Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin gehen weiter

HAMBURG - Die Totalsperrung der Strecke Hamburg - Berlin auf 90 Kilometern zwischen Wittenberge und Nauen (Land Brandenburg) wird planmäßig am 27. September 2003 beendet. Seit dem 14. Juli 2003 wurden hier unter anderem 425.000 Kubikmeter Erdstoffe sowie 59.000 Kubikmeter Schotter bewegt, um die Gleise für höhere Geschwindigkeiten fit zu machen. Zudem sind Weichen, Stromversorgung und Sicherungstechnik umzubauen. Bis zu 1.000 Bauleute arbeiten rund um die Uhr in diesem Streckenabschnitt. Nach dem Abschluss der Totalsperrung werden die Arbeiten zum Ausbau der Strecke Hamburg - Berlin fortgesetzt, um Ende 2004 die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf rund eineinhalb Stunden zu verkürzen. Unter anderem werden in Schleswig-Holstein zwischen Müssen und Schwarzenbek, in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Brahlsdorf und Schwanheide sowie im Land Brandenburg im Bahnhof Wittenberge und im Streckenabschnitt Nauen – Berlin-Spandau Gleisbauarbeiten ausgeführt.

Um Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Zugverkehr zu minimieren und damit die Beeinträchtigungen für Bahnkunden so gering wie möglich zu halten, bleiben die seit dem 14. Juli 2003 geltenden Fahrpläne des Fernverkehrs zwischen Hamburg und Berlin bis zum 13. Dezember 2003 in Kraft. Die Züge der ICE-Linie Hamburg - Berlin - München sowie der InterCity-Linie Hamburg - Berlin - Dresden/Prag fahren von Hamburg 12 bis 25 Minuten früher ab als in den Jahresfahrplänen angegeben, um in Berlin wieder in den Fahrplantakt zu kommen. In der Gegenrichtung von Berlin nach Hamburg gibt es für die ICE-Züge, die über Stendal und Uelzen umgeleitet werden, keine Fahrzeitverlängerung. Die IC/EC/ICE-Züge, die in Wittenberge und Ludwigslust halten, kommen durchschnittlich 15 Minuten später in Hamburg an. Der Regionalverkehr zwischen Wittenberge und Nauen wird am Sonnabend, 27. September wieder aufgenommen. Der aktuelle Fahrplan zum downloaden für die Züge des Fernverkehrs zwischen Hamburg und Berlin gibt’s im Internet www.fahrplanaenderungen.de/fernverkehr. Weiterhin sind die aktuellen Fahrzeiten in den elektronischen Fahrplanmedien der Deutschen Bahn AG eingearbeitet.

Insgesamt werden 264 Kilometer auf der 290 Kilometer langen Strecke Hamburg – Berlin in diesem Jahr fit gemacht für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h. Dafür werden 2003 rund 220 Millionen Euro investiert. Bis Ende 2004 wird die gesamte Strecke Hamburg – Berlin für Tempo 230 ausgebaut, um die Fahrzeit zwischen Alster und Spree auf 93 Minuten zu drücken. Derzeit brauchen die ICE-Züge zwei Stunden und acht Minuten. In den Ausbau werden insgesamt 650 Millionen EURO investiert. Es werden Gleise und Unterbau angepasst, 54 Bahnübergänge beseitigt, in 21 Stationen die Bahnsteige umgebaut.

WLAN im Zug läuft langsam an

LONDON - Wireless-LAN-Hotspots an Bord von Zügen sind international auf dem Vormarsch. Dies unterstreichen neueste Meldungen aus Großbritannien und den USA, wo die Attraktivität des Reisemittels Bahn durch Internet-Nutzung unterwegs gesteigert werden soll. In England wollen zwei Unternehmen drahtlose Internet-Zugänge einrichten. Virgin betreibt ein Netz von Zugverbindungen entlang der Westküste Englands und hinauf bis Glasgow. Bis Ende des Jahres wird es möglich sein, auf der Fahrt nach Schottland und zurück das Internet zu nützen. Virgin-Partner Broadreach will dazu an zwanzig Bahnhöfen Hotspots einrichten, in die man sich dann auch vom Zug aus einloggen kann. Nachteil der Idee: Während der Fahrt dürfte die Verbindung schnell abreißen. Deshalb plant Broadcom eine zweite Phase, in der Richtungsantennen entlang der Gleise die Reichweite deutlich erweitern. Langfristig soll eine konstante Verbindung an Bord möglich werden. Die zweite britische Bahnlinie mit Wifi-Plänen heißt GNER und bedient hauptsächlich die Ostküste Englands. GNER will den durchgängigen WLAN-Zugang im Zug ermöglichen. Technologie-Partner ist hier Icomera aus Schweden.

In den USA startet das Unternehmen Wireless-Networks-Betreiber Pointshot einen dreimonatigen Testbetrieb an Bord der Züge des Altamont Computer Express Rail. Auf der Route von Stockton nach San Jose, beide im Staat Kalifornien gelegen, können die Nutzer mit Handhelds und Notebooks auf das Internet zugreifen. Pointshot richtet dazu Proxy-Server an Bord der Züge ein. Die kalifornische Eisenbahnlinie, befördert täglich rund 1.300 Passagiere von Stockton nach San Jose. In Deutschland ist WLAN im Zug ebenfalls in Planung. An einigen Bahnhöfen gibt es bereits ein Programm namens "Rail&Mail". Es wird jetzt erwogen, auch unterwegs Surfen zu ermöglichen, allerdings nur für die Passagiere der ersten Klasse, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte.

Neue Rheinbrücke für S-Bahn Rhein-Neckar geht in Betrieb

MANNHEIM - In der Nacht vom 30. auf den 31. August wird als erstes Gleis das nördliche Gleis der neuen Rheinbrücke in Betrieb genommen und planmäßig mit Zügen befahren. Damit ist ein weiterer Schritt hin zur termingerechten Inbetriebnahme der künftigen S-Bahn RheinNeckar geschafft, und die zur Aufnahme des S-Bahn-Betriebs erforderlichen 3 Gleise zwischen Ludwigshafen und Mannheim werden wie geplant am 14. Dezember 2003 zur Verfügung stehen. In den kommenden Wochen erfolgen auf beiden Seiten der Rheinbrücke die noch erforderlichen Arbeiten für die Anbindung der Brückengleise an die Streckengleise. Die abschließenden Arbeiten für das vierte Gleis – das südliche der beiden Gleise über die neue Rheinbrücke - zwischen Ludwigshafen und Mannheim erfolgen bis Mitte 2004.

EU-Entscheidung: Italienische Staatsbahn muss Konkurrenz dulden

BRÜSSEL (AFP/eig. Bericht) - Die Italienische Staatsbahn Ferrovie dello Stato (FS) muss nach einer Entscheidung der EU-Kommission künftig Wettbewerber auf ihrem Schienennetz akzeptieren, die grenzüberschreitende Verbindungen in der EU anbieten wollen. Wie die Wettbewerbshüter am Donnerstag in Brüssel mitteilten, muss es die FS der deutschen Georg Verkehrsorganisation (GVG) ermöglichen, Personenverkehr von diversen deutschen Städten aus nach Mailand anzubieten. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti bezeichnete die Entscheidung als "Meilenstein für den Wettbewerb im europäischen Bahnverkehr". Sie werde zu einem größeren Angebot für die Kunden beitragen und die Attraktivität der Bahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln stärken.

Nach Stromausfall in London Behinderungen im Bahnverkehr

LONDON - Ein Stromausfall in London und im Südosten Englands am Donnerstag Abend hat für erhebliche Behinderungen im öffentlichen Verkehr gesorgt. Mitten im Berufsverkehr blieben nach Medienberichten zahlreiche Passagiere in U-Bahn-Zügen stecken. Rund 60 Prozent des U-Bahn-Netzes waren von dem Stromausfall betroffen, darunter die meisten Verbindungen in der Innenstadt, wie ein Sprecher der London Underground sagte. Seinen Angaben zufolge war ein Ausfall beim nationalen Stromversorger National Grid für die Probleme verantwortlich. Auch die Fernbahnhöfe der britischen Hauptstadt waren betroffen. Nach Angaben der Polizei betraf der Stromausfall auch die Bahnhöfe Victoria, London Bridge und Waterloo. Viele Zugverbindungen hätten eingestellt werden müssen. "Einige Bahnhöfe liegen im Dunkeln, andere haben Notlichter", sagte er. Die Ursache des Stromausfalls war zunächst nicht bekannt. Ebenso war unklar, wie lange es dauern könnte, bis die Elektrizitätsversorgung wiederhergestellt ist.

Bahn warnt vor teurer Telefonauskunft durch Fremdanbieter

BERLIN - Die DB hat am Donnerstag vor der überteuerten Telefonauskunft des Fremdanbieters AMT über die deutschen Bahnhöfe gewarnt. "Es handelt sich um Trittbrettfahrer, die sich mit belanglosen Informationen auf Kosten der Kunden bereichern, die oft nur eine Reiseauskunft wollen", erklärte Konzernsprecher Werner W. Klingberg. Die Bahn stehe in keinerlei geschäftlicher Verbindung zu diesem Anbieter und distanziere sich ausdrücklich von ihm. Die Informationen entsprächen nicht den Veröffentlichungen der Bahn. Nach Darstellung Klingenbergs finden Interessierte auf Telefonauskunftsseiten im Internet unter den Suchbegriffen "Bahnhof" und dem Namen der jeweiligen Stadt den Hinweis "Bahnhof Auskunft Zentrale sowie Informationen rund um den Bahnhof in Ihrer Stadt" sowie eine lokale Telefonnummer. Dort werde dann auf die "Informationszentrale rund um den Bahnhof" unter einer 0190-er Nummer des Dienstanbieters AMT verwiesen. Ein Anruf koste pro Minute 1,86 Euro.

Klingenberg kündigte an, die DB prüfe jetzt rechtliche Schritte, und verwies gleichzeitig auf die bahneigenen Auskunftssysteme. Alle relevanten Informationen und Services rund ums Bahnfahren seien kostenlos auf http://www.bahn.de abrufbar. Telefonische Fahrplanauskünfte seien per Sprachdialogsystem unter der kostenlosen Rufnummer (0800) 1 50 70 90 erhältlich. Für eine persönliche Beratung und die telefonische Bestellung von Fahrkarten sei der ReiseService der Bahn über die Rufnummer 11 8 61 rund um die Uhr erreichbar. Dieser Service koste rund 60 Cent pro Minute, betonte Klingberg.

DB Energie führt Gespräche mit Bundeskartellamt über Öffnung des Bahnstromnetzes

FRANKFURT/Main - Die DB Energie prüft als erster europäischer 16,7-Hz-Bahnstromversorger die Möglichkeiten einer Netzöffnung. Ohne dass hierzu eine gesetzliche Verpflichtung besteht, hat das Unternehmen bereits 2002 die Initiative ergriffen und mit der Entwicklung eines Netzzugangsmodells begonnen. In einer Pressemitteilung bestätigte die DB Energie, dass im Bundeskartellamt von dritter Seite Beschwerden vorliegen. Gleichzeitig wies die DB-Tochter Meldungen, nach denen das Bundeskartellamt ein förmliches Verfahren gegen die DB Energie eingeleitet habe, als falsch zurück. "Seit 2002 stehen wir mit dem Bundeskartellamt und dem Eisenbahnbundesamt im konstruktiven Dialog für ein marktgerechtes Netzzugangsmodell", erläutert Andreas P. Meyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Energie GmbH den derzeit geführten Schriftverkehr zwischen dem Eisenbahninfrastrukturunternehmen und den Behörden.

Ende September 2003 will die DB Energie erste Modelle mit ihren Kunden beraten, um 2004 ein Netzzugangsmodell anbieten zu können. Die Versorgungssicherheit und die Unterstützung der Kunden im intermodalen Wettbewerb haben dabei für den Innovationsleader oberste Priorität. "An unserem Fahrplan zur Entwicklung eines Netzzugangsmodells halten wir konsequent fest. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, das Bahnstromnetz überstürzt zu öffnen und unnötige Risiken einzugehen", betont Meyer im Hinblick auf die technische Komplexität der 16,7-Hz-Bahnstrom-versorgung. Denn für die Pionierarbeit könne nur beschränkt auf die Erfahrungen der öffentlichen 50-Hz-Energieversorger mit der Netzöffnung zurück gegriffen werden. Die beiden Systeme seien technisch nicht miteinander vergleichbar. Auch deswegen sei in Branchenkreisen der Wert eines Netzzugangsmodells äußerst umstritten.

Totalsanierung des Grenchenbergtunnels

BERN - Der im Jahr 1915 eröffnete Grenchenbergtunnel zwischen Moutier und Grenchen in der Schweiz wird vollständig erneuert. Die Arbeiten umfassen den Umbau der Energieversorgung, die Sanierung des Tunnelwasserkanals, den Ersatz von Schotter, Schwellen und Schienen, die Realisierung von Maßnahmen zur Selbstrettung sowie die Totalerneuerung der Trinkwasserleitungen von Grenchen und Moutier. Dank der Verkabelung der Speiseleitung wird im Tunnelgewölbe Platz gewonnen, um die Fahrleitung höher zu montieren. Damit wird künftig auch ein Einsatz von Doppelstockwagen möglich. Aufgrund der optimierten Gleislage und der leistungsstärkeren Energieversorgung kann die zulässige Geschwindigkeit im Tunnel von 125 km/h auf 140 km/h angehoben werden. Neben der ruhigeren Fahrt und der kürzeren Fahrzeit profitieren die Fahrgäste auch von der Ausrüstung des Tunnels für den Mobilfunk und von den Maßnahmen zur Selbstrettung wie Handläufe und beleuchtete Fluchtwege. Die BLS rechnet mit einem Aufwand von 29 Millionen Franken.

Die Sanierungsarbeiten können im einspurigen Tunnel wegen den beschränkten Platzverhältnissen nur dann ausgeführt werden, wenn die Strecke für den Zugverkehr gesperrt ist. Die BLS Lötschbergbahn AG als Eigentümerin und die Schweizerischen Bundesbahnen SBB als Betreiberin haben sich dabei für eine Umbau-Variante entschieden, bei der die siebenstündigen nächtliche Betriebspausen für die Arbeiten genutzt werden sollen. Eine mehrmonatige Totalsperrung habe den Fahrgästen nicht zugemutet werden können, weil keine brauchbaren Umfahrungsmöglichkeiten auf Straße oder Schiene zur Verfügung stünden, so die BLS. Nach der Kreditbewilligung sollen die Arbeiten noch Ende 2003 aufgenommen werden. Für den Fall, dass die Projektierung Arbeiten aufzeigt, welche nicht in den 7- bis 8-stündigen Phasen abgeschlossen werden können, werden für November 2004 vorsorglich Wochenendsperren von Freitag Abend bis Montag Morgen reserviert.

Der 8,6 Kilometer lange Eisenbahntunnel zwischen Moutier und Grenchen Nord dient insbesondere den im Stundentakt verkehrenden InterRegio-Zügen Basel-Delémont-Moutier-Biel-Genève. Diese Linie wird von der SBB künftig mit Neigezügen bedient, um die Fahrzeiten auf der kurvenreichen Strecke zu reduzieren. Gleichzeitig saniert die BLS Lötschbergbahn auch den Bahnhof Grenchen Nord bis 2005 für rund vier Millionen Franken. Die Bahnsteige der Gleise 1 und 2 werden auf 390 Meter verlängert, so dass auch doppelt geführte IC-Neigezüge in Grenchen halten können, wie die BLS am Mittwoch mitteilte. Zudem werden die Bahnsteige erhöht, um den Einstieg zu erleichtern, und diverse Infrastrukturbauten erneuert. Mit dem Fahrplanwechsel zur Bahn 2000 im Dezember 2004 werden rund 80 Prozent der Zugverbindungen ab dem Grenchener Nord-Bahnhof geführt. Am Bahnhof Grenchen-Süd werden nur noch 20 Prozent des Zugverkehrs abgewickelt.

NWB fordert Lösungen für altersschwache Eisenbahnbrücke über die Hunte

OLDENBURG - Bereits vier mal in diesem Monat fuhren die Züge der Connex-Tochter Nord­West­Bahn (NWB) erhebliche Verspätungen ein – wegen einer alterschwachen Brücke. Nach dem Herunterfahren der Huntebrücke bei Oldenburg müssen aus Sicherheitsgründen sogenannte Einschaltkontakte geschlossen werden. Aufgrund des hohen Alters der Infrastruktur treten hier häufig Fehler auf. Die NWB-Züge stehen dann bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof Oldenburg vor einem roten Signal. Da weite Teile des Nord­West­Bahn-Netzes eingleisig sind, wirken sich solche Störungen immer negativ auf mehrere Züge aus. NWB-Geschäftsführer Hansrüdiger Fritz reagierte jetzt verärgert und forderte die schon mehrfach angemahnten Lösungen von der DB Netz AG. "Wir zahlen viel Geld für die Miete von Gleisen und Brücken. Die Qualität, die wir dafür bekommen, ist im Fall Huntebrücke überhaupt nicht mehr zu akzeptieren." Es könne nicht sein, dass die NWB ihren Reisenden immer wieder Verspätungen zumuten müsse, weil die DB in der Vergangenheit nicht in die Huntebrücke investiert habe.

Hochspannung auf der Sachsenmagistrale bereits ab 1. September

DRESDEN - Ab Montag, 1. September, 15 Uhr, werden auf der Oberleitung zwischen Klingenberg-Colmnitz und Tharandt wieder 15.000 Volt Spannung zugeschaltet. Der ursprünglich genannte Termin, 5. September, konnte vorgezogen werden. Bei Berührung der Anlagen besteht Lebensgefahr. Auf dem nach dem Hochwasser des vergangenen Jahres sanierten Abschnitt wird der reguläre Zugbetrieb wieder ab 6. September aufgenommen. Der Schienenersatzverkehr (SEV) wird auf den Abschnitt Dresden Hauptbahnhof – Tharandt verkürzt. In Freital-Hainsberg können die Fahrgäste des SEV Dresden Hbf – Tharandt zum SEV von/nach Dippoldiswalde umsteigen. Die RegionalExpress-Züge von/nach Chemnitz und Zwickau starten und enden jetzt in Tharandt. Auf der InterRegioExpress-Linie Dresden – Chemnitz – Zwickau fahren die Ersatzbusse zwischen Dresden und Freiberg nach dem bisherigen Fahrplan. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember werden die Züge wieder zwischen Dresden und Chemnitz fahren können. Die Deutsche Bahn bittet die Fahrgäste, die Aushänge auf den Bahnhöfen und an den Haltepunkten zu beachten.

Die Wassermassen der Weißeritz - Extremwerte von fünf Metern Wassertiefe gegenüber einem normalen Pegel von 40 Zentimetern - hatten am 12. und 13. August 2002 weite Teile der Bahnanlagen zwischen Klingenberg-Colmnitz und Dresden zerstört. Brücken wurden beschädigt, ganze Bahndämme weggerissen und wichtige Elemente des Elektronischen Stellwerkes Tharandt durch Wassereinbruch unbrauchbar. Der Schaden durch die Flut auf etwa 15 Kilometern Streckenlänge wird insgesamt auf 40 Millionen Euro geschätzt.

Verspätungen für 60 Züge wegen Böschungsbrands

CELLE (AP) - Bahnreisende in 60 Zügen haben wegen eines Böschungsbrands an der Bahnstrecke Hannover-Hamburg im Landkreis Celle bis Mittwochfrüh Verspätungen hinnehmen müssen. Die Böschung wurde am Dienstagnachmittag bei Unterlüß durch einen Defekt an der Lokomotive eines Regionalzuges in Brand gesetzt, wie Bahnsprecher Hans-Jürgen Frohns in Hannover sagte. Das Feuer habe auf ein angrenzendes Waldgebiet übergegriffen. Die Bahn fahre auf der Strecke bei Unterlüß noch mit verminderter Geschwindigkeit, weil dort die Glut immer wieder aufflackerte. Die Feuerwehr sei vor Ort. Die 50 Fernzüge, die Bahn über Verden-Rotenburg umgeleitet wurden, hatten nach Angaben des Bahnsprechers Verspätungen pro Zug von 20 bis 25 Minuten. Zehn Nahverkehrszüge auf der Strecke zwischen Celle und Uelzen seien unterbrochen und durch Busse ersetzt worden. Die Bahn fahre auf dieser Strecke seit 00.50 Uhr wieder zweigleisig.

SBB schreiben wieder schwarze Zahlen

BERN - Der SBB-Konzern weist für das erste Halbjahr 2003 wieder einen Gewinn aus. Das Konzernergebnis beträgt 58,2 Millionen Franken, nach einem Verlust von 25,8 Millionen im ersten Halbjahr 2002. Der Umsatz des gesamten SBB-Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 132 Millionen oder 4,5 Prozent auf 3,167 Milliarden Schweizer Franken, teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Dienstag mit. Das Halbjahresergebnis sei wesentlich von Sonderfaktoren und saisonalen Schwankungen beeinflusst gewesen, hieß es. Die Konzernrechnung aufpoliert haben die Gewinne aus dem Verkauf von Anlagen, die 31 Millionen Franken höher lagen als im ersten Halbjahr 2002. Hier fiel vor allem der Verkauf der letzten Tranche der SBB-Beteiligung an der TDC-Schweiz (Sunrise) ins Gewicht. Weiter stellten die SBB mit 72,5 Millionen 19 Millionen Franken weniger für ihre Pensionskasse zurück.

Zum verbesserten Betriebsergebnis trugen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres insbesondere Personen- sowie Güterverkehr positiv bei. Im Personenverkehr steigerten die SBB ihre Erträge erneut - und dies im Vergleich zum Expo-Jahr 2002. Die Zurückhaltung von Schweizerinnen und Schweizer bei Reisen ins Ausland dürfte hier positiv zu Buche schlagen, hieß es von Seiten der SBB. Der Binnen-Freizeitverkehr boome, und Bahnreisen durch die Schweiz entsprächen in diesem Sommer einem eigentlichen Trend. Auch die hohen Umlaufraten bei den General- und Halbtaxabonnementen, die Tariferhöhungen sowie der Regionalverkehr trugen zur Ertragssteigerung bei. Schlechter sah das Geschäft beim Fernverkehr aus, wo ein leichter Rückgang der gefahrenen Personenkilometer verzeichnet wurde. Zudem wurden massiv weniger Personen in die Schweiz transportiert. Zu zusätzlichen Einbußen hätten das neue Preissystem der DB und mehrere Streiks bei den Nachbarbahnen geführt, hieß es.

Im Güterverkehr können die SBB trotz einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und trotz zunehmender Konkurrenz durch DB Cargo/BLS Cargo im ersten Halbjahr 2003 bei den gefahrenen Leistungen ein leichtes Wachstum von 1,6 Prozent ausweisen. Insgesamt wurden 4,903 Milliarden Tonnenkilometer gefahren. Im schweizerischen Binnenverkehr wie beim Transitverkehr resultierte ein leichtes Minus. Der Export brach regelrecht ein, beim Import konnte aber ein leichtes Plus verzeichnet werden. Positiv wirkte sich für SBB Cargo zudem die Dynamik der Liberalisierung im Bahngüterverkehr aus. Zwar gingen - wie erwartet – in der Schweiz einzelne Verkehre an Konkurrenzunternehmen verloren. Diese Verluste konnte SBB Cargo jedoch durch neue Verkehre mit der Tochterunternehmung Swiss Rail Cargo Köln in Deutschland mehr als kompensieren. Die finanziellen Verluste wurden außerdem dank striktem Kostenmanagement praktisch halbiert. Schließlich profitierte das Ergebnis der Infrastruktur von den Preisentwicklungen im Energiebereich.

Die SBB rechnen für das ganze Jahr 2003 mit einem besseren Gesamtergebnis als im Vorjahr, falls keine unvorhergesehenen Ereignisse auftreten. 2002 hatten die SBB wegen des Pensionskassendebakels einen Verlust von zwölf Millionen Franken erlitten. Allerdings seien einige Unsicherheiten vorhanden. Außerordentliche Erträge wie im ersten Halbjahr seien nicht mehr zu erwarten. Aufwendungen für den Start von Swiss Rail Cargo Italy würden die Rechnung belasten. Zudem zahlt die SBB seit Juli einen Sanierungsbeitrag für die Pensionskasse von 1,5 Prozent der Lohnsumme. Die Höhe der Rückstellungen für die Pensionskasse sei auch von der ungewissen Entwicklung an den Aktienmärkten abhängig. Durchschnittlich arbeiteten dieses Jahr 27 286 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die SBB AG und die SBB Cargo AG. Das sind 493 Personen weniger als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs.

Ehemaliger Bundesbahnchef wird 100 Jahre alt

 
Quelle: DB

BERLIN - Der am längsten amtierende Erste Präsident und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bundesbahn, Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E.h. Heinz Maria Oeftering, wird am 31. August 100 Jahre alt. Von 1957 bis 1972 stand er an der Spitze des Unternehmens. Danach war er bis 1977 Präsident des Verwaltungsrates der Deutschen Bundesbahn. Am 1. September um 11 Uhr ehrt die Stadt Frankfurt den Jubilar mit einem Empfang im Frankfurter Römer, bei dem Oberbürgermeisterin Petra Roth und Bahnchef Hartmut Mehdorn dem 100-Jährigen gratulieren werden. Professor Oeftering setzte sich als Chef der Bundesbahn zum Ziel, das Unternehmen nach kaufmännischen Gesichtspunkten zu führen. "Gestalten, nicht verwalten" lautete die Devise in der "Ära Oeftering". Wichtige Meilensteine in Oefterings Amtszeit waren unter anderem die umfassende Elektrifizierung des Streckennetzes, die Einführung des Trans-Europa-Express und später des Inter-City-Systems im Zwei-Stunden-Takt sowie das neue Produkt Autoreisezug. Mit dem Container- und Kombinierten Ladungsverkehr und der Modernisierung des Güterwagenparks stellte Oeftering im Güterverkehr die Weichen für die Zukunft.

Plan zu zweiter Etappe Bahn 2000 soll in zwei Jahren vorliegen

BERN (AP/eig.Bericht) - In zwei Jahren wollen das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) dem Bundesrat das nationale Angebotskonzept für die zweite Etappe der Bahn 2000 vorlegen. Nach einer Entscheidung des zuständigen Lenkungsausschusses vom heutigen Dienstag werden die dazu erforderlichen Planungsarbeiten vom BAV und den SBB weiterhin gemeinsam ausgeführt. Bund und SBB werden laut Mitteilung des BAV die bisherigen Planungsarbeiten überarbeiten und eine neue Arbeitsgruppe einsetzen, die Alternativen prüft. Diese Alternativen sollten insbesondere die veränderte Finanzlage des Bundes, aber auch technische und verkehrspolitische Rahmenbedingungen berücksichtigen, hieß es. Anfangs 2006 soll der Plan für die zweite Etappe der Bahn 2000 ins Parlament gelangen. Es ist ein Investitionsvolumen von 5,9 Milliarden Franken (Stand 1995) vorgesehen. 2020 soll der Betrieb aufgenommen werden.

On Rail-Güterwagen werden mit Telematik-Systemen ausgestattet

FRANKFURT/Main - Gute Nachrichten für Logistik- und Transportdienstleister: Mit den modernen eLogistics-Lösungen der DB Telematik verlieren sie ihre wertvolle Fracht nicht aus den Augen. Dank der übermittelten Echtzeit-Daten zu Status und Position können Unternehmen ihre Güter lückenlos über den gesamten Transportweg verfolgen. Davon profitiert jetzt auch die On Rail Gesellschaft für Vermietung und Verwaltung von Eisenbahnwaggons mbH, für die die Bahntochter Wagen zum Transport von Coils (gerollter Flachstahl) mit autarken Telematik-Systemen ausstattet. Mit On Rail geht die DB Telematik eine erste wichtige Partnerschaft ein. On Rail besitzt einen Fuhrpark mit über 3000 Güterwagen, davon rund 1100 Kesselwagen und rund 1900 Spezialgüterwagen. "Da wir uns auf unser Kerngeschäft – die Vermietung von Güterwagen – konzentrieren wollen, haben wir die DB Telematik als lieferantenunabhängigen Partner an Bord geholt", sagte On-Rail-Geschäftsführer Ulrich Swertz.

Die DB Telematik reagiert mit ihren eLogistics-Lösungen auf den zunehmenden Wettbewerb im europäischen Güterverkehrsmarkt. Damit solle der Schienenverkehr konkurrenzfähiger werden, so dass das Gütervolumen mehr und mehr auf die Schiene verlagert werden könne, erklärte Rolf Endregat, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Telematik. Die Daten dienten den Unternehmen nicht nur zur Ermittlung des aktuellen Transportstatus, sondern auch zur Analyse der Auslastung der Flotte, der möglichen Verkürzung von Umlaufzeiten und der Vermeidung von Leerfahrten. So spare der Transportdienstleister Kosten und könne gleichzeitig seine eigenen Kunden jederzeit über den Stand des jeweiligen Auftrages informieren.

Mehr Komfort durch neue Mehrzweckwagen

NÜRNBERG - Seit Mitte August fahren zwischen Nürnberg über Würzburg nach Frankfurt umgebaute Wagen des Regionalverkehr Franken mit neuen Mehrzweckwagen. Insgesamt werden seit Anfang August elf Reisezugwagen umgebaut. Bis auf zwei werden dabei alle Sitze ausgebaut und durch 18 Klappsitze ersetzt. Zusätzlich wird die Abteilzwischentür entfernt und damit der Zugang zum Mehrzweckabteil erleichtert. Das Mehrzweckabteil ist multifunktional einsetzbar. Es ist Platz für etwa 15 Fahrräder, ebenso für Kinderwagen, Rollstühle oder Gepäck. Fahrradtaschen und kleineres Gepäck lassen sich auch bequem in den Gepäckablagen über den Fenstern verstauen. Zusammen mit den Fahrradabstellplätzen im Steuerwagen hat jeder Zug Kapazitäten für etwa 25 Räder. An der Investition von rund 200 000 Euro beteiligt sich der Freistaat Bayern mit 75 Prozent. Mit den neuen Mehrzweckwagen kann besser auf die regionale und saisonale Nachfrage nach Fahrradstellplätzen in Regionalzügen reagiert werden. Sechs der neu gestalteten Wagen sind mittlerweile im Einsatz. Noch im September soll der letzte der elf Fahrzeuge ausgeliefert werden. Sie kommen auf der Strecke Frankfurt - Würzburg - Nürnberg zum Einsatz, die besonders stark von Radfahrern mit dem Ziel Maintal-Radweg nachgefragt wird. Die Regionalzüge zwischen Nürnberg und Frankfurt verkehren stündlich.

ICE 3 mit Tempo 320 auf Messtour zwischen Wolfsburg und Stendal

BERLIN - Ein mit Messtechnik ausgestatteter ICE 3 wird in dieser Woche auf der Schnellfahrstrecke zwischen Stendal und Wolfsburg erwartet. Grund sind akustische Messungen, die die Messingenieure der DB Systemtechnik auf einem 250 Meter langen Gleisabschnitt bei Gardelegen im Rahmen eines europäischen Lärmschutz-Projekts durchführen. Von Dienstag bis Donnerstag wird der ICE 3 täglich vier Messfahrten bei Geschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern absolvieren. In der vergangenen Woche hatte auf der selben Strecke der europäische Hochgeschwindigkeitszug Thalys mehrere Messfahrten absolviert. Eigens für die Messfahrten wurden auf einem 250 Meter langen Messabschnitt bei Gardelegen in den letzten Wochen nicht nur zwischen Schwelle und Schiene Hartgummi-Zwischenlagen zur Schallreduzierung angebracht, sondern auch die Gleise abgeschliffen, um so die Unebenheiten auf der Schiene zu minimieren, die beim Rad-Schiene-Kontakt für einen Teil des Verkehrslärms verantwortlich sind.

Immer mit dabei sind die Lauscher am Gleis: Mikrofone, die im Abstand von 7,5 Metern beziehungsweise 25 Metern aufgebaut waren und so den Schallpegelverlauf während der Vorbeifahrt für das Akustik-Messteam in der Außenmessstelle exakt aufzeichneten. Ein zweites Messteam hält sich während der Testfahrten an Bord des ICE 3 auf, um vor allem das Laufverhalten der Drehgestelle zu überwachen, da die für die Stecke zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschritten wird. Die Überwachung erfolgt hier durch sogenannte Beschleunigungssensoren, die direkt an den Drehgestellen installiert wurden. Diese Daten werden von der Mess- und Rechentechnik, die sich im Zug befindet, direkt vor Ort ausgewertet.

Das europäische Lärmschutzprojekt "Noemi", in dessen Rahmen die Messfahrten stattfinden, läuft unter der Federführung der Europäischen Vereinigung für die Interoperabilität im Bereich der Bahn (AEIF). Ziel der aktuellen Messfahrten ist zum einen die Festlegung einheitlicher, europäischer Lärmstandards und zum anderen das Schaffen von einheitlichen Rahmenbedingungen für künftige europäische Versuchsstrecken. Dafür werden mit verschiedenen europäischen Zügen eine Reihe von Messungen in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien und Spanien durchgeführt. Der ICE3 wird für Messfahrten auf einem deutschen und einem französischen Schotteroberbautypen mit jeweils unterschiedlicher Spezifikation herangezogen, wobei der Messeinsatz auf der französischen Strecke Lille - Calais bereits abgeschlossen ist.

Papestraße: Baubeginn für Bahnhofsneubau

BERLIN - Mit dem Ausbau der bereits seit März 2003 stillliegenden Gleisanlagen und Stahlbrücken der Ringbahnstrecke über den Gleisen der Nord-Süd-S-Bahn hat am vergangenen Wochenende in Berlin der Neubau des Bahnhofs Papestraße begonnen. Mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro entsteht bis 2006 ein neuer, moderner Bahnhof für den Fern- und Regionalverkehr, der zugleich ein bequemes Umsteigen zwischen den Linien der Ring-S-Bahn und der Nord-Süd-S-Bahn ermöglicht. Er wird künftig nach dem Berliner Hauptbahnhof / Lehrter Bahnhof der zweitgrößte Bahnhof Berlins sein. In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits die Brücken des Ringgütergleises sowie zwei Behelfsbahnsteige für die Ring-S-Bahn errichtet. Damit kann der Neubau des Bahnhofes bei weitgehender Aufrechterhaltung des S-Bahn-Betriebes erfolgen. Für den Neubau des Bahnhofs Papestraße verantwortlich ist die DB ProjektBau GmbH in Berlin. In der Hand dieser Bahn-Tochter liegen Planung und Projektmanagement aller Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur.

Schallschutzwände an der Neubaustrecke Köln - Rhein/Main werden saniert

FRANKFURT/MAIN - Seit gut einem Jahr rollen ICE-Züge mit Fahrgästen an Bord mit 300 km/h über die Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt. Jetzt muss die DB bereits nachbessern. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde bei Prüfungen durch Mitarbeiter der Bahn festgestellt, dass einige Schallschutzwände an der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main den Beanspruchungen durch vorbeifahrende Züge nicht dauerhaft standhalten werden. Bei Geschwindigkeiten von 300 km/h entsteht bei den Zugvorbeifahrten Druck und Sog, der auf die Schallschutzwände an der Strecke einwirkt und diese dynamisch stark beansprucht. Bis zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke, gab es in Deutschland keine Bahnstrecke auf der solche Geschwindigkeiten gefahren wurden und an der Erfahrungen mit den auftretenden Belastungen gesammelt werden konnten.

Um weitere Schäden auszuschließen, ist es nach Angaben der Bahn erforderlich, die Belastung der Wände kurzfristig abzusenken. In einem ersten Schritt sollen die Flächen daher im oberen Bereich reduziert werden, um den einwirkenden Druck und die damit die Materialbelastung zu verringern. Die Arbeiten zur vorübergehenden Flächenreduzierung beginnen in der zweiten Septemberwoche und werden bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Saniert werden 3,3 Kilometer Schallschutzwände in Hessen und 1,5 Kilometer in Rheinland-Pfalz. Insgesamt wurden an der Neubaustrecke auf einer Länge von gut 25 Kilometer Schallschutzwände errichtet. Auch die dann flächenreduzierten Schallschutzwände gewährleisteten weiterhin den vorgeschriebenen Schallschutz, betonte die DB. Dies sei dem Eisenbahnbundesamt gegenüber nachgewiesen worden. Die zugelassenen Grenzwerte würden auch dann nicht überschritten, da weniger Züge auf der Strecke verkehren, als es die Dimensionierung der Schallschutzwände zulassen würde. Im zweiten Schritt der Sanierung soll dann der Schallschutz wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben werden. Welche Methoden hierbei zum Einsatz kommen können, werde derzeit noch überprüft. Abgeschlossen sein soll die gesamte Maßnahme bis Ende 2004.

DB will 466 neue Dieselloks beschaffen

BERLIN - Die DB plant für Anfang kommenden Jahres einen der größten Einzelaufträge ihrer Geschichte. Bahn-Sprecherin Christine Geißler-Schild bestätigte am Freitag einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), wonach der Konzern 466 neue Dieselloks beschaffen wolle. Zu dem in dem Artikel genannten Investitionsvolumen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro wollte die Sprecherin keine genauen Angaben machen, sagte aber: "Diesellokomotiven sind sehr teuer." Der Auftrag soll in 203 Festbestellungen und 263 Optionen auf Nachbestellungen aufgeteilt werden. Die Loks werden mehrheitlich für den Frachttransport benötigt und sollen nach den Vorstellungen der Bahn ab Ende 2005 oder Anfang 2006 geliefert werden. Wie es in dem FAZ-Bericht weiter hieß, kämpften alle großen Bahntechnikhersteller wie Siemens und Vossloh aus Deutschland, Alstom aus Frankreich, Bombardier aus Kanada, General Motors aus den USA sowie Kawasaki aus Japan um den Mitte Juni ausgeschriebenen Großauftrag. Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote läuft Anfang Oktober ab. Die Bahn will nach Angaben der Sprecherin anschließend die Angebote bewerten und im Dezember in Verhandlungen einsteigen. Der Kaufvertrag soll laut "FAZ" Ende des ersten Quartals 2004 abgeschlossen werden. Im Herbst wird die DB AG nach Informationen von "eurailpress" außerdem einen weiteren Großauftrag ausschreiben. Dabei gehe es um die Nachfolgegeneration der IC- und EC-Züge, die Schritt für Schritt ausgetauscht werden sollten. Insgesamt brauche die Bahn rund 1000 neue Waggons, hieß es.

Bahn verzichtet offenbar auf Kauf von kanadischem Logistiker

BERLIN - Die DB hat bei ihren Bemühungen um eine Verstärkung ihres Logistik-Zweiges offenbar einen Rückschlag erlitten. Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" aus Bahnkreisen erfahren haben will, seien die Verhandlungen über die Übernahme des kanadischen Automobil-Logistik-Konzerns TDS, der unter anderem für die Autokonzerne Ford und General Motors arbeitet, gestoppt worden. Nach Reuters-Informationen war die Bahn bereit, bis zu 160 Millionen US-Dollar für den Konzern zu zahlen. Die Verhandlungen seien schon weit fortgeschritten gewesen, dann habe es aber Nachforderungen von TDS gegeben, hieß es in den Kreisen weiter. Auch nach dem Scheitern der Verhandlungen wolle man sich aber grundsätzlich weiter in der Logistik verstärken, hieß es.

Immer mehr "grenzenlose" Güterzüge

MAINZ - Was für den Lkw schon lange gilt, wird auch für die Schiene immer mehr zur Realität. Erste Erfolge im Rahmen ihrer Internationalisierung verzeichnet die Transport- und Logistiksparte der DB: Täglich an die hundert Güterzüge passieren ohne Halt und aufwändige Abfertigungsprozesse die Magistralen ins Ausland. Gleichzeitig wird die Pünktlichkeit und Qualität der Schienentransporte ins Ausland kontinuierlich verbessert. Die internationale Ausrichtung der Bahnen sieht der Vorstandsvorsitzenden der Stinnes AG, Dr. Bernd Malmström als eine wichtige Voraussetzung für Wachstum auf der Schiene an. Zeitaufwändige Stopps mit Lok- und Lokführerwechsel an der Grenze müssten daher beseitigt werden.

Auf der hochfrequentierten Nord-Süd-Achse im europäischen Güterverkehr durch die Alpen konnte die Transportleistung durch Kooperationen wie auch über Beteiligungen an anderen Bahnen erheblich verbessert werden. Auf der Strecke München-Verona über den Brenner-Pass beispielsweise fahren mittlerweile täglich über 60 Züge in harmonisierten Grenzprozessen. Einen wesentlichen Anteil an der zuverlässigen und pünktlichen Abwicklung der Transporte hat dabei die im Dezember 2002 gemeinsam mit der österreichischen (ÖBB) und italienischen Bahn (Trenitalia) gegründete Eisenbahn-Allianz Brenner Rail Cargo (BRC). Dank dieser Allianz sowie aufgrund der veränderten Wettbewerbssituation auf der Schiene, konnte die Pünktlichkeit insbesondere in Süd-Nord Richtung von 45 auf rund 70 Prozent gesteigert werden. Ab Fahrplanwechsel 2004 fahren die Züge im vertakteten Fahrplan; einige davon sind mit neu beschaffenen Mehrsystemloks bereits in durchgehender Traktion geplant.

Grenzenlos wird auch die Achse Mannheim-Alessandria über den Lötschbergpass: Bereits 12 Züge pro Tag fahren ohne Lokwechsel an der deutsch-schweizerischen Grenze, Tendenz steigend. Wichtigster Produktionspartner in der Schweiz ist dabei die BLS Cargo, an der die DB mit 20 Prozent beteiligt ist. Neue Produktionsstrukturen, der Einsatz interoperabler Loks wie die Baureihe 185 und eine durchgängige Planung sichern gleichzeitig eine hohe Produktionsqualität. Insgesamt werden gemeinsam mit der BLS Cargo wöchentlich mehr als 220 Shuttle-Züge durch die Schweiz gefahren. Mit dem wichtigsten Handelspartner Frankreich fährt Deutschland bisher nur 12 Prozent des gemeinsamen Warenhandels auf der Schiene. Eine Zahl, die sowohl von der französischen Staatsbahn SNCF wie auch der Deutschen Bahn zum Anlass genommen wurde, die Transporte auf der Schiene gemeinsam auszubauen. Derzeit fahren in durchgehender Traktion auf der Strecke Mannheim-Woippy beispielsweise täglich 19 Züge, ab Dezember 2003 werden es 60 Züge pro Tag sein. Mitte 2004 werden in diesem Projekt die ersten Lokführer grenzüberschreitend eingesetzt.

Auf einer der wichtigsten Achsen zwischen Ost- und Mitteleuropa, der Elbtalstrecke, hat der Nonstop-Verkehr bereits vor einigen Jahren begonnen. Mit dem Einsatz von Mehrfrequenzloks, die einen durchgehenden Transport ermöglichen, konnten größere Verzögerungen bereits vor Jahren eingedämmt werden. Im Februar 2002 haben die Deutsche Bahn und die Tschechischen Eisenbahnen (CD) eine neue Phase der Kooperation eingeleitet. Ziel ist es, im Zuge der EU-Osterweiterung diese wichtige Magistrale nach Osteuropa noch leistungsfähiger zu machen: Pro Woche fahren schon 12 Züge aus verschiedenen tschechischen Destinationen nonstop zum Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt. Auch die skandinavischen Wirtschaftszentren Stockholm, Göteborg und Malmö werden von der größten europäischen Rangierdrehscheibe Maschen bei Hamburg durchgängig ohne Grenzaufenthalte mit mehrsystemfähigen Elektroloks angefahren. Bis zu 6 Zugpaare pendeln pro Tag mit der Railion EG-Lok von Maschen bis zum schwedischen Rangierbahnhof Malmö, einzelne Züge sogar zur zentralschwedischen Rangierdrehscheibe Hallsberg.

Neben Kooperationen und Beteiligungen ist der Railion-Verbund wichtigstes strategisches Standbein in der Internationalisierung. Mit Railion hat die Deutsche Bahn einen Rail-Carrier geschaffen, der zukünftig unter dem Dach der neuen Stinnes AG, die Chancen der Internationalisierung ergreift und sich dem zunehmenden wachsenden Konkurrenzdruck im Güterverkehrsmarkt stellt. Railion hat das Ziel, die Position als erste europäische Güterbahn konsequent auszubauen. Bereits heute werden im Railion-Verbund 4.500 Kundengleisanschlüsse flächendeckend in den Partnerländern Niederlande, Dänemark und Deutschland bedient. Die Hälfte der gesamten Verkehrsleistung von Railion – rund 39 Milliarden Tonnenkilometer - geht mindestens über eine innereuropäische Grenze. Die Strategie von Railion ist so einfach wie durchdacht: Über Beitritte weiterer Bahnen in den Railion-Verbund, Kooperationen mit ausländischen Bahnen und Beteiligungen will Railion die Grenzen für den Güterverkehr abbauen und für freie Fahrt in Europa sorgen. Zudem ist die Liberalisierung der europäischen Verkehrsmärkte und der damit verbundene Zugang zur ausländischen Schieneninfrastruktur wichtige Voraussetzung einer gezielten Internationalisierung.

Kritik an teurer telefonischer Bahnauskunft

FRANKFURT/Main - Seit Anfang August können Bahnreisende neben der bahneigenen Auskunft 11 8 61 auch unter der Nummer 11 88 0 Fahrplanauskünfte und Informationen zu Zugverbindungen der Deutschen Bahn erhalten. Die DB und die Telegate AG ("Da werden Sie geholfen") unterzeichneten dazu ein Lizenzabkommen. Ein Team der Telegate AG wurde speziell für die neue Aufgabe geschult, als Plattform wird die Onlinereisauskunft der Bahn eingesetzt, mit durchschnittlich rund 20 Millionen Anfragen pro Monat das größte Reiseinformationssystem Europas. Haken an der neuen Rufnummer: Der Fahrplan-Service kostet 1,19 Euro pro Minute, abgerechnet wird im Minutentakt, Warteschleifen muss der Kunde mitzahlen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisierte die hohen Telefongebühren am Freitag als dreist und kundenfeindlich und forderte die Bahn auf, eine preiswertere Servicenummer für Fahrgastbeschwerden einzurichten. Nur auf das Internet, Schalter und Reisebüros zu verweisen, schade nicht nur den Fahrgästen, sondern auch dem Ansehen der Bahn. Bahnexperte Holger Jansen vom Verbraucherzentrale Bundesverband sagte der "Bild am Sonntag": "Allgemeine Auskunftsnummern dürfen nicht mehr kosten als 12 Cent pro Minute, so wie es früher bei der alten Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn war." Zudem würden den Kunden die Kosten verschwiegen. "Die Überraschung kommt dann mit der Telefonrechnung", erklärte Jansen. Ein Bahnsprecher räumte gegenüber der "Bild am Sonntag" ein, dass die Bahn an dem Service verdiene, weil sie sich die an Telegate zur Verfügung gestellten Informationen vergüten lasse.

SBB: 100. Regionalbahnhof im neuen Kleid

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben in Emmenbrücke die Erneuerung des 100. Regionalbahnhofs abgeschlossen. Unter dem Begriff "Facelifting Regionalbahnhöfe" werden seit gut eineinhalb Jahren nach und nach die 620 Regionalbahnhöfe der SBB mit geplanten Gesamtinvestitionen in Höhe von 340 Millionen Schweizer Franken modern gestaltet, gut ausgeleuchtet und mit modernen Informationsmitteln ausgestattet. Die erneuerten Regionalbahnhöfe verfügen über elektronische Bahnsteiganzeigen oder Bildschirme. Sowohl über die Anzeigen wie auch über Lautsprecher werden die Kunden minutengenau über die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge informiert. Zusätzliche Hinweisschilder, Fahrpläne und Ortspläne gehören ebenso zur Grundausstattung wie ein Notfalltelefon. Spezielle Lichttechniken erhöhen auf den neuen Stationen nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern verbessern auch die Orientierung. Transparente Wartehallen mit Windschutz und komfortablen Sitzbänken, hell und freundlich gestaltete Personenunterführungen sowie stilvolle und trotzdem alltagstaugliche Abfallkübel und Aschenbecher sorgen für mehr Komfort und Behaglichkeit. Auch die Bahnhofsumgebung wird in den Umbau einbezogen: Dies bedeutet Entrümpelung von überflüssigen Infrastrukturanlagen, dafür übersichtliche und optimale Umsteigebeziehungen auf andere Verkehrsträger wie Busse oder bessere Parkmöglichkeiten für Autos.

Nach dem "Facelifting" der ersten 100 Regionalbahnhöfe zeigt sich, dass die Serienproduktion der standardisierten Bauteile bis zu 30 Prozent tiefere Stück- preise ermöglicht. Sicherheitsglas reduziert den Vandalismus und vermindert damit die Unterhaltskosten. Die anfänglich kritisierte Lichtstele konnte die SBB zusammen mit der Technischen Universität Berlin zur Freude von Astronomen und Zugvögel so optimieren, dass die Lichtverluste in den Nachthimmel lediglich 6,4 Prozent des produzierten Lichts betragen. Gleichzeitig wurde der Strom- verbrauch des Symbols für die neuen Regionalbahnhöfe halbiert. Wegen Sparvorgaben des Bundes wird sich die weitere Umsetzung des "Facelifting"-Programms allerdings um mindestens sechs Jahre bis 2012 verzögern. Nach momentaner Planung stehen für die Realisierung von weiteren Regionalbahnhöfen in den kommenden Jahren noch zwischen 20 und 25 Mio. Franken pro Jahr zur Verfügung. Bei einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von 450.000 bis 550.000 Franken pro Bahnhof können die SBB damit rund 40 bis 45 Bahnhöfe pro Jahr "faceliften". Künftig wird die SBB nur jene Regionalbahnhöfe erneuern können, die in Abhängigkeit zu andern Bauprojekten stehen oder aus Gründen der Substanzerhaltung ohnehin renoviert werden müssen.

NVAG gibt Kappeln auf

FLENSBURG - Die Nordfriesische Verkehrs AG (NVAG), die Mitte August Insolvenz beantragt hat, hat den Güterverkehr nach Kappeln sowie für einen Kunden in Flensburg-Weiche aus ihrem Angebot gestrichen. Nach Kappeln wurden fast täglich Waggons für das Cremilk-Werk gefahren. Der Insolvenzverwalter, der Flensburger Rechtsanwalt Wolfgang Folger, erklärte, dieser Teil des von der NVAG übernommenen Güterverkehrs sei äußerst unwirtschaftlich; die Entscheidung, ihn aufzugeben, sei im Unternehmen schon vor der Insolvenz gefallen. Da die NVAG den Auftrag für diese Zustellungen von der DB erhalten hatte, fällt er an die DB zurück. Folger weiter: "Daraus kann keinesfalls abgeleitet werden, dass die NVAG auf der Ostseite des Landes oder auf dem Mittelrücken schwächelt." Weiter führen die Güterzüge für die Großkunden - mit Müll der Stadt Flensburg und Schrott.

Verkehrsunfälle 2003: Täglich 16 Tote auf deutschen Straßen

BERLIN - Anlässlich der am gestrigen Donnerstag vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Verkehrsunfallzahlen hat die Allianz pro Schiene, ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen und 34 Wirtschaftsunternehmen zur Förderung des Schienenverkehrs, die Bundesregierung aufgefordert, "das sicherste motorisierte Verkehrsmittel, die Bahn, gezielt zu stärken und das gefährlichste gezielt zu bremsen". 3051 Tote auf deutschen Straßen im 1. Halbjahr 2003 seien "kein Grund zur Entwarnung", betonte der Vorsitzende des Schienenbündnis, Dirk Flege. Auch in 2003 seien jeden Tag 16 Menschen auf deutschen Straßen getötet worden. "Das Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, war im Jahr 2002 in Deutschland 21mal höher als bei einer Bahnfahrt", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. "Bahnfahren ist die sichere Alternative zum Auto." Neben der gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunkenen Zahl der Verkehrstoten dürfe nicht vergessen werden, dass jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt würden. "Dank des medizinischen Fortschritts überleben heute mehr Menschen einen Verkehrsunfall, doch viele leiden bis an ihr Lebensende an Behinderungen", betonte Flege.

Die Allianz pro Schiene verwies auf die enormen Kosten, die Straßenverkehrsunfälle der Allgemeinheit aufbürden und verlangte, die Unfallkosten des Verkehrs den Verursachern anzulasten. Flege: "Angesichts leerer Gesundheitskassen und steigender Krankenkassenbeiträge ist es ein Skandal, dass der Straßenverkehr ausgerechnet über die Krankenkassen subventioniert wird." Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer schlug vor, spezielle Versicherungen für Verkehrsteilnehmer auszuweiten, um die Krankenkassen zu entlasten. Die Allianz pro Schiene berief sich dabei auf den rot-grünen Koalitionsvertrag, in dem es heißt, dass sich die Preise der Mobilität nach den verursachten Kosten richten sollen. "Nur so kommt der systembedingte Sicherheitsvorteil der Schiene zum Tragen, Bahnfahrer würden auch finanziell belohnt", sagte Flege.

DB steigert Umsatz im ersten Halbjahr 2003

BERLIN - Die DB hat trotz ihrer Probleme im Fernverkehr den Verlust im ersten Halbjahr deutlich verringert. Das Betriebliche Ergebnis nach Steuern verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 92 Millionen Euro auf ein Minus von 143 Millionen Euro. Den Rückgang des Fehlbetrags führte Bahnchef Hartmut Mehdorn vor allem auf Sparmaßnahmen zurück. Die Bahn habe auf das schwache konjunkturelle Umfeld und die damit begrenzten Wachstumsmöglichkeiten frühzeitig reagiert und mit Effizienzsteigerungen im operativen Geschäft und Kostensenkungen zur Verbesserung der Ergebnissituation gegengesteuert. Der Konzernumsatz stieg vor allem durch die Einbeziehung des 2002 erworbenen Logistikunternehmens Stinnes (Anteil: 6.091 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 81,9 Prozent auf 13.995 Millionen Euro an (1.Halbjahr 2002: 7.694 Millionen Euro). Doch auch ohne Stinnes ergab sich ein Umsatzplus von 2,3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Das Wachstum sei hierbei in erster Linie auf die positive Entwicklung beim Schienengüterverkehr, der demnächst unter der europäischen Marke Railion geführt werde, sowie in den Unternehmensbereichen Fahrweg und Dienstleistungen zurückzuführen, hieß es. Mehdorn äußerte sich insgesamt zufrieden. Angesichts der schwachen Konjunktur liege die Bahn "gut auf Kurs".

Die größten Sorgen bereitet DB-Chef Mehdorn weiterhin der Personenfernverkehr, wo der Umsatz um 13,1 Prozent auf 1,436 Milliarden Euro zurückging und ein Verlust von 266 Millionen Euro eingefahren wurde. Die Hoffnung ruht nun auf der seit 1. August wieder eingeführten Bahncard mit einer Ermäßigung von 50 Prozent. Seit dem 1. August wurden davon bereits 200 000 Exemplare verkauft. Verlässliche Angaben zur Entwicklung der Fahrgastzahlen gibt es noch nicht. Als Gründe wurden im Geschäftsbericht neben der schwachen Konjunktur, der Fahrplanumstellung, des harten Winters, technischer Probleme bei neuen Zügen und der Konkurrenz durch die Billigflieger auch die "eingeschränkte Kundenakzeptanz" für das Preissystem genannt. Zugleich verwies die Bahn auf den Regionalverkehr, wo die DB Regio den Umsatz auf mehr als vier Milliarden Euro steigern konnte.

Die gesamte Verkehrsleistung im Personenverkehr ging um 1,2 Prozent auf 33,9 Milliarden Personenkilometer zurück. Die Schwäche im Fernverkehr sei durch "die erfreuliche Entwicklung im Regionalverkehr weitgehend ausgeglichen" worden, hieß es. Im Bereich bis 200 Kilometer hatte die Bahn gezielt Verkehr vom Fern- in den Nahverkehr verlagert. Zwischen 200 und 500 Kilometer habe die Bahn sogar leicht zugelegt. Über 500 Kilometer kam es dagegen zu Rückgängen - vor allem auch auf Strecken in direkter Konkurrenz zu Billigfliegern, die im Gegensatz zur Bahn keine Mineralöl- und Ökosteuer zahlen. Insgesamt bedeute das einen Zuwachs der Verkehrsanteile im Markt, da das Verkehrsaufkommen insgesamt konjunkturbedingt um zwei bis drei Prozent abgenommen habe. "Dass wir trotz allem im Personenverkehr eine bessere Entwicklung als der Gesamtmarkt erzielt haben, zeigt, dass wir mit unseren Programmen und verbesserten Angeboten konkurrenzfähig sind", sagte Mehdorn.

Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr blieb mit 38,9 Milliarden Tonnenkilometern im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 nahezu unverändert. Der Umsatz dieser Sparte lag mit 1,94 Milliarden Euro um nahezu sechs Prozent im Plus. Auch in den Bereichen Personenbahnhöfe, Dienstleistungen und Fahrweg gab es Zuwächse. Die Brutto-Investitionen der Bahn gingen dagegen auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Insgesamt beschäftigt der Konzern derzeit 249.912 Mitarbeiter, das sind 778 weniger als zum Jahresende 2002. Wie es in der Bilanz hieß, seien die Verluste im Jahr 2003 und in den beiden Vorjahren bewusst eingeplant gewesen, um im Rahmen der Strategie "Offensive Bahn" ein intensives, beschleunigtes Modernisierungs- und Investitionsprogramm durchführen zu können. Auf dem Weg zu wieder positiven Betrieblichen Ergebnissen nach Zinsen im Geschäftsjahr 2004 strebt der DB-Konzern dabei bereits für das laufende Geschäftsjahr eine deutliche Verbesserung der Ergebnisrelationen an. Im Gesamtjahr will die Bahn ihren Verlust auf rund 220 Millionen Euro reduzieren und beim Umsatz leicht zulegen. Die Entwicklung des Unternehmens hänge nun wesentlich von der konjunkturellen Stabilisierung und Erholung im zweiten Halbjahr ab, betonte Mehdorn.

Millionenkosten für Siemens wegen defekter ICE-Klimaanlagen?

BERLIN - Der Ersatz von Klimaanlagen in ICE-3-Zügen der DB kostet Siemens nach einem Bericht des "Pfälzischen Merkurs" Millionen. Während der vergangenen Hitze-Wochen waren in zahlreichen Zügen die Klimaanlagen ausgefallen. Bis zu vier Fernzüge täglich waren von den Ausfällen betroffen, berichtete der Frankfurter DB-Pressesprecher Hartmut Lange. Temperaturen von weit über 40 Grad waren keine Seltenheit. Nach den Worten von Siemens-Sprecher Bernd Edelmann liegt der Fehler an Einzelteilen, die der Dauerbelastung der vergangenen Tage nicht gewachsen gewesen seien. "Wir haben mit unseren Lieferanten gesprochen, die uns die neuen Komponenten beschaffen." Nach Darstellung der DB sollen bis zum Herbst in die ICE-3-Züge leistungsstärkere Klimaanlagen eingebaut werden. Die Kosten trage Siemens, weil es sich um einen Produktionsfehler handele, hieß es unter Berufung auf Bahnsprecher Helmut Lange.

Siemens erhält zwei Bahnaufträge

ERLANGEN - Siemens hat mit dem nordenglischen Eisenkonsortium aus FirstGroup und Keolis einen 360 Millionen-Euro-Vertrag über die Systemausstattung von Triebzügen abgeschlossen. Der Auftrag umfasst den Angaben zufolge unter anderem 56 Diesel-Triebzüge im Wert von 360 Millionen Euro sowie diverse Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Die neuen dreiteiligen Züge vom Typ Desiro, die mit Klimaanlage, neuen Passagierinfo-Systemen, Videokameras zur Sicherheitsüberwachung und behindertengerechten Sitz- und Toilettenbereichen ausgestattet sein werden, sollen 2006 den Betrieb aufnehmen und mit einer Reisegeschwindigkeit von 160 km/h unter anderem zwischen Liverpool, Manchester, Leeds und Newcastle verkehren. Siemens TS wurde zusätzlich für die Instandhaltung, Betankung und Reinigung der Züge für Depots in den Städten Manchester und York beauftragt.

Darüber hinaus erhielt der deutsche Konzern auch einen 60 Millionen- Euro-Auftrag von der Norwegian National Rail Administration für den Bau eines landesweiten GSM-Railway-Mobilfunknetztes (GSM-R), bei dem insgesamt 700 Züge, 3.800 Kilometer Schienenstrecke und 650 Tunnel vernetzt werden sollen. Für den Aufbau des Netzes ist Siemens mobile verantwortlich, das auch Großkunden wie Großbritannien und Italien betreut, berichtete das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus hat sich der deutsche Konzern verpflichtet, alle Service- und Verwaltungsplattformen sowie die Elemente für die Datenübertragung von der Basisstation zum Controller oder zu Mobiltelefonen von Lokführern zu verwalten. Im August 2003 ist der Beginn des Netzaufbaus geplant, das per April 2006 einsatzbereit sein soll.

Monopol bei Bahnstrom soll fallen

Berlin (dpa/Reuters/eig. Bericht) - Die DB wird aller Voraussicht nach ein weiteres Monopol verlieren. Auf Drängen des Bundeskartellamtes will das Unternehmen sein Stromnetz auch für andere Anbieter öffnen. Bislang müssen auch alle privaten Bahnunternehmen bei der Bahn-Tochter DB Energie GmbH den Strom beziehen. Die Bahn-Tochter soll nun bis Ende September ein Konzept vorlegen, wie Strom von Dritt-Anbietern in das Netz eingespeist werden kann. Derzeit werde "gemeinsam mit der Bahn" die Öffnung des Wettbewerbs geprüft, sagte eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde in Bonn. Eine förmliche Untersuchung sei aber noch nicht eingeleitet, es handele sich lediglich um informelle Gespräche, betonte die Sprecherin. Die Prüfung geht auf Klagen von mehreren privaten Güterbahnen zurück, die schon seit längerem über zu hohe Strompreise klagen. Dazu gehört beispielsweise das aus der BASF hervorgegangene Unternehmen rail4chem, das auf Chemie-Transporte spezialisiert ist. Die Privatbahnen verweisen darauf, dass die DB Energie mit Mengenrabatten arbeite, von denen nur andere Bahn-Töchter profitieren könnten. Sie hoffen, dass mit der Öffnung des Wettbewerbs für weitere Anbieter die Preise sinken. Die Stromkosten machen nach ihren Angaben 15 bis 20 Prozent der operativen Kosten aus.

Als möglichen Termin für die Öffnung des Wettbewerbs nannte der Geschäftsführer der DB Energie, Andreas Meyer, Anfang 2004. Meyer wies gleichzeitig die Vorwürfe der Privatbahnen zurück. "Wir haben ein absolut diskriminierungsfreies Preissystem", sagte Meyer. Mit Strom-, Gas- und Wärmelieferungen macht die DB Energie im Jahr einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Den genauen Umsatzanteil des Bahnstroms wollte Meyer nicht nennen. Der Geschäftsführer ließ auch offen, wie viel Strom an konzernfremde Bahnunternehmen geliefert wird. Um den genauen Stromverbrauch zu messen, setze die Bahn jetzt Messgeräte auf den einzelnen Loks ein. Derzeit seien etwa die Hälfte der Loks damit ausgerüstet. Privatbahnen könnten diese Geräte dann entweder selbst erwerben oder bei der Bahn AG mieten, sagte Meyer. Vor einer Liberalisierung sind außerdem auch noch technische Probleme zu überwinden. Beispielsweise hat der Bahnstrom für die Elektroloks eine Frequenz von 16,7 Hertz, der übliche Industriestrom dagegen 50 Hertz. Die Kapazitäten der Bahn zur Umwandlung sind aber begrenzt. Die Konditionen für die Kunden müssten außerdem noch festgelegt werden. In der Branche ist zudem umstritten, ob sich die technisch mögliche Umformung rechnet.

DB verzichtet auf weitere rechtliche Schritte bei Vergabe der Marschbahn

HAMBURG - Die DB verzichtet auf weitere rechtliche Schritte im Rahmen des Nachprüfungsverfahrens bei der Ausschreibung der Marschbahn von Hamburg nach Westerland/Sylt und akzeptiert damit die vor rund 14 Tagen getroffene Entscheidung der Vergabe-Kammer Schleswig-Holsteins zugunsten der Nordostseebahn (NOB). "Nach genauer Prüfung der Vergabeentscheidung und der damit verbundenen Abwägung der Chancen und Risiken für unser Unternehmen haben wir uns entschlossen, keine weiteren juristischen Schritte einzuleiten", sagte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Schleswig-Holstein und die Hansestadt Hamburg. Die Entscheidung auf die Einlegung weiterer Rechtsmittel zu verzichten, ändere laut Latsch aber nichts an der grundsätzlichen Auffassung der Bahn, dass die getroffene Vergabeentscheidung wirtschaftlich und technisch mit erheblichen Risiken verbunden sei und das Unternehmen, das den Zuschlag erhalten habe, nicht die von der Vergabestelle geforderten Mindestkriterien in seinem Angebot eingehalten habe. Der Verlust der Nahverkehrsleistungen zwischen Hamburg und Westerland treffe die Bahn hart, sagte Latsch. Rund 300 Arbeitsplätze stünden damit bei der Regionalbahn Schleswig-Holstein zur Disposition.

Vierachsenprojekt zwischen Deutschland und Russland

BERLIN - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat sich am heutigen Mittwoch in Warschau mit dem Vorstandsvorsitzenden der Russischen Eisenbahnen (RZD), der Polnischen Staatsbahn (PKP S.A.) und der Belorussischen Staatsbahn (BC) getroffen. Vereinbart wurden sowohl im Güterverkehr und im Personenverkehr Maßnahmen zur Belebung der Verkehre über den Paneuropäischen Korridor II im Rahmen eines Vierachsenprojektes. Das Projekt ist für die beteiligten Bahnen von entscheidender Tragweite für die weitere Gestaltung der Verkehre zwischen Deutschland und Russland - auch bezogen auf den Güteraustausch in andere GUS-Staaten - und weiter in den asiatischen Raum. Die von den Vorstandsvorsitzenden der Bahnen beschlossenen Maßnahmenpakete sollen zu einer wesentlichen Leistungs-, Qualitäts- und Zeitverbesserung der Schienengüter- und -personenverkehre zwischen Deutschland und Russland beitragen. Die DB zeigte sich überzeugt, damit eine deutliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene und die Erhöhung des Marktanteils auf dem Paneuropäischen Korridor II zu erreichen. Auch für die deutsche Bahnindustrie könne die verstärkte Kooperation der Eisenbahnen von unternehmerischem Nutzen sein, hieß es.

Thalys auf Messtour auf der Schnellfahrstrecke Berlin - Wolfsburg

WOLFSBURG - Der europäische Hochgeschwindigkeitszug Thalys, der normalerweise zwischen den Metropolen Paris, Brüssel und Köln verkehrt, ist am Dienstag und Mittwoch mit Tempo 250 auf der Schnellfahrstrecke Berlin - Wolfsburg unterwegs. Grund für den ungewöhnlichen Besuch sind akustische Messungen, die die Messingenieure der DB Systemtechnik auf einem 250 Meter langen Gleisabschnitt bei Gardelegen im Rahmen des europäischen Lärmschutz-Projekts "Noemi" durchführen, das unter der Federführung der Europäischen Vereinigung für die Interoperabilität im Bereich der Bahn (AEIF) läuft. Ziel der aktuellen Messfahrten ist zum einen die Festlegung einheitlicher europäischer Lärmstandards und zum anderen das Schaffen von einheitlichen Rahmenbedingungen für künftige europäische Zulassungs- und Messfahrten. Dafür werden mit verschiedenen Zügen eine Reihe von Messungen in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien und Spanien durchgeführt, da diese Länder jeweils über eine spezifische Oberbauinfrastruktur verfügen. Eigens für die Messfahrten wurden auf dem 250 Meter langen Messabschnitt bei Gardelegen in den letzten Wochen zwischen Schwelle und Schiene Hartgummi-Zwischenlagen zur Schallreduzierung angebracht. Außerdem wurden die Gleise abgeschliffen, um so die Unebenheiten auf der Schiene zu minimieren, die beim Rad-Schiene-Kontakt für einen Teil des Verkehrslärms verantwortlich sind.

Insgesamt sechs Messfahrten wird der Thalys am Dienstag und Mittwoch absolvieren. Immer mit dabei - die Lauscher am Gleis: Mikrofone, die im Abstand von 7,5 Metern beziehungsweise 25 Metern aufgebaut waren und so den Schallpegelverlauf während der Vorbeifahrt für das Akustik-Messteam in der Außenmessstelle exakt aufzeichneten. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch musste sich der Thalys in Berlin verschiedenen Messungen unterziehen, bevor er zum zweiten Teil der Testfahrten aufbrechen konnte. Ein zweites Messteam hielt sich während der Testfahrten an Bord des Thalys auf, um vor allem das Laufverhalten der Drehgestelle zu überwachen, da die für den Thalys wie auch die für die Stecke zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschritten werden musste. Die Überwachung erfolgte hier durch so genannte Beschleunigungssensoren, die direkt an den Drehgestellen installiert wurden. Diese Daten werden von der Mess- und Rechentechnik, die sich im Zug befindet, direkt vor Ort ausgewertet. Für nächste Woche wird für vergleichbare Messungen ein mit Messtechnik ausgestatteter ICE3 erwartet, der die Strecke Stendal-Wolfsburg mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern befahren wird.

Weiterhin Ansturm auf BahnCard 50

BERLIN - Der Ansturm auf die wiedereingeführte BahnCard 50 dauert an. Innerhalb von 14 Tagen wurden bundesweit rund 210.000 BahnCards verkauft. Im Durchschnitt sind das 15.000 Karten pro Tag. Die wiederbelebte BahnCard 50 hat daran einen Anteil von gut 75 Prozent. Sie wurde bundesweit in den ersten 14 Tagen etwa 160.000 Mal verkauft. Fast 49.000 Kunden erwarben eine BahnCard 25. Für die neue BahnCard 100 haben sich etwa 900 Kunden entschieden. Vor Einführung der neuen Preisangebote verkaufte die Bahn täglich durchschnittlich 7.000 Karten pro Tag. "Die Verkaufszahlen zeigen, dass unsere Kunden mit den Preisangeboten der Bahn zufrieden sind. Wir haben uns am 1. August richtig entschieden", so Jürgen Büchy, Vertriebschef im Personenverkehr der Deutschen Bahn. Bahnsprecher Achim Stauß bekräftigte das Ziel, bis Jahresende wieder drei Millionen BahnCard-Kunden zu haben.

Unterdessen stößt die im Dezember eingeführte automatische Verlängerung der BahnCard auf Kritik. Früher erinnerte die Bahn die Kunden an das Auslaufen der BahnCard, eine neue Karte musste dann extra bestellt werden. Damit hatten die Kunden unter anderem die Möglichkeit, den Kauf einer neuen Karte hinauszuzögern, wenn sie zunächst keine Bahnreisen planten. Die neue BahnCard verlängert sich dagegen automatisch, Kündigungen müssen schriftlich bis spätestens sechs Wochen vor Ablauf der Geltungszeit eingereicht werden. Ein Erinnerungsschreiben ist nach Angaben eines Bahn-Sprechers nicht geplant. Wer den Termin vergisst, muss zahlen. Die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun Kopp, warf der Bahn deswegen Bauernfängerei vor. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Vorbehalte. Gemäß der Regelung bekommt ein Kunde automatisch die neue BahnCard für ein weiteres Jahr, wenn er nicht sechs Wochen vorher kündigt.

Künftig jede Stunde ein ICE zwischen Dresden und Frankfurt

LEIPZIG (dpa) - Die Bahn wird die Zahl der ICE-Verbindungen zwischen Dresden und Frankfurt/Main zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember verdoppeln. Künftig soll jede Stunde ein ICE auf der Strecke fahren. Derzeit gibt es nur einen Zwei-Stunden-Takt. Das teilte die Bahn in Leipzig mit. Bei drei ICE-Zügen müssten die Reisenden allerdings in Eisenach umsteigen. Grund für den Ausbau des Angebots sei die große Nachfrage.

ÖBB: Das neue BahnBuch ist da

WIEN - In völlig neuer Aufmachung präsentieren sich nun die Leistungen des ÖBB Personenverkehrs in schriftlicher Form. Sämtliche Angebote und Services wurden im so genannten "BahnBuch", das ab sofort an allen Bahnhöfen erhältlich ist, zusammengefasst. Auf insgesamt 224 Seiten findet sich alles von A bis Z - vom Autoreisezug bis zum Zugtelefon. "Unsere Kunden sollen es möglichst einfach haben, das für sie optimale Angebot zu finden", erklärt Ferdinand Schmidt, Vorstandsdirektor für den Personenverkehr. Deshalb wurde das BahnBuch auf die unterschiedlichen Zielgruppen zugeschnitten. Businessreisenden ist ebenso ein Kapitel gewidmet, wie Familien, Jugendlichen, Senioren, Behinderten, Pendlern und Gruppenreisenden. Innerhalb dieser Segmente werden die jeweils passenden ÖBB-Leistungen detailliert vorgestellt. Ebenso findet sich die Rubrik "News" im BahnBuch, in der die jüngsten Neuerungen im Bahnangebot genauer vorgestellt werden. "Mit dem BahnBuch wollen wir die Informationsqualität erhöhen und uns als Dienstleister, der entlang der gesamten Mobilitätskette tätig ist, präsentieren," erklärt Ferdinand Schmidt. Die erste Auflage des BahnBuches liegt bei 180.000 Stück und ist gratis an den Bahnhöfen erhältlich. Eine pdf-Version zum selbst ausdrucken finden Sie hier.

ÖBB begrüßen Postbus-Entscheidung des Kartellgerichts

WIEN - Der Weg für die Übertragung des Postbus an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist frei. Das Kartellgericht entschied jetzt, dass es durch die Übertragung zu keiner marktbeherrschenden Stellung im österreichischen Nahverkehr komme. Die ÖBB begrüßten das Urteil und sprachen von einem wichtigen Schritt für die österreichische Verkehrspolitik. Man gehe davon aus, dass der Zusammenschluss der beiden Unternehmen, der nun auch vom Kartellgericht geprüft und für sinnvoll, richtig und zulässig erachtet wurde, durch keinen Einspruch mehr gefährdet werde, hieß es in einer ÖBB-Pressemitteilung. Ein Einspruch könne nur mehr durch eine Behörde der Republik Österreich eingebracht werden, und würde nach Ansicht der ÖBB zu einer Verzögerung und damit zu einer nachteiligen Entwicklung für den österreichischen Nahverkehr führen.

Diesel-ICE rollen wieder

BERLIN (dpa/ eig. Bericht) - Die Ende Juli vom Eisenbahnbundesamt (EBA) stillgelegten ICE-Neigezüge mit Dieselantrieb (ICE TD) dürfen seit Freitag wieder fahren. Zunächst werde aber täglich nur wieder ein Zugpaar zwischen München und Zürich mit dem ICE TD gefahren, sagte eine Bahnsprecherin. Erst im Herbst sollen die Züge ihren Worten zufolge auch auf die Franken-Sachsenmagistrale Nürnberg-Chemnitz zurückkehren. Vorher müssten an den Fahrzeugen noch die Achswellen ausgetauscht werden. Das EBA hatte die Züge vorübergehend stillgelegt, nachdem ein Fachgutachten entsprechende Mängel festgestellt hatte.

24 Verletzte bei S-Bahn-Unfall bei München

MÜNCHEN (AP/eig. Bericht) - Bei einem S-Bahn-Unfall nördlich von München sind am Wochenende 24 Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Ein Zug der Linie S1 war am Samstag früh kurz hinter dem Bahnhof Neufahrn bei dichtem Nebel mit Sichtweiten von nur 30 Metern praktisch ungebremst auf eine stehende S-Bahn aufgefahren. Kurz zuvor war der Zug in dem Bahnhof fahrplanmäßig in zwei Teile getrennt worden: Der vordere Zugteil sollte nach Freising fahren, der hintere zum Flughafen. Aus ungeklärter Ursache sei aber die Weiche am Bahnhofsende falsch gestellt gewesen, so dass der vordere Teilzug in Richtung Flughafen geleitet worden sei, hieß es. Der Fahrer habe dies sofort bemerkt und gehalten. Er habe aber nicht verhindern können, dass der folgende Teilzug in das Heck aufgefahren sei. Insgesamt befanden sich rund 100 Menschen in beiden Zügen. Alle Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Bis zum Sonntag waren nur die zwei schwerer Verletzten noch nicht entlassen, darunter der zweite Lokführer. Die meisten von ihnen hätten Prellungen, Schürfwunden oder einen Schock erlitten. An dem Zug entstand laut BGS ein Schaden von etwa 1,6 Millionen Euro. Die Strecke musste bis Samstagabend 21.40 Uhr gesperrt werden. Den Angaben zufolge sollte das Eisenbahnbundesamt in die Ermittlungen eingeschaltet werden. Unklar war, ob möglicherweise auch ein Signal falsch gestellt war.

Bis Jahresende auf allen wichtigen Strecken Flutschäden beseitigt

DRESDEN - Rund anderthalb Jahre nach der verheerenden Jahrhundertflut sollen alle Hauptstrecken der Bahn in den ostdeutschen Überschwemmungsgebieten zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember wieder den Betrieb aufnehmen. Das kündigte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag im sächsischen Tharandt an, genau ein Jahr und zwei Tage, nachdem die Flutkatastrophe auch an dem 17 Kilometer langen Abschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Tharandt und Dresden einen Totalschaden hinterlassen hatte. Mehdorn sagte, dass Anfang September am wieder errichteten modernen Bahnhof Tharandt die Regionalzüge der Bahn aus Richtung Chemnitz halten werden. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember geht die gesamte Strecke bis Dresden in Betrieb. Rund 40 Millionen Euro werden bis dahin in Maßnahmen zur Beseitigung der Schäden investiert sein; weitere 150 Millionen Euro kostet der vorgezogene Ausbau der Strecke für eine künftige Fahrgeschwindigkeit von 160 km/h (mit Neigetechnik) bzw. 120 km/h (lokbespannte Züge), der bis 2005/06 dauern wird.

Bereits Ende August, und damit knapp acht Wochen früher als geplant, wird auf der Strecke Leipzig - Dresden im Abschnitt Röderau das zweite Gleis über die neuen Brücken in der Elbaue den Verkehr aufnehmen und für eine Entlastung des Verkehrs auf der wichtigsten sächsischen Relation sorgen. Ein drittes Gleis ist hier geplant. Im Regionalnetz Ostsachsen können bis Dezember wieder die Züge der Müglitztalbahn bis Altenberg auf dem Osterzgebirgskamm rollen. Bereits Ende Juni war hier die reparierte Teilstrecke Heidenau - Glashütte eröffnet worden. Für den Wiederaufbau, der auch 2004 weitergeführt wird, sind insgesamt rund 50 Millionen Euro nötig. Einen durchgehenden Bahnverkehr kann die DB ihren Kunden ebenfalls zum bevorstehenden Fahrplanwechsel auf der Regionalstrecke Meißen - Döbeln bieten. Auch der Wiederaufbau der Bahnhöfe kommt voran. Im Dresdner Hauptbahnhof beispielsweise, durch den die Wassermassen strudelten und einen Schaden von rund 42 Millionen Euro anrichteten, wird derzeit der Wiederaufbau der technischen Infrastruktur vorbereitet. Die Vorhaben umfassen unter anderem eine neue Heizung und neue Anlagen zur Strom- und Wasserversorgung. Im Jahr 2004 soll nach weiteren Umbauarbeiten auch das derzeit in Containern untergebrachte ReiseZentrum in moderne Räume umziehen und den Reisenden und Bahn-Mitarbeitern wieder mehr Komfort bieten.

Die Bahn ist nach eigenen Angaben mit einem Gesamtschaden an Anlagen, Immobilien und Fahrzeugen von 1,025 Milliarden Euro das am stärksten vom Hochwasser betroffene Unternehmen. Zeitweilig waren 15 Strecken gesperrt, darunter auch die Verbindung von Dresden nach Prag. Bund und Europäische Union sagten rund 680 Millionen Euro für die Schadensbeseitigung zu. 60 Millionen Euro wurden bereits abgerufen; bis Ende 2003 geht die Bahn von einem Mittelabfluss in Höhe von rund 210 Millionen Euro aus. Da bereits heute absehbar ist, dass die Baumaßnahmen infolge umfangreicher Planungen und für einen verbesserten Hochwasserschutz über das Jahr 2004 hinaus weiter gehen, müssen die bestehenden Finanzierungsvereinbarungen angepasst bzw. verlängert werden. Mit Kosten von 250 Millionen Euro bzw. 190 Millionen Euro stehen so voraussichtlich ab 2005 große Projekte wie die Generalsanierung und der Ausbau der Streckenabschnitte Pirna - Schöna (33 km) und der Elbe-Mulde-Querung zwischen Dessau und Roßlau in Sachsen-Anhalt an. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden fließen auch Erkenntnisse für einen verbesserten Hochwasserschutz in die Maßnahmen ein.

Zwei Privatbahnen stellen Insolvenzantrag

KIEL - In Schleswig-Holstein haben mit der NVAG und der FLEX AG zwei private Eisenbahngesellschaften kurz hintereinander Insolvenzantrag bei den zuständigen Amtsgerichten in Niebüll bzw. Flensburg gestellt. Als zuständiger Insolvenzverwalter wurde in beiden Fällen der Flensburger Rechtsanwalt Wolfgang Folger bestellt.

Die traditionsreiche NVAG (Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG) betreibt auf ihrer Stammstrecke zwischen Niebüll und Dagebüll Personenzüge als Zubringerdienst für die nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum. Übernommen haben dürfte sich das Unternehmen mit der Übernahme von 18 Güterverkehrsstellen im Raum Schleswig-Holstein und Süddänemark im Januar 2002, die die DB einstellen wollte. Seitdem befördert die NVAG Eisenbahngüterzüge zur Anbindung zahlreicher Wirtschaftsstandorte zwischen Nord- und Ostsee, darunter auch auf die Nordseeinsel Sylt. Für den Güterverkehr waren einige teure Neuanschaffungen wie drei moderne Lokomotiven mit Funkfernsteuerung der Baureihe 203 oder Fahrzeuge für den Wechselbrückenumschlag erforderlich. Wie die NVAG in einer Pressemitteilung betonte, bedeute die Einleitung des Insolvenzverfahrens nicht, dass der Betrieb geschlossen werde. Ziel sei es, ein Sanierungskonzept zu entwickeln, das die Zukunft des Unternehmens sichert und die Arbeitsplätze erhält. Zunächst müsse aber sichergestellt werden, dass es zu keinen Ausfällen im Personen- und Güterverkehr komme.

"Die NVAG-Züge bzw. Busse werden weiterfahren wie bisher", so Insolvenzverwalter Folger. "Das heißt auch, die bereits gelösten Fahrscheine behalten ihre Gültigkeit und die Fahrgäste können auch weiterhin in gewohnter Weise Ihren Fahrschein kaufen und den gewohnten Zug oder Bus benutzen." Auch die Geschäftspartner, Zulieferer oder Subunternehmer der NVAG können laut Rechtsanwalt Folger davon ausgehen, dass es zu keinen Beeinträchtigungen kommt. Bestehende Verträge und Vereinbarungen, die den Fahrverkehr sichern, werden von Seiten der NVAG eingehalten. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass auch von Seiten der Subunternehmer und Kooperationspartner die bestehenden Verträge fortgesetzt werden, so dass auch für die Güterversorgung keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind. D.h., ob Mineralöl oder Lebensmittel, auch die Insel Sylt wird weiter versorgt werden. Rechtsanwalt Folger: "Ich wünsche mir, dass Fahrgäste und Kooperationspartner in dieser schwierigen Situation der NVAG die Treue halten."

Hintergrund für den Insolvenzantrag des noch jungen Unternehmens FLEX AG, das erst im vergangenen Dezember auf der Strecke Hamburg-Flensburg-Padborg in den Schienenverkehr einstiegen war, sei die ungeklärte Erlössituation, nach der erkennbare Risiken zur Zeit nicht seriös abzuschätzen seien, sagte Vorstand Holger Michelmann. Die fehlende Transparenz sei begründet durch das sehr langsame Verfahren der Einnahmeaufteilung unter den beteiligten Verkehrsunternehmen, das nun zu einem Liquiditätsengpass geführt habe. Michelmann erklärte, die frühe Anzeige einer möglicherweise bevorstehenden Insolvenz habe zum Ziel, weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden, um so einen Weiterbetrieb und den Erhalt möglichst aller 66 Arbeitsplätze zu ermöglichen. Mit einem deutlich günstigeren Angebot hatte die FLEX AG im vergangenen Sommer die DB ausgestochen, die sich nach der Einstellungen des InterRegio-Verkehrs ebenfalls um den vom Land Schleswig-Holstein ausgeschriebenen Ersatzverkehr bemüht hatte.

Eine mit dem Land vereinbarte, aber noch nicht abgeschlossene Fahrgastbefragung soll die Basis für die zukünftige Einnahmeabschätzung bilden. Erste vorläufige Auswertungen deuteten jedoch schon jetzt darauf hin, dass der mit dem Land Schleswig-Holstein vertraglich vereinbarte Verkehr zu den im Vertrag festgeschriebenen Bedingungen nicht zu realisieren sei. "Unsere fortlaufenden Gespräche mit der zuständigen Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein in Kiel machen mir aber Mut, dass die FLEX Verkehrs-AG ihren Betrieb wird weiterführen können", sagte FLEX-Vorstand Michelmann. "Darüber hinaus werden weiterhin Gespräche mit potenziellen Investoren geführt, die dazu führen sollen, die Kapitalausstattung für die langen Prozesse der Einnahmeaufteilung zu verbessern. Niemand muss in diesem Stadium um seinen Arbeitsplatz oder um sein Gehalt fürchten." Auch der Pendlerverkehr im Einzugsbereich Hamburg werde von diesem Vorgang in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen. Die FLEX AG sehe im Insolvenzverfahren eine Chance, den Betrieb der Strecke Padborg (DK)- Flensburg- Hamburg langfristig auf eine gesunde Basis zu stellen, hieß es.

Teilstrecke der LausitzBahn wird ausgebaut und elektrifiziert

COTTBUS - Erstmals seit der Bahnreform wird eine Strecke des Bundesschienennetzes grundlegend ausgebaut und elektrifiziert, auf der keine planmäßigen Personenzüge der DB mehr verkehren. Wie das Bundesverkehrsministerium in einem Schreiben an das private Verkehrsunternehmen Connex bestätigte, wird im Bundesverkehrswegeplan 2003 der Ausbau der Strecke Berlin-Cottbus-Görlitz für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h einschließlich Elektrifizierung als "vordringlich" eingestuft und erhält damit die höchstmögliche Priorität. Auf dem Abschnitt Spremberg–Görlitz verkehren seit Mitte Dezember 2002 nur noch die Züge der Connex-Tochtergesellschaft LausitzBahn. Ein Zugpaar verkehrt dabei an den Hauptverkehrstagen zum Wochenende als InterConnex-Fernzug von Zittau über Görlitz, Cottbus und Berlin nach Stralsund und Binz.

Der Ausbau der Strecke Cottbus-Görlitz ist die Voraussetzung dafür, dass die Oberlausitz, Niederschlesien sowie die Urlaubsgebiete im böhmischen und schlesischen Riesengebirge eine schnellere Anbindung an den Ballungsraum Berlin erhalten. Vor dem zweiten Weltkrieg gehörten diese Regionen zu den bevorzugten Ausflugs- und Urlaubszielen der Berliner. Die Kombination von privaten Bahnanbietern und gezielten staatlichen Infrastrukturinvestitionen verspricht hier in besonderem Maße volkswirtschaftlichen Nutzen: Die LausitzBahn hat bereits bewiesen, dass sie mit einem attraktiven Angebot wieder mehr Menschen auf die Schiene bringen kann. Zusammen mit konkurrenzfähigen Fahrzeiten in das von Autobahnen praktisch nicht erschlossene Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechische Republik könnte der Bahnverkehr dem Tourismus in dieser Region auf umweltfreundliche Weise neue Impulse verleihen.

ÖBB: Eröffnung des modernsten Eisenbahntunnels Österreichs

WIEN - Nach einer Bauzeit von weniger als vier Jahren wurde jetzt in Österreich mit dem 1075 Meter langen Unterwaldertunnel ein wichtiger Lückenschluss entlang der 63 km langen Schoberpass Strecke eröffnet. Beim Bau wurde das zur Zeit modernste Tunnelsicherungskonzept umgesetzt. Das Befahren des Tunnels mit Einsatzfahrzeugen wurde durch die Ausbildung einer festen Fahrbahn ermöglicht. Die Löschwasserleitung ist im Randweg untergebracht, Hydranten stehen der Feuerwehr im gesamten Tunnelbereich zur Verfügung. Beleuchtete Handläufe sind als Orientierungshilfe an beiden Tunnelseiten montiert. Ein Rettungsstollen in Tunnelmitte verkürzt die Fluchtweglänge auf max. 250 Meter Bündelfunk, Rettungsplätze bei beiden Tunnelportalen und die Erstellung eines Tunnelsicherheits- planes sind weitere Garanten für höchste Sicherheit. Am Westportal erhält der Unterwaldertunnel einen eigenen Hubschraubernotlandeplatz.

Der Bau des Unterwaldertunnels erfolgte im Rahmen der Modernisierung der Schoberpass-Strecke auf Hochleistungsstreckenniveau. 58,9 Mio. € an Bundesgeldern wurden in den Lückenschluss investiert. "In den vergangenen Monaten wurden pro Tag vier Sprengungen durchgeführt, insgesamt 1.075 m Tunnel gegraben, 112.000 Kubikmeter Gestein ausgebrochen, 34.000 m Anker gesetzt und 41.000 Kubikmeter Beton eingebracht", skizziert der Leiter vom ausführenden ÖBB Bereich Planung & Engineerung, Thomas Türinger, die beeindruckende Leistung der rund 50 ÖBB Experten, die in den letzten Monaten an der Baustelle gearbeitet haben. Ab 24. August 2003 sind die insgesamt vier km langen Gleisanlagen und somit der gesamte Lückenschluss eingleisig befahrbar. Parallel dazu findet die Errichtung des zweiten Gleises statt. Ende November 2003 wird der Betrieb entlang der neuen zweigleisigen Strecke aufgenommen. Restarbeiten, wie die Durchführung von Endvermessungen und der Rückbau der alten Trasse, sollen Mitte 2004 abgeschlossen sein.

Schönes-Wochenende-Ticket wird um zwei Euro teurer

FRANKFURT/Main - Der Preis für das Schöne-Wochenende-Ticket der DB wird im nächsten Jahr nach einem Bericht des Bielefelder "Westfalen-Blatt" an den Schaltern von 28 auf 30 Euro erhöht. Allerdings werde das Sonderticket am Automaten und im Internet weiter 28 Euro kosten, hieß es. Für die Preiserhöhung hat die Bahn bereits die Genehmigung des Bundesverkehrsministers. Ursprünglich wollte die Bahn das Schöne-Wochenende-Ticket bereits zum 1. April verteuern. Zuletzt war der Preis zum 1. April 2002 um sieben Euro gestiegen. Der Fahrschein gilt bundesweit in Nahverkehrszügen für fünf Personen. Wie das "Westfalen-Blatt" weiter berichtete, wolle Nordrhein-Westfalen als zweites Bundesland nach Hessen das bestehende Länderticket, das bislang nur von Montag bis Freitag gilt, ab Mitte Dezember zusätzlich am Wochenende anbieten. Fünf Personen können dann auch an einem Samstag oder Sonntag für 25 Euro in Nahverkehrszügen quer durch Nordrhein-Westfalen reisen. Die Fahrkarte gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel.

Bewegte Bilder im S-Bahn Tunnel

FRANKFURT/Main - Die DB bringt Licht in den sonst so dunklen Frankfurter Untergrund. Vor dem Zugfenster sind seit Freitag im Rahmen eines Pilotprojektes im S-Bahn Tunnel zwischen Hauptbahnhof (Tief) und Niederrad bewegte Bilder - genauer gesagt ein Werbespot - zu sehen. Diese Form der Werbung funktioniert dank einer ausgefeilten Technik ähnlich wie ein Daumenkino: Im S-Bahn Tunnel sind in Fensterhöhe der Züge in regelmäßigen Abständen 192 Lichtkästen im Format DIN A2 angebracht. In jedem dieser Kästen hängt ein - jeweils um eine Szene fortgeschriebenes - Poster, dass beim Vorbeifahren des Zuges über eine komplexe Steuerung für einen kurzen Moment abgestimmt auf die Geschwindigkeit der S-Bahn rückseitig mit Licht angestrahlt wird. Beim Betrachter wird dadurch der Eindruck erweckt, als laufe vor dem Zugfenster ein Film ab. Damit auch die weiter hinten im Zug sitzenden Reisenden den Spot sehen können, werden die Poster mehrmals angeblitzt.

Für die Bahn ist dies laut Dagmar Haase vom Vorstand der DB Netz AG das erste derartige Projekt. Zwei Jahre sei daran gearbeitet worden. Den Erfolg wollten die Bahn und die Unternehmen über Befragungen der Fahrgäste messen. Verlaufe das Projekt erfolgreich, werde es ausgeweitet, sagte sie. Für das Pilotprojekt seien mehrere Großkunden gewonnen worden, die 25.000 Euro pro Monat bezahlten. Die nur wenige Sekunden langen Spots sollen alle vier Wochen ausgetauscht werden. Investitionen und Technik stammen vom britischen Unternehmen MotionPoster, das nach eigenen Angaben bereits in Seoul, Hongkong, Athen, Budapest, Valencia und Mailand ähnliche Projekte gestartet hat. "Werbung im Tunnel ist ein Konzept, das für Werbetreibende ungeahnte Perspektiven bietet", erläutert Jeremy Arnold von Chairman MotionPoster. In diesem Jahr will das Unternehmen den Angaben zufolge das System auch in München aufbauen. Gespräche liefen zudem mit Hamburg und Berlin, sowie für die U-Bahn in Frankfurt am Main.

Vergabe der Marschbahn an NOB rechtmäßig

KIEL - Die Vergabe der Marschbahn Hamburg-Westerland/Sylt an die Connex-Tochter Nordostseebahn (NOB) war rechtmäßig. Die Vergabekammer Schleswig-Holstein hat jetzt einen Nachprüfungsantrag der DB Regio zurückgewiesen. Zur Begründung hatte die DB angeführt, die NOB sei technisch und wirtschaftlich nicht in der Lage, den Auftrag ausschreibungsgemäß zu erfüllen. Die DB kann jetzt noch innerhalb von zwei Wochen Beschwerde beim Oberlandesgericht Schleswig-Holstein einlegen, um den geplanten NOB-Start im Dezember 2005 zu verhindern. NOB-Geschäftsführer Karl-Heinz Fischer begrüßte die Entscheidung der Vergabekammer: "Wir waren uns sicher, dass wir ein attraktives Angebot abgegeben haben und dass wir es auch umsetzen können." Jetzt wolle sein Unternehmen 250 Mitarbeiter an der Westküste Schleswig-Holsteins einstellen. Zum Fahrplanwechsel 2005/2006 will die Nord-Ostsee-Bahn den Verkehr zwischen Hamburg und Westerland aufnehmen. Demnächst werde die NOB sich zudem an der Ausschreibung der Strecke Hamburg-Lübeck beteiligen, erklärte Fischer weiter. Auch für den Autozug-Shuttle zwischen dem Festland und der Insel Sylt wolle sich sein Unternehmen bewerben.

Fehler beim Kuppeln Ursache für IC-Zugtrennung

ZÜRICH - Ein Fehler beim Kuppeln des Bistrowagens mit einem Erstklasswagen des Doppelstockzuges Genf–St.Gallen war am vergangenen Montag die Ursache der Zugtrennung in Dulliken. Fest steht nach einer Untersuchung unter Leitung der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe des UVEK, dass keine technischen Mängel vorlagen. Nach Bekanntwerden der Ursache haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) unverzüglich die Überprüfung der Abläufe beim Kuppeln eingeleitet. So soll sichergestellt werden, dass eine solche Zugtrennung nicht mehr vorkommen kann. Der Zwischenfall ereignete sich am vergangenen Montag kurz vor der Durchfahrt des InterCity-Doppelstockzuges in Dulliken. Verletzt wurde dabei niemand, allerdings mussten die Reisenden bis zu eineinhalb Stunden Verspätung in Kauf nehmen. Der Sachschaden wird auf rund 100 000 Franken geschätzt.

Der Monte Olimpino II ist wieder voll in Betrieb

CHIASSO - Nach einem eingleisigen Betrieb mit beschränkter Geschwindigkeit kann jetzt auch die zweite Spur des Bahntunnels Monte Olimpino II zwischen Chiasso und Italien wieder in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig wird das Geschwindigkeitslimit aufgehoben. Der in den achtziger Jahren erbaute Tunnel hatte Ende November 2002 wegen Wassereinbrüchen für jeglichen Verkehr gesperrt werden müssen. Wie die italienische Bahninfrastrukturgesellschaft Rete Ferroviaria Italiana (RFI) mitteilte, ist der Tunnel ab Freitag, 8. August 2003, 16 Uhr wieder voll befahrbar. Der 7,2 Kilometer lange Monte Olimpino II ist für den Schienengüterverkehr auf der internationalen Nord-Süd-Achse von zentraler Bedeutung. Er verfügt über ein größeres Profil als der Monte Olimpino I, was den kombinierten Güterzügen ermöglicht, den Bahnhof Como San Giovanni zu umfahren. Während der über fünfmonatigen Totalschließung entstanden SBB Cargo dadurch monatliche Einnahmenverluste von fünf Millionen Franken. Ein Teil der Züge musste zwischenzeitlich über den Brenner umgeleitet werden.

Mindestens 64 Verletzte bei Zugunglück in der Schweiz

BERN - Beim Zusammenstoß zweier Personenzüge in der Schweiz sind am Donnerstag 64 Menschen verletzt worden. Untersuchungsrichterin Barbara Baumgartner erklärte, das Unglück bei den Berner-Oberland-Bahnen (BOB) in Gsteigwiler sei wohl auf menschliches Versagen zurückzuführen. Man müsse davon ausgehen, dass der Lokführer des talwärts fahrenden Regionalzugs ein Rotlicht überfahren habe. Beide Lokführer blieben unverletzt. Mehrere Wagen entgleisten bei dem Unglück. In den beiden Zügen, die auf der einspurigen Strecke Interlaken-Lauterbrunnen fuhren, befanden sich insgesamt rund 250 Insassen, vor allem Touristen.

Defekte Klimaanlagen: ICE nur noch bis Emmerich

FRANKFURT/Main - Wegen Problemen mit den Klimaanlagen bei den ICE-3-Zügen verkehren ab Freitag, den 08. August, die ICE-Züge von Frankfurt/Main nach Amsterdam eine Woche lang bis zum 15. August nur auf dem verkürzten Laufweg bis Emmerich. Wie die DB mitteilte, könnten damit die störanfälligen Klimaanlagen der 300 km/h-schnellen Züge beschleunigt den Werkstätten zur Reparatur zugeführt werden. In Emmerich besteht jeweils am gleichen Bahnsteig Anschluss von/ zu einem niederländischen IC. Unterdessen berichtet der "Berliner Tagesspiegel", die Bahn biete Kunden, in deren Zug die Klimaanlage ausgefallen ist, Entschädigungen an. Die Zugbegleiter seien angewiesen, den Fahrgästen Sitzplätze in anderen, nicht betroffenen Waggons anzubieten. Sollte das nicht möglich sein, gebe es Kaltgetränke. Auch Entschädigungsscheine im Wert von zehn Euro würden ausgestellt. Einen Rechtsanspruch hätten Kunden jedoch nicht, sagte ein DB-Sprecher. Der Ausgleich erfolge auf Kulanzbasis.

Neue Regiowerkstatt in Rostock

ROSTOCK - Am gestrigen Dienstag wurde auf dem Betriebsgelände der Regio-Werkstatt in Rostock eine moderne Werkstatt für die Wartung von Nahverkehrszügen der DB eröffnet. Ob Dieseltriebwagen der Baureihe VT 642 oder konventionelle lokbespannte Züge - sie werden künftig in Rostock gewartet. Damit erhält Rostock nach dem DB Cargo Kombiwerk eine zweite hochmoderne Werkstatt. In den Bau wurden 12,5 Millionen Euro investiert, davon 7,8 Millionen Euro als Baukostenzuschuss des Landes. Die Werkstatt wurde notwendig, um außer den jetzigen Triebwagen und Lokomotiven auch Wendezüge mit Loks und Steuerwagen im Verbund warten zu können. Die bisherigen Werkstattanlagen hatten dafür nicht die erforderlichen Voraussetzungen. Der Neubau ist 116 Meter lang, hat zwei Gleise und befindet sich in unmittelbarer Nähe der traditionsreichen Bahnanlagen des ehemaligen Bahnbetriebswerkes.

Zum Stand der Technik gehören eine Dacharbeitsbühne, Radsatzwechsler mit Gleisbrücken und zwei aufgeständerte Gleise. Die Arbeitsbedingungen werden damit verbessert und entsprechen dem modernen Stand der Technik. Weiterhin ist die Halle mit einer Prüfanlage für die Elektrik und einer festen Oberleitungsanlage ausgestattet. In die Fahrzeughalle ist eine hochmoderne Zugwaschanlage für die Außenreinigung integriert. Diese 71 Meter lange und sieben Meter breite Anlage spart nicht nur 20 Prozent Wasser, sondern kann gründlicher reinigen ohne die Umwelt zu belasten. Dafür sorgen die elektronische Steuerung der Anlage je nach Verschmutzungsgrad des Zuges und die Abwasseraufbereitungsanlage, die dem neuesten Stand der Technik entspricht. Zudem wird die Waschanlage rund um die Uhr und auch bei leichten Minusgraden nutzbar sein. Das heißt in der Praxis: Die Regionalzüge werden sauberer durch unser Land fahren.

InterCity-Zug in Dulliken getrennt

ZÜRICH - Vor dem Bahnhof Dulliken ist am Montag vormittag um 09.00 Uhr ein Intercity-Doppelstockzug der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) auf der Route Genf - St.Gallen getrennt worden. Es gab keine Verletzten, aber rund 300 Reisende mussten sich mit mehr als einer Stunde Verspätung abfinden. Der Zug hatte sich zwischen dem Bistrowagen und einem 1. Klasse-Wagen getrennt. Über die Ursache liegen noch keine Angaben vor, die Untersuchungen laufen. Die getrennten Wagen wurden wieder zusammengekoppelt und der Zug als Ganzer vom aufgebotenen Lösch- und Rettungszug nach Olten geschleppt, wo er kurz nach 10.00 Uhr eintraf. Die rund 300 Reisenden konnten ihre Reise von Olten aus um 10.15 Uhr in einem anderen Zug fortsetzen. Sie kamen in Zürich um 10.56 Uhr, statt wie vorgesehen um 09.40 Uhr an.

Bahn modernisiert für 45 Millionen Euro Mannheimer Rangierbahnhof

MANNHEIM - Rund 45 Millionen Euro wird die Deutsche Bahn bis Ende 2004 in die Modernisierung der Zugbildungsanlagen im Rangierbahnhof in Mannheim investieren. "Damit stärken wir die Bedeutung des Standortes Mannheim als Verkehrsknotenpunkt - national wie international", sagte Wolfgang Müller von der DB Netz AG, die Betreiber der Anlage ist, anlässlich des symbolischen Spatenstiches heute Vormittag. Der Rangierbahnhof liegt am südöstlichen Rand der Stadt Mannheim, unmittelbar südlich der Reisezuglinie Heidelberg-Mannheim und nördlich der Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart. Er ist der zweitgrößte Deutschlands mit einer Länge von 6000 Metern und einer Breite von 400 Metern. Auf seinem Gelände liegen insgesamt 240 Kilometer Gleise und 575 Weichen. Das Einzugsgebiet des Rangierbahnhofes Mannheim erstreckt sich über den südwestdeutschen Raum bis nach Frankfurt, Mainz und Saarbrücken. Der Rangierbahnhof ist neben dem in München die wichtigste Verkehrsdrehscheibe in Richtung West- und Südeuropa. Von hier fahren Züge nach Spanien, Italien, Frankreich und in die Schweiz. Die Güterzüge werden in Mannheim in ihre Einzelwagen aufgelöst und je nach Bestimmungsort neu zusammengestellt. Die Auflösung der Güterwagen geschieht durch Ausnutzung der Schwerkraft, indem man die auseinander gekuppelten Einzelwagen über eine Rampe, den so genannten Ablaufberg, rollen lässt. Das vorhandene Gefälle ersetzt dabei die sonst erforderliche Rangierlok. Insgesamt 41 so genannte Richtungsgleise stehen zur Verfügung in denen die Wagen zu neuen Güterzügen zusammengestellt werden können.

Im Fokus der Modernisierung, die durch die Niederlassung Mitte der DB ProjektBau in Frankfurt geplant und gesteuert wird, steht neben der Installation einer vollautomatischen Steuerung der Einbau von Richtungsgleisbremsen. Diese erlauben, die rollenden Güterwagen automatisch abzubremsen. Bisher mussten dafür von Hand so genannte Hemmschuhe vor die Räder des rollenden Waggons gelegt werden. Durch die Modernisierung gehört das der Vergangenheit an. Der Betrieb auf dem Rangierbahnhof wird sicherer für die Mitarbeiter. Weichen, Bremsen, Förderanlagen, Signale und die ferngesteuerten Lokomotiven, welche die Wagen zukünftig über den Ablaufberg schieben, werden vollautomatisch angesteuert. Der Betrieb auf dem Rangierbahnhof wird von einem neuem Computerarbeitsplatz aus überwacht. Dadurch wird die Kapazität der Zugbildungsanlage um über ein Drittel gesteigert. Ende 2004, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, können bis zu 150 Wagen in der Stunde über den Ablaufberg rollen und zu neuen Zügen aneinander gekuppelt werden.

Warentester für Nachbesserungen bei Bahnpreisen

BERLIN (AFP/eig. Bericht) – Die Stiftung Warentest hat sich grundsätzlich zufrieden mit der jüngsten Preisreform gezeigt. "Die Bahn scheint am richtigen Gleis angekommen zu sein", sagte Jürgen Armbrecht von der Verbraucherorganisation im ZDF-Morgenmagazin. Bisher seien die Rahmenbedingungen zu kompliziert gewesen. Mit den Korrekturen sein man nun partiell zufrieden. Vielfahrer und Stammkunden könnten mit der BahnCard 50 preiswerter reisen. Und die Kombination von BahnCard 25 mit Sparpreisen sei teilweise sogar günstiger als die BahnCard 50. Allerdings seien Nachbesserungen wünschenswert, sagte Armbrecht im ZDF weiter. Besonders die Möglichkeit, die BahnCard 25 mit den Sparpreisen zu kombinieren, müsse länger erhalten bleiben. Bisher soll diese Kombination Ende September 2004 auslaufen.

Unterdessen meldet der "Tagesspiegel", in diesem Sommer werde es nicht wie ursprünglich angekündigt Aktionspreise bei der Bahn geben. Grund sei die erneute Bahnpreisreform zum 1. August, sagte Bahnsprecher Gunnar Meyer der Zeitung. "Wir müssen einen Schritt nach dem anderen gehen." Zunächst wolle die Bahn die Änderungen am System einführen und die Kunden daran gewöhnen. "Sonst haben die Bahnkunden wieder das Gefühl, dass alles viel zu kompliziert ist", sagte Meyer. Die Bahn halte aber weiter an ihren Plänen fest, in Zukunft auf bestimmten Strecken jeweils für einen eingeschränkten Zeitraum Aktionspreise anbieten zu wollen. "Daran wird bereits gearbeitet", so der Bahnsprecher.

Lärmsanierungsmaßnahmen an Schienenwegen des Bundes

HANNOVER - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" erfolgen zurzeit entlang mehreren Bahnstrecken in Niedersachsen, darunter Hannover-Göttingen im Bereich Hannover/Brehmstraße, Hannover-Bremen und Osnabrück-Bremen im Bereich Bremen/Neustadt, die Arbeiten für den passiven Lärmschutz. Hierzu zählt insbesondere der Einbau von Schallschutzfenstern, die den Lärm in Wohngebäuden verringern werden. Die Maßnahme soll bis zum 15. November 2003 abgeschlossen sein. Wie die DB mitteilte, habe ein Ingenieurbüro bereits Wohngebäude mit Anspruch auf passiven Lärmschutz erfasst und die Eigentümer angeschrieben. Immobilieneigentümer, die an dem Programm teilnehmen möchten, müssten dem zuständigen Ingenieurbüro die erforderliche Vereinbarung unterschrieben übergeben, betonte die DB. Liege dort die unterzeichnete Vereinbarung vor, erhielten die Eigentümer drei alternative Angebote von Fensterbaufirmen. Die Beauftragung der Arbeiten erfolge schließlich durch den Eigentümer selbst. Die im Zusammenhang mit dem Einbau der Schallschutzfenster entstehenden Kosten übernehme der Bund in Höhe von 75 Prozent.

Seit 1999 stellt die Bundesregierung für die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes jährlich Mittel in Höhe von 51 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Lärmschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen, die nicht wesentlich geändert werden. Bundesweit sind aktuell in über 200 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung bzw. in Bau. Seit August 2002 liegt die 2. Fortschreibung mit jetzt insgesamt 900 Ortsdurchfahrten vor. Bei dem Programm handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes. Mit der Realisierung ist bundesweit die DB ProjektBau GmbH beauftragt.

Erfolgreicher Verkaufsstart der neuen Preisangebote

FRANKFURT/Main - Mit dem Start des reformierten Preissystems zeigte sich die DB am Sonntag sehr zufrieden. Wie das Unternehmen mitteilte, seien allein an den ersten beiden Verkaufstagen bundesweit rund 63.000 BahnCards verkauft worden. Der Verkaufsstart der neuen Preisangebote am 1. August sei damit für die Kunden und die DB insgesamt ein Erfolg. Am stärksten nachgefragt war den Angaben zufolge die wiedereingeführte BahnCard 50. Sie wurde bundesweit in den ersten beiden Tagen etwa 50.000 Mal verkauft, die BahnCard 25 ca. 13.000 Mal und die BahnCard 100 etwa 400 Mal, soviel wie ihr Vorgänger, die Netzkarte, in einem ganzen Monat. Hauptandrang war am Freitag. An diesem Tag wurden nach Angaben von Jürgen Büchy, Vertriebschef im Personenverkehr der DB, bereits rund 40.000 BahnCards 50 und damit fünf mal so viel wie an einem normalen Tag verkauft. Bei einem Drittel handelte es sich um den Umtausch bisheriger BahnCards, die nur einen Rabatt von 25 Prozent boten. "Die Stimmung bei Kunden und Mitarbeitern ist gut. Technisch haben wir die Umstellung problemlos bewältigt und die starke Nachfrage macht deutlich, dass die Kunden die Verbesserungen am Preissystem begrüßen", so Büchy in einer ersten Bilanz. Ziel der Bahn sei es, am Jahresende den Stand von drei Millionen BahnCards zu halten.

Trotz lebhaften Betriebs auf den Bahnhöfen habe es keine Probleme bei der Umstellung gegeben, erklärte Büchy. Wegen der erwartet hohen Nachfrage zu Beginn des Verkaufs der neuen Angebote hatte die DB in allen großen ReiseZentren insgesamt 60 spezielle Counter für Verkauf und Umtausch der BahnCard eingerichtet, so beispielsweise in Berlin Zoologischer Garten und in Frankfurt am Main Hauptbahnhof. Zahlreiche Führungskräfte unterstützten am 1. August ihre Kollegen vor Ort. Darüber hinaus helfen rund 150 Auszubildende bis Ende August den Kunden bei der Automatenbedienung und informieren über die neuen Angebote. Weitere 500 Mitarbeiter sind bis zum 31. Dezember in den 30 größten Bahnhöfen als Verstärkung des Kundenservices im Einsatz.

Unterdessen berichtete die Zeitung "Bild am Sonntag", bei einer Stichprobe nach der Umstellung auf das neue Preissystem seien 59 Prozent der Fahrkarten zu teuer verkauft worden. In acht deutschen Großstadt-Bahnhöfen hat das Blatt nach eigenen Angaben die Fahrpreise für die Strecken Düsseldorf-Frankfurt und Stuttgart- Westerland (Sylt) erfragt. Dabei entstanden Preisunterschiede von bis zu 30,90 Euro auf derselben Strecke. Der Hauptgrund für die Unterschiede war nach Angaben des Blatts, dass die Mitarbeiter meist teure ICE-Preise statt der günstigeren, aber etwas langsameren IC-Verbindungen heraussuchten. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr, sagte der Zeitung: "Wir müssen den Normalpreis vereinfachen. Heute gibt es für eine Fahrt von A nach B noch zu viele Preismöglichkeiten. Das hängt mit der Zugart und der Streckenführung zusammen. Im nächsten Jahr werden wir unseren Kunden auch hier eine deutliche Verbesserung anbieten können."

Testfahrten mit aktiv geregelten Stromabnehmern

DONAUWÖRTH - Mindestens zehn Prozent schneller als fahrplanmäßig erlaubt war in der vergangenen Woche der Messzug der DB, bestehend aus der Lok 750 003, Messwagen 92 005, sieben Reisezugwagen und Lok 752 001 zwischen Donauwörth und Augsburg unterwegs. Die Geschwindigkeitsübertretung war aber durchaus legal, genehmigt vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Bei einem Tempo bis zu 230 Stundenkilometer wurde erstmals die volle Leistungsfähigkeit von aktiv geregelten Stromabnehmern getestet. "Seit Jahren haben wir gemeinsam mit Bombardier geforscht und entwickelt", so Dr. Bernhard Sarnes, Fachingenieur von DB Systemtechnik. Interessiert an den neuen Stromabnehmern sind seinen Angaben zufolge alle Länder mit hochgeschwindigkeitsverkehr, darunter beispielsweise Frankreich, Japan, Spanien oder Italien. Mit aktiv geregelten Stromabnehmern wollen Bahnen künftig auch auf einer nicht speziell ertüchtigten Strecke höhere Geschwindigkeiten fahren. Bislang muss für Hochgeschwindigkeit die Oberleitung mit sehr großem Aufwand baulich verbessert werden.

Sarnes: "Die Nachrüstkosten dafür können für einen Kilometer Strecke im hohen sechsstelligen Bereich liegen. Mit dem aktiv geregelten Stromabnehmer soll dies überflüssig werden, denn er passt den Anpressdruck jeweils der Oberleitung an. Unsere Erwartungen sind hoch, nämlich: Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke ohne Baumaßnahmen, einen geringeren Verschleiß und darüber hinaus zehn Dezibel weniger Lärm bei hohen Geschwindigkeiten. Das ist ein ganz erheblicher Beitrag zu wirtschaftlicherem und umweltfreundlichem Verkehr, denn zehn Dezibel bedeutet mehr als die Halbierung der Lärmwerte." Grund für die Lärmverringerung sei unter anderem das Design, hieß es. Der Verschleiß werde abnehmen, da die Stromabnehmer schonender unter der Oberleitung durchführen. Insgesamt erwartet das Unternehmen eine Verringerung des Instandhaltungsaufwandes von 50 Prozent - und auch eine geringere Zahl von Störungen. So soll der neue Stromabnehmer in der Lage sein, Hindernisse wie Äste oder Bäume auf den Oberleitungen zu "erkennen" - das heißt: Bei Berührung eines solchen Hindernisses soll sich der Stromabnehmer automatisch senken. Damit könnte verhindert werden, dass eine Oberleitung über Dutzende Meter reißt.

Das Projekt, an dem die Bahn AG und Bombardier gemeinsam arbeiten, wurde vor etwa drei Jahren gestartet. Der Stromabnehmer wurde konstruiert und zunächst im Labor und in Simulationsversuchen getestet, denn Messfahrten, wie sie jetzt in Donauwörth stattfanden, sind teuer. In Vorstudien wurden mehrere Möglichkeiten entwickelt, wie die neue Technik optimal funktioniert. Einer der Knackpunkte dabei ist der Kontakt zwischen Stromabnehmer und Oberleitung: Er sollte so gleichbleibend wie möglich sein; gleichzeitig darf der Druck nicht zu stark sein. Die in der Simulation entwickelten Varianten wurden nun in der Praxis überprüft, die Parameter verfeinert. Die Bilanz der ersten Testfahrten: "Die Prognose war, dass wir bestätigt werden", sagt Sarnes, und das sei auch so geschehen. Im Dezember sind ähnliche Versuche auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Frankfurt/Main geplant. Dabei soll es dann unter anderem um die erwartete Lärmverringerung gehen. Mit Blick auf die Verfügbarkeit des neuen aktiv geregelten Stromabnehmers erwartet Sarnes bis Ende des Jahres die Zulassung für die Betriebserprobung durch das EBA. An die Adresse der Industrie gerichtet sagte Sarnes: "Ab 2005 sollte der Stromabnehmer serienmäßig verfügbar sein". Noch sind die Tests aber nicht abgeschlossen, die Technik muss ihre Alltagstauglichkeit beweisen, zum Beispiel bei Schnee und Eis. "Je mehr man vorher testet und prüft, desto weniger Schwierigkeiten hat man später im Betrieb", sagt Sarnes, "vor allem wenn so viel technisches Neuland betreten wird".

DB vergibt Auftrag für Bau des Katzenbergtunnels

Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 250 Millionen Euro

FREIBURG - Die DB hat im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung den Auftrag für den "Neubau des Katzenbergtunnels" an die Bietergemeinschaft Züblin aus Stuttgart vergeben, zu der neben dem Namen gebenden Unternehmen das Ingenieurbüro W&F sowie die Firmen Marti Tunnelbau und Jäger Bau GmbH zählen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 250 Millionen Euro. Die Ingenieure rechnen mit einer vierjährigen Bauzeit für den 9,4 Kilometer langen Tunnel, der das größte Einzelbauwerk der Aus- und Neubaustrecke zwischen Karlsruhe und Basel ist. Er verläuft südlich von Freiburg zwischen den Gemeinden Bad Bellingen und Efringen-Kirchen. "Die neue, direkte Trassenführung durch den Katzenberg wird zu einer erheblichen Verkürzung der Reisezeit auf diesem Streckenabschnitt beitragen", so Aris Samaras von der DB ProjektBau GmbH. Bislang erlaubte die bestehende Rheintalbahn wegen der kurvenreichen und engen Linienführung teilweise nur Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometer. "Darüber hinaus entlastet der neue Tunnel die Anwohner entlang der bestehenden Rheintalbahn erheblich vom Lärm der vorbeifahrenden Züge", so Samaras weiter.

Der Katzenbergtunnel wird als so genannter Zwei-Röhrentunnel gebaut, d. h. es werden zwei jeweils eingleisige Tunnelröhren parallel geführt, die im Abstand von 500 Metern durch Stollen miteinander verbunden sind. Dabei wird der Tunnel überwiegend in bergmännischer Bauweise erstellt. Lediglich im Bereich der beiden Tunnelportale wird auf einer Länge von 286 Metern im Norden bzw. 115 Meter im Süden der Tunnel in offener Bauweise hergestellt. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich im August 2003 mit der Einrichtung der Baustelle und dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur am Südportal des künftigen Tunnels. Erst nach Abschluss dieser vorbereitenden Arbeiten – circa ein Jahr später – nimmt die erste Tunnelbohrmaschine am Südportal die Arbeit auf. Die beiden eingleisigen Tunnelröhren werden entsprechend des Angebotes der Bietergemeinschaft durch zwei 185 Meter lange Tunnelbohrmaschinen aufgefahren. Dabei wird der gesamte Querschnitt einer Tunnelröhre von rund 98 Quadratmetern in einem Arbeitsgang abgetragen. Die Vortriebsmaschinen werden zeitversetzt im Abstand von ca. 3 Monaten mit den Tunnelvortrieben beginnen. Die Einsatzdauer der Tunnelbohrmaschinen ist mit maximal 31 Monaten veranschlagt. Das Bauende ist für August 2007 geplant.

Eurostar stellt mit Tempo 334,7 neuen britischen Rekord auf

LONDON (AFP) - Der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar hat am vergangenen Mittwoch auf Großbritanniens Schienen mit 334,7 Stundenkilometern einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Das Spitzentempo erreichte der französisch-britische Zug auf einen rund 75 Kilometer langen Teilstück zwischen dem Ausgang des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal und Graves End im Norden der Grafschaft Kent. Das neue Trassenstück soll ab dem 28. September im Linienverkehr genutzt werden und dann die Fahrzeit zwischen Paris und London um 20 Minuten auf zwei Stunden und 35 Minuten verkürzen. Von London nach Brüssel dauert eine Fahrt dann noch zwei Stunden und 20 Minuten.

DB bestellt Elektrotriebzüge für die Region Rhein-Neckar

Auftrag über rund 90 Mio. Euro an Bombardier vergeben

© DB-Presseservice

STUTTGART - Die DB hat an ein Herstellerkonsortium unter Führung von Bombardier Transportation einen Auftrag über die Lieferung von weiteren 20 Elektrotriebzügen (ET) der Baureihe 425.4 vergeben. Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt unterzeichnet. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 90 Millionen Euro. Die 20 vierteiligen elektrischen Triebzüge sollen zwischen Sommer 2004 und Frühjahr 2005 schrittweise ausgeliefert werden und beim Verkehrsunternehmen RheinNeckar in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zum Einsatz kommen. Das Vorgängermodell der jetzt bestellten Fahrzeuge, der ET 425.2, geht am 14.12.2003 mit der Inbetriebnahme der S-Bahn RheinNeckar zwischen Kaiserslautern und Osterburken sowie Karlsruhe und Speyer an den Start.

Die vierteiligen Triebzüge verfügen über 24 Sitzplätze in der 1. Klasse und 180 Sitzplätze in der 2. Klasse. Sie sind jeweils 67,5 Meter lang, durchgängig begehbar und bis zu 140 km/h schnell. Klimaanlagen, Fahrkartenautomaten, moderne Fahrgastinformationssysteme sowie behindertengerechte Toiletten sorgen für eine komfortable Innenausstattung und einen hohen Reisekomfort. Zur Wartung und Instandhaltung der zusätzlichen Fahrzeuge wird die neue ET-Werkstatt in Ludwigshafen gegenwärtig erweitert. Insgesamt 5 Millionen Euro investiert die Bahn hier in den Bau von zwei weiteren Arbeitsständen. Auch dieser Erweiterungsbau wird bereits zum Start der S-Bahn RheinNeckar am Jahresende seinen Betrieb aufnehmen.

Rechtsstreit zwischen DB und Pro Bahn beigelegt

BERLIN - Der PRO BAHN-Bundesvorsitzende Karl-Peter Naumann und die Deutsche Bahn AG haben sich geeinigt, das von der DB angestrengte Gerichtsverfahren wegen Kritik am Preissystem zu beenden. Stein des Anstoßes war die Aussage von Naumann in der "Bild am Sonntag" nach der Einführung der neuen Bahntarife im vergangenen Dezember, jeder zweite Kunde der DB zahle zu viel für sein Ticket. In einem Schreiben an DB-Chef Hartmut Mehdorn stellte Naumann nun klar, dass er damit nicht alle Kunden gemeint habe. Im Gegenzug ließ die Bahn ihre Klage fallen. Der ursprünglich für den 1. August anberaumte Gerichtstermin vor dem Hamburger Landgericht findet daher nicht statt. Wie es auf der Homepage von Pro Bahn hieß, gehe der Fahrgastverband davon aus, dass mit der außergerichtlichen Einigung der Weg für eine Normalisierung des Verhältnisses zwischen der DB als größtem deutschen Verkehrsunternehmen und dem Fahrgastverband PRO BAHN e.V. als größtem deutschen Verbraucherverband geebnet sei.

InterConnex-Linie Rostock-Köln bis Neuss verlängert

NEUSS - Vom 1. August an wird der Laufweg des privaten Fernzugs InterConnex von Rostock über Berlin, Kassel und Gießen nach Köln bis nach Neuss verlängert. "Damit erhält Neuss endlich wieder direkten Anschluss an den Fernverkehr", sagt Udo Winkens, Geschäftsführer der betriebsführenden Connex-Tochtergesellschaft Rheinisch-Bergische Eisenbahn. Der Zug fährt morgens um 7.14 Uhr in Neuss Hauptbahnhof ab und erreicht Köln Hbf um 7.50 Uhr. Von dort fährt er wie bisher um 7.57 Uhr weiter nach Siegen, Gießen, Kassel, Halle, Berlin und Rostock, wo er um 20.11 Uhr (samstags und sonntags 20.00 Uhr) eintrifft. In der Gegenrichtung verlässt der Zug Rostock um 6.18 Uhr, erreicht Köln um 18.19 Uhr und fährt 18.23 Uhr weiter nach Neuss, wo er um 18.45 Uhr eintrifft. Pendler zwischen Neuss und Köln können den InterConnex mit ihren VRS/VRR-Übergangs-Zeitkarten benutzen. Es muss lediglich ein Zuschlag von 1,50 Euro je Fahrt bei den Zugbegleitern entrichtet werden. Um den Fahrgästen die Weiterfahrt in Neuss zu erleichtern, hat Connex mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) außerdem verabredet, dass InterConnex-Fahrkarten am Ankunftstag im Stadtgebiet Neuss als Tageskarten für den öffentlichen Nahverkehr gelten.

Wie Winkens weiter mitteilte, ist jetzt auch der InterConnex nach Rostock über die Fahrplanauskunft im Internet (www.bahn.de) abfragbar. "Damit können alle Eisenbahnkunden einfach und schnell ihre Anschlusszüge für die gewünschte Gesamtverbindung erfahren." Die Vereinbarung mit der Deutschen Bahn AG über die Aufnahme dieser InterConnex-Linie gelte jedoch zunächst nur vorläufig bis zum Gerichtsurteil im Hauptsacheverfahren, das für den Frühherbst erwartet wird. Die InterConnex-Linien Gera–Rostock und Zittau–Binz waren schon vorher auf Grund einstweiliger Verfügungen in die Internet-Auskunft aufgenommen worden.

Die Südbahn wird zum Fahrplanwechsel schneller und komfortabler

ULM - Die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) sorgt durch den Einsatz moderner Doppelstockwagen und ein verbessertes Fahrplanangebot für deutliche Verbesserungen auf der Südbahn. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 werden 5 Zugpaare bestehend je aus einem Steuerwagen, drei Mittelwagen und einer Diesellok der Baureihe 218 als InterRegioExpress (IRE) bzw. IRE–Sprinterzüge eingesetzt. Die von der Firma Bombardier gelieferten neuen Fahrzeuge verfügen über zwei Fahrgastebenen, Plätze 1. und 2. Klasse und sind mit Klimaanlage, behindertengerechten Toiletten und Mehrzweckräumen ausgestattet. Die Plätze im oberen Stock bieten einen guten Panoramablick über die Landschaft. An den bereits umgebauten 55 cm hohen Bahnsteigen ist der Einstiegsbereich niveaugleich und kann von Rollstuhlfahrern sowie Reisenden mit Kinderwagen und Fahrrädern barrierefrei bequem genutzt werden. Die neuen Züge fahren als Nichtraucherzüge. Damit entspricht die Bahn dem Wunsch einer großen Mehrheit der Kunden nach mehr Nichtraucherplätzen und einer Bahnfahrt ohne Beeinträchtigung durch Zigarettenrauch.

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2003 verkehren IRE-Züge im Zweistundentakt zwischen Friedrichshafen und Stuttgart sowie in der Gegenrichtung mit allen Unterwegshalten. Dieser Zwei-Stunden-Takt wird einmal täglich durch ein IRE-Sprinter-Zugpaar Friedrichshafen-Stuttgart und zurück mit Halten in Ravensburg, Biberach, Ulm, Geislingen und Göppingen (in Richtung Ulm: zusätzlich Plochingen) ergänzt. Die IRE und der IRE–Sprinter zwischen Friedrichshafen und Stuttgart werden überwiegend mit den neuen Doppelstockwagen gefahren. Auf der Strecke Ulm – Lindau und zurück fahren, ebenfalls im Zwei-Stunden-Takt, IRE-Züge. Auf dieser Relation werden moderne Dieseltriebwagen mit Neigetechnik (Baureihe VT 611) eingesetzt. Zusammen mit den IRE Friedrichshafen – Stuttgart wird so ein Stundentakt auf der Südbahn erreicht. Zusätzlich zum stündlichen IRE-Angebot werden zweistündlich IRE–Sprinter zwischen Friedrichshafen und Ulm sowie in der Gegenrichtung mit Halten in Friedrichshafen – Flughafen, Ravensburg und Biberach unterwegs sein. (Abfahrt in Friedrichshafen jeweils zur geraden Stunde) In der Richtung Friedrichshafen haben diese IRE-Sprinter Anschluss an die Neigetechnikzüge der Relation Singen – Basel in Friedrichshafen.