Bahnbörsengang: Steinbrück und Müntefering für integrierten Konzern

(31.08.) BERLIN - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat sich für den Erhalt des integrierten Bahn-Konzerns ausgesprochen. Das teilten die Vorsitzenden der Bahngewerkschaften Transnet und GDBA, Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel, am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem Minister mit. Steinbrück habe betont, das Finanzministerium habe ein Interesse daran, dass die DB in ihrer unternehmerischen Entwicklung und in ihrer Wirtschaftskraft durch eine politische Strukturentscheidung nicht beeinträchtigt werde. Bei der Entscheidung der Bundesregierung müsse deshalb die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich öffnenden europäischen Verkehrsmarkt Priorität genießen. Hinzu komme, nach Aussagen des Bundesfinanzministers, dass das Strukturmodell für die Kapitalprivatisierung ein höchst mögliches Maß an Beschäftigungssicherung garantieren müsse. All dies sei, aus Sicht Steinbrücks, nur mit einem integrierten DB-Konzern möglich.

Auch Vizekanzler Franz Müntefering sprach sich im Streit um den Börsengang der DB am Mittwoch für den Erhalt des bestehenden Konzerns aus. Die Bahn müsse mit der Privatisierung eine echte Chance bekommen, sagte Müntefering am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Ich glaube, dass dazu auch zwingend gehört, dass die Schiene, das Netz voll bei der Bahn bleibt." Er sehe keinen Grund, "weshalb wir das Gute, was sich da über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt hat, weshalb wir das zerstören sollten".

Am Wochenende zwölf Stunden Unterbrechung des Zugverkehrs in Erfurt

(31.08.) ERFURT - Der Umbau des Erfurter Hauptbahnhofs geht am kommenden Wochenende in eine neue Etappe. Nach­dem die Kopfbahnsteige 2a/3/4 bereits im Juli/August dieses Jahres gesperrt und mittlerweile überwiegend zurückgebaut wurden, werden nun auch die Bahnsteige 8/9 außer Betrieb genommen. Gleichzeitig werden die neu errichteten Gleise vom Hauptbahnhof Richtung Erfurt-Bischleben für den Verkehr freigegeben. Zuvor wird in einer zwölf­stündigen Vollsperrung die Leit- und Sicherungstechnik an den neuen Zustand - wie beispielsweise die Einfahrt an anderen Bahnsteigen als bisher - im Elektronischen Stellwerk (ESTW) angepasst. Während dieser Zeit können keine Züge den Hauptbahnhof passieren.

Die Vollsperrung beginnt am 2. September gegen 21.00 Uhr. Reisezüge, die ab diesem Zeitpunkt Erfurt planmäßig erreichen sollen, enden auf vorgelegenen Bahnhöfen und werden zur Weiterfahrt durch Busse ersetzt. Im Fernverkehr fahren die ICE und IC aus Richtung Frankfurt am Main und dem Ruhrgebiet bis Gotha, aus Richtung Dresden/Leipzig und Berlin/Halle (Saale) bis Weimar. Für Durchreisende fahren zwischen Weimar und Gotha Busse im Direktverkehr - ohne Erfurt zu berühren. Für Reisende von und nach Erfurt verkehren gesonderte Busse von und nach Weimar beziehungsweise Gotha. Im Nahverkehr pendeln Busse zwischen Erfurt Hauptbahnhof und Arnstadt, Weimar, Erfurt Ost, Erfurt Nord und Gotha. Dies gilt für insgesamt 107 Züge, auch die der Erfurter Industriebahn und der Südthüringenbahn.

SBB-Bilanz: Mehr Leistung und besseres Konzernergebnis

(31.08.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben am Dienstag die Bilanz für das erste Halbjahr 2006 vorgelegt. Demnach konnten die Verkehrsleistungen im Personen- und im Güterverkehr um je 3,8 Prozent gesteigert werden. Im ersten Halbjahr 2006 erzielte der SBB-Konzern ein Betriebsergebnis von 78 Mio. Franken und übertraf das Vorjahresergebnis von 57,2 Mio. Franken um knapp 21 Mio. Franken. Das Konzernergebnis der SBB steigerte sich 2006 gegenüber dem Vorjahr um 30 Mio. auf 59.4 Mio. Franken.

Beim Personenverkehr stellten die SBB besonders im Freizeitverkehr und bei der Nutzung des Generalabonnements eine erhöhte Nachfrage fest, was zu häufigeren und längeren Zugfahrten führte. Seit dem Mehrangebot von Bahn 2000 entwickelt sich der Verkehrsertrag im Personenverkehr positiv. Er steigerte sich erneut um 5,6 Prozent auf 1'053,2 Mio. Franken (Vorjahr: 997,1 Mio. Franken). Neben des Kundenzuwachses auf Grund des erweiterten Angebots kommen hierbei auch die Preisanpassungen von Ende 2004 bei den Abonnementen nun in vollem Umfang zum Tragen. Insgesamt konnte der Personenverkehr seinen Halbjahresgewinn von 16,8 auf 38,1 Mio. steigern. Gleichzeitig zeigten sich die Kunden mit den Leistungen der SBB zufrieden. Der Wert der Kundenzufriedenheit stieg gemäss der kontinuierlichen Erhebung signifikant von 75,88 auf 76,88 Prozent. Besonders markant erhöhte sich die Zufriedenheit bezüglich der Sauberkeit und dem Klima in den Zügen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis bewerteten die Kunden als stark verbessert. Die Pünktlichkeit der Reisezüge nahm gegenüber dem von Pannen überschatteten Vorjahr zu: 96,1 Prozent der Personenzüge erreichten ihr Ziel mit weniger als fünf Minuten Verspätung (Vorjahr: 95,5 Prozent). Dabei konnte namentlich auch die Pünktlichkeit an den Werktagen gesteigert werden.

Im Güterverkehr konnte SBB Cargo in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine deutliche Steigerung der Verkehrsleistung erzielen. Gleichzeitig wurden die Kosten gesenkt. SBB Cargo erzielte 6026 Mio. Nettotonnenkilometer, eine Steigerung von 3,8 Prozent. Im Geschäftsbereich Schweiz konnte SBB Cargo den positiven Konjunkturverlauf nutzen und die Verkehrsleistung um 7,1 Prozent auf 2029 Mio. Nettotonnenkilometer steigern. Die Reduktion der Zustellpunkte wurde erfolgreich abgeschlossen. Im Geschäftsbereich International konnten neue Verkehre im Wert von 25,4 Mio. Franken gewonnen werden. Diesen Erträgen standen der Wegfall großer Teile der früheren Kooperationsverkehre mit Railion, der Güter-Tochtergesellschaft der DB gegenüber. Die Verkehrsleistung im Nord-Süd-Verkehr betrug 3997 Mio. Nettotonnenkilometer, eine Steigerung von 2,3 Prozent. Dabei konnten die Gesellschaften in Deutschland und Italien erneut mit einer Steigerung von 18,4 Prozent bzw. 5,8 Prozent einen überproportionalen Beitrag leisteten. Insgesamt betrugen die Erträge im Güterverkehr 476,6 Mio. Franken im ersten Halbjahr, etwa auf der Höhe des Vorjahres. Wettbewerb und Preisdruck wirken sich nach wie vor stark aus. Das operative Ergebnis konnte um 9,3 Mio. Franken verbessert werden.

ÖBB: Start für Großprojekt St. Pölten Hauptbahnhof

(31.08.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am Mittwoch mit den Baumaßnahmen für das Großprojekt Umbau St. Pölten Hbf begonnen. Nach einer intensiven Planungs- und Vorbereitungsphase wird nun in der NÖ-Landeshauptstadt eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Verkehrsdrehscheibe entstehen. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 190 Mio. Euro ist das Projekt, das von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG umgesetzt wird, auf maximalen Kundennutzen ausgerichtet und bringt nach Fertigstellung einen Quantensprung in der Qualität für Reisende und Besucher des neuen Hauptbahnhofes: den Bahnkunden stehen ab 2011 eine moderne Infrastruktur im Bahnsteigbereich, ein neues Bahnhofsgebäude mit barrierefreien Zugängen zu den Zügen und umfassenden Einkaufsmöglichkeiten in der Bahnhofshalle sowie zwei ansprechend gestaltete Bahnhofsvorplätze zur Verfügung. Mit dem Umbau des St. Pöltener Hauptbahnhofes wird ein weiterer wichtiger Teil des bereits weit fortgeschrittenen 4-gleisigen Westbahnausbaues zwischen Wien und Linz umgesetzt und auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und zur Sicherung der Lebensqualität im Raum St. Pölten geleistet.

Mit klaren Info-Leitsystemen, mit modernem und hellem Ambiente sowie einer optimalen Kundenbetreuung im neuen ÖBB-Reisezentrum wird sich der neue Bahnhof nach Abschluss der Bauarbeiten präsentieren. Die Wege für die Kunden der Bahn werden kürzer und können bequem mit Liften und Rolltreppen zurückgelegt werden. Umfassende Shopping-Angebote tragen dann maßgeblich zum neuen hohen Qualitätsangebot am Bahnhof St. Pölten bei. Auf rund 1.500 m2 Fläche werden Nahversorger, Gastronomie und verschiedene Handelsbetriebe mit einem kundenorientierten Angebotsmix bereit stehen. Der neue Bahnhof wird durch seine ansprechende Gestaltung und kundenorientierte Ausstattung sich auch zu einem neuen kommunikativen Zentrum in der Stadt St. Pölten entwickeln.

Ein besonders investitionsintensiver und für die Integration der Landeshauptstadt in die internationale Donauachse wichtiger Bestandteil des Projekts umfasst die Adaptierung und Erweiterung der Gleisanlagen, in die die ÖBB-Infrastruktur Bau AG 165 Mio. Euro investiert. Die besondere Herausforderung bei der Umsetzung des Gleisprojekts bildet die Koordination zwischen laufendem Betrieb und Bauarbeiten, zumal die Westbahn eine der am meisten befahrenen Bahnstrecken Österreichs ist. Durch das international anerkannte Experten-Know-how der ÖBB-Infrastruktur Bau AG im Bereich des Bahnbaus kommen moderne Gleistechnologien zur Anwendung, mit denen eine qualitativ hochwertige Infrastruktur für ein sicheres und ruhiges Reisen errichtet wird. Als Teil des Gleisprojekts sind - insbesondere im nördlichen Bereich des Bahnhofes - auch Lärmschutzwände vorgesehen.

Ein großes Bauprojekt wie der neue Hauptbahnhof St. Pölten muss auch umfassende Informations- und Kommunikationsmaßnahmen für die Anrainer, die Bahnkunden und alle Interessierten bieten. Bereits vor einigen Monaten wurde mit der Umsetzung dieser Maßnahmen begonnen, die auch mit großem Interesse aufgenommen wurden. Beim ersten Informationsabend in der HTL-Mensa vor mehreren Monaten informierten sich über 300 Bürgerinnen und Bürger über das Großprojekt der ÖBB. Mit dem heutigen offiziellen Baustart eröffnen die ÖBB nun auch eine eigene Info-Box am Bahnhofsvorplatz, die Kunden, Anrainern und auch allen am Baugeschehen Interessierten während der gesamten Bauzeit zur Verfügung stehen wird. Dieses Informationszentrum mit moderner Ausstattung zeigt Pläne, wichtige Nachrichten rund um das Großprojekt St. Pölten Hbf und auch Historisches. Weiter wird ein fachkundiger Ansprechpartner stundenweise für Fragen, Wünsche oder Anliegen vor Ort zur Verfügung stehen.

Neue Gleise auf der Strecke Nürnberg Nordost - Gräfenberg

(31.08.) NÜRNBERG - Wegen einer Gleiserneuerung zwischen Nürnberg Nordost und Gräfenberg werden von Freitag, 1. September, bis Montag, 11. September 2006, alle Regionalbahnen durch Busse ersetzt. Die DB bittet die Fahrgäste, die Einschränkungen und die längeren Fahrzeiten sowie die geänderten Öffnungszeiten des Fahrkartenschalters im Bahnhof Heroldsberg bei ihrer Reiseplanung zu berücksichtigen. Rollstühle, Kinderwagen und Reisegepäck können auch in den Bussen mitgenommen werden. Der Transport von Fahrrädern ist leider nicht möglich. Die Fahrgastinformation erfolgt anhand von Aushängen, Handzetteln und Lautsprecherdurchsagen an den Bahnhöfen. Weitere Informationen sind im Internet unter www.bahn.de/fahrplanaenderungen abrufbar.

Rügensche Kleinbahn: Neues aus dem Fahrzeugpark

(31.08.) PUTBUS - Ende Juni 2006 erhielt die Lokomotive "Nicki + Frank S." (Bj. 1941, Eigentümer: W. Seidensticker) wieder ihr gewohntes Farbkleid in blau-rot inklusive der entsprechenden Beschilderung zurück. Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte die Maschine vorübergehend einen Farbanstrich entsprechend der Epoche "Deutsche Reichsbahn" in schwarz-rot bekommen und wurde als "99 4652" auf den Gleisen der Rügenschen Kleinbahn eingesetzt. Am 17.08.2006 absolvierte die Lokomotive dann ihren ersten Einsatz in blau-rot im Rahmen einer Sonderfahrt mit dem zweiachsigen Traditionszug. Neben der "Nicki + Frank S." wurde aber auch ein weiteres Fahrzeug aus dem Eigentum W. Seidenstickers umlackiert. Der bislang in signalbrauner Farbgebung eingesetzte, zweiachsige Personenwagen "RüKB 20" (Bj. 1900) erhielt im Juli einen grünen Anstrich und wurde äußerlich in den Zustand der Epoche "Deutsche Reichsbahn" versetzt. Als "971-210" bildet das Fahrzeug nun eine komplette 3´er-Einheit mit den bereits einsatzfähigen Zweiachsern 971-212 und 971-214. Das Trio kommt während der laufenden Sommersaison sogar häufiger zu Einsatzehren im Planverkehr. Bei großem Fahrgastandrang verstärken die Fahrzeuge teilweise den regulär verkehrenden Traditionszug auf dem Abschnitt Putbus - Binz.

Streit um Bahn-Privatisierung geht weiter

(30.08.) BERLIN - Der Streit um die Bahnprivatisierung geht weiter. Während am Dienstag verschiedene Medien berichteten, die Fraktionen von CDU/CSU und SPD hätten sich auf einen Börsengang der DB ohne Schienennetz verständigt, teilte das Verkehrsministerium am Abend mit, über das Privatisierungsmodell für die DB sei noch keine Entscheidung gefallen. Vertreter von Regierung und Koalition hätten in Berlin diskutiert, wie man "Formen des Eigentums" am Schienennetz unter dem Dach eines Konzerns verwirklichen könne, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Achim Großmann.

Der Verhandlungsführer der SPD-Fraktion, Ludwig Stiegler, stellte klar, es würden Modelle geprüft, die die Gleisinfrastruktur und den Bahn-Fahrbetrieb zusammenhielten. Wörtlich sagte Stiegler: "Die Meldungen, die Bahn würde ohne Netz privatisiert, sind falsch". Die Koalitionsarbeitsgruppe habe sich darauf verständigt, dass das von der Union ursprünglich favorisierte Trennungsmodell nicht weiterverfolgt werde. Die Koalitionspartner seien sich aber auch einig, dass der Bund das Eigentum am Netz behalte. Dafür werden Stiegler zufolge zwei Modelle ernsthaft erwogen und von der Bundesregierung näher aufbereitet. Bei der Variante 1 wird der Bahn das Eigentum auf Zeit übertragen, fällt dann aber nach einem "Zeitpunkt X" wieder an den Bund zurück. Bei der Variante 2 holt sich das Eigentum am Netz, das jetzt bei der Bahn liegt, zurück und überträgt der Bahn in der gleichen Sekunde ein Nutzungsrecht für einen "Zeitraum X". In beiden Fällen werden laut Stiegler die Nutzungsrechte an der Netzinfrastruktur bei der Privatisierung mit privatisiert.

VRR kürzt 2007 519.000 Zugkilometer

(30.08.) ESSEN - Wegen der Kürzung der Bundesmittel für den Regionalverkehr wird der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) im kommenden Jahr elf S-Bahn- und Regionalbahn-Linien ausdünnen. Am Dienstag stimmten die politischen Gremien des VRR einer Kürzung von 519.000 Zugkilometern für 2007 zu. Das entspricht 1,2 Prozent des gesamten VRR-Angebots im SPNV. Umgesetzt werden die Kürzungen in elf konkreten Maßnahmen.

Den Beschlüssen zufolge verkehren auf der RB 36 zwischen Oberhausen und Duisburg die Züge ab Dezember werktags nur noch alle 30 Minuten (bisher 20 Minuten) und am Wochenende jede Stunde (bisher 30 Minuten-Takt). Auf der RB 37 Duisburg Hbf – Duisburg Entenfang wird der Takt ebenfalls von 30 auf 60 Minuten ausgedünnt. Auf der Linie RE 5 Duisburg – Köln fällt ein Zugpaar in Tagesrandlage weg. Auf der S 1 Bochum – Dortmund fallen die Studentenpendel-Züge weg. Auf der RB 36 Duisburg – Moers wird der Takt am Wochenende auf 60 Minuten ausgedünnt. Zwischen Solingen-Ohligs und Remscheid (RB 47) entfallen zwei Zugpaare, zwischen Düsseldorf und Aachen (RE 7) ebenfalls zwei Zugpaare. Auf der RB 38 kommt es an den Wochenenden zu Kürzungen im Abschnitt Düsseldorf – Neuss. Bei der RB 27 Mönchengladbach – Köln sollen im VRR-Bereich an den Wochenenden Einschränkungen vorgenommen werden. Schließlich sollen auf der RB 47 im Abschnitt Dorsten - Coesfeld die Züge am Wochenende und in Nebenverkehrszeiten nur noch alle zwei Stunden verkehren.

Für das Jahr 2008 sieht die Situation nach Angaben des VRR noch düsterer aus. Die vorliegenden Kürzungen im SPNV-Netz seien erst der Anfang, hieß es in einer Pressemitteilung des Verkehrsverbundes. Demnach werden ab 2008 die Einschnitte wesentlich drastischer werden, sollten sich die finanziellen Rand- und Rahmenbedingungen aufgrund der klaren politischen Forderungen nicht grundlegend ändern.

Mehdorn lenkt im Bahn-Immobilienstreit ein

(30.08.) BERLIN - Die DB hat im Immobilienstreit mit der Bundesregierung offenbar eingelenkt. DB-Chef Hartmut Mehdorn bot nach Informationen der Nachrichtenagentur "AP" dem Verkehrsministerium die Umschreibung von Bahn-Grundstücken im Buchwert einer halben Milliarde Euro von der Bahn-Holding auf die Infrastruktur- oder Verkehrsunternehmen an. "Nicht betriebsnotwendige" Grundstücke im Wert von 2 Milliarden Euro sollten dagegen bei der Holding bleiben, zitierte "AP" aus einem Schreiben Mehdorns an das Ministerium. Damit reagierte die Bahn vor allem auf Forderungen des Bundesrechnungshofes. Die Behörde hatte kritisiert, dass zahlreiche Immobilien in der Bilanz der Konzernmutter zugeordnet wurden und nicht den Tochtergesellschaften wie der Netz AG. Dadurch hätten die Tochterunternehmen in den Bilanzen schlechter dagestanden und so möglicherweise unrechtmäßig höhere Bundeszuschüsse erhalten.

100 Tage Berlin Hauptbahnhof: 30 Millionen Besucher

(30.08.) BERLIN - Rund 30 Millionen Berliner und Gäste der Stadt besuchten den Berliner Hauptbahnhof in den 100 Tagen seit Eröffnung der Station Ende Mai. "Der Hauptbahnhof ist seit dem Tage der Eröffnung ein Liebling der Berliner und auch der Gäste der Stadt", sagte Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG. In den vergangenen Wochen habe die Bahn Kundenwünsche sehr genau studiert und eine Reihe von Verbesserungen im Detail vorgenommen. Dazu gehören unter anderem zusätzliche Mitarbeiter im Service, zusätzliche Informationstafeln, 33 zusätzliche Bänke mit 134 Sitzmöglichkeiten sowie Service-Verbesserungen im Parkhaus. "Wir werden auch weiterhin aufmerksam verfolgen, welche Wünsche unsere Kunden und Besucher im Bahnhof haben", versprach Siebert.

Der Hauptbahnhof ist in den vergangenen drei Monaten zu einem neuen Wahrzeichen Berlins geworden. Auf Grund der großen Nachfrage bietet DB Station&Service ab 1. September Führungen durch die einzigartige Architektur des Bahnhofs an, in denen neben der Architektur auch Technik, verkehrliche Bedeutung und Geschichte des Berliner Hauptbahnhofs vorgestellt werden. Die kostenpflichtigen Führungen dauern eine Stunde und werden für Gruppen angeboten. Anmeldungen unter fuehrungen-hbf@bahn.de oder unter 030 297-42010 (ab 01.09.06). Auch in den nächsten Wochen ist der Berliner Hauptbahnhof mehr als nur ein Bahnhof. Am 10. September ist der Bahnhof letzte Station der Sommertour des Kinderkanals KiKa. Besonderes Highlight wird am 14. Oktober der "walk of fashion", die größte öffentliche Modenschau Deutschlands sein: 100 Models werden alle Ebenen des Bahnhofs zu einem einzigartigen "catwalk" machen. Eine Prominenten-Jury vergibt im Hauptbahnhof die "walk of fashion Awards".

Von der Dynamik des neuen Hauptstadtbahnhofs profitiert auch das städtische Umfeld. Wie die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, betonte, steht dieser zentrale Bereich für die schrittweise Entwicklung eines eigenständigen gemischten städtischen Quartiers am Wasser zur Verfügung. Senatorin Junge-Reyer: "Das Quartier am neuen Hauptbahnhof - in attraktiver Nachbarschaft zum Kanzleramt, Bundestag, Charité und weltberühmten Museen - kann jetzt langsam Gestalt annehmen. Im direkten Umfeld des Bahnhofs stehen 8 ha, nach Norden an der Heidestraße nochmals 16 ha Bauland zur Verfügung. Hier wird ein Ort für Kultur, Entertainment, Freizeit und Gastronomie entstehen." Die Grundstückseigentümer – Deutsche Bahn AG, Vivico und Aurelis - werden für die Flächen ein gemeinsames Entwicklungsmanagement einsetzen und in den nächsten zwei bis drei Jahren gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein kooperatives städtebauliches Verfahren einleiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für einen Masterplan, in dem die Entwicklungsstruktur, Leitziele und Entwicklungsschritte festgelegt werden.

ICE T ab Dezember in Österreich unterwegs

(29.08.) WIEN - Auf Österreichs Schienen ist ein neuer Zug unterwegs. Der ICE-T absolviert in diesen Tagen seine Messfahrten auf der Westbahn. Die ÖBB-Personenverkehr AG betreibt gemeinsam mit der DB einen Fahrzeugpool von zwölf ICE. Drei Züge haben die ÖBB von der DB übernommen, neun weitere Züge wird die DB in den Fahrzeugpool einbringen. Bereits ab Dezember wird täglich ein Zugpaar zwischen Wien und Bregenz bzw. zwischen Wien und München verkehren. Ab Dezember 2007 bieten die ÖBB dann gemeinsam mit der DB täglich einen Zwei-Stunden-Takt zwischen Wien und Frankfurt mit dem ICE an. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h, die er vorerst aber auf keiner Strecke ausfahren kann, wird der ICE der schnellste Zug auf Österreichs Schienen sein. Dank innovativer Neigetechnik ist eine ruhige, erschütterungsfreie Fahrt sicher und Fahrzeit kann zusätzlich eingespart werden.

Das Herzstück der neuen ÖBB-Fernverkehrsflotte wird 2008 auf Schiene gestellt - 23 neue railjet-Züge, die bei der Firma Siemens gebaut und bei den ÖBB endgefertigt werden. Der railjet wird die Ausstattung und das Service noch weiter verbessern. Das Investitionsvolumen für railjet und ICE beläuft sich auf rund 300 Mio. Euro. "Mit diesen beiden Investitionsentscheidungen kommen wir unserem Ziel, die Top-Bahn Europas zu werden, einen entscheidenden Schritt näher", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr. Schon jetzt verfügen die ÖBB mit ihrer Taurus-Flotte über den modernsten Lokpark Europas. Mit der Erneuerung des Fuhrparks setzen die ÖBB einen wichtigen Schritt in der Qualitätsoffensive für ihre Kunden.

Schlichtung bei der Bahn vertagt

(29.08.) BERLIN - Zum Beginn der Schlichtungsgespräche im Tarifstreit um das Beschäftigungsbündnis bei der DB ist am Montag erwartungsgemäß noch kein Ergebnis erzielt worden. Wie ein Sprecher der Bahn in Berlin mitteilte, seien am ersten Verhandlungstag lediglich die Standpunkte gegenseitig erläutert worden. Nach knapp drei Stunden wurden die Verhandlungen unter dem Vorsitz von Altbundeskanzler Gerhard Schröder und Kurt Biedenkopf auf den 8. September vertagt. Transnet-Chef Norbert Hansen, hatte zuvor erklärt, ein Arbeitskampf sei nur vermeidbar, wenn die Beschäftigung der Eisenbahner, wie 2005 vereinbart, unabhängig von der künftigen Struktur der Bahn weitergeführt werde. Gelinge es nicht, ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erzielen, so komme es zur Urabstimmung und möglicherweise zum Streik, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Mehdorn sichert Streckenausbau Oldenburg - Wilhelmshaven zu

(29.08.) HANNOVER - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat am Montag bei einem Treffen mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff den Ausbau der Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven bis zur Fertigstellung des Wilhelmshavener Tiefwasserhafens zugesichert. Wulff sagte der Nachrichtenagentur "dpa" auf Anfrage, der Bahn-Chef habe zugesichert, die Bahnstrecke werde bis 2010 elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Der neue Tiefwasserhafen JadeWeserPort soll im Jahr 2010 in Betrieb gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten auch die Abschnitte, auf denen die Züge langsam fahren müssten, modernisiert werden, sagte Wulff. Die Hälfte der Ausbaukosten von insgesamt 22 Millionen Euro trage die Bahn, die restlichen elf Millionen Euro übernehmen das Land und die Kommunen.

SBB bewilligen 25 Millionen Franken für Doppelspurausbau Cham - Freudenberg

(29.08.) BERN - Die Bahnstrecke Cham - Freudenberg (bei Rotkreuz) soll in den nächsten zwei Jahren zweigleisig ausgebaut werden. Das Projekt umfasst den Bau eines zweiten, 3,4 km langen Gleises ab dem Bahnhof von Cham bis kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Rotkreuz. Die Haltestellen Chämleten und Zythus der Stadtbahn Zug erhalten je einen zusätzlichen Bahnsteig. Parallel dazu wird die Strecke in den Gemeinden Cham und Hünenberg lärmsaniert. Seeseitig sind Schallschutzwände vorgesehen. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 45 Mio. Franken. Davon übernehmen die SBB rund 25 Mio. Franken. Die restlichen Kosten sollen vom Kanton Zug übernommen werden. Das Zuger Kantonsparlament muss dem Projektkredit von 19,9 Mio. Franken aber noch zustimmen. Das öffentliche Plangenehmigungsverfahren ist Ende 2005 ausgelöst worden und kann voraussichtlich Ende 2006 abgeschlossen werden. Der Baubeginn ist auf Mitte 2007 geplant. Ziel ist es, das zusätzliche Gleis auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2008 in Betrieb zu nehmen.

Grünes Licht für Neubau des Schwarzkopftunnels

(29.08.) ASCHAFFENBURG - "Eine moderne und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Grundlage und Garant für Wachstum und Beschäftigung. Auch die Region zwischen Hanau und Nantenbach wird zukünftig von der verbesserten Verkehrsinfrastruktur profitieren", sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Achim Großmann, am Montag zur Entscheidung über den Neubau des Schwarzkopftunnels im Abschnitt Heigenbrücken - Laufach. Der Neubau des Schwarzkopftunnels beinhaltet die Errichtung einer neuen zweigleisigen Trasse mit Tunnelbauwerken. Mit der getroffenen Entscheidung ist eine wesentlich einfachere und wirtschaftlichere Betriebsführung bei der DB Netz AG wie auch bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen möglich. So werden in Zukunft Schiebelokomotiven überflüssig, da eine geringere Neigung zu überwinden sein wird. Außerdem können Beeinträchtigungen des Güterverkehrs während der Bauzeit vermieden werden. Die verkehrspolitischen Vorteile sind überzeugend.

Die Finanzierung der Baumaßnahme sei gesichert, betonte Großmann. Investiert würden rund 230 Millionen Euro. Bis 2009 wolle die Bundesregierung erste Bundesmittel zur Verfügung stellen. "Damit sind die Voraussetzungen für einen zügigen Baubeginn geschaffen", so Großmann. Der aus Bundesmitteln finanzierte Neubau des Schwarzkopftunnels entspreche nicht zuletzt einer seit langem erhobenen Forderung aus der Region. Insbesondere hatten sich die örtlichen Bundestagsabgeordneten Heidi Wright, Christine Scheel und Norbert Geis für die Lösung eingesetzt. Die vorgesehene Trassierung kommt auch den Bürgern zugute, da sich die Belastung in den Orten Heigenbrücken und Laufach deutlich reduzieren wird.

500. Ehrenlokführer beim Rasenden Roland

(28.08.) BERGEN - Ein Jubiläum der besonderen Art konnte die Rügensche Kleinbahn "Rasender Roland" am vergangenen Freitag feiern. An diesem Tag absolvierte Peter Schellenberg aus Osnabrück als 500. Teilnehmer den Lehrgang zum "Ehrenlokführer" auf der Insel Rügen. Die 10-tägige Hobby-Ausbildung, die beim Rasenden Roland mittlerweile seit 1991 durchgeführt wird, bietet Eisenbahn- und Technik-Begeisterten die Möglichkeit, sich ihren Kindheitstraum auf der größten deutschen Ferieninsel zu erfüllen. Jedes Jahr von April bis Oktober werden den "Fahrschülern" in Theorie und Praxis fundierte Kenntnisse über die Bedienung und den Betrieb von Dampflokomotiven der Baureihe 99 vermittelt.

Und die fahren fast ausschließlich auf der 24,2 km langen Schmalspurbahn von Putbus ins Ostseebad Göhren, die bereits seit 111 Jahren durch die abwechslungsreiche Landschaft Südost-Rügens "rast". Unterschiedliche Lokomotiven, eine anspruchsvolle Fahrtstrecke und das heute eher seltene Flair eines authentischen Dampflokbetriebes machen unter Anleitung eines Ausbildungslokführers den besonderen Reiz für die Lehrgangsteilnehmer aus. Einzige Voraussetzungen für die Hobby-Ausbildung sind ein Mindestalter von 18 Jahren und der Abschluss einer Haftpflichtversicherung. Der bislang älteste Teilnehmer des mittlerweile international bekannten Lehrganges war 81 Jahre alt. Dabei ist der Lehrgang durchaus keine reine Männerdomäne. Auch etliche Frauen haben bereits ihr Ehrenlokführer-Zertifikat bei der Kleinbahn erhalten.

Aufgrund der großen Begeisterung der Kursteilnehmer und der regen Nachfrage nach Ausbildungsterminen wird die Rügensche Kleinbahn den Lehrgang auch in den kommenden Jahren fortführen. Informationen zum Lehrgang finden Sie hier.

Schlichtung bei der DB beginnt

(28.08.) BERLIN - Am heutigen Montag beginnen in Berlin die Schlichtungsverhandlungen bei der DB. Dabei geht es um die Zukunft des Tarifvertrages zur Beschäftigungssicherung. Hintergrund ist die ungeklärte Zukunft der DB AG. In der Politik werden noch immer Modelle diskutiert, die zu einer Zerschlagung des Konzerns führen können. Der Tarifvertrag und mit ihm der Schutz der Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen wäre dann gefährdet. Insgesamt sind bei einer Trennung von Netz und Transport mehrere Zehntausend Arbeitsplätze bedroht. Die Schlichter sollen nun Bewegung in den Tarifkonflikt bringen. Sie haben maximal 12 Tage Zeit, eine Einigungsempfehlung abzugeben. Für die Arbeitnehmerseite fungiert Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder als Schlichter, für die Arbeitgeber der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf.

Tiefensee: Hartz-IV-Empfänger als Patrouillen in Bus und Bahn

(28.08.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat vorgeschlagen, Hartz-IV-Empfänger zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr als unbewaffnete Patrouillen einsetzen. Dies würde kaum zusätzliche Kosten verursachen, "aber die Sicherheit und den Service erhöhen", sagte Tiefensee in einem Interview mit dem Magazin "Focus". Tiefensee betonte, die Bundesregierung suche ständig nach möglichen gemeinnützigen Arbeiten, die Empfänger staatlicher Unterstützung leisten könnten. Sie in Bussen oder Straßenbahnen "nach dem Rechten sehen" zu lassen, biete sich als Option an.

Der Vorschlag Tiefensees stieß auf erheblichen Widerspruch bei Verkehrsexperten und Oppositionspolitikern. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel kritisierte den Tiefensee-Vorschlag als "populistischen Quatsch". Er sagte der Berliner Tageszeitung "B.Z.": "Die Leute sind dafür nicht ausgebildet und werden sich und andere dabei eher selbst gefährden." Die stellvertretende Linkspartei-Fraktionsvorsitzende Petra Pau nannte die Idee in der "Mitteldeutschen Zeitung" absurd. Der Sprecher des Nahverkehrsverbandes VDV, Friedhelm Bihn, sagte der Berliner "tageszeitung" (Montagausgabe), personelle Präsenz erhöhe zwar das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste. Doch müssten diese Kräfte auch die richtige Ausbildung haben. Ähnlich äußerte sich im selben Blatt der Sprecher von Pro Bahn, Hartmut Buyken: Die Patrouillen müssten aus "vollwertigen Zugbegleitern" bestehen, ein Hartz-IV-Empfänger könnte "höchstens hilfsweise dabei sein".

Unterdessen gibt es Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zufolge bereits konkrete Absprachen mit der DB für eine Ausweitung der Video-Überwachung. "Ich habe mit der Bahn vereinbart, dass dort, wo es noch sinnvoll ist, weitere Kameras installiert werden", sagte der CDU-Politiker dem Magazin "Focus". Eine umfangreichere Überwachung koste aber Geld. "Wir müssen die Bahngleise intensiver überwachen, denn der Sprengstoff muss nicht im Zug sein, der kann auch an der Schiene befestigt werden", sagte Schäuble. "Es gibt spezielle Kameras, die vom Hubschrauber aus Sprengstoff dort finden können. Die müssen wir anschaffen, das kostet Geld." Dies sei Aufgabe der Polizei. Darüber hinaus müsse die Zahl der Spürhunde erhöht werden. "Wenn ein paar mehr Hunde durch das Gepäck schnüffeln, hat das größere präventive Wirkung. Die finden auch was." Dagegen könne die Bahnpolizei mit ihren 5800 Mann unmöglich als Sicherheitspersonal alle Züge begleiten. Täglich seien 36.000 Personenzüge unterwegs.

RMV: S-Bahn-Station Kriftel soll behindertengerecht werden

(28.08.) FRANKFURT/Main - Im Rathaus Kriftel unterzeichneten am Freitag der Bürgermeister der Gemeinde, Paul Dünte, Hansjörg Röhrich, Geschäftsführer des RMV, und Dr. Christian Wolff-Jesse, Leiter des Bahnhofsmanagements Frankfurt/Main, den Bau- und Finanzierungsvertrag für den barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Station Kriftel. Zwei kameraüberwachte Personenaufzüge sollen künftig die Bahnsteige behindertengerecht erschließen. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und bis Herbst 2007 abgeschlossen sein. Die Gesamtinvestition beträgt 1,3 Millionen Euro.

2.700 Reisende frequentieren täglich die S-Bahn-Station Kriftel. Derzeit wer­den die Bahnsteige durch eine Unterführung und Treppen erreicht. Der Neubau von jeweils einem Personenaufzug am Haus- und am Außenbahnsteig bedeutet eine erhebliche Verbesserung der Nahverkehrsinfrastrukturanlagen im Bereich der S-Bahn Rhein-Main. Für den Außenbahnsteig wird ein ebenerdiger Zugang geschaffen, auch der südliche Bahnhofsplatz wird neu gestaltet. In einer neuen Bike+Ride-Anlage können in Zukunft Fahr­räder wettergeschützt abgestellt werden. Die Gesamtmaßnahme ist Teil der mit dem Land Hessen abgeschlossenen Rahmenvereinbarung „Modernisierung Bahnhöfe Hessen“. Der jetzt unterzeichnete Vertrag regelt die Planung, Durchführung und Finanzierung der vorgenannten Maßnahmen zwischen den Vertragspartnern. Auftraggeber der Planung ist der RMV. Die Maßnahmen werden finanziert durch  Fördermittel des Landes Hessen, die Gemeinde Kriftel und eine Planungskostenbeteiligung des RMV.

"Handelsblatt": DB ist wenig attraktiv für Investoren

(26.08.) DÜSSELDORF - Bei einem Börsengang der DB werden sich die Investoren nach einem Bericht des "Handelsblatt" in ein sehr ertragsschwaches Unternehmen einkaufen. Das zeige eine von der Zeitung beim Institut für Wirtschaftsprüfung (IWP) an der Universität Saarbrücken in Auftrag gegebene Studie, in der die betriebswirtschaftlichen Bahn-Kennziffern mit den führenden 130 Konzernen Deutschlands verglichen worden seien. Die Bahn sei dabei nicht einmal unter die ersten 100 gekommen. "DasErgebnis der Analyse ist ernüchternd und relativiert die euphorischen Angaben des Bahnchefs", sagte IWP-Direktor Karlheinz Küting dem "Handelsblatt" und verwies vor allem auf die geringe Eigenkapitalquote, die nur etwa halb so hoch sei wie der Durchschnitt der untersuchten Unternehmen. Schwach sei auch die Gesamtkapitalrendite mit 3,72 Prozent. Diese Kennziffer gibt an, wie hoch der Ertrag eines Unternehmens in Relation zum eingesetzten Kapital ist. Bahn-Chef Mehdorn kämpfe in Sachen Bahn-Privatisierung vor allem deshalb um den Verbleib des Schienennetzes bei der Bahn, um eine weitere Verschlechterung wichtiger Ertragskennziffern zu verhindern, sagte Küting. Schienen und Signaltechnik machten knapp 40 Prozent des gesamten Sachanlagevermögens der Bahn aus.

Huber fordert rasche Sanierung der Strecke Landau-Dingolfing-Landshut

(26.08.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber drängt DB und Bund zu einer raschen Sanierung der Bahnstrecke zwischen Landau a. d. Isar, Dingolfing und Landshut: "Die Strecke ist sowohl für den Personenverkehr zwischen München und Passau als auch für den Güterverkehr vor allem zum BMW-Werk in Dingolfing von großer Bedeutung. Daher muss die Beseitigung der Langsamfahrstellen zwischen Landshut und Landau zügig in Angriff genommen werden. Die Bahn ist gefordert, jetzt die Planungen voranzutreiben und sich bei der Finanzierung mit dem Bund zu einigen", betonte Huber. Bayern leiste mit dem jetzt ausgeschriebenen verbesserten Regionalverkehrskonzept für die Strecke München - Passau seinen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Schienenverkehrs in Ostbayern. Bund und Bahn sollten dem Beispiel Bayerns folgen und auch bei der Schieneninfrastruktur die notwendigen Verbesserungen in die Wege leiten, so der Minister weiter.

Die Bayerische Staatsregierung wird zudem die vorgesehenen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen am Bahnhof Dingolfing unterstützen. Das Projekt trägt ebenfalls zur Steigerung der Streckenleistungsfähigkeit bei und wird auf rund 15 Mio. Euro veranschlagt. "Bayern wird sich mit Tilgungskostenzuschüssen an einem Teil der Maßnahmen beteiligen. Derzeit laufen hierzu die Verhandlungen mit der Bahn, um möglichst rasch zu einer ergänzenden Bau- und Finanzierungsvereinbarung zu kommen. Die Staatsregierung treibt dieses Projekt ebenfalls mit Nachdruck voran", sagte Verkehrsminister Huber abschließend.

Ostseeland Verkehr gewinnt Ausschreibung

(26.08.) SCHWERIN - Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) hat die Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) mit dem weiteren Betrieb der Strecke Bergen auf Rügen - Lauterbach Mole beauftragt. In der Ausschreibung konnte sich die OLA mit ihrem hochwertigen und zugleich kostengünstigen Angebot erneut gegen die Mitbewerber durchsetzen. Die Leistung umfasst jährlich ca. 90.000 Zugkilometer. Die modernen Triebwagen bedienen die 12 km lange Trasse im Zweistundentakt zwischen der Kreisstadt Bergen und Lauterbach Mole, im Sommer sogar im Stundentakt zwischen Bergen und Putbus. Seit März dieses Jahres können "Bahnradfahrer" zudem ihr Zweirad im Rahmen der zur Verfügung stehenden Platzkapazitäten in den Zügen der OLA ohne Aufpreis mit auf die Reise nehmen.

Nach erstmaliger Betriebaufnahme durch die OLA am 1. März 2004 auf diesem Streckenabschnitt ist es dem mehrheitlich privaten Verkehrsunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern gelungen, den Aufgabenträger VMV von seinen Qualitätsstandards und Serviceleistungen zu überzeugen. Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2006 wird die OLA ihre Leistungen auf der Insel Rügen zunächst für weitere drei Jahre fortsetzen.

SBB: Neue Betriebszentralen in Olten und Zürich

(26.08.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) fassen in den nächsten Jahren die Disposition und operative Steuerung des Bahnbetriebs in der Deutschschweiz in zwei Betriebszentralen in Olten und in Zürich zusammen. Eine dritte Betriebszentrale für die Westschweiz befindet sich in Lausanne bereits im Aufbau, die vierte ist seit 2003 im Tessin in Betrieb. Die Umstrukturierung wird bis 2015 umgesetzt.

Ursprünglich hatten die SBB für die Deutschschweiz den Bau einer einzigen großen Betriebszentrale ("Rail Control Center") in Olten favorisiert. Ausschlaggebend für den Entscheid zum Bau von zwei statt einer Betriebszentrale sind die bessere Verfügbarkeit und die höhere Flexibilität im Störungsfall. Trotz technischer Rückfallebenen und redundantem Ansteuern der Leitsysteme lassen sich Störungen an den Anlagen nie ganz ausschließen. Das Konzept sieht deshalb vor, dass die künftigen Betriebszentralen in Zürich und in Olten im Störungsfall jederzeit den Zugverkehr der anderen Betriebszentrale übernehmen können. Die Aufteilung der Arbeitsplätze auf zwei Standorte kommt auch dem Anliegen der Mitarbeitenden entgegen.

Grundsätzlich wird die neue Betriebszentrale in Olten für das Mittelland und - mit Unterstützung von Bellinzona und Spiez - für die beiden Neat-Achsen Gotthard und Lötschberg verantwortlich sein. Damit lässt sich der Nord-Süd-Güterverkehr aus einer Hand steuern. Die Betriebszentrale Zürich lenkt und steuert künftig den Bahnbetrieb in der Großagglomeration Zürich mit ihrem dichten S-Bahnnetz sowie in der Ostschweiz.

Bei der neuen Struktur wurde darauf geachtet, dass die einzelnen S-Bahnsysteme jeweils von einer einzigen Betriebszentrale geführt werden können. Das Projekt zur Konzeption und zum Bau der beiden Betriebszentralen in Olten und in Zürich startet in den nächsten Wochen. Die Kosten für die beiden Zentren betragen zusammen rund 160 Mio. Franken. Die Migration des Personals von den heutigen Fernsteuerzentren und Betriebsleitzentralen sowie den heute noch örtlich bedienten Bahnhöfen in die neuen Betriebszentralen wird ca. 2015 abgeschlossen sein.

Bombenattrappe stoppt IC

(26.08.) ASCHAFFENBURG - Eine Flasche mit einer Zündattrappe hat am Freitagabend für einen Großeinsatz von Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr im Aschaffenburger Hauptbahnhof gesorgt. Nach dem Fund der täuschend echt aussehende Attrappe in einer Zugtoilette wurde der betroffene InterCity in Aschaffenburg geräumt, mehrere Gleise wurden gesperrt. Die Reisenden mussten die Fahrt mit anderen Zügen fortsetzen. Das bayerische Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen.

Ehemaliger Bundesbahnchef Vaerst wurde 75 Jahre alt

(26.08.) BERLIN - Die DB hat am Freitag in Frankfurt am Main den ehemaligen Bundesbahnchef Dr. Wolfgang Vaerst anlässlich seines 75. Geburtstages mit einem Empfang geehrt. Der gelernte Jurist war von 1972 bis 1982 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bundesbahn. Zuvor leitete er die Abteilung Eisenbahn im Bundesverkehrsministerium. In diese Position war er 1968 von Bundesverkehrsminister Georg Leber berufen worden. Der in Frankfurt lebende Vaerst ist am 1. August 75 Jahre alt geworden. Anlässlich des Geburtstagsempfangs würdigte DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn die Verdienste des Jubilars: „In seiner Amtszeit stellte Vaerst die entscheidenden Weichen für die Streckenneubauten, die den Kern des heutigen ICE- Hochgeschwindigkeitsnetzes darstellen.“ Auch die Einführung des Ein-Stunden-Taktes beim Intercity und die Erweiterung des Angebots um die zweite Wagenklasse gehörten zu den Verdiensten des überzeugten Eisenbahners.

Nach seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bundesbahn 1982 war Vaerst als Rechtsanwalt weiter beratend tätig. In seiner Überzeugung, dass dem Güterverkehr auf der Schiene die Zukunft gehört, wirkt er als Ehrenpräsident der Unternehmensgruppe Ahaus Altstätter Eisenbahn auch heute weiter aktiv am Erreichen dieses Zieles mit. "Mit der Zielsetzung, mehr Personen und Güter auf die Schiene zu bringen, werden wir unsere Arbeit im Sinne des Jubilars fortsetzen. Eine positive Entscheidung der Politik über einen Börsengang als integrierter Konzern würde uns dabei beflügeln", erklärte Mehdorn.

"Saxonia" besucht Dresden zum Stadtjubiläum

(26.08.) DRESDEN - Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Oberelbe und der Bahntochter Schenker präsentiert die DB den Nachbau der ersten in Deutschland gebauten Dampflok "Saxonia" am 27. August im großen Festumzug anlässlich des Stadtjubiläums 800 Jahre Dresden. Die Saxonia ist auf besondere Weise mit Dresden verbunden. Prof. Johann Andreas Schubert konstruierte die Dampflok - inspiriert von der englischen "Comet" - in der 1837 im Dresden-Übigau gegründeten Maschinenbauanstalt. Im Jahre 1839 absolvierte die Saxonia ihre Jungfernfahrt auf der ersten deutschen Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden. Zum 150jährigen Streckenjubiläum im Jahr 1989 wurde der Öffentlichkeit der Nachbau der Saxonia präsentiert. Heute befindet sich die Lok im Besitz des DB Museums und ist derzeit in Leipzig beheimatet.

Ein Expertenteam der Schenker Deutschland AG realisiert den Spezialtransport der Lokomotive von Leipzig nach Dresden und die Präsentation der Saxonia im Festumzug. Die Verladung und der Transport der im heutigen Maßstab vergleichsweise kleinen Lok stellte eine logistische Herausforderung dar. Bei der Überführung der Saxonia auf einem 22 Meter langen Spezialfahrzeug von Leipzig nach Dresden wird der Schornstein abgenommen, um den Straßentransport überhaupt zu ermöglichen. Für die Präsentation im Festumzug musste ein zweiter Schornstein mit einer geringeren Höhe aufwändig nachgebaut werden. Mit Ihrer normalen Diensthöhe von 4,60 m wäre der historischen Lok die Teilnahme am Festumzug auf einem Tieflader versagt geblieben. Mit individuellen Lösungen für besondere Anforderungen sind die Schwerlastexperten der Schenker Deutschland AG spezialisiert auf Transporte der besonderen Art und routiniert im Umgang mit historisch wertvoller Fracht.

DB startet Handy-Ticket

(25.08.) BERLIN - Ab sofort können Kunden der DB Fahrkarten per Handy kaufen. Der gewünschte Fahrschein wird per Multimedia Messaging Service (MMS) auf das Handy übertragen. Bereits seit dem 1. August können sich alle Besitzer internetfähiger Mobiltelefone auf www.bahn.de für das Verfahren anmelden. Für Kunden, die heute schon im Internet für den Kauf von Online-Tickets angemeldet sind, genügt die zusätzliche Angabe der Handynummer und einer persönlichen Kennziffer (PIN). Der Kunde sucht sich die gewünschte Zugverbindung am Mobiltelefon aus, wählt die Zahlungsart - Kreditkarte oder Lastschriftverfahren - und sendet seinen Wunsch mit oder ohne Reservierung bis spätestens zehn Minuten vor der Abfahrt des Zuges an die Bahn. Innerhalb weniger Minuten werden die Daten per MMS zugestellt. Das Handy-Display wird zur Fahrkarte, die der Zugbegleiter mit dem Scanner seines mobilen Terminals prüft.

Über die URL http://mobile.bahn.de können Fahrkarten zum Normalpreis - mit oder ohne BahnCard-Ermäßigung - für die einfache Fahrt für eine Person innerhalb Deutschlands über 50 Kilometer gekauft werden. Handy-Tickets sind nicht erhältlich für Aktionspreise, für die Sparpreise 25 und 50 oder für Fahrten innerhalb von Verkehrsverbünden. Auch für Firmenkunden hat das Handy-Ticket Vorteile: Kurzfristige Buchungen unterwegs sind nun über das Diensthandy möglich. Zudem werden die Firmenrabatte bei dieser Buchung berücksichtigt. Bereits seit August 2004 können Bahnkunden per Handy Plätze reservieren.

DB: Noch keine Vorentscheidung für Börsengang

(25.08.) BERLIN - Bei einem rund einstündigen Spitzentreffen im Kanzleramt zum geplanten Börsengang der DB, an dem Bundeskanzlerin Angela Merkel, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Wirtschaftsminister Michael Glos und Finanzminister Peer Steinbrück teilnahmen, ist noch keine Vorentscheidung gefallen. Zur Debatte in der Spitzenrunde standen nach Angaben von Tiefensee im wesentlichen zwei Modelle. Eines sehe eine Teilprivatisierung der Bahn in der jetzigen Struktur vor, allerdings mit einer "Rückholoption" des Netzes durch den Bund bei "Schlechtleistung" der Bahn vor. Das andere, so genannte "kleine Eigentumsmodell", sieht vor, dass das Netz im Eigentum des Bundes bleibt, der Bahn AG aber die Verfügungsgewalt zugestanden wird. Vom Tisch sind Tiefensee zufolge die Privatisierungsvarianten, bei denen das Schienennetz vollständig vom DB-Konzern abgetrennt wird. Ende Oktober soll es nun, nach intensiven Beratungen in den Fraktionen, einen Parlamentsentschluss geben. Ursprünglich sollte bereits im September über die Modalitäten des Bahnbörsengangs entschieden werden.

Neue Westeinfahrt nach Erfurt wird in Betrieb genommen

(25.08.) ERFURT - Nach vierjähriger Bauzeit bei laufendem Zugverkehr wird Anfang September die neue westliche Ein- und Ausfahrt der Bahn in den Knoten und den Bahnhof Erfurt eingebunden. Während einer zwölfstündigen Sperrung der Bahnhofszufahrten erfolgt über eine neue Software in den Elektronischen Stellwerken Erfurt und Neudietendorf der signaltechnische Anschluss der neuen Gleise. Um die notwendige Unterbrechung des Zugverkehrs so gering wie möglich zu halten, waren die körperlichen Verbindungen von Gleisen, Oberleitungen und der Signaltechnik bereits im August hergestellt worden. Die neue Aus- und Einfahrt kann neben der komplett umgebauten dreigleisigen elektrifizierten Anlage zwei zusätzliche Gleise für die Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt aufnehmen und durch die Erfurter Stadteile Bischleben und Hochheim bis ins Zentrum der Landeshauptstadt führen. Der Bauabschnitt ist Teil der Aus- und Neubauverbindung von München über Erfurt nach Berlin. In Erfurt-Bischleben zweigt die im Rohbau bis Ilmenau fertig gestellte Neubausstrecke in Richtung Süden ab.

Die wesentlichen Bauleistungen der neuen Einfahrt sind die Verbreiterung des Bahnkörpers für fünf Gleise, darunter der Abbruch und Neubau von vier Eisenbahnbrücken - die alten stammten aus den Jahren 1846 und 1909. Unter anderem entstanden zwei Flussquerungen über die Gera. Die neue Straßenbrücke der Steigerstraße über die Bahn war bereits 2003 freigegeben worden. Drei Gleise auf fast 12 Kilometern Gesamtlänge mit allen dazugehörigen technischen Anlagen gehen jetzt in Betrieb, die zwei Neubaustreckengleise werden bei den folgenden Bauarbeiten errichtet. Im innerstädtischen Bereich, in dem der Bahndamm nur in seiner Krone verbreitert werden konnte, stabilisieren neun neue Stützwände auf insgesamt 1,5 Kilometern Länge das Bauwerk. Der Streckenabschnitt wurde entsprechend den Vorschriften auf insgesamt 7,3 Kilometern Länge mit Schallschutzwänden ausgerüstet. Die im Baubereich befindlichen Quellen wurden neu unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten eingefasst.

Die Einbindung der neuen Gleise ist gleichzeitig die Bedingung für weitere Bauetappen im Hauptbahnhof Erfurt, die sich nun auf die Außerbetriebnahme und den Umbau des Mittelabschnitts des Bahnhofs konzentrieren werden. Diese Etappe war ursprünglich für Ende Mai dieses Jahres vorgesehen. Sie hat sich aber durch die lange witterungsbedingte Bauruhe für Tief- und Gleisbauarbeiten während der Frostperiode Anfang des Jahres verschoben. Bei der Westseinfahrt waren u. a. umfangreiche Tiefbauarbeiten zur Entwässerung des Bahnkörpers und Ableitung des Wassers in die Vorfluten mit einer Gesamtlänge von fast 8,5 Kilometern Gesamtlänge zu realisieren.

Ein neuer Termin für die Umschaltphase wurde notwendig, denn der Um- und Neubau des Bahnhofs erfolgt abschnitts- und etappenweise, um den laufenden Bahnbetrieb jederzeit aufrechterhalten zu können. Dazu kommt nun ein weiteres neu zu integrierendes Element: Die bisher zwar vorbereitete, jetzt aber - als neue für das Gesamtprojekt erfreuliche politische Entscheidung - konkret zu realisierende Einbindung der Neubaustrecken Ebensfeld - Erfurt und Erfurt - Leipzig/Halle (Saale) in den Bahnhofsbereich. Neu ist ein im bisherigen Vergabepaket nicht enthaltener "Südlicher Inselbahnsteig" mit etwa 400 Metern Länge. Er kann erst entsprechend der Wettbewerbsvorschriften nach europaweiter Ausschreibung vergeben werden. Nach den gesetzlich vorgeschriebenen Zeitabläufen ist das erst im nächsten Jahr möglich.

Diese neuen Rahmenbedingungen machen eine veränderte Terminplanung beim Neu- und Umbau des Erfurter Hauptbahnhofs notwendig, die zurzeit konkret erarbeitet wird. Mit der Inbetriebnahme der neuen Westeinfahrt und der Verlagerung des Baugeschehens im Hauptbahnhof auf den Mittelbereich ist jedoch ein entscheidender Meilenstein im Gesamtvorhaben erreicht. Er ermöglicht die intensive Fortsetzung der Bauarbeiten.

"Manager Magazin": DB will Investitionen senken

(25.08.) BERLIN - Die DB will nach einem Bericht des "manager magazin" ihre Investitionen deutlich senken, um börsenreif zu werden. Unter Berufung auf die interne Mittelfristplanung des Konzerns hieß es, die Investitionen sollten bis 2010 deutlich sinken. So seien im laufenden Jahr gut 2,7 Milliarden Euro eingeplant, im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2010 nur noch rund 2,45 Milliarden Euro jährlich. Damit lägen die Investitionen pro Jahr 1,2 Milliarden Euro niedriger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die gesparten Investitionsmittel sollen dem Bericht zufolge in den Abbau von Verbindlichkeiten gesteckt werden.

ÖBB erneuern Nahverkehrsflotte in Tirol

(25.08.) WIEN - Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember werden vorerst 15, bis zum Sommer 2007 insgesamt 36 moderne Talentzüge einen neuen Fahrgastkomfort in Tirol einläuten. Rund 75 Prozent der vertraglich vereinbarten 5 Mio. Jahreszugkilometer sollen künftig mit den neuen, modernen Fahrzeugen abgewickelt werden. Der Schienennahverkehr wird ab kommendem Sommer fast ausschließlich mit zwei Fahrzeugtypen abgewickelt. Der "Talent" wird im Taktverkehr auf sämtlichen Tiroler Hauptstrecken (Inntal, Wipptal, Brixental und bis nach Scharnitz) eingesetzt. Zudem verkehrt er auch grenzüberschreitend bis nach Rosenheim. Zur Verstärkung in den Früh- und Abendspitzen stehen die bewährten City-Shuttle-Garnituren den Kunden zur Verfügung. Für Vorstandsdirektorin und Nahverkehrschefin Wilhelmine Goldmann ein wahrer Qualitätssprung: "Das Durchschnittsalter der eingesetzten Fahrzeuge sinkt innerhalb weniger Monate schlagartig von knapp 40 auf unter 5 Jahre - ein echter Rekord."

Der Talent bedeutet einen Generationswechsel im Nahverkehr. Der Innenraum des für eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegten Fahrzeugs ist offen und großzügig gestaltet. Klimatisierung, Luftfederung und Geräuschisolation machen die Fahrt zu einem komfortablen Reiseerlebnis. Der gesamte Zug ist mit einer vollautomatischen Klimaanlage ausgestattet. Niveaugleiche, breite Einstiege ermöglichen ein einfaches und bequemes Ein- und Aussteigen. Für Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen, ältere Fahrgäste aber auch Radfahrer ist dieser Einstiegsbereich sehr vorteilhaft und garantiert ein rasches Ein- und Aussteigen. Für Fahrräder ist am Zuganfang und Zugende ein entsprechender Abstellbereich vorgesehen. Digitale Anzeigen im Einstiegsbereich informieren die Kunden über Zielbahnhof, den nächsten Halt sowie das aktuelle Datum und die Uhrzeit. Für den Bereich Sicherheit ist der Talent mit Außenkameras, mehreren Notrufsäulen und einer modernen Brandmeldeanlage ausgestattet.

Mausklicks steuern in Zukunft die Züge im Raum Alzey

(25.08.) MAINZ - An den zusammen rund 70 Kilometer langen Streckenabschnitten Monsheim - Alzey - Gensingen-Horrweiler und Alzey - Armsheim - Mainz Hauptbahnhof, die zusammen das "Alzeyer Y" bilden, werden acht neue elektronische Stellwerksmodule (ESTW) errichtet. Sie sollen ab Mitte 2007 zwölf mechanische und elektromechanische Stellwerke ersetzen, die älter als 30 Jahre sind. Ab dann werden die Weichen an diesen Strecken digital per Mausklick von Neustadt a.d.W. gesteuert. Insgesamt 30 Millionen Euro werden in die neue Stellwerkstechnik investiert. Der offizielle Baubeginn für die ESTWs wurde heute in Form der Verlegung der ersten Kabelmeter in Alzey gefeiert. Dabei zog der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering symbolisch gemeinsam mit den Vertretern der Bahn, dem Konzernbevollmächtigten für Rheinland-Pfalz und Saarland, Gerhard Schinner, und Dr. Johannes Berg von der DB Netz AG, an einem Strang.

In den nächsten Monaten werden acht ESTW-Modulgebäude in Eppels­heim, Alzey, Armsheim, Sprendlingen, Saulheim, Nieder-Olm sowie den Mainzer Bahnhöfen Marienborn und Gonsenheim errichtet. Diese neuen Stellwerke werden an die seit 2004 bestehende Bedienzentrale in Neustadt a.d.W. angeschlossen. Von dort aus werden dann die Fahrdienstleiter in Zukunft die Weichen an den beiden Strecken per Mausklick stellen können. Dazu müssen auch 107 Signale neu aufgebaut, 32 Weichen auf elektronischen Weichenantrieb umgerüstet, rund 45 Kilometer Kabelkanal verlegt und zwölf Bahnübergangsanlagen erneuert oder angepasst werden.

Zum Gesamtinvestitionsumfang von 30 Millionen Euro gehören auch der Neubau bzw. die Verlängerung von Bahnsteigen im Mainz-Marienborn und Armsheim sowie neue Lautsprecheranlagen an mehreren Bahnhöfen und natürlich der Rückbau der alten Stellwerks-, Elektro- und Telekommunikationsanlagen. Parallel wird bis Sommer 2007 auf den genannten Strecken ein modernes Zugfunksystem auf GSM-Basis eingerichtet.

Startschuss für Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Lübeck

(24.08.) HAMBURG - Am Mittwoch haben die Bauarbeiten zur Elektrifizierung der Bahnstrecke von Hamburg über Lübeck nach Travemünde begonnen. Bis Ende 2008 wird die 85 Kilometer lange Strecke elektrifiziert. Parallel werden auch die Planungen für den zweigleisigen Ausbau des sieben Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Schwartau-Waldhalle und Lübeck-Kücknitz weitergeführt. Dieser soll bis Ende 2009 fertig gestellt sein. Im Beisein von DB-Chef Hartmut Mehdorn und Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Dietrich Austermann wurde am Mittwoch der erste Rammschlag durchgeführt. Gemeinsam investieren Bund, Land und Bahn insgesamt rund 165 Millionen Euro. Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung sind umfangreiche Arbeiten notwendig, um insbesondere den notwendigen Platz für die insgesamt rund 190 Kilometer Oberleitung zu schaffen. Hierfür werden mehrere Straßen- und Eisenbahnbrücken neu gebaut und in einigen Bereichen die Gleise abgesenkt. Für den Strom sorgt ein neues Umrichterwerk in Lübeck-Genin mit einer Leistung von zwei mal 15 Megawatt.

Ausbildungsstart bei der DB

(24.08.) BERLIN - Rund 2.300 Jugendliche beginnen am 1. September ihre Ausbildung oder ein Studium an der Berufsakademie bei der Deutschen Bahn AG. Weiteren 400 jungen Menschen eröffnet die Bahn ab Oktober mit der Fortsetzung des Praktikantenprogramms "Chance plus" eine Perspektive für den Einstieg in eine Ausbildung und das Berufsleben. Zusätzlich zu den eigenen Ausbildungsplätzen bietet die Bahn außerdem gemeinsam mit über 100 Verbundpartnern 600 weitere Ausbildungsmaßnahmen an. Auf diesem Weg erhalten Betriebe die Chance Auszubildende einzustellen, die allein nicht oder nur in bestimmten Teilbereichen ausbilden können.

Der DB-Konzern bildet mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres an 43 Standorten insgesamt rund 8.200 Jugendliche aus. Die Ausbildungspalette reicht von Service- und Büroberufen über gewerblich-technische Berufe, den Eisenbahner im Betriebsdienst bis hin zum Mechatroniker und IT-Spezialisten. Das knapp ein Jahr dauernde Praktikum "Chance plus" wird an 15 Standorten bundesweit bedingt ausbildungsfähigen Jugendlichen angeboten, die keine Lehrstelle gefunden haben.

Berlin: Strafbarer Scherz in der S-Bahn

(24.08.) BERLIN - Ein schlechter Scherz hat für einen 29-Jährigen eine Anzeige zur Folge. Wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte, sei der Mann in einer S-Bahn in Berlin unterwegs gewesen, in der auch Beamte der Bundespolizei auf Streife waren. Bei Erkennen der Beamten habe der Mann ein Ticken simuliert, den Beamten seine Tasche gezeigt und gesagt "Hier ist eine drin". Nach Überprüfung des Gepäckstückes stellte sich heraus, dass sich der Beschuldigte nur einen Spaß mit den Polizeibeamten erlaubte. Verständlicherweise konnten die Beamten über diesen Scherz nicht lachen, sondern stellten die Identität des Beschuldigten fest und fertigten eine Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat. Da dies kein Einzelfall ist, weist die Bundespolizei noch einmal deutlich daraufhin, dass es sich bei diesem Verhalten um eine Straftat handelt, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird.

DB Regio Bayern beteiligt sich an Ausschreibung der Strecke München-Passau

(24.08.) MÜNCHEN - Die Ausschreibung des Freistaates Bayern für den Regionalzugverkehr auf der Bahnstrecke München - Landshut - Passau trifft bei Regio Bayern auf großes Interesse. Regio Bayern wird sich am Wettbewerb um die 2,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr beteiligen. Die Ausschreibung erfolgt durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) als Vergabestelle und Besteller des Regionalverkehrs in Bayern. "Mit neuen Fahrzeugen und einem verbesserten Zugangebot auf der Schiene wollen wir die Ausschreibung für uns entscheiden und dem Fahrgast künftig  attraktive Fahrzeiten garantieren", sagte Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung Regio Bayern.

DB Regio Bayern hat in den vergangenen Jahren bayernweit große Investitionen in die Modernisierung seiner Fahrzeugflotte getätigt und vielfach neue Fahrgäste auf die Schiene geholt. "Der Erfolg spricht für uns. Mit überzeugenden Konzepten konnten wir bereits mehrere Ausschreibungen im Freistaat gewinnen und eine gewonnene Ausschreibung bringt es auch mit sich, dass wir als Eisenbahnunternehmen Investitionen vornehmen, also neue Fahrzeuge anschaffen können. Auch mit der neuen Ausschreibung möchten wir zahlreiche zukunftsfähige Arbeitsplätze im Freistaat Bayern sichern", so Berthold Huber.

Bewährungsstrafe wegen Zugunglücks bei Schwäbisch Hall

(24.08.) HEILBRONN - Im Prozess um das Zugunglück von Fichtenberg ist ein angeklagter Lastwagenfahrer am Mittwoch in Heilbronn zu einer einjährigen Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss der 37-Jährige 100 Stunden Sozialarbeit leisten. Er hatte durch ein Wendemanöver auf einem Bahnübergang Ende September 2005 ein Zugunglück verursacht, bei dem ein neunjähriger Junge getötet und 53 Menschen verletzt wurden. Der Unfall sei vermeidbar gewesen, hieß es in der Entscheidung des Landgerichts Heilbronn. Der Richter warf aber auch der Bahn Versäumnisse vor: Die Unfallstelle hätte besser abgesichert werden müssen, sagte er.

Bahn TV auf der IFA 2006

(24.08.) BERLIN - Erstmals präsentiert sich der frei empfangbare Spartenkanal der Deutschen Bahn AG, Bahn TV, auf der Internationalen Funkausstellung (IFA): vom 1. bis 6. September in Halle 26 in den Messehallen am Berliner Funkturm. Geboten wird täglich ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, darunter ein Bahn Quiz mit dem Moderator Ingo Ruff, Fernsehen zum Mitmachen mit "Ansagen in der Blue Box", Präsentationen von Bahn TV-Sendungen und tägliche Expertengespräche. Höhepunkt an den Nachmittagen ist die schnellste Talkshow der Welt, "Tempo 300 - Begegnungen auf Zeit", in der die Bahn TV-Moderatoren Monika Jones und Christoph Bauer prominente Gäste empfangen werden.

Brandenburg: Stilllegungen und Taktkürzungen

(23.08.) POTSDAM - Die Kürzungen der Bundeszuschüsse führen in Brandenburg zu Streckenstilllegungen und Taktverkürzungen im Nahverkehr. Die Einschränkungen fallen jedoch deutlich geringer aus als zunächst befürchtet. Bis 2010 sollen durch einmalige Abbestellungen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 jährlich rund 10 Millionen Euro eingespart werden. Daneben sollen bis 2010 40 Millionen Euro durch das Auslaufen von Investitionsprogrammen eingespart werden. Ein Teil der weggefallenen Bundeszuschüsse (38 Millionen Euro) soll auch durch Mittel aus dem Landeshaushalt kompensiert werden. Insgesamt erhält Brandenburg bis 2010 142 Millionen Euro weniger Regionalisierungszuschüsse vom Bund. Um trotz der Einschnitte Schienenersatzverkehr in der Region bedarfsgerecht zu sichern ist vorgesehen, den Aufgabenträgern in den Regionen von ihren Zuweisungen aus dem ÖPNV-Gesetz jeweils 2 Mio. Euro pro Jahr zweckgebunden zur Verfügung zu stellen.

Abbestellt wird zum Dezember der Verkehr auf den Strecken Pritzwalk - Meyenburg (PE 74), Pritzwalk - Putlitz (PE 70), Neuruppin - Herzberg (RB 54), Neustadt (D) - Neuruppin (PE 53), Basdorf - Wensickendorf (NE 27), Eberswalde - Templin (OE 63) sowie Oranienburg - Hennigsdorf (RB 20). Zu Taktreduzierungen kommt es auf den Linien Löwenberg - Rheinsberg (RE 6/ RB 54, Konzentration auf Ausflugsverkehr), Ruhland - Falkenberg (RE 18, Taktreduzierung an Wochenenden), Kyritz - Pritzwalk (PE 73, Reduzierung auf 2 h-Takt), Hennigsdorf - Velten (RB 55, Reduzierung auf 30-min-Takt), Berlin-Schöneweide - Beeskow - Frankfurt (Oder) (OE 36, Taktreduzierung an Wochenenden), Brandenburg - Rathenow (RB 51, Taktreduzierung an Wochenenden), Berlin-Wannsee - Michendorf (RB 33, Taktreduzierung auf 60-min-Takt) sowie bei der S-Bahn (Nachtverkehr, S 8 Birkenwerder - Blankenburg).

Schröder und Biedenkopf sollen Bahn-Tarifstreit schlichten

(23.08.) BERLIN - Das Spitzengespräch am Dienstag zwischen den Gewerkschaften Transnet/GDBA und der DB hat kein Ergebnis gebracht. Da jetzt alle Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft seien, haben beide Gewerkschaften angekündigt, die Schlichtung anzurufen. Die Gewerkschaften benannten Altbundeskanzler Gerahard Schröder als Schlichter der Arbeitnehmerseite. Zweiter Vermittler wird auf Vorschlag der Bahn Sachsens früherer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf. Beide sagten bereits zu. Die Schlichtungsrunde beginnt voraussichtlich Anfang kommender Woche und ist zunächst auf sechs Tage angesetzt.

DB-Chef Hartmut Mehdorn sagte am Dienstag: "Ich habe zwar Verständnis für die Befürchtungen der Gewerkschaften. Derzeit sehe ich aber unverändert keinen Anlass, den bis Ende 2010 bestehenden Beschäftigungssicherungstarifvertrag anzupassen. Schließlich sind wir beim Thema Privatisierung auf gutem Weg, den integrierten Konzern zu erhalten." Im Gegensatz zu Mehdorn halten die beiden Gewerkschaften eine Zerschlagung des Konzerns weiterhin für möglich. Die Gewerkschaften befürchten, dass bei einer Umstrukturierung des DB-Konzerns die Beschäftigungssicherung für mehrere Zehntausend Mitarbeiter gefährdet ist. Bei einer Zerschlagung des Konzerns sei das Modell Konzernweiter Arbeitsmarkt beendet. "Dies wäre ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", sagten der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen und GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel. Es bedürfe "klarer Regelungen, die diese Arbeitsplätze auch dann sichern, wenn es zu einer Zerschlagung der Bahn kommen sollte."

Bahnhof Bad König wird modernisiert

(23.08.) FRANKFURT/ Main - Am 25. August wird im Rahmen der Modernisierung von 14 Bahnhöfen der Odenwaldbahn im Bahnhof Bad König der erste von zwei Bahnsteigen fertig gestellt. Direkt im Anschluss an die Inbetriebnahme des neuen Außenbahnsteiges wird mit dem Neubau des Bahnsteigs 1 am Empfangsgebäude begonnen. Während der Bauzeit verkehren alle Züge vom neuen Bahnsteig 2. Der Zugang aus Richtung Innenstadt zum Bahnsteig 2 erfolgt über die Bahnunterführung Schwimmbadstraße und den Bahnübergang Friedrich-Ebert-Straße (Senioren-Residenz). Der Bahnhof Bad König wird insgesamt auf einen modernen Nahverkehrsstandard gebracht. Nach der Erhöhung der Bahnsteige können die Fahrgäste stufenlos in die Züge einsteigen. Durch behindertengerechte Zugänge sind die Bahnsteiganlagen für mobilitäts­eingeschränkte Menschen barrierefrei zu erreichen. Neben neuen Sitzgelegenheiten werden die Bahnsteige mit Info-Vitrinen, Beschilderungen, Beleuchtung, Lautsprechern und Funkuhren ausgestattet. In die Station Bad König werden ca. 800.000 Euro investiert.

Weitere 10 Stationen werden an den Strecken Eberbach - Hanau und Darmstadt – Groß-Umstadt Wiebelsbach von der Bahn modernisiert. Umgebaut werden nach Bad König Zell, Darmstadt Ost, Otzberg Lengfeld  und Bad König auch die Stationen Höchst (Odenwald), Höchst Mümling-Grumbach, Groß-Umstadt, Seligenstadt, Groß-Umstadt Wiebelsbach, Ober-Ramstadt, Reinheim, Hainburg Hainstadt, Michelstadt und Erbach (Odenwald). Alleine für die Stationsumbauten werden über 16 Millionen Euro investiert. Die Kosten teilen sich Bund, Land, RMV, die Kommunen und die Bahn.

Migros transportiert Bananen mit SBB Cargo

(23.08.) BERN - Als einzige Schweizer Detailhändlerin disponiert die Migros ihre Bananentransporte von Bremerhaven in die Schweiz mit der Bahn. Als umsatzstärkster nationaler Kunde von SBB Cargo sind diese Transporte auch ein Bekenntnis zur Bahn im grenzüberschreitenden Verkehr und für SBB Cargo sind sie ein weiterer Schritt in der Umsetzung ihrer Nord-Südstrategie. Jede Woche verlassen zwei Züge mit Chiquita-Bananen Bremerhaven an der Nordsee in Richtung Süden. Die Bananen stammen aus Mittelamerika und erreichen Deutschland in unreifem Zustand. Jeweils montags und mittwochs werden sie von SBB Cargo in die Bananenreifereien von sechs Migros-Genossenschaften in der Schweiz transportiert. SBB Cargo führt für die Migros jährlich 20 000 Tonnen Chiquita-Bananen in die Schweiz ein.

Bananen sind ein heikles Transportgut, denn die Kerntemperatur muss konstant zwischen 13,6 und 16 Grad Celsius liegen. Sonst erfrieren sie oder beginnen vorzeitig zu reifen, und die Sendung wird wertlos. Dies stellt hohe Anforderungen an die gesamte Logistikkette. SBB Cargo setzt deshalb dafür moderne Wagen mit Kühl-/Wärmeaggregaten ein und sorgt für einen schnellen Transport: Weniger als 24 Stunden nach dem Belad in Bremerhaven stehen die Bananenwagen in Basel zur Verteilung in die Migros-Genossenschaften bereit. In Deutschland bedient sich SBB Cargo ab Köln ihres bestehenden Plattformzuges, der allnächtlich zwischen Duisburg und Norditalien verkehrt. «Die Bananen müssen termingerecht, temperaturkontrolliert und umweltfreundlich ans Ziel gelangen», sagt Bernhard Metzger, Leiter des Direktionsbereichs Logistik Transport beim Migros-Genossenschaftsbund. Für die Bahn spricht auch, dass alle Migros-Genossenschaften mit einem Anschlussgleis ans öffentliche Schienennetz angebunden sind.

Auf dem Rückweg von den Reifereien nach Bremerhaven werden die Wagen mit leeren Gebinden beladen. Migros arbeitet als weltweit einziges Unternehmen mit mehrfach verwendbaren Plastikcontainern, die in Zusammenarbeit mit Chiquita entwickelt wurden. Die Container mit der Bezeichnung Returnable Plastic Bulk Container, RPBC, haben die Grösse herkömmlicher Paletten. Nach Gebrauch werden sie zusammengefaltet und zu den Produzenten in den Tropen zurückgeschickt. Dadurch fallen jährlich rund eine Million weniger Einweg-Bananenschachteln an.

Neu bei den ÖBB: VORTEILScard Österreichisches Bundesheer

(23.08.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und das Österreichische Bundesheer präsentieren eine neue Kooperation: die VORTEILScard Österreichisches Bundesheer. Mit diesem Angebot sind Präsenzdiener während des gesamten Präsenzdiensts kostenlos in ganz Österreich mit der Bahn unterwegs. Bisher bekamen Präsenzdiener in ihrer Dienstzeit einen Militärausweis. Dieser galt als Freifahrtsschein für Fahrten zwischen dem Wohn- und Dienstort sowie für 320 km pro Monat "Kulturfahrten". Dafür mussten Fahrscheine manuell ausgestellt werden. Ab sofort ist es wesentlich einfacher: Die ÖBB und das Österreichische Bundesheer bieten eine VORTEILScard Österreichisches Bundesheer an. Mit dieser ist man während des Präsenzdienstes kostenlos in der 2. Klasse mit der Bahn in ganz Österreich unterwegs. Nach Ableistung des Präsenzdienstes kann die Karte als VORTEILScard<26 oder VORTEILScard classic kostenlos genutzt werden um bis zu 50 Prozent beim Bahnfahren zu sparen.

Ausschreibung des Schienenverkehrs auf der Strecke München - Passau

(22.08.) MÜNCHEN - Im bayerischen Schienenpersonennahverkehr startet ein weiteres Wettbewerbsprojekt: die Ausschreibung der Verkehrsleistungen auf der Strecke München - Passau. Statt bisher zweistündlich sollen ab Ende 2009 schnelle RegionalExpresszüge stündlich zwischen den beiden Strecken verkehren. Mit dem neuen Fahrtenangebot werden die Verkehrsleistungen auf der Strecke um 25 Prozent auf ca. 2,6 Mio. Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Künftig kommt man mit den schnellsten Zügen in 2 Stunden 8 Minuten und durchschnittlich in 2 Stunden 13 Minuten von München nach Passau (191 km). Bisher wird diese Fahrzeit nur zweistündlich erreicht. In den Zwischenstunden ist man heute mit Umsteigen in Plattling und langsameren Regionalbahnen mit vielen Stopps an kleinen Haltestellen etwa 2 Stunden 40 Minuten unterwegs. Von den verkürzten Fahrzeiten werden auch die Anschlussstrecken, z.B. nach Deggendorf und in den Bayerischen Wald, profitieren. In Plattling wird es weiterhin stündlich optimale Anschlüsse in alle Richtungen geben.

Alle Züge werden in Freising, Landshut, Dingolfing, Landau, Plattling, Osterhofen und Vilshofen halten, die meisten Züge auch in Moosburg, Wörth und Wallersdorf. Der Halt in Otzing wird leider nicht mehr bedient. Für die kleineren Stationen zwischen Freising und Landshut, die die schnellen Züge künftig nicht mehr bedienen werden, wird es neue Regionalbahnen mit guten Anschlüssen von und nach München geben. Der neue Fahrplan wird neben beschleunigten und umsteigefreien Fahrten im 1-Stunden-Takt auch bessere Verbindungen in den Abendstunden bieten: täglich letzte Abfahrt nach Passau in München um 22:25 Uhr, dazu an Freitag- und Samstagabenden eine späte Umsteigeverbindung mit Abfahrt um 23:45 Uhr.

Gefordert werden in der Ausschreibung nicht nur ein neuer Fahrplan, sondern auch fabrikneue Fahrzeuge mit u.a. komfortablen Sitzplätzen mit ausreichend Platz für Gepäck, Klimatisierung, behindertengerechten Toiletten und geräumigen Mehrzweckräumen für die Fahrradbeförderung. Breite Außentüren und eine Fußbodenhöhe von 76 cm werden an vielen Bahnhöfen ebene und damit optimale Einstiegsverhältnisse bieten. Die Fahrgäste werden durch gut lesbare Displays und automatische Ansagegeräte über den Fahrtverlauf informiert werden. Die Fahrzeuge müssen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen und ein starkes Beschleunigungsvermögen bieten.

Auch im Service wird die Linie höchsten Ansprüchen gerecht werden. Außerhalb des MVV wird es auch im Zug Fahrkarten ohne Aufpreis geben. Selbstverständlich wird auch das BAYERN-TICKET in den neuen Zügen gültig sein. Nach Möglichkeit soll es zusätzlich ein attraktives Kurzstreckenticket geben, das besonders die Fahrgäste beispielsweise im Einzugsbereich von Landshut oder Passau ansprechen soll. Das Vergabeverfahren führt für den Freistaat die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) durch. Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 31.01.2007. Die Zuschlags- und Bindefrist endet am 17.05.2007.

Pläne für bewaffnete Zugbegleiter stoßen auf Ablehnung

(22.08.) BERLIN - Auf Ablehnung und Kritik ist der Vorschlag von einigen Unionspolitikern gestoßen, als Reaktion auf die verschärfte Sicherheitslage künftig in den Zügen bewaffnete Zugbegleiter einzusetzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies den Vorschlag aus den eigenen Reihen zurück und sagte, sie glaube nicht, "dass bewaffnete Zugbegleiter die richtige Antwort sind auf die Bedrohung". Stattdessen sollte die Videoüberwachung verstärkt und die geplante Anti-Terror-Datei beschleunigt entwickelt werden. Der stellvertretenden Vorsitzende der SPD-Fraktion, Fritz-Rudolf Körper, sagte der "Berliner Zeitung", der Vorschlag zu "Rail-Marshalls" sei völlig unpraktikabel. Tausende Züge seien täglich unterwegs. Diese könnten nicht alle gesichert werden.

Auf Kritik stieß die Forderung auch bei der Eisenbahngewerkschaft Transnet. "Die Situation in einem Flugzeug lässt sich nicht auf einen ICE übertragen", sagte Transnet-Chef Norbert Hansen. Sinnvoller sei es, das bestehende System zu einem "integrierten Sicherheitssystem" auszubauen, in dem die Bundespolizei, die Länder und der konzerneigene Sicherheitsbereich der Bahn zusammenwirken. Die Gewerkschaft forderte zusätzliches Personal für die Sicherheit auf Bahnhöfen und in Zügen. Es sei "nicht Ziel führend und ausreichend", von den vorhandenen Mitarbeitern nun noch höhere Wachsamkeit einzufordern, so Hansen. "Dass die Beschäftigten in dieser Situation wachsam sind, ist logisch. Ihnen kann aber, angesichts des Arbeitsdrucks und gestiegener Fahrgastzahlen, nun nicht noch mehr zugemutet werden", stellte Hansen fest.

DB Systems entwickelt Software zur Übermittlung von Prognosedaten des Personenverkehrs

(22.08.) FRANKFURT/Main - Das ReisendenInformationsSystem (RIS) der DB ist die Basis dafür, dass die Fahrgäste während der gesamten Reise über den aktuellen Stand und mögliche Anschlüsse informiert werden. Mit der Entwicklung der Software "RIS-Anschluss" durch DB Systems wurden jetzt die Voraussetzungen geschaffen, um eine DB-übergreifende Reisendeninformation zu realisieren. Dazu wurde eine Schnittstelle in das bahneigene System integriert, die eine Übermittlung aktueller Prognosedaten der DB Fernverkehr AG, der DB Regio AG und der DB Stadtverkehr GmbH an die Besteller für Nahverkehrsleistungen ermöglicht. Diese Schnittstelle entspricht dem öffentlichen Standard des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV 453/454).

Durch die so bereitgestellten Prognosedaten des DB-Personenverkehrs können unter anderem Anschlusskonflikte erkannt und disponiert werden. So kann zum Beispiel ein Verkehrsunternehmen einen Bus kurze Zeit warten lassen, um Reisende aus einem verspäteten Zug aufnehmen zu können. Ein weiterer Dienst macht es den Verkehrsunternehmen möglich, Reisende zeitnah über Abweichungen im Betriebsablauf zu informieren – beispielsweise über Anzeigetafeln an Busbahnhöfen. Und schließlich können diese Abweichungen auch in den Fahrplanauskünften berücksichtigt werden.

"Im ReisendenInformationsSystem des Personenverkehrs werden große Datenmengen verwaltet, die sich im Sekundentakt ändern können, dabei gleichzeitig gelesen und an verschiedene Abnehmer verteilt werden müssen", sagte Robert Simmeth, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Systems. "Jetzt bietet DB Systems die technische Lösung, Teile dieser Daten auch für Andere nutzbar zu machen, die auf diese Weise ihr Serviceangebot für Kunden mit aktuellen Reise-Informationen erweitern können." DB Systems präsentiert die standardisierte Schnittstelle zur Übermittlung aktueller Prognosedaten vom 19. bis 22. September auf der InnoTrans 2006, der führenden Messe für Verkehrstechnik, auf dem Messegelände Berlin, Halle 01.2, Stand 201.

DB-Mitarbeiter verkaufte illegal 40 Tonnen Eisenbahnschienen

(22.08.) ESSEN - Die Bundespolizei in Essen ermittelt gegen einen 36-jährigen Mitarbeiter der DB im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Eisenbahnschienen. Wie es am Montag in einer Pressemitteilung hieß, gehe es dabei um insgesamt 40 Tonnen Bahnschienen, die illegal abgebaut und an eine Altmetallverwertungsfirma verkauft wurden. Der 36-jährige Bahnbedienstete beauftragte den Angaben zufolge eigenmächtig einen ortsansässigen Schrotthändler zum Abbau und Verkauf von Eisenbahnschienen an der ehemaligen Ladestraße am Bahnhof Oberhausen. Im guten Glauben, offiziell für die DB tätig zu sein, baute die Firma daraufhin am 15. und 16. August 2006 die Schienen ab und verkaufte diese an eine Altverwertungsfirma für den zurzeit gültigen Altmetallwert von ca. 160,- Euro pro Tonne.

Einem leitenden Beamten der DB fiel der eigenmächtig erteilte Rückbauauftrag jedoch auf und zeigte den Sachverhalt bei der Bundespolizei in Essen an. Im Rahmen der Ermittlungen konnte die Bundespolizei den Tatverdächtigen schnell ermitteln und den Erlös aus dem illegalen Schienenverkauf von 7000,- Euro sicherstellen. Einer vorläufigen Festnahme durch die Bundespolizei an seiner Arbeitstelle kam der Bahnbedienstete zuvor, indem er sich selbst stellte. Er muss sich nun wegen Diebstahl und Unterschlagung verantworten. Als Motiv für seine Tat nannte er finanzielle Schwierigkeiten. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an.

In diesem Zusammenhang wies die Bundespolizei nochmals darauf hin, dass der Diebstahl von Signal- und Befestigungstechnik zu erheblichen Störungen im Betriebsablauf der DB AG und zur Gefährdung von Menschenleben und erheblichen Sachwerten führen kann. Auch der Ankauf von Buntmetall und Schrott aus Diebstählen ist strafbar. Insofern werden Hinweise im Zusammenhang mit Buntmetall- und Schrottdiebstählen im Bereich der DB-AG gerne unter folgender Telefonnummer 0345/1302-110, der Hotline der Bundespolizei 01805/234566 oder jeder anderen Polizeidienststelle entgegen genommen.

Umfrage: Berliner Hauptbahnhof kommt an

(22.08.) BERLIN - Der neue Berliner Hauptbahnhof kommt nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" an: einer im Auftrag der Zeitung erstellten Studie des Meinungsforschungsinstitut Forsa zufolge haben 53 Prozent der Berliner den Bahnhof schon besucht oder genutzt. Auch das Interesse der Immobilienbranche an den Flächen rund um den Hauptbahnhof ist dem Bericht zufolge deutlich gestiegen. Übereinstimmend damit glauben 57 Prozent der Befragten dem Bericht zufolge, dass dort ein neues Stadtzentrum ähnlich wie am Potsdamer Platz entstehen wird.

Schweres Zugunglück in Ägypten

(22.08.) KAIRO - Bei einem schweren Zugunglück in Ägypten sind nach Angaben von Augenzeugen mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. 138 weitere Insassen wurden verletzt, wie die amtliche Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium meldete. Im Bahnhof von Kaljub, rund 20 Kilometer nördlich von Kairo, fuhr ein Personenzug auf einen anderen auf. Beide Züge waren überfüllt und auf dem Weg vom Nildelta nach Kairo gewesen. Mehrere Wagen entgleisten und überschlugen sich. Nach ersten Ermittlungen missachtete der Fahrer eines der Züge ein Signal und fuhr von hinten auf den zweiten Zug auf. Als Konsequenz aus dem Unglück wurde am Montag Abend der Direktor der Eisenbahn des Landes, Hanafi Abdel Kawi, entlassen. Dessen Stellvertreter Eid Mahran wurde nach offiziellen Angaben für drei Monate vom Dienst suspendiert.

Zugunglück in Nordspanien

(22.08.) MADRID - Bei der Entgleisung eines Zuges nahe dem nordspanischen Palencia sind sechs Menschen getötet worden; weitere 36 Menschen wurden verletzt. Mehrere der sechs Waggons des Intercityzuges, der sich von auf dem Weg von Vigo ins südwestfranzösische Hendaye befand, seien am Nachmittag entgleist und gegen einen Brückenpfeiler geprallt, teilte die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe mit. Ein Anschlag kann nach Regierungsangaben ausgeschlossen werden. Die Ursache der Entgleisung ist noch unklar.

Eurotunnel nach Lkw-Brand zeitweilig gesperrt

(22.08.) LONDON - Wegen eines Feuers ist der Eurotunnel unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und England zeitweise komplett gesperrt worden. Das Feuer habe sich im Motor eines Kühllastwagens entwickelt, erklärte die Betreibergesellschaft Eurotunnel. Der Brand entstand nahe des englischen Tunneleingangs und sei schnell unter Kontrolle gebracht worden. Niemand sei verletzt worden. Die Evakuierung sei reibungslos verlaufen, sagte eine Sprecherin von Eurostar. Der Verkehr musste für mehrere Stunden eingestellt werden.

Schröder soll Bahn-Tarifkonflikt schlichten

(21.08.) BERLIN - Die Bahn-Gewerkschaft Transnet hat nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als Schlichter im Tarifstreit mit der DB ins Gespräch gebracht. "Wenn die Spitzenrunde am 22. August kein Ergebnis bringt, werden wir das Schlichtungsverfahren einleiten", sagte der Chef der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen. Auf Anfrage der Gewerkschaft habe der Ex-Kanzler "zu 95 Prozent" als Schlichter zugesagt, sagte Hansen. Bei dem Konflikt geht es um die Folgen einer möglichen Trennung von Netz und Betrieb für die Beschäftigten. Das bereits bestehende Beschäftigungsbündnis, das betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 ausschließt, enthält eine Klausel, die im Falle einschneidender Veränderungen im Zuge des für 2008 geplanten Börsengang neue Verhandlungen vorsieht. Die Arbeitnehmervertreter fordern Klarheit, bevor das Privatisierungsgesetz in den Bundestag eingebracht wird. Die Bahn halte Verhandlungen dagegen für unnötig, "da wir auf gutem Weg sind, ein integrierter Konzern zu bleiben", berichtet die "Welt am Sonntag".

Mehrere Fehlalarme an deutschen Bahnhöfen

(21.08.) BERLIN - Die Terrorangst nach den fehlgeschlagenen Anschlägen auf Züge in Deutschland lässt die Zahl der Bombenalarme auf Bahnhöfen in die Höhe schnellen. In Koblenz, Ludwigshafen und Bonn sorgten am Wochenende verdächtige Koffer, Taschen und Gasflaschen für Aufregung, was teilweise die Sperrung der Bahnhöfe nach sich zog. In Hamburg wurden am Samstagabend der Hauptbahnhof und Zufahrtstraßen nach einer anonymen Bombendrohung mehr als zwei Stunden gesperrt. In allen Fällen konnte schließlich Entwarnung gegeben werden.

Unterdessen wird nach der Festnahme eines der beiden mutmaßlichen Bahn-Bombenleger weiter unter Hochdruck nach seinem Komplizen gefahndet. Zugleich erließ der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs gegen den ersten Verdächtigen Haftbefehl wegen versuchten vielfachen Mordes. Außerdem wird er der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verdächtigt. Der 21-jährige Libanese war Samstagmorgen in Kiel gefasst worden.

Ein Bahnsprecher sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur "dpa", die DB wolle die Videoüberwachung der Bahnhöfe ausweiten. Dies solle "ein weiteres Plus an Sicherheit" leisten. Voraussichtlich sollen mehr Bahnhöfe als bisher mit Kameras ausgestattet werden und auch die Zahl der Kameras an bereits überwachten Bahnhöfen erhöht werden. Einzelheiten seien aber noch nicht geklärt. Bundesweit gibt es nach Bahn-Angaben mehrere tausend Videokameras an den Bahnhöfen. Einer Gepäckkontrolle nach dem Vorbild der Flughäfen erteilte der Konzern eine Absage. Die Bahn sei ein "Massen-Verkehrsmittel" und transportiere in zehn Tagen so viele Reisende wie die Lufthansa im ganzen Jahr, sagte der Sprecher. "Wenn man für eine fünfminütige Bahnfahrt eineinhalb Stunden vorher am Bahnhof sein muss, kann sich jeder ausrechnen, was das für das System bedeutet."

Bauarbeiten im Frankfurter S-Bahntunnel beendet

(21.08.) FRANKFURT/Main - Nach 19 Tagen Bauarbeiten ist die die S-Bahn-Strecke zwischen Hauptbahnhof und Konstablerwache seit Samstag Morgen wieder in voller Länge befahrbar. Nach Angaben der DB wurden 30 Weichen ausgetauscht und 600 Meter Gleise erneuert. Zwischenfälle habe es während der Bauzeit keine gegeben. Die Bahn investierte in die Bauarbeiten auf der 1,4 Kilometer langen Strecke rund 15 Millionen Euro.

SBB: Publikumsanlagen des Bahnhof Buchs eingeweiht

(21.08.) BUCHS - Exakt zwei Jahre nach dem Spatenstich ist am Samstag der modernisierte Publikumsbereich des Bahnhof Buchs eingeweiht worden. Dank den erhöhten Bahnsteigen steigen Fahrgäste künftig bequem in die Züge ein. Zudem verbessern neue Rampen den Zugang zu den Bahnsteigen. Die Bahnsteigdächer wurden teilweise modernisiert oder komplett neu erstellt. Die Modernisierung des Publikumbereichs ist Teil eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs, mit dem Attraktivität und Sicherheit des Bahnhofs Buchs gesteigert werden. Zusammen mit der Gemeinde hat die SBB zudem den unbewachten Bahnübergang Ackerweg durch eine sichere Personenunterführung ersetzt. Weitere Arbeiten an den Sicherungs- und Geleiseanlagen werden noch bis Ende 2007 andauern. Die Kosten für die Um- und Ausbauten belaufen sich auf insgesamt 77 Mio. Franken. Davon investierte die SBB 12 Mio. in die Publikumsanlagen.

DB weitet Sicherheitsmaßnahmen aus

(19.08.) BERLIN - Nach den Kofferbombenfunden in zwei Regionalzügen am 31. Juli weitet die DB ab sofort ihre Sicherheitsmaßnahmen aus. Dazu zählen eine verstärkte Videoüberwachung und erstmalig vereinzelte Kontrollen von Gepäckstücken, teilte die DB am Freitag in Berlin mit. Dies sei bei gemeinsamen Sicherheitseinsätzen Aufgabe der Bundespolizei. Zur Ausweitung der Videoüberwachung würden Geräte beschafft, Termine und Standorte würden mit der Bundespolizei besprochen. "Unser Sicherheitskonzept hat sich bewährt, wir werden es als Reaktion auf die aktuelle Lage weiterentwickeln", sagte heute in Berlin das zuständige DB-Vorstandsmitglied Otto Wiesheu. Zuvor hatte das Bundeskriminalamt über den aktuellen Ermittlungsstand informiert. Die Videoüberwachung hatte dazu geführt, dass nun von den mutmaßlichen Tätern Bilder vorliegen, die zur Fahndung genutzt werden können. Die DB AG hatte in enger Absprache mit den Ermittlern den Behörden alle relevanten Videodaten zur Verfügung gestellt. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die DB am Freitag 50.000 Euro als Belohnung ausgesetzt. Zur weiteren Unterstützung der Ermittlungsbehörden werden jetzt bundesweit in vielen Bahnhöfen Fahndungsaufrufe verteilt und Plakate aufgehängt.

Die Videoüberwachung "als Teil des Bahn-Sicherheitskonzeptes" ist effektiv, so Wiesheu. "Die DB AG wird deshalb die Videoüberwachung ausbauen." Das Unternehmen sei dabei, die entsprechenden Geräte zu beschaffen. In Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden werde über die konkreten Standorte und Installationstermine entschieden. "Technik ist aber nur ein Teil, ganz wichtig ist die Wachsamkeit und Professionalität unserer Mitarbeiter", sagte Wiesheu. Das fahrende Personal, die Sicherheits- und Ordnungsdienste, die Mitarbeiter an den Bahnhöfen sowie die Reinigungskräfte sind nochmals angehalten worden, besonders wachsam zu sein. Mit der Bundespolizei steht die DB ständig in Kontakt zur Einschätzung der Lage und zur Koordinierung der Einsatzkräfte.

Aachener Hauptbahnhof nach Umbau wieder eröffnet

(19.08.) AACHEN - Was mit einem Spatenstich im Mai 2005 begann, wurde am Freitag mit der offiziellen Wiedereröffnung des Aachener Hauptbahnhofs vollendet. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann, der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke, Aachens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden, der Vorstand von DB Station&Service, Rolf Reh und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn in NRW,  Reiner Latsch, nahmen die feierliche Eröffnung der Station und des Empfangsgebäudes vor. Insgesamt wurden mehr als 20 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des Bahnhofes investiert. Davon etwa elf Millionen Euro in das denkmalgeschützte Empfangsgebäude. Die Verkehrsstation wurde für neun Millionen Euro modernisiert. Von den Gesamtkosten sind 9,4 Millionen Euro Eigenmittel, 10,6 Millionen Euro Landesförderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz  und aus Städtebau, sowie 0,4 Millionen Euro Bundeszuschüsse.

Unter anderem wurden alle Bahnsteige instand gesetzt bzw. vollständig erneuert (Bahnsteig 2) und mit Aufzügen ausgestattet. Die WC-Anlage wurde saniert und durch ein Behinderten-WC auch für Mobilitätseingeschränkte leichter zugänglich gestaltet. Im Empfangsgebäude wurde das historische Rabitzgewölbe instand gesetzt und die Bogenfenster erneuert. Die Vermarktungsflächen wurden attraktiver gestaltet und vergrößert, die denkmalgeschützte Fassade ist saniert und zeigt den Bahnhof in alter Pracht. Die neue Beleuchtungsanlage und eine neue, moderne Fahrgastinformationsanlage runden den Gesamteindruck einer den aktuellen Anforderungen entsprechenden Station harmonisch ab.

Eurail Group übernimmt InterRail-Management

(19.08.) UTRECHT - Die Eurail Group G.I.E. wird ab dem 1. April 2007 das Management des InterRail-Passes übernehmen. Dies wurde auf der Vollversammlung der Eurail und auf den Vorstandssitzungen, die vom 20. bis zum 21. Juni in Stockholm stattfanden, von den wichtigsten europäischen Bahnbetreibern entschieden. Dadurch wird eine einzige, internationale Bahn-Pass-Organisation geschaffen, die sich ausschließlich der Verwaltung, der Vermarktung und der Entwicklung von Bahn-Pass-Produkten innerhalb und außerhalb Europas widmen wird.

Eurail wurde im Jahre 1959 gegründet, um Nicht-Europäer dazu zu animieren, Europa per Bahn zu bereisen und steht seitdem für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und für hochwertige Bahn-Pässe 1. und 2. Klasse für Jung und Alt. InterRail wurde 1972 anlässlich des Jahrestages der International Railway Union für junge Leute bis zum Alter von 21 Jahren gegründet, damit diese einen Monat lang in der 2. Klasse durch 21 Länder Europas reisen konnten. Im Laufe der Jahre wurde das InterRail-Angebot auf weitere Länder ausgedehnt (z.Z. umfasst es 34 Länder, u.a. die Türkei und Marokko) und die Altersgrenze wurde aufgehoben. Doch das Grundkonzept ist geblieben: möglichst viele Reisetage und Reiseländer zu einem möglichst geringen Preis. Bis zum heutigen Tage sind über 6,8 Millionen Menschen mit InterRail gereist.

SZ: Ermittler sehen nach Kofferbombenfund Terrorverdacht erhärtet

(18.08.) BERLIN - Die Ermittlungen zu den Bombenfunden von Dortmund und Koblenz haben laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" den Verdacht weiter erhärtet, dass es sich bei dem Vorfall um einen geplanten Terroranschlag gehandelt hat. Die Untersuchungen durch Techniker des Bundeskriminalamts hätten ergeben, dass die beiden Bomben zur selben Zeit hätten gezündet werden sollen und auch zündfähig gewesen seien. "Ihre Sprengkraft wäre so groß gewesen, dass eine Explosion die Dimension des U-Bahn-Anschlags von London im Sommer 2005 erreicht hätte", zitierte die Zeitung einen hohen Sicherheitsverantwortlichen. Erste Auswertungen der Videoaufnahmen an den Bahnsteigen hätten außerdem Hinweise auf einen Mann ergeben, der zumindest einen der Koffer abgelegt haben soll. Die Polizei habe diesen Mann identifiziert, aber bislang noch keine Erkenntnisse über dessen Hintergrund und Aktivitäten. Der Mann soll sich auf freiem Fuß befinden. Es gebe nach Auskunft aus Sicherheitskreisen zudem Hinweise, wonach ein zweiter Täter an den Vorbereitungen beteiligt gewesen sein könnte.

Erhebliche Behinderungen im Berliner Bahnverkehr

(18.08.) BERLIN - Wegen einer Güterzugentgleisung, einer Kollision mit einem Gleisbaugerät und einem gestohlenen Erdungskabel war der Zugverkehr im Berliner Raum am Donnerstag erheblich gestört. Insgesamt waren zeitweise sechs Regionalverkehrsstrecken unterbrochen.

Am frühen Donnerstagmorgen waren 14 von 25 Waggons eines Güterzuges der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH (MEG) zwischen Grünauer Kreuz und Eichgestell bei Berlin aus der Spur gesprungen. Verletzt wurde nach Konzernangaben niemand. Durch den Unfall wurden auf rund 450 Metern Gleise, Schwellen und Oberleitung beschädigt. Bislang ist die Ursache des Unglücks den Angaben zufolge unklar. Eisenbahnbundesamt und Bundespolizei hätten Untersuchungen dazu aufgenommen, sagte der Sprecher. Der Zug mit leeren Zementwaggons der privaten befand sich auf dem Weg von Regensburg zum Zementwerk ins brandenburgische Rüdersdorf. Erst am Montag kann nach Angaben der DB wieder ein Gleis freigegeben werden. Bis dahin verkehren die Züge auf den Verbindungen zwischen Königs Wusterhausen und Ostbahnhof (RE 2), zwischen Schönefeld und Ostbahnhof (RE 7) sowie zwischen Friedrichstraße und Schönefeld (RB 14) nicht. Die S-Bahn verkehrt planmäßig. Reisende, die mit einem der Züge der betroffenen Verbindungen fahren wollen, wurden gebeten, die S-Bahn zu nutzen.

Am Vormittag prallte ein Dieseltriebwagen der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG), der mit rund 70 Fahrgästen von Frankfurt (Oder) nach Berlin-Lichtenberg unterwegs war, in Höhe des S-Bahnhofs Buch gegen ein Gleisbaugerät. Dabei wurde eine Druckluftleitung beschädigt, so dass der Triebwagen abgeschleppt werden musste. Vorübergehend war deshalb auch die Strecke nach Bernau gesperrt. Zu weiteren Behinderungen kam es schließlich, als Bahnmitarbeiter feststellten, dass wieder Erdungskabel an Oberleitungsmasten gestohlen worden waren. Von 11 bis 12 Uhr musste deshalb der Verkehr zwischen Ostbahnhof und Erkner unterbrochen werden.

Pünktlicher Abschluss der Komplexsperrung im Eisenbahnknoten Dresden

(18.08.) LEIPZIG - Mit einer "Punktlandung" endeten die umfangreichen Bauarbeiten im Knoten Dresden, die seit dem 15. Juli für erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr sorgten. Pünktlich um 5.00 Uhr rollte der Zugverkehr wieder an. Mit der komplexen Baumaßnahme wurden in den letzten vier Wochen mehrere Einzelprojekte bei der Modernisierung des Eisenbahnknotens Dresden zusammengefasst und Einschränkungen im Personen- und Güterverkehr auf einen Monat minimiert.

Nach der Inbetriebnahme der S-Bahn- und Fernbahngleise im Knoten Dresden in den Jahren 2004 und 2005 konnten nun die modernisierten Gleise und Signalanlagen für den Güterverkehr zwischen Dresden Hauptbahnhof und Dresden Mitte an das Elektronische Stellwerk (ESTW) angeschlossen werden. Auf dem sechsgleisigen Abschnitt verkehren Güterverkehr, Regional- und Fernverkehr sowie die S-Bahn auf eigenen Gleisen. Neben umfangreichen Arbeiten an der Oberleitung im Bereich Dresden Mitte wurden auch die Voraussetzungen zur Inbetriebnahme der Bahnsteige 4 und 5 im Hauptbahnhof Dresden - im Herbst 2006 - geschaffen.

Zum "Wochenende der Mobilität" am 19. und 20. August werden die Gleisverbindungen nicht nur vom üblichen Zugverkehr genutzt, sondern es verkehren am Samstag und am Sonntag Dampflokomotiven mit historischen Wagen zwischen Dresden Hauptbahnhof und dem ehemaligen Bahnbetriebswerk Altstadt, wo historische Fahrzeuge ausgestellt werden.

Regio-Ticket Bayern bereits über 1000 mal verkauft

(18.08.) MÜNCHEN - Ulrich Homburg, Vorstandsvorsitzender DB Regio AG, hat dem bayerischen Verkehrsminister Erwin Huber das 1000. Regio-Ticket Bayern überreicht. Bei der Übergabe sagte Homburg: "Mit diesem neuen Ticket wollen wir Kurzreisende erreichen, die zum Einkaufen, zu kulturellen Veranstaltungen, zu Freizeitterminen oder zu Ausflügen unterwegs sind." Seit dem 1. August gibt es das Regio-Ticket Bayern. Das neue Angebot kommt dem Wunsch der Fahrgäste nach einer Fahrkarte für eine kurze Strecke entgegen. Das Ticket ist für eine Hin- und Rückfahrt zwischen zwei bayerischen Stationen, die höchstens 50 Kilometer voneinander entfernt sind, gültig. Es ist ein Tagesticket und kann von Montag bis Freitag ab 9 Uhr genutzt werden. An Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen gilt es ganztägig. Kinder unter sechs Jahren können kostenlos mitgenommen werden. Für zehn Euro ist das Ticket am Automaten erhältlich. Im personenbedienten Verkauf kostet es zwei Euro mehr. Das Ticket gilt nicht innerhalb von Verkehrsverbünden und ist nicht mit anderen Fahrkarten kombinierbar. Im ein- und ausbrechenden Verkehr der Verbünde wird es in Zügen von DB Regio anerkannt (RE, RB, S-Bahn). Weitere Informationen zum neuen Ticket gibt es unter www.bahn.de/bayern.

Hertha BSC startet mit der DB ins erste Heimspiel

(18.08.) BERLIN - "Am kommenden Samstag geht es in Berlin mit der Fußballbundesliga los. Für das erste Heimspiel von Hertha haben wir attraktive Aktionen für das Publikum vorbereitet", sagte heute Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter der DB für Konzernmarketing und Kommunikation, in Berlin. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Hertha BSC, Dieter Hoeneß, und Cheftrainer Falko Götz gaben einen Ausblick zum Spiel gegen Hannover 96. Für das Spiel kündigte Klein-Bölting eine Reihe von Aktionen für große und kleine Fans an. Dazu zählen unter anderem ein ICE-Truck im Marathontor, ein Parcours mit dem Bobby-Train für die Kleinsten und eine Autogrammstunde mit den Fußballstars. "Für die Fußballfans auf den Rängen haben wir verschiedene Bahnpräsente im Gepäck, darunter BahnCards, Reisegutscheine sowie Hertha-Tickets", sagte der DB-Marketingchef. Ein optischer Höhepunkt wird ein Riesen-Trikot sein, das im Olympiastadion präsentiert wird. Außerdem bilden über 500 Hörer eines Radiosenders mit ihren roten und weißen T-Shirts das DB-Logo.

Dieter Hoeneß: "Gern sind wir zu unserem Hauptsponsor in den BahnTower gekommen. Und ebenso gern erwarten wir am Wochenende unsere Fans zu unserem Spiel; erstmals gespickt mit Aktionen der Bahn." Wie bei Heimspielen üblich, wird der S-Bahnverkehr zum Olympiastadion verstärkt. Deutschlands größter S-Bahnhof mit seinen zehn Gleisen bietet beste Voraussetzungen für eine stressfreie An- und Abreise. Die rot-gelben Züge fahren im 3 bis 4-Minutenabstand zwischen der Innenstadt und dem Spielort. Für drei Jahre ist die DB AG, Berlins größter Arbeitgeber, Hauptsponsor von Hertha BSC. Neben der Logopräsenz auf allen Trikots von der ersten Bundesliga bis zum Jugendbereich wird die Deutsche Bahn in der kommenden Saison Aktionen für Fans und Kunden anbieten.

Acht Kandidaten für Bahnhof des Jahres 2006

(17.08.) BERLIN - Die Bahnhöfe von Halle, Kiel und Mainz sowie Hamburg Dammtor sind die vier aussichtsreichsten Kandidaten zur Wahl als bester deutscher Großstadtbahnhof 2006. Für die Kategorie Kleinstadtbahnhof wurden Bergen (Rügen), Oberstdorf, Peine und Saalfeld nominiert. Die dreiköpfige Jury mit Vertretern der Allianz pro Schiene, des Fahrgastverbandes Pro Bahn, sowie des Verkehrsclubs Deutschland wird bis Anfang September die zwei Sieger in beiden Kategorien wählen. Besonders erfreulich aus Jury-Sicht: "Wir finden jedes Jahr weitere viel versprechende Kandidaten, die das Zeug zum Bahnhofs-Champion haben. Das zeigt, es wird viel getan, um Bahnhöfe attraktiver zu machen", so Karl-Peter Naumann, Jury-Mitglied und Vorsitzender des Fahrgastverbandes "Pro Bahn".

Grundlage für die Auswahl der Bahnhöfe sind regelmäßige repräsentative Kundenbefragungen des Meinungsforschungsinstituts Infas. Die aus Kundensicht am besten bewerteten 20 Bahnhöfe bilden die Entscheidungsgrundlage für die Jury. Sie reiste im Juli und Anfang August zur Vor-Ort-Besichtigung durch Deutschland. Mit im Reisegepäck war auch eine Checkliste mit insgesamt 10 Kriterien, die helfen soll, den besten Bahnhof des Jahres 2006 ausfindig zu machen. Neben objektiven Bewertungskriterien fließen jedoch auch ganz bewusst subjektive Prioritäten der Jurymitglieder in die Bewertung mit ein. Denn auch Reisende beurteilen Bahnhöfe häufig nach ihrer Atmosphäre und Aufenthaltsqualität.

"Als Vertreter bedeutender Verkehrs- und Fahrgastverbände haben alle drei Jurymitglieder unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung der Bahnhöfe. Deshalb ist es sehr hilfreich und wichtig, die unterschiedlichen Stärken der Kandidaten gemeinsam herauszufinden. Dadurch wird der Sieger am Ende auch zu einem Bahnhof aller Herzen", so Karl-Peter Naumann. Den Titel "Bahnhof des Jahres aus Kundensicht" vergibt die Allianz pro Schiene in diesem Jahr zum dritten Mal nach 2004 und 2005.

CTL Logistics baut Ostverkehre aus

(17.08.) WARSCHAU - Seit Mai 2006 unternimmt CTL Logistics regelmäßige Transporte in die Ukraine und nach Rumänien. Das polnische Bahnlogistikunternehmen befördert auf diesen Strecken monatlich rund 30.000 Tonnen Koks und verstärkt damit sein internationales Engagement. Künftig kommen weitere Projekte - auch in westlicher Richtung - hinzu. "Im nächsten Jahr werden wir das Transportvolumen auf den neuen Strecken verdoppeln", sagt Krzysztof Niemiec, Vorstandsmitglied bei CTL Logistics. "Aktuell befördern wir Güter ins rumänische Galati und nach Krivoj Rog in der Ukraine. Außerdem fahren wir seit einiger Zeit nach Weißrussland. Die Abwicklung an den Grenzübergängen funktioniert reibungslos. Unsere Gespräche mit den staatlichen Eisenbahnverwaltungen beider Länder laufen sehr erfolgreich Wir verhandeln bereits über weitere Destinationen und planen die Gründung einer ukrainischen Tochtergesellschaft."

CTL Logistics hat mit den neuen Verkehren ein Monopol gekippt. Bisher waren Gütertransporte von Polen in osteuropäische Länder ausschließlich der polnischen Staatsbahn PKP Cargo vorbehalten. Niemiec: "Durch kontinuierliche Akquisitionen wollen wir die Rolle der polnischen Privatbahnen zunehmend stärken." CTL verfolgt zwei weitere Ziele: Als erster privater Eisenbahnfrachtführer, der seine Dienstleistungen über Polens Grenzen hinaus anbietet, sollen künftig auch die Verkehre in gegenläufiger Richtung erweitert werden. Schon jetzt befördert das Unternehmen Stahler­zeugnisse und Kohle aus der Ukraine und Russland nach Polen. Außerdem setzt das Unternehmen verstärkt auf Transittransporte. Polen bietet hierfür ideale Voraussetzungen durch wichtige Bahnverbindungen zwischen Nord- und Süd- so­wie Ost- und Westeuropa. In Zusammenarbeit mit den Beteiligungsgesellschaften der CTL Gruppe werden auf den Strecken von Ost- nach Westeuropa in diesem Jahr rund 500.000 Tonnen Güter und über 200.000 Tonnen in östlicher Richtung auf die Schiene gebracht.

CTL Logistics betreibt seit fast zehn Jahren eigene Umschlagterminals an der polnischen Ostgrenze und ist damit wesentlich am grenzüberschreitenden Warenaustausch mit Weiß­russland und der Ukraine beteiligt. Jährlich werden rund 250.000 Tonnen Güter aus der Ukraine verladen. "In Zeiten stetig zunehmender Im- und Exporte konzentrieren wir uns noch stärker auf internationale Transporte als bisher", sagt Niemiec. "Bereits im Jahr 2007 wollen wir un­sere Leistungen in diesem Bereich auf 30 Prozent innerhalb der CTL Gruppe erhöhen. Mit der Ukraine, Rumänien und Weißrussland haben wir bereits einen guten Anfang gemacht. Das ist gerade im Hinblick auf den zunehmenden Wettbewerb durch die Öffnung der eu­ropäischen Schienennetze für den Güterverkehr ab 1. Januar 2007 ein wichtiger Schritt und eine gute Voraussetzung."

DB erwartet positive Impulse von der Innotrans

(17.08.) BERLIN - Die DB erwartet von der diesjährigen InnoTrans belebende Impulse für ihre Geschäfte mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Bahnindustrie. Gleichzeitig nutzt die DB die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik in Berlin, um der Eisenbahnfachwelt ihre Kompetenz in den technischen Bereichen zu präsentieren. "Die internationale Fachmesse für Verkehrstechnik bietet uns die optimale Plattform, um gegenüber Industrie, Bestellern von Bahn­leistungen und Eisenbahnverkehrsunternehmen unser einzigartiges Fachwissen zu demonstrieren", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Mittwoch in Berlin. "Mit unserer Kompetenz verknüpfen wir alle Facetten des Systemsverbunds Bahn miteinander. Nur so ist es möglich, Mobilität wirtschaftlich, effizient und sicher zu gestalten."

Als Europas größter Mobilitäts- und Logistikdienstleister präsentiert die Bahn dem internationalen Fachpublikum ihr umfassendes Leistungsspektrum auf ihrem Messestand (Halle 1.2, Stand 201). Unter dem gemeinsamen Dach des rund 500 Quadratmeter großen Standes finden sich insgesamt 13 Bahnbereiche mit ihren Auftritten und Exponaten wieder. Auch auf dem Freigelände ist die DB mit Schienenfahrzeugen vertreten: Auf Gleis 1 sind – exemplarisch für das breite Know-how des Unternehmens im Bereich Modernisierung und Umbau – ein modernisierter S-Bahnzug der Baureihe ET 420 sowie ein Reisezugwagen mit verschiedenen Umbauvarianten ausgestellt. Die Prüfbereiche der DB Systemtechnik stellen ihr Leistungsspektrum im Mess-ICE der DB (ICE-S) dem Fachpublikum vor.

Am 19. September, um 18 Uhr, verleiht die DB auf der InnoTrans als einer der größten Auftraggeber der Wirtschaft zum zweiten Mal das „DB Lieferanten­prädikat“. Mit dem Branchenpreis setzt das Unternehmen Anreize, die Geschäftsbeziehungen zwischen Lieferanten und der DB AG zu verbessern. Im Zwei-Jahres-Rhythmus und damit im Rahmen der InnoTrans verleiht die Bahn künftig das Lieferantenprädikat in sechs Kategorien.

Regionalnetz Münsterland seit 5 Jahren auf Erfolgskurs

(17.08.) DÜSSELDORF - Seit der Gründung des Regionalnetzes Münsterland im Januar 2001, wurden rund 125 Millionen Euro in die Modernisierung der Streckeninfrastruktur investiert. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einem effizienteren Bahnbetrieb auf den Nebenstrecken im Münsterland waren von 2001 bis heute die Inbetriebnahmen der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecke zwischen Gronau und Enschede, die Anpassung von Bahnübergangsanlagen an die modernste Technik im gesamten Streckenbereich, die Erneuerung von insgesamt rund 68 Kilometern Gleisen sowie die Modernisierung von Stellwerkstechniken.

Um die Leistungsfähigkeit des Regionalnetzes Münsterland weiter zu erhöhen und um auf die Bedürfnisse der Nutzer in der Fläche einzugehen, werden bis zum Jahr 2012 Investitionen in Höhe von 81 Millionen Euro erforderlich. Bis 2008 soll die erste Stufe des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) in Coesfeld in Betrieb gehen. Dann wird von Coesfeld aus die Strecke von Münster bis Gronau gesteuert. Bis 2012 soll die Strecke Gronau – Coesfeld ebenfalls an das ESTW angeschlossen werden. Weitere Projekte sind die Inbetriebnahme des Elektronisch Signalisierten Zugleitbetriebs (ESZB) für die Strecke Rheda – Münster im Jahre 2008 und die Modernisierung und Automatisierung der letzten wärterbedienten Schrankenposten im Raum Coesfeld.

Hbf Recklinghausen nach Bombenalarm evakuiert

(17.08.) RECKLINGHAUSEN (AP/ eig. Ber.) - Der Hauptbahnhof von Recklinghausen ist am Mittwochvormittag wegen eines falschen Bombenalarms für mehr als eine Stunde gesperrt worden. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in Essen mitteilte, hatte ein Zugbegleiter gegen 09.25 Uhr in der Regionalbahn von Essen nach Recklinghausen einen herrenlosen Rucksack entdeckt und Alarm geschlagen. In Recklinghausen wurde der Zug deshalb evakuiert und danach auch der Bahnhof geräumt. Anschließend wurde der Zug auf ein Abstellgleis geschleppt, wo ein Sprengstoffhund und Experten den verdächtigen Rucksack untersuchten. Er enthielt allerdings lediglich einen Laptop, eine Digitalkamera und diverse Papiere. Wegen der Sperrung des Bahnhofs kam es zu zahlreichen Verspätungen. 27 Züge mussten umgeleitet werden.

Unterdessen wurde am Mittwoch bekannt, dass Kleingeldmangel eines 20-jährigen Studenten der Auslöser für eine mehrstündige Sperrung des Dortmunder Hauptbahnhofs am Dienstagabend war. Laut Bundespolizei hatte der junge Mann, seine Habseligkeiten bereits seit mehreren Tagen in einem Schließfach des Bahnhofs deponiert, da er in der Ruhrgebietsstadt auf Wohnungssuche war. Am Dienstag habe er ertragene Wäsche in seinem Koffer deponieren wollen, dann jedoch kein passendes Münzgeld mehr gehabt, um das Gepäckfach wieder zu verschließen. Um seinen Zug nicht zu verpassen, habe er schließlich die Tür des Faches nur zugedrückt und sich dann schnell auf den Weg zum Bahnsteig gemacht. Der überstürzte Abgang des 20-Jährigen wurde jedoch von anderen Reisenden beobachtet, die dann auch die verdächtigen Gepäckstücke im Schließfach entdeckten. Das Misstrauen wurde noch dadurch vergrößert dass der Koffer und die Reisetasche mit einem Isolierband umwickelt waren, das mit arabischen Schriftzeichen bedruckt war. Daraufhin wurde der Bahnhof gesperrt. Verspätungen bei 69 Zügen waren die Folge. Ein strafbares Verhalten des Studenten sei trotz des durch ihn ausgelösten Chaos nicht erkennbar, betonte die Bundespolizei. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass auf den 20-Jährigen Schadenersatzforderungen zukommen könnten.

Südostbayern-Ticket kommt an

(17.08.) MÜHLDORF - Das Südostbayern-Ticket entwickelt sich zu einem Verkaufsschlager. In diesen Tagen wurde das 10 000. Ticket verkauft. Dagmar Eck-Gretzinger aus Töging war die Jubiläumskäuferin. Christoph Kraller, Sprecher der SüdostBayernBahn (SOB), gratulierte mit einem Blumenstrauß und einem Südostbayern-Ticket der treuen Bahnkundin. Seit 1. April 2006 gibt es dieses neue Sonderangebot. Gültig ist dieses Ticket auf dem gesamten Streckennetz der SüdostBayernBahn und kostet 11 Euro. Ausgenommen sind die Abschnitte Markt Schwaben - München sowie Ebersberg - München. Innerhalb eines Tages kann das Ticket von einer Person an Werktagen ab 9.00 Uhr und ganztags an Wochenenden und Feiertagen genutzt werden. Kinder unter sechs Jahren reisen kostenlos mit. Das Ticket gibt es an allen Verkaufstellen der SüdostBayernBahn und an den Automaten an den Bahnhöfen.

"Berliner Zeitung": Zahlreiche Streckenstilllegungen in Brandenburg geplant

(16.08.) POTSDAM - Dem Schienenverkehr im Land Brandenburg droht nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" zum Fahrplanwechsel im Dezember eine Stilllegungswelle bislang ungekannten Ausmaßes. Vor dem Hintergrund gekürzter Regionalisierungsmittel arbeitete das Verkehrsministerium in Potsdam mit Hochdruck an Kürzungsplänen. Bedroht sind demnach unter anderem die Strecken Neuruppin - Rheinsberg, Löwenberg - Herzberg, Britz - Templin Stadt, Storkow - Frankfurt (Oder) sowie Frankfurt (Oder) - Wriezen. Auch Verbindungen wie von Potsdam zum Flughafen Schönefeld oder von Angermünde nach Szczecin in Polen stehen laut "Berliner Zeitung" auf der Streichliste. Gekürzt würden möglicherweise auch die Regionalbahn 10 von Nauen nach Berlin (künftig nur noch bis Spandau und nicht mehr ins Stadtzentrum) sowie die Regionalbahn 26 (statt bis Lichtenberg künftig nur noch auf dem Teilstück Kostrzyn - Strausberg). Eine Entscheidung zu den Stilllegungen solle demnächst fallen, hieß es.

Regionalnetz Lipperland-Senne seit fünf Jahren auf Erfolgskurs

(16.08.) DÜSSELDORF - Seit der Gründung des Regionalnetzes Lipperland-Senne im Januar 2001 wurden rund 41 Mio. Euro in die Modernisierung der Streckeninfrastruktur investiert. Dadurch konnte der Betrieb auf diesen Schienenstrecken effizienter gestaltet und der Bahnverkehr in der Fläche gestärkt und gesichert werden. Dabei standen bei allen Maßnahmen stets die Kundenorientierung und die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einem effizienteren Bahnbetrieb auf den Nebenstrecken im Bereich Lipperland-Senne waren von 2001 bis 2005 die Sanierung der Strecke Bielefeld - Dissen-Bad Rothenfelde (Haller Willem) sowie die Reaktivierung des Streckenabschnittes von Dissen-Bad Rothenfelde nach Osnabrück im Juni 2005, die Sanierung der Strecke Bielefeld - Paderborn (Sennebahn), die noch bis 2007 fortgeführt wird und in Zusammenarbeit mit dem Unternehmensbereich DB Personenbahnhöfe die Sanierung der Bahnhöfe Hövelhof und Schloß Holte.

Um die Leistungsfähigkeit des Regionalnetzes Lipperland-Senne weiter zu erhöhen und um auf die Bedürfnisse der Nutzer in der Fläche einzugehen, werden bis 2012 Investitionen in Höhe von 57 Millionen Euro erforderlich. In den Jahren von 2009 bis 2012 sollen die Gleise an der Strecke Herford - Lage - Himmighausen erneuert und von 2007 bis 2010 an den Strecken Brackwede - Halle sowie Bünde - Rhaden (Ravensberger Bahn) Elektronische Stellwerke (ESTW) gebaut werden.

Gleisdiebe legen Geständnis ab

(16.08.) LOHRA - Ein halbes Jahr nach dem Gleisdiebstahl von Lohra haben die bereits Mitte Februar verhafteten Hauptverdächtigen die Tat jetzt gestanden. Dies bestätigte der Marburger Oberstaatsanwalt Joachim Wölk der "Oberhessischen Presse". Nach Polizeiangaben hatten die Täter über eine Firma mit gefälschten Auftragsschreiben der Bahn zwei Unternehmen mit der Demontage der Schienen beauftragt. Mindestens zwei Wochen lang hatten die ahnungslosen Beschäftigten der beauftragten Unternehmen zu tun. Die auf Stahlschwellen verlegten Gleise wurden gleich komplett aus dem Schotter gerissen. Danach gingen die Gleise zu Rohstoffverwertern. An die Öffentlichkeit war die Tat durch einen Eisenbahnfan gekommen, der sich an die Lokalzeitung wandte. Deren Recherchen machte die Bahn hellhörig, und der Diebstahl flog auf.

Dank an Reisende für beherztes Eingreifen

(16.08.) DRESDEN - Mit Reisegutscheinen hat sich die DB bei den beherzt handelnden Reisenden bedankt, die am 28. Juli in einem Regionalzug Richtung Weimar schützend eingriffen, als zwei  polizeibekannten Rechtsextremisten eine Gruppe ausländischer Kinder bedrohten und beleidigten. Das junge Paar hatte sich den alkoholisierten Provokateuren in den Weg gestellt, wobei die junge Frau verletzt wurde. Jost Beckmann, Leiter Fahrgastmarketing in der Regionalleitung Südost der DB Regio AG: "Wir haben Hochachtung vor der Zivilcourage der jungen Leute und danken ihnen herzlich für ihr Engagement. Wir wünschen uns, dass viele Reisende bei offensichtlichem Fehlverhalten anderer reagieren und je nach Gegebenheit – neben der Bundespolizei - unser Personal im Zug und auf den Bahnhöfen davon in Kenntnis setzen."

DB: Verkehrsleistung, Umsatz und Gewinn deutlich gestiegen

(15.08.) FRANKFURT/ Main - Die DB hat im ersten Halbjahr 2006 bei Verkehrsleistung, Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt. Wie die DB am Montag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main mitteilte, lag der Betriebsgewinn (EBIT) mit 936 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum (456 Millionen Euro). Der Halbjahresumsatz stieg um 19,1 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro, wozu die erstmalige Einbeziehung der neuen US-Logistiktochter Bax Global beitrug. Ohne Bax hätte das Plus noch bei 8,1 Prozent gelegen.

Die Zahl der Fahrgäste von der S-Bahn bis zum ICE legte zwischen Januar und Juni um 5,2 Prozent auf 909 Millionen zu. Die Verkehrsleistung (Zahl der Fahrgäste multipliziert mit zurückgelegter Kilometerzahl) stieg im Personenverkehr um gut fünf Prozent auf 36,2 Milliarden Personenkilometer. Das Wachstum führte DB-Chef Hartmut Mehdorn auf das "über Jahre hinweg kontinuierlich verbesserte Angebot", die anziehende Konjunktur, die Fußball-WM und die hohen Spritpreise zurück. Außerdem habe sich die Bahn neue Kundengruppen erschlossen und das Angebot der BahnCard weiter ausgebaut. "Insgesamt hatten wir im Fernverkehr fast zwei Millionen mehr Reisende als im Vorjahreszeitraum", sagte der Bahn-Chef. Durch die Inbetriebnahme von neuen ICE-Zügen sei das Angebot verdichtet und die Reisezeit verkürzt worden. Der Fernverkehr steigerte sein operatives Ergebnis von elf Millionen auf 58 Millionen Euro. Der Regionalverkehr als wichtigste Säule fuhr ein EBIT von 406 Millionen Euro ein (Vorjahr: 326 Millionen Euro), der Stadtverkehr büßte leicht auf 50 Millionen Euro Gewinn ein.

Im Schienengüterverkehr konnte Railion ein Jahr früher als geplant die Wende schaffen: Während die DB-Tochter im Vorjahreszeitraum noch Verlust (minus 15 Millionen Euro) einfuhr, erzielte sie im ersten Halbjahr einen Gewinn von 104 Millionen Euro. Die Verkehrsleistung stieg im Güterverkehr um 11,3 Prozent auf 48 Milliarden Tonnenkilometer. Die Railion Deutschland AG behauptete sich mit einem Plus von 9,1 Prozent in der Verkehrsleistung oberhalb des Marktwachstums im deutschen Güterverkehrsmarkt. Insgesamt ist der Schienengüterverkehr in Deutschland zweistellig gewachsen.

Angesichts der guten Halbjahreszahlen hat die DB die Prognosen für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Der Betriebsgewinn soll auf 1,9 Milliarden Euro steigen (bislang 1,6 Mrd. Euro). Beim Umsatz wird nun ein Zuwachs auf 28,5 Milliarden Euro angepeilt, nachdem bisher die Marke von 28 Milliarden Euro angegeben worden war. Bahnchef Mehdorn sieht die Bahn damit börsenreif: "Wir melden das Unternehmen kapitalmarktfähig." Erstmals seit dem Start ihrer Sanierung 1994 fahre die Bahn von Jahresbeginn in den schwarzen Zahlen, sagte Mehdorn.

Bahnpreise bleiben vorerst stabil

(15.08.) BERLIN - Trotz der hohen Energiekosten müssen sich Bahnkunden vorerst nicht auf steigende Fahrpreise einstellen. "Fahrpreiserhöhungen stehen zur Zeit nicht auf dem Programm", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Frankfurt am Main. Es gebe keine entsprechenden Beschlüsse. Allerdings beobachte man die Entwicklung der Energiepreise genau. Sollten sie weiter steigen, so dass dies intern nicht mehr durch Rationalisierung aufzufangen sei, seien Fahrpreiserhöhungen am Ende unvermeidlich. Im ersten Halbjahr stieg die Energierechnung der Bahn den Angaben zufolge um 20 Prozent auf eine Milliarde Euro.

DB zieht positive Bilanz zur Hanse Sail

(15.08.) BERLIN - Die Bahn zieht am Ende der Hanse Sail 2006 eine positive Bilanz. Mit kurzen S-Bahntakten und verlängerten Zügen wurde die Bahn dem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen gerecht. Allein am Samstag fuhren 134 zusätzliche S-Bahnen und Regionalexpress-Züge zwischen Rostock und Warnemünde. Die S-Bahnen wurden um zwei Wagen auf fünf Doppelstockwagen verlängert und die Zugtakte an allen Tagen der Hanse Sail verdichtet. Die anreisenden Gäste nutzten die besondere Möglichkeit direkt bis nach Warnemünde durch zu fahren. Um der großen Nachfrage nach Bahnverbindungen zwischen dem Berliner Raum und Rostock zur Hanse Sail zu entsprechen, setzte die Bahn am Samstag zwischen Berlin und Rostock drei zusätzliche Züge ein. Mehrere Regionalexpress-Züge aus Berlin wurden bis nach Warnemünde durchgefahren. Damit wurde der Rostocker Hauptbahnhof entlastet.

Durch eine Verlängerung der Züge aus Wismar konnte eine bis zu 100 Prozent erhöhte Platzkapazität zur Verfügung gestellt werden. In den Zügen standen täglich bis zu 130000 Plätze bereit. Um den hohen Bedarf an Fahrzeugen zu entsprechen, kamen zusätzlich insgesamt 82 Wagen und Loks aus ganz Deutschland am Wochenende zum Einsatz. Alle Züge waren stark nachgefragt mit einer hohen Resonanz wie im Vorjahr. Großes Interesse gab es auch für zwei Museumszüge, die entlang der Strecke und an den Bahnhöfen fotografiert wurden.

Im Bereich Schönfließ (Brandenburg) führte ein Fremdeingriff am Samstagvormittag  zu Beschädigungen der Oberleitung und Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Einige aus Berlin kommende Züge mussten deshalb umgeleitet werden und erreichten Rostock bis zu 30 Minuten verzögert. Zur Hanse Sail waren zusätzlich rund 280 Mitarbeiter der Bahn im Einsatz.

Einigung über Bahnanbindung für BBI

(14.08.) BERLIN - Das Bundesverkehrsministerium hat sich nach einem Bericht der Zeitung "Tagesspiegel am Sonntag" mit der DB über die Schienenanbindung des geplanten Großflughafens in Schönefeld verständigt. Anfang September werde man die Finanzierungsvereinbarung unterzeichnen, kündigte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in der Zeitung an. Nach einem Gespräch zwischen Bahnchef Mehdorn und ihm sei eine Einigung zustande gekommen. Die Bahn habe sich verpflichtet, pünktlich zur Eröffnung des neuen Flughafens Ende 2011 fertig zu sein, sagte Tiefensee.

VCÖ-Bahntest: ÖBB mit Bahnhofsoffensive auf dem richtigen Weg

(14.08.) WIEN - Die Hauptbahnhöfe in Linz, Innsbruck und Graz sind die schönsten Bahnhöfe in Österreich. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige Bahntest des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), an dem sich rund 19.000 Fahrgäste beteiligten. Alle drei Bahnhöfe wurden im Zuge der Bahnhofsoffensive von den ÖBB komplett modernisiert und kundenorientiert gestaltet. Die neuen Bahnhöfe sind auf die Wünsche der Kunden ausgerichtet, wie auch die aktuelle Befragung des VCÖ deutlich zeigt: sie sind hell, freundlich, sauber und erfüllen zentrale Service- und Versorgungsfunktionen. Insbesondere wird von den Fahrgästen das breite und qualitativ hochwertige Shopping-Angebot auf den neuen Bahnhöfen lobend hervorgehoben. Dieses spielt im Konzept der Bahnhofsoffensive bei den abgeschlossenen wie auch bei den in Vorbereitung befindlichen Projekten eine zentrale Rolle.

Rund 200 Mio. Euro haben die ÖBB in die zehn abgeschlossenen Bahnhofs-Projekte investiert. Rund eine Mrd. Euro sind für die Phase 2 der Bahnhofsoffensive mit weiteren zehn Projekten vorgesehen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Auf den neuen Qualitätsstandard werden dabei die Wiener Großbahnhöfe und die Hauptbahnhöfe Salzburg und St. Pölten gebracht, also jene Bahnhöfe, die in der aktuellen VCÖ-Befragung derzeit noch am schlechtesten abgeschnitten haben. Die ÖBB orientieren sich hierbei am internationalen Trend in Richtung Bahnhofscities. Moderne, helle Bahnhöfe mit weitläufigen Flaniermeilen, ansprechenden Entertainment-Zentren und einladenden Wellnesszonen werden Bahnkunden wie Stadtbewohner gleichermaßen anziehen. Insbesondere mit der Errichtung der Bahnhofscities am künftigen Hauptbahnhof Wien, der den heutigen Wiener Südbahnhof ablösen wird, und am Wiener Westbahnhof werden die ÖBB markante städtebauliche Wahrzeichen setzen. Als erstes Projekt wird der bereits in Bau befindliche Bahnhof Wien Nord / Praterstern 2008 fertig gestellt. Den Abschluss der Phase 2 der Bahnhofsoffensive wird mit der Inbetriebnahme des Hauptbahnhofes Wien im Jahr 2012 erfolgen.

Railion rollt 2006 wohl wieder in die Gewinnzone

(12.08.) BERLIN - Der Schienen-Güterverkehr der DB wird nach Angaben aus Unternehmenskreisen bereits in diesem Jahr wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, profitierte Railion unter anderem von den hohen Temperaturen in den vergangenen beiden Monaten. So seien wegen des Niedrigwassers der Flüsse Güter vom Schiff auf die Bahn verlagert worden. Daneben profitiere Railion auch von der allgemein verbesserten Konjunktur und dem Exportmotor. Vor allem der Containerverkehr an den Häfen entwickele sich rasant. Unter Berufung auf die Unternehmenskreise hieß es, statt des für 2006 eigentlich erwarteten Minus von fast 70 Millionen Euro gehe man jetzt von einem dreistelligen Plus aus. Die Halbjahresbilanzen präsentiert die DB am Montag der Öffentlichkeit.

Durch den Boom sieht sich die Bahn dem Bericht zufolge vor neuen Problemen: Die Pläne zum Stellenabbau, eine der Säulen des Sanierungsprogramms von Gütervorstand Norbert Bensel, seien praktisch ausgesetzt worden. "Im Gegenteil, wir suchen händeringend nach Personal", sagte ein Kenner der Bahn. Dies gelte etwa für Lokführer.

Baubeginn für Neu-Ulm´s "Bahnhofs-Bubbles"

(12.08.) NEU-ULM - Mit dem symbolischen Eindrehen der ersten Schraube für den Bau der "Bubbles" im Eingangsbereich des Neu-Ulmer Bahnhofes haben am Freitag Vertreter von Bahn und Stadt den Startschuss zum Bau der Bahnhofsgebäude gegeben. Besondere Akzente setzt dabei das offene, moderne Architekturkonzept dieser neuen Verkehrsstation im Herzen der Stadt. Vier organisch geformte Pavillons (Bubbles) werden von einer auf drei Stützen getragenen Metalldachkonstruktion überspannt. Neu-Ulm erhält damit einen repräsentativen Bahnhof, der als modernes Eingangstor zur Stadt über die verkehrliche Bedeutung hinaus auch positive städtebauliche Wirkungen entfaltet. "Die Realisierung dieser innovativen Lösung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die pünktliche Fertigstellung von Neu-Ulm 21, ich bin sicher, wir schaffen das bis zur Eröffnung der Landesgartenschau 2008", betont Reimar Baur, technischer Leiter und Sprecher der Niederlassung Südwest der DB ProjektBau GmbH.

Mit dieser Investition in die Zukunft setzen der Freistaat Bayern, die Stadt Neu-Ulm und die Deutsche Bahn AG beim Bahnhofsneubau ein innovatives Konzept um, das auch für die städtebauliche Entwicklung und Vermarktung der freien Fläche Symbolcharakter hat. Um dies zu verwirklichen, haben die Finanzierungspartner erhebliche gemeinsame finanzielle Anstrengungen unternommen. Insgesamt werden für den Neubau der Verkehrsstation mit dem Aufzügen, Treppenabgängen und Bahnsteigen ca. 6,6 Mio € investiert.

Der Auftrag zum Bau ging nach einer europaweiten Ausschreibung an die Fa. Stahlbau Müller aus Offenburg. Über 1300 qm Hallendach überspannen zukünftig den zentralen Bereich des Bahnhofes in einer Höhe von knapp 5 Metern. Insgesamt 120 Tonnen Stahl sind für die Metallkonstruktion notwendig, dabei überspannt das Hallendach in Querrichtung eine Länge von 31 Metern und in Längsrichtung 41,8 Meter. Die Einzelteile werden im Werk vorgefertigt und vor Ort montiert. In den Bubbles stehen ca. 160  qm Fläche für Service und Verkaufseinrichtungen zur Verfügung. Fahrkartenautomaten, Bürofläche z.B. für Taxizentrale und Kiosk stehen für die  Bahnkunden bereit, besonderer Vorteil ist aber das bequeme Umsteigen von der Bahn auf andere Verkehrsmittel. Mit dem zentralen Umsteigepunkt werden  Busse auf kurzen Wegen erreicht, der P&R Platz auf der gegenüberliegenden Seite an der Reutierstrasse bietet ca. 140 Parkplätze für Bahnreisende.

In Neu-Ulm werden zukünftig zwei Regionalgleise und zwei Fernverkehrsgleise mit 2 Mittelbahnsteigen den Bahnkunden zur Verfügung stehen. Bereits Ende März 2007 werden die ersten Züge des Regionalverkehrs auf den neuen Gleisen verkehren und die neue Bahnstation mit Leben erfüllen. Im Herbst 2007 wird dann der gesamte Bahnverkehr über die neue Anlage fahren.

ÖBB streichen vier Zeitungen die Inserate der Bahn

(12.08.) WIEN - Aus Protest gegen negative Berichterstattung hat ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber vier Tageszeitungen Inserate der Bahn gestrichen. Auslöser waren Berichte über Differenzen zwischen dem Holding-Chef und ÖBB-Personenverkehrschefin Wilhelmine Goldmann. Betroffen von dem Boykott sind "Die Presse", "Der Standard", "Salzburger Nachrichten" und "Wirtschaftsblatt". Huber verteidigte seine Entscheidung als "Kritik an der Qualität der Berichterstattung". "Mit sachlicher Kritik und einer kritischen Betrachtung der ÖBB habe ich kein Problem, weil ich selbst kritisch bin und nicht alles wissen kann", so der ÖBB-Chef. "Ich akzeptiere aber nicht kaum recherchierte, einseitige Geschichten in Zeitungen, die wir mit Anzeigen finanzieren." Die betroffenen Zeitungen verurteilen den Anzeigenboykott. Eine solche Vorgehensweise sei ihm "nur aus Russland bekannt. Huber glaubt offenbar, er ist der Chef von Gasprom", sagte "Standard"-Chefredakteur Gerfried Sperl.

Nahverkehrszüge in Schleswig-Holstein ab 18. August rauchfrei

(12.08.) KIEL - Ab dem 18. August ist Schleswig-Holsteins Nahverkehr rauchfrei. Seit dem 10. Juni läuft die Reinigung der Raucherabteile von insgesamt 170 Reisezugwagen auf Hochtouren. Ein Dutzend Mitarbeiter waren im Werk der Regionalbahn Schleswig-Holstein (RB SH) in Kiel im Einsatz. So erhielten alle Raucherabteile eine intensive Reinigung der Decken sowie der Sitzpolster und Raucherpiktogramme wurden durch Nichtraucherzeichen ersetzt. Knapp 100.000 Euro investierte die RB SH für die gesamte Umrüstung. "Die Umrüstung sämtlicher Wagen verlief reibungslos. Unsere Mitarbeiter wurden durch spezielle Informationsunterlagen auf die Umwandlung der Züge vorbereitet. Wir haben die Kampagne intensiv begleitet und konnten bei den Fahrgästen überwiegend positive Reaktionen feststellen", erklärt Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der RB SH.

Zum Ende der Umrüstung gibt die Zigarettenfigur Zippy mit ihrer Band am Freitag, 17. August, ein Abschiedskonzert. Unter dem Motto „"Nichtrauchen in allen Nahverkehrszügen" rockt Zippy von 14.00 bis 18.30 Uhr auf einer Bühne im Kieler Hauptbahnhof und wirbt für die Rauchfrei-Aktion der Bahn. Nach der Abschiedstour durch die Züge sagt das Maskottchen jetzt ein letztes Mal ganz beschwingt "Tschüss" und singt live mit seinen Bandmitgliedern Evergreens von den Beatles bis zu den Rolling Stones. In den letzten Wochen hatte Zippy auch die Fahrgäste in den Zügen informiert und es wurden Flyer verteilt.

550 Millionen Fahrgäste in 15 Jahren im ICE unterwegs

(11.08.) BERLIN - Seit 1991 haben rund 550 Millionen Fahrgäste den ICE genutzt. Allein 2005 waren fast 67 Millionen Menschen mit dem schnellsten Zug der Bahn unterwegs, 25 Millionen mehr als noch fünf Jahre zuvor. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der DB: "Tag für Tag fahren heute mehr als 180.000 Reisende mit dem ICE. Das entspricht der Bevölkerungszahl einer Stadt wie Mainz. Der ICE ist das Flagschiff der Deutschen Bahn und eine der erfolgreichsten deutschen Marken überhaupt." Der Zug erreicht in Deutschland einen Bekanntheits­grad von fast 100 Prozent. Die Hochgeschwindigkeitszüge verkehren in Deutschland, in den Niederlanden, in Belgien, in der Schweiz und in Österreich. Allein in Deutschland verbinden sie über 100 deutsche Städte miteinander. Der ICE erbringt damit knapp zwei Drittel der gesamten Verkehrsleistung im DB-Fernverkehr.

In Verbindung mit einer modernen Infrastruktur hat sich durch den Einsatz der ICE die Fahrzeit für die Kunden deutlich verkürzt. Zwischen Berlin und Hamburg benötigen die Züge heute noch rund 90 Minuten und sind damit fast 90 Minuten schneller als im Jahr 2004. Zwischen Frankfurt und Köln beträgt die Fahrzeit 72 Minuten, 64 Minuten weniger als noch im Jahr 2002. Zwischen Nürnberg und München verkehrt der ICE ab Dezember im Halbstundentakt, die Reisezeit beträgt 60 Minuten. Noch im Mai dieses Jahres war der Kunde über 40 Minuten länger zwischen den beiden Städten mit der Bahn unterwegs.

Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg - Fürth hat begonnen

(11.08.) NÜRNBERG - Am Donnerstag hat der viergleisige Ausbau der Eisenbahnverbindung Nürnberg - Fürth begonnen. Bis Ende 2010 wird die bestehende, acht Kilometer lange Strecke um zwei Gleise erweitert. Inklusive des weiteren Ausbaus über Erlangen nach Forchheim werden rund 373 Millionen Euro investiert. Der offizielle erste Spatenstich erfolgte in Nürnberg im Beisein des Staatssekretärs im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Achim Großmann, des bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Erwin Huber, des Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Dr. Volker Kefer, und weiterer Gäste. "Der Ausbau dieses Streckenabschnitts ist eines unserer zentralen Bauprojekte in Bayern", sagte Kefer. "Wir erhöhen damit nachhaltig die Streckenkapazitäten für den Fern- und Nahverkehr. Darüber hinaus sichern und schaffen die Investitionen von Europäischer Union, Bund, Land und Bahn Arbeitsplätze, nicht zuletzt auch in der Region."

Das Investitionsvorhaben mit einem Volumen von rund 170 Millionen Euro umfasst den viergleisigen Ausbau der Strecke, die ein wichtiges Teilstück des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8.1. Nürnberg - Erfurt ist. Damit erhöht sich die Kapazität im Knoten Nürnberg deutlich, so dass der Zugverkehr in Zukunft schneller und flexibler durchgeführt werden kann. Der Streckenausbau ist gleichzeitig die Grundlage für die neue rund 38 Kilometer lange S-Bahn-Strecke vom Nürnberger Hauptbahnhof über Erlangen nach Forchheim. Darin werden 203 Millionen Euro investiert. Kernstück sind zwei neue Gleise zwischen Nürnberg und Fürth, die parallel zur bestehenden Strecke verlaufen.

Insgesamt werden 22 Kilometer Gleise, 130 Weichen und zwölf Brücken erneuert oder umgebaut. Auch die rund 40 Meter lange zweigleisige Eisenbahnüberführung an der Station Rothenburger Straße wird bis zum Frühjahr 2007 erweitert, um zwei neue Gleise aufnehmen zu können. Die Stationen Fürth Hauptbahnhof, Rothenburger Straße und Steinbühl erhalten jeweils einen neuen Bahnsteig. Alle Stationen zwischen Nürnberg und Fürth werden behindertengerecht ausgebaut. Der Streckenausbau wird weitgehend während des laufenden Zugbetriebes durchgeführt. Die Deutsche Bahn informiert regelmäßig und aktuell über den Bauablauf und die notwendigen Fahrplanänderungen. Dabei wird das Baustellenmaskottchen Max Maulwurf eingesetzt.

Vertragsunterzeichnung zum schnellsten Nahverkehr in Deutschland

(11.08.) INGOLSTADT - Am Donnerstag haben in Ingolstadt der bayerische Verkehrsminister Erwin Huber und der Vorstandsvorsitzende der DB Regio AG, Ulrich Homburg, den Verkehrsdurchführungsvertrag für den Regionalverkehr München - Nürnberg unterzeichnet. Dieser Vertrag umfasst rund 1,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr und beinhaltet einen Zweistundentakt zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und der Frankenmetropole. Außerdem wird neuerdings Allersberg werktäglich im Stundentakt an Nürnberg angebunden verdichtet. "Wir bieten den Kunden mit der neuen Infrastruktur und unseren Zügen ab Fahrplanwechsel im Dezember den schnellsten Nahverkehr in Deutschland an", sagte Ulrich Homburg bei der Vertragsunterzeichnung.

Der München-Nürnberg-Express wird mit klimatisierten und druckdichten Wagen gefahren, die im Rot der Nahverkehrsfahrzeuge von DB Regio lackiert sind. Eine Zuggarnitur besteht aus einer Lokomotive der Baureihe 101 und sechs Wagen mit 430 Sitzplätzen. Die Abteil-, Großraum- und Steuerwagen bieten eine komfortable Bestuhlung, behindertengerechte Toilette, einen Rollstuhlstellplatz und eine hochwertige Innenausstattung mit 1. Klasse-Bereich. Pro Zug gibt es einen Mehrzweckraum mit 16 Fahrradstellplätzen. In der Hauptverkehrszeit wird ein zusätzlicher Zug mit zehn Wagen und 760 Sitzplätzen zwischen Ingolstadt und München angeboten. Außerdem setzt DB Regio Bayern einen Doppelstockwagenzug für eine Früh- und Spätverbindung zwischen der Donau und der Isar ein. Der Allersberg-Express zwischen Allersberg und Nürnberg besteht aus einem Wendezugkonzept mit modernisierten Nahverkehrswagen. Die 140 km/h schnellen Züge verfügen über 240 Sitzplätze und sind mit behindertengerechter Toilette und einem Rollstuhlstellplatz ausgestattet. Im Mehrzweckbereich gibt es 34 Fahrradabstellplätze.

Die neuen Leistungen werden durch einen Qualitätsmanager überwacht. Bei erkennbaren Schwachpunkten hat er die Möglichkeit sofort einzugreifen und Mängel zu beseitigen. Unterstützt wird er durch die Kundenbetreuer, die als direkte Ansprechpartner für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. Im Verkehrsdurchführungsvertrag wurde auch eine monatliche und jährliche Pünktlichkeitsgrenze (94 und 96 Prozent) festgelegt. Der neue Regionalschnellverkehr wird im Zweistundentakt zwischen den beiden Metropolen unterwegs sein. In München starten die Regional-Express-Züge (RE) ab 5:05 Uhr alle zwei Stunden. Die letzte RE-Verbindung fährt ab München Hauptbahnhof um 21:09 Uhr. In der Gegenrichtung startet der erste RE um 5:10 Uhr in Nürnberg. Bis 21:11 Uhr sind zehn schnelle Regionalzüge Richtung Landeshauptstadt unterwegs. Mit diesen RE-Verbindungen werden auch die neuen Stationen Allersberg und Kinding angefahren. Der Fahrplan des Regionalverkehrs wurde für diese Stationen mit dem Busverkehr abgestimmt. Zusätzlich gibt es einen Einstundentakt zwischen Nürnberg und Allersberg und zwischen Ingolstadt und München.

Die Ausschreibung zu diesem neuen Regionalverkehr hat DB Regio Bayern im November 2005 gewonnen. Sieben Jahre wird dieses Verkehrskonzept von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bestellt und von der Bahn gefahren. Damit sind 70 Arbeitsplätze gesichert. Im Regionalverkehr in Bayern wird es ab Dezember auf vielen Relationen deutliche Fahrzeitverkürzungen geben. Zwischen Bayreuth und München reduziert sich die Fahrzeit um 60 Minuten. 35 Minuten kürzer wird die Fahrt zwischen Aschaffenburg und München. Rund 30 Minuten gewinnt der Fahrgast zwischen Weilheim und Nürnberg oder Rosenheim und Nürnberg. Auch die Fahrzeit zwischen Ingolstadt und Nürnberg wird deutlich kürzer. Von bisher mehr als 90 Minuten (über Treuchtlingen) reduziert sich die Fahrzeit um die Hälfte auf 45 Minuten. Im neuen München-Nürnberg-Express sind auch alle Nahverkehrsangebote gültig. Bayern-Ticket und Schönes-Wochenende-Ticket bieten sowohl für Einzelreisende als auch für Familien verbunden mit dem neuen Regionalverkehr eine schnelle preisgünstige Alternative zum Pkw.

VCÖ-Test: Fahrgäste geben ÖBB gute Noten

(11.08.) WIEN - Die Kunden der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind mit den Leistungen des Unternehmens zufrieden. Das ergab eine am Donnerstag präsentierte Umfrage des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die fast 19.000 Befragten zeigten sich vor allem mit der Freundlichkeit und Kompetenz des Bahnhofs- und Zugpersonal zufrieden. "Die Österreicher fahren gerne Bahn und sind bereit noch häufiger den Zug zu benutzen.", fasste VCÖ-Sprecher Christian Gratzer das Ergebnis des diesjährigen Bahntests zusammen. Die Gesamtnote für den ÖBB war 2,2, wobei das Schalterpersonal mit der Note 1,8 und die Zugbegleiter mit 2,0 beurteilt wurden. Zufrieden zeigten sich die Fahrgäste auch mit der Internet-Fahrplanauskunft sowie der Sauberkeit und dem Komfort der Sitzplätze. Außerdem gaben zwölf Prozent der Befragten an, wegen der gestiegenen Spritpreise nun öfter mit der Bahn zu fahren.

Kritisiert wurden die schlecht verständlichen Durchsagen sowie das mangelnde Funktionieren der Klimaanlage bzw. der Heizung. Schnellere Informationen über Verspätungen, bessere Verbindungen - auch zwischen Bus und Bahn - und kürzere Wartezeiten standen ebenfalls auf der Wunschliste der Befragten. Daher forderte der VCÖ einen österreichweiten Taktfahrplan, nach dem Beispiel der Schweiz.

NOB: Umleitungen und Schienenersatzverkehr wegen Bauarbeiten

(11.08.) KIEL - Vom heutigen Freitag Abend bis zum 24. September wird die Eiderbrücke zwischen Heide und Husum auf Grund von Bauarbeiten zeitweise für den Bahnverkehr gesperrt. Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) leitet einige Züge von Hamburg nach Sylt über Jübek um und richtet einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. An allen Freitagabenden vom 11. August bis zum 8. September endet der Verstärkerzug von Itzehoe ab 20.48 Uhr nach Husum schon in Heide. Dort wartet ein Ersatzbus nach Husum. In der Gegenrichtung gibt es freitags keine Einschränkungen. Wegen der Umleitungsverkehre auf der eingleisigen Strecke Jübek - Husum kommt es an den Wochenenden auch auf der Linie Kiel - Husum zu Einschränkungen und Schienenersatzverkehr mit Bussen. Zu beachten ist, dass auf Grund der längeren Fahrtzeit der Busse nicht alle planmäßigen Anschlusszüge in Husum erreicht werden können. 

Wegen der umfangreichen Umleitungen können an den kommenden Wochenenden auch Züge mit normalem Laufweg Verspätung haben. Somit können die Anschlüsse nicht immer gewährleistet werden. Im Schienenersatzverkehr ist eine Fahrradmitnahme aus Platzgründen leider nicht möglich. Fahrpläne zum Schienenersatzverkehr hängen in den Bahnhöfen aus. Außerdem wurde für die Kunden der NOB ein eigener NOB-Sonderfahrplan gedruckt, der in den Zügen ausliegt. Für aktuelle Informationen steht auch die Kunden-Hotline unter 0180/10 180 11 (zum Ortstarif) bereit.

Berlin: Erster Spatenstich für Ostkreuz-Umbau verzögert sich

(10.08.) BERLIN - Der seit langem erwartete erste Spatenstich zur Sanierung des Berliner Bahnhofs Ostkreuz verzögert sich nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" erneut. Das Eisenbahn-Bundesamt habe mitgeteilt, dass der Planfeststellungsbeschluss voraussichtlich erst Ende September 2006 erlassen werden könne. Damit könne der Beginn des Projekts nicht mehr wie bisher vorgesehen noch Anfang September, vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus, gefeiert werden. Der Termin war bereits mehrmals verschoben worden. Die Grunderneuerung und der Umbau sollen nach bisherigen Planungen der Bahn bis Anfang 2015 dauern und 411 Millionen Euro kosten.

Kein Geld für die Y-Trasse

(10.08.) ROTENBURG - Die DB rechnet nach einem Bericht der "Rotenburger Rundschau" frühestens 2020 mit der sogenannten Y-Trasse, einer neuen ICE-Strecke zwischen Hannover, Bremen und Hamburg. Dies bestätigt auf Nachfrage der Zeitung DB-Sprecher Hans-Jürgen Frohns. Hintergrund sei die klamme Finanzlage des Unternehmens und der öffentlichen Hand. Laut Frohns bedeutet die Nichtberücksichtigung in einer vom Bundesverkehrsministerium und DB erstellten Prioritätenliste mit 66 Verkehrsrojekten keineswegs, dass die Bahn die geplante Schnellstrecke für nicht mehr so wichtig hält: "Wir möchten schon." Leider müsse man sich aber nach der Decke strecken. Auch andere bedeutende Vorhaben wie das dritte Gleis zwischen Hamburg und Lüneburg könnten vorerst nicht in Angriff genommen werden.

Kundenbefragung bestätigt: Takt 10 kommt gut an

(10.08.) MÜNCHEN - In einer Kundenbefragung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) wurden die Fahrgäste nach den Verbesserungen und persönlichen Vorteilen im Zusammenhang mit dem Takt 10 bei der S-Bahn München befragt. 14 000 Kunden beteiligten sich an dieser Befragung, davon rund die Hälfte auf Takt 10-Strecken. Als Fahrtzwecke wurde angegeben: Arbeitsweg (60 %), Schule/Ausbildung (17 %), Freizeit (17 %) und Einkauf bzw. Sonstiges (6 %). 63 Prozent der befragten Fahrgäste kommen in den Genuss des 10-Minuten-Taktes. In den Merkmalen Pünktlichkeit und Platzangebot äußerten sich die Kunden zufrieden oder sehr zufrieden. Davon gaben je nach Altergruppe der Befragten 61 bis 70 Prozent an, dass sich die Pünktlichkeit deutlich verbessert hat. Fast 70 Prozent der Takt 10-Nutzer sehen für sich Vorteile. Vor allem die Verkürzung der Reisezeit auf Grund der teilweise kürzeren Wartezeit und die größere Reiseflexibilität durch sechs Abfahrten pro Stunde wurden als Hauptvorteile genannt. Erfreulich für die S-Bahn München GmbH ist auch, dass rund 7 Prozent der Befragten jetzt öfter mit der S-Bahn fahren. Auch die Fahrtanzahl hat sich durch alle Altergruppen zwischen sieben und zehn Prozent erhöht. Der Neukundenanteil bei den befragten Fahrgästen lag bei 4,7 Prozent.

1,5 Millionen zusätzliche Fahrgäste konnte die S-Bahn während der Fußball-WM zählen. Rund 375 000 davon nutzen den WM-Sonderverkehr. In einer Umfrage des MVV kannten 35 Prozent das WM-Angebot der S-Bahn München. Das Echo der Fahrgäste war durchwegs positiv. Der große Aufwand und die angebotenen Serviceleistungen wurden besonders hervorgehoben. 600 zusätzliche Züge waren für die Kunden im Einsatz. Mit der S-Bahn-Stammstrecke und den Umsteigeverbindungen zur U-Bahn war die S-Bahn ein wichtiger Eckpfeiler im öffentlichen Verkehr zum WM-Stadion in Fröttmaning und zum Fan Park im Olympiagelände. Vom Eröffnungstag bis zum Finale wurde den Fußballfans ein stark erweiteter WM-Fahrplan mit Fahrten bis weit nach Mitternacht angeboten. Laut einer Erhebung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes nutzten 4, 7 Millionen zusätzliche Fahrgäste während der Fußball-WM die Verkehrsmittel im MVV.

DB baut Strecke Berlin - Stettin aus

(10.08.) BERLIN - Die Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und der polnischen Hafenstadt Szczecin (Stettin) wird nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut. Zunächst wird demnach von Ende September an das Teilstück zwischen Passow und Tantow in der Uckermark für ein Tempo von 160 km/h hergerichtet - derzeit können die Züge dort maximal 120 Kilometer in der Stunde fahren. Bis Anfang Januar ersetzen Busse alle Züge zwischen Angermünde und Szczecin. Im kommenden Jahr wird dann der Abschnitt Angermünde-Passow für Tempo 160 "ertüchtigt". 2008 will die Bahn die Sicherungstechnik erneuern.

Prozess um Zugunglück von Fichtenberg hat begonnen

(10.08.) HEILBRONN - Knapp ein Jahr nach dem Zugunglück im baden-württembergischen Fichtenberg muss sich der mutmaßliche Verursacher seit Mittwoch vor dem Landgericht Heilbronn verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 37-jährigen fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr vor. Der Mann war mit einem knapp 19 Meter langen "Umweltmobil" unterwegs. Laut Anklage soll er beim Versuch, eine scharfe Kurve zu fahren, einen Fahrfehler begangen und dann auf dem halb-beschrankten Bahnübergang rangiert haben, um zu verhindern, dass sein Fahrzeug an eine Leitplanke stößt. Erst als sich die Schranken senkten, soll er einen herannahenden Regionalexpress bemerkt haben, der von Schwäbisch Hall nach Stuttgart unterwegs war. Bei dem Zugunglück am 30. September 2005 war ein Kind ums Leben gekommen. 53 Personen, darunter zahlreiche weitere Kinder, wurden verletzt.

DB Netz AG erstellt für 2007 mehr als 47.000 Trassen

(09.08.) FRANKFURT/Main - Für den Fahrplan des kommenden Jahres hat die DB Netz AG 47.275 Trassen erstellt. Der Schieneninfrastrukturbetreiber der DB verzeichnete einen Anstieg bei den Trassenbestellungen im Güterverkehr und auch bei Eisenbahnverkehrsunternehmen, die nicht zur DB AG gehören. "Wir freuen uns über die hohe Anzahl der Trassenbestellungen", sagte Claus Kandels, Leiter Marketing der DB Netz AG. "Dabei spielen unsere externen Kunden, mit denen wir mittlerweile rund zwölf Prozent unseres Umsatzes machen, eine zunehmend wichtigere Rolle" Anfang August verschickte die DB Netz AG den 320 Kunden das Trassenangebot für den Fahrplan ab 10. Dezember. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) hatten ihre Bestellungen bis April eingereicht. Bis auf sechs Fälle wurden alle Konflikte einvernehmlich mit den Kunden gelöst. So genannte Trassenkonflikte können entstehen, wenn zwei EVU dieselbe Strecke zur gleichen Zeit nutzen wollen. Die DB Netz AG geht davon aus, dass jetzt alle Kunden diese Angebote annehmen.

Insgesamt lag die Zahl der Trassenanmeldungen im Vorjahr etwas höher. Ursache hierfür waren die Inbetriebnahmen der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg - Ingolstadt - München sowie des neuen Berliner Hauptbahnhofes, die für die zweite Jahreshälfte zu umfangreichen Trassenänderungen führten. Neben den im Jahresfahrplan festgelegten Trassen gibt es auch so genannte Gelegenheitsverkehre, also kurzfristig angemeldete Trassen. Diese werden insbesondere für den Güterverkehr mit einem Vorlauf von maximal 48 Stunden konstruiert - und zwar rund 880.000 Trassen pro Jahr mit steigender Tendenz.

EU prüft Beihilfen für die DB

(09.08.) BERLIN - Die eventuell zuviel gezahlten Zuschüsse der Bundesregierung an die DB haben nach einem Bericht des "Handelsblatts" jetzt auch die EU-Kommission auf den Plan gerufen. Die umstrittene Immobilienpraxis verstoße möglicherweise gegen europäisches Wettbewerbsrecht, hieß es. Die Zeitung zitierte einen Sprecher von EU-Kommissar Jacques Barrots mit den Worten, die Kommission werde in nächster Zeit "Informationen und Meinungen" zu dem Fall DB einholen, unter anderem beim Bundesverkehrsministerium. Sollten die Vorwürfe gerechtfertigt erscheinen, werde eine offizielle Untersuchung eingeleitet. Noch sei es aber zu früh für eine Aussage, ob es sich tatsächlich um einen Verstoß gegen das EU-Beihilferecht handele. Durch die Untersuchung der EU gerät nun laut "Handelsblatt" möglicherweise auch der Zeitplan für den Börsengang der DB ins Wanken. Ursprünglich sollte darüber im Herbst entschieden werden.

Unterdessen kündigte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" an, unter Umständen doch Zuwendungen des Bundes von der DB zurückzufordern. "Es gibt keinen pauschalen Rückforderungsverzicht", stellte ein Sprecher Tiefensees klar. Sollte die derzeit noch laufende Prüfung durch eine Arbeitsgruppe ergeben, dass die Bahn dem Bund einen Schaden zugefügt hat, "könnte die Rückforderung von Zuwendungen eine Option sein". Haushaltspolitiker im Bundestag und der Bundesrechnungshof hatten Tiefensee zuvor dafür kritisiert, dass er der Bahn den Verzicht auf die Rückforderung von Bundesmitteln vorschnell in Aussicht gestellt habe.

Geld für elektrischen Betrieb auf Rübeland-Bahn bewilligt

(09.08.) MAGDEBURG - Das Land Sachsen-Anhalt hat den Fels-Werke GmbH als Betreiber der Rübelandbahn 411 000 Euro für die Wiederaufnahme des elektrischen Betriebes bewilligt. Insgesamt werde sogar mehr als eine Million Euro eingesetzt, um verschlissene Weichen zu erneuern, vorhandene Bahnübergänge anzupassen und die Energieversorgung zu gewährleisten, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre am Dienstag. Die seit den 60-er Jahren elektrisch betriebene Rübelandbahn war aus wirtschaftlichen Gründen auf den preiswerteren Dieselbetrieb umgestellt worden. Anwohner hätten sich jedoch zunehmend über Lärm- und Staubbelästigung beklagt. Zudem geht es laut Daehre bei der Wiederaufnahme des Elektrobetriebs auch um den Erhalt eines "technischen Denkmals". Die Rübelandbahn sei die einzige elektrisch betriebene Steilstreckenbahn in Deutschland.

Bahnsteig aus Kunststoff

(09.08.) BAD DOBERAN (ddp/ eig. Ber.) - Der Haltepunkt Koppelweg an der Bahnstrecke von Rövershagen nach Graal-Müritz erhält einen Bahnsteig vollständig aus Kunststoff. Bei der leichten Glasfaserverbund-Konstruktion handele es sich um eine Weltneuheit, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Otto Ebnet am Dienstag beim ersten Spatenstich für den neuen Haltepunkt. Der 100 Meter lange Bahnsteig einschließlich Treppe kann laut Ebnet im Vergleich mit den bisherigen Verfahren einfacher und schneller montiert werden. Die Gleise müssten während der Bauarbeiten auch nicht mehr gesperrt werden. Zudem sei der neue Kunststoff-Bahnsteig länger haltbar, weil er sich durch eine extreme Festigkeit und Witterungsbeständigkeit auszeichne. Das Material aus Glasfaserverbund-Werkstoff ist laut Bahn zudem leichter zu reinigen. Die Idee für das Pilotprojekt stammt vom Schweriner Firmenkonsortium HTG Ingenieurbüro für Bauwesen/Form Nord Corporate Design.

Schwelbrand in Diesellok auf der Marschbahn

(09.08.) KLANXBÜLL - Ein Schwelbrand in einer Diesellok der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) hat am Dienstag zu Verzögerungen auf der sogenannten Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt geführt. Der aus noch unbekannter Ursache im Motorbereich ausgebrochene Brand wurde im Bahnhof Klanxbüll (Kreis Nordfriesland) von der Feuerwehr gelöscht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Flensburg. Die Strecke sei eine Stunde lang gesperrt worden. Fahrgäste seien nicht gefährdet gewesen.

Hochgeschwindigkeitszug Thalys plant Web-Zugang an Bord

(08.08.) KÖLN - Die Fahrgäste des Hochgeschwindigkeitszugs Thalys sollen nach einem Bericht des "Handelsblatt" noch vor Jahresende während ihrer Reise im Internet surfen können. Thalys International habe als erster Betreiber eines Hochgeschwindigkeitszugs alle Tests abgeschlossen und erfülle die Bedingungen für eine drahtlose Internetverbindung, teilte das Unternehmen am Montag in Köln mit. Die Verbindung solle per Satellit hergestellt und während der gesamten Fahrt bei bis zu 300 Kilometern in der Stunde aufrechterhalten werden. Der Thalys ist auf einem Streckennetz zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam und Köln unterwegs.

Gekürzter Etat für Tiefensee?

(08.08.) BERLIN - Im Streit um die Zuordnung von Immobilien bei der DB drohen nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" Bundestagsabgeordnete Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mit einer Kürzung seines Etats für 2007. Zuvor hatte es aus dem Verkehrsministerium geheißen, Tiefensee wolle auf eine Rückzahlung von Mitteln verzichten, die die DB möglicherweise wegen aufgrund einer Zuordnung von Immobilien zur Holding statt zu Tochtergesellschaften erhalten. Die "Welt" zitierte ein Mitglied des Haushaltsausschusses mit den Worten: "Wenn sich der Minister weigert, von der Bahn AG jene Steuergelder zurückzufordern, die sie möglicherweise aufgrund unkorrekter Zuordnung von Immobilien zuviel bekommen hat, könnte man seinen Etat für 2007 kürzen". Laut "Handelsblatt" drohen die Oppositionsparteien auch mit einem Untersuchungsausschuss. Erst wenn die Immobilien neu sortiert sind, wollen FDP, Grüne und Linkspartei über den geplanten Börsengang der Bahn mit dem Bund verhandeln. "Ohne die Klärung und Bereinigung der Immobilienaffäre droht ein Bahnbörsengang, wie ihn sich Tiefensee und Mehdorn vorstellen, an einem Untersuchungsausschuss zu scheitern", sagte der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich.

Arbeiten für die S-Bahn-Strecke Speyer - Germersheim liegen im Plan

(08.08.) MANNHEIM - Die Arbeiten zur Elektrifizierung der künftigen S-Bahn-Strecke Speyer - Germersheim liegen zur Halbzeit im Zeitplan. Wie die DB am Montag mitteilte, sei beispielsweise die für die Elektrifizierung notwendige Absenkung der Gleise im Bereich Straßenbrücke „Obere Langgasse“ in Speyer bereits fertig gestellt. Im Abschnitt zwischen der Straßenüberführung K 25 und Bahnhof Speyer wurden darüber hinaus die noch fehlenden Fahrleitungsmasten gesetzt, so dass in den nächsten Wochen die Verlegung der Oberleitung erfolgen kann. Die Umbauarbeiten an den Bahnsteigen der Haltepunkte Berghausen, Heiligenstein und Lingenfeld laufen auf Hochtouren. Ab 28. August können dann die Züge wieder an allen drei Stationen halten. Da die Strecke wegen des Umbaus für den Zugverkehr komplett gesperrt ist, fahren derzeit Busse für die täglich rund 3 000 Fahrgäste zwischen Speyer und Germersheim. Für die damit verbundenen Einschränkungen im Reisekomfort bittet die S-Bahn RheinNeckar um Verständnis und bedankt sich bei ihren Kunden am heutigen Dienstag mit Erfrischungsdrinks fürs "Durchhalten".

Weitere Baumaßnahmen für die neue Bahnstation Burgweinting

(08.08.) REGENSBURG – In der Nacht auf Dienstag haben die Arbeiten für die Fertigstellung der neuen Bahnstation Burgweinting begonnen. Zunächst werden Gleisstopfarbeiten auf einem Gleis durchgeführt. Anschließend wird ein Schienenkran zum Einsetzten der Bahnsteigfertigteile eingesetzt. Die Arbeiten erfolgen durchgehend nachts (ca. 22.00 Uhr bis ca. 05.00 Uhr) bis Donnerstag, 24. August 2006. Die Sicherung der Baustelle erfolgt durch Sicherungsposten, die mit Druckluft betriebenen Typhonen vor den Gefahren aus dem laufenden Eisenbahnbetrieb, warnen. Die Station wird am 12. September, dem Tag der Regensburger Papstvisite, vorübergehend in Betrieb genommen und ein wichtiger Baustein im Shuttlezug-Fahrplan der Deutschen Bahn sein. Zum Gottesdienst auf dem „Islinger Feld“ werden bis zu 350 000 Pilger erwartet. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wird der Haltepunkt Burgweinting von allen RegionalBahnen der Relation Landshut – Regensburg im Stundentakt angefahren. Die Kosten für diese Baumaßnahme belaufen sich auf insgesamt ca. 1,8 Mio Euro. Die gesamte Baumaßnahme wird vsl. im Mai 2007 abgeschlossen.

"Handelsblatt": DB muss zuviel erhaltene Zuschüsse nicht zurückzahlen

(07.08.) DÜSSELDORF - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will nach einem Bericht des "Handelsblatt" zu viel gezahlte Zuschüsse an die DB nicht zurückfordern. Das bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums der Zeitung. Den Verzicht begründete sie damit, dass "die Steuermittel in sinnvolle und notwendige Investitionen" geflossen seien. Der verkehrspolitische Sprecher der FPD, Horst Friedrich, schätzt den Schaden beim Bund laut "Handelsblatt" auf mehrere hundert Millionen Euro.

Hintergrund ist die falsche Zuordnung von Immobilien innerhalb des Konzerns. So führt die Bahn-Holding Grundstücke in ihren Bilanzen, die sich eigentlich im Eigentum der Tochtergesellschaften Netz AG oder Station & Service AG befinden. Da die Bilanzen der Bahntöchter dadurch schlechter ausfielen, erhielten sie mehr Zuschüsse, als ihnen eigentlich zugestanden hätte. Der Bundesrechnungshof hatte diese Praxis kürzlich in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages kritisiert.

DB bringt Hunderttausende Pilger zum Papstbesuch nach Bayern

(07.08.) MÜNCHEN - Die DB setzt während des Besuches von Papst Benedikt XVI. vom 9. bis 14. September 2006 in Bayern zusätzlich rund 60 Regionalzüge und 480 S-Bahnen im Freistaat sowie sieben Züge im bundesweiten Fernverkehr ein. Die Bahn rechnet mit bis zu einer Million zusätzlicher Fahrgäste während der Messen und Veranstaltungen in München, Regensburg und Altötting. Dafür wurde ein spezielles Betriebsprogramm für die An- und Abreise entwickelt. "Einen großen Teil der Pilger wollen wir mit der Bahn zu den Veranstaltungen bringen", sagte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern. "Dabei gehen wir im bayerischen Regionalverkehr und bei der Nutzung der vorhandenen Infrastruktur an die Grenze unserer Kapazitäten."

Die Veranstalter rechnen mit einem Ansturm von Pilgern vor allem aus Bayern, aus dem Nordwesten Deutschlands, aus Österreich und auch aus Tschechien. In den Großräumen München und Regensburg werden dafür auf Bestellung der Verkehrsverbünde die Taktzeiten der Züge verdichtet und die Betriebszeiten der S-Bahnen verlängert. Die DB empfiehlt, die Reiseplanung auf den Beginn der Messen abzustimmen und möglichst bereits in der Nacht anzureisen. "Dafür fahren wir zwischen Mitternacht und 7 Uhr morgens zusätzliche Züge", so Josel. "Unser Konzept sieht außerdem vor, die Reisenden auf viele Stationen zu verteilen und die Zubringerlinien des Busverkehrs auf den Bahnfahrplan abzustimmen."

Zur Messe am 10. September in München setzt die Bahn innerhalb des Tagesfahrten-Programms "Der schöne Tag" zwei Sonderzüge ein, die je nach Zustiegsort zu einem Preis zwischen 50 und 59 Euro für die Hin- und Rückreise genutzt werden können. Die Züge fahren ab Osnabrück über Hannover und Würzburg bzw. ab Dortmund über Köln, Mainz und Frankfurt (Main) Süd. Aus Frankfurt (Main) Hbf fahren zwei weitere Züge über Stuttgart. Auch aus Norddeutschland und aus Köln bzw. Berlin sind je zwei zusätzliche Züge nach München geplant. Fahrkarten sind in den DB Reisezentren und DB-Agenturen erhältlich.

"Tagesspiegel": Opposition darf bei der Bahn mitreden

(07.08.) BERLIN - Die Bundesregierung geht bei der Frage, wie die DB privatisiert werden soll, auf die Oppositionsparteien zu. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wurde nach Informationen des "Tagesspiegel" persönlich damit beauftragt, ein Treffen mit Vertretern der FDP und der Grünen zu vereinbaren. "Uns ist daran gelegen, dass die Entscheidungen auf einer breiten Informationsbasis gefällt werden", heißt es nun in einem Schreiben vom Chef des Bundeskanzleramts, Thomas de Maizière, an den FDP-Fraktions- und Parteichef Guido Westerwelle, das dem "Tagesspiegel" vorliegt. Die Regierung werde "über Zeitpunkt und Form der Privatisierung in enger Abstimmung mit dem Deutschen Bundestag" entscheiden. Dem Vernehmen nach ist ein Brief an Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn gleich lautend.

Ende September will die Regierung zusammen mit Bundestag und Bundesrat eine grundsätzliche Entscheidung darüber fällen, wie und wann die Deutsche Bahn privatisiert werden soll. Tiefensee wird jetzt offenbar von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stärker in die Pflicht genommen, an einem Kompromiss zu arbeiten. Das Gesprächsangebot an die Opposition geht auf Schreiben zurück, die von den beiden Fraktionschefs an Merkel geschickt worden waren. In dem Brief des FDP-Vorsitzenden Westerwelle, der dem "Tagesspiegel" vorliegt, wird nicht ausdrücklich ein Gespräch mit Tiefensee angeregt, sondern lediglich eine Abstimmung auf Staatssekretärsebene oder mit der Arbeitsgruppe der Koalitionsfraktionen.

Neue Fahrzeuge für die BLS-Infrastruktur

(05.08.) BERN - Die BLS Lötschberg-Bahn beschafft für den Unterhalt und die Störungsintervention auf der Lötschberg-Basisstrecke insgesamt 32 hochmoderne und teils neuartige Infrastrukturfahrzeuge. Gleichzeitig wird auch der Fahrzeugpark für die Erhaltung auf dem übrigen Streckennetz weitgehend erneuert. Die Investitionen für die neuen Fahrzeuge betragen 50 Millionen Franken. Zu den neuen Fahrzeugen gehören drei Diesellokomotiven (Am843) von Vossloh, die im Falle liegengebliebener oder defekter Züge zum Einsatz kommen sollen. Die Lokomotiven, die auch Unterhaltskompositionen im Basistunnel ziehen können, sind mit dem Zugsicherungssystem ETCS Level 2 ausgerüstet.

Weiter beschafft die BLS 13 Erhaltungsfahrzeuge für den Unterhalt im Basistunnel, welche das Bahnunternehmen zusammen mit der Firma Schörling-Brock speziell für den Unterhalt im Basistunnel entwickelt hat. Diese Fahrzeuge können mit ihren modularen Container- und Kranaufbauten für unterschiedlichste Arbeiten eingesetzt werden. Angeschafft werden auch 10 Störungsinterventionsfahrzeuge der Firma Robel, welche auf dem gesamten Streckennetz der BLS zum Einsatz kommen werden und das Rückgrat der künftigen Erhaltungsflotte der BLS bilden. Sie werden zur raschen Identifikation und Behebung auftretender Störungen und für den Einsatz bei geplanten Erhaltungsarbeiten eingesetzt. Überdies können sie aufgrund ihrer hohen Leistungsstärke auch Aufgaben einer Rangierlokomotive übernehmen.

Die BLS kauft außerdem eine Mobile Instandhaltungseinheit der Firma Robel. Dieser geschützte, beleuchtete und mit verschiedenen Energiesystemen ausgestatteter Arbeitsraum ist das erste serienmäßige Fahrzeug seiner Art. In seinem Inneren können Gleisarbeiten im Schutz vor Wind und Wetter und ohne zusätzliche Absperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Nachbargeleisen durchgeführt werden. Das Verschieben von Baustellen und der Transport von Geräten wird damit stark vereinfacht, das Unfallrisiko und die Stressbelastung der Einsatzkräfte minimiert und Lärmemissionen gegen außen reduziert. Alle auf der Basisstrecke eingesetzten Fahrzeuge und Erhaltungskompositionen verfügen über umweltschonende Partikelfilteranlagen. Sie werden im neuen Erhaltungs- und Interventionszentrum der BLS in Frutigen stationiert sein. Ihr Einsatz ist in einem besonderen Erhaltungskonzept für den Lötschberg-Basistunnel geregelt.

Die Investitionen sollen eine beträchtliche Effizienzsteigerung bringen, wie die BLS am Freitag mitteilte. Der dichte Fahrplan auf der neuen Lötschberg-Basisstrecke stelle besondere Anforderungen an den Betrieb und Unterhalt. Wenn am 9. Dezember 2007 der neue Fahrplan mit stündlichen IC-Verbindungen in beide Richtungen sowie mehreren taktüberlagernden internationalen Reisezügen und täglich 80 Güterzügen umgesetzt werde, verblieben nur wenige Zeitfenster für die erforderlichen Unterhaltungsarbeiten im Basistunnel. Im Normalbetrieb ab Dezember 2007 ist vorgesehen, den Tunnel jede Woche während einer Nacht total, und während einer weiteren Nacht einspurig für der Verkehr zu sperren. Wie im Reise- und Güterverkehr müssen auf der neuen Strecke auch im Unterhalt sämtliche Zugbewegungen unter den besonderen Bedingungen einer mit ETCS Level 2 ausgerüsteten Strecke mit Führerstandsignalisation ohne Außensignale ausgeführt werden.

DB: Erstmals Azubis im neuen Berufsbild "Fachkraft für Schutz und Sicherheit" ausgebildet

(05.08.) BERLIN - Nach drei Jahren haben 15 Auszubildende im Alter zwischen 21 und 27 Jahren ihre Berufsausbildung zur "Fachkraft für Schutz und Sicherheit" bei der DB erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2003 ist das Berufsbild neu geschaffen worden – damit ist die Bahn eines der ersten Unternehmen, das in diesem Beruf ausgebildet hat. Die Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit umfasst die Rechtsgrundlagen und Handlungsfelder für Sicherheitsdienste, die Beurteilung von Gefahrensituationen sowie die Planung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Weitere Lerninhalte des neuen Berufsbildes sind Teamarbeit, kundenorientierte Kommunikation und Umweltschutz. Der Vorteil des neuen Berufsbildes liegt für die Bahn darin, dass die Auszubildenden von Anfang an die spezifischen Themen ihrer Berufsausbildung mit den komplexen Abläufen des Bahnbetriebs verknüpfen.

Zudem lernen die Auszubildenden frühzeitig die enge Zusammenarbeit von Bahn mit Landes- und Bundespolizei kennen. Gegenwärtig werden 85 Azubis in sechs Niederlassungen der DB Sicherheit zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausgebildet. Mit dem neuen Ausbildungsjahr im September beginnen weitere 45 Jungendliche diese Berufsausbildung. Weitere Informationen über das Berufsbild "Fachkraft für Schutz und Sicherheit" bei der Deutschen Bahn sind im Internet unter www.db.de/azubi abrufbar.

DB stockt Sommer-Spezial-Kontingente auf

(04.08.) BERLIN - Wegen der starken Nachfrage stockt die DB die Kontingente für das Sonderangebot Sommer-Spezial auf. Da von den bislang zur Verfügung stehenden eine Million Tickets bereits über die Hälfte verkauft worden sei, werde das Kontingent um 500 000 Plätze aufgestockt, teilte der Konzern am Donnerstag in Berlin mit. Das diesjährige Sommer-Spezial-Angebot gilt noch bis Ende August. Je nach Verfügbarkeit kostet die einfache Fahrt in der 2. Klasse quer durch Deutschland im günstigsten Fall 29 Euro. Ab 39 Euro sind auch Tickets in einige europäische Nachbarländer wie Österreich oder Dänemark erhältlich. Kinder bis einschließlich 14 Jahre können in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos mitfahren. Die Fahrkarten sind an einen bestimmten Zug gebunden und so lange erhältlich, wie der Vorrat reicht.

Frankfurt/Main: Flughafenbahnhof wegen verdächtigen Rucksacks geräumt

(04.08.) FRANKFURT/Main - Wegen eines verdächtigen Rucksacks ist am Donnerstagnachmittag ein ICE auf dem Weg von Köln nach Frankfurt am Main im Fernbahnhof des Rhein-Main-Flughafens geräumt worden. Auch auf dem Bahnhof wartende Reisende mussten die Bahnsteige verlassen, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf ddp-Anfrage sagte. Der Besitzer des im Zug liegenden Gepäckstücks sei dann jedoch aufgetaucht und es habe Entwarnung gegeben werden können.

Unterdessen gingen bei der Telefon-Hotline der Dortmunder Polizei 47 Hinweise zu den in Koblenz und Dortmund entdeckten Sprengsätzen ein. Zum Inhalt der Anrufe machte die federführende Bundesanwaltschaft keine Angaben. Ebenso wollte die Bundesanwaltschaft nicht einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bestätigen, wonach in einem der Koffer eine Plastiktüte mit Aufdrucken in arabischer Schrift entdeckt worden sei, die nach ersten Erkenntnissen der Ermittler aus der libanesischen Hauptstadt Beirut stamme. Angesichts der Bombenfunde melden sich auch immer mehr Politiker zu Wort, die verstärkte Sicherheitsmaßnahmen bei der Bahn fordern. Die Vorschläge reichen dabei von gezielter Videoüberwachung bis hin zu einer Durchleuchtung von Passagieren und Gepäck auf Bahnhöfen, was allerdings angesichts knapp fünf Millionen Fahrgästen täglich gänzlich unpraktikabel erscheint.

Verkehrsangebot der DB zur Hanse Sail 2006

(04.08.) BERLIN - Die Bahn ist auf den zu erwartenden Besucheransturm zur Hanse Sail 2006 in Rostock vom 10. bis 13. August 2006 gut vorbereitet. Mit kurzen S-Bahntakten und verlängerten Zügen, mit Regionalexpress-Zügen von Berlin direkt bis Warnemünde sowie mit zusätzlichem Servicepersonal und mobilem Fahrscheinverkauf auf den Rostocker Bahnhöfen stellt sich die Bahn auf das Großereignis ein. Am Sail-Wochenende werden in Rostock auf den Bahnsteigen die zusätzlichen Servicekräfte an ihren roten T-Shirts und roten Westen für die Besucher sofort zu erkennen sein, um ihre Hilfe und Unterstützung anzubieten.

Die S-Bahn zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde fährt am Samstag zwischen 9 und 21 Uhr, am Sonntag zwischen 12 und 18 Uhr im 7,5-Minuten-Takt, darüber hinaus tagsüber Donnerstag bis Samstag bis gegen Mitternacht im 15-Minuten-Takt. Alle S-Bahn-Züge werden von drei auf fünf Wagen verlängert. In den Nächten vom Freitag bis zum Sonntag früh fährt die S-Bahn im Abstand von 30 Minuten oder einer Stunde durchgängig zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde. Samstag  wird eine stündliche Bahnverbindung zwischen Güstrow und Rostock bis 0.30 Uhr angeboten, zwischen Rostock Seehafen und Rostock Hauptbahnhof sogar bis Sonntag früh 2.30 Uhr.

Die Züge der Regionalexpress-Linie 5 aus Berlin fahren am Samstag und am Sonntag mit einem Doppelstockwagen zusätzlich. Einige Züge fahren direkt durch bis nach Warnemünde, natürlich mit den gewohnten Halten zwischen Berlin und Rostock. Das entlastet den Rostocker Hauptbahnhof und erspart Ortsfremden ein zusätzliches Umsteigen. Durch die Verlängerung der Züge aus Wismar wird für die Besucher eine um 100 Prozent erhöhte Platzkapazität zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Züge bringen am Samstagabend die Tagesgäste wieder nach Hause. Das sind ab Rostock Hauptbahnhof die Züge 22.33 Uhr nach Berlin Hauptbahnhof, 23.01 Uhr nach Stralsund und 22.06 Uhr nach Wismar. Über den Fahrplan der Züge zur Hanse Sail informieren die Aushänge auf den Bahnhöfen und die Handzettel in den Bahnhöfen und in den Zügen. Ausführliche Informationen gibt es beim DB ReiseService über die Telefonnummer 11 8 61 oder in Internet unter www.bahn.de.

Für den Erwerb der Bahnfahrkarten haben die DB ReiseZentren in Rostock Hauptbahnhof und in Güstrow sowie die DB-Agentur in Warnemünde besonders am Samstag verlängerte Öffnungszeiten. Freitag bis Sonntag sind in Warnemünde, Lütten Klein, Lichtenhagen und im Rostocker Hauptbahnhof in der Verteilerebene zusätzliche Verkaufsstände eingerichtet. In den S-Bahn-Zügen sind Kundenbetreuer eingesetzt, bei denen auch die Fahrscheine des Angebotes des VVW-Tarifes erworben werden können. Alle Fahrkartenautomaten der Bahn in Rostock und Umgebung werden direkt vor dem Hanse-Sail-Wochenende einer gründlichen Wartung unterzogen.

Wiener S-Bahn: Aktuelle Umfrage bestätigt Kundenzufriedenheit

(04.08.) WIEN - Die Fahrgäste der Wiener S-Bahn haben den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in einer aktuellen Umfrage ein gutes Zeugnis ausgestellt. So werden die Faktoren Bequemlichkeit/Komfort im Zug, Sicherheit und Sauberkeit mit "Gut" beurteilt. Ebenso positiv sind die Bewertungen der Bahnhofseinrichtungen: Fahrausweisautomaten und Kassenschalter bekamen ebenfalls die Note "Gut". Seit etwa anderthalb Jahren sind in Wien und Umgebung 35 neue "Talent"-Garnituren unterwegs. Niederflur-Einstiege, Klimatisierung, modernes Innendesign und elektronische Fahrgastinformationen sind nur einige der Vorteile der modernen Zug-Garnituren. Der neue, leistungsstarke Nah- und Regionalverkehrszug ist bei den Kunden sehr beliebt.

Rund 800 S-Bahnen sind täglich in Wien und Umgebung unterwegs. Zusammen mit 600 Regionalzügen bringen sie etwa 300.000 Fahrgäste Tag für Tag sicher an ihr Ziel. Und das in kurzen Intervallen: Auf der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf bieten die ÖBB ganztags einen Fahrtakt von nur 7,5 Minuten. In den Hauptverkehrszeiten in den Morgen- und Nachmittagsstunden fährt die S-Bahn sogar im 2,5-Minuten-Takt. Die Bahn ist damit einer der wichtigsten Mobilitätsanbieter im inner- und außerstädtischen Nahverkehr. 92 von 100 S-Bahnen sind nach ÖBB-Angaben pünktlich auf die Minute, die S45 ist sogar in 99 Prozent der Fahrten punktgenau in der Station. Damit bewege sich die Wiener S-Bahn im internationalen Spitzenfeld.

Regionalzug fährt in Schafherde

(04.08.) WEIKERSHEIM (ddp) - Ein Regionalzug von Crailsheim nach Aschaffenburg ist am Donnerstag an der baden-württembergisch-bayerischen Grenze bei Weikersheim in eine Schafherde gerast. Dabei wurden rund 250 Tiere getötet, wie die Polizeidirektion Tauberbischofsheim mitteilte. Die 60 Passagiere in dem Zug und der Schäfer blieben unverletzt. Durch den Aufprall sprang die vordere Achse des Triebwagens aus den Schienen. Die Herde umfasste insgesamt 450 Schafe. Etwa die Hälfte der Tiere hatte den Bahndamm schon verlassen, als der Zug trotz Vollbremsung in die Herde raste. Warum der Schäfer "trotz Kommunikation mit der Bahn" die Herde zur Unglückszeit um 10.26 Uhr über die Gleise trieb, müsse noch ermittelt werden, betonte die Polizei.

Schienenverkehr wächst stärker als Straßenverkehr

(03.08.) BERLIN - Der Schienenverkehr in Deutschland ist auf der Überholspur. Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf der Schiene wachsen inzwischen schneller als der Pkw- und Lkw-Verkehr. Dies geht aus der "Gleitenden Mittelfristprognose" im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums hervor, die am Montag dieser Woche veröffentlicht worden ist. "Die Schiene gewinnt Marktanteile und legt laut Mittelfristprognose auch in den kommenden Jahren im Vergleich zur Straße weiter zu", freut sich Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Nach jahrzehntelangen Marktanteilsverlusten im Schienengüterverkehr und jahrelanger Stagnation im Schienenpersonenverkehr gebe es nun "eine Trendwende hin zu den umweltverträglichen und zunehmend auch preislich attraktiven Bahnen". Ursachen sind der Studie zufolge vor allem steigende Spritpreise und ein verbessertes Angebot der Bahnen.

Im Jahr 2005 sank der Studie zufolge die gesamte Personenverkehrsleistung - bei stagnierendem Verbrauch und mehr als zehnprozentigem Anstieg der Spritpreise - um ein Prozent. Diese Entwicklung wurde vom schrumpfenden motorisierten Individualverkehr (minus 1,5 Prozent) bestimmt. Der öffentliche Personenverkehr nahm 2005 dagegen um 1,6 Prozent zu, der Eisenbahnverkehr sogar um 3,3 Prozent. Auch für 2006 prognostiziert die Studie beim Eisenbahnverkehr weitere Zuwächse um 2,4 Prozent, während der Individualverkehr erneut zurückgehen werde. Erst ab 2008 befürchten die Prognoseexperten für die Eisenbahnen "erstmals Auswirkungen der Mittelkürzungen für Investitionen, aber auch der zu erwartenden Kürzungen der Regionalisierungsmittel".

Die gesamte Güterverkehrsleistung stieg der Studie zufolge 2005 um 3,0 Prozent. Daran war der weiterhin überlegene Straßengüterverkehr mit 3,2 Prozent beteiligt, während die Bahn mit plus 3,8 Prozent etwas mehr zulegen konnte. Auch für 2006 und 2007 werden deutliche Zuwächse von 7,7 (Lkw: 4,8) Prozent beziehungsweise 3,6 (Lkw: 3,1) Prozent prognostiziert. Als Ursachen für die Steigerung des Marktanteils der Schiene im Güterverkehr nennt die Studie "Steigerungen der Wettbewerbsfähigkeit, wieder anziehende Stahlproduktion und Freigabe der grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehre in der EU". Die eindeutigen Wachstumsprognosen für den Schienengüterverkehr müssten "nun Eingang in den Masterplan Güterverkehr finden", den die Bundesregierung Anfang kommenden Jahres im Entwurf vorlegen will, forderte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Auf keinen Fall darf dem Schienengüterverkehr durch fehlende oder unzureichende staatliche Investitionen in das Gleisnetz eine Wachstumsbremse angelegt werden", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.

DB fordert Mitarbeiter zu erhöhter Wachsamkeit auf

(03.08.) BERLIN - Die DB verstärkt nach den Sprengstofffunden in Dortmund und Koblenz ihre Sicherheitsmaßnahmen. Das Zug- und Bahnhofspersonal sei sensibilisiert worden, noch wachsamer als bisher auf herrenlose Gepäckstücke zu achten, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch in Berlin. Die Mitarbeiter seien angewiesen worden, bereits bei "einem Hauch des Verdachts" Meldung zu machen. Einzelheiten zu den Sicherheitsvorkehrungen wollte die Bahn aus ermittlungstaktischen Gründen der Behörden nicht geben. Zudem würden die Passagiere über Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, das Bahnpersonal direkt auf zurückgelassenes Gepäck aufmerksam zu machen. Die Bundespolizei verstärkte ihre Streifen in Bahnhöfen und Zügen. Ein herrenloser Koffer, der am Dienstagabend im Bahnhof von Dormagen zwischen Köln und Düsseldorf einen Großalarm ausgelöst hatte, entpuppte sich unterdessen als harmlos. Auch in Hamburg gab die Polizei nach einem Kofferfund am Bahnhof Dammtor am Mittwochabend Entwarnung.

Unterdessen haben die Ermittler nach den zwei Bombenfunden noch keine heiße Spur. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Ullrich Schultheis von der Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe. Ob die Taten einen terroristischen oder kriminellen Hintergrund haben, ist nach wie vor unklar. Denkbar sei auch ein Erpressungsversuch. Bahnmitarbeiter verteilten nach Angaben des Sprechers am Mittwoch gemeinsam mit Polizisten an die Fahrgäste im Regionalexpress von Aachen nach Hamm Flugblätter, in denen um Hinweise auf verdächtige Beobachtungen gebeten wurde. In einem Zug dieser Linie war am Montag einer der beiden Sprengstoffkoffer gefunden worden. Die Fahnder vermuten einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge, dass die Sprengsätze nur deshalb nicht explodierten, weil in den verwendeten Gasflaschen zuviel Gas gewesen sei. "Bei der Bombe in Dortmund war die Flasche randvoll und damit die Gaskonzentration zu hoch", sagte ein Polizei-Fachmann.

SBB Cargo: Neue Bedienpunkte in Deutschland gehen in Betrieb

(03.08.) BERN - Der Aufbau der internationalen Bedienpunkte von SBB Cargo kommt zügig voran. Mit der Inbetriebnahme der Standorte Karlsruhe und Singen erweitert SBB Cargo seine Dienstleistungen im internationalen Wagenladungsverkehr und erschließt die Regionen Bodensee und Baden (D) für den internationalen Wagenladungsverkehr. Der Papierhersteller M-Real transportiert mit SBB Cargo Papier von Biberist nach Karlsruhe-Etzenrot. In Singen bedient SBB Cargo unter anderem Holzverlader für den Transport in die Schweiz und nach Turin. An beiden Standorten können die Züge täglich verkehren. Dabei können rasche Verbindungen angeboten werden. Güter, die am Tag 1 verladen werden, sind am Tag 3 am Bestimmungsort. Bei ausgewählten Relationen sind die Güter schon am Folgetag am Ziel. Dies gilt auch, wenn der Abgangs- oder Zielbahnhof in der Schweiz liegt.

SBB Cargo ist bereits seit einiger Zeit in den wichtigen Wirtschaftszentren Deutschlands vertreten und bedient Standorte im Ruhrgebiet, im Rheinland, im Saarland sowie im Rhein-Main-Gebiet und in Südbaden. Mit einem flexiblen Produktionssystem und Qualität aus einer Hand bietet SBB Cargo seinen Kunden rasche Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse. Die neuen Standorte sind mit allen Bedienpunkten des Wagenladungsverkehrs in Deutschland, Italien und der Schweiz verknüpft. Mit den neuen Angeboten reagiert SBB Cargo auf dringende Kundenbedürfnisse. Der Trend geht verstärkt in Richtung kleinere Sendungen. SBB Cargo bietet neuen Kunden mit geringerem Sendungsvolumen eine attraktive Alternative zum Lastwagen.

Münchens zweiter S-Bahn-Zug geht ins Deutsche Museum

(03.08.) MÜNCHEN - Der Elektrotriebwagen (ET) 420 002 trat seine letzte Fahrt an. In der Nacht vom 1/2. August 2006 wurde Münchens zweiter S-Bahn-Zug im Gleisanschluss der Brauerei Paulaner mit zwei 100 t-Kränen auf einen Tieflader der Firma Schenker verladen. Am heutigen Dienstagabend wird der Zug zum neuen Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe gefahren. Dort wird er für die Besucher ab Oktober zu besichtigen sein. Die Baureihe (BR) 420 wurde von der Deutschen Bundesbahn und der Industrie für den Nahschnellverkehr entwickelt. Drei Vorserienfahrzeuge, der ET 420 001, 002, 003, wurden in der Landeshauptstadt ausgiebig getestet. Die Ergebnisse dieser Testfahrten konnten in der Serienproduktion berücksichtigt werden. Die drei Fahrzeuge hatten unterschiedliche Farblackierungen: 001 war orange-weiß, 002 weiß-blau und 003 dunkelrot-creme. Die Münchner Bevölkerung konnte die endgültige Entscheidung treffen, welche Farblackierung die Münchner Züge erhalten sollten. Und sie wählten erwartungsgemäß die Traditionsfarben weiß-blau, so wie der ET 420 002 lackiert war.

Für die Geschäftsleitung der Münchner S-Bahn war es deshalb auch selbstverständlich, dass der weiß-blaue Zug dem Deutschen Museum als Geschenk angeboten wird. Rund 3,5 Millionen Kilometer war der 002 im Münchner S-Bahn-Netz unterwegs. Das ist die Länge von fast 88 Erdumrundungen. Im Januar 1970 wurde das Fahrzeug von der Industrie übergeben. Die BR 420 erfüllte damals alle Anforderungen, die an Fahrzeuge für ein schnelles S-Bahn-System erforderlich waren. Eine hohe Anfahrbeschleunigung, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, eine ansprechende Außen- und Innengestaltung und die Möglichkeit eines raschen Fahrgastwechsels waren die wichtigsten Voraussetzungen. Die Züge erwiesen sich als sehr zuverlässig. Deshalb wurde in München der Bestand in mehreren Stufen auf 211 Fahrzeuge gesteigert. Aber auch andere Nahverkehrssysteme, wie zum Beispiel Stuttgart oder Frankfurt, nutzten diese Fahrzeuge. Die Münchner S-Bahn hat in den 002 nochmals Original-Sitzbänke einbauen lassen und kann damit dem Museum ein fast originalgetreues Fahrzeug übergeben. Von den Vorserienfahrzeugen gibt es neben dem 002 nur noch den ET 420 001. Er wird noch für Sonder- und Ausflugsfahrten von der S-Bahn eingesetzt. Der 003 wurde bereits verschrottet.

Ansagen zu laut: Anwohner schneiden Kabel durch

(03.08.) LÜBECK - Weil sie sich von den Ansagen an einem Bahnhaltepunkt genervt fühlten, haben nach einem Bericht von "HL-live.de" zwei Anwohner sämtliche Kabel an den Lautsprechern durchtrennt. Als sie gerade "erfolgreich" für Ruhe gesorgt hatten, entdeckte die Polizei die beiden 47 und 48 Jahre alten Männer, die bei der Befragung als Motiv angaben, sie seien genervt von den Durchsagen. Für die beiden Anwohner wird es nun teuer: Sie müssen dem Bericht von "HL-live.de" zufolge nicht nur die Reparatur bezahlen, sondern auch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Nach Bombenfunden ermittelt Bundesanwaltschaft

(02.08.) KARLSRUHE - Nach dem Fund zweier Bomben in einem Regionalzug und im Bahnhof von Koblenz hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs der beiden Funde werde wegen Terrorverdachts ermittelt, teilte die Behörde mit. Ein Zugbegleiter hatte am Montag einen herrenlosen Koffer in einem Regionalzug von Aachen nach Hamm entdeckt und im Fundbüro am Dortmunder Hauptbahnhofs abgegeben. Die Angestellten dort schöpften Verdacht und alarmierten die Bundespolizei. Das Gelände um den Bahnhof Dortmund wurde aus Sicherheitsgründen umfassend abgesperrt. Am Dienstag wurde in Koblenz bei der Öffnung eines herrenlosen Gepäckstückes, das bereits am Montag abgegeben worden war, ebenfalls ein Sprengsatz entdeckt. Nach ARD-Informationen sollen die beiden Bomben gleicher Bauart sein. In den Gepäckstücken in Dortmund und Koblenz befanden sich demnach mehrere Liter Propangas in jeweils einer Gasflasche, ein Benzin-Gemisch sowie ein Wecker und Drähte für die Zündvorrichtung.

Noch ist unklar, ob es sich um einen geplanten Terroranschlag oder um eine geplante Erpressung der Bahn handelt. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, gebe es auch noch keine Anhaltspunkte, wann und unter welchen Umständen eine Zündung habe erfolgen sollen. Auch in der Frage, ob es sich um zündfähige Sprengstoffvorrichtungen gehandelt habe, müsse das Bundeskriminalamt erst noch ermitteln. Die DB rief unterdessen ihre Mitarbeiter zu erhöhter Aufmerksamkeit auf.

DB soll 20-Jahres-Vertrag für Flughafenanbindung in Berlin erhalten

(02.08.) BERLIN - Der Berliner Senat strebt nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" einen 20-Jahres-Vertrag mit der DB für die Schienenverkehrsanbindung des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld an. Der Vertrag laut "Berliner Zeitung" ein Volumen von rund 260 Millionen Euro haben. Auf zwei Routen sollten die Züge zum Flughafenbahnhof verkehren. Zum einen werde die derzeitige S-Bahn-Strecke dorthin verlängert, auf der ein Zehn-Minuten-Takt angeboten werden solle. Die zweite Verbindung führt dem Bericht zufolge vom Hauptbahnhof aus durch den Tiergartentunnel und die neu gebaute Dresdner Bahn zum BBI. Dort sei ein 15-Minuten-Takt geplant. Dreimal pro Stunde verkehre ein Shuttle, einmal pro Stunde komme der Regionalexpress RE 2 von und nach Cottbus hinzu.

Berlins historische S-Bahn reist mit Schenker nach München

(02.08.) BERLIN - Berlins historische S-Bahn reist seit Dienstag nach München. Als Zeugnis deutscher Verkehrsgeschichte wird der Zug, der mehr als 60 Jahre unverwechselbarer Teil des Berliner Stadtbilds war, ab Oktober im Deutschen Museum Verkehrszentrum in München zu sehen sein. Der Transport ist Teil einer spektakulären Serie von Schwertransporten, die die DB im Rahmen des Umzugs der Verkehrsabteilung des Deutschen Museums organisiert. Die Verladung der Berliner S-Bahn erfolgte mit Hilfe einer speziell angefertigten 25 Meter langen Rampe. Der 38 Tonnen schwere Zug reist auf einem Tieflader, der mit Modulen für die Maße des 23 Meter langen, drei Meter breiten und mehr als dreieinhalb Meter hohen Wagens ausgerichtet wurde. Nach rund 20stündiger Fahrt soll der Transport den neuen Standort im Deutschen Museum Verkehrszentrum in München erreichen.

Sperrung von Frankfurter S-Bahn-Tunnel begonnen

(01.08.) FRANKFURT/Main - Im S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Gebiet kommt es wegen Gleisarbeiten in den nächsten drei Wochen zu Verzögerungen. Wegen Weichenerneuerungen bleibt der zentrale S-Bahn-Tunnel zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und Konstabler Wache, durch den normalerweise acht Linien fahren, für knapp drei Wochen gesperrt. 30 Weichen werden auf der 1,4 Kilometer langen Strecke erneuert. Pendler müssen am Frankfurter Hauptbahnhof auf U- und Trambahnen umsteigen. Etwa 60 DB-Arbeiter sind im Tunnel rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb mit dem Austausch beschäftigt. Die Bauarbeiten sollen bis zum 18. August dauern. Trotz einer Informationskampagne der DB wussten am Montag Morgen viele Fahrgäste nicht, wie sie an ihr Ziel kommen. Am Hauptbahnhof hatten Service-Kräfte alle Hände voll damit zu tun, Rat suchenden Kunden zu helfen.

Nachbesserungen am Berliner Hauptbahnhof

(01.08.) BERLIN - Zwei Monate nach der Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofs hat die DB nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" inzwischen einige Nachbesserungen vorgenommen. So wurde z.B. die Zahl der Service-Mitarbeiter um ein Drittel auf 67 erhöht. In der kommenden Woche werden 33 neue Sitzbänke aufgestellt. Inzwischen gibt es auch am Washingtonplatz eine zweite automatische Fahrgastinfotafel, und der zweite Service-Point der Bahn wird zur Zeit technisch abgenommen und soll ab Dienstag funktionsfähig sein. Außerdem werde das System der Hinweisschilder im und um den Bahnhof überarbeitet. Blaue Parkhausschilder erleichtern ankommenden Autofahrern die Suche nach dem Parkhaus, sie finden sich auch im Wegeleitsystem im Bahnhof.

Sanierung Lärmschutzwall Grone abgeschlossen

(01.08.) HANNOVER - Die Arbeiten zur Sanierung des Lärmschutzwalls Göttingen-Grone an der Schnellfahrstrecke Hannover - Göttingen sind abgeschlossen. Durch den Einbau einer rund 140 Meter langen Drainagewand mit entsprechender Drainageleitung wird das Sickerwasser des Walls der stationären Sickerwasserreinigungsanlage zugeleitet, dort gereinigt und anschließend in den städtischen Schmutzwasserkanal abgeleitet. Durch diese Maßnahme konnte auch die Abfuhr von Deponiesickerwasser mittels Saugwagen beendet werden. Die Arbeiten zur Sanierung des Walls dauerten rund drei Jahre. Der Lärmschutzwall Deponie Grone entstand zwischen 1984 und 1987 als Schallschutzanlage und als landschaftspflegerische Begleitmaßnahme beim Bau der Schnellfahrstrecke Hannover - Würzburg. Durch die jetzt abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen steht das gesamte Gelände des Lärmschutzwalls den Anwohnern wieder als Naherholungsgebiet zur Verfügung.

Rheinbahn-Oldtimer reist mit Schenker nach München

(01.08.) DÜSSELDORF - Ein Rheinbahn-Oldtimer reist seit Montag nach München. Die Straßenbahn aus dem Jahr 1950, die bis in die 70er Jahre überwiegend auf den Fernstrecken nach Moers und Krefeld im Einsatz war, wird zukünftig auf dem neuen Ausstellungsgelände des Deutschen Museum Verkehrszentrums in München pendeln und Besucher befördern. Der Transport der Tram von Düsseldorf nach München ist Teil einer spektakulären Serie von Schwertransporten, die die DB im Rahmen des Umzugs der Verkehrsabteilung des Deutschen Museums organisiert. Unter der Führung der Schenker Deutschland AG sind hochspezialisierte Teams der DB Netz AG und der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH im Einsatz.

Weit über 100 überwiegend schwergewichtige Verkehrsveteranen werden bis Oktober auf Tiefladern in die neuen Ausstellungshallen des Deutschen Museum Verkehrszentrums auf der Münchner Theresienhöhe rollen. Der Transport der einzigartigen Sammlung wichtiger Landverkehrsmittel von der Postkutschenzeit bis ins Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge stellt höchste Anforderungen an die Schwerlastexperten. Für die Verladung der 20 Tonnen schweren, 11 Meter langen, 2,8 Meter breiten und über 3 Meter hohen Straßenbahn wird diese hydraulisch angehoben, damit ein Tieflader die Last aufnehmen kann. Am Dienstag Nachmittag wird der Transport München erreichen. Die Tram wird per Kran in die Ausstellungshallen des Deutschen Museum Verkehrszentrums eingebracht.

"Schnäppchen"-Tickets in Thüringen jetzt auch am Fernverkehrsautomat

(01.08.) LEIPZIG - Ab sofort erhalten Bahnkunden in Thüringen preiswerte Nahverkehrsangebote auch an den 42 DB-Automaten  des Fernverkehrs mit Touchscreen (Berührungsbildschirm), die an allen großen und mittleren Bahnhöfen zu finden sind. So können neben Hopper-Tickets für Entfernungen bis 50 Kilometer auch das Wartburg-, das Messe- und das Schüler-Ferien-Ticket Thüringen am Fernverkehrsautomaten gelöst werden. Zu bestimmten Anlässen werden nach Vorankündigung auch Sondertickets zu Festpreisen über den Automaten verkauft. Über die Vorzüge und Tarifbestimmungen dieser Nahverkehrstickets informieren in Zügen und Reisezentren ausliegende Flyer oder im Internet unter www.bahn.de/thueringen.

Die Bahn erweitert damit die Möglichkeiten des Ticketerwerbs. Für den Kunden hat dies zudem den Vorteil, dass er auch ohne passendes Bargeld mit EC- oder Kreditkarte zu seinem Nahverkehrsticket kommt. Den Fahrkartenkauf am Automaten belohnt die Deutsche Bahn mit einem Preisvorteil von bis zu zwei Euro gegenüber dem Erwerb im Reisezentrum.

Taube brachte Dänemarks Zugverkehr zum Stillstand

(01.08.) KOPENHAGEN - Eine Taube hat für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr in Dänemark gesorgt. Der Vogel ließ sich am Montag an einer besonders sensiblen Stelle auf einer elektrischen Oberleitung nahe Kopenhagen nieder und löste damit einen Kurzschluss aus, wie ein Sprecher der Dänischen Bahn mitteilte. Von Verspätungen und Zugstreichungen war das ganze Land betroffen.