10 Jahre Bahn-Reform

BERLIN (dpa/eig. Bericht) - Vor zehn Jahren, am 1. Januar 1994, verschmolzen die westdeutsche Bundesbahn und die Reichsbahn der früheren DDR zur Deutschen Bahn AG. Aus zwei Behörden wurde unter dem damaligen Bahnchef Heinz Dürr eine Aktiengesellschaft, eines der größten Sanierungsprojekte der Nachkriegszeit. Der Bund übernahm damals die in den vorherigen Jahrzehnten aufgehäuften Schulden von rund 33,3 Milliarden Euro. Die alte Struktur aus aufgeblähter Zentrale und machtbewussten regionalen Direktionen wurde aufgelöst. An ihre Stelle trat eine Holding über den Geschäftsfeldern Personenverkehr, Fracht, Bahnhöfe, und Fahrweg, die 1999 als Töchter selbst zu Aktiengesellschaften wurden. Ein fünfter Bereich vereint inzwischen Dienstleistungen wie Fahrzeuginstandhaltung, die Bahnstromversorgung oder Computersysteme. Der damaligen Vorstandsvorsitzende Dürr beschwor den "Aufbruch in eine bessere Zukunft" und eine "neue Ära der Eisenbahn". Doch für das Ziel, ein ganz normales Unternehmen zu werden, muss sein heutiger Nachfolger Hartmut Mehdorn noch mit aller Macht kämpfen. "Die letzten Meter fallen wie beim 100-Meter-Lauf am schwersten", sagt der Bahnchef. Zum Jubiläum steht die Bahn vor der entscheidenden Bewährungsprobe. Im neuen Jahr soll der bundeseigene Verkehrskonzern endlich in die schwarzen Zahlen kommen und auch Skeptiker für die Schlussetappe der Bahnreform gewinnen. Nach dem Vorbild der früheren Staatsunternehmen Lufthansa, Post und Telekom will Mehdorn die Bahn an den Kapitalmarkt bringen.

Auf dem Weg zu diesem Ziel hat sich der Konzern in den vergangenen zehn Jahren gewandelt wie kaum ein anderes Unternehmen. Seit Beginn der Bahnreform flossen 70 Milliarden Euro in die Erneuerung maroder Gleise und Stellwerke, für neue Strecken, ICEs, Regionalzüge und die Renovierung von Bahnhöfen. "Wir mussten die Spirale der Überalterung durchbrechen", sagt Mehdorn, der dafür erneut Schulden in Kauf nahm. Die Zahl der Beschäftigten wurde ohne Entlassungen um etwa 120 000 reduziert, um mit höherer Produktivität die Kosten zu senken. Insgesamt seien dem Steuerzahler Lasten von 108 Milliarden Euro erspart geblieben, die ohne die Reform angefallen wären, betont Mehdorn. "Die Bahn sieht sich heute wesentlich mehr als marktorientiertes Gebilde", attestiert Gerd Aberle, Professor für Transportmanagement an der Universität Gießen. Doch der Umbau der alten "Behördenbahn" mit tausenden Standorten überall in der Republik sei noch immer ein beispielloser Kraftakt.

Transnet zieht nüchterne Bilanz von zehn Jahren Bahnreform

BERLIN - Die Verkehrsgewerkschaft Transnet hat zum zehnten Jahrestag der Bahnreform eine nüchterne Bilanz gezogen. Gewerkschaftschef Norbert Hansen hielt dem Bund und den Ländern vor, viele Zusagen nicht eingehalten zu haben. So sei weniger Geld zur Verfügung gestellt worden als ursprünglich geplant. Auch die immer noch bestehenden Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern seien nicht abgebaut worden. Allerdings habe es auch im Management der Deutschen Bahn AG zahlreiche Versäumnisse gegeben. Vielen Entscheidungen habe unternehmerischer Weitblick gefehlt. So seien Konzernteile verkauft worden, um sie später zurückzukaufen. Der Versuch, mit der Bahnreform mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, sei nur "in Ansätzen" gelungen. Die Bahnreform müsse deshalb weiterentwickelt werden, forderte Transnet. Die aktuellen Kürzungsdiskussionen im Schienenbereich seien dabei allerdings nicht hilfreich.

NEG und NVB werden Nachfolger von NVAG

NIEBÜLL - Die Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG) wird zum Jahresende 2003 ihren Betrieb einstellen. Ab dem 1.1.2004 werden die Geschäftstätigkeiten in zwei rechtlich selbständigen Gesellschaften weitergeführt. Dieses sind für den Bahnbereich, inkl. der Werkstatt, Verwaltung und Immobilien die NEG Niebüll mbH (NEG) sowie für den Personenkraftwagenverkehr (Busbetrieb) die Niebüller Verkehrsbetriebe GmbH (NVB). Beide Unternehmen werden ihren Sitz an der bekannten Adresse in Niebüll behalten. Diese Aufteilung ist das Ergebnis der Gläubiger-Versammlung, die am 19. Dezember stattfand. Damals wurde mit großer Mehrheit einer Lösung zugestimmt, die eine Zukunft der ehemaligen NVAG ermöglicht. Der Insolvenzverwalter wurde beauftragt, die wesentlichen Bestandteile des Unternehmens an ein Konsortium zu veräußern. Dieses besteht aus den Unternehmen Norddeutsche Eisenbahngesellschaft mbH (NEG), Nord-Ostesee-Bahn GmbH und Fa. Schmidt-Reisen.

Handy-Auskunft bei Bahn künftig nur noch gegen Gebühr

BERLIN - Handy-Anrufer erreichen die automatische Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn künftig nur noch gegen Gebühr. Wie es von der Bahn heißt, ist die kostenlose Auskunft unter 0800 - 150 70 90 mit Hilfe eines computergesteuerten Sprachdialogsystems nur noch aus dem Festnetz zu erreichen. Ansonsten gilt die gebührenpflichtige Nummer 01805 - 22 11 00. Die Mindestkosten liegen bei 12 Cent pro Minute. Je nach Tageszeit und Netzbetreiber können sie aber deutlich höher liegen. Die durchschnittliche Dauer für eine Auskunft beträgt zweieinhalb Minuten. Zur Begründung führt die DB an, sie könne wegen der unerwartet hohen Zahl von täglich mehr als 11000 Handy-Anrufen das System in der bisherigen Form nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Die Gebühren seien lediglich ein Beitrag zur Kostensenkung. Bei einer Beibehaltung der alten Regelung hätten die Kosten, die durch Handy-Anrufe entständen, auf alle DB-Kunden umgelegt werden müssen. Mit der neuen Regelung würden dagegen nur diejenigen Kunden an den Kosten beteiligt, die den Service per Handy auch tatsächlich nutzen. Wie es weiter hieß, sei das System parallel dazu weiter verbessert worden. So könne der Anrufer die Ansagen des Sprachdialogsystems unterbrechen, um den Dialog zu beschleunigen. Außerdem werde die Spracherkennung optimiert und es würden weitere ausländische Bahnhöfe eingearbeitet.

Transrapid in Schanghai nimmt regulären Betrieb auf

SCHANGHAI - Die deutsche Magnetschwebebahn Transrapid hat in Schanghai am Montag früher als geplant ihren regulären Betrieb auf der rund 30 Kilometer langen Strecke zwischen dem Stadtzentrum und dem internationalen Flughafen Pudong aufgenommen. Der reguläre Betrieb der weltweit schnellsten kommerziell betriebenen Bahn sollte ursprünglich erst am kommenden Neujahrstag starten. Vorerst wird aber wochentags nur halbtags gefahren, am Wochenende ganztägig. Der Andrang am Montag war groß. Im Jahr 2005 werden jährlich zehn Millionen Passagiere erwartet. Am Silvestertag vor einem Jahr hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen mit dem damaligen chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji eine Probefahrt unternommen. Seitdem ist der Transrapid in Schanghai nur unregelmäßig gefahren, zum Teil mit Monate langen Unterbrechungen. Anfangsprobleme im Probebetrieb mit leichten Verschmorungen an Kabeln, die nach deutschen Angaben von der chinesischen Seite unzureichend geerdet worden waren, sind mittlerweile ausgeräumt.

Trenitalia bestellt weitere "TRAXX"-Lokomotiven bei Bombardier

BERLIN - Die italienische Staatsbahn Trenitalia hat bei Bombardier Transportation 48 Bombardier-"TRAXX"-Elektroloks des Typs P160 DCP im Gesamtwert von 103 Millionen Euro bestellt. Die Fahrzeuge werden am italienischen Bombardier Standort Vado Ligure gebaut, Antriebe und elektrische Ausrüstung liefert das spanische Bombardier Werk in Trapaga. Die Auslieferung ist von September 2005 bis September 2006 geplant. Mit dem Auftrag wird eine Reihe von Bestellungen fortgesetzt, die 1996 mit 50 Fahrzeugen begann und in den Jahren 1999 und 2001 mit 90 bzw.100 Loks fortgesetzt wurde. Damit wächst die Gesamtzahl der von Trenitalia bestellten Fahrzeuge dieses Typs auf 288. Trenitalia Divisione Trasporto Regionale, der Regionalverkehrsbereich von Trenitalia, wird die 48 neuen Lokomotiven zur Verstärkung und teilweisen Erneuerung seiner Lokomotivflotte für den regionalen Passagierverkehr einsetzen. Mit einer Spitzenleistung von 3,5 MW und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sind die "TRAXX" P160 DCP Lokomotiven technologischer Vorreiter im mittleren Leistungssegments (3kV DC). Bombardier Inc. ist einer der weltweit führenden Anbieter innovativer Verkehrslösungen, von Regionalflugzeugen und Businessjets bis hin zu Schienenverkehrstechnik. Der internationale Konzern hat seinen Hauptsitz in Kanada. Im letzten Geschäftsjahr (Ende: 31. Januar 2003) belief sich der Gesamtumsatz auf 21,2 Milliarden Kanadische Dollar.

Neues Zugsicherungssystem bei BOB im Test

INTERLAKEN (AP) - Die Berner Oberland-Bahn (BOB) hat den Testbetrieb mit dem neuen Zugsicherungssystem aufgenommen, das Unfälle künftig verhindern soll. Der Versuchsbetrieb umfasst die Strecke Interlaken Ost bis vor die Station Zweilütschinen, wie die BOB am Montag mitteilte. Damit ist insbesondere auch der Übergang von zweigleisigen auf eingleisige Streckenabschnitte betroffen, wo es am vergangenen 7. August 2003 bei Gsteigwiler zum Zusammenstoß zweier Züge mit einem Toten und 63 Verletzten kam. Die Zugsicherung besteht aus im Gleis verlegten so genannten Balisen (Gleismagneten) und Kabelschleifen, welche die signalabhängige Information an das darüber fahrende Triebfahrzeug übermitteln. Der Bordcomputer berechnet aus den empfangenen Informationen den für einen sicheren Halt vor einem Signal spätesten Einsatzzeitpunkt der Bremse.

Die BOB, die Brünigbahn der SBB und die Luzern-Stans-Engelberg-Bahn hatten bis jetzt keine Zugsicherung, die den Zug vor einem auf Halt stehenden Signal automatisch stoppt. Die Installation einer modernen Zugsicherung wird von allen drei Bahnen gemeinsam vorbereitet und ausgeführt. Die BOB ist nach eigenen Angaben die erste Bahn, die das auf europäischen Standards beruhende System ZSI 127 der Firma Siemens in Betrieb nimmt. Der Versuchsbetrieb wurde am vergangenen 22. Dezember nach der Abnahme durch das Bundesamt für Verkehr gestartet und soll einige Wochen dauern. Die Inbetriebnahme der übrigen Strecken der Berner Oberland-Bahn ist bis zum Mai 2004 geplant; die Einführung bei den beiden andern Bahnen soll Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Vossloh erhält Großauftrag im Wert von 130 Mio. Euro

KIEL - Der Bahntechnik-Konzern Vossloh AG hat am Montag von der Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) einen Großauftrag in Höhe von 130 Mio. Euro erhalten. Im Rahmen der Vereinbarung wird Vossloh 12 Diesellokomotiven vom Typ MaK DE 2700 liefern. Diese sollen im Jahr 2006 durch neu entwickelte Modelle ersetzt werden. Das Auftragsvolumen unterteilt sich dabei Konzernangaben zufolge in 80 Mio. Euro für die zehnjährige Vorhaltung der Lokomotiven sowie 50 Mio. Euro für die Entwicklung und den Bau der neuen Schienenfahrzeuge.

Münchner S-Bahn: Aktuelle Abfahrtszeiten per Mausklick

MÜNCHEN - Unter www.s-bahn-muenchen.de können ab sofort die aktuellen Abfahrtszeiten der einzelnen Züge an den Münchner S-Bahn-Stationen per Mausklick abgerufen werden. Bereits auf der Startseite in der linken Randspalte kann der Besucher der Internetseite die aktuelle Abfahrtszeit (Button "Los") anklicken. Es erscheint das Streckennetz der S-Bahn München. Per Mausklick wählt der Nutzer seine gewünschte Station aus. Auf dem Monitor erscheinen die nächsten S-Bahn-Verbindungen mit den aktuellen Abfahrtszeiten bzw. eventuelle Verspätungen. "Wir bieten dem S-Bahn-Fahrgast damit die Möglichkeit, sich per Computer mit einem einfachen Mausklick von zu Hause oder aus dem Büro über die aktuellen Abfahrtszeiten seiner S-Bahn zu informieren", so Heinrich Beckmann, Geschäftsführer der S-Bahn München GmbH.

Mehdorn möchte europäisches Schienenverkehrs-Ministerium

BERLIN - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat sich für ein europäisches Schienenverkehrs-Ministerium ausgesprochen. In einem Beitrag für das Mitgliedermagazin inform der Bahngewerkschaft Transnet schrieb er, die Bahn brauche schnell eine europäische Autorität, die sich um Rahmenbedingungen für die Schiene kümmere. Dazu zählten "Steuern, Technik, Standards, Fahrpläne, soziale Komponenten, Arbeitszeiten, Innovation." Wer Geld aus dem EU-Topf bekomme, "darf nur so investieren, dass alles zusammenpasst", forderte Mehdorn. Wichtig sei vor allem ein europäischer Standard für Technik und Sicherheit. Außerdem müsse sich Brüssel verstärkt um gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern kümmern. Bei der Einrichtung eines europäischen Schienenverkehrsministeriums müsse jedoch auch auf die Konsequenzen in den Mitgliedsländern geachtet werden. Mehdorn gab zu bedenken, dass in Deutschland neben dem Bundesverkehrs- noch die Länderverkehrsministerien existierten. Es müsste dann "Vorhandenes noch einmal kritisch begutachtet" werden.

Bahn-Vorstandsmitglieder fordern extreme Pünktlichkeit

MÜNCHEN - Die DB hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" ihre Mitarbeiter erneut auf extreme Pünktlichkeit eingeschworen. Wie es in dem Bericht hieß, prangern die Vorstände in einem Schreiben massiv den internen Schlendrian an. Ab sofort müsse wieder die alte Eisenbahnerregel gelten: "Die Sekunde ist Maßstab der Planmäßigkeit!". Künftig sollen laut "Focus" außerdem bei Engpässen "Premiumprodukte" wie Sprinter, Metropolitan und ICE Vorrang vor nachgeordnetem Fern- und Nahverkehr haben.

SBB wollen Schwarzfahrer mit Registrierung abschrecken

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen mit einer Sünderkartei und steigenden Bußgeldern gegen die zahlreichen Schwarzfahrer vorgehen. Wer ohne gültiges Ticket in einer Kontrolle hängen bleibt, muss ab Dezember 2004 seine Personalien angeben und wird in einer Datenbank registriert. Wird er später ein zweites oder drittes Mal erwischt, steigt jedes Mal die Höhe der Geldstrafe. Chronischen Schwarzfahrern droht gar eine Anzeige wegen Erschleichens einer Leistung, was mit einer Geldstrafe oder Gefängnis bestraft werden kann. Um den Anliegen des Datenschutzes zu genügen, werden die registrierten Einträge alle zwei Jahre gelöscht. Dies sei mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten so abgesprochen worden, teilten die SBB mit. Ziel der Registrierung ist es, die heutige Schwarzfahrerquote von rund vier Prozent zu senken. Bereits auf Anfang Dezember wurden dazu die Bussen von 60 auf 80 Franken erhöht.

DB Carsharing künftig ohne BahnCard möglich

FRANKFURT/Main - Ab Januar 2004 kann jeder Bürger das Bahn-Mobilitätsangebot DB Carsharing bundesweit zu einheitlichen Tarifen zu nutzen. Für die Registrierung ist keine BahnCard mehr erforderlich, Führerschein und Kreditkarte beziehungsweise Lastschrift-Genehmigung genügt. In über 50 Städten können Reisende direkt vom Zug in ein DB Carsharing Fahrzeug umsteigen. „Die Aufbauphase von Carsharing ist abgeschlossen und die geplante Flächendeckung wurde weitgehend erreicht. Während in der Vergangenheit nur Kunden mit BahnCard oder einem ÖPNV-Abo DB Carsharing nutzen konnten, wird es ab Januar für jedermann möglich sein, günstig Fahrzeuge stunden-, tage- oder wochenweise zu mieten“, so Rolf Lübke, Geschäftsführer von DB Rent. "Bei uns müssen keinerlei Kautionen oder monatliche Beiträge gezahlt werden und niemand muss Mitglied in einem Verein werden, wie das bei den örtlichen Carsharing-Organisationen in der Regel der Fall ist. Unsere Mietpreise sind seit dem Start im Dezember 2001 unverändert und werden auch im nächsten Jahr stabil bleiben", so Lübke weiter.

Für BahnCard-Kunden und Inhaber eines ÖPNV-Abos bestehen nach wie vor Vorteile. Sie zahlen bei der Registrierung einmalig 69 Euro, während für die übrigen Kunden 99 Euro für die Anmeldung und den elektronischen Schlüssel anfallen. Für DB Carsharing stehen den Kunden bundesweit 1.000 Fahrzeuge rund um die Uhr zur Verfügung. Die Fahrzeuge können spontan gebucht und durch das einfache elektronische Zugangssystem jederzeit entliehen und zurückgegeben werden. Und der Parkplatz am Bahnhof – bei Fahrzeugrückgabe – ist auch immer frei. Die Mietpreise zuzüglich Kraftstoff betragen für Fahrzeuge der Miniklasse (Ford Ka, Smart) pro Stunde 4 Euro, pro Tag 40 Euro und pro Woche 200 Euro. Für die Mittelklasse (VW Golf) 5 Euro pro Stunde, 50 Euro pro Tag und 250 Euro pro Woche. In der Komfortklasse (Audi A4) 6 Euro pro Stunde, 60 Euro pro Tag und 300 Euro pro Woche. Je Vermietung sind 500 Freikilometer enthalten.

Neue Unterflur-Radsatzdrehmaschine in Bahn-Werkstatt Stuttgart-Rosenstein

STUTTGART - Mitte Dezember hat die DB eine neue Unterflur-Radsatzdrehmaschine in der Werkstatt Rosenstein installiert. Der Einbau der 5 Meter breiten, 2 Meter tiefen und 3 Meter hohen Maschine beanspruchte insgesamt etwa 10 Tage. Planung und Bau wurden in der kurzen Zeit von knapp einem Jahr bewerkstelligt. "Mit der neuen Unterflur-Radsatzdrehmaschine in der Werkstatt Rosenstein können wir nun auch in Stuttgart die Radsätze von Lokomotiven und Wagen bearbeiten und ihnen ein neues Profil geben", so Hans-Joachim Rapp, Leiter der Werkstatt Stuttgart-Rosenstein. "Dies führt zu verkürzten Stillstandzeiten der Züge, weil Ein- und Ausbau der Räder sowie Überführungsfahrten in andere Werkstätten entfallen. Mit der rund eine Million Euro teuren Drehmaschine können wir 16 Radsätze täglich bearbeiten, das entspricht 4 Lokomotiven oder Reisezugwagen. Bei erhöhtem Bedarf lässt sich die Leistung auf 24 Radsätze pro Tag steigern." Die 22 Tonnen schwere Anlage ist eine mit modernster Technologie ausgerüstete Hegenscheidt-Unterflurdrehmaschine vom Typ 105. Die Radprofilmessung wird bei dieser Maschine über eine Lasereinrichtung vorgenommen, Datenerfassung sowie -archivierung erfolgen rechnergestützt. Besonderer Wert wurde außerdem auf die Ergonomie des Arbeitsplatzes für den Bediener gelegt.

Mehdorn: Bahn-Börsengang 2005 keine Pflicht

BERLIN (Reuters/AFP/eig. Ber.) - Die DB legt sich auf den Zeitpunkt ihres geplanten Börsenganges weiterhin nicht fest. "Wir sagen (...) nicht, dass die Bahn 2005 an die Börse muss", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn dem Mitgliedermagazin "inform" der Bahn-Gewerkschaft Transnet einer Mitteilung vom Freitag zufolge. Ein Börsengang sei insgesamt aber richtig und wichtig. Mehdorn habe angekündigt, mit dem Bund zu verhandeln, ob die Bahn verstärkt den freien Kapitalmarkt nutzen könne, teilte Transnet weiter mit. Zudem habe er erklärt, das Unternehmen müsse in der Lage sein, Kredite aufnehmen und bedienen zu können. Das bedeute für Mehdorn die Kapitalmarktfähigkeit. Vor 2005 sei ein Börsengang aber nicht möglich. Der Bahn-Chef warnte die Bundesregierung davor, die Haushaltsmittel für die Bahn in Höhe von 4,5 Milliarden Euro zu kürzen. Die Gelder seien zur Verwirklichung der Bahnziele wie etwa der Entflechtung und Harmonisierung der öffentlichen Verkehrsmittel nötig. Sollte es zu massiven Kürzungen kommen, "stehen wir vor einem großen Problem und fallen zurück in die Vergangenheit". Mehdorn kündigte in dem Magazin zudem weitere Reformen im Rahmen einer "Strategie 2020" an, nannte aber keine Details. "Das Unternehmen braucht jetzt neue Ziele", sagte der Bahn-Chef. Das bedeute keinen kompletten Kurswechsel, "aber Sicherung der Kontinuität für eine stabile Zukunft im Verkehrsmarkt". Ein gutes Gerüst dazu sei der Bundesverkehrswegeplan. Hier habe die Bahn das eingebracht, was in den kommenden Jahren nötig sei. Dazu zähle vor allem eine "Entmischung und Harmonisierung der Verkehre". Engpässe und Lücken müssten beseitigt werden. Der Verkehrswegeplan sei aber nur eine Orientierung für langfristige Ziele.

Umbau Bahnhof Lübeck geht voran

LÜBECK - Der Ende Juni begonnene Umbau des Lübecker Hauptbahnhofs kommt voran. Ab 5. Januar werden der Personensteg, der mit einer Länge von ca. 100 Metern alle Gleise überspannt und wegen der geplanten Elektrifizierung um ca. 40 Zentimeter angehoben wird, und das Empfangsgebäude für die weiteren Umbauarbeiten geschlossen. Somit stehen Kunden und Besuchern des Bahnhofs die derzeitigen Zugänge nicht mehr zur Verfügung. Das ReiseZentrum wird jedoch noch bis zum 9. Januar in seinen Räumen bleiben. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt dann vom ehemaligen Gepäcksteg. Dieser wurde seit Mitte Mai für die Zeit des Bahnhofsumbaus so hergerichtet, dass dort auch viele Geschäfte ihre Pforten öffnen. Kunden und Besucher finden dann hier Geschäfte für den Reisebedarf, Bäckerei, Imbiss, Blumenladen und einen Buchladen sowie eine Reisendeninformation. Der Gepäcksteg ist vom Steinrader Weg und vom Bahnhofsvorplatz erreichbar. Gepäckschließfächer sind auf den Bahnsteigen aufgestellt. Das Wegeleitsystem im Bahnhof wird für die Zeit des Umbaus ebenfalls angepasst.

Ab 9. Januar wird dann auch das ReiseZentrum in seine provisorischen Räume neben dem Bahnhof umziehen. Nach der Baustelleneinrichtung beginnen ab Ende Januar 2004 die Demontage- und Abbrucharbeiten an der Bahnhofshalle und dem gesperrten Personensteg. Die gesamte Bahnhofshalle mit ihren 130 Metern Länge und 85,10 Metern Breite wird komplett erneuert. Die Beleuchtung wird durch die Wiederherstellung historischer Oberlichter verbessert. Alle Bahnsteige werden auf eine einheitliche Höhe von 76 cm gebracht und mit einem neuen Belag versehen. Sie erhalten eine zeitgemäße Ausstattung mit Sitzgelegenheit und neuem Wegeleitsystem wie z. B. neue Stationsschilder, Gleisbezeichnungen und Reisendeninformationen zur Orientierung im Bahnhof. Die Treppenzugänge von den Bahnsteigen werden saniert. Jeder Bahnsteig erhält eine weitere Treppe und Aufzüge. Die gesamte Baumaßnahme ist mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Ende Sommer 2005 soll der Umbau an Bahnhofshalle und Personensteg abgeschlossen sein. Die gesamte Baumaßnahme soll bis Ende 2006 beendet sein. Für die Grundsanierung des Lübecker Hauptbahnhofes werden rund 53 Millionen Euro investiert. Rund 30.000 Reisende und Besucher nutzen pro Tag den Lübecker Hauptbahnhof. Täglich starten und enden im Bahnhof rund 160 Fern- und Nahverkehrszüge.

Ein Toter bei Zugunfall in Sachsen-Anhalt

HALLE - Beim Frontalzusammenstoß zweier Kohlezüge bei Webau in Sachsen-Anhalt ist am Donnerstag Morgen ein Lokführer getötet worden. Der andere wurde verletzt, teilte der Bundesgrenzschutz in Halle mit. Einige Waggons seien entgleist. Die Züge waren vermutlich wegen menschlichen Versagens auf der eingleisigen Strecke zusammengestoßen. Die reine Güterstrecke wurde bis auf weiteres gesperrt, mittlerweile sind die beiden Loks geborgen.

Pilotprojekt "AnrufBus" startet Ende 2004 in Ostholstein

KIEL - Die DB Tochter AUTOKRAFT und der Kreis Ostholstein haben in dieser Woche den Vertrag für den „AnrufBus“ unterzeichnet, der zum Fahrplanwechsel am 12.Dezember 2004 als Pilotprojekt für das Land Schleswig-Holstein im Norden des Kreises Ostholsteins starten soll. Die Busse der AUTOKRAFT sollen dort künftig nicht mehr nach einem festen Fahrplan und festgelegten Haltestellen fahren, sondern nach Bedarf. In Oldenburg und Heiligenhafen werden über das Stadtgebiet verteilte Haltestellen bedient. In den anderen Gemeinden fährt der Bus sogar bis vor die Haustür wie ein Taxi. Der Fahrgast meldet seinen Fahrwunsch innerhalb des Pilotgebietes telefonisch mit einem Vorlauf von 45 Minuten in der Dispositionszentrale an. Hier werden die verschiedenen Fahrtwünsche computerunterstützt zu optimalen Routen kombiniert. Der Kunde wird bereits bei der Anmeldung der Fahrt über die Abfahrtszeit informiert. Per Datenfernübertragung werden die Fahraufträge dann umgehend an die Fahrzeuge übermittelt. Als „AnrufBusse“ werden zwei nagelneue moderne 8-Sitzer und ein 14-Sitzer eingesetzt. Alle Fahrzeuge werden auch zur Beförderung von Rollstuhlfahrern ausgerüstet. Der Kunde zahlt den üblichen Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ostholstein (VGOH) zzgl. eines Komfort-Zuschlages von 0,50 Euro, da er außerhalb der Ortschaften Oldenburg und Heiligenhafen von Haustür zu Haustür befördert wird. Das Projekt ist zunächst auf 5 Jahre befristet und wird gemeinsam vom Kreis Ostholstein, den Kommunen, der AUTOKRAFT und dem Land Schleswig-Holstein finanziert.

Durch Kabelbrand Verspätungen im Bahnverkehr rund um Stuttgart

STUTTGART - Wegen eines Kabelbrandes auf der Bahnstrecke Stuttgart - Kornwestheim ist am Montag Abend und Dienstag Morgen der Zugverkehr in und um Stuttgart zum Erliegen gekommen. Tausende Fahrgäste mussten Ausfälle, Umleitungen und erhebliche Verspätungen im Regional- und Fernverkehr in Kauf nehmen. Zeitweise konnten Fernzüge den Hauptbahnhof Stuttgart nicht anfahren. Regionalzüge aus und nach Mannheim und Karlsruhe mussten über die Schnellbahnstrecke umgeleitet werden. Fahrgäste aus und nach Heilbronn mussten in Ludwigsburg auf Busse oder S-Bahnen umsteigen. Zwischen Zuffenhausen und Kornwestheim verkehrten Ersatzbusse. Die DB erklärte am Dienstagnachmittag, die Lage habe sich entspannt. Allerdings werden die Reperaturarbeiten voraussichtlich noch eine Woche dauern. Bis dahin muss mit Behinderungen gerechnet werden. Bei dem Schmorbrand waren 50 Kabel aus ungeklärten Gründen in Brand geraten. Dadurch wurden Stellwerktechnik und die Signale beeinträchtigt und gestört, so ein Bahn-Sprecher. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf 50.000 Euro.

Schweiz: Neues Finanzierungsmodell für Bahnstrecken

BERN - Der Bund will die Bahnlandschaft Schweiz umbauen. Dabei soll das künftige Bahnangebot auf hohem Niveau erhalten bleiben, die Verantwortlichkeiten für die Finanzierung aber neu aufgeteilt werden. Heute ist das 5.365 Kilometer umfassende Schweizer Schienennetz zu 55 Prozent im Besitz der SBB und damit in alleiniger Finanzierungsverantwortung des Bundes. Die Aufgabenteilung beruht nach Auffassung des Bundesrates auf historischen Zufälligkeiten und entspricht nicht der Bedeutung der Strecken. Künftig soll der Bund für die Finanzierung eines Grundnetzes von nationaler Bedeutung alleine zuständig sein und die Kantone im Gegenzug ein je nach Variante unterschiedlich großes Ergänzungsnetz finanzieren. Nicht zur Diskussion gestellt wird die rechtliche Trennung von Infrastruktur und Betrieb und eine weitere Marktöffnung. Die Bahnen sollen integrierte Unternehmungen bleiben, Infrastruktur und Verkehr also unter einem Dach bleiben. Die SBB zeigten sich in einer ersten Reaktion erfreut über dieses Bekenntnis zur integrierten Bahn.

Bahnpolizei ohne Schusswaffen soll Sicherheit erhöhen

BERN - Eine Bahnpolizei ohne Schusswaffen soll in den öffentlichen Transportmitteln die Sicherheit erhöhen. Dies schlägt der Schweizer Bundesrat mit der Bahnreform 2 vor. Da der öffentliche Verkehr nicht von der zunehmenden Kriminalität und Gewaltbereitschaft verschont bleibe, sollen die Transportunternehmungen eine eigene Polizei auf die Beine stellen können, wie Bundesrat Moritz Leuenberger am vergangenen Freitag vor den Medien erklärte. Mit der Bahnreform 2 soll deshalb die Kundensicherheit als Aufgabe der Unternehmungen verankert werden. Die Bahnpolizistinnen und -polizisten sollen aber nicht mit Schusswaffen ausgerüstet werden, weil dieses Risiko zu hoch sei. Als Bewaffnung kommen laut Leuenberger jedoch Schlagstöcke und Tränengassprays in Frage. Die Bahnen haben auch die Möglichkeit, den Sicherheitsdienst an eine private Organisation zu übertragen. In einer vorgezogenen Verordnung hat der Bundesrat den SBB bereits erlaubt, ab 2004 Videokameras zu installieren, um die Sicherheit zu erhöhen.

Neu: Von München nach Lugano im Schlaf

MÜNCHEN - Reisende aus Bayern kommen mit dem DB NachtZug seit dem Fahrplanwechsel erstmals direkt nach Lugano. Von München nach Mailand geht die neue Route nun jeden Abend über Augsburg und Ulm in die Südschweiz nach Bellinzona, Lugano und Chiasso. Anschließend hält der Zug auch in Como und Monza. DB NachtZug Gäste reisen dabei in modernisierten und klimatisierten Liegewagen sondern auch im neuen Schlafwagen, der ab Januar 2004 den Reisekomfort auf dieser Strecke deutlich erhöht. Die attraktiven SparNight Angebote – ab 29 Euro - gelten auch für die Schweiz und Italien. Der neue Star der Nachtzugflotte (mit der technischen Baureihenbezeichnung WLABmz 173) hält im Innenraum zahlreiche Neuheiten, wie z.B. eine Wechselsprechanlage mit dem Betreuerabteil, Trinkwasserqualität im gesamten Fahrzeug oder zusätzlichen Stauraum für Gepäck, bereit. Die zwölf Abteile verfügen über drei Betten. Darunter sind drei Deluxe-Abteile mit eigenem Bad und WC und neun Economy-Abteile mit einer Waschgelegenheit. Auch die technische Ausstattung ist die zeitgemäße Antwort auf anspruchsvolle Kundenwünsche. Hochmoderne Federungssysteme sorgen selbst bei Tempo 200 für einen ungestörten Schlaf. Sicherheitsschlösser mit Lochkartenschlüsseln und von innen abschließbare Abteiltüren ermöglichen zudem einen ruhigen und sicheren Schlaf.

DB und AMEROPA bieten Städteurlaub ab 89 Euro

FRANKFURT/Main - Mit einem neuen Winterangebot für Städtetouristen starten die Bahn und ihre Touristik-Tochter AMEROPA ins neue Jahr. Ein kurzer Städteurlaub in zahlreichen deutschen Großstädten und in Basel ist zwischen dem 7. Januar 2004 und dem 29. Februar 2004 schon ab 89 Euro pro Person in der 2. Klasse mit BahnCard zu haben. Ohne BahnCard gibt es das Angebot ab 99 Euro. Der Bahn&Bett-WinterHit umfasst neben der Bahnfahrt auch eine Übernachtung im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet. Das Angebot für 20 Hotels der gehobenen Mittelklasse (in Hamburg, Lübeck, Braunschweig, Köln, Düsseldorf, Berlin, Leipzig, Dresden, Weimar, Schwerin, Potsdam, Kassel, München, Passau, und Basel in der Schweiz) kann ab sofort in allen DB ReiseZentren, in allen Reisebüros mit DB-Lizenz sowie im Internet unter www.bahn.de oder www.ameropa.de gebucht werden. Alle Hotels sind zentral gelegen, zumeist in fußläufiger Entfernung zum Hauptbahnhof und bieten einen drei oder vier Sterne Komfort, in Basel und Weimar bürgen fünf Sterne für gehobene Qualität. Alleinreisende können das Special inklusive Einzelzimmerzuschlag ab 119 Euro buchen, Verlängerungsnächte und die Bahnfahrt in der 1.Klasse sind gegen Aufpreis möglich. Bis zu zwei Kinder unter 15 Jahren reisen kostenlos mit, wenn sie im Zustellbett schlafen. Bahn&Bett-WinterHit ist erhältlich, so lange der Vorrat reicht.

Neues Konzept: NVAG kann weiter fahren

NIEBÜLL - Die Nordfriesischen Verkehrsbetriebe AG (NVAG) bleiben bestehen. Wie das "Nordfriesland Tageblatt" berichtet, stimmte am vergangenen Freitag die Gläubiger-Versammlung im Niebüller Amtsgericht einem neuen Konzept zur Fortführung des Betriebes zu. Unter Berufung auf den Flensburger Rechtanwalt und Insolvenzverwalter Wolfgang Folger hieß es, 59 der bislang 66 Arbeitsplätze könnten damit gerettet werden. Das Konzept sieht dem Bericht zufolge vor, dass ein Konsortium aus der Norddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (NEG), der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und dem Bus-Betrieb Schmidt-Reisen (Dagebüll) Busse und Schienenfahrzeuge sowie einige Immobilien kauft und sowohl den lizensierten Bus-Verkehr als auch den Eisenbahn-Betrieb weiterführt. Die NEG, seit 2001 Bestandteil von Eurolux-Cargo, einer Tochter der Chemin de Fer Luxembourgeois (Eisenbahn-Gesellschaft Luxemburgs), kümmere sich dabei um die Schienen-Sparte während die NOB (Tochter der französischen Connex-Gruppe) und Schmidt-Reisen künftig den Omnibus-Bereich betreuten, hieß es. Die NVAG hatte parallel zur FLEX AG am 12. August dieses Jahres Insolvenz angemeldet.

Bereits 40.000 Besucher in der Sonderschau Bagdad- und Hedjazbahn

NÜRNBERG - Seit Ende September lädt das DB Museum in Nürnberg seine Besucher zu einer Zeitreise in den Vorderen Orient ein. In der Sonderausstellung "Bagdad- und Hedjazbahn" wird die Geschichte und die Gegenwart der beiden Bahnlinien lebendig. Bereits 40.000 Gäste haben die Ausstellung bisher besucht. Anekdoten und Abenteuer ranken sich um die Bagdad- und Hedjazbahn, die von der Deutschen Bank mitfinanziert und von deutschen Ingenieuren und Bauarbeitern geplant und mitgebaut wurde. Auf 550 Quadratmetern lassen sich Originalbaupläne, Fahrzeugmodelle, die Geschenke des Sultans Abdul Hamid II an den damaligen deutschen kaiserlichen Botschafter und zahlreiche Fotografien vom Bau der Bahnen bewundern. Der Duft von Gewürzen, der Klang orientalischer Weisen und ein original Beduinenzelt machen die Ausstellung zu einem orientalischem Erlebnis.

Einen aktuellen Eindruck über die Bagdad- und Hedjazbahn vermitteln zahlreiche Fotos und ein Film, die während einer Dampflokreise im Jahr 2000 des Museumsdirektors Jürgen Franzke durch Anatolien sowie von Damaskus nach Amman entstanden sind. Zu sehen ist die Sonderausstellung noch bis 29. Februar 2004 täglich außer montags von 9 Uhr bis 17 Uhr im DB Museum Nürnberg in der Lessingstraße 6. Samstags und sonntags bietet das DB Museum jeweils von 13.30 Uhr bis 17 Uhr ein umfangreiches Begleitprogramm für Groß und Klein an. Weitere Infos zum DB Museum gibt es unter 0 180 4 - 44 22 33 (0,24 Euro pro Anruf) und unter www.bahn.de/museum. Vom 7. Oktober 2004 bis Januar 2005 wird die Ausstellung im Vorderasiatischen Museum Berlin gezeigt.

Neue Teilstrecke der vollautomatischen Pariser Metrolinie in Betrieb

PARIS - Die Linie 14 der Pariser U-Bahn fährt seit der vergangenen Woche bis zur Station Gare Saint-Lazare. Das neue Teilstück der vollautomatischen, fahrerlosen Metro - von der Station Madeleine bis zum Gare Saint-Lazare - wurde vom französischen Verkehrsminister Gilles de Robien und der Chefin der Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP Anne-Marie Idrac offiziell dem Verkehr übergeben. Siemens TS hat der RATP für dieses Teilstück, wie für die bisherige Strecke der Linie 14, ein integriertes Automatisierungssystem geliefert, das die Komponenten für die automatische Zugsteuerung, die Signaltechnik, das Kommunikationssystem und die Betriebsleitzentrale umfasst. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h, inklusive Haltezeiten an den Stationen, ist die vollautomatische Metro deutlich schneller unterwegs als die konventionellen Linien, deren Durchschnittsgeschwindigkeit 25 km/h beträgt. Zudem lässt sich der Betrieb kurzfristig und unkompliziert an das Passagieraufkommen anpassen: In Spitzenzeiten können die Züge im Abstand von 85 Sekunden eingesetzt werden und befördern dann knapp 40000 Passagiere pro Stunde und Richtung. Zur Sicherheit der Fahrgäste ist nicht nur jede Station, sondern auch jeder der komplett durchgängigen Züge mit einer direkten Funkverbindung zur Betriebsleitzentrale in der Station Bercy ausgestattet. Neu und weltweit einzigartig ist, dass es sich sowohl um eine akustische, als auch um eine visuelle Verbindung handelt. Auf einem Bildschirm sehen die Mitarbeiter in der Betriebsleitzentrale den Anrufer im Zug oder auf dem Bahnsteig.

Die vollautomatische fahrerlose Metro hat seit dem Start am 15. Oktober 1998 mehr als 260 Millionen Fahrgäste auf der Strecke zwischen Bibliothèque-Francois-Mitterand und Madeleine befördert. Mit der neuen Endstation Gare Saint-Lazare feiert die Strecke eine weitere Premiere: Erstmalig verbindet eine Metrolinie direkt zwei Fernbahnhöfe der SNCF, den Gare de Lyon und den Gare Saint-Lazare. Die Linie wird dadurch attraktiver, was einen deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen zur Folge haben wird. Für das Jahr 2004 prognostiziert die RATP eine Zunahme des Fahrgastaufkommens um 37 Prozent und für 2005 um weitere 13 Prozent; insgesamt bedeutet das eine Steigerung um 50 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Eine weitere Verlängerung der Linie 14 in Richtung Süden bis zur künftigen Station Olympiades ist für das Jahr 2007 geplant.

Das integrierte Automatisierungssystem für die Pariser Metro-Linie 14 wurde von der französischen Siemens-Tochter Siemens Transportations Systems France - STS - entwickelt. STS France ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der vollautomatischen fahrerlosen U Bahnen sowie Anbieter von Zugbeeinflussungssystemen und Automatisierungslösungen für herkömmliche U Bahn-Netze. Referenzprojekte sind unter anderem das 1983 in Betrieb gegangene erste vollautomatische fahrerlose Bahnsystem der Welt in Lille und die 1992 eröffnete Linie D in Lyon; außerdem realisiert Siemens die ersten vollautomatische U Bahnlinie in Spanien (Linie 9 in Barcelona). In Deutschland realisiert Siemens die erste U Bahn dieser Art mit der Linie U3 in Nürnberg, die im Jahr 2006 den Betrieb aufnehmen wird.

Bahnreise ohne Eltern: Kids on Tour erfolgreich

FRANKFURT/Main - Sechs Monate nach dem Start von "Kids on Tour" sind DB und die Bahnhofsmission zufrieden. Von Mitte Juni bis November begleitete die Bahnhofsmission auf den Strecken Köln-Hamburg und Köln-Stuttgart 188 allein reisende Kinder im ICE und InterCity. Wegen der guten Resonanz haben sich beide Partner darauf verständigt, das Angebot auch nach dem Ende der Pilotphase am 15. Januar 2004 fortzusetzen. Heute können Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren jeweils freitags und sonntags in vier Fernzügen der Deutschen Bahn auf den beiden angebotenen Strecken ohne Begleitung ihrer Eltern auf Bahnreise gehen. Betreut werden sie durch geschulte Mitarbeiter der Bahnhofsmission. Ein- oder Ausstieg entlang der Zuglaufstrecken ist in allen Städten mit Bahnhofsmission möglich. Zwischen Hamburg und Köln gilt dies für Bremen, Osnabrück, Münster, Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg und Düsseldorf, auf der ICE-Verbindung Köln-Stuttgart kann in Mannheim ein- oder ausgestiegen werden.

Die Fahrpläne der Züge sind aufeinander abgestimmt und ermöglichen die Buchung von Umsteigeverbindungen wie beispielsweise Hamburg-Mannheim oder Münster-Stuttgart. Beim Umsteigen in Köln sowie im fahrenden Zug kümmern sich Mitarbeiter der Bahnhofsmission um die Kinder, wobei ein Betreuer für bis zu fünf Schützlinge verantwortlich ist. Ab sechs Kindern kommt ein zweiter Betreuer zum Einsatz. Die Kids on Tour-Verbindungen starten mittags in Stuttgart und Hamburg nach Köln, sowie gegen 15 Uhr von Köln nach Hamburg und gegen 18 Uhr von Köln nach Stuttgart. DB und Bahnhofsmission prüfen gegenwärtig, den familien-freundlichen Service im Laufe des kommenden Jahres auf Strecken auszudehnen, für die aufgrund von Rückmeldungen potentieller Kunden eine Nachfrage besteht. Dazu zählen unter anderem die Verbindungen von Berlin nach Hamburg, München und Köln, von Hamburg nach München und von Frankfurt nach Leipzig – jeweils in beiden Richtungen. Mehrere Unternehmen und Verbände haben außerdem vor, sich als Kooperationspartner bei Kids on Tour zu engagieren.

DB verkauft 30 Prozent mehr BahnCards

HAMBURG - Die DB hat nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung in den vergangenen viereinhalb Monaten deutlich mehr BahnCards als im Vorjahr verkauft. Unter Berufung auf Unternehmenskreise hieß es in dem Bericht, der Absatz sei seit August um rund 30 Prozent auf über 1,5 Millionen Stück gestiegen. Bis Mitte 2004 solle die Zahl der verkauften Rabattkarten sogar auf drei Millionen Stück verdoppelt werden. Hauptgrund für den Anstieg ist dem Bericht zufolge die zum 1. August wieder eingeführte BahnCard 50, die sich rund eine Million Mal verkaufte. Unterdessen hat der häufig in der Kritik stehende Bahnchef Hartmut Mehdorn Rückendeckung von Bundeskanzler Gerhard Schröder bekommen. "Sie können den Vorstandschef der Bahn nicht dafür verantwortlich machen, wenn im Bahnhof X die Toilette nicht funktioniert", sagte Schröder in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Mehdorn mache seinen Job gut und bringe die Bahn "trotz aller Kritik auf den richtigen Kurs". Und was noch wichtiger sei: Er habe das volle Vertrauen seines Aufsichtsrats, so Schröder.

Elektronischer Fahrschein für Bus und Bahn

MÜNCHEN - Im Vogtland können Nutzer von Bus und Bahn ihren Fahrschein ab Februar 2004 per Handy kaufen. Der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland mit Sitz in Auerbach hat Siemens Business Services jetzt mit dem Aufbau einer entsprechenden Pilotlösung beauftragt. Das Modell ist einmalig in Deutschland. Der Verkehrsverbund erwartet durch den "Ticketautomaten für die Hosentasche" sinkende Kosten, höhere Einnahmen und eine bessere Kundenbindung. Da im Vogtland und in der so genannten EgroNet-Region Fahrgäste grenzüberschreitend zwischen Deutschland und Tschechien befördert werden, wird das Projekt durch die EU mit knapp einer Million Euro unterstützt. Im Rahmen des Pilotprojektes werden 350 ausgewählte Personen das Verfahren bis April 2004 testen. Ihnen stehen im Ländereck zwischen Tschechien und den drei deutschen Bundesländern Bayern, Thüringen und Sachsen neben dem Fahrschein aus Papier künftig nach einmaliger telefonischer Anmeldung zwei mobile Alternativen zur Verfügung.

Bei der Alternative 1 bestellt der Fahrgast, nachdem er eine entsprechende Software auf sein Java-fähiges Mobiltelefon geladen hat, die Tickets per Tastendruck und Menüsteuerung über sein Handy. Im Menü gibt er die Anzahl der Fahrgäste, die gewünschte Fahrstrecke und die Art des Tele-Fahrscheins an - vom Einzelfahrschein bis zur Jahreskarte ist alles möglich. Nach Bestellung erscheint die Bestätigung für den Ticketkauf auf seinem Handy. Der virtuelle Fahrschein selbst liegt auf einem Server, auf den nur der Kontrolleur Zugriff hat. Bei der Alternative 2 bestellt der Fahrgast seinen Fahrschein per Anruf. Bei der eingesetzten automatischen Auftragsannahme kommt erstmals eine neue, gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut entwickelte Spracherkennungs-Software zum Einsatz. Sie ist in der Lage, aus kompletten gesprochenen Sätzen die für die Bestellung relevanten Elemente zu erkennen. Lange Führungen durch ein Sprachmenü entfallen.

Während des Pilotprojektes wird noch per Lastschrifteinzug bezahlt - später soll eine sichere, kundenbezogene Abrechnung per Telefonrechnung, Kredit- oder Prepaid-Karte möglich sein. Das Handyportal bietet darüber hinaus weitere Services - wie etwa Fahrplanauskünfte. Durch den elektronischen Fahrschein sollen sich auch Kundenzufriedenheit und Service weiter verbessern, denn die Fahrscheinbestellungen geben anonymisiert Auskunft über gefahrene Strecken und Zeiten. Das hilft, das Angebot von Bus und Bahn zu optimieren. Der Zweckverband rechnet daher langfristig auch mit höheren Einnahmen. Und Warteschlangen vor den Ticket-Automaten oder mangelndes Kleingeld sind für den Handy-Besitzer künftig keine Hinderungsgründe mehr, um Bus oder Bahn zu nutzen. "Der Bedarf an innovativen Lösungen ist groß, denn der Wettbewerb um zufriedene Kunden wird dramatisch zunehmen", sagte Winfried Holz, Leiter des weltweiten Geschäfts mit IT-Lösungen bei Siemens Business Services. Allein in Deutschland gibt es rund 400 Unternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr, darunter 75 mittlere bis große Verkehrsverbünde.

Neues ÖBB-Reisezentrum Innsbruck eröffnet

INNSBRUCK - Die Modernisierungsarbeiten am Innsbrucker Hauptbahnhof stehen kurz vor dem Abschluss. Am vergangenen Donnerstag wurde nun das neue ÖBB-Reisezentrum feierlich eröffnet. Klassisch, modernes Mobiliar und ein helles, freundliches Ambiente setzen auf insgesamt 280 m² präzise Akzente im Dienstleistungsunternehmen ÖBB. Insgesamt zehn offene Schalter sind für die Bahnkunden geöffnet. Egal ob Zugauskunft, Reservierung, Businessreisen, Ticketkauf oder Reisen per Bahn mit Hotelaufenthalt, das gesamte Bahnangebot und alle Serviceleistungen werden hier angeboten. Das neue im Reisezentrum integrierte Reisebüro am Bahnhof ist die direkte Ansprechstelle für Urlaubsbuchungen und rundet das Komplettservice ab, auch Flugurlaubsreisen aus den Katalogen aller bekannter Reiseveranstalter können hier gebucht werden. Die persönliche Betreuung der Kunden steht im Mittelpunkt. Im Wartebereich werden mehrere Folder- und Katalogständer für Infos aus erster Hand sorgen. AZA Monitorständer (Automatische Zugzielanzeige Abfahrt/Ankunft) beim Eingang zum ÖBB-Reisezentrum informieren über die aktuellen Abfahrts- und Ankunftszeiten. Zusätzlich werden nächstes Jahr zwei große Zug-Hauptanzeigetafeln basierend auf modernster LCD-Technik (Liquid-Cristal-Display) unterhalb der Weiler-Wandbilder installiert. Das ÖBB-Reisezentrum als Markenprodukt zieht sich wie ein roter Faden durch die neu entstehenden Bahnhöfe in ganz Österreich. In Landeck, Feldkirch und Graz sind die Reisezentren bereits verwirklicht. Nun folgte mit Innsbruck ein weiterer Großbahnhof.

Auch im übrigen Bahnhof sind deutliche Kennzeichen für den baldigen Abschluss der Bauarbeiten zu erkennen. Hier beginnt der Rückbau der Provisorien, damit die Geschäfte und Serviceeinrichtungen im Erdgeschoss mit ihrem individuellen Innenausbau beginnen können. Seit der dritten Dezemberwoche öffnen sukzessive die Geschäfte und Gastronomiebetriebe sowie Nonfood-Betriebe ihre Türen. Bis Ende April 2004 werden alle 23 Dienstleistungsunternehmen ihre Pforten geöffnet haben. Der Service-Charakter am Innsbrucker Hauptbahnhof wird massiv verstärkt: Handels- und Dienstleistungsbetriebe, deren Öffnungszeiten auf den Bahnbetrieb abgestimmt sind, machen den Bahnhof nicht nur für die Reisenden, deren Begleiter und Abholer attraktiver, sondern auch für jene Menschen, denen der Bahnhof als Nahversorgung dient.

Jetzt erst lassen sich die richtigen Ausmaße des neuen Bahnhofgebäudes erkennen. Herzstück dabei ist die Fußballfeld lange Bahnhofshalle. 104 m lang, 18 m breit und 15,5 m hoch sind die Maße der lichtdurchfluteten Halle, die sowohl von der Gleisseite als auch vom Bahnhofvorplatz einsehbar ist. Die neue Gestaltung des Bahnhofs widerspiegelt eine hohe moderne Architektur, die die höchsten Ansprüchen in punkto Funktionalität erfüllt. Der zweite Lift und die Rolltreppen werden in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. Komplettierungsarbeiten wie Taubenschutz oder Wegeleitsystem sind in der Halle noch zu ergänzen. Ebenso werden die bestehenden zwei Personentunnels renoviert und optisch neu gestaltet. Im Mai 2004 sollen die noch ausstehenden Arbeiten beendet sein und das neue Bahnhofsgebäude kann feierlich eröffnet werden. Die Wertschöpfung für die über 25 Mio. Euro teuren Investitionen bleibt fast ausschließlich in Österreich und dabei vor allem in Tirol.

Neuer Bahnsteigtunnel für S-Bahnhof Charlottenburg rohbaufertig

BERLIN - Der Rohbau des Fußgängertunnels am Stuttgarter Platz steht ebenso wie der größte Teil der fünf Meter hohen Stützmauer: Damit werden die Konturen des neuen S-Bahnhofs Charlottenburg immer sichtbarer. Mit dem Bau zwei neuer S-Bahnsteige rückt der S-Bahnhof Charlottenburg an die Wilmersdorfer Straße heran, der Umsteigeweg zwischen S- und U-Bahn verkürzt sich hier von 230 auf 78 Meter. Für die vom Land Berlin bestellte sogenannte "Umklappung" der S-Bahnsteige sowie für die Grunderneuerung der S-Bahnanlagen zwischen Zoologischer Garten und Westkreuz wurde bereits im vergangenen Jahr ein Planfeststellungsbeschluss erlassen. Im Februar begannen die Arbeiten zur Grunderneuerung im Abschnitt Zoologischer Garten - Charlottenburg. Die Arbeiten zum Neubau der Bahnsteige im S-Bahnhof Charlottenburg konnten im Februar nicht begonnen werden, da der Berliner Senat seinen Anteil an der Finanzierung des Vorhabens nicht rechtzeitig freigab. Dies erfolgte erst am 16. Juni 2003. Deshalb waren umfangreiche Änderungen des Bauablaufs notwendig, die erst ab August 2003 den Baubeginn im Bereich des S-Bahnhofs ermöglichten. Der verspätete Baubeginn macht eine Verlängerung der Totalsperrung für die S-Bahnstrecke zwischen Zoologischen Garten und Charlottenburg und des Ersatzverkehrs bis zum 18. April 2004 notwendig. Erst am Montag, 19. April 2004, können die S-Bahnen wieder durchfahren.

Mit der Verlängerung der Totalsperrung wird sich jedoch nicht die Gesamtbauzeit zwischen Zoo und Charlottenburg verlängern. Die Grunderneuerung wird zur Fußballweltmeisterschaft 2006 abgeschlossen sein. Zwischen dem S-Bahnhof Zoologischer Garten und der Wilmersdorfer Straße sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Das S-Bahnviadukt und die neun Eisenbahnbrücken von der Kant- bis zur Leibnizstraße wurden saniert, die Gleise neu verlegt, der S-Bahnhof Savignyplatz mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Bis April müssen in diesem Bereich noch Arbeiten an Stützwänden ausgeführt werden und alle bahntechnischen Ausrüstungen (Signalanlagen, S-Bahnstromversorgung, Telekom-Anlagen) installiert werden. Ebenfalls wird - im zeitlichen Zusammenhang mit dem Baufortschritt im Bereich des Bahnhofs Charlottenburg an der bahntechnischen Ausrüstung gearbeitet. Nach Aufhebung der Totalsperrung Mitte April rollen die S-Bahnzüge über die erneuerte Trasse zwischen Zoo und Charlottenburg. Im Bahnhof Charlottenburg halten die S-Bahnen an dem nunmehr nur noch einen alten S-Bahnsteig (Bahnsteig C). Jetzt wird der neue Bahnsteig D gebaut. Nach seiner Inbetriebnahme kann der alte Bahnsteig C ebenfalls abgerissen und zur Wilmersdorfer Straße verschoben - neu gebaut werden. Parallel dazu werden die Arbeiten zur Sanierung der beiden S-Bahnsteige der Stadtbahn in Westkreuz fortgeführt. Bis Ende 2004 wird der derzeit geschlossene Bahnsteig A erneuert, im Jahr 2005 folgt der Bahnsteig B. Während der gesamten Bauzeit stehen in Charlottenburg und Westkreuz ein Bahnsteig und zwei Gleise dem S-Bahnverkehr zur Verfügung, so dass bei rollendem Zugverkehr gebaut werden kann. Nur zwischen den verschiedenen Bauphasen wird kurzzeitig - an Wochenenden oder in Nachtstunden - Pendelverkehr notwendig sein.

Bahntunnel zwischen Europa und Afrika?

MADRID - Spanien und Marokko haben die Gespräche über einen Bahntunnel unter der Straße von Gibraltar zwischen Europa und Afrika nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wieder aufgenommen. Wie es in dem Bericht hieß, gebe es zwar noch keine Bautermine, doch die beiden Länder seien übereingekommen, 27 Millionen Euro für Studien über die Bodenbeschaffenheit auf dem Wege von Punta Palomas nahe Tarifa nach Punta Malabata bei Tanger auszugeben. Hier sollen drei Röhren von 38,7 Kilometer Länge verlegt werden, 27,7 Kilometer unter dem Meer, das dort 300 Meter tief ist. Neu ist der Plan eines Eisenbahntunnels zwischen Europa und Afrika nicht. Erstmals hatten sich Spanien und Marokko bereits 1980 darauf verständigt. An der schmalsten Stelle sind die Kontinente nur 14 Kilometer voneinander entfernt.

Bahn ruft 2003 Bundesmittel komplett ab

BERLIN - Die DB wird in diesem Jahr nach eigenen Angaben die bereitgestellten Bundesmittel in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro komplett abrufen. Auch im vergangenen Jahr sei das bis auf einen geringen Restbetrag der Fall gewesen, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Nachdem diese Bundesregierung die Mittel für die Infrastruktur zunächst deutlich erhöht hatte, musste die Bahn Planungskapazität in erheblichem Umfang neu aufbauen und etwa 1.000 Ingenieure und Planer einstellen. Die Planungskapazitäten der Bahn waren zuvor aus wirtschaftlichen Gründen deutlich zurückgefahren worden, weil seit der Bahnreform von 1994 nie die zugesagten Infrastrukturmittel von rund 5 Milliarden Euro pro Jahr geflossen waren. Nachdem die Bahn sich jetzt seit 2002 mit Hochdruck auf die notwendigen Planungskapazitäten eingerichtet hat, muss sie angesichts der diskutierten Kürzungen der Bundeshaushaltsmittel für 2004 und die Folgejahre ihre Planungs- und Baukapazitäten nur zwei Jahre später wieder deutlich reduzieren.

SBB Cargo beschafft weitere 18 Mehrstromloks

BERN - Für insgesamt 99 Millionen Franken beschafft die SBB Cargo 18 Mehrstrom- Lokomotiven für den grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen der Schweiz und Italien bei Siemens Schweiz. Die Beschaffung setzt sich zusammen aus den zwölf Loks gemäß der Ausschreibung vom September 2003 sowie der gleichzeitigen Einlösung einer ersten Option von weiteren sechs Maschinen. Die ersten sieben Lokomotiven werden bis Sommer 2004 ausgeliefert, weitere fünf bis Ende 2004, die Maschinen aus der ersten Option folgen bis Sommer 2005. Bei den bestellten 18 Maschinen des Typs Re 474 handelt es sich um Fahrzeuge aus der EuroSprinter-Familie von Siemens (Deutsche Baureihe 189) mit einer maximalen Geschwindigkeit von 140 km/h. Die Fertigung erfolgt im Siemens Lokomotivenwerk München. Die von SBB Cargo bestellten Fahrzeuge erhalten die Sicherungssysteme für die Schweiz und Italien.

Damit erhöht sich die Zahl der für grenzüberschreitende Einsätze im Italienverkehr bestellten Lokomotiven von SBB Cargo auf 39. Bisher wurden 18 Re 484 (Bombardier Transportation), 3 Am 840 (Dieselloks, Vossloh Locomotives) beschafft. Die gesamte Investitionssumme beträgt rund 210 Mio. CHF. Außerdem setzt SBB Cargo ab Frühjahr 2004 fünf Mietlokomotiven von Siemens Dispolok ein, die mit den jetzt bestellten Re 474 baugleich sind. Mit dem vom SBB-Verwaltungsrat beschlossenen Kauf der modernen Mehrstrom-lokomotiven wird der Aufbau der Cargo-Tochterfirma Swiss Rail Cargo Italy fortgesetzt. Swiss Rail Cargo Italy hat den Pilotbetrieb am 15. Dezember erfolgreich aufgenommen. Der kommerzielle Start der italienischen Tochtergesellschaft von SBB Cargo erfolgt Mitte April 2004. Bis Ende 2004 wird das Angebot schrittweise erweitert und umfasst Güterzugsverbindungen über alle Grenzübergänge Schweiz/Italien (Chiasso, Luino und Domodossola) von und nach Norditalien.

Kooperation von Bundeswehr und Kurhessenbahn

FRANKFURT/Main - Seit dem heutigen Freitag hat die Pommernkaserne in Wolfhagen einen Direktanschluss an das Schienennetz der Kurhessenbahn. Neue Nahverkehrstriebwagen der Baureihe 646 fahren heimreisende Bundeswehrangehörige direkt vom Kasernengelände über den bestehenden Gleisanschluss zum Bahnhof Wolfhagen. Dort wird dieser Zug mit einem Regionalexpress der Kurhessenbahn zusammengekuppelt und fährt weiter nach Kassel-Wilhelmshöhe. Durch eine automatische Kupplungstechnik ist dieser Vorgang in weniger als 1 Minute abgeschlossen. Mit einem gleichen "Flügelungskonzept" werden Angehörige des Truppenstandortes am Sonntagabend in die Kaserne gefahren. Der Kommandeur des in Wolfhagen beheimateten Panzerbataillon 64, Oberstleutnant Dirk Waldau, und der Leiter der Kurhessenbahn, Joachim Kuhn, gaben am Freitag gemeinsam das Fahrtsignal für die erste Abfahrt. Die Fahrten können nur von Bundeswehr-Angehörigen genutzt werden. Angehörige des Panzerbataillon 64 können nun ohne umzusteigen den Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bzw. ihren Truppenstandort erreichen. Umständliche Transferfahrten mit Bussen vom Bahnhof Wolfhagen zum außerhalb gelegenen Kasernenstandort entfallen.

Bombardier liefert 22 ITINO-Dieseltriebzüge für Odenwaldbahn

BERLIN - Bombardier Transportation wird 22 spurtstarke "ITINO"-Triebzüge für die Odenwaldbahn an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) liefern. Das Volumen des Auftrags beläuft sich auf ca. 70 Millionen Euro. Die Dieselzüge sollen ab Sommer 2005 ausgeliefert werden und ab 15. Dezember 2005 den Odenwald mit Darmstadt, Hanau und Frankfurt/Main bei erheblich verkürzten Reisezeiten verbinden. Die zweiteiligen dieselhydraulischen "ITINO"-Triebzüge basieren auf dem von Bombardier Transportation bereits für schwedische Kunden und für die Erfurter Industriebahn realisierten Fahrzeugkonzept. Die Züge, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen, werden im Bombardier Werk Hennigsdorf gebaut. Eine moderne GPS-unterstützte Fahrgastinformation sorgt für zeitgemäße Kommunikation. Videoüberwachung, ein weitgehend ungehinderten Blick durch den Innenraum und ein bereits bewährtes Crash-Konzept bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Der Eigentümer der Fahrzeuge wird die Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma), eine Tochtergesellschaft der RMV GmbH sein. Die fahma stellt dem zukünftigen Betreiber der Odenwaldbahn die Fahrzeuge zur Verfügung. Der Betreiber wird in einer für Anfang 2004 anstehenden Verkehrsausschreibung ermittelt und für zehn Jahre den Verkehrsauftrag erhalten.

Neue ICE-Prüfanlage im Instandhaltungswerk Köln

KÖLN - Am Freitag ist im Instandhaltungswerk Köln-Betriebsbahnhof ein neuer ICE-Wartungsstand in Betrieb genommen worden. Die vorhandene Infrastruktur für die ICE-Wartung reichte am Knotenpunkt Köln durch den zunehmenden Einsatz von ICE-Zügen nicht mehr aus. Durch den Neubau wird die Wartungskapazität von bisher fünf- auf künftig 10 ICE-Züge pro Nacht verdoppelt. Gewartet werden dort ICE’s der 2. und 3. Generation sowie die Metropolitan-Züge. In die ICE-Prüfanlage investierte die Deutsche Bahn 6,3 Mio. Euro. Sie ist 220 m lang, aufgeständert und mit einer fahrbaren Dacharbeitsbühne ausgestattet. Die Anlage wurde in einer Bauzeit von 4 ½ Monaten erstellt. Es waren 5 Bauunternehmen mit bis zu 50 Bauarbeitern im 3-Schichtbetrieb im Einsatz. Für die Instandsetzung und Reinigung eines Zuges werden 2 Stunden benötigt.

Bahn prüft Vergabestopp für Planungs- und Bauleistungen

BERLIN - In Deutschland werden einstweilen wahrscheinlich keine Bahnstrecken modernisiert oder gar neu gebaut. Da im kommenden Jahr die Mittel für die Schiene drastisch gekürzt werden sollen, hat der Bahn-Vorstand am Mittwoch beschlossen, umgehend Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, solle ein Vergabestopp für Planungs- und Bauleistungen verhängt, alle laufenden Projekte auf Fertigstellungsnotwendigkeit überprüft und weit reichende Personalmaßnahmen einschließlich Kurzarbeit oder Einstellungsstopp getroffen werden. Die "Süddeutsche Zeitung" meldete unter Berufung auf die DB, sogar Teile der ICE-Linie von München nach Nürnberg, die bereits halb fertig ist, könnten ein Provisorium bleiben.

Im zu Ende gehenden Jahr habe die Bahn noch 4,43 Milliarden Euro Bundesmittel für die Infrastruktur zur Verfügung gehabt, hieß es in der Pressemitteilung der DB weiter. Im Gegensatz zu früheren Jahren sei es ihr nach eigenen Angaben diesmal auch gelungen, die Planungskapazitäten so anzupassen, dass sie alle verbaut werden konnten. Der Bahn-Vorstand gehe für seine Arbeit von einer weiteren Absenkung der Bundesmittel für das Jahr 2004 um 800 Millionen Euro aus. Im kommenden Jahr ergebe sich damit "voraussichtlich eine Reduzierung der Mittel um rund 1,2 Milliarden Euro" gegenüber 2003. Weitere Kürzungsrisiken seien dabei noch nicht einmal berücksichtigt, erklärte die Bahn. "Diese Entwicklung wird sich in den Folgejahren fortsetzen." Neben den erheblichen Investitionskürzungen sollen sich laut DB auch allgemeine Rahmenbedingungen für die Schiene zum Nachteil ändern. Dem Bahn-Vorstand sei es unverständlich, dass ausgerechnet das umweltfreundlichste Verkehrsmittel durch die Erhöhung der Ökosteuer erheblich zusätzlich belastet werden solle, während der wichtige Wettbewerber Flugverkehr nach wie vor davon verschont bleibe und die Konkurrenz der Billigflieger auf diese Weise noch mehr zu Lasten der Bahn vom deutschen Steuerzahler subventioniert werde.

SBB genehmigen Vorprojekt für neue Verbindung durch Zürich

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben das Vorprojekt für den Bau einer neuen Schienenverbindung durch Zürich mit einem zweiten unterirdischen Durchgangsbahnhof genehmigt. Bis Mitte 2004 soll jetzt das Auflageprojekt für das Plangenehmigungsverfahren der neuen Strecke Altstetten/Wiedikon - Zürich Hauptbahnhof - Oerlikon ausgearbeitet werden. Mit dem Bau soll 2007 gestartet werden, die Kosten sind auf 1,536 Milliarden Franken veranschlagt. Die SBB begründen den Bau der neuen Strecke mit der zunehmenden Nachfrage im öffentlichen Verkehr im Großraum Zürich. Bis ins Jahr 2025 wird im Bereich der S-Bahn mit 30 Prozent und im Fernverkehr mit 50 Prozent Mehrverkehr gerechnet. Ohne einen Ausbau der Bahninfrastruktur im Knoten Zürich lasse sich das Angebot Richtung Schaffhausen und Ostschweiz nicht erweitern. Die geplante Durchmesserlinie von Altstetten und Wiedikon nach Oerlikon mit einem zweiten Durchgangsbahnhof unter dem Hauptbahnhof schaffe die zusätzlich benötigte Schienenkapazität, hieß es.

Paris-Straßburg soll auf TGV-Tempo ausgebaut werden

PARIS (AFP) - Frankreichs neue Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Paris und Straßburg soll ab 2010 ganz auf TGV-Tempo ausgebaut werden. Die Bauarbeiten würden "um das Jahr 2010" beginnen, sagte Verkehrsminister Gilles de Robien der Pariser Tageszeitung "Le Monde". Außerdem kündigte de Robien den Baubeginn der seit Jahren diskutierten Rhein-Rhône-Bahnverbindung für 2006 an. Beide Trassen sollen nach französischen Plänen möglichst schnell mit dem deutschen Hochschwindigkeitsnetz verbunden werden. Für die TGV-Strecke Paris-Straßburg werden derzeit die ersten 300 Kilometer von Paris bis Baudrecourt in Lothringen gebaut. Durch diesen Teilabschnitt soll die Fahrtzeit zwischen Paris und der Elsass-Metropole an der deutschen Grenze ab Sommer 2007 zunächst um anderthalb auf zweieinhalb Stunden sinken, nach der Fertigstellung der Gesamtstrecke dann auf knapp zwei Stunden. Für den zweiten, gut hundert Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Baudrecourt und Straßburg gab es bislang keine festen Zusagen. Auf der Rhein-Rhône-Strecke soll nach Angaben de Robiens 2006 zunächst der so genannte Ostteil gebaut werden. Dieser soll das elsässische Mülhausen mit dem burgundischen Dijon verbinden. In dem "Le Monde"-Interview kündigte der Minister auch den Bau einer TGV-Verbindung zwischen Tours an der Loire und der südwestfranzösischen Rotwein-Metropole Bordeaux an. Ein Kabinettsausschuss beriet am Donnerstag in Paris über die mittelfristige Verkehrsplanung.

Das Land Baden-Württemberg begrüßte die französischen Milliarden-Projekte zum Ausbau der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecken und forderte entsprechende deutsche Initiativen. "Wir sind froh, dass die französische Seite das so hingekriegt hat", sagte der Sprecher des Stuttgarter Verkehrsministeriums, Rainer Gessler, der Nachrichtenagentur AFP. "Wir hoffen, dass auf der deutschen Seite das Gleiche passiert und dass die Strecke von Kehl nach Appenweier möglichst bald ausgebaut wird." Es sei "nicht gut" und wirke "verunsichernd", dass die DB angesichts der aktuellen Haushaltsengpässe Ausbauprojekte "in Frage stellt".

Korruptions-Affäre um Frankfurter Flughafen-Bahnhof ausgeweitet

FRANKFURT/Main (AP) - Die Korruptionsaffäre bei der Bahn im Zusammenhang mit Bau und Betrieb des ICE-Bahnhofs am Frankfurter Flughafen weitet sich aus. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte, wird sich der Kreis der Beteiligten wohl deutlich erweitern. Bereits Anfang Oktober waren demnach ein Mitarbeiter der BSG Bahn Schutz & Service GmbH und ein Sicherheitsunternehmer wegen Korruptionsverdachts verhaftet worden. Der BSG-Mitarbeiter erhielt demnach von dem Unternehmer zweieinhalb Jahre lang ein zweites Monatsgehalt in Höhe von 10.000 Mark. Im Gegenzug sei das Sicherheitsunternehmen des 32-Jährigen mit einem Auftrag für den 1999 noch nicht fertig gestellten Fernbahnhof besehen worden. Vor einigen Wochen war zudem ein Bahn-Beamter im nordhessischen Bad Sooden-Allendorf verhaftet worden.

Die Bahn appellierte unterdessen an alle an der Großbaustelle tätigen Mitarbeiter und Unternehmen, ihr Wissen über korrupte Vorgänge offen zu legen und mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten. Die Staatsanwaltschaft sicherte zu, bei kleineren Verfehlungen von der Anklageerhebung gegen geeignete Auflagen abzusehen. Allen anderen wurde seitens der Staatsanwaltschaft zugesagt, von den gesetzlichen Strafmilderungsmöglichkeiten weitestgehend Gebrauch zu machen. Die Maßnahmen der Staatsanwaltschaft gehen laut DB sowohl auf einen extern an sie herangetragenen Hinweis als auch auf parallele bahninterne Recherchen aus dem Jahr 2000 zurück. Hier waren vor allem bei dem Ausbau des Fernbahnhofs Frankfurt Flughafen erheblich überhöhte Abrechnungen und weitere Unregelmäßigkeiten der dort tätigen bauausführenden Unternehmen festgestellt worden – wobei eine genaue Bezifferung der Schäden bisher nicht möglich ist.

Zweiter Talgo 350 ausgeliefert

Quelle: Talgo

MADRID - Vertragsgemäß hat im Herbst die Auslieferung der Talgo 350 Serienzüge begonnen. Im September wurde der erste Serienzug pünktlich an die RENFE übergeben. Während der Zulassungstestfahrten erreichte er mittlerweile bei bestem dynamischem Verhalten 250 km/h. Anfang Dezember wurde der zweite Zug - nahezu zwei Monate vor dem vertraglich vereinbarten Termin - ausgeliefert. Die restlichen Züge werden bis Ende des Jahres 2004 folgen. Insgesamt umfasst der in 2001 zwischen der RENFE und dem Lieferkonsortium Patentes Talgo / Bombardier Transportation unterzeichnete Vertrag die Lieferung von 16 Zügen, welche jeweils aus zwei Triebköpfen und 12 Mittelwagen bestehen. Die druckdichten Wagenkästen sind eine für höchste Geschwindigkeiten modifizierte Version der Talgo XXI-Ausführung. Eine Besonderheit im HGV ist die fahrgastfreundliche durchgehende Niederflurigkeit auf 760 mm über Schienenoberkante. Die Züge werden auf der AVE-Hochgeschwindigkeitslinie Madrid-Barcelona eingesetzt werden. Der Abschnitt Madrid-Zaragoza-Lleida ist bereits eröffnet und das Reststück Lleida-Barcelona befindet sich derzeit noch im Bau. Ziel ist, die Reisezeit auf der 651 km langen Relation auf 2:30 Stunden zu reduzieren, wozu im fahrplanmäßigen Betrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h erreicht werden wird.

Bahn schließt über die Hälfte ihrer Call Center

FRANKFURT/Main - Die DB schließt über die Hälfte ihrer Call Center für Kundenanfragen. Wie die DB-Tochter DB Dialog am Mittwoch mitteilte, bleiben von den derzeit 13 Call Centern die sechs Standorte Schwerin, Berlin, Hannover, Frankfurt am Main, Hamm und Karlsruhe erhalten. Die Call Center in Hamburg, Köln, Saarbrücken, Stuttgart, Nürnberg, München und Freiburg werden ab April 2004 geschlossen. Dies sei das Ergebnis schwieriger Verhandlungen mit den Bahngewerkschaften Transnet und GDBA, für die eine Einigungsstelle angerufen wurde. Vereinbart wurden ferner weitere Einsparungen wie das Einfrieren der Entgelte für die Mitarbeiter auf drei Jahre rückwirkend zum 1. Januar 2003, eine Ausweitung der Wochenarbeitszeit ab Januar von 38 auf 39,5 Stunden und die Verringerung der Urlaubstage von 26 auf 25. "Der Markt für Telefondienstleistungen ist hart umkämpft", erklärte DB-Dialog-Geschäftsführer Stefan Tilk. "Mit den bisherigen Kostenstrukturen hätten wir nicht am Markt überleben können." Betroffen von den Schließungen seien 450 der insgesamt 1600 Mitarbeiter des Unternehmens. Ihnen würden Arbeitsplätze an den verbleibenden Standorten angeboten. Die Erreichbarkeit der Service-Hotlines etwa für Fahrplan-Anfragen und Buchungen werde von den Schließungen nicht beeinflusst, versicherte das Unternehmen. Dem stünden schon vertragliche Vereinbarungen mit der Konzernmutter entgegen. Die DB Dialog Telefonservice GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der DB Personenverkehr GmbH und erbringt im Auftrag der DB Telefondienstleistungen, zum Beispiel den ReiseService, den Kundendialog, den FundService, sowie weitere Service-Hotlines.

Gepäckschließfächer in vielen Bahnhöfen teurer

BERLIN (dpa/AP) - In vielen Bahnhöfen kosten die Schließfächer neuerdings erheblich mehr. Ein Teil der Stationen habe die Gebühren für Schließfächer erhöht, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin und bestätigte damit einen Bericht des Magazins "Stern". Für kleine Fächer sind dort demnach statt bisher einem Euro nun 1,50 oder zwei Euro fällig. Für große Fächer müssen bis zu vier Euro eingeworfen werden. Die Anhebungen seien nach stabilen Preisen seit Ende der achtziger Jahre „aus wirtschaftlichen Gründen“ nötig. Über die Erhöhung entscheiden in eigener Verantwortung die so genannten Bahnhofsmanagements, von denen jedes eine Reihe von Bahnhöfen betreut. Den Angaben zufolge ist die Gebührenerhöhung für kleine Schließfächer im Bereich von 24 Bahnhofsmanagements und für große Schließfächer im Bereich von 21 Managements beschlossen worden.

SBB Cargo hat Pilotbetrieb in Italien gut aufgenommen

CHIASSO - Mit der Abfahrt des ersten Zuges von Chiasso nach Monza-Lecco hat SBB Cargo am Montag abend den Pilotbetrieb ihrer italienischen Tochterunternehmung "Swiss Rail Cargo Italy" aufgenommen. SBB Cargo ist damit die erste Bahn Europas, die durchgehende Züge zwischen Deutschland und Italien aus einer Hand planen und durchführen kann. Der erste Zug fuhr in Chiasso pünktlich um 17.33 Uhr ab und transportierte Stahlprodukte des Schweizer Konzerns "Swiss Steel" zur Weiterverarbeitung in Italien nach Lecco. Mit diesem und einem weiteren täglichen Zug sammelt SBB Cargo in den kommenden Monaten wichtige Erfahrungen. Der reguläre Betrieb wird Mitte April mit weiteren Zügen ab Chiasso aufgenommen. Bis Ende 2004 erweitert SBB Cargo das Angebot schrittweise und fährt Güterzüge über alle drei Grenzübergänge - Chiasso, Luino, Domodossola - von und nach Norditalien. Vom Beschluss, in Italien eine eigene Tochterunternehmung aufzubauen, bis zur Abfahrt des ersten Zuges benötigte SBB Cargo nur ein Jahr. Normalerweise werden dafür zwei Jahre veranschlagt. Zusammen mit der im Juni 2002 gestarteten deutschen Tochterunternehmung "Swiss Rail Cargo Köln" wird SBB Cargo als erste Güterbahn auf der wichtigsten europäischen Transitachse, der Nord-Süd-Achse von den Nordseehäfen über Nordrhein-Westfalen nach Norditalien, ihren Kunden ein Angebot aus einer Hand anbieten können. SBB Cargo nutzt damit die Chancen im liberalisierten Markt und strebt auf der Nord-Süd-Achse insgesamt ein starkes Wachstum an. SBB Cargo erwartet, dass sie dank integrierter Planung und Produktion die Qualität und Pünktlichkeit im internationalen Schienengüterverkehr spürbar verbessern kann. In den Aufbau ihrer italienischen Tochterfirma investierte SBB Cargo bisher rund 200 Mio. CHF, vor allem in einen grenzüberschreitend einsetzbaren Lokomotivpark. Bereits in Betrieb stehen zwei Diesellokomotiven für nicht elektrifizierte Strecken, ein dritte folgt. 18 Zweistromlokomotiven sind bestellt, für eine weitere Beschaffung läuft das Ausschreibungsverfahren. Zu Beginn setzt SBB Cargo außerdem Mietlokomotiven ein.

Neuer Service: Pünktlichkeit per Handy abrufen

FRANKFURT/Main - Die DB hat neue Anwendungen entwickelt, um Reisende auch unterwegs mit aktuellen Reiseinformationen zu versorgen. Diese wurden jetzt noch einmal erweitert. Nutzer von Handys und anderen mobilen Endgeräten können sich seit Oktober die Ankunfts- und Abfahrtstafeln für jeden Bahnhof in Deutschland auf dem Display anzeigen lassen. Ablesbar sind die aktuellen Pünktlichkeitswerte aller Züge der DB im Nah- und Fernverkehr in einer Vorschau für die nächste Stunde. Jetzt kann der Kunde diese Informationen auch selektieren, indem er sich ausschließlich verspätete Züge anzeigen lässt oder die Zugnummer eines bestimmten Zuges eingibt, für dessen Pünktlichkeit er sich interessiert. Mit folgenden mobilen Endgeräten ist der Service nutzbar: WAP-fähiges Handy (via GPRS oder GSM), Java-basiertes Handy, PDA, imode-Gerät, Windows CE, Pocket PC. Die Bahn stellt diesen Service unter http://mobile.bahn.de kostenfrei zur Verfügung. Für Einwahl und Datenübertragung über die Mobilfunknetze fallen Gebühren entsprechend der jeweiligen Tarife der Netzbetreiber an. Im Internet sind diese Informationen bereits seit 2000 unter www.bahn.de/fahrplaene abrufbar.

Bahnprojekte auf der Kippe

MÜNCHEN - Die DB muss nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" voraussichtlich nicht nur den Ausbau des Schienennetzes um etliche Jahre verschieben, sondern mangels Geld auch noch darauf verzichten, vorhandene Strecken zu modernisieren. Wie es in dem Bericht hieß, erwögen die Bundesregierung und die Länder, zur Finanzierung der Steuerreform die Mittel für die Bahn noch stärker zu kürzen, als ohnehin geplant. Nach den derzeit in der Bundesregierung diskutierten Plänen solle die Bahn wegen der generellen Sparmaßnahmen, der fehlenden Erlöse aus der Lkw-Maut und der Steuerreform im nächsten Jahr nur noch 3,15 Milliarden Euro für das Schienennetz erhalten. Das wären 1,1 Milliarden Euro weniger als in diesem Jahr. Der Straßenbau ist von diesen Streichplänen (mit Ausnahme der Mautausfälle) nicht betroffen. Die einseitige Kürzung der Bahnmittel hängt damit zusammen, dass die Ausgaben für die Straße und den Flugverkehr als Investitionen geführt werden und nicht als Subventionen. Damit tauchten diese nicht in der Subventionsabbauliste der Ministerpräsidenten Peer Steinbrück (SPD) aus Nordrhein-Westfalen und Roland Koch (CDU) aus Hessen auf, die in weiten Teilen Grundlage für die Kürzungen war.

"Das ist für die Verkehrspolitik eine Katastrophe", sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Reinhard Weis der "SZ". Die Gleichbehandlung von Straße und Schiene, im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen festgeschrieben, werde verletzt, kritisierte der Abgeordnete. Ähnlich äußerte sich der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Albert Schmidt. Er kündigte an, die Grünen wollten "auf keinen Fall zulassen, dass einseitig zu Lasten der Schiene geholzt wird". Der Fahrgastverband Pro Bahn befürchtet unterdessen verheerende Folgen für den Schienenverkehr in Deutschland. Die Auswirkungen würden vor allem den ländlichen Raum treffen, hieß es in einer Pressemitteilung. "Bahnlinien werden nicht dadurch billiger, dass einige Züge gestrichen werden. Die Streichung einiger Züge heißt Stilllegung." Zusammen mit der im Vermittlungsausschuss vereinbarten Kürzung der Investitionsmittel um 822 Mio. Euro werde der DB eine Milliarde Euro fehlen, um das Streckennetz zu erhalten. Was die Fahrgäste in diesem Herbst an Verspätungen erlebt hätten, werde dadurch nun zum Dauerzustand. "Den Politikern ist anscheinend nicht klar, dass jede Kürzung der Mittel für das Schienennetz an die Substanz geht. Wer eine Subvention nicht vom Unterhalt einer lebensnotwendigen Infrastruktur unterscheiden kann, wird die Quittung sehr bald durch eine hochdefizitäere, langsame und unpünktliche Eisenbahn bekommen," so Pro-Bahn-Sprecher Rainer Engel. Ähnlich äußerten sich auch der Bund für Umwelt und Naturschutz und die Bahngewerkschaft Transnet. "Die dramatische Schieflage bei den Einsparungen zu Lasten umweltfreundlicher Verkehrsmittel torpediert die Erfolge der letzten Jahre", betonte Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer. "Seit 1999 geht der Straßenverkehr leicht zurück, während die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Kunden gewinnen. Dieser positive Trend wird zunichte gemacht, wenn der Bundestag am Freitag die Sparbeschlüsse für den öffentlichen Personennahverkehr abnickt. Hier bedarf es dringend einer Nachbesserung."

Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter berichtet, habe die DB intern bereits aufgelistet, welche Strecken entgegen den bisherigen Planungen einstweilen nicht modernisiert werden könnten. Dazu zählen laut "SZ" wichtige Verbindungen wie Kiel - Lübeck, das Berliner Südkreuz und ein Teil der S-Bahn im Raum Stuttgart sowie Nebenstrecken, etwa Murnau - Oberammergau oder Lindau - Friedrichshafen. Auf der Streichliste ständen aber auch vier elektronische Stellwerke. Ausbauvorhaben wie Berlin - Rostock, Leipzig - Dresden oder Karlsruhe - Basel seien bereits wegen der fehlenden Maut-Erlöse gefährdet. Glimpflicher kommen laut "SZ" die Länder davon, die für ihre Regionalzüge und S-Bahnen fast sieben Milliarden Euro pro Jahr vom Bund erhalten. Diese Mittel sollten im nächsten Jahr zwar um zwei Prozent oder 140 Millionen Euro gekürzt werden. Da der Nahverkehrsetat laut geltendem Recht aber andererseits um 1,5 Prozent pro Jahr erhöht werde, verbleibe unter dem Strich nur eine minimale Kürzung.

EU prüft Monopol-Vertrag der Bahn

BERLIN - Die Brüsseler EU-Kommission untersucht laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" auf eine Beschwerde von Connex hin in einem Präzedenzfall die Vergabe und Bezuschussung der Regionallinien durch die Bundesländer, von denen die DB jährlich mehr als vier Milliarden Euro erhalte. Demnach geht es um einen Zehn-Jahres-Vertrag des Landes Brandenburg mit der DB. Die Privatbahn wirft der Brandenburger Regierung laut "Süddeutscher Zeitung" vor, nach "geheimen Verhandlungen" alle wichtigen Linien im eigenen Land und nach Berlin für mehr als zwei Milliarden Euro bis Ende 2012 an die DB vergeben zu haben. Laut Vertrag sollten lediglich "ertragsschwächere Linien“" ausgeschrieben werden. Brandenburg verstoße gegen das Wettbewerbsrecht und zahle der DB zudem überhöhte Preise, kritisiere Connex. Ein Gericht hatte den Vertrag vor kurzem bereits als gültig befunden. Wie es in dem Bericht weiter hieß, verlange die EU-Kommission nun von Brandenburg in einem umfangreichen Fragebogen bis Mitte Januar 2004 diverse Auskünfte. Die Landesregierung und die DB wollten sich am Montag nicht dazu äußern. Intern werde der Fall bei der Bahn aber als heikel betrachtet. Die DB befürchte laut Unterlagen einer Führungskräfte-Tagung vom vergangenen Freitag, im Jahr 2014 nur noch 52 Prozent des Schienen-Nahverkehrs zu bestreiten, wenn das Unternehmen mit besseren Angeboten und geringeren Kosten nicht wettbewerbsfähiger werde. Sollte die Prüfung durch die Kommission ergeben, dass der Vertrag in Brandenburg unzulässig ist, wären davon auch andere Länder wie Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen betroffen, wo ebenfalls langfristige Verkehrsverträge existieren.

Urteil: Bahn muss bei Verspätungen nicht zahlen

FRANKFURT/Main (dpa/AFP) - Kunden der DB haben bei Verspätungen nach jetziger Rechtslage keinen Anspruch auf Schadensersatz. Der Haftungsausschluss der Eisenbahnverkehrsverordnung aus dem Jahr 1938 sei weiterhin geltendes Recht, hat das Landgericht Frankfurt in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil entschieden. Es lehnte die Klage eines Bonner Ehepaars ab, das wegen einer Zugverspätung in Frankfurt ihren Flieger nach Mexiko verpasst hatte. Sie hatten Schadenersatz von rund 800 Euro gefordert. Dies lehnten die Richter ab: Im Interesse eines kostengünstigen Massenverkehrs auf der für Störungen anfälligen Schiene müsse die Bahn vor Streitigkeiten über Verspätungen und deren Kosten bewahrt werden. Die Kammer trat dem Argument entgegen, die Verordnung setze ein staatliches Verkehrsunternehmen voraus. Sie sei nach der Bahn- Privatisierung wiederholt geändert und sogar neu gefasst worden, ohne dass der Haftungsausschluss geändert worden sei. Die Bundesregierung verhandelt seit Monaten über die Verbesserung der Fahrgastrechte mit der Bahn. Ob und in welchen Abstufungen Entschädigungssummen für bestimmte Verspätungen möglich sind, ist noch strittig.

Modernisierung des DB AutoZug Terminals Niebüll abgeschlossen

NIEBÜLL - Die Modernisierung des DB AutoZug Terminals in Niebüll ist mit der Inbetriebnahme des ServiceCenters und der neuen Verkaufstechnik abgeschlossen. Das Terminal wurde am Dienstag im feierlichen Rahmen in Anwesenheit von Gästen aus Politik und Wirtschaft vorgestellt. Die Einführung der neuen Verkaufstechnik ermöglicht ein einfaches und schnelles Lösen von Tickets durch den Kunden. Der Kunde bezahlt am Automaten mit seiner ec-Karte und erhält eine Chipkarte für die Fahrt. Insbesondere Sylter mit Stammkundenkarte profitieren von diesem neuen Angebot, da sie am ExpressCheckIn nun besonders schnell einchecken können. Den Kunden stehen neun Automaten für den SyltShuttle-Verkehr zur Verfügung. Für Lkw und andere Großfahrzeuge steht ein zusätzlicher Automat in der Fahrspur 2. Dieser steht für den Fahrer gut erreichbar auf einem Sockel.

Vom 1. September bis 9. Dezember wurde in einem "Feldtest" die neue Verkaufstechnik getestet. Rund 5.000 Kunden waren mit einem Gewinnspiel daran beteiligt. Die Auswertung ergab eine sehr positive Resonanz. Neben dem CheckIn-Gebäude befindet sich auf insgesamt 10.000 Quadratmetern ein neues ServiceCenter mit lichtdurchfluteter Glasfassade. Sylter Ambiente bietet dort der neue Shop- und Gastronomiebereich "Port Sylt". Hier sind auch die Sozialräume für die Mitarbeiter untergebracht. Unmittelbar neben dem "Port Sylt" ist der Gebäudeabschnitt des ServiceCenters, in dem sich die Schaltzentrale für das Verkehrssystem befindet. Kunden können sich hier alle Informationen rund um den DB AutoZug und die Insel Sylt einholen. Die Modernisierung des gesamten Terminals war im Februar 2002 begonnen worden. Im Februar 2003 konnte das neue Großdach fertiggestellt werden, und im Sommer wurde das 300 Quadratmeter große CheckIn-Gebäude in Betrieb genommen. In die gesamte Modernisierung investierte die DB AG über drei Mio. Euro. Auf dem Gelände soll bis Ostern 2004 ein ca. 10 Meter großer Aussichtsturm errichtet werden. Für Kinder wird es eine Spielfläche unter anderem mit einer Großrutsche geben. Ein Buchungsmöglichkeit für Sylter Unterkünfte wird dann ebenfalls in Niebüll vorhanden sein.

Ausschreibung des "Flensburg-Express" gestartet

KIEL - Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft LVS hat am vergangenen Donnerstag die erneute Ausschreibung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Linie Hamburg - Flensburg - Padborg ("Flensburg-Express") gestartet. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, werde die Ausschreibung in den nächsten Tagen im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Der neue Betreiber soll den Verkehr von Dezember 2005 bis Dezember 2014 übernehmen. Bis dahin wird der "Flensburg-Express" von der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) aus Kiel betrieben. Die NOB hatte den Verkehr Anfang November 2003 von der FLEX AG übernommen, die im Sommer 2003 nach nur einem knappen Dreivierteljahr Betrieb Insolvenzantrag gestellt hatte. Auf der 180 Kilometer langen Linie fahren heute durchschnittlich 3000 Fahrgäste am Tag. Die Angebote der Verkehrsunternehmen für die Ausschreibung müssen bis zum 27. Februar 2004 bei der LVS eingehen, die Entscheidung über die Vergabe will Verkehrsminister Dr. Bernd Rohwer im Sommer 2004 treffen.

Maut-Pannen: Verkehrsprojekte auf dem Prüfstand

BERLIN (dpa/eig. Bericht) - Angesichts der aktuellen Maut-Blockade und des Subventionsabbaus hat das Bundesverkehrs- und Bauministerium unter Hochdruck mit der Überprüfung der Verkehrsvorhaben begonnen. Wie die Nachrichtenagentur dpa nach dem Bund-Länder-Vermittlungsverfahren in Verhandlungskreisen erfuhr, sollen die Schieneninvestitionen 2004 von jetzt 4 Milliarden um 160 Millionen Euro und in den beiden Folgejahren um jeweils den gleichen Betrag gekürzt werden. Dies entspricht den im Vermittlungsverfahren von Bundestag und Bundesrat vereinbarten Kürzungen um drei Mal vier Prozent für die meisten Subventionsausgaben (Finanzhilfen). Ausnahmen gibt es dagegen mit einmaliger Kürzung um nur 2 Prozent in 2004 in folgenden Investitionsbereichen der Bahn: Die Zuschüsse für den Nahverkehr der Länder (Regionalisierungsmittel) von 6,8 Milliarden Euro in diesem Jahr um knapp 140 Millionen im nächsten sowie für die Kommunen nach dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVF/derzeit knapp 1,7 Milliarden) und - um 114 Millionen die Zuwendungen an das Eisenbahnvermögen. Hieraus werden die Pensionen der Eisenbahner gezahlt.

Die Allianz pro Schiene kritisierte die Sparpläne erneut und sprach von einseitigen Kürzungen zu Lasten der Schiene. "So wird die Schiene kaputt gemacht", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Die Schiene ist der einzige Verkehrsträger, bei dem der Vermittlungsausschuss wie von Sinnen alles zusammengestrichen hat, was nicht niet- und nagelfest war. Die Straße kommt ungeschoren davon, und auch die steuerlichen Privilegien des Luftverkehrs bleiben unangetastet". Die politische Einigung im Vermittlungsausschuss gehe "an die Substanz eines ganzen Verkehrsträgers", so Flege. Zusammen mit den Haushaltsrisiken aus dem Lkw-Maut-Desaster zeichne sich nun ab, dass "schlimmstenfalls ein Viertel des Investitionsetats für die Schiene wegbricht". Gefährdet ist nach Angaben der Allianz pro Schiene im Falle der Realisierung "selbst das Bestandsnetz". "Streckensperrungen und Langsamfahrstellen werden dann an der Tagesordnung sein", warnte der Allianz pro Schiene- Geschäftsführer den Vermittlungsausschuss, der am heutigen Dienstag zu seiner abschließenden Beratung zusammenkommen will.

TGV Paris-Bordeaux rauchfrei

PARIS (AFP) - In den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen zwischen Paris und Bordeaux gibt es ab sofort keine Raucherabteile mehr. Sowohl bei der dreistündigen Fahrt bis Bordeaux als auch bei der fünfstündigen Verbindung von Paris bis an die spanische Grenze (Hendaye) wurden die speziellen Reservierungsmöglichkeiten für Raucher gestrichen. Ob das System auf alle TGV-Strecken ausgedehnt werde, solle nach einer Auswertung im Frühjahr entschieden werden, kündigte die Abteilungsleiterin der Staatsbahn SNCF für den Reiseverkehr, Mireille Faugère, an. Bisher sei es häufig vorgekommen, dass Raucher "für ihren eigenen Komfort" Plätze in Nichtraucher-Abteilen reserviert hätten und nur zum Rauchen in die Raucherabteile gegangen seien. Nach bisherigen Umfragen vertreten drei Viertel aller Bahnreisenden die Ansicht, Raucherabteile verringerten den Reisekomfort. 85 Prozent stimmten einer Abschaffung der Raucherzonen zu. Auch passionierte Raucher zeigten sich in der Regel zufrieden. Pro Zug gebe es im Schnitt vier Raucher, die sich durch das Rauchverbot beeinträchtigt sähen, erklärte die SNCF.

Wieder Kurswagen nach Kaliningrad

BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und Bahnchef Hartmut Mehdorn haben im Beisein des russischen Botschafters in Deutschland, Sergej Krylov, am Montagmorgen auf dem Bahnhof Berlin-Lichtenberg den ersten Kurswagen aus Kaliningrad/Königsberg in Empfang genommen. Seit dem gestrigen Fahrplanwechsel besteht damit wieder eine tägliche durchgehende Verbindung von Berlin nach Kaliningrad/Königsberg. Bundesverkehrsminister Stolpe würdigte das Engagement der beteiligten Bahnen aus Russland, Weißrussland, Polen und Deutschland zur Verbesserung des internationalen Eisenbahnverkehrs: "Die Wiederaufnahme der Kurswagenverbindung Kaliningrad - Berlin ist ein erstes Ergebnis der Kooperation im "Vier-Achsen-Projekt" und entspricht kurz vor Polens Beitritt zur Europäischen Union schon heute den künftigen Anforderungen."

Der Schlafwagen, ein international zugelassener Wagen deutscher Bauart der Russischen Eisenbahn RZD, bietet in zehn Abteilen insgesamt 28 Betten, davon vier in der ersten Klasse. Die Fahrgäste des Schlafwagens erhalten während der ganzen Fahrt über aus dem klassischen Samowar frisch gebrühten Tee, zwei Wagenbetreuer sorgen für das Wohl der Gäste. In der ersten Klasse wird zu den beiden im Preis enthaltenen Mahlzeiten Kaviar serviert. Die 650 Kilometer lange Fahrt nach Kaliningrad dauert rund 15 Stunden, dabei fährt der Kurswagen in drei Zügen mit. Die Fahrkarte kostet in der zweiten Klasse einfach 54,20 Euro, dazu kommt der Zuschlag für den Bettplatz im Dreierabteil zu 9 Euro. Wer im Zweier- (Zuschlag 18 Euro) oder Single-Abteil (Zuschlag 24 Euro) schlafen möchte, braucht eine Fahrkarte erster Klasse (81,80 Euro).

Dresden Hbf: Bahnverkehr rollt von neuen Bahnsteigen

DRESDEN - Mit einer feierlichen Zugabfahrt und einer Kundenaktion sind am Montag die neuen Hochgleistragwerke auf der Nordseite des Dresdner Hauptbahnhofs offiziell in Betrieb genommen worden. Nach Investitionen in Höhe von 28 Millionen Euro und einer Bauzeit von 23 Monaten stehen auf den neuen Bahnanlagen nach der Komplettsanierung zunächst auf 80 Metern Länge zwei Bahnsteige für den Nah- und Fernverkehr zur Verfügung. Auf 250 Metern Länge und 30 Metern Breite waren im vergangenen Jahr die alten Tragwerke abgebrochen worden. Der neue Stahlbeton-Überbau auf der Nordseite ist auf einer Riegel-Stützen-Konstruktion errichtet worden. Die neuen Bahnsteige 17, 18 und 19 erhielten eine moderne Bahnsteigausstattung. Seit gestern halten an den neuen Bahnsteigen die Züge der S-Bahn-Linie S 1 (in Fahrtrichtung Schöna - Meißen), der S 2 Dresden Hauptbahnhof - Flughafen Dresden (in beiden Richtungen) sowie der EuroCity-Linie in Fahrtrichtung Prag - Hamburg. In der Gegenrichtung verkehren die EuroCity-Züge zunächst weiter über die Südhalle.

Die Inbetriebnahme ist die Voraussetzung für die weiteren Bauarbeiten bei laufendem Bahnbetrieb. Bis Ende kommenden Jahres werden die Bahnanlagen in der Nordhalle für die S-Bahn Dresden - Pirna komplettiert; ab Herbst sollen Abbruch und Sanierung der Südhalle erfolgen. Die Verkehrsstation Dresden Hauptbahnhof bleibt auch in den kommenden Monaten eine große Baustelle - mit den Arbeiten am neuen Bahnsteighallendaches und zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Im Empfangsgebäude werden die Flächen für die Vermarktung und für Bahneinrichtungen wie einem neuen Reisezentrum hergerichtet. Gegenwärtig wird eine weitere Arbeitsbühne zur Dachsanierung auf der Südseite aufgebaut und die Kellerdecke im Empfangsgebäude erneuert. Ab Februar 2004 ist die Sanierung des Bodens auf dem Querbahnsteig in der Mittelhalle vorgesehen.

Bahnbetrieb nach Fahrplanwechsel "weitgehend planmäßig"

FRANKFURT/Main - Die DB hat den Fahrplanwechsel in der Nacht zum dritten Advent nach eigenen Angaben ohne größere Probleme gemeistert. Insgesamt steigert das Unternehmen seine Verkehrsleistung im Fernverkehr um knapp ein Prozent auf 137 Millionen Zugkilometer. Auf vielen Bahnhöfen und in den Transportleitungen waren zusätzliche Eisenbahner im Einsatz, um Reisende über Neuerungen im Fahrplan zu informieren und bei möglichen Störungen schnell reagieren zu können. Nach umfangreichen Vorbereitungen, zu denen in den vergangenen Tagen auch die "Umbeheimatung" von 512 Lokomotiven und Wagen im Fernverkehr zählte, lief der Bahnbetrieb im gesamten Bundesgebiet laut DB weitgehend planmäßig. Zu Verspätungen von bis zu 40 Minuten kam es aber am Nachmittag im Nordwesten, weil der Hauptbahnhof Osnabrück wegen einer Bombenentschärfung für sechs Stunden gesperrt werden musste. Die Fernzüge wurden weiträumig umgeleitet. "Den Tag der Fahrplanumstellung hatten wir im Griff", sagte Manfred Wagner, Chef der zentralen Transportleitung im DB-Personenverkehr. "Die echte Nagelprobe werden wir aber am Montag und vor allem am Dienstag bestehen müssen, wenn auf dem Gesamtnetz wieder Hochbetrieb herrscht und der Güterverkehr in vollem Umfang rollt". Die Frankfurter Zentrale steuert und überwacht den Fernverkehr auf dem gesamten DB-Netz.

Im Südwesten feierte die neue S-Bahn RheinNeckar im Großraum Mannheim/-Ludwigshafen/Heidelberg eine reibungslose Premiere. Gleichzeitig mit dem Fahrplanwechsel kann die Bahn ihren Kunden nach 16 Monaten Bauzeit wieder umsteigefreie Fernverbindungen von Dresden nach Bayern anbieten. Die während der Hochwasserkatastrophe in Ostdeutschland im August 2002 von den Fluten beschädigte „Sachsen-Franken-Magistrale“ zwischen Dresden und Nürnberg ist jetzt wieder durchgängig befahrbar. Weitere Verbesserungen im ICE-Verkehr: Zwischen Frankfurt und Dresden fahren die Züge jetzt im Stundentakt. Eine von Essen über Frankfurt/Main hinaus nach Nürnberg verlängerte ICE-Linie sorgt außerdem für eine deutliche Beschleunigung zwischen Nordrhein-Westfalen und Nordbayern. Köln und Nürnberg sind auf der Schiene dann nur noch 3 Stunden und 17 Minuten voneinander entfernt, 20 Minuten weniger als bisher. (Weitere Fahrplanänderungen finden Sie auf einer Bahnnews-Sonderseite.)

Güterfahrplan mit neuen Funktionen im Netz

BERLIN - Stinnes Freight Logistics erweitert mit einem Internet-Fahrplan sein Leistungsprogramm im Internet. Zum 1. September 2003 sind alle Informationen und Anwendungen der ehemaligen DB Cargo Website im neuen Internetauftritt des Geschäftsfeldes Freight Logistics unter www.stinnes.de/freightlogistics integriert worden. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 können Kunden unter dieser Adresse in der Rubrik "E-Stinnes" den neuen Güterfahrplan online nutzen. Er soll die Planung und Abwicklung von Transporten im Einzelwagenverkehr wesentlich erleichtern. Der Internet-Fahrplan gibt Kunden Auskünfte über verfügbare Relationen im Einzelwagenverkehr. Zukünftig können Kunden im Internet aktuelle Auskünfte über Abfahrts- und Ankunftszeiten erfahren. Gezielt können die neuen Einzelwagenprodukte Classic und Quality sowie die Nachtsprung-ICG-Verbindungen ermittelt werden.

Schon in der ersten Realisierungsstufe des Fahrplans werden zahlreiche Zusatzinformationen angeboten: Ein integriertes Kartensystem enthält Umgebungs- und Routenpläne für die Versand- und Empfangsbahnhöfe. Außerdem informiert der Internet-Fahrplan über die Streckenklassen, welche die zulässige Radsatzlast und das maximale Ladegewicht festlegen. Die Entwicklung der Internet-Fahrpläne ist ein wesentliches Teilergebnis des vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes "Portal C", um den Schienenverkehr vor allem im Einzelwagensystem zu stärken. Dazu Dr. Jörg Hilker, Marketingleiter bei Stinnes Freight Logistics: "Die Realisierung des neuen Internet-Fahrplans für den Schienengüterverkehr ist ein weiterer Schritt der Stinnes AG auf ihrem Weg, das Internet als zeitgemäße und kundenorientierte Kommunikations- und Geschäftsplattform zu nutzen."

Geisterzug fährt 45 Kilometer weit durch Indonesien

JAKARTA (AFP) - Ein Geisterzug ist in Indonesien 45 Kilometer weit gefahren, bevor er in der Hauptstadt Jakarta wieder zum Stehen kam. Der mit einem Computersystem ausgerüstete Pendlerzug setzte sich in der Stadt Bogor plötzlich von selbst in Bewegung und fuhr mit acht Waggons im Schlepptau aus dem Bahnhof, wie die Nachrichtenagentur Anatara meldete. Ein Bahnangestellter sei noch auf die Lokomotive aufgesprungen, habe aber nicht in das Führerhaus steigen können. Ein Sprecher der indonesischen Bahn machte "technische Probleme" für die außerplanmäßige Fahrt ohne Lokführer verantwortlich. Erst an einer Steigung in der Hauptstadt blieb der Zug stehen, der zwischenzeitlich mit etwa 65 Stundenkilometern unterwegs gewesen war. Bogor liegt etwa 190 Meter höher als Küstenmetropole Jakarta.

Neues DB AutoZug Terminal in Troisdorf

KÖLN - Mit der Abfahrt des DB AutoZug 1423 nach München hat das neue DB AutoZug Terminal Troisdorf am vergangenen Samstag seinen Betrieb aufgenommen. Damit können Reisende aus dem Rhein-Sieg-Gebiet und dem Raum Köln/Bonn stau- und stressfrei in Deutschlands Süden reisen und bleiben vor Ort mit dem eigenen Auto mobil. Troisdorf ersetzt das langjährige DB AutoZug Terminal Köln-Deutz, das aufgrund der Nutzung des Bahnhofes als ICE-Bahnhof nicht mehr zur Verfügung steht. Rund 16 Monate sind seit Planungsbeginn vergangen, und insgesamt wurden 1,1 Mio. Euro in die Errichtung der Terminalanlage sowie den Bau einer Schallschutzwand investiert. Rechtzeitig zur Eröffnung steht DB AutoZug Reisenden ein Aufenthaltsraum zur Verfügung. Eine moderne Rampenanlage samt Beleuchtung ermöglicht zu allen Tageszeiten einen problemlosen und sicheren Check-in. Der Rampenwagen stammt vom DB AutoZug Terminal Köln Deutz und wurden von Auszubildenden im Rahmen der Ausbildung in Gremberg instand gesetzt und restauriert. In der aktuellen Wintersaison gelangen Reisende bis zum 28. März 2004 mehrmals in der Woche vom DB AutoZug Terminal Troisdorf nach München. Diese Verbindung wird als Tagesverbindung angeboten. DB AutoZug Gäste reisen im Sitzwagen in die bayerische Landeshauptstadt – die Fahrzeuge werden zwischen 6.00 und 6.30 Uhr verladen und um 13.42 Uhr erreicht der DB AutoZug München Ost.

Erstellung des Fahrplans 2004 abgeschlossen

FRANKFURT/Main - Die Vorbereitungen bei der DB Netz AG für den Fahrplan 2004, der am 14. Dezember 2003 in Kraft treten wird, sind jetzt endgültig abgeschlossen. Er ist die Basis für den Eisenbahnbetrieb auf der Schiene. "Insgesamt 46.782 Trassenanmeldungen gingen fristgerecht bis 14. April 2003 bei uns ein", erläutert Dagmar Haase, Vorstand Marketing, Vertrieb DB Netz AG. "Im Vergleich zu 2003 konnten wir damit einen Anstieg der Bestellungen von 1,6 % verzeichnen." Innerhalb von zwei Monaten wurden die Anmeldungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen bei der DB Netz AG mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms in konkrete Trassen umgesetzt. Anschließend - nach Abgabe des Angebots - hatten die Verkehrsunternehmen vier Wochen Zeit, die Vorschläge zu prüfen und anzunehmen.

Sowohl abgestimmte Taktverkehre für Personennah- und -fernverkehrszüge als auch anspruchsvolle nationale und internationale Güterverkehre finden sich im komplexen Fahrplangefüge wieder. Darüber hinaus konnten, dank umfangreicher Investitionen in die Schieneninfrastruktur, zahlreiche neue Angebote in den Fahrplan 2004 integriert werden. Ein Beispiel hierfür ist die S-Bahn Rhein/Neckar, mit der ab Fahrplanwechsel eine deutliche Ausweitung des Verkehrsangebotes in der Region erreicht wird. Durch einen mehrgleisigen Ausbau zwischen Mannheim und Ludwigshafen sowie eine zweite Rheinbrücke (Investitionsvolumen: insgesamt rund 182 Millionen Euro) konnte die Kapazität im Schienennetz als Basis für dieses Nahverkehrsprojekt geschaffen werden. Auch in Hessen können Nahverkehrsreisende von einem verbesserten Angebot - der S-Bahn Rodgau - profitieren. Als Grundlage dafür wurden zwei Strecken von 29,9 km Länge neu gebaut und komplett elektrifiziert. Die neuen Stationen Offenbach-Waldhof und Dietzenbach Mitte waren ebenfalls Inhalt der Maßnahme. Die Fahrzeitreduzierung zwischen Rödermark Ober Roden und Offenbach Hbf beträgt 12 Minuten (Investitionsvolumen: 310 Mio. EUR).

In Nordrhein-Westfalen haben Infrastruktur-Investitionen in Höhe von ca. 250 Millionen Euro zu einer Verbesserung des S-Bahn Angebots geführt. Ab 14.12.2003 können die S-Bahnen zwischen Bottrop und Wuppertal dank einer zusätzlichen Elektrifizierung auf 33 Kilometer Strecke im 20 Minuten-Takt fahren. Auch auf Fernverkehrsstrecken gab es Infrastrukturmaßnahmen, deren positive Auswirkungen ab Fahrplanwechsel für die Reisenden spürbar werden. Dazu zählt der Ausbau der Strecke Saarbrücken - Ludwigshafen mit der Nordumfahrung des Bahnhofes Schifferstadt für den Personen- und Güterverkehr (Investitionsvolumen: rund 140 Mio. Euro). Gleiches gilt für die Inbetriebnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen Köln und Düren mit 250 km/h. Durch den Bau zusätzlicher Gleise wird der S-Bahn-Verkehr ab sofort von den übrigen Verkehren getrennt. (Investitionsvolumen: etwa 850 Mio. EUR).

Nachdem das Hochwasser im Sommer 2002 weite Teile der Bahnanlagen zwischen Dresden Altstadt und Klingenberg-Colmnitz zerstört hatte, steht die Strecke zum Fahrplanwechsel wieder vollständig zur Verfügung. In den vergangenen Monaten wurden vor allem Brückenarbeiten, Maßnahmen an Oberleitungen und am Oberbau realisiert. Das Elektronische Stellwerk in Tharandt, das durch Wasserschäden in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist ebenfalls wieder in Betrieb. (Ausführliche Berichte zum Fahrplanwechsel auf einer Sonderseite!)

Werk Cottbus schließt Modernisierungsprojekt für Großdiesellok ab

COTTBUS - Unter Beifall der Mitarbeiter ist heute im Werk Cottbus die letzte der 64 großen schweren Diesellokomotiven der Baureihe 233 nach der großen Revision und damit verbundenen Remotorisierung an Railion - die erste europäische Güterbahn - übergeben worden. „Seit Mai 2001 haben wir hier im Werk 64 Lokomotiven der Baureihe 233 vollkommen überholt und modernisiert“, sagte Werkleiter Dr. Holger Kopf bei der Übergabe. "Vor mehr als 30 Jahren ist diese traditionsreiche Diesellok-Generation russischer Bauart bei der ehemaligen Deutschen Reichsbahn in Betrieb gegangen und hat als Rückgrat des Güterverkehrs die wirklich schweren Lasten gezogen. Auch jetzt wieder ist dieses Fahrzeug ein Glanzstück, denn in puncto Umweltfreundlichkeit kann sich die Lok sehen lassen." Die Lok entspricht den zeitgemäßen Umweltkriterien. So ist der neue Motor erheblich schallgemindert und günstig im Verbrauch. Entsprechend reduziert der Rußpartikelausstoss. Railion festigt mit dieser Lok den guten Ruf der Bahn als umweltfreundlicher Verkehrsträger. Die heutige Lok der Baureihe 233 hatte in den 70er Jahre, unter der Baureihenbezeichnung 132, den Betrieb aufgenommen. Alle Fahrzeuge wurden im Werk Cottbus technisch betreut. Das Werk Cottbus für die schwere Fahrzeuginstandhaltung ist eines der größten Schwerpunktwerke für Dieselloks der Bahn und einer der größten Arbeitgeber in der Region.

ÖBB nehmen neues Zentralstellwerk Wien Süd in Betrieb

WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am heutigen Freitag nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten das neue Zentralstellwerk Wien Süd in Betrieb genommen. High Tech löst damit vier mechanische Stellwerksanlagen aus den 1950er Jahren ab, die zu dieser Zeit noch als fortschrittlich galten. Heute, mit über 550 Zugfahrten und 1100 Verschubfahrten in 24 Stunden sind sie aber längst an ihre Kapazitätsgrenzen angelangt. Für die Zukunft sind sie mit ihren zum Teil noch handgestellten Weichen nicht mehr gerüstet. Die Aufgaben der bisherigen Anlagen werden künftig in einer High Tech Zentrale der Extraklasse vereint. Per Mouseclick werden nun Züge auf der Ostbahn im Bereich des Wiener Südbahnhofes disponiert, 185 Weichen gestellt, 89 Weichenheizungen und 195 Signale bedient. Künftig wird die gesamte Fahrleistung durch nur 18 Mitarbeiter von vier modernen Arbeitsplätzen aus gemanagt, bislang waren es 47 Mitarbeiter.

Den Kunden der Bahn soll das neue ESTW eine nachhaltige Verbesserung der Sicherheit im Bahnbetrieb sowie der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge der Ostbahn bringen. Das Stellwerk bedeutet aber nicht nur für den gegenwärtigen Betrieb einen entscheidenden Schritt in Richtung Modernisierung, sondern ist auch für die künftigen Verkehre des geplanten "Bahnhofes Wien" ausgerichtet. Denn das Stellwerk ist von seinen Kapazitäten und von seinem Standort her so ausgelegt, dass es auch den betrieblichen "Mastermind" des künftigen Durchgangsbahnhofes meistern kann. In diesem Sinne stellt das neue ESTW heute schon die Weichen des "Bahnhofes Wien" und entspricht damit einer zukunftsweisenden und vorausschauenden Investitionsplanung der ÖBB. Das neue Stellwerk wurde bei laufendem Betrieb errichtet und in den letzten beiden Wochen in Etappen hochgefahren. Die alten Anlagen stellen mit dem heutigen Tag nach über 50 Jahren Dienst ihren Betrieb ein.

Neue Eggequerung feierlich eröffnet

DÜSSELDORF - Vertreter der DB, der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sowie der Städte Lichtenau und Willebadessen haben am heutigen Freitag die rund 13 Kilometer lange Neubaustrecke der „Eggequerung“ zwischen Neuenheerse und Willebadessen auf der Bahnstrecke Paderborn - Kassel sowie den Regionalverkehrshalt in Willebadessen eröffnet. Insgesamt 180 Millionen Euro investierten Bund und Bahn in die neue „Eggequerung“ mit dem 2.880 Meter langen Eggetunnel. Die neue Strecke, deren Bau im August 1997 begonnen wurde, umfährt ein hangrutschgefährdetes Gebiet am Paderborner Berg. Mit der Streckeneröffnung wurde zugleich die Wiedereröffnung des Bahnhofs Willebadessen gefeiert. Ab dem Fahrplanwechsel der Bahn am 14. Dezember 2003 halten wieder Regionalzüge in Willebadessen.

SBB erneuern 80-jährige Hochspannungsanlagen

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) erneuern für rund 46 Millionen Franken die Bahnstromversorgungsanlagen in der Zentralschweiz. Bis ins Jahr 2016 sollen in Etappen zwei Übertagungsleitungen umgebaut und die Unterwerke Sihlbrugg, Rotkreuz, Emmenbrücke und Steinen erneuert werden. Die Bahnstromversorgungsanlagen in der Zentralschweiz wurden zwischen 1923 und 1927 erstellt und müssen mit Blick auf die geplanten Angebotsausbauten dringend erneuert werden. Neben der 3. Teilergänzung der S-Bahn Zürich und dem Ausbau der S-Bahn Zentralschweiz erfordert auch der künftige Bahnbetrieb über die Neat-Gotthardachse eine stabile, leistungsfähige Energieversorgung. Im Vordergrund steht eine Erhöhung der elektrischen Übertragungskapazität. Dies erfordert auch in der Innerschweiz eine Erhöhung der Betriebsspannung von heute 66 auf die in der Schweiz sonst üblichen 132 Kilovolt. Die Erneuerungen erfolgen weitgehend auf bestehendem Trasse. Geplant ist die Bildung von ringförmigen Teilnetzen, die sich durch eine sehr hohe Verfügbarkeit auszeichnen. Fällt in einem ringförmigen Netz ein Teil aus, so kann die Energieversorgung von der anderen Seite her sichergestellt werden. Das Projekt leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Bahnstromversorgung und damit letztendlich auch zu einem stabileren Betrieb, betonten die SBB.

Neue S-Bahnen mit Bremsproblemen

BERLIN (AP/dpa/eig. Bericht) - Rund 150 neue Züge der DB haben Probleme beim Bremsen und müssen daher voraussichtlich nachgerüstet werden. Vor allem in Nordrhein-Westfalen hätten die Bahnen mit der Bezeichnung ET 425 auf mit Herbstlaub verschmierten Schienen längere Bremswege gehabt, sagte Bahn-Sprecherin Christine Geißler-Schild am Donnerstag in Berlin. Nun sei eine Nachrüstung der S-Bahnen mit zusätzlichen Bremsanlagen mit Sand geplant, damit es im nächsten Herbst nicht wieder zu Problemen komme. Das würde mehr als eine Million Euro pro Zug kosten. Die Elektrotriebzüge vom Typ ET 425 waren auf Grund ihrer Leichtbauweise und aus Kostengründen nicht mit einer Magnetschienenbremse ausgestattet worden. Weitere rund 300 Züge ähnlicher Bauweise hätten ebenfalls Probleme beim Bremsen gehabt, die aber mit dem Nachstellen der Bremsen behoben worden seien. Die S-Bahnen seien auch in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg im Einsatz, dort habe es allerdings aus bislang noch unbekannten Gründen kaum Probleme gegeben.

Reservierungsgebühr künftig im InterConnex-Fahrpreis enthalten

POTSDAM - Die separate Reservierungsgebühr von 2,50 Euro für InterConnex-Züge wird vom Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 an abgeschafft. Wie Connex mitteilte, sei die Reservierungsmöglichkeit automatisch im Fahrpreis enthalten. Der Regelpreis werde dafür allerdings relationsabhängig "moderat" erhöht. Für Kunden, die bisher auf die Reservierung verzichtet haben, steige der Preis je nach Relation um ein bis zwei Euro, in einer sehr kleinen Anzahl von Fällen um drei Euro. So kostet nach Angaben von Connex künftig die einfache Fahrkarte einschließlich Reservierung zum Beispiel für die Strecke Gera - Rostock 37 Euro, für die Relation Leipzig - Berlin - Lichtenberg 16 Euro (bisher 35,50 bzw. 14,50 Euro ohne Reservierung). "Mit der Fahrpreisangleichung wollen wir mehr Kunden ermuntern, frühzeitig Sitzplätze zu reservieren", erläutert Robert Kohl, Bereichsleiter Tarif und Vertrieb bei Connex Regiobahn. „Wir erhoffen uns davon, den reservierungspflichtigen Economy-Bereich und den nicht reservierungspflichtigen Traveller-Bereich gleichmäßiger auszulasten als es in den vergangenen Monaten möglich war. Häufig mussten Fahrgäste im Traveller-Bereich stehen, obwohl im Economy-Bereich noch Sitzplätze frei waren."

Der Simplontunnel ist für AlpTransit bereit

BERN – Nach acht Jahren Bauzeit für die Sanierung und eine Profil-Anpassung nimmt die rollende Autobahn am 14. Dezember 2003 den Betrieb durch die beiden Röhren des Simplontunnels auf. Knapp drei Jahre vor seinem 100. Geburtstag ist der Simplontunnel jetzt Europa-kompatibel: Zusammen mit dem Lötschberg-Tunnel bildet er künftig auf der Nord-Süd-Achse das Rückgrat für Schwertransporte mit einem Lichtraumprofil von vier Metern. Während der Bauzeit musste zuerst der Ablauf des Wassers im Tunnel durch einen neuen Wasserkanal sichergestellt werden. Danach wurde die gesamte Trasse abgesenkt, womit zwischen der Fahrleitung und der Trasse eine lichte Höhe von 4,90 Metern erreicht wurde. Schließlich wurde auch der gesamte Oberbau saniert. Dank der guten Vorbereitung der Arbeiten, der Kooperation zwischen den beteiligten Baufirmen und dem engagierten Personal kam es während der Sanierungsarbeiten zu keinem einzigen schweren Unfall.

Abschied von der BR 141 auf der Main-Weser-Bahn

FRANKFURT/Main - Am Samstag heißt es nach 36 Jahren Abschied nehmen von den Elektroloks der Baureihe 141 auf der Main-Weser-Bahn: Ab 14.12. werden neuere Lokomotiven der BR 143 auf dieser Strecke eingesetzt. Die E 143 ist ca. 15 Jahre alt und verfügt über eine wesentlich höhere Anfahr - und Bremskraft im Zugverkehr, die besonders beim Einsatz in den Regionalbahnen von Vorteil ist. Mit Beginn der Elektrifizierung der Main- Weser Bahn im Jahre 1967 wurden die Loks der BR 141 in Frankfurt beheimatet. Diese wurden dann auch im Plandienst auf der Main-Weser Bahn im leichten Reise- und Güterzugdienst eingesetzt. In den letzten Jahren wurden diese Loks im Wendezugbetrieb als Regionalbahnloks auf den Strecken Dillenburg - Giessen - Kassel Hbf und zurück und auf der Strecke Giessen - Friedberg und zurück eingesetzt. Die Loks dieser Baureihe haben sich durch ihre extreme Zuverlässigkeit und Robustheit ausgezeichnet. Zwei Lokomotiven werden als Reserveloks noch weiterhin zur Verfügung stehen. Wer eine E 141 auf ihrer letzten Fahrt fotografieren will, hat dazu am 13.12. noch einmal z.B. bei der RB 14512 (Giessen ab 10:08, Kassel an 12:13) bzw. bei der RB 14519 (Kassel ab 12:44, Giessen an 14:45) Gelegenheit.

Aufsichtsrat bestätigt Kurs der Bahn

BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat heute in seiner letzten turnusmäßigen Sitzung des Jahres die Vorlage des Vorstands für das Budgetjahr 2004 einstimmig genehmigt und die Planung für die Folgejahre bis 2008 zur Kenntnis genommen. Trotz aller Probleme will die DB danach im nächsten Jahr wie geplant mit einem Betriebsergebnis von 310 Millionen Euro in die Gewinnzone kommen, das sind 80 Millionen weniger als ursprünglich geplant. Als Grund dafür wurden in Unternehmenskreisen vor allem die Probleme im Fernverkehr genannt. Die Vorgabe für 2005 wurde dagegen auf gut eine Milliarde Euro angehoben. In den Folgejahren sollen die Ergebnisse dann kontinuierlich verbessert werden. Auch die Sparpläne der Politik sollten daran "im Grundsatz" nichts ändern, hieß es. In Folge reduzierter Bundesmittel könne sich aber die Realisierung von Bauprojekten verschieben. "Das ist ein normaler Vorgang in Zeiten, in denen alle sparen müssen", erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn bei der Aufsichtsratssitzung. In diesem Jahr kann die DB ihre Verluste vermutlich mehr als halbieren. Allerdings wird sie im operativen Geschäft immer noch mit rund 200 Millionen Euro in den roten Zahlen sein.

Angesichts der nach wie vor schwachen konjunkturellen Entwicklung basieren die künftigen Ergebnisverbesserungen vor allem auf einer konsequenten Fortsetzung des Sanierungskurses. Die Bahn werde ihre in detaillierten Maßnahmenpaketen verankerten Anstrengungen zur Umsatzausweitung und weiteren Verbesserung der Kostenstrukturen im Planungszeitraum fortführen, hieß es. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen ist die Planung für die Jahre 2005 bis 2008 noch ehrgeiziger als die bisherige. Unter anderem seien von der Bahn rund zwei Milliarden Euro eingeplant worden für Kostensteigerungen bei laufenden Großprojekten, für die es vom Bund keine Zusagen gebe. Der Fernverkehr, der in diesem Jahr Verluste von fast 500 Millionen Euro eingefahren hat, soll den Angaben zufolge bis 2008 hoch profitabel sein und den Umsatz um rund 30 Prozent steigern. Mehdorn sagte, wegen der raueren Rahmenbedingungen müsse sich die Bahn noch mehr bemühen. Die Pläne für stabile Gewinne in den nächsten Jahren seien "ehrgeizig, aber realistisch". Das sehen die Gerwerkschaften Transnet und GDBA etwas anders. Sie verlangten im Anschluss, die Planungen bis März kommenden Jahres "an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen". "Zurzeit gibt es noch viele unbekannte Größen, die eine verlässliche Vorausschau nahezu unmöglich machten", sagten die Vorsitzenden Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel. Hansen ist auch Vizechef des Aufsichtsrats.

Bei seiner letzten Sitzung in diesem Jahr billigte der Aufsichtsrat zugleich den Verkauf von zwei Tochterunternehmen. Der Verkauf der Firmen Brenntag und Interfer Stahl im Doppelpack bringt 1,4 Milliarden Euro in die Kassen des hochverschuldeten Konzerns. Neuer Besitzer wird die US-Beteiligungsfirma Bain Capital. Der Chemielogistiker Brenntag und der Stahlhändler Interfer waren erst vergangenes Jahr durch die Übernahme des Stinnes-Konzerns zur Bahn gekommen. Die beiden Unternehmensgruppen Interfer und Brenntag würden von Bain Capital zum Februar oder März 2004 übernommen, erklärte die Bahn. Das Kontrollgremium stimmte darüber hinaus der Ernennung von Ralf Klein-Bölting zum neuen Generalbevollmächtigten für Marketing zu. Klein-Bölting wird sein Amt zum 1. Februar 2004 aufnehmen und ist dem Vorstand-Ressort "Marketing und politische Beziehungen" zugeordnet. Er war Vorstandsmitglied der Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH.

Technische Basis für grenzenlosen Bahnverkehr in Europa gelegt

LEIPZIG - Mit einem klaren Bekenntnis zur technischen Vereinheitlichung des europäischen Bahnverkehrs wurde heute in Leipzig der internationale Bahngipfel, veranstaltet vom Internationalen Eisenbahnverband UIC, eröffnet. Mehr als 400 Experten von Bahnen, Industrie und Politik diskutieren noch bis zum Donnerstag den technischen Stand der Einführung des europaweit einheitlichen Zugsicherungs- und Steuerungssystems. Wie es in einer Pressemitteilung der DB hieß, werde das European Train Control System (ETCS), das auf Basis von GSM-R (Global System for Mobile Communication-Rail) arbeitet, als technischer Schlüssel für einen gemeinsamen europäischen Schienenverkehrmarkt bewertet. Der Generalbevollmächtigte Technik und Beschaffung der Deutschen Bahn AG, Stefan Garber, begrüßte es, dass mit ETCS der Einstieg in die Beseitigung der technischen Barrieren für den grenzenlosen Bahnverkehr in Europa geschafft werden könnte. Zugleich machte er aber auch deutlich, dass alles, was die Bahnen zur Harmonisierung der nationalen Verkehre täten, auch bezahlbar bleiben müsse. Keinesfalls dürfe sich die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber Straße und Luftverkehr verschlechtern.

"Es besteht Konsens darüber, dass die ETCS -Technologie eine wesentliche Voraussetzung und zugleich eine große Chance für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnmarktes ist", sagte Dr. Johannes Ludewig, Exekutivdirektor der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen, am Rande des Bahngipfels. "Technisch ist die Entwicklung sehr weit gediehen. Die Herausforderung besteht jetzt darin, von der heute existierenden Leit- und Sicherungstechnologie zur zukünftigen Strecken- und Fahrzeugausrüstung mit ETCS zu gelangen. Dabei geht es um sehr große Geldbeträge, weshalb für die damit verbundenen Finanzierungsfragen praktische Lösungen gefunden werden müssen." Technische Versuche der Industrie zur Vorbereitung der Serienreife von ETCS laufen bereits in verschiedenen Ländern. In Deutschland ist beispielhaft für die europäischen Bahnen die Teststrecke zwischen Bitterfeld und Jüterbog (Strecke Berlin - Leipzig/Halle) ausgerüstet, auf der inzwischen ein Testbetrieb mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern durchgeführt wird.

Tarifkooperation von DB und Metronom

UELZEN - Die DB und das Eisenbahnverkehrsunternehmen metronom Eisenbahngesellschaft mbH haben eine Kooperation über Fahrkartenvertrieb und Tarif vereinbart. Mit ihren metronom-Zügen wird die metronom Eisenbahngesellschaft mbH ab dem 14. Dezember 2003 auf den Strecken Bremen-Hamburg und Uelzen-Hamburg die RegionalExpress-Züge der DB Regio AG ersetzen. Die übrigen RegionalBahn-Verbindungen und die Fernverkehrszüge zwischen diesen Städten fährt weiterhin die DB. Durch die Kooperation beider Unternehmen wird sichergestellt, dass die Reisenden ihre Fahrkarte wie bisher bei der DB oder in den Zügen beider Anbieter erhalten und die Fahrgäste mit einer Fahrkarte wahlweise Züge beider Bahnen benutzen können. Die Service- und Verkaufsstellen der DB AG stehen den Fahrgästen weiterhin in vollem Umfang zur Verfügung. Zusätzlich hat die metronom GmbH ein eigenes Kundencenter am Unternehmenssitz in Uelzen eingerichtet, in dem die Kunden ihre Wünsche und Anregungen über alle Kommunikationswege (telefonisch unter 0581 97 164 31) und natürlich auch persönlich vortragen können.

DB erhält Innovationspreis für Fahrkartenautomaten

BERLIN - Für ihre Fahrkartenautomaten im Fernverkehr hat die Bahn den Innovationspreis des Deutschen Bahnkunden-Verbandes (DBV) erhalten. Verbandspräsident Gerhard Curth erklärte, als Ersatz für den Kauf am Schalter, der von der Bahn zurückgefahren werde, seien die Geräte "eine kundenfreundliche Variante". Seit ihrer Einführung 1997 seien die Automaten deutlich verbessert worden und verfügten heute in der Regel über druckempfindliche Bildschirme. "Das heißt aber nicht, dass wir in die Automaten als adäquaten Ersatz für den Beratungsverkauf sehen. Uns wäre es lieber, wenn die Schalter erhalten blieben." Laut DB wurden zuletzt 17 Prozent der Fahrkartenumsätze über die rund 3000 Fahrkartenautomaten abgewickelt. Ende vergangenen Jahres waren es nur 15 Prozent. Entsprechend sank der Anteil bei den Schalterverkäufen in den 650 Reise-Zentren von 51 auf 49 Prozent. Die 3500 Reisebüros mit DB-Lizenz steuerten jüngst 19 Prozent der Ticketumsätze bei. Der Rest wurde über telefonische Buchungen, das Internet und durch Direktverkäufe im Zug erzielt. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember soll das Angebot der Automaten um Sitzplatzbuchungen in den Nachtzügen erweitert werden. Außerdem soll dann die Sortierung der Fahrplanauskunft nach den Kategorien Abfahrtszeit, Zahl der Umstiege, Preis und Fahrzeit möglich sein.

Sachsen-Anhalt vergibt "Nordharz-Netz" an Connex

MAGDEBURG - Das private Eisenbahnunternehmen Connex Regiobahn GmbH betreibt ab Dezember 2005 den Nahverkehr auf dem Nordharznetz in Sachsen-Anhalt. Ein entsprechender Beschluss sei heute vom Aufsichtsrat der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa) gefasst worden, teilte Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre nach der Kabinettssitzung in Magdeburg mit. Die Einzelheiten der künftigen Nahverkehrsgestaltung auf dem "Nordharz-Netz" sollen in den nächsten Wochen in einem über zwölf Jahre laufenden Verkehrsvertrag festgelegt werden. Mit der Vergabe an Connex spart das Land Sachsen-Anhalt nach Angaben von Daehre pro Jahr rund 500 000 Euro.

Connex will auf der Strecke dieselgetriebene Fahrzeuge vom Typ "Lint" (Leichter Innovativer Nahverkehrs-Triebwagen) in zwei Größen einsetzen: als einteiliges Fahrzeug mit 68 Sitzplätzen und zweiteilig mit 126 Plätzen. Die Fahrgasträume sind großzügig gestaltet und verfügen über gesonderte Abteile für Fahrgäste der 1. Klasse und für Raucher. Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist bei normaler Bahnsteighöhe ohne fremde Hilfe möglich. Bei anderen Bahnsteighöhen kann eine so genannte Überfahrbrücke verwendet werden. Jeder Zug ist mit Fahrscheinautomat und behindertenfreundlicher Toilette ausgestattet. Zum "Nordharz-Netz" gehören in der Betriebsstufe 1 die Bahnstrecken Magdeburg-Halberstadt-Thale, Halberstadt-Blankenburg, Halle-Halberstadt und Halberstadt-Wernigerode-Vienenburg (beide nur Regionalbahn, nicht Regionalexpress Halle-Hannover) sowie Könnern-Bernburg. Darüber hinaus sollen - in Abhängigkeit vom Streckenausbau durch die DB Netz AG - in der Betriebsstufe 2 die Durchbindung Halle-Könnern-Bernburg und Durchgehende Verbindungen von Magdeburg nach Thale und Blankenburg (durch Zugteilung in Halberstadt nach Ausbau des Eisenbahnknotens) hinzukommen.

DB sieht sich wieder im Aufwind

FRANKFURT/Main (AFP/AP/eig. Bericht) - Die DB sieht sich seit der Einführung ihres überarbeiteten Preissystems Anfang August im Personenverkehr wieder im Aufwind. Der Umsatz erhole sich zunehmend, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Rausch. Die Verkehrsleistung habe im September und im November wieder den Stand des Vorjahres erreicht. Für 2004 erwarte die DB "positive Umsatzsprünge". Genauere Zahlen wollte er vor der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch allerdings nicht nennen. Rausch machte die "fehlende Akzeptanz" des alten Systems für den sinkenden Umsatz im ersten Halbjahr mitverantwortlich. Weitere Gründe waren dem Vorstandsmitglied zufolge der "Angriff der Billigflieger", die schwache Konjunktur sowie technische Probleme an Fahrzeugen.

Im kommenden Jahr will die Bahn vor allem ihre Pünktlichkeit verbessern. Laut Rausch will das Unternehmen im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von 95 Prozent erreichen. Derzeit liegt diese nach Bahn-Angaben knapp unter 80 Prozent, im Nahverkehr beträgt sie etwa 90 Prozent. Bei Zug-Verspätungen sollen die Rechte der Kunden gestärkt werden. Die Bahn strebt eine Selbstverpflichtung an und lehnt eine Gesetzesregelung ab. Details wollte Rausch unter Verweis auf die laufenden Gespräche mit den zuständigen Bundesministerien nicht nennen. Außerdem soll der Vertrieb ausgebaut werden, zum Beispiel der Fahrkartenverkauf am Automaten. Dort sollen künftig unter anderem auch Liege- und Schlafwagen-Tickets angeboten werden oder auch Eintrittskarten zum Beispiel für den Europa-Park in Rust. In 35 Orten wie Forst in Brandenburg haben sich frühere Bahn-Mitarbeiter selbstständig gemacht mit Agenturen, in denen sie DB-Fahrkarten in eigener Regie verkaufen. Ausgeweitet werden sollen darüber hinaus Aktionen wie Bahn & Bett oder Ermäßigungen an Tagen wie dem 6. Dezember (Nikolaus).

Im Nahverkehr wird es für das Unternehmen in den nächsten Jahren vor allem darum gehen, die Ausschreibungen der Besteller - Länder, Städte oder Landkreise - für sich zu entscheiden. Von 19 Ausschreibungen im Jahr 2004 will die Bahn mindestens 50 Prozent für sich gewinnen. Dies werde aber nur bei einer deutlichen Absenkung der Kosten gelingen, sagte Rausch. In diesem Jahr entschied die Bahn nach eigenen Angaben weniger als die Hälfte der Ausschreibungen für sich. Außerdem wolle man sich um Aufträge im Ausland bemühen.

EU billigt Bahn-JV von FirstGroup und Keolis für Nordengland

BRÜSSEL (vwd) - Die Europäische Kommission hat den Weg für den Intercity-Verkehr in Nordengland freigemacht. Die EU-Behörde billigte ein Joint Venture (JV) des britischen Betreiberkonsortiums FirstGroup plc und der Keolis SA. Probleme für den Wettbewerb seien nicht zu erwarten, teilte die Kommission am Dienstag mit. Die Nachricht sei auch für die Siemens AG , München, von Interesse, weil deren Bahntechnik-Sparte insgesamt 56 Triebzüge an das JV liefern soll. Das Auftragsvolumen einschließlich Serviceleistungen liege bei rund 500 Mio EUR, hatte es Ende September geheißen. Die Züge sollen ab 2006 eingesetzt werden. FirstGroup und Keolis werden ab 2004 als Lizenznehmer den Intercity-Verkehr auf dem Trans-Pennine-Netz in Nordengland betreiben. Die Strecke verläuft unter anderem zwischen den Städten Liverpool, Manchester, Leeds, York, Hull, Sheffield und Newcastle.

Neuer Kran im Umschlagbahnhof Frankfurt/M Ost montiert

FRANKFURT/Main - Am Dienstag wurde der zweite neue Containerkran im Umschlagbahnhof Frankfurt/M Ost errichtet. 15 Lasttransporte waren notwendig, um alle Bauteile anzuliefern. Die größten Einzelteile des Kranes sind der 40 Meter lange Brückenträger, der alleine 45 Tonnen wiegt, und das 30 Tonnen schwere Maschinenhaus. Bereits am 14. November war der erste baugleiche Kran errichtet worden. Die beiden neuen Kräne überspannen mit einer Stützweite von 37 Metern vier Gleise, zwei Ladespuren, eine Fahrspur und eine Abstellspur, die nebeneinander angeordnet sind. Im Juli hatten die Erweiterungsarbeiten am Umschlagbahnhof Frankfurt Ost mit der Gründung der Kranbahnen begonnen. Bis zu 12 Meter lange Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern wurden im Abstand von 2,50 Meter eingesetzt. Bis Herbst 2004 wird die bisher zweigleisige Anlage zu einer Kranbahn mit vier zug-langen Gleisen von je 670 Metern ausgebaut. Die Baumaßnahme wird in einzelnen Bauphasen umgesetzt, so dass der Betrieb ohne Unterbrechungen abschnittsweise auf die neuen Anlagen umgestellt werden kann.

Der Umschlagbahnhof Frankfurt Ost ist eine Anlage des kombinierten Güterverkehrs Schiene/Straße, in der Container, Wechselbehälter und kranbare Sattelauflieger umgeschlagen werden. Die Erweiterung des Umschlagbahnhofs trägt der besonderen Bedeutung des Standorts Rechnung, der ein hohes wirtschaftliches Potenzial hat. 1968 als einer der ersten Umschlagbahnhöfe der DB eröffnet, wuchs dieser nach anfänglich bescheidenem Verkehrsaufkommen rasch an. Bereits 1973 musste ein zweiter Containerkran aufgestellt werden, in den Jahren 1983 bis 1985 wurde er erstmals ausgebaut. Die bestehende Anlage arbeitet zur Zeit an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Deshalb können die im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung prognostizierten Steigerungsraten im Güterverkehr von 60 Prozent bis 2015 nur durch Kapazitätserweiterungen bewältigt werden. Zum neuen Umschlagbahnhof gehören die straßen- und schienenseitige Zufahrt, die Umschlagkräne, Abstellflächen für Ladeeinheiten und Straßenfahrzeuge sowie die zugehörigen Verwaltungs- und Sozialgebäude. Weiterhin wird für die Wartung und Reparatur von Containern ein Service-Center mit den entsprechenden Gebäuden, Hallen und Abstellplätzen zur Verfügung stehen. Die Kosten für das derzeit im Bau befindliche Projekt betragen rund 26 Millionen Euro. Bei Bedarf besteht eine Option auf einen weiteren Ausbau um nochmals vier Gleise mit je 580 Metern Nutzlänge für rund 12 Millionen Euro.

Nadelöhr im S-Bahn-Netz München beseitigt

MÜNCHEN - Eine weitere wichtige Baumaßnahme aus dem 266-Mio.-Ausbauprogramm der Münchner S-Bahn wurde nun fertig gestellt. Die Umfahrung Berg am Laim wird am 14. Dezember 2003 in Betrieb genommen. Diese neue Gleistrasse zieht sich von Riem bis zum Leuchtenbergring und beseitigt einen Engpass in Berg am Laim, den sich bisher der Regional- und Güterverkehr von und nach Mühldorf und die S-Bahn teilen mussten. Die zweigleisige, elektrifizierte Umfahrung Berg am Laim ist 4,7 km lang. Sie beginnt westlich vom Haltpunkt Riem und endet in den vorhandenen Gleisanlagen am Leuchtenbergring. Darin sind 2,8 km neue Gleise enthalten. 1,9 km der bestehenden Bahngleise mussten in erheblichem Umfang an die neuen Gleise angepasst sowie mit neuer Signaltechnik ausgestattet werden. Die neue Trasse wurde an die Bahnstrecke München - Mühldorf mit Südbayerns größten Weichen (Abzweigradius bis zu 2 500 m) angeschlossen. Teilweise sind die Weichen zudem mit neu entwickelten hydraulisch betriebenen Umstellantrieben ausgestattet. Weitere Baumaßnahmen waren ein Kreuzungsbauwerk über die Bahnstrecke Trudering – Daglfing und eine Teilerneuerung der Eisenbahnüberführung an der Truderinger Straße. Im Bereich der Thomas-Hauser-Str. wurde eine Schallschutzwand von 450 Meter Länge erstellt. Die Baumaßnahme erforderte eine Investition von 30 Mio. Euro. Der Freistaat Bayern beteiligte sich mit rund 20 Mio. Euro an dieser Maßnahme.

Sanierung der alten Loreley- und Rossstein-Tunnel

FRANKFURT/Main - Am Montag hat die Sanierung der alten Loreley- und Rossstein-Tunnel an der rechten Rheinstrecke begonnen. Beide Bauwerke müssen nach über 140 Betriebsjahren umfassend saniert werden. Der Zugverkehr wird während der Arbeiten durch die neuen Loreley- und Rossstein-Tunnel geleitet, so dass der Zugfahrplan nicht beeinträchtigt wird. Die Sanierung der beiden alten Tunnel wird voraussichtlich im März 2005 abschlossen sein. Die Investitionssumme beläuft sich auf 18 Millionen Euro. Der 368 Meter lange, alte Loreley-Tunnel und der zehn Meter längere, alte Rossstein-Tunnel wurden in den Jahren 1859 bis 1861 gebaut und gingen 1862 jeweils zweigleisig in Betrieb. Genau einhundert Jahre später, von 1959 bis 1961 wurden parallel zwei neue elektrifizierte, eingleisige Tunnel gebaut und die alten Tunnel auf eingleisigen Betrieb mit Elektrifizierung umgerüstet. Die alten Tunnel, die innen noch gemauert werden, bekommen eine neue tragende Auskleidung mit Stahlbeton. Die vier historischen Portale werden in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz erneuert.

Schweiz: Neue Verordnung über die Zulassung von Triebfahrzeugführern

BERN - Am 14. Dezember 2003 setzt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die neue "Verordnung über die Zulassung zum Führen von Triebfahrzeugen der Eisenbahnen (VTE)" in Kraft. Die Bahnreform hat die Rahmenbedingungen für den freien Netzzugang geschaffen. Ziel ist es, den Wettbewerb unter den Bahnen zu ermöglichen. Der sichere Bahnbetrieb hat aber auch im freien Netzzugang oberste Priorität. Zu diesem Zweck hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) im Auftrag des UVEK die neue Verordnung erarbeitet. Dabei wurden die betroffenen Bahnen und Sozialpartner mittels einer breiten Konsultation einbezogen. Durch die VTE wird die Ausbildung der Triebfahrzeugführer aller Schweizer Bahnunternehmen auf eine neue, gemeinsame Basis gestellt.

Die neue Verordnung regelt die Zulassung des Personals zum Führen von Triebfahrzeugen sämtlicher Eisenbahnen in der Schweiz. So definiert sie beispielsweise die Voraussetzungen für den Ausbildungsbeginn oder die Prüfungsart. Die entsprechenden Ausweise an die Triebfahrzeugführer werden durch das BAV ausgestellt. Die neue Verordnung regelt ebenfalls die Ernennung der Prüfungsexperten, der Vertrauensärzte sowie der Vertrauenspsychologen durch das BAV. Die Bestimmungen für Lokomotivführer der Normalspurbahnen und Bahnen mit einfachen betrieblichen Verhältnissen gelten ab 1. Januar 2004. Die Bestimmungen, welche die Schmalspurbahnen betreffen, werden am 1. Januar 2005 gültig sein. Ab 1. Januar 2007 gelten die Bestimmungen auch für Personal in der Funktion von Zugbegleitenden und Rangierenden.

Neuer Haltepunkt Cottbus-Sandow eröffnet

COTTBUS - Ein neuer Haltepunkt der Bahn wurde am Montag in Cottbus-Sandow eröffnet. Die drei neuen Regionalbahnsteige sind durch eine neue Unterführung der Muskauer Straße unter den Bahnstrecken von Forst und Guben Richtung Cottbus Hauptbahnhof erreichbar. Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember halten hier täglich 34 mal die Züge der RegionalExpress-Linie RE 11 Frankfurt (Oder) – Cottbus sowie einige Züge der Regionalbahn-Linie RB 46 Forst – Cottbus. Mit der neuen Station werden die Stadtteile Sandow und Branitz mit dem nahe gelegenen Stadion der Freundschaft sowie der Spree-Neiße-Kreis besser an den Schienenpersonennahverkehr angeschlossen. Innerhalb von nur neun Monaten entstanden die neuen Anlagen, in die insgesamt rund 7,8 Millionen Euro von Bund, Land, Stadt sowie der Bahn investiert wurden, davon rund 2,5 Millionen Euro aus Fördermitteln der Europäischen Union zur Entwicklung regionaler Infrastruktur.

SNOW-TRAIN rollt wieder

LINZ am Rhein - Der SNOW-TRAIN, ein privates Projekt, um Schnee- und Skisüchtige günstig und "zünftig" in die Alpen zu bringen, startet am 2. Weihnachtsfeiertag in die 2. Saison. Unabhängig von der DB wird der SNOW-TRAIN dann wieder jeden Freitag in fast alle großen Skigebiete Österreichs und samstags wieder zurückfahren. Startbahnhöfe in Deutschland sind Münster, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Koblenz, Mainz und Frankfurt. Sozusagen im Schlaf kommen die Reisenden ab günstigen 70 Euro Reisepreis sicher und ökologisch unbedenklich in alle großen Skiorte in Österreich: Wörgl, Kirchberg, Kitzbühel, St. Johann i.T., Saalfelden, Zell am See, Jenbach, Innsbruck, Ötztal/Sölden, Landeck, St. Anton, Langen am Arlberg. Eine echte Besonderheit ist der Partywaggon in der Mitte des Zuges, es gibt zwei Bars und es legen wechselnde DJ´s auf.  Doch wer es ruhiger und komfortabler mag sucht die Ruhe im Abteil, oder, neu in dieser Saison, man bucht den Liegewagen, um ausgeruht direkt auf die Piste zu kommen. Weitere Infos unter www.snowtrain.de.

Grünes Licht für Videoüberwachung in SBB-Zügen

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) dürfen ab dem nächsten Jahr sämtliche Züge und Bahnhöfe mit Videokameras ausrüsten. Angesichts der Zunahme von Vandalenakten und dem schwindenden Sicherheitsgefühl in Bahnhöfen und Personenzügen habe der Bundesrat den SBB mit einer Verordnung grünes Licht gegeben, teilte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am vergangenen Freitag mit. Erste Erfahrungen mit einem Pilotprojekt zwischen Lausanne und Genf hätten gezeigt, dass durch die Videoüberwachung dem Vandalismus vorgebeugt werden könne und dass die Gewaltanwendung gegenüber Reisenden zurückgehe. Auch erhöhe sich das subjektive Sicherheitsgefühl der Passagiere. Auf den Pilotstrecken zwischen Lausanne und Genf sowie zwischen Olten-Basel-Delsberg sei der Vandalismus um 80 Prozent zurückgegangen.

Anfang nächsten Jahres wollen die SBB vorerst in der Westschweiz 225 Wagen für rund 70 Zugkompositionen im Regionalverkehr mit 24 Videokameras je Zug ausrüsten. Ein SBB-Sprecher zeigte sich aber überzeugt, dass Videokameras in den Regionalzügen mit der Zeit in der ganzen Schweiz Standard sein werden. So sind auch alle 35 neuen Kompositionen, die für das Zürcher-S-Bahn-Netz bestellt wurden, mit Videokameras ausgerüstet. Sie werden ab Herbst 2005 bis 2007 ausgeliefert. In den überwachten Zügen werden die Bahnreisenden mit einem entsprechenden Signet auf die Videoaufzeichnung hingewiesen.

Morgan Stanley stützt Mehdorns Börsenpläne

HAMBURG - Aller Voraussicht nach wird sich die Investmentbank Morgan Stanley in einem von der Bundesregierung beantragten Gutachten dafür aussprechen, die Bahn gemeinsam mit dem Schienennetz an die Börse zu bringen. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Bahnkreise. Damit würde die Bank Bahnchef Hartmut Mehdorn Schützenhilfe leisten, der seine Kapitalmarktpläne stets an die Bedingung geknüpft hatte, den Gesamtkonzern inklusive Schienennetz an die Börse zu bringen. Dies hatte immer wieder zu heftigen Diskussionen geführt, z.B. als der ehemalige Verkehrsminister Kurt Bodewig einen Vorstoß zur Trennung von Netz und Betrieb gewagt hatte, dann aber wieder zurückrudern musste. Verkehrspolitiker von Grünen, FDP und CDU/CSU fordern unisono, die mit derzeit knapp 4 Mrd. Euro subventionierte Schieneninfrastruktur aus dem Konzern herauszulösen. Mit dem Ziel, die strittigen Punkte von neutraler Seite klären zu lassen, hatte die Bundesregierung im Sommer die US-Investmentbank beauftragt, den Staatskonzern auf Herz und Nieren zu prüfen und bis Jahresende eine ökonomische Bewertung abzugeben. Wann und ob die Investmentbank den Staatskonzern überhaupt für grundsätzlich kapitalmarktfähig hält, ist den Informationen zufolge noch unklar. Mitte Dezember will Morgan Stanley den Auftraggebern das ausgetüftelte Gutachten vorlegen. Anfang 2004 wollen sich laut "FTD" dann Kanzler Gerhard Schröder sowie Vertreter des Verkehrs- und Finanzministeriums zusammensetzen, um sich des Zankapfels Bahn-Börsengang anzunehmen.

ÖBB: Neue Bahnsteige der City Station Wien Meidling eröffnet

WIEN - Am vergangenen Freitag sind am Bahnhof Wien Meidling, dem frequenzstärksten Bahnhof Österreichs, zwei weitere Bahnsteige dem Verkehr übergeben worden. Im modernen Design einer zeitgemäßen City Station präsentieren sich die neuen Bahnsteige 7 und 8 für die Pottendorfer Linie. Liftanlagen und Rolltreppen sorgen für die barrierefreie Erreichbarkeit des Insel-Bahnsteiges vom hochfrequentierten Zugang West. Ein neuer Zugang wurde auf der Ostseite errichtet, wobei die Erreichbarkeit aus der Kerschensteinergasse durch eine neue behindertenfreundliche Rampe wesentlich erleichtert wird. Beide Personentunnel (West und Ost) wurden unter den bestehenden Gleisanlagen bei laufendem Betrieb verlängert. Am Bahnsteig selbst findet sich das speziell für den ÖBB-Bereich entwickelte Blindenleitsystem, um auch sehbehinderten Kunden eine bestmöglich Orientierung bieten zu können. Gläserne Wartekojen gemeinsam mit dem modernen Flugdach bieten optimalen Witterungsschutz, elektronische Zugzielanzeigen sorgen für die Kundeninformation.

Neu ist aber nicht nur der Inselbahnsteig, sondern auch die Gleisanlagen, die diesen bedienen. Während alle Züge der Pottendorfer Linie beider Richtung bisher den Bahnsteig 5 benützten und sich dabei auch mit Zügen des Fernverkehrs vermischten, stehen nun zwei zusätzliche Gleisanlagen zur Verfügung - für Pottendorfer Züge Richtung Wien (Gleis 7) und Züge Richtung Ebenfurth (Gleis 8). Um Platz für den neuen Insel-Bahnsteig und die neuen Gleisanlagen zu schaffen, mussten auf der Seite Meidling Friedhof rund 46.000 Kubikmeter Erde abgetragen werden. Diese wurde auf dem Schienenweg nach Weigelsdorf gebracht und dort für die Errichtung eines Lärmschutzdammes verwendet. Zusätzlich mussten für die Statik der neuen Stützmauer auf der Friedhofseite 4.250 m Bohrpfähle eingebracht werden. Für die neuen Bahnsteige wurden rund 1.300 m Bahnsteigkanten versetzt, 87 km Kabelschutzrohre eingebaut sowie 4.700 Quadratmeter Pflastersteine und 1.100 m Blindenleitsysteme verlegt. Für die Errichtung der neuen Gleisanlagen mussten 27 Weichen umgebaut und 12 davon neu errichtet werden.

Mit bis zu 67.000 Reisenden pro Tag schlägt der Bahnhof Meidling auf Grund seiner zentralen Bedeutung im Nahverkehr und seiner unverzichtbaren Stellung im Fernverkehr alle anderen Großbahnhöfe Österreichs. Seinen Umbau zur modernen City Station setzen die ÖBB Planung & Engineering seit drei Jahren auf Hochtouren und unter Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes um. Vor seinem Umbau verfügte der Bahnhof Meidling über lediglich fünf Bahnsteige, keine durchgehend behindertengerechten Zugänge und funktionslose Zugangsbauten auf seiner Ostseite. Bereits seit April 2002 ist der neue Bahnsteig 11 für die Wiener S-Bahn zwischen Meidling und Floridsdorf in Betrieb. Mit den jetzt in Betrieb gestellten Bahnsteigen haben die ÖBB die Zahl der Bahnsteige von fünf auf acht erhöht - eine zentrale Voraussetzung für die Abwicklung und Entflechtung der Verkehre von morgen.

Zweites Gleis der neuen Eggequerung geht in Betrieb

DÜSSELDORF - Am heutigen Montag geht das zweite Gleis im neuen, 2.880 Meter langen Eggetunnel zwischen Neuenheerse und Willebadessen in Betrieb. Damit rollt der Zugverkehr zwischen Paderborn und Kassel nunmehr zweigleisig durch den Eisenbahntunnel, dessen erstes Gleis am 17. November in Betrieb genommen wurde. Der Tunnel ist zentrales Bauwerk auf der rund 13 Kilometer langen neuen "Eggequerung", mit der ein hangrutschgefährdetes Gebiet im Eggegebirge umfahren wird. Am Freitag, den 12. Dezember 2003, werden Vertreter der Deutschen Bahn, der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sowie der Städte Lichtenau und Willebadessen die neue Strecke, den Eggetunnel und den Bahnhof Willebadessen feierlich eröffnen. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Willebadessen laden die Deutsche Bahn und der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter zu einem Bahnhofsfest ein mit Informationen zur neuen Eggequerung und zum Fahrplan ab dem 14. Dezember 2004. Dann halten fahrplanmäßig die Regionalzüge in Willebadessen. Wer den neuen Haltepunkt praktisch testen und die neue Strecke erfahren möchte, kann am 12. Dezember Sonderzüge der Bahn zwischen Altenbeken, Willebadessen und Warburg nutzen. Zudem ist es auch möglich, vom Bahnhof aus zum Tunnel zu wandern. An den beiden Portalen gibt es Rastplätze mit Informationstafeln zum Tunnel und zur neuen Strecke.

Gehaltserhöhung mit Verspätung?

BERLIN - Die DB will die nächste, bislang für Mai 2004 vorgesehene Gehaltserhöhung um 3,2 Prozent für ihre 21 000 Beschäftigten im Fernverkehr nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa um ein Jahr verschieben. Auf diese Weise wolle der Konzern einen Teil der hohen Verluste im Fernverkehr ausgleichen, hieß es unter Berufung auf ein internes Papier. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" (Freitag) erwartet die Bahn für dieses Jahr in diesem Bereich einen Verlust von 445 Millionen Euro. Geplant waren 41,6 Millionen Euro Gewinn. Betroffen von der Verschiebung der Lohnerhöhung wären vor allem die Reiseberater an den Schaltern, Zugbegleiter und Lokführer. Als Alternative zu einer späteren Lohnerhöhung schlage die Bahn in dem Schreiben eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 40 Stunden sowie die "Reduzierung der Freizeitguthaben und/oder des Urlaubsanspruchs um das Volumen aus der Erhöhung" vor, meldete die dpa weiter. Zudem sollten Führungskräfte auf Gehaltsanpassungen verzichten. Andernfalls sei ein weiterer Stellenabbau nicht mehr auszuschließen.

Die Gewerkschaft Transnet wies die Forderungen umgehend zurück. "Eine solche Ergebnis-Erpressung zu Lasten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen in Berlin. Eine "wirtschaftliche Notlage" der Bahn sei nicht zu erkennen. Offenbar solle lediglich "das Renditeziel für die Kapitalmarktfähigkeit erzwungen werden". Die Mitarbeiter hätten unter den Pannen mit dem neuen Preissystem ohnehin schon genug zu leiden gehabt. Statt die Kosten in personellen Bereich zu reduzieren, solle das Unternehmen sein Angebot verbessern, forderte Hansen. Die Pläne für einen Börsengang in den nächsten Jahren seien "nicht realistisch". Die Bahn wollte zu dem internen Papier keine Stellungnahme abgeben.

Mehr Güterverkehr auf der Schiene

WIESBADEN - Auf der Schiene sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr Güter als im Vorjahreszeitraum befördert worden. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg der gewerbliche Eisenbahngüterverkehr von Januar bis September um 2,4 Prozent auf 220,0 Millionen Tonnen. Der Zuwachs basiert laut dem Statistischen Bundesamt in erster Linie auf dem Binnenverkehr, der um 3,0 Prozent auf 145,5 Millionen Tonnen anstieg. Die Verbindung mit dem Ausland entwickelten sich gegenläufig: Während der Versand ins Ausland mit 30,6 Millionen Tonnen um 3,1 Prozent abnahm, gab es beim Empfang (34,9 Millionen Tonnen) in den ersten neun Monaten diesen Jahres ein Plus von 2,6 Prozent. Der Durchgangsverkehr sogar um 12,8 Prozent auf 9,0 Millionen Tonnen zu. Den höchsten Zuwachs mit 17,5 Prozent gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode erzielten besondere Transportgüter, die u.a. auch die im kombinierten Verkehr beförderten Güter enthalten, gefolgt von Mineralölerzeugnissen und festen mineralischen Brennstoffen. Stagnierende Transportmengen gab es bei Eisen, NE-Metallen, Erzen, Metallabfällen, chemischen Erzeugnissen und Düngemitteln. Weniger befördert wurden Steine und Erden sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Bombenentschärfung behindert Fahrplanwechsel der Bahn

BERLIN - Die Entschärfung zweier Fliegerbomben in Osnabrück aus dem zweiten Weltkrieg wird ausgerechnet am Tag der Fahrplanumstellung bei der DB für Verspätungen am 14. Dezember sorgen. Der Hauptbahnhof Osnabrück liegt im Evakuierungsgebiet. Voraussichtlich muss die Strecke für rund sechs Stunden gesperrt werden. Weil Züge umgeleitet werden müssen, drohen deutschlandweit Verspätungen. Mit der Bahn ist der Termin weder vom Land noch von der Stadt rechtzeitig abgesprochen worden. Als die Bahn im November Einspruch gegen diesen Termin erhoben hat, wurde der ablehnend zur Kenntnis genommen. Der DB-Fernverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch zeigte sich dementsprechend verärgert: "Wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass eine solche Aktion uns erst mitgeteilt wird, wenn es offensichtlich zu spät ist. Am 14. Dezember haben alle bei der Bahn damit zu tun, einen neuen Fahrplan reibungslos umzusetzen. Das ist jetzt durch Dinge gefährdet, die wir nicht beeinflussen können."

Wie die Bahn mitteilte, können die Verspätungen durch die Sperrung des Osnabrücker Hauptbahnhofs und des Zugverkehrs an diesem Tag im Großraum Osnabrück bis zu einer Stunde betragen und sich auch auf den Gesamtfahrplan auswirken. Im Fernverkehr werden die ICE / IC-Züge auf der Linie Köln - Münster - Osnabrück - Bremen - Hamburg in beiden Richtungen über Dortmund - Minden - Bremen umgeleitet. Die Halte in Osnabrück Hbf und Münster können nicht bedient werden. Die umgeleiteten Züge werden Dortmund und Bremen mit ca. 35 Minuten Verspätung erreichen. Die IC-Züge der Linie Berlin - Hannover - Osnabrück - Münster/Amsterdam und in der Gegenrichtung werden über Herford - Hamm - Münster - Rheine umgeleitet. Von Herford fahren Nahverkehrszüge bis Melle/Wissingen, von dort pendeln Busse nach/von Osnabrück. Die Nahverkehrszüge der beiden Strecken Löhne - Osnabrück - Bad Bentheim und Paderborn - Bielefeld - Herford - Osnabrück - Rheine enden und beginnen in Melle/Wissingen und in Osnabrück Hasetor. Zwischen Melle/Wissingen und Osnabrück Hasetor fahren ersatzweise Busse zum zentralen Umsteigeknoten in Osnabrück. Die Nahverkehrszüge Bremen - Osnabrück - Münster enden und beginnen in Osnabrück Hbf Gleis 1.

Bahnverbindung zwischen Nord- und Südkorea wird konkreter

SEOUL (AP) - Nord- und Südkorea sind der Eröffnung einer gemeinsamen Eisenbahnlinie wieder ein Stück näher gekommen. Unterhändler der beiden Länder vereinbarten am Freitag den Bau von Signalen, Kommunikations- und Stromversorgungseinrichtungen zur Verbindung der Bahnlinien, die schon im Juni an der Demarkationslinie nördlich von Seoul zusammengeführt wurden. Wann der erste reguläre Zug fahren wird, ist auf Grund der politischen Spannungen aber noch unklar. Der letzte Zug zwischen Nord- und Südkorea fuhr vor dem Ausbruch des Koreakrieges 1950. Südkorea möchte nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie in den Norden auch Bahnverbindungen nach China und Russland einrichten. Die Arbeiten am Schienennetz und zur Verbindung von Straßen zwischen Nord- und Südkorea geraten wegen der anhaltenden Spannungen, zuletzt wegen des nordkoreanischen Atomprogramms, immer wieder ins Stocken.

Bombe tötet 41 Zugpassagiere

MOSKAU (dpa) - Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen überfüllten Vorortzug im russischen Nordkaukasus haben Terroristen mindestens 41 Menschen getötet und 160 weitere verletzt. Die von einem Selbstmordattentäter gezündete Bombe mit einer Sprengkraft von zehn Kilogramm TNT detonierte am Freitag gegen acht Uhr Ortszeit in der Nähe der Stadt Jessentuki, 1500 Kilometer südlich von Moskau. Durch die Wucht der Detonation vom Samstag wurde der Waggon auseinander gerissen. Augenzeugen berichteten, keiner der Passagiere habe sich aus eigener Kraft aus den Trümmern befreien können. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler bereiteten vier Terroristen, drei Frauen und ein Mann, die Bluttat vor. Kurz vor der Detonation seien die Frauen aus dem fahrenden Zug gesprungen. «Der Mann starb, seine Identität steht bislang nicht fest. Bereits Anfang September waren bei einem Bombenanschlag auf die selbe Bahnstrecke zwischen den Städten Kislowodsk und Minieralnyje Wody 7 Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden.

DB steigt bei BOB aus

MÜNCHEN - Die DB wird von ihrer Option Gebrauch machen und ihre Gesellschaftsanteile von 50 Prozent an der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) an die Connex Verkehr GmbH zurückgeben. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Unternehmen hieß, werde Connex mit sofortiger Wirkung alleiniger Gesellschafter der BOB sein, die die Personenzüge zwischen München und Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries betreibt. Sowohl für die Mitarbeiter der BOB als auch für die Fahrgäste seien damit aber keine Änderungen verbunden. Die DB war seit 1.3.2002 Gesellschafter der BOB. Hintergrund für den Einstieg waren die heftigen Probleme mit der Verfügbarkeit der auf der Strecke eingesetzten Integral-Triebzüge. "Die DB AG hat die BOB hierbei umfangreich mit der Bereitstellung von Fahrzeugen und Personal unterstützt", erklärte Berthold Huber, Leiter DB Regio Bayern. Unter anderem aus wettbewerbsrechtlichen Gründen war darum eine Beteiligung der DB notwendig. Connex-Geschäftsführer Frank Driessens bedankte sich für die "in Anbetracht der Wettbewerbssituation" nicht selbstverständliche Zusammenarbeit. "Dank der DB AG war es uns möglich, den Betrieb aufrecht zu halten und die Anbindung des Oberlandes an München per Bahn zu gewährleisten". Über die weitere Zusammenarbeit wollen sich die beiden Verkehrsunternehmen baldmöglichst abstimmen.

Unbefristeter Vertrag für Außerfernbahn unterzeichnet

REUTTE/Tirol - Der Personenverkehr auf dem Tiroler Abschnitt der Außerfernbahn ist für die nächsten Jahre gesichert. Zum Wochenanfang schlossen der Verkehrsverbund Tirol Gesmbh (VVT) als Besteller und die DB Regio AG als Betreiberin einen neuen, erstmals nach fünf Jahren kündbaren Vertrag mit einem Volumen von jährlich knapp 330.000 Zugkilometern für dem österreichischen Abschnitt. Die Streckenabschnitte in Bayern fährt DB Regio auf Bestellung des Freistaates Bayern gesichert bis Ende 2013. Zum Einsatz kommen modernste elektrische Nahverkehrs-Triebwagen ET 425 / ET 426. Vereinbart wurde außerdem, dass weiterhin  "Zugbegleiter als direkte Ansprechpartner für unsere Fahrgäste zur Verfügung stehen. Erhalten bleibt auch der Schneeexpress, mit dem Skifahrer und Langläufer zum Nulltarif die Bahn benützen können, wenn sie hier im Außerfern dem Wintersportvergnügen nachgehen.

Das Angebot für den touristischen Verkehr wird ab 14. Dezember speziell am Wochenende dank eines neuen durchgehenden Zugs zwischen München und Reutte weiter aufgewertet. Wie die DB dabei betonte, ist der Zug für alle Ausflügler nach Ehrwald, Lermoos, zum Plansee und Reutte ideal. Er fährt um 7.31 Uhr ab München und kommt um 10.07 Uhr in Reutte an. Zurück geht es um 15.55 Uhr ab Reutte, Ankunft in München um 18.26 Uhr. Für Reisende Richtung München fährt samstags um 7.55 Uhr ein weiterer durchgehender Zug von Reutte nach München. Übernommen hat die DB Regio den Bahnverkehr im Februar 2001. Seither konnte die Anzahl der Fahrgäste von rund 270.000 auf 350.000 im Jahre 2002 gesteigert werden. Damit gilt die Strecke für Berthold Huber Vorsitzender von DB Regio Bayern, als vorbildhaft vor allem für touristische Verkehre. Für Huber steht daher fest: "Die Außerfernbahn hat Zukunft".

SBB Cargo übernimmt Kundenbedienung von DB

BASEL (AP) - SBB Cargo wird mit dem Fahrplanwechsel vom kommenden 14. Dezember die Bedienung der Güterverkehrskunden auf sechs deutschen Bahnhöfen übernehmen. Dafür werden zwei Dieselloks eingesetzt, wie die SBB am Donnerstag in Bern mitteilten. Die DB Cargo ziehe sich von der Bedienung der Bahnhöfe aus wirtschaftlichen Gründen zurück, hieß es. SBB Cargo will nun die Güterverkehrskunden an den Bahnhöfen Thayngen und Gottmadingen täglich und jene von Beringen, Neunkirch und Wilchingen-Hallau drei Mal pro Woche bedienen. Anfang 2004 soll auch Lauchringen in den Fahrplan aufgenommen werde. Es handelt sich dabei um Bahnhöfe, die an der Strecke Singen - Schaffhausen - Waldshut der Deutschen Bahn liegen. Die Kunden stammen vor allem aus den Branchen Spedition, Recycling, Lebensmittel und Landwirtschaft. So fällt im Herbst jeweils der Transport von rund 40.000 Tonnen Zuckerrüben an. SBB Cargo wird für den Verkehr zwei fabrikneue Dieselloks einsetzen. Der Einsatz von Schweizer Lokomotiven und Personal auf deutschen Strecken ist durch die Liberalisierung im europäischen Schienenverkehr möglich. SBB Cargo ist beispielsweise bereits seit mehr als einem Jahr mit derzeit 90 Zügen wöchentlich zwischen Köln und Basel unterwegs.

Bahn senkt Gewinn-Erwartung für 2004

BERLIN (dpa) - Die DB rechnet 2004 mit geringeren Gewinnen als bisher erhofft. Die Konzernspitze senkte die Vorgabe für den Betriebsgewinn nach Zinsen von 390 Millionen auf nun 310 Millionen Euro, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Erwartungen für 2005 hat der bundeseigene Konzern dagegen nach oben korrigiert und strebt nun einen Gewinn gut 1 Milliarde an, wie auch die "Börsenzeitung" berichtete. Bisher waren 980 Millionen Euro Gewinn geplant. Für 2003 erwartet die Bahn nochmals Verlust. Vor allem der Fernverkehr blieb in den ersten neun Monaten dieses Jahres weit hinter den Erwartungen zurück. Die Sparte fuhr nach Informationen aus Unternehmenskreisen bis Ende September einen Verlust von rund 370 Millionen Euro ein - geplant waren mehr als 20Millionen Euro Gewinn. Deutlich besser schnitt dagegen bisher der Nahverkehr ab. Er lag den Angaben zufolge bis Ende September mit knapp 275 Millionen Euro um etwa 100 Millionen Euro über Plan. Der Güterverkehr übertraf mit mehr als 200 Millionen Euro Gewinn die Vorgabe ebenfalls deutlich.

Verträge zum Neubau des Rüsselsheimer Bahnhofs unterzeichnet

FRANKFURT/Main - Der Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim, Arno Treber, Gerhard Stanek vom Rhein-Main-Verkehrsverbund und Susanne Kosinsky, Regionalbereichsleiterin der DB Station&Service AG, haben am Mittwoch in Rüsselsheim die Bau- und Finanzierungsverträge zur Umgestaltung des Rüsselsheimer Bahnhofs unterzeichnet. Der täglich von 10.000 Reisenden frequentierte Bahnhof und seine Umgebung sollen reisendenfreundlich umgestaltet werden. Inhalt des Gemeinschaftsprojektes sind der Neubau des Empfangsgebäudes, die Errichtung von zwei Personenaufzügen, die Sanierung der Personenunterführung und die Einrichtung eines überdachten zentralen Omnibusbahnhofes. Die Kosten des Projektes belaufen sich insgesamt auf rund 5,4 Millionen Euro. Mit dem Abriss des alten Empfangsgebäudes wird in der 1. Januarwoche 2004 begonnen. Das neue Gebäude wird Anfang 2005 bezugsfertig sein. Ein heller, transparenter Bahnhof ersetzt dann das alte Gebäude, das modernen Reiseanforderungen nicht mehr genügt.

DB stockt Milliarden-Auftrag für Dieselloks auf

BERLIN (vwd/ Reuters) - Die DB wird Anfang 2004 eine Vorentscheidung über die Vergabe eines milliardenschweren Diesellok-Auftrages treffen. Dann dürften die konkreten Vergabe-Verhandlungen vermutlich mit drei Kandidaten beginnen, sagte eine Bahn-Sprecherin am Mittwoch. Bislang seien Angebote von "weniger als fünf" Bietern eingegangen. Der Auftrag könne dann in der ersten Jahreshälfte vergeben werden. Ab 2006 sollten erste Loks ausgeliefert werden. Siemens, Vossloh und Bombardier haben nach eigenen Angaben Gebote eingereicht. Als Interessenten galten zuletzt auch die französische Alstom sowie der japanische Kawasaki Konzern. Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf den Bahn-Einkaufschef Stefan Garber, die Bahn habe ihren Milliarden-Auftrag zum Kauf der neuen Dieselloks aufgestockt. Das Unternehmen wolle nun etwas über 500 Stück ordern, bislang waren - Festbestellungen plus Option - insgesamt rund 460 Loks geplant, was bereits einem Volumen von gut einer Milliarde Euro entsprochen hätte. Mit den höheren Stückzahlen hofft die Bahn, den Einzelpreis pro Exemplar im Einkauf günstiger zu gestalten. Der zweite Großauftrag, den die Bahn derzeit zu vergeben hat, soll erst 2004 ausgeschrieben werden. Dabei handelt es sich um etwa 1.000 Waggons für den IC- und ICE-Verkehr.

Arbeiten am Berliner Hbf/ Lehrter Bf laufen auf Hochtouren

BERLIN - Bis 58 Meter lang sind die Ausleger der vier Betonpumpen, die pro Stunde die Ladung von 63 Betonmischfahrzeugen in 18 Meter Wassertiefe befördern. Auf dem Grund der letzten Baugrube des künftigen Berliner Hauptbahnhofs/ Lehrter Bf wird seit Dienstagabend rund um die Uhr die Unterwasserbetonsohle gegossen. Die sportplatzgroße Baugrube wird mit einer 1,5 Meter starken Betonschicht abgedichtet. Rund 16.000 Kubikmeter Beton, 2.000 Lastwagen-Ladungen, müssen in die Grube eingebracht werden. Der Beton kommt aus sieben Mischwerken. Der Einbau des Betons unter Wasser erfolgt mit drei sogenannten Dobbern, schwimmende Trichter, die den Beton punktgenau und ohne dass sich dieser entmischt, an die 18 Meter tiefe Einbaustelle befördern. Die vier Betonpumpen arbeiten jeweils gleichzeitig – vom Rand der Baugrube bzw. von zwei Pontons inmitten der Grube – und befördern den Beton zu den Dobbersystemen. Pro Schicht bedienen 24 Bauleute die Pumpen, Dobber und Pontons. Vier Taucher sind im Einsatz, um die Arbeiten in 18 Meter Tiefe zu überwachen.

Während 18 Meter unter Wasser der Beton fließt, erhält in 15 Meter Höhe der erste Bahnsteig des neuen Hauptbahnhofs seine endgültige Ausstattung. Auf dem S-Bahnsteig ist bereits eine Bahnsteigkante mit dem neuen Belag aus chinesischem und österreichischem Naturstein versehen. Bis 23. Dezember soll auch die zweite Bahnsteigkante diesen Belag erhalten. Deshalb fahren bis dahin die S-Bahnzüge Richtung Friedrichstraße ohne Halt durch den Hauptbahnhof. Bis zum Frühjahr 2004 wird der S-Bahnsteig fertig sein. "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an allen Teilen der neuen Eisenbahn-Nord-Süd-Verbindung", erläutert Projektleiter Hany Azer: "Allein zwischen Potsdamer Platz und der Spree sind im Fernbahntunnel derzeit 270 Bauarbeiter in zwei Schichten im Einsatz, um die Voraussetzungen für den Gleisbau zu schaffen."

Im Tunnel wird das Gleis zum Schutz der Umgebung vor Erschütterungen als so genanntes Masse-Feder-System verlegt. Die Schienen sind auf einer Gleistragplatte aus Beton montiert. Die Betonplatte wird auf elastischen Lagern (Federelement) in einem Gleistrog (Masseelement) gelagert. Für den Berliner Nord-Süd-Tunnel der Fernbahn wurde ein spezielles Masse-Feder-System entwickelt, das erstmals im deutschen Bahnnetz eingesetzt wird. Bisher wurden im Bereich des Spreebogens bereits rund 600 Meter Gleistrog für das System hergestellt. Über 3.000 Lkw-Ladungen Beton wurden dafür eingebaut

Erneuter Korruptionsverdacht bei DB

BERLIN - Bei der DB gibt es offenbar einen neuen Korruptionsfall. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen einen Bauleiter am vergangenen Donnerstag die Anti-Korruptionsabteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gemeinsam mit dem zuständigen Korruptionsdezernat des Polizeipräsidiums Frankfurt a.M. tätig. Der betroffene Mitarbeiter, ein beurlaubter Beamter, wurde in Haft genommen. Bei den dazu durchsuchten Objekten innerhalb und außerhalb der Bahn wurde die Staatsanwaltschaft sowohl durch die bahninterne Revision als auch einen eigens hierzu beauftragten Anwalt unterstützt. Zu den entstandenen Schäden konnte die DB noch keine Angaben machen.

Berlin: Mehr Platz im RE 1 und RE 2

BERLIN - Die aufkommensstärkste Linie im Regionalverkehr Berlin/Brandenburg die RegionalExpress-Linie (RE) 1, Magdeburg - Frankfurt (Oder), fährt seit Mittwoch mit 5 statt 4 Doppelstockwagen. Ab dem 8. Dezember wird die RegionalExpress-Linie (RE) 2, Cottbus – Berlin –Wittenberge / Wismar, ebenfalls um einen neuen Doppelstockwagen ergänzt. Hier erweitert sich das Platzangebot um 59 Sitze pro Zug. Die neuen Doppelstockwagen sorgen mit Klimatisierung, guter Geräuschdämmung und luftgefederten Drehgestellen für hohen Reisekomfort.

ÖBB: Gemeinsame Hotline für Bahn, BahnBus und Postbus

WIEN - Ab sofort müssen sich die Fahrgäste von ÖBB und Postbus nur noch eine Nummer merken. Nach langer und harter Arbeit der Experten von ÖBB und Postbus ist es nun, rechtzeitig vor dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember, soweit: das Postbus Info Center am Standort Wien Erdberg wurde in den Verbund des ÖBB Mobilitäts-Call Center integriert. Auskünfte zu den drei Verkehrsmitteln Bahn, BahnBus und Postbus sind deshalb ab sofort unter der gemeinsamen Telefonnummer 05-1717 abrufbar. Der gemeinsame Service steht auch im Internet unter www.oebb.at und www.postbus.at, den elektronischen Fahplanauskünften von ÖBB und Postbus, zur Verfügung. Eine wichtige Vorarbeit für die Zusammenführung der CallCenter war die Integration der Fahrplandaten - eine aufwendige und hochkomplizierte Arbeit, da unterschiedliche technische Systeme zusammengeführt werden mussten. Mehr als 30.000 Postbushaltestellen wurden in die bestehende Fahrplanauskunft der ÖBB integriert. Damit können die Kunden insgesamt über 126.000 Haltestellen verschiedener Unternehmen aus nur einer Quelle abfragen.

Japanische Magnetbahn erreicht 581 km/h

KOFU - Die japanische Magnetschnellbahn Maglev hat einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufgestellt. Auf der Teststrecke zwischen den Städten Tsuru und Otsuki in der Nähe der Stadt Kofu erreichte die bemannte Bahn am Dienstag eine Geschwindigkeit von 581 Kilometern pro Stunde und brach damit ihren eigenen, erst Mitte November aufgestellten Rekord von 579 km/h. Ziel der Testfahrt sei es gewesen, die Stabilität und Beständigkeit des Maglev zu testen, sagte Noriyuki Shirakuni, Vize-Generaldirektor für die Maglev-Systementwicklung, im Anschluss zu Reportern. Die von der Bahngesellschaft Central Japan Railway (JR Tokai) und des staatlichen Raiway Technical Research Instituts betriebene Bahn solle mit etwa 500 Kilometern pro Stunde fahren, sobald sie in Betrieb genommen werde.

Einigung über Verkehrsvertrag für Berliner S-Bahn in Sicht

BERLIN - Der Streit zwischen dem Land Berlin und der Deutschen Bahn um die Finanzierung der S-Bahn ist offenbar so gut wie beigelegt. Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, teilten am Dienstag Nachmittag nach einem klärenden Gespräch über den ausstehenden Verkehrsvertrag für die Berliner S-Bahn mit, eine Einigung sei in Sicht und eine Vertragsunterzeichnung solle für Berlin, ebenso für Brandenburg, noch vor dem 14. Dezember erfolgen. "Es waren harte Verhandlungen mit Geben und Nehmen, aber wir haben die größten Hindernisse gemeinsam ausgeräumt", erklärte Mehdorn nach dem Gespräch. Bereits Ende 2001 war der bisherige Verkehrsvertrag ausgelaufen. Seitdem bestand eine mündliche Vereinbarung über den Weiterbetrieb der Berliner S-Bahn zu den bestehenden Konditionen. Diese Regelung ist bis zum 13. Dezember befristet. Der Vertrag regelt Umfang und Bezahlung des vom Senat bei der Bahn bestellten Verkehrsangebotes.

Die Vertragsunterzeichnung stellt sicher, dass der S-Bahn-Betrieb auch nach dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember in vollem Umfang weitergeführt wird. Der neue Verkehrsvertrag soll eine Laufzeit von 15 Jahren haben und einen erheblichen Langzeitrabatt beinhalten. Nach zwei Dritteln der Laufzeit, also zum Ende des Jahres 2013, soll ein Drittel der Leistung ausgeschrieben werden. Auch die im Rahmen des Verbundtarifes anstehende Einnahmeaufteilung mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), die U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen betreibt, wird geregelt. S-Bahn-Geschäftsführer Günter Ruppert zeigte sich erleichtert über das Gesprächsergebnis: "Ich freue mich für die Berliner und für unsere Mitarbeiter. Die S-Bahn steht auch in Zukunft für zuverlässige Mobilität in der Bundeshauptstadt."

Züge zwischen Hamburg und Lübeck sollen pünktlicher werden

KIEL - Auf einer Sitzung des Streckenbeirats Spezial hat sich am Montag Abend die Geschäftsführung der RegionalBahn Schleswig-Holstein den kritischen Fragen der Kunden gestellt. Ziel der Veranstaltung war es, konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Betriebsqualität vorzustellen und diese zu diskutieren. Ulrich Thon, Geschäftsführer Produktion der Regionalbahn Schleswig-Holstein, erklärte: "Uns ist bewusst, dass wir eine schlechte Qualität auf dieser Strecke erbringen. Die Analyse der Störungen hat ergeben, dass es nicht einige wenige Hauptursachen, sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen Störfaktoren gibt, die in der Summe zu einer unbefriedigenden Betriebsqualität und damit zum Verdruss der Kunden führen. Wir setzen gemeinsam mit den Beteiligten alles daran, hier besser zu werden. Qualität und Kundenzufriedenheit ist und bleibt Chefsache bei der Regionalbahn Schleswig-Holstein."

Mit der DB Netz AG und der DB Station & Service AG arbeitet die Regionalbahn Schleswig-Holstein daran, DB-intern verursachte Störungen als auch Störungen durch Außeneinflüsse so weit wie möglich zu vermeiden. So sollen ab dem Fahrplanwechsel am 14.12.2003 jeweils ein Reservezug in Lübeck und in Hamburg zur Verfügung gestellt werden, die bei Fahrzeugstörungen kurzfristig einsetzbar sind. Ferner werden die Wendezeiten einiger Züge in Hamburg Hbf und Lübeck-Travemünde-Strand verlängert, so dass Folgeverspätungen, die durch Störungen auftreten, vermindert werden. Zur Verbesserung der Information befinden sich in den 8-Wagen-Zügen wieder zwei Zugbegleiter. Fahrzeitverlängerungen durch Bauarbeiten wurden in der Fahrplankonstruktion zum Fahrplanwechsel 14.12.2003 berücksichtigt und versprechen somit einen stabileren Betrieb. Die häufig auftretenden Bahnübergangsstörungen werden von DB Netz zur Zeit systematisch analysiert. Die Bahn erwartet durch die Fehlerquellenanalyse eine deutliche Verbesserung im ersten Quartal 2004.

Bayern-Ticket Single kommt

MÜNCHEN - Ab 14. Dezember wird Bahnfahren im Nahverkehr in Bayern noch attraktiver: Für Alleinreisende bietet die Deutsche Bahn jetzt das Bayern-Ticket Single an. Es kostet 15 Euro und gilt einen Tag in allen Regionalzügen (RB, RE, S-Bahn). Auch das beliebte Bayern-Ticket bietet ab 14. Dezember noch mehr. Es ist zukünftig auch am Wochenende gültig. Neu ist außerdem, dass beide Tickets im Augsburger Verkehrsverbund und in allen im Linienverkehr eingesetzten Bussen der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF), Kreisomnibusverkehrsbetrieb Bad Kissingen GmbH (KOB), Regionalbus Ostbayern GmbH (RBO), Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO), der Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA) und Regionalverkehr Bayerisch-Schwaben GmbH (RBS) gelten. Mit dem Bayern-Ticket und dem Bayern-Ticket Single können in München, Augsburg und Nürnberg - ohne zusätzliches Ticket - auch alle Verbundverkehrsmittel (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bus) genutzt werden.

Das bewährte Bayern-Ticket für 22 Euro ist für bis zu fünf Personen gültig oder für Eltern/Großeltern und beliebig vielen eigenen Kindern unter 14 Jahre. Mit dem Bayern- Ticket Single kann eine Person einen Tag lang die Regionalzüge in Bayern nützen. Beide Tickets sind montags bis freitags von 9 Uhr bis 3 Uhr des nächsten Tages gültig. Sowie an Samstagen, Sonntagen und an bayernweiten Wochenfeiertagen den ganzen Tag (von 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr des Folgetages). Mit beiden Sonderangeboten kann man alle Regionalzüge der Deutschen Bahn, RegionalBahn (RB), RegionalExpress (RE) oder S-Bahn, nutzen: Darüber hinaus ist es auch auf der Strecke Lindau-Memmingen über Kißlegg und bis nach Ulm Hbf, nach Kufstein und Salzburg sowie auf der Außerfernbahn (Kempten - Reutte i.T.- Ehrwald) gültig. Anerkannt wird es auch in den Zügen der Bayerischen Oberlandbahn, der Regentalbahn, der Vogtlandbahn, der Kahlgrundbahn und in den alex-Zügen der EuroTHURBO GmbH.

Neues Fahrgastinformationssystem für die S-Bahn München

MÜNCHEN - Ab Dezember 2004 hält bei der Münchner S-Bahn das neue Informationssystem DEFAS (Durchgängiges Elektronisches Fahrgast Auskunftssystem) Einzug. An 68 Stationen mit jeweils mehr als 5000 Ein/Aussteigern pro Tag werden im Jahr 2004 neue Anzeiger installiert. Neben den bekannten Infos zur Linie, Ziel und Gleis werden dann auch die Zugstärke (Kurz-, Voll- oder Langzug) angezeigt. Durch neue Sektoreneinteilungen (A,B,C) auf den Bildschirmen und an den Bahnsteigen ist auch zu erkennen, wo der S-Bahn-Zug zum Halten kommen wird. Ebenfalls neu wird auch die Ankunftszeit dargestellt werden. Auf vielseitigen Kundenwunsch wurde die Ankündigung der absoluten Zeit, also pünktlich oder z. B. 14.12 Uhr, abgeändert in die Darstellung "in Min.". Für den Fahrgast ist somit erkennbar, in wie vielen Minuten die nächste S-Bahn kommt. Bei Störungen können von zentraler Stelle aus manuell Texte zur Fahrgastinformation eingegeben werden. Grundlage für die entsprechenden Ansagen bzw. Anzeigen sind die Zuglaufdaten aus dem Fahrbetrieb der DB Netz AG und die Entscheidungen der Transportleitungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Auch eine lange Forderung der Fahrgäste, die Beschallung der Bahnsteige zeitgerecht und von zentraler Stelle durchzuführen, soll nun umgesetzt werdeb. Die Umbauarbeiten in der Betriebszentrale an der Donnersbergerbrücke beginnen in den nächsten Wochen. Alle Entscheidungsträger zum S-Bahn-Verkehr befinden sich dann in räumlicher Nähe. Die Fahrdienstleiter, S-Bahn-Disponenten und die regionalen Zugansager sollen dann als Team zusammen arbeiten. Wenn der S-Bahn-Dispo eine Linie nicht bis zum Zielbahnhof fahren lassen kann, bekommt der Ansager diese Entscheidung sofort mitgeteilt und kann über die Lautsprecher die Fahrgäste über den weiteren Zugverkehr informieren. Von vier bis fünf besetzten Ansagerarbeitsplätzen aus kann ab Dezember 2004 das S-Bahn-Netz München von zentraler Stelle aus großteils besprochen werden. Unterstützt werden die Ansager durch moderne Technik. Diese erlaubt, dass Verspätungen und Störungen durch digitale Texte automatisch entlang ganzer S-Bahn-Äste übertragen werden können. Im Stammstreckentunnel erfolgen die Ankündigungen durch Festtexte. An elf Stationen mit Anschlussverkehr zu den Regionalzügen werden Webcams installiert. Der Ansager in der Betriebszentrale kann damit die Zughalte erkennen und die Lautsprecherdurchsagen zeitgerecht auslösen bzw. durchführen.

Zur Zeit erfolgt die Informationen der Fahrgäste an den S-Bahn-Stationen technisch an 38 Stationen über 78 Monitore. Dort sind die nächsten Verbindungen mit der Angabe des Zugzieles, dem Abfahrtsgleis und der zeitlichen Prognose (pünktlich oder errechnete Abfahrtszeit) für den Fahrgast ersichtlich. Die Datenqualität ist dabei nicht immer befriedigend. Das Gesamtvolumen für das neue Fahrgastinformationssystem beträgt 18,7 Mio. Euro und wird vom Freistaat Bayern finanziert.

"Sparpreise" bis zu 70 Cent teurer verkauft

BERLIN - Die Bahn hat ihren Kunden offenbar die Sondertarife "Sparpreis 25" und "Sparpreis 50" jeweils um fünf bis 70 Cent teurer verkauft, als es bei exakt 25 oder 50 Prozent wären. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, habe das Eisenbahnbundesamt (EBA) diese Praxis jetzt untersagt. Laut einem Bescheid der Aufsichtsbehörde müsse das Unternehmen ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember seine Rabattpreise exakt berechnen. Achim Stauß, Sprecher von DB-Personenverkehr, sagte dem "Focus": "Wir haben das Problem erkannt und werden es abstellen". Während Stauß die unlauteren Mehreinnahmen nicht beziffern wollte, schätzen Insider den zusätzlichen Erlös der Bahn laut "Focus" auf mehrere hunderttausend Euro.

Union und FDP wollen Bahn stärker in die Pflicht nehmen

BERLIN - Den Fraktionen von CDU/CSU und FDP gehen die Pläne der Bahn zu einer einklagbaren Selbstverpflichtung bei Verspätungen nicht weit genug. Dass die Bahn künftig einen Rechtsanspruch auf Entschädigung in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen verankern wolle, sei lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein, erklärte die FDP-Verbraucherexpertin Gudrun Kopp. Diese Regelung zementiere die rechtliche Sonderstellung der Bahn. Jedes andere Unternehmen müsse für nicht oder nur unzureichend erbrachte Leistungen haften, nur die Bahn sei gemäß der Eisenbahnverkehrsverordnung von jeglicher Haftung befreit. Auch die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Ursula Heinen, und der verkehrspolitische Sprecher Dirk Fischer bezeichneten das Angebot Mehdorns als "Scheinlösung". Sie plädierten stattdessen für gesetzliche Regelungen bei Verspätungen und Ausfällen.

Unterdessen hat Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) die Bereitschaft der Bahn zu Entschädigungen bei Verspätungen begrüßt. "Die Grundsatzentscheidung der Bahn geht in die richtige Richtung", sagte Künast der "Berliner Zeitung". Sie forderte die Bahn allerdings auf, ihr Vorhaben zu präzisieren. Erst danach will die Bundesregierung entscheiden, ob es eine gesetzliche Regelung geben werde oder ob die von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn angekündigte Selbstverpflichtung der Bahn ausreiche. "Bei der Frage, ob man die Fahrgastrechte in den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder per Gesetz regelt, kommt es auf den Inhalt an", sagte Künast der Zeitung. Dazu gebe es intensive Gespräche zwischen ihrem Ministerium und der Bahn. So sei beispielsweise die Frage offen, wie hoch die Vergütungen bei Zugverspätungen oder Ausfällen zukünftig ausfallen sollen.

45'000 Personen bei Einweihung des neuen Bahnhofs Zug

ZUG - Der neue Bahnhof Zug ist am Einweihungswochenende förmlich überrannt worden. Nach zuverlässigen Schätzungen haben um die 45'000 Personen den Bahnhof besucht. Der Bahnhof wurde von der Zuger Bevölkerung sehr gut angenommen. Jung und alt lobten die Architektur als hervorragend und in Verbindung mit der Lichtkunst von James Turrell als gut gelungen. Die Architektur- und Stellwerkführungen waren über das ganze Wochenende ausgebucht. Die im Bahnhof eingemieteten Verkaufs- und Gastronomiegeschäfte sprachen ausnahmslos von hervorragenden Umsätzen. Das Einweihungsfest für den ungewöhnlichen Bahnhof wurde am Freitagabend mit einer multimedialen Inszenierung und Festansprachen eröffnet. Höhepunkt der Inszenierung war das erstmalige Aufleuchten der permanenten Lichtkunst von James Turrell. Der Bahnhof Zug wird nun künftig jede Nacht in das vom amerikanischen Lichtkünstler inszentierte Farbenspiel getaucht.

Bahn zu einklagbarer Selbstverpflichtung bei Verspätungen bereit

BERLIN - Nach langem Streit mit der Bundesregierung ist die DB nun bereit, ihren Kunden ein einklagbares Recht auf Schadenersatz bei Verspätungen einzuräumen. "Die Bahn will sich nicht ihrer Verantwortung entziehen", sagte Vorstandschef Hartmut Mehdorn in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv. Er plädiere aber für eine Selbstverpflichtung anstelle einer gesetzlichen Regelung, die er für überflüssig halte. Die Regelung solle in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen festgeschrieben werden, ergänzte ein Bahn-Sprecher am Samstag. Über die Höhe der Entschädigungen und die Frage, ob es Bargeld oder - wie bisher - Gutscheine geben solle, werde noch verhandelt. Das Recht auf Schadenersatz solle nur für den Fernverkehr und nicht für den Nahverkehr gelten, da es für den Nahverkehr bereits entsprechende Vertragsbestandteile mit den Verkehrsverbünden gebe, so der Sprecher weiter. Darin verpflichte sich die Bahn gegenüber den Verbünden, bestimmte Pünktlichkeitswerte zu erreichen. Schadenersatz an die Kunden bei Verspätungen sei dann Sache der Verkehrsverbünde. Die Entschädigungsregelung soll im kommenden Herbst in Kraft treten.

Viele in der Politik wüssten allerdings nicht, was die Bahn bereits heute tue, betonte Mehdorn im n-tv-Interview. "Die Bahn ist kulant. Wo sie Schaden anrichtet, hilft sie auf freiwilliger Basis, unabhängig davon, ob wir Schuld haben oder nicht." So erhielten Fahrgäste bereits bei Verspätungen von mehr als 30 Minuten im Fernverkehr einen Gutschein über zehn Euro, bei mehr als 90 Minuten einen Gutschein über 25 Euro. Außerdem könnten Bahnkunden ihre Reise unter bestimmten Bedingungen auf Kosten der Bahn abbrechen. Die Bahn trage dann die Kosten etwa für Hotelübernachtungen oder Taxi-Fahrten. Man arbeite "wie die Löwen" daran, pünktlicher zu sein, betonte Mehdorn. Allerdings seien die Probleme für Zugausfälle und Verspätungen vielschichtig. So gebe es teilweise Stellwerke, die über 100 Jahre alt seien. Generell habe Deutschland eine hohe Zugdichte bei einem Schienennetz, in das in früheren Zeiten kaum oder wenig investiert worden sei. Jahrzehntelang habe man in Deutschland "die Straße vergoldet und das Schienennetz vergessen", beklagte der Bahn-Chef.

Unterdessen berichtet der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel" in seiner Montagsausgabe, die Bahn gerate wegen der zunehmenden Zugverspätungen in diesem Herbst immer stärker unter Druck. Verkehrspolitiker von CDU und FDP hätten nun die Länder aufgefordert, notfalls die Verträge über die Bestellung von Nahverkehrszügen mit der Bahn zu kündigen. CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer sagte dem "Tagesspiegel", die Ländern sollten von der Bahn "saftige Strafen" kassieren und einzelne Nahverkehrsstrecken an private Bahnunternehmen vergeben. "Die Privaten machen es allemal besser, weil sie pünktlicher und zuverlässiger fahren." Auch Fahrgastvertreter kritisierten dem Bericht zufolge die Verspätungen der Bahn. "Die Bahn hat ihre Werkstattkapazitäten auf ein Minimum heruntergefahren, so dass sie jetzt mit den Reparaturen nicht nachkommt", sagte Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem "Tagesspiegel". Nicht gelten lassen will er die Begründung der Bahn für die Verspätungen, nach der dafür feuchtes Laub auf den Schienen verantwortlich sei: "Offenbar hält man es bei der Bahn für einen Zufall, dass jedes Jahr im Oktober die Blätter von den Bäumen fallen", sagte er.

Mehdorn: DB ab 2004 in der Gewinnzone

BERLIN - In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv hat sich Bahnchef Hartmut Mehdorn erneut für einen zügigen Börsengang der Bahn ausgesprochen. Für die Bahn wäre es ein großer Vorteil, wenn sie die internationalen Kapitalmärkte für Investitionen nutzen könne. "Die Bahn AG wird ab 2005 fit für den Börsengang sein", fügte er hinzu. Die Entscheidung müsse dann der Bund treffen. Beim Abbau der Verluste kommt die Bahn laut Mehdorn gut voran. Im kommenden Jahr soll das Unternehmen in die Gewinnzone vorstoßen. "Das traut man uns nicht zu, aber wir schaffen das", sagte Mehdorn n-tv. Die Bahn müsse an ihren Strukturen arbeiten. Mehdorn forderte zugleich, die Bahn steuerlich mit Billigfluglinien gleich zu stellen. "Die Billigflieger machen uns sehr zu schaffen. Sie sind schneller und aggressiver in den Markt gekommen, als wir das geglaubt haben", sagte er. Auf der Strecke Köln-Berlin werde ein Flugticket mit 22 Euro weniger Steuern belastet als ein Bahnticket.

Bahnchef Mehdorn: Betrieb der Berliner S-Bahn nicht mehr garantiert

BERLIN - In der deutschen Hauptstadt könnten ab Mitte Dezember die S-Bahnen stillstehen. Sollte es bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember keinen neuen Verkehrsvertrag zwischen dem Land Berlin und der Bahn geben, "sind wir ohne Auftrag und können den Betrieb nicht garantieren", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn dem Internet-Portal der Bahn-Gewerkschaft Transnet. Das Land Berlin hatte die Zuschüsse an die S-Bahn bereits von Juni an von monatlich 18,9 auf 13,4 Millionen Euro gekürzt, obwohl noch kein neuer Verkehrsvertrag abgeschlossen ist. Der alte Vertrag war schon Ende 2001 ausgelaufen. Im vergangenen Monat hatte die S-Bahn den Senat auf die Nachzahlung der ausstehenden Summe verklagt. Mehdorn griff die Landesregierung im Internet-Portal scharf an: "Hier muss man sich die Frage stellen, ob der Berliner Senat wegen seiner Finanzlage noch geschäftsfähig ist." Er mahnte, die Probleme der Hauptstadt dürften nicht "auf dem Rücken der Kunden" ausgetragen werden. Gleichzeitig bot er dem Senat an, einen Vertrag über mindestens zehn Jahre abzuschließen. "Je länger die Laufzeit, desto billiger können wir fahren." Die Berliner Senatsverwaltung wies nach einem Bericht der "B.Z. am Sonntag" die Drohung Mehdorns als "wenig hilfreich" zurück. "Herr Mehdorn muss sich überlegen, wen er mit der Stilllegung treffen würde - seine treuesten Kunden", sagte eine Sprecherin der Zeitung. Nach Informationen des Blattes rechnet der Senat damit, den Bestellungsvertrag mit der Bahn in der kommenden Woche unterschreiben zu können.