OME übernimmt Strecke Bergen - Lauterbach auf Rügen

BERGEN - Die Ostmecklenburgische Eisenbahngesellschaft (OME) mit Sitz in Neubrandenburg übernimmt am 1. März 2004 den Betrieb der Bahnstrecke zwischen Bergen und Lauterbach Mole auf Rügen. Die Connex-Tochter konnte sich mit ihrem Angebot damit gegen weitere Bewerber für die touristisch interessante Strecke durchsetzen. Die Leistung umfasst jährlich ca. 90.000 Zugkilometer. Die Verbindung wurde seit Dezember 2003 von der privaten Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG) betrieben, für die vor kurzem ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Die OME will auf der 12 km langen Trasse moderne Triebwagen einsetzen. Die Züge fahren im Zweistundentakt zwischen der Kreisstadt Bergen und Lauterbach Mole, in der Sommersaison sogar im Stundentakt zwischen Bergen und Putbus. Die OME strebt dabei eine enge Kooperation mit den regionalen Tourismusunternehmen und anderen Verkehrsanbietern wie Busgesellschaften, der Rügenschen Kleinbahn und der DB an.

Lärmsanierung läuft auf Hochtouren

FRANKFURT/Main - Dem seit 1999 bestehenden Programm "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" stehen auch in 2004 wieder Mittel in Höhe von 51,1 Millionen Euro zur Verfügung. "Aktuell läuft das Lärmsanierungsprogramm auf Hochtouren", sagt Henry Nestler, verantwortlicher Bauherrenvertreter Lärmsanierungsprogramm, von der für das Schienennetz zuständigen DB Netz AG. "Bundesweit wird momentan in über 370 Ortsdurchfahrten gebaut oder geplant." In 2004 werden voraussichtlich 39 Schallschutzwände mit einer Länge von rund 52 Kilometern fertig gestellt. Bei weiteren 25 Schallschutzwänden - mit einer Gesamtlänge von circa 35,5 Kilometern - beginnt noch in diesem Jahr der Bau. Für diese zum aktiven Schallschutz zählenden Maßnahmen ist ein Investitionsvolumen von circa 44,3 Millionen Euro vorgesehen.

"Die Schwerpunkte der aktiven Maßnahmen liegen zur Zeit in Baden-Württemberg an den Bahnstrecken Mannheim - Karlsruhe und Karlsruhe - Basel, in Niedersachsen im Großraum Hannover sowie in Nordrhein-Westfalen entlang der Strecken Köln - Düsseldorf und Haltern - Osnabrück", erläutert Peter Winter, Gesamtprojektleiter Lärmsanierung der für die Umsetzung aller Maßnahmen zuständigen DB ProjektBau GmbH in Köln. In Nordrhein-Westfalen beginnen im Frühjahr allein in Haltern und in Langenfeld Baumaßnahmen mit einem Volumen in Höhe von rund drei Millionen Euro. Weiterhin wird die umfangreiche Lärmsanierung an der Rheinstrecke in Rheinland-Pfalz und in Hessen fortgesetzt. Im bayerischen Vaterstetten beginnt im Sommer der zweite Bauabschnitt einer innovativen Schallschutzwand mit integrierter Fotovoltaik-Anlage, die Strom für derzeit fünf Haushalte liefert. Im Bereich der passiven Schallschutzmaßnahmen sind 2004 bundesweit circa 2.300 Wohnungssanierungen geplant. Hierbei ist der Einbau von rund 1.500 Schallschutzfenstern sowie von etwa 3.100 schallgedämpften Lüftern vorgesehen. In 2004 werden hier Fördermittel in Höhe von 6,8 Millionen Euro eingesetzt. An vielen Objekten, insbesondere im Rheintal, werden dabei in hohem Maße die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt.

Das Lärmsanierungsprogramm konnte Ende 2003 eine erfolgreiche Fünfjahresbilanz aufweisen: Seit Beginn der Maßnahmen wurden bundesweit rund 58.000 Meter Schallschutzwände errichtet und in etwa 14.000 Wohnungen Schallschutzfenster eingesetzt. Zusätzlich wurden rund 11.500 Lüfter eingebaut und an über 300 Dächern Schalldämmungen durchgeführt. Mit dem Programm hat die Bundesregierung 1999 erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, auch an bestehenden Bahnstrecken Lärmsanierungsmaßnahmen durchzuführen. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. In zwei Stufen wurden die am stärksten belasteten Ortsdurchfahrten durch die Bahn vorgeschlagen und in einer so genannten Dringlichkeitsliste durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen eingestuft. Seit August 2002 liegt die zweite Fortschreibung mit jetzt insgesamt mehr als 900 Ortsdurchfahrten vor.

Mehr Züge auf der Nord-Süd-Achse ab 2007

BERN - Im Hinblick auf den geplanten Angebotsausbau auf der Nord-Süd-Achse ab Dezember 2007 haben die Verwaltungsräte von Trenitalia und SBB einen Ausbau der Beteiligungsverhältnisse bei der gemeinsamen Tochtergesellschaft Cisalpino AG beschlossen. Die Eröffnung des Lötschbergbasistunnels 2007 und die Eröffnung des Gotthardbasistunnels voraussichtlich Mitte des nächsten Jahrzehnts werden zu deutlichen Fahrzeitreduktionen auf der Nord-Süd-Achse führen. Damit diese Quantensprünge bei der Bahninfrastruktur in konkrete Angebote umgesetzt werden können, braucht es einen massiven Ausbau des Fahrplanangebotes und somit große Investitionen in neues, leistungsfähiges Rollmaterial. Die Cisalpino AG wird den internationalen Personenverkehr auf der Nord-Süd-Achse von Trenitalia und SBB schrittweise übernehmen.

Im Zentrum steht die Beschaffung von 14 Neigezügen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/hbei der französischen Alstom AG für über 300 Millionen Euro, die jetzt beschlossen wurde. Die klimatisierten Kompositionen sollen ab Februar 2007 bis Oktober 2007 schrittweise abgeliefert und in Verkehr gesetzt. Alle Kompositionen werden Speisewagen führen. Die Cisalpino AG wurde 1993 von Trenitalia, BLS, SBB sowie den Kantonen Waadt, Wallis, Basel Stadt, Freiburg, Jura und Neuenburg gegründet. Seit diesem Zeitpunkt hat die Cisalpino AG ihre Marktposition erfolgreich ausgebaut und betreibt zur Zeit neun Mehrstrom-Neigezüge vom Typ ETR 470 auf den Strecken Stuttgart - Zürich - Mailand - Florenz und Basel beziehungsweise Genf - Mailand - Venedig. 2003 verzeichnet die Cisalpino AG mehr als 186'306'967 Millionen Personenkilometer.

Hertha BSC tauscht Bus gegen ICE

BERLIN - Der Berliner Fußballbundesligist Hertha BSC fährt am Wochenende erstmals mit dem ICE zu einem Auswärtsspiel. Die Fans der Mannschaft nutzen bereits seit einiger Zeit Sonderzüge der DB zu den Auswärtsspielen. Um sich die Unterstützung bei den Spielen auf fremden Plätzen zu sichern, hat Hertha BSC den Fans für die aktuell laufende Rückrunde der Bundesliga eine erhebliche finanzielle Beteiligung an den Fahrten zugesagt. Am Sonntag stellt die Bahn einen Sonderzug zum Auswärtsspiel nach Hannover bereit. Dort treffen die Profis von Hertha BSC auf die Mannschaft von Hannover 96. Die Zusammenarbeit mit Hertha BSC ist Teil einer Kooperation mit verschiedenen Vereinen und Fanbeauftragten. Dabei bietet die Bahn Gruppenreisen und Sonderzüge für Fußball-Fans an, die ihre Mannschaften zu den Auswärtsspielen begleiten. "Die Bahn unterstützt den Sport als wichtigen Bestandteil ihres gesellschaftlichen Engagements", erklärt DB-Chef Hartmut Mehdorn. "Gemeinsam erarbeiten die Bahn und die Fußballmannschaften der Deutschen Fußballliga Modelle für die Mobilität der Fans. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Fußballweltmeisterschaft 2006."

1.400 Badewannen Wasser für den Kaiser-Wilhelm-Tunnel

KOBLENZ - Mit 800 Litern pro Minute wird Sonntagnacht Wasser in die neue Löschwasserleitung des 125 Jahre alten Kaiser-Wilhelm-Tunnels auf der Strecke zwischen Koblenz und Trier eingespeist. Mit dieser Menge könnte man sechs Badewannen in einer Minute füllen. Aus zwei Löschwasserbehältern an den Tunnelenden in Cochem und Eller, die jeweils 96.000 Liter Wasser fassen, wird das Löschwasser auf einer Gesamtlänge von 4.430 Metern in Gusseisenrohren in und durch den 4.280 Meter langen Tunnel geleitet. Insgesamt 35 Hydranten stehen der Feuerwehr zur Verfügung, das bedeutet, alle 125 Meter einer. "Jeder dieser Hydranten wird Sonntagnacht einzeln geprüft, d.h. von der Feuerwehr in Betrieb genommen und auf seine Funktionsfähigkeit überprüft", erläutert Bodo Tauch, Projektleiter Tunnelbauprojekte bei der DB ProjektBau GmbH.

Die Bauarbeiten für die sogenannte "Trockenleitung zur Löschwasserversorgung" fanden zwischen Anfang 2000 und Ende 2002 statt, ohne dass wegen der Bauarbeiten Sperrungen des Tunnels notwendig wurden. Gebaut wurde an der Leitung nur in den Zeiten, in denen keine Züge fuhren. Kein leichtes Unterfangen für die Ingenieure der Bahn, schließlich fahren täglich 170 Züge durch den Tunnel auf der Strecke zwischen Koblenz und Trier. Bereits im letzten Jahr war die Löschwasserleitung in Betrieb gegangen und vom Eisenbahnbundesamt abgenommen worden. Jetzt nutzt die DB ProjektBau die Gelegenheit der jährlichen Rettungsübung der beiden Feuerwehren aus den an den Tunnel angrenzenden Landkreisen Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich. In der für die Übung erforderlichen nächtlichen Sperrpause wird die Löschwasserleitung durch die Kreisfeuerwehren getestet und abgenommen. Der Ablauf der Rettungsübung wird durch diese Abnahme nicht beeinträchtigt. Insgesamt wurden für die Löschwasserversorgung 2,6 Millionen Euro investiert.

SBB und Trenitalia verstärken Zusammenarbeit

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und Trenitalia, die Transportgesellschaft der italienischen Staatsbahn FS, wollen gemeinsam den grenzüberschreitenden Regionalverkehr zwischen dem Tessin und der Lombardei verstärken. Sie gründen deshalb unter dem Namen TILO AG eine gemeinsame Tochtergesellschaft mit Sitz in Chiasso. Ab dem 12. Dezember 2004 betreibt das neue Transportunternehmen die 15 Kilometer lange Linie Biasca - Bellinzona - Lugano - Chiasso - Como - Mailand. In einer zweiten Phase könnte TILO weitere grenzüberschreitende Verbindungen zwischen der Schweiz und Italien betreiben, beispielsweise nach deren Realisierung die Linie Mendrisio - Varese. Sitz der neuen Aktiengesellschaft ist Chiasso. Am Aktienkapital des Joint Ventures beteiligen sich SBB und Trenitalia zu je 50 Prozent. Zum Start werden die Produktionsleistungen durch die beiden Muttergesellschaften erbracht.

Rund 20 000 Bahnreisende benutzen täglich die Züge Biasca - Chiasso und Como - Mailand, vor allem regionsintern. TILO will den Pendlern bequeme und schnelle - auch grenzüberschreitende - Bahnverbindungen ermöglichen. In einer ersten Phase will TILO die Frequenzen und Anschlüsse verbessern. In einem zweiten Schritt sollen moderne, klimatisierte Züge den Komfort erhöhen. Die Zweistromzüge sollen ohne Lokwechsel verkehren und damit auch das Umsteigen für die Passagiere an der Grenze in Chiasso künftig erübrigen. Die TILO AG nimmt ihren Betrieb gleichzeitig mit der S-Bahn Tessin auf, die in Zusammenarbeit mit dem Kanton Tessin gestartet wird. Die S-Bahn Tessin bringt neu den Halbstundentakt zwischen den grossen Tessiner Zentren und stündliche Verbindungen zwischen Bellinzona und Biasca.

Gerichtsbeschluss: Hunsrückbahn muss vorerst nicht weiter betrieben werden

KOBLENZ (ddp/eig. Bericht) - Im Streit um die geplante Stilllegung der so genannten Hunsrückbahn hat die DB einen Teilerfolg erzielt. In einem am Donnerstag veröffentlichten Eilbeschluss entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz, dass die Bahn ihren zwischenzeitlich eingestellten Betrieb in den Streckenabschnitten zwischen Stromberg und Simmern sowie Simmern und Morbach vorerst nicht wieder aufnehmen muss. Voraussetzung sei allerdings, dass das Unternehmen deren förmliche Stilllegung weiter betreibe. Die Bahn hatte die Teilstrecken im April 2003 wegen Sicherheitsmängeln gesperrt. Das Unternehmen verwies darauf, dass die Beseitigung der Mängel rund 165 000 Euro kosten würde, was angesichts der geringen Rentabilität der Strecke unwirtschaftlich sei. Zwar erwäge die Landesregierung den Ausbau eines Teils der Hunsrückbahn-Strecke als Anbindung an den Flughafen Frankfurt-Hahn. Wenn es aber doch nicht zum Streckenausbau komme, gingen diese Investitionen verloren, argumentierte die Bahn. In erster Instanz war die DB noch mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Koblenz gegen das Eisenbahn-Bundesamt unterlegen, das im vergangenen Oktober verfügt hatte, dass der Verkehr unverzüglich wieder aufgenommen werden müsse.

Bahnstrecke zwischen Leipzig und Chemnitz wird später fertig

LEIPZIG - Der Ausbau der Bahnstrecke Chemnitz - Leipzig für Neigetechnik verzögert sich nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung". Der sanierte Abschnitt Geithain und Leipzig werde voraussichtlich erst zum Fahrplanwechsel im Dezember und damit rund ein halbes Jahr später als geplant in Betrieb gehen, sagte Volker Knauer, stellvertretender Pressesprecher Sachsen der DB, der Zeitung. Ursache sei die weiter bestehende Unklarheit über die Höhe der Bundeshaushaltmittel für 2004. Vergabe- und Planungsstopp seien die Folge. Auch die Sanierung des Streckenabschnittes zwischen Geithain und Chemnitz wird dem Bericht zufolge später als geplant erfolgen. Statt Sommer 2004 ist der Baustart laut Knauer nun für März 2005 angepeilt. Nach dem Ende der Sanierungsarbeiten sollen Züge nur noch 50 bis 55 Minuten zwischen den beiden Städten unterwegs sein.

EU-Kritik an Nahverkehrsverträgen aus Ländersicht unberechtigt

ERFURT (ddp/eig. Bericht) - Die Kritik der EU-Kommission an den Nahverkehrsverträgen mit der DB ist aus Sicht des Freistaates Thüringen und weiterer Bundesländer unberechtigt. Falls deutsche Gesetze mit Gesetzlichkeiten der Europäischen Union nicht übereinstimmten, müsse sich die EU-Kommission mit dem deutschen Gesetzgeber auseinandersetzen, sagte ein Sprecher der Thüringischen Regierung. Thüringen habe sich bei der Vergabe der Leistungen an geltende Gesetze gehalten, so das Regionalisierungsgesetz und das Deutsche Eisenbahngesetz. "Dieses stellt den Anbietern von Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr eine freihändige Vergabe oder Ausschreibung frei", betonte der Sprecher. Die EU-Kommission sieht das "gemeinschaftliche Transparenzgebot" durch die in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossenen exklusiven Verträge der Länder mit der Deutschen Bahn verletzt. Dagegen hatte der private Bahn-Konkurrent Connex geklagt, vor dem Oberlandesgericht Brandenburg im September 2003 jedoch eine Niederlage erlitten. Die EU-Kommission hat die fünf betreffenden Länder jetzt zur Stellungnahme binnen sechs Wochen aufgefordert.

Bombardier erhält Wartungsauftrag von Spanischer Staatsbahn

BERLIN - Ein Konsortium bestehend aus Bombardier Transportation und Patentes Talgo hat von der Spanischen Staatsbahn (RENFE) einen Wartungsauftrag mit einem Volumen von 258 Millionen Euro erhalten. Der Anteil von Bombardier beläuft sich auf rund 124 Millionen Euro. Der Vertrag sieht vor, dass Bombardier und Patentes Talgo für einen Zeitraum von 14 Jahren die Wartung der 16 AVE* 102-Hochgeschwindigkeitszüge, die für RENFE im Einsatz sind, übernehmen. Im Rahmen dieses Service-Vertrages ist Bombardier verantwortlich für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Triebköpfen, der Stromversorgung sowie den Bahnsteuerungs-, Antriebs- und Hilfssystemen.

Bombardier baut gegenwärtig gemeinsam mit Talgo die Flotte von 16 AVE 102-Zügen für RENFE, die auf der spanischen Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Madrid, Barcelona und der französischen Grenzstadt Le Perthus operieren soll. Die ersten Fahrzeuge wurden im Oktober 2003 ausgeliefert. Bis Dezember 2004 sollen alle Züge an RENFE übergeben sein. Bombardier Transportation ist für Entwicklung und Produktion der Hochgeschwindigkeits-Triebköpfe in Leichtbauweise verantwortlich, einschließlich der gesamten elektrischen Ausrüstung, des Antriebssystems und der Drehgestelle. Bombardier ist darüber hinaus auch an der Montage und Erprobung der Züge beteiligt. Die besondere Form des AVE 102 Triebkopfes wurde im Windkanal entwickelt. Das spezielle Design mindert die beim Durchfahren von Tunneln auftretenden Druckwellen und bietet weniger Angriffsfläche bei Seitenwind. Bei einer vertraglich vereinbarten Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h im Reiseverkehr verfügt der AVE 102 noch über reichlich Reserven: im Dezember 2002 stellte der in Kooperation mit Talgo gebaute Prototyp mit 362 km/h den Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge in Spanien auf.

"SZ": Eichel will für Verkehrsinvestititionen stille Reserven auflösen

MÜNCHEN (ddp/eig. Bericht) - Die Bundesregierung will trotz der fehlenden Maut-Einnahmen angeblich an den geplanten Verkehrsinvestitionen festhalten. Finanzminister Hans Eichel (SPD) plane, die Lücke von zwei Milliarden Euro durch stille Reserven im Etat 2004 zu decken, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe. Zudem solle die DB ihre Kreditaufnahme erhöhen, um die fehlenden 2,1 Milliarden Euro zu überbrücken. Falls sich Bahnchef Hartmut Mehdorn gegen eine höhere Kreditaufnahme sträubt, soll dem Bericht zufolge dem Transportkonzern ein Darlehen gestundet werden, das demnächst an den Bund zurückgezahlt werden müsste. Der Bund hat der Bahn zinslose Darlehen in Höhe von etwa 7,7 Milliarden Euro gewährt. Im Finanzministerium hieß es laut "Süddeutscher Zeitung", es sei klar, "dass wir an den für 2004 geplanten Verkehrsinvestitionen in jedem Fall festhalten werden". Die vorgesehenen Mittel für den Bau von Straßen, Bahnverbindungen und Wasserwegen, von denen derzeit eine Milliarde Euro gesperrt sind, werde Eichel freigeben.

"taz": EU beanstandet Exklusivverträge mit DB

BERLIN - Die EU-Kommission beanstandet nach einem Bericht der Zeitung "taz" die Rechtmäßigkeit der Vergabe von Regionalisierungsleistungen im Schienenverkehr in den Ländern Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Hintergrund seien die Abschlüsse von langjährigen Exklusivverträgen mit der DB in den beiden vergangenen Jahren, gegen die die Bahnkonkurrentin Connex von Anfang an protestiert hatte. Zwar hatte das Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg im September 2003 geurteilt, dass die Milliardenaufträge im Schienenverkehr weder nach deutschem noch nach europäischem Recht ausgeschrieben werden müssten und die Kontrakte mit der DB insofern völlig legal seien. Doch die EU-Kommission sieht das laut "taz" anders. Der Rechtsansicht des OLG Brandenburg könne aus Sicht des Gemeinschaftsrechts nicht beigepflichtet werden. Insbesondere das "gemeinschaftliche Transparenzgebot" sei durch die geheimen und exklusiven Verhandlungen verletzt worden. Die EU-Kommission erwartet jetzt laut dem Zeitungsbericht innerhalb von sechs Wochen eine Stellungnahme aus Deutschland.

Neue Impulse für Bahnverkehr nach Österreich

FRANKFURT/Main - Die DB und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen dem internationalen Fernverkehr zwischen beiden Ländern neue Impulse geben. Dazu unterzeichneten der DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch und der ÖBB-Vorstand Ferdinand Schmidt am Mittwoch in Berlin eine entsprechende bilaterale Absichtserklärung. DB und ÖBB seien sich in ihrem Ziel einig, den Marktanteil der Schiene im deutsch-österreichischen Personenverkehr zu steigern, hieß es bei der Unterzeichnung. Beabsichtigt sei mittelfristig die Vertaktung auf der Achse München – Salzburg – Wien mit durchgehenden Zügen. Beide Partner versprechen sich von dieser Verbesserung des Angebots signifikant steigende Fahrgastzahlen.

DB, ÖBB und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben vor vier Jahren die TEE Rail Alliance gegründet, um den Bahnverkehr zwischen den drei Ländern zu harmonisieren, Fahrpläne zu optimieren und Synergien beispielsweise beim Fahrzeug-Einsatz zu nutzen. Die jetzt unterzeichnete Absichtserklärung zwischen DB und ÖBB konkretisiert die von der TEE Rail Alliance vereinbarten strategischen Ziele auf bilateraler Basis. Schon heute profitieren Reisende von dem trilateralen Bündnis: Die BahnCard der DB wird bei grenzüberschreitenden Reisen auch in Österreich und in der Schweiz anerkannt, außerdem können Eltern ihre Kinder unter 17 Jahren mit der TEE-Familienkarte kostenlos mitnehmen. Außerdem haben alle Teilnehmer am DB-Statuskundenprogramm bahn.comfort die Möglichkeit, auch die in Österreich angebotenen Serviceleistungen zu nutzen.

DB verdoppelt Angebot bei Surf&Rail

FRANKFURT/Main - Die DB erweitert ab dem 1. März ihr Surf&Rail-Angebot. Waren bisher Fahrten auf zehn ausgewählten, wöchentlich wechselnden Strecken (5 Relationen in jeweils beide Richtungen) möglich, gibt es für das OnlineTicket künftig 20 Möglichkeiten. Gleichzeitig wird auch das verfügbare Kontingent von 10.000 auf rund 20.000 Plätze verdoppelt. Die bisherige Bilanz des Internetangebots ist laut DB eine echte Erfolgsstory. Seit dem Start am 6. Oktober 2003 herrsche vor allem am ersten Verkaufstag rege Nachfrage: Montags werden laut DB rund die Hälfte der Tickets einer ganzen Woche verkauft. Am stärksten nachgefragt waren den Angaben zufolge bisher die Verbindungen Berlin - Köln, Köln - München und Hamburg - München. Wie es weiter hieß, hätten Umfragen ergeben, dass rund 70 Prozent der Surf&Rail-Kunden ohne dieses Angebot gar nicht Bahn gefahren wären. Rund 20 Prozent wären stattdessen geflogen. "Mit Surf&Rail sorgen wir für Mehrverkehr auf der Schiene und entlasten die Umwelt", betonte Reinhold Pohl, Leiter e-commerce Personenverkehr der DB." Zum Start des erweiterten Surf&Rail-Angebots bietet die DB die günstigen Tickets auf den Strecken Frankfurt a.M. - Berlin, Frankfurt a.M. - Salzburg, Frankfurt a.M. - Hamburg, Köln - Freiburg, Düsseldorf - Berlin, Düsseldorf - Stuttgart, Düsseldorf - Leipzig, München - Leipzig, München - Kassel und Nürnberg - Dresden sowie jeweils auch in der Gegenrichtung an.

Die Konditionen des Sparangebots bleiben unverändert. Buchbar ist Surf&Rail ausschließlich auf www.bahn.de. Zum Festpreis von 50 Euro für die Hin- und Rückfahrt 2. Klasse können die wöchentlich neuen Verbindungen immer montags ab 17 Uhr gebucht werden. Die Hinfahrt ist frühestens dienstags möglich, die Rückfahrt muss innerhalb von 14 Tagen nach dem jeweiligen Verkaufsstart erfolgen. Ein zusätzlicher BahnCard-Rabatt wird nicht gewährt. Umtausch und Erstattung sind ausgeschlossen. Die Fahrkarten sind zuggebunden. Verkauft wird, solange der Vorrat reicht. Wie immer bei der DBgilt: Bis zu vier Mitfahrer zahlen nur die Hälfte und Kinder unter 15 Jahren fahren in Begleitung eines Eltern- oder Großelternteils kostenlos. Buchung und Ausdruck des Tickets erfolgen im OnlineTicket-Verfahren nach einmaliger Voranmeldung am eigenen PC. Bezahlt wird per Kreditkarte oder im Lastschriftverfahren. Die Identifikation im Zug erfolgt per Kreditkarte oder BahnCard.

Bauarbeiten im Dresdner Hbf erreichen die Mittelhalle

DRESDEN - In den nächsten Tagen beginnt im Dresdner Hauptbahnhof die Sanierung der Kellerdecke im Bereich der Mittelhalle. Die Bauarbeiten am Querbahnsteig und an den Zugängen zu den Bahnsteigen 9 bis 14 dienen der Beseitigung der Schäden nach dem Hochwasser im August 2002. Die Bahnsteige sind während der Abbruch- und Sanierungsmaßnahmen über provisorische Holzwege erreichbar. Die Bauarbeiten haben einen Umfang von zwei Millionen Euro. Sie sollen in diesem Bereich bis Ende 2004 abgeschlossen sein. Mitte April wird eine weitere Etappe bei der Erneuerung des Bahnsteighallendaches vollendet. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt der nächste Verschub der Arbeitsbühne Richtung Osten. Das Bahnsteighallendach wird derzeit zu einem Drittel von der neuen Membran überspannt. Die Hallenschürze auf der Westseite ist fertig gestellt. Die Verkaufseinrichtungen der Bahn und der Pächter im Bahnhof werden infolge der Bauarbeiten beginnend mit dieser Woche schrittweise aus der Mittelhalle an neue Standorte im sanierten nördlichen Teil der Verkehrsstation (Richtung Prager Straße) verlagert. Die DB bittet um Verständnis für die mit den Bauarbeiten verbundenen Beeinträchtigungen für die Kunden auf dem Dresdner Hauptbahnhof.

Künftig Werbung bei Bahn TV

BERLIN - Wie das Online-Magazin "media und marketing" berichtet, lässt Bahn TV, das Mitarbeiter- und Kundenfernsehen der DB, ab sofort auch klassische TV-Werbung und Sponsoring zu. Vermarktet werde das Programm von der Deutschen Eisenbahn-Reklame (DERG), hieß es. Ein erster Werbekunde stehe mit der Krankenkasse DEVK bereits fest. Die Spotpreise liegen laut "media und marketing" bei 2,10 Euro in der Sekunde. In der Prime-Time, die bei Bahn TV in der Mittagszeit liegt, erhöhe sich der Preis auf 2,40 in der Sekunde. Bahn TV ist zum einen auf über 850 TV-Bildschirmen zu sehen, die innerhalb der Bahngelände hängen und überwiegend den Mitarbeitern der DB zugänglich sind. Zum anderen wird das Programm, das neben aktuellen News zur vollen Stunde auch Reportagen aus den Konzernbereichen, Technik-Magazine, Mitarbeiterporträts und Vertriebsinformationen zeigt, über digitales Kabel und Satellit sowie in Kooperation mit regionalen TV-Sendern ausgestrahlt.

KEG stellt Betrieb auf Rügen ein

BERGEN - Die insolvente Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG) wird nach Informationen der „Ostseezeitung“ ab kommendem Montag nicht mehr die Bahnstrecke zwischen Bergen und Lauterbach auf der Insel Rügen betreiben. Welche Bahngesellschaft künftig auf der Strecke unterwegs ist, steht noch nicht fest. Wie es in dem Bericht hieß, habe die Landes-Verkehrsgesellschaft bei mehreren Eisenbahnbetrieben eine Preisanfrage eingeholt.

DB und türkische Eisenbahn wollen eng zusammenarbeiten

BERLIN - Im Rahmen des deutsch-türkischen Wirtschaftsforums in Istanbul haben Bahnchef Hartmut Mehdorn und sein Amtskollege Süleyman Karaman gestern in Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder und des Ministerpräsidenten der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdogan, ein Abkommen über die strategische Zusammenarbeit der beiden Bahnen unterzeichnet. Schwerpunkt ist die Unterstützung der TCDD bei der geplanten Erneuerung des Eisenbahnwesens. "Wir wollen unsere positiven Erfahrungen mit der Bahnstrukturreform in Deutschland unseren türkischen Kollegen zur Verfügung stellen und sie in allen relevanten Bereichen unterstützen", erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Istanbul. Das Abkommen sieht künftige Vereinbarungen über die Bereitstellung von Dienstleistungen und Produkten durch die DB vor, so etwa Beratungs- und Ausbildungsleistungen im Bereich der Unternehmensorganisation, des Ingenieurwesens, des Projektmanagements sowie des Fahrzeugwesens. Die türkische Regierung hatte sich bereits im Dezember 2003 für eine Beratung durch die DB zur europakonformen Ausgestaltung ihres Eisenbahnwesens ausgesprochen. Entsprechende Verträge werden derzeit erarbeitet.

Die DB sieht die TCDD als wichtigen strategischen Partner an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien. Die Kooperation mit der Türkei ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Zusammenarbeit beider Bahnen und wird die Qualität des internationalen Schienenverkehrs in den Süd-Ost-Korridoren positiv beeinflussen.

Schweiz: Strecke Zofingen - Safenwil nach Kollision mit Lieferwagen gesperrt

BERN - Nach der Kollision eines Regionalzuges mit einem Lieferwagen bei Walterswil am Dienstag morgen an einem unbewachten Bahnübergang ist die betroffene Bahnstrecke zwischen Zofingen und Safenwil den ganzen Tag bis Betriebschluss gesperrt geblieben. Laut Polizeiangaben wurden bei dem Unfall zwei Personen getötet. Von den Reisenden im Zug wurde niemand verletzt. Ein Reisender klagte über Herzbeschwerden und wurde für Abklärungen ins Spital gebracht. Der Lokführer erlitt einen Schock und wird von Fachleuten betreut. Bei der Kollision entgleiste ein Drehgestell des Regionalzuges. Die Fahrleitungen wurden heruntergerissen. Als Ersatz für die gestrichenen Züge kamen Autobusse zum Einsatz.

Bahn hält Schienenverbindung Frankfurt - Hahn für unrentabel

FRANKFURT/MAIN - Die DB kommt nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) in internen Untersuchungen zu dem Ergebnis, die von Politik und den Flughäfen in Frankfurt und Hahn/Hunsrück geforderte Reaktivierung der Schienenverbindung Frankfurt - Hahn für den regelmäßigen Personenverkehr sei unrentabel. Wie die "FAZ" schreibt, würde die Modernisierung der heruntergekommenen Strecke knapp 100 Millionen Euro kosten. Der Fahrzeitgewinn gegenüber den Bussen, die zur Zeit dorthin pendeln, sei aber nahezu null. Die Planfeststellungsverfahren für die Modernisierung der Strecke mit ihren vielen Bahnübergängen wären aber so aufwendig, dass man kaum vor dem Jahr 2010 fertig wäre. Die 64 Kilometer lange Strecke, auf der früher die Amerikaner Kohlen transportierten, ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Die derzeitigen jährlichen Einnahmen aus der Nutzung durch private Ausflugszüge beziffert die Bahn mit 500 Euro. Statt Reaktivierung deuten alle Anzeichen eher auf eine Stilllegung hin: Formal hat die Bahntochter DB Netz die marode Schienenstrecke in den Hunsrück europaweit zum Verkauf ausgeschrieben. Gemeldet hat sich dem Vernehmen nach aber bisher niemand. Viele Experten sehen daher als Ziel der Ausschreibung, die am 4. März ausläuft, die Stillegung der Strecke.

Befragung: Mehrheit sieht Verschlechterung beim Bahn-Angebot

DÜSSELDORF - Bei einer Studie über die Kundenzufriedenheit bei Unternehmen der Aachener Marktforschungsfirma Dialego im Auftrag der Zeitung "Handelsblatt" hat die DB den letzten Platz belegt. Nur 12,4 Prozent der insgesamt 1000 Befragten gaben an, das Angebot des vollständig in Staatsbesitz befindlichen Konzerns sei attraktiver geworden. 57,1 Prozent glauben das Gegenteil. Als Gesamtnote erhielt die Bahn daher nur ein "Ausreichend minus" (4,3), Auch die übrigen ehemaligen Staatskonzerne Deutsche Telekom und Deutsche Post fielen bei den Befragungsteilnehmern durch. Deren Leistungen, so das mehrheitliche Urteil, hätten in den vergangenen zwölf Monaten nachgelassen.

Bahnhof Lüneburg ab 24.02.04 rauchfrei

LÜNEBURG - Die DB weitet ihre Aktion zum Schutz der Nichtraucher in ihren Bahnhöfen weiter aus. Ab Dienstag, 24. Februar, soll in der Bahnhofshalle in Lüneburg nicht mehr geraucht werden. Vor dem Bahnhof weisen Schilder, im Bahnhof Plakate und Durchsagen die Reisenden und Besucher auf das Rauchverbot in der Halle hin. Neben dem Schutz der Nichtraucher vor ungewolltem passiven Rauchen profitieren alle Bahnkunden auch vom saubereren Erscheinungsbild des Bahnhofs. Die Deutsche Bahn will ihre rauchenden Kunden nicht ausgrenzen, sondern setzt auf deren Verständnis für die Sauberkeit der Bahnanlagen und den Schutz der Nichtraucher. In diesem und im nächsten Jahr wird das Programm rauchfreie Bahnhöfe weiter fortgesetzt.

Schnee in der Münchner U-Bahn

MÜNCHEN (ddp) - In mehreren Zügen der Münchner U-Bahn lagen am Rosenmontag auf den Sitzen bis zu drei Zentimeter Schnee. Die "weiße Pracht" war laut Stadtwerke-Sprecherin Bettina Hess durch die Lüftungsschächte im Dach in den Innenraum gelangt. Die Züge standen in der Nacht und am Vormittag noch im U-Bahndepot, allerdings draußen und nicht überdacht. Dabei hatten sich bis zu 20 Zentimeter Nassschnee auf den Dächern angesammelt. Ab einer bestimmten Temperatur öffnen sich die Lüfter, um Frischluft in den Waggon zu lassen. Dabei drückte der Schnee durch den Lüftungsdeckel hindurch und fiel auf die Sitzgarnituren. Den Technikern der U-Bahn ist das Problem bekannt. Bisher gab es nur einmal Schmelzwasser im Waggon. Von Schnee in der U-Bahn habe sie allerdings in ihren 17 Dienstjahren noch nie etwas gehört, räumte die Pressesprecherin ein. Die neuen U-Bahnzüge werden anders belüftet - da seien entsprechende Probleme ausgeschlossen.

Unbeschrankte Bahnübergänge sollen sicherer werden

BIELEFELD (AP/AFP) - Die DB will langfristig unbeschrankte Bahnübergänge komplett schließen oder mit neuester Technik besser sichern. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sagte dem "Westfalen-Blatt", bei Unfällen an unbeschrankten Bahnübergängen seien im vergangenen Jahr 39 Menschen ums Leben gekommen. Die Bahn arbeite deshalb mit Hochdruck daran, die Bahnübergänge besser als heute zu sichern. Noch gibt es dem Zeitungsbericht zufolge 23.511 unbeschrankte Bahnübergänge mit Andreaskreuz, die laut Mehdorn "wirklich mehr als überholungsbedürftig" seien. Er sei darüber in ständigem Dialog mit dem Verkehrsministerium. Bahn-Sprecher Martin Walden schränkte gegenüber dem Blatt allerdings ein, dass die Beseitigung aller Übergänge zwar eine Idealvorstellung sei, wegen der hohen Kosten aber "in weiter Ferne" liege. Die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen ging von 1994 bis Ende 2003 von 628 auf 259 zurück, wie das "Westfalen-Blatt" weiter berichtete. 1994 seien noch 110 Menschen bei solchen Unfällen getötet worden.

Mit dem "TRAVELiner" zum Hamburger Flughafen

LÜBECK - Der TRAVELiner der hundertprozentigen DB-Tochter AUTOKRAFT startet am 01. März für alle Urlauber und Reisende zum Hamburger Flughafen. Acht Mal täglich wird der neue Flughafenbus ab kommendem Monat in nur achtzig Minuten vom Lübecker ZOB zum Hamburger Flughafen und wieder zurück pendeln. Weitere Zustiege werden in Bad Oldesloe, Bargteheide und Hoisbüttel angeboten. Direkt aus Bad Schwartau fährt der Bus dreimal täglich. Die Suche nach einem teuren Parkplatz entfällt, das Gepäck ist gut verstaut und der Urlaubsflug wird pünktlich und zuverlässig erreicht. Die Preise betragen je Person ab Lübeck und Bad Schwartau 24 Euro (Kinder 14 Euro), ab Bad Oldesloe 18,50 Euro (Kinder 11,00 Euro) und ab Bargteheide/Hoisbüttel 17 Euro (Kinder 10 Euro) für die Hin- und Rückfahrt. Eine Familienkarte bietet weitere Ermäßigungen, BahnCard-Inhaber erhalten einen Rabatt von 25 Prozent. Die Fahrscheine sind direkt vor Fahrtantritt bei den Fahrern erhältlich, zudem werden sie in allen guten Reisebüros erhältlich sein z.B. gleich bei der Buchung der Urlaubsreise.

Einen Haus-zu-Haus-Service bietet die TRAVELiner-Kombi-Karte in und rund um Lübeck und Bad Oldesloe. Auf Wunsch holt ein Taxi die TRAVELiner-Kunden vor der Haustür ab und fährt sie direkt zur nächstgelegenen Haltestelle des Airport-Busses. Dieser Transfer kostet je nach Entfernungszone und Fahrt je Person 3,50 Euro (City), 6,50 Euro (City-nah) oder 10 Euro (City-fern) zusätzlich. Die Busse sind bequeme klimatisierte 3-Sterne-Reisebusse mit 50 Sitzen mit gangseitig absenkbaren Armlehnen, verstellbaren Rückenlehnen und Fußstützen. Alle Busse sind mit Klimaanlage ausgestattet. Für das Gepäck stehen ausreichend Platz im Fahrgast- und Kofferraum zur Verfügung.

Siemens modernisiert Signaltechnik von Pariser Metro-Linien

ERLANGEN - Der Siemens-Verkehrsbereich Transportation Systems (TS) wird an der Modernisierung der Signalsysteme von fünf Pariser U-Bahn-Linien mitwirken. Der Pariser Nahverkehrsbetreiber RATP habe im Rahmen eines groß angelegten Programms den Auftrag erteilt, die Linien mit modernsten Zugbeeinflussungssystemen auszurüsten, gab die Siemens-Sparte am Freitag in Erlangen bekannt. Damit werde die führende Rolle von TS auf dem Gebiet der Nahverkehrsautomatisierung bestätigt, hieß es. Siemens werde für alle fünf Linien die Technik zur Datenübertragung zwischen Strecke und Fahrzeug sowie die Zugausrüstung für drei Linien und die Streckenausrüstung für zwei Linien liefern. Die Modernisierungsarbeiten sollen Ende März beginnen.

Nordharznetz: Angebote müssen neu geprüft werden

MAGDEBURG - Der Streit um die Vergabe des Nordharznetz an den privaten Bahnbetreiber Connex geht weiter. Nach einer Entscheidung der Vergabekammer Magdeburg muss die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) die konkurrierenden Angebote von Connex und der DB nochmals prüfen und bewerten, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in Magdeburg mit. Eine erneute Ausschreibung für den Nahverkehr auf dem 280 Kilometer langen Schienennetz, wie sie die DB gefordert hatte, sei jedoch nicht erforderlich. Sachsen-Anhalt hatte im Dezember das Nordharznetz für die Jahre 2006 bis 2018 an Connex vergeben. Ausschlaggebend für den Zuschlag war der Preis, der pro Jahr mehr als 500 000 Euro günstiger war als beim DB-Angebot. Die DB hatte gegen diese Entscheidung im Dezember einen so genannten Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer eingereicht. Sie wollte wissen, warum die Bahn unterlegen war und forderte Einblick in die entsprechenden Unterlagen.

Stinnes übernimmt Logistik für MD Lang Gruppe

BERLIN - Gegen acht Mitbewerber hat sich Stinnes Freight Logistics, das Stinnes-Geschäftsfeld für Transportdienstleistungen im Massengutsegment, bei der Ausschreibung der Distributionslogistik für das zur MD Lang Gruppe gehörende Werk in Ettringen durchgesetzt. Seit Anfang des Jahres hat Stinnes Freight Logistics gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft TRANSA die Distributionslogistik für die Papierfabrik übernommen. Aufgabe der TRANSA ist dabei die Abwicklung des europaweiten Versands auf Schiene und Straße. Das Werk der MD Lang Papier-Gruppe in Ettringen produziert jährlich rund 500.000 Tonnen hochwertiges Rollenpapier insbesondere für die europäische und deutsche Druckindustrie.

In Spitzenzeiten werden in dem Werk täglich 70 bis 80 Lkw und 25 vierachsige Waggons beladen und auf die Reise geschickt. Die Entscheidung, welcher Verkehrsträger für welchen Transport der beste ist, treffen sechs TRANSA-Mitarbeiter, die vor Ort disponieren und für die Weiterentwicklung der Distribution verantwortlich sind. Zur Zeit gehen 27 Prozent der Transporte über die Schiene. Das entspricht rund 135.000 Tonnen pro Jahr. Stinnes-Kundenberater Roland Merkle ist zuversichtlich, dass sich dieser Anteil mit optimierten Logistik-Konzepten bis 2006 auf 35 Prozent (175.000 Tonnen), steigern lässt. Auch auf der Beschaffungsseite wird die MD Lang Papierfabrik in Ettringen über die Schiene versorgt: 50.000 Tonnen Zellstoff, Kaolin und Holz fährt Railion, der Carrier der Stinnes AG, pro Jahr nach Ettringen. Für den Rangierbetrieb innerhalb des Werkes setzt Stinnes eine Railion-Lok der Baureihe 335 im Zweischichtbetrieb ein.

Mit einer Produktionskapazität von 1,9 Millionen Tonnen zählt die zum finnischen Papierkonzern Myllykoski gehörende MD Lang Papier-Gruppe international zu den bedeutenden Herstellern von Presse und Magazinpapieren in Rolle und Format. Neben Ettringen produziert MD Lang in Albbruck, Dachau, Plattling, Hürth und im schweizerischen Utzenstorf.

Lößniger Eisenbahnviadukt in Leipzig wird neu gebaut

LEIPZIG - Im Bereich des Bahnhofs Leipzig-Connewitz werden am 20. und 21. Februar die Arbeiten zum Neubau des Lößniger Eisenbahnviaduktes fortgeführt. Das Lößniger Eisenbahn-Viadukt, das die Mühlpleiße überbrückt, ist Bestandteil der Strecke Bayerischer Bahnhof – Leipzig-Gaschwitz. Das alte dreifeldrige stählerne Brückenbauwerk aus dem Jahre 1903 soll durch eine ebenfalls dreifeldrige Spannbetonbrücke ersetzt werden. Die neuen Überbauten werden an den Endteilen je 17 Meter und im Mittelteil 34 Meter lang. Zum Projekt gehört unter anderem die Erneuerung von 900 Metern Oberleitungsanlagen. Die Investition in das Projekt beträgt etwa 6,2 Millionen Euro. Der Neubau des Lößniger Eisenbahnviadukts steht im Zusammenhang mit der Leipziger Südausfahrt der Eisenbahn, die mit dem künftigen City-Tunnel eine neue Bedeutung erhält. Am 20. und 21. Februar kommt es wegen der Arbeiten nachts im Zeitraum von 1:35 bis 4 Uhr für eine halbe Stunde eine Ramme zur Gründung von Oberleitungsmasten zum Einsatz. Für die unvermeidliche Lärmbelästigung bittet die Bahn um Verständnis.

Nach Personenunfall Behinderungen im Bahnverkehr

FRANKFURT/Main - Am Donnerstag Abend sind zwei 17-jährige Mädchen in Frankfurt am Bahnhof Sportfeld beim Überqueren von Gleisen vom ICE 821 (Essen-Nürnberg) erfasst und getötet worden. Eine 16-Jährige konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen; sie erlitt einen Schock und wurde vorübergehend im Krankenhaus behandelt. Die drei Jugendlichen waren auf dem Weg zum Eishockeytraining in einer nahe gelegenen Wintersporthalle, wie Polizeisprecher Manfred Vonhausen am Freitag sagte. Sie stiegen aus der S-Bahn und gingen über die Gleise, um den Weg abzukürzen. Der normale Weg besteht aus einer Fußgängerunterführung. Durch den tragischen Vorfall kam es zu Behinderungen im Bahnverkehr. Der Fernverkehr aus und nach Richtung Süden musste über den Flughafen-Regionalbahnhof umgeleitet werden und erhielt dadurch rund 20 Minuten Verspätung. Die S 7 von Riedstadt-Goddelau endete in Zeppelinheim. Der betroffene ICE 821 konnte um 21.04 in den Frankfurter Hauptbahnhof fahren, wo die Reisenden auf andere Züge verwiesen wurden. Gegen 21.30 Uhr sollen erste Gleise in Sportfeld von der Polizei wieder frei gegeben werden.

Schieneninvestitionen sinken um weitere 129 Mio Euro

BERLIN - Nach dem TollCollect-Desaster hat Verkehrsminister Manfred Stolpe nach Informationen der Allianz pro Schiene eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. Wie das Schienenbündnis unter Berufung auf Koalitionskreise am Donnerstag in Berlin mitteilte, werden die Schieneninvestitionen in diesem Jahr zusätzlich um 129 Millionen Euro reduziert. Der Schienenetat werde somit nach 4,3 Milliarden Euro im vergangen Jahr auf 3,85 Milliarden Euro in diesem Jahr zusammengestrichen. "Der erst am vergangenen Freitag verabschiedete Haushaltsplan mit knapp vier Milliarden Euro für die Schienenwege ist bereits wieder Makulatur - und das ohne Lkw-Maut-Einnahmeausfälle", kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Noch Mitte November hatte Minister Stolpe der Allianz pro Schiene versichert, er werde für die Schieneninvestitionen kämpfen. "Die 4 vor dem Komma ist mein Ziel", so Stolpe wörtlich im Gespräch mit Spitzenfunktionären des Schienenbündnisses.

Die außerplanmäßigen Abstriche resultieren aus den Ergebnissen des Vermittlungsausschusses Ende vergangenen Jahres zur Finanzierung der Steuerreform. Auf der Basis des so genannten "Koch-Steinbrück-Papieres" wurde dem Verkehrsressort für das Haushaltsjahr 2004 ein Einsparvolumen von 555 Millionen Euro auferlegt. Die Schiene sei im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern von dieser Sparvorgabe überproportional stark betroffen. So würden neben den jetzt vereinbarten 129 Millionen Euro Investitionen in diesem Jahr z.B. zusätzlich 139 Millionen Euro der so genannten Regionalisierungsmittel (mit ihnen kaufen die Länder Nahverkehrsleistungen ein) gestrichen. "Allein diese beiden Positionen machen 48 Prozent des Einsparvolumens aus, während die Straße lediglich mit Infrastrukturabstrichen in Höhe von 26 Prozent dabei ist", beanstandete der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. "Wie die von rot-grün im Koalitionsvertrag festgelegte Gleichbehandlung von Straße und Schiene bei den Investitionsmitteln noch erreicht werden soll, ist völlig schleierhaft", so Flege. Nach den Koch-Steinbrück-Kürzungen verbleiben im Straßenetat für dieses Jahr 4,7 Milliarden Euro und im Schienenetat 3,85 Milliarden. Flege: "Damit kann im Jahr der EU-Osterweiterung keine einzige Neubaumaßnahme begonnen werden. Einige Politiker haben die Dramatik dieser Kürzungen offenbar noch nicht begriffen".

Bahn will sich 2004 von Touristik-Beteiligungen trennen

BERLIN - Die DB will sich offenbar weitgehend aus dem Touristik-Geschäft zurückziehen. Wie das Touristik-Fachmagazin "FVW International" in seiner Ausgabe vom 20. Februar berichtet, sollen noch 2004 der Veranstalter Ameropa und die Busbetreiber Deutsche Touring sowie Bayern Express & P. Kühn Berlin (BEX) verkauft werden. In Kürze sollten die Töchter am Markt platziert werden, hieß es. "Dies ist ein offenes Verfahren", sagte Bahn-Vertriebsleiter und Ameropa-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Büchy der FVW. Wer den Zuschlag erhalte, sei offen. Bislang lägen der Bahn keine offiziellen Kaufgebote vor. Büchy verwies nach Angaben des Magazins darauf, dass alle Töchter im vergangenen Jahr Gewinne ablieferten. Er könne sich vorstellen, Ameropa und die Busbetriebe sowohl einzeln als auch im Paket zu verkaufen. Büchy will mit einem möglichen Käufer aber auf jeden Fall eine langfristige Kooperation vereinbaren. "Wir haben ein großes Interesse, Ameropa als Partner für Reisen mit der Bahn langfristig zu halten."

Angeklagte im Kaprun-Prozess freigesprochen

SALZBURG - Die 16 Angeklagten im so genannten Kaprun-Prozess sind am Donnerstag freigesprochen worden. Sie hatten in Salzburg wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst oder fahrlässiger Gemeingefährdung vor Gericht gestanden. Richter Manfred Seiss urteilte, es gebe nicht genügend Beweismaterial, um den Angeklagten Fehlverhalten vorzuwerfen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe habe die Seilbahn von Kaprun in jeder Hinsicht den damaligen Rechtsvorschriften entsprochen. Gleich nach dem tödlichen Brand habe die Regierung sämtliche Seilbahnen im Land überprüfen und umrüsten lassen. Bei den Angeklagten handelte es sich um Mitarbeiter der Seilbahn sowie Verantwortliche von Baufirmen und Behörden. Die Salzburger Staatsanwaltschaft kündigte am Donnerstag Berufung gegen das Urteil an. Hinterbliebene der Opfer reagierten mit lautstarkem Protest auf das Urteil Eine der Hinterbliebenen, eine Japanerin, brach nach der Urteilsverkündung zusammen, andere sprachen von "Schande".

Bei dem Gletscherbahnunglück am 11. November 2000 waren insgesamt 155 Menschen ums Leben gekommen, darunter 37 Deutsche. Im Verlauf des Prozesses waren sich die Gutachter einig, dass ein überhitzter Heizstrahler im Führerhaus der ausgebrannten Bahn das Feuer verursacht hatte. Dabei habe sich Hydrauliköl entzündet, das nahe dem Ofen in vermutlich undicht gewordenen Leitungen floss. Durch die Kaminwirkung in dem Stollen, in dem die Bahn durch den Berg auf das Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn führte, breiteten sich die Flammen dann rasend schnell aus.

Schweiz: Unbekannte brachten Güterwagen zum Entgleisen

LANDQUART (AP/eig. Bericht) - Unbekannte Täter haben durch Manipulationen an einer Handweiche am frühen Donnerstagmorgen in Landquart einen Güterzug zum Entgleisen gebracht. Verletzt wurde niemand, wie die Bündner Kantonspolizei mitteilte. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 30.000 Franken. Unterdessen konnte die Thurgauer Kantonspolizei einen 18-jährigen Schweizer festnehmen, der am vergangenen 23. Januar und am 9. Februar an den Bremsen von Intercity-Zügen manipuliert hatte. Dadurch war Luft aus dem Bremssystem entwichen und hatte die automatische Bremsung eingeleitet. In beiden Fällen kam es zu einem Brand, der je 20.000 Franken Schaden anrichtete. Der Mann gab als Motiv Neugierde an, was wohl geschehen würde, wenn er am Bremssystem hantiere. Im Zuge der Ermittlungen seien dem Täter auch mehrere Farbschmierereien zugeschrieben worden. Gegen den Mann wurde eine Strafuntersuchung eröffnet wegen vorsätzlicher Störung des Eisenbahnverkehrs, Sachbeschädigung und Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Fahrlässigkeit oder Bremsversagen Ursache der Zugexplosion in Iran

NEISCHABUR - Die verheerende Explosion eines Güterzugs im Nordosten Irans ist vermutlich auf Fahrlässigkeit oder Bremsversagen zurückzuführen. Das teilte der Gouverneur der Provinz Chorasan, Hassan Rasuli, am Donnerstag mit. Die Zahl der Toten stieg unterdessen auf mindestens 320. Insgesamt 460 Menschen wurden verletzt. Die Ursache für das selbstständige Losrollen der Waggons seien entweder defekte Bremsen oder Fahrlässigkeit der Mitarbeiter auf dem Bahnhof der Ortschaft Abu Muslim gewesen, sagte Rasuli. 51 Waggons eines mit Treibstoff und Chemikalien beladenen Güterzugs hatten sich am Mittwoch in Abu Muslim gelöst und waren im 20 Kilometer entfernten Chajjam entgleist und in Brand geraten.

Fast 300 Tote bei Zug-Explosion in Iran

TEHERAN (AFP) - Bei der Explosion eines mit Chemikalien beladenen Zuges in Iran sind nach neuesten Angaben mindestens 295 Menschen ums Leben gekommen. Zum Hergang des Unglücks hieß es seitens der Behörden, insgesamt 51 Waggons hätten sich im nahe gelegenen Bahnhof von Abumoslem von der Lokomotive gelöst - möglicherweise als Folge eines Erdbebens der Stärke 3,6 auf der Richter-Skala, das die Teheraner Erdbebenwarte um etwa diese Zeit in der Region registrierte. Auf der führerlosen Fahrt entgleisten die Waggons kurz darauf im Bahnhof von Chajjam in der Nähe der Stadt Neischabur und gingen in Flammen auf. Allein 17 Wagen des Zuges waren mit Schwefel beladen, sechs weitere mit Treibstoff, sieben mit leicht entzündlichen Düngemitteln und zehn mit Baumwolle, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna meldete - zusammen eine hoch explosive Mischung. Stunden nach Beginn der Löscharbeiten ereignete sich den Angaben zufolge nach mehreren kleinen Explosionen um 09.37 Uhr Ortszeit eine schwere Detonation. Die Explosion war nach Zeugenberichten noch in der 75 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Maschhad zu hören. Laut Vize-Provinzgouverneur Mohammed Maghdori war der Brand "zu 90 Prozent gelöscht", als es durch das entstandene Gas zur Explosion kam. Hunderte Feuerwehrleute und Neugierige waren zu diesem Zeitpunkt am Unglücksort.

ICE 3 auf Zulassungsfahrten in Frankreich unterwegs

DB strebt Zulassung für ICE 3 auf französischem Streckennetz an

BERLIN - Das Flaggschiff der Bahn, der ICE 3, gibt derzeit erneut ein "Auslandsgastspiel" in Frankreich: Noch bis Ende März absolviert der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Lille und Calais Zulassungsfahrten mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern. Die Fahrten mit 350 Stundenkilometern wurden im vergangenen Jahr bereits abgeschlossen. Auf der rund 110 Kilometer langen Strecke werden einzelne Funktionen des Fahrzeugs getestet, beispielsweise die elektromagnetische Verträglichkeit und die Bremsfunktionen gemäß den französischen Vorschriften. "Wir haben bisher alles gezeigt, was verlangt wird. Und wir haben dabei auch etwas über die Besonderheiten des französischen Netzes gelernt, das insbesondere die Fahrleitungen betrifft und im Stromabnehmerbereich Anpassungen erforderlich machen wird", sagt Projektleiter Frank Panier von der DB Systemtechnik.

Die Versuche werden mit einem achtteiligen ICE 3-Mehrsystemzug gefahren. Ziel der Fahrten ist, die Zulassung des Zuges für Frankreich zu erreichen. Bereits seit 2000 läuft das Zulassungsverfahren. Die dafür notwendigen Testfahrten sollen bis Ende März 2004 abgeschlossen sein. Die Testfahrten führt die Deutsche Bahn gemeinsam mit der französischen Staatsbahn SNCF, dem Hausherrn der Strecke, und dem Herstellerkonsortium durch. Gemeinsam erstellen die Projektbeteiligten eine Zulassungsdokumentation, die an das französische Verkehrsministerium übergeben wird. Eine Aussage zur technischen Zulassung erwartet die Bahn dann 2005. Erst daraus sind alle weiteren notwendigen Schritte abzuleiten, die zu einer endgültigen Zulassung führen.

Berlin: S-Bahn verspricht schnellere Fahrgastinformation

BERLIN (ddp-bln) - Fahrgäste der Berliner S-Bahn werden künftig schneller als bisher über Veränderungen im Betriebsablauf und über Zugverspätungen informiert. Ermöglicht wird dies durch eine "Rechnergesteuerte Zuglaufüberwachung" (RZÜ), wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch mitteilte. Diese Anlage gebe dem Aufsichtspersonal auf 23 wichtigen Knoten- und Umsteigebahnhöfen via Bildschirm einen genauen Überblick über Standort und Verspätung eines Zuges. Bisher waren die Mitarbeiter auf den Bahnhöfen auf telefonische Informationen der Betriebsleitung angewiesen. Durch das neue System erhält das Aufsichtspersonal nun bereits im Vorfeld einen Überblick darüber, wo und wann Anschlüsse gewährt werden können. Außerdem kann im Einzelfall ein verspäteter Zug abgewartet werden, sagte der Sprecher. Dieser Vorteil werde vor allem den Fahrgästen zugute kommen, die an so genannten Turmbahnhöfen die Ebene wechseln müssen und bisher nur noch die Schlusslichter ihres Anschlusszuges sahen. Zu den mit der "Rechnergestützten Zuglaufüberwachung" ausgerüsteten Bahnhöfen gehören Friedrichstraße, Gesundbrunnen, Ostkreuz, Westkreuz, Schöneberg und Zoologischer Garten.

Mehdorn spricht sich für Weiterbau der NBS Nürnberg-Erfurt aus

HALLE - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat sich gestern für den Weiterbau der ICE-Strecke Leipzig-Nürnberg über Erfurt ausgesprochen. Die Finanzierung dieser Hochgeschwindigkeitstrasse stehe allerdings in den Sternen. Die Situation hat sich vor allem wegen fehlender Einnahmen durch das Debakel mit der Lkw-Maut verschärft. "Wir haben zurzeit keinen blassen Schimmer, wie viel Geld der Bund für Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung stellen wird", sagte Mehdorn bei einer Fachtagung in Halle. "Diese Strecke ist sehr teuer und steht deshalb auf unserer Prioritätenliste nicht weit vorne." Mehdorn rechnet in diesem Jahr fest mit schwarzen Zahlen bei der DB: "Wir werden Gewinne schaffen ohne einen einzigen Euro vom Staat. Und ab 2005 sind wir kapitalmarktfähig." Die Entscheidung über den Börsengang liege allerdings beim Bund. "Ich habe da nichts zu sagen, ich bin nur der Vorstand", erklärte Mehdorn. Falsche Politik warf Mehdorn den Verantwortlichen auch mit Blick auf Wettbewerber auf den Gleisen vor. Speziell kritisierte er die Situation in Sachsen-Anhalt. "Das ist nicht gut für das Bundesland. Es wundert mich, dass der Ministerpräsident Verträge mit denjenigen abschließt, die keine Lehrlinge ausbilden." Mehdorn spielte damit auf die Ausschreibung des Nordharznetzes an, die der Bahnkonkurrent Connex im Dezember für sich gewinnen konnte. Mit den meisten Konkurrenten habe die Bahn jedoch ein "sehr gutes Verhältnis", betonte Mehdorn. "Wir helfen denen sogar, wenn mal eine Lok kaputt geht."

Zwischen Angermünde - Schwedt (Oder): RE 3 ab 1. März 2004 im Stundentakt

BERLIN - Die Züge der RegionalExpresslinie RE 3 werden ab 1. März 2004 die Strecke Angermünde - Schwedt (Oder) im Stundentakt bedienen. Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) erarbeitete gemeinsam mit der DB Regio AG ein Umsetzungskonzept, das es noch im laufenden Fahrplanjahr erlaubt, die Verbesserung des bisherigen Fahrplanangebotes der RegionalExpresslinie RE 3 zu realisieren. Montags bis freitags verdichtet sich von 5.00 Uhr bis 20.00 Uhr die Bedienung zwischen Angermünde - Schwedt (Oder) zum Ein-Stunden Takt, an Wochenenden und Feiertagen wird die Linie RE 3 wie gewohnt im Zwei Stunden Takt angeboten. Bei insgesamt zwölf zusätzlichen Fahrten pro Tag verbessert sich das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region erheblich. Damit leisten VBB und DB Regio einen entscheidenden Beitrag zur regionalen Entwicklung des Landkreises Uckermark.

Das schnellste Fitness-Studio zwischen Osnabrück und Bremen

BREMEN - Ende Februar bringt die DB Bewegung in ihre Fahrgäste: Vom 25. bis 27. Februar 2004 fahren zwei Fitnessteams mit je einem Fitnesstrainer und einem Ernährungsberater zur Feierabendzeit in den neuen Doppelstockzügen auf dem Streckenabschnitt zwischen Osnabrück und Bremen. Unter professioneller Anleitung erfahren die Reisenden, wie sie ihren Körper mit leichten Übungen zum Muskelaufbau fit für den Frühling machen können - während sie mit durchschnittlich 99 km/h durch die Landschaft gleiten. Minihanteln, Elastikbänder und das eigene Körpergewicht sind dabei die wichtigsten Hilfsmittel. Die Ernährungsberater erklären allen Interessierten, wie man sich gesund und kalorienarm ernährt und welche leichten Gerichte besonders lecker schmecken. "Wir möchten unseren Fahrgästen mit dieser Aktion zeigen, dass sie die Fahrt in unseren neuen Doppelstockwagen gleich zweifach in Bewegung bringt", betonte Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der DB Regio AG Niedersachsen/Bremen. Abfahrt der Züge ist in Bremen Hbf (Richtung Osnabrück) um 15.06 Uhr und 16.06 Uhr und in Osnabrück Hbf (Richtung Bremen) um 16.36 Uhr und 17.36 Uhr. Zusätzlich zur körperlichen Betätigung im Zug winkt den Fahrgästen die Chance auf einen Gewinn mit hohem Fitnesswert: einen Crosstrainer für Zuhause.

Schweres Güterzugunglück im Iran

TEHERAN (AFP/dpa) - Bei der Explosion eines mit Chemikalien beladenen Zuges sind im Iran in der nordöstlichen Provinz Khorassan nach Informationen der Nachrichtenagentur Irna mindestens 200 Menschen getötet worden. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt. Der mit Schwefel, Benzin, Düngemitteln und Baumwolle beladene Zug geriet nach Behördenangaben in der Nähe der Stadt Neischaburg im Nordosten des Landes in Brand und explodierte während der Löscharbeiten. Über dem Unfallort standen schwarze Rauchwolken. Zertrümmerte Waggons lagen nach Fernsehbildern auf und neben den Gleisen. Fünf Dörfer wurden durch die Detonation schwer beschädigt, sagte ein Helfer dem britischen Sender BBC. Die Schäden seien weit größer als zunächst angenommen. Der Zug soll insgesamt 40 Waggons lang gewesen sein.

Bahn soll wegen der Maut-Ausfällen neue Schulden machen

BERLIN - In Deutschland wird es vorerst keine Lkw-Maut geben. Nach elfstündigen Verhandlungen mit der Betreibergesellschaft Toll Collect, in denen erneut keine Einigung über die Höhe von Schadensersatzansprüchen des Bundes gefunden werden konnte, kündigte Verkehrsminister Manfred Stolpe am Dienstag Morgen an, den Vertrag mit Toll Collect aufheben zu wollen. Nun soll unter anderem vorübergehend die Euro-Vignette wieder eingeführt werden. Wie der "Tagesspiegel" in seiner Dienstagsausgabe berichtet, werde die Bundesregierung die Milliarden-Einnahmeausfälle aus der Maut vor allem über verdeckte Schulden finanzieren müssen. Deshalb sollte beispielsweise die Bahn Kredite in Höhe von 900 Millionen Euro aufnehmen. Ein Sprecher der Eisenbahnergewerkschaft Transnet lehnte eine Höherverschuldung der Bahn strikt ab. "So geht das nicht. Es wären letztlich nur zusätzliche Schulden, die die Bahn später zurückzahlen muss - auch wenn das Darlehen zinslos ist."

Siemens-Verkehrstechnik verfehlt Renditeziel

MÜNCHEN - Die Bahntechniksparte Transportation Systems (TS) des Siemens-Konzerns wird Medienberichten zufoge wegen Rückstellungen das Renditeziel verfehlen. Der Vorsitzenden des TS-Bereichsvorstandes, Hans Schabert, räumte ein, dass der Bahnbereich wegen Gewährleistungsansprüchen in Zusammenhang mit Mängeln bei den Combino-Nahverkehrszügen das Margenziel von 5 bis 7 Prozent verfehlen werde. TS rechne deswegen auch in den kommenden Quartalen mit Belastungen. Das Volumen der Rückstellungen werde aber "unter 200 Mio Euro " liegen. Der Bereich werde wohl auch in den kommenden Quartalen Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche von Käufern der Combino-Züge bilden müssen, erklärte Hans Schabert, Chef von Siemens Transportation Systems (TS), am Dienstag während einer Analystenpräsentation in München. Siemens hatte bereits im ersten Quartal 2003/04 von technischen Problemen bei seinen Niederflur-Straßenbahnen vom Typ Combino berichtet. Bei einigen Zügen lösten sich dem Konzern zufolge Befestigungen des Chassis. Vor allem wegen Rückstellungen hierfür war das Ergebnis der Sparte um gut die Hälfte auf 32 (Vorjahr 68) Millionen Euro gesunken. Die Marge hatte bei 3,1 Prozent gelegen. Weitere Belastungen durch Gewährleistungsansprüche könnten auch in den kommenden Quartalen den Gewinn negativ beeinflussen, hatte es damals geheißen.

Baustelle Hauptbahnhof Wiesbaden

© DB-Presseservice

WIESBADEN - Die Sanierung und Modernisierung des Hauptbahnhofes Wiesbaden schreitet voran. Am deutlichsten werden die Bauarbeiten für die Besucher des Bahnhofes auf dem Querbahnsteig sichtbar. Hier türmt sich ein Gerüst 17 Meter hoch bis unter die Decke der Halle. 40 Tonnen an Stangen, Treppen und Böden wurden hier errichtet, um die Hallendecke und die Innenfassaden reinigen und neu anstreichen zu können. Aber auch im Keller und im Innenhof sind bereits beeindruckende Baufortschritte zu verzeichnen. Der Keller wurde auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern mit modernen Brandschutzdecken nachgerüstet. 75.000 Meter alte Kabelverbindungen entfernt und bisher bereits 10.000 Meter durch neue Kabel ersetzt. Über 16.000 Kubikmeter Mauerwerk und Beton wurden seit Juli letzten Jahres abgebrochen. Die Größenordnung der Bauarbeiten macht ein Vergleich deutlich: Derzeit im Hauptbahnhof Wiesbaden auf insgesamt über 9.100 Quadratmetern gebaut – das entspricht fast einer Fläche von zwei Fußballfeldern.

Diese Arbeiten, wie auch die Ein- und Umbauten für die neuen Anlagen fanden und finden bei laufendem Betrieb im Hauptbahnhof statt, der täglich von rund 27.000 Reisenden frequentiert wird. Beeinträchtigungen für Reisende und Besucher während der insgesamt einjährigen Bauphase lassen sich zwar nicht gänzlich vermeiden, sie wurden aber bislang erfolgreich auf das geringst mögliche Maß reduziert. Im Bereich der Querbahnsteigs– und Empfangshalle wurden bereits fast alle Verkaufspavillons abgerissen. Diese werden in neuer Architektur bis Sommer diesen Jahres als fünf gläserne Pavillons nicht mehr im Bereich des Querbahnsteiges, sondern in die Richtung der Gleise versetzt wieder errichtet. "Hierdurch wird der ursprüngliche Hallencharakter des Querbahnsteiges wieder in den Vordergrund gerückt", so Jung. Für die Bauzeit wurden Buchladen, Brezelstand, Tabakladen, Bäcker, Autovermietung und das Reisezentrum in Containeranlagen auf dem Bahnhofsvorplatz untergebracht. Die Läden werden mit dem Baufortschritt nach und nach wieder in den Bahnhof einziehen. Der Bodenbelag in der Schalter- und Querhalle wird komplett erneuert und mit einem neuen Blindenleitsystem ausgestattet. Auch die Fassaden-, Fenster und Dachbereiche werden saniert, Schaufensteranlagen und die elektronische Abfahrtstafel neu errichtet.

Ein Teil der Gesamtmaßnahme wurde bereits im Jahr 2002 mit Fertigstellung des ICE-Bahnsteiges und der Erneuerung der Ausstattung und Wegeleitung sowie der Errichtung der neuen Fahrradanlage in der Gleishalle abgeschlossen. Weiterhin wurden im Juli 2003 der neue Wertstoffhof in Betrieb genommen und die neue Energieversorgungsanlage auf der Ostseite des Bahnhofes fertig gestellt. Die Gesamtinvestionssumme beträgt 25 Millionen Euro.

"Flying Scotsman" wird vielleicht in die USA verkauft

LONDON (AFP) - Die berühmte britische Dampfeisenbahn "Flying Scotsman" wird möglicherweise in die Vereinigten Staaten verkauft. Sie herzugeben sei "der beste Weg", um "das Überleben der Lokomotive zu sichern und die Interessen der Aktionäre zu wahren", hieß es am Dienstag von der Betreibergesellschaft. Diese soll nach Angaben der britischen Tageszeitung "Guardian" zwei Millionen Pfund (knapp drei Millionen Euro) Schulden haben. Den Angaben zufolge sind zwei US-Bürger am Kauf interessiert.

Bahn testet Flüsterbremse für leise Güterzüge in Norwegen

MINDEN - Bei der Deutschen Bahn ist sie schon seit Jahren im Einsatz - die moderne Kunststoffbremse, auch K-Sohle genannt. Güterwagen, die mit diesen K-Sohlen ausgestattet sind, laufen etwa um die Hälfte leiser als Fahrzeuge mit herkömmlichen Graugussbremsen. In Zukunft könnte auch die Norwegische Bahn ihre Güterwagen mit K-Sohlen, die bereits seit Oktober 2003 international zugelassen sind, ausstatten. Doch vorher müssen diese sich bei den gegenwärtig laufenden Testfahrten während des norwegischen Winters bewähren. Den Auftrag für die Testfahrten, die noch bis April andauern werden, hat die Norwegische Bahn der DB Systemtechnik in Minden erteilt. "Unsere Aufgabe während der fünfmonatigen Testphase ist es, die Eignung der K-Sohlen für extreme Witterungsbedingungen nachzuweisen“, sagt Versuchsleiter Fritz-Gerhard Schulz von der DB Systemtechnik in Minden. „Das gegenwärtige Winterwetter bei bis zu minus 20 Grad ist dafür ideal, denn interessant sind für die Tests vor allem die Eigenschaften der Flüsterbremsen bei Frost, Schnee und gleichzeitig starkem Gefälle in den norwegischen Bergregionen. Im Gegensatz zu der Testphase im vergangenen Jahr, wo wir vom Wetter sprichwörtlich im Regen stehen gelassen wurden und die Tests deshalb nun wiederholen müssen."

Bei dem Testfahrzeug handelt es sich um einen mit K-Sohlen ausgerüsteten Containerwagen, der von den Mindener Ingenieuren mit modernster Messtechnik ausgestattet wurde. Auf der Strecke Oslo – Trondheim legt er in einem regulären Güterwagenverband wöchentlich rund 4.400 Kilometer zurück. Während der Fahrten registrieren Sensoren an den Bremsschuhen die Bremskräfte und die Temperaturen an den Radoberflächen. Die Schneeverhältnisse und die Außentemperatur werden mit Hilfe einer eingebauten Kamera sowie Temperaturfühlern aufgezeichnet. Gleichzeitig wird der Wagen per GPS überwacht, um die Daten bei der Auswertung den entsprechenden zurückgelegten Strecken zuordnen zu können.

Für den durch Güterzüge verursachten Lärm sind vor allem Rollgeräusche der Stahlräder auf den Stahlschienen verantwortlich. Verstärkt werden diese Geräusche, wenn Rad und Schiene Unebenheiten aufweisen, sogenannte Riffel, die kaum größer sind als ein Zehntel Millimeter. Diese entstehen vor allem, weil die bisher üblichen Graugussbremsklötze beim Bremsen die Räder und diese wiederum die Schiene aufrauen, was bei den K-Sohlen aus Verbundkunststoff nicht der Fall ist. Denn K-Sohlen schonen bei einer gleichzeitig verbesserten Bremswirkung die Radlaufflächen und mindern damit das Rollgeräusch um bis zu 10 Dezibel.

Transnet will Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats verschieben

BERLIN (vwd) - Die Bahngewerkschaft Transnet hat eine Verlegung der für März geplanten Aufssichtsratssitzung der DB vorgeschlagen. "Es gibt immer noch keine verlässlichen und belastbaren Zahlen über die Investitionsmittel des Bundes", erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen am Montag in Berlin. Mit den Zahlen sei auch nicht vor Mitte März zu rechnen. Ohne gesicherte Finanzprämissen habe eine Sitzung des Aufsichtsrates jedoch keinen Sinn, erklärte Hansen. Die Bahn befürchtete bereits im Dezember, dass der Bund unter anderem wegen des Maut-Ausfalls dem Unternehmen bis zu 1,2 Mrd EUR weniger an Investitionen zu Verfügung stellen wird als 2003. Noch ist nicht offiziiell entschieden, wie die Finanzlücke geschlossen werden soll. Presseberichten vom Wochenende zu Folge hat sich die Regierungakoalition darauf geeinigt, dass die Zuschüsse des Bundes an die Bahn um 900 Mio EUR sinken und das Unternehmen dafür einen Kredit aufnehmen solle.

Modernisierung im S-Bahn-Tunnel pünktlich abgeschlossen

MÜNCHEN - Die Bauarbeiten zur Modernisierung der Signal- und Stellwerksanlagen im Tunnelbereich der S-Bahn-Stammstrecke in München wurden nach 49 Wochenendsperrungen pünktlich beendet. Am 11. Januar 2003 begannen die Arbeiten zwischen der Hackerbrücke und dem Ostbahnhof. Der S-Bahn-Verkehr im Tunnel kann nun an den Wochenenden (erstmals ab 21./22.02.04) wieder durchgängig und ohne Baubehinderungen durchgeführt werden. "Ich möchte mich bei den Fahrgästen der Münchner S-Bahn für die Geduld während der Sperrungen und den damit verbundenen Einschränkungen sehr herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch den beteiligten Firmen für die pünktliche Arbeit und den DB-Mitarbeitern für zahlreiche Überstunden", so Bauherr und Leiter DB Netz Süd Siegfried Lämmermeyer. Beim Freistaat Bayern bedankte sich Lämmermeyer für die große finanzielle Unterstützung.

Bis zu 120 Mitarbeiter der bauausführenden Firmen arbeiteten im Mehrschichtbetrieb während der Wochenendsperrung im Tunnel. Die Arbeitsbedingungen waren dabei nicht immer einfach. Der enge Arbeitsraum forderte eine präzise Durchführung der Bauarbeiten. Auch die Luftverhältnisse sorgten zu bestimmten Zeiten für Ärgernis. Trotz dieser erschwerten Arbeitsbedingungen kam es zu keinen Arbeitsunfällen. Drei Mal führte ein ausgelöster Fehlalarm zu einem Feuerwehreinsatz. Die Feuermeldeanlagen hatten bei bestimmten Arbeiten (vor allem Schleifarbeiten) angeschlagen. Sechs Arbeitsbagger (Zwei-Wege-Fahrzeuge) mit jeweils drei Güterwagen, beladen mit Baustoffen und Altmaterial, waren zeitgleich im Tunnel unterwegs. Die Koordination und Überwachung der Bauabläufe wurde durch Ingenieure der DB ProjektBau und DB Netz durchgeführt. Sie sorgten dafür, dass alle Arbeiten zwischen den beteiligten Firmen jederzeit abgestimmt waren. Die neuen Anlagen werden im Sommer und Herbst 2004 in Betrieb genommen. Vom 27. (abends) bis 29. /30. August wird das neue Elektronische Stellwerk "Stammstrecke" mit den neuen Signalanlagen in Betrieb genommen. Die Linienzugbeeinflussung wird nach dem Oktoberfest "scharf" geschaltet. Damit ist gewährleistet, dass ab 12. Dezember 2004 drei S-Bahn-Linien im 10-Minuten-Takt in München fahren können.

Auch die Bauarbeiten im oberirdischen Teil der Stammstrecke zwischen Hackerbrücke und Pasing liegen voll im Zeitplan. In diesem Bereich enden die Arbeiten am 03. April 2004 um 4.00 Uhr. Bis dorthin werden noch letzte Kabel- und Prüfarbeiten durchgeführt. In diesem Abschnitt müssen auch noch die signaltechnischen Verknüpfungen zu den Stellwerken außerhalb der Stammstrecke hergestellt werden. In den ursprünglichen Planungen zur Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke waren 56 Wochenendsperrungen vorgesehen. Durch intensive Verhandlungen mit den Firmen und Umplanungen der Baumaßnahme konnten die Sperrzeiten auf 49 Wochenendsperrungen reduziert werden. Dazu kommt eine Wochenendsperrung, 27.-30. August, zur Inbetriebnahme der neuen Signalanlage und des neuen elektrischen Stellwerks. Die Arbeiten zur Beseitigung der alten Anlagen werden nun in den Nächten durchgeführt und behindern nur in sehr geringem Umfang den S-Bahn-Verkehr. Die Altanlagen müssen aus Brandschutzgründen aus dem Tunnel entfernt werden.

Bis zur Einführung des 10-Min.-Taktes am 12. Dezember 2004 müssen noch weitere Baumaßnahmen im S-Bahn Bereich durchgeführt werden. Dabei steht die zweite Stufe der Umbauarbeiten am Ostbahnhof im Vordergrund. Ab 16. April muss hier an vier Wochenenden der westliche Gleiskopf umgebaut werden. Das Gleis 3 wird dabei an den Tunnel angebunden. Diese Arbeiten finden immer von Freitagabend (21.30 Uhr) bis Montag, 4.00 Uhr, statt. Die S-Bahn kann an diesen Tagen nur mit Shuttlezügen durch den Tunnel fahren. Von dem neuen Gleis 3 werden zukünftig die S-Bahn-Linien 2 und 7 Richtung Innenstadt abfahren. Anschließend erfolgen die Gleisbauarbeiten zur Anbindung von Gleis 5 an die Wendeanlage Ostbahnhof. Am 23. Mai 2004 werden diese Bauarbeiten beendet sein. Ab Ende Mai stehen dann der S-Bahn am Ostbahnhof fünf Gleise zur Verfügung. Damit tritt eine wesentliche Verbesserung an diesem S-Bahnknoten ein.

Gymnasiasten mit Unterrichtsmaterial der Bahn unterwegs für Klimaschutz

BERLIN - Deutschlands Gymnasiasten sind ab sofort mit der DB "Unterwegs für den Klimaschutz". Ein gleichnamiges Unterrichtsmaterial hat die Bahn in Zusammenarbeit mit dem Hagemann Verlag entwickelt und stellt es den mehr als 4000 gymnasialen Oberstufen im gesamten Bundesgebiet kostenlos zur Verfügung. "Die Bahn als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel ist nicht nur auf dem Verkehrssektor dem Klimaschutz verpflichtet. Wir betrachten es auch als gesellschaftliche Aufgabe, junge Menschen für die Umweltproblematik zu sensibilisieren und das Thema Klimaschutz in die Schulen zu tragen", sagte Irene Liebau, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der Bahn, am Rande der Bildungsmesse Didacta, die gegenwärtig in Köln stattfindet. Dort wurde jetzt das Unterrichtsmaterial erstmals vorgestellt. Die Resonanz sei überwältigend. "Auf der Didacta waren die Unterrichtsmaterialien der Hit." Mehr als 350 der bunten Mappen seien täglich unter den Fachbesuchern nachgefragt worden.

Das Unterrichtsmaterial ist für den Geografieunterricht der Sekundarstufe II konzipiert. Es enthält fundierte Begleittexte für Lehrer sowie Statistiken und Grafiken auf Arbeitsblättern und Folien. Ziel ist es, den Schülern Hintergründe zu klimatischen Phänomenen zu erklären. Im Mittelpunkt steht auch der Einfluss des Wirtschaftssektors Verkehr auf das Klima. Das Unterrichtsmaterial bietet die Basis, um Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Klima zu erarbeiten und Handlungsoptionen der Politik und des einzelnen Bürgers zu untersuchen. So wird ein wichtiges Lernziel erfüllt, die Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler als verantwortungsbewusste Bürger zu fördern.

Gehen die ICE TD in den Iran?

HOF - Über die Ende des vergangenen Jahres komplett stillgelegten Diesel-ICEs (BR 605) brodeln im Moment wieder die Gerüchte hoch. Waren die Züge zuerst alle aus Hof abgezogen und auf Bahnwerke in ganz Deutschland verteilt worden, sind mittlerweile wieder sieben bis acht Züge nach Hof zurückgekehrt. Eben dort fanden in der vergangenen Woche nach einem Bericht der "Frankenpost" auch Verhandlungen zwischen der DB und einer Delegation aus dem Iran über einen möglichen Verkauf der insgesamt 19 verbliebenen ICE TD statt. Die Bahn wollte den Bericht allerdings nicht bestätigen. "Wir befinden uns noch in der Verhandlungsphase, es ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte die DB-Sprecherin Bianca Walter auf Anfrage der Zeitung.

Allianz pro Schiene: Schienenausbau vermeidet 36.000 LKW pro Tag

BERLIN - Wenn die bereits begonnenen Baumaßnahmen auf der Schiene fertiggestellt werden, können 36.000 LKW-Fahrten von deutschen Straßen geholt werden - und zwar täglich. Nach Modellrechnungen des Schienenbündnisses Allianz Pro Schiene lassen sich dadurch jedes Jahr 8,4 Millionen Tonnen an klimaschädlichen CO2-Emmissionen vermeiden. Vorraussetzung dafür sei, dass der Bund jährlich mindestens 2,5 Milliarden Euro in das bestehende Gleisnetz und 1,5 Milliarden Euro in die schon begonnenen Baumaßnahmen investiere. "Wir appellieren an die Politik, die notwendigen vier Milliarden Euro für das Gleisnetz dauerhaft sicherzustellen, um Straßen und Umwelt zu entlasten", sagte Norbert Hansen, der Vorsitzende der Allianz pro Schiene am Sonntag in Berlin.

Die Allianz pro Schiene hat erstmalig die Kapazität des deutschen Gleisnetzes mithilfe eines computergestützten Simulationsprogramms berechnet. Demnach erhöht die Fertigstellung von bereits begonnenen Bauvorhaben die Kapazität des Netzes für den Güterverkehr auf der Schiene von jetzt 78 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) auf 131,4 Milliarden tkm, das entspricht einer Steigerung um 68 Prozent. Den Modellrechnungen liegen folgende Prämissen zugrunde: das so genannte "Integrationsszenario" des Bundesverkehrswegeplans, die Annahme, dass jährlich mindestens vier Milliarden Euro in Bestandsnetz und Neu- und Ausbaustrecken investiert werden, sowie das Festhalten an der Netz 21-Strategie.

Berlin Zoologischer Garten jetzt "Rauchfreier Bahnhof"

BERLIN - Am gestrigen Sonntag ist das Programm "Rauchfreier Bahnhof" auch am Bahnhof Berlin Zoologischer Garten umgesetzt worden. Seit gestern ist damit im Bahnhof Zoologischer Garten das Rauchen nur noch in den gekennzeichneten Raucherbereichen gestattet. Auf den Fernbahnsteigen gibt es jeweils zwei Raucherbereiche, auf dem S-Bahnsteig einen Raucherbereich. In den Hallenbereichen ist das Rauchen nicht mehr erlaubt. Ausgenommen sind die gastronomischen Einrichtungen. Während in Tunnelbahnhöfen das Rauchen in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes und damit der Sicherheit verboten ist, möchte die Bahn darüber hinaus mit den Rauchfreien Bahnhöfen für noch mehr Sauberkeit in ihren Stationen sorgen und Nichtraucher besser schützen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollen gesenkt werden. In Berlin sind folgende Bahnhöfe bereits rauchfrei: Berlin Ostbahnhof, Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstrasse, Bellevue, Tiergarten, Spandau und Wannsee. In diesem und im nächsten Jahr wird das Programm auf weiteren Bahnhöfen fortgesetzt.

Alstom: Kein Auftrag für Strecke Peking-Schanghai

PARIS (AFP) - Der Pariser Industriekonzerm Alstom hat einen chinesischen Medienbericht dementiert, wonach er den milliardenschweren Zuschlag für die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Peking-Schanghai erhalten habe. Bislang sei der Auftrag nicht einmal offiziell ausgeschrieben, sagte eine Alstom-Sprecherin. Einen Zuschlag gebe es noch nicht. Alstom wäre aber "begeistert", wenn Peking sich für das französische Angebot ausspräche.Um die 1300 Kilometer lange Strecke zwischen der Hauptstadt Peking und der Millionen-Metropole Schanghai ringen neben Alstom mit dem TGV auch das deutsche ICE-Konsortium sowie der japanische Shinkansen-Zug. Die deutsche Magnetschwebebahn Transrapid ist offenbar aus dem Rennen. Die Bahnfahrt zwischen Peking und Schanghai soll nach Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke auf fünf Stunden reduziert werden, bislang sind es zwölf.

KEG und WB beantragen Insolvenzverfahren

KARSDORF - Das private Eisenbahnverkehrsunternehmen Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH sowie seine 100-prozentige Tochtergesellschaft Waggonbau Brüninghaus GmbH haben am Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht Hagen einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. "Dieser Antrag war notwendig geworden", so Bernhard van Engelen, Geschäftsführer beider Gesellschaften, "um in der knappen Liquiditätssituation Gläubigerschutz zu erhalten und tragfähige Sanierungskonzepte zu entwickeln." Vom Amtsgericht Hagen wurde Herr RA Dr. Wischermann als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Betroffen von der Insolvenz sind insgesamt 339 Mitarbeiter, 190 bei der KEG an den Standorten Rheine, Schwerte, Tröglitz und Karsdorf sowie 149 bei WB in Schwerte. Deren – teilweise gestundeten - Löhne und Gehälter werden durch Insolvenzausfallgeld gedeckt. Die Schwestergesellschaften Rügensche Kleinbahn GmbH & Co., besser bekannt als der "Rasende Roland" auf der Insel Rügen und die Firma Mainische Feldbahnen in Schwerte sind ausdrücklich von der Insolvenz nicht betroffen und führen Ihren Geschäftsbetrieb ohne Beeinträchtigungen weiter.

Auch die Burgenlandbahn GmbH, an der die insolvente Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH 30 Prozent der Anteile hält, fährt weiter. "Die DB Regio AG, 70-prozentiger Mehrheitsgesellschafter an der Burgenlandbahn GmbH wird alles daran setzen, den Betrieb der Burgenlandbahn reibungslos aufrecht zu erhalten", teilte Michael Hahn, Vorsitzender der DB Regio AG Region Südost mit. Die Burgenlandbahn ist ein regionales Eisenbahnverkehrsunternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. Auf insgesamt fünf Strecken (Weißenfels - Teuchern - Deuben - Zeitz, Teuchern - Naumburg, Naumburg - Nebra - Artern, Merseburg - Querfurt, Merseburg - Schafstädt) betreibt sie seit Anfang 1999 den Schienenpersonennahverkehr.

Eurotunnel-Tochter erhält Lizenz für Güterzüge nach Basel

PARIS (AFP/dpa) - Eine Tochtergesellschaft des Eurotunnel-Betreibers hat am Freitag vom französischen Verkehrsministerium die Genehmigung für Güterzug-Transporte von Südengland über französisches Territorium nach Basel erhalten. Damit wird Eurotunnel noch vor der BASF-Tochter Rail4Chem der erste Konkurrent der französischen Bahngesellschaft SNCF im Frachttransport auf der Schiene, der von der EU für den Wettbewerb geöffnet wurde. Eurotunnel will Güterzüge von Basel nach Großbritannien fahren lassen und damit die Verbindung von Mailand nach London stärken. Auch Rail4Chem bewirbt sich in Frankreich um eine Transportlizenz und möchte im kommenden Jahr starten. Die SNCF ist - anders als die Deutsche Bahn AG - noch Monopolist im Frachttransport. Sie schreibt dabei aber hohe Verluste. Eurotunnel ist mit 9 Milliarden Euro verschuldet und schrieb 2003 einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro.

Österreich: 8,3 Mrd. Km Bahnfahrten pro Jahr

WIEN - In Österreich werden jährlich werden 8,3 Mrd. Kilometer mit der Bahn zurückgelegt. Damit fahre jeder Österreicher pro Jahr 1.031 Kilometer mit dem Zug, berichtete der Verkehrsclub Österreich VCÖ in seiner am Freitag veröffentlichten Studie. Im Vergleich zum Jahr 1950 werde heute deutlich mehr Bahn gefahren, allerdings stagniere die Zahl der zurückgelegten Strecken seit mehr als 20 Jahren. Die Ursachen für das ausbleibende Wachstum liegen der Studie zufolge in der zunehmende Motorisierung und in der Schließung von Regionalbahnen. "Der VCÖ fordert daher mehr Investitionen in die Regionalbahnen", erklärt Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Nach den jüngsten Zahlen, die für das Jahr 2002 erhoben wurden, werden um 380 km pro Person und Jahr mehr mit der Bahn zurückgelegt als im Jahr 1950, allerdings stagniert die Zahl der Bahnfahrten seit 1980. Rauh sieht neben der zunehmenden Motorisierung, seit 1980 hat sich die Zahl der Pkw auf vier Mio. verdoppelt, die Schrumpfung des Bahnnetzes als Hauptursache. "Seit 1980 ist das österreichische Schienennetz um 250 Kilometer kürzer geworden", erklärt der Experte. Die Bahn könne aber gegenüber dem Pkw nur dann bestehen, wenn es moderne und häufige Zubringer zu den Hauptstrecken gebe. Der VCÖ fordert den stärkeren Ausbau des Regionalbahnnetzes. In Hinblick auf die EU-Erweiterung sind vor allem die Verbindungen in die benachbarten Erweiterungsländern zu verbessern.

DB macht Fahrkartenautomaten noch attraktiver

FRANKFURT/Main - Die DB erweitert die Funktionen ihrer rund 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr und erhöht die Benutzerfreundlichkeit. Ab dem 1. April sind Platzreservierungen am Automaten kostenlos, wenn gleichzeitig eine Fahrkarte gekauft wird. Dadurch spart der Kunde pro Fahrt drei Euro Reservierungskosten. Ebenfalls ab dem 1. April können die Kunden an den Automaten Eintrittskarten für den Europapark Rust erwerben – ein erster Schritt bei der Weiterentwicklung der Geräte zu multifunktionalen Dienstleistern. Im Laufe des Jahres 2004 sind weitere Neuerungen an den Fernverkehrsautomaten geplant: Wer seine Fahrkarte bereits gekauft hat und kurzfristig noch eine Sitzplatzbuchung vornehmen möchte, kann am Automaten eine separate Platzkarte erwerben. Neu aufgenommen werden erstmals auch Ziele im Ausland, wie zum Beispiel Paris, Wien oder Prag. Außerdem wird im Laufe des Jahres die Zahl der Automaten, an denen die Reisenden auch Fahrkarten für die Verkehrsverbünde bargeldlos kaufen können, von derzeit 950 auf etwa 2000 erhöht.

Seit der Einführung der DB-Fernverkehrsautomaten im Jahr 1997 werden die Benutzerführung und der Service ständig weiter verbessert. Im Dezember 2003 zeichnete der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) die Bahn mit dem Innovationspreis aus. Die technische Verfügbarkeit der Geräte liegt bei 99 Prozent. Inzwischen kauft bereits jeder fünfte Kunde seine Fahrkarte an den Automaten, die an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr in Betrieb sind. Die Bedienung ist in sechs Sprachen möglich. Bezahlt wird bargeldlos mit EC- oder Kreditkarte. Der Reisende erhält am Automaten Fahrplanauskünfte für den Nah- und Fernverkehr – sortiert nach den Kategorien Abfahrtszeit, Zahl der Umstiege, Preis oder Fahrzeit. Sitzplatzreservierungen sind bis kurz vor Reiseantritt möglich.

Bahn will Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 um 15 Prozent senken

BERLIN - Die Bahn will ihren spezifischen - also auf die Verkehrsleistung bezogenen - Kohlendioxid-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um weitere 15 Prozent reduzieren. Das kündigte das Verkehrsunternehmen bei der heutigen Präsentation seines "Klimaschutzprogramms 2020" in Berlin an. Mit diesem anspruchsvollen Ziel will die Bahn ihren Vorsprung als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel weiter ausbauen. Gleichzeitig schreibt sie damit ihr Energiesparprogramm 2005 fort, mit dem bereits im Jahr 2002 das Ziel einer Reduzierung des Treibhausgases CO2 (Kohlendioxid) erreicht worden war. Trotz der beachtlichen Erfolge der vergangenen Jahre sei das Potenzial zur Verminderung von CO2 aber noch nicht ausgeschöpft, betonte DB-Chef Hartmut Mehdorn. "Wie weit wir gehen können, hängt davon ab, ob die Politik (...) Wettbewerbsnachteile des Schienenverkehrs abbauen und seine Position im Wettbewerb der Verkehrsträger stärken kann". Dabei stellte Mehdorn der Bundesregierung eine Selbstverpflichtung auf ein verbindliches, überwachtes Klimaziel in Aussicht, "das bis 2020 noch um zehn Prozentpunkte über die jetzt angepeilten 15 Prozent hinausgehen kann."

"Ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutzprogramm sind unsere Energieeinsparungen, die sich vor allem auf technische und betriebliche Innovationen innerhalb des Rad-Schiene-Systemverbunds zurückführen lassen", sagte Stefan Garber, Generalbevollmächtigter für Technik und Beschaffung der DB. Energieeinsparungen verspreche man sich zum einen vom Einsatz moderner und sparsamer Fahrzeuge. "Unser Musterbeispiel ist die ICE 3-Flotte, die bei 300 Kilometern Spitze einen unübertroffen niedrigen Energieverbrauch von umgerechnet weniger als zwei Litern Benzin pro Person und 100 Kilometern aufweist. Ein Verbrauch, von dem die Wettbewerber auf der Straße nur träumen." Ein ebenso bedeutender Stellhebel sei die Auslastung der Züge. So soll die durchschnittliche Auslastung im Fernverkehr mindestens um zehn auf dann 50 und im Nahverkehr um mindestens vier auf 24 Prozent gesteigert werden. "Damit schaffen wir bereits die Hälfte unseres CO2-Ziels. Bahn fahren ist praktizierter Umweltschutz“, so Garber weiter.

Weitere Bausteine für den Klimaschutz sind beispielsweise die konsequente Modernisierung von Dieselfahrzeugen, die Energie sparende Fahrweise, mit der die Lokführer bis zu zehn Prozent weniger Energie verbrauchen, oder die Bremsenergie-Rückspeisung, bei der gewonnene Bremsenergie in die Oberleitung rückgespeist wird. Effektivere Fahrplangestaltung, gleichmäßiges Fahren durch Entmischung der Verkehre - also Reservierung bestimmter Strecken für langsamere Güter- und Regionalzüge bzw. schnelle ICs und ICEs - tragen ebenso zur Erfüllung der ehrgeizigen Klimaschutzziele bei, wie ein wachsender Anteil der elektrisch betriebenen Züge und die Modernisierung von Umrichterwerken, die auf Grund eines höheren Wirkungsgrades geringere Energieverluste haben und damit indirekt auch CO2-Emissionen vermeiden. Nicht zuletzt wird die Bahn den Anteil ihres aus regenerativen Energien erzeugten Stroms weiter erhöhen - im Jahr 2002 lag er schon bei 13 Prozent.

EEG belastet umweltfreundlichen Schienenverkehr

BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat am Donnerstag in Berlin kritisiert, dass das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) den strombetriebenen Schienenverkehr mit über 24 Millionen Euro im Jahr belaste und im Wettbewerb mit dem klimaschädlichen Straßen- und Luftverkehr benachteilige. "Die Bundesregierung steuert in einen umweltpolitischen Zielkonflikt: Mit der Förderung der Erneuerbaren Energien belastet sie ausgerechnet die umweltfreundlichen Bahnen, während LKW's und Flugzeuge ungeschoren bleiben", erklärte Dirk Flege, der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Die Bahn sei das mit Abstand umweltfreundlichste Verkehrsmittel und baue diesen Umweltvorsprung mit freiwilligen Maßnahmen weiter aus, verwies die Allianz pro Schiene auf die am selben Tag stattfindende Präsentation des Klimaschutzprogramms der DB.

Die Allianz pro Schiene forderte die Bundesregierung auf, die Härtefallregelung des EEG auf die Bahnen auszudehnen. Die EEG-Novelle belastet den elektrisch betriebenen Schienenverkehr nach Berechnungen der Allianz pro Schiene mit über 24 Millionen Euro im Jahr 2004 und voraussichtlich mit über 31 Millionen in 2008. Geschäftsführer Flege: "Hier muss das Kabinett eine Sonderregelung für den Schienenverkehr schaffen, sonst erkauft sie sich einen Umweltfortschritt mit der Benachteiligung der ökologisch verträglichen Bahnen." Die Allianz pro Schiene wies darauf hin, dass die Bahnen erneuerbare Energien bereits heute überdurchschnittlich stark nutzen. Der Anteil regenerativer Energien an der Bahnstromversorgung betrug in 2002 13 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im öffentlichen Netz beträgt nur 8 Prozent. Die Bundesregierung will diesen Anteil auf 12,5 Prozent im Jahr 2010 steigern, u.a. mit Hilfe des Erneuerbare Energien-Gesetz. "Wir begrüßen die Förderung der Erneuerbaren Energien ausdrücklich. Die Bahnen haben schon heute das diesbezügliche Ziel der Regierung übertroffen, und dürfen deshalb vom EEG nicht zusätzlich im Wettbewerb mit dem klimaschädlichen Straßen- und Luftverkehr belastet werden", sagte Flege.

Bayern verkauft Mehrheit an Regentalbahn

MÜNCHEN - Der Freistaat Bayern will seinen Anteil von 76,9 Prozent am zweitgrößten deutschen Schienennahverkehrskonzern, der Regentalbahn-Gruppe, veräußern. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, endet die Angebotsfrist für Interessenten am 27. Februar. Gesucht würden ausschließlich Investoren mit Branchenerfahrung. Ein Sprecher des Bayerischen Finanzministeriums begründete am Donnerstag auf Anfrage den Ausstieg mit der generellen Privatisierungspolitik des Freistaates. Der Umsatz der Regental-Gruppe lag 2002 bei 54,8 Mio. Euro bei rund 9,9 Mio. gefahrenen Zugkilometern. Zu der Gruppe gehören Bahn- und Busbetriebe in Nordostbayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien. Vor allem die Tochterfirma Vogtlandbahn expandierte in den vergangenen Jahren. Die Regentalbahn-Beteiligung gehört zu den ältesten Staatsbeteiligungen Bayerns. Bei dem 1889 gegründeten Unternehmen stieg der Freistaat bereits 1928 ein. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Signale aus dem bayerischen Finanzministerium über einen Verkauf der Beteiligung. 2001 sprach sich sogar der Bayerische Rechnungshof für einen Verkauf aus.

Schwarzwaldbahn endgültig an DB vergeben

STUTTGART - Die DB Regio AG hat mit ihrer Tochtergesellschaft DB Schwarzwaldbahn GmbH die europaweite Ausschreibung für den Betrieb der Strecke Karlsruhe - Konstanz (Schwarzwaldbahn) gewonnen. Die endgültige Zuschlagerteilung durch das Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg als zuständigem Besteller erfolgte bereits vor wenigen Tagen und wurde am Donnerstag in einer Pressekonferenz von Minister Müller öffentlich bekannt gegeben. Ab Ende 2006 wird die DB Schwarzwaldbahn GmbH den Verkehr auf der Strecke aufnehmen und über einen Zeitraum von 10 Jahren jährlich eine Leistung von 3,1 Millionen Zugkilometern erbringen. Doppelstockwendezüge der neuesten Generation werden dabei zum Einsatz kommen und für eine deutliche Komfortverbesserung sorgen. Die Doppelstockzüge werden in der Regel jeweils mit drei oder vier Wagen verkehren und somit ein Platzangebot bis zu 473 Sitzplätzen bieten. Insgesamt werden 36 Doppelstockmittel- und -steuerwagen sowie elf leistungsstarke Triebfahrzeuge der Baureihe 146 auf der Schwarzwaldbahn zum Einsatz kommen. Das macht zusammen ein Investitionsvolumen von fast 80 Mio. Euro aus.

Die weiterentwickelten Doppelstockwagen bieten einen Mehrzweck-Fahrgastraum in jedem Wagen. Dies ist vor allem für Fahrgäste mit Fahrrad, Kinderwagen oder für mobilitätseingeschränkte Reisende mit Rollstuhl (mit Überfahrrampe im Steuerwagen) ein wichtiges Komfortmerkmal. Die Stiftung Warentest verlieh diesem Fahrzeugtyp im Juli 2003 daher das Prädikat "vorbildlich". Nicht nur Jugendliche schätzen zudem den kommunikativen Charakter der vis-à-vis-Anordnung der Sitze im Mehrzweck-Fahrgastraum. Die ungewöhnlich hohe Laufruhe der Doppelstockwagen, annähernd auf Fernverkehrsniveau, ist technisch bedingt durch die Kombination von Luftfederung und den langen, großzügigen Wagenkästen. Die bewährte Klimaanlage wird von Fahrgästen als effektiv geschätzt. Aus der 'Panoramaklasse' im oberen Stock mit der neuen großflächigeren, geschwungenen Fenstergalerie bietet sich den Fahrgästen ein einmaliger Ausblick auf die Bergwelt des Schwarzwaldes.

Ein pfiffiges Marketingkonzept soll das neue Angebot abrunden. Es wird in enger Zusammenarbeit mit allen Partnern der Region - den Kreisen, Kommunen, Tourismusorganisationen, fünf Verkehrsverbünden, Schulen und einzelnen touristischen Einrichtungen - entwickelt. Die Verbundenheit mit der Region wird unter anderem durch überraschende Fotofolien auf Triebfahrzeugen sichtbar werden. Schnuppertickets und Kombitickets in Verbindung mit Eintrittskarten für Attraktionen der Regionen sowie touristisches Infotainment auch über die Farbdisplays in den Zügen sollen Aufmerksamkeit sichern und konkret zu neuen Reisezielen im Freizeitverkehr anregen. Ein Schwarzwaldbahnmanager wird nach Aussagen von Projektleiter Michael Vulpius der zentrale Ansprechpartner für die Partner der Region, aber auch für betriebliche Angelegenheiten sein und damit die Philosophie der neu gegründeten DB Schwarzwaldbahn GmbH ausdrücken.

Fahrgastinformationssystem verbessert Service

SCHWERIN - Auf der IC-Linie 26 Stralsund - Hamburg - Hannover - Frankfurt (M) - Karlsruhe - Konstanz wurden in den vergangenen Wochen alle 96 Reisezugwagen in den zwölf Zügen mit einem neuen elektronischen Fahrgastinformationssystem ausgerüstet und aufgewertet. Damit verkehren die ersten umgerüsteten IC-Züge zwischen Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Außen- und Innendisplays informieren den Kunden über Start und Zielbahnhof, den Verlauf der Strecke, die von dem Zug zurückgelegt wird, und die Wagenordnungsnummer. Darüber hinaus wird auf dem Innendisplay der nächste Halt, die aktuelle Zeit und die aktuelle Geschwindigkeit sowie die geplante Ankunftszeit am nächsten Halt angezeigt. Reservierungen werden künftig quasi per Knopfdruck über Displays an den Plätzen angezeigt - das Verteilen der "Reservierungszettel" entfällt somit.

Neben der Fahrgastinformation dient der FIS-Rechner im Servicewagen auch als Diagnosesystem. So kann beispielsweise ein Defekt an der Klimaanlage automatisch erkannt und eine entsprechende Meldung erzeugt werden. Schäden, die im FIS nicht hinterlegt sind, können vom Zugbegleitpersonal manuell eingetragen werden. Dies unterstützt den notwendigen Informationsfluss zwischen den Zugbegleitern bei Personalwechsel. Die Werkstätten können die Schadensmeldungen auslesen und verfügen damit über die Informationen, die für die Behebung der Schäden benötigt werden. Ein weiterer Vorteil des FIS-Systems ist die zentrale Steuerung der Klimaanlagen der einzelnen Wagen. Dies ermöglicht die Einsparung von Energie, da bei längeren Abstellungen des Zuges die Klimaanlagen per Zeitschaltuhr ausgeschaltet und erst kurz vor Abfahrt wieder eingeschaltet werden können.

Ein umfangreiches Modernisierungsprogramm der Reisezugwagen wird derzeit für den Fernverkehr der Deutschen Bahn durchgeführt. Das Programm betrifft ca. 1200 Reisezugwagen der IC/EC-Flotte. In Etappen werden die Inneneinrichtung erneuert und technische Verbesserungen vorgenommen. Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen werden die Züge auch mit dem neuen Fahrgastinformationssystem ausgestattet.

Alstom und Siemens liefern 400 Diesel-Lokomotiven an SNCF

PARIS - Die staatliche französische Bahngesellschaft SNCF hat am Mittwoch mitgeteilt, dass sie einen Auftrag über die Lieferung von 400 Diesel-Lokomotiven an ein aus Alstom (Konsortialführer) und Siemens Transportation System bestehendes Konsortium vergeben wird. Der Gesamt-Auftragswert beträgt 836 Millionen Euro. Der Siemens-Anteil liegt bei 347 Millionen Euro bzw. 41,5 Prozent des Auftragswerts. Der Auftrag schließt eine Option über 100 zusätzliche Lokomotiven ein, was den Auftragswert auf mehr als eine Milliarde Euro erhöht. Siemens TS liefert die Antriebssysteme sowie die Leittechnik für die Fahrzeuge und zeichnet für 130 Lokomotiv-Wagenkästen verantwortlich, die im Siemens-Werk in München gefertigt werden. Alstom ist verantwortlich für die mechanische Ausrüstung und die Endmontage in seinem Werk in Belfort, Frankreich. Die erste Lokomotive wird Mitte 2006 ausgeliefert, die letzte in 2015. Die Lokomotiven werden hauptsächlich als Güterzug-Lokomotiven in Frankreich eingesetzt, erhalten aber auch eine Zulassung für den Betrieb im deutschen Gleisnetz. Die 84 Tonnen wiegenden Fahrzeuge haben eine Leistung am Rad von 1600 kW und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.

Bahn fördert universitäre Eisenbahnforschung

BERLIN - Die DB setzt auch im Jahr 2004 und darüber hinaus die bereits bestehende Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin fort und fördert damit die universitäre Eisenbahnforschung. Jüngstes Ergebnis der Kooperation ist eine Promotionsstelle im Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb, die über einen Zeitraum von fünf Jahre von der Bahn finanziert wird. Dafür stellt die Bahn insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Neben der finanziellen Unterstützung bringt die Bahn aber auch ihr Know-how ein und wird die Arbeit durch kompetente Fachleute betreuen.

"Das Rad-Schiene-System muss stetig weiter entwickelt werden, um kundenorientierten und wirtschaftlichen Verkehr zu betreiben. Deshalb setzen wir auch auf die universitäre Forschung und verbinden hier unternehmerische Interessen mit unserer gesellschaftlichen Aufgabe", so Stefan Garber, Generalbevollmächtigter Technik und Beschaffung der DB. In den Jahren 1997 bis 2002 hatte sich die Bahn finanziell für die TU Berlin eingesetzt und für den Zeitraum von fünf Jahren eine Professur finanziert. Nur so war es der TU möglich, schneller als im regulären Verfahren das Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb zügig aufzubauen und unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Siegmann damit die Fahrwegs- und Bahnbetriebsforschung erheblich auszuweiten. In ganz Deutschland unterhält die Bahn zu 24 Hochschulen enge Kontakte.

Müntefering sichert Hansen Gleichbehandlung der Schiene bei Investitionsmitteln zu

BERLIN - Die SPD will sich im Zuge der Ausgestaltung des Bundeshaushalts für die Gleichbehandlung von Schiene und Straße einsetzen. Das habe der künftige Parteichef Müntefering dem TRANSNET- Vorsitzenden Norbert Hansen bei einem Spitzengespräch zugesichert, teilte die Bahngewerkschaft auf ihrer Internetseite mit. Der SPD-Politiker habe bekräftigt, dass die Koalitionsvereinbarung weiter gelte. Sie sieht eine Gleichbehandlung beider Verkehrsträger vor. Die im Vermittlungsausschuss beschlossenen Kürzungen im Verkehrshaushalt seien noch nicht endgültig in Haushaltstitel übertragen, sagte Müntefering. Endgültige Klarheit sei bis Mitte März zu erwarten. Norbert Hansen warnte bei dem Gespräch noch einmal vor den fatalen Auswirkungen massiver Kürzungen. Dadurch wären zahlreiche Arbeitsplätze bei den Bahnen gefährdet. Auch würde das Ziel einer Verkehrsverlagerung in weite Ferne rücken.

SBB: Hansjörg Hess wird neuer Leiter Infrastruktur

BERN - Der Verwaltungsrat der SBB hat den 52-jährigen dipl. El.-Ing. ETH Hansjörg Hess zum neuen Leiter Infrastruktur und Mitglied der Geschäftsleitung SBB ernannt. Hess übernimmt die Gesamtführung der Infrastruktur SBB von Hans-Jürg Spillmann, der den Bereich seit Mitte Dezember interimistisch leitet. Der Wechsel erfolgt auf einen noch zu definierenden Zeitpunkt. Hansjörg Hess verfügt über ausgewiesene Kenntnisse im Bereich der Elektrotechnik, der Kommunikationstechnik und der Eisenbahnsignaltechnik sowie über eine langjährige internationale Führungs- und Projektleitungserfahrung. Seit dem Studienabschluss 1976 war Hansjörg Hess in verschiedenen Funktionen und Positionen für das Unternehmen Siemens in der Schweiz und im Ausland tätig. Unter anderem leitete er von 1986 bis 1996 den Teilbereich Weitverkehrstechnik bei Siemens Schweiz AG Zürich, und von 1996 bis 2000 war er als Geschäftsleiter der Siemens Tochter Häni-Prolectron in Bronschhofen für die Entwicklung und Produktion von Betriebleitsystemen verantwortlich. Seit 2000 wirkt Hansjörg Hess in leitender Funktion bei Siemens Transportation Systems in Braunschweig, im ersten Jahr als Geschäftsgebietsleiter Eisenbahnsignaltechnik Fernverkehr. Seit dem Zusammenschluss dieses Bereichs mit der Signaltechnik Nahverkehr im Jahr 2001 führt Hansjörg Hess als Präsident das Geschäftsgebiet Rail Automation mit weltweit über 6000 Beschäftigten.

Gemischter Ganzzug Lübeck bietet effektive Verbindung ins Hinterland

BERLIN - Der Lübecker Hafen ist dabei, seine Hinterlandanbindungen über die Schiene noch schneller, effektiver und kundenfreundlicher zu gestalten. Während in der Vergangenheit nur "sortenreine" Züge den Lübecker Hafen anliefen und verließen, beladen beispielsweise mit Kombiniertem Verkehr (KV), Forstprodukten oder Stahl, können diese Ladungsarten nun auf einem Zug miteinander zusammengefügt werden. In einem ersten Schritt bietet die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) seit Oktober 2003 von ihren Terminals gemischte Ganzzüge nach Basel an. Diese Testphase wurde nun äußerst erfolgreich abgeschlossen. Künftig sollen auch andere Destinationen im Rhein-/Ruhrgebiet und in Süddeutschland mit gemischten Ganzzügen bedient werden.

Bislang wurde Basel im Kombinierten Verkehr viermal wöchentlich angelaufen. Die Papierterminals der LHG bedienten Basel zweimal wöchentlich mit je einem Ganzzug, der ausschließlich mit Forstprodukten beladen war. Seit Oktober werden nun beide Ladungsarten zu einem Zug zusammengestellt. Die Frequenz erhöht sich dadurch auf sechs Abfahrten pro Woche. Der gemischte Ganzzug verlässt um 21 Uhr Lübeck und ist bereits zehn Stunden später in Basel. Die Pünktlichkeit der Verbindung liegt bei 97 Prozent. Ein LKW würde für die gleiche Strecke rund 15 Stunden benötigen. Die Abfahrtzeiten der Züge sind außerdem mit den Ankunftszeiten der Fähren so vertaktet, dass ein direkter Anschluss ohne Zeitverzögerungen möglich ist. Durch perfekte Abstimmung zwischen den Terminals und der Bahn ist es möglich, noch bis zwei Stunden vor Abfahrt des Zuges Änderungen in der Waggonzusammenstellung vorzunehmen.

Das Ladungsaufkommen im Lübecker Hafen steigt kontinuierlich. Im Jahr 2003 wurden 25,4 Millionen Tonnen umgeschlagen, rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2015 die Umschlagmenge auf 40 Millionen Tonnen steigt. Bereits heute bietet der Hafen mehr als 200 Ganzzüge pro Woche. Der Gemischte Ganzzug eröffnet Möglichkeiten, die noch längst nicht ausgeschöpft sind. Bis Mitte des Jahres soll die Umsetzung zu weiteren Destinationen erarbeitet werden. Dr. André Zeug, der im Stinnes-Vorstand für das Geschäftsfeld Intermodal zuständig ist, betonte: "Der Hafen Lübeck ist ein entscheidendes Glied in der intermodalen Transportkette für unsere Transporte mit Skandinavien. Intermodal und die Fa. Kombiverkehr haben mit der durch gemischte Züge erreichten Frequenzsteigerung dieses Glied nicht nur gestärkt, sondern auch die Signale auf Wachstum gestellt. Der Vor- und Nachlauf auf der Schiene ist für die Verlader und Spediteure noch attraktiver geworden und wird zunehmend Bestandteil der Logistikkonzepte."

SPD will ICE-Anschluss für Münchner Flughafen

MÜNCHEN - Die bayerische SPD will den Münchner Flughafen an das internationale Schienennetz anschließen. Dadurch solle ein "eklatanter Geburtsfehler" des Flughafens beseitigt werden, erklärte Fraktionschef Franz Maget im Anschluss an eine SPD-Fachtagung im Landtag. Gleichzeitig forderte Maget den Verzicht auf den Transrapid zwischen dem Flughafen und dem Münchner Hauptbahnhof. Wegen der räumlichen Enge im Flughafenbereich mache die Magnetbahn einen Fernbahnanschluss technisch auf Jahrzehnte unmöglich, zudem sei die konventionelle Bahnanbindung erheblich billiger. Ein Fernbahnanschluss habe auch für die Regionen Bayerns den größeren Nutzen. Außerdem würden internationale Schienenstränge wie Paris-München-Budapest oder Prag-München-Verona immer wichtiger, betonte Maget. "Da ist es unvorstellbar, dass der Münchner Flughafen als Drehscheibe Europas nicht direkt angebunden ist."

Paris pocht auf TGV-Angbindung in Deutschland

STRASSBURG (AFP) - Die Pariser Regierung hat Berlin im Streit um die Anbindung des geplanten Hochgeschwindigkeitszugs Ost-TGV an das deutsche ICE-Netz um Gespräche gebeten. Wie eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums erklärte, soll "in den nächsten Tagen" ein Termin für ein Treffen der zuständigen Staatssekretäre Ralf Nagel und Dominique Bussereau vereinbart werden. Diese Gespräche seien notwendig, hätten aber erst nach der für Ende der Woche geplanten Verabschiedung des Bundeshaushalts 2004 Sinn.

S-Bahn-Stuttgart in New York

STUTTGART - Beim diesjährigen "International Film & Video Awards Competition", dem weltgrößten Wettbewerb für Image- und Industriefilme in New York, gelang dem Beitrag "25 Jahre S-Bahn Stuttgart" der Deutschen Bahn mit dem Einzug ins Finale ein großer Erfolg. Trotz einer extrem kurzen Produktionszeit konnte sich der filmische Streifzug durch die S-Bahn-Region Stuttgart in der Kategorie "Public Relations: Transportation" unter den Besten acht platzieren. Produziert wurde der Film im Auftrag der Bahn vom Stuttgarter Philosophen und Regisseur Dr. Georg Flachbart in Zusammenarbeit mit der PR-Agentur ÖkoMedia. Über 3 000 Beiträge aus 55 Nationen nahmen am 46. Annual Film & Video Awards Competition in New York teil. Zur Freude der DB fand sich bei der Preisverleihung am 30. Januar 2004 im Hudson Theatre der fünfminütige Imagefilm über die S-Bahn Stuttgart neben Produktionen für Daimler Chrysler, Audi, Lufthansa und Swiss International Air Lines im Finale wieder.

Zu sehen war der Film bereits während der Sonderausstellung "S-Bahn Stuttgart – gestern – heute – morgen", die vom 12. September bis 30. November 2003 im Stuttgarter Bahnhofsturm stattfand. Gemeinsam mit der PR-Agentur ÖkoMedia, die die Kampagne "25 Jahre S-Bahn Stuttgart" für die DB Regio AG, den Nahverkehr der DB, realisierte, entwickelte Dr. Georg Flachbart ein Konzept, das die S-Bahn als Plattform darstellt, die, ähnlich dem Internet, Menschen verbindet. Der Film unternimmt eine Reise durch die Region Stuttgart und stellt dabei die S-Bahn-Kunden in den Mittelpunkt. Er zeigt Plätze, wo diese leben, arbeiten und glücklich sind. Als visuellem Schlüssel bediente sich Dr. Flachbart der S-Bahn-Fenster mit abwechslungsreichen Ein- und Ausblicken.

Finanzierungsvereinbarung für zweiten Münchner S-Bahn-Tunnel unterzeichnet

MÜNCHEN - Die Planungen für den zweiten S-Bahn-Tunnel können in die entscheidende Phase gehen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben der Freistaat Bayern und die DB eine Finanzierungsvereinbarung abgeschlossen, die alle weiteren Untersuchungen sowie die Projektsteuerung bis zum voraussichtlichen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens Mitte 2006 abdecken soll. Demnach stellt das Land der Bahn-Tochter DB-ProjektBau 40 Millionen Euro als Vorfinanzierung zur Verfügung. Mit dem tatsächlichen Bau solle 2006 begonnen werden, damit 2010 die ersten Züge rollen könnten, hieß es in dem Bericht weiter. Die zweite S-Bahn-Stammstrecke soll nördlich der bestehenden Ost-West-Trasse verlaufen und insgesamt zehn Kilometer lang werden. Die zweigleisige Röhre, die lediglich am Hauptbahnhof und am Marienhof Haltestellen erhält, beginnt westlich der Donnersbergerbrücke und führt zum Ostbahnhof – mit zweigleisigem Abzweig zum Leuchtenbergring. Sie ist Voraussetzung für die Einführung des Zehn-Minuten-Takts auf sämtlichen Linien, da die 1972 eröffnete Röhre auch nach der jetzigen Modernisierung maximal 30 bis 33 Züge je Stunde und Richtung verkraften kann. Die Kosten für das gesamte Projekt werden auf eine Milliarde Euro geschätzt.

Eurotunnel-Betreiber gestehen Misserfolg ein

PARIS (AFP/eig. Bericht) - Die Betreibergesellschaft des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal hat ihren kommerziellen Misserfolg eingestanden. "Wenn wir das gewusst hätten, wäre der Tunnel nie gebaut worden", sagte Eurotunnel-Chef Richard Shirrefs in Paris bei der Vorlage der Bilanz, die für 2003 um 9,36 Prozent gesunkene Umsätze ausweist. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr auf 813 Millionen Euro, der Erlös um 18 Prozent auf 248 Millionen Euro. Wegen der hohen Belastungen und Abschreibungen erwirtschaftete die Gesellschaft insgesamt einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro. Knapp zehn Jahre nach dem Beginn der regulären Zugverbindungen durch den Eurotunnel erhöhte sich damit der Schuldenstand der Betreibergesellschaft auf neun Milliarden Euro. Nach dem starken Umsatzeinbruch 2003 will die Betreibergesellschaft des Eurotunnel die Preise massiv senken, um mehr Verkehr in die Kanalröhre zu locken. Der französischen sowie der britischen Regierung und den Transportunternehmen sei vorgeschlagen worden, von 2005 an die Gebühren für die Nutzung des Tunnels zu senken, teilte die Eurotunnel-Gesellschaft in Paris mit. Das Unternehmen drängt die Pariser Regierung außerdem zu einer Genehmigung für eine eigene Güterverkehrs-Verbindung zwischen Südengland und Basel. Damit will Eurotunnel auch der französischen Staatsbahn SNCF Konkurrenz machen.

ICE-Fahrschein per Handy

ESCHBORN - Einen europaweit einzigartigen Bahnservice, mit dem man einen ICE-Fahrschein per Handy lösen kann, hat die Beratungs-, Software- und Systemintegrationsgesellschaft LogicaCMG entwickelt. Reisende, die mit dem Zug von Amsterdam nach Aachen oder Köln fahren wollen, können den neuartigen Dienst bereits in Anspruch nehmen. LogicaCMG hat den Service in Kooperation mit der niederländischen Eisenbahngesellschaft verwirklicht. Das neue ICE-Ticketsystem funktioniert völlig papierlos. Der Reisende bucht seinen Fahrschein auf der Webseite der Bahn und erhält kurze Zeit später ein SMS-Ticket ins Handy. Im Zug überprüft der Schaffner die SMS anhand eines Codes, der die Gültigkeit bestätigt. Nach Angaben von LogicaCMG könnte der "Bahnfahrschein per Handy" mit überschaubarem Aufwand auch in Deutschland Einzug halten, weil das in den Niederlanden erprobte System für die DB übertragbar wäre. Technische Grundlage bildet das Mobile Ticketing System von LogicaCMG, das sich laut Angaben bereits auf zahlreichen Einsatzgebieten bewährt hat. Das Spektrum reicht vom Öffentlichen Personennahverkehr (Busfahrschein per Handy) bis zu Eintrittskarten für Freizeitparks.

Leister: Schienenverkehr braucht insgesamt bessere Bedingungen

BERLIN - Der Geschäftsführer der Connex Regiobahn GmbH, Hans Leister, hat die anhaltende Benachteiligung der Schiene gegenüber anderen Verkehrsträgern kritisiert. Es gebe derzeit "eine klare Diskriminierung des Schienenverkehrs", sagte Leister dem Mitgliedermagazin der Bahngewerkschaft Transnet "inform". "Kein Mensch kann erklären, wieso man beim Zug Treibstoffsteuer und Ökosteuer bezahlen muss, während man keine Kerosinsteuer bezahlt, wenn man fliegt", sagte Leister. Diese Unterschiede seien "nur historisch erklärbar, sachlich aber nicht gerechtfertigt." Dass die Schiene gegenüber anderen Verkehrsträgern bessere Bedingungen braucht, werde umso glaubwürdiger, "wenn dies auch andere sagen als immer nur die DB. Deshalb bestätige ich das auch gern." Insgesamt seien die Anliegen der Bahnreform 1993 nicht umgesetzt worden, sagte Leister weiter. Hauptanliegen sei es damals gewesen, "dass die Verkehrsträger die Infrastrukturkostenden Nutzern anlasten sollen." Dies sei, über Trassenpreise und Stationsgebühren, nur bei der Bahn gelungen. Bei anderen Verkehrsträgern herrschten dagegen weiterhin "völlig falsche volkswirtschaftliche Kostenstrukturen." Insofern könne man "nicht sagen, die Bahnreform ist gelungen oder nicht. Man muss sagen, die Verkehrsreform ist gar nicht richtig eingeleitet worden."

Neubrandenburger Bahnhof erhielt neuen Anstrich

SCHWERIN - Das Empfangsgebäude des Bahnhofes Neubrandenburg wurde am Montag nach umfangreichen Arbeiten an der Außenfassade der Öffentlichkeit vorgestellt. Die gesamte Fassade erhielt einen neuen Farbanstrich. Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde der Stadt Neubrandenburg. Die Investitionskosten dafür betrugen 116.000 Euro und wurden mit 83 Prozent vom Land gefördert. Nach Untersuchung der historischen Substanz wurde die neue Farbgestaltung auf Empfehlung des Denkmalschutzes ausgewählt. Eine Neustrelitzer Malerfirma erhielt den Zuschlag. "Diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur und des städtebaulichen Umfeldes bei. Der Bahnhof Neubrandenburg prägt das Bild der Stadt wesentlich mit", so Horst Gibtner, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig dankte Horst Gibtner allen Beteiligten für die wichtige Unterstützung und warb für die Zusammenarbeit bei weiteren Vorhaben.

SBB beschaffen 59 neue Rangierlokomotiven

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) beschaffen für insgesamt 146 Millionen Franken 59 moderne Lokomotiven für den Einsatz im Zustell-, Rangier- und Baudienst. Die Fahrzeuge werden von der Firma Vossloh in Kiel gebaut und bis Juni 2005 geliefert. Spezielle Abgasfilter machen sie zur saubersten Diesellok Europas. Mit den Lokomotiven des Typs Am 843 nehmen die SBB erstmals eine größere Anzahl dieselhydraulischer Loks dieser Leistungsklasse in Betrieb. Das Fahrzeug deckt unterschiedliche Bedürfnisse ab und kann im Betrieb sehr vielseitig eingesetzt werden. 40 der insgesamt 59 Fahrzeuge werden von SBB Cargo beschafft. 14 der neuen Triebfahrzeuge kommen bei der Infrastruktur und fünf Maschinen beim Personenverkehr zum Einsatz. Mit dem Kauf dieser Lokomotivserie können die SBB mehrere überalterte Fahrzeugtypen ausmustern und die Unterhaltskosten senken. Im Bereich des Umweltschutzes nehmen die SBB mit der Am 843 eine Vorreiterrolle ein: Moderne Abgasfilter verringern den Ausstoß von Rußpartikeln um 95 Prozent. Damit ist die Am 843 die mit Abstand umweltfreundlichste Diesellok Europas.

SBB Cargo wird die Am 843 im Streckendienst für die Nahzustellung einsetzen. Dank ihrer Leistungsstärke und einer maximalen Geschwindigkeit von 100 km/h nutzt SBB Cargo die Lokomotiven in den knappen Zeitfenstern auf dem dicht befahrenen Bahnnetz zum Führen leichter Güterzüge. Neu ist zudem, dass mit der Am 843 die Funkfernsteuerung im Rangierbetrieb bei SBB Cargo erstmals flächendeckend Einzug halten wird. Die Lokomotiven werden an den Teambahnhöfen von SBB Cargo in der ganzen Schweiz stationiert sein. Die Division Infrastruktur wird elf der Am 843 in den grossen Rangierbahnhöfen und drei im Baudienst einsetzen. Die Am 843 löst die schweren sechsachsigen Dieselloks der Typen Bm 6/6 und Em 6/6 ab, welche seit Jahrzehnten am Ablaufberg in den grossen Rangierbahnhöfen im Einsatz stehen. Die Reduktion der Zahl der eingesetzten Loktypen vereinfacht gleichzeitig die Einsatzplanung.

SBB Cargo Service Rollmaterial ist offizieller Partner von Vossloh Locomotives für den schweizweiten Unterhalt der Lokomotivserie Am 843. Im Industriewerk in Biel wird SBB Cargo im Auftrag von Vossloh Garantiearbeiten an den Loks durchführen. Vorgesehen ist zudem die Übernahme von weiteren Wartungsleistungen.Die Auslieferung der ersten Maschine erfolgte im November 2003. Bis Ende des letzten Jahres kamen zwei weitere Loks hinzu. Ab April 2004 liefert das Werk von Vossloh Locomotives in Kiel jeden Monat rund vier Lokomotiven an die SBB. Abgeschlossen wird die Beschaffung im Juni 2005.

Mehdorn will sich Bahn-Kunden gegenüber großzügig zeigen

MÜNCHEN - Obwohl der ab Oktober geltende Rechtsanspruch von Bahn-Kunden auf Entschädigungen ausdrücklich nur für von der Bahn verschuldete Verspätungen gilt, will sich Konzernchef Hartmut Mehdorn auch in Fällen von höherer Gewalt großzügig zeigen. "Neben der rechtsverbindlichen Zusage auf Entschädigung bei eigenem Verschulden werden wir zusätzlich auch in Zukunft gegenüber unseren Kunden kulant bleiben", sagte Mehdorn dem Magazin "Focus". Dies gelte auch für Verspätungen, "die wir wegen Außenwirkungen nicht zu verantworten haben". Derartige Fälle könne und wolle die Bahn "nicht in jedem Einzelfall kontrollieren". Der Bahn-Chef bekräftigte, dass bis zum Sommer "deutlich über 90 Prozent" der Züge pünktlich sein sollen. "Unser Endziel sind 95 Prozent" - mehr sei in dem "hochkomplexen" System nicht zu schaffen.

Stolpe: ICE-Strecke zwischen Erfurt und Nürnberg unverzichtbar

WALDAU (AP) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe hat die ICE-Verbindung zwischen Erfurt und Nürnberg als unverzichtbar bezeichnet. "Die Strecke ist auch auf europäischer Ebene von Bedeutung und wird deshalb kommen", sagte Stolpe am Freitag im thüringischen Waldau nach einem Treffen mit Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU). Für ihn sei auch klar, dass es zur Querung des Thüringer Waldes durch die Bahnstrecke keine Alternative gebe.

Freight Logistics gewinnt drei neue Relationen

BERLIN - Guter Start ins neue Jahr für den Marktbereich Chemie von Stinnes Freight Logistics. Dem Stinnes-Geschäftsfeld für Transportdienstleistungen im Massengutsegment, ist es in den ersten Wochen des Jahres 2004 gelungen, auf drei Trassen neue Verkehre zu akquirieren. Insgesamt geht es dabei um ein Jahres-Volumen von 210.000 Tonnen, was rund 8.400 Lkw-Fahrten im Fernverkehr entspricht. Die von Freight Logistics vermarkteten Züge werden von Railion gefahren. Nachdem die Relation Chemiepark Dormagen – Chemiepark Brunsbüttel über mehrere Jahre von einem Wettbewerber bedient wurde, ist es Freight Logistics zum Jahresanfang gelungen, den Auftrag der Bayer AG zurück zu gewinnen. Dabei geht es um einen täglichen Ganzzug mit acht Wagen und ein jährliches Volumen von rund 100.000 Tonnen. Ausschlaggebend für den Erfolg bei der Ausschreibung war das Stinnes-Konzept, mit einem Zug die Bayer-Werke in Köln, Dormagen und Uerdingen zu verbinden und dann gebündelt über Hamburg nach Brunsbüttel zu fahren. Zurück geht es in gemischter Formation: Aus dem Norden bringt der Zug neben den leeren Kesselwagen Container für den internationalen Umschlag in Köln mit.

Nach nur einjähriger Unterbrechung gelang es Freight Logistics das Chemieunternehmen SolVin, einen der führenden Produzenten in der PVC-Branche, als Kunden auf der Relation Rheinberg – Ludwigshafen zurück zu gewinnen. Im Einzelwagenverkehr werden seit Anfang Januar acht bis zehn Waggons dreimal pro Woche befördert. Das jährliche Transportvolumen beläuft sich auf rund 50.000 Tonnen. Durch Integration in das ChemCargo-Netz besteht eine Über-Nacht-Verbindung zu den wichtigsten Chemie- und Mineralölstandorten Deutschlands. Zur Zeit wird geprüft, ob Waggons mit mehr Tragkraft eingesetzt werden können, um die Wirtschaftlichkeit der Transporte weiter zu erhöhen. Für die Schiene und Stinnes Freight Logistics hat sich die Stickstoffwerke Piesteritz GmbH in Wittenberg entschieden. Ab dem 16. Februar werden zwei wöchentliche Ganzzüge 60.000 Tonnen Harnstoff pro Jahr für die Leimproduktion der Firma Egger nach Wismar bringen. Dadurch werden pro Jahr 2.100 Lkw-Transporte auf einer Entfernung von rund 400 Kilometer überflüssig. Eine durchgehende Logistikkette von der Übernahme der mit Containern beladenen Tragwagen bis hin zur bedarfsgerechten Zufuhr stellt sicher, dass es bei Egger zu keiner Unterbrechung der Produktion kommt. Da der Empfänger keine eigene Bahnentladestelle hat, werden die letzten 800 Meter auf der Straße zurückgelegt. Das Container-Equipment stellt die BTT BahnTank Transport GmbH bereit.

Neue "Wemmetsweiler Kurve" erspart fünf Minuten

SAARBRÜCKEN - Ein blumengeschmückter Sonderzug aus Saarbrücken mit Dr. Hanspeter Georgi, Minister für Wirtschaft des Saarlandes, war der erste Personenzug, der über die neue "Wemmetsweiler Kurve" nach Illingen fuhr, ohne in Wemmetsweiler wenden zu müssen. Bislang fuhren die Züge den Kopfbahnhof Wemmetsweiler an um zu wenden, bevor sie nach Lebach oder Saarbrücken weiterfahren konnten. Für Reisende zwischen Saarbrücken und Lebach ist die neue Strecke ein deutlicher Zeitgewinn: Ganze fünf Minuten schneller ist die Zugfahrt künftig.

Am 14. April letzten Jahres hatten die Arbeiten für den "Streckenausbau Wemmetsweiler – Illingen" begonnen. Seitdem hat die Bahntochter DB ProjektBau viel bewegt: 12.000 Tonnen Schotter wurden angefahren, 140.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, 1.500 Felsanker befestigt und 4,2 Kilometer Gleise neu verlegt. Fünf Eisenbahn- und drei Straßenüberführungen wurden neu gebaut bzw. angepasst. Zwischen Wemmetsweiler und Illingen wurde ein neuer Haltepunkt gebaut, "Illingen-Gennweiler". Dadurch wird das dortige Schulzentrum besser an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Bisher war nur die Strecke von Saarbrücken bis Wemmetsweiler zweigleisig und mit Oberleitungen ausgebaut. Jetzt kommen weitere 4,2 Kilometer bis Illingen hinzu. Auf zwei Kilometer Länge ist die durchgehend elektrifizierte Strecke jetzt zweigleisig. Insgesamt wurden in die Baumaßnahme 20,3 Millionen Euro investiert.

Kein Interesse an Transrapid in Schanghai

SCHANGHAI (dpa) - Das Interesse an Fahrten mit der Schanghaier Magnetschwebebahn Transrapid ist offenbar sehr gering. "Wir sind nicht glücklich mit dem Kartenverkauf", sagte Fang Haiqing, Vize-Direktor der chinesischen Betreibergesellschaft, der dpa. Pro Tag würden lediglich etwa 500 bis 600 Tickets verkauft. Der Transrapid fährt somit praktisch leer zwischen dem Flughafen und einer U-Bahn- Haltestelle am Stadtrand hin und her. Zunächst hatte sich die erste Transrapid-Strecke der Welt als Publikumsrenner erwiesen.

Hunderte besichtigten den Büdesheimer Tunnel

FRANKFURT/Main - "Wir freuen uns, dass so viele Besucher unserer Einladung gefolgt sind und sich vor Ort über die Bauarbeiten informierten", resümierte Matthias Breidenstein, Gesamtprojektleiter Tunnelsanierungsprogramm und Neubau bei der Niederlassung Mitte der DB ProjektBau in Frankfurt. Über 400 Bürger waren am Samstag an den Büdesheimer Bahnhof gekommen, wo im Informationszelt Breidenstein und seine Ingenieure alle Fragen zur Tunnelerneuerung beantworteten. Nicht nur die kostenlose Erbsensuppe, Bockwürste und Kaffee erfreuten die Besucher, auch die Informationstafeln fanden regen Zuspruch. Darauf waren die einzelnen Bauphasen und sogar historische Darstellungen, der beim Büdesheimer Tunnel angewendeten belgischen Bauweise, zu sehen. Interessantes Anschauungsmaterial, das Licht in das Dunkel des Tunnels brachte.

Viele Anwohner und Interessierte nutzten die Gelegenheit, das an den Schautafeln Gezeigte, sich selbst aus der Nähe anzusehen. 168 Meter mussten die Teilnehmer der Tunnelführung zurücklegen, bis sie das andere Ende des Tunnels erreichten. Während der Tunnelwanderung erklärten die Ingenieure der DB ProjektBau die Besonderheiten der Erneuerung. Am anderen Ausgang, dem Nordportal, konnten die Besucher zusehen, wie der Bewehrungsstahl der neuen Innenschale geschweißt wurde. Fast einhundert Jahre ist dieser Tunnel alt. Wasser, Frost, der Rauch der Lokomotiven und der Druck des Berges haben ihm im Laufe der Jahrzehnte zugesetzt. Wie jedes Bauwerk muss auch er erneuert werden, um weiterhin sicher benutzbar zu bleiben. Dabei ist es ein großes Anliegen der Bahn, die Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten für die Anwohner möglichst gering zu halten. Derzeit investiert die Bahn 6,8 Millionen Euro in die Erneuerung des Tunnels.

Zugtrennungen auf menschliche Fehler zurückzuführen

BERN (AP) - Die beiden Zugtrennungen in der Schweiz vom Spätsommer sind höchstwahrscheinlich auf Personalfehler zurückzuführen. Die Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) schließt technische Defekte aus. Sabotageakte werden als möglich, aber unwahrscheinlich eingestuft. Für die Trennung der beiden Intercity-Züge am 4. August und am 5. September 2003 waren laut UUS gleich zwei Fehler verantwortlich. In den beiden Fällen sei die nicht gebrauchte Kupplung des vorderen Waggons nicht in den dafür vorgesehenen Blindhaken eingehängt geworden. Sie baumelten stattdessen auf die Schienen herunter. Die beiden Kupplungen der hinteren Wagen seien zwar korrekt eingehängt gewesen, aber nicht vorschriftsgemäß festgezogen worden. Die UUS geht davon aus, dass die baumelnden Kupplungen bei der Fahrt hin und her geschlagen wurden und dabei die eingehängten Kupplung aus ihrem Haken stießen. Wäre die hintere Kuppel vorschriftsgemäß eingedreht gewesen, hätte die Spannung dies verhindert. Technische Defekte schließt die UUS aus. Die Kupplungen seien in beiden Fällen beweglich und die Zughaken in Ordnung gewesen.

Für die Unfalluntersuchungsstelle ist damit klar, dass die Wagen entweder nicht vorschriftsgemäß zusammengekuppelt wurden oder dass Unbekannte die Kupplungen im Nachhinein herausdrehten. Dies lasse sich auf Grund des Schadenbildes nicht endgültig beantworten, sagte Untersuchungsleiter Jean Gross. Gegen die Hypothese einer Sabotage spricht aber, dass korrekt eingedrehte Kupplungen nur mit erheblichem Krafteinsatz wieder gelöst werden können. Auch für die SBB steht dieses Szenario im Hintegrund. "Es sind offenbar Fehler beim Kuppeln passiert, die wir sehr bedauern", sagte Sprecher Roland Binz. Er erinnerte daran, dass die SBB mit einer zusätzlichen Weisung bereits auf die beiden Vorfälle reagiert haben. Nach längerem Stillstand oder nach dem Anhängen neuer Wagen müssen die Kupplungen neu nochmals kontrolliert werden. Auch bei der Ausbildung werde auf dieses Problem mehr Gewicht gelegt. Bei den Trennungen der Intercity-Züge Genf - St. Gallen und Interlaken - Gümligen entstand ein Sachschaden von einigen 10.000 Franken. In einem Zug wurde eine Frau leicht verletzt. Für allfällige strafrechtliche Aspekte der Vorfälle sind die kantonalen Strafuntersuchungsbehörden zuständig.

Brandenburg: Immer bequemer im Regionalverkehr

BERLIN - Die Auslieferung und der Einsatz der neuen Doppelstockwagen für den Regionalverkehr Brandenburg geht zügig voran. Nachdem im Oktober 2003 Verkehrsminister Frank Szymanski und Dr.-Ing. Joachim Trettin, Vorsitzender DB Regio, Region Nordost, den ersten von 53 neuen Doppelstockwagen feierlich in Betrieb genommen haben, sind nunmehr 36 neue Doppelstockmittelwagen im Einsatz. Die Investitionssumme beträgt rund 72,8 Millionen Euro. Das Land Brandenburg fördert davon 75 Prozent durch eine Vorfinanzierung. Die Bahn zahlt die Landesförderung bis Ende 2012 zurück, indem die Vorfinanzierung mit den Leistungen des Landes (Verkehrsvertrag) an die Bahn verrechnet wird.

Folgende Umläufe sind bereits verstärkt bzw. werden in Kürze mit den neuen Wagen ausgerüstet: Auf der RegionalExpress- Linie (RE) 1 von Magdeburg über Berlin nach Frankfurt (Oder) (ab April 2004 wieder bis Eisenhüttenstadt) fahren alle Zugumläufe mit fünf Wagen. Der RE 1 bietet ein Sitzplatzangebot von 530 in der zweiten und 30 in der ersten Klasse. Die RE 2 – Züge von Cottbus über Berlin nach Wittenberge / Wismar fahren jetzt alle mit vier Doppelstockwagen, ein IR-Wagen pro garnitur wurde ausgetauscht. Der RE 2 bietet ein Sitzplatzangebot von 402 in der zweiten und 30 in der ersten Klasse. Auch auf der RE-Linie 4 von Rathenow nach Falkenberg / Lutherstadt Wittenberg fahren alle Zugumläufe seit dem 5. Februar mit vier Wagen. Seit dem Fahrplanwechsel, im Dezember 2003, kommt man bequem im zwei Stundentakt nach Lutherstadt Wittenberg. Der RE 4 bietet ein Sitzplatzangebot von 402 in der zweiten und 30 in der ersten Klasse. Voraussichtlich ab April 2004 wird die RE 5 von Elsterwerda über Berlin nach Rostock vollständig mit den neuen Wagen ausgerüstet sein. Alle Zugumläufe fahren dann mit vier Wagen. Der RE 5 bietet ein Sitzplatzangebot von 384 in der zweiten und 31 in der ersten Klasse. Mit dem Abschluss der Verstärkung der RE 5 sind alle 53 ,durch das Land Brandenburg geförderten, neuen Doppelstockwagen im Einsatz.

"Die neuen Wagen bieten durch die Neukonstruktion des Wagenkastens mehr Beinfreiheit im Untergeschoss am Fenster und eine größere Transparenz durch erweiterte Fensterfronten. Im Obergeschoss erwartet die Fahrgäste eine veränderte Sitzlandschaft", sagte Joachim Trettin von der DB. Wie bisher auch sorgen eine Klimatisierung, gute Geräuschdämmung und luftgefederte Drehgestelle der 160 km/h schnellen Wagen für hohen Reisekomfort. Neu ist außerdem, dass alle Neubaudoppelstockwagen bereits ab Werk mit dem Fahrgastinformationssystem mobil.info plus ausgerüstet sind. Hierbei steht der Fahrgastnutzen im Vordergrund. Die Kunden erhalten während der Fahrt über tonlose Flachbildschirme aktuelle Informationen der Bahn über die Strecke, Anschlussmöglichkeiten, Fahrplanänderungen oder eventuelle Betriebsstörungen. Dafür wurde eine direkte Verbindung von mobil.info plus zum Reisenden-Informationssystem (RIS) eingerichtet. Darüber hinaus wird ein abwechslungsreiches Programm aus Nachrichten, Kultur, Sport und Wetter gezeigt, das die Fahrgäste zusätzlich unterhält.

Neuer Glanz auch für kleinere Bahnstationen in Schleswig-Holstein

KIEL - Die DB hat 2003 auch wieder in kleinere Bahnhöfe in Schleswig-Holstein investiert. Die Renovierungsarbeiten an 15 Stationen (Bordesholm und Flintbek (Bahnstrecke Neumünster – Kiel), Nortorf (Bahnstrecke Neumünster – Rendsburg), St. Michaelisdonn (Bahnstrecke Itzehoe –Heide), Witzwort, Harblek, Kating, Katharinenherd, Garding, Sandwehle, Tating und Bad St. Peter-Süd (Bahnstrecke Husum – Bad St. Peter-Ording), Mölln, Büchen und Schwarzenbek (Bahnstrecken Lübeck – Büchen bzw. Hamburg-Büchen) wurden jetzt abgeschlossen. Im Rahmen des Sofortprogramms wurden Fahrgastunterstände neu gebaut bzw. modernisiert und das Wegeleitsystem auf den Bahnstationen erneuert und aktualisiert. Außerdem wurden neue Müll- und Streugutbehälter, Sitzelemente und Informationsvitrinen errichtet und Fahrradabstellanlagen aufgearbeitet. An vielen Stationen wurden Gebäude neu gestrichen. Die Gesamtinvestitionskosten von rund 365.000 Euro wurden vom Land Schleswig-Holstein mit 75 Prozent bezuschusst.

Das Sofortprogramm der Bahn umfasst bundesweit ein Volumen von rund 600 Millionen Euro und soll bis Ende 2004 abgeschlossen sein. Es wird in rund 3.000 Bahnhöfe, davon 400 mit Empfangsgebäude, investiert. Ziel ist zum einen die Verbesserung im Erscheinungsbild der Bahnhöfe, zum anderen die wesentliche Verbesserung des Kundenservices. Im Jahr 2002 wurden bereits die Bahnhöfe Bredstedt, Eckernförde, Jarrenwisch, Neustadt/ H., Preetz, Puttgarden, Owschlag, Reinfeld/H., Sierksdorf und Sörup verschönert. Das Programm soll 2004 u. a. an den Bahnhöfen Neumünster, Ratzeburg und Tiebensee fortgesetzt werden.

"Valentin-Spezial": Mit der Bahn für 50 Euro durch ganz Deutschland

FRANKFURT/Main - Zum Valentinstag macht die Bahn allen Verliebten ein besonderes Angebot: Am Samstag, dem 14. Februar, können zwei gemeinsam Reisende zum Festpreis von 50 Euro quer durch Deutschland fahren. Das Angebot umfasst die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse und gilt in allen Zügen des Fernverkehrs (ICE, InterCity, EuroCity, InterRegio) sowie im Vor- und Nachlauf auch in den Nahverkehrszügen der DB. Die Hinfahrt muss am 14. Februar erfolgen, die Rückfahrt ist bis einschließlich 16. Februar möglich. Das Angebot ist zuggebunden und gilt, solange der Vorrat reicht. Je nach Auslastung und Strecke fallen bis zu 30 Prozent der Sitzplätze unter das Angebot, hieß es. Das Ticket ist ausschließlich über das Internet buchbar. Verkaufsstart ist der 7. Februar. Eine Vorausbuchungsfrist gibt es nicht. Weitere Ermäßigungen wie kostenlose Kindermitnahme, BahnCard- oder Mitfahrer-Rabatt werden nicht gewährt. Umtausch und Erstattung sind ausgeschlossen.

Ursache des Brandes im Dresdner Hauptbahnhof geklärt

DRESDEN - Die Ursache des Brandes im Dresdner Hauptbahnhof ist geklärt. Wie die Polizei in Dresden mitteilte, ergaben die Ermittlungen, dass bei Trennschneidarbeiten auf dem Dach glühende Metallstücke auf das Plastikdach der Bahnhofsmittelhalle gefallen seien. Es werde wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Gemeinsam mit dem Gewerbeaufsichtsamt werden den Angaben zufolge Pflichtverletzungen der Verursacher geprüft. Das durch das Feuer entstandene 20 mal 50 Meter große Loch im Dach soll laut Bahn-Sprecher Volker Knauer vorerst mit einer Plane abgedeckt werden. Wie schwer die Schäden an der Dachkonstruktion sind, sei noch nicht klar. Da es sich aber um den unsanierten Teil des Daches handele, rechne er mit überschaubaren Kosten, sagte Knauer. Zurzeit gehe die Bahn davon aus, dass die Statik des Daches durch das Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.

ICE-S auf Inspektionsfahrt zwischen Köln und Frankfurt

BERLIN - Der Prüfzug ICE-S der DB Systemtechnik Minden hat am Donnerstag insgesamt vier Prüffahrten mit Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern auf der Neubaustrecke Köln-Frankfurt absolviert und dabei Schiene und Oberleitung auf Herz und Nieren geprüft. Pro Jahr sind für die Neubaustrecke insgesamt drei Regelinspektionen mit dem ICE-S vorgeschrieben. Diese Inspektionsfahrten sind wichtiger Bestandteil für den Nachweis der Sicherheit im Hochgeschwindigkeitsverkehr. Der ICE-S hat dabei zwei Aufgaben zu erfüllen: So sorgt er für die so genannte fahrtechnische Prüfung, womit die Funktionstüchtigkeit des Oberbaus nachgewiesen wird. Vier Messradsätze, die die Kräfte zwischen Rad und Schiene messen, und mehrere Beschleunigungssensoren im Wagenkasten und an den Drehgestellen überwachen das Laufverhalten des Fahrzeugs. Dank modernster Technik werden alle Messsignale online aufgezeichnet und ausgewertet. Jede vom zulässigen Maß abweichende Fahrzeugreaktion wird genauestens protokolliert und sofort an die zuständige Stelle bei DB Netz weitergemeldet.

Parallel dazu prüft der ICE-S das Verhalten der Oberleitung mittels eines Messstromabnehmers. Dieser spezielle Stromabnehmer ist mit vier Kraftsensoren an den Schleifleisten und einer Höhenmesseinrichtung ausgestattet, die während der Hochgeschwindigkeitsfahrt die Kontaktkraft, den Fahrdrahtverlauf sowie die Höhenlage des Fahrdrahts überprüfen. Eine Videokamera zeichnet das Verhalten von Fahrdraht und Stromabnehmer auf und überträgt die Bilder direkt in den Messwagen. Auch hier werden alle Messergebnisse sofort ausgewertet und Abweichungen vom Soll-Wert gemeldet. Der ICE-S ist ein wahres Kraftpaket und besteht aus zwei Triebköpfen der ICE2-Serie und einem zum Messwagen umgerüsteten Mittelwagen. Spezielle Hochleistungsgetriebe sorgen mit 13.000 PS für die erforderliche Beschleunigung des 211 Tonnen schweren Spezialzuges. Während ein herkömmlicher ICE3 bei der Beschleunigung von 0 auf 300 km/h rund 20 Kilometer zurücklegt, benötigt der ICE-S dafür kaum mehr als sechs Kilometer.

Planungsstudie Bypass Hochrhein

BASEL - Die DB und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben im Rahmen von Überlegungen zur Entwicklung des europäischen Schienennetzes gemeinsam mit der französischen SNCF eine Planungsstudie zum Engpass Basel mit einem Bypass Hochrhein zu einem Zwischenergebnis geführt. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Studie "Verkehrsführung im Raum Basel" vom Juni 2002 haben die Bahnen auch das Teilelement Bypass Hochrhein fachtechnisch auf seine Machbarkeit hin untersuchen lassen. In der Studie wurden acht Varianten untersucht, welche alle technisch machbar sind. Eine Bewertung der Varianten wurde nicht vorgenommen. Der Zwischenbericht und die Planungsstudie werden jetzt den Verkehrsministerien zur Beratung im Trilateralen Lenkungsausschuss zur Verfügung gestellt. Die Bewertung und die Entscheidung über die Veröffentlichung der Dokumentation zum Zwischenergebnis der Planungsstudie Bypass Hochrhein sowie zu den weiteren Aktivitäten liegt bei der Internationalen Regierungskommission. Es sind derzeit keine weiteren Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Bypass Hochrhein geplant.

Verspätungen im Nahverkehr kosten DB Millionen

FRANKFURT/Main (AFP) - Verspätungen im Nahverkehr kosten die DB Millionen: Für 2003 müsse das Unternehmen ein Strafgeld von 2,5 Millionen Euro an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zahlen, der für die S-Bahnen im Großraum Frankfurt am Main verantwortlich ist, berichtete der Hessische Rundfunk am Donnerstag unter Berufung auf Bahnkreise. Das Strafgeld erreiche damit eine Rekordhöhe und sei knapp dreimal so hoch wie im Vorjahr. Die Deutsche Bahn wollte sich zu der konkreten Summe und auch zu Strafzahlungen in anderen Regionen nicht äußern. Ein Konzernsprecher räumte aber ein, dass dies kein Einzelfall sei.

Ab Montag wieder durchgehende Züge Hof - Marktredwitz

MARKTREDWITZ - Ab Montag, 9. Februar können die Züge der Vogtlandbahn wieder durchgehend von Hof Richtung Marktredwitz fahren. In Martinlamnitz und Kirchenlamnitz Ost wurden innerhalb von wenigen Wochen je ein neuer Außenbahnsteig errichtet. Die Gesamtinvestition an beiden Haltepunkten beträgt etwa je 680.000 Euro. Für jeden der beiden neuen Außenbahnsteige wurden davon 250.000 Euro verbaut. Die Bahnsteige sind 120 m lang und zwischen fünf und 2,50 m breit. Die neue Bahnsteighöhe beträgt jetzt 55 cm. Beide Haltepunkten sind nun schienenfrei zugänglich. Außerdem wurde ein sog enannter Blindenleitstreifen angebracht. In den Boden gefräste Rillen erleichtern Blinden mit Stock eine bessere Orientierung. Ergänzend wird noch eine Unterstellmöglichkeit für die Reisenden und ein modernes Wegeleitsystem hinzukommen. Die beiden Bahnsteige Richtung Hof werden voraussichtlich noch im Frühjahr fertig gestellt. Bis dahin halten die Züge weiterhin an den bestehenden Hausbahnsteigen. Die Errichtung der neuen Außenbahnsteige war aufgrund der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Marktredwitz nötig.

Bahn lässt Büdesheimer in die Röhre schauen

FRANKFURT/Main - Am kommenden Samstag lädt die Bahn Anwohner und interessierte Büdesheimer ein, sich über die Sanierungsarbeiten am Büdesheimer Tunnel zu informieren. Von 10 bis 14 Uhr stehen im Informationszelt am Büdesheimer Bahnhof die Experten der Bahntochter DB ProjektBau für Fragen zur Tunnelerneuerung zur Verfügung. Die Besichtigung des Tunnels ist in der Zeit von 11 bis 13 Uhr möglich. Eine Gelegenheit sich von den Arbeiten im Tunnel selbst einen Eindruck zu verschaffen. Fast einhundert Jahre ist dieser Tunnel alt. Wasser, Frost, der Rauch der Lokomotiven und der Druck des Berges, den er auf 168 Meter Länge durchquert, haben ihm im Laufe der Jahrzehnte zugesetzt. Wie jedes Bauwerk muss auch er erneuert werden, um weiterhin sicher benutzbar zu bleiben. Derzeit investiert die Bahn 6,8 Millionen Euro in die Erneuerung des Tunnels.

Dabei ist es ein großes Anliegen der Bahn, die Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten für die Anwohner möglichst gering zu halten. Da aber auch der Zugverkehr im Interesse der Fahrgäste möglichst unbehindert abgewickelt werden soll, müssen die Bauarbeiten leider vorwiegend in den Abend- und Nachtstunden und am Wochenende statt finden. Um die Anwohner, vor dem entstehenden Lärm und Schmutz zu schützen, hat die Bahn u. a. ein Rolltor vor das nördliche Tunnelportal montieren lassen. Wenn im Tunnel gebaut wird, kann das Tor geschlossen werden, wenn die Züge fahren, bleibt es geöffnet. Auch am südlichen Ende wurde ein Lärm- und Schmutzschutz angebracht. Da derzeit die Tunnelportale selbst abgerissen werden müssen, um den Tunnel auf beiden Seiten jeweils um 16 Meter verlängern zu können, wird für ca. drei Wochen dieser Schall- und Schmutzschutz nicht zum Einsatz kommen. Sobald der Tunnel verlängert ist, werden vor beiden Tunnelenden die Rolltore wieder angebracht.

Feuer auf Dach des Dresdner Hauptbahnhofs

DRESDEN - Ein Feuer auf dem Dach des Dresdner Hauptbahnhofs hat am Mittwoch den Zugverkehr rund um die Landeshauptstadt kurzfristig lahm gelegt. Zwischen 11.15 und 11.50 Uhr war der Bahnhof evakuiert, der Verkehr wurde komplett eingestellt, wie die Bahn mitteilte. Die Züge endeten und begannen in dieser Zeit in Dresden-Neustadt. Das Feuer hinterließ ein etwa 50 mal 20 Meter großes Loch in der Decke der alten Bahnhofshalle. Menschen kamen bei dem Unglück nicht zu Schaden. Rund eine halbe Stunde nach der Räumung des Bahnhofs war das Feuer gelöscht. Die Schadenssumme ist nach Angaben der Bahn noch unklar. Die Polizei geht von fahrlässiger Brandstiftung im Zuge von Bauarbeiten auf dem Dach aus. In Folge des Brandes verspäteten sich laut Bahn 30 Züge, sechs fielen komplett aus. Beeinträchtigungen gab es hauptsächlich im S-Bahn-Verkehr. Auch nach Aufhebung der Vollsperrung blieben die Gleise 9 bis 14 in der Mittelhalle zunächst noch wegen Aufräumarbeiten abgesperrt.

Gratis mit der Bahn zur Arbeit in Belgien

BRÜSSEL – Mit neuen Konzepten will die belgische Regierung die Verkehrssituation entspannen. Ab März können Staatsbedienstete und Mitarbeiter von Belgacom und der Post gratis mit der Bahn zur Arbeit pendeln. Die Regierung hat für diese Initiative im laufenden Etat knapp 15 Millionen Euro reserviert. Zur Begründung hieß es, durch die Staus auf den Straßen und durch die eingeschränkten Kapazitäten des öffentlichen Verkehrs ergäben sich für die Wirtschaft in Belgien Mehrkosten von zehn Prozent. Den damit verbundenen Verlust von Arbeitsstunden beziffert Ministerpräsident Verhofstadt auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Bereits heute reisen die Beamten des Teilstaats Flandern gratis zur Arbeit. Nach Einführung der betreffenden Initiative war die Zahl der Bahnreisenden um nicht weniger als einen Viertel gestiegen. Die Pläne der Regierung sehen im Weiteren vor, dass auch Privatunternehmen ab dem kommenden Jahr mit der belgischen Staatsbahn Verträge zum Transport ihrer Mitarbeiter abschließen können. Die Regierung ist bereit, 20 Prozent der Kosten, die den Betrieben entstehen, zu übernehmen. Außerdem sollen die Fahrpläne der Trams und Busse besser auf diejenigen der Bahn abgestimmt werden.

DB Netz AG: Kurzarbeit vorerst vom Tisch

BERLIN - Durch ihren Widerstand hat die Bahngewerkschaft TRANSNET Kurzarbeit bei der DB Netz AG vorerst verhindert. Wie es hieß, hatten die Arbeitgeber zuvor für mehrere Unternehmensteile die kurzfristige Einführung von Kurzarbeit geplant. Davon wären nach Angaben der Gewerkschaft bis zu 1.000 Beschäftigte betroffen gewesen. Begründet worden seien die Planungen mit den zu erwartenden Kürzungen der Schieneninvestitionsmittel. TRANSNET protestierte gegen diese Vorgehensweise scharf, da der Bundestag bisher den Haushalt und damit auch die Gelder für die Schiene noch nicht beschlossen hat. Die tatsächlich zur Verfügung stehenden Mittel seien daher noch gar nicht bekannt. Solche schwerwiegenden Entscheidungen dürften nicht voreilig getroffen werden.

ÖBB: Gorbach für Entschädigung bei Verspätungen

WIEN - Österreichs Vizekanzler Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ) hat sich am Mittwoch für eine Entschädigungsregelung bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nach dem Vorbild der DB ausgesprochen. Einen Tag, nachdem die DB ihre Kundencharta vorgestellt hatte, forderte Gorbach, die ÖBB sollten sich wie andere Bahnen in Europa auch zumindest im Fernverkehr selbst zu einer teilweisen Rückzahlungen des Fahrpreises verpflichten. Österreich könne bei den Bahnentschädigungen "keine Insel der Seligen bleiben". Bei den ÖBB kämen ohnehin 85 Prozent aller Fernzüge maximal fünf Minuten verspätet an. Daher müssten die Bundesbahnen "weder einen internationalen Vergleich, noch eine Selbstverpflichtung zur Entschädigung scheuen", so der Vizekanzler.

Erster Passagierzug erreicht Darwin

DARWIN (AP) - Nach 2.979 Kilometern durch Australien hat der erste Passagierzug vom Süden in den Norden des Kontinents am Dienstag sein Ziel erreicht. Tausende Menschen jubelten dem Zug mit 340 Passagieren an Bord zu, als er im Bahnhof von Darwin einfuhr. Der "Ghan", so benannt nach afghanischen Kameltreibern, die einst beim Bau von Gleisen ins australische Outback halfen, führte zwei Lokomotiven und 43 Waggons und erreichte eine Rekordlänge von mehr als 1.000 Metern. Auch entlang der Strecke aus Adelaide im Süden Australiens bis in die tropische Stadt Darwin hatten zahlreiche Menschen dem Zug mit Fähnchen und Wimpeln zugewunken. Mehr als zwei Tage dauerte die Fahrt, die künftig regelmässig angeboten werden soll. Für 440 australische Dollar (rund 270 Euro) sollen die Tickets zu haben sein. Bei der Jungfernfahrt kosteten die teuersten Plätze bis zu 12.000 australische Dollar (7.300 Euro). Der "Ghan" verbindet bereits seit 1929 Adelaide mit Alice Springs mitten im Outback. Die fehlende 1.420 Kilometer lange Strecke bis an die Nordküste wurde erst im vergangenen Jahr fertiggestellt. 1,3 Milliarden australische Dollar (knapp 800 Millionen Euro) wurden dafür investiert. Eingeweiht wurde die Nord-Süd-Verbindung bereits im Januar von einem Güterzug mit rund 100 Waggons.

DB erweitert Kundenrechte

BERLIN - Die DB hat am Dienstag in Berlin ihre Kundencharta für den Fernverkehr vorgestellt. In ihr verpflichtet sich das Unternehmen, zum 1. Oktober 2004 weitere Entschädigungsleistungen rechtsverbindlich einzuführen. An der Ausarbeitung der Kundencharta waren das Verbraucherministerium und das Verkehrsministerium intensiv beteiligt. Bahnchef Hartmut Mehdorn dankte Verbraucherschutzministerin Renate Künast und Verkehrsminister Manfred Stolpe ausdrücklich für ihr Engagement. Gemeinsam habe man eine gute Einigung im Sinne des aktiven Verbraucherschutzes erzielt. "Die neue Regelung ist künftig für jeden Kunden in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nachlesbar", erklärte Mehdorn weiter. "Unsere Fahrgäste im Fernverkehr haben damit einen Rechtsanspruch auf Entschädigung." ( Kundencharta als pdf-file) Mehdorn erklärte, Kulanz sei gut. "Aber die Lösung ist, dass wir an der Pünktlichkeit arbeiten."

Die DB verpflichtet sich in ihrer Kundencharta im wesentlichen zu folgenden Leistungen: Hat ein Fernverkehrszug am Zielbahnhof des Reisenden mehr als 60 Minuten Verspätung, erhält der Fahrgast eine Entschädigung in Höhe von 20 Prozent des Fahrkartenwertes. Diese Zusage gilt erstmalig nicht nur für einen einzelnen Zug, sondern umfasst die gesamte Reisekette im Fernverkehr. Das bedeutet: Verpasst ein Kunde aufgrund einer nur geringen Verspätung seinen Anschlusszug und trifft er deshalb an seinem Zielbahnhof mit mehr als 60 Minuten Verspätung ein, verpflichtet sich die Bahn zu dieser Entschädigungsleistung. Die Regelung gilt auch dann, wenn ein Zug ausfällt. Im Gegensatz zur heutigen Kulanzregelung zahlt die Bahn ab 1. Oktober für alle Fernverkehrszüge eine Entschädigung. Besitzer der BahnCard 100, einer internationalen Fahrkarte sowie einer Zeitkarte erhalten eine pauschale Entschädigung. Die Regelungen gelten nicht bei höherer Gewalt wie größeren Stürme, erläuterte Bahnchef Mehdorn. Kann der Kunde seine Reise bis 24 Uhr nicht wie geplant fortsetzen oder ist eine solche Fortsetzung unter den gegebenen Umständen nicht zumutbar, übernimmt die Bahn unter anderem die Kosten für Übernachtung oder Taxifahrt in Höhe von maximal 80 Euro. Heute gilt diese Regelung erst ab ein Uhr nachts. Fahrgäste des ICE-Sprinters haben bei Verspätungen über 30 Minuten Anspruch auf einen Gutschein in Höhe des vollen Aufpreises für den ICE-Sprinter (derzeit 10 EUR in der 2. Klasse, 15 EUR in der 1. Klasse). Die DB unterstützt ferner eine von der Bundesregierung initiierte neutrale, verkehrsträgerübergreifende Schlichtungsstelle Mobilität und will sich dafür einsetzen, gemeinsam mit den Bestellern von Nahverkehrsleistungen Regelungen für Fahrgastrechte im Nahverkehr zu vereinbaren.

Die Reaktionen auf die neuen Fahrgastrechte bei der DB fielen unterschiedlich aus. "Eine Entschädigung in Höhe von 20 Prozent des Fahrpreises nach einer Stunde Verspätung ist im Vergleich zu den heute geltenden Regeln eher lächerlich", sagte der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, in München. Bei einer Fahrt Hamburg nach Kassel zum Grundpreis von 27,20 Euro werde nach der geplanten Regelung der Kunde nur 5,40 Euro Entschädigung erhalten, rechnete Naumann vor. "Heute bekommt er im ICE schon nach einer halben Stunde Verspätung einen Reisegutschein über zehn Euro." Überdies solle die neue Entschädigung nur in den allgemeinen Geschäftsbedingungen festgeschrieben werden, kritisierte Naumann. "Und die kann die Bahn jederzeit wieder ändern - deshalb ist das kein echter Rechtsanspruch." "Was die Bahn jetzt macht, reicht überhaupt nicht aus", sagte auch Heidi Tischmann, Bahnexpertin beim Verkehrsclub Deutschland (VCD). Notwendig sei eine gesetzliche Regelung, die nicht nur die Bahn als Einzelunternehmen in die Pflicht nehme. "Dem Kunden ist es egal, ob er mit der Deutschen Bahn, mit Connex oder mit einem privaten Busunternehmen fährt", argumentierte Tischmann. Deshalb müssten die Fahrgastrechte "auf die gesamte Reisekette von Tür zu Tür" ausgedehnt werden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen bewertete die Neuregelung hingegen positiv. "Das ist ein sehr großer Fortschritt", sagte VZBV-Verkehrsexperte Otmar Lell. Zum ersten Mal hätten Bahn-Kunden damit einklagbare Rechte und seien nicht mehr nur auf die Kulanz des Unternehmens angewiesen. Eine gesetzliche Regelung, die die neuen Kundenrechte auch für Wettbewerber verbindlich machen würde, sei mit der Selbstverpflichtung der Bahn noch nicht ausgeschlossen, meinte Lell. Verbraucherschutzministerin Renate Künast betonte, die Kundencharta der Bahn habe "für den Verbraucherschutz Vorbildcharakter". Damit werde die Rechtsposition der Fahrgäste erheblich verbessert und ein wichtiges Vorhaben aus dem Aktionsplan Verbraucherschutz der Bundesregierung umgesetzt. "Gesetzliche Regelungen für die Bahn erscheinen deshalb nicht notwendig", so Verbraucherministerin Renate Künast. Die Selbstverpflichtungsregelung der Bahn sei außerdem deutlich schneller umzusetzen als die vom Bundesrat verlangte gesetzliche Regelung.

Albulastrecke der RhB soll Weltkulturerbe werden

CHUR - Die Rhätische Bahn (RhB) will die Albulastrecke von Tiefencastel ins Engadin ins Verzeichnis der Unesco-Weltkulturerbe eintragen lassen. Der Verwaltungsrat beschloss Ende Januar, sich um eine Aufnahme in die so genannte "Liste indicative" zu bewerben. Auf dieser Liste werden alle Objekte in der Schweiz geführt, die als Unesco-Weltkulturerbe angemeldet wurden. Die Albulalinie sei weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und eine einmalige Symbiose zwischen Technik und Landschaft, hieß es zur Begründung. Sollten die Bestrebungen erfolgreich sein, kann man sich vorstellen, das Label auf andere Teilstrecken wie zum Beispiel die Berninalinie auszudehnen.

Drei Schnellbremsungen verhindern schwere Unfälle

HANNOVER - Die Zugfahrt vom letzten Samstag wird ein 37-jähriger Triebfahrzeugführer aus Bückeburg so schnell nicht vergessen. Auf der DB-Strecke Minden - Nienburg und zurück in Richtung Minden musste er innerhalb von knapp drei Stunden dreimal eine Schnellbremsung einleiten und verhinderte so jedes Mal ein Unglück. Zuerst überquerte ein Traktorfahrer direkt vor dem mit 80 km/h herannahenden Zug trotz Pfeifsignalen einen mit Andreaskreuz gesicherten Bahnübergang. Der Triebfahrzeugführer leitete sofort eine Schnellbremsung ein und verhinderte so den Zusammenstoß. Der Zug rutschte nur wenige Zentimeter am Trecker vorbei und kam 50 m hinter dem Bahnübergang zum Stehen. Der Fahrer fuhr unvermittelt weiter. Knapp 90 Minuten später musste der Lokführer die zweite Schnellbremsung einleiten und rettete einem Motorradfahrer das Leben. Eine Gruppe von fünf Cross-Motorradfahrern fuhr im Schotterbett über die Eisenbahnbrücke des Meerbaches. Ein Fahrer blieb mit seiner Maschine im Schotterbett hängen. Nur durch die Schnellbremsung des Zuges konnte der Crossfahrer gerade noch rechtzeitig die Brücke verlassen.

Kurze Zeit später bemerkte der Lokführer bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h zwei ca. 10 Jahre alte Kinder mit ihrem Hund direkt im Gleisbereich. Nach der Abgabe von Achtungssignalen leitete er seine dritte Schnellbremsung ein und verhinderte erneut ein Unglück. Die Kinder konnten noch gerade rechtzeitig die Gleise verlassen und sich in Sicherheit bringen. Bei allen drei eingeleiteten Schnellbremsungen kamen die Reisenden im Zug nicht zu Schaden, die Bundesgrenzschutzinspektion Hannover nahm die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr auf. Der BGS warnte in diesem Zusammenhang eindringlich vor den Gefahren im Bahnverkehr wie langen Bremswegen wegen des hohen zuggewichts und betonte, gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr seien Straftaten und keine "Kavaliersdelikte".

Künftig Entschädigung bei großen Verspätungen

BERLIN - Bahn-Kunden können künftig bei erheblichen Verspätungen Schadenersatz einklagen. Nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe) verständigten sich Bundesregierung und DB nach monatelangen Verhandlungen darauf, dass Fahrgäste künftig bei einer Verspätung von mehr als 60 Minuten 20 Prozent des Fahrpreises erstattet bekommen sollen. Bei geringeren Verspätungen sollen die derzeit geltenden Kulanzmaßnahmen der Bahn weiter gelten, wonach Kunden unter anderem bei einer Verspätung von mehr als einer halben Stunde im ICE einen Zehn-Euro-Gutschein erhalten. Die neuen Fahrgastrechte würden im Rahmen einer Selbstverpflichtung der Bahn in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens und nicht über ein neues Gesetz geregelt, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf Regierungskreise weiter. Auch eine Schiedsstelle für Streitfragen solle eingerichtet werden. Die Regelungen sollen nur für den Fernverkehr gelten. Über die Neuerungen wollen Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne), Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Bahnchef Hartmut Mehdorn am heutigen Dienstag in Berlin informieren.

Bahn-Lärm: Oft lauter als gedacht

BERLIN - Das Umweltbundesamt hat am Montag in Berlin die Ergebnisse einer über mehrere Jahre geführten Messkampagne vorgestellt, bei der etwa 13.000 Zugvorbeifahrten an 365 Orten gemessen wurden. Demnach ist die Bahn häufig lauter als berechnet. Die Differenzen zwischen Theorie und Wirklichkeit der Geräuschentwicklung von Zügen könnten bis zu 3 Dezibel dB (A) betragen, hieß es in einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes. Das komme in der Lärmwirkung einer Verdoppelung der Zahl der vorbeifahrenden Züge gleich. Gründe dafür lägen vor allem in den Gleisarten sowie bei den Bremssystemen der Züge. Leidtragende seien die Anwohner an Bahnstrecken. Sie seien höheren Lärmbelästigungen ausgesetzt, weil die Lärmschutzeinrichtungen - zum Beispiel Wälle oder Wände - auf die errechnete Lärmentwicklung ausgelegt seien.

Der Lärm, den Züge verursachen, wird mit vorgeschriebenen Berechnungsverfahren ermittelt. Es gibt jedoch eine Reihe erheblicher Abweichungen zwischen der berechneten und der tatsächlich gemessenen Geräuschentwicklung der vorbeifahrenden Züge. Bisher galt zum Beispiel: Alle Züge, die auf Holzschwellengleisen fahren, sind um 2 dB(A) leiser als auf Betonschwellengleisen. Für Züge mit Graugussklotzbremsen trifft das aber nicht zu, wie das Umweltbundesamt feststellte. Sie sind hier sogar um 1 bis 2 dB(A) lauter als auf Betonschwellen. Für Hochgeschwindigkeitsstrecken gibt es die besondere Gleisart "Feste Fahrbahn". Hier ist ein Zug um rund 3 dB(A) lauter als auf einem Betonschwellengleis. Diese höhere Geräuschentwicklung versucht man durch Montage von Absorbern auf die "Feste Fahrbahn" vollständig zu kompensieren. Ohne Absorber sind Güter- und auch IC/ICE-Züge jedoch nicht 3 dB(A) - wie bisher angenommen - sondern 4 dB(A) lauter. Und: Die Absorber bewirken bei diesen Zugarten lediglich eine Geräuschminderung von 2 dB(A) statt der erwarteten 3 dB(A); damit ergibt sich immer noch eine höhere Lärmentwicklung von etwa 2 dB(A).

Wie das Umeltbundesamt weiter mitteilte, bringen Gleis-Schleifverfahren zur Lärmminderung sehr unterschiedlichen Erfolg. Das "Oberbauschleifen" der Gleise, das meist der Betriebssicherheit dient, bringe bei Zügen mit Graugussklotz-gebremsten Wagen mit nur 1,5 dB(A) wenig Geräuschreduzierung. Scheibengebremste Züge erreichten hingegen eine Pegelminderung von 3 bis 4 dB(A). Um die Vorgaben der Berechnungsverfahren hier einzuhalten, müssten im Mittel alle neun Jahre die Gleise geschliffen werden. Das aufwendigere "akustische Schleifen" reduziere bei scheibengebremsten Zügen die Geräuschentwicklung um 6 bis 7 dB(A). Bei Zügen mit Graugussklotzbremsen aber ergebe sich durch diese Schleiftechnik auch hier nur eine Verbesserung von 1,5 dB(A). Um den Lärmpegel nachhaltig zu senken, müsste - über alle Züge gemittelt - alle zwei Jahre "akustisch" geschliffen werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, dass die Erkenntnisse der Messkampagne in geeigneter Weise schnell umgesetzt werden, und fordert zudem neben regelmäßigem Schleifen den zügigen, europaweiten Ersatz der Graugussklotz-Bremsen. Nur so sei sicherzustellen, dass betroffene Anlieger in jedem Fall den erforderlichen Schallschutz bekämen.

Erster Passagierzug durchquert Australien

ADEAIDE (AFP) - Erstmals durchquert ein Passagierzug den australischen Kontinent von Süd nach Nord. Mit 43 Wagen und zwei Dieselloks verließ der Zug den Bahnhof von Adelaide. Am Dienstagabend soll er nach 2979 Kilometern Fahrt durch das australische Outback in Darwin im Northern Territory eintreffen. Der erste Güterzug bewältigte die längste Nord-Süd-Eisenbahn-Verbindung der Welt bereits Mitte Januar. Nach Angaben des australischen Premiers John Howard soll die Verbindung dazu beitragen, den bevölkerungsarmen Norden Australiens zu fördern. Der Bau der Strecke kostete nach Regierungsangaben umgerechnet 800 Millionen Euro.

Neue Mitarbeiterzeitung für Stinnes-Beschäftigte

BERLIN - "Stinnes Welt" heißt die neue Mitarbeiter-Zeitung des Berliner Transport- und Logistikunternehmens, das zur DB gehört. Verteilt wird das zwölfseitige Blatt monatlich an die rund 45.000 deutschsprachigen Mitarbeiter aus den Geschäftsbereichen Freight Logistics, Intermodal, Railion und Schenker. Eine englischsprachige Fassung soll den weltweit stationierten weiteren 20.000 Kollegen in Kürze über das Intranet zur Verfügung stehen. Integration gehört zu den vorrangigen Aufgaben der neuen Zeitung. Stinnes vereint heute den führenden internationalen Anbieter integrierter Logistikdienstleistungen, die Schenker AG, mit dem Güterverkehr der DB, der unter dem Markennamen Railion inzwischen zum größten und erfolgreichsten europäischen Schienencarrier aufgestiegen ist. Auch die aus dem Schienengüterverkehr kommenden Einheiten Freight Logistics und Intermodal setzen auf die Zusammenarbeit mit Schenker um von deren Vertriebsstärke zu profitieren. Produziert wird "Stinnes Welt" von der Berliner Agentur KircherBurkhardt, die auch die mehrfach national und international ausgezeichnete "BahnZeit" - die Mitarbeiterzeitung für den gesamten Bahnkonzern - entwickelt hat.

WM-Organisationskomitee verhandelt mit der DB

BERLIN - Das Organisationskomitee (OK) der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat offenbar gute Chancen, die DB als sechsten Nationalen Sponsor zu gewinnen. Nach Informationen des Online-Magazins "w&v" verhandeln beide Seiten derzeit über die Ausgestaltung des Sponsorships. Als Grundlage gilt angeblich ein Geldbetrag von 1,5 Millionen Euro sowie Sachleistungen der DB in achtstelliger Höhe. Thomas Port, Bereichsleiter Sponsoring bei der Deutschen Bahn, bestätigte gegenüber "w&v" Gespräche mit dem OK: "Die Konzentration liegt dabei für uns als Teil des WM-Verkehrskonzepts aber auf der funktionellen Zusammenarbeit."

Schweiz: Preisanpassungen zum Fahrplanwechsel

BERN - Mit dem Start von Bahn 2000 zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 werden in der Schweiz die Preise im öffentlichen Verkehr angepasst. Ende der vergangenen Woche haben die Vertreter der Transportunternehmungen in der Kommission Personenverkehr im Grundsatz ein Preismaßnahmenpaket verabschiedet. Demnach wird beispielsweise der Retourrabatt aufgehoben. Das Preisniveau für einfache Fahrten wird dafür teilweise gesenkt. Die Schweiz war bisher noch das einzige Land in Europa, das diese Art von Fahrpreisvergünstigung anbot. Zudem wurde in jüngerer Zeit ein massiver Anstieg von Missbräuchen mit Retourbilletten registriert. Die Streckenabonnemente werden um drei Prozent teurer. Beim Generalabonnement sind für die einzelnen Sortimentsteile differenzierte Preiserhöhungen vorgesehen. Im Durchschnitt beträgt die Erhöhung 3,9 Prozent. Die Preise für die Tageskarte steigen um 7 Prozent für die zweite und 5 Prozent für die erste Klasse. Unverändert bleiben dagegen die Preise beim Halbtaxabonnement.

Die vorgesehenen Preismaßnahmen gehen einher mit der erheblichen Erweiterung des Angebots im öffentlichen Verkehr durch Bahn 2000. Mit diesem Schritt wird das Angebot im öffentlichen Verkehr der Schweiz nochmals deutlich ausgebaut: Die Verbindungen und Reisezeiten im öffentlichen Verkehr werden weiter optimiert und die Verkehrsleistungen erhöht. Es werden 12 Prozent mehr Züge verkehren, die Anzahl Zugkilometer steigt um 14 Prozent. Und auf weiteren Hauptlinien wird der Halbstundentakt eingeführt. Auch bei den S-Bahnsystemen und Verkehrsverbunden kommt es zu spürbaren Verbesserungen, und laufend gelangt neues, modernes Rollmaterial zum Einsatz. Diese Angebotserweiterungen sollen die Wettbewerbsfähigkeit des ganzen Systems öffentlicher Verkehr Schweiz markant verbessern und zusätzliche Marktvorteile schaffen. Durch die Produktivitätssteigerung kann ein Großteil der zusätzlichen Personal- und Infrastrukturkosten abgedeckt werden. Dennoch bleibe eine Kostendifferenz, die über Preisanpassungen ausgeglichen werden müsse, hieß es in einer Pressemitteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Zusätzlich werde die aufgelaufene Teuerung auf die Fahrpreise überwälzt.

"Tagesspiegel": Bahnkunden erhalten mehr Rechte bei Verspätungen

BERLIN - Die Fahrgäste der DB erhalten voraussichtlich noch in diesem Jahr mehr Rechte bei Verspätungen. Zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn und dem Verbraucherschutz- und dem Verkehrsministerium laufen derzeit Gespräche. Es gebe zwar "noch keine gemeinsame Lösung", erfuhr der Tagesspiegel am Sonntag im Verbraucherministerium. Trotzdem halte man es aber weiterhin für die beste Lösung, die neuen Regelungen mit dem Unternehmen zu entwickeln als sie per Gesetz festzuschreiben. Die Bahn plant, die neuen Rechte per Änderung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen umzusetzen. Der Verkehrsexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), Otmar Lell forderte im Tagesspiegel standardisierte Entschädigungen je nach Länge der Verspätung. Außerdem müsse der Kunde einen eindeutigen Anspruch auf Entschädigung erhalten.

Behindertengerechter Ausbau der Münchner S-Bahnstationen

MÜNCHEN - Am vergangenen Freitag ist die erste fertig gestellte Baumaßnahme aus dem 100 Millionen Euro-Ausbauprogramm "Barrierefreier Ausbau der Münchner S-Bahn-Stationen" offiziell in Betrieb genommen worden. Am Rosenheimer Platz wurden zwei Aufzüge gebaut, die vor allem Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Reisenden einen bequemen und barrierefreien Zugang zum Bahnsteig und in die S-Bahnen ermöglichen. Ein Aufzug führt vom Bahnsteig in das Zwischengeschoss und von dort ein weiterer Aufzug an die Oberfläche. Eine durchgehende Aufzuganlage konnte aus baulichen Gründen nicht realisiert werden. Rund 1,3 Mio. Euro wurde in die beiden Anlagen investiert, deren Bau im Oktober 2002 begann. Kleinere Restarbeiten werden noch nach der Frostperiode durchgeführt.

Die Station Sauerlach (S 2 Süd) wird als eines der nächsten Projekte fertig gestellt. Im Frühjahr 2003 startete hier der Umbau. Zwei Außenbahnsteige mit Rampen wurden neu gebaut. Die Gesamtkosten betragen rund 2,4 Mio. Euro. In Sauerlach hat sich auch die Gemeinde an der Neugestaltung des Bahnhofumfeldes sehr stark engagiert. Neben einem neuen Parkhaus entstehen auch 191 überdachte Fahrradabstellplätze. Für das Jahr 2004 ist der barrierefreie Ausbau an weiteren acht Stationen im Münchner S-Bahnbereich geplant (Gräfelfing, Lochham, Gernlinden, Esting, Langwied, Gronsdorf Grafing Stadt und Höhenkirchen-Siegertsbrunn). Alle Bahnsteige erhalten Blindenleistreifen. Teilweise werden die Bahnsteige auch komplett neu errichtet oder erhöht Die Fertigstellung ist bei allen Maßnahmen im Frühjahr 2005 geplant.

Zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutsche Bahn AG wurde im Juni 2001 ein Rahmenvertrag über den Bau und die Finanzierung des barrierefreien Ausbaus von Bahnhöfen und Haltestellen im Bereich der S-Bahn-München abgeschlossen. In diesem Vertrag wurden zwei Dringlichkeitsstufen vereinbart, die gemäß Reisendenzahlen und anliegende Einrichtungen für ältere Menschen und Behinderte gewichtet wurden. Im ersten Maßnahmepaket sind 69 Stationen enthalten. Nach dem Vertragsabschluss wurde mit den Planungen begonnen und die erforderlichen Genehmigungsverfahren eingeleitet. Der eigentlichen Bauzeit vor Ort geht in der Regel eine umfangreiche Realisierungszeit voraus. Dazu gehört die Vorbereitungszeit, in welcher beispielsweise provisorische Bahnsteige oder Zuwegungen geschaffen werden müssen, damit die Bahn auch während dieser Zeit, ihren Aufgaben im Hinblick auf die Verkehrssicherungspflicht nachkommen kann. "Unser Ziel ist es, langfristig alle 148 Stationen der S-Bahn München auf einen einheitlichen Bau-, Ausstattungs- und Gestaltungsstandard zu bringen", betonte Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel.

Schwerpunkte im Netzausbau in Berlin und Brandenburg

BERLIN - Schwerpunkte des Infrastrukturausbaus in der Region Berlin-Brandenburg sind in diesem Jahr der Ausbau der Strecke Berlin – Hamburg, die Arbeiten an der Nord-Süd-Achse der Bahn in Berlin sowie die Grunderneuerung der S-Bahnstrecke zwischen Zoologischer Garten und Westkreuz.

Berlin - Hamburg
Fit für Tempo 230 ist jetzt der 138 Kilometer lange brandenburgische Streckenabschnitt der Hamburger Bahn. In diesem Jahr werden die Arbeiten zum Ersatz der ehemals 27 Bahnübergänge im Land Brandenburg abgeschlossen. Dazu müssen insgesamt 17 Straßenbrücken, zwei Eisenbahnbrücken sowie drei Fuß- und Radwegtunnel fertig gestellt werden. Zudem werden bis zur Inbetriebnahme der Strecke mit Tempo 230 im Land Brandenburg zehn Bahnsteige mit Reisendensicherungsanlagen ausgerüstet. Fertig gestellt wird bis Juni auch der Bahnhof Wittenberge. Er wurde seit 2000 komplett umgestaltet. Statt mit 30 km/h können die Züge künftig mit 200 km/h den Eisenbahnknoten in der brandenburgischen Prignitz durchfahren. Die vier neuen Bahnsteige ermöglichen ein bequemes Umsteigen zwischen den Zügen der Richtungen Magdeburg – Wismar und Berlin - Hamburg. In den vergangenen zwei Jahren wurden auf der gesamten Strecke Berlin – Hamburg bereits rund 300 Millionen Euro investiert und Gleise, Oberleitungsanlagen sowie 38 Eisenbahnbrücken der künftigen Streckengeschwindigkeit von 230 km/h angepasst.

Nord-Süd-Achse Berlin
Die letzte Baugrube am Berliner Hauptbahnhof wird jetzt gelenzt. Damit kann im Frühjahr der letzte Rohbauteil des Hauptbahnhofs begonnen werden. Ebenfalls in diesem Jahr sind die Fertigstellung des Rohbaus des Autotunnels der B 96 und der Baubeginn für die Bügelbauten geplant. Im Frühjahr wird mit dem S-Bahnsteig in der Ost-Westhalle der erste neue Bahnsteig des Hauptbahnhofs fertig gestellt sein. Im Dezember 2003 wurde bereits entlang der Bahnsteigkanten der Belag aus chinesischem und österreichischem Granit verlegt. Im Nord-Süd-Tunnel der Fernbahn begann 2003 der Bau der Gleise. Im Tunnel wird das Gleis zum Schutz der Umgebung vor Erschütterungen als so genanntes Masse-Feder-System verlegt. Die Schienen sind auf einer Gleistragplatte aus Beton montiert. Die Betonplatte wird auf elastischen Lagern (Federelement) in einem Gleistrog (Masseelement) gelagert.

Im Bahnhof Papestraße begannen jetzt die Montagearbeiten für eine provisorische Fußgängerbrücke, die ab Sommer den neuen Vorortbahnsteig für die S-Bahnlinien S 2 und S 25 mit den Bahnsteigen der Ringbahn verbinden wird. Der Vorortbahnsteig ist der erste neue Bahnsteig im künftigen Fernbahnhof Berlin Papestraße. Er liegt westlich der künftigen Nord-Süd-Fernbahnsteige und damit auch westlich des heutigen, provisorischen S-Bahnsteiges. Der neue Bahnsteig wird 152 Meter lang sein und direkt unter dem ebenfalls neu zu bauenden Ringbahnsteig liegen. Seit Vergabe der Leistungen für den Bahnhofsneubau Anfang August 2003 wurden bereits umfangreiche Arbeiten erledigt. So sind bereits etwa ein Drittel der Stützen der künftigen Parkhäuser hergestellt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 soll an der Papestraße Berlins zweitgrößter Fernbahnhof in Betrieb gehen. Auch im Bereich des Bahnhofs Gesundbrunnen sowie auf der Anhalter Bahn kommen die Arbeiten voran. Am Prellerweg entstehen derzeit vier neue Brücken für die Fernbahngleise Richtung Süden. Auf den rund 17 Kilometern zwischen Ludwigsfelde und dem Bahnhof Papestraße werden unter anderem 18 Brücken und vier neue Regionalbahnhöfe (in Birkengrund, Großbeeren, Teltow und Lichterfelde-Ost) gebaut.

Grunderneuerung S-Bahn zwischen Berlin Zoologischer Garten und Westkreuz
Der Rohbau des Fußgängertunnels am Stuttgarter Platz steht ebenso wie der größte Teil der fünf Meter hohen Stützmauer: An der Wilmersdorfer Straße wird im Februar eine neue Brücke für die S-Bahngleise eingebaut. Damit werden die Konturen des neuen S-Bahnhofs Charlottenburg zwischen der Wilmersdorfer Straße und der Lewishamstraße immer sichtbarer. Mit dem Bau zweier neuer S-Bahnsteige rückt der S-Bahnhof Charlottenburg an die Wilmersdorfer Straße heran, der Umsteigeweg zwischen S- und U-Bahn verkürzt sich hier von 230 auf 78 Meter. Am Montag, 19. April 2004, können die S-Bahnen wieder von Charlottenburg über Savignyplatz bis Zoologischer Garten durchfahren. Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 wird die Grunderneuerung des gesamten Abschnittes bis Westkreuz abgeschlossen sein.

Neubau der S-Bahnstrecke Lichterfelde-Süd – Teltow Stadt
An der Mahlower Straße in Teltow entsteht der neue Endbahnhof der S-Bahnlinie S 25. Die rund drei Kilometer lange neue S-Bahnstrecke von Lichterfelde Süd nach Teltow Stadt soll Ende des Jahres in Betrieb gehen. Damit ist eine weitere Lücke im S-Bahnnetz der Hauptstadtregion geschlossen. Im 20-Minuten-Takt werden die S-Bahnen Teltow mit der Berliner Innenstadt verbinden. Der Potsdamer Platz wird in 23 Minuten, der Bahnhof Friedrichstraße in 27 Minuten erreicht. Verkehrsprognosen gehen von rund 10.000 Fahrgästen täglich aus.

PrignitzExpress und Strecke Rathenow – Brandenburg
Mit Investitionen von rund 51 Millionen Euro wird seit Sommer 2003 der 37 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Neuruppin West und Wittstock (Dosse) für den PrignitzExpress modernisiert. Gleise, Stellwerkstechnik, Bahnübergangstechnik und Bahnhöfe werden modernisiert. Im Dezember 2004 geht die erneuerte Strecke wieder in Betrieb. Bis Dezember 2004 wird die rund 34 Kilometer lange Regionalnetzstrecke zwischen Rathenow und Brandenburg/H. Altstadt modernisiert. 29 Kilometer Gleise, vier Brücken sowie 33 Bahnübergänge sind grundlegend zu erneuern, zwei Haltepunkte werden neu gebaut, zwei Stationen erhalten neue Bahnsteige. Ab Dezember 2004 rollen die Nahverkehrstriebwagen wieder im Stundentakt über die Strecke. Die Fahrzeit verkürzt sich von 72 auf 42 Minuten.

Elektronische Stellwerkstechnik
Ab kommenden Sonnabend (31. Januar 2004) wird der Zugverkehr auf den rund 55 Kilometern im Norden Brandenburgs von Löwenberg bis ins mecklenburgische Neustrelitz per Monitor und Maus aus der Betriebszentrale der Bahn in Berlin-Pankow gesteuert. Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Rostock – Berlin wurde dafür in Fürstenberg eine moderne Elektronische Stellwerkszentrale errichtet. Die Bahn investierte rund 65 Millionen Euro in die neue Technik, 14 Bahnübergänge wurden umgerüstet, 52 Signale und 42 Weichen angeschlossen, rund 115 Kilometer Kabel verlegt und Gleis- und Oberleitungsanlagen umgebaut.