Verkehrsvertrag für die Berliner S-Bahn unterschrieben

(31.08.) BERLIN - Nach langem Hickhack haben die S-Bahn Berlin GmbH, der Senat von Berlin und das Land Brandenburg den Verkehrsvertrag für die Berliner S-Bahn unterschrieben. Die Vertragsunterzeichnung stellt sicher, dass der S-Bahn-Betrieb in vollem Umfang weitergeführt wird. Der neue Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und beinhaltet einen erheblichen Langzeitrabatt. Nach zwei Dritteln der Laufzeit, also zum Ende des Jahres 2013, wird ein Drittel der Leistung ausgeschrieben. Auch die im Rahmen des Verbundtarifes anstehende Einnahmeaufteilung mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), die U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen betreibt, wird darin geregelt. Der Unterzeichnung des Vertrages vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen zwischen dem Aufgabenträger und dem Verkehrsunternehmen. Bereits Ende 2001 war der bisherige Verkehrsvertrag ausgelaufen. Seit dem bestand eine mündliche Vereinbarung über den Weiterbetrieb der Berliner S-Bahn zu den bestehenden Konditionen. "Der Verkehrsvertrag gibt der S-Bahn Berlin Planungssicherheit und den Berlinern und Brandenburgern eine Garantie für Mobilität in der Region", äußerte sich S-Bahn-Geschäftsführer Günter Ruppert erleichtert nach der Vertragsunterzeichnung.

Allianz pro Schiene: Güterbahnen 2004 im Kommen

(31.08.) BERLIN - Der Schienengüterverkehr in Deutschland weist nach Angaben der Allianz pro Schiene in 2004 einen klaren positiven Trend auf - "trotz verschärft unfairer Wettbewerbsbedingungen gegenüber LKW, die seit dem Wegfall der Eurovignette und dem verpatzten LKW-Maut-Start völlig kostenlos deutsche Straßen benutzen". Den positiven Trend im Güterverkehr auf der Schiene belegte die Allianz pro Schiene am Montag in Berlin anlässlich des ursprünglich vor einem Jahr am 31. August 2003 geplanten Starts der LKW-Maut mit aktuellen Erfolgsmeldungen von drei der größten Güterbahnunternehmen in Deutschland: Railion, die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und Connex Cargo Logistics GmbH. Railion weist in seiner Halbjahresbilanz 2004 ein Plus von 7 Prozent bei den Tonnenkilometern aus. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG hat im selben Zeitraum sogar 10 Prozent mehr Verkehrsleistung erbracht. Auch Connex rechnet in einer vorläufigen Schätzung mit einer 13prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Allianz pro Schiene forderte die schnelle Einführung der geplanten LKW-Maut, "die der positiven Entwicklung auf der Schiene den gewünschten nächsten Schub bringen kann", so Dirk Flege, der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Die Schweiz zeige, so Flege weiter, wie mit einer konsequenten Verlagerungspolitik die Schiene gegenüber der Straße gestärkt werden kann: Aus noch unveröffentlichten Zahlen des neuesten Verlagerungsberichtes der Schweiz geht hervor, dass die Bahnen im ersten Halbjahr 2004 gut 10 Prozent mehr Güter (in Tonnen gerechnet) durch die Schweiz transportiert haben. Zudem ging die Anzahl der LKW-Fahrten im Alpen querenden Verkehr in den letzten drei Jahren um 8 Prozent zurück. Der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger wertete diese Zahlen auf einer Veranstaltung als "Etappenerfolg" der Schweizer Verlagerungspolitik, deren Kernstück seit 2001 eine LKW-Maut ist. Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege: "Die von der Asphalt-Lobby vergeblich totgesagte Schiene erlebt auch in Deutschland den Beginn einer Renaissance." Bereits in 2003 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 4,1 Prozent mehr Güter mit den Bahnen transportiert als im Vorjahr.

Rückschlag für Siemens in China

(31.08.) SCHANGHAI - Siemens-Konkurrenten haben in China milliardenschwere Aufträge zur Modernisierung des Eisenbahnnetzes erhalten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, vergab das Eisenbahnministerium im Rahmen eines 10-Milliarden-Euro-Projektes Aufträge an sechs Firmen, darunter an die japanische Kawasaki Heavy Industries, die den Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen herstellt, an den französischen Alstom-Konzern und an Bombardier aus Kanada. China will auf fünf Strecken mit insgesamt 2.000 Kilometern die Geschwindigkeit der Züge auf 200 Stundenkilometer verdoppeln, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Den Erwartungen nach werde eine veränderte Version des Shinkansen angeboten, der maximal 275 Stundenkilometer erreiche. Siemens wollte die Meldung nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte, man habe bislang keine offizielle Mitteilung über eine endgültige Auftragsvergabe. "Wir kennen bisher keine Entscheidung." Noch keine Entscheidung wurde zur Vergabe der geplanten 1.120 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Schanghai getroffen. Sowohl deutsche als auch japanische und französische Unternehmen haben Hoffnungen, bei dem Projekt zum Zuge zu kommen, dessen Volumen auf rund 12 Milliarden Euro geschätzt wird.

InnoTrans 2004: Hightech-Parade auf Messegleisen

(31.08.) BERLIN - Die Präsentation innovativer Schienenverkehrstechnik auf der modernen Gleisanlage der Messe Berlin gehört auch in diesem Jahr zu den Attraktionen der internationalen Branchenleitmesse InnoTrans, die für Fachbesucher vom 21. bis 24. September und für die interessierte Öffentlichkeit am darauffolgenden Wochenende geöffnet ist. Wie es in einer Pressemitteilung der Messe Berlin vom Montag hieß, reiche die Palette der Exponate in diesem Jahr von sauberen Diesellokomotiven mit Partikelfiltern über neue Niederflur-Straßenbahnen bis zu laserbasierten Messwagen. Die alle zwei Jahre stattfindende Schienenmesse wird den Angaben zufolge in diesem Jahr größer und internationaler als jemals zuvor. In den Messehallen am Funkturm seien rund 30 Prozent mehr Ausstellungsfläche vermietet als bei der Veranstaltung vor zwei Jahren. Über 1.350 Unternehmen aus 35 Ländern stellen laut der Messe Berlin ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vor. In den Hallen und auf dem Freigelände sind über 80.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche (brutto) belegt. Dazu kommen 2.000 laufende Meter für Präsentationen auf der Gleisanlage. Mit einer ausländischen Beteiligung von 45 Prozent baut die InnoTrans ihre Position als Leitmesse der internationalen Schienenverkehrstechnik weiter aus.

So zeigt Vossloh Locomotives auf der InnoTrans-Gleisanlage die neue MaK 2000-4 BB, die mit 2700 kW leistungsstärkste dieselhydraulische Lokomotive der Welt auf vier Achsen. Ebenso wie die auch ausgestellte Rangierlokomotive Am843 verfügt die MaK 2000-4 über eine aktive Partikelfilterung. Dadurch sind beide Loks die weltweit saubersten in ihren Leistungsklassen. Das koreanische Unternehmen ROTEM präsentiert die neueste Generation seines Elektrotriebzuges. Über 7000 EMU (Electric Multiple Unit) wurden bisher mittels robotergesteuerter Nirosta-Schweißtechnologie produziert und weltweit verkauft. Die erste Regionalstadtbahn Regio CITADIS für den Großraum von Kassel, CORADIA LINT-Regionaltriebzüge für Vectus, das Tochterunternehmen von Hessischer Landesbahn und Westerwaldbahn, und eine modernisierte Mietlok der BR 203-101 für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden stehen im Mittelpunkt der Präsentation von ALSTOM Transport auf dem InnoTrans-Freigelände. Insgesamt 28 innovative Regio CITADIS-Bahnen liefert der Hersteller für das Kasseler Verkehrssystem.

Einen laserbasierten Straßenbahn-Gleismesswagen für die technische Überwachung im städtischen Schienennahverkehr zeigen die Wiener Linien auf der InnoTrans 2004. Er dient zur Messung der Gleisgeometrie, von Lageparametern und von Schienenprofilen im Straßenbahnnetz der österreichischen Hauptstadt. Bombardier Transportation stellt auf der InnoTrans 2004 seine erste Multisystem-Lokomotive für Europa vor. Die modular aufgebaute Lok Bombardier* TRAXX* MS für den europäischen Güterverkehr ist für Gleich- und für Wechselstrom ausgelegt und kann mit den verschiedenen europäischen Zugsicherungssystemen ausgerüstet werden. Außerdem zeigt das Unternehmen auf dem Freigelände unter anderem ein Führerhaus nach einem Crash sowie einige wesentliche Gleichteile der Lokomotiv-Plattform, darunter ein Wagenkasten (aus der TRAXX Familie), ein Drehgestell und ein Converter. Zusätzlich werden ein dreiteiliger Bombardier* Talent* Elektro-Triebzug und die neue Niederflur-Straßenbahn für Frankfurt/Main ausgestellt.

Die Deutsche Bahn AG ist auf dem Freigelände unter anderem mit dem Messzug VT 612 vertreten, der in regelmäßigen Abständen zur Prüfung der Neigetechnik-Infrastruktur eingesetzt wird. Im Fahrzeug präsentieren sich die 17 vom Eisenbahnbundesamt akkreditierten Prüflabors der DB Systemtechnik. Deren Aufgabe ist es unter anderem, die notwendigen Nachweise für eine Zulassung von Schienenfahrzeugen oder Komponenten zu erbringen. Diese Leistung führen sie im Auftrage ihrer weltweit nachfragenden Kunden aus. Die GM Electro-Motive Division stellt auf dem InnoTrans-Freigelände ihre Lokomotive JT42CWR der Klasse 66 vor. Sie wiegt 124 t auf der Schiene und ist 4,3 m hoch, insgesamt 20,1 m lang und mit einem selbst konzipierten 2390-kW-Dieselmotor ausgestattet. Die elektrische Viersystem-Lokomotive ES 64 F4, die diesel-elektrische Lokomotive ER 20, ein Zug der Prager Metro und das ETCS-Demonstrationsfahrzeug TRAINGUARD sind die Hauptexponate von Siemens Transportation Systems auf dem Freigelände. Weiterhin präsentiert der Bahntechnik-Systemanbieter hier Signaltechnikkomponenten für Außenanlagen wie LED-Signale, Weichenstellsysteme, Achszähler, Bahnübergangssicherungsanlagen und Ausrüstungen für die Bahnelektrifizierung.

Seit Juni dieses Jahres ist der Leoliner im Liniendienst der Leipziger Verkehrsbetriebe. Das Niederflurfahrzeug der LEOLINER Fahrzeug-Bau Leipzig GmbH, hervorgegangen aus den Leipziger Fahrzeugservice-Betrieben, kann nicht nur auf komfortabel ausgebauten Stadtbahnlinien verkehren, sondern auch auf solchen Trassen, deren Verschleißgrad einen Einsatz von niederflurigen Fahrzeugen bisher unmöglich machte. Mit zwei Zweiwegefahrzeugen ist Spezialfahrzeughersteller Schörling-Brock aus dem niedersächsischen Gehrden auf der InnoTrans 2004 vertreten. Sie finden bei der Modernisierung und Neuelektrifizierung von elektrischen Vollbahnen sowie bei Vorbereitungs-, Montage- und Messarbeiten Einsatz. Als Lokomotive konzipiert, kann der Lokotraktor auch auf der Straße fahren. Das neue Spitzenmodell der F.E.L.S. Trade + Consult GmbH, der Lokotraktor 30.600, ermöglicht es dem Anwender, Züge mit bis zu 6000 t Gesamtgewicht zu rangieren. Mit dem CRAB stellt das Unternehmen ein Fahrzeug vor, das sich besonders im Instandsetzungsbereich oder bei Anwendungen mit Maximallasten bis zu 600 t durch hohe Wirtschaftlichkeit und Wendigkeit auszeichnet.

Der Schweizer Systemanbieter Stadler Rail präsentiert zur InnoTrans 2004 zum ersten Mal den neuen FLIRT im Ausland. FLIRT ist ein Flinker, Leichter, Innovativer Regional-Triebzug neuester Generation mit sehr großer Variabilität unter Einsatz vieler bewährter Module. Er entspricht den steigenden Kundenanforderungen bezüglich Komfort und Leistungsfähigkeit. Die patentierte Mobile Diesel-Einheit - eine Kleinrangierlok mit Dieselantrieb - wurde konsequent im Hinblick des kostengünstigen Rangierbetriebes entwickelt und gebaut. Die geringe Höchstgeschwindigkeit und die hohe Zugkraft machen die Maschine des bulgarischen Herstellers Express Service Ltd. bei innerbetrieblichen Rangierabläufen oder bei sich wiederholenden Lade- und Entladevorgängen von Güterzügen besonders effektiv. Die neue Generation der Universal-Oberleitungsmontagewagen Marke SPEFAKA von B.O.E. TECHNIK wird erstmals auf der diesjährigen Internationalen Fachmesse für Verkehrstechnik vorgestellt. Bei wechselnden Einsatzbedingungen sind die Fahrzeuge weltweit auf alle Radprofile und Spurweiten von 1000 mm bis 1668 mm umrüstbar. Rund 80 Prozent der Containertransporte auf der Schiene werden in 20- und 40-Fuß-Containern abgewickelt. Das slowakische Waggonbauunternehmen TATRAVAGÓNKA kommt diesem Trend mit der Entwicklung des Sggrss 80-Fuß-Kombi-Tragwagens entgegen. Er besitzt drei Drehgestelle Typ Y 25 Ls(s)d1 und Vorrichtungen für die kombinierte Befestigung von 20- und 40-Fuß-Containern.

SBB: Negatives Halbjahresergebnis

(31.08.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) konnten im ersten Halbjahr 2004 die Betriebserträge dank höheren Verkehrserträgen um 6,8 Prozent auf 3,3 Mrd. Franken steigern. Das Betriebsergebnis vor Sonder- und Einmaleffekten betrug 96,4 Mio. Franken. Weil allerdings für die Pensionskasse SBB erneut Rückstellungen in der Höhe von 72,5 Mio. Franken vorgenommen werden mussten, fiel für das erste Halbjahr 2004 das Gesamtperiodenergebnis mit -18.2 Mio. Franken ins Minus.  Im ersten Halbjahr 2003 hatte sich das Ergebnis auf 58.2 Mio. Franken belaufen. Zum verbesserten Betriebsergebnis trugen insbesondere die höheren Betriebsleistungen im SBB Personenverkehr, die zu verbesserten Verkehrserträgen führten, bei. Diese liegen mit 929.1 Mio. Franken um 51.9 Mio. Franken (5,9 Prozent) über der Vorjahresperiode. Auch die Verkehrserträge im Güterverkehr und im Bereich Betriebsleistungen/Infrastruktur entwickelten sich positiv: Im Güterverkehr lag der Verkehrsertrag um 2.4 Mio. Franken leicht höher (0,5 Prozent) auf 499.1 Mio. Franken. Im Bereich Betriebsleistungen/Infrastruktur nahmen die Betriebserträge um 7.6 Mio. Franken (12,5 Prozent) auf 68.2 Mio. Franken zu.

Insgesamt entwickelte sich im ersten Halbjahr 2004 die Nachfrage nach Leistungen im Personenverkehr der SBB positiv. Die Zahl der Reisenden nahm weiter zu. Die in den Zügen der SBB zurückgelegten Personenkilometer stiegen um 2,5 Prozent auf 6,1 Mrd. Personenkilometer an. Im Güterverkehr legte SBB Cargo im Binnengeschäft (+13,7 Prozent) und bei den Import-Verkehren (+3 Prozent) zu. Die Verkehrsleistung in Deutschland und Italien konnte gar um 29,8 Prozent gesteigert werden. Beim Exportverkehr (-8,1 Prozent) und beim Transitverkehr durch die Schweiz (-8,1 Prozent) wurde hingegen ein Rückgang verzeichnet. Im alpenquerenden Güterverkehr transportierte SBB Cargo im ersten Halbjahr 2004 insgesamt 9,378 Mio. Nettotonnen (-4,4 Prozent). SBB Cargo konnte den durch den Markteintritt der DB-Gruppe auf der Gotthardachse resultierenden Verlust im Transitverkehr teilweise mit Neuverkehren in Deutschland und Italien kompensieren. Die Zahl der von SBB Cargo insgesamt geleisteten Tonnenkilometer betrug 4’881 Mio. Tkm; das sind 22 Mio. Tkm (-0,5 Prozent) weniger als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Für das Gesamtjahr erwarten die SBB ein negatives Ergebnis. Als Gründe werden die anhaltend hohen Rückstellungen für die Pensionskasse SBB und das Ausbleiben wesentlicher aperiodischer Erträge, die letztes Jahr das ausgewiesene Ergebnis positiv prägten, genannt. Deutlich ausgebaut wird das Bahnangebot in der Schweiz am 12. Dezember mit dem Bahn-2000-Fahrplan. Die Zahl der Züge werde um 12 Prozent, die Zahl der Zugkilometer um 14 Prozent erhöht, teilten die SBB am Montag mit. Die positiven Effekte des verbesserten Angebotes würden sich jedoch erst mittelfristig auswirken. Für die SBB stell die anstehende Fahrplanumstellung die wohl größte Herausforderung der letzten zwanzig Jahre da, hieß es. Das ganze Unternehmen und alle Mitarbeitenden setzten sich mit all ihren Kräften dafür ein, dass der große Fahrplanwechsel, der über Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 2004 vollzogen wird, möglichst reibungslos und lediglich mit geringen Anlaufschwierigkeiten gelinge. Die Projektarbeiten dazu seien auf Kurs und die SBB gut vorbereitet für die Umstellung.

Büdesheimer Tunnel: Baustelle mit Durchgangsverkehr

(31.08.) FRANKFURT/Main - Bei der Modernisierung des fast 100 Jahre alten Büdesheimer Tunnels beginnt jetzt der letzte große Bauabschnitt, das Betonieren der neuen Tunnelröhre, nachdem in den vergangenen Monaten die alte Tunnelwand und der dahinter liegende Fels abgebrochen worden war. Dank eines innovativen Betonierverfahrens kann der Büdesheimer Tunnel auch in dieser Bauphase befahrbaren werden - eine Baustelle mit Durchgangsverkehr. Da die nächtlichen Ruhepausen zu kurz für ein Trocknen des Betons und die Entfernung der Schalung ist, wurde ein von Ingenieuren der DB Projektbau speziell für den Büdesheimer Tunnel konstruierter Schalwagen am Freitagabend auf einem Tieflader in Tunnel geschoben. Acht Meter lang und sieben Meter hoch ist die Einzelanfertigung, die sich in den nächsten Wochen auf eigenen, an den Tunnelrändern montierten Gleisen vom Tunneleingang am Bahnhof in Richtung Nordportal bewegen wird. Dem 60 Tonnen schweren Schalwagen läuft ein sogenannter Bewehrungswagen voraus. Auf ihm arbeiten die Eisenflechter, die insgesamt 200 Tonnen Stahl im Gewölbe des Tunnels zu Gittern flechten müssen. Dann fährt der Schalwagen unter die vorbereiteten Stahlbewehrungen und der flüssige Beton wird zwischen seine U-förmige Außenhaut, die Stahlgitter und den Berg gepumpt. "Das ist Präzisionsarbeit", erläutert Stefan Simon, Projektleiter für den Büdesheimer Tunnel bei der DB ProjektBau Niederlassung Mitte in Frankfurt, "denn insgesamt 1350 Kubikmeter Beton müssen gleichmäßig verteilt werden, zuwenig Druck auf der Pumpe muss genauso vermieden werden, wie zuviel, denn sonst würde die Schalung nicht Stand halten."

Ist dies geschehen, verdichten sogenannte Flächenrüttler auf dem Schalwagen den Beton. Danach folgt der Klimawagen, er sorgt dafür, dass der Beton nicht zu schnell trocknet und Risse bekommt. Er hält den frischen Beton feucht und ermöglicht so ein langsames Abbinden. Nach Ende der nächtlichen Sperrpausen bleiben Schal- und Klimawagen im Tunnel, die Züge können unter Ihnen ungehindert verkehren. Selbst Doppelstockzüge können wie gewohnt durch den Büdesheimer Tunnel fahren. Nach einem Tag Trockenzeit hat der Beton die nötige Mindestfestigkeit erreicht und die Kolonne zieht weiter. Nach 25 Abschnitten mit jeweils acht Metern Länge soll das Südportal erreicht und der Tunnel nach fast 100 Jahren wieder eine neue Innenwand haben. Insgesamt investiert die Bahn 6,8 Millionen Euro in die Erneuerung des Tunnels. Dabei ist es ein großes Anliegen der Bahn, die Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten für die Anwohner möglichst gering zu halten. Um die Anwohner, vor dem entstehenden Lärm und Schmutz zu schützen, hat die Bahn u.a. Rolltore vor die Tunnelportale montieren lassen. Wenn im Tunnel gebaut wird, werden die Tore geschlossen, wenn Züge fahren, bleiben sie geöffnet. Die Bauarbeiten werden durch regelmäßige Schallmessungen in den angrenzenden Wohngebieten begleitet. So wurde in den zurückliegenden Monaten das Abbruchverfahren im Tunnel geändert, um die Schallbelastung der Anwohner zu reduzieren. Dadurch hat sich die Bauzeit um etwa drei Monate verlängert.

Modernisierung der östlichen Zugbildungsanlage in Seelze kurz vor Abschluss

(31.08.) HANNOVER - Die Modernisierung der östlichen Zugbildungsanlage im Rangierbahnhof Seelze, dem sogenannten Ost/West-System, steht kurz vor dem Abschluss. Neun neue Richtungsgleis- bremsen und Förderanlagen sind bereits in Betrieb. Anfang September werden alle 18 Gleise mit diesen modernen Anlagen ausgerüstet und in Betrieb sein. Der bisherige Hemmschuhlegerbetrieb gehört dann der Vergangenheit an, denn die neue Technik ermöglicht eine schnellere Zusammenstellung der Güterzüge. "Die jetzt eingebauten Richtungsgleisbremsen und Förderanlagen sorgen dafür, dass die Güterwagen so zum Stehen kommen, dass sie aneinander gekuppelt werden können", erklärt Dieter Krömer, verantwortlicher Projekt-ingenieur bei der DB ProjektBau. Das sogenannte "kuppelreife" Abbremsen und automatische Zusammenschieben der Wagen war im bisherigen manuellen Betrieb mit Hemmschuhlegern nicht möglich. 447 Kabel mit einer Gesamtlänge von 35,8 Kilometer wurden bereits verlegt. Sie verbinden die gesamte Anlage mit dem Steuerungsgebäude. Seit April 2004 steuert ein Computer von dort die Weichen und Gleis- bremsen im östlichen Teil der beiden vorhandenen Zugbildungs- anlagen. Nach 67 Jahren Betriebszeit war die Technik für den Ablaufbetrieb von Güterwagen im alten Seelzer Stellwerk abgeschaltet worden. Seitdem werden die Güterwagen per Mausklick gesteuert. Vorher konnte die Anlage etwa 100 Waggons pro Stunde in die Richtungsgleise sortieren. Durch den Steuerungscomputer sind es jetzt fast doppelt so viele.

In Seelze werden Güterzüge in ihre Einzelwagen aufgelöst und je nach Bestimmungsort neu zusammengestellt. Die Auflösung der Güterzüge geschieht durch Ausnutzung der Schwer- kraft, indem man die auseinander gekuppelten Einzelwagen über eine Rampe, den so genannten Ablaufberg, rollen lässt. Das vorhandene Gefälle ersetzt dabei die sonst erforderliche Rangierlok. Insgesamt 18 so genannte Richtungsgleise stehen im Rangierbahnhof Seelze im Ost-West-System zur Verfügung. In diesen werden dann die Güterwagen zu neuen Güterzügen zusammen gestellt. Der Rangierbahnhof Seelze liegt westlich von Hannover im Verkehrskreuz wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-Zugverbindungen und hat in Folge dieser verkehrsgeografisch günstigen Lage die umfangreichsten Güterzugbildungsaufgaben aller Rangierbahnhöfe im norddeutschen Raum. Mit einem täglichen Wagenausgang von rund 3700 Güterwagen nimmt er einen Spitzenplatz unter den größten Rangierbahnhöfen in Deutschland ein. Bereits seit Mitte 2003 läuft die Modernisierung des Rangierbahnhofs in Seelze. Die Modernisierung des Ost-West-Systems in Seelze gehört zur ersten Tranche eines bundesweit angelegten Erneuerungsprogramms der Bahn für bedeutende Güterzugbildungsanlagen. Sie wird Anfang November abgeschlossen sein. Unmittelbar danach beginnen die Arbeiten an der gegenüberliegenden Zugbildungsanlage im Westen des Rangierbahnhofs. Die gesamten Modernisierungsarbeiten in Seelze werden Mitte 2006 beendet sein. Die Deutsche Bahn investiert rund 65 Millionen Euro in die Erneuerung der Anlagen.

Bahn-Gewerkschaft gegen 42-Stunden-Woche

(30.08.) HAMBURG - Die Bahn-Gewerkschaft Transnet hat sich strikt gegen eine Arbeitszeitverlängerung bei der Deutschen Bahn auf 40 oder 42 Stunden pro Woche ausgesprochen. "Wir lehnen eine dauerhafte Verlängerung der Arbeitszeiten von jetzt 38 Stunden ab", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen dem "Hamburger Abendblatt" (Samstagausgabe). Längere Arbeitszeiten seien für die Sicherung von Jobs kontraproduktiv. Durch die Einführung einer 42-Stunden-Woche würden bei der Bahn 14.000 Arbeitsplätze wegfallen, warnte er. Ohnehin würden in den nächsten Jahren auch ohne Arbeitszeitverlängerung durch den Einsatz moderner Techniken bei der Bahn voraussichtlich rund 17.000 Stellen abgebaut, schätzte Hansen. Die Stellwerke sollen künftig nur noch aus sieben Betriebsleitzentralen ferngesteuert werden, wodurch 12.000 Arbeitsplätze wegfielen. An den Bahnstrecken solle ein über Satellitenfunk gesteuertes Signalsystem eingeführt werden, was laut Hansen weiteren 5.000 Beschäftigten den Job kosten würde, die derzeit die Signale an der Strecke warteten.

Parteispenden: Ermittlungen gegen Bahn-Chef Mehdorn

(30.08.) BERLIN - Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer Parteispende aus dem Jahr 2001 gegen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" geht es dabei um zwei je 5000-Mark-Spenden an SPD und CDU. Dazu hatte die Anklagebehörde bereits in der vergangenen Woche die Büros von Mehdorn im Bahn-Tower am Potsdamer Platz in Berlin durchsuchen lassen. Die Berliner Staatsanwaltschaft halte es nicht für die Aufgabe der Bahn, Parteien zu alimentieren, hieß es.

SEV wirft BLS Lohndumping vor

(30.08.) BERN (AP/eig. Ber.) - Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) hat der BLS Lötschbergbahn Lohndumping vorgeworfen. Die BLS lasse Lokführer zu deutschem Lohn bis in die Zentralschweiz fahren und verletze die Konzession. Bereits am kommenden Mittwoch soll laut der Mitteilung des SEV vom Sonntag ein Zug der DB-Tochter Railion ab dem Badischen Bahnhof in Basel nach Erstfeld fahren. Die BLS etikettiere den Zug einfach um, so dass er mit der deutschen Besatzung weiterfahren könne. Der SEV sei empört über das Verhalten der Bahn. Sie desavouiere die eigenen Anstellungsbedingungen und bringe das gesamte Lohngefüge des Schweizer Bahnpersonals ins Rutschen. Die BLS verschleppe zudem schon länger die Verhandlungen zu einem Gesamtarbeitsvertrag. Die BLS bezeichnete die Aktion als "Sturm im Wasserglas". Es handle sich nur um drei Zugpaare pro Woche, in denen deutsche Lokführer eingesetzt würden, sagte BLS-Sprecher Urs Pfenninger.

"FTD": Bahn stoppt weitere Schienenprojekte

(28.08.) BERLIN - Die finanziell angeschlagene DB will nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" bei bereits beschlossenen Infrastrukturprojekten sparen. So wolle das Unternehmen Kosten von rund 90 Millionen Euro einsparen, indem es auf den Ausbau der bestehenden Strecke München-Ingolstadt-Nürnberg verzichte. Eine entsprechende Beschlussvorlage für eine Vorstandssitzung im September sei bereits erstellt. Wie laut "FTD" aus der Beschlussvorlage hervorgeht, wird sich die Fahrzeit zwischen München und Nürnberg um drei Minuten erhöhen. Beim Einsatz von Fernverkehrszügen wie dem Sprinter werde zudem der "Schwellwert von der befriedigenden zur mangelhaften Betriebsqualität überschritten", heißt es in dem Papier. Ursprünglich hatte die Bahn geplant, den Ausbau vor der Fußball-WM in Deutschland im Jahr 2006 abzuschließen. Um schwarze Zahlen für einen möglichen Börsengang im Jahr 2006 zu schreiben, müsse die DB sich aus Finanznot nun von einem weiteren Prestigeprojekt verabschieden. Die Bahn wollte dies offiziell nicht bestätigen.

Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt sagte dem Blatt, die Bahn versuche "krampfhaft" ihre Börsenfähigkeit herzustellen, indem sie bereits beschlossene Vorhaben wieder zurücknehme. "Der Bahn steht finanziell das Wasser bis zum Hals", wird er zitiert. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte vor kurzem die Investitions- und Sachkostenbudgets eingefroren und einen Stopp von Investitionen verhängt. Der Bund drohe angesichts einer festen Finanzierungsvereinbarung nun mit einer nachträglichen Reduzierung gezahlter Mittel, schreibt die "FTD". "Wir haben 1996 auf Basis verbindlicher Leistungsbeschreibungen einen Festkostenpreis vereinbart", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Donnerstag. "Wenn die Bahn gravierend von den Leistungen abweicht, behalten wir uns vor, den Festkostenpreis nachträglich zu reduzieren." Im schlimmsten Fall müsste der finanziell ohnehin in der Klemme steckende Konzern daher einen Teil der knapp zwei Milliarden Euro Bundesmittel, die er für Neu- und Ausbau der Strecke München-Ingolstadt-Nürnberg erhalten hat, zurückerstatten.

Zur Disposition stehen laut "FTD" weitere Projekte, die fast fertiggestellt seien. So erwäge die Bahn offenbar, den Anschluss der 6 Mrd. Euro teuren Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Frankfurt und Köln an den Kölner Hauptbahnhof nicht so auszubauen wie geplant. Das bedeute einen Reisezeitverlust von rund zehn Minuten. "Hier handelt es sich um ein bereits finanziertes Projekt. Und ein kleines Teilchen, das zum Gelingen des Gesamtvorhabens nötig ist, wird nun nicht finanziert", kritisierte Bernd Streitberger, Baudezernent der Stadt Köln gegenüber der "FTD". "Wir fordern, dass die Bahn ihre Verpflichtungen einhält."

Bahn profitiert vom Hafenboom

(28.08.) HAMBURG - Die Bahn profitiert nach einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" vom Boom des Hamburger Hafens. Der Bahnverkehr wachse kontinuierlich mit dem boomenden Hafenumschlag seit Jahren an, sagte Dirk Ollroge von der städtischen Hafenbahn der Zeitung. Nachdem 2003 erstmals mehr als eine Million Standardcontainer - elf Prozent mehr als im Vorjahr - mit der Bahn von und zum Hafen transportiert worden seien, wurden seinen Angaben zufolge im ersten Halbjahr im Hafen bereits 18 Prozent mehr Container auf der Schiene transportiert als im Vorjahr. Etwa 80 Prozent aller Zugverkehre im Hafen werden von der DB-Gütersparte Railion abwickelt. Die übrigen Züge werden von privaten Bahnen organisiert. Hamburg hat nicht nur Deutschlands größten Hafen, sondern auch den größter Bahncontainerumschlagplatz in Europa. Allein die Stadt Hamburg stellt über ihre Hafenbahn 350 Kilometer Gleise im Hafengebiet zur Verfügung, weitere 200 Kilometer Schienen bieten die Hafenfirmen auf ihren Geländen an - damit können die Ladungen praktisch direkt bis zu den Schiffen befördert werden.

Bahnhof Bergen nach Umbau in Betrieb genommen

(28.08.) SCHWERIN - Am Freitag ist der Bahnhof Bergen auf Rügen nach einem Umbau feierlich in Betrieb genommen worden. Das Tor zur Inselhauptstadt Rügens - der Bahnhof Bergen auf Rügen- zeigt sich jetzt dem Reisenden und Besucher in einem neuen Outfit. Ein neues Wegeleitsystem, eine neue Pflasterung der Bahnsteige und eine moderne Ausstattung prägen das Gesicht der modernisierten Verkehrsstation, an der täglich 86 Züge halten. Während der elfmonatigen Umbauarbeiten auf dem 121 Jahre alten Bahnhof wurden alle vier Bahnsteige grunderneuert und saniert. Zusätzlich zu den Treppen können die Bahnsteige nun mit Personenaufzügen erreicht werden. Dies ist eine große Verbesserung für alle Reisenden mit eingeschränkter Mobilität, aber auch für Reisende mit viel Gepäck oder Kinderwagen. Die neue Höhe der Bahnsteigneubauten von 55 Zentimetern erleichtert für alle Reisenden den Einstieg in die Züge. In Triebwagen steigt man praktisch ohne Niveauunterschied ein, Rollstühle und Kinderwagen rollen leicht in den Triebwagen und wieder hinaus.

Zur modernen Ausstattung der Bahnsteige gehören Beleuchtungsanlagen, Uhren, Wetterschutzunterstände, Informationstafeln und eine neue Beschallungsanlage. Zum Umbau des Bahnhofes gehörten ebenfalls die Sanierung der Kelleraußenwand am Hausbahnsteig und des vorhandenen Personentunnels. Die Zugänge zum Personentunnel erhielten neue Einhausungen. Der schienengleiche Überweg zum Bahnsteig 3-4 wurde zurückgebaut. Mit der Aufnahme des Betriebes der modernisierten Verkehrsstation ist der Bahnhof Bergen auch ein "Rauchfreier Bahnhof". Die Ausschilderung weist darauf hin, wo sich die Raucherbereiche befinden. Das Rauchen ist jetzt nur noch innerhalb der gekennzeichneten Bereiche gestattet. Die Grunderneuerung der Bahnsteiganlagen kostete etwa 4,5 Millionen Euro. Das Projekt wurden von Bund mit 3,7 Mio Euro und vom Land mit 140.000 Euro - unter anderem für eine neue Beschallungsanlage - gefördert.

Die Bahn hat in den letzten Jahren über zwei Milliarden Euro in die Bahnhöfe investiert und damit eine Renaissance der Bahnhöfe eingeleitet. Doch die Modernisierung der Bahnhöfe geht alle an. Bahnhöfe sind Visitenkarten der Städte und Gemeinden. Sie prägen das Bild einer Region wesentlich mit. Länder, Städte und Gemeinden haben deshalb ein großes Interesse daran, dass über eine funktionierende Infrastruktur hinaus ein repräsentatives Erscheinungsbild und eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird. Die Bahn allein kann das nicht leisten. Engagierte Partner und eine enge Zusammenarbeit wie hier in Mecklenburg-Vorpommern sind die Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung der Bahnhöfe insgesamt.

ÖBB-Reform: Startschuss für erste ÖBB-Gesellschaft

(28.08.) WIEN - Der Aufsichtsrat der ÖBB hat am Freitag in seiner Sitzung den Startschuss für die neue Strukturierung der ÖBB gegeben. Die Abspaltung konzerninterner Service-Bereiche in die Dienstleistungs GmbH wurde beschlossen. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben durch das Bundesbahnstrukturgesetz 2003 ist es Aufgabe der DLG, den gesamten ÖBB-Konzern in Personal- und IT-Angelegenheiten zu unterstützen. "Kerngeschäft der DLG sind Informatik und Personal", sagte der Vorstandsvorsitzende der ÖBB-Holding AG Rüdiger vorm Walde. Dazu zählten die Personalwirtschaft ebenso wie die Personaladministration und -entwicklung. Im Bereich der Konzern IT übernehme die DLG den Informatik-Support und die Funktion des Rechenzentrums. "Mit dem heutigen Beschluss des Aufsichtsrates kann die erste neue Gesellschaft bereits im Oktober operativ tätig werden. Damit sind wir mit der Umsetzung der ÖBB-Reform genau im Zeitplan. Der Reformzug ist in voller Fahrt und die Signale stehen auf grün", sagte Aufsichtsrat-Präsident Wolfgang Reithofer am Rande der heutigen Sitzung.

Bei der ÖBB-Aufsichtsratssitzung wurden außerdem wesentliche Personalentscheidungen getroffen. Generaldirektor Rüdiger vorm Walde übernimmt neben seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG die Leitung der Personenverkehr AG. Durch die Doppelfunktion soll die strategische Steuerung und deren direkte Umsetzung in der Personenverkehr AG sicher gestellt werden. Als zweiter Personenverkehrs-Vorstand wurde Stefan Wehinger bestellt, der zuletzt Vorstandsdirektor der Montafonerbahn AG war. Gemeinsam sollen sie den ÖBB-Personenverkehr zu einem wettbewerbsfähigen Dienstleistungsunternehmen aufbauen. Die Infrastruktur Betrieb AG leitet Vorstandsdirektor Alfred Zimmermann gemeinsam mit Peter Klugar, der heute als Vorstand bestätigt wurde.

Brücke in Marl-Sinsen wird gesichert

(28.08.) DÜSSELDORF - Fachleute der Bahn haben am Donnerstag das Brückenbauwerk an der Bahnhofstraße in Marl-Sinsen überprüft. Zuvor hatten sich Sinsener Bürger besorgt über Risse im Brückenbauwerk geäußert. Die Untersuchung ergab laut DB, dass der Riss am nördlichen Widerlager weder für Bürger noch den Bahnbetrieb ein Sicherheitsrisiko darstelle. Eine Sanierung dieses und des zweiten Widerlagers sei aber erforderlich. Als Sofortmaßnahme wird zur Abstützung der Widerlager ein Stützgerüst aufgebaut. Anschließend sollen die Widerlager saniert werden. Alle Eisenbahnbrücken werden je nach Alter, Bauart und Technik mindestens einmal jährlich überprüft.

Bahn-Tochter DB Systems will Standort Berlin schließen

(27.08.) BERLIN - Die Bahn-Tochter DB Systems will laut den Bahngewerkschaften Transnet und GDBA ihren Standort Berlin schließen. Davon wären nach Gewerkschaftsangaben 140 Arbeitsplätze betroffen. Den Beschäftigten drohten nun Kündigungen oder Versetzungen in andere Bereiche, hieß es. Nachvollziehbare Gründe für diesen Schritt seien nicht mitgeteilt worden. Eine Bahnsprecherin bestätigte den Bericht. Von den 140 Arbeitsplätzen bleiben ihren Worten zufolge 40 erhalten. Die restlichen 100 versuche die DB Systems innerhalb der Bahn AG oder an andere Arbeitgeber im Raum Berlin zu vermitteln. Für rund 30 Beschäftigte sei dies bereits gelungen.

Die Bahngewerkschaften kritisierten das Vorgehen von DB Systems. "Offenbar steht die Schließung des Standortes in unmittelbarem Zusammenhang mit den Kosteneinsparungen des DB Konzerns", vermuteten Transnet-Vertreter Reiner Bieck und sein GDBA-Kollege Ulrich Rötzheim. In Gesprächen mit den Gewerkschaften hatte das Unternehmen Tariföffnungen durchzusetzen versucht. Transnet und GDBA waren dazu aber nicht bereit. "Wir öffnen nicht ohne weiteres Bestimmungen in Tarifverträgen", machten Bieck und Rötzheim deutlich. Nötig wäre zumindest eine Zusage zur Beschäftigungssicherung. "Doch diese hat das Unternehmen nicht einmal ansatzweise angeboten." Den Gewerkschaften zufolge will DB Systems, die innerhalb des Konzerns für Dienstleistungen im IT-Bereich zuständig ist, bundesweit 550 von 2.290 Stellen abbauen.

ESTW im Leipziger Hbf geht im September in Betrieb

(27.08.) LEIPZIG - Am 19. September geht im Bereich des Leipziger Hbf eines der leistungsstärksten Elektronischen Stellwerke (ESTW) in Europa in Betrieb. Anschließend werden über das ESTW die Fahrstraßen von täglich über 750 Zügen elektronisch gesteuert. Insgesamt investiert die Bahn 124 Millionen Euro. Mit der hochmodernen Technik werden 23 bestehende Stellwerke ersetzt, darunter eines aus dem Jahr 1880. Die Bauarbeiten zur Errichtung des ESTW hatten im Juni 2002 begonnen. Im November 2003 war der erste Teil der Anlage auf der Ostseite des größten Bahnhofs in Sachsen fertig gestellt worden. Beim Bau des Stellwerks waren teilweise bis zu 300 Bauleute und Sicherungskräfte tätig. Unter anderem verlegten sie 360 Kilometer Kabel, stellten 336 Signale gestellt und rüsteten 309 Weichen auf die neue Steuerung um. Die neue Technik wird direkt aus der Betriebszentrale Leipzig gesteuert, dem Schaltzentrum der Bahn in Mitteldeutschland.

Die komplexen Baumaßnahmen im Großraum Halle/Leipzig zielen auf die Rationalisierung der historisch gewachsenen Bahnanlagen. Mit dem Ausbau des mitteldeutschen Knotens können die Effekte aus dem bereits erfolgten Streckausbau verstärkt und in die Region übertragen werden. Im Knoten werden die Relationen des Fernverkehrs untereinander und mit einem optimierten Nahverkehr etappenweise besser verknüpft. Im Juni 2003 war die neue Strecke über den neuen Flughafenbahnhof Leipzig/Halle als erster Teil der Neubaustrecke Erfurt – Leipzig/Halle eingeweiht worden. Im Dezember 2004 wird der Ausbau der S-Bahn-Trasse Halle – Leipzig abgeschlossen und in die Hauptbahnhöfe von Leipzig und Halle (Saale) eingebunden. Zuvor erfolgt im November die Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks in Leipzig-Wahren. Ab 2005 startet der Schildvortrieb für den Leipziger Citytunnel am Hauptbahnhof. Die Zuschaltung des ESTW innerhalb weniger Stunden stellt für die Bahn eine außerordentliche technische und logistische Herausforderung dar. Das erfordert die Sperrung teilweise aller Gleise im Leipziger Hauptbahnhof. Für den Bahnverkehr ist das im Zeitraum vom 8. September bis zum 10. Oktober 2004 mit zum Teil mit erheblichen Einschränkungen im Großraum Leipzig verbunden. Die Hauptphase der Arbeiten erfolgt am Wochenende vom 17. bis 19. September 2004.

90 Jahre Dampflokwerk - X. Meininger Dampfloktage

(27.08.) LEIPZIG - Die bereits zum zehnten Mal stattfindenden Meininger Dampfloktage stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen des 90-jährigen Werksjubiläums. Am 4. und 5. September 2004 warten 25 Dampflokomotiven auf die Besucher. Weiterhin werden 10 Sonderzüge Interessierte aus ganz Deutschland nach Meiningen bringen. Von 9 bis 17 Uhr wird an beiden Tagen auf dem Gelände des Dampflokwerkes ein abwechslungsreiches Programm für große und kleine Eisenbahnfans geboten. In der historischen Schau können insgesamt 25 Loks sowohl des DB Museums Nürnberg als auch von zahlreichen Eisenbahnvereinen bestaunt werden. Zu den Ausstellungsstücken gehört unter anderem die legendäre 18 201, die schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt. Mit dabei ist auch die Güterzuglok 41 1144, die nach Verwendung als Heizkessel in einer russischen Kaserne im vergangenen Jahr im Dampflokwerk Meiningen wieder betriebsfähig aufgearbeitet wurde. Einige der Loks bringen zu ihrem "Gastspiel" 10 Sonderzüge aus Berlin (03 1010, 119 158), Braunschweig (VT 08 520), Bremen und Hamburg (41 1144, 65 1049), Düsseldorf (bis Eisenach E 03 und Zuggarnitur "TEE Rheingold", ab Eisenach 41 360 mit Zuggarnitur "Blauer Enzian"), Frankfurt am Main (01 118), Hannover (01 1100), Nürnberg (41 018), Stuttgart (01 1066), Vienenburg (50 3708) sowie Würzburg (52 7409) nach Meiningen.

Neue Simulationsanlage in Darmstadt

(27.08.) BERLIN - Das Dienstleistungszentrum Bildung (DZB) der Deutschen Bahn AG, die Technische Universität Darmstadt und der Akademische Arbeitskreis Schienenverkehr e.V. gestalten unter dem Namen "Eisenbahnbetriebsfeld" das Signallabor der TU Darmstadt neu. Das neue Eisenbahnbetriebsfeld befindet sich auf dem Gelände des Betriebswerks am Darmstädter Hauptbahnhof. Die Realisierung des Betriebsfeldes erfolgt in mehreren Baustufen, um eine möglichst zeitnahe Nutzung zu ermöglichen. Seit Anfang August wird aufgebaut. Sechs der etwa 100 Quadratmeter geplanten Modellanlage mit 700 Meter Gleislänge, 260 Weichen, zehn Bahnhöfen, einer Haltestelle, drei Haltepunkten und zwei Bahnbetriebswerken sind inzwischen fertiggestellt. Der Trainingsbetrieb wird im Frühjahr 2005 aufgenommen. Die drei Partner, TU Darmstadt, Akademischer Arbeitskreis Schienenverkehr und das DZB, suchen noch ehrenamtliche Helfer für den weiteren Aufbau.

Ein Eisenbahnbetriebsfeld ist eine spezielle Simulationsanlage, auf welcher der tägliche Eisenbahnbetrieb realistisch nachgebildet wird. Die Modell-Bahnhöfe werden mit originalen Stellwerken gesteuert. Alle Stellen sind - wie bei der großen Bahn - mit den dafür vorgesehenen Fernmeldeanlagen verbunden. Auch moderne Anlagen zur Betriebssteuerung können eingesetzt werden. Die Miniatur-Realität ermöglicht zum Einen eine realitätsnahe Aus- und Weiterbildung im Bereich des Bahnbetriebs und seiner Steuerung. Zum Anderen fungiert das Eisenbahnbetriebsfeld als Experimentierfeld für Forschungen zur Optimierung des Bahnbetriebs. Im Rahmen verschiedener Qualifizierungsmaßnahmen können in einzelnen Übungen beispielsweise die Teamfähigkeit und der Umgang mit Stress trainiert werden. Die Modellanlage ermöglicht ebenso die Simulation ausgewählter Abweichungen vom Regelbetrieb, ohne dabei in den "echten" Bahnbetrieb eingreifen zu müssen. Dies ist nicht nur eine kostengünstige Alternative zum Realbetrieb, sondern gewährleistet auch, dass dieser nicht behindert wird. Die zukunftsweisende Konzeption des Betriebsfeldes ermöglicht es auch, neue Betriebsverfahren zu entwickeln und zu erproben.

Holz: ein Erfolgsfaktor für die Schiene

(27.08.) FREILASSING - Durch attraktive Transport- und Logistikangebote in der Holzbranche macht die Stinnes-Tochter Nieten Fracht-Logistik dieses Gut zum Erfolgsfaktor für die Schiene. Stinnes hat seit 2001 die transportierte Tonnage auf der Schiene um rund 25 Prozent steigern können. Mit acht Millionen Tonnen stellen die Holzverkehre ein erhebliches Geschäftspotenzial dar, das zukünftig durch die Integration von Nieten verstärkt in Richtung Logistik ausgeweitet werden soll. Weiteres Indiz hierfür ist der zum ersten September wiedereröffnete Gleisanschluss der Rosenheimer Firma Hamberger, einem großen Hersteller von Parkett, Sportböden, Vertäfelungen und weiteren Holzprodukten. Rund 520 Wagen mit Rohholz- und Schnittholz werden pro Jahr über den neuen Gleisanschluss zur weiteren Verarbeitung zugestellt. Ein "Selbstläufer" ist auch der seit einem Jahr bestehende Gleisanschluss der Bayerischen Staatsforstverwaltung im Bahnhof Eichstätt. "Über 25.000 Festmeter Holz wurden hier per Bahn in Richtung Österreich und Italien versendet. Eine Menge, die zwischen 1.000 und 1.200 LKW-Ladungen entspricht", freut sich Manfred Eberhardt, Sprecher der Geschäftsführung Nieten.

Gerade die Bahn mit ihren großen Transportkapazitäten ist für die Holzindustrie der ideale Partner, da Holz schnell und punktgenau aus dem Wald zu den Produktionsstandorten in ganz Europa gebracht werden muss. Die holzverarbeitende Industrie in Österreich und Italien beispielsweise bekommt einen Großteil ihres Rohstoffbedarfs über die Schiene angeliefert. So wurde von Stinnes und Nieten Fracht-Logistik gemeinsam mit Railion und RailCargoAustria und weiteren Vermarktungspartnern bereits Mitte 2003 das Konzept "woodliner" entwickelt, durch dessen Umsetzung erhebliche Mengen Rohholz von Deutschland zu Abnehmern in Österreich transportiert werden. Eine weitere Neuerung ist der "Nordhafenzug" für verschiedene österreichische Sägewerke. Täglich werden ab Freilassing zwei Railion-Züge zur Weiterfahrt zu den deutschen Nordseehäfen zusammengestellt. Optimale Transportzeiten dieser Züge, leistungsfähige Umschlagsbetriebe und kundengerechten Abfahrtsfrequenzen der Seeschiffe in den Seehäfen tragen zum Erfolg der Holzlogistik bei. Durch den Zukauf der Nieten Fracht-Logistik und der damit vollzogenen Verknüpfung von Eisenbahn- und Speditions-Know-how legte Stinnes Anfang des Jahres die Basis für kundenorientierte Transport- und Logistiklösungen rund um das Gut Holz.

Ein weiterer Vorteil: der Kundenstamm beider Partner wird zusammen- gelegt und gemeinsam von Nieten in Freilassung sowie weiteren Vertriebsbüros in Hamburg, Möckmühl bei Heilbronn, Malchin (Mecklenburg), Mühlhausen (Thüringen) und betreut. Dies ermöglicht ein internationales Netzwerk für die Vertriebsaktivitäten und steigert die Effizienz der Holztransporte. Das logistische Konzept sieht neben dem Hauptlauf über die Schiene die Einbindung verschiedener Verkehrsträger wie z.B. den Lkw für Vor- und Nachläufe auch Umschlagsleistungen, Lagerung und Einbindung des Seeschiffes für deep sea- und short  sea-Transporte vor.

Aufführung von Cages "Il Treno" auf der Strecke Göttingen-Kassel

(27.08.) BERLIN (ddp) - John Cages 1978 in Bologna uraufgeführte Eisenbahn-Performance "Il Treno. Alla ricerca del silenzio perduto" (Der Zug. Auf der Suche nach der verlorenen Stille) erlebt im September ihre deutsche Erstaufführung. Im Rahmen des Festivals "Experiment Geschwindigkeit" führen Studenten der Universität der Künste Berlin (UdK) und der Berliner Musikhochschule "Hanns Eisler" die Zug-Performance am 12. September auf der alten Bahnstrecke zwischen Göttingen und Kassel auf, wie die UdK am Dienstag mitteilte. Für die Inszenierung wurde ein Zug komplett umgebaut. Mikrophone und Lautsprecher übertragen Geräusche aus dem Triebwagen und von den Gleisen in die Abteile. Eine Kamera erfasst Blicke aus dem Fenster, die dann nach innen projiziert werden. Musiker begleiten die Klangkulisse, und Schauspieler stellen Begegnungen nach. Wie von Cage vorgesehen, hält der Zug an einigen Bahnhöfen der Strecke, wo Dorfbewohner die Reisenden mit Musikgruppen und kleinen Volksfesten empfangen sollen.

Bahn will möglichst viele rauchfreie Bahnhöfe

(26.08.) BERLIN - Die DB will nach und nach möglichst viele ihrer rund 5700 Bahnhöfe zu rauchfreien Zonen erklären. Bereits bis zum Jahresende sollten Zigarettenqualm und -kippen aus allen Berliner Bahnhöfen verbannt sein, kündigte Bahnsprecher Heiner von der Laden an. Bislang wurden bereits 350 ihrer knapp 5.700 Bahnhöfe erfolgreich zu rauchfreien Zonen erklärt. Umfragen haben laut von der Laden gezeigt, dass die rauchfreien Gebäude bei den Reisenden auf "sehr hohe Akzeptanz" stoßen. Die Kundschaft fühle sich wohler, weil weniger Kippen herumlägen und sie nicht mehr von Rauchschwaden belästigt werde. Außerdem würden aufwendige Reinigungsarbeiten wegfallen. Der Bahnsprecher dementierte allerdings einen Bericht des Dortmunder "Westfalenblattes", wonach Raucher schon bald in allen deutschen Bahnhöfen generell nur noch in speziellen Zonen ihre Glimmstengel anstecken dürfen. Dies sei nicht beabsichtigt. In Fernzügen werde es auch künftig kein generelles Rauchverbot geben, ergänzte der Sprecher. Zurzeit sei das Verhältnis etwa 80 Prozent Nichtraucher- zu 20 Prozent Raucherplätzen. In den Bordbistros sei das Rauchen erlaubt, in den Bordrestaurants verboten.

Österreich setzt auf Experten der DB

(26.08.) BERLIN - Österreichs Eisenbahner setzen auf den Sachverstand ihrer deutschen Kollegen. Auf der 45 Kilometer langen Teilstrecke zwischen Prinzersdorf (westlich von St. Pölten) und Ybbs an der Donau ist der deutsche ICE S, der Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn mit Schnellfahrtriebköpfen ("S"), zur technischen Abnahme der ersten Schnellfahrstrecke im Nachbarland unterwegs. Das Markenzeichen des sprintstarken ICE S sind zwei besonders starke Triebköpfe mit 4.800 KW oder 13.000 PS. Bis zu 300 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit hat der ICE S in kurzer Traktion mit einem Mittelwagen bereits in der vergangenen Woche auf dem niederösterreichischen Streckenabschnitt erreicht. Jetzt erfolgen die Abnahmefahrten mit zwei Stromabnehmern im langen Zugverbund, bestehend aus zwei Triebköpfen und sieben Mittelwagen. Dabei sollen Geschwindigkeiten bis zu 280 Kilometern erreicht werden.

Drei Expertenteams der DB Systemtechnik sind im Auftrag der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG noch bis Sonntag auf dem Teilstück der Westbahn unterwegs. Die Ausbaustrecke in Österreich wird den Bahnverkehr zwischen Salzburg mit Wien beschleunigen. Die Prüfingenieure messen in dem mit hochpräziser Messtechnik ausgestatteten ICE S das Laufverhalten zwischen Rad und Schiene und bewerten das Wechselspiel von Stromabnehmer und Fahrleitung bei hohen Geschwindigkeiten. Parallel dazu sind die Aerodynamik-Spezialisten der Deutschen Bahn im Einsatz und messen die Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten im Begegnungsverkehr im Tunnel und am Tunneleingang entstehen. Mit ihrer Kompetenz tragen die Techniker der Bahn dazu bei, die Strecke in Österreich fit zu machen für den internationalen Verkehr. Ihr anerkannt technisches Wissen wird weltweit nachgefragt.

Railog bringt Personenwaggons von Dänemark in den Iran

(26.08.) FRANKFURT/Main - Railog schnürte für den Spezial-Auftrag ein Paket an logistischen Leistungen von der Abwicklung mit acht nationalen Bahnbehörden über die Fahrplangestaltung bis hin zur Zollabfertigung an insgesamt neun Grenzbahnhöfen. Dafür entsandte das Unternehmen als einer der führenden Anbieter für schienenintegrierte Logistikdienstleistungen in Europa zunächst Experten in das Werk der nationalen Eisenbahngesellschaft DSB im dänischen Fredericia, um die technische Überholung der Personenwaggons zu begleiten. Eine logistische Herausforderung stellten die Maße der dänischen NahverkehrsWagen dar. Die jeweils 36 Tonnen schweren und über 24 Meter langen Reisewaggons übertreffen deutsche und andere europäische Normierungen in Höhe und Breite. Railog ließ daher die Lademaß-Überschreitung von Gutachtern des Eisenbahnbundesamtes (EBA) berechnen und sich die problemlose Passage durch Tunnel und über Brücken bestätigen.

Zudem holte Railog für die Wagen ohne RIC-Zertifizierung (Routing Identification Code) die nötigen Beförderungsgenehmigungen vom EBA sowie der ungarischen, jugoslawischen, bulgarischen und türkischen Bahngesellschaften ein. "Unsere Kollegen in Österreich haben die Genehmigungen direkt bei den nationalen Ansprechpartnern der Staatsbahnen eingeholt. So konnten wir dem Kunden, der Iranian Islamic Republic Railways, eine reibungslose logistische Abwicklung auf hohem Qualitätsniveau garantieren", berichtet Günther J. Ferk, Geschäftsführer der Railog-Gruppe. "Die gute Zusammenarbeit aller Konzernunternehmen ist bei diesem Transport besonders hervorzuheben." Die 5.000 Kilometer lange Strecke zwischen dem dänischen Padborg und der iranischen Landeshauptstadt Teheran legen die Personenwaggons in drei Ganzzügen auf eigenen Rädern zurück. Bis zur Grenze zwischen Österreich und Ungarn stellt die Stinnes-Tochter Railion Lokomotiven und Fahrzeugführer. Danach übernehmen Bahngesell-schaften in den Transit-Ländern die Beförderung der 52 Waggons in den Mittleren Osten. Dort werden sie das Eisenbahnsystem für die iranische Bevölkerung verbessern.

ic:kurier mit mehr Komfort zum 1. September

(26.08.) NEU-ISENBURG - Zum 1. September gibt es zahlreiche Neuerungen beim Bahnkurierdienst ic:kurier, der eiligeSendungen noch am gleichen Tag zwischen rund 140 ICE- und EC/IC-Bahnstationen in Deutschland befördert. So fungiert der ServicePoint im Bahnhof ab sofort als zentrale Anlaufstelle für den Kurierservice. Der bisher notwendige Weg ins Reisezentrum, um dort den Auftragsschein abzuholen, entfällt. Wer spontan eine Sendung verschicken will, beispielsweise den versehentlich eingesteckten Autoschlüssel, der zu Hause dringend benötigt wird, kann erstmals Wertmarken für den ic:kurier an den Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kaufen. Weitere Neuerung: Der ic:kurier lässt sich per Kreditkarte und am Bahnhof auch per EC-Karte bezahlen. "Es war noch nie so zeitsparend und unkompliziert, eine ic:kurier-Sendung im Bahnhof auf die Schiene zu bringen", erklärt Franz-Joseph Miller, Geschäftsführer der time:matters GmbH, die den ic:kurier in Kooperation mit der Deutschen Bahn betreibt.

Der Ausbau des Flächennetzes für den ic:kurier soll weiter fortgesetzt werden. Ziel ist es, die deutschlandweite Abdeckung von derzeit ca. 90 Prozent auf etwa 95 Prozent auszuweiten. Hierzu ist die Eröffnung von insgesamt elf neuen Stationen in diesem Jahr geplant. Zuletzt wurden die Bahnhöfe Köln-Deutz, Düsseldorf Flughafen-Fernbahnhof, Frankfurt (Oder) und Leipzig/Halle Flughafen an das Bahnkuriernetz angeschlossen. Neben der Beförderung von Bahnhof zu Bahnhof bietet time:matters den ic:kurier auch mit Abhol- und Zustellservice an. Hierbei holt ein Kurierfahrer die Sendung an der Haustür bzw. im Büro des Absenders ab und bringt sie zum Bahnhof. Am Ziel wird die Sendung von einem Kurierfahrer beim Empfänger zugestellt. Zur Beauftragung genügt ein Anruf bei der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 0700 timematters (84 63 62 88), die rund um die Uhr und auch am Wochenende erreichbar ist. Firmen und Verbraucher profitieren vor allem von der Häufigkeit und der hohen Geschwindigkeit, mit der der ic:kurier Sendungen innerhalb Deutschlands befördert. Die Strecke Frankfurt-Köln legt der Kurierdienst 36 Mal am Tag in 1 Stunde und 40 Minuten zurück, Hamburg-Berlin 24 Mal täglich in 2 Stunden und 45 Minuten, gibt time:matters zwei Beispiele. Als Einsatzmöglichkeiten werden die dringend erwarteten Eheringe oder das herbeigesehnte Hochzeitskleid genannt, die "last minute" eintreffen und damit den Traum vom trauten Glück in letzter Minute wahr werden lassen. Die Mehrzahl der ic:kurier-Sendungen sind allerdings profaner, wie etwa Schlüssel, Kameras, Handys, Verträge, Ersatzteile oder Laboranalysen.

Die time:matters GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Lufthansa Cargo AG, bietet deutsche und internationale Special Speed Services für die Beförderung hocheiliger und besonders wichtiger Dokumente und Materialien per Flugzeug und Bahn an. Hierzu kann auf das gesamte Linienflugnetz der Deutschen Lufthansa sowie auf zahlreiche Flugverbindungen weiterer Vertragspartner zugegriffen werden: täglich mehr als 900 kontinentale und über 100 interkontinentale Verbindungen, rund 380 Ziele in 90 Ländern. In Deutschland steht der time:matters-Bahnservice ic:kurier an derzeit rund 140 ICE- und EC/IC-Bahnhöfen zur Verfügung.

Moscato ist pleite - Sachsenbahn auf dem Abstellgleis

(25.08.) LEIPZIG - Das in Gründung befindliche Verkehrsunternehmen Sächsische Eisenbahn GmbH (Sachsenbahn) ist aus dem Rennen um Streckenkonzessionen ausgeschieden. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, hat ihr Gründer, der Unternehmer Antonio Moscato, jetzt nach zahlreichen Rechtsstreitigkeiten seine Zahlungsunfähigkeit offenbart. Nach Rechtsstreitigkeiten mit der DB habe Moscato nicht einmal die Verfahrenskosten vollständig tragen können. Gerichtsvollzieher hätten ihn daraufhin gezwungen, seine Vermögensverhältnisse offen zu legen. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Gründer und Geschäftsführer der Sachsenbahn keinerlei persönliches Vermögen besitze und noch ausstehende 4952,20 Euro nicht aufbringen könne. Die Sachsenbahn war im Herbst 2001 in Leipzig aktiv geworden und hatte in großformatigen Anzeigen um Personal geworben. 4000 Mitarbeiter - vor allem Zugführer und Kundenbetreuer - sollten eingestellt werden; auch der Kauf von Triebfahrzeugen des französischen Herstellers Alstom war im Gespräch. Doch es blieb bei den vollmundigen Ankündigungen. Trotz mehrmaliger Aufforderung legte Moscato keine Zulassung als Eisenbahn-Verkehrsunternehmen vor und wurde deshalb vom für die Streckenkonzessionen zuständigen Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) nicht mehr ernst genommen.

Bahnhof Wittenberge nach Umbau feierlich eingeweiht

(25.08.) WITTENBERGE - Der Bahnhof Wittenberge ist am Dienstag in Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck vier Jahre nach dem ersten Spatenstich feierlich eingeweiht worden. Bund, Land und Bahn haben insgesamt rund 76 Millionen Euro in das Projekt investiert. "In Wittenberge geht eine der modernsten Personenverkehrsanlagen für den ICE-, InterCity- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn ans Netz. Mit finanziellem Beitrag von Bund und Land Brandenburg ist hier eine vorbildliche, helle und freundliche Verkehrsstation geschaffen worden", sagte Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand für Personenverkehr der Deutschen Bahn AG, bei der Eröffnung. In den behindertengerechten Neubau der drei Bahnsteige sind über sieben Millionen Euro geflossen. Die beiden Inselbahnsteige mit einer Länge von je 405 Metern und der 330 Meter lange Hausbahnsteig haben eine Höhe von 76 Zentimeter, was das Ein- und Aussteigen erleichtert. Die 122 Meter langen Bahnsteigdächer wurden komplett neu gebaut. Verbunden sind die Bahnsteige über einen 65 Meter langen, ebenfalls neu gebauten Tunnel. Drei Aufzüge machen die Station für mobilitätseingeschränkte Reisende zugänglich.

Die Zugzielanzeiger sind in moderner LCD-Technik ausgeführt. Ein neues Wegeleitsystem sowie ausreichend Sitzmöglichkeiten, Kofferkulis, Abfallbehälter und eine neue Lautsprecheranlage machen die Verkehrsstation zu einer vorbildlichen Anlage. "Wir würden uns für unsere Kunden wünschen, dass wir alle Bahnhöfe auf diesen Stand von Technik und Komfort bringen könnten", erklärte Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG, "das können wir aber nicht allein schaffen. Auch die öffentliche Hand ist gefordert, wie hier in Wittenberge, ihren Beitrag zu leisten". Etwa 5.000 Reisende und Besucher nutzen täglich den Bahnhof, der von 103 Zügen angesteuert wird. Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin - Hamburg wurde der Gleisbereich des Bahnhofs völlig umgestaltet. Die Gleise auf der so genannten Magdeburger Seite wurden aufgegeben. Der gesamte Verkehr läuft jetzt über die Berliner Seite. Dadurch kann die Magdeburger Seite städtebaulich entwickelt werden. Seit Baubeginn wurden zwei Bahn-übergänge beseitigt, drei Brücken neu gebaut, 22 Kilometer neue Gleise und 42 Weichen verlegt sowie 24 Kilometer Oberleitung gespannt.

Gleichzeitig wurde ein ICE mit Neigetechnik auf den Namen "Wittenberge" getauft. Dabei vergoss Bürgermeister Klaus Petry Sekt über Schriftzug und Stadtwappen an der Zugspitze. "Eine Stadt bewegt sich durch das ganze Land. Das ist zumindest für Wittenberge neu. Ein ICE mit dem Namen Wittenberge wird zum Botschafter für einen Ort, der sich zwar seit 1846 zum bedeutenden Eisenbahnknoten zwischen Hamburg und Berlin, Leipzig und Rostock entwickelte, der aber für die Durchreisenden höchstens als Schriftzug auf dem Emailleschild am Bahnsteig in der Erinnerung blieb. Nun wird Wittenberge bekannter werden", sagte der Bürgermeister.

"SZ": Bahn-Börsengang soll zwei Milliarden Euro bringen

(24.08.) MÜNCHEN - Der geplante Börsengang der DB könnte laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zwei Milliarden Euro in die Kassen des Bundes bringen. Konzernchef Hartmut Mehdorn will die Bahn 2006 an der Börse platzieren. Jedoch gibt es gegen noch heftigen Widerstand aus der Politik. Der von der DB gegründete Beirat für den Börsengang rät der DB auch dringend, ihre Nettoverschuldung drastisch zu verringern. Nur dann könnten private Investoren gewonnen werden. Je nach Rechenmodell müssten die Verbindlichkeiten um neun oder gar 12,6 Milliarden Euro reduziert werden, hieß es in einem Bericht des Beirats. Das Expertengremium beziffere die "Nettoverschuldung" der Bahn inklusive aller Finanzlasten mit 38,6 Milliarden Euro. Dazu zählten auch Pensionsverpflichtungen, Steuerrückstellungen, Miet- und Leasingverträge sowie die zinslosen Darlehen des Bundes für den Ausbau des Schienennetzes. Der Konzernvorstand hingegen weise nach Angaben der Sachverständigen lediglich eine Netto-Verschuldung von 19,5 Milliarden Euro aus, notierten die Sachverständigen. Aus dem Beirat heiße es dazu, die Zahl der Bahn sei juristisch korrekt, im Kreise der Experten werde aber konservativer gerechnet.

Der Bahnbeirat hatte vor einigen Wochen öffentlich erklärt, man empfehle unter bestimmten Annahmen eine teilweise Privatisierung des Staatsunternehmens im Jahr 2006. Dazu gehöre, dass die Bahn dringend neues Eigenkapital brauche. Die Finanzplanung sei "ehrgeizig und mit Risiken verbunden". Fernzüge und Schienennetz müssten besser ausgelastet werden. Gefordert sei auch die Bundesregierung. Sie müsse für die nächsten 20 bis 25 Jahre genügend staatliche Mittel für die Modernisierung der vorhandenen Strecken vertraglich zusichern, heißt es laut der Zeitung weiter in einem internen Bericht des Beirats.

Fernzüge nur zu 40 Prozent ausgelastet

(24.08.) BERLIN - Die Fernzüge der DB sind nur zu 40 Prozent ausgelastet. Das sagte Personenverkehrs-Vorstand Karl Friedrich Rausch am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. "Wir haben damit noch genügend freie Kapazitäten." Die Spar- und Aktionspreise sollten die freien Plätze füllen und Neukunden gewinnen. "Allein ein Drittel der Nutzer des Sommer-Spezial-Preises sind Neukunden, wären also ohne dieses Angebot gar nicht gefahren. Und wenn es ihnen gefallen hat, bleiben sie uns als Kunden erhalten." Auch mit den Aktionen verdiene die Bahn Geld. Ein schwach ausgelasteter Zug verursache fast die gleichen Kosten wie ein voller Zug. "Jeder zusätzlich erlöste Euro fließt also fast 1:1 ins Ergebnis", rechnete Rausch vor. Der Fernverkehrsvorstand kündigte weitere Aktionen wie die noch bis Ende August laufende 29-Euro-Angebot an. Wann die nächste Aktion kommt, wollte er aber noch nicht verraten.

Expresslogistik-Dienstleister time:matters weiter auf deutlichem Wachstumskurs

(24.08.) FRANKFURT/Main - Am Montag hat die time:matters GmbH aktuelle Geschäftszahlen bekannt gegeben. Demnach konnte ein deutliches Wachstum erzielt werden. Zur nationalen Erfolgsbilanz zählt die positive Entwicklung beim Service ic:kurier, der seit nunmehr einem Jahr im Auftrag der DB betrieben wird. Im Zuge einer Reihe von Service-Verbesserungen, z.B. der Erweiterung des Stationsnetzes um 11 Bahnhöfe, wird für das Gesamtjahr 2004 mit einem Sendungszuwachs im zweistelligen Prozentbereich gerechnet.

Wieder durchgehender Zugverkehr auf der Strecke Meißen - Döbeln - Leipzig

(23.08.) LEIPZIG - Die DB hat am Wochenende wieder den durchgehenden Zugverkehr auf der Bahnstrecke Leipzig - Meißen aufgenommen. Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe vom August 2002 wurde damit der letzte Lückenschluss nach dem Hochwasser auf einer DB-Strecke in Sachsen vorgenommen. Zwischen Großbothen und Nossen hatte das Hochwasser der Freiberger Mulde im August 2002 auf einer Länge von 45 Kilometern Länge Brücken und Bahndämme beschädigt oder zerstört. Der Schaden summierte sich auf 22 Millionen Euro. Neben der Schadensbeseitigung wurden auch Gleisanlagen nach modernen Standards erneuert, indem künftig geplante Maßnahmen zur Ertüchtigung der Strecke parallel vorgenommen wurden. Das Investitionsvolumen betrug weitere 23 Millionen Euro. Die Fahrzeit der Züge zwischen Leipzig und Döbeln hat sich gegenüber dem Zeitraum vor dem Hochwasser von 85 auf 75 Minuten verkürzt und zwischen Döbeln und Meißen von 62 auf 52 Minuten. In der Gegenrichtung beträgt die Reisezeitverkürzungen bis zu vier 4 Minuten, da die Züge in Beucha mit der Linie Leipzig - Brandis geflügelt werden. Mit der Wiederaufnahme des Zugverkehrs wird den Fahrgästen ein durchgängiger Stundentakt mit optimierten Anschlüssen zu den Bussen des Regionalverkehrs angeboten. Der Landkreis Döbeln ist seit 1. August Mitglied im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Mit einer Fahrkarte können hier alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden.

Bahnhof Bremerhaven-Lehe nach Umbau feierlich eingeweiht

(23.08.) HANNOVER - Nach einjähriger Umbauzeit wurde der modernisierte Bahnhof Bremerhaven-Lehe am Montag offiziell eingeweiht. Mit dem Umbau wurde der alte Bahnsteig samt Dach vollständig entfernt und durch einen Neubau ersetzt. Dieser hat eine Länge von 170 Metern und eine neue Höhe von 76 Zentimetern, wodurch der Ein- und Ausstieg in die Fahrzeuge wesentlich erleichtert wird. Das Dach über dem Bahnsteig wurde komplett erneuert. Mit Abschluss der Arbeiten wurde der Bahnhof "rauchfrei".

Schweiz: Auftakt zum Ausbau des Bahnhofs Buchs SG

(21.08.) BERN - Der Bahnhof Buchs SG - eine wichtige Drehscheibe im internationalen wie auch im regionalen Zugverkehr - wird ausgebaut. Insgesamt werden 76,5 Millionen Franken investiert. Der Ausbau umfasst den Publikumsbereich, den Ersatz der Sicherungsanlagen sowie eine Anpassung der Gleis- und Fahrleitungsanlagen. Kernstück des Bahnhofumbaus sind moderne und kundenfreundliche Publikumsanlagen. Dazu werden die Bahnsteige auf 55 Zentimeter erhöht und mit behindertengerechten Zugängen zur zentralen Unterführung ausgestattet. Beim Bahnhofgebäude wird ein Lift erstellt, bei den beiden Zwischenbahnsteigen Rampen. Die bestehenden Bahnsteigdächer werden teilweise modernisiert, im Bereich des mittleren Perrons abgebrochen und neu gebaut. Ein elektronisches Stellwerk der neusten Generation ersetzt das Stellwerk Personenbahnhof von 1961, ein neues Relaisstellwerk das Stellwerk Rangierbahnhof. Die Gleisanlagen des Bahnhofs werden vereinfacht. In Richtung Haag-Gams baut die SBB zudem einen 700 Meter langen Doppelspurabschnitt zur Erhöhung der Fahrplanstabilität. Die Arbeiten zum Bahnhofausbau dauern voraussichtlich bis Ende 2007.

Erzgebirgsbahn fährt wieder bis Burkhardtsdorf

(21.08.) CHEMNITZ - Am 23.8. schließt die Erzgebirgsbahn eine weitere Etappe beim Ausbau der Strecke Chemnitz - Aue ab. Auf einer Länge von rund 10 km wurden die Gleise erneuert. Der Bahnhof Einsiedel sowie die Haltepunkte Dittersdorf und Kemtau wurden umgebaut bzw. neu errichtet. Nach Beendigung von Bauarbeiten im Bereich Einsiedel können die RegionalBahnen der Erzgebirgsbahn wieder bis Burkhardtsdorf fahren. Der Schienenersetzverkehr wird auf dem Streckenabschnitt Chemnitz - Burkhardtsdorf eingestellt. Bis Jahresende 2004 plant die Erzgebirgsbahn die abschließende Sanierung des Oberbaus und der Bahnsteiganlagen auf weiteren  Streckenabschnitten. Ab 2005 wird die gesamte Strecke Chemnitz - Aue wieder durchgehend per Bahn mit kürzeren Fahrzeiten bedient. Das insgesamt rund 217 Kilometer lange westsächsische Erzgebirgsnetz umfasst vier Eisenbahnstrecken südlich von Zwickau und Chemnitz. Dazu zählen die Strecken Zwickau - Johanngeorgenstadt, Chemnitz - Flöha - Neuhausen, Chemnitz - Flöha - Annaberg-Buchholz - Bärenstein und Chemnitz - Aue.

Undichter Bremsschlauch Ursache von Zugunglück

(20.08.) HANNOVER - Eine unterbrochene Bremsleitung hat nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover vor zwei Jahren das schwere Zugunglück im niedersächsischen Bad Münder ausgelöst, bei dem ein Kesselwagen mit dem Krebs erregenden Epichlorhydrin explodierte. Laut einem Gutachten des Eisenbahnbundesamts war die Druckluft führende Bremsleitung eines Güterzuges zwischen dem vierten und fünften Waggon unterbrochen, teilte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Von 18 Waggons hätten die hinteren 14 nicht gebremst werden können. Dadurch habe sich der Bremsweg verlängert. Die nicht bremsbaren Waggons hätten den vorderen Zugteil trotz Vollbremsung auf den zweiten Güterzug geschoben. Die Ursache der Unterbrechung der Druckluftleitung zwischen dem vierten und fünften Waggon sei noch nicht geklärt, sagte der Sprecher weiter. Möglicherweise seien die Schläuche dort defekt oder einfach nicht ordnungsgemäß verbunden gewesen.

München: Abschluss der ersten Phase des Bohrprogramms für zweiten S-Bahn-Tunnel

(20.08.) MÜNCHEN - Die erste Phase der am 24. März begonnenen Probebohrungen für die zweite S-Bahn-Stammstrecke wird in diesen Tagen mit dem letzten Bohrpunkt im Bahngelände am Ostbahnhof abgeschlossen. Die Untersuchungen der gewonnenen Bodenproben beim Zentrum für Geotechnik der TU München haben bereits erste Erkenntnisse über die Bodenbeschaffenheit und die vorhandenen Grundwasserverhältnisse erbracht. Der Bau der neuen rund 10 km langen Strecke soll die bestehende Strecke zwischen München-Laim und Ostbahnhof entlasten. Die geplante Trasse verläuft nördlich und parallel zur vorhandenen Stammstrecke zwischen den Bahnhöfen Laim und Ostbahnhof bzw. Leuchtenbergring. Zwischen der Donnersbergerbrücke und dem Ostbahnhof/Leuchtenbergring ist der Bau eines zweiten S-Bahntunnels mit einer Gesamtlänge von rund 8 km vorgesehen.

"Im Rahmen der angelaufenen Planung für das Projekt sind genauere Erkundungen der Bodenbeschaffenheit im Münchner Stadtgebiet erforderlich. Dazu wurden seit März entlang der vorgesehenen Trasse mit mobilen Bohrgeräten insgesamt 56 Probebohrungen durchgeführt", so Uwe Leidig, Leiter Gesamtprojektsteuerung für die zweite S-Bahn-Stammstrecke. Darunter waren auch einige Bohrstellen mit schwierigen Bedingungen aufgrund des hohen öffentlichen Verkehrsaufkommens, wie zum Beispiel München Hauptbahnhof, Marienhof oder die Maximiliansstraße. Mit den Bohrungen wird der Baugrund aber auch der anstehende Wasserdruck bis zu einer Tiefe von 70 Metern erkundet. Aus den Bohrungen werden über die ganze Tiefe zylindrische Bodenproben mit einem Durchmesser von ca. 10 Zentimetern entnommen. Diese Proben sind unerlässlich zur genaueren Bestimmung der Baumethoden und der Bauverfahren sowie zur Einschätzung der Risiken. Die Untersuchungen der Bodenproben erfolgen beim Zentrum für Geotechnik der TU München. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen werden in die Rahmenbedingungen der Ausschreibungen für die Ingenieur- und Bauleistungen eingearbeitet.

Nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen lässt sich bereits die Aussage treffen, dass der Tunnel über weite Strecken in tertiären Böden verlaufen wird. Diese Böden sind vor ca. 5 bis 8 Millionen Jahren entstanden, als sich hier noch eine ausgedehnte Seen- und Flusslandschaft befand. Dementsprechend ist hauptsächlich Sand (wie am Sandstrand) oder Ton mit äußerst feinkörnigen Bodenpartikel anzutreffen. Aufgrund ihrer langen Lagerungszeit sind diese Böden vergleichsweise stabil. Dadurch wird prinzipiell der Vortrieb des Tunnels erleichtert. Lediglich der hohe Wasserdruck von teilweise bis zu 4 bar (das entspricht in etwa dem Druck von 40 Tonnen Wasser auf einen Quadratmeter Fläche) wird jedoch den Einsatz von besonderen Maschinen bzw. Bautechniken erfordern. In der zweiten Staffel des Bohrprogramms werden vsl. von Herbst bis Winter etwa 30 - 40 weitere Bohrungen zur Erkundung für besondere Bauwerke wie Rettungsschächte, Haltestellen, Tunnelein- und Ausfahrten vorgenommen. Im Rahmen der weiteren Planungen für das größte bayerische S-Bahn-Projekt soll Anfang 2005 das Planfeststellungsverfahren aufgenommen und 2006 mit dem Bau des Projekts begonnen werden. Bereits im Jahr 2010 sollen dann die ersten S-Bahn-Züge durch den neuen Tunnel fahren.

Instandhaltungswerk Cottbus bleibt erhalten

(20.08.) COTTBUS - Das Werk Cottbus bleibt das Kompetenzzentrum für die Instandhaltung von schweren Diesellokomotiven und Dieselkomponenten für die DB. Das bekräftigte am Freitag der zuständige Geschäftsführer der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Bernd Sülz, auf einer Betriebsversammlung in Cottbus. Da aber ein Auftragsrückgang u.a. wegen der Verjüngung der Diesellokflotte der DB erwartet wird, sollen 120 Arbeitsplätze gestrichen werden. Die Personalanpassung soll mit den internen Arbeitsmarktinstrumenten der Bahn sozialverträglich umgesetzt werden. "Wir unterbreiten den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Angebote für alternative Arbeitsplätze innerhalb des Konzerns", erklärte Sülz. Da die geplante Personalanpassung Anfang 2005 umgesetzt wird, können die nächsten Monate genutzt werden, um den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen des JobService-Projektes entsprechende Arbeitsplatzangebote zu unterbreiten. Mit rund 1 900 Mitarbeitern in den verschiedenen Unternehmensbereichen ist und bleibt die DB AG einer der größten Arbeitgeber in Cottbus sowie der Lausitz. Das Werk Cottbus bleibt auch einer der größten Ausbildungsbetriebe für die Region. Im laufenden Jahr werden hier 32 Auszubildende im gewerblich-technischen Bereich ausgebildet.

Neigetechnik: Jetzt auch Untersuchungen bei VT 611

(19.08.) STUTTGART - Die DB hat die vorsorglichen Ultraschallprüfungen nach der Entdeckung eines Anrisses in einer Radsatzwelle bei einem Zug der Baureihe 612 jetzt auch auf den Vorgänger VT 611 ausgedehnt. Alle 50 ausschließlich in Baden-Württemberg im Einsatz stehenden Züge werden bis zur endgültigen Klärung der Schadensursache an der Radsatzwelle des VT 612 einem verkürzten Inspektionszyklus und bereits nach 60000 km Laufleistung einer Ultraschalluntersuchung (bisher: 480.000 Kilometer) unterzogen. Bisher sind keine Auffälligkeiten an der Radsatzwelle aufgetreten. Das Eisenbahn-Bundesamt hat die Bahn allerdings aufgefordert, neben der vorsorglichen Ultraschalluntersuchung auch die Neigetechnik abzuschalten, um die Radsatzwelle zu entlasten. Das Eisenbahn-Bundesamt ist in alle Phasen eingebunden. Die Überprüfungen werden voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein. Aufgrund der anstehenden Untersuchungen stehen vorübergehend nur 13 Fahrzeuge zur Verfügung. Daher erarbeitet die DB auf den betroffenen Linien für die Kunden ein Ersatzangebot. Bis wieder alle VT 611 einsatzbereit sind, werden auch andere Fahrzeuge im Regelbetrieb verkehren. Unterdessen sind etwa 135 Fahrzeuge der Baureihe VT 612 nach vorsorglicher Ultraschalluntersuchung der Radsatzwellen bundesweit wieder in Betrieb gegangen. Bisher wurden keine weiteren Auffälligkeiten entdeckt. Bis Ende der Woche sollen diese Untersuchungen abgeschlossen sein.

Behinderungen nach Bombenalarm

(19.08.) ROSTOCK - Nach einem Bombenalarm in einem ICE ist am Mittwochabend der Bahnverkehr zwischen Hamburg und Berlin stark behindert worden. Am späten Abend gaben Sprengstoffexperten Entwarnung, die ein herrenloses Paket untersucht hatten, das im ICE 1617 Hamburg-Leipzig gefunden worden war. In dem Karton befand sich nach Angaben des Bundesgrenzschutzes (BGS) ein in Lumpen eingewickelter alter Fernseher. Die Bahnstrecke war von 20.30 bis kurz vor 23.00 Uhr komplett gesperrt.

NRW: Herbstvorbereitungen laufen auf Hochtouren

(18.08.) DÜSSELDORF - Bei der Bahn in Nordrhein-Westfalen laufen die Vorbereitungen auf den kommenden Herbst auf Hochtouren. Nach einer schlechten Qualität im vergangenen Jahr mit unpünktlichen Zügen und Zugausfällen durch den durch Laubfall verursachten typischen Schmierfilm auf den Schienen wurde für dieses Jahr ein Maßnahmenpaket für mehr Qualität geschnürt. Dazu gehören der Einsatz von zusätzlichem Personal, der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge, ein teilweiser Fahrzeugtausch, zusätzliches Material (bspw. zwei mobile Radsatzdrehmaschinen für die Werkstätten in Dortmund und Düsseldorf; drei Schienenpflegefahrzeuge) und eine verbesserte Kundeninformation.

Die betroffenen Fahrgäste aber auch das Land NRW sowie die Verkehrsverbünde und Zweckverbände als Auftraggeber für Schienenverkehrsleistungen haben zu recht eine vertragskonforme Qualität für die Zukunft eingefordert. Deshalb haben sich Bahn, Land und Zweckverbände bereits im April diesen Jahres auf die grundlegenden Strukturen für ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Qualitätssicherung geeinigt. Der Fahrplan in NRW bleibt unverändert. Es wird am 3. Oktober ein umfangreicher Austausch von Fahrzeugen stattfinden. Viele Fahrgäste in NRW werden dann vorübergehend bis zum Fahrplanwechsel im Dezember nicht in den bislang gewohnten Fahrzeugen unterwegs sein. Das Platzangebot bleibt nahezu unverändert, aber Abstriche beim Komfort sind nicht auszuschließen.

Der Fahrzeugtausch beruht auf den Erfahrungen des letzten Herbstes und folgt dem Grundsatz, dass auf Strecken, die besonders anfällig für den rutschigen Schmierfilm sind, ausschließlich Züge mit bewährter Technik fahren werden. Für den Fahrgast bedeutet dies konkret, dass vorübergehend der moderne Komfort eines Neufahrzeuges nicht zur Verfügung steht, weil ältere Züge bis Dezember zum Einsatz kommen. Anderseits werden Fahrgäste auf den "unauffälligen" Strecken auch neue Fahrzeuge vorfinden. Stefan Kühn, Leiter des Projekts "Herbstverkehr 2004": "Wir werden die ET 423 - 426 auf Strecken, die von der Schmierfilmbildung besonders betroffen sind, durch andere Fahrzeugtypen ersetzen. Dabei greifen wir auch auf Ressourcen anderer Regionen zurück."

Attraktiver ÖPNV: AKN zum Hamburger Hauptbahnhof

(18.08.) HAMBURG - Die Grundlagen für die seit langem geforderte Durchfahrt der AKN zum Hamburger Hauptbahnhof sind gelegt. Wie es in einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums Schleswig-Holstein hieß, erklärten Dr. Bernd Rohwer, Wirtschafts- und Verkehrsminister des Landes Schleswig-Holstein, und Senator Dr. Michael Freytag, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg, am Dienstag bei einem Besuch der AKN in Kaltenkirchen ihre Bereitschaft zur Mitfinanzierung. Danach soll der AKN mit Beginn des Winterfahrplans ab 12. Dezember 2004 wochentags in den Abendstunden und samstags ab 16 Uhr ermöglicht werden, von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchzufahren. "Mit einer umsteigefreien Direktverbindung zum Hauptbahnhof wird den Bürgern ein neues, attraktives Angebot gemacht", erklärte Dr. Freytag und ergänzte: "Die AKN kann nun ihren Service kundenfreundlich erweitern." - "Schleswig-Holstein wird sich an der Finanzierung der Verkehre auf Hamburger Gebiet mit 25 Prozent beteiligen", sagte Rohwer. Er betonte, dass die Zusage zunächst für eine Probezeit von bis zu drei Jahren gilt. Die Einzelheiten werden in Kürze mit allen Beteiligten abgestimmt. "Wir erwarten vom Unternehmen, dass mit dieser Maßnahme eine nennenswerte Steigerung der Fahrgastzahlen erreicht wird."

Rohwer und Freytag betonten bei ihrem gemeinsamen Besuch in Kaltenkirchen, dass die AKN in der Metropolregion im Norden der Hansestadt Hamburgs wichtige verkehrswirtschaftliche Aufgaben erfüllt. "Jährlich über 12 Millionen Fahrgäste und 3,6 Millionen Zugkilometer sind eine imponierende Leistung." Mit der Fertigstellung weiterer Ausbauabschnitte dürfte es der AKN bald möglich sein, das Fahrplanangebot weiter zu optimieren und die Fahrplanstabilität zu verbessern. Rohwer: "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zu erhöhen und mehr Pendler zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen." Zunächst soll zwischen Hamburg-Eidelstedt und Quickborn in der morgendlichen Hauptverkehrszeit der 10-Minuten-Takt wieder eingeführt werden. Die Aufgabenträger werden unter Beteiligung des Kreises und der Kommunen weitere Möglichkeiten einer Angebotsverbesserung prüfen. Aus diesem Grund hat das Land - gemeinsam mit dem Bund und der Hansestadt Hamburg - den zweigleisigen Ausbau finanziell unterstützt. So wurden alleine auf dem schleswig-holsteinischen Ausbauabschnitt zwischen Kaltenkirchen und Ulzburg-Süd rund 77 Millionen Euro investiert und mit Mitteln nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz von rund 57 Millionen Euro gefördert. Die Aufrüstung der AKN-Stammstrecke geht weiter. "Wir haben der Bürgerschaft die Finanzierung eines Brückenbauwerks über die Gleise der S-Bahn vor dem Bahnhof Eidelstedt vorgelegt. Das wird der AKN noch mehr Fahrplansicherheit bringen", erläuterte Senator Dr. Freytag.

Grüne wollen Mehrwertsteuer für Auslandsflüge

(17.08.) BERLIN - Die Grünen wollen Fliegen teurer und dafür Bahnfahren billiger machen. Auf Tickets für Auslandsflüge solle künftig Mehrwertsteuer erhoben werden, forderte der Grünen-Verkehrspolitiker Albert Schmidt im "Tagesspiegel". Mit den Einnahmen könne der Staat im Gegenzug nur noch die halbe Mehrwertsteuer für Bahn-Fernreisen berechnen. Bislang wird auf Bahntickets Mehrwertsteuer erhoben, nicht aber auf Flugscheine. Rot-Grün sucht nach Angaben des Bundesfinanzministeriums nun eine europäische Lösung, nachdem ein erster Anlauf zur Besteuerung von Flugtickets 2002 am Widerstand der Union im Bundesrat gescheitert war. "Wenn wir zugleich den Schienenverkehr entlasten, kann der Bundesrat diesen Vorschlag kaum ein zweites Mal ablehnen", sagte der Grünen-Politiker.

Billigere Bahnfahrkarten durch reduzierte Mehrwertsteuer würden die Bahn "sofort attraktiver machen und ihre Geschäftslage spürbar verbessern". Hintergrund des Vorschlags ist die jüngste Weigerung des Bundesfinanzministeriums, die Bahn-Tickets bei der Mehrwertsteuer zu begünstigen und statt 16 Prozent nur noch acht Prozent zu erheben. Für dieses Vorhaben, auf das sich Rot-Grün 2002 im Koalitionsvertrag geeinigt hatte, fehle derzeit das Geld, hatte es aus dem Hause von Hans Eichel (SPD) geheißen. "Die Bahn kann sich schlechte Zahlen derzeit noch weniger leisten als der Finanzminister", sagte Schmidt dazu. Bei zahlreichen anderen Bahnunternehmen in Europa gebe es einen Mehrwertsteuerrabatt bereits. Im September wollen die Grünen nach Schmidts Worten über die Frage mit dem Koalitionspartner SPD verhandeln.

Die ÖBB suchen 90 LokführerInnen

(17.08.) WIEN - Die ÖBB nehmen für den Osten Österreichs ab sofort 90 Lokführerinnen und Lokführer auf. Ganz besonders ansprechen wollen die ÖBB dabei Frauen, denn derzeit sind nur vier Frauen unter den 4.700 Lokführern der ÖBB. Und das soll sich ändern. Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen. Die angehenden Triebfahrzeugführer müssen EWR-Staatsbürger im Alter zwischen 19 und 35 Jahren sein und über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Reifeprüfung verfügen. Eine erstklassige Hör- und Sehfähigkeit sind ebenso Voraussetzung, wie der bereits absolvierte Präsenzdienst bei Männern. Die 48 Wochen lange Ausbildung der ÖBB TriebfahrzeugführerInnen zählt zu den besten Europas. Nach der ärztlichen und eignungspsychologischen Tauglichkeitsfeststellung absolvieren die künftigen Lokführer modernste Ausbildungsmodule an den Traktionsstandorten in den jeweiligen Bundesländern und im Bildungszentrum St. Pölten/Wörth. 11 Monate lang wird praktisches und theoretisches Wissen in den Bereichen Technik, Sicherheitseinrichtungen, Vorschriften und Fahrausbildung vermittelt. Mit dem Fahrsimulator kommt im Zuge der praktischen Ausbildung modernste Technik zum Einsatz. Nach bestandener komissioneller Prüfung beginnen die dann staatlich geprüften Lokführer mit dem Praxiseinsatz auf der Strecke.

DB-Bilanz: Verkehrsleistung und Umsatz gesteigert

(16.08.) BERLIN - Die DB hat am Montag in Berlin ihre Halbjahresbilanz vorgelegt. Den Geschäftsverlauf des DB-Konzerns in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bezeichnete die DB trotz schwieriger Marktbedingungen in Personen- und Güterverkehr als insgesamt zufrieden stellend. Der Konzernumsatz lag in den ersten sechs Monaten den Angaben zufolge zwar mit 11.719 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres, auf vergleichbarer Basis sei jedoch ein Umsatzanstieg von 4,1 Prozent zu verzeichnen, betonte die DB. Dies ist vor allem auf die positive Entwicklung im Unternehmensbereich Transport und Logistik sowie die Zuwächse in den Unternehmensbereichen Personenbahnhöfe, Fahrweg und Dienstleistungen zurückzuführen. Grund für den nominell geringeren Umsatz ist die Trennung von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft zählen, so etwa die planmäßigen Verkäufe der im Rahmen der Stinnes-Akquisition erworbenen Bereiche Brenntag und Interfer (mit Wirkung zum 1. Januar 2004) sowie der Bayerischen Oberlandbahn (Ende 2003).

Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg leicht auf 33,9 Milliarden Personenkilometer (Pkm) an. In dem insgesamt etwa um zwei Prozent rückläufigen deutschen Personenverkehrsmarkt konnte der DB-Konzern damit seinen Marktanteil erneut ausbauen. Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr wuchs um sieben Prozent auf 41,6 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) und lag damit ebenfalls oberhalb der geschätzten Gesamtmarktentwicklung. Auch der Logistik-Bereich konnte seine Marktpositionen ausbauen. Dies gilt sowohl für den europäischen Landverkehr als auch den Bereich Luft- und Seefracht.

Allerdings standen der positiven Entwicklung der Leistungsdaten im Vergleich zum Vorjahr rückläufige spezifische Erlöse im Schienenpersonenfernverkehr durch erweiterte Rabattierungen in Folge der Modifikation des Preissystems im August 2003 sowie im Schienengüterverkehr aufgrund des wettbewerbsinduzierten Margendrucks gegenüber. Entsprechend lag im ersten Halbjahr – neben Maßnahmen zur Verbesserung von Service und Qualität - ein wesentlicher Schwerpunkt auf der Optimierung der Kostenstrukturen. Im Hinblick auf das schwache konjunkturelle Umfeld im Kernmarkt Deutschland und die damit begrenzten Wachstumsmöglichkeiten hat der DB-Konzern seine Programme für Effizienzsteigerungen im operativen Geschäft und Kostensenkungen zur Verbesserung der Ergebnissituation intensiviert und wird dies auch im zweiten Halbjahr konsequent fortsetzen.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. Ergebnis vor Steuern verbesserte sich insgesamt deutlich um 86 auf -62 Millionen Euro (1. Halbjahr 2003: -148 Millionen Euro). Das Ebit (Betriebliches Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wuchs um 101 auf 277 Millionen Euro und das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich um 81 auf -62 Millionen Euro. Die DB befinde sich damit auf einem guten Weg, Ende 2004 wie angestrebt schwarze Zahlen zu schreiben, betonte DB-Chef Hartmut Mehdorn. Die Brutto-Investitionen lagen mit 2.922 Millionen Euro knapp unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (3.170 Millionen Euro), aber weiter auf hohem Niveau. Die Beschäftigtenzahl sank durch weitere Rationalisierungsanstrengungen sowie Effekte aus den Verkäufen seit Jahresende 2003 (242.759 Mitarbeiter) um 13.026 auf 229.733 Mitarbeiter.

Metropolitan wird eingestellt

(16.08.) BERLIN - Der Luxuszug "Metropolitan" zwischen Hamburg und Köln wird eingestellt. Der bislang von einer eigenen GmbH betriebene silberne Zug werde zu einem normalen InterCity heruntergestuft, sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Montag in Berlin bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Der Zug könne nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die beiden Zuggarnituren, die besonders eine Extra-Ausstattung haben, sollten wahrscheinlich zu normalen Wagen umgebaut werden. Die Billigflieger hätten dem Zug den Garaus gemacht, sagte Mehdorn.

Mehdorn denkt wegen Energiepreisanstieg über Bahntarife nach

(16.08.) BERLIN - Der Anstieg der Energiekosten gefährdet auch die Tarife der Bahn. Vorstandschef Hartmut Mehdorn erklärte am Montag in Berlin, er wolle zwar "heute keine neue Preiserhöhung ankündigen". Aber die überproportionale Entwicklung der Energiepreise "macht auch bei uns neues Nachdenken notwendig". Wenn das so ungebremst weiter gehe, "müssen wir uns schon etwas überlegen". Nach Angaben eines Konzernsprechers sei in den vergangenen zwölf Monaten Diesel um 20 Prozent und Strom um 30 Prozent teurer geworden. Ausgaben für Energie machen nach Unternehmensausgaben zehn Prozent der Betriebskosten aus.

Kontrollierte Feuer sollen Böschungsbrände an Bahnstrecken verhindern

(14.08.) MÜNCHEN - In einem Pilotversuch wird die DB Netz AG in enger Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden und der Freiburger Arbeitsgruppe Feuerökologie des Max-Plank-Instituts für Chemie kontrollierte Feuer erstmals als Vorbeugemaßnahme gegen unkontrollierte Böschungsbrände einsetzen. Durchgeführt werden die Vorversuche ab dem 17. August zwischen Gemünden und Waigolshausen sowie zwischen Gemünden und Bad Kissingen. Gebrannt wird vorwiegend auf Böschungsabschnitten zwischen 200 und 400 Metern Länge; die Brände dauern 15 bis 30 Minuten. Feuerwehren und Polizeidienststellen sind informiert. Der Zugverkehr wird durch die Versuche nicht eingeschränkt. Insbesondere im extrem trockenen Sommer 2003 entstanden bundesweit an den Strecken der Bahn zahlreiche Böschungsbrände, die zum Teil erhebliche Auswirkungen auf den laufenden Betrieb hatten. Ein Schwerpunkt der Böschungsbrände war im vergangenen Jahr unter anderem in der Region Unterfranken zu verzeichnen. "Mit wissenschaftlicher Begleitung werden wir in den kommenden Wochen untersuchen, ob kontrollierte Feuer unter den Gesichtspunkten Betriebssicherheit und Naturschutz wirksame Mittel sind, um das Entstehen von unkontrollierten Bränden zu verhindern", erläutert Dr. Gerhard Hetzel, Vegetationsmanagement der DB Netz AG.

Die von den Freiburger Feuerökologen unter Leitung von Professor Goldammer entwickelten Verfahren des kontrollierten Brennens zur Offenhaltung von Biotopen eignen sich in besonderer Weise auch zur Prävention von unkontrollierten Wildfeuern. Der Effekt bei dieser Methode besteht darin, dass durch die Reduzierung der brennbaren Grasschicht an Böschungen eventuell entstehende Funken kein Feuer mehr entfachen können. Die Freiburger Feuerökologen und die Spezialisten der Bahn werden in Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen und Main-Spessart die Auswirkungen des Brennens auf die Artenzusammensetzung der Böschungen sorgfältig untersuchen. Nach bayerischem Naturschutzgesetz ist das Abbrennen von Hecken und anderer Vegetation zwar grundsätzlich ganzjährig untersagt, da unsachgemäße Brände zur Zerstörung von Biotopen geführt haben. Dennoch konnten die Unteren Naturschutzbehörden von den Vorversuchen überzeugt werden. Die Methoden des kontrollierten Brennens basieren auf umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen unter anderem bei der Pflege von Böschungen in Weinbaugebieten im Kaiserstuhl oder dem Erhalt der Heideflächen in Schleswig-Holstein und Brandenburg. Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass bei dieser Art des Feuers das Risiko der Zerstörung von Biotopen nicht nur deutlich geringer ist, sondern ein aktiver Beitrag zum Naturschutz geleistet wird. Durch das Verhindern einer so genannten Verbuschung können nämlich neue Biotope entstehen.

EBA: Gutachten zur Einführung von GSM-R

(14.08.) BERLIN - Die DB Netz AG wird am 01. Januar 2005 mit der Umstellung von analoger auf digitale Zugfunktechnik auf ca. 2.300 km ihres Schienennetzes beginnen. Hierzu wird der GSM-R-Standard als Basistechnologie in Betrieb genommen. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) müssen ihre Triebfahrzeuge, die eine Strecke nach dem Zeitpunkt ihrer Umstellung auf GSM-R weiterhin befahren sollen, mit digitalen Zugfunkgeräten ausstatten. Die Umstellung des zunächst auf ca. 24.000 km Schienenstrecke begrenzten Pakets soll nach den Planungen der DB Netz AG zum übernächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2005 abgeschlossen werden. Zur Sicherstellung des im Allgemeinen Eisenbahngesetz verankerten Anspruchs der Eisenbahnverkehrsunternehmen auf diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz der DB Netz AG überwacht das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Einführung von GSM-R.

Die PSPC Private Sector Participation Consult GmbH mit Sitz in Berlin wurde mit der Erstellung eines Gutachtens, das auf der Internetseite des EBA einsehbar ist, beauftragt. In diesem Gutachten werden die ökonomischen Wirkungen der Einführung von GSM-R auf EVU bewertet. Im Rahmen von Informationsgesprächen mit den EVU hat die DB Netz AG informelle und technische Unterstützungsleistungen in Aussicht gestellt. Als wesentliches Ergebnis der gesamten Feststellungen sieht das EBA, dass aus den Belangen des diskriminierungsfreien Netzzugangs keine grundsätzlichen Erwägungen gegen die netzweite Einführung von GSM-R als Basistechnologie u.a. für digitalen Zugfunk sprechen.

TGV erfolgreich auf der Neubaustrecke getestet

(13.08.) BERN - In der Nacht vom 5./6. August 2004 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einen umgebauten französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV mit verstärkter Leistung zwischen Bern und Zürich getestet. Die TGV-Kompositionen wurden mit einem speziellen Transformator ausgerüstet, damit sie sowohl auf dem Schienennetz der SNCF (Spannung 25'000 Volt/ Frequenz 50 Hertz) als auch mit reduzierter Leistung in der Schweiz (15'000 Volt / 16,7 Hertz) verkehren können. In der Schweiz verkehrte der TGV bisher mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h, weshalb die Leistung elektrisch begrenzt wurde. Dank einer nun vorgenommenen Modifikation an der Transformatorschaltung kann der Lokführer künftig die Begrenzung mittels Schalter aufheben, so dass die Leistung der TGV-Komposition in der Schweiz von bisher 2,8 auf rund 4 Megawatt steigt.

Die Testfahrten verliefen positiv: Der TGV erreicht auf der Neubaustrecke die erforderliche Geschwindigkeit von 160 km/h. Damit kann der TGV auch die strafferen Fahrzeiten von 58 Minuten zwischen Bern und Zürich im neuen Fahrplan ab Dezember 2004 einhalten und so auf seiner Strecke von Paris nach Zürich auch weiterhin über Bern verkehren. Die Testfahrten zeigten, dass der modifizierte TGV praktisch die gleiche Leistungsfähigkeit erreicht wie die konventionellen IC 2000-Doppelstock- und die einstöckigen Intercity-Pendelkompositionen. Technische Probleme sind nicht aufgetreten. Derzeit laufen noch die Testauswertungen zu allfälligen Störströmen.

Marschbahnstützpunkt nach Husum

(13.08.) KIEL - Die Nordostseebahn wird ihren neuen Wartungsstützpunkt für die ab Ende 2005 auf der Marschbahn Hamburg-Westerland eingesetzten Züge in Husum einrichten. Das berichtet die "Sylter Rundschau". Dafür wurde jetzt mit der DB der Kauf eines Grundstückes auf dem ehemaligen Husumer Bahnbetriebsgelände vereinbart. Dort will die NOB für 14 Millionen Euro eine Werkstatthalle, Abstellgleise, eine Waschanlage sowie eine Dieselloktankstelle bauen. 30 neue Arbeitsplätze sollen damit geschaffen werden.

Briten müssen indische Bahn-Spezialisten anheuern

(13.08.) LONDON (AFP) - Angesichts teils antiker Technik besinnt sich die britische Bahn auf alte koloniale Verbindungen: Für die Reparatur von Stellwerken aus dem 19. Jahrhundert musste sie zwölf indische Mechaniker anheuern. Wie der "Daily Express" berichtete, hätten die indischen Techniker jahrelange Erfahrung mit der Reparatur ähnlicher Anlagen in Indien, die dort von britischen Pionieren in viktorianischer Zeit installiert wurden. Da in Großbritannien niemand mehr über die veralteten Stellwerke Bescheid wisse, hätten die Inder in den vergangenen drei Wochen ein britisches Team bei der Arbeit unterstützt. Die Reparaturarbeiten sind Teil einer großen Überholung der West Coast Line, die London und die Nordwesten Englands verbindet.

Baubeginn für das DB AutoZug Werk in Niebüll

(12.08.) NIEBÜLL - Am Donnerstag fiel der Startschuss für die Bauarbeiten des neuen Instandhaltungswerks mit Außenreinigungsanlage für den DB AutoZug SyltShuttle in Niebüll. Das Instandhaltungswerk mit seiner 172 Meter langen Halle und zwei Werkstattgleisen wird neueste Technik enthalten. Die Hallenhöhe beträgt im vorderen Teil mit Hallenkran 11 Meter und im hinteren Teil acht Meter. In der Halle befindet sich ein 143 Meter langes aufgeständertes Gleis für die Behandlung der Ein- und Doppelstockeinheiten. Auf einem 38 Meter langen Gleis werden die Motorradwagen und Lokomotiven behandelt. Beide Gleise sind mit einer Drehgestellsenke ausgestattet. Das Instandhaltungsgleis für die Lokomotiven verfügt zusätzlich über eine 100-Tonnen-Hebebockanlage – so können die Loks angehoben werden - und eine moderne Absauganlage. Die eingleisige Außenreinigungsanlage schließt direkt an die Werkshalle an und ist über eine Länge von 33 Metern eingehaust. In einem seitlichen Anbau sind die Werkstattnebenräume sowie die Büro- und Sozialräume untergebracht.

Die DB investiert für das neue Instandhaltungswerk 12 Millionen Euro. In der Halle soll der gesamte Fahrzeugpark des DB AutoZug SyltShuttles - 14 Loks, 5 Mottoradwagen, 9 Einstock- und 15 Doppelstockeinheiten - instandgehalten und gereinigt werden. Heute werden die Fahrzeuge in Westerland auf einer Arbeitsgrube im Freien behandelt. Die neue Halle sichert eine qualitativ hochwertige Instandhaltung und erfüllt die heutigen Ansprüche an einen modernen Arbeitsplatz. Etwa 20 Mitarbeiter finden dort Ihren neuen Arbeitsplatz. Damit werden am Standort Niebüll langfristig Arbeitsplätze gesichert. Nach EU-Ausschreibung der Planungsleistungen wurde das Ingenieurbüro IBE im Oktober 2003 mit der Generalplanung beauftragt. Die Bauleistungen für das Werk werden nicht an einen Generalunternehmer vergeben, sondern in einzelnen Gewerken ausgeschrieben. Dadurch können sich auch kleinere Firmen aus der Region am Wettbewerb beteiligen.

Bahn beseitigt bis Jahresende die letzten Flutschäden an sächsischen Strecken

(12.08.) DRESDEN - Am zweiten Jahrestag nach dem Hochwasser vom August 2002 sind die großen Bauvorhaben zur Schadensbeseitigung bei der DB bereits abgeschlossen oder werden in den kommenden Wochen vollendet. Die nächste Inbetriebnahme erfolgt am 21. August 2004 auf der Regionalstrecke Meißen - Döbeln - Leipzig. Hier verkehren die Züge nach dem Abschluss der Bauarbeiten wieder durchgehend. Das Hochwasser der Mulde hatte an Teilen der Strecke erheblichen Schaden hinterlassen. Nach Investitionen von rund 45 Millionen Euro steht die Verbindung jetzt sogar in neuer Qualität zur Verfügung. Aufgrund von parallel ausgeführten Rationalisierungsmaßnahmen verkürzen sich die Reisezeiten zwischen Leipzig und Döbeln um zehn Minuten auf 75 Minuten und zwischen Meißen und Döbeln um zehn Minuten auf 52 Minuten. Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2004 enden auch die Einschränkungen infolge der umfangreichen Bauarbeiten im oberen Elbtal.  Im Abschnitt Schöna - Pirna erfolgt derzeit mit einem Aufwand von 40 Millionen Euro die Reparatur der Bahnanlagen. Nach Abschluss der Maßnahmen auf der auch international bedeutsamen Personen- und Güterverkehrsrelation wieder Fahrtgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h möglich. Mit der zeitgleich bevorstehenden Inbetriebnahme neuer Gleise zwischen Heidenau und Dresden-Neustadt für die S-Bahn und die Fernbahn auf über 40 Kilometern Länge steht fast im gesamten Elbtal eine neue bzw. modernisierte Infrastruktur zur Verfügung, die leistungsfähiger ist und insgesamt höhere Fahrgeschwindigkeiten zulässt.

Weitere laufende Bauvorhaben sind die Bahnbrücken östlich von Riesa, die 2002 von der Elbe weggerissen worden waren. Hier läuft der Verkehr mittlerweile über neue Gleise auf erneuerten Stahlbetonbrücken; Schallschutzwände werden gerade errichtet. Eine spektakuläre Aktion erlebt die Müglitztalbahn (Heidenau - Altenberg) nach der bereits seit Juni 2003 schrittweise erfolgten Inbetriebnahme in diesem September: Als letzte große Maßnahme wird bei Glashütte eine große Brücke erneuert. Bis zum Jahresende soll die tiefe Baugrube im  Dresdner Hauptbahnhof geschlossen - mit den reißenden Fluten der Weißeritz in der Empfangshalle zum Symbolbild der Katastrophe von 2002 geworden - zunächst in der Mittelhalle geschlossen. Hier werden die Leitungen und Rohre für die komplett erneuerten Medien der Verkehrsstation geführt. Der Hochwasserschaden summierte sich allein in Dresden Hauptbahnhof auf 40 Millionen Euro. Die Mittel fließen in weitere Reparaturen. Bis Ende 2005 wird eine neue Kellerdecke in die Empfangshalle eingezogen. Das sanierte Empfangsgebäude soll dann Ende des kommenden Jahres ein neues DB-Reisezentrum und weitere Verkaufseinrichtungen aufnehmen.

Die DB war mit einem Gesamtschaden in Höhe von 1,025 Milliarden Euro das vom Hochwasser 2002 am stärksten betroffene Unternehmen. Für die Wiederherstellung der Infrastruktur haben  Bundesregierung und Europäische Union 680 Millionen Euro zugesagt. Die Lücken im Schienennetz entlang von Weißeritz, Müglitz und Mulde konnten in den zurückliegenden Monaten rasch und weitgehend geschlossen werden. So ging bereits ein Jahr nach Baubeginn im November 2002 nach Investitionen von über 150 Millionen Euro im Dezember 2003 der Abschnitt Dresden - Tharandt der Sachsen-Franken-Magistrale wieder ans Netz. Gleichzeitig mit der Beseitigung der Schäden wurden die bislang nicht ausgebauten Abschnitte auf moderne Standards gebracht, so dass seit November 2003 Neigetechnik-Züge mit bis zu 160 km/h auf dieser Strecke fahren können und Tempo 120 für konventionelle Züge gilt. Die erste Wiederinbetriebnahme nach dem Hochwasser konnte die Bahn schon im September 2002 in Eilenburg für die Strecke Leipzig-Cottbus vermelden. Auch auf den vier Strecken der  Erzgebirgsbahn rollte es im November 2002 wieder.

Bahn überprüft vorsorglich Neigetechnik-Züge

(11.08.) BERLIN - Nachdem die Bahn bei einer planmäßigen Instandhaltung an einem Dieseltriebfahrzeug der Baureihe VT 612 einen Anriss in einer Radsatzwelle erkannt hat, werden vorsorglich alle Fahrzeuge dieser Baureihe zu Untersuchungen in die Werke gerufen. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) wurde informiert und hat Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Um die technische Zuverlässigkeit der Fahrzeuge im Betrieb abzusichern, werden bis zur Klärung der Schadensursache alle Radsatzwellen der insgesamt 192 Fahrzeuge der Baureihe VT 612 einem verkürzten Inspektionszyklus unterzogen. Ab sofort erfolgt die Ultraschalluntersuchung bereits nach 60.000 Kilometern Laufleistung (bisher: 480.000 Kilometer). Zur Entlastung der Radsatzwelle wird die Neigetechnik der Fahrzeuge vorsorglich ausgeschaltet. Gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller und dem Radsatzhersteller hat die Deutsche Bahn sofort eine technische Fachgruppe zur Ursachenfindung gebildet. Das Eisenbahn-Bundesamt ist in alle Phasen eingebunden.

Aufgrund der notwendigen Untersuchungen stehen vorübergehend nur 25 Fahrzeuge zur Verfügung, die erst kürzlich in der Werkstatt waren. Bei ihnen wurde aber sicherheitshalber die Neigetechnik abgeschaltet, so dass sie jetzt langsamer unterwegs sind. Daher erarbeitet die Deutsche Bahn auf den betroffenen Linien für die Kunden ein Ersatzangebot. Bis wieder alle VT 612 einsatzbereit sind werden auch andere Fahrzeuge im Regelbetrieb verkehren. Wegen der ausgeschalteten Neigetechnik kann es zu verlängerten Fahrzeiten so wie zu Zugausfällen kommen. Betroffen sind die Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Auch die im Fernverkehr auf der IC-Linie 65 Nürnberg-Dresden eingesetzten Züge müssen in die Werke. Es sollen stattdessen vorerst lokbespannte Züge mit IC-Wagen verkehren. Damit wird es nach dem endgültigen Aus der Baureihe 605 (ICE TD) im vergangenen Jahr erneut zu Verspätungen auf der Franken-Sachsen-Magistrale kommen.

Erneut schweres Zugunglück in der Türkei

(11.08.) ANKARA - Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Züge im Nordwesten der Türkei sind nach Angaben der staatlichen Eisenbahnbehörde acht Menschen getötet und 88 weitere verletzt worden. Der türkische Verkehrsminister Binali Yildirim sagte, die Züge seien ineinander verkeilt, weshalb die genaue Zahl der Toten und Verletzten weiter nicht bekannt sei. Die beiden Schnellzüge waren in der Provinz Kocaeli in der Nähe Istanbuls zusammengeprallt, nachdem einer der Lokführer ein rotes Signal überfahren hatte. Bereits vor drei Wochen waren bei einem schweren Zugunglücke der Türkei in der gleichen Gegend 37 Menschen getötet und weitere 80 verletzt worden.

Technischer Defekt Ursache für Brand in Berliner S-Bahn

(11.08.) BERLIN - Einen Tag nach dem Brand einer S-Bahn im Anhalter Bahnhof in Berlin haben Experten des Bundesgrenzschutzes (BGS) die Ursache ermittelt. Das Feuer sei auf einen technischen Defekt zurückzuführen, sagte ein BGS-Sprecher. Die genaue Ursache ermitteln jetzt Experten des Eisenbahnbundesamtes. Unterdessen machen die Reparaturarbeiten am Anhalter Bahnhof Fortschritte. Voraussichtlich kann am Freitag der Verkehr wieder aufgenommen werden, S-Bahnen dürfen an der Station Anhalter Bahnhof aber vorerst noch nicht halten.

DB macht polnische Loks fit für die Strecke Cottbus-Forst

(11.08.) COTTBUS - Der Fernverkehr zwischen Breslau, Cottbus und Berlin soll beschleunigt werden. Die DB rüstet dazu polnische Streckendieselloks vom Typ SU 46 mit der für Deutschland vorgeschriebenen Sicherheitstechnik aus. Damit kann künftig der Lokwechsel an der Grenze in Forst eingespart werden, die Fahrzeit verkürzt sich um 30 Minuten. Bislang sind zwei langwierige Lokwechsel allein auf dem nur 20 Kilometer langen Abschnitt zwischen Grenzübergang Forst und Cottbus fällig. Denn zur Zeit kann die polnische Streckendiesellok SU 46 den Eurocity nur bis zur deutsch-polnischen Grenze ziehen. Dort ist für sie Schluss, denn bisher fehlte der Lok die für Deutschland vorgeschriebene sicherheitstechnische Ausstattung. Vom Grenzübergang Forst wird deshalb die deutsche Diesellok 232 vor den Eurocity gespannt, die den nichtelektrifizierten Abschnitt bis Cottbus überbrückt, bevor es ab Cottbus mit der E-Lok 101 weitergeht. Doch das soll sich nun ändern. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn will den Lokwechsel in Forst künftig einsparen und damit soll die Verbindung auf dieser Strecke schneller, attraktiver und wirtschaftlicher machen. Der Mehrwert für Bahnkunden und Bahn: Die Verbindung wird 30 Minuten schneller, denn der Fernverkehr spart einen zusätzlichen Lokwechsel ein.

"Die polnische SU 46 verfügt über keine Zugsicherung, wie wir das in Deutschland kennen. Deshalb fehlt auch die Zulassung für die Fahrt bis Cottbus", so Projektleiter Fritz Kleitz von der DB Systemtechnik, dem Ingenieurpool der Deutschen Bahn. "Den Einbau dieser Zugsicherung im Detail zu projektieren, den Umbau zu begleiten und schließlich die EBA-Abnahme voranzutreiben, das war unser Auftrag." Insgesamt sollen vier Lokomotiven umgerüstet werden. Für das Team von Fritz Kleitz eine Herausforderung in mehrfacher Hinsicht: Zunächst war die SU 46 den Ingenieuren der DB Systemtechnik so gut wie unbekannt. "Wir haben sprichwörtlich ganz am Anfang angefangen und mussten das Fahrzeug Zentimeter für Zentimeter, Schraube für Schraube kennen lernen", erinnert sich der Projektleiter. Darüber hinaus ist der Einbau der Zugsicherungstechnik in eine mehr als 20 Jahre alte Lokomotive kein standardisierter Prozess, auch wenn die Sicherungstechnik in Deutschland inzwischen längst Standard ist. "Für jedes der sechs Einzelgeräte – von der Bedieneinheit bis hin zum Indusimagneten – haben wir Detailkonstruktionen und ausführliche Fertigungspläne erstellt." Und diese mussten komplett zweisprachig sein, da die eigentliche Fertigung in einem Bahnwerk in Poznan stattfindet.

Inzwischen ist der Umbau der ersten Lokomotive, die so genannte Baumusterumrüstung, abgeschlossen. Der Umbau wurde auf der Basis der Cottbuser Konstruktionen in Poznan eigenständig durchgeführt. Um die polnischen Kollegen jedoch optimal zu betreuen und zu begleiten, war das deutsche Team auch vor Ort. "Die Zusammenarbeit mit einem externen Team ist immer eine Herausforderung. Über Landesgrenzen hinweg ist sie aber doppelt so anspruchsvoll", so Fritz Kleitz, der froh darüber ist, dass einer seiner Konstrukteure fließend polnisch spricht. Drei weitere Loks erhalten in den nächsten Monaten die deutsche Sicherungstechnik und sollen dann regelmäßig auf dem nichtelektrifizierten Abschnitt zwischen Forst und Cottbus verkehren. Jetzt ist die technisch ausgerüstete SU 46 im DB-Werk Cottbus, wo die Eisenbahn-Bundesamt-Zulassung für das Teilstück Forst-Cottbus angestrebt wird. Die Ingenieure der DB Systemtechnik sind vor Ort für die Abnahmeabläufe verantwortlich, zu denen verschiedene Standtests und eine Testfahrt zwischen Forst und Cottbus zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit im Zusammenspiel zwischen Fahrzeug und Sicherungstechnik gehören.

Wiesheu will Schienenprojekte in Millionenhöhe vorfinanzieren

(11.08.) MÜNCHEN (ddp/eig. Ber.) - Bayerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Otto Wiesheu (CSU) will Schienenprojekte im Freistaat mit Landesmitteln in dreistelliger Millionenhöhe vorfinanzieren. Angesichts der Finanznot des Bundes sei nur auf diese Weise gewährleistet, dass dringend benötigte Bahnanbindungen in Bayern zeitnah verwirklicht werden könnten. "Sonst geht nichts mehr", sagte Wiesheu am Donnerstag in München. Ein vordringliches Projekt ist dabei der Ausbau der Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing. Hier habe man dem Bund angeboten, den viergleisigen Ausbau und die Elektrifizierung von Teilen der Strecke in einer Gesamthöhe von rund 160 Millionen Euro vorzufinanzieren. Bundesmittel in Millionen-Höhe fehlen Wiesheus Worten zufolge auch für die die vollständige Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau. Hier biete Bayern sogar einen Zuschuss in Höhe von rund 30 Millionen Euro an. Anderen derzeit laufenden Schienenprojekten in Bayern droht Wiesheu zufolge auf Grund der Finanznot des Bundes der Stillstand. Für den dringend benötigten viergleisigen Ausbau der Strecke Nürnberg-Fürth mit einem Kostenvolumen von 118 Millionen Euro beispielsweise stünden derzeit nur zehn Millionen Euro zur Verfügung. Hoffnungsvoll sei man immerhin beim Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes. Hier gebe es noch Handlungsspielsraum beim Bund.

Feuer in Berliner S-Bahn-Tunnel

(10.08.) BERLIN - Am Dienstag Morgen ist in einem Tunnel der Berliner S-Bahn in der Nähe des Anhalter Bahnhofs aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Dank des besonnenen Handelns des Personals konnten die Fahrgäste des Unglückszuges sowie einer nachfolgenden S-Bahn über Notausgänge in Sicherheit gebracht werden. Nach bisherigen Angaben erlitten drei Personen Rauchvergiftungen und mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Um 7.11 Uhr war bei der Feuerwehr der Alarm eingegangen. Aus vorerst ungeklärter Ursache hatte der letzte Waggon eines Zuges der Linie 2 Feuer gefangen und brannte anschließend völlig aus. Der Fahrer konnte den Zug jedoch noch bis in die Station Anhalter Bahnhof in Kreuzberg fahren, wo die Fahrgäste den Zug unbeschadet verließen. Unterdessen bemerkte der Triebwagenführer eines nachfolgenden Zuges der Linie 25 Feuerschein und Rauch aus dem Bahnhof, stoppte auf der Strecke und führte die 30 Passagiere aus seiner S-Bahn über Notausstiege ins Freie. Gegen halb neun war der Brand gelöscht. Der Bundesgrenzschutz und das Eisenbahnbundesamt nahmen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Der BGS schließt ein "Fremdverschulden" nicht aus. Über die Höhe des Schadens konnte die S-Bahn noch keine Angaben machen. Im Berliner S-Bahn-Verkehr kommt es noch den ganzen Vormittag über zu erheblichen Behinderungen.

AutoZug will mit Frühbuchertarifen mehr Menschen auf Schiene locken

(10.08.) DORTMUND - Mit besonderen Frühbuchertarifen will der Reiseveranstalter DB AutoZug im Winter mehr Menschen und ihr Fahrzeug auf die Schiene locken. Bei einem neuen Schnellbucherpreis werde das Auto oder Motorrad für 9,90 Euro transportiert, teilte die DB-Tochter in Neuss mit. Ein oranges Dreieck im Preisteil zeigt Frühbuchern, dass an diesen Tagen ihr PKW oder Motorrad zum Festpreis von nur 9,90 Euro befördert wird. Die mitfahrenden Personen zahlen den normalen Preis der angegebenen Preisstufe. So kostet eine DB AutoZug Fahrt von Hamburg nach München nur 57,90 Euro (regulär: 136 Euro) für eine Person im Liegewagen in der Preisstufe 1. Die Fahrt von Düsseldorf nach Narbonne ist dann für 84,90 Euro statt 256 Euro für eine Person im Liegewagen in Preisstufe 1 zu buchen. Das entspricht einem Kilometerpreis von 8 Cent – Selbstfahrer zahlen auf dieser Strecke schon 50 Euro Autobahngebühren. Günstiger werden in der Wintersaison 2004/05 auch One-way-Tickets. Die bisherigen ermäßigten Rückfahrpreise entfallen.

Insgesamt werden 85 Verbindungen in Deutschland, nach Frankreich, Italien oder Österreich angeboten, die ab sofort gebucht werden können. Zusätzlich zu den "altbewährten" Strecken wurden folgende Verbindungen ins Winter-Programm aufgenommen: Dortmund - Narbonne, Dortmund - München(Nacht) (ab April ), Hamburg - Avignon, Salzburg, Villach und Verona (ab April), Hildesheim - Avignon und Villach (ab April), Troisdorf und Düsseldorf - Lindau und München (Nacht) (ab April), Berlin - Avignon, Narbonne und Verona (ab April), Neu Isenburg - Avignon (ab April). Für die Verbindungen von Neu Isenburg und Düsseldorf nach Narbonne gibt es im Winter nun mehr Verkehrstage. In der Wintersaison sind auf den DB AutoZug Verbindungen von/nach Bozen und Verona Fahrzeuge mit einer Höhe bis 1,97 Meter zugelassen. Somit können nun auch im Winter Vans und andere hohe Autos nach Bozen und Verona befördert werden. Gleichzeitig ist die Mitnahme von geschlossenen Dachboxen innerhalb dieser Ladehöhen möglich.

Ausbau des Streckenabschnitts Aachen Hbf - Grenze Deutschland/Belgien beginnt

(10.08.) KÖLN - Der Ausbau des Streckenabschnitts zwischen dem Aachener Hauptbahnhof und der Landesgrenze nach Belgien startet. Die Eisenbahnstrecke Köln - Aachen - Lüttich ist Bestandteil der europäischen Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris-Brüssel-Köln- Amsterdam (PBKA). Im Rahmen dieser Maßnahme wird der Abschnitt von Aachen Hauptbahnhof bis zur Landesgrenze nach Belgien für eine höhere Streckengeschwindigkeit (160 km/h) ausgebaut. Der Abschnitt ist ca. 3200 m lang und beinhaltet den Neubau einer eingleisigen Tunnelröhre (Buschtunnel). Das Baurecht liegt mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 04.05.2001 durch das Eisenbahn-Bundesamt Köln vor. Zur Realisierung dieses Vorhabens hat die Deutsche Bahn AG die DB ProjektBau GmbH beauftragt. Die ausführende Arbeitsgemeinschaft besteht aus den Firmen Hochtief, Hartung-Bau und Eichholz. Der Bau beginnt in den nächsten Tagen mit Rodungsarbeiten und der Holzabfuhr über den Eberburgweg. Die Baumaßnahme soll voraussichtlich Anfang 2007 abgeschlossen werden und hat ein Investitionsvolumen von ca. 50 Mio. Euro.

Allianz pro Schiene: Bahn statt Auto spart oft Hälfte der Fahrtkosten

(09.08.) BERLIN - Die anhaltend hohen Benzinpreise machen Bahnfahren attraktiver. Wer Bahn fahre statt Auto, spare auf vielen Strecken die Hälfte der Kosten, errechnete das Schienenbündnis Allianz pro Schiene. Bei Inhabern einer BahnCard 50, die 50 Prozent Ermäßigung gewährt, seien es in der Regel sogar um die 70 Prozent und mehr, teilte das Schienenbündnis mit. Auch wer keine BahnCard besitze, könne mit dem Sparpreis 50 den selben Kostenvorteil erzielen. "Umsteigen auf die Bahn lohnt sich mehr denn je: günstiger reisen und dazu stressfrei ankommen ohne Stau und Parkplatzsuche", kommentierte Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn und Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene, die Berechnungen. Ein Beispiel: Die Autofahrt von Hamburg nach Berlin und zurück kostet nach Berechnungen des ADAC 191 Euro, wenn man einen aktuellen Benzinpreis von 1,19 Euro für den Liter Super zugrundelegt. Die "ADAC Autokosten 2004" gehen dabei von einem Personenwagen der unteren Mittelklasse, wie dem Opel Astra 1.4 Twinport, bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometer pro Jahr aus. In den ADAC-Autokosten sind die Anschaffung des Wagens, Versicherungen und Steuern, Werkstattkosten, Betriebskosten und der Werteverlust enthalten.

Die Bahnfahrt für die gleiche Strecke kostet dagegen nur 98 Euro (Normalpreis für einen Erwachsenen, 2. Klasse im ICE). Wer sich für die Bahn entscheidet, spart also 93 Euro bzw. 48 Prozent. Mit der BahnCard 50 oder dem Sparpreis 50 erhöht sich die Ersparnis sogar auf 142 Euro bzw. 74 Prozent. Auch wenn die ganze Familie unterwegs ist, macht sich ein Preisvergleich bezahlt. Denn Mitfahrer zahlen bei der Bahn grundsätzlich nur den halben Normalpreis, Kinder unter 14 Jahren reisen in Begleitung sogar kostenlos. Die Beispielstrecke Hamburg-Berlin kostet für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren also 147 Euro - die Familie spart 44 Euro gegenüber den Autokosten. Unschlagbar günstig fahren Familien im regionalen Bereich mit den jeweiligen Ländertickets mit einem Pauschalpreis für 5 Personen unter 30 Euro. Weitere Preisvergleiche Auto - Bahn für beliebte Strecken von und nach Berlin, Leipzig, München, Leipzig, Frankfurt/Main, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Stuttgart und Baden-Württemberg gibt es auf der Homepage der Allianz pro Schiene zum Download.

80 Jahre S-Bahn Berlin

(09.08.) BERLIN (ddp) - Rund 25 000 Besucher haben am Sonntag den 80. Geburtstag der Berliner S-Bahn gefeiert. Beim Jubiläumsfest im Bahnhof Friedrichstraße begeisterten unter anderem ein Auftritt der "bekennenden S-Bahn-Fahrerin" Jeanette Biedermann und eine Modenschau mit S-Bahn-Uniformen aus acht Jahrzehnten die Besucher. An 20 Sonderfahrten mit sehr alten und hochmodernen Zügen der S-Bahn nahmen mehrere tausend bahnbegeisterte Passagiere teil. Mit Ständen präsentierten sich neben der S-Bahn auch das S-Bahn-Museum, der Verein Historische S-Bahn und die Parkeisenbahn. Am 8. August 1924 fuhr der erste elektrische Vorortzug nach dem heute noch verwendeten System - 800 Volt Gleichspannung aus einer seitlichen Stromschiene - von Berlin Stettiner Vorortbahnhof nach Bernau.

Hallendachsanierung im Frankfurter Hauptbahnhof schreitet voran

(07.08.) FRANKFURT/Main - Freundlich hell zeigt sich der Frankfurter Hbf den Reisenden und Besuchern auf dem Querbahnsteig. Nachdem im Herbst letzten Jahres mit dem Abriss der alten Dachhaut begonnen worden war, sind jetzt bereits 13.000 Quadratmeter des neuen Daches montiert. 6.900 Quadratmeter Verbundglas, eine Gesamtfläche so groß wie ein Fußballfeld, lassen bereits jetzt das Licht ungehindert auf die Bahnsteige fallen. Weitere 11.000 Quadratmeter werden noch folgen. Von 6.000 Tonnen Stahl wurden bereits 1.700 Tonnen ausgetauscht. 50.000 Quadratmeter Glasflächen müssen insgesamt auf dem Dach und an den Seiten montiert sein, bevor der Bahnhof wieder ganz in altem Glanz erstrahlen kann. Der seit 1972 unter Denkmalschutz stehende Hauptbahnhof wird in seinen ursprünglichen Zustand von 1888 bzw. 1924 gebracht. Damals trug das Dach mehr Glasflächen als in den letzten Jahrzehnten, in denen das Dach abwechselnd mit Glas und Holzschalungen bedeckt war. Das Bahnhofsdach wird daher durch die Erneuerung in Zukunft 50 Prozent mehr Tageslicht einlassen. Aber nicht nur dadurch wirkt der Bahnhof heller. Auch die Binder, die das Dach tragen, und die Dachhaut wurden originalgetreu hellgrau und nicht dunkelgrau gestrichen.

Die Montageplattformen sind auf dem Rückzug und geben immer mehr den Blick auf das neue Dach frei. Am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten in der kleineren Halle am Nordausgang. Hier sind bereits alle alten Stahlbögen, demontiert worden. Schon auf 110 Meter Länge ist das neue Dach montiert worden. Die drei großen Hallenschiffe zeigen sich derzeit auf 57 Meter im neuen Gewand. Allein bei der kleineren Halle am Südausgang ist die Arbeitsrichtung umgekehrt. Hier begann die Erneuerung des Daches von der Gleisfeldseite aus und bewegt sich in Richtung Querbahnsteig. Der Frankfurter Hauptbahnhof verfügt über insgesamt fünf Bahnsteighallen, die auf einer Länge von 186 Meter die Bahnsteige überdachen. Der mittlere Hallenkomplex besteht aus drei großen Hallenschiffen, die von 1884 bis 1888 gebaut worden sind und jeweils 56 Meter breit und 28 Meter hoch sind. 1912 wurden die Seitenflügel im Süden und Norden des Bahnhofes abgerissen, damit der Bahnhof durch zwei kleinere Hallen mit einer Breite von 31 Metern und einer Höhe von 20 Metern erweitert werden konnte. Seit 1924 besteht der Bahnhof aus diesen fünf Hallenschiffen. Jede Halle besteht aus 20 stählernen Fachwerkbindern, die in der Regel in einem Abstand von neuneinhalb Metern zueinander die Gleise überspannen.

Eine der größten Herausforderungen des Projektes, das durch die Bahntochter DB ProjektBau durchgeführt wird, ist den Zugverkehr nicht durch die Baumaßnahmen zu behindern. So bekommt der Hauptbahnhof sein neues Dach, während unter der Montageplattform der Verkehr weiterläuft. Über 700 Züge, 1100 S-Bahnen und über 350.000 Menschen frequentieren den Bahnhof täglich. Bis 2006 werden die Arbeiten über dem rollenden Rad noch dauern. In Spitzenzeiten sind bis zu 150 Fachkräfte auf der Baustelle im Einsatz.

Elf neue ÖBB-Nahverkehrstriebwagen Talent auf "Linie Salzburg" getauft

(07.08.) SALZBURG - Am gestrigen Freitag fanden am Salzburger Hauptbahnhof unter Anwesenheit von Landeshauptmann Stv. Wilfried Haslauer, Erzbischof Alois Kothgasser, dem Leiter des ÖBB-Personenverkehrs Karl Zöchmeister die Taufe und Segnung der neuen ÖBB-Nahverkehrstriebwagen der Reihe Talent statt. Salzburg ist das erste Bundesland, in dem mit der neuen Generation der Nahverkehrszüge eine neue Dimension im Bereich Kundenkomfort auf die Schiene gebracht wurde. Die ÖBB haben um 35 Mio. Euro elf dreiteilige Talent-Triebwagen für den Einsatz im Bundesland Salzburg angeschafft. Der Talent steht für die gelungene Kombination aus Fahrgastkomfort, modernstem ÖBB-Design und überzeugender Technik. Der Innenraum des für 140 km/h ausgelegten Fahrzeuges ist offen und großzügig gestaltet. Klimatisierung, bequeme Sitze, Luftfederung und Geräuschisolation machen die Fahrt zu einem komfortablen Reiseerlebnis. Niveaugleiche Einstiege ermöglichen ein einfaches und bequemes Ein- und Aussteigen und sorgen für einen raschen Fahrgastwechsel.

Sparpreise und BahnCard 25 bleiben kombinierbar

(06.08.) BERLIN - Die BahnCard 25 bleibt auch in Zukunft mit den Sparpreisen 25 und 50 kombinierbar. Damit reagiert die Bahn auf die starke Nachfrage nach dieser Kombinationsmöglichkeit. Bei mehr als 40 Prozent aller Buchungen nutzten die Kunden diese Sparmöglichkeit. Bei der Überarbeitung des Preissystems zum 1. August 2003 war zunächst entschieden worden, diese Möglichkeit am 30. September 2004 auslaufen zu lassen. Die Einsteiger-BahnCard wird von aktuell 1,4 Millionen Kunden genutzt, 30 Prozent von ihnen sind Neukunden.Die Karte kostet 50 Euro für die 2. Klasse und 100 Euro für die 1. Klasse. Weiterhin gilt: Kauft ein Elternteil eine BahnCard 25, erhalten der Partner und alle eigenen Kinder bis einschließlich 17 Jahre für nur fünf Euro ihre eigene Karte. Die BahnCard 25 ist nicht nur ein Rabattinstrument in den Zügen und Bussen der Deutschen Bahn. Der Rabatt von 25 Prozent gilt auch in 16 Verkehrsverbünden sowie für Reisen nach Österreich und in die Schweiz. In 46 Städten können Besitzer der BahnCard 25 in Verbindung mit einer Fernverkehrsfahrkarte kostenlos das City-Ticket nutzen.

Bahn verliert im Fernverkehr

(06.08.) BERLIN - Die DB hat auch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres weniger Fahrgäste befördert als im Vorjahreszeitraum. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" nutzten rund 46 Millionen Passagiere die Fernzüge des Unternehmens. Damit stiegen fast zehn Prozent weniger Fahrgäste ein als von der Bahn geplant. Der Umsatz lag mit 1,2 Mrd. Euro um sechs Prozent unter Plan. Ein DB-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren und verwies auf die Halbjahresbilanzkonferenz Mitte August.

Neue Organisationsstruktur bei DB Regio NRW

(06.08.) DÜSSELDORF - Mit Wirkung vom 26. Juli wurden die DB Rheinland GmbH, die DB Regionalbahn Westfalen GmbH und die DB Regionalbahn Ruhr GmbH verschmolzen. Firmensitz der neuen GmbH wird Düsseldorf. Die bisherigen Standorte in Köln, Münster und Essen bleiben als weitere Verwaltungsstandorte mit neuer Firmenbezeichnung unter den bisherigen Adressen erhalten. Diese Organisationsänderung soll der Bündelung der SPNV-Aktivitäten in NRW zu einem einheitlichen Auftritt gegenüber Aufgabenträgern und Fahrgästen dienen.

Verbesserungen im Schienengüterverkehr nach Ungarn

(05.08.) BERLIN - Erste Erfolge haben die Ungarische Staatseisenbahn (MAV AG) und die Stinnes AG bei ihren Bemühungen, den Schienengüterverkehr Richtung Südosteuropa schneller und unkomplizierter zu gestalten, erzielt. Nur ein halbes Jahr nach der Gründung eines gemeinsamen Interessenverbandes im Herbst 2003 fahren alle von der Schenker Automotive RailNet GmbH geführten AUDI-Logistikzüge zwischen Györ und Ingolstadt ohne Lokwechsel. Die täglich drei Zugpaare von und nach Ungarn im Transit über Österreich verkehren zudem seit Anfang Mai als "Vertrauenszüge", wodurch die sonst notwendigen Aufenthalte an den Grenzen entfallen. Dadurch reduziert sich die Transportdauer je Zug um rund drei Stunden, die dem Kunden als längere Be- und Entladezeiten voll und ganz zu Gute kommen. So hat sich der Ladeschluss in Györ von 18 auf jetzt 21 Uhr verlängert.

Ähnliche Verbesserungen bei den Laufzeiten der Züge sind zur Zeit für die Achse über Tschechien/Slowakei in Vorbereitung. Ziel solcher Kooperationen ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen im grenzüberschreitenden Güterverkehr. Gerade seit der EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004 hat das Thema an Bedeutung hinzugewonnen. Zu den vorrangigen Vorhaben, die MAV und Stinnes mit dem neuen Interessenverband umsetzen wollen, gehören der Aufbau gemeinsamer Zugsysteme, die Einführung gemeinsamer Güterwagendispositionen auch mit den Nachbarländern und der gegenseitige Einkauf von Leistungen.

VCÖ Bahntest ist wichtiger Gradmesser für Kundenzufriedenheit

(05.08.) WIEN - Für Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist der VCÖ-Bahntest neben den eigenen Kundenbefragungen ein sehr wichtiges Feedback und ein Gradmesser für die Kundenzufriedenheit. Er liefere Ansatzpunkte für notwendige und von den Kunden geforderte Verbesserungen, etwa in den Bereichen Sauberkeit, Information und Wagenmaterial, die analysiert und in Angriff genommen werden, betonten die ÖBB in einer Pressemitteilung. Ein erfreuliches Ergebnis des Tests ist laut ÖBB die Tatsache, dass Stammkunden die Leistung der ÖBB besser beurteilen als Nichtfahrer. Ebenso positiv seien die guten Bewertungen für die Aspekte Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und für die Pünktlichkeit. Gute Pünktlichkeitswerte bestätigt auch ein aktueller Bericht der "Welt am Sonntag", nachdem die ÖBB die zweitpünktlichste Bahngesellschaft Europas sind.

Prinzipiell positiv zu beurteilen ist auch das Ranking der Bahnhöfe. Denn hier zeigt sich deutlich, dass die ÖBB Bahnhofsoffensive auf dem richtigen Weg ist. Zu den beiden schönsten Bahnhöfen Österreichs wurden der Grazer und der Innsbrucker Hauptbahnhof gewählt - die beiden ersten großen Bahnhöfe die im Zuge der Bahnhofsoffensive fertig gestellt wurden. In den nächsten Monaten werden Zug um Zug die nächsten neu gestalteten Bahnhöfe an die Kunden übergeben. Im September wird der Bahnhof Krems feierlich eröffnet und gegen Ende des Jahres wird der Umbau des Linzer Hauptbahnhofes abgeschlossen. Die ÖBB unterstützten den Test aktiv. Dazu wurden die Bahnkunden auf der ÖBB-Internetseite eingeladen, am Test mitzuwirken. Ein Link führte die Kunden direkt zum VCÖ-Test. Die Ergebnisse dieses Jahres zeigen laut ÖBB, dass in einigen Bereichen Verbesserungen notwendig sind. Das Unternehmen nehme diese Ergebnisse sehr ernst, werde sich diese Bereiche genau ansehen und danach handeln, hieß es abschließend in der Pressemitteilung.

Schweiz: Achse eines Intercity-Zuges entgleist

(05.08.) BERN - Zwischen Gurtnellen und Wassen ist am Mittwochnachmittag die Achse eines leeren Intercity-Wagens des IC 255 Basel - Mailand entgleist. Verletzt wurde niemand. Der Zug wurde in der Folge zurück nach Gurtnellen gezogen, von wo aus die Reisenden mit einem nachfolgenden Zug weiter Richtung Tessin fahren konnten. Im Bahnverkehr über den Gotthard entstanden bis in die Abendstunden Verspätungen von 10 bis 15 Minuten. Die Ursache des Zwischenfalls ist Gegenstand einer Untersuchung.

Berlin: S-Bahn-Vertrag kurz vor Unterzeichnung

(04.08.) BERLIN - Nach monatelangen Verhandlungen hat der Senat den Unternehmensvertrag mit der S-Bahn gebilligt. Damit ist der Weg für eine Unterzeichnung des Kontrakts in der kommenden Woche frei. Der Vertrag mit einem Ausgabevolumen von 3,54 Milliarden Euro für Berlin und Brandenburg soll bis Dezember 2017 laufen, teilte Maria Krautzberger, Berliner Staatssekretärin für Verkehr (SPD), am Dienstag mit. Die Länder sparten durch die lange Laufzeit insgesamt rund 320 Millionen Euro. Als Erfolg wertete Krautzberger, dass ab 2013 auch Mitbewerber der Bahn Verkehrsleistungen übernehmen können. Ein neues Element in dem Vertrag ist auch eine Malus-Regelung. Falls die S-Bahn die zugesagte Qualität nicht erbringt, kann Berlin bis zu fünf Prozent der Zahlung zurückhalten. Dabei geht es um Pünktlichkeit, sichere Anschlüsse, ausreichende Zahl von Plätzen in den Wagen, Sicherheit, Sauberkeit und Fahrgastinformation, aber auch Ersatz-Konzepte bei Betriebsstörungen. Weiterhin umstritten bleiben allerdings die neuen Trassenpreise der Bahn. Das Unternehmen fordert ab 2005 zusätzliche 20 Millionen Euro pro Jahr für die Nutzung der S-Bahn-Trasse. Berlin will dagegen klagen und diese Gebühren nur unter Vorbehalt bezahlen.

TGV zu langsam für Bahn2000

(04.08.) BERN - Der französische Hochgeschwindigkeitszug TGV ist zu langsam für die Bahn-2000-Neubaustrecke. Der TGV müsste, um pünktlich anzukommen und nicht andere Züge im ab Dezember voll ausgelasteten Bahnhof Bern zu behindern, eine Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde erreichen. Das schafft der französische Zug auf der Neubaustrecke zwischen Rothrist und Mattstetten bislang aber noch nicht. Der Grund: Die Leistung des Zugs ist unter dem Schweizer Stromsystem zu schwach für die hügelige Strecke. Damit der TGV die engen Vorgaben im neuen Fahrplan einhalten und weiterhin in Bern anhalten kann, musste er stärker motorisiert worden. Die technische Aufrüstung sei bereits erfolgt, bestätigte SBB-Sprecher Roland Binz einen Bericht der "Berner Zeitung". In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag seien Tests geplant: So könne beispielsweise die höhere Leistung des TGV Störströme auf die Signale verursachen. Zudem erwärme sich der Transformator. Und es sei auch nicht sicher, ob die Fahrleitung noch genügend Druck entwickeln könne. Für den absoluten Notfall seivorgesehen, dass der TGV künftig via Biel statt via Bern verkehre. Die SBB seien aber zuversichtlich, dass der Hochgeschwindigkeitszug Bern weiterhin bedienen könne.

Widerstand bei Reisebüros gegen DB-Pläne

(04.08.) BERLIN - Die Bahn stößt auf harten Widerstand bei ihrem Versuch, die Kosten beim Ticketverkauf zu senken. Der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalterverband (DRV) sagte am Dienstag weitere Gespräche über Kürzungen der Provisionen wegen des "indiskutablen Angebots" des bundeseigenen Konzerns ab. Es drohe, dass viele der betroffenen 3500 Reisebüros den Verkauf von Bahntickets Anfang 2005 aus Kostengründen einstellen müssten. Die Bahn riskiere "das unkontrollierte Wegbrechen ihres Agenturvertriebs". Ein Bahnsprecher bedauerte die Gesprächsabsage. Das Unternehmen sei aber weiter zuversichtlich, ein für beide Seiten vertretbares Ergebnis erreichen zu können. Von dem Ziel, die Kosten im Vertrieb zu senken, sei neben den eigenen Verkaufsstellen auch der externe Vertrieb betroffen.

Neue DB ServiceStores in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland

(04.08.) FRANKFURT/Main - An kleineren und mittleren Bahnhöfen werden verstärkt DB ServicesStores eröffnet. Zu den in Hessen, Rheinland Pfalz und im Saarland bereits erfolgreich betriebenen sieben Stores (Boppard Hbf., Dillingen (Saar), Frankfurt Galluswarte, Geisenheim, Idar-Oberstein, Oberursel, Zweibrücken) sollen rund 20 neue Geschäfte bis Ende 2005 hinzukommen. Mit dem modernen Verkaufskonzept bietet die Deutsche Bahn ihren Kunden eine neue Servicequalität. Auch außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten bieten die DB ServiceStores eine breite Angebotspalette an Backwaren, Snacks, Getränken, Zeitschriften und weiteren Dienstleistungen, die an großen Bahnhöfen durch separate Konzepte realisiert wird. Bei den DB ServiceStores handelt es sich um Franchisebetriebe. Dies bedeutet, dass selbständige Unternehmer mit Hilfe der DB ServiceStore Systemführungsgesellschaft GmbH ihr Geschäft eigenverantwortlich führen. Entsprechend sucht die Bahn für die neuen Standorte Franchisenehmer. Die DB ServiceStore Systemführungs GmbH sorgt durch Standards in Bereichen wie Vertragsgestaltung, Corporate Design, Ladenbau, Sortiment, Coaching usw. für ein einheitliches Auftreten.

Folgende Standorte sollen noch in diesem Jahr realisiert werden: Bad Soden (Taunus), Dieburg, Frankfurt Flughafen, Frankfurt Niederrad, Friedberg (Hess), Friedrichsdorf, Kronberg, Niedernhausen (Taunus), Ober Roden, Saarburg (Bz Trier), Saarlouis Hbf. und Schifferstadt. Auch über das Jahr 2005 hinaus sollen weitere DB ServiceStores die Qualität des Angebotes in kleineren und mittleren Bahnhöfen erhöhen. Weitere geeignete Standorte werden von der Deutschen Bahn derzeit geprüft.

Siemens TS liefert 20 Mehrsystem-Lokomotiven an die Slowenische Eisenbahn

(03.08.) ERLANGEN - Die Slowenische Eisenbahn und Siemens Transportation Systems haben am vergangenen Donnerstag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana einen Vertrag über die Lieferung von 20 elektrischen Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ SZ 541 aus der Eurosprinter-Familie unterzeichnet. Vereinbart wurde auch eine Option über 20 weitere Fahrzeuge. Die Universal-Loks werden von 2006 bis 2008 im Werk von Siemens TS in München gefertigt. Die Fahrwerke liefert das Siemens-Kompetenzzentrum in Graz (Österreich) zu. Das Auftragsvolumen liegt bei ca. 80 Mio. Euro. Für Slowenien wird die Universal-Lok zusätzlich zu den beiden Fahrleitungsspannungen von 15 kV und 25 kV (Wechselstrom) mit 3 kV DC (Gleichstrom) ausgestattet. Damit ist die Dreisystem-Lok neben Deutschland, Österreich, Slowenien und Ungarn auch auf Strecken in Italien und Kroatien einsetzbar. Die Lok wiegt 85 Tonnen. Sie ist ausgelegt für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Mit dem Auftrag aus Slowenien bringt es dieser Typ der Eurosprinter-Familie, der z.B. bei der ÖBB unter der Bezeichnung "Taurus" geführt wird, auf nunmehr 505 verkaufte Exemplare. Die Lokomotive wird bislang bei Betreibern in Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz eingesetzt.

TRANSNET bekräftigt Kritik an Reisezentren-Kahlschlag

(03.08.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat ihre Kritik an der Schließung von Reisezentren erneut bekräftigt. Die Bahn will ihre Ticket-Vertriebskosten um rund 100 Millionen Euro senken. Damit verbunden sind Abbau von Personal und Fahrkartenschaltern. Über 1.000 Stellen sollen bis Mitte 2005 gestrichen werden. Dieses Vorgehen stehe im völligen Gegensatz dazu, mehr Kunden zu gewinnen, betonte die Gewerkschaft. Schon jetzt nähmen die Schlangen vor den Schaltern kein Ende. Dadurch würden Kunden regelrecht vergrault, von Service sei nichts zu spüren. Betriebsbedingte Kündigungen werde es dank des vereinbarten Beschäftigungsbündnisses allerdings nicht geben, hieß es weiter. Die Gewerkschaft werde strikt darauf achten, dass eine ordentliche Sozialplanauswahl erfolge.

Bahn plant Sonderangebote zur Fußball-WM

(03.08.) BERLIN - Die DB plant nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni 2006 Sonderangebote. Eine Bahnsprecherin sagte dem Blatt, ma überlege, "wie wir unsere Leistungen dem Ereignis anpassen können". Nach Informationen des Verkehrs-Koordinators der Bundesländer und Städte für die Fußball-WM, Karl-Geert Kuchenbecker, ist unter anderem ein Kombiticket im Gespräch. Dabei handele es sich um eine Eintrittskarte zu einem WM-Spiel inklusive der kostenlosen Nutzung der Nahverkehrsmittel. Das Kombiticket sei "so gut wie unter Dach und Fach"; diskutiert werde aber noch, ob es nur am Spieltag oder für mehrere Tage gelte. Außerdem schlägt Kuchenbecker ein WM-Ticket der Bahn AG vor. "Damit könnten Besucher während der WM quer durch das Land reisen."

DB Carsharing jetzt auch in Bremen, Oldenburg, Münster (Westf) und Fulda

(03.08.) FRANKFURT/Main - Ab sofort gibt es auch in Bremen, Oldenburg, Münster (Westf) und Fulda das Bahn-Mobilitätsangebot DB Carsharing.  Die DB Carsharing Station befindet sich direkt am Hauptbahnhof. Für die Registrierung ist keine BahnCard erforderlich. Führerschein und Lastschrift-Genehmigung genügen. In über 70 Städten können Bahnkunden direkt vom Zug in rund 1 200 DB Carsharing Fahrzeuge umsteigen. "Flächendeckend wollen wir bis 2005 alle ICE-Bahnhöfe mit DB Carsharing-Stationen  ausstatten. Das Angebot von DB Carsharing günstige Fahrzeuge direkt am Bahnhof stunden-, tage- oder wochenweise zu mieten, gehört zu einer umfassenden Mobilitätsdienstleistung", so Rolf Lübke, Geschäftsführer von DB Rent. Gemeinsam mit anderen Bahnangeboten trägt DB Carsharing dazu bei, Mobilität von Tür zu Tür sicher zu stellen. Die Bahn bietet nicht nur die Zugfahrt, sondern die komplette Reisekette. "Bei uns müssen keinerlei Kautionen oder monatliche Beiträge gezahlt werden und niemand muss Mitglied in einem Verein werden, wie das bei  einigen örtlichen Carsharing-Organisationen in der Regel der Fall ist. Unsere Mietpreise sind seit dem Start im Dezember 2001 unverändert und werden auch in diesem Jahr stabil bleiben", so Rolf Lübke weiter.

Auch Stiftung Warentest bescheinigte in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Test der Bahn ein gutes Ergebnis. Von insgesamt 14 getesteten Carsharing-Anbietern aus großen deutschen Städten erreichte die Bahntochter DB Rent mit dem flächendeckenden Angebot von DB Carsharing das beste Ergebnis. Für BahnCard-Kunden und Inhaber eines ÖPNV-Abos bestehen nach wie vor Vorteile. Sie zahlen bei der Registrierung einmalig 69 Euro, während für die übrigen Kunden einmalig 99 Euro für die Anmeldung und den elektronischen Schlüssel anfallen. Die Fahrzeuge können spontan gebucht und durch das einfache Zugangssystem (elektronischer Schlüssel) jederzeit entliehen und zurückgegeben werden. Die Mietpreise zuzüglich Kraftstoff betragen für Fahrzeuge der Miniklasse (Ford Ka, Seat, Smart) pro Stunde 4 Euro, pro Tag 40 Euro und pro Woche 200 Euro. Für die Mittelklasse (VW Golf) 5 Euro pro Stunde, 50 Euro pro Tag und 250 Euro pro Woche. In der Komfortklasse (Audi A4) 6 Euro pro Stunde, 60 Euro pro Tag und 300 Euro pro Woche. Je Vermietung sind 500 Freikilometer enthalten. Weitere Informationen im Internet unter www.dbcarsharing.de oder telefonisch 0180 1 28 28 28.

Zeitung: Bahn verhängt "qualifizierten Ausgabenstopp"

(02.08.) BERLIN - Die DB hat einem Pressebericht zufolge einen "qualifizierten Ausgabenstopp" verhängt, um die Kosten zu senken. "Grundsätzlich gilt, dass ab sofort alle Budgets für Investitionen und Sachkosten geschlossen sind", zitierte der Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" aus einem internen Papier des Konzerns. Die Maßnahme diene dem Ziel, dass die Bahn in diesem Jahr "wieder schwarze Zahlen schreibt". Unterdessen berichtet die "Süddeutsche Zeitung", die DB wolle die Kosten im Vertrieb um rund 100 Millionen Euro senken. Dazu sollen dem Bericht zufolge weitere geschlossen, Stellen reduzieret und Provisionen für Reisebüros gekürzt werden. Die Bahn habe die Zahl der Fahrkartenschalter und Reisezentren seit dem Jahr 2000 bereits um rund 300 verringert. Nun sollen nach Angaben der Zeitung in diesem und im nächsten Jahr 1000 Stellen beim Ticketverkauf gestrichen werden.

SBB europaweit am pünktlichsten

(02.08.) FRANKFURT/Main - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" die pünktlichste Bahngesellschaft in Europa. 95 Prozent aller SBB-Personenzüge erreichten 2003 nach einer Umfrage der Zeitung ihr Ziel zur vorgesehenen Zeit. Auf Platz zwei der Statistik folgen die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, deren Reisezüge zu 91 Prozent pünktlich fuhren. Die italienische Staatsbahn FS landete mit einer Pünktlichkeitsrate von 89 Prozent auf Rang drei, gefolgt von der französischen SNCF mit 88 Prozent. Mit 85 Prozent nur auf Platz fünf kam die DB, die in den ersten Monaten dieses Jahres ihre Pünktlichkeit aber deutlich auf rund 93 Prozent gesteigert hat. Für alle befragten Bahngesellschaften gilt ein Zug dann als pünktlich, wenn er weniger als fünf Minuten Verspätung hat.