegt.

Auch der durchsichtige Versuch, die Schuld  für eine verspätete Anbindung des geplanten Flughafens Schönefeld der DB zuzuweisen, wird von der Bahn energisch zurückgewiesen. Schumacher: "Dies entspricht schlichtweg nicht den Fakten." Dass sich die vollständige Schienenanbindung verzögere, liege in der Verantwortung des Senats. Das von der Bahn angestrebte Planfeststellungsverfahren zur Ertüchtigung der Dresdner Bahn bis zum Flughafen BBI sei vom Berliner Senat über Jahre zurückgehalten worden, um auf diese Art und Weise bauliche Veränderungen zu erzwingen. Der Senat habe daran festgehalten, obwohl es zu keinem Zeitpunkt eine Finanzierung dafür gab.

Das bereits seit 1997 laufende Planfeststellungsverfahren würde nur noch dann eine termingerechte Fertigstellung der Strecke im Jahr 2011 möglich machen, wenn kurzfristig ein vollziehbarer Planfeststellungsbeschluss erginge. Zu erwarten seien jedoch Klagen von Bürgern, die dieses Verfahren weiter verzögern würden. "Vor diesem Hintergrund ist der Versuch des Regierenden Bürgermeisters, derartige Versäumnisse der Bahn anzulasten, ein untaugliches Ablenkungsmanöver", so Schumacher. Gerne verschwiegen werde seitens des Senats hingegen, dass die Bahn alles, was sie selbst in der Hand hat, energisch vorantreibe. So werde derzeit intensiv an der Westanbindung sowie an der S-Bahn Anbindung des neuen Terminals gebaut. Somit gewährleiste die Bahn eine rechtzeitige Anbindung des Flughafenterminals mit Regional- und S-Bahn.

Netzagentur: DB-Haltung zum "Zug der Erinnerung" rechtmäßig

(11.04.) BERLIN - Die in den beiden vergangenen Tagen von der Bundesnetzagentur durchgeführten Anhörungen zum "Zug der Erinnerung" sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Entscheidung der DB gegen einen Halt im Berliner Hauptbahnhof nicht zu beanstanden ist. Die DB sieht damit ihre Haltung bestätigt. Bei einem solchen Halt käme es nach Ansicht des Unternehmens in Berlin zu erheblichen Verspätungen und Verkehrsproblemen.

Allerdings appellierte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, nachdrücklich an den Vorstand der DB, dem "Zug der Erinnerung" eine Möglichkeit zur angemessenen Präsentation im Berliner Hauptbahnhof zu geben. Er teilt die Ansicht, dass dem Anliegen der Deutschen Museumseisenbahn GmbH (DME) Rechnung getragen werden sollte, nach verschiedenen mehrtägigen Aufenthalten in anderen großen deutschen Bahnhöfen den Zug nun auch an prominenter Stelle in der deutschen Hauptstadt für mehrere Tage zu zeigen. Kurth äußerte sein Unverständnis darüber, dass auch bei Hinnahme vertretbarer Veränderungen im Netzfahrplan und Beachtung der Sicherheitsbelange vor Ort bisher kein betrieblicher Kompromiss gefunden werden konnte, der dem Anliegen der DME, die Erinnerung an die Rolle der Deutschen Reichsbahn im Dritten Reich wachzuhalten, ausreichend Rechnung trage.

Die DB wiederum forderte am Donnerstag die Initiative erneut auf, über mögliche Alternativen im Zentrum von Berlin zu sprechen. Dazu gehöre neben den Bahnhöfen Südkreuz, Gesundbrunnen, Grunewald, Lichtenberg und Schöneweide auch der Ostbahnhof. Wie das Unternehmen mitteilte, habe die Initative trotz der bekannten Faktenlage, dass das Mahnmal "Gleis 17" seit vielen Jahren vom Schienennetz abgetrennt und für Züge nicht erreichbar ist, am Mittwoch erneut eine Fahrt an das Mahnmal "Gleis 17" am Bahnhof Grunewald beantragt. Dem Unternehmen bleibe so keine andere Möglichkeit, als diesen praktisch nicht durchführbaren Antrag wieder abzulehnen. "Wir bieten etliche Bahnhöfe in Berlin an. Selbstverständlich auch einen Halt am ehemaligen Deportationsbahnhof Grunewald. Der von der DB angebotene S-Bahnhof Grunewald ist nur wenige Meter vom 'Gleis 17' entfernt", sagte DB-Konzernsprecher Oliver Schumacher.

Erkundungsprogramm für Hohlräume im Bleßbergtunnel

(11.04.) ERFURT - Auf ein gemeinsames Vorgehen und eine Bündelung der Kompetenzen haben sich am Donnerstag Nachmittag das Thüringischer Landesbergamt und die DB beim weiteren Bau des Bleßbergtunnels geeinigt. Der Hintergrund: Beim Bau des künftigen 8,3 Kilometer langen Bleßbergtunnels der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt waren Hohlräume in nicht erwarteter Dimension in der geologischen Formation des Unteren Muschelkalks aufgefahren worden. Nach einer ersten bergmännischen Sicherung durch die Baufirma wird jetzt unter landesamtlicher Hoheit ein Programm zur umfassenden und systematischen Erkundung der Hohlräume begonnen. Dieses umfasst unter Beachtung aller Sicherheitsaspekte die schrittweise Begutachtung vor Ort.

Während die Baufirma mit Scannern Vermessungsdaten erlangt, werden Experten des Thüringer Höhlenvereins vor allem an schwer zugänglichen Stellen die Erkundungen vornehmen. Die gewonnenen Daten werden zusammengefasst und dienen dem Landesbergamt zur Entscheidung für künftiges Vorgehen. Die Untersuchungen werden voraussichtlich zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Das Ziel ist sowohl der weitere Baufortschritt als auch die Erforschung und die Dokumentation der großen Hohlräume. Auch hinsichtlich eines möglichen naturschutzfachlichen Inventars.

Unbeeinflusst davon sind die Arbeiten an vier weiteren Bauspitzen des Bleßbergtunnels. Der 8,3 km lange Bleßbergtunnel ist Teil der 107 km langen Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, die sich derzeit im Bau befindet. Sie ist Teil der Verbindung München - Berlin, für die ab 2017 eine Verringerung der Fahrzeit auf etwa vier Stunden vorgesehen ist.

Informationsanlagen in Berlin-Charlottenburg und Berlin Wannsee erneuert

(11.04.) BERLIN - Zur Verbesserung der Reisendeninformation wird die DB auch in diesem Jahr in Berlin und Brandenburg an wichtigen Stationen mit hoher Reisendenfrequenz die Fahrgastinformationsanlagen (FIA) erneuern. Zu den ausgewählten Standorten gehören unter anderem die Regional- und Fernbahnhöfe Berlin-Charlottenburg und Berlin Wannsee. Die Erneuerung der FIA auf den S-Bahnsteigen dieser Bahnhöfe erfolgte bereits 2006 im Zuge des Projektes "FIA Stadtbahn". Mit finanzieller Unterstützung des Bundes wird die Bahn ihr Erneuerungsprogramm auch im Bereich der Berliner S-Bahn fortsetzen.

Mit den Bauarbeiten zur Erneuerung der Fahrgastinformationsanlagen wurde auf den Bahnhöfen Berlin-Charlottenburg und Berlin Wannsee Mitte März begonnen. Die Baumaßnahmen sollen in der 16. Kalenderwoche beendet sein. Daran anschließend wird ein einmonatiger Testbetrieb mit voller Funktionalität aufgenommen. Auf dem Bahnhof Berlin-Charlottenburg werden auf den Bahnsteigen des Regionalverkehrs insgesamt acht Zugzielanzeiger und vier Funkuhren erneuert. Zum Einsatz kommen acht doppelseitige LCD-Anzeiger für die Regional- und S-Bahn-Verkehre. Auf dem Bahnhof Berlin Wannsee werden auf den Bahnsteigen des Fern-, Regional- und Autozugverkehrs die Zugzielanzeiger erneuert. Zusätzlich wird der Fern- und Regionalbahnsteig mit zwei neuen Funkuhren ausgestattet. Neu installiert werden sechs doppelseitige LCD-Anzeiger, die den Anforderungen des Fernverkehrs gerecht werden.

Die Steuerung der Anlagen erfolgt über einen Server im Bahnhof Zoologischer Garten. Ein manueller Eingriff bei betrieblichen Abweichungen ist über das Ansagerzentrum der Bahn in Spandau möglich. Die modernen Zuganzeiger erhalten Informationen zur Abfahrtszeit, zum jeweiligen Zug, zum Zielbahnhof mit wichtigen Unterwegshalten, auf welchem Bahnsteig man sich befindet und für den Fernbahnsteig in Berlin Wannsee, in welchem Bereich der Zug zum Halten kommt. Die alten Zuganzeiger der Bauform Krone 8200, aus den Jahren 1990/1994, werden einschließlich der Alttechnik zurückgebaut.

"Tagesspiegel": SPD noch immer uneins über Bahn

(10.04.) BERLIN - Die SPD-Arbeitsgruppe zur DB hat sich einem Bericht der Zeitung "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe) zufolge bislang nicht auf ein gemeinsames Vorgehen zur Privatisierung verständigen können. "Uns allen muss klar sein, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch kein endgültiges Ergebnis haben", zitierte die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Schreiben von SPD-Generalsekretär Hubertus Heil an die Mitglieder des Gremiums. Zwar habe man sich auf ein "Struktur-Modell" geeinigt, das im Wesentlichen dem Holding-Modell entspricht, das Finanzminister Peer Steinbrück vorgeschlagen hatte. Unklar sei aber noch, welche Bahn-Sparten in die Holding aufgenommen werden, an der Private einen Minderheitsanteil erwerben können. "Strittig ist in unserer Arbeitsgruppe allein, ob DB Regio und/oder Fernverkehr hier zugeordnet werden sollen", schreibt Heil "zur Ergebnisabsicherung" der bisherigen Treffen. Erst in der abschließenden Sitzung am kommenden Montag werde man "unter der Leitung von Kurt Beck zu einem endgültigen Ergebnis kommen".

Über andere Punkte besteht laut "Tagesspiegel" indes Einigkeit. "Der Gesamtkonzern DB AG wird nicht zerschlagen", heißt es. An der Holding könnten sich "Investoren über freie Stammaktien und vinkulierte Namensaktien" beteiligen. "Bei diesen ist sicherzustellen, dass kein einzelner Aktionär mehr als 25 Prozent der Stimmrechte auf sich vereint", schreibt Heil weiter. Verhindern will die SPD zudem, dass Investoren in den Aufsichtsrat der teilprivatisierten Holding einziehen. Es gebe "keinen Rechtsanspruch aus der Kapitalbeteiligung an der Besetzung der Aufsichtsgremien der DB AG". Durch Regelungen in der Satzung und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats werde der Einfluss der DB AG gesichert. "Hinzu sollen einzelne personelle Verflechtungen der Vorstände der DB AG und ihrer Töchter treten", heißt es bei Heil ohne weitere Konkretisierung.

Rangierbahnhof Köln-Gremberg wird weiter modernisiert

(10.04.) KÖLN - Mit einem symbolischen Spatenstich gaben am Mittwoch Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der DB den offiziellen Startschuss für die zweite Baustufe der Modernisierung der Zugbildungsanlage in Köln-Gremberg. Nachdem von 2004 bis 2007 das erste Rangiersystem Nord/Süd erfolgreich modernisiert wurde, beginnen nun die Modernisierungsmaßnahmen für das zweite Rangiersystem Süd/Nord. Nach Abschluss der Maßnahmen im Sommer 2010 sollen alle Güterwagen in der Anlage vollautomatisch sortiert und zusammengestellt werden. Dann können in Köln-Gremberg stündlich bis zu 350 Güterwagen "verarbeitet" werden. Insgesamt sind für die zweite Baustufe Investitionen von über 50 Millionen Euro geplant. "Der heutige Spatenstich markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserem bundesweiten Programm zur Modernisierung der Rangierbahnhöfe", so Oliver Kraft, Vorstand Produktion bei der DB Netz AG. "Gerade die Anlage in Köln-Gremberg spielt als Knotenpunkt der nationalen und internationalen Schienengüterverkehre eine zentrale Rolle und macht den weiteren Ausbau dringend notwendig. Denn nur wenn es uns gelingt, die Infrastruktur gezielt zu erweitern, können wir der wachsenden Nachfrage insbesondere im Güterverkehr gerecht werden und im Wettbewerb der Verkehrsträger bestehen".

Die zweite Baustufe der Modernisierung sieht vor, dass weitere 32 Richtungsgleise mit modernster Rangiertechnik in Form von Gleisbremsen und Fördertechnik ausgestattet werden. Die Steuerung und Überwachung aller Anlagenteile übernehmen im Endausbau zwei moderne Computer-Rangierstellwerke. Selbst die so genannten Abdrücklokomotiven werden dann vom Stellwerk aus per Funk gesteuert. Aufgrund der Modernisierung entfällt die klassische Methode der Bremsung mittels Hemmschuh. Durch die Modernisierung steigt die Arbeits- und Betriebssicherheit - aber auch die Transportqualität im Schienengüterverkehr. Der Rangierbahnhof Köln-Gremberg ist eine der größten Zugbildungsanlagen der Bahn. Seine Lage westlich der Bahnlinie Köln-Troisdorf macht ihn zu einem wichtigen Knotenpunkt im nationalen Schienengüterverkehr sowie international zwischen den Ländern Frankreich, England, den Benelux-Staaten und den Mittelmeerländern.

Fraport: Mehr Fracht auf die Schiene verlagern

(10.04.) FRANKFURT/Main - Der Flughafenbetreiber des Frankfurter Flughafens, die Fraport AG, hat gemeinsam mit den Partnern Lufthansa Cargo und Panalpina sowie dem Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz ein Forschungsprojekt zur Entwicklung und Inbetriebnahme eines Luftfracht-Schienenverkehrszentrums am Frankfurter Flughafen gestartet. In den nächsten 36 Monaten wird das Projektzentrum Flughafen des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik untersuchen, ob und wie eine Verlagerung von Luftfrachtverkehren auf die Schiene in FRA geleistet werden kann. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert und umfasst die Analyse von Luftfracht- und Schienenverkehren, die Ermittlung und Bewertung des Frachtaufkommens sowie die Erarbeitung und die Umsetzung eines Schienengüterverkehrskonzepts. Für die Realisierung ist die Nutzung eines bereits vorhandenen Gleisanschlusses in der CargoCity Süd des Frankfurter Flughafens vorgesehen. Das geplante "AirCargo RailCenter" soll als neutrale Umschlageinrichtung betrieben werden und allen Unternehmen im Luftfrachtmarkt zur Verfügung stehen.

Hintergrund für die Initiative ist die Tatsache, dass das steigende Luftfrachtaufkommen einhergeht mit einer Zunahme des Lkw-Verkehrs. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Verlagerung von Luftfracht, die bislang per Lastwagen angeliefert und abtransportiert wird, auf die Schiene. Eine entscheidende Voraussetzung hierfür stellt die Beschleunigung des Umschlagprozesses zwischen Flugzeug und Bahn dar, die unter besonderer Berücksichtigung der an Flughäfen geltenden Sicherheitsanforderungen stattfinden muss. Die angestrebte Zeitersparnis soll künftig einen zeitökonomischen wie wirtschaftlichen Schienengüterverkehr am Frankfurter Flughafen ermöglichen.

DB will Bahnhofsqualität in Berlin und Brandenburg verbessern

(10.04.) BERLIN - Die DB will gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg weiter an der Bahnhofsentwicklung in den kommenden Jahren arbeiten. Damit soll das direkte Umfeld von Bahnhöfen, die Bahnhöfe selbst und die Reisendeninformation attraktiver gestaltet werden. Eingeschlossen in der konstruktiven Zusammenarbeit sind regelmäßige Qualitätsanalysen des VBB. "Die aufgezeigten Mängel werden von uns mit hoher Priorität bewertet und einer zügigen Beseitigung zugeführt", betont Uwe Marxen, Regionalbereichsleiter Ost der DB Station&Service AG. Die DB in Berlin und Brandenburg gibt jährlich rund 4,5 Millionen Euro für die Instandhaltung und die Beseitigung von Vandalismusschäden an Stationen aus. Beschmierte und zerstörte Bahnhofsgebäude, Informations- und Bahnsteiganlagen verursachen einen erheblichen Imageschaden. "Um Unzulänglichkeiten und Mängel rechtzeitig zu erkennen und in kurzer Zeit zu beseitigen sind uns Partner wichtig. Die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ländern und Bestellern ist eine gute Basis, um unseren Kunden mit die besten Bahnhöfe in Deutschland zu bieten", erklärt Uwe Marxen.

Nach der gemeinsamen Auswertung der aufgezeigten Mängel Anfang dieses Jahres wurde mit der zeitnahen Beseitigung begonnen. An insgesamt 16 Bahnhöfen, Oranienburg, Fürstenwalde, Elsterwerda, Brandenburg, Eberswalde, Doberlug-Kirchhain, Nauen, Zossen, Seelow-Gusow, Berlin-Schönefeld, -Wannsee, -Charlottenburg und -Karlshorst, Falkenberg (Elster) und Rangsdorf, bestand aktueller Handlungsbedarf, der beseitigt wurde. So wurden unter anderem Fahrgastinformationsanlagen und Zugzielanzeiger repariert beziehungsweise instandgesetzt, Reisendeninformationen und Ansagen auf den Bahnsteigen mit den Mitarbeitern analysiert und verbessert, Uhren und Vitrinen erneuert und repariert sowie Fahrplanaushänge korrigiert und erneuert. Die an weiteren 33 Stationen vom VBB festgestellten Kleinmängel sind begutachtet und entsprechend des Handlungsbedarfs beseitigt worden.

DB: KCW-Veröffentlichung zu Fernverkehr "hanebüchene Stimmungsmache und frei erfunden"

(10.04.) BERLIN - Als hanebüchene Stimmungsmache hat die DB eine Veröffentlichung der Berliner Beratungsfirma KCW zurückgewiesen. Der Studie zufolge sollen (wie gestern berichtet) viele Städte in Deutschland die Anbindung an den Fernverkehr verlieren. Karl-Friedrich Rausch, DB-Vorstand Personenverkehr: "Es ist frei erfunden, dass Dutzende Halte im Fernverkehr aufgegeben werden sollen. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Arbeit werden hier unverantwortlich Ängste geschürt. Ohne jede Grundlage werden Reisende und politisch Verantwortliche verunsichert. Dass eine solche Studie gerade jetzt erscheint, ist ein durchsichtiges Manöver. Der Artikel in der SZ erweckt außerdem mit Bezug auf die Studie den Eindruck, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Reisenden zurückgegangen sei. Fakt ist: Allein von 1998 bis 2007 kletterte die Zahl der Reisenden im DB-Personenverkehr um rund 166 Millionen oder 10 Prozent auf 1,8 Milliarden Passagiere im Jahr."

Gutachten: Verkauf des Fernverkehrs der Bahn "kritisch"

(09.04.) BERLIN - Der Verkauf des Bereichs "Fernverkehr" der DB an private Investoren führt einem Gutachten der Berliner Beratungsfirma KCW zufolge zu steigenden Ticketpreisen und einer Angebotsreduzierung bei den Fahrstrecken. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet unter Berufung auf das Gutachten, künftige Investoren würden die schlechte Bilanz des Fernverkehrs "nicht tolerieren“. Die Sparte habe im vergangenen Jahr nicht mehr verdient als im Jahr 2001. Die Verkehrsleistung, also das Produkt aus der Zahl der Fahrgäste und der gefahrenen Kilometer, sei sogar geringer als vor der Bahnreform 1994 gewesen. Um im Fernverkehr profitabel zu fahren, müsse ein Investor das Streckennetz weiter ausdünnen, heißt es in dem "SZ"-Bericht. "Hochwahrscheinliche Streichkandidaten“ seien: Potsdam, Schwerin, Cottbus, Gießen, Trier, Paderborn, Konstanz, Emden oder Ludwigshafen. In Städten wie Magdeburg oder Saarbrücken würden die Verbindungen "erheblich dünner". Ein Großteil der heutigen IC-Verkehre müsse gestrichen werden. Außerdem müssten die Preise bis 2012 jährlich um mindestens fünf bis sieben Prozent steigen, um den laut Gutachten intern anvisierten Gewinnsprung von 110 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 570 Millionen Euro im Jahr 2011 erreichen zu können, schreibt die "SZ".

Die Bahn wollte sich laut "SZ" zu ihrer Mittelfristplanung bis 2012 nicht äußern. Den Rückgang der Fernreisenden bezeichnete ein Bahnsprecher als falsch, als "Vergleich von Äpfeln mit Birnen". Insgesamt würde die Bahn heute mehr Reisende befördern als 1994.

Modernste Messtechnik für Motoren im Bahnwerk Cottbus

(09.04.) COTTBUS - Rund 1,5 Millionen Euro hat die DB in Cottbus in eine computergesteuerte moderne Prüfanlage für Diesel-Lokomotiven investiert, die jetzt in Betrieb genommen wurde. Mit modernster Technik werden dort künftig die Motoren der Lokomotiv-Baureihen 232, 233, 234 und 241 nach einer Hauptuntersuchung und Instandsetzung einer Funktionsprüfung unterzogen. So wird sichergestellt, dass die Motoren nach einer Instandsetzung wieder störungsfrei funktionieren. Auf dem neuen Prüfstand werden die bis zu 30 Tonnen schweren Motoren montiert und an die Anlage angeschlossen. Mit Temperaturfühlern, Drehzahlmessern und Verbrennungsdrucksensoren erfasst modernste Messtechnik bei simulierten realistischen Betriebszuständen die Motorkenndaten, wertet diese aus und errechnet etwaige notwendige Justierungen.

Die neue Technik ist ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssicherung und Verbesserung des Fertigungsablaufes. Die Motoren können nach dem Einbau in die Lokomotiven sofort belastet werden, was auch zu einer Verkürzung der Durchlaufzeiten der Lokomotiven im Instandhaltungswerk führt. Ein positiver Nebeneffekt: Die bei den Prüfläufen entstehende Wärme wird in die Gebäudeheizung des Werkes abgegeben. Damit leistet die neue Anlage einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz. Der bisherige Prüfstand für Motoren im Werk Cottbus stammte aus dem Jahr 1984.

Ärmelkanal-Tunnel fährt erstmals mit Gewinn

(09.04.) LONDON . Die Betreibergesellschaft des Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal zwischen England und Frankreich hat laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" im vergangenen Jahr erstmals in ihrer Geschichte einen Gewinn eingefahren. Der Nettoüberschuss lag demnach 2007 bei einer einer Million Euro. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 775 Millionen Euro. Eurotunnel hatte noch im vergangenen Jahr kurz vor der Pleite gestanden. Das Unternehmen konnte nur gerettet werden, weil die Gläubiger ihm gut die Hälfte seiner Schulden von über neun Milliarden Euro erließen. Ab 2009 will Eurotunnel seinen Aktionären erstmals eine Dividende zahlen.

"Zug der Erinnerung": DB bietet Halt am S-Bahnhof Grunewald an

(09.04.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag Behauptungen der Initiatoren des "Zug der Erinnerung" zurückgewiesen, wonach die DB verhindern wolle, dass der Zug an der Gedenkstätte einfahre und damit am "Gleis 17" in Berlin Grunewald halte. Tatsache ist vielmehr, dass die Gleise zu diesem Ort des Gedenkens für den Schienenverkehr entwidmet und der Schienenzugang zum Gleis 17 während der Umbauten im Bereich des Bahnhofs Grunewald entfernt wurde. Damit können Züge das Mahnmal schlichtweg nicht erreichen. "Wer aus solch unleugbaren Fakten böse Absichten ableitet, handelt wider besseres Wissen", erklärte DB-Konzernsprecher Oliver Schumacher.

Alternativ bot die DB der Initiative einen Halt am S-Bahnhof Grunewald an. "Wir laden die Initiative immer wieder zum Dialog ein. Die rein technische Frage des Stopps wäre auf dem Gesprächsweg ohne Weiteres schnell zu klären gewesen. Anstatt mit uns zu sprechen, werden Pressekonferenzen anberaumt und haltlose Vorwürfe gegen die Bahn erhoben. Das ist genau der Umstand, der die Zusammenarbeit mit der Initiative so schwierig macht", sagte Schumacher. "Es liegt jetzt an den Machern des Zugs auf das konstruktive Angebot der DB einzugehen."

Seit ihrer Gründung 1994 begann die DB AG die Geschichte der Reichsbahn im Nationalsozialismus öffentlich darzustellen. 1996 wurde ein Wettbewerb für ein zentrales Mahnmal in Berlin ausgeschrieben, das an die Deportationen jüdischer Bürger in die Vernichtungslager erinnert. Die Jury entschied sich für den Entwurf des Architektenteams Hirsch, Lorch und Wandel aus Saarbrücken und Frankfurt am Main. Am 27. Januar 1998 wurde das Mahnmal Gleis 17 in Grunewald eingeweiht. Es ist seitdem öffentlich zugänglich, wird von der DB AG betreut, ist allerdings nicht mehr befahrbar. Die DB hat der Initiative "Zug der Erinnerung" zahlreiche Bahnhöfe in Berlin für Halte angeboten, unter anderem Lichtenberg, Gesundbrunnen, Westhafen, Südkreuz, Charlottenburg und Schöneweide. Die Deutsche Bahn versucht, trotz kurzfristiger Streckenanmeldungen alle Aufenthalte zu ermöglichen, bei denen dies verkehrstechnisch möglich ist.

DB Systel und TU Darmstadt vereinbaren Zusammenarbeit

(09.04.) FRANKFURT/Main - Die DB Systel GmbH und die Technische Universität Darmstadt haben eine gemeinsame Kooperation mit dem Ziel vereinbart, ein Innovations- und Evaluationszentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien (IT/TK) aufzubauen. Damit wird eine strategische Partnerschaft begründet, auf deren Basis die DB Systel GmbH und die TU Darmstadt gemeinsam innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich der IT/TK-Technologien im Verkehrswesen und der Logistik realisieren wollen. In Darmstadt sollen die Mitarbeiter von DB Systel mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der TU Darmstadt eng zusammenarbeiten. Die Koordination der Projektaufgaben übernimmt auf TU-Seite das Fachgebiet Multimedia Kommunikation unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz. Die DB Systel GmbH, der ICT-Dienstleister der Deutschen Bahn, bringt ihre Erfahrung aus der Praxis eines internationalen Mobilitäts- und Logistikkonzerns ein. Das Fachgebiet Multimedia und Kommunikation steuert sein Wissen über die Kommunikationsnetze der Zukunft und deren Wirkungsweise bei. Auch andere Fachgebiete der TU Darmstadt werden Expertise einbringen, etwa in den Bereichen Mobilität und Logistik.

Neuer Haltepunkt am Flughafen Lübeck

(08.04.) LÜBECK - Die DB beginnt am heutigen Dienstag mit dem Bau des neuen Haltepunkts am Flughafen Lübeck in Lübeck-Blankensee. Bereits am 26. Mai werden die ersten Züge an der neuen Station halten. In nur etwa sechs Wochen Bauzeit entsteht an der Strecke Lübeck - Büchen ein neuer 100 Meter langer Bahnsteig. Der Bahnsteig hat eine Höhe von 76 cm und ist barrierefrei zu erreichen. Ein Wetterschutzhaus mit Sitzmöglichkeit, Infovitrinen und ein modernes Wegeleitsystem vervollständigen die Station. Die Reisenden werden durch eine neu entwickelte Laufbandanzeige mit Leuchtdioden über die jeweilige Betriebslage informiert. Rund 40 Regionalbahnen werden ab dem 26. Mai täglich an der Station "Lübeck Flughafen" halten. Die Fahrzeit vom Lübecker Hbf zum Flughafen wird acht Minuten betragen. Bis zum Terminal sind es ca. 300 Meter Fußweg. Die gesamten Baukosten in Höhe von etwa 1,35 Millionen Euro tragen das Land Schleswig-Holstein, die Hansestadt Lübeck, die Flughafen Lübeck GmbH und die DB.

Im Herbst diesen Jahres wird mit dem Bau eines Aufzuges und einer Treppenanlage an der neuen Brücke über die B 207 begonnen. Nach Abschluss dieser Maßnahmen wird das Abfertigungsterminal des Flughafens noch besser erreichbar sein. Die Hansestadt Lübeck wird die zugehörige Straßenanbindung im Wulfsdorfer Weg verbessern. Im Kreuzungsbereich Wulfsdorfer Weg - Straße Höhlfeld entstehen neben einer neuen Wendeanlage Behinderten- und Kurzzeitparkplätze.

Weiter Streit um "Zug der Erinnerung"

(08.04.) BERLIN - Der Streit um eine mobile Ausstellung über die Deportationen von Juden in Nazi-Deutschland im "Zug der Erinnerungen" hält an. Konkret geht es momentan um die Frage, wo der Zug in Berlin halten darf. Der von Bürgerinitiativen getragene Verein "Zug der Erinnerung" besteht darauf, dass die Ausstellung im Hauptbahnhof gezeigt wird und so einer großen Zahl von Besuchern offensteht. Er lehnt die von der Bahn alternativ angebotenen Stationen ab. Der Verein kündigte für kommenden Samstag eine Protestkundgebung am Brandenburger Tor an, dem ein Schweigemarsch zur nahe gelegenen Bahn-Zentrale folgen soll. Am Sonntag wird der Zug in Berlin erwartet. Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Noach Flug, sprach von einer "würdelosen Haltung der Deutschen Bahn AG gegenüber einem so wichtigen bürgerschaftlichen Engagement". Sie beschädige damit "das Ansehen Deutschlands und wirkt wie eine Ermutigung für Rechtsextreme in Europa". Ein Sprecher der Bahn sagte dazu: "Wir sind betroffen, dass in Unkenntnis unserer jahrelangen aktiven Erinnerungsarbeit derlei Aussagen getroffen werden." Die vielen Initiativen der DB zeigten das Gegenteil.

Die Veranstalter und die Bahn streiten seit Wochen über die Trassengebühren, die die Bahn für die Fahrt und den Aufenthalt des Zuges in den Bahnhöfen erhebt. Sie belaufen sich laut Organisatoren für die Gesamtstrecke von 6000 Kilometern und 60 Stationsaufenthalten auf 70.000 bis 100.000 Euro.

Niederlande zu Gast in den Bordrestaurants und Bistros der DB

(08.04.) BERLIN - Der dritte Aktionsmonat der kulinarischen Europareise führt die Gäste der Bordrestaurants und Bordbistros der DB in die Niederlande. Mario Ridder, ausgezeichnet mit zwei Michelin-Sternen und drei Hauben, stellt der Bahn fünf Rezepturen zur Verfügung: Geschmortes Lamm im eigenen Sud mit Ratatouille, gegrilltes Kalbssteak mit Thymian und geschmorten Zwiebeln, Maispoulardenburst mit Estragon-Crème, Hutspot (Tellergericht mit gestampften Kartoffeln, Möhren und gekochtem Rindfleisch) sowie eine Kartoffelsuppe mit Lauch und Schinkenspeck. "Der Februar war mit 36.000 verkauften Gerichten von Léa Linster seit langem unser erfolgreichster Aktionsmonat", freut sich Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr, auf der Pressefahrt mit Mario Ridder im ICE 128 von Köln nach Amsterdam. "Ich bin sicher, dass die positive Resonanz anhalten wird." Die Aktion der DB steht unter dem Motto "Europa erleben. Sterne genießen." Bis Dezember entwickeln renommierte Spitzenköche aus zehn europäischen Ländern Rezepturen für die Speisewagen. In jedes der Länder bietet die Bahn zudem attraktive Reiseverbindungen an. Weitere Informationen zum aktuellen Speise- und Getränkeangebot unter www.bahn.de/p/view/mobilitaet/zug/monatsaktion.shtml.

"Tagesspiegel": Berliner S-Bahn erhält neues Sicherungssystem

(07.04.) BERLIN - Das Streckennetz der S-Bahn erhält nach Informationen des "Tagesspiegel" für 133 Millionen Euro ein funkgesteuertes Sicherungssystem. Noch in diesem Jahr werde begonnen, das seit 82 Jahren eingesetzte mechanische System durch funkgesteuerte Elektronik zu ersetzen, zitierte die Zeitung einen leitenden Bahnmitarbeiter. Die Umrüstung des 330 Kilometer langen Netzes und der 600 Fahrzeuge werde mehrere Jahre dauern. Den Zuschlag für den Millionenauftrag habe Siemens erhalten. Die Kosten von 133 Millionen Euro tragen dem Bericht zufolge die DB und der Bund. Das neue Zugbeeinflussungssystem (ZBS) wurde bei der S-Bahn mehrere Jahre lang auf dem Abschnitt Hermannstraße - Sonnenallee getestet. Dabei kommen laut "Tagesspiegel" kleine Sender zwischen den Schienen zum Einsatz, die ständig Streckendaten in den Zug funken. Das ZBS sei im Betrieb auch billiger, weil es weniger Wartung braucht.

Union lehnt Privatisierung der Bahn ohne Nahverkehr ab

(07.04.) BERLIN - Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Hans-Peter Friedrich hat sich im "Focus" gegen Überlegungen in der SPD gewandt, den Nahverkehr beim Bund zu belassen. "Eine Privatisierung ohne Nahverkehr ist Unsinn", sagte Friedrich dem Nachrichtenmagazin. Die EU würde "einschneidende Wettbewerbsauflagen" verhängen, weil eine DB Regio in Bundesbesitz im Vorteil gegenüber ausländischen Anbietern wäre. Dagegen plädierte Edelgard Bulmahn, die der SPD-Arbeitsgruppe zur Bahn angehört, für einen Verbleib des Nahverkehrs beim Bund: "Die Daseinsvorsorge und Mobilität in der Fläche muss auf Dauer gewährleistet sein", sagte Bulmahn dem Magazin. Auch der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, unterstützt die SPD-Pläne. "Wir können mit dem Modell, den Nahverkehr nicht zu privatisieren, in jedem Fall leben", sagte Schell dem "Focus". Bei einer Privatisierung sei zu befürchten, dass "durch den Renditedruck der Investoren nicht so ertragreiche Strecken in Flächenländern stillgelegt werden". Damit wäre Schell zufolge das Allgemeinwohl nicht mehr gewahrt. Schell äußerte sich insgesamt skeptisch über eine Bahnprivatisierung: "Wir halten die Bahn derzeit nicht für börsenfähig."

Mainzer Südbrücke nur eingleisig befahrbar

(07.04.) MAINZ - Die Bahn saniert die Vorlandbrücke der Mainzer Südbrücke über den Rhein auf der hessischen Seite. Während der Bauarbeiten zwischen April und Dezember 2008 ist das Richtungsgleis von Mainz Römisches Theater nach Mainz-Gustavsburg gesperrt. Der Zugverkehr wird in beiden Fahrtrichtungen wechselweise über das andere Gleis abgewickelt. Wegen dieses Engpasses kann es insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr zu Verspätungen kommen. Zur Entlastung des Engpasses hatte die Bahn bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 einige Änderungen vorgenommen. So fahren zum Beispiel einzelne RegionalBahnen der Linie Wiesbaden - Darmstadt zur Zeit nicht über Mainz Hbf und die Rheinbrücke, sondern über Mainz-Kastel und Bischofsheim nach Darmstadt. Die Bauarbeiten an der Vorlandbrücke werden von April bis Dezember 2009 fortgesetzt. Dann wird das Richtungsgleis von Mainz-Gustavsburg nach Mainz Römisches Theater gesperrt. Dadurch dass jeweils nur eine Brückenhälfte für die Sanierung gesperrt wird, kann eine Vollsperrung der Brücke mit zeitaufwändigem Schienenersatzverkehr vermieden werden.

ESTW Weiden steuert Zugverkehr in Neustadt (Waldnaab)

(07.04.) WEIDEN - Nach rund sechsmonatiger Bauzeit ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Elektronische Stellwerk (ESTW) Weiden in Betrieb genommen worden. Mit modernster Technik wird vom ESTW in Weiden der Zugverkehr für den Bahnhofsbereich Neustadt (Waldnaab) gesteuert. Durch den Neubau des Haltepunktes Neustadt (Waldnaab) wurde eine Anpassung der dort vorhandenen Signale in neuer Technik erforderlich. Insgesamt steuert und überwacht der Fahrdienstleiter des ESTW Weiden acht Signale und drei Weichen. Die Eingabe der Fahrwege erledigt er per Mausklick. Auf einem Monitor sind die Fahrmöglichkeiten wie auf einem Lageplan dargestellt. Bundesweit betreibt die Bahn über 640 ESTW. Durch den Einsatz der modernen Stellwerkstechnik kann der Zugverkehr im ständig wachsenden Verkehrsmarkt wirtschaftlicher und zuverlässiger betrieben werden.

Mühldorf-Landshut: Signale werden eingeflogen

(07.04.) MÜHLDORF - Im Zusammenhang mit dem Bau des Elektronischen Stellwerkes Mühldorf werden von Siemens und der DB am Dienstag, 8. April, und am Mittwoch, 9. April, Signale nach Rohrbach, Neumarkt-St. Veit, Vilsbiburg, Egglkofen und Geisenhausen (Bahnstrecke Landshut - Mühldorf) eingeflogen und anschließend aufgestellt. In einer spektakulären Aktion fliegt ein Hubschrauber insgesamt 55 Signale ein, die anschließend sofort auf die vorbereiteten Fundamente montiert werden. Der Hubschraubereinsatz wird im Auftrag der SüdostBayernBahn (SOB) von der Herstellerfirma Siemens ausgeführt. Ende September 2008 wird die Strecke Mühldorf - Landshut an das ESTW Mühldorf angeschlossen. Von dort wird der Zugverkehr mittels moderner Technik "per Mausklick" gesteuert.

Die Lichtsignale sind komplett vormontiert. Die vormontierten Einheiten werden vom Helikopter am Lagerplatz aufgenommen und zum Aufstellort geflogen. Dort werden sie neben den Gleisen befestigt. Mittels moderner Betriebstechnologie werden die Signale in dichter Taktfolge aufgestellt und installiert. Gegenüber der gängigen Technik, bei der die Signale von Arbeitszügen auf dem Gleis angeliefert und anschließend montiert werden, bedeutet dieses Verfahren entlang dieser Strecke Zeit- und Kostenersparnisse und weniger Behinderungen für den Zugverkehr. Mit der Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik und den Ausbau der Infrastrukturanlagen wird die Streckenkapazität zwischen Mühldorf und Landshut erhöht. Künftig können die Züge bis zu 120 km/h schnell fahren. Dadurch werden auch Fahrzeiteinsparungen von bis zu acht Minuten möglich. Derzeit nutzen neben rund 30 Personenzügen je Tag auch bis zu acht Güterzüge die Strecke Mühldorf - Landshut.

ÖBB: Online-Ticket wird noch internationaler

(07.04.) WIEN - Anfang April haben die ÖBB das Angebot an Zielen, die online buchbar sind, deutlich ausgeweitet. Die neuen Online-Tickets bekommen Kunden der ÖBB für insgesamt 126 Ziele in Deutschland und der Schweiz - in beide Richtungen, auch mit Abfahrtsbahnhof in Deutschland oder der Schweiz. Weitere Ziele, die ab sofort übers Internet buchbar sind, sind Budapest, Györ, Bratislava, Kosice, Poprad, Trencin, Ljubljana, Celje, Maribor, Zagreb. Auch für die bestehenden Allegro-Destinationen nach Italien via Tarvis sind Online-Tickets erhältlich.

Spatenstich für den barrierefreien Ausbau am Bahnhof München-Pasing

(05.04.) MÜNCHEN - Mit einem offiziellen Spatenstich im Beisein von Staatsministerin Emilia Müller (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie), Volker Kurze (Eisenbahn Bundesamt), Stadträtin Christa Stock und Bayerns DB-Chef Klaus-Dieter Josel (Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern) startete am Freitag das Projekt "Barrierefreier Ausbau Bahnhof München-Pasing".  Damit soll der viertgrößte Bahnhof Bayerns (durchschnittliche Tagesfrequenz:  rund 85.000 Personen) bis zum Jahr 2012 so ausgebaut werden, dass von den Bahnsteigen ein nahezu stufenloser Zugang in die Züge ermöglicht wird und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie Reisende mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrad bequem und barrierefrei mit Aufzügen oder Rolltreppen zu den Bahnsteigen gelangen. Insgesamt werden für den Ausbau rund 35 Millionen Euro bereit gestellt.

Die Arbeiten am Bahnhof München-Pasing sind in mehrere Bauphasen gegliedert. Zuerst werden in der östlichen Rad- und Gehwegunterführung neue Treppen zu den Bahnsteigen gebaut. Es folgen neue Treppen und eine Rampe  am Nordausgang der Bahnsteigunterführung. Sie ermöglicht den barrierefreien Zugang zur Unterführung. Danach werden Treppen und Aufzüge sowie Rolltreppen von der Bahnsteigunterführung zu den S-Bahnsteigen gebaut. Zuletzt werden an den S-Bahnsteigen die Bahnsteigkanten, der Bahnsteigbelag und die Bahnsteigdächer erneuert und eine moderne und funktionelle Bahnsteigausstattung installiert. Außerdem werden die Bahnsteige mit einem taktilen Leitsystem für sehbehinderte Menschen ausgestattet. Bis 2012 sollen auch die Regional- und Fernverkehrsbahnsteige barrierefrei ausgebaut sein.

Gebaut wird unter dem "rollenden Rad". Darum wurde bereits bei den Planungen darauf geachtet, dass die Kunden möglichst wenig beeinträchtigt werden. Aufwändige Arbeiten sind meistens in den Nachtstunden oder den verkehrsärmeren Zeiten an den Wochenenden vorgesehen. Dennoch müssen die Unterführungen zeitweise halbseitig gesperrt werden. Über die einzelnen Bauphasen wird der Baustellenbotschafter der DB, Max Maulwurf,  die Kunden und Bahnhofsnutzer aktuell und ausführlich informieren.

Zug-Außenreinigungsanlage in Saarbrücken in Betrieb genommen

(05.04.) SAARBRÜCKEN - Am Freitag ist die neue Zug-Außenreinigungsanlage in Saarbrücken in Betrieb genommen worden. Seit Sommer vergangenen Jahres wurde die neue Anlage auf der Nordseite des Hauptbahnhofs für Regionalzüge für rund sechs Millionen Euro errichtet. Die neue Anlage ist rund 90 Meter lang und 12 Meter breit und mit modernster Technologie ausgestattet. Sie ersetzt eine alte Anlage, bei der die Züge aufwändig, teilweise mit einer Lok in das Arbeitsgleis hinein- und nach der Wäsche wieder herausrangiert werden mussten. Die neue Anlage kann von den Zügen komplett durchfahren werden. Für die Waggons wurde eine automatische Schleppeinrichtung installiert.

Etwa 140 Fahrzeuge - Diesel- und Elektrotriebzüge, Doppelstock- oder Reisezugwagen – können so pro Woche frisch geputzt wieder auf die Reise geschickt werden. Ein modernes Computersystem erkennt schon bei der Einfahrt eines Fahrzeugs die jeweilige Baureihe. Es stellt die rotierenden Bürsten automatisch auf die Konturen des Zuges ein und reinigt die vorprogrammierten Flächen inklusive der Front- und Heckbereiche. Ein Großteil des Wassers wird in einem geschlossenen System gereinigt und reduziert so den Frischwasserverbrauch. Dem Umweltschutz wird zudem dadurch Rechnung getragen, dass die neue Anlage deutlich weniger Reinigungsmittel und Energie pro Waschgang verbraucht als ihre Vorgängerin.

Privatisierung: Gewerkschaften fordern Arbeitsplatzgarantie

(05.04.) BERLIN - TRANSNET und GDBA fordern im Falle einer Teilprivatisierung der DB AG Garantien für die Arbeitsplätze im Konzern. Beide Gewerkschaften bekräftigten ihre entsprechenden Forderungen an ein Privatisierungsmodell. Auch müsse der Bund Mehrheitseigentümer bleiben. Das derzeit diskutierte Holding-Modell biete Chancen dafür. Die Forderungen der Gewerkschaften könnten dabei "in Verträgen und ähnlichem sauber abgesichert werden." Eine Trennung zwischen Fern- und Regionalverkehr lehnen die Gewerkschaften ab. "Dies ist der Einstieg in die Zerschlagung der DB AG", sagte Transnet-Chef Norbert Hansen. Ein solches Konstrukt "werden wir verhindern: Sichere Arbeitsplätze, sicherer Schienenverkehr in Deutschland lassen sich nicht mit einer bis zur Unkenntlichkeit verhackstückten DB AG erreichen."

Mit der DB AG wollten die Gewerkschaften über eine Fortführung der Beschäftigungssicherung im Konzern verhandeln, so der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft TRANSNET/GDBA Alexander Kirchner. "Wir fordern eine Neuverhandlung der Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, die berücksichtigt, dass zwischen den einzelnen Unternehmen des Konzerns neue Trennlinien eingezogen werden". TRANSNET und GDBA wollten auch einen starken Konzernverbund tarifpolitisch absichern. Ohne diesen stünden bei einem Einstieg privater Investoren Arbeitsplätze auf dem Spiel. "Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", warnte der Tarifexperte.

Der GDBA-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel forderte eine zügige politische Entscheidung. "Die schlechteste Lösung wäre aus unserer Sicht ein bloßes Verharren in der jetzigen Situation. Das würde die Deutsche Bahn im Wettbewerb zurückwerfen und die Schiene insgesamt nicht voranbringen." Die Teilprivatisierung sei kein Selbstzweck, es gehe um eine Stärkung der Schiene insgesamt. Hommel wies darauf hin, dass es derzeit um die Entscheidung gehe, "ob ein Einstieg privater Investoren so gestaltet werden kann, dass es nicht zu einer Zerschlagung und Filetierung des Konzerns kommt, dass es nicht zu einer Trennung zwischen Eisenbahnern erster und zweiter Klasse kommt." Ansonsten könne die Entscheidung "in zwei oder drei Jahren von anderen politischen Mehrheiten in Deutschland möglicherweise ganz anders" gefällt werden.

Bombardier: Rahmenvertrag zur ERTMS-Einführung in Skandinavien

(05.04.) BERLIN - Bombardier hat in Skandinavien einen Vertrag zur Entwicklung von bordseitigen Komponenten für das Steuerungssystem ERTMS (European Rail Traffic Management System) erhalten. Anlass ist der Beginn der großflächigen ERTMS-Einführung in den skandinavischen Ländern. Im ersten Jahr werden zunächst ca. 220 Fahrzeuge mit ERMTS-Systemen ausgestattet, hierfür beträgt der erwartete Wert rund 30 Millionen Euro. Der gemeinsame Auftrag des Schwedischen Zentralamtes für Eisenbahnwesen, Banverket (BV), und des norwegischen Bahninfrastrukturbetreibers Jernbaneverket (JBV) ist Teil eines Rahmenvertrags zur Spezifikation und Entwicklung von bordseitiger BOMBARDIER EBI Cab 2000 ETCS-Ausrüstung. Außerdem umfasst er die Lieferung von Produkten und Dienstleistungen für alle neuen und nachzurüstenden Fahrzeuge in Schweden und Norwegen.

Der Rahmenvertrag wird auf Basis Schwedischer Kronen abgeschlossen; sein erwarteter Gesamtwert beträgt auf Basis des heutigen Umrechnungskurses etwa 200 Millionen Euro. Der Vertrag läuft über acht Jahre. Es besteht eine Option auf eine Verlängerung um weitere acht Jahre. Banverket und Jernbaneverket werden vertragsgemäß länder- und fahrzeugspezifische Anpassungen für bis zu acht Fahrzeugtypen in Auftrag geben und gleichzeitig die entsprechenden Sicherheitszulassungen erstellen lassen.

Parkangebot der DB BahnPark GmbH im Internet

(05.04.) BERLIN - Das Angebot an Parkflächen der DB BahnPark GmbH ist ab sofort im Internet einsehbar. Unter www.bahn.de/bahnhofssuche ist bei der jeweiligen Bahnhofssuche an den BahnPark-Standorten ein Plan des Bahnhofsareals mit gekennzeichneten Parkflächen der Bahn und den jeweiligen Parktarifen hinterlegt. Die Information zum downloaden enthält auch genaue Angaben über die Parkart, ob Parkplatz oder Parkhaus, Zufahrtsmöglichkeiten, Entfernung zum Bahnhof, Öffnungszeiten, Tarife und Zahlungsmöglichkeiten sowie zur Parkdauer. Die Bahnhofssuche gibt Informationen über Ausstattung und Serviceangebote aller Bahnhöfe der DB Station&Service AG, ob es zum Beispiel Schließfächer oder WC-Anlagen oder Fahrradabstellanlagen gibt. Neu hinzugekommene DB BahnPark-Standorte sind Landau (Pfalz) Hbf und Gera Süd. Am Duisburger Hauptbahnhof (Hbf) hat DB BahnPark einen neuen Parkplatz mit 240 Stellplätzen geschaffen, am Magdeburger Hbf wurde ein Parkplatz mit 156 Stellplätzen komplett erneuert.

Ausschreibung E-Netz Franken gestartet

(04.04.) MÜNCHEN - Mit einem weiteren Wettbewerbsprojekt rundet der Freistaat Bayern sein Zukunftskonzept für die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs im nördlichen Franken ab. Die gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen gestartete Ausschreibung für das elektrische Netz ("E-Netz") Franken enthält als Kernstück die nachfragestärkste nordbayerische Schienenverbindung von Nürnberg nach Bamberg mit Verlängerungen nach Würzburg, Sonneberg und Jena. "Rund ein Drittel mehr Züge, neue Fahrzeuge, beschleunigte Fahrzeiten und vor allem mehr Direktverbindungen machen den Bahnverkehr in dieser Region fit für das nächste Jahrzehnt. Hohe Qualitätsanforderungen sowie attraktive Tarife werden dazu beitragen, dass die Bahn für immer mehr Fastgäste eine interessante Alternative wird", erklärte dazu Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller. Zusammen mit der künftigen S-Bahn-Verbindung Nürnberg - Forchheim - Bamberg, der bereits durchgeführten Ausschreibung E-Netz Würzburg und der im Januar veröffentlichten Ausschreibung für das Dieselnetz Oberfranken erhalte der nordfränkische Raum bis 2011 ein innovatives Bahnkonzept aus einem Guss.

Das ausgeschriebene E-Netz Franken umfasst insgesamt rund 4,6 Mio. Zugkilometer pro Jahr, davon 4 Mio. Zugkilometer in den Regierungsbezirken Mittel-, Ober- und Unterfranken. Rund 0,6 Mio. Zugkilometer entfallen auf Thüringen. Die Zugleistungen sind überwiegend ab Dezember 2011 für zwölf Jahre im Express-Verkehr auf den Linien Nürnberg - Bamberg - Sonneberg (1-Stunden-Takt), Nürnberg - Schweinfurt - Würzburg (2-Stunden-Takt) und Nürnberg - Kronach - Jena (2-Stunden-Takt) sowie im Regionalbahnverkehr von Bamberg nach Kronach (Stunden-Takt) bzw. nach Saalfeld (2-Stunden-Takt) zu erbringen. In der Hauptverkehrszeit ist auf stark nachgefragten Abschnitten eine weitere Verdichtung des Fahrplans bis hin zu einem 30-Minuten-Rhythmus vorgesehen. Diese zusätzlichen Züge starten in einer 2. Betriebsstufe Ende 2013.

Der Gewinner der Ausschreibung muss ein Flügelzug-Konzept sicherstellen, bei dem im stark nachgefragten Abschnitt Nürnberg - Bamberg bzw. - Lichtenfels zwei Zugteile vereinigt verkehren, die dann im Zweistundentakt abwechselnd in Bamberg (Richtung Sonneberg bzw. Würzburg) und in Lichtenfels (Richtung Sonneberg bzw. Jena) geteilt werden. Damit sind mehr umsteigefreie Direktverbindungen möglich. Erstmals bekommt so die Frankenwald-Region mit dem Landkreis Kronach einen durchgehenden Express-Verkehr nach Bamberg, Erlangen und Nürnberg. Coburg und Sonneberg erhalten stündlich statt bislang zweistündlich umsteigefreie Verbindungen in die mittelfränkischen Großstädte. Umgekehrt ergeben sich für den mittelfränkischen Verdichtungsraum attraktive Direktverbindungen in die Freizeit- und Erholungsregionen des Frankenwalds und Thüringer Walds.

Die bisherige Neigetechnik-Linie Lichtenfels - Saalfeld, die mangels geeigneter elektrischer Fahrzeuge mit Dieselzügen gefahren wird, ist durch die neue elektrische Expresslinie Nürnberg - Jena entbehrlich. Die durchgehende RegionalExpress-Linie von Würzburg nach Bayreuth und Hof wird dagegen zur Sicherstellung einer durchgehenden Verbindung zwischen Oberfranken und dem Fernverkehrsknoten Würzburg aufrecht erhalten und ist nicht Gegenstand der Ausschreibung. Diese Neigetechnik-Linie wird ebenso wie die künftige S-Bahn Nürnberg - Bamberg von der DB Regio AG betrieben.

Die neuen Züge müssen mit Niederflureinstiegen, Mehrzweckbereich, Klimaanlage, Fahrgastinformationssystem und behindertengerechtem WC ausgerüstet sein. Damit werden die letzten noch vorhandenen Hochflur-Wagenzüge älterer Bauart im nördlichen Franken durch zeitgemäßen Komfort ersetzt. Ein hoher Anteil von Vis-à-vis-Bestuhlung mit Tischen und Steckdosen sorgt für eine neue Reisequalität im Nahverkehr. Durch das geforderte gute Beschleunigungsvermögen und die erwähnte Flügelzugbildung sind vielfach Reisezeitgewinne möglich - zum Beispiel zwischen Coburg und Nürnberg rund 10 Minuten. Alle Express-Züge sind mit Zugbegleitern und Catering an Bord auszustatten, wird in der Ausschreibung gefordert. Die kürzere Strecken bedienenden Regionalbahnen sind mindestens zur Hälfte mit Servicepersonal zu versehen. Alle bisher anerkannten DB- oder Verbundtarife, sowie Sonderangebote wie Bayern-Ticket oder Bayern-Böhmen-Ticket sind auch in den E-Netz-Zügen weiterhin gültig. Zusätzlich ist außerhalb der Verkehrsverbünde ein neues Kurzstreckenticket für Fahrten bis 50 km anzubieten, das die Bahn verstärkt für Fahrten im Nahbereich wieder interessant macht. Im Zeitkartenbereich wird eine rabattierte übertragbare Monatskarte mit Gültigkeit an Werktagen ab 9 Uhr gefordert.

Weiterer leichter Zuwachs bei Bussen und Bahnen 2007

(04.04.) WIESBADEN - Im Jahr 2007 nutzten Fahrgäste den Linienverkehr mit Bussen und Bahnen rund 10,4 Milliarden Mal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 0,3% mehr Fahrten als 2006, womit sich das beständig leichte Wachstum der letzten Jahre weiter fortsetzte. Im Nahverkehr wurden dabei je Fahrt durchschnittlich 9,4 Kilometer und im Fernverkehr 291 Kilometer zurückgelegt. Die Beförderungsleistung - als Produkt aus den beförderten Personen und der Fahrtweite - lag bei 131,7 Milliarden Personenkilometern und damit um 0,4% höher als 2006.

Im Nahverkehr beförderten die Unternehmen 10,3 Milliarden Fahrgäste (+ 0,3%), dabei wurde eine Beförderungsleistung von 96,4 Milliarden Personenkilometern (+ 1,0%) erbracht. Straßen-, Stadt- und U-Bahnen wurden wesentlich stärker genutzt als im Vorjahr: Die Fahrgastzahlen stiegen um 1,5% auf 3,5 Milliarden Personen. Dagegen mussten Omnibusse und Eisenbahnen leichte Verluste im Nahverkehr hinnehmen: 5,3 Milliarden Personen fuhren hier mit Omnibussen (– 0,1%), 2,1 Milliarden Fahrgäste mit Eisenbahnen und S-Bahnen (– 0,1%). Auch der Fernverkehr mit Eisenbahnen verbuchte Einbußen: 119 Millionen Reisende bedeuteten gegenüber 2006 einen Rückgang um 0,8%.

Das negative Jahresergebnis im Eisenbahnnah- und -fernverkehr wurde durch den Streik der Lokführer im vierten Quartal 2007 beeinflusst. Nachdem von Januar bis September 2007 noch jeweils eine positive Entwicklung der Fahrgastzahlen zu verzeichnen war, wurden in den letzten drei Monaten des Jahres deutlich weniger Fahrgäste als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum befördert (Eisenbahnnahverkehr: - 1,5%, Eisenbahnfernverkehr: - 4,3%). Die Angaben stammen von den rund 930 größeren Unternehmen im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen und im Linienfernverkehr mit Bussen, die mindestens 250 000 Fahrgäste im Jahr beförderten, sowie von allen Unternehmen mit Eisenbahnfernverkehr.

DB setzt zur Hannover Messe 37 Sonderzüge ein

(04.04.) HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen Hannover Messe vom 21. bis 25. April 37 zusätzliche Fernzüge ein, die alle direkt zum Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Die Sonderzüge kommen aus Dortmund, Frankfurt/Main, Karlsruhe, Nürnberg und Düsseldorf. Die Ankunft dieser Züge im Messebahnhof in Laatzen ist morgens zwischen 8.30 Uhr und 11 Uhr, die Rückfahrten beginnen gegen 17 Uhr. Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der Hannover Messe noch 360 fahrplanmäßige Fernzüge (ICE und IC) im Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen. Auch die Regional-Express-Züge zwischen Hannover und Bad Harzburg über Hildesheim halten während der Messetage zusätzlich im Messebahnhof.

Die schnellste Verbindung vom Flughafen Hannover zur Messe bietet die während der Hannover Messe eingerichtete S-Bahn-Linie 6. Die S 6 fährt für die Dauer der Messe im 30-Minuten-Takt vom Flughafen über Hannover Hauptbahnhof (Gleis 1/2) direkt nach Hannover Messe/Laatzen. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Messebahnhof beträgt 24 Minuten, vom Hauptbahnhof nur acht Minuten. Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, der während der Hannover Messe wieder mit allen Servicefunktionen ausgestattet, gelangt der Messebesucher mit dem Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes.

Dow Chemical setzt weiterhin auf die Schiene

(04.04.) MAINZ - Das amerikanische Unternehmen Dow Chemical Company, einer der weltweit  größten Chemiekonzerne, setzt seine Zusammenarbeit mit DB Schenker im Bereich Inhouse-Schienenlogistik fort. Beide Partner unterzeichneten jetzt eine Vertragsverlängerung für den Standort Stade bis zum Jahr 2010 mit einer Option auf weitere zwei Jahre. Stade ist zweitgrößter deutscher Standort von Dow Chemical. DB Schenker gewährleistet  im Werk sowie auf dem Industrie-Bahnhof Brunshausen (IBB) den Rangierdienst einschließlich aller damit verbundenen logistischen Leistungen. Bereits im vergangenen Jahr war ein Rahmenvertrag über die gesamten sonstigen gemeinsamen Schienenlogistikaktivitäten in Europa geschlossen worden.

Jährlich führt die DB für ihren größten europäischen Chemiekunden Dow mehr als 25.000 Wagenbewegungen allein am Standort Stade durch. Darüber hinaus werden jährlich mehr als 1,7 Millionen Tonnen im innereuropäischen Transport für Dow transportiert. DB Schenker übernimmt die Abstimmung mit den jeweiligen Produktionsanlagen sowie der Messwarte und Dispostelle bei  Dow, koordiniert die ein- und ausfahrenden Züge, befüttert das IT-System mit Daten und ist für die Umfuhr zwischen den verschiedenen Dow-Werksteilen verantwortlich.

Bundesnetzagentur rügt mangelnden Wettbewerb im Fernverkehr der Bahn

(03.04.) BONN - Die Bundesnetzagentur hat am Mittwoch ihren auf Zahlen von 2006 beruhenden Jahresbericht vorgelegt. Darin wird unter anderem der mangelnde Wettbewerb im deutschen Schienenpersonenfernverkehr beklagt. Der Verkehr werde fast ausschließlich von der Deutschen Bahn erbracht. Dies sei umso bedauerlicher, weil andere europäische Staaten hier erfolgreicher seien. Die Behörde setzt nun darauf, dass die für 2010 beabsichtigte Öffnung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs "hoffentlich einen Impuls" gibt. Im Schienenpersonennahverkehr und im Schienengüterverkehr habe sich der Wettbewerb allerdings intensiviert. Im Schienenpersonennahverkehr liege der Anteil der Wettbewerber an der Verkehrsleistung bei rund 7 Prozent. Im Güterverkehr kämen die Wettbewerber bereits auf einen Marktanteil von 16 Prozent.

DB klagt gegen Eisenbahnbundesamt

(03.04.) KÖLN - Die DB klagt einem Bericht des Bielfelder "Westfalen-Blatts" zufolge gegen das Eisenbahnbundesamt. Damit wehrt sich das Unternehmen gegen die Auflage der Aufsichtsbehörde, eine unsichere Türschließautomatik in 448 Elektrobetriebzügen bis zu einer Umrüstung der Anlage zu deaktivieren. Der Bescheid des Eisenbahnbundesamtes sei unverhältnismäßig, begründete ein Bahnsprecher die Klage. Wegen der Abschaltung der angeblich unsicheren Türautomatik müssten die Türen nun manuell geschlossen werden. Dies führe jedoch zu zusätzlichen Personalkosten und zu Einschränkungen für die Bahnkunden. Die Anweisung des Eisenbahnbundesamtes stehe in keinem Verhältnis zu den Zwischenfällen bei der automatischen Türschließung, sagte der Sprecher dem "Westfalenblatt". Untersuchungen der Staatsanwaltschaft hatten im Januar ergeben, dass bei rund 60 Bahnunfällen in Köln, Siegburg, Mönchengladbach, München, Stuttgart oder Frankfurt mindestens 20 eindeutig auf eine mangelhafte Türschließung zurückzuführen sind. Hauptproblem sind demnach die Lichtschranken, die ein- und aussteigende Personen nur unzureichend erkennen.

DB schließt Kauf von Laing Rail Ltd. ab

(03.04.) BERLIN - Die DB hat den Erwerb der Anteile am britischen Unternehmen Laing Rail Ltd. erfolgreich abgeschlossen. Der Kaufvertrag war am 18. Januar 2008 in London zunächst vorbehaltlich der notwendigen Zustimmungen durch Behörden und Gremien unterzeichnet worden. Diese wurden jetzt erteilt. Die neu erworbene Laing Rail Ltd. einschließlich ihrer hundertprozentigen Beteiligung an Chiltern Railways sowie den fünfzigprozentigen Beteiligungen an den beiden Joint Ventures London Overground Rail Operations Ltd. (LOROL) und Wrexham, Shropshire & Marylebone Railways Company Ltd. (WSMR) wird zukünftig dem Geschäftsfeld DB Regio zugeordnet.

NOB sucht Testfahrer

(03.04.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) sucht Testfahrer für die Strecke Kiel - Husum. Diese sollen einen Monat lang (vom 1. bis 31. Mai 2008) kostenlos mit der NOB auf dieser Strecke oder eine der Teilstrecken wie z.B. Kiel - Rendsburg fahren anstatt das eigene Auto zu nutzen. Angesprochen werden vor allem Berufspendler, die täglich mit dem Pkw zur Arbeit fahren, Auszubildende, die zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs sind, aber auch nicht Berufstätige und Senioren, die häufig zwischen Kiel und Husum unterwegs sind. Vor und nach dem Test werden die Teilnehmer gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und Anregungen und Kritik an die NOB weiter zu geben. Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmer neben der kostenlosen Monatskarte ein kleines Präsent. Wer Interesse hat, als Testfahrer für die NOB zu fungieren, kann sich bis 11. April direkt an die NOB wenden.

Bombardier und Finmeccanica vereinbaren Entwicklung eines neuen Hochgeschwindigkeitszugs

(02.04.) BERLIN - Bombardier Transportation und AnsaldoBreda, das Bahntechnikunternehmen des italienischen Finmeccanica-Konzerns, haben einen Vertrag zur gemeinsamen Entwicklung, Vertrieb und Produktion eines neuen Hochgeschwindigkeitszuges unterzeichnet. Wie es in einer Pressemitteilung von Bombardier heißt, gehören zu den besonderen Eigenschaften des neuen Produkts mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 300 km/h verbesserte Sicherheitsstandards, eine höhere Effizienz im Betrieb, ein größeres Sitzplatzangebot sowie die Einhaltung der europäischen Standards für Interoperabilität. Beide Partnerwollen ihre führenden Technologien für den Hochgeschwindigkeitsbereich in das gemeinsame Projekt einbringen.

Schleswig-Holsteins Bahnstationen wieder sauberer

(02.04.) KIEL - Die 168 Bahnstationen in Schleswig-Holstein waren im Winter 2007/2008 im Durchschnitt wieder sauberer als im Sommer 2007. Das ist ein Ergebnis der 13. Qualitätskontrolle, die das Stationsbüro im Auftrag der LVS durchgeführt hat. Da die Tester an vielen Stationen erneut Schäden an Vitrinen, Unterständen und Schildern feststellten, hat sich die Gesamtnote allerdings nur leicht auf 2,51 gegenüber der Note 2,59 vom Sommer 2007 verbessert. Das gute Niveau der Stationen vom Winter 2006/2007, als die Tester die Durchschnittnote 2,43 vergaben, haben die Bahnstationen noch nicht wieder erreicht.

Für 17 Stationen hat das Stationsbüro bei allen Einzelprüfungen die Note "sehr gut" vergeben. Die deutlichste Verbesserung gab es an der Station Neumünster Stadtwald, die bei der vorherigen Kontrolle noch die Note "mangelhaft" erhielt und nun "gut" bewertet wurde. Fünf Stationen erhielten im Winter 2007/2008 die Note "mangelhaft": Büchen, Prisdorf, Ratzeburg, Schwarzenbek und Wilster. An diesen Stationen gab es zahlreiche Vandalismusschäden. Der Vandalismus bleibt auch insgesamt an vielen Stationen ein großes Problem. Seit 2001 ermittelt das Stationsbüro für die LVS regelmäßig zwei Mal im Jahr die Qualität der inzwischen 168 Bahnstationen in Schleswig-Holstein. Das Stationsbüro überprüft die Informationseinrichtungen, die Sauberkeit und den Wartekomfort und erfasst Beschädigungen. Bei den Kontrollen ist jeweils ein Vertreter des Stationsbetreibers dabei.

SPD-Spitze: Kompromisssuche zu Bahnprivatisierung hat begonnen

(02.04.) BERLIN - Am Montagabend hat das erste Treffen der parteiinternen Arbeitsgruppe stattgefunden, das den Richtungsstreit in der SPD über die Zukunft der DB klären soll. Aus Teilnehmerkreisen verlautete nach dem Gespräch, das Treffen sei "sehr entspannt und erstaunlich sachlich" verlaufen. Die Chancen für einen Teilverkauf der Bahn noch 2008 stünden gut. Beck scheine grundsätzlich gewillt, den Vorschlag seiner Stellvertreter Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier durchzusetzen. Das Gremium, das SPD- Chef Kurt Beck leitet, habe sich aber auf die zu lösenden Kernfragen verständigt und werde nun daran arbeiten, hieß es. Unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet die "Süddeutsche Zeitung" allerdings, es gebe Einwände gegen einen Verkauf der Nahverkehrssparte. Nach den letzten Entwürfen sollte nur das Schienennetz von der Privatisierung ausgespart bleiben. Der Verbleib des Schienennetzes beim Staat sei auch von den Kritikern einer Privatisierung wohlwollend aufgenommen worden, hieß es in den Kreisen. Deren Modell, stimmrechtslose Vorzugsaktien, sogenannte Volksaktien, auszugeben, sei damit vom Tisch.

SBB: WLAN im IC

(02.04.) BERN - Ab sofort können Bahnreisende in 75 Intercity-1.-Klasse-Wagen der SBB über Public Wireless LAN mit Breitband-Geschwindigkeit im Internet surfen und E-Mails bearbeiten. Swisscom bietet damit eine weitere Möglichkeit zum drahtlosen, mobilen Arbeiten an. Bisher war der Breitband-Internetzugang im Zug bereits mit Mobile Unlimited möglich. Die 75 Bahnwagen wurden mit WLAN-Basisstationen ausgerüstet. Sie sind an das Mobilnetz von Swisscom angebunden und erlauben je nach verfügbarer Technologie (EGDE, UMTS, HSPA) eine breitbandige Verbindung ins Internet. Aufgrund des durchgehend ausgebauten HSPA-Netzes kann Swisscom die beste Verbindungsqualität auf der Strecke zwischen Bern und Zürich gewährleisten. Die ausgerüsteten Bahnwagen mit den Businessplätzen sind von außen mit einem Notebook-Piktogramm gekennzeichnet. Diese Plätze befinden sich beispielsweise in Zürich und Bern meist im Sektor A. Kunden mit einem geeigneten Endgerät wählen sich einfach in das WLAN-Netz ein. Der Zugang kostet für Swisscom Kunden mit einem Natel- oder DSL-Abonnement pro Stunde 4 Franken, abgerechnet wird in 15-Minuten-Schritten.

Mehr Bahnhöfe im Verbundgebiet des Verbundtarifes Mittelthüringen

(02.04.) LEIPZIG - Seit dem gestrigen 1. April gehören folgende Bahnhöfe zum Verbundgebiet des Verbundtarifes Mittelthüringen: Dachwig, Döllstädt, Elxleben, Neudietendorf, Ringleben-Gebesee, Walschleben und Wandersleben. Damit können Eisenbahn, Bus und Straßenbahn, wie im bisherigen Verbundgebiet, auch von diesen Bahnhöfen aus mit nur noch einer Fahrkarte genutzt werden. Mit der Erweiterung des Verbundgebietes verbessert sich das Verkehrsangebot im Erfurter Umland. Während bislang unterschiedliche Fahrkarten für Eisenbahn und Bus notwendig waren, können Eisenbahn, Bus und Straßenbahn ab dem 1. April mit nur noch einer Fahrkarte im erweiterten Verbundgebiet genutzt werden. Zudem wird es für die meisten Fahrgäste deutlich günstiger: Zum Beispiel kostete die DB-Monatskarte Neudietendorf - Erfurt Hbf bislang 69,80 Euro. Wer in Erfurt mit Straßenbahn oder Bus weiter wollte, benötigte zusätzlich eine Monatskarte der EVAG für 43,10 Euro. Ab 1. April gilt auf dieser Relation die VMT-Monatskarte: Neudietendorf - Erfurt zum Preis von nur noch 53,50 Euro - die Nutzung von Bus, Bahn und Straßenbahn im Erfurter Stadtgebiet (Tarifzone 10) bereits inklusive – das sind bis zu 52 Prozent Ersparnis für die Fahrgäste.

Bilanz: DB wuchs auch 2007 stetig weiter

(01.04.) BERLIN - Die DB hat 2007 im dritten Jahr in Folge Umsatz, Verkehrsleistung und Gewinn gesteigert. Gleichzeitig konnte das Unternehmen seine Schulden um über drei Milliarden Euro abbauen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, stieg der Umsatz um 1,26 Milliarden Euro bzw. 4,2 Prozent auf 31,31 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBIT) erhöhte sich den Angaben zufolge ohne Sondereffekte um 10,6 Prozent oder 227 Millionen Euro auf 2,37 Milliarden Euro. Das Jahresergebnis erreichte 1,716 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,1 Prozent oder 36 Millionen Euro entsprach. Die Netto-Finanzschulden reduzierten sich um 3,07 Milliarden Euro oder 15,7 Prozent auf 16,51 Milliarden Euro. Auf unverändert hohem Niveau bewegten sich mit 6,32 Milliarden Euro die Brutto-Investitionen. Damit war der DB-Konzern auch im Jahr 2007 wiederum einer der größten Investoren in Deutschland.

Getrübt wurde diese Geschäftsentwicklung nach Darstellung der DB durch Arbeitskämpfe und monatelange Streikdrohungen der GDL. Das Unternehmen betonte am Montag erneut, die nunmehr vereinbarten zweistelligen Lohnerhöhungen seien eine erhebliche Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit der DB AG. Der Konzern werde daher in den nächsten Monaten mit "einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen" gegensteuern. Spekulationen über eine unmittelbar bevorstehende Erhöhung der Fahrpreise wies DB-Chef Hartmut Mehdorn am Montag aber zurück. Der Konzern werde die Fahrkartenpreise unter dem Jahr nicht heraufsetzen, sagte er. Die Bahn könne Preisanhebungen aber nicht aus dem Auge verlieren, schob Mehdorn hinterher. Sollten Einsparungen in anderen Gebieten nicht helfen, sei auch der "Verzicht auf bestimmte Verkehre und Angebote" möglich, sagte Mehdorn. So prüfe die Bahn auch die Ausgliederung von regionalen Nahverkehrsgesellschaften aus dem Unternehmen. Dadurch sei es unter Umständen möglich, "konkurrenzfähige Angebote" vorzulegen.

Zum Umsatzwachstum trugen alle Geschäftsfelder des Konzerns bei. Die absolut größten Zuwächse wurden bei Schenker, Energie, Schienengüterverkehr, Stadtverkehr und Netz erreicht. In Deutschland kletterte der Umsatz auf 20,46 Milliarden Euro. Differenzierter war das Bild beim operativen Ergebnis. Die absolut höchsten Zuwächse entfielen auf die Geschäftsfelder Netz, Dienstleistungen und Schenker. Der Bereich Netz erzielte erstmals ein positives Betriebsergebnis. Ursächlich war hierfür laut DB im Wesentlichen die Steigerung der Produktivität um mehr als 30 Prozent. Erfreulich entwickelten sich zugleich der Fern- und Stadtverkehr. Während beim Schienengüterverkehr und dem Geschäftsfeld Energie vergleichsweise geringfügige Ergebnisrückgänge zu verzeichnen waren, ergab sich bei Regio ein Minus von 34,6 Prozent oder 239 Millionen Euro auf 451 Millionen Euro. Hier wirkten unter anderem negativ Rückstellungsdotierungen. Die größten positiven Sondereffekte entfielen aus dem Verkauf der Fährreederei Scandlines und des Immobilienunternehmens Aurelis.

Anhaltend erfreulich entwickelte sich nach DB-Angaben die Verkehrsleistung. Nach dem außergewöhnlichen Rekordjahr 2006 habe der DB-Schienengüterverkehr seine Verkehrsleistung erneut verbessern können - und zwar um 2,5 Prozent oder 2,4 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) auf 98,79 (96,39) Milliarden tkm. Trotz der erheblichen Beeinträchtigungen durch den Tarifkonflikt mit der GDL stabilisierte der Schienenpersonenverkehr seine Verkehrsleistung mit 74,79 Milliarden Personenkilometern (Pkm) auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Reisenden lag im ersten Halbjahr trotz des Fehlens einer Großveranstaltung wie der Fußball-WM 2006 deutlich über den Vorjahreswerten. Bedingt durch monatelange Streikdrohungen und damit einhergehend einer Verunsicherung der Kunden ging am Ende des Jahres die Zahl der Reisenden geringfügig um ein Prozent oder 19 Millionen auf 1,835 (1,854) Milliarden Passagiere zurück. Beim Bereich Netz sei die Trassennachfrage um 3,2 Prozent auf 1.049 Millionen Trassenkilometer gestiegen, teilte die DB weiter mit. Dazu trugen vor allem auch Wettbewerber der DB bei (plus 14,8 Prozent).

Für das laufende Geschäftsjahr 2008 erwartet der DB-Konzern trotz einer Eintrübung am Konjunkturhimmel eine anhaltend positive Entwicklung. "Das erste Quartal 2008 ist gut angelaufen", betonte DB-Chef Hartmut Mehdorn.

"SZ": Bund kämpft für Bahn gegen EU

(01.04.) MÜNCHEN - Die Bundesregierung hat sich einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge im Streit zwischen der Europäischen Kommission und der DB um einen zwischen dem Unternehmen und den Ländern Berlin und Brandenburg geschlossenen Verkehrsvertrag auf die Seite der DB geschlagen. Der umstrittene Verkehrsvertrag entspreche geltendem Recht, das Verfahren könne "eingestellt werden", fordert das Verkehrsministerium in einem Brief an die Brüsseler Generaldirektion Transport. Auf 60 Seiten werde in der Stellungnahme der Beweis geführt, dass die Kommission unrecht habe, schreibt die "SZ". "Der Verkehrsvertrag befindet sich im Einklang mit den Vorgaben" der europäischen Verordnung, laute die Schlussfolgerung des Schreibens. Er enthalte "keine Beihilfeelemente", die Bedenken der Kommission seien durch die vorliegende Mitteilung der Bundesregierung mehr als ausgeräumt, "sodass alle Voraussetzungen dafür bestehen, dass das Verfahren nunmehr eingestellt werden kann".

Der Vertrag sieht Zahlungen der Länder in Höhe von 2,5 Milliarden Euro an die Bahn für Nahverkehrsleistungen vor. Nach Ansicht der EU-Kommission bedeutete dieses Vorgehen aber eine unzulässige staatliche Beihilfe. Das Verfahren geht auf eine Beschwerde des Bahnkonkurrenten Veolia (damals Connex) von 2003 zurück. Veolia argumentierte, dass der von den Ländern Berlin und Brandenburg gezahlte Preis das marktübliche Maß für diese Verkehrsleistung übersteige. Die beiden Länder hatten den Vertrag 2002 ohne Ausschreibung der Leistungen mit zehnjähriger Laufzeit abgeschlossen.

S-Bahn Stuttgart: Angebot von DB Regio

(01.04.) STUTTGART - Die DB Regio AG hat dem Verband Region Stuttgart heute ein Angebot über den künftigen Betrieb der S-Bahn unterbreitet. Die beiden S-Bahn-Chefs Hans-Albrecht Krause und Werner Faulhaber haben die vier Aktenordner umfassenden Unterlagen fristgerecht abgegeben. "Jetzt werden wir die umfangreichen Darlegungen formal und inhaltlich prüfen", sagten Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher und Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler vom Verband Region Stuttgart. Basierend auf dem Angebot werden der Verband Region Stuttgart und die DB Regio AG die dann folgenden Verhandlungen führen. Ziel sei es, dass der Zuschlag Ende 2008/Anfang 2009 durch die Regionalversammlung erfolge. Da man sich nach wie vor im Vergabeverfahren befinde, könne man sich bis zur Vergabe nicht zu Details des Angebots äußern.

Grundlage für das Angebot der DB Regio AG, dem einzig im S-Bahn-Wettbewerb verbliebenen Interessenten, ist die vom Verband Region Stuttgart im Zuge des Wettbewerbs definierte Leistungsbeschreibung. Darin berücksichtigt sind alle Aspekte des S-Bahn-Betriebs in der Region Stuttgart, darunter die notwendige Erneuerung der S-Bahn-Fahrzeugflotte, die Wahrung der Fahrgastbelange im Hinblick auf Pünktlichkeit, Sauberkeit und Zuverlässigkeit sowie Themen rund um Fahrgastsicherheit und Service. Auch eine detaillierte Darlegung der Kosten der S-Bahn gegenüber dem Verband Region Stuttgart wurde gefordert. "Unsere Zielvorgabe, ein rechtlich einwandfreies Verfahren, das gute Qualität zu einem wirtschaftlichen Preis erbringt, wird bei den kommenden Verhandlungen mit DB Regio unsere Maxime bleiben", machte Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher deutlich. Er erinnerte daran, dass der derzeit laufende Bestellvertrag mit der Deutschen Bahn AG wesentliche Verbesserungen gebracht hatte, so zum Beispiel den 15-Minuten-Takt am Nachmittag, eine massive Verringerung der Zug-Kilometer-Zuschüsse und ein besseres Qualitätsmanagement.

Der Verband Region Stuttgart ist als Aufgabenträger seit 1996 für die S-Bahn zuständig. Über Zuschüsse aus Regionalisierungsmitteln in Höhe von jährlich 52 Millionen Euro finanziert er die S-Bahn in der Region Stuttgart. Unter seiner Regie läuft auch der Ausbau des S-Bahn-Netzes mit derzeit vier Projekten. Etwa 330.000 Fahrgäste pro Tag nutzen die S-Bahn in der Region Stuttgart. Das Ausschreibungsvolumen über den künftigen Betrieb der S-Bahn beträgt 9,8 Millionen Zug-Kilometer jährlich.

München: Planfeststellungsverfahren zur Elektrifizierung der Linie A

(01.04.) MÜNCHEN - Am Montag ist bei einem Runden Tisch im Landratsamt Dachau der Startschuss für die Planfeststellung zur Elektrifizierung der Linie A von Dachau nach Altomünster gefallen. Nachdem dieses Vorhaben aufgrund erheblicher Kostensteigerungen noch im Herbst 2007 auf der Kippe stand, konnten seitdem in Zusammenarbeit mit Landrat Hansjörg Christmann und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden noch Kosteneinsparpotentiale gefunden werden. Die aktuelle Kostenschätzung der DB geht nunmehr von Baukosten in Höhe von 41 Mio. € aus. Damit bleibt der volkswirtschaftliche Nutzen des Vorhabens deutlich positiv. Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller: "Die seit Herbst 2007 intensivierte Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn, Landkreis, betroffenen Gemeinden und dem Freistaat Bayern zur Optimierung des Vorhabens hat sich ausgezahlt. Es ist uns gelungen, das für den stark wachsenden Landkreis Dachau so wichtige Projekt einen bedeutenden Schritt weiter voran zu bringen."

Beim gestrigen Runden Tisch stimmten der Freistaat und die DB mit dem Landkreis und den betroffenen Gemeinden die optimierte Entwurfsplanung für das Vorhaben abschließend ab. Die Bahn wird nun bis zum Sommer die Planfeststellungsunterlagen erstellen. Parallel werden Freistaat Bayern und DB den Bau- und Finanzierungsvertrag verhandeln. "Unser Ziel ist es, 2009 mit dem Bau zu beginnen", erklärte Ministerin Müller. Das Vorhaben umfasst eine durchgängige Elektrifizierung der 30 km langen Strecke von Dachau nach Altomünster einschließlich neuer Leit- und Sicherungstechnik, den Neubau eines zweigleisigen Begegnungsabschnitts, die technische Sicherung zahlreicher Bahnübergänge sowie den barrierefreien Ausbau aller Stationen. Dadurch können die Reisezeit um 7 Minuten verkürzt und der derzeitige Stunden-Takt in der Hauptverkehrszeit auf einen 30-Minuten-Takt umgestellt werden. Vor allem aber können nach Abschluss der Bauarbeiten alle Züge zum Münchner Hauptbahnhof durchgebunden werden. Das Umsteigen am Bahnhof Dachau wird damit der Vergangenheit angehören. Die Infrastruktur wird so umgebaut, dass auch ein Einfahren in die Stammstrecke möglich ist.

Spatenstich für neuen S-Bahnhaltepunkt Hirschgarten

(01.04.) MÜNCHEN - Mit einem offiziellen Spatenstich begannen gestern die Arbeiten für den neuen S-Bahnhaltepunkt "Hirschgarten" im Bereich der Friedenheimer Brücke in München. Damit wird erstmals seit 35 Jahren ein neuer Haltepunkt entlang der Münchner S-Bahnstammstrecke gebaut. Am neuen Haltepunkt "Hirschgarten" wird ein rund 210 Meter langer, 0,96 Meter hoher und rund zehn Meter breiter Mittelbahnsteig gebaut. Zu beiden Seiten der Friedenheimer Brücke entstehen Zugänge zum Bahnsteig. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie Reisende mit schwerem Gepäck oder Fahrrad/Kinderwagen erreichen den Bahnsteig barrierefrei und bequem über einen Aufzug, der westlich der Brücke gebaut wird. Neben dem Bau des Bahnsteiges werden auch die Oberleitung, die Signalanlagen, die Energieversorgung und die Beleuchtung neu gebaut beziehungsweise angepasst. Außerdem wird das nördliche S-Bahngleis der Trasse Hauptbahnhof - Laim in neuer Lage verlegt.

"Mit dem Bau des barrierefreien Haltepunktes 'Hirschgarten' wird die Attraktivität des S-Bahnverkehrs in München weiter gesteigert. Ich wünsche mir, dass viele Anwohner und Besucher des Stadtquartiers am Hirschgarten, das umweltfreundliche und hochwertige Mobilitätsangebot der S-Bahn nutzen. An dieser Stelle möchte ich mich beim Freistaat Bayern und bei aurelis Real Estate Gmbh&Co KG für die Übernahme der Baukosten bedanken", so Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern. Die Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes "Hirschgarten" ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 geplant.