Post will Angebot mit Güterzügen ins Ausland ausbauen

(31.12.) DÜSSELDORF - Die Deutsche Post will wegen hoher Nachfrage nach ihrem im November gestarteten grenzüberschreitenden Güterzug vom Ostseehafen Travemünde über die Alpen nach Verona die Kapazität ausbauen. Eine Post-Sprecherin sagte am Donnerstag, der Zug über die Alpen bestehe derzeit ausschließlich aus Containerwaggons, geplant sei aber, im ersten Halbjahr 2005 zusätzlich auch konventionelle Güterwaggons einzusetzen. Derzeit gehe die Post von einem jährlichen Transportvolumen von 130.000 Tonnen aus, das aber ausbaufähig sei. Der Güterzug über die Alpen bringt vor allem Möbel und Papier nach Italien, während er zum Beispiel Waschmaschinen und andere Elektrogeräte nach Skandinavien transportiert. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, denkt die Post bereits über weitere Güterzugverbindungen nach. Geplant seien Strecken nach Ost- und Südosteuropa, sagte Post-Vorstandsmitglied Peter Kruse dem Nachrichtenmagazin.

DB nutzt Bahnhöfe zum Sammeln von Spenden für Flutopfer in Asien

(31.12.) FRANKFURT/Main - An vielen großen Bahnhöfen haben Bahnmitarbeiter am Donnerstag zur Sammelbüchse gegriffen und bitten die Reisenden um Spenden für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Südasien. Teilweise wurden auch Sammelboxen aufgestellt, in die Reisende und Passanten ihre Spenden einwerfen können. In Düsseldorf, wo die Sammelaktion bereits am Mittwoch stattfand, kamen im Laufe des Tages 8100 Euro zusammen. Die Spenden werden gemeinsam mit denen der 230.000 Bahn-Mitarbeiter und des Bahnkonzerns an die Aktion "Deutschland hilft" übergeben, in der zahlreiche Hilfsorganisationen ihre Aktivitäten für die Flutopfer gebündelt haben. (Hilfsorganisationen action medeor, Adra, ASB, AWO, Care, Help, Johanniter, Malteser, Paritätischer Wohlfahrtsverband und World Vision; Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl: 370 20 500, Kontonummer: 10 20 30, Stichwort "Seebeben Südasien"). Erneute Sammelaktionen werden an vielen Bahnhöfen am kommenden Montag gestartet.

Hamburg - Berlin: Wieder ICE liegengeblieben

(31.12.) BERLIN - Am Donnerstag Vormittag ist erneut ein ICE auf der neuen Ausbaustrecke zwischen Hamburg und Berlin wegen einer technischen Störung liegengeblieben. Die rund 300 Fahrgäste mussten in die noch intakte Zughälfte umsteigen und erreichten Berlin mit knapp einer Stunde Verspätung. Wenig später beschädigte ein Güterzug die Oberleitung bei Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern). Mehrere Fernverkehrszüge mussten umgeleitet werden, es entstanden teils hohe Verspätungen.

DB Netz AG legt Widerspruch gegen Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes ein

(30.12.) FRANKFURT/Main - Die DB Netz AG hat zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen - unabhängig davon, ob sie zum DB-Konzern gehören oder nicht - einen zehnprozentigen multiplikativen Zuschlag für die Anmeldung von Sondertrassen eingeführt. Grund dafür sei, dass die meist nur für einen oder wenige Verkehrstage bestellten Sondertrassen im Vergleich zu den Regeltrassen einen wesentlich höheren Konstruktionsaufwand verursachten, hieß es. Hinzu komme, dass für die Konstruktion von Sondertrassen rund um die Uhr Personal vorgehalten werden müsse. Seit Jahren stelle die DB Netz AG einen Anstieg kurzfristiger Sonderzuganmeldungen außerhalb des Jahresfahrplans fest. Allein gegenüber 2003 habe sich die Verkehrsmenge dieser Sondertrassen um mehr als zehn Prozent erhöht. Insbesondere würden häufig Trassen als Sonderverkehre bestellt, die durchaus auch als Regelverkehre hätten angemeldet werden können. Im übrigen entspricht der Zuschlag für Sonderverkehre der im Transportmarkt für kurzfristige Verkehre praktizierten Preisdifferenzierung gegenüber Verladern.

Wie es weiter hieß, habe die DB Netz AG entsprechend der gültigen Rechtsvorschriften alle Eisenbahnverkehrsunternehmen neun Monate vor Einführung der neuen Preiskomponente umfassend informiert. Die neue Trassenpreiskomponente sei seit diesem Zeitpunkt für jedermann im Internet einsehbar. Die Aufsichtsbehörde Eisenbahn-Bundesamt wurde Anfang April 2004 über die Planungen in Kenntnis gesetzt, untersagte aber kürzlich die geänderten Gebühren für Sondertrassen. Die DB Netz AG hält den Zuschlag für Sondertrassen dagegen nach wie vor für rechtmäßig und möchte an dieser Regelung festhalten. Darüber hinaus wurden aus Sicht des Unternehmens alle Eisenbahnverkehrsunternehmen mit einem ausreichenden zeitlichen Vorlauf fristgerecht über die Änderungen informiert. Aus diesen Gründen hat die DB Netz AG Widerspruch gegen den Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes eingelegt. Jetzt gelte es, den juristischen Prozess abzuwarten, teilte das Unternehmen mit. Erst dann seien abschließende Aussagen möglich.

Bahn-Mitarbeiter spenden für Südostasien

(30.12.) BERLIN - Die DB hat ihre rund 230.000 Beschäftigten in einem Mitarbeiterbrief aufgefordert, für die Flut-Opfer in Asien zu spenden. Das Unternehmen wird den Spendenbetrag verdoppeln, mindestens aber 50.000 Euro als Soforthilfe bereitstellen. "Wir unterhalten mit unserer Logistik-Tochter Schenker selbst zahlreiche Standorte in den betroffenen Regionen Indien, Malaysia, Thailand und Indonesien", erklärten Bahnchef Hartmut Mehdorn und Finanzchef Diethelm Sack, "unsere Mitarbeiter und ihre Familien sind Gott sei Dank wohlauf, aus ihren Schilderungen wissen wir, dass es sich um eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes handelt." In zahlreichen Bahnhöfen werden in den nächsten Tagen DB-Mitarbeiter die Kunden um Spenden für die Flutopfer bitten. Eine spontane Aktion des Bahnhofsmanagements in Düsseldorf hatte gestern bereits einen Betrag von über 10.000 Euro erbracht. Im Personenverkehr der DB werden zuggebundene Fahrkarten sowie Rail&Fly-Coupons von Rückreisenden aus dem Katastrophengebiet bereits seit Dienstag auch abweichend vom ursprünglich eingetragenen Ankunftsflughafen oder vom Reisedatum anerkannt.

Bahn in Bayern zieht Baubilanz 2004

(30.12.) MÜNCHEN - Die DB hat bayernweit im fast abgelaufenen Jahr 2004 insgesamt über 800 Millionen Euro in das Schienenetz investiert und für Modernisierungsmaßnahmen aufgewendet. Neben Neu- und Ausbauaktivitäten auf den Strecken München - Ingolstadt - Nürnberg und München - Augsburg wurde die komplette Leit- und Sicherungstechnik auf der Stammstrecke der Münchner S-Bahn erneuert. Umfangreiche Gleisbauarbeiten beispielsweise zwischen Würzburg und Meiningen, auf der vielbefahrenen Bahnstrecke Nürnberg - Würzburg und im Allgäu auf der Strecke Memmingen - Lindau standen ebenso auf dem Programm wie die Beseitigung von über 20 Bahnübergängen und die Inbetriebnahme neuer Elektronischer Stellwerke in Neufahrn (Niederbayern), in Dorfen und in Bad Neustadt (Saale).Auf der Bahnstrecke Nürnberg - Treuchtlingen werden noch bis ins Jahr 2006 auf einer Länge von rund 100 Kilometern die Oberleitung und rund 1.200 Masten erneuert.

Auf dem Schienennetz der DB wurde bundesweit in Spitzenzeiten an über 600 Baustellen gleichzeitig, "unter dem rollenden Rad" gearbeitet. Die Vielzahl der Bauaktivitäten machte umfangreiche Planungen und Ersatzmaßnahmen wie beispielsweise Umleitungen und den Einsatz von Bussen notwendig. Große Baumaßnahmen, die ein umfangreiches Ersatzprogramm forderten, wurden hauptsächlich in den Ferien durchgeführt. In diesen Wochen ist die Anzahl der Fahrgäste (vor allem Pendler und Schüler) erfahrungsgemäß niedriger und somit konnten die Beeinträchtigung für die Kunden so gering wie möglich gehalten werden. Das Baustellenmaskottchen der Deutschen Bahn, Max Maulwurf, war fleißig unterwegs und informiert auf Plakaten, mit Informationsbroschüren und im Internet ausführlich über die Bauarbeiten und geänderte Fahrpläne.

Bahn rechnet mit steigenden Preisen

(30.12.) BERLIN - Die DB kalkuliert nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "AP" in ihrer Mittelfristplanung mit anhaltend steigenden Preisen beim Personen- und beim Güterverkehr. Nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen sehen bahninterne Szenarien bis 2009 jährliche Steigerungsraten im Fernverkehr von mehr als drei Prozent und beim Güterverkehr von 1,5 Prozent vor.

Bahn bestellt acht neue Lokomotiven

(30.12.) BERLIN - Die Bahn hat am Mittwoch Lokomotiven der Baureihe 146.2 im Wert von rund 20 Millionen Euro aus einer bestehenden Option beim Hersteller Bombardier bestellt. Die Auslieferung der Lokomotiven, die in Bayern eingesetzt werden sollen, ist für das Frühjahr 2006 vorgesehen. Die Bahn hat mit Bombardier einen Vertrag über insgesamt 150 Lokomotiven der Baureihe 146 abgeschlossen, die im Nahverkehr eingesetzt werden. Aus diesem Vertrag im Wert von rund 400 Millionen Euro hat die Bahn bisher 96 Lokomotiven abgerufen, davon sind 45 bereits im Betrieb.

Beschäftigungsgarantie nur bei Erhalt eines integrierten Bahnkonzerns

(29.12.) FRANKFURT/Main - Das zwischen der DB und den Gewerkschaften ausgehandelte Beschäftigungsbündnis bis 2010 ist nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" an die Bedingung geknüpft, dass bei einem Börsengang der DB auf die Trennung von Netz und Betrieb verzichtet wird. Die Tarifvertragsparteien seien sich darüber einig, dass beim Wegfall dieser Voraussetzung die Grundlagen des Abkommens so schwer erschüttert wären, dass der DB die Durchführung nicht mehr zugemutet werden könne, hieß es. Deshalb könne der Vertrag dann mit einer Frist von einem Monat zum Quartalsende außerordentlich gekündigt werden. In einem Kommentar der Bahngewerkschaft Transnet für ihre führenden Mitglieder heißt es dem Bericht zufolge, "sollte also insbesondere eine konservative Bundesregierung bei der nächsten Bundestagswahl 2006 zustande kommen und entsprechend den derzeitigen Verlautbarungen das heutige 'Verbundsystem Deutsche Bahn' auflösen, stünde auch dieser Tarifvertrag und damit die ganze Beschäftigungssicherung im DB Konzern auf dem Prüfstand." Als Grund wird laut "Frankfurter Rundschau" sowohl bei der DB als auch bei Transnet angeführt, die Beschäftigungsgarantie bis 2010 werde vor dem Hintergrund eines bestehenden internen Arbeitsmarktes gegeben. Dieser würde durch eine Aufspaltung des Unternehmens DB entscheidend verändert. Personalvorstand Norbert Bensel betonte überdies, außerordentliche Kündigungsmöglichkeiten gebe es in fast jedem Tarifvertrag.

Über 70 Bahnhöfe in Baden-Württemberg ab 01.01.2005 rauchfrei

(29.12.) STUTTGART - Ab Januar 2005 werden weitere 49 Bahnhöfe in Baden-Württemberg rauchfrei. Das Rauchen ist dann nur noch in den ausgewiesenen Raucherbereichen sowie in den gastronomischen Einrichtungen gestattet. Diese Raucherbereiche, mit Aschenbechern und Papierkörben ausgestattet, sind entsprechend beschildert. An 31 der 49 Stationen in Baden-Württemberg wird auf die Einrichtung von Rauchbereichen verzichtet, diese Stationen sind komplett rauchfrei. Die Gesamtzahl der Rauchfreien Bahnhöfe in Baden-Württemberg steigt damit auf 74. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollen erheblich gesenkt werden. Sicherheitsdienste und Servicepersonal der Bahn werden Kunden, die sich nicht an das Rauchverbot halten, künftig verstärkt auf das Rauchverbot aufmerksam machen. Die Bahn hatte im September 2002 begonnen, ihre größeren Stationen in Rauchfreie Bahnhöfe umzuwandeln. Der Reinigungsaufwand ist dadurch spürbar geringer geworden, wovon alle Kunden profitieren. Erfreulich sind auch die Reaktionen der Raucher, die in der Regel Verständnis zeigen und die Raucherbereiche gut annehmen. Diese positiven Erfahrungen führen nun zur Ausweitung auch auf kleinere Bahnhöfe im Land. In Baden-Württemberg gibt es derzeit 25 Rauchfreie Bahnhöfe, unter anderem  Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Heidelberg, Ulm, Freiburg und Offenburg.

Bahnindustrie befürchtet weiteren Stellenabbau

(29.12.) BERLIN - Die deutsche Bahnindustrie rechnet mit einem Verlust von 4.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr, wie der Geschäftsführer des Verband der Bahnindustrie (VDB), Michael Clausecker, dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) sagte. Seinen Angaben zufolge dürfte die Bahnindustrie, die Anfang 2004 hier zu Lande noch 40 000 Menschen beschäftigte, im Gesamtjahr einen Auftragsrückgang von rund 34 Prozent verbucht haben. 2005 dürfte die Lage nach Ansicht von Clausecker nicht besser werden, da die DB als größter Kunde mit Bestellungen sehr zögerlich sei. "Wir rechnen damit, dass der Jobabbau unvermindert anhält", sagte er.

S-Bahnen mit höherer Geschwindigkeit im Hasenbergtunnel

(29.12.) STUTTGART - Mit einem Bündel von Maßnahmen wie z. B. betrieblichen und signaltechnischen Optimierungen oder dem Einsatz von zusätzlichem Personal zur Verkürzung der Wendezeiten an Endbahnhöfen, ist es der Bahn in 2004 gelungen, die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart gegenüber dem Jahr 2003 deutlich zu steigern. Die S-Bahn Stuttgart ist in der Pünktlichkeit, bis einschließlich fünf Minuten Verspätung, mit über 98,5 Prozent nach Berlin die pünktlichste S-Bahn Deutschlands. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 greift eine weitere Verbesserungsmaßnahme: Im Hasenbergtunnel dürfen die S-Bahnen bei der Bergfahrt statt bisher 80 km/h nun bis zu 100 km/h schnell sein. Dies gilt für die Strecke zwischen "Schwabstraße" und "Universität". "Mit dem hieraus resultierenden Fahrzeitgewinn von knapp 15 Prozent haben wir die Pünktlichkeit - bis 3 Minuten Verspätung - auf dem Streckenabschnitt Schwabstraße – Stuttgart-Vaihingen um 3,5 Prozentpunkte verbessert", so Andreas Schilling, Sprecher der S-Bahn Stuttgart zu der qualitäts-steigernden Maßnahme.

Mehdorn strebt weiterhin einen raschen Börsengang an

(28.12.) BERLIN - Die DB strebt nach einem Bericht des "Handelsblatt" einen raschen Börsengang in den nächsten Jahren an, obwohl der Alleineigentümer Bund diese Pläne im September vorerst aufgeschoben hatte. Nur so könne die Bahn für ihre weitere Modernisierung Kräfte mobilisieren, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in einem Interview mit der Zeitung. Der Bund habe auf absehbare Zeit kein Geld für Investitionen. Die Ansprüche der Bahnkunden richteten sich aber nicht nach dem Budget des Finanzministers, so Mehdorn. Man brauche das Kapital von privaten Investoren. "Wir haben erhebliche Probleme mit der Kameralistik des Bundes", kritisierte Mehdorn weiter. Das Denken und Abrechnen in Haushaltsjahren gehe völlig an den Bedürfnissen der Bahn vorbei, denn Bauprojekte erstreckten sich meist über mehrere Jahre.

In dem Interview wies Mehdorn auch Vorwürfe zurück, dass die DB Investitionsmittel des Bundes für die Infrastruktur verfallen lasse. "Solche Aussagen sind schlicht falsch", sagte Mehdorn dem "Handelsblatt". Schon im vergangenen Jahr habe die DB alle Bundesmittel ausgegeben. "In diesem Jahr stehen uns rund 3,26 Mrd. Euro für Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung. Und davon werden wir mehr als 98 Prozent abrufen." Mehdorn verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Schwierigkeiten bei der Finanzplanung. Das Jahr 2004 habe mit einer vorläufigen Haushaltsführung begonnen. Dann habe der Bund seine Mittel zusammengestrichen, und alle Finanzierungsvereinbarungen hätten neu gefasst werden müssen. Das dauerte laut Mehdorn bis in den Spätherbst. "Da ist ein Geschäftsjahr planerisch längst gelaufen."

Auf die Misere im Güterverkehr angesprochen sagte der Bahnchef, die DB kämpfe um jede Tonne Fracht. "Wir haben Wachstumsziele, keine Schrumpfziele." Gleichzeitig verteidigte Mehdorn die Preiserhöhungen im Fernverkehr und beklagte eine falsche Preiswahrnehmung bei den Deutschen. Der deutsche Autofahrer zahle weitgehend klaglos immer höhere Spritpreise, aber wehe die Bahn reagiere auf Kostensteigerungen. "Wenn man ehrlich rechnet und nicht nur Spritkosten oder den nackten Preis für ein Billigflugticket kalkuliert, gibt es kein preiswerteres Verkehrsmittel als die Bahn." Mit dem Bahnjahr 2004 insgesamt zeigte sich Bahnchef Hartmut Mehdorn zufrieden. "2004 war ein gutes Bahnjahr. Wir haben die Verkehrsleistung gesteigert und unser Ergebnis gegenüber 2003 um 370 Mill. Euro verbessert. Vor allem: Wir machen 200 Mill. Euro Gewinn."

Neue Marketingoffensive für den Fernverkehr

(28.12.) BERLIN - Die DB will nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" ab Mitte Januar mit einer Marketingoffensive dem Fernverkehr neuen Schwung verleihen. Kernpunkt der Marketingoffensive sei die kostenlose BahnCard 25 für Partner. Bislang zahlen die Ehe- und Lebenspartner eines Bahncard-Eigentümers eine Gebühr von fünf Euro für diese Zusatzkarte. Die Bahn will laut der "Welt" das neue Angebot ab 14. Januar über Fernseh- und Zeitungsanzeigen bewerben. Verkaufsstart für die zunächst bis zum 31. März begrenzte Aktion sei der 1. Februar. Wie es weiter hieß, wolle die DB in einem nächsten Schritt Städteverbindungen günstiger anbieten. Angebote etwa auf den Strecken von Köln nach Frankfurt oder von Würzburg nach München, aber auch zwischen anderen Großstädten seien denkbar, zitierte die Zeitung Ralf Klein-Bölting, den Generalbevollmächtigten Konzernmarketing der Bahn. Ziel der Kampagne sei es, Zugfahren über den Preis attraktiver zu machen.

Laut der "Welt" hat sich die Situation des Fernverkehrs zum Jahresende deutlich verbessert. Die DB erwarte für 2004 ein Wachstum von fünf Prozent, sagte der Klein-Bölting der Zeitung. So seien die Einnahmen im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17 Prozent gestiegen, wobei der November 2003 allerdings einer der schlechtesten Monate in der Geschichte des Bahn-Fernverkehrs war. Auch die Auslastung der Fernzüge habe sich deutlich verbessert. Sie sei in diesem Jahr kontinuierlich gestiegen und habe im November durchschnittlich 47 Prozent betragen. "Wenn wir diesen Wert stabilisieren könnten, wäre das ein Riesenerfolg", sagte Klein-Bölting der "Welt". Im Jahresverlauf 2004 erwarte die Bahn eine durchschnittliche Auslastung der Fernzüge IC und ICE von etwa 42 Prozent.

Bahn startet Kundeninformation zum Bau des Citytunnel im Hauptbahnhof

(28.12.) LEIPZIG - Die DB informiert ihre Kunden im Raum Leipzig seit dem gestrigen Montag mit Faltblättern zum Großvorhaben Citytunnel und zu den mit den Bauarbeiten verbundenen aktuellen Einschränkungen auf Nahverkehrslinien in der Region. Der Flyer wird ab 27. Dezember zunächst in den Zügen der RegionalBahn 125 Leipzig – Weißenfels und in den Zügen der S-Bahn-Linie nach Grünau ausgelegt. Verfügbar ist er außerdem am ServicePoint und im DB-Reisezentrum Leipzig Hauptbahnhof. Ab 3. Januar wird der Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio die Berufspendler mit weiteren Aktionen informieren. Die Bauarbeiten für den Citytunnel Leipzig, der ab Ende 2009 als neue Nahverkehrsachse den Großraum Leipzig mit der Innenstadt verbinden soll und für neue Angebote im Schienenpersonennahverkehr im mitteldeutschen Raum sowie darüber hinaus sorgen wird, beginnen in den nächsten Wochen im Bereich des Leipziger Hauptbahnhofs. Im Bereich der Gleise 1 bis 6 starten die Baufirmen ab März den Rückbau der Gleise. In diesem Bereich wird die Baugrube für die nördliche Ein- und Ausfahrt für das Bauwerk errichtet. Dafür muss ein Drittel der Gleise auf der größten mitteldeutschen Verkehrsstation gesperrt werden.

Die bislang auf der Westseite in diesem Bereich verkehrenden Züge fahren deshalb bereits seit 12. Dezember auf anderen Bahnsteigen ein und aus. Das betrifft auch die 76 Züge der S-Bahn-Linie Halle (Saale) – Leipzig. Für die RegionalBahn Leipzig – Weißenfels und die S-Bahn nach Grünau ist  wegen der Einschränkungen seitdem ein geändertes  Betriebsprogramm erforderlich. Die Anzahl der Züge der S-Bahn nach Grünau wurde von drei auf zwei pro Stunde reduziert. Die Abfahrten liegen in geraden und ungeraden Stunden in unterschiedlichen Takten. Die RegionalBahn Leipzig - Weißenfels verkehrt über den Leipziger Güterring. Damit müssen auf dieser Linie die Halte in Gohlis, Coppiplatz und Möckern entfallen. Für Reisende aus Richtung Weißenfels, die nach Gohlis, Coppiplatz oder Möckern unterwegs sind, ist in Leipzig-Leutzsch das Umsteigen in die S-Bahn möglich. Die aktuellen Fahrplanänderungen sind in den  Streckenfahrplänen erfasst. Diese sind im Taschenformat am ServicePoint, im DB Reisezentrum sowie in den Nahverkehrszügen erhältlich. Eine Website zum Citytunnel mit Angaben zu Zielen und Effekten dieses Vorhabens, zum Baufortschritt sowie zu den Auswirkungen auf den öffentlichen Personennahverkehr und den Individualverkehr während der Bauzeit bis Ende 2009 soll in den nächsten Wochen frei geschaltet werden.

Umgestürzte Bäume blockieren ICE-Verbindung München-Berlin

(28.12.) LUDWIGSSTADT (dpa) - Wegen umgestürzter Bäume ist es am Vormittag in Oberfranken zu Behinderungen auf der Bahnstrecke München-Berlin gekommen. Der Nah- und Fernverkehr war für mehr als eine Stunde zwischen Kronach und Saalfeld unterbrochen, sagte eine Bahnsprecherin. Unter der starken Schneelast seien mehrere Bäume auf die Gleise gestürzt. Erst nach längerer Wartezeit konnten zwei ICE- Züge die Strecke passieren. Regionalzüge wurden ebenfalls gestoppt. Im Frankenwald fielen seit gestern Abend 20 Zentimeter Neuschnee.

Flughafen Leipzig/Halle plant Frachtprojekt mit der Bahn

(27.12.) LEIPZIG - Der Flughafen Leipzig/Halle plant nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland", künftig gut die Hälfte seines Frachtverkehrs auf die Schiene zu verlegen. "Wir haben gemeinsam mit der Deutschen Bahn etwas Neuartiges entwickelt, mit dem erstmals ein kostengünstiges, schnelles Produkt die Lücke zwischen Flugzeug und Lkw schließen wird", sagte Volkmar Stein, der Vorstandsvorsitzende der Holdinggesellschaft Mitteldeutscher Flughafen, im Interview mit der Zeitung. "Wir prüfen derzeit die technische Machbarkeit", bestätigte gegenüber der "FTD" auch ein Sprecher der mit dem Vorhaben befassten Güterverkehrstochter der Bahn, Stinnes. Dieser Vorstoß kommt wenige Wochen nachdem die Post-Tochter DHL bekannt gegeben hat, ihren europäischen Hauptumschlagplatz von Brüssel nach Leipzig/Halle verlegen zu wollen.

Das Projekt erfordert dem Bericht zufolge Investitionen in Millionenhöhe. So soll für zehn Mio. Euro ein Luftfracht-Umschlagbahnhof mit spezieller Technologie entstehen, die es ermöglicht, 200 Tonnen Fracht in 15 Minuten vom Flugzeug in einen Schienenwagon umzuladen. Zudem müsste ein Gleisanschluss zur alten S-Bahn- und Güterstrecke im Süden des Flughafens gelegt werden. Die Bahn müsste laut "FTD" für das im Arbeitstitel "Air Cargo Express" genannte Angebot Spezialzüge anschaffen. Zudem müsste eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zum Frankfurter Flughafen bereitgestellt werden, die eine Verbindung in zweieinhalb Stunden ermöglicht. Für einen Aus- oder Neubau der Strecke müsste der Bund neue Mittel bewilligen - in Zeiten knapper Kassen ein schwieriges Unterfangen. Flughafen-Chef Stein möchte den Air Cargo Express bereits 2007 zum Umzug von DHL starten. Zwei bis vier Verbindungen pro Tag zwischen Leipzig und Frankfurt seien denkbar. "Wir schätzen grob, dass ab 2012 jährlich 400.000 Tonnen Luftfracht auf Züge gehen würde", so Stein.

Zugstopp wegen Brotzeitpause

(27.12.) MÜNCHEN (ddp) - Wegen Dienst nach Vorschrift eines Bahnmitarbeiters haben Zugreisende in Murnau eine halbe Stunde unnötig im Bahnhof warten müssen. Wie die Münchner «tz» berichtete, ließ der verantwortliche Fahrdienstleiter, während er am Mittwoch Brotzeit machte, das Signal einfach auf Rot stehen. Eine Bahnsprecherin bestätigte am Freitag auf ddp-Anfrage den Vorfall: "Wir müssen der Sache intern nachgehen. Wir werden das mit dem Mitarbeiter klären und sicherstellen, dass so etwas nicht mehr vorkommt." Für die Fahrgäste sei der Vorfall so kurz vor Weihnachten natürlich ärgerlich gewesen. "Wir entschuldigen uns dafür". Glücklicherweise sei so etwas "kein Regelfall".

Bahn will im Vertrieb Stellen abbauen

(24.12.) BERLIN - Die Bahn will nach Aussagen von Vertriebschef Jürgen Büchy im nächsten Jahr ihr Vertriebspersonal verringern. "Wir müssen schlicht und ergreifend auch im Vertrieb wettbewerbsfähige Kostenstrukturen erreichen, sonst bekommen wir ein Problem", sagte Büchy in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". "Wenn der Verkauf über Automat und Internet wie geplant voranschreitet, können wir an den Schaltern ohne längere Wartezeiten die Anzahl der Arbeitsplätze reduzieren". Büchy betonte, jeder Betroffene bekomme eine neue Beschäftigung innerhalb oder außerhalb des Unternehmens. Büchy verwies auf die erheblichen Wachstumsraten beim Fahrkartenverkauf am Automaten bzw. im Internet. Vor allem die Entwicklung der Fahrkartenkaufs via Internet sei überraschend deutlich ausgefallen: In diesem Jahr konnte hier laut Büchy ein Umsatzwachstum von über 100 Prozent auf 260 Millionen Euro erzielt werden. "Das Internet liegt im Fernverkehr mit einem Anteil von fast sieben Prozent schon jetzt über dem Verkauf im Zug und am Telefon zusammen", sagte Büchy der "Welt". 2005 werde der Anteil etwa zehn Prozent betragen, in fünf Jahren seien sogar 25 Prozent erreichbar.

Büchy führte in dem Interview weiter aus, die DB wolle der Konkurrenz der Billigflieger mit günstigen Angeboten wie der BahnCard, Sparpreisen und günstigen Tickets für Familien entgegenhalten. Die Bahn habe im Fernverkehr in diesem Jahr gegen den Trend bei Umsatz und Verkehrsleistung zugelegt und vor allem gegen das Auto, den Hauptkonkurrenten, Marktanteile gewonnen. Der Geschäftsreiseverkehr wächst Büchys Angaben zufolge zweistellig. Neben den Aktionspreisen solle aber auch die Preiswahrnehmung der Bahnreisenden erhöht werden. Laut Büchy hat eine Bahnumfrage ergeben, dass Bahnreisende die Kosten eine Fahrt im ICE von Hamburg nach Köln auf durchschnittlich 69 Euro schätzten. Tatsächlich würden im Schnitt aber nur 36 Euro bezahlt, während das Flugticket durchschnittlich 45 Euro koste.

Gedenktafel an der Müglitztalbahn

(24.12.) DRESDEN - Eine Gedenktafel im Bahnhof Heidenau erinnert seit Mittwoch an die Zerstörung der Müglitztalbahn durch das Hochwasser im August 2002 und den seitdem erfolgten Wiederaufbau der Strecke von Heidenau nach Altenberg. Vor genau einem Jahr und zwei Tagen im Dezember 2003 konnte die Strecke nach umfangreichen Reparaturen wieder auf der ganzen Länge von 38 Kilometern in Betrieb gehen. In diesem Jahr erfolgte der Ausbau von Bahnübergangsanlagen und der Ersatz von zunächst provisorisch errichteten Brücken durch feste Einbauten. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 sind die roten Regio-Sprinter im Müglitztal mit 50 Minuten Fahrzeit so schnell unterwegs wie noch nie zuvor. "Wir hoffen nun, dass unsere Kunden das neue Angebot zahlreich nutzen", so Arndt Eißmann, Leiter Regionalnetz Ostsachsen der DB Netz AG. In ersten Erhebungen nach der Wiederinbetriebnahme wurden täglich über 1000 Reisende in den Zügen gezählt.

Der Wiederaufbau der Strecke erfolgte ab Herbst 2002 schrittweise. Nach rund einen halben Jahr Bauzeit konnte der 19 Kilometer lange Streckenabschnitt Heidenau - Glashütte am 29. Juni 2003 wieder in Betrieb gehen. Im Jahr 2004 wurden die Hilfsbrücken zwischen Schlottwitz und Glashütte sowie in Bärenstein ausgebaut und durch neue Brückenkonstruktionen ersetzt. Allein die neue Stahlbetonbrücke zwischen Glashütte und Schlottwitz hatte ein Gewicht von 1300 Tonnen und wurde unter den wachsamen Augen unzähliger Schaulustiger mit Hydraulik Zentimeter für Zentimeter eingesetzt. Weiterhin wurden in diesem Jahr die Bahnsteige von sieben Verkehrsstationen erneuert. Zu den abgeschlossenen Vorhaben gehören außerdem die Bahnübergänge in Mühlbach (Im Grunde) sowie in Niederschlottwitz (Reinhardsgrimmaer Straße). Hier ist am 9. Dezember 2004 eine Anlage mit modernster Sicherungstechnik in Betrieb genommen worden. Im Jahr 2005 werden die Bauarbeiten an der Strecke im Müglitztal endgültig abgeschlossen. Dazu sind noch moderne Schrankenanlagen in Schlottwitz (Cunnersdorfer Straße), Lauenstein und Bärenstein zu errichten. In den Wiederaufbau der Müglitzalbahn zwischen Heidenau und Altenberg (Erzgeb) wurden insgesamt rund 46 Millionen Euro investiert. Die Mittel wurden von der Europäischen Union (Europäischer Fonds zur Förderung Regionaler Infrastruktur), der Bundesrepublik Deutschland (Fluthilfefonds) sowie der Deutschen Bahn AG bereitgestellt.

Die Müglitztalbahn verkehrt annähernd im Stundentakt. In Heidenau startet montags bis freitags der erste Zug um 5:21 Uhr nach Altenberg, der letzte um 21:21 Uhr. Ab Altenberg rollt die erste Bahn um 4:16 Uhr ins Elbtal, die letzte um 20:17 Uhr. In Heidenau bestehen seit dem diesjährigen Fahrplanwechsel jeweils optimale Anschlüsse von und zu den S-Bahnen von/nach Dresden/Meißen und Pirna/Schöna. Bei guten Wintersportbedingungen starten am Wochenende um 8:05 Uhr und 10:05 Uhr Wintersportzüge in Dresden Hbf und erreichen Altenberg um 9:08 Uhr bzw. 11:08 Uhr. In Altenberg fahren diese Züge um 15:18 Uhr und 17:18 Uhr ab und kommen um 16:37 Uhr bzw. 18:37 Uhr in Dresden Hbf an.

Neue Vorstände bei Schenker und Railion

(24.12.) BERLIN - Lothar Beisler (61), Ressort "Produktion / Ganzzugverkehre und Fahrzeuge", und Eckart Fricke (48), Ressort "Produktion / Einzelwagen und Kombinierter Verkehr", treten zum 1. Januar 2005 in den Vorstand der Railion Deutschland AG, Mainz, ein. Nach 33jähriger Tätigkeit für die Bahn geht Wilhelm Wegscheider (60) zum gleichen Zeitpunkt in den Ruhestand. Sein Nachfolger als kaufmännischer Vorstand ist Dr. Lutz Freytag (46), der bereits seit Sommer dieses Jahres im Unternehmen tätig ist. Ebenfalls zum 1. Januar 2005 wird Håkan Buskhe (41) von Hans-Jörg Hager das Ressort "Land Operations" im Vorstand der Schenker AG Essen übernehmen. Er bleibt gleichzeitig Managing Director der Schenker AB, Göteborg, sowie Regional Director Europe North.

ÖBB und Stadt Wien setzen TALENT auf Schiene

(24.12.) WIEN - Am Dienstag hat die Wiener Schnellbahn in eine neue Epoche gestartet. Der neue ÖBB-Nahverkehrstriebwagen Talent hat hier seinen Betrieb aufgenommen. "Mit dem neuen ÖBB-Nahverkehrstriebwagen TALENT wird ein Generationswechsel in punkto Fahrzeugqualität eingeleitet. Der Talent steht für die gelungene Kombination aus Fahrgastkomfort, modernstem ÖBB-Design und überzeugender Technik", Mag. Karl Zöchmeister, Leiter ÖBB Personenverkehr bei der ersten öffentlichen Talent-Präsentation in Wien. Der Innenraum des für 140 km/h ausgelegten Fahrzeuges ist offen und großzügig gestaltet. Klimatisierung, bequeme Sitze, Luftfederung und Geräuschisolation machen die Fahrt zu einem komfortablen Reiseerlebnis. Niveaugleiche Einstiege ermöglichen ein einfaches und bequemes Ein- und Aussteigen und sorgen für einen raschen Fahrgastwechsel.

Die ÖBB haben bei der Firmengemeinschaft Bombardier/Elin insgesamt 111 Nahverkehrstriebwagen bestellt. Die ersten Talent-Züge sind bereits seit einigen Monaten in Salzburg im Einsatz. Nun ist Wien an der Reihe: 10 Garnituren bis Jahresende 2004 und weitere 20 Garnituren bis Ende 2007 werden am gesamten Streckennetz der Wiener Schnellbahn für einen deutlich sichtbaren und spürbaren Schritt in Richtung Generationswechsel sorgen.

Neue Fahrgastinformationen im Stuttgarter S-Bahn-Tunnel

(24.12.) STUTTGART - Im Stuttgarter Hauptbahnhof sind am Dienstag die neuen, mit LCD-Anzeigentechnologie ausgerüsteten Fahrgastinformationsanlagen für den Stuttgarter Hauptbahnhof sowie für die S-Bahnhöfe der Tunnelstrecke vorgestellt worden. Im S-Bahntunnel wurden 28 neue digitale Zugzielanzeiger an Stelle der alten Fallblattanzeiger installiert. Im Hauptbahnhof selbst wurden die vier großen Infotafeln in der Bahnhofshalle und der Querbahnsteighalle ersetzt. Die digitalen LCD-Anzeigen bieten die neue Möglichkeit, die Abfahrtszeit als Countdown darzustellen und die Fahrgäste über eine frei beschreibbare Textzeile flexibel, und damit besser, zu informieren. Das Projekt Tunnelstrecke ist Bestandteil des Gesamtkonzeptes "Fahrgastinformation S-Bahn Stuttgart", das mit dem Verband Region Stuttgart (VRS), dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) und der S-Bahn abgestimmt ist. Mit der Umrüstung der fünf Tunnelbahnhöfe wurde die 2. Stufe umgesetzt. In der 1. Stufe erhielten bereits Ende 2003 16 S-Bahnhöfe neue Zugzielanzeiger. In die am Dienstag vorgestellten Anlagen investierten das Land Baden-Württemberg und die Bahn insgesamt rund 2,1 Mio. Euro.

ÖBB: Fernverkehr wird teurer

(23.12.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erhöhen zu Beginn des nächsten Jahres die Fahrpreise im Fernverkehr. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, liege die durchschnittliche Erhöhung bei 4,9 Prozent. Abhängig von den gefahrenen Kilometern verteuere sich der Fahrpreis um bis zu 9,8 Prozent, im günstigsten Fall um 3,2 Prozent. Die Preise für internationale Reisen blieben gleich. Wie die ÖBB weiter mitteilten, stelle die Tariferhöhung eine Reaktion auf die gestiegenen Produktionskosten sowie die Inflation der letzten beiden Jahre. Die letzte Tarifanpassung im Fernverkehr liegt den Angaben zufolge zwei Jahre zurück.

Gericht: Nahverkehrsallianz in Hannover ohne Auflagen möglich

(23.12.) HANNOVER - Die DB und die Üstra haben sich vor Gericht gegen das Bundeskartellamt durchgesetzt. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf gab am Mittwoch einer Beschwerde gegen kartellrechtliche Nebenbestimmungen in Bezug auf die "intalliance AG" in Hannover statt. Die Richter des Kartellsenats hoben die Nebenbestimmungen auf, unter denen das Bundeskartellamt die Gründung des von DB Stadtverkehr, üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe und Nord LB gemeinsam geführten Unternehmens freigegeben hatte. Die Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof wurde zugelassen. Im Rahmen der Fusionskontrolle hatte das Bundeskartellamt seine Genehmigung für die Gründung der intalliance AG vor einem Jahr an mehrere Bedingungen geknüpft. Dazu zählte unter anderem, dass im Großraum Hannover bis Ende 2006 mindestens 30 Prozent aller Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr und bis Ende 2009 mindestens 50 Prozent aller Linienbusverkehre im Wettbewerb neu vergeben sein müssen. Mit Rechtskraft der Gerichtsentscheidung sind die Nebenbestimmungen damit gegenstandslos.

Nach Auffassung der Richter lagen keine Untersagungsvoraussetzungen vor, weswegen die Kartellbehörde nicht berechtigt gewesen sei, die Freigabe mit Nebenbestimmungen zu versehen. Der Kartellsenat folgte damit nicht dem Bundeskartellamt, das von einem engen regionalen Markt im Bereich des Öffentlichen Straßenpersonennahverkehrs (ÖSPV) ausgegangen war. Der Richterspruch schafft zugleich verlässlichere Rahmenbedingungen für die Deutsche Bahn, die in Allianzen mit kommunalen Verkehrsunternehmen gezielt Chancen in ihrem neuen Geschäftsfeld Stadtverkehr nutzen will. In gleicher Weise profitieren von der Entscheidung des Oberlandesgerichts auch andere Verkehrsunternehmen, die eigene Beteiligungsstrategien nach integrierten Betreibermodellen mit kommunalen Verkehrsunternehmen verfolgen. Durch die Entscheidung wird es möglich, in Zeiten rückläufiger öffentlicher Mittel, lokale und regionale Synergien zu heben, um Nahverkehr in angemessener Qualität zum Nutzen von Fahrgästen und öffentlichen Auftraggebern von Verkehrsunternehmen gestalten zu können.

Die intalliance AG im Großraum Hannover ist seit Januar 2004 der erste integrierte Systemanbieter für Nahverkehrsdienstleistungen in Deutschland, der über die gesamte Produktpalette verfügt. Dies ist aus Sicht der Bahn ein zielführendes Geschäftsmodell für die Zukunft, um auch in Zeiten rückläufiger öffentlicher Mittel kundenfreundliche und gleichzeitig wirtschaftliche Lösungen für den ÖPNV in Ballungsgebieten und in der Fläche anbieten zu können. Als Partner führen DB Stadtverkehr mit dem S-Bahn-System und üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG mit Stadtbahnen und Bussen (je 40%) sowie die Nord LB als Finanzinvestor (20%) die intalliance AG gemeinschaftlich. Das Gemeinschaftsunternehmen mit rund 2200 Beschäftigten betreibt 46 S-Bahnen, 318 Stadtbahnen und 138 Busse. Die intalliance AG ist damit Bestandteil der DB-Stadtverkehr-Gruppe, einem überregionalen Netzwerk lokal verankerter Stadtverkehrsgesellschaften zum gegenseitigen Austausch von Kompetenzen und Erfahrungen zum Nutzen von Fahrgästen und Aufgabenträgern.

Umbau des Lübecker Hauptbahnhofs geht weiter

(23.12.) LÜBECK - Die seit zwei Monaten ruhenden Umbauarbeiten am Lübecker Hauptbahnhof können nach einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" jetzt fortgesetzt werden. Demnach wurde der Anfang November von einer bei der Ausschreibung unterlegenen Baufirma eingelegte Widerspruch vom Kartellamt zurückgewiesen. "Wenn das Unternehmen in den kommenden 14 Tagen nicht noch Klage vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf einreicht, können wir im Januar die Baumaßnahmen fortführen", zitierte die Zeitung Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. Eine Klage ist aber nach Angaben aus Branchenkreisen relativ unwahrscheinlich. Der mindestens zweimonatige Baustopp führt nach Angaben der Bahn auch zu einer Verzögerung der Fertigstellung des Hauptbahnhofes. Mit der Einweihung sei nicht vor Anfang 2007 zu rechnen. Ursprünglich war Herbst 2006 veranschlagt. Die Kosten für die Sanierung erhöhten sich durch den Baustopp dagegen nicht, hieß es.

Verkauft die DB die DERG?

(23.12.) DÜSSELDORF - Die DB erwägt nach einem Bericht des "Handelsblatt", ihre Außenwerbetochter Deutsche Eisenbahnreklame (DERG) zu verkaufen. Die Gesellschaft vermarktet die Werbung an 5700 Bahnhöfen, Tausenden von Fahrzeugen im Nah- und Fernverkehr sowie unter anderem auf rund 10000 Großflächen. "Es gibt mehrere Interessenten, aber noch keine konkreten Verkaufsverhandlungen", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn der Zeitung. Dem Bericht zufolge möchte die Ströer AG, Deutschlands größter Außenwerbe-Konzern, die DERG gerne übernehmen. Weitere Interessenten sind nach "Handelsblatt"-Informationen die französische JC Decaux-Gruppe sowie die Berliner Wall AG.

Bahn verkauft weniger Fahrkarten über eigene Schalter

(23.12.) HAMBURG - Die Bahn verkauft immer weniger Fahrkarten über die eigenen Schalter. Das geht aus Angaben von DB-Vertriebschef Jürgen Büchy im Fachblatt "fvw international" vom Mittwoch aus Hamburg hervor. Wurden 2003 noch fast 50 Prozent der Karten über die Reisezentren der Bahn verkauft, waren es 2004 noch 43 Prozent. Dagegen stieg der Anteil der Automatenverkäufe von rund 17 auf 19 Prozent, der Internetanteil von 2,6 auf 5 Prozent. Mit 21 Prozent blieb der Absatz über Reisebüros etwa gleich hoch. Die übrigen Verkäufe laufen über Abos, Callcenter oder Auslandsabsatz. Für die Bahn ist der Vertriebsweg Automat und Internet nach Ansicht von Fachleuten billiger, weil weniger Personalkosten anfallen als am Schalter. Büchy erklärte nach Angaben der "fvw", es würden keine weiteren Reisezentren geschlossen, wenn nicht gleichwertiger Ersatz am Ort geschaffen werden könne.

Deutschland EU-weit nur auf Platz 13

(23.12.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat die Aussagen von Vertretern der Bundesregierung begrüßt, die Signale für den Schienengüterverkehr in Deutschland auf Wachstum zu stellen. Dies sei "dringend nötig", schließlich "liegt Deutschland EU-weit im Schienengüterverkehr lediglich auf Platz 13", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Donnerstag. Während der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn AG hatten Vertreter des Bundes als Eigentümer darauf gedrungen, die DB AG auf eine Wachstumsstrategie im Schienengüterverkehr zu verpflichten. "Das ist Unternehmensziel", bekräftigte die parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Margareta Wolf, gegenüber dem "Tagesspiegel" im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung. "Nun muss die Bundesregierung die Deutsche Bahn mit Investionen in die Infrastruktur beim Wachstumskurs unterstützen", forderte Flege. Andernfalls werde die Regierung ihr selbstgestecktes Ziel, den Güterverkehr auf der Schiene bis 2015 zu verdoppeln, nicht erreichen. "Deutschlands Verkehrspolitik war viel zu lange straßenfixiert", kritisierte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer unter Verweis auf kürzlich veröffentlichte EU-Zahlen. Laut EU-Kommission werden in Deutschland lediglich 14,5 Prozent aller Güter auf der Schiene transportiert (Anteil in Tonnenkilometern), auf der Straße dagegen 69,7 Prozent. Innerhalb der 25 EU-Mitgliedsstaaten liegt Deutschland beim Schienengüterverkehrsanteil damit lediglich im Mittelfeld auf Platz 13.

Einsamer Spitzenreiter beim EU-weit proklamierten Ziel, so viel Güterverkehr wie möglich auf der Schiene zu transportieren, ist Estland. Dort haben die Bahnen einen Anteil von 68,7 Prozent am gesamten Güterverkehrsaufkommen, die Lkw transportieren dort lediglich 31,3 Prozent. Auf den Plätzen 2 und 3 befinden sich mit Lettland (54,7 Prozent Schienengüterverkehrsanteil) und Slowenien (40,2 Prozent) zwei weitere osteuropäische Staaten. "Aber auch in der alten EU gibt es mit Schweden (37,4%) und Österreich (29,7%) beeindruckende Erfolgsbeispiele", so Flege. Die komplette Liste der von der EU-Komission vor wenigen Tagen für die 25 EU-Mitgliedsstaaten veröffentlichten Güterverkehrsanteile der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtgüterverkehrsaufkommen finden Sie hier.

Railion und RZD erschließen Marktchancen im Schienengüterverkehr

(23.12.) SCHLESWIG - Deutschland ist Russlands größter Außenhandelspartner (Export 7,6%, Import 14,3%). Die Transportmengen in Russland, der Ukraine und anderen GUS-Staaten sind laut statistischem Büro der GUS-Staaten in den ersten zehn Monaten des Jahres 2004 um mehr als einhundert Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch über den Ural hinaus, über die Transsibirische Eisenbahn bis nach China, zeichnen sich enorme Wachstumschancen für den Güterverkehr ab, denn die Schiene ist in weiten Teilen Russlands das einzig verfügbare Verkehrsmittel. Bislang ist jedoch der Anteil grenzüberschreitender Eisenbahntransporte auf dem so genannten paneuropäischen Korridor II von Russland, über Polen nach Deutschland mit zwei Prozent (entspricht 730.000 Tonnen pro Jahr) niedrig und schöpft die Potenziale nicht aus. Railion-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Kremper: "Aufgrund der großen Entfernungen hat die Schiene beste Chancen, der Straße Marktanteile abzujagen. Wir werden auch die zum Stinnes-Verbund gehörende Schenker AG einbeziehen, um einen Teil des heutigen Seefrachtvolumens für die Schiene zu begeistern. Die Transportkette darf nicht in Moskau aufhören, sondern muss bis in den asiatischen Raum reichen."

Die deutsch-russischen Vorstellungen einer Zusammenarbeit sind weit gediehen. In erster Linie  umspannen sie den Aufbau eines integrierten euroasiatischen Transportsystems über den durchgehenden Schienenweg von Frankfurt/Oder in die russische Hafenstadt Vostochny. Auch die Bahn-Fährverbindung von Ust-Luga über die russische Ostsee-Exklave Baltisjk in deutsche Häfen soll ausgebaut werden. Weiterhin sollen konkrete produktionelle Verbesserungen in der bisherigen Grenzabwicklung über den paneuropäischen Korridor II etabliert werden. Im kombinierten Verkehr mit den Produkten Ostwind (Berlin-Moskau) und Westwind (Moskau-Berlin) werden heute bereits 45 Regelzüge pro Woche mit einer zuverlässigen Transportzeit von neun Tagen angeboten. Konkrete Ansätze, die deutsch-russische Zusammenarbeit im Schienengüterverkehr zu vertiefen, wurden im September 2004 in einem Joint Venture zwischen dem Präsidenten der russischen Bahn RZD, Gennadi Fadejev, und dem Vorstandschef der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, vereinbart. Als wesentlicher Bestandteil der Kooperationsvereinbarung ist die Gründung einer Produktgesellschaft mit Sitz in Moskau geplant. Aufgabe der Gesellschaft wird es sein, wettbewerbsfähige Produkte für den Transport über den paneuropäischen Korridor II und weiter in den ostasiatischen Raum zu entwickeln. Die Produkte sollen dabei über die bestehenden Vertriebsarme der beiden Bahnen am Markt vertrieben werden. Zusätzlich zum Management der gesamten Logistikkette aus einer Hand werden entsprechende Sonderleistungen wie Tracking und Tracing, Verzollung, Lagerung und Störungsmanagement angeboten.

Aufsichtsrat bestätigt Kurs der Bahn

(22.12.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat am Dienstag in seiner letzten turnusmäßigen Sitzung des Jahres die Vorlage des Vorstands für das Budget 2005 einstimmig genehmigt, den wesentlichen Investitionsprojekten zugestimmt und die mittelfristige Planung für die Folgejahre bis 2009 zur Kenntnis genommen. Dr. Michael Frenzel, Vorsitzender des Aufsichtsrats, sagte nach der Sitzung: "Die Bahn erzielt 2004 erstmals aus eigener Kraft ein positives Ergebnis. Das ist ein wichtiger Meilenstein." Im Geschäftsjahr 2004 wird der DB-Konzern voraussichtlich ein Betriebliches Ergebnis nach Zinsen von knapp 200 Millionen Euro erwirtschaften, nachdem 2003 noch ein negatives Ergebnis von 172 Millionen Euro verzeichnet worden war. In den kommenden Planjahren werde sich die positive Entwicklung kontinuierlich fortsetzen, teilte die DB mit. Die Absenkung der geplanten Betriebsergebnisse gegenüber der ursprünglichen Planung, vor allem in den Jahren 2005 bis 2007, sei vorgenommen worden, weil in den Geschäftsfeldern Fernverkehr und Railion höhere Produktionskosten sowie konjunktur- und wettbewerbsbedingt niedrigere Verkehrsleistungen erwartet würden. Hinzu kämen höhere Energiekosten in allen Geschäftsfeldern und steigende Instandhaltungsaufwendungen im Unternehmensbereich Fahrweg aufgrund der durch die abgesenkte Bundeshaushaltsmittel-Linie niedrigeren Ersatzinvestitionen.

Deutliche Umsatzsteigerungen erwartet die Bahn im Planungszeitraum trotz des nach wie vor problematischen wirtschaftlichen Umfelds im Personenfernverkehr, der die im Jahr 2003 eingetretenen Rückgänge schrittweise aufhole, im Landverkehr des Bereichs Transport und Logistik sowie in der Luft- und Seefracht, weil sich hier wachsende globale Handelsströme positiv auswirkten, sowie im Unternehmensbereich Fahrweg, dessen Außenumsatz durch Leistungszunahme anderer Bahnunternehmen auf dem Netz weiter ansteige. Wie es weiter hieß, seien die Umsatzerwartungen im Regionalverkehr und im Schienengüterverkehr dagegen eher verhalten, weil einerseits der Wettbewerbsdruck durch andere Bahnunternehmen zunehme und andererseits das Eisenbahngeschäft insgesamt nur noch leicht wachse. In der mittelfristigen Planung bis 2009 weist das Geschäftsfeld Fernverkehr - nach dem Ergebniseinbruch 2003 und dem daraufhin eingeleiteten Aufholungsprozess – die höchste absolute Ergebnissteigerung aufweist. Hohe Zuwächse beim Ergebnis sind auch beim Unternehmensbereich Fahrweg sowie der Unternehmensbereich Transport und Logistik geplant, wo - nach einer Konsolidierungsphase in den Jahren 2005/2006 - die Schienengüterverkehrssparte Railion für das größte Plus sorgen soll.

Mit dem neuen Programm "Qualify", das im Oktober das erfolgreiche Sanierungsprogramm "Fokus" abgelöst hat, soll - neben der Ergebnisverbesserung - auch die operative Leistung und Qualität gesteigert werden. Um die geplante Betriebsergebnis-Linie abzusichern, wurde zusätzlich das konzernübergreifendes Programm "Qualify Plus" aufgelegt, das Optimierungen in den Bereichen Fahrzeuginstandhaltung, Einkauf, Ressourceneinsatz, Infrastrukturnutzung sowie Reduzierung der Führungsstrukturen vorsieht. Damit sollen jährliche Einsparungen von einer Milliarde Euro erzielt werden. Nach Angaben aus Kreisen des Unternehmens bedeutet dies auch den Abbau von rund 9000 Stellen allein im Jahr 2005. Die Bruttoinvestitionen des DB-Konzerns liegen nach Angaben der DB in den kommenden fünf Jahren deutlich niedriger als in der letztjährigen Planung unterstellt, vor allem, weil die Bundesmittel für die Infrastruktur massiv reduziert wurden. Wie bereits berichtet können nur noch laufende Projekte - teilweise zeitlich gestreckt - fortgesetzt werden. Gesichert sind lediglich 66 Projekte, auf die sich das Verkehrsministerium und DB- Chef Mehdorn im Sommer verständigt hatten. Der Baubeginn neuer Projekte muss bis nach 2009 verschoben werden.

Güterverkehrs-Vorstand Bernd Malmström geht

(22.12.) BERLIN - Offenbar wegen des umstrittenen Sanierungskonzepts für die Güterverkehrssparte muss der zuständige Manager Bernd Malmström gehen. Der Vertrag des Konzernvorstandes für Transport und Logistik werde im gegenseitigen Einvernehmen nicht verlängert, teilte die DB am Dienstag nach ihrer Aufsichtsratssitzung mit. Malmström, dessen im Juni 2005 auslaufender Vertrag ursprünglich bis Ende 2006 verlängert werden sollte, bleibe dem Unternehmen aber "mit einem längerfristigen Beratungsvertrag verbunden bleiben", hieß es weiter. Der 63-Jährige werde den Konzern wohl schon im Frühjahr verlassen, hieß es aus Aufsichtsratskreisen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Bahn-intern hatte sich Kritik an Malmström geregt, weil die Schienengütersparte "Railion", die frühere DB Cargo, aufgrund eines Dumpingpreis-Wettbewerbs zwar ihre Transportmengen erhöht hatte, gleichzeitig aber auch ihren Verlust. Nach Informationen der "WELT" wollte Malmström im Gegensatz zu DB-Chef Mehdorn sowie den verkehrspolitisch orientierten Mitgliedern des Aufsichtsrats aus den Reihen der Bundesministerien die Sparte über Personalabbau und Rückzug aus der Fläche sanieren.

Unterdessen berichtet der "Tagespiegel", die in den vergangenen Monaten diskutierten starken Sparmaßnahmen bei Railion seien voraussichtlich weitgehend abgewendet. Nach der Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats am Dienstag sagte Margareta Wolf, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesumweltministerium, der Zeitung, sie erwarte jetzt, "dass die Einschnitte bei Railion weniger stark ausfallen werden". Entsprechend dürfte sich die Ablösung des bisherigen Logistik- und Gütertransport-Vorstands Bernd Malmström im kommenden Jahr auswirken. "Wir hatten den Eindruck, dass Malmström in den vergangenen Monaten einen Paradigmenwechsel vollzogen hat und vor allem zu Gunsten von Stinnes und Schenker agierte." Jetzt sei das Unternehmensziel, mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Der Chef der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, sagte dem "Tagesspiegel": "Die Logistik soll der Schiene helfen und nicht alleine arbeiten." Die Bahn plane nun, durch eine höhere Auslastung und höhere Preise mit Railion in die schwarzen Zahlen zurückzukehren.

Siemens liefert Hochgeschwindigkeitszüge an Russland

(22.12.) SCHLESWIG - Der Siemens-Konzern hat von Russland den Zuschlag für ein milliardenteures Projekt für Bau und Entwicklung neuer Hochgeschwindigkeitszüge erhalten. Siemens-Chef Heinrich von Pierer unterzeichnete am Dienstag bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Schleswig eine Absichtserklärung für 60 Züge. Der Wert belaufe sich auf 1,5 Milliarden Euro, sagte Pierer. Darüber hinaus gebe es eine Option auf weitere 90 Züge. Die ersten Züge sollen laut Siemens 2007 in Betrieb genommen werden. Der Siemens-Chef sagte, Basis für die neuen Züge sei die ICE-Technologie. Eins zu eins sei die Technik aber nicht zu übertragen, hieß es aus dem Konzern. Das liege unter anderem an den anderen Spurweiten in Russland. Der Begriff ICE gehöre zudem rechtlich der Deutschen Bahn. Die Spitzengeschwindigkeit der neuen Züge soll bei bis zu 250 Stundenkilometern liegen. Die Züge sollen künftig auch auf den Strecken Moskau-St. Petersburg, St. Petersburg-Helsinki und zwischen Großstädten der Russischen Föderation eingesetzt werden.

Neuer Touristikzug von Berlin nach St. Petersburg

(22.12.) BERLIN - Der Reiseverkehr von und nach Russland wird im nächsten Jahr noch attraktiver. Vom Sommer 2005 an wird ein gemeinsames Unternehmen der DB und der Russischen Eisenbahn AG (RZD) komfortable Touristikzüge zwischen Berlin und St. Petersburg anbieten. Der Präsident der RZD, Gennadij M. Fadejev, und der Geschäftsführer der DB AutoZug GmbH, Winfried Czilwa, haben am Dienstag auf der Fahrt von Hamburg nach Schlewig in einem ICE-Sonderzug die Gründungsurkunde für das Joint-Venture unterzeichnet. Der Touristikzug ist Teil des "Vierachsenprojektes", das die Bahnchefs von DB und RZD, Hartmut Mehdorn und Gennadij M. Fadejev gemeinsam mit ihren Kollegen aus Polen und Weißrussland im März 2003 ins Leben gerufen haben. Ziel ist die rasche Wiederbelebung der Schienenverkehre auf dem Paneuropäischen Korridor II von Berlin über Warschau und Minsk nach Moskau. Mit einer Qualitätsverbesserung des Schienenverkehrs erwarten beide Bahnen eine Zunahme der Marktanteile im Güter- und Personenverkehr.

Weitere Projekte sind der seit 15. Dezember 2003 täglich eingesetzte Kurswagen zwischen Berlin und Kaliningrad mit sehr guter Kundenakzeptanz, ein Luxusschlafwagen zwischen Berlin und Moskau mit exklusivem Komfort und ein täglich verkehrender Nachtzug zwischen Moskau und Brüssel. Mit dem neuen Touristikzug wird das Angebot im Personenverkehr durch ein weiteres Spitzenprodukt ergänzt. Auf der Fahrt nach St. Petersburg werden die Räder des Zuges in einem neuen Verfahren auf die russische Breitspur eingestellt. Damit ergeben sich weitere Reisezeitgewinne im Vergleich zu herkömmlichen Zügen. Auch auf der Strecke nach Moskau werden künftig automatische Umspuranlagen sowie Grenzkontrollen im fahrenden Zug die Reise beschleunigen.

Der Güterverkehr auf der Schiene soll ebenfalls wachsen. Eine Beschleunigung ist vor allem auch durch eine Vereinfachung und Harmonisierung der Zoll- und Frachtvorschriften zu erreichen. Am 17. September 2004 wurde die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens vereinbart, das künftig Logistiklösungen für Transporte zwischen Europa und Asien aus einer Hand steuert und anbietet. Der Abschluss der Verhandlungen und die Gründung des gemeinsamen Güterverkehrsunternehmens stehen kurz bevor.

Güterverkehr DB: Schiene stärker fördern

(22.12.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA haben am Dienstag Strukturveränderungen im Güterbereich der DB gefordert. Das Zusammenwachsen der verschiedenen Bereiche - Railion und Schenker - müsse vorangetrieben werden, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Dabei müsse künftig stärkeres Augenmerk auf den Schienen-Güterverkehr gelegt werden. Der frei werdende Posten des Stinnes-Vorstandsvorsitzenden müsse "umgehend" neu besetzt werden. Railion dürfe bei der Weiterentwicklung der Frachtsparte der DB "nicht abgekoppelt werden", sagten die Gewerkschaftschefs Hansen und Hommel. Vielmehr müsse das Ziel sein, weitere Verkehrsmengen auf die Schiene zu holen. Der Abwärtstrend bei den Verkehrsmengen im Vergleich zur Straße müsse gestoppt werden. "Dazu müssen Konzepte her, die allerdings nicht so aussehen dürfen, dass die Güterbahn künftig auf der Straße fährt", bemerkten die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden.

Allerdings sei auch die Bundesregierung gefordert. Das Vorhaben, den Güterverkehr auf der Schiene massiv steigern zu wollen, sei "richtig", müsse aber vor allem finanziell unterlegt werden. Ansonsten bleibe dies ein "Lippenbekenntnis." Um dies umsetzen zu können, sollten die Investitionen in die Schiene erhöht werden. In diesem Zusammenhang müsse auch die Mittelverteilung aus der Lkw-Maut korrigiert werden. "Wenn wirklich Verkehre verlagert werden sollen, müssen die Einnahmen zum Großteil in die Schiene fließen", forderten Hansen und Hommel.

Ein Bahnsteig im Anhalter Bahnhof geht wieder in Betrieb

(22.12.) BERLIN - Nach dem Brand im Berliner S-Bahnhof Anhalter Bahnhof im August halten ab 23. Dezember nach über viermonatiger Komplettsperrung wieder Züge: Ein Bahnsteig des Anhalter Bahnhof geht provisorisch wieder in Betrieb und die Züge der Linien S1, S2 und S25 in Richtung Friedrichstraße halten wieder im Anhalter Bahnhof. Fahrgäste, die vom Anhalter Bahnhof in Richtung Potsdam (S1), Lichtenrade/Blankenfelde (S2) oder Lichterfelde Süd (S25) fahren wollen, müssen zunächst die Züge Richtung Norden bis zur nächsten Station, dem Potsdamer Platz, nutzen und dort in die Züge der Gegenrichtung umsteigen. Fahrgäste, die aus Richtung Friedrichstraße zum Anhalter Bahnhof wollen, fahren bis zum S-Bahnhof Yorckstraße und steigen dort in die Züge der Gegenrichtung um. Empfohlen wird auch der 500m Fußweg zwischen Potsdamer Platz und Anhalter Bahnhof sowie die Nutzung der BVG-Buslinien M41 und 123. Der S-Bahn-Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Yorckstraße und Anhalter Bahnhof entfällt.

Unter laufendem Betrieb der S-Bahn wird die unterirdische S-Bahnstation Anhalter Bahnhof seit August saniert. Zunächst wurden die gesamte untergehängte Decke und ca. 11.000 Wand- und Stützverkleidungsplatten demontiert und alle Rußablagerungen im Bahnhof umweltgerecht entsorgt. Mitte November begann der Wiederaufbau der Station. Dabei werden neueste Erkenntnisse des Brandschutzes berücksichtigt und der bereits vor dem Feuer vorbereitete Bau eines zweiten Ausgangs wird realisiert. Bisher wurden bereits 50 der 75, jeweils bis zu fünf Meter hohen Stützen sowie 150 rund 30 Meter lange Deckenträger mit einem 15 Millimeter starken brandhemmenden Material (Promatect H) verkleidet. Rund 3,7 Kilometer Kabel wurden neu verlegt. Für die provisorische Inbetriebnahme des Bahnsteiges B wurden zudem 88 Leuchten, 14 Notlicht-Leuchten und 60 Lautsprecher installiert. Viele Arbeiten konnten nur in den nächtlichen Betriebspausen der S-Bahn oder bei Einschränkung des Bahnbetriebs an Wochenenden ausgeführt werden.

Nach der provisorischen Inbetriebnahme des Bahnsteiges B am 23. Dezember konzentrieren sich die Arbeiten auf die komplette Fertigstellung des Bahnsteiges A für die Züge Richtung Süden. Nach seiner Fertigstellung werden die Züge Richtung Süden wieder im Anhalter Bahnhof halten können. Dafür müssen dann noch einmal die Züge Richtung Norden durchfahren, um den jetzt provisorisch hergerichteten Bahnsteig komplettieren zu können. Im Juli 2005 soll die Station wieder komplett zur Verfügung stehen. Allein die Bauschuttentsorgung und Reinigung der Station kostete rund 1,4 Millionen Euro. In den gesamten Wiederaufbau der Verkehrsstation unter Berücksichtigung der neuesten brandschutztechnischen Erkenntnisse investiert die Bahn weitere vier Millionen Euro.

Ältestes Eisenbahnfahrzeug Europas neu im DB Museum

(22.12.) NÜRNBERG - Als Dauerleihgabe vom National Railway Museum York ist vor einigen Tagen ein Originalkohlewagen aus dem Jahr 1829 im DB Museum eingetroffen. Der zwei Tonnen schwere Wagen stammt aus dem Kohlebergwerk South Hetton in England und wurde für den Transport von Kohle genutzt. Vorgesehen ist, diesen Wagen im neuen Teil der Dauerausstellung "Ein Jahrhundert unter Dampf", der im nächsten Herbst eröffnet wird, zu zeigen. Ab Donnerstag, den 23. Dezember kann der Kohlewagen, das älteste erhaltene Eisenbahnfahrzeug auf dem europäischen Festland, im Erdgeschoss des DB Museums besichtigt werden. Ebenfalls ab Donnerstag, den 23. Dezember öffnet die Fahrzeughalle I im DB Museum Nürnberg mit 11 historischen Fahrzeugen wieder ihre Pforten. Glanzstücke der Sammlung sind die restaurierte "Nordgau" (Baujahr 1853), älteste im Original erhaltene Dampflokomotive Deutschlands, Wagen aus dem Salonzug Ludwig II und die bayerische Schnellzuglokomotive S 2/6.

Wegen Bauarbeiten für den neuen Ausstellungsbereich konnten in den letzten Monaten Originalfahrzeuge nur eingeschränkt angeschaut und fotografiert werden. Das DB Museum Nürnberg, Lessingstraße 6, ist dienstags bis sonntags von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. An Heiligabend (24.12.), am ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.) und Silvester (31.12.) ist das DB Museum geschlossen. Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder 1,50 Euro und Familien 6 Euro Eintritt. Weitere Informationen gibt es auch unter www.dbmuseum.de

Hacker knacken Code der Bahn-Fahrräder

(21.12.) BERLIN - Hacker haben in Berlin laut einem Bericht von "Spiegel Online" Mieträder der DB manipuliert, um kostenlos damit zu fahren. Die "Hacker" haben rund zehn Prozent des Bestandes so verändert, dass sich die Räder ("Call A Bike") nun auch kostenlos nutzen lassen, hieß es unter Berufung auf den Chaos Computer Club (CCC), dem zuvor ein anonymer Bericht zugespielt worden war. Normalerweise erhalten die Nutzer des Angebots nach einem Anruf im Bahn-Callcenter einen vierstelligen Öffnungscode für das elektronische Schloss übermittelt. Nach der Fahrt muss der Fahrer das Rad wieder anschließen und den Rückgabe-Code, den das kleine Display am Fahrradschloss anzeigt, dem Callcenter melden. Bezahlt werden sechs Cent pro Nutzungsminute. Laut CCC haben die Tüftler die Software zum Öffnen der Fahrrad-Schlösser so verändert, dass die Räder mit einem von ihnen selbst festgelegten Code kostenlos benutzt werden können. Die Zentrale der Bahn soll von den illegalen Leihvorgängen nichts merken können - außer dass das Rad unter Umständen an einem anderen Ort steht, als in der Datenbank vermerkt ist. Wenn die "gehackten" Fahrräder wieder abgegeben würden, seien sie ganz normal ausleihbar, hieß es. Die DB will jetzt die Winterpause nutzen, um das System umzuprogrammieren. Gleichzeitig hat das Unternehmen eine Strafanzeige angekündigt.

DB bereitet DB Magnetbahn GmbH vor

(21.12.) MÜNCHEN - Das Magnetschnellbahnprojekt München tritt in eine neue Phase. Die vorbereitenden Planungen sind weitgehend abgeschlossen. Damit sind planerisch und technisch die Voraussetzungen geschaffen, das Planfeststellungsverfahren zu eröffnen. In Kürze wird die Einleitung dieses Prozesses erfolgen. Der Projektentwicklung Rechnung tragend, bündelt die Bahn sämtliche Aktivitäten in einer DB Magnetbahn GmbH mit Sitz in München. In dieser Gesellschaft wird die Bayerische Magnetbahn Planungsgesellschaft (BMG) integriert. Die DB Magnetbahn wird im ersten Quartal 2005 arbeitsfähig sein. In ihr werden alle Magnetbahnkompetenzen konzentriert. Der Freistaat Bayern gibt damit seinen 50-prozentigen Anteil an der Transrapid-Planungsgesellschaft BMG an die Bahn ab, hält aber weiter an dem Projekt für die Magnetschnellbahn in München fest. Der Einfluss der Landesregierung soll über ein Mitspracherecht gesichert werden. Unterdessen will die DB offenbar doch einen Beitrag zur Finanzierung der geplanten Transrapid-Strecke zum Münchner Flughafen leisten. "Es wird eine Beteiligung der Bahn geben, aber wie und in welcher Form, ist jetzt noch zu früh zu sagen", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Montag nach einem Treffen mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Otto Wiesheu in München. Bisher hatte das bundeseigene Unternehmen offen gelassen, ob es sich an der Milliardeninvestition für den Bau beteiligen werde. Die Bahn erklärte lediglich, den Betrieb zu übernehmen, falls der Transrapid wirtschaftlich sei. Mehdorn betonte nun, er gehe davon aus, dass dies der Fall sei. "Wenn das eine irrsinnige Veranstaltung wäre, würden wir uns nicht beteiligen", sagte er. "Wir glauben, dass es funktioniert, deshalb sitzen wir auch hier und kämpfen dafür."

Stinnes baut seine Position in Polen aus

(21.12.) WARSCHAU - Nach der Zusammenführung von Spedpol und Schenker zählt Stinnes zu den führenden Logistikdienstleistern in Polen. Der Name der neuen Landesgesellschaft lautet seit dem 1. Dezember 2004 Schenker Sp. z o.o. Mit fast 40 Millionen Einwohnern gilt Polen als attraktiver Wachstumsmarkt in Osteuropa. Mit der neuen Gesellschaft kann die Stinnes-Tochter Schenker sowohl europäische und globale Verkehrsnetze zu Land, Luft und See als auch die flächendeckende nationale Distribution in Polen noch besser aus einem eigenen Netzwerk heraus anbieten. Schenker Sp. z o.o. unterhält in Polen 17 Standorte mit mehr als 1.300 Mitarbeitern.

Auch im Schienengüterverkehr von und nach Polen bietet Stinnes umfangreiche Leistungen an. So werden beispielsweise die Deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven durch die Stinnes-Beteiligung Polzug mit den wichtigsten Destinationen in Polen verbunden. Von den kurzen Transportzeiten profitiert der stark wachsende Containerverkehr. Im Einzelwagenverkehr sind die wichtigsten deutschen und polnischen Wirtschaftszentren über die Drehscheiben Seddin (bei Berlin), Leipzig-Engeldorf und Poznan miteinander verknüpft. Diese Verbindungen werden beispielsweise durch die Möbelindustrie stark genutzt. Im Ganzzugverkehr werden Massengüter wie Kohle, Chemieprodukte und Stahl, aber auch Automobile im Direktverkehr für die Kunden gefahren. Für die Stinnes-Güterbahn Railion, die die Verkehre derzeit bis zu den Grenzbahnhöfen Frankfurt (Oder) und Horka fährt und dort an die polnische Güterbahn PKP Cargo übergibt, ist Polen mit einer Tonnage von 11,9 Millionen Tonnen (2003) der viertwichtigste Auslandsmarkt.

Neues Ansagezentrum auf Dessauer Hbf

(21.12.) DESSAU - Am Montag ist ein neues Ansagezentrum auf dem Dessauer Hauptbahnhof an das Bahnhofsmanagement Dessau übergeben worden. Mit einem Investitionsvolumen von 283.000 Euro wurde es in den vergangenen rund 14 Monaten fertig gestellt. Das Ansagezentrum Dessau mit seinen nunmehr zwei Ansageplätzen, bedient neben dem Dessauer Hauptbahnhof künftig 22 Bahnhöfe und Haltpunkte der Strecken Dessau und Köthen - Aken, Roßlau - Biederitz, Roßlau - Lutherstadt Wittenberg sowie zwischen Köthen und Halle (Saale). Optional ist die Anbindung weiterer Stationen möglich. Somit wird der Großraum Dessau aus einer Zentrale bedient und eine deutlich verbesserte Versorgung der Kunden durch optimierte interne Kommunikationswege gewährleistet. Vom Ansagezentrum werden die jeweiligen Ansagen für die Stationen getätigt und an sechs Monitoren pro Bedienarbeitsplatz der reibungslose Ablauf des Zugverkehrs an den Haltestellen überwacht. Insgesamt 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DB Station&Service kümmern sich hier um Reisendeninformationen an den Bahnhöfen. Mittels modernster und bewährter Technik werden die Mitarbeiter/innen in die Lage versetzt, die Betriebslage jeweils zeitnah zu beurteilen und qualitativ exakte Informationen an die Reisenden weiterzugeben. Die Baumaßnahmen, die im Juli 2003 begannen, umfassten den Ausbau der Räumlichkeiten für das neue Ansagezentrum, die Installation der hochmodernen Kommunikations- und Computertechnik sowie die Verknüpfung mit den auf den Stationen befindlichen Kameras, Zuganzeigern und Beschallungsanlagen.

Spatenstich für Neugestaltung des Bahnhofs Lübeck-Travemünde Strand

(21.12.) LÜBECK - Im Strandbahnhof von Lübeck-Travemünde ist am Montag mit einem symbolischen Spatenstich mit der Neugestaltung des Bahnhofs begonnen worden. Im Empfangsbereich werden Teile des Mauerwerks aus den Fachwerken entfernt und großzügig verglast. Dadurch wird eine größere Transparenz zu den neuen Nutzungsflächen hergestellt. Die Türen zu den Bahnsteigen werden mit mechanischen Öffnungshilfen behindertengerecht gestaltet. Im Obergeschoss des Bahnhofs werden die heute noch vermauerten, ursprünglichen Oberlichter über dem Sanitärbereich wieder hergestellt und neu gestaltet. Der gesamte Fußbodenbelag der Empfangshalle wird erneuert und rundet somit das Gesamterscheinungsbild der Halle optimal ab. Für die Fahrgäste werden in diesem Bereich Sitzgelegenheiten und Fahrplaninformationen zur Verfügung stehen. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz werden die Empfangshalle und die Vermarktungsflächen im Bahnhof kundenfreundlich neu gestaltet. Auf rund 240 m² entstehen neue Vermarktungsflächen und behindertengerechte Bahnhofstoiletten. Im Sommer 2005 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für die Modernisierungsmaßnahme in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro tragen die DB, die Hansestadt Lübeck, das Land Schleswig-Holstein, die Possehl-Stiftung Lübeck und der Gemeinnützige Verein zu Travemünde. Rund 1.600 Reisende und Besucher nutzen täglich den 1912 gebauten Bahnhof von Lübeck-Travemünde Strand. Täglich starten und enden in Travemünde rund 30 Züge.

DB will offenbar bei Streckenausbau drastisch kürzen

(20.12.) BERLIN - Die DB plant offenbar, ihre Investitionen in das Schienennetz drastisch zu kürzen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf interne Papiere berichten, sollen im Zeitraum von 2005 bis 2009 wegen Mittelkürzungen des Bundes insgesamt 141 Modernisierungsprojekte für das Schienennetz verschoben, reduziert oder storniert werden. Als Folge drastisch gesenkter Bundesmittel werde es weiter große Lücken im Hochgeschwindigkeits-Netz für den ICE geben und auch für die Regional-Linien fehle viel Geld, schreibt die "SZ". Bei teils deutlich geringerem Bautempo blieben nur 66 Vorhaben, auf die sich Bahnchef Harmut Mehdorn und die Regierung im Juli geeinigt hatten, übrig. Der Güterverkehrsbereich müsse auf 19 Projekte verzichten. Außerdem werde der Bau oder Ausbau von 50 elektronischen Stellwerken storniert oder aufgeschoben.

Konkret ist laut "Spiegel" unter anderem geplant, den Neu- und Ausbau der Strecke Hanau-Fulda/Würzburg für 1,4 Milliarden Euro faktisch zu stoppen. Auch mit dem Bau der so genannten Y-Trasse Hamburg/Bremen-Hannover für 1,2 Milliarden Euro werde zumindest nicht vor 2009 begonnen. Bei der knapp 1,9 Milliarden Euro teuren ICE-Neubaustrecke von Mannheim nach Frankfurt am Main stehe ein Stopp bevor. Auf der Verbindung Augsburg-München werde die Projektlaufzeit ebenfalls verlängert. Stark gekürzt würden schließlich auch die Mittel für Strecken wie Karlsruhe-Dresden, Lübeck-Stralsund oder Paderborn-Erfurt-Chemnitz. Nicht weitergeführt werden soll laut "Spiegel" außerdem das Projekt Dresden-Berlin. Auch die Flughafenanbindung Berlin-Schönefeld, ein über 400 Millionen Euro teures Vorhaben, werde "nicht weiterverfolgt", hieß es. Beim Nahverkehr seien 30 Strecken von einem Investitions-Stopp betroffen, darunter Teile der S-Bahnen in München und Berlin, sowie die Linien von Lübeck nach Hamburg oder von München nach Lindau, schreibt die "SZ".

Mit seinem Sparkurs setzt Bahnchef Hartmut Mehdorn Vorgaben der Bundesregierung um, die die Bundesmittel für die Schiene stark gekürzt hatte. Das Staatsunternehmen erhält vom Bund bis einschließlich 2009 nur noch 3 bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr für die Schiene, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Nach Ansicht von Bahnchef Hartmut Mehdorn seien aber 4,5 bis 5 Milliarden Euro im Jahr notwendig, um das lange Zeit vernachlässigte Schienennetz zügig zu modernisieren. Nach dem neuen DB-Finanzplan sinken die Investitionen von neun Milliarden Euro 2003 auf nur noch sechs Milliarden Euro 2007. Das liege vor allem an den gekürzten Bundesmitteln, zum Teil auch daran, dass die Bahn in den nächsten Jahren mit geringeren Gewinnen rechne als bisher erhofft. Der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Michael Zirpel, verwies am Samstag jedoch darauf, dass 66 zentrale Projekte, auf deren Bestand sich beide Seiten im Sommer geeinigt hatten, nicht betroffen sind. Für diese Bauvorhaben stellt der Bund bis ins Jahr 2008 rund 3,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau der Strecken Nürnberg-Erfurt-Leipzig, Köln-Aachen und Helmstedt- Berlin sowie Knotenpunkte der Bahn in der Hauptstadt. An weiteren Mitteln fest eingeplant bis 2008 sind pro Jahr zudem 2,5 Milliarden Euro für Erhalt und Modernisierung des bestehenden Schienennetzes.

Ermittlungen gegen DB nach Schlafwagenbrand in Nancy

(20.12.) NANCY - Nach dem Brand im Nachtzug Paris-München mit zwölf Toten im November vor zwei Jahren sind gegen die DB Ermittlungen wegen "fahrlässiger Tötung und Verletzung von Menschen sowie Sachbeschädigung" aufgenommen worden. Dies teilte der Rechtsanwalt der französischen Bahn SNCF mit und bestätigte damit Medienberichte. Dem Unternehmen werde unter anderem "unbeabsichtigter Totschlag" von zwölf Menschen vorgeworfen, sagte Robinet. Laut einem Bericht der Zeitung "Le Républicain Lorrain" ist die Anklage Folge eines neuen Untersuchungsberichtes, demzufolge sich das Feuer wegen einer angeschalteten Kochplatte ausbreitete. Die Experten seien ferner zu dem Schluss gekommen, dass es in dem DB-Schlafwagen Mängel gab, die gegen internationale Bestimmungen verstießen. Der Schlafwagen, der aus den 70er Jahren stammte, habe unter anderem nicht über sichtbare Nothammer verfügt, und Schlösser an den Abteiltüren hätten die Einsatzkräfte bei der Rettung der Fahrgäste behindert, so der Richter. Ein deutscher Schaffner war bereits im März angeklagt worden.

Bayern hält an Transrapid fest

(20.12.) MÜNCHEN - Das bayerische Wirtschaftsministerium hat Medienberichte dementiert, der Freistaat Bayern wolle sich aus dem gemeinsam mit der DB betriebenen Transrapid-Projekt in München zurückziehen. Der Freistaat Bayern halte an der Realisierung des Transrapid-Projektes fest, sagte ein Ministeriumssprecher. Nähere Einzelheiten wollen der bayerische Verkehrsminister Otto Wiesheu (CSU) und Bahnchef Hartmut Mehdorn am heutigen Montag mitteilen. Dazu gehört nach den Worten des Sprechers auch eine Umwandlung der Bayerischen Magnetbahn-Vorbereitungsgesellschaft (BMG), an der der Freistaat Bayern und die DB jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind. Die Magnetschwebebahn vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen soll den Planungen zufolge Anfang 2010 in Betrieb gehen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 1,85 Milliarden Euro.

Tarifkommissionen beraten Verhandlungsergebnis

(20.12.) BERLIN - Die Tarifkommissionen von Transnet und GDBA beraten am Montag in Kassel über das Ergebnis der Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung bei der DB AG. Dabei war in der vergangenen Woche vereinbart worden, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 ausgeschlossen bleiben. Außerdem wird die DB ab dem kommenden Jahr eine Mitarbeiterbeteiligung einführen. Im Gegenzug soll die Arbeitszeit in einen Korridor von 35 bis 40 Stunden gesetzt werden. Darüber hinaus wird der Urlaub um einen Tag reduziert. Nach den Beratungen der Tarifkommissionen starten Transnet und GDBA eine breite Diskussion mit den Beschäftigten des DB-Konzerns. Unter dem Motto "Basis-Votum: informieren, diskutieren, entscheiden" werden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Diese sollen bis Ende Januar abgeschlossen sein. Mitte Februar wollen dann die Beschlussgremien der beiden Gewerkschaften ihr endgültiges Votum abgeben.

Erneut Panne auf Strecke Hamburg-Berlin

(20.12.) BERLIN - Auf der neuen Ausbaustrecke zwischen Hamburg und Berlin ist am Samstag wegen defekter Stromabnehmer erneut ein ICE liegen geblieben. Im Bahnhof Schwanheide wurde der defekte Teil des Zuges schließlich abgekoppelt und die Passagiere mussten die Fahrt im überfüllten anderen Zugteil fortsetzen. Sie erreichten Berlin mit über zweistündiger Verspätung und erhielten 20 Prozent des Fahrpreises zurück. Weil die Strecke nur eingleisig befahrbar war, hatten 25 weitere Züge zum Teil hohe Verspätung.

DB kann neue ICEs nicht zwischen Hamburg und Berlin einsetzen

(18.12.) BERLIN - Die Bahn kann auf der am vergangenen Wochenende eröffneten Ausbaustrecke von Hamburg nach Berlin wie bereits berichtet nicht ihre neuesten Züge einsetzen. Dies bestätigte laut "Spiegel Online" am Freitag Unternehmenssprecher Gunnar Meyer. Schuld an den Verzögerungen sei der Hersteller Siemens. Wegen technischer Probleme "haben wir aber die Züge bislang nicht abgenommen und erwarten vom Hersteller Nachbesserungen", sagte Meyer. Die DB habe von Siemens verlangt, aus ökonomischen und ökologischen Gründen das Gewicht der Mittelwagen bei den neuen ICEs zu reduzieren. Dies solle unter anderem Stromkosten für den Antrieb sparen. Siemens habe es bis Dezember aber nicht geschafft, die beanstandeten Mängel abzuarbeiten. Die bereits gelieferten neuen Züge würden derzeit auf anderen Strecken eingesetzt. Sie hätten bisher noch keine Zulassung für Tempo 230 - die Geschwindigkeit, die auf der Strecke Berlin-Hamburg erreicht werden soll. Zwischen den beiden Großstädten rollen deshalb weiter ausschließlich ICE-T-Züge der ersten Generation von 1999. "Für Bahnkunden zwischen Hamburg und Berlin ändert sich nichts, wir fahren mit Tempo 230", betonte Meyer. Wann die neuen Züge eingesetzt werden können, ließ er offen.

Wieder Zugverkehr zwischen Rostock und Graal-Müritz

(18.12.) SCHWERIN - Mit einer Sonderfahrt hat die DB am Freitag mit Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Industrie die sanierte Eisenbahnstrecke Rövershagen - Graal-Müritz feierlich wiedereröffnet. Rund 7,5 Millionen Euro wurden seit 10. September 2004 in die regionale Schieneninfrastruktur investiert. Der Großteil der Gelder stammt vom Bund, 600.000 Euro stellte das Land Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Ab 19. Dezember steht die knapp zehn Kilometer lange Verbindung offiziell für den Schienenverkehr zur Verfügung. "Durch die Modernisierung der Strecke Rövershagen - Graal-Müritz haben wir die infrastrukturelle Grundlage für einen attraktiven Schienenverkehr in der Region wieder hergestellt", so Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG. Der Zugverkehr musste 1999 aufgrund einer dringend notwendigen Sanierung des Oberbaus eingestellt und durch Busse ersetzt werden.

Im Rahmen der Sanierung wurde der gesamte Bahnkörper erneuert. Dabei wurden Tiefbauarbeiten ausgeführt, die Entwässerungsanlagen erneuert sowie die Schienen, Schwellen und die Schotterbettung ausgewechselt. Neue Bahnsteige entstanden in Graal-Müritz, in Torfbrücke sowie in Rövershagen. In Graal-Müritz beinhaltet der rote DB PlusPunkt alle Informationen für die Reisenden. Die Bahnsteige an den Haltepunkten wurden mit bedarfsgerechter Ausstattung, wie Wetterschutz, Informationstafeln, neuer Beleuchtung sowie dem Wegeleitsystem versehen. Ab Sonntag,19. Dezember 2004, wird mit dem ersten Zug um 6.40 Uhr von Rövershagen nach Graal-Müritz der fahrplanmäßige Eisenbahnbetrieb wieder aufgenommen. Im Einstunden-Takt  fahren die Triebwagen VT 642 zwischen Graal-Müritz und Rostock Hauptbahnhof, in den Berufsverkehrszeiten durchgehend bis in die Kreisstadt Bad Doberan. Die Regionalzüge können diese Strecke mit 80 km/h befahren. Damit benötigen die Züge von Graal-Müritz bis Rostock Hauptbahnhof etwa 25 Minuten, bis Bad Doberan nur 49 Minuten.

Bayern zieht sich bei Transrapid-Gesellschaft zurück

(18.12.) MÜNCHEN (dpa) - Bayern zieht sich nach einem Bericht des "Münchner Merkur" aus der Projektgesellschaft für das umstrittene Transrapid-Projekt zurück. Nach Angaben der Zeitung gibt das Land seine 50-Prozent-Beteiligung an der Vorbereitungsgesellschaft BMG ab. Bahnchef Hartmut Mehdorn und Verkehrsminister Otto Wiesheu hätten sich auf eine vollständige Übernahme der Anteile durch die Bahn verständigt. Das Projekt solle als "DB Magnetbahn" der Bahn weitergeführt werden, die BMG solle mittelfristig aufgelöst werden.

DB setzt neue Loks der Baureihe 146.1 in Hessen ein

(18.12.) FRANKFURT/Main - Mit einer feierlichen Schlüsselübergabe wurde heute die letzte von sechs neuen Elektroloks des Typs 146.1 für ihren Einsatz in Hessen ausgeliefert. DB Regio Hessen investiert mit Einsatz dieser Loks 16,2 Millionen € in die Verbesserung von Angebot und Qualität in Hessen. Die neuen elektrischen Lokomotiven werden auf den Strecken der Main-Neckar-Bahn, der Riedbahn sowie im Kinzigtal eingesetzt. Die modernen leistungsstärkeren Fahrzeuge sind schneller unterwegs, so dass Fahrzeitreserven für schwierigere Streckenabschnitte aufgebaut werden können. Die 5.600 kW starken elektrischen Lokomotiven erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sowie eine Anfahrzugkraft von knapp 300 kN, die sie auch unter schwierigen Witterungsbedingungen durch Anwendung leistungsfähiger EDV-gestützter Regelungstechniken auf die Schiene bringen. Die mit neuester Technik ausgestatteten 84 Tonnen schweren Fahrzeuge verfügen über eine elektrische Bremse, die die frei werdende Energie in das Oberleitungsnetz zurückspeist. Diese erlaubt bei gleichen Zugförderungsbedingungen eine deutliche Energieeinsparung gegenüber einer herkömmlichen elektrischen Lokomotive. Diese neue Technik ist nicht nur ein wirtschaftlicher Erfolg, sondern auch ein weiterer wesentlicher Beitrag der Bahn zum Umweltschutz.

Transnet kritisiert Bundesrats-Votum zur AEG-Novelle

(18.12.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat die Entscheidung zur so genannten AEG-Novelle scharf kritisiert. Die Länderkammer hatte das Gesetz am Freitag in den Vermittlungsausschuss überwiesen. Kern des dritten Gesetzes zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften ist die Einrichtung einer Trassenagentur. Sie soll den diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz überwachen. Zahlreiche Bundesländer fordern die Einrichtung einer Regulierungsbehörde mit weitgehenden Eingriffsrechten: Von der Trassenvergabe bis hin zur Trassenpreisfestsetzung. "Damit blockiert die Politik den Wettbewerb auf der Schiene, den sie eigentlich ankurbeln wollte", erklärte Transnet-Chef Norbert Hansen. Das vom Bundestag bereits verabschiedete Gesetz erfüllt alle Anforderungen für einen fairen Wettbewerb auf dem Schienennetz. Außerdem sei es vereinbar mit EU-Recht. Die AEG-Novelle entspreche den Entscheidungen der Landesverkehrsminister und der Arbeitsgruppe "Task-Force Schiene". Das Gesetz liege nun auf Eis. "Deutschland drohen nun erhebliche Strafzahlungen der EU", warnte Hansen.

Der Gewerkschaftsvorsitzende vermutet, dass mit der heutigen Entscheidung "der Weg zur Trennung von Netz und Betrieb bei der DB AG vorbereitet werden soll". Damit drohe eine "Zerschlagung der Bahn durch die Hintertür". Dies wiederum würde einen "starken Akteur im europäischen Schienenverkehr zerstören". Folge werde weniger Verkehr auf der Schiene sein. Auch ein erheblicher Arbeitsplatzabbau sei zu befürchten. Hansen kündigte massive Proteste der Belegschaften an, sollten sich diese Pläne durchsetzen.

Siemens baut GSM-R-Netz für chinesische und indische Bahn

(18.12.) BERLIN - Der Siemens-Bereich Communications hat Aufträge aus China und Indien zum Aufbau von Mobilfunknetzen für die Zugkommunikation auf Basis der GSM-Railway-(GSM-R-)Kommunikationsplattform erhalten. Eine Rahmenvereinbarung mit dem chinesischen Eisenbahn-Ministerium sieht die langfristige strategische Zusammenarbeit vor. Erstes Projekt ist die Ausstattung der 470 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitslinie von Jinan nach Qingdao südlich von Peking. In Indien wird Siemens nach eigenen Angaben in einem ersten Projekt rund 700 Streckenkilometer für die Indian-Railways-Tochter North Frontier Railways in den nordöstlichen Bundesstaaten West Bengal, Bihar und Assam mit GSM-R ausrüsten. Siemens wird im Rahmen der neuen Projekte in Indien und China die komplette Netzinfrastruktur für das GSM-R-Netz installieren und die Komponenten liefern, die für den Betrieb notwendig sind. Das Spektrum reicht von Vermittlungszentralen, Basisstationen, Service- und Verwaltungsplattformen über Elemente für die Datenübertragung von der Basisstation zum Controller bis hin zu Mobiltelefonen für die Lokführer.

Neuer Eigentümer für das Werk Delitzsch

(17.12.) DELITZSCH - Das Werk Delitzsch der DB Fahrzeuginstandhaltung mit seinen Bereichen Instandhaltung, Umbau und Modernisierung von Reisezugwagen wird von der SFW Schienenfahrzeugwerk Delitzsch GmbH zum 1. Januar 2005 übernommen. Damit ist der ursprünglich vorgesehene Schließungsbeschluss der DB AG, der zum 31. Dezember 2006 greifen sollte, hinfällig. Die SWF, ein Joint-Venture der drei Gesellschafter Hermann Weise (70%), Duroc Rail (20%) und Till Gutzen (10%), übernimmt im Rahmen des verhandelten Erwerberkonzeptes 225 der derzeit 245 beschäftigten Mitarbeiter. Die von der SWF nicht übernommenen Mitarbeiter wurden bereits im Vorfeld in andere Werke umgesetzt oder es wurden andere sozialverträgliche Lösungen herbeigeführt. Zudem schließt die DB Fahrzeuginstandhaltung mit dem Käufer einen bis zum 31. Dezember 2006 laufenden Rahmeninstandhaltungsvertrag ab. Damit ist für einen Übergangszeitraum bis Ende 2006 eine Grundauslastung des Werkes gesichert. Der neue Eigentümer erhält so einen zeitlichen Vorlauf, um die Abhängigkeit des Werks von DB-Aufträgen durch Umstrukturierung und Eigenakquise mittelfristig zu vermindern.

Die Bahn hatte 2001 beschlossen, sich wegen ungenügender Auslastung und Rentabilität von insgesamt acht Ausbesserungswerken zu trennen. Darin war vorgesehen, das Werk bereits 2002 zu schließen. Durch interne Umschichtungen bei Umbau- und Redesignmaßnahmen für Reisezugwagen sowie durch Änderungen im Beschaffungsprogramm konnte der Schließungsbeschluss zunächst ausgesetzt werden. Vorrangiges Ziel der DB AG war nicht Schließung, sondern Privatisierung der nicht mehr benötigten Werke. So konnten in den letzten drei Jahren in Bayern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt insgesamt acht ehemalige DB-Werke erfolgreich privatisiert werden.

PFA vor endgültiger Schließung

(17.12.) WEIDEN - Ende Dezember soll die insolvente PFA (Partner für Fahrzeug Ausstattung GmbH) in Weiden geschlossen werden. Der letzte Auftrag, die Sanierung eines ehemaligen Salonwagens von Adolf Hitler, stehe kurz vor dem Abschluss, hieß es am Donnerstag. Der "10 242", der Mitte der 30er Jahre in Kassel gebaut wurde und nach Ende des Dritten Reichs auch von den Aliierten bzw. für Dienstreisen der Bundesregierungen genutzt wurde, soll in den kommenden Tagen das Werk verlassen. Die PFA war 1985 als erstes Waggonsanierungswerk Deutschlands 1985 von der DB abgekoppelt und privatisiert worden. Ursprünglich sollte dies als Modellprojekt dafür dienen, wie auch andere Ausbesserungswerke ausgegliedert werden können. Zuletzt arbeiteten nur noch rund 20 Menschen bei der PFA, vor der Insolvenz waren es 450 Beschäftigte.

Verträge für Nahverkehr in Sachsen-Anhalt unterzeichnet

(17.12.) MAGDEBURG (ddp/ eig. Ber.) - Am Donnerstag sind in Magdeburg die Verträge für den Regionalverkehr im Norden und Süden Sachsen-Anhalts zwischen der Nahverkehrservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und der DB unterzeichnet worden. Wie die DB mitteilte, übernehmen die Harzbahn GmbH sowie die Burgenlandbahn GmbH ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 für zwölf Jahre den Regionalverkehr in den Streckennetzen Altmark-Börde-Anhalt und Sachsen-Anhalt-Süd. Der Verkehrsvertrag für das Altmark-Börde-Anhalt-Netz beinhaltet den Angaben zufolge jährlich 3,4 Millionen Zugkilometer. Je nach Streckenausbau könne das Volumen auf mehr als 4 Millionen Zugkilometer erweitert werden. Zudem komme es auf diesem Streckennetz zum Einsatz von modernen Dieseltriebwagen. Der Vertrag für das Sachsen-Anhalt-Süd-Netz umfasst zu Beginn der Laufzeit 1,6 Millionen Zugkilometer, hieß es. Dabei sollen mit dem Ausbau der Schieneninfrastruktur die Zugkilometer auf 1,7 Millionen erhöht werden.

RailAway AG übernimmt das Incoming-Geschäft

(17.12.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und weitere Schweizer Transportunternehmen bündeln die Incoming-Aktivitäten in Europa. Dazu wird bei der Freizeittochter RailAway AG eine spezialisierte Geschäftseinheit für das Incoming geschaffen. Diese umfasst das Key Account Management sowie den Direktverkauf von Gruppenreisen und den Internetvertrieb. In Deutschland, dem wichtigsten Incoming-Markt, wird zusätzlich die RailAway Incoming GmbH gegründet. Zudem beteiligen sich neu weitere interessierte Transportunternehmungen an der RailAway AG. Ziel ist es, mehr Reisende aus dem Ausland per Bahn in die Schweiz zu bringen und Reisen mit dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz zu fördern. Die neue Geschäftseinheit ist ab Januar 2005 operativ tätig. Neu beteiligen sich neben der SBB weitere Schweizer Transportunternehmen an der RailAway AG: Die BLS Lötschbergbahn, die Montreux Oberland Bahn (MOB), die Räthische Bahn, die Matterhorn-Gotthard-Bahn, die Südostbahn, die Jungfraubahnen, die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees und die Ferrovie Autolinee Regio-nali Ticinesi (FART).

Die Konzentration der Incoming-Aktivitäten bei RailAway bringt den Kunden entscheidende Vorteile. Neu können neben reinen Fahrausweisen (z.B. Swiss Travel System) verschiedene Drittleistungen wie zum Beispiel Hotels, Events und Ausflüge im Baukastensystems frei kombiniert und gebucht werden. Auf der Ebene des Key-Account-Managements wird die Betreuung der bedeutenden Absatzkanäle in den wichtigsten Quellmärkten intensiviert. Durch die Neuausrichtung wird die bewährte Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus noch weiter ausgebaut. Die gemeinsamen Ziele und Bestrebungen im Dienste der Kunden können so noch gezielter aufeinander abgestimmt und gebündelt werden.

"WiWo": DB rechnet in nächsten Jahren mit geringerem Betriebsergebnis

(16.12.) BERLIN - Die DB rechnet nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" in den nächsten Jahren mit einem deutlich geringeren Betriebsergebnis. Unter Berufung auf die neue, streng vertrauliche Mittelfristplanung des Staatsunternehmens hieß es, Bahn-Chef Hartmut Mehdorn rechne von 2004 bis 2006 nur noch mit einem Betriebsergebnis von insgesamt 1,44 Milliarden Euro. Das sind laut "WiWo" 1,27 Milliarden Euro oder 47 Prozent weniger als nach alter Planung. Für die beiden Folgejahre senkte Mehdorn die Prognosen um weitere 665 Millionen Euro. Erwirtschaften will die Bahn die nun langsamer steigenden Gewinne dem bericht zufolge durch zusätzliche Umsätze. So habe die Bahn die Umsatzprognose gegenüber der bisherigen Planung für 2005 bis 2008 um insgesamt 3,8 Milliarden Euro erhöht, hieß es. Trotz des verhängten Ausgabenstopps soll der Materialaufwand in den kommenden fünf Jahren um 16 Prozent steigen.

S-Bahn München: Zweiter Tunnel offenbar viel teurer

(16.12.) MÜNCHEN - Der zweite Tunnel für die S-Bahn, der von 2006 bis 2010 gebaut werden soll, wird nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" offenbar deutlich teurer als erwartet. Die DB rechne im neuen, internen Finanzplan mit Kosten von 1,676 Milliarden Euro für die zusätzliche Stammstrecke, hieß es. Vor allem bei den Haltestellen würden Kostensteigerungen befürchtet. Aus Regierungskreisen verlautete dem Bericht zufolge, auch beim zweiten Tunnel könnten EBA-Vorgaben ein Grund für Kostensteigerungen sein. Man wolle prüfen, ob sich die neue Stammstrecke billiger bauen ließe, ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Bisher waren eine Milliarde Euro für das Großprojekt einkalkuliert.

Auch der Ausbau im Süden ist laut "SZ" teils gefährdert, teils sogar schon storniert. Die DB hat demnach für die so genannte Sendlinger Spange in den nächsten fünf Jahren kein Geld, so dass das Projekt in diesem Zeitraum erst einmal auf Eis liegt. Bereits storniert habe die DB den Ausbau im Süden für einen 20-Minuten-Takt der S 20 vom Hauptbahnhof durch Sendling nach Deisenhofen. Nach Angaben der DB habe zuvor der Freistaat dem Unternehmen mitgeteilt, es gebe nicht genügend Fahrgäste für einen dichteren Takt anstelle der bisherigen, stündlichen Verbindungen. Das habe eine Untersuchung ergeben, deshalb bleibe es beim Ein-Stunden-Takt.

SBB Cargo fährt mehr Züge in Deutschland und in Italien

(16.12.) BERN - Viermal mehr Züge in Deutschland, fünf mal mehr Züge in Italien: Mit dem Fahrplanwechsel hat SBB Cargo ihre Transportleistungen im grenzüberschreitenden Verkehr massiv gesteigert. In Italien übernahm das Unternehmen die Verantwortung für wöchentlich 210 Züge über alle drei Grenzübergänge in Chiasso, Luino und Domodossola. In Italien fahren die Züge von SBB Cargo insbesondere Gallarate, Desio, Lecco, Oggiono, Novara und Trecate an. In Deutschland sind es neu 320 Züge pro Woche. Dazu gehören Züge des Kombinierten Verkehrs nach Ludwigshafen, Köln, Duisburg, Antwerpen und Hamburg sowie Ganzzüge mit Stahl, Autos oder Brennstoffen nach dem Saarland, dem Ruhrgebiet und den Nordseehäfen. Auf der deutschen Rheinstrecke südlich von Mannheim fahren somit rund ein Drittel der Güterzüge unter der Regie von SBB Cargo. Die erwarteten Umstellungsschwierigkeiten führen gegenwärtig noch zu Verspätungen. "Wir rechnen damit, dass die Probleme dieser Umstellungsphase im Verlauf der nächsten Wochen weitgehend behoben werden können", erklärt Nicolas Perrin, Leiter Produktion von SBB Cargo.

Den größten Teil der Verkehrssteigerung machen internationale Züge aus, die SBB Cargo bis anhin nur auf dem Schweizer Streckenabschnitt gefahren hat und nun in eigener Regie grenzüberschreitend auf der ganzen Strecke führt. Andererseits gewann SBB Cargo neue Grossaufträge dazu. Hupac schrieb im Sommer alle Züge neu aus und beauftragte SBB Cargo mit einem hohen Anteil seiner internationalen Transporte. Zwar verlor SBB Cargo rund 15 Prozent der Zugleistungen im Transitverkehr durch die Schweiz, gewann in Deutschland und Italien aber so viel dazu, dass in der Gesamtbilanz ein Plus von 55 Prozent resultiert (gemessen in Zugskilometern). Hupac ist der bedeutendste Operateur für Kombiverkehr auf der Nord-Süd-Achse. Bei der Ausschreibung der Intercontainer-Interfrigo (ICF) von über 50 Zügen pro Woche zwischen Belgien und Italien erhielt SBB Cargo den Zuschlag für das gesamte Paket. Schließlich konnte sich SBB Cargo den Auftrag von RAlpin zur Führung der Rollenden Landstrasse Freiburg - Novara auf der Teilstrecke Freiburg - Basel sichern. Dies sind nochmals 50 Züge pro Woche.

Für den grenzüberschreitenden Verkehr Deutschland-Schweiz und Schweiz-Italien hat SBB Cargo Lokführer ausgebildet. In Deutschland arbeiten rund 60 Lokführer für SBB Cargo, in Italien sind es rund 80 Lokführer. Um mehr Züge fahren zu können, sind auch mehr Loks notwendig. Für den Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz stehen zur Zeit rund 60 Zweisystemloks zur Verfügung. Für den Verkehr zwischen der Schweiz und Italien stehen im Moment eigene sowie gemietete Dieselloks und seit kurzem auch neun gemietete Elektroloks im Einsatz. Weitere für Italien bestellte Zweistromloks sind gegenwärtig im Zulassungsverfahren.

Ab Wochenende per Zug bis nach Thalheim

(16.12.) CHEMNITZ - Nach über einjähriger umfassender Sanierung der 51 Kilometer langen Strecke Chemnitz - Aue nimmt die Erzgebirgsbahn zum 18. Dezember 2004 einen weiteren Teilabschnitt zwischen Chemnitz und Thalheim in Betrieb. Die Züge verkehren ab dann wochentags stündlich und am Wochenende zweistündlich zwischen Chemnitz und Thalheim, bisher endeten die Züge in Burkhardsdorf. Es wurden 50 Kilometer Gleis und sieben Weichen erneuert. Drei Brücken wurden neu gebaut und acht Brücken grundhaft saniert. Eine 45 Kilometer lange Kabeltrasse wurde längs der Gleise errichtet und die Strecke mit modernster Funk- und Telekommunikationstechnik ausgerüstet. So wurde die Strecke für Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h fit gemacht. Ab dem Wochenende sind die Städte Chemnitz und Thalheim in nur 34 Minuten miteinander verbunden.

Insgesamt zehn Bahnhöfe und Haltepunkte wurden innerhalb des Streckenausbaus barrierefrei umgestaltet und modernisiert. Die neuen Haltepunkte Burkhardtsdorf Mitte, Niederzwönitz und Aue Erzgebirgsstadion werden zur Zeit errichtet und optimieren zukünftig die Anbindung der angrenzenden Wohngebiete an die Erzgebirgsbahn. Die Inbetriebnahme der Haltepunkte wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Erzgebirgsbahn investiert rund 23 Millionen Euro in den Streckenausbau und leistet so einen erheblichen Anteil an der weiteren infrastrukturellen Erschließung des Erzgebirges. Nach Beendigung der Sanierungsarbeiten wird die gesamte Strecke zwischen Chemnitz Hauptbahnhof und Aue ab 15.Januar 2005 mit den modernen Triebwagen der Erzgebirgsbahn befahren. Die modernen klimatisierten Niederflurdieseltriebwagen der Baureihe 642, garantieren einen bequemen Einstieg und stau- und stressfreies Reisen.

DB legt Korruptionsbericht 2004 vor

(16.12.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag in Berlin ihren Korruptionsbericht 2004 vorgelegt. Wie das Unternehmen dabei betonte, zeige die konsequente Bekämpfung der Korruption bei der Bahn Wirkung: In 355 Fällen wurden demnach seit dem Jahr 2001 Verfahren eingeleitet. Bei den inzwischen zum Abschluss gebrachten aufwändigen und zeitintensiven Verfahren verhängten die Gerichte zum Teil langjährige Freiheitsstrafen. Im Zeitraum seit Anfang 2003 bis zum 15. November 2004 wurden erneut 101 Verfahren eingeleitet, die aus allen Unternehmensbereichen stammen. In 29 Fällen wurden Strafanzeigen gestellt. In einigen Fällen sind die internen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, so dass mit weiteren Strafverfahren gerechnet werden muss. Das geht aus dem Korruptionsbericht 2004 hervor, den die Bahn heute in Berlin vorgelegt hat. Die Bahn gehe die Korruption offensiv an, denn Korruption schade den Grundprinzipien der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und damit der Basis des gemeinsamen Lebens und Arbeitens, hieß es in einer DB-Pressemitteilung. Der durch Korruption angerichtete Schaden – materiell zum Beispiel durch überhöhte Rechnungen und immateriell durch Vertrauensverlust – sei immens. Der Schaden entstehe bei der Bahn, bei den Kunden und den Lieferanten. Den dunklen Geschäften sei am besten mit dem Licht der Öffentlichkeit zu begegnen.

Als neues, äußerst wirksames Instrument gilt die im Jahr 2003 eingeführte Sperrrichtlinie. Damit können Gesellschaften, die unter dringendem Verdacht stehen, schwerwiegende Wettbewerbsverstöße begangen zu haben, von der Auftragsvergabe durch die Bahn ausgeschlossen werden. Diese Sperre kann eine Dauer zwischen vier Monaten und drei Jahren haben, in Ausnahmefällen sogar bis zu sieben Jahren.

DB: Beschäftigungsgarantie bis 2010

(15.12.) BERLIN - Das Ende 2004 auslaufende Beschäftigungsbündnis bei der DB wird bis 2010 verlängert und auf alle Tarifmitarbeiter, die mindestens 5 Jahre im Konzern beschäftigt sind, erweitert. Zugleich werden die Arbeitskosten um 5,5 Prozent gesenkt, indem bei den Entgelten eine Wochenarbeitszeit von 40 statt bisher 38 Stunden zu Grunde gelegt wird. Darauf einigten sich die DB und die drei Bahngewerkschaften Transnet, GDBA und GDL in einem Spitzengespräch am Dienstag in Berlin. Weitere Kernpunkte des Tarifabschlusses sind die Reduzierung des Urlaubsanspruches um einen Tag sowie Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. Bahnchef Hartmut Mehdorn zeigte sich nach den Verhandlungen zufrieden: "Der heutige Tarifabschluss ist ein wichtiger Meilenstein für die Wettbewerbsfähigkeit und für die Zukunft der Bahn und des Schienenverkehrs in Deutschland. Damit haben Unternehmen und Mitarbeiter ihren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Bahn geleistet." Nun müsse die Politik dafür sorgen, dass die steuerlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb der Verkehrsträger in Deutschland geschaffen würden.

Voraussetzung für wettbewerbsfähige Beschäftigungsbedingungen war ein Angleichen der Arbeitskosten der Bahn an die der Konkurrenten auf der Schiene. Die Arbeitskostenentlastung von 5,5 Prozent wird hauptsächlich durch eine Reduzierung des Urlaubsanspruches um einen Tag und eine unternehmens- und betriebsspezifische Ausgestaltung der Arbeitszeitflexibilisierung mit entsprechender Entgeltanpassung erreicht. DB-Personalchef Norbert Bensel zufolge trifft die Arbeitskostenreduzierung die einzelnen Beschäftigten, indem als Referenzwert für das Entgelt nun 2.088 Jahresstunden vereinbart worden seien, was rechnerisch einer 40-Stunden-Woche entspricht. Bisher basierte das Gehalt auf der 38-Stunden-Woche. Wer nach wie vor dasselbe Gehalt haben wolle, müsse nun zwei Stunden durchschnittlich mehr arbeiten. Darüber hinaus wurden flexiblere Arbeitszeitregelungen vereinbart. Die verhandelten Tarifverträge sollen ab dem 1. Januar 2005 - vorbehaltlich der Zustimmung der Tarifkommissionen - in Kraft treten. Im Januar 2005 wird an dem zukunftsweisenden Tarifwerk für die Mobilitäts- und Logistikbranche weiterverhandelt. Folgende Themen sollen noch in das neue Tarifwerk integriert werden: Ein neues leistungsförderndes und -honorierendes Entgelt- und Zulagensystem, Qualifizierung zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und des lebenslangen Lernens sowie Altersversorgung für die Mitarbeiter.

Unterdessen berichtet die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Unternehmenskreise, die DB wolle im nächsten Jahr im Rahmen der natürlichen Fluktuation, also Pensionierungen, freiwillige Wechsel und Vermittlung neuer Stellen, 9000 Stellen streichen. Davon sollten 3600 im Personenverkehr und 1700 im Schienengüterverkehr wegfallen. Aus den Gewerkschaften hieß es, die Zahlen seien "in der Größenordnung zutreffend". Personalchef Norbert Bensel wollte die Meldung dagegen am Dienstag nicht bestätigen. Die Zahl stimme nicht. Er verwies auf die Politik des Unternehmens, wonach es nicht Ziel sei, Stellen abzubauen, sondern wirtschaftlich zu arbeiten.

Bahnwerk Delitzsch vor der Rettung

(15.12.) BERLIN - Das Bahnwerk Delitzsch kann erhalten bleiben. Der Hauptvorstand der Bahngewerkschaft Transnet stimmte am Montag einem entsprechenden Tarifvertrag zu. Darin werden im Wesentlichen die Ausgestaltung der Tarifverträge zur Überleitung der Beschäftigten und deren tarifvertragliche Bedingungen geregelt. Damit konnte eine weitgehende Absicherung der Einkommen und eine Beschäftigungsgarantie erreicht werden. Insgesamt werden mit der Überleitung 225 Arbeitsplätze in dem Werk erhalten. Bislang gibt es in Delitzsch 240 Stellen. Für 15 Beschäftigte wurden andere sozialverträgliche Lösungen im DB- Konzern gefunden. Transnet-Vize Lothar Krauß wertete den Tarifvertrag als einen großen Erfolg. Dieser sei unter schwierigen Umständen zustande gekommen. Er erinnerte daran, dass die DB AG das Werk ursprünglich ersatzlos schließen wollte. Dem „großen Kampf der Belegschaft, dem Engagement der Bevölkerung und dem Einsatz der Politik“ sei es zu verdanken, dass es diesen Standort nun weiter geben werde. Das Bahnwerk sei und bleibe somit einer der größten Arbeitgeber in Delitzsch.

54,5 Millionen für die Außerfernbahn

(15.12.) WIEN - In Verhandlungen mit dem Bund und den ÖBB hat Landeshauptmann-Stellvertreter Ferdinand Eberle nach einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" die Umsetzung eines Modernisierungsprogrammes für die Außerfernbahn auf österreichischem Staatsgebiet erreicht. Mit dem nun vereinbarten Investitionsprogramm könne ein guter Teil des regionalen Personenverkehrs aber auch des Güterverkehrs im Außerfern auf der Schiene gehalten werden, eine Erhöhung des Anteils am Gesamtverkehrsaufkommen werde angestrebt, hieß es. Das Land Tirol wird demnach zu den Gesamtkosten von rund 54,5 Millionen Euro etwa 8,2 Millionen in zehn Jahresraten beitragen. Die Verkehrsverbund Tirol hat bereits mit dem Regionalbahnbetreiber, der DB Regio, die Durchführung des Schienenverkehrs vertraglich fixiert. Für den Güterverkehr auf der Außerfernbahn bestehen vertragliche Regelungen zwischen ortsansässigen Firmen und den ÖBB. Mit dem Investitionsprogramm soll nun auch die Schieneninfrastruktur der Außerfernbahn auf den neuesten technischen Stand gebracht werden.

Mindestens 50 Tote bei Zugkollision in Indien

(15.12.) NEU DELHI - Beim Frontalzusammenstoß zweier Personenzüge in Indien sind am Dienstag offiziellen Angaben zufolge mindestens 50 Menschen getötet worden. Rund 150 Menschen seien beim frontalen Zusammenstoß zweier Züge in Bundesstaat Punjab im Norden des Landes verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Press Trust of India unter Berufung auf den Ministerpräsidenten von Punjab, Amarinder Singh. Unklar blieb, wieso die beiden Züge in entgegengesetzter Richtung auf der eingleisigen Strecke fuhren. Ein Bahn-Sprecher sagte, in der Unglücksregion habe Nebel geherrscht. Bergungsmannschaften versuchten fieberhaft, in den zerstörten Waggons eingeschlossene Passagiere zu befreien. Ein weiterer Anstieg der Opferzahlen wurde befürchtet.

Mehdorn will Umstrukturierung der DB schnell umsetzen

(15.12.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn pocht auf die Einführung neuer Konzernstrukturen. Das machte der Manager am Montag auf der Sitzung des Transnet-Hauptvorstandes deutlich. Damit würden schnellere und effizientere Entscheidungsprozesse gewährleistet. Seine Pläne will Mehdorn bereits zum 1. April kommenden Jahres umsetzen. Danach soll die DB zu einem integrierten europäischen Mobilitäts- und Logistikkonzern werden. Der Kern soll dann aus den Bereichen Personenverkehr, Transport und Logistik sowie Infrastruktur und Dienste bestehen. Detaillierte Ausarbeitungen dazu will der DB-Vorstandsvorsitzende dem Aufsichtrat am 21. Dezember vorlegen. Transnet-Chef Norbert Hansen kündigte an, dass seine Gewerkschaft diesen Prozess konstruktiv, aber kritisch begleiten werde. Im Mittelpunkt stünde nun zunächst einmal aber die Planung für die kommenden Jahre. Für ihn sei Planung eine "realistische Perspektive", Ziele müssten erreichbar sein. "Sie müssen vor allem für die erreichbar sein, die sie umsetzen sollen und nicht nur für die, die sie formulieren", sagte Hansen an Mehdorn gerichtet.

Der DB-Chef zog auf der Hauptvorstandssitzung eine überwiegend positive Bilanz des ausklingenden Jahres. Nach seinen Worten wird die DB 2004 einen Gewinn von rund 200 Millionen Euro einfahren, dies seien 370 Millionen mehr als im Vorjahr. Erstmalig werde die Deutsche Bahn damit ohne staatliche Unterstützung in die schwarzen Zahlen fahren. "Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Bahn", betonte Mehdorn. Er verwies zugleich auf das schwierige Umfeld: Dazu gehörten die schwächelnde Konjunktur, die gestiegenen Energiekosten, die Verzögerungen bei der Lkw-Maut, aber auch die Spätfolgen der Preisreform und die Konkurrenz der Billigflieger.

Das Thema Börsengang ging der DB-Chef nur mit gezogener Handbremse an. Es sei eine "gute Entscheidung" gewesen, den Termin zu schieben. Auch künftig solle man sich "nicht an einem Datum festhängen". Dennoch sei der Schritt aufs Parkett nötig, um zusätzliches Kapital zu mobilisieren. Während der Hauptvorstandssitzung überreichte der Transnet-Vorsitzende dem Vorstandsvorsitzenden der DB auch ein Bild, das die Forderungen der Beschäftigten untermauern sollte. "Mehr Güter auf die Schiene, mehr Umsatz bei der Bahn, mehr Jobs für die Menschen", heißt es auf der Animation, die Lkw abbildet, die auf einem Schienenstrang fahren.

Neugestaltete Verkehrsstation Weida Hauptbahnhof

(15.12.) ERFURT - Eine neugestaltete Verkehrsstation empfängt die Besucher und Reisenden am Bahnhof in Weida. Beide Bahnsteige wurden mit einer Investitionssumme von rund zwei Millionen Euro verschönert. Ein neues Wegeleitsystem, neue Beleuchtungsanlagen und vier Wetterschutzhäuser sorgen für angenehmes Reisen mit der DB. Pendler haben die Möglichkeit 30 Parkplätze zu nutzen. Gleichzeitig wurden die Gleisanlagen im Bereich des Bahnhofs mit sechs neuen Weichen erneuert. Das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs konnte keiner neuen Nutzung zugeführt werden und wurde mit Unterstützung des Freistaates Thüringen, der Stadt Weida und der Agentur für Arbeit abgerissen. "Die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hat es uns hier ermöglicht, gemeinsam einen attraktiven Platz im Stadtbild zu schaffen", so Gerd Tucholka, Bahnhofsmanager für den Bereich. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit pflanzten die Stadt Weida und die Deutsche Bahn AG zwei Ahornbäume auf der neu entstandenen Fläche. Nach dem Neubau des Haltepunktes Weida Mitte und der Erneuerung von Weida Hauptbahnhof wird seit dem 8. Dezember 2004 auch der Haltepunkt Weida Altstadt neu gestaltet.

ÖBB testen ausrangierte Diesel-ICE-Züge der DB

(14.12.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) testen nach einem Bericht der Zeitung "Der Standard" zur Zeit die Diesel-ICE mit Neigetechnik, die die DB nach einer beispiellosen Pannenserie Ende 2003 endgültig abgestellt hatte. Ein Zug der Baureihe ist demnach momentan zu Testzwecken auf dem österreichischen Netz unterwegs. Ersten Kostenschätzungen zufolge müssten die ÖBB für die 19 Züge bis zu 240 Mio. Euro zahlen. Den Vorwurf, die ÖBB würden der DB "teuren Schrott" abkaufen, wird laut "Standard" im ÖBB-Personenverkehr zurückgewiesen: Siemens habe das Fahrzeug völlig neu aufgesetzt, es sei jetzt "top" und verfüge wieder über alle Zulassungen. Fix sei aber noch gar nichts, man teste viele Fahrzeuge, darunter ICE-TD, Pendolino und Eurostar. Wie es weiter hieß, könnte mit den neuen Zügen, die ÖBB-intern als "Luxus total" beschrieben werden, ohne Lokwechsel in neue EU-Länder mit anderen Stromsystemen gefahren werden. ÖBB-Personenverkehr-Vorstand Wehinger hatte kürzlich angekündigt, Prag, Budapest und Marburg bzw. Zagreb deutlich besser anzubinden.

PKP will für RAG-Güterbahn bieten

(14.12.) BERLIN - Die polnische Staatsbahn PKP bereitet nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" den Einstieg in den deutschen Logistikmarkt vor. Die Gütersparte PKP Cargo habe eine Absichtserklärung mit dem Bergbaukonzern RAG über den Kauf der RAG-Bahnsparte unterzeichnet, hieß es. Der Preis liege bei rund 100 Mio. Euro. In dem Projekt mit dem Namen "Lukas" will sich die RAG komplett von dem bislang von ihr in eigener Regie betriebenen Güterverkehr der Tochter RAG Bahn und Hafen GmbH mit Kohle, Koks, Mineralöl- und Chemieprodukten trennen. In das Verkaufspaket sollen auch die Schienentransporte der RAG-Tochter Deutsche Steinkohle AG einbezogen werden. Auch die DB bemühe sich erneut um die RAG, hieß es weiter. Ein erster Versuch war im Frühjahr ergebnislos geblieben. Wie es weiter hieß, wären Verhandlungen zwischen RAG und der DB wegen personeller Verflechtungen der beiden Unternehmen sensibel. RAG-Konzernchef Werner Müller wird demnächst voraussichtlich zugleich Mitglied des Bahn-Aufsichtsrats.

Computerpanne legt neue Bahnstrecke in der Schweiz lahm

(14.12.) BERN - Eine Computerpanne auf einem neu eröffneten Streckenabschnitt hat am Montag in der Schweiz sieben Intercity-Züge lahm gelegt. Nach Angaben eines Bahnsprechers blieben sieben Züge auf der erst am Sonntag eingeweihten Neubaustrecke zwischen Mattstetten und Rothrist im Süden des Landes 20 Minuten lang auf den Schienen stehen. Sechs weitere Züge mussten über die Linie via Burgdorf umgeleitet werden. Die Störung war nach zwanzig Minuten behoben. Ansonsten verlief der Zugverkehr aber weitgehend reibungslos. "Auch der zweite Tag war aus betrieblicher Sicht bisher ein erfolgreicher Tag. Der neue Fahrplan hat sich auch im Pendlerverkehr bewährt", sagte Christoph Rudin, der Leiter der Betriebsführung SBB. Der neue Fahrplan für Bahn 2000 bestand am Montag den ersten Pendlertest. Wie jeden Montag reisten Hunderttausende von Pendlerinnen und Pendlern mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit. Auch unter dieser Belastung erwies sich der neue Fahrplan als stabil. Rudin, zog auch vom zweiten Tag mit dem neuen Fahrplan für Bahn 2000 eine vorsichtig positive Bilanz: "Ich bin zufrieden. Alles lief wie erwartet." Der neue Fahrplan erfreut sich großen Interesses: Am gestrigen Sonntag wurden auf der Internetseite des SBB-Fahrplans insgesamt rund 500'000 Online-Fahrplanabfragen verzeichnet. In der Spitzenzeit wurde der Fahrplan pro Stunde von bis zu 55'000 Interessierten abgefragt.

Bahn sieht in Billigfliegern wachsende Konkurrenz

(14.12.) DRESDEN (ddp) - Der Wettbewerb um Kunden im Fernverkehr hat sich auch in Sachsen verschärft. So sieht die DB ihre Marktposition insbesondere durch preiswerte Flugangebote geschwächt, wie der für Sachsen zuständige Konzernbevollmächtigte der Bahn, Hans-Jürgen Lücking, am Montag in Dresden sagte. "Die Billigflieger haben uns Kunden im Fernverkehr weggenommen", betonte er. Die Bahn werde daher verstärkt versuchen, durch Sonderaktionen und Sparangebote Passagiere zurückzugewinnen. Zugleich kritisierte Lücking eine Benachteiligung der Bahn im Wettbewerb mit den Airlines. Insbesondere bei den Energiekosten bestehen aus seiner Sicht keine gleichen Voraussetzungen zwischen Schiene und Flugzeug. Es seien Neuregelungen nötig, forderte Lücking. Die Bahn zahlt in Deutschland Mineralölsteuer für den Dieselkraftstoff und Ökosteuer auf den Stromverbrauch ihrer Lokomotiven. Fluggesellschaften tanken dagegen kerosin- und ökosteuerfrei.

Bahn 2004 deutlich pünktlicher als im Vorjahr

(13.12.) BERLIN - Die DB fährt in diesem Jahr bislang deutlich pünktlicher als 2003. Gut 90 Prozent der Züge im Nah- und Fernverkehr halten im Schnitt den Fahrplan einhalten, sagte ein Bahnsprecher dem "Tagesspiegel am Sonntag" in Berlin. Das sei eine Verbesserung um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, als die Bahn ihre Kunden wegen gehäufter Verspätungen verärgerte. Im Fernverkehr war die Bahn den Angaben zufolge bisher in 85 Prozent der Fälle pünktlich. 2003 hatte die Pünktlichkeit hier zeitweise nur bei 67 Prozent gelegen. Im Regionalverkehr erreichte die Bahn zwischen Januar und November nun 93 bis 94 Prozent, bei den S-Bahnen waren es unverändert um die 97 Prozent. Einer Umfrage des "Tagesspiegels" zufolge hat es in Hessen im Oktober sogar die besten Werte seit Jahren gegeben. In Nordrhein-Westfalen, wo 2003 viele Züge gar nicht erst angerollt waren, hätten sich "Zugteilausfälle fast halbiert". Auch Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland meldeten dem Bericht zufolge Verbesserungen.

Der Bahnsprecher führte die Verbesserungen auf ein 25 Millionen Euro teures Maßnahmenpaket zurück, bei dem das Unternehmen unter anderem größere Spielräume beim Fahrplan einbaute. Zudem kamen die konzernintern als "Rotkäppchen" bezeichneten Bahnsteighelfer wieder zum Einsatz, die das Ein- und Aussteigen der Passagiere beschleunigen sollen. Auf den Gleisen ging die Zahl der Baustellen zurück. Und bei Loks und Waggons stockte die Bahn die Wartungskapazitäten auf - oder setzte alte Waggons ein. Wegen der steigenden Pünktlichkeitsquoten können die Führungskräfte der Bahn laut "Tagesspiegel" mit einer höheren Vergütung rechnen. Zugleich spare die Bahn Millionenbeträge, die sie im vergangenen Jahr als Strafen für die Verspätungen an die Länder hatte zahlen müssen, die bei der Bahn die Regionalzüge bestellen. Sachsen-Anhalt etwa kalkuliere nur noch mit knapp einer Million Euro Strafe (2003: 3,4 Millionen Euro), hieß es. Auch Bayern, Rheinland-Pfalz und NRW erwarteten geringere Zahlungen.

Ausbaustrecke Hamburg-Berlin feierlich eröffnet

(13.12.) HAMBURG/ BERLIN - Mit einer Premierenfahrt, an der unter anderem Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Ole von Beust, und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit sowie Bahnchef Hartmut Mehdorn teilnahmen, ist am Sonntag die Strecke Hamburg - Berlin feierlich eröffnet worden. Für ein Plus an Komfort und Tempo hat die Bahn die bestehende Strecke von Hamburg nach Berlin für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h ausgebaut. Seit Sonntag benötigt der ICE nur noch rund eineinhalb Stunden für die 287 Kilometer lange Strecke. Der Hochgeschwindigkeitszug ist damit eine gute halbe Stunde schneller als vor der Inbetriebnahme der Ausbaustrecke. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 189 km/h. Dies ist die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit, die ein Zug überhaupt zwischen zwei deutschen Großstädten erzielt. Die Bundesrepublik Deutschland stellte für dieses Projekt rund 650 Millionen Euro zur Verfügung. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Der Ausbau der Strecke in einer Rekordzeit von nur vier Jahren ist eine Meisterleistung. Mit dieser neuen Verbindung bieten wir unseren Kunden ein unschlagbares Angebot, das kein anderes Verkehrsmittel überbieten kann. Zwischen Alster und Spree ist die Bahn konkurrenzlos schnell und komfortabel - und das zu einem fairen Preis". Auf dieser Strecke fahren im Stundentakt ICE- und IC-Züge. In der 2. Klasse des ICE beträgt der Preis 27,50 Euro für eine einfache Fahrt mit BahnCard 50. Zur Eröffnung dieser neuen Schnellfahrstrecke bietet die Deutsche Bahn ihren Kunden zusätzlich einen attraktiven Preisknüller. Noch bis zum 19. Dezember gibt es bis zu 3.000 Plätze täglich in der 2. Klasse zum Preis von 19 Euro für die einfache Fahrt.

Überschattet wurden die Feierlichkeiten am Sonntag von einer ersten Panne. Während die Prominenz im Sonderzug pünktlich ankam, hatten gewöhnliche Bahnpassagiere weniger Glück. Der planmäßige ICE 1519 nach Berlin, der kurz vor dem Premierenzug in Hamburg abgefahren war, blieb wegen eines Stromversorgungsschadens auf der Strecke stehen. Er wurde von dem Sonderzug überholt und versuchte dann, zumindest mit gedrosseltem Tempo ans Ziel zu kommen. Dabei stellten sich aber neue Probleme ein. Die Passagiere mussten in Ludwigslust in einen nachfolgenden EuroCity wechseln und erreichten Berlin mit 70 Minuten Verspätung. Sie wurden mit einer 20-Prozent-Rabattgutschrift entschädigt. Die Strecke war wegen des Schadens in der Nähe von Ludwigslust (Mecklenburg) noch am Nachmittag nur eingleisig befahrbar. Allerdings blieb es nach Angaben des für den Fahrweg zuständigen Sprechers Martin Walden bei Verspätungen von fünf Minuten.

Start des neuen SBB-Fahrplans geglückt

(13.12.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind gut in die Bahn-2000-Ära gestartet. Neben der guten Vorbereitung und der guten Information der Kunden im Vorfeld habe auch das Wetter zum weitgehend pannenlosen Start beigetragen, sagte Bahn-2000-Projektleiter Paul Moser am Sonntagnachmittag vor den Medien in Zürich. Die Umschaltung des Leit- und Infosystems der SBB auf den neuen Fahrplan in der Nacht zum Sonntag habe gut geklappt. Von diversen kleineren Störungen des ersten Tages bezeichnete Moser den Ausfall bei zwei Neigezügen als größtes Problem. Auf der neuen Paradestrecke Mattstetten-Rothrist hätten die 160 Stundenkilometer und die Zugsfolge im Zweiminutentakt gut eingehalten werden können. Dagegen mussten am Nachmittag einzelne Züge auf die alte Strecke umgeleitet werden, wegen Signalstörungen. Auf den diversen Einspurstrecken und bei den S-Bahnen habe es keine Probleme gegeben. Es seien keinerlei "Systemausfälle" zu beklagen gewesen. SBB-Chef Benedikt Weibel betonte allerdings, dass für eine Bilanz die nächsten Tage abgewartet werden müssen. Angesichts der reibungslosen Abläufe in den drei Betriebsleitzentralen in Lausanne, Luzern und Zürich am Sonntag zeigte er sich jedoch optimistisch.

Umstellung auf den Jahresfahrplan 2005 vollzogen

(13.12.) FRANKFURT/Main - Am gestrigen Sonntag ist der Fahrplan der DB für das kommende Jahr in Kraft getreten. Unter Berücksichtigung von Fahrzeugen, Schieneninfrastruktur und geographischen Bedingungen gibt dieser vor, wann, wie und wie oft einzelne Züge auf dem rund 36.000 Kilometer langen Schienennetz fahren können. Der Fahrplan ist damit verbindliche Grundlage für einen funktionierenden Eisenbahnbetrieb. "Insgesamt rund 46.300 Trassenanmeldungen gingen fristgerecht bis zum 13. April 2004 für den Jahresfahrplan bei uns ein", sagt Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG. "Die Wettbewerbsunternehmen konnten dabei im Vergleich zum Vorjahr die Zahl ihrer Bestellungen um 14 Prozent steigern. Dies ist ein klarer Beleg dafür, dass in Deutschland der faire Wettbewerb auf der Schiene täglich gelebt wird." Innerhalb von zwei Monaten wurden die Anmeldungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen bei der DB Netz AG mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms in Trassen (Fahrwegkapazitäten zu einer bestimmten Zeit auf einer bestimmten Verbindung) umgesetzt. Anschließend - nach Abgabe der Angebote durch die DB Netz AG - hatten die Verkehrsunternehmen vier Wochen Zeit, die Vorschläge zu prüfen und anzunehmen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: im komplexen Fahrplangefüge finden sich sowohl Trassen für den vertakteten Schienenpersonennah und -fernverkehr als auch für anspruchsvolle nationale und internationale Güterzüge wieder. Besonderer Wert ist bei der Erstellung des Jahresfahrplans auf die Umsetzung neuer Planungs- und Qualitätsparameter gelegt worden. Darüber hinaus konnten durch umfassende Investitionen in die Schieneninfrastruktur neue Angebote in den Fahrplan 2005 integriert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung der Nahverkehrsinfrastruktur in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Nach Investitionen von über 239 Millionen Euro steht ab Fahrplanwechsel die S-Bahn-Strecke Halle (Saale) - Leipzig zur Verfügung. Eine weitere qualitative Verbesserung der Schieneninfrastruktur wurde zwischen Dresden und Pirna erreicht: die S-Bahnen der Linien 1 und 2 verkehren künftig auf eigenen Gleisen unabhängig vom Personenfern- und Güterverkehr. Im Rahmen dieser Entmischung wurden über 250 Millionen Euro in neue Gleise, moderne Leit- und Sicherungstechnik sowie den Neu- und Ausbau von Stationen investiert. Die Hochwasserreparatur im oberen Elbtal schlug zudem mit rund 40 Millionen Euro zu Buche.

Für die Region und Landeshauptstadt München begann am Sonntag mit dem 10-Minuten-Takt ein neues S-Bahn-Zeitalter. Möglich wurde dies in erster Linie durch ein neues elektronisches Signalsystem auf der dicht befahrenen Stammstrecke zwischen Münchner Ostbahnhof und dem Bahnhof Pasing. Nunmehr können je Richtung bis zu 30 Züge in der Stunde verkehren. Auch auf Fernverkehrsstrecken gab es Infrastrukturmaßnahmen, deren positive Auswirkungen mit dem Fahrplanwechsel für die Reisenden spürbar werden. Dazu zählt die 287 Kilometer lange Strecke Hamburg – Berlin, auf der nach vierjähriger Planungs- und Bauphase Geschwindigkeiten bis zu 230 Stundenkilometer möglich sind. Die Fahrzeit zwischen beiden Metropolen beträgt jetzt im InterCity-Express noch rund eineinhalb Stunden. Das Investitionsvolumen für den Ausbau der historischen Verbindung, bei dem unter anderem 56 Bahnübergänge beseitigt wurden, betrug rund 650 Millionen Euro. Einen Qualitätssprung hat die Bahn auch mit der Inbetriebnahme eines weiteren rund 20 Kilometer langen, viergleisigen Teilstücks der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe – Basel zwischen Rastatt-Süd und Bühl erreicht. Die Investitionen dafür beliefen sich auf rund 260 Millionen Euro. Neben dem Bau zweier neuer Gleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr wurde die bestehende Rheintalbahn umgebaut und den zukünftigen Anforderungen der Nahverkehrsentwicklung im Großraum Karlsruhe angepasst. Der Abschnitt Rastatt-Süd – Bühl fügt sich nahtlos an die bereits im Juni 2001 in Betrieb genommene Neubaustrecke zwischen Bühl und Offenburg an.

Aufsichtsrat: Bahn-Gewinn von 500 Millionen wäre möglich gewesen

(13.12.) BERLIN - Die Bahn hätte in diesem Jahr einen Gewinn von 500 Millionen Euro einfahren können. Das sagte Horst Fischer, der für die Lokführergewerkschaft GDL im Aufsichtsrat der Bahn sitzt, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Bahn geht derzeit nur noch von einem Plus von 200 Millionen Euro aus. Für den geringeren Gewinn sei die rot-grüne Koalition verantwortlich, findet Fischer. "Die Bundesregierung hätte dafür sorgen müssen, dass die Bahn im Fernverkehr nicht mehr so massiv benachteiligt wird." Als Beispiele nannte er die Belastung des Unternehmens mit Öko- und Mineralölsteuer sowie die geringere Mehrwertsteuer auf Flugtickets, die Fluggesellschaften einen Vorteil verschaffe. Zudem müsse die Bahn Millionen an den Bundesgrenzschutz zahlen.

"SZ": Bahn will Tickets in Supermärkten verkaufen

(11.12.) BERLIN - Die DB erwägt offenbar, Fahrkarten künftig auch in Supermärkten verkaufen. Es werde daran gedacht, Tickets außerhalb von Bahnhöfen und Reisebüros anzubieten, bestätigte ein Unternehmenssprecher einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Damit sollten neue Kunden erreicht werden. Als "alternative Verkaufskanäle" nannte der Sprecher Handelsketten wie Aldi, Lidl oder Tchibo. Bislang sind Tickets vor allem über Schalter, Reisebüros, Automaten oder das Internet erhältlich. Nach Informationen der "SZ" gehören die Pläne zu einem Projekt namens "Jump", mit dem die Bahn in den nächsten fünf Jahren im Fernverkehr 180 Millionen Euro zusätzlich einnehmen wolle. Mit einem Bündel von Maßnahmen sollen demnach mehr Kunden für die Fernzüge (ICE, IC, EC) gewonnen werden, die derzeit hohe Verluste einfahren. Beispielsweise sollen Umweltverbände, Vereine, Senioren und Geschäftsreisende gezielt als Fahrgäste geworben werden.

Wie es in dem Bericht weiter hieß, sollen in den Fernzügen häufigere Kontrollen stattfinden, um die Zahl der Schwarzfahrer zu senken. Der Vorstand plane eine "höhere Prüfdichte", um die Erlöse zu steigern. Die Bahn gehe dazu über, den Einsatz der Kontrolleure den Fahrgastzahlen in den Zügen anzupassen. Der Konzern spare zudem in den nächsten zwei Jahren beim Kauf neuer Loks und Züge. Trotz des Projektes "Jump" geht der Vorstand laut "SZ" davon aus, dass die Fernzüge erst 2008 mit einem Gewinn von dann 200 Millionen Euro wieder profitabel sind. Für 2007 werde erstmals nach fünf Jahren ein ausgeglichenes Ergebnis erhofft, hieß es. Bis dahin kalkuliere die Bahn beim Fernverkehr mit weiteren Verlusten, die von rund 300 Millionen Euro in diesem Jahr auf 100 Millionen Euro im Jahr 2006 sinken sollten. Beim Regionalverkehr kalkuliert die DB bis 2009 dagegen dem Bericht zufolge mit stabilen Gewinnen von durchschnittlich 500 Millionen Euro. Für den Güterverkehr wird nun bis 2009 mit insgesamt fast zwei Milliarden Euro weniger Gewinn als ursprünglich geplant gerechnet.

Erneuerung der Lahntalbahn pünktlich abgeschlossen

(11.12.) FRANKFURT/Main - Pünktlich zum Fahrplanwechsel hat die Bahn die umfangreichen Sanierungsarbeiten auf der Lahntalbahn beendet. Mit Investitionen von 40 Millionen Euro wurde in den letzten fünf Monaten der Oberbau – Schotter, Schwellen und Schienen – erneuert. Zwischen 30. Juli und 10. Dezember dieses Jahres wurden nacheinander vier, insgesamt 117 Kilometer lange Abschnitte der zweigleisigen Strecke komplett gesperrt. Der Zugverkehr wurde während dieser Zeit durch Busse ersetzt. Die komplette Sperrung von Teilabschnitten verkürzt die Bauzeit um etwa die Hälfte und ermöglicht ein effektives und wirtschaftliches Bauen. Darüber hinaus konnten somit die Einschränkungen für Pendler und die Belastungen durch die Bauarbeiten für die Anwohner auf ein Mindestmaß reduziert werden. Durch die Oberbaumaßnahmen ist eine spürbare Erhöhung des Fahrkomforts erreicht worden. Insgesamt wurden auf der Lahntalbahn über 234 Kilometer neue Schienen verlegt, fast 200.000 neue Schwellen eingebaut und knapp 117.000 Tonnen Schotter ausgetauscht. Die Arbeiten wurden hauptsächlich am Tage ausgeführt. Die eingebauten Gleise sind auf dem technisch neuesten Stand und haben zwischen Schiene und Schwelle eine Kunststoffschicht. Dadurch wird eine Geräuschminimierung und ruhigere Fahrweise sowie eine längere Lebensdauer sichergestellt.

Langfingern auf Bahnhöfen das Handwerk legen

(11.12.) BERLIN - Mit der Aktion "Stopp dem Taschendiebstahl" werden Reisende und Besucher darauf aufmerksam gemacht, besser auf Taschen, Geldbörsen und Handgepäck zu achten. Die Aktion ist am Freitag mit Plakaten und Lautsprecherdurchsagen auf vielen Bahnhöfen in ganz Deutschland gestartet. Denn gerade in der Vorweihnachtszeit ist die Gefahr des Taschendiebstahls besonders groß. Viele Menschen sind mit gut gefüllter Geldbörse unterwegs, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Das wissen natürlich auch Taschendiebe. Neben den Lautsprecherdurchsagen und Plakaten ist vorgesehen, auch Flyer mit Hinweisen, wie man Taschendiebstahl vorbeugen kann, an die Reisenden und Besucher der Stationen zu verteilen. Außerdem liegen an den ServicePoints Opferschutzkarten im Kreditkartenformat mit einer Liste der wichtigsten Rufnummern für den Notfall aus.

Bereits seit November 2003 läuft die Aktion als Pilotprojekt in Köln und Münster. Und es lohnt sich: Die Anzahl der Diebstähle von Taschen oder Handgepäckstücken ist in den Bahnhöfen der beiden Städte leicht rückläufig, obwohl die Anzahl der Delikte bundesweit um rund zehn Prozent gestiegen ist. Das Projekt zur Bekämpfung von Taschendiebstahl wurde von Bahn, BGS und dem Weißen Ring gemeinsam initiiert. Die Aktion wird insbesondere auf den Bahnhöfen in Berlin, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Münster und Stuttgart durchgeführt.

Hamburg - Berlin: Spezielle Sicherungseinrichtungen in Bahnhöfen

(11.12.) BERLIN - Ab 12. Dezember ist die Bahn mit einer Fahrzeit von rund eineinhalb Stunden das schnellste Verkehrsmittel zwischen Hamburg und Berlin. Für dieses Plus an Tempo und Komfort wurde die historische Verbindung innerhalb von vier Jahren ausgebaut. Die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf der Strecke beträgt künftig nicht mehr 160, sondern bis zu 230 Stundenkilometer. Mit diesem Tempo werden die Züge auch einige Bahnhöfe passieren. In 14 Stationen an 21 Bahnsteigen, die unmittelbar an durchgehenden Hauptgleisen liegen, wurden daher spezielle bauliche Vorkehrungen zum Schutz der Reisenden getroffen. Dazu zählen neben Sicherheitsgittern auch weiß schraffierte Bodenmarkierungen. Die wartenden Reisenden werden auf diesen Bahnsteigen vorab mit Lautsprecherdurchsagen über durchfahrende Züge informiert. Überdies gibt es zwischen ca. 6 und 22 Uhr alle 15 Minuten besondere Sicherheitshinweise über Lautsprecher. Zusätzlich stehen in der Anfangsphase Servicekräfte auf den Bahnsteigen der Bahnhöfe. Sie informieren die Reisenden über die neuen Sicherungseinrichtungen. In Bahnhöfen und Schulen im engeren Umfeld der Ausbaustrecke fanden in den vergangenen Wochen insgesamt zwölf Termine statt, bei denen Vertreter der DB und des Bundesgrenzschutzes als Ansprechpartner zur Verfügung standen.

Informationen über Angebote auf ausgewählten Strecken in Thüringen

(11.12.) ERFURT - Der Fahrplanwechsel der DB am kommenden Wochenende ist Anlass für eine besondere Aktion der DB Regio AG, Verkehrsbetrieb Thüringen. Anwohner entlang der Nahverkehrsstrecken Gotha – Gräfenroda, Pößneck – Jena und Saalfeld – Lobenstein werden in ihren Briefkästen in den nächsten Tagen einen bunten Flyer finden. In diesem Faltblatt werden der Fahrplan der jeweiligen Strecken, Informationen zu Angeboten im Nahverkehr und allgemeine Hinweise zum Bahnfahren enthalten sein. Als besondere Überraschung ist in jedem Flyer ein Schnupperticket für die jeweilige Bahnstrecke enthalten. Das Schnupperticket gilt in der Zeit vom 12. Dezember 2004 bis 28. Februar 2005 für eine Fahrt hin und zurück an einem frei wählbaren Tag, für eine Person. Ein Gewinnspiel sorgt mit attraktiven Preisen, wie zum Beispiel Einkaufsgutscheinen oder Freifahrten im Nostalgiezug dafür, den Informationsflyer auch intensiv zu lesen.

Ländertickets jetzt auch am Wochenende gültig

(10.12.) BERLIN - Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 werden die beliebten Ländertickets in vielen Bundesländern auf das Wochenende ausgeweitet. Gilt dieses Angebot heute nur in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, können künftig auch die Kunden in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und in Schleswig-Holstein das Länderticket an allen Wochentagen nutzen. Mit dieser Entscheidung folgt die Bahn den Wünschen der Länder und Kunden. Ab dem 12. Dezember sparen Fahrgäste damit für eine Reise in ihrem Bundesland am Wochenende bis zu 25 Prozent, wenn sie statt des Schönes-Wochenende-Ticket (SWT) ein Länderticket kaufen. Zum Vergleich: Kostet das Länderticket ab dem Fahrplanwechsel zwischen 21 und 27 Euro (plus zwei Euro Aufschlag beim Kauf im ReiseZentrum), liegt der Preis beim SWT dann bundesweit bei 30 Euro (ebenfalls plus zwei Euro im ReiseZentrum). Die günstigen Pauschalangebote sind laut DB ein Erfolg. Fast jeder Nutzer plane, das Länderticket wieder zu kaufen, hieß es. Das belegten eindrucksvoll die Verkaufszahlen: Allein im Jahr 2004 hat die Bahn den Angaben zufolge die Ländertickets mehr als sechs Millionen Mal verkauft - das sind fast fünf mal mehr als noch 1999. In Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die Ländertickets auch weiterhin nur von Montag bis Freitag gültig, da es hier bereits andere günstige Angebote im Markt gibt.

Leipzig Rail Service übernimmt offenbar Bahn-Werk Delitzsch

(10.12.) LEIPZIG - Das Delitzscher Bahn-Werk bleibt nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" erhalten. Der Verkauf des Standortes an die Leipzig Rail Service GmbH sei nahezu perfekt. Der Notarvertrag sei bereits unterschrieben, hieß es. Der Hauptvorstand der Bahngewerkschaft Transnet müsse den Überleitungstarifverträgen noch zustimmen. 225 der 240 Arbeitsplätze im Werk sollen dem Bericht zufolge erhalten bleiben. Für 15 Beschäftigte suche Transnet "akzeptable Lösungen". Über den Kaufpreis wurde dem Bericht zufolge bislang nichts bekannt. Es gelte als sicher, dass die Bahn, die eine Stellungnahme abgelehnt habe, dem Werk für 2005 Wartungs- und Reparaturaufträge garantiert. Leipzig Rail Service hatte bereits zum 1. Januar 2002 das Bahn-Werk in Leipzig-Engelsdorf übernommen.

NRW: Gesetz zwingt Bahn zu mehr Qualität

(10.12.) DÜSSELDORF - Unter Androhung empfindlicher finanzieller Strafen verpflichtet ein neues Gesetz die Bahnunternehmen in Nordrhein-Westfalen künftig zu besseren Leistungen. Eine entsprechende Novelle zum öffentlichen Personennahverkehr hat der Düsseldorfer Landtag am Donnerstag mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Grünen und CDU verabschiedet. Die Novelle verpflichtet die Zweckverbände, konkrete Qualitätsstandards mit Eisenbahnunternehmen zu vereinbaren. Lassen Pünktlichkeit, Sauberkeit oder Kundenorientierung zu wünschen übrig, müssen konsequent spürbare Vertragsstrafen eingetrieben werden. Die Agentur Nahverkehr erhält die Aufgabe, einen regelmäßigen Qualitätsbericht vorzulegen.

EU-Rat strebt Europäischen Lokführerschein an

(10.12.) BERLIN - Der Europäische Lokführerschein rückt näher. Wie es auf der Internetseite der Bahngewerkschaft Transnet heißt, streben die EU-Verkehrsminister beim Ratstreffen am Donnerstag und Freitag in Brüssel eine Einigung über dessen Einführung an. Anfang des Jahres wurde ein entsprechendes Abkommen zwischen der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (GEB) unterzeichnet. An diesen Vereinbarungen war TRANSNET maßgeblich beteiligt. Diese bilden nun die Grundlage der EU-Richtlinie „Eisenbahnverkehr“. Der in der gesamten EU gültige Lokführerschein ist nach Ansicht von „Transnet“ absolut notwendig. Nur so könne die vorgesehene Öffnung des innerstaatlichen Schienengüterverkehrs in der EU durch ausländische Eisenbahnunternehmen greifen, die für das Jahr 2007 vorgesehen sei. Außerdem werde mit den Bestimmungen Sozialdumping verhindert, hieß es.

Hansen erneut Vorsitzender der Allianz pro Schiene

(10.12.) KÖLN - Norbert Hansen, Chef der Bahngewerkschaft Transnet und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DB, ist am Donnerstag in Köln für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden des Vorstandes der Allianz pro Schiene gewählt worden. "Angesichts einer ängstlichen Verkehrspolitik, die sich um eine echte Verkehrswende drückt, ist es umso wichtiger, dass die Schiene als sicherstes und umweltfreundlichstes Verkehrsmittel auch weiterhin eine kräftige Stimme behält", skizzierte der alte und neue Vorsitzende die Rolle des Schienenbündnisses in den nächsten Jahren. Bereits im Sommer war Peter Witt von Bombardier Transportation in seiner Funktion als Förderkreissprecher der Allianz pro Schiene bestätigt worden und bleibt damit stellvertretender Vorsitzender. Dem 10-köpfigen Vorstand gehören als neue Mitglieder MdB Winfried Hermann von den NaturFreunden und Prof. Lothar Fendrich, Präsident des Verbandes Deutscher Eisenbahningenieure VDEI an. Sie ersetzen Karl-Heinz Narten vom LBU und Wilfried Lorenz vom VDEI, die beide ausscheiden.

Die Allianz pro Schiene ist das einzige breite Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 17 gemeinnützige Vereine zusammengeschlossen, darunter die Umweltverbände BUND, NABU, LBU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn und VCD, alle Gewerkschaften aus dem Bahnbereich, sowie die Berufsverbände BF Bahnen, VDEI und VBB. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 1,5 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 53 bahnnahen Unternehmen.

"FAZ": ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim vor dem Aus

(09.12.) FRANKFURT/Main - Die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim steht möglicherweise vor dem Aus: Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" fehlen der DB 16,5 Millionen Euro, um die Planungen bis zur sogenannten Planfeststellung zu konkretisieren. Wenn man jetzt nicht weiterplane, hieß es dem Bericht zufolge in Bahnkreisen, könne für das Projekt schwerer Schaden entstehen. So werde erst mit der Offenlegung der Planfeststellungsunterlagen eine Veränderungssperre wirksam, die verhindere, dass neue Gebäude auf dem für die Strecke vorgesehenen Gelände errichtet werden dürften. Verzichte man jetzt vorerst auf eine Weiterführung der Planung, so könne beispielsweise im Raum Darmstadt ein Supermarkt auf einem Grundstück entstehen, das eigentlich für die ICE-Strecke benötigt werde. Normalerweise wird die Planung solcher Projekte zu großen Teilen aus Bundesmitteln finanziert. Die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim ist allerdings nicht in die Liste der 66 mittelfristig finanzierbaren Bahnvorhaben enthalten, die Bundesverkehrsministerium und Bahn gemeinsam im Frühjahr der Dringlichkeit nach aufgestellt haben.

Trotzdem heißt es laut "FAZ" bei der Bahn, dass die ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim unter Bedarfsgesichtspunkten wichtig sei. Die Belastung der bestehenden Schienenverbindung sei schon jetzt sehr hoch, außerdem rechne man in Zukunft noch mit einer deutlichen Steigerung des Verkehrsaufkommens - beispielsweise, wenn in der Schweiz die Gotthard-Strecke fertiggestellt und der Nord-Süd-Verkehr erheblich zunehmen werde. Die Bahn selbst könne die Planungen aber nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Der Bau der Strecke würde nach vorläufigen Kalkulationen rund 1,6 Milliarden Euro kosten.

Railion und Seehafen Kiel kooperieren in der Schienenanbindung des Kieler Hafens

(09.12.) HAMBURG - Railion intensiviert die Zusammenarbeit mit der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG für die Bahnanbindung des Kieler Hafens. Am Mittwoch unterzeichneten beide Partner den Nutzungsvertrag für die Infrastruktur des Rangierbahnhofes Kiel-Meimersdorf. Ausschlaggebend für die vereinbarte Kooperation ist die erwartete Expansion des Hafenumschlages mit den daraus folgenden wachsenden Anforderungen an die Hinterlandanbindungen auf der Schiene. Im ersten Schritt der Zusammenarbeit übernahm die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG im November die Gleisanlagen des Rangierbahnhofes Meimersdorf von der DB Netz AG. Die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG unterhält die Gleisanlagen, während Railion die Produktionsmittel bereit hält. Hierdurch wird ein gemeinsamer Weg der bedarfsgerechten Bedienung von Hafen und Region beschritten. Insbesondere die leistungsstarken Fährverbindungen über die Ostsee, die von Jahr zu Jahr mehr Verkehre anziehen, sind auf eine reibungslose Schienenanbindung angewiesen. Deren Zukunft ist jetzt gesichert worden. Von der vereinbarten Kooperation versprechen sich beide Partner einen kontinuierlichen Ausbau des Schienengüterverkehrs aus dem Kieler Hafen sowie aus dem gesamten Kieler Raum.

DB plant offenbar Milliardengewinn für 2006

(09.12.) BERLIN - Die DB will trotz des abgespeckten Gewinnziels für das kommende Jahr offenbar nun doch schon 2006 rund eine Milliarde Euro Gewinn einfahren. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, sehe die neue mittelfristige Finanzplanung darüber hinaus vor, dass das Unternehmen 2007 1,3 Milliarden Euro, im Jahr 2008 1,8 Milliarden und schließlich im Jahr 2009 2,3 Millionen Euro Gewinn macht. Mit dieser Planung bekräftige die Bahn ihr Ziel, bald kapitalmarktfähig zu sein, berichtet die Zeitung. Mit der neuen mittelfristigen Finanzplanung soll sich der Aufsichtsrat am 21. Dezember befassen.

Schnelle Schiene zwischen Leipzig und Geithain

(09.12.) LEIPZIG - Im Leipziger Südraum sind die Züge künftig deutlich schneller unterwegs, denn mit der Fertigstellung eines modernen Schienenweges zwischen Leipzig und Geithain sind hier Geschwindigkeiten bis zu 160 Kilometer pro Stunde statt der bisherigen 100 möglich. Am Mittwoch wurden die modernisierte Strecke und die dazu gehörende Infrastruktur der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Teilnehmer der Jungfernfahrt, darunter Bürgermeister anliegender Gemeinden, konnten sich selbst ein Bild von der erneuerten Strecke machen. Herzstück des Ausbaus waren die grundlegende Sanierung des Oberbaus auf der 43 Kilometer langen Strecke, die Erneuerung zahlreicher Ingenieurbauwerke, die Anpassung zahlreicher Bahnübergänge und die komplette Ausstattung der Strecke mit moderner Leit- und Sicherheitstechnik zur Steuerung des Zugbetriebes durch ein elektronisches Stellwerk. Für das Bauvorhaben wurden zwischen Leipzig und Geithain insgesamt 12,5 km Gleise neu gebaut und vier Kreuzungsbahnhöfe völlig umgestaltet. 24 Brücken wurden neu errichtet bzw. an die höheren Geschwindigkeiten angepasst, hinzu kam eine neue Entwässerungsanlage.

Der Zugbetrieb auf der gesamten Strecke wird von Geithain aus durch ein modernes elektronisches Stellwerk gesteuert, wozu in Bad Lausick, Belgershain und Liebertwolkwitz Stellrechner installiert wurden. Der neue digitale Bahnfunk - GSM-R - erfährt hier eine der bundesweit ersten Anwendungen. Auf etwa drei Vierteln der mit wenigen Ausnahmen fast schnurgeraden Strecke sind nunmehr Geschwindigkeiten von 150 bzw. 160 km/h möglich. Insgesamt flossen bisher in das von Bund, Freistaat Sachsen und Bahn finanzierte Ausbauvorhaben etwa 85 Mio. Euro. Neben Mitteln für Maßnahmen, die der Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs dienen, kamen auch erhebliche Beträge aus dem "Topf" zur Erhaltung und Sanierung des Bestandsnetzes der DB Netz AG. Der Eigenmittelanteil der Bahn liegt dabei über zehn Prozent.

Einer der Schwerpunkte des Streckenausbaus war der umfassende Umbau des Bahnhofs Geithain mit einem neuen Spurplan. Nach dem Umbau zeigt sich auch die Verkehrsstation Geithain in einer neuen Qualität für den Reisenden. Neben der modernen Ausstattung des Bahnhofs mit seinen vier Bahnsteigkanten gehört vor allem die barrierefreie Erreichbarkeit der Bahnsteige zu den grundlegenden Neuerungen. Dafür sorgen die Bahnsteighöhen von 55 cm und die zwei Aufzüge zu den Bahnsteigen. Für den Bahnhofsumbau in Geithain wurden 15 Millionen Euro investiert. Der Bahnhof in Liebertwolkwitz präsentiert sich in einer gelungenen Kombination von zeitgemäßem Ambiente und der Instandsetzung denkmalgeschützter Bausubstanz. Das zeigt sich am Bahnsteigdach, dem Kleinpflaster auf dem Bahnsteig und der Holzpflasterung im Bereich der Treppeneinhausung. Auch in Bad Lausick entstanden zwei Bahnsteige neu, die durch Aufzüge erreichbar sind. Der alte Personentunnel wurde abgebrochen und mit Treppeneinhausungen nach altem Vorbild neu gebaut. Die Haltepunkten präsentieren sich modern und kundenfreundlich mit Witterungsschutz und Informationseinrichtungen. In Mölkau, Holzhausen, Belgershain und Otterwisch wurden die Bahnsteige erneuert und in Oberholz, entstanden gänzlich neue Bahnsteige.

Der nunmehr fertiggestellte Ausbau der Strecke Leipzig - Geithain und des Bahnhofs Geithain bilden den ersten Teil des Projektes. Als letzter Bauabschnitt folgt noch die Strecke Geithain - Chemnitz, auf der bereits drei Brücken im Raum Chemnitz fertiggestellt wurden, darunter die Klapperbrücke. Danach werden etwa 150 Mio. Euro in die regionale Infrastruktur geflossen sein, wobei ca. 100 Mio. Euro aus Vereinbarungen zu Nahverkehrsmaßnahmen und der Rest aus den Bestandsnetzmitteln des Bundes sowie aus Eigenmitteln der Bahn kommen. Das Vorhaben ist damit eines der größten Infrastrukturprojekte der Bahn außerhalb der Ballungsräume der neuen Bundesländer. Der Bauabschnitt Geithain – Chemnitz soll nunmehr bis zum Fahrplanwechsel 2005/06 fertiggestellt sein. Hier läuft gegenwärtig das Vergabeverfahren für die Bauleistungen. Rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sollen auch die bautechnischen Voraussetzungen für die Aufschaltung der Neigetechnik auf der Gesamtstrecke vorhanden sein. Nach Abschluss des Gesamtvorhabens Leipzig – Chemnitz ist eine Fahrzeitverkürzung von mehr als einer halben Stunde möglich. Statt ursprünglich 85 Minuten werden dann die RE-Züge der DB Regio AG in etwa 50 Minuten die insgesamt 77 km lange Strecke zurücklegen und dabei an vier Stationen Halt machen.

ICE-Reise für 19 Euro zwischen Hamburg und Bremen

(09.12.) HAMBURG - Mit der Deutschen Bahn und dem Shopping-Ticket Hanse wird die Tagestour mit Fernverkehrszügen zwischen Hamburg und Bremen ab dem 12. Dezember noch günstiger. Für die Hin- und Rückfahrt an einem Tag zahlt der Kunde bis zum 28. Februar 2005 nur noch 19 Euro. Das City-Ticket ist integriert. Das bedeutet, dass am Zielort zusätzlich die Anschlussfahrt mit öffentlichen Verkehrmitteln beziehungsweise die Rückfahrt zum Bahnhof kostenfrei enthalten ist. Der Normalpreis für die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse beträgt im ICE 48 Euro und im InterCity 42 Euro. Mit dem neuen Angebot spart der Kunde damit 29 bzw. 23 Euro. Das Angebot gilt montags bis samstags bis 3.00 Uhr des Folgetages in allen ICE und InterCity. Die komfortablen Züge fahren jede Stunde nonstop zwischen Hamburg und Bremen und umgekehrt. Die Reise dauert nur rund 57 Minuten. In Zügen des Nahverkehrs gilt das Ticket jedoch nicht. Das Shopping-Ticket Hanse ist ab dem 12. Dezember bundesweit in allen DB ReiseZentren, DB-Agenturen, im Internet auf www.bahn.de, telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 sowie an den rund 2.700 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr erhältlich. Ein Verkauf im Zug ist leider nicht möglich. Die Fahrkarten werden in unbegrenzter Zahl verkauft. Der Kunde bleibt flexibel, denn er muss sich nicht auf eine bestimmte Zugverbindung festlegen. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder eine kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen, ebenso wie Umtausch oder Erstattung.

DB wird Sponsor der Fußball-WM 2006

(08.12.) BERLIN - Die DB wird Nationaler Förderer der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Das haben DB-Chef Hartmut Mehdorn und Franz Beckenbauer, Präsident des deutschen Organisationskomitees, am Dienstag in Berlin bekannt gegeben. "Wir sind froh und glücklich, nun auch die Bahn in unserem Team zu haben, denn ein solches Weltereignis ist ohne die Bahn als Mobilitäts- und Logistikdienstleister kaum denkbar", erklärte Franz Beckenbauer. Die Bahn leiste in erster Linie Sachleistungen und sei für Logistik und Mobilität bei der WM verantwortlich, sagte der Bahn-Vorstandsvorsitzende, Hartmut Mehdorn, in Berlin. Wie der "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) aus Bahn-Kreisen erfuhr, zahlt das Unternehmen zwischen sechs und sieben Millionen Euro an das WM-Organisations-Komitee. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

Die DB will nach Mehdorns Worten während der WM-Wochen mehr als 120 Sonderzüge einsetzen. Zudem werde es einen eigenen WM-Fahrplan geben. Darüber hinaus sollten die zwölf Bahnhöfe der beteiligten WM-Städte für rund 50 Millionen Euro verschönert werden. Er hoffe auf finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung, mit der er im Gespräch sei, sagte Mehdorn. Als Nationaler Förderer unterstützt die DB auch den Presse-Service mit einer außergewöhnlichen Dienstleistung für Journalisten, den es noch nie bei großen internationalen Sportveranstaltungen wie Olympischen Spielen sowie Welt- oder Europameisterschaften im Fußball gab: 6.000 Medienvertreter erhalten gleichzeitig mit ihrer WM-Akkreditierung die Berechtigung, sechs Wochen lang auf dem gesamten Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG individuell und kostenfrei zu reisen.

Mit der DB sind die sechs möglichen Plätze als Nationaler Förderer komplett. Zuvor hatte das Organisationskomitee mit den Energiebetrieben Baden-Württemberg (EnBW) mit der Marke Yello-Strom, der Hamburg-Mannheimer Versicherungs AG, der Postbank, der Bau- und Heimwerker-Marktkette Obi sowie Oddset, der Sportwette des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks, Verträge als Nationaler Förderer abgeschlossen. Ebenfalls vollständig abgeschlossen hat die FIFA als Veranstalter der FIFA WM 2006 schon seit geraumer Zeit die Verträge mit 15 offiziellen Partnern. Nur diese und die sechs Nationalen Förderer dürfen mit den offiziellen Marken (Logo, Maskottchen, Poster, Musik) werben. Ausschließlich dieser Kreis der 21 Unternehmen mit genau definierten Produkt-Kategorien wird auch in den Stadien auftreten dürfen, insbesondere bei der Bandenwerbung, aber auch bei offiziellen FIFA- und OK-Veranstaltungen.

Metronom gewinnt Ausschreibung

(08.12.) UELZEN - Ab Dezember nächsten Jahres werden die Metronom-Züge auch die Bahnhöfe Hannover und Göttingen anlaufen. Nach einem Bericht der "Allgemeinen Zeitung Uelzen" hat das Eisenbahn-Unternehmen den Zuschlag für den Schienennahverkehr bis in die Landeshauptstadt Niedersachsens und darüber hinaus erhalten. Bislang betreibt das Unternehmen Züge auf der Strecke Uelzen – Hamburg – Bremen und konnte dort innerhalb nur eines Jahres einen Fahrgastzuwachs von rund 30 Prozent erzielen. Unterlegen sei der zweite Bewerber, die Hannoversche Intalliance-Gruppe, an der die Bahn, Üstra und Nord-LB beteiligt sind, hieß es weiter. Das Metronom-Angebot sei offenbar um 1,5 Millionen Euro günstiger als das des Wettbewerbers gewesen. Offiziell verkündet wird die Entscheidung kommende Woche.

Bald europaweite Entschädigung für Bahnreisende

(08.12.) BRÜSSEL (dpa) - Fahrgäste sollen künftig Entschädigungen bei massiven Verspätungen auch bei internationalen Zügen bekommen. Die EU-weite Regelung tritt mit dem Winterfahrplan am 12. Dezember in Kraft, erklärte gestern der europäischen Bahnverband CER. Wer im grenzüberschreitenden Verkehr mit mehr als einer Stunde Verspätung ankommt, soll mindestens 20 Prozent des Fahrpreises erstattet bekommen. EU-Kommission und Fahrgast-Verbände kritisierten die Höhe der Erstattung als unzureichend. Zudem ist sie durch zahlreiche Ausnahmen eingeschränkt. Zum Beispiel soll die Regelung nur für Reisen gelten, deren einfache Fahrt mehr als 50 Euro gekostet hat. Auch bei Verspätungen aufgrund höherer Gewalt wie extremer Wetterlage oder einem Verschulden Dritter wollen die Bahnen keine Entschädigung zahlen.

20 neue Elektotriebzüge des Typs ET 425.4 beschafft

(08.12.) MANNHEIM - Ab Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 setzt die DB (Verkehrsunternehmen RheinNeckar) auf den RegionalBahn (RB)-Linien Karlsruhe - Mannheim - Biblis und Mannheim - Mainz weitere 20 neue Elektrotriebzüge der Baureihe ET 425 ein. Dies stellt einen ersten Schritt zum geplanten weiteren Ausbau der S-Bahn RheinNeckar dar. Auf der RB–Linie Karlsruhe - Mannheim - Biblis fahren 10 neue ET 425.4 und ersetzen damit die dort bisher eingesetzten konventionellen lokbespannten Wendezüge. Die RB-Linie Mannheim - Mainz startet zunächst mit 4 der neuen Fahrzeuge, nach Auslieferung der restlichen 6 ET 425.4 werden ab März 2005 dann alle 20 neuen Elektrotriebzüge im Einsatz sein. Zusätzlich kommen die neuen Fahrzeuge auch bei einzelnen Zügen zwischen Mannheim und Bensheim und am Wochenende auch auf der Linie Worms – Biblis zum Einsatz. Die modernen Triebzüge der Bauserie 425.4 sind identisch mit den bei der S-Bahn RheinNeckar seit Dezember 2004 eingesetzten Fahrzeugen, besitzen aber provisorische, innen liegende Trittstufen; sie können damit auch auf den genannten RB-Linien mit noch nicht umgebauten, 55 cm hohen Bahnsteigen eingesetzt werden.

Wenn alle Bahnhöfe und Haltepunkte auf S-Bahn Standard, d.h. mit Bahnsteigenhöhen von 76 cm, ausgerüstet sind und ein niveaugleicher Einstieg möglich ist, werden die Trittstufen wieder entfernt. Die ET 425.4 verfügen wie die bereits bei der S-Bahn RheinNeckar eingesetzten Triebzüge über 204 Sitzplätze, davon jeweils 24 Sitzplätze in der 1. Klasse. Die Fahrzeuge können bis zu 140 Stundenkilometern schnell fahren, sind klimatisiert, durchgängig begehbar und mit großzügigen Mehrzweckabteilen für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder sowie einer behindertengerechten Toilette ausgerüstet. Ein Fahrgastinformationssystem mit Zugziel- und Haltestellenanzeige sowie Fahrkartenautomaten und -entwerter ergänzen die Innenausstattung. Für die 20 neuen Fahrzeuge hat die Bahn rund 90 Mio. Euro investiert.

Bahnhof Regensburg feierlich eröffnet

(08.12.) REGENSBURG - Mit einem großen Bahnhofsfest mit Musik und Showprogramm hat die DB am Dienstag den Abschluss der Modernisierung des Regensburger Hauptbahnhofs gefeiert. Insgesamt wurden knapp 7,3 Millionen Euro in das Projekt investiert, davon 6,8 Millionen Euro Eigenmittel der Bahn. Im Zuge der Umbauarbeiten wurden die Vermarktungsflächen komplett umgestaltet. Auf rund 4000 Quadratmetern bietet sich den Kunden ein attraktiver Branchenmix aus Geschäften und Dienstleistungen. Das Angebot reicht von einem Lebensmittelmarkt, einer Buchhandlung über ein Internetcafé, eine Autovermietung und einen Friseur bis hin zu einem großen Gastronomiebereich. Neben den Vermarktungsflächen wurde auch die Bahnhofsinfrastruktur modernisiert und den heutigen Ansprüchen angepasst. Die Bahnsteigausstattung wurde ebenso modernisiert wie die Fahrgastinformationsanlage. Insgesamt wurden 35 Sitzplätze, 74 Schilder für die Wegeleitung und drei Monitore, auf denen der aktuelle Zugverkehr dargestellt ist, installiert. Alle Bahnsteige sind über Aufzüge vom Fußgängersteg aus bequem zu erreichen. Die behindertengerechte Ausstattung wurde durch ein Blindenleitsystem ergänzt. In den Boden gefräste Rillen ermöglichen Sehbehinderten mit Taststock die Orientierung im Bahnhofsbereich.

Mit rund 150 Zügen pro Tag, davon mehr als zwanzig im Fernverkehr, ist der Regensburger Hauptbahnhof die Verkehrsdrehscheibe in der Oberpfalz. Der erste Regensburger Bahnhof wurde in den Jahren 1886 bis 1891 gebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde er zerstört und in den Jahren 1946 bis 1955 wieder aufgebaut. Die Neugestaltung des Hauptbahnhofes startete am 15. Oktober 2002 mit dem Spatenstich für den Fußgängersteg über die Gleise, der am 15. September 2003 eröffnet wurde. Am 8. Dezember 2003 konnten die Umbauarbeiten im Empfangsgebäude beginnen. Ein weiterer Meilenstein war im Juni 2004 geschafft, als im Obergeschoss die ersten Mieter und das DB ReiseZentrum einziehen konnten. Am 14. September wurden die Bauarbeiten im Westflügel abgeschlossen.

Siemens gewinnt Lokauftrag in China

(08.12.) ERLANGEN - Siemens Transportation Systems (TS) hat in China zusammen mit dem Partner CSR Zhuzhou Electric Locomotives Works einen Großauftrag zur Lieferung von 180 Doppellokomotiven gewonnen. Der Auftragswert für Siemens beträgt ca. 350 Mio. EUR. Auftraggeber ist das chinesische Eisenbahnministerium. Die Lokomotiven werden beim chinesischen Partner in Zhuzhou gefertigt. Die Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten erfolgen an den TS-Standorten Erlangen und München. Die Auslieferung der 9600 Kilowatt starken und 184 Tonnen schweren Doppelloks soll Mitte 2006 beginnen und Ende 2007 abgeschlossen sein. Die beiden Teillokomotiven eines Doppellok-Verbandes sind identisch aufgebaut und können prinzipiell auch einzeln betrieben werden. Die bis zu 120 Stundenkilometer schnellen Elektrolokomotiven mit Drehstromantriebstechnik werden für den schweren Güterverkehr, insbesondere für den Kohletransport, auf der 620 Kilometer langen Strecke zwischen Datong und Qinhuangdao eingesetzt, wofür drei Doppellokomotiven pro Zug benötigt werden. Durch eine optionale Ballastierung auf 200 Tonnen sind diese Fahrzeuggespanne auch für noch anspruchsvollere Traktionsaufgaben einsetzbar. Die Lok ist das Nachfolgemodell für die bereits in den Jahren 2002 und 2003 gelieferten 20 Doppellokomotiven des Typs DJ 1, die sich im täglichen Betrieb durch ihre Zuverlässigkeit und Leistungsstärke bewährt haben.

Frankreich: Erster Schnellzug nur für Internet-Kunden

(07.12.) PARIS - Am Montag ist in Frankreich der erste TGV-Hochgeschwindigkeitszug von Paris nach Marseille gefahren, für den sich die Fahrgäste Tickets ausschließlich per Internet besorgen konnten. Wie es auf der Internetseite "Onlinekosten.de" heißt, können die Reisenden mit dem iDTGV (interactif-détente TGV) den Drei-Stunden-Trip Paris-Marseille zunächst zum Aktionspreis von 19 Euro zurücklegen. Damit mache die französische Staatsbahn SNCF dem Billigflieger easyjet Konkurrenz, der auf dieser Verbindung 23 Euro berechne. Auf Dauer sollten die iDTGV-Tickets aber teurer werden, nur Frühbucher hätten noch Chancen auf den Billigtarif. Den Angaben zufolge war der erste iDTGV mit rund 500 Plätzen vollständig ausgebucht. Für die kommenden Wochen wurden bereits 20.000 Tickets verkauft.

Emmental bereit für den großen Fahrplanwechsel

(07.12.) BERN - Seit dem Wochenende ist die Infrastruktur im Emmental bereit für das ausgebaute Angebot der S-Bahn Bern ab dem 12. Dezember 2004. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben die beiden Doppelspurinseln zwischen Bowil und Emmenmatt sowie Konolfingen und Zäziwil erfolgreich in Betrieb genommen. Gleichzeitig werden die örtlichen Stellwerke und damit der Zugverkehr von Bern bis Trubschachen aus Bern ferngesteuert. Die zehn Kilometer Doppelspurstrecke ermöglichen, dass sich die Züge der S2 und die stündlichen RE-Züge Bern - Luzern im Emmental auch außerhalb der Bahnhöfe kreuzen können. Dies erhöht die Stabilität des Fahrplans, weil Verspätungen eines Zuges sich nicht mehr automatisch auf den Gegenzug übertragen. Und gleichzeitig lässt sich mit dem Ausbau der Halbstundentakt der Linie S2 der S-Bahn Bern ins Emmental und der Stundentakt der RegioExpress-Züge Bern - Luzern realisieren. Die Doppelspurinseln wurden innerhalb von zwei Jahren unter Vollbetrieb gebaut; die SBB investierten inklusive der neuen Sicherungstechnik rund 105 Mio. Franken.

Sanierung der Axentunnels abgeschlossen

(07.12.) BERN - Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 konnten die seit zwei Jahren laufenden Umbauarbeiten in den zwei Bahntunnels zwischen Brunnen und Flüelen beendet werden. In den 122 Jahre alten Axentunnels wurden 2003 und 2004 jeweils die seeseitigen Streckenabschnitte wieder in Stand gesetzt. Der bauliche Zustand machte eine Sanierung nötig, weil Mängel an Tunnelgewölben, Profilen und elektrischen Anlagen bestanden. Während der Sanierung wurde das seeseitige Gleis außer Betrieb genommen. Zudem wurden Entwässerungsleitungen und Nischen entlang der Gleise gebaut. Parallel zu diesen Umbauarbeiten wurden die Fahrleitung auf der ganzen Strecke erneuert und andere Projekte im Zusammenhang mit Tunnelfunk, Lärmschutz und Frost vorangetrieben. Die Sanierung der bergseitigen Strecke ist für die Jahre 2008/2009 vorgesehen. Die Schweizerischen Bundesbahnen investierten in die Sanierungsarbeiten der seeseitigen Linie in den Axentunnels 27 Millionen Franken.

Elektronisches Stellwerk in Gießen erfolgreich in Betrieb genommen

(07.12.) FRANKFURT/Main - Wie geplant ist am Wochenende in zwei Abschnitten das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) in Gießen in Betrieb gegangen. Die Umstellung begann am Freitagabend um 19 Uhr im Oberhessischen Bahnhof. Er wurde wie geplant ab Samstagmorgen aus der Betriebszentrale in Frankfurt gesteuert. Am Samstagabend begann die Umstellung des Main-Weser-Bahnhofes, er wurde ab folgenden Sonntagfrüh aus Frankfurt gesteuert. "Die Umstellung lief ohne Probleme wie geplant ab", erklärt Jürgen Vellmer, Projektleiter bei der DB ProjektBau. Seit Sonntagmorgen überwacht ein Fahrdienstleiter in Frankfurt auf Computermonitoren die Zugverkehre in Gießen. Alle für ihn wichtigen Informationen wie Fahrpläne, Zustand und Einstellung der Fahrstraßen, Weichen, etc., sind auf den Monitoren übersichtlich angeordnet. Das ESTW erkennt anhand der Zugnummer, das Ziel eines Zuges und stellt die Weichen vollautomatisch. Eingreifen müssen die Bahnmitarbeiter nur bei Störungen und dann nur per Mausklick.

"Der modulare und redundante Aufbau der neuen Technik ermöglicht einen zuverlässigen und weitgehend automatisierten Bahnbetrieb", erklärt Christian Krakow, Leiter Betriebsführung Südosthessen bei der DB Netz AG, "dadurch sind die Elektronischen Stellwerke ein wesentlicher Grundstein des modernen Bahnbetriebs geworden." 48 Millionen Euro wurden in Gießen in das mit modernster Technik ausgestattete ESTW investiert, das vier alte Stellwerke in Gießen ersetzt hat. 460 Anschlüsse wurden am zurückliegenden Wochenende verbunden werden. 322 Stelleinheiten, wie Signale, Weichen, Gleissperren und Zusatzsignale wurden an das neue Stellwerk angeschlossen. Alle Weichen wurden einzeln an die neuen Motorsteuerungen und dadurch an das ESTW angeschlossen. Die neuen Signale wurden in Betrieb genommen, die alten bereit zum Teil abgebaut oder als ungültig gekennzeichnet. Gearbeitet wurde dazu rund um die Uhr. Bis zu 120 Personen waren an diesem Wochenende gleichzeitig für die Umstellung im Einsatz.

DB Carsharing jetzt auch in Bonn und Siegburg

(07.12.) FRANKFURT/Main - Seit vergangenem Donnerstag kann man auch in Bonn und Siegburg kostengünstig Autos der Bahntochter DB Rent mieten. Das Angebot DB Carsharing der Bahn ist nicht nur für Bahnkunden interessant. Auch jeder, der eigentlich keinen eigenen Pkw benötigt, aber dennoch für Transporte, Kurzurlaube oder zum Einkaufen auf ein Auto zurückgreifen möchten, fährt mit DB Carsharing gut und günstig. Kunden können sich direkt vor Ort in den jeweiligen DB Carsharing Stationen oder DB Reisezentren registrieren lassen und erhalten sofort ihre persönliche Kundenkarte. Mit diesem elektronischen Zündschlüssel lassen sich bei entsprechender Buchung in mehr als 70 Städten rund 1.200 DB Carsharing Autos starten. Die Stellplätze für die Autos befinden sich zentral direkt an den Bahnhöfen und ermöglichen den Bahnkunden ein bequemes Umsteigen vom Zug in den Pkw. In Bonn (Quantiusstrasse) sowie in Siegburg (Europaplatz) befinden sich die Stellplätze jeweils am Bahnhofsausgang. Sie sind entsprechend ausgeschildert. In Bonn und Siegburg startet DB Carsharing in einer Pilotphase zunächst mit jeweils einem Fahrzeug der Mittelklasse (Seat Ibiza) und Komfortklasse (VW Passat). Das Angebot soll je nach Nachfrage ausgebaut werden.

Bahnkunden und Fahrgäste des öffentlichen Personennahverkehrs mit einem Jahresabonnement profitieren zusätzlich beim Mieten eines DB Carsharing Autos. Sie zahlen bei der Registrierung einmalig 69 Euro, während für die übrigen Kunden einmalig 99 Euro für die Anmeldung und den elektronischen Zündschlüssel anfallen. Die Mietpreise zuzüglich Kraftstoff betragen für Fahrzeuge der Miniklasse (Ford Ka, Seat, Smart) pro Stunde 4 Euro, pro Tag 40 Euro und pro Woche 200 Euro. Für die Mittelklasse (VW Golf) 5 Euro pro Stunde, 50 Euro pro Tag und 250 Euro pro Woche. In der Komfortklasse (Audi A4) 6 Euro pro Stunde, 60 Euro pro Tag und 300 Euro pro Woche. Je Vermietung sind 250 Freikilometer enthalten. Weitere Informationen im Internet unter www.dbcarsharing.de oder telefonisch: 0180 1 28 28 28.

Strecke Kiel-Lübeck wird ausgebaut

(06.12.) KIEL - Ab Ende 2009 soll die Bahnfahrt zwischen Kiel und Lübeck nur noch rund 55 Minuten dauern und damit knapp 20 Minuten kürzer sein als heute. Das Land Schleswig-Holstein und die DB haben nach einem Bericht der Kieler Nachrichten jetzt eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach das Land die Vorfinanzierung der Planungskosten übernimmt. Für dieses und nächstes Jahr wurden demnach zusammen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die später von der DB beziehungsweise dem Bund zurückgezahlt werden sollen. "Nur mit fertigen Plänen haben wir eine Chance, in den nächsten Jahren Bundesmittel für den kompletten Ausbau zu erhalten", zitierte die Zeitung Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD). Für die "Ertüchtigung" der Bahnstrecke Kiel-Lübeck sind laut "Kieler Nachrichten" insgesamt Kosten in Höhe von 71,6 Millionen Euro veranschlagt. Der Bau solle in Stufen bis Ende 2009 abgeschlossen sein, hieß es. Zum Fahrplanwechsel Ende 2009 könnte möglicherweise auch ein neuer Betreiber an den Start gehen. Die Strecke wird bereits im kommenden Jahr ausgeschrieben und soll im Jahr 2006 für den Betrieb ab Ende 2009 neu vergeben werden.

Letzte Fahrt für den ET 420 in München

(06.12.) MÜNCHEN - Deutschlands und Münchens erster S-Bahn-Zug der Baureihe (BR) ET 420 geht in den verdienten Ruhestand. Am vergangenen Samstag fand die letzte Fahrt eines S-Bahn-Zuges der BR 420 auf der Stammstrecke statt. Natürlich war diese Fahrt dem ET 420 001 vorbehalten. 135 begeisterte Gäste nahmen daran teil. Darunter waren zahlreiche S-Bahn-Fahrgäste, die seit 1972 mit den Zügen der BR 420 unterwegs waren. Aus dem Betriebsbuch des ET 420 001 gehen keine größeren Unregelmäßigkeiten hervor. Seit 1972 war dieser Zug für die Fahrgäste der Münchner S-Bahn unterwegs. Zuletzt wurde er nur noch als Verstärkerzug zwischen Olching und Ostbahnhof zum Einsatz gebracht. Damit war gewährleistet, dass der Zug betriebs- und einsatzfähig blieb. Auch für den ET 420 001 waren die Tage schon gezählt. Am 14. Februar 2001 war seine Revision (vergleichbar mit dem TÜV beim Pkw) abgelaufen und er durfte nicht mehr eingesetzt werden. Zum 30-jährigen Bestehen der S-Bahn München wurde dieser Zug von der S-Bahn München GmbH mit einem erheblichen finanziellen Aufwand, gepaart mit großem Engagement ihrer daran beteiligen Mitarbeiter, einer erneuten Revision unterzogen und hat damit eine Fahrerlaubnis bis 23. April 2008 erhalten. Seine Außenlackierung (orange/kieselgrau) wurde wieder so hergestellt, wie der Zug 1969 nach München kam. Rund 3,5 Millionen Kilometer war der ET 420 001 im S-Bahn-Netz München unterwegs.

Nach einer Kilometerleistung von rund 3,5 Millionen verabschiedet sich ein Zug, der in Deutschland für Aufsehen und in München für eine unerwartete Steigerung der Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr sorgte. Mit dem Einsatz der Züge der BR 420 wurde erstmals in Deutschland ein Nahverkehrssystem vom Start weg mit neu entwickelten Zügen ausgestattet. Die Münchner staunten nicht schlecht, als die ersten drei Vorserienfahrzeuge auf den Schienenwegen rund um München auftauchten. "Was ist das für ein Zug?" oder "Da fehlt ja die Lokomotive", lauteten die Aussagen der Münchner an den Bahnsteigen. Immer wieder mussten die Mitarbeiter der damaligen Deutschen Bundesbahn Aufklärung betreiben. Mit 100 Zügen der BR 420 startete am 28. April 1972 die Münchner S-Bahn. Bis zur Olympiade 1972 fuhren in München schon 120 neue S-Bahn-Züge. Verkehrsexperten erwarteten damals eine werktägliche Fahrgastzahl von rund 240 000. Schon nach wenigen Jahren wurde diese Zahl verdoppelt. Heute sind rund 720 000 Fahrgäste im S-Bahn-Netz München unterwegs.

Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte der ET 420. Sehr schnell waren die Münchner von diesem Fahrzeug überzeugt. Von der Stadt raus ins Grüne oder an den See war nun das Motto. Immer mehr Wohngebiete entlang den S-Bahn-Strecken entstanden, und immer öfter wurde bei Immobilienanzeigen erwähnt: "Im Grünen wohnen und in der Stadt arbeiten. Mit der S-Bahn in wenigen Minuten zum Marienplatz". Von der Deutschen Bundesbahn gemeinsam mit der Industrie (MAN; MBB; AEG, Siemens, BBC) für den Nahschnellverkehr entwickelt, erfüllte der ET 420 bereits damals alle Anforderungen, die an ein Fahrzeug für den Massenverkehr erforderlich waren. Wichtig waren dabei eine hohe Anfahrbeschleunigung, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, eine ansprechende Außen- und Innengestaltung und die Möglichkeit eines raschen Fahrgastwechsels. Im September 1969 traf das erste Fahrzeug, der ET 420 001, in München ein. Schon bald folgten ihm der 002 und der 003. Diese drei Vorserienfahrzeuge wurden in der Landeshauptstadt ausgiebig getestet. Die Ergebnisse dieser Testfahrten konnten bei der Serienproduktion berücksichtigt werden. Die Züge der BR 420 waren dadurch sehr zuverlässige Fahrzeuge. Deshalb wurde auch der Bestand in mehreren Stufen auf 211 gesteigert. Die letzten S-Bahn-Züge dieser Baureihe kamen 1997 nach München.

Die überwiegende Zahl der von 1970 - 1976 gebauten Münchner ET 420 wurden bereits verschrottet. Erstmals am 15. Dezember 2000 wurde in München ein ET 420 bei einer Verwertungsfirma zerlegt und verschrottet. Nach Testfahrten im schwedischen Winter 2001/2002 mit dem 420 060 war für insgesamt 15 Münchner Fahrzeuge ein neues Einsatzgebiet in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gefunden. Für diesen neuen Einsatzort wurden sie in den Werken München-Steinhausen, Limburg, Hennigsdorf, Berlin, Halle und Motala (Schweden) revisioniert und umgebaut. Äußerlich sind sie fast nicht mehr als Münchner Fahrzeuge erkennbar. Die dreizehn von 1992 – 1997 gebauten Fahrzeuge der 7. und 8. Bauserie (erkennbar an den Schwenktüren) sind seit Sommer 2004 in Stuttgart unterwegs. Nach seiner letzten Fahrt wird Deutschlands und Münchens erster S-Bahn-Zug der BR 420 an das DB Museum in Nürnberg übergeben. Allerdings wird das Fahrzeug nicht sofort in einer Museumshalle abgestellt. Das Museum wird mit diesem Zug Charterfahrten oder z. B. Fahrten "Rund um München" durchführen. Bis 2008 wird das Fahrzeug für derartige Einsätze noch verwendet. Die Mitarbeiter des S-Bahn-Werkes in München-Steinhausen werden in dieser Zeit den Zug weiterhin betreuen.

Railion darf durch die Schweiz fahren

(06.12.) BERN - Die deutsche Railion AG, eine Tochtergesellschaft der DB, darf ab Mitte Dezember mit ihren Güterzügen auf der Gotthardstrecke durch die Schweiz fahren. Wie das "Bieler Tagblatt" berichtet, hat das Schweizer Bundesamt für Verkehr in der vergangenen Woche eine entsprechende Bewilligung erteilt. Während der Fahrt dürften die Railion-Züge aber keine Güter in der Schweiz auf- oder abladen, hieß es.

Computerpanne bei Frankreichs Bahn blockiert Fahrkartenverkauf

(06.12.) PARIS (dpa) - Eine Computerpanne bei der französischen Eisenbahn hat 24 Stunden lang einen Teil des Fahrkartenverkaufs blockiert. Am Morgen sei der Betrieb des Systems nach nächtlichem Einsatz der Informatiker wiederhergestellt worden, hieß es nach Angaben der Eisenbahngesellschaft SNCF am Samstag in Paris. Die Ursache sei unbekannt, ein Virus-Befall oder eine vorsätzliche Störung wurden jedoch ausgeschlossen. Betroffen waren etwa 800 von 4000 Fahrkartenschaltern in Bahnhöfen, wobei die Fahrkartenautomaten funktionsfähig geblieben waren. Dank einer massiven Mobilisierung des Personals konnten etwa 400 000 Fahrgäste am Freitag ohne große Störungen oder Verspätungen in das Wochenende fahren. Fahrgäste mussten ihre Karten bei den Zugschaffnern, in Reisebüros oder an den Automaten kaufen.

ÖBB starten mit Ausbau der Pottendorfer Linie in Wien

(06.12.) WIEN - Am vergangenen Donnerstag hat in Österreich der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie im Süden Wiens begonnen. Der Streckenabschnitt zwischen Bahnhof Meidling bis zur Stadtgrenze wird bis 2008 komplett verändert: die bestehenden Gleisanlagen werden angepasst, zwei neue Gleise kommen hinzu, und umfassende Lärmschutzmaßnahmen werden die Lebensqualität der Bevölkerung deutlich verbessern. Durch den zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie kann der Schienenverkehr effizienter und rascher abgewickelt werden, das Kreuzen von Zügen wird vermieden. Zudem können Kapazitäten erhöht werden, was in Zukunft eine Entlastung der Südbahn und damit insgesamt eine Angebotsverbesserung sowohl auf der Südbahn als auch auf der Pottendorfer Linie möglich macht. Die Ausbaumaßnahmen führen zu einer Anhebung der Streckengeschwindigkeit, und die Reisezeit reduziert sich nach Ausbau des NÖ-Abschnitts der Pottendorferlinie. Der Bund investiert 108,7 Mio. Euro in das Infrastrukturprojekt.

Historischer Eisenbahn-Gepäckwagen ausgebrannt

(06.12.) DARMSTADT (ddp) - In Darmstadt ist am Samstagmittag ein historischer Bahn-Gepäckwagen ausgebrannt. Von den Fahrgästen, die an der Nostalgietour teilnahmen, wurde niemand verletzt, wie der Bundesgrenzschutz auf Anfrage mitteilte. Der brennende Waggon habe rechtzeitig abgekoppelt werden können, sagte ein Sprecher. Die Ursache des Feuers und die Schadenshöhe sind noch unklar. Ersten Ermittlungen zufolge hatte ein in dem Gepäck-Waggon untergebrachtes Stromaggregat Feuer gefangen. Anwohner an den Gleisen bemerkten bei der Vorbeifahrt des Zuges Rauchentwicklung und alarmierten die Feuerwehr. Durch den Brand wurde auch die Oberleitung beschädigt. In der Folge kam es auf der Bahnstrecke nach Aschaffenburg für eine dreiviertel Stunde zu Behinderungen im Reiseverkehr.

ÖBB: Eröffnung Neubau Linz Hbf

(04.12.) LINZ - Nach rund zweijähriger Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von rund 90 Mio. Euro ist am Freitag der Neubau des Linzer Hauptbahnhof feierlich eröffnet worden. Obwohl sämtliche Bauarbeiten bei laufendem Bahnbetrieb durchgeführt wurden, konnten die Arbeiten am Aufnahmegebäude sowie im Bahnsteig- und Gleisbereich präzise im Zeitplan beendet werden. Seit 1. Dezember 2004 sind sämtliche kundenrelevanten Teile des neuen Bahnhofes im Betrieb. Das Gesamtprojekt Linzer Hauptbahnhof besteht aus der Errichtung des neuen Bahnhofgebäudes mit einer Investitionssumme in Höhe von 42,5 Mio. Euro, der Einbindung der viergleisigen Westbahn samt Neugestaltung des Gleis- und Bahnsteigbereiches mit einer Gesamtinvestitionssumme von 46,8 Mio. Euro und der Anbindung der LILO in der Nahverkehrsdrehscheibe Linz. Der geplante Gesamtfertigstellungstermin inklusive dem neuen Nahverkehrsbahnsteig (Einbindung der LILO) ist Ende 2005.

"Beim neuen Linzer Hauptbahnhof lässt sich besonders gut erkennen, wie die ÖBB moderne Mobilitätsdienstleistung verstehen", erklärt ÖBB Holding-Vorstand Martin Huber. "Wichtig sind kurze Wege und rasche Übergangsmöglichkeiten zwischen Nah- und Fernverkehr. Neben dem architektonisch gelungenem, hellen und freundlichen Aufnahmegebäude stehen unseren Kunden in Linz nun zwei völlig neu adaptierte Personentunnel, Rolltreppen und Lifte sowie Zugzielanzeigen nach neuestem technischen Standard an den neu gestalteten Bahnsteigen zur Verfügung." Als Geschäfts- und Nahversorgungszentrum offeriert der Linzer Hauptbahnhof nun einen verbesserten Branchenmix. Auf rund 5.500 Quadratmetern Fläche entstand im Erdgeschoss und im ersten Untergeschoss eine Gastro- und Shopping-Passage. Auch die im Erdgeschoss befindlichen Lokale und Geschäfte mit dem angrenzenden Bahnhofsplatz (Taxistandplätze, Bahnhofspark, Haupteingang zum Landesdienstleistungszentrum) liegen in einer Top-Lage. Eine Auswahl der Branchen: Themengastronomie (Sushi, Griechisch, Pizza, traditionell), Braugasthof, Bäckerei, Drogerie, Lebensmitteln, Zeitschriften, Banken, Espresso-Bar, Cafe, Autovermietung, Blumen, Friseur, Geschenkartikel etc.

Neue grenzüberschreitende Verbindungen vereinbart

(04.12.) LEIPZIG - Erstmals zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 04 vereinbaren der Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio AG und die polnische Eisenbahn PKP grenzüberschreitende Leistungen auf der Nahverkehrsstrecke Dresden - Zgorzelec. Auf der RegionalExpress-Linie 1 Görlitz - Dresden werden zwei der täglich 14 Züge bis Zgorzelec verlängert. Dort bestehen dann günstige Umsteigebeziehungen zu den Zügen der PKP, die ebenfalls erstmals mit zwei Zügen bis Görlitz fahren wird. "Wir setzen damit den Wunsch unserer Kunden nach Direktverbindungen ins Nachbarland um. Die Gesamtfahrzeit Dresden - Wroclaw ist sogar kürzer gegenüber jener der wegfallenden Fernzüge", sagte Klaus-Dieter Martini, Sprecher des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG. In einem Sonderzug unterzeichneten Marek Pawicki, Direktor für den Nahverkehr der Region von der PKP, und Martini während eines symbolischen Stops des Sonderzuges auf der Grenzbrücke zwischen Zgorzelec und Görlitz die Grenzvereinbarung. Übereinstimmend erklärten die Vertreter der Bahn und der PKP ihr Interesse an weitergehenden Kontakten und weiteren gemeinsamen Grenzverkehren.

Für die DB ist der Beitritt der osteuropäischen Länder eine gewaltige Herausforderung. Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr ist eine erhebliche Steigerung des Verkehrsaufkommens zu erwarten. Ziel ist es, in enger Kooperation mit den Bahnen der neuen EU-Mitgliedsstaaten und durch rasche bedarfsgerechte Aufstellung neuer Angebote einen möglichst großen Anteil des neuen Verkehrsvolumens im Personen- wie im Güterverkehr auf der Schiene zu befördern und Marktanteile im Logistikmarkt hinzuzugewinnen. Auch die Grenzbahnhöfe zeigen sich international. Das Wegeleitsystem ist außer in Deutsch und in Englisch auch in der jeweiligen Landessprache ausgeführt. Entsprechend sind beispielweise Stationen wie Görlitz ausgerüstet. Andere Bahnhöfe im Grenzgebiet erhalten die mehrsprachigen Schilder im Zuge der Erneuerung des Wegeleitsystems. Auch die von der Bahn angebotenen Verbindungen in Richtung Tschechien werden bereits sehr gut angenommen. RE 2 Dresden-Neustadt - Bischofswerda - Zittau: Ganzjährig verbinden an Samstagen und Sonntagen vier Zugpaare Dresden-Neustadt über Zittau hinaus mit Liberec. Bislang nutzten etwa 7500 Reisende das im Mai neu eingeführte Angebot nach Tschechien.

Betriebsaufnahme für die S-Bahn Halle-Leipzig auf der Zielgeraden

(04.12.) LEIPZIG - In Vorbereitung der Betriebsaufnahme der S-Bahn Halle – Leipzig wurde am vergangenen Wochenende das Elektronische Stellwerk (ESTW) Leipzig-Wahren sowie die elektrische Fahrleitung auf der 33 Kilometer langen Strecke eingeschaltet. Der S-Bahn-Verkehr wird vom Leipziger Hauptbahnhof bis zum Haltepunkt Halle Messe aus der Betriebszentrale Leipzig gesteuert und überwacht. Die Einfahrt in den Halleschen Hauptbahnhof erfolgt mit konventioneller Sicherungstechnik. Bis 4. Dezember 2004 machen sich die Lokführer während eines Probebetriebes mit den Gegebenheiten entlang der neu- und ausgebauten Trasse vertraut. Am 5. Dezember 2004 wird dann ein so genannter Vorlaufbetrieb aufgenommen. Ab diesem Tag fahren die S-Bahnen bereits mit Fahrgästen im ab Fahrplanwechsel geltenden Fahrplan. In dieser einen Woche werden die Strecken- und Bahnsteiganlagen unter Alltagsbedingungen auf ihre Funktion getestet. So soll gewährleistet werden, dass die eigentliche Betriebsaufnahme am 12. Dezember 2004 reibungslos erfolgen kann.

Damit enden im wesentlichen die seit März 2002 andauernden Arbeiten zum Neu- und Ausbau der S-Bahn-Strecke zwischen Halle (Saale) und Leipzig. Auf dem Weg zwischen den beiden Universitätsstädten halten die Züge dann 11-mal. Sechs zusätzliche Stopps erhalten die S-Bahnen in Halle Messe, Schkeuditz West, Leipzig-Lützschena, Leipzig Slevogtstraße, Leipzig Olbrichtstraße und Leipzig-Gohlis. Die Züge der RegionalBahn-Linie 56 hielten bisher nur in Dieskau, Gröbers, Großkugel, Schkeuditz und Leipzig-Wahren. Trotz der zusätzlichen Halte konnte die Reisezeit zwischen den Städten an Saale und Pleiße verkürzt werden. Brauchten die Regionalzüge bisher zwischen 40 und 43 Minuten, sind die S-Bahnen zwischen Leipzig und Halle (Saale) nur noch 36 Minuten unterwegs; in der Gegenrichtung benötigen sie 38 Minuten. In der Zeit vom 4 Uhr bis 21 Uhr fahren die S-Bahnen im 30-Minuten-Takt, danach bis 1 Uhr stündlich. Die Infrastruktur ist so ausgelegt, dass bei Bedarf ein 20-Minuten-Takt möglich ist. Dieser dichte Taktverkehr kann jedoch nur im Zusammenhang mit den Bauarbeiten im Eisenbahnknoten Leipzig realisiert werden. Hier wirkt sich in den nächsten Jahren die Bautätigkeit für den Leipziger City-Tunnel auf die Fahrplangestaltung im Großraum Halle/Leipzig aus. Bis Mitte nächsten Jahres wird die S-Bahn auch mit modernen, klimatisierten Doppelstockwagen ausgestattet.

DB engagiert sich bei WM 2006

(04.12.) BERLIN (dpa) - Die DB engagiert sich bei der Fußball- Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Die Details der Zusammenarbeit sollen demnächst gemeinsam mit dem Organisationskomitee vorgestellt werden, wie der bundeseigene Konzern mitteilte. Nähere Angaben auch zum finanziellen Beitrag wurden nicht gemacht. Beide Seiten hatten über einen Einstieg der Bahn als sechster und damit letzter "Nationaler Förderer" der Weltmeisterschaft gesprochen. Die Organisatoren hatten sie als ihren "Wunschpartner" bezeichnet.

DB für zwei Publikationen ausgezeichnet

(04.12.) BERLIN - Die DB hat die beste Mitarbeiter-Publikation Europas. Beim Grand Prix 2004 des europäischen Verbandes für interne Kommunikation FEIEA erzielte die "BahnZeit" die mit Abstand höchste Punktzahl. Auch die Bahn-Imagebroschüre "Die Bahn macht mobil" wurde ausgezeichnet. Sie erhielt den zweiten Preis in der Kategorie "Best Front Cover". Die "BahnZeit" kann mit der heutigen Auszeichnung nahtlos an die Erfolge aus den zurückliegenden Jahren anschließen. Bereits dreimal war sie die beste deutsche Mitarbeiterzeitung, zweimal errang sie schon den Preis für die beste europäische Publikation. Die "BahnZeit" erscheint monatlich im Tageszeitungsformat mit einer Auflage von rund 200.000 Exemplaren und hat einen Umfang von 24 Seiten. In einer Zentral- und mehreren Regionalredaktionen werden aus jährlich rund 3800 redaktionellen Beiträgen monatlich zwölf verschiedene Regionalausgaben und jeweils eine bundesweit einheitliche Mantelausgabe produziert. Daneben begleiten Extra-Ausgaben zu Veranstaltungen und besonderen Ereignissen die Bahn-Mitarbeiter durch den Wandel des Unternehmens DB. Neben den Themen aus dem eigenen Unternehmen runden Servicerubriken wie Gesundheit und Freizeit oder Einkaufs- und Finanztipps das Blatt im modernen Zeitungslayout ab.

"SZ": Bahn will ICE später zahlen

(03.12.) MÜNCHEN - Die DB will laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" 28 ICE-Züge im Wert von 420 Millionen Euro, die teilweise ab Dezember eingesetzt würden, später bezahlen. Bahnchef Hartmut Mehdorn habe nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen gesagt, die DB zahle erst, wenn garantiert sei, dass die Fahrzeuge einwandfrei funktionierten. Nach teilweise schlechten Erfahrungen mit Zügen, die Siemens früher geliefert habe, brauche man ein "Druckmittel". Die DB hat bei einem von Siemens geleiteten Konsortium, dem noch die Fahrzeughersteller Alstom und Bombardier angehören, 28 weitere ICE mit Neigetechnik (ICE T2) bestellt, wie es hieß. Eine Bahnsprecherin betonte inzwischen, das Unternehmen halte sich an geschlossene Verträge". Die Zahlungen würden geleistet, wenn die Züge in vertragsgemäßen Zustand geliefert würden. Die Verträge sähen immer Zahlungen in Raten vor. Ein Siemens-Sprecher sagte lediglich: "Die ersten sechs Züge aus dem Auftrag werden der Bahn zum Fahrplanwechsel überlassen und pünktlich eingesetzt." So reibungslos wie von Siemens dargestellt verläuft die Auslieferung offenbar aber nicht. Wie jüngst aus Bahnkreisen verlautete, hätten sich die neuen Züge bei Testfahrten zu stark in die Kurven geneigt. Lange Zeit war deswegen offenbar unklar, ob die ersten Züge überhaupt zum Fahrplanwechsel noch die Betriebsgenehmigung erhalten würden, so dass auch schon Ersatzfahrpläne ausgearbeitet wurden. Nach derzeitigem Planungsstand dürfen die sechs neuen Züge zwar ab 12. Dezember eingesetzt werden, müssen aber verkürzten Instandhaltungsintervallen unterzogen werden. Außerdem bleibt ihre Höchstgeschwindigkeit nach Angaben aus Bahnkreisen vorerst auf 200 km/h beschränkt.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter berichtete, wolle sich DB-Chef Mehdorn demnächst mit Siemens-Vorstand Heinrich von Pierer treffen und die künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Konzernen grundsätzlich regeln. Aus Bahnkreisen verlaute, Mehdorn wolle mit Pierer auch über die hohen Kosten verhandeln, die der DB durch die zahlreichen Reparaturen und den immensen Aufwand bei Wartung und Instandhaltung von störungsanfälligen Zügen entstanden seien. Bereits wiederholt sorgten ICE-Züge von Siemens für Ärger bei der Bahn, wie es im Bericht hieß. So machten der Diesel-ICE mit Neigetechnik (ICE TD) und der ICE 3 anfangs fast ausschließlich mit Pannen Schlagzeilen. Während die Fehler bei letzterem nach Auskunft der DB aber mittlerweile behoben sind und die Züge inzwischen so gut wie störungsfrei u.a. zwischen Frankfurt am Main und Köln verkehren, wurden die 19 ICE TD vor einem Jahr endgültig komplett aus dem Verkehr gezogen.

Spatenstich für neue S-Bahn-Werkstatt in Frankfurt

(03.12.) FRANKFURT/Main - Am Donnerstag hat mit dem ersten Spatenstich der Bau für ein neues S-Bahn-Werk im Gleisvorfeld des Frankfurter Hauptbahnhofes begonnen. Die neue Anlage stellt mit 34 Millionen Euro die größte Infrastruktur-Investition der Bahntochter DB Regio in Hessen seit zwanzig Jahren dar. Die bis Anfang der neunziger Jahre von der Post genutzte Halle wird umgebaut und im Frühjahr 2006 die bisherige S-Bahn-Werkstatt in Griesheim ersetzen. Kürzere Wege und damit eine schnellere Bereitstellung der Fahrzeuge im Frankfurter Hauptbahnhof garantieren den Fahrgästen eine gleichbleibend hohe Qualität der Fahrzeuge. Hundertzwanzig Mitarbeiter sollen ab 2006 im Drei-Schicht-Betrieb täglich fünfzig Fahrzeuge der Baureihen ET 420 und ET 423 warten. Zu ihren Aufgaben gehören Sicherheitschecks, Instandhaltungsarbeiten wie die Reparatur von Sitzen, Türen und Elektrik sowie der Austausch von Achsen und Fahrmotoren. Routine-Kontrollen werden größtenteils datengestützt vorgenommen. Mit einem Laptop ausgerüstet, überprüfen Servicetechniker die einzelnen Komponenten der Fahrzeuge elektronisch und veranlassen bei fehlerhaften Rückmeldungen die Reparaturarbeiten. Bereits im Hallenvorfeld werden in den Zügen Innenarbeiten wie z.B. Reparaturen an Leuchten ausgeführt.

Die an den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs gelegene ehemalige Posthalle wird bis auf das Dach und die Außenwände entkernt. Dabei werden Gleisanlagen, Betonflächen, Leit- und Sicherungstechnik sowie die Versorgungsleitungen entfernt. Anschließend werden die für eine moderne S-Bahn-Werkstatt notwendigen Anlagen neu eingebaut. 2000 Meter Gleise, 25 Weichen, eine feste Oberleitung sowie neue Versorgungsleitungen für Strom und Wasser werden gelegt. Sieben Gleise werden aufgeständert, um auch Arbeiten unter den Triebzügen durchführen zu können. Hierzu gehören unter anderem die Bremsüberprüfungen und die Beseitigung von Flachstellen an den Radsätzen, die vor allem bei schlechter Witterung auftreten. An den aufgeständerten Gleisen sind zusätzlich sieben Dacharbeitsbühnen vorgesehen, um Reparaturen an den Stromabnehmern der Züge durchführen zu können sowie die Klimaanlagen der Züge der Baureihe ET 423 zu warten. Zum Austausch von Radsätzen werden außerdem Hebeböcke installiert, die das Anheben eines kompletten S-Bahn-Zuges möglich machen.

Bahnangebot Wien - Bratislava wird weiter ausgebaut

(03.12.) WIEN - Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember eröffnen die ÖBB gemeinsam mit ihrer Partnerbahn ZSSK in der Slowakei ein neues Kapitel in der Zusammenführung der beiden am engsten beieinander liegenden Hauptstädte Europas. Mit künftig 48 Züge pro Tag erreicht die Anbindung der Städte Wien und Bratislava über die Schiene einen neuen Höhepunkt. Neue Verbindungen im Nah- und Fernverkehr über den Marchegger Ast und die Ostbahn verdichten das bestehende Zugangebot weiter. Im Nahverkehr führen die ÖBB gemeinsam mit ihren Partnern auf slowakischer Seite einen durchgehenden 2-Stundentakt im EURegio-Verkehr ein - jene spezielle Form eines grenzüberschreitenden Nahverkehrs, der auch das Angebot von Wochen- und Monatskarten im Ausland möglich macht. Zusätzlich zu diesen Verbindungen von Wien über Marchegg nach Bratislava Hauptbahnhof bieten die ÖBB aber auch einen Eilzugverkehr von Wien über Bruck an der Leitha nach Bratislava-Petrzalka - und zwar mit CityShuttle Doppelstock-Zügen, den modernsten Nahverkehrszügen der Ostregion.

Aber auch ein völlig neues Angebot im Fernverkehr verstärkt seit Ende 2003 die offensive Strategie des ÖBB Personenverkehrs in der Anbindung Bratislavas an Wien. Ab 12. Dezember wird der IC 400 von Bratislava Richtung Wien um eine Stunde früher fahren. Der Grund: er soll günstige Anschlussmöglichkeiten für Reisende bieten, die noch weiter in den Westen wollen. Sein neuer Zielbahnhof ist daher der Wiener Westbahnhof, von wo aus die Züge der Westbahn die Reisenden in andere Teile Österreichs bzw. nach Deutschland etc. bringen. Ziel dieser Neuerung ist, Wien als Drehscheibe für den internationalen Fernverkehr deutlich zu attraktivieren. Mit Fahrplanwechsel werden daher alle IC-Verbindungen aus der Slowakei - kommend von der ostslowakischen Stadt Kosice über Bratislava - ihren Ausgangs- und Endpunkt am Wiener Westbahnhof haben. Ein wichtiger Zwischenhalt für Anschlüsse in Wien ist für diese Züge übrigens Wien Meidling.

Eine Lücke in das Fahrplanangebot wird der zeitlich vorverlegte IC 400 aber nicht reißen. Denn wer Wien als Ziel hat, bekommt einen neuen Eilzug als Ersatz von den ÖBB auf Schiene gesetzt. Eine neue tägliche Direktverbindung von Wien Süd nach Bratislava über Marchegg wird es auch für die Abendstunden geben, um der stetig steigenden Nachfrage durch Arbeitspendler gerecht zu werden. Ein zusätzlicher Zug in der Gegenrichtung täglich in der Früh ist daher auch die logische Fortsetzung dieser Kundenstrategie. Künftig wird es aber auch leichter sein, im Nahverkehr über Bratislava hinaus in der Slowakei unterwegs zu sein. Denn mit Fahrplanwechsel verlängern die ÖBB mit ihrer slowakischen Partnerbahn ZSSK einzelne EURegio-Verbindungen über Bratislava nach Nitra bzw. Nové Zámky. Damit werden ab 12. 12. völlig neue Regionen beiderseits der Grenze mit der Bahn erstmals direkt verbunden.

ÖBB: Einigung über Gehaltsabkommen 2005 erzielt

(03.12.) WIEN - Am Donnerstag Nachmittag ist nach sieben Verhandlungsrunden eine Einigung über den Gehaltsabschluss 2005 der österreichischen Eisenbahner erzielt worden. Wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mitteilten, werden zum 1. Januar 2005 die ÖBB-Gehälter um 2,3 Prozent erhöht. Zudem vereinbarten ÖBB-Vorstand und Personalvertretung - in Anlehnung an die Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst - eine Pensionskassenregelung, die bis 1.8.2005 umzusetzen ist. Wie es weiter hieß, verstehe der Vorstand dieses Gehaltsabkommen auch als Motivation für die Mitarbeiter, sich in der Umsetzung der ÖBB-Reform engagiert einzusetzen.

"Call a Bike" macht Winterpause

(03.12.) BERLIN - Die 4250 silberroten DB-Mietfahrräder in Berlin, Frankfurt, Köln und München werden jetzt in der Winterpause einem Boxenstopp in den jeweiligen Service-Centern unterzogen und für die nächste Saison fit gemacht. Die DB-Mietfahrräder stehen in den vier Städten nur noch kurze Zeit zum Ausleihen bereit. Ihre Anzahl wird in den nächsten Tagen systematisch reduziert und der jahreszeitbedingten schwächeren Nachfrage angepasst. "Obwohl die Räder sehr robust konstruiert sind, nehmen die Schäden durch das kalte und nasse Wetter in diesen Monaten spürbar zu. Die Erfahrungen der vergangenen Winter haben gezeigt, dass die Wartung der Bikes dann kostenintensiver wird. Dieser erhöhte Aufwand wird durch die in den Wintermonaten geringen Nutzungszahlen nicht kompensiert", erläutert Rolf Lübke, Geschäftsführer Marketing, Technik und Vertrieb der DB Rent, den Grund für die generelle Winterpause. Informationen sind auch im Winter durch die Call a Bike-Servicezentrale rund um die Uhr erhältlich. Die Servicezentrale ist unter der Rufnummer 07000 522 55 22 (gebührenpflichtig; ab 6 Cent/Minute) zu erreichen. Alle wichtigen Informationen stehen ebenso im Internet unter www.callabike.de zur Verfügung.

"SZ": Mehdorn plant radikalen Umbau der DB

(02.12.) MÜNCHEN - Die DB soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" eine neue Konzernstruktur erhalten. Vorstandschef Hartmut Mehdorn wolle das Staatsunternehmen verschlanken, die Entscheidungswege verkürzen und im Management massiv sparen. Entsprechende Pläne habe Mehdorn Teilen des Aufsichtsrates bei zwei Klausurtreffen präsentiert, hieß es. Die fünf Tochtergesellschaften, die sich als Aktiengesellschaften mit eigenen Vorständen und Aufsichtsräten bislang um den Nahverkehr, die Fernzüge, die Gütertransporte, die Bahnhöfe und das Schienennetz kümmern, sollen demnach zu drei Bereichen zusammengefasst und näher an die Berliner Konzernzentrale angegliedert werden. Mit der neuen Struktur könne ein großer Teil der insgesamt 47 Vorstandsposten und 278 Aufsichtsratsmandate in der Bahn überflüssig werden. Die Chefs der künftig drei Konzernbereiche (Personenverkehr, Gütertransporte, Netz und Bahnhöfe) gehörten weiterhin dem Konzernvorstand an und sollten aus diesem Gremium heraus die Geschäfte führen. Mehdorn wolle den gesamten Konzern inklusive Netz nunmehr bis zum Jahr 2008 an die Börse bringen.

Wie es in dem Bericht unter Berufung auf Aufsichtsratskreise weiter hieß, habe die Bundesregierung Unterstützung für das Vorhaben signalisiert. Die Bahn habe eine Stellungnahme zu dem Bericht abgelehnt. In der Konzernspitze heiße es jedoch, man wolle den "bürokratischen Wasserkopf" des Staatsunternehmens beseitigen. Die bestehende Struktur mit fünf Konzernbereichen und zahlreichen weiteren Tochtergesellschaften habe zu langwierigen und komplizierten Entscheidungswege geführt.

Panne: Neue Schnellverbindung Berlin-Hamburg nicht im Fahrplanheft

(02.12.) BERLIN - Die DB hat in ihrem neuen Fahrplanheft "Städteverbindungen" in der Berlin-Ausgabe ausgerechnet die neuen ICE-Schnellverbindungen zwischen Berlin und Hamburg vergessen. "Die Hefte wurden schon zurückgezogen und werden so schnell wie möglich neu gedruckt", bestätigte eine Bahn-Sprecherin einen Bericht des "Tagesspiegel". Zu den Kosten, die dadurch entstehen, machte sie keine Angaben. Die Städteverbindungshefte werden gratis verteilt. Die neue Schnellverbindung geht am 12. Dezember in Betrieb. Wie der "Tagesspiegel" weiter berichtete, fehlen in dem Fahrplanheft außerdem umsteigefreie ICE-Verbindungen von Berlin nach Kassel sowie Fahrtmöglichkeiten nach Göttingen, auch ein planmäßiger ICE-Stopp der Züge von und nach Berlin.

Statt Cola künftig Pepsi in DB-Zügen

(02.12.) BERLIN - Die DB will nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" ab 1. Januar kommenden Jahres in allen ihren Zügen statt Coca Cola Pepsi-Cola ausschenken. Der Vertrag hat demnach eine Laufzeit von drei Jahren. Bahnsprecher Achim Stauß begründete den Wechsel mit Kostengründen sowie der Möglichkeit, gemeinsam mit Pepsi in Aktionen neue Bahnkunden zu werben. Mit PepsiCo wolle man über das Produkt hinaus "interessante Aktionen für Bahnkunden" anstoßen. Einzelheiten nannte er dazu nicht. Bislang war die DB stets mit Coca-Cola gefahren. Der Deutschland-Chef von PepsiCo, Hermann Gottwald, zeigte sich hochzufrieden über den Auftrag. "Für uns ist das mit sehr viel Prestige verbunden", sagte Gottwald der dpa. "Außerdem bedeutet dies pro Jahr 60 Millionen Bahnfahrer als potenzielle Kunden."

Schlichtungsstelle Mobilität nimmt Arbeit auf

(02.12.) BERLIN - Am Mittwoch hat die vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) im Auftrag der Bundesregierung betriebene Schlichtungsstelle Mobilität ihre Arbeit aufgenommen. Damit haben unzufriedene Fahrgäste, die sich mit der DB etwa über Schadenersatz bei Verspätungen nicht einig werden, ab sofort die Möglichkeit, einen neutralen Vermittler einschalten. Beschwerden können Fahrgäste per Internet unter www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org, aber auch per Telefon, Fax oder auf dem Postweg übermitteln, erläuterte VCD-Geschäftsführer René Waßmer. Der Verkehrsclub, der die Schlichtungsstelle zunächst mit sechs Mitarbeitern betreibt, rechnet mit bundesweit rund 8000 Anfragen pro Jahr. Erfahrungsgemäß bezögen sich die meisten Beschwerden auf Verspätungen und Zugausfälle, Überbuchung, mangelhafte Information sowie auf Unstimmigkeiten bei Tarifen und Gebühren. Der Bund finanziert das Pilotprojket zunächst für drei Jahre; nach der Bahn sollen möglichst bald auch die Fluggesellschaften und andere Verkehrsunternehmen eingebunden werden. Verbindlich sind die Schlichtungssprüche der Vermittler aber weder für die Bahn noch für den Kunden, wie Verbraucherministerin Renate Künast und der zuständige DB-Vorstand Karl-Friedrich Rausch betonten.

Rot-Grün beschließt neue Regeln für Schienen-Wettbewerb

(02.12.) BERLIN (Reuters/eig. Ber.) - Die rot-grüne Regierungskoalition hat am Dienstag neue Regeln für mehr Wettbewerb auf der Schiene festgelegt. Demnach soll eine unabhängige Trassenagentur künftig die Konditionen für die Nutzung des Netzes der DB überwachen, Diskriminierungen von Wettbewerbern der DB verhindern und gleiche Bedingungen für alle Nutzer sichern. Die Bahnen werden in der Novelle des Allgemeinen Eisenbahngesetzes zudem verpflichtet, über alle Anschlusszüge der Konkurrenten ihre Fahrgäste zu informieren. Verschärft werden soll ferner die Kontrolle bei Stilllegung von Strecken. Diese Trassen müssen Konkurrenten zu fairen Preisen angeboten werden, wenn diese etwa von der DB nicht mehr genutzt werden. Damit soll eine Schrumpfung des Netzes erschwert werden. Grundsätzlich soll das Schienennetz aber bei der DB verbleiben.

SBB Cargo führt in Norditalien Haus-zu-Haus-Transporte ein

(02.12.) BERN - SBB Cargo bietet Kunden ohne Anschlussgleis in Italien ein neues Angebot für Transporte zwischen der Schweiz und Norditalien. Mit den Haus-zu-Haus-Transporten können auch Kunden ohne Anschlussgleis die Transportverbindungen von und nach Italien auf der Schiene nutzen. Das neue Angebot verbindet die Flexibilität der Straße mit der Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit der Schiene. Mit dem Lastwagen wird die Ladung direkt beim Kunden abgeholt und zur Logistikplattform Desio gebracht. Dort wird die Ladung auf Bahnwagen umgeschlagen und in die Schweiz weitertransportiert. In der umgekehrten Richtung gilt das neue Angebot genauso: Die Waren werden mit der Bahn bis Desio befördert. Dort werden sie auf Lastwagen umgeschlagen und auf der Strasse bis zum Endkunden weitertransportiert. SBB Cargo garantiert wie bei einem Liniendienst den Zeitpunkt der Zustellung: Was abgeholt ist, ist zwei Tage später zugestellt.

Den Umschlag auf der Plattform Desio sowie den Straßenvor- und -nachlauf führen zwei Partnerfirmen im Auftrag von SBB Cargo aus. SBB Cargo übernimmt die Verantwortung für die gesamte Logistikkette. Auch die Abwicklung der Zollformalitäten kann durch SBB Cargo ausgeführt werden.In Desio können unterschiedliche Güter umgeschlagen werden: palettisierte Waren, Papierrollen, Stahlprodukte und Holz beispielsweise. Zu den ersten Kunden, die das neu Angebot von SBB Cargo nutzen, gehören der Stahlhändler Sipro, die Logistikfirma Panalpina und die Bahnspeditionsfirma Newsped. Die Plattform Desio ist die erste Plattform, die SBB Cargo für ihren neuen Haus-zu-Haus-Dienst nutzt. Weitere Plattformen in Italien und auch in Deutschland sollen in den nächsten Monaten dazukommen.

Deutsche Spitzenköche verwöhnen im Speisewagen

(02.12.) BERLIN - Die DB bringt Deutschlands junge Spitzenköche auf die Schiene: Seit gestern bis Mai 2005 werden in den Speisewagen der DB monatlich wechselnde Spezialitäten nach den Rezepten der Jeunes Restaurateurs d’Europe serviert. Die jungen Spitzenköche bekennen sich bei ihrer Arbeit zu den Traditionen und Ressourcen der jeweils eigenen Region. Zum Auftakt serviert die Bahn ein Gericht nach der Rezeptur des Pfälzer Spitzenkochs Martin Scharff aus Wartenberg-Rohrbach. Auf der Speisekarte der BordRestaurants stehen in der Advents- und Weihnachtszeit als Hauptgericht Freilandgans mit Kartoffelklößen und Apfel-Rotkraut und ein Erbsengemüseeintopf mit Schinkenwürfeln. "Die Bahn ist nicht nur Verkehrsmittel, sondern auch Gastgeber", so Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. "Die Qualität unseres Angebotes im Speisewagen ist deshalb sehr wichtig. Die neue Kooperation untermauert diesen Anspruch. Mit den jungen Spitzenköchen Deutschlands wird die Bahnfahrt ab Dezember zu einem kulinarischem Highlight." Rausch weiter: "Mit kreativen Ideen und erfolgreichen Kooperationen werden wir 2004 rund 18 Prozent mehr in der Zuggastronomie umsetzen als noch im Jahr zuvor. Das heißt, die Kunden sind mit den gastronomischen Leistungen der Bahn sehr zufrieden!"

Die neue Kooperation der Bahn mit jungen deutschen Spitzenköchen wird unterstützt von der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH, dem Tre Torri Verlag und von Renate Künast, der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Alle in den Zügen der Bahn bis Mai 2005 angebotenen Gerichte sind im Kochbuch "Deutschlands junge Spitzenköche kochen deutsch" des Tre Torri Verlags nachzulesen. Nach dem Pfälzer Spitzenkoch Martin Scharff, kommen bis Mai Markus Nagy (Pfinztal-Söllingen), Barbara Schlachter-Ebert (Pfronten im Allgäu), Michael Hoffmann (Berlin), Christian Ottenbacher (Asperg) und Gerd Eis (Wiesbaden) im Speisewagen der Bahn zum Zug.

Weiterer Abschnitt der ABS/NBS Karlsruhe - Basel fertig gestellt

(01.12.) KARLSRUHE - Nach knapp neun Jahren Bauzeit und Investitionen von rund 260 Millionen Euro geht zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 ein weiterer, rund 20 Kilometer langer viergleisiger Abschnitt der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel in Betrieb. Neben dem Bau zweier neuer Gleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr, wurde die bestehende Rheintalbahn umgebaut und den zukünftigen Anforderungen der Nahverkehrsentwicklung im Großraum Karlsruhe angepasst. Der neue Teilabschnitt zwischen Rastatt-Süd und Bühl fügt sich nahtlos an die bereits im Juni 2001 in Betrieb genommenen Neubaustrecke zwischen Bühl und Offenburg an. Insgesamt 1,2 Milliarden Euro wurden in diesen über 40 Kilometer langen Streckenabschnitt investiert. Ab dem Fahrplanwechsel können die Fernverkehrszüge den Streckenabschnitt zwischen Rastatt-Süd und Offenburg durchgängig mit bis zu 250 Stundenkilometern befahren. Die Reisenden des Nahverkehrs können das zusätzliche Angebot einer neu eingerichteten Stadtbahnlinie (S4) zwischen Baden-Baden und Achern nutzen. Darüber hinaus werden ab dem 12. Dezember vier neue moderne Haltepunkte für die Kunden des Nahverkehrs zur Verfügung stehen: Zwischen Rastatt und Baden-Baden der Haltepunkt Baden-Baden Haueneberstein und zwischen Baden-Baden und Achern die Haltepunkte Sinzheim Nord, Sinzheim und Baden-Baden Rebland.

Neben dem Bau der eigentlichen Neubaustrecke und den vier neuen Haltepunkten für den Nahverkehr waren im Abschnitt südlich von Rastatt die Erweiterung von insgesamt 16 bestehenden Eisenbahn- und Straßenbrücken, die Beseitigung von neun Bahnübergängen sowie die Errichtung von Schallschutzwänden auf insgesamt rund 33,5 Kilometern Länge notwendig. Auch der Umbau des Bahnhofes in Baden-Baden und der Einbau eines speziellen Erschütterungssystems in Sinzheim stellten eine besondere Herausforderung für die Ingenieure dar. Im Bahnhof Baden-Baden wurden die Gleise für die Fernverkehrszüge auf die Westseite des Bahnhofs verlegt, neue Bahnsteiganlagen geschaffen, die vorhandenen Bahnsteigzugänge den neuen Gegebenheiten angepasst und eine neue Eisenbahnüberführung über einen vorhandenen Geh- und Radweg realisiert. Um den Vorgaben aus dem Planfeststellungsbeschluss nachzukommen, wurde im Bereich Sinzheim im Jahr 2000 ein spezielles Erschütterungsschutzsystem eingebaut, das aufgrund seiner Konzeption und durch das Zusammenwirken der einzelnen Systemelemente die Erschütterungen aus dem Fahrbetrieb deutlich reduzieren wird. "Die Entlastung der Anwohner ist erheblich, wir haben in diesem Bereich eine Erschütterungsreduzierung um ca. 60% im Vergleich zum herkömmlichen Schotteroberbau", Gesamtprojektleiter Aris Samaras von der DB Projektbau GmbH.

Mit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts zwischen Rastatt-Süd und Offenburg ist ein wichtiger Teilabschnitt der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel realisiert. Zwischen Offenburg und Basel sind in insgesamt sechs Abschnitten die Planrechtsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt beantragt. Im Streckenabschnitt südlich von Freiburg zwischen Schliengen und Eimeldingen wird derzeit der rund 9,4 Kilometer lange Katzenbergtunnel, das größte Einzelbauwerk der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel und zugleich eines der größten Tunnelbauwerke in Deutschland, gebaut. Zum Einsatz kommen zwei hochmoderne rund 220 Meter lange Tunnelbohrmaschinen. Die erste Bohrmaschine wird am 1. Juni 2005 mit den Vortriebsarbeiten beginnen. Die Bauzeit für den Tunnel wird voraussichtlich fünf Jahre betragen.

Bahn: Ausstoß von Kohlendioxid weiter reduziert

(01.12.) BERLIN - Die DB baut ihren Umweltvorsprung weiter aus: Um rund 27 Prozent wird das Unternehmen nach eigenen Angaben bis Ende des Jahres ihre spezifischen - also auf die Verkehrsleistung bezogenen – CO2-Emissionen gegenüber 1990 reduzieren. Das geht aus der Broschüre "Umweltkennzahlen - Daten und Fakten" hervor, die das Unternehmen jetzt herausgegeben hat. In handlichem Format liefert sie, ergänzend zum zweijährig erscheinenden Umweltbericht der Bahn, alle wichtigen Daten des Jahres 2003 zu den Themen Energie, Klimaschutz, Lärm und Naturschutz aktuell und auf einen Blick. "Die spezifische CO2-Emission der Bahn befindet sich momentan auf historischem Tiefstand", so Joachim Kettner, Leiter des Bahn-Umwelt-Zentrums. "Wir verfolgen auch weiterhin ambitionierte Ziele und wollen mit dem Klimaschutzprogramm 2020 den Kohlendioxid-Ausstoß um weitere 15 bis 25 Prozent senken." Die Umweltfreundlichkeit der Bahn lässt sich an konkreten Zahlen festmachen. Verglichen mit dem Flugzeug verursacht der Personenverkehr der Bahn nur wenig mehr als ein Fünftel an CO2-Ausstoß. Im Güterverkehr sieht es in Sachen Kohlendioxid ähnlich aus: Hier ist die Bahn fünfmal so umweltfreundlich wie ein durchschnittlicher Lkw und dreimal besser als ein 40-Tonnen-Lkw.

Verzerrter Wettbewerb zwischen Low-Cost-Airlines und Bahn

(01.12.) BERLIN - In den letzten Jahren hat sich das Wettbewerbsumfeld für den Schienenpersonenverkehr in Deutschland stark verändert. Eine Studie der Universität Toulouse, die heute in Brüssel vorgestellt wurde, zeigt, dass seit Ende 2002 ein immenses Wachstum bei den Low-Cost-Airlines - sowohl innerdeutsch als auch auf grenzüberschreitenden Relationen - zu verzeichnen ist. Für den Fernverkehr der DB bedeutet diese Entwicklung eine massive Zunahme des Wettbewerbs auf wichtigen Verbindungen, zum Beispiel zwischen Berlin – Stuttgart, Berlin – München und Hamburg – Wien. Eine Studie der Universität Münster vom Juli 2003 bestätigt starke Verlagerungseffekte vom Bahn- auf den Flugsektor mit Raten von bis zu 40 Prozent. Die DB fordert gleiche Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer. Im Gegensatz zu den Fluggesellschaften müssen die Bahnunternehmen in Deutschland sowohl Mineralöl- als auch Ökosteuer zahlen. Und das nicht zu knapp: Die DB ist der größte Ökosteuerzahler des Bundes. Gleichzeitig fällt im grenzüberschreitenden Verkehr für Bahnfahrkarten der volle Mehrwertsteuersatz an. Airlines hingegen sind hier von der Mehrwertsteuer befreit.

Laut einer Studie von Eurocontrol wächst der Marktanteil der Low-Cost-Airlines in Deutschland heute schneller als in anderen europäischen Ländern. Ein Grund ist, dass die deutschen Bahnanbieter selbst im Vergleich zu anderen europäischen Bahnen steuerlich schlechter gestellt sind. Beispiel Frankreich: Hier liegt der volle Mehrwertsteuersatz bei 19,6 Prozent, für die französischen Bahnen beträgt er lediglich 5,5 Prozent. Dagegen zahlen die Bahnunternehmen in Deutschland für Entfernungen ab 100 Kilometer den vollen Satz von 16 Prozent. Vergleichbare Unterschiede gibt es ebenso bei der Mineralölsteuer. Die Deutsche Bahn fordert aus diesen Gründen ein schnelles Ende der wettbewerbsverzerrenden Rahmenbedingungen - insbesondere den Abbau der steuerlichen Nachteile im nationalen und internationalen Wettbewerb. Möglicherweise könnten diese Forderungen bald Gehör finden. Die "Financial Times Deutschland" berichtete jedenfalls am Dienstag, Verkehrsminister Manfred Stolpe wolle mit einer Steuer auf Flugbenzin die Bahn unterstützen.

Abschiedsfahrt für die Triebwagen der Baureihe VT 627 in Freudenstadt

(01.12.) STUTTGART - Fast zwanzig Jahre waren sie im Einsatz - die Leichttriebwagen der Baureihe VT 627.0. Die letzten drei Fahrzeuge haben inzwischen jeweils rund 2,7 Mio. Kilometer "auf dem Tacho" und gehen jetzt zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 in Ruhestand. Am Samstag, dem 4. Dezember 2004, gibt es eine Abschiedsfahrt für die Triebwagen. Dabei geht es über alle Strecken rund um Freudenstadt, den sogenannten "Freudenstädter Stern", auf denen die Fahrzeuge bislang fuhren. Abfahrt ist um 9:50 von Gleis 2 in Freudenstadt Hbf. Zur Mitfahrt gelten alle gewöhnlichen Fahrkartenangebote der DB bzw. der befahrenen Verkehrsverbünde. Die Leichttriebwagen der Baureihe 627.0 (einteilig) und 628.0 (zweiteilig) wurden 1974 entwickelt und lösten die weithin bekannten roten Schienenbusse ab. Gegenüber den zweiachsigen Schienenbussen stellten diese luftgefederten Drehgestellfahrzeuge schon wegen ihrer Laufruhe eine deutliche Verbesserung dar. Der Fahrgastraum wurde erstmalig als Großraum gestaltet.

Der VT 627 konnte wegen seiner im Verhältnis zum Gesamtgewicht recht großzügig ausgelegten Motorisierung und der guten Bremsfähigkeit auf Strecken mit starken Neigungen verwendet werden. Einsatzorte waren zu Anfang Strecken in den Regionen Braunschweig und Kempten. Im Raum Freudenstadt waren die VT 627 ab 1985 unter anderem im Murgtal, im Kinzigtal und auf der Strecke nach Eutingen im Einsatz. Einzelne Triebwagen fuhren regelmäßig bis nach Karlsruhe und Böblingen. Während der VT 628 mittlerweile auf fast allen Nebenstrecken der Bahn anzutreffen ist, wurde das Konzept des VT 627 nicht weiter verfolgt. Durch neue Verkehrskonzepte im Raum Freudenstadt – von Karlsruhe nach Freudenstadt fährt die Albtal-Verkehrsgesellschaft mit Stadtbahnwagen, von Hausach kommt die Ortenau-S-Bahn mit Fahrzeugen vom Typ Regio-Shuttle und von Eutingen aus fährt DB Regio derzeit mit angemieteten Regio-Shuttlen der HZL - wird der VT 627.0 zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember seinen bisherigen Einsatzbereich verlieren und letztmals planmäßig voraussichtlich am 10. Dezember 2004 unterwegs sein. Der Leichttriebwagen mit der Nummer 627 001 wird vom DB Museum in Nürnberg erhalten.

Transnet: 8000 Jobs bei DB bedroht

(01.12.) BERLIN - Bei der DB sind laut Eisenbahnergewerkschaft Transnet bis zum Jahr 2009 rund 8000 Arbeitsplätze bedroht. Am stärksten davon betroffen sei die Güterverkehrssparte Railion, sagte Gewerkschaftschef Norbert Hansen der "Berliner Zeitung". "Allein in den kommenden beiden Jahren sind dort rund 3000 Arbeitsplätze gefährdet." Zudem sei 2005 ein Abbau von 1000 Jobs in den Reisezentren und von weiteren 400 Stellen bei den Zugbegleitern geplant, sagte Hansen. Er kritisierte die Streichpläne: "Das trägt zwar zur Aufhübschung der Bilanz bei, führt aber langfristig nicht zu einer Verbesserung der Wettbewerbssituation."

Eurotunnel ruft Notverwalter zu Hilfe

(01.12.) PARIS - Die marode Eurotunnel-Gesellschaft hat einen Notverwalter zu Hilfe gerufen. Das Pariser Handelsgericht beauftragte den Anwalt Régis Valliot zunächst für sechs Monate mit einem Sanierungsversuch. Grundlage soll ein Ende Oktober vorgelegter Umstrukturierungsplan sein. Valliot soll sich auch um eine bessere Koordinierung der am Eurotunnel-Verkehr beteiligten Firmen und der Gläubigerbanken kümmern.