Hamburg: Pfeilerbahn nach Kompletterneuerung wieder in Betrieb

(28.02.) HAMBURG - Ab Samstagabend rollen wieder die Züge auf allen vier Gleisen der Pfeilerbahn zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem Süden Hamburgs. "Nach umfassenden Erneuerungsarbeiten erhält Hamburg damit eine ihrer wichtigsten innerstädtischen Schienenverkehrsadern zurück", erläutert Dr. Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. "Dies ist eine ganz besondere Leistung, da die schwierigen geologischen Verhältnisse nur durch den außergewöhnlichen Einsatz aller Beteiligten in dem engen Zeitplan zu bewältigen waren", so Kefer weiter.

Im Januar 2007 hatte die Bahn mit der Sanierung der Eisenbahnstrecke von Hamburg Hauptbahnhof bis zur Norderelbe begonnen. In enger Absprache mit der Hansestadt Hamburg wurden dabei in mehreren Abschnitten die mehr als 100 Jahre alten Brücken über die Amsinckstraße und Deichtorstraße sowie die Oberhafenbrücke komplett durch Neubauten ersetzt. Der letzte Bauabschnitt umfasste die Kompletterneuerung der sogenannten Pfeilerbahn. Hierzu musste ein altes 1.700 Meter langes Backsteinviadukt unter Einsatz schwerer Maschinen durch einen neuen Bahndamm ersetzt werden. Allein dafür wurden 2.700 Bohrpfähle gesetzt. Gleichzeitig entstand eine neue Brücke für den Güterverkehr.

Die Bodenverhältnisse unter dem Viadukt, die im Verlauf des Bauwerks sogar differierten, machten anders als in der Planung vorgesehen, eine intensive geologische Prüfung während der Bauphase erforderlich. Die folgenden Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenstabilität verlängerten die ursprünglich veranschlagte Bauzeit um zweieinhalb Monate. Nur durch einen beschleunigten Bauablauf und die enge Kooperation der Projektbeteiligten, so wurde beispielsweise in der letzten Bauphase im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr gearbeitet, gelang es, den Termin für die Inbetriebnahme Ende Februar 2009 zu halten.

Während der Bauarbeiten rollten alle Züge über zwei parallel verlaufende Gütergleise. Die DB bedankt sich bei allen betroffenen Anwohnern und Reisenden für das entgegengebrachte Verständnis für die mit den Bauarbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten. Insgesamt wurden 12.500 Tonnen Stahl, 65.000 Tonnen Beton, 6.500 Gleisschwellen, 24.000 Meter Schienen und 80.000 Meter Gründungselemente verbaut. Die Kosten, die von Bund, Stadt Hamburg und Deutscher Bahn gemeinschaftlich getragen wurden, betragen rund 130 Millionen Euro.

DB beantragt Zwangsvollstreckung gegen VRR

(28.02.) DÜSSELDORF - Im millionenschwere Rechtsstreit zwischen der DB Regio NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) um Qualität und Kosten im Schienennahverkehr an Rhein und Ruhr hat die DB am Freitag beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen einen Antrag auf Zwangsvollstreckung gegen den Verbund eingereicht. Im Dezember hatte die Bahn mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gegen den VRR gewonnen. Das Gericht hatte entschieden, dass der VRR der Bahn-Tochter rund 112 Millionen Euro zurückzahlen muss, die er wegen schlechten Services und Verspätungen einbehalten hatte. Laut einer Bahnsprecherin habe der VRR die Zahlungen trotz mehrfacher Fristverlängerung nicht erfüllt. Der Verband ignoriere den Gerichtsbeschluss und kürze zudem weiterhin seine vertraglich vereinbarten Zahlungen an die Bahn.

Spitzengespräch zwischen Bayerns Verkehrsminister Zeil und Bahnchef Mehdorn

(28.02.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil und Bahnchef Hartmut Mehdorn haben sich am Freitag in einem Spitzengespräch über die Entwicklung der bayerischen Infrastruktur und die Qualität im Personennahverkehr ausgetauscht. Im Zentrum des Gesprächs stand die Umsetzung der wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Bayern. Zeil verdeutlichte, dass er ein noch stärkeres Engagement für die Vorhaben im Freistaat erwarte. Von den Bundesmitteln müsse ein höherer Anteil als gegenwärtig in das bayerische Schienennetz fließen.

"Für den Freistaat hat höchste Priorität, dass insbesondere der bayerische Teil der TEN-Strecke Paris - Bratislava/Budapest mit den Ausbauabschnitten München - Mühldorf - Freilassing und Neu-Ulm - Augsburg ausgebaut wird", betonte Zeil. Auch Mehdorn hob die Bedeutung des Streckenausbaus zwischen München und Mühldorf und dem Bayerischen Chemiedreieck hervor: "Der Ausbau dieser Strecke steht auch bei der DB ganz oben auf der Agenda. Wir freuen uns, dass wir hier durch Mittel aus den Konjunkturprogrammen des Bundes den schrittweisen Ausbau weiter vorantreiben können." Zeil ergänzte: "Ich erwarte, dass die Verhandlungen zwischen Bahn und Bund über die Aufnahme der Planungen für die ABS 38 nach dem heutigen Gespräch unverzüglich aufgenommen werden. Wir brauchen schnellstmöglich Baurecht für den Abschnitt Markt Schwaben - Dorfen und die vorgezogene Elektrifizierung bis Burghausen. Aber auch für den Ausbau der Gesamtstrecke sollten jetzt zumindest Vorplanungen eingeleitet werden."

Auch die S-Bahn-Systeme in München und Nürnberg waren Gegenstand des Gesprächs. Zeil: "Wir freuen uns, dass der Ausbau der Nürnberger S-Bahn mit den neuen Ästen nach Forchheim, Ansbach, Neumarkt und der Verlängerung bis Hartmannshof zügig voranschreitet. In München sind wir uns mit der DB einig, dass für die langfristige Entwicklung die 2. Stammstreckentunnel ohne Alternative ist." Deshalb werden die DB und wir alles Erforderliche tun, um so schnell wie möglich Baurecht herzustellen und - gemeinsam mit dem Bund - die Grundlagen für die Finanzierung zu schaffen." Die Grundlagen für eine Realisierungsentscheidung sollen bis Ende 2009 erarbeitet werden. Die DB erklärte sich bereit, die im Auftrag des Freistaats Bayern erarbeiteten Planungen für den Erdinger Ringschluss schrittweise zu übernehmen und die notwendigen Planfeststellungsverfahren zeitnah einzuleiten.

Bahn und Freistaat streben ein geschlossenes Vorgehen im Hinblick auf die Investitionen für den Neu- und Ausbau von Schieneninfrastruktur an. Sie wollen gemeinsam auf eine ausreichende Mittelausstattung durch den zuständigen Bund hinwirken und die Abstimmung über Infrastrukturmaßnahmen auch über den Nahverkehrsbereich hinaus intensivieren. Das betrifft in erster Linie die Umsetzung der Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans und dessen anstehende Fortschreibung. "Wir sind uns unter anderem einig, dass die Strecke Regensburg - Hof als zusätzliches Projekt in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden muss. Bei der Bedarfsplanüberprüfung und auch bei der Dotierung muss der Bund mehr als bisher dringliche verkehrliche Erfordernisse berücksichtigen. Wir wollen eine verlässliche langfristige Infrastrukturplanung auf Bundesebene. Und wir wollen als Hauptnutzer des Netzes dabei eingebunden werden", so Zeil.

Die Qualität von Schienenpersonennahverkehr und Fernverkehr war ebenfalls ein wichtiges Thema der Gespräche. "Wir nehmen die gegenwärtigen Beschwerden unserer Kunden sehr ernst", erklärte Mehdorn. "Die aktuellen Probleme hängen mit neuen Fahrplankonzepten sowie neuen Fahrzeugen in Nürnberg und Augsburg zusammen - bei Letzterem sehen wir die Fahrzeugindustrie in der Pflicht. Um die Qualität der Verkehrsleistungen und der Reisendeninformation auch in dieser schwierigen betrieblichen Situation in der entsprechenden Qualität sicherzustellen, haben wir bereits ein Maßnahmenpaket geschnürt. Handlungsbedarf besteht zum Beispiel bei der Kapazität im neuen Nürnberger Dieselnetz."

Ab März Kurzarbeit bei DB Schenker Rail Deutschland AG

(27.02.) MAINZ - Die Unternehmensleitung von DB Schenker Rail, dem Schienengüterverkehr der DB, hat entschieden, ab März in ausgewählten Betrieben und Funktionsbereichen in Deutschland Kurzarbeit einzuführen und für die betroffenen Mitarbeiter Kurzarbeitergeld zu beantragen. Die Verhandlungen mit den betrieblichen Arbeitnehmervertretungen über die Umsetzung sind teilweise abgeschlossen bzw. kurz vor dem Abschluss. "Oberstes Gebot ist, dass wir aufgrund der Wirtschaftskrise möglichst keine Arbeitsplätze abbauen müssen. Nachdem wir in den vergangenen Wochen unsere Transportkapazitäten erheblich reduziert haben, ist nun die flexible Anpassung auch bei den Personalkapazitäten unumgänglich", so Klaus Kremper, Chef von DB Schenker Rail.

Die Kurzarbeit betrifft den Einzelwagen- und den Ganzzugverkehr sowie die Lok- und Güterwageninstandhaltung gleichermaßen, wenn auch mit unterschiedlicher regionaler Ausprägung. Ausschlaggebend für die jeweiligen Festlegungen sind die Situation der Kunden und Branchen und deren Auswirkung auf das Transportgeschäft. Eine flächendeckende Kurzarbeit ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen, auch nicht die komplette Schließung von Zugbildungsanlagen. Bei anhaltend schlechter Auftragslage kann es in den kommenden Monaten zu Kurzarbeit für zunächst 5.000 Mitarbeiter kommen. Die Auswirkung kann dabei zwischen Kurzarbeit Null und und einer um wenige Stunden verkürzten Wochenarbeitszeit variieren.

Die Maßnahmen zielen auf Nachfrage orientierte, variable Arbeitszeiten ab. Die Vereinbarung umfasst, dass es bei einer Veränderung der Auftragslage eine jeweilige Anpassung geben soll. Parallel zur Kurzarbeit werden andere, die Beschäftigung stützende Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die weitere Reduzierung von Zeitkonten, die Versetzung von Mitarbeitern in andere Bereiche der DB sowie das Insourcing zuvor ausgelagerter Arbeiten.

"Die bislang genutzten Instrumente wie der Abbau von Urlaub und Überstunden sowie Änderungen im Schichtsystem reichen derzeit nicht mehr aus, um die Einbrüche abzufedern", sagt Klaus Kremper. Der Auftragseingang in den ersten sechs Wochen des Jahres lag rund ein Drittel unter den Werten des Vorjahres. Fast alle Güterbereiche weisen einen deutlichen Einbruch auf, darunter die Automobilindustrie, die Stahlbranche, der Maschinenbau und die Chemische Industrie. Derzeit sind 35.000 Güterwagen abgestellt. In vier Werken der DB Fahrzeuginstandhaltung, die für die Instandsetzung von Wagen und Loks für den Güterverkehr verantwortlich sind, arbeiten rund 270 Mitarbeiter bereits seit Anfang Februar verkürzt.

"Rheinische Post": Mehdorn soll nicht vor Verkehrsausschuss aussagen

(27.02.) DÜSSELDORF - Nach einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) will der Vorsitzende des Bahnaufsichtsrates, Werner Müller, verhindern, dass Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am kommenden Mittwoch vor dem Bundestags-Verkehrsausschuss zur Datenaffäre aussagt. Das geht aus einem Schreiben Müllers an den Verkehrsausschussvorsitzenden Klaus Lippold hervor, das der "Rheinischen Post" vorliegt. In dem Schreiben erläutert Müller, man wolle "eine Wiederholung des entstandenen Eindrucks vermeiden", Sachverhalte im Rahmen der Datenschutz-Affäre seien "scheibchenweise übermittelt worden". Er erlaube sich "daher anzuregen", so Müller, "Vertreter der Deutschen Bahn AG zu einer späteren Sitzung des Ausschusses nach Abschluss der Untersuchungen einzuladen".

Wie laut "Rheinischer Post" aus dem Schreiben weiter hervorgeht, soll auch der inzwischen von seinen Aufgaben freigestellte Leiter der DB-Konzernrevision, Josef Bähr, auf Bitten Müllers nicht vor dem Ausschuss aussagen. Gleiches gilt für den Leiter DB-Konzernsicherheit, Jens Puls, sowie den Antikorruptionsbeauftragten der Bahn, Wolfgang Schaupensteiner.

DB Regio NRW macht neue S-Bahnen mit kostenlosem Frühstück schmackhaft

(27.02.) DÜSSELDORF - "S-Bahn Rhein-Ruhr. Genau auf meiner Linie": Unter diesem Motto setzt DB Regio NRW auf den Linien der S-Bahn Rhein Ruhr nach und nach neue Fahrzeuge vom Typ ET 422 ein. Seit November sind die komfortablen Elektrotriebzüge auf der S 7 zwischen Solingen Hbf und Düsseldorf Flughafen Terminal unterwegs; im Dezember fiel der Startschuss für den Einsatz der modernen ET 422 auf der S 2 zwischen Dortmund und Duisburg und bis Februar wurde auch die S 9 zwischen Haltern und Wuppertal auf die modernen Fahrzeuge umgerüstet. Insgesamt befinden sich jetzt 25 neue Fahrzeuge im Einsatz. Ab März wird als nächstes die S 1 zwischen Dortmund und Düsseldorf sukzessive auf neue Fahrzeuge umgestellt.

Um den Fahrgästen das neue Fahrzeugangebot schmackhaft zu machen, führt DB Regio NRW in den Morgenstunden des kommenden Freitag (27.02.) eine kostenlose Frühstücksaktion durch. Dabei werden zwischen sechs und neun Uhr mit Getränken und Keksen gefüllte Frühstücksboxen an den Gleisen 7 und 11 im Essener Hauptbahnhof verteilt. Für gute Stimmung sorgt eine Marching-Band, die diese Aktion mit Live-Musik begleitet.

Insgesamt 84 neue S-Bahn-Züge der Baureihe ET 422 bringt DB Regio NRW bis 2010 auf die Schiene. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von fast 400 Millionen Euro setzt die Nahverkehrstochter der DB eines der umfassendsten Modernisierungsprogramme in der Geschichte des Unternehmens um.

Rekord für EURegio-Tickets der ÖBB

(27.02.) WIEN - Die österreichischen Bundesbahnen verzeichnen starke Zuwächse beim Nahverkehr nach Tschechien, Ungarn und in die Slowakei. Der grenzüberschreitende Nahverkehr hat sich auch im Vorjahr wieder hervorragend entwickelt. Eines der Erfolgsrezepte, so DI Michael Fröhlich, Leiter Regionalmanagement Ostregion der ÖBB-Personenverkehr AG, sei "das Konzept aus attraktiven Fahrplänen und leicht verständlichen, günstigen Tarifen". Die sogenannten EURegio Tickets gelten im grenzüberschreitenden Nahverkehr. Angeboten werden günstige Tarife zu den 14 beliebtesten Zielen in die  Slowakei, Tschechien und Ungarn. Die Rückfahrt und die Mitnahme eines Fahrrades sind im Preis inklusive. Bei der Heimfahrt braucht man nur in den Zug einsteigen - das Anstellen, mühsame Fragen und Geldwechseln für Fahrkarten an Schaltern im Ausland fällt weg. Kinder bis 14 fahren um die Hälfte.

Nach Tschechien wurden 2008 rund 22.100 Tickets verkauft, allein 15.000 davon waren Tickets nach Znaim (Znojmo), der Stadt an der Thaya. Zu einem Tagesausflug in die Bierstadt Budweis locken jeden Tag umsteigefreie Zugverbindungen zum Preis von nur 22 Euro aus Wien inklusive Rückfahrt. Dieses Jahr neu im Sortiment der EURegio Tickets ist jenes nach Mikulov. Diese malerische Stadt in Südmähren, unweit der Grenze, ist einen Ausflug wert. Das EURegio Ticket Wien - Mikulov gilt einen ganzen Tag auf den Bahnstrecken sowohl von Wien bis Znaim über die Nordwestbahn, als auch über die Nordbahn bis Breclav und drittens auf der Bahnstrecke zwischen diesen beiden mährischen Städten.

Fast 32.000 EURegio - Tickets verkauften die ÖBB im Vorjahr nach West-Ungarn. Am beliebtesten waren Mosonmagyaróvár (12 Euro) und Györ (19 Euro). Die meisten EURegio Tickets wurde wieder nach Bratislava verkauft, wo auch die Benützung des Stadtverkehres im Preis dabei ist. Mit mehr als 93.000 EURegio - Tickets in die slowakische Hauptstadt wurde 2008 neuerlich ein Rekord aufgestellt. Das Angebot von hundert Zügen pro Tag von und nach Bratislava ist ebenso unschlagbar wie das EURegio - Ticket. Es beinhaltet automatisch die Benützung der Bus- und Tramwaylinien in Bratislava - den ganzen Tag bis zum letzten Nachtzug um 0:50 Uhr ab Bratislava - um nur 14 Euro ab Wien.

Den Rekordmonat bildete 2008 der August mit erstmals über 10.000 verkauften Tickets. Im Verkauf dicht gefolgt vom Dezember, wo die Fahrten zum Weihnachtsmarkt und zu den Silvesterfeiern in die slowakische Hauptstadt sich zunehmender Beliebtheit erfreuten. Trotz starker Konkurrenz zu Straße und zu Wasser hat die Bahn im Jahr 2008 rund eineinhalb Millionen Passagiere zwischen Wien und Bratislava befördert.

Allianz pro Schiene kritisiert Vorschlägen einer Lkw-Abwrackprämie

(27.02.) BERLIN - Als "verantwortungslos und ökologisch völlig falsch" bezeichnet die Allianz pro Schiene die jüngsten Vorschläge des Automobilverbandes VDA, angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Abwrackprämie für Lkw in Höhe von 8000 Euro einzuführen sowie die Erhöhung der Lkw-Maut für ein bis zwei Jahre auszusetzen. "Wenn sich die Automobilindustrie mit derart unökologischen Forderungen durchsetzt, fahren wir mit Vollgas in die Klimakrise", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, dazu am Donnerstag in Berlin. Wie eine neue Studie zu den Auswirkungen von Lkw auf die Umwelt, die Sicherheit und den Verkehrsfluss in den EU-Mitgliedsstaaten belegt, verursachen Lkw bereits jetzt 23 Prozent aller klimaschädlichen CO2-Emissionen des Straßenverkehrs und erhalten seit vielen Jahren hohe Milliardenbeträge von den Steuerzahlern.

Die Studie wurde Anfang des Jahres im Auftrag der europäischen Umweltorganisation T&E (European Federation for Transport & Environment) erstellt. Die Gutachter kommen darin zu dem Schluss, dass die Europäische Union ihre Klimaziele nicht erreichen wird, ohne den Anteil von Lkw am gesamten Verkehr zu verringern. Ohne Verkehrswende würden bis 2020 weitere 8 Prozentpunkte des CO2-Ausstoßes auf das Konto des Lkw-Verkehrs gehen, so die Experten. "Ein 'Weitermachen wie bisher' können wir uns nicht leisten. Wir dürfen die Klimakrise angesichts der Wirtschaftskrise nicht unterschätzen", sagte Dirk Flege. "Abwrackprämien für Lkw oder eine Aussetzung der Mauterhöhung gehen in die entgegen gesetzte Richtung und blockieren die umweltpolitisch gebotene Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene. Wir müssen die Krise als Chance sehen und etwas gegen das rasante Tempo des Klimawandels unternehmen", so Flege. Die Eisenbahnen verursachen im Güterverkehr nur ein Viertel soviel CO2 wie der Lkw.

Bislang hat sich die Bundesregierung mit ihren Konjunkturpaketen vor allem auf die Straße konzentriert, obwohl an den Eisenbahnen in Deutschland rund 900.000 Arbeitsplätze hängen. Nach der jüngsten Prognose im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums wird der Schienengüterverkehr von der aktuellen Wirtschaftskrise stärker getroffen werden als der Straßenverkehr (Einbruch der Verkehrsleistung um 4,5 Prozent bei der Schiene gegenüber einem Rückgang von 4 Prozent bei der Straße). "Der Staat muss endlich aufhören, den Straßenverkehr durch falsche Preissignale immer weiter anzukurbeln", so Flege. Der Straßengüterverkehr bezahlt mit seinen Steuern und Abgaben nur etwas mehr als ein Drittel der jährlich 144 Milliarden Euro, die er an Kosten und Schäden verursacht. Den Rest zahlt die Allgemeinheit.

S-Bahn-Brand in Berlin-Wannsee

(26.02.) BERLIN - Am S-Bahnhof Wannsee ist am Mittwoch ein Wagen eines leeren S-Bahn-Zuges der Baureihe 480 in Brand geraten. Der Zug stand nach Angaben eines Bahnsprechers vor einem Haltsignal, als Qualm aus dem siebten Wagen des Acht-Wagen-Zuges bemerkt worden war. Der Triebfahrzeugführer kuppelte dann sechs Wagen des Zuges ab und fuhr damit zum Bahnhof. Versuche, von S-Bahn-Mitarbeitern, den Brand selbst zu löschen, scheiterten. Brandursache war vermutlich ein technischer Defekt. Wegen des Feuers und der starken Rauchentwicklung kam es über mehrere Stunden zu erheblichen Behinderungen im Berliner Bahnverkehr.

Bombardier liefert weitere 32 Dieseltriebzüge nach Australien

(26.02.) BERLIN - Bombardier Transportation wird im Auftrag der Regierung des australischen Bundesstaats Victoria weitere 32 VLocity-Dieseltriebzüge bauen, die als zwei- und dreiteilige Züge ausgeliefert werden sollen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf ca. 75 Millionen Euro. Die neuen Fahrzeuge werden die Regionalzugflotte von V/Line Passenger verstärken. Mit diesem Auftrag steigt die Gesamtzahl der VLocity-Dieseltriebzüge im Dienst bei V/Line Passenger auf 134. Diese in Form von zwei- und dreiteiligen Zügen eingesetzten Fahrzeuge haben sich sowohl bei V/Line als auch bei den Fahrgästen als äußerst beliebt bewiesen und bieten eine schnelle und bequeme Verbindung von Melbourne zu den wichtigen regionalen Zentren Victorias. Seit der Indienststellung der VLocity-Dieseltriebzüge im Jahr 2005 erfahren die Fahrgastzahlen der V/Line eine bemerkenswerte Steigerung.

Die VLocity-Dieseltriebzüge wurden im Bombardier-Werk Dandenong in Australien gebaut, und bei der Herstellung wurde zu 70% auf lokale Ressourcen zurückgegriffen. Die Triebzüge sind aus Edelstahl gefertigt und erreichen eine Betriebsgeschwindigkeit von 160 km/h. Dank der großen Panoramafenster, den klimatisierten Innenräumen und großzügigem Stauraum auch für Fahrräder und Surfbretter bieten sie den Fahrgästen eine angenehme Umgebung. In einem dreiteiligen VLocity-Dieseltriebzug befinden sich 214 Sitzplätze, sechs Stellplätze für Rollstühle mit acht Klappsitzen und zwei Bordtoiletten. Die Auslieferung der Züge wird in den Jahren 2010 und 2011stattfinden, um auf die steigenden Kapazitätsanforderungen von V/Line zu reagieren.

S-Bahn München setzt am kommenden Freitag zusätzlich 50 Züge ein

(26.02.) MÜNCHEN - Die S-Bahn München reagiert auf die Ankündigung eines Warnstreiks bei der MVG am kommenden Freitag, 27. Februar 2009. Zwischen München-Pasing und Trudering ist in der Zeit von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr der Einsatz von 50 zusätzlichen Zügen geplant. Damit können die Kapazitäten um rund 75.000 Plätze erhöht werden. In der Hauptverkehrszeit ist kein zusätzliches Angebot möglich, da bereits alle Kapazitäten ausgeschöpft sind. Entlang der Stammstrecke (vor allem an den Umsteigebahnhöfen) werden außerdem die Servicemitarbeiter der S-Bahn München den Fahrgästen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Fünf "Schwarzfahrer" versteckten sich auf ICE-Zugtoiletten

(26.02.) HAMBURG - In einem ICE auf der Fahrt von Berlin zum Hamburger Hauptbahnhof haben sich am Montag fünf Männer auf Zugtoiletten versteckt, um so einer Fahrkartenkontrolle zu entgehen. Ein 59-jähriger Zugbegleiter entdeckte bei einer Fahrscheinkontrolle gegen 13.30 Uhr zunächst zwei Fahrgäste ohne Fahrschein in einem Zug -WC. Im weiteren Verlauf stellte der Kontrolleur drei weitere "Schwarzfahrer" in einer weiteren Zugtoilette fest. Da sich die bulgarischen Staatsangehörigen nicht ausweisen wollten, wurde die Bundespolizei informiert. Erst nach Eintreffen eingesetzter Bundespolizisten am ICE 808 im Hamburger Hauptbahnhof legten die Männer im Alter von 22 bis 31 Jahren entsprechende Ausweisdokumente zur Überprüfung vor. Gegen die fünf "Schwarzfahrer" fertigten Bundespolizisten Strafanzeigen wegen Leistungserschleichung an.

Betonplatten auf Schienen gelegt

(26.02.) STEINFURT - Bereits am Montagnachmittag hatten Unbekannte Betonplatten und Kabelstränge im Bahnhof Steinfurt-Burgsteinfurt auf die Schienen gelegt, die dann von einem Zug der Euregiobahn gegen 16:30 Uhr überfahren wurden. Beamte der Bundespolizeiinspektion Münster fanden am Tatort auf einer Gesamtlänge von 10 m Spuren von  überfahrenen Betonplatten. Diese sind 50 cm x 14 cm x 6 cm groß und dienen als Abdeckplatten für Kabelschächte. Nach Angaben eines Lokführers war es in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, dass Gegenstände auf die Schienen gelegt wurden. Daher sucht die Bundespolizei Zeugen, die Beobachtungen zu den Vorfällen gemacht haben. Hinweise bitte unter Tel. 0251 / 609 87 3.

Ausbau für die S-Bahn Nürnberg - Ansbach beginnt

(24.02.) NÜRNBERG - Die Erweiterung des Nürnberger S-Bahnnetzes von 67 Kilometer auf 227 Kilometer wird auch im Jahr 2009 weitergeführt. Im März beginnen an der S-Bahn Linie 4 Nürnberg - Ansbach umfangreiche Arbeiten an Haltepunkten um den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes sicherzustellen. "Da die Arbeiten unter dem 'rollenden Rad' durchgeführt werden, lassen sich Arbeiten nachts nicht vermeiden", so Franz Mergenthaler, Projektleiter bei der DB ProjektBau GmbH in Nürnberg. "Wir werden jedoch versuchen die Beeinträchtigungen der Anwohner auf ein Minimum zu reduzieren."

Die ersten Arbeiten beginnen mit dem Um- und Ausbau des Haltepunkts Unterasbach. In der Zeit vom 2. März bis zum 10. April 2009 finden Neubau und Anpassungsmaßnahmen am Bahnsteig Richtung Ansbach statt. Damit die Reisenden problemlos Ein- und Aussteigen können, wird während der Bauzeit ein Behelfsbahnsteig mit separatem Zugang hergestellt. Der Weg zu dem Behelfsbahnsteig wird entsprechend ausgeschildert. Um den Zugverkehr nicht zu beeinträchtigen, finden die Arbeiten während der Nachtstunden vom Montag bis Freitag jeweils in der Zeit zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr statt. In den Nächten Samstag/Sonntag und Sonntag/Montag wird nicht gearbeitet. Zum Schutz der Arbeiter im Gleisfeld werden Sicherungsposten mit Warnhörnern eingesetzt.

Zeitgleich beginnt am 2. März der Ausbau des Haltepunkts Anwanden. Hier werden die neuen Treppen und die Aufzugschächte an der Schwabacher Straße und die Fundamente für die neuen Bahnsteige realisiert. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis September andauern. Zur Herstellung der neuen Treppen müssen in einem ersten Schritt Spundwände eingezogen werden. Die Arbeiten finden während den Nachtstunden von Freitag, 13. März bis Montag, 16. März in der Zeit zwischen 20.00 Uhr und 7.00 Uhr und von Freitag, 27. März bis Montag, 30. März in der Zeit zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr statt. Zeitweise kann es dabei zu Lärmbeeinträchtigungen kommen. Während der gesamten Baumaßnahme kann der Bahnsteig Richtung Ansbach nur über eine Behelfstreppe erreicht werden.

Die Bahn informiert umfassend über die Bauarbeiten und Fahrplanänderungen durch Aushänge auf den Bahnhöfen, mit Broschüren, im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten mit E-Mail-Newsletter, für Handy/PDA/Smartphone unter bauarbeiten.bahn.de/mobile und mit dem Kundendialog DB Regio Bayern Tel. 0180 5 70 2170 sowie per E-Mail unter ran-bayern@bahn.de.

Zeil kritisiert Projektliste des Verkehrsministeriums für Konjunkturpaket II

(24.02.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil hat die Projektliste des Bundesverkehrsministeriums für das zweite Konjunkturpaket (siehe Bericht vom Samstag) als mutlos bezeichnet. "Es ist bedauerlich, dass meine Vorschläge für weitere wichtige Schienenprojekte nicht aufgegriffen wurden. Wir sind zum Beispiel bei der Anbindung des Chemiedreiecks keinen Schritt weiter. Es sind keine zusätzlichen Abschnitte vorgesehen. Stattdessen sollen lediglich weitere 100 Millionen Euro als Zusatzfinanzierung in Vorhaben aus dem ersten Konjunkturpaket fließen", so Zeil. Der Minister kritisierte vor allem den Ansatz des Bundesverkehrsministers Tiefensee, mit den Mitteln einfach auf dem ersten Paket aufzubauen, anstatt es zielgerichtet zu erweitern. Zeil hatte Tiefensee unter anderem aufgefordert, den Abschnitt Markt Schwaben - Dorfen, die vorgezogene Elektrifizierung bis Burghausen sowie die Elektrifizierung der Strecke Reichenbach - Hof über Hof hinaus bis nach Marktredwitz und zur deutsch-tschechischen Grenze in das zweite Paket aufzunehmen.

Das Fehlen neuer Vorhaben sei allerdings auch ein Systemfehler. Zeil: "Mit der Festlegung, das Geld bis 2010 abfließen zu lassen, hat der Bund Fortschritte bei der Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans von vornherein ausgeschlossen. Denn im Schienenbereich gibt es keine Vorratsplanungen." Nach der aktuellen Praxis kann die Bahn erst mit den Planungen beginnen, wenn auch die Finanzierung des Ausbaus durch den Bund gesichert ist. Zeil: "Das macht einen kurzfristigen Mitteleinsatz nahezu unmöglich. Es wäre ein mutiger und richtungsweisender Schritt gewesen, ein Planungskostenbudget auf Bundesebene vorzusehen. Auch die Ministerpräsidentenkonferenz hat ein solches Vorgehen befürwortet. Der Bund ist weiter aufgefordert, hier rasch tätig zu werden und ein Planungskostenbudget einzurichten."

Die Projektliste stelle allerdings zumindest einen Anfang dar. Ein Lichtblick seien die vorgesehenen Mittel für Personenbahnhöfe, Lärmschutz und Qualitätsverbesserungen im Regionalnetz. "Ich werde mich bei der Bahn dafür einsetzen, einen möglichst großen Anteil für die dringendsten Projekte im Freistaat zu verwenden. Sobald mängelbedingte Geschwindigkeitsreduzierungen wegfallen, wird sich die Pünktlichkeit im Regionalverkehr verbessern. Allerdings wird man damit hauptsächlich den Investitionsstau der vergangenen Jahre abbauen", so Zeil. Es bleibe bei der strukturellen Unterfinanzierung der Eisenbahninfrastruktur durch den Bund. Abhilfe könne letztlich nur eine Aufstockung und Verstetigung der Investitionsmittel für die Eisenbahninfrastruktur schaffen.

Bahn muss Achsen bei ICE-3- und ICE-T-Flotte austauschen

(23.02.) BERLIN - Bei einem Teil der ICE-3- und ICE-T-Flotte müssen die Achsen gegen solche aus anderem Stahl ausgewechselt werden. Das kündigte Bahnchef Hartmut Mehdorn in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" an. "Die Industrie - allen voran Siemens - ist jetzt gefordert, möglichst rasch ein Austauschprogramm zu erarbeiten", sagte Mehdorn. "Wir dürfen im Interesse unserer Kunden keinerlei Zeit mehr verlieren." Wie viele Züge betroffen sind, blieb zunächst offen. Ein Bahnsprecher konnte auf Anfrage keine Einzelheiten zu Umfang und Kosten der Aktion nennen. Der Achsentausch dürfte aber mehrere Jahre dauern.

Die Bahn hofft trotzdem weiter darauf, dass die Einschränkungen im ICE-Betrieb bis Juni vollständig behoben werden können. "Wir versuchen, mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 14. Juni wieder mit der normalen Flottenstärke auf den Fernverkehrsverbindungen im Einsatz zu sein", sagte der Sprecher. Im März erhält die Bahn neue Ultraschall-Anlagen. Nach dem ICE-Unfall im vergangenen Sommer in Köln, bei dem ein ICE 3 wegen einer gebrochenen Radsatzwelle entgleist war, und nach dem Fund weiterer Achsanrisse waren die Prüffristen für die Radsätze der ICE-3- und ICE-T-Flotte von 300000 Kilometern auf 30000 bzw. 60000 Kilometer herabgesetzt worden. Mit den vorhandenen Ultraschallanlagen waren die zusätzlichen Kontrollen aber nicht zu bewältigen, so dass in den aktuellen Fahrplan ein IC-Ersatzverkehr eingearbeitet wurde und es dennoch immer wieder zu Fahrzeugengpässen kommt.

Transnet: Noch keine Entscheidungen über Kurzarbeit gefallen

(23.02.) BERLIN - Über die Einführung von Kurzarbeit bei der Güter-Tochter der DB, DB Schenker Rail, ist nach Darstellung der Bahngewerkschaft Transnet noch keine Entscheidung gefallen. "Die Gespräche mit unseren Betriebsräten laufen seit mehreren Wochen", erklärte Transnet-Vize Wolfgang Zell am Samstag. Sie würden in allen 12 Betrieben geführt. Ziel sei es, "die durch den Auftragsrückgang entstandenen Belastungen für die Beschäftigten so gering wie möglich zu halten". Die Verhandlungen mit dem Unternehmen liefen "konstruktiv", stellte Zell fest.

Die Betriebsräte und Transnet hätten im Vorfeld Bedingungen formuliert, die zu einer Zustimmung zu Kurzarbeit führen könnten. Dazu zähle u. a. die Übernahme aller 250 in diesem Jahr auslernenden Auszubildenden. Auch dürfe es keinen Personalabbau in 2009 bei der Güter-Tochter geben. "Für beide Punkte haben wir bereits die Zusage des Unternehmens", machte Zell deutlich. Dies sei aus beschäftigungspolitischer Sicht insgesamt wichtig. Die in Medien genannte Zahl von 5.000 von Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten wollte Zell nicht bestätigen. "Soweit sind wir noch nicht, die konkreten Auswirkungen sind noch nicht geklärt", betonte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende. Mitte kommender Woche sei mit Entscheidungen zum Thema Kurzarbeit zu rechnen.

Regio Bayerisch-Schwaben verbessert das Angebot für die Kunden

(23.02.) MÜNCHEN - Ab 23. Februar und 2. März 2009 werden sich die Fahrzeiten der Regionalbahn 37920 auf der Strecke Mindelheim - Krumbach (Schwab) und der Regionalbahn 37251 auf der Strecke Neuburg (Donau) - Ingolstadt verändern. Die Regionalbahn 37920 wird in Zukunft 14 Minuten früher in Mindelheim abfahren. Damit werden sich die Umsteigemöglichkeiten für die Kunden aus Richtung Memmingen verbessern. Bei der Regionalbahn 37251, die in Zukunft drei Minuten früher in Ingolstadt ankommen wird, wirkt sich die neue Fahrtzeit besonders positiv aus, da der Übergang auf die Busse vom Bahnhof zu den Schulen in Ingolstadt deutlich erleichtert wird.

Verkehrsprojekte des zweiten Konjunkturprogramms stehen fest

(21.02.) BERLIN - Der Weg ist frei für zusätzliche Milliarden-Investitionen im Verkehrsbereich. Nach der Bestätigung des zweiten Konjunkturprogramms durch den Bundesrat am Freitag hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee eine konkrete Projektliste mit Straßen, Schienen und Wasserwegen vorgelegt. Von den zwei Milliarden Euro aus dem zweiten Konjunkturprogramm fließen 850 Millionen Euro in Straßenprojekte, 700 Millionen Euro ins Schienennetz, 350 Millionen Euro in Wasserstraßen sowie 100 Millionen Euro in den Kombinierter Verkehr.

Die Mittel für die Schiene teilen sich wie folgt auf: für 13 bereits laufende bzw. neue Bauvorhaben werden 100 Millionen Euro bereitgestellt. So werden unter anderem die Mittel für die Ausbau- bzw. Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt - Halle/Leipzig verstärkt. Die Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven wird durchgehend zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Ebenfalls elektrifiziert wird der Abschnitt Reichenbach - Hof der Franken-Sachsen-Magistrale. Auf der Mitte-Deutschland-Verbindung sind Ausbaumaßnahmen im Bereich Erfurt - Glauchau vorgesehen, auf der Strecke Köln - Aachen im Bereich Aachen - Stolberg - Eschweiler.

50 Millionen Euro fließen in die Verstärkung der Lärmsanierung entlang von Bahnanlagen. 150 Millionen Euro sind für das Programm Personenbahnhöfe vorgesehen. Dabei soll z.B. das Erscheinungsbild der Empfangsgebäude und der Wetterschutz für die Kunden verbessert sowie die Sicherheit und die Informationsqualität für die Reisenden erhöht werden. Mit 200 Millionen Euro soll die Einführung des Europäischen Leit- und Sicherungssystems ETCS beschleunigt werden. Für Qualitätsverbesserungen im Regionalnetz, Pilotvorhaben für innovative Techniken - z.B. Abgasreinigungssysteme für Dieselloks - und für die Bahnstromversorgung sind schließlich weitere 200 Millionen Euro vorgesehen.

Eine Übersicht zu allen im Konjunkturpakets II bedachten Verkehrsprojekten finden Sie als PDF-Download auf den Seiten des Verkehrsministeriums.

Kurzarbeit beim Güterverkehr der DB

(21.02.) BERLIN - Ab dem 1. März wird auch beim Schienengüterverkehr der DB die Kurzarbeit eingeführt. Eine Sprecherin bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das Ausmaß der Arbeitszeitreduzierung in der Kurzarbeit werde je nach Region unterschiedlich ausfallen, sagte die Sprecherin. Die Möglichkeit, die Arbeitszeit über Arbeitszeitkonten flexibel zu handhaben, sei vor allem in der Instandhaltung ausgeschöpft. Laut "FAZ" könnten von der Kurzarbeit bis zu 5000 Mitarbeiter von insgesamt 28 000 Mitarbeitern der Güterbahn betroffen sein. Der Schienenpersonenverkehr spüre im Gegensatz zur Gütersparte die Auswirkungen der Rezession bisher kaum, hieß es in dem "FAZ"-Bericht abschließend.

DB beteiligt sich an Ausschreibung in Westschweden

(21.02.) BERLIN - Die DB hat mit ihrem Geschäftsfeld DB Regio Sverige am Freitag das Angebot für die Regional- und S-Bahn Verkehre in Göteborg ab Dezember 2010 abgegeben. Die Laufzeit soll acht Jahre betragen mit der Option auf weitere zwei Jahre, ausgeschrieben sind insgesamt rund 9 Millionen Zugkilometer. Gemeinsam mit dem Besteller Västtrafik möchte DB als zuverlässiger und kompetenter Partner in der Region Västra Götaland Regional- und S-Bahnverkehre betreiben. Die Ausschreibung beinhaltet den Zugbetrieb, Bordservice sowie die Instandhaltung. Die Fahrzeuge werden vom schwedischen Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Eine Entscheidung wird für August erwartet.

Neben zahlreichen Fernverkehrs- und Regionalverbindung betreibt die Deutsche Bahn insgesamt 12 S-Bahn-Systeme in den großen Ballungsgebieten in Deutschland. Mit mehr als 1,2 Milliarden Fahrgästen jährlich und über 22.000 Zügen täglich ist die Nahverkehrssparte DB Bahn Regio die stärkste Säule im Personenverkehr der Deutschen Bahn. Darüber hinaus ist DB Bahn Regio auch international weiter auf Wachstumskurs. Im letzten Jahr war die deutsche Nahverkehrssparte bereits auf dem englischen Markt erfolgreich und betreibt dort unter anderem Pendlerverkehre zwischen London und Birmingham, S-Bahn ähnliche Verkehre im äußeren Londoner Stadtgebiet und eine durchgehende Verbindung zwischen London, dem walisischen Zentrum Wrexham und der Grafschaft Shropshire.

Grüne: Bahnstrom 2030 nur noch aus erneuerbaren Energien

(21.02.) BERLIN - Die DB soll nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2030 zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Bei Ausschreibungen infolge auslaufender Lieferverträge solle schon jetzt Strom aus erneuerbaren Energien für die DB Energie GmbH vorgeschrieben werden, fordert die Fraktion in einem Antrag. Die Bundesregierung müsse die Hürden für das Einspeisen von Strom unabhängiger Anbieter in das Bahnstromnetz beseitigen.

Die Grünen-Abgeordneten verweisen zur Begründung darauf, dass das Atomkraftwerk Neckarwestheim I voraussichtlich 2009 oder 2010 vom Netz gehen werde. Dieses habe etwa 15 Prozent des Bahnstroms geliefert. Dadurch ergebe sich jetzt die Möglichkeit, den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien im Bahnbetrieb zu verdoppeln, anstatt dem wegfallenden Atomstromanteil durch eine "unerwünschte Erzeugung aus Kohle oder importiertem Atomstrom zu ersetzen". Die Grünen schreiben weiter, als größtes staatliches Unternehmen sei die DB mit rund zwölf Milliarden Kilowattstunden auch der größte Stromverbraucher. Sie sei zugleich ein Unternehmen, das sich laut unternehmenseigenem Nachhaltigkeitsbericht in besonderer Weise dem Schutz der Umwelt und des Klimas verpflichtet fühle. Nicht zuletzt seien die Umweltvorteile des Bahnfahrens ein wesentlicher Punkt für die Kundenbindung des Unternehmens und daher von zentralem ökonomischen Interesse.

Dem hohen ökologischen Anspruch wird nach Auffassung der Grünen die Bahn jedoch bei der Strombeschaffung nicht gerecht. Mit 54 Prozent Kohlestrom, 32 Prozent Atomstrom und 14 Prozent Wasserkraft sei der Bahn-Strommix umwelt- und klimaschädlicher als der Strommix in den öffentlichen Netzen. So verursache der Stromverbrauch der Bahn alleine rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid.

Mit der DB zur CeBIT 2009 in Hannover

(21.02.) HANNOVER - Während der CeBIT halten 401 Fernzüge der DB direkt im Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen. Die ICE- und IC-Züge kommen aus München, Stuttgart, Basel, Karlsruhe, Frankfurt (Main), Hamburg und Bremen. Die schnellste Verbindung vom Flughafen Hannover zur Messe bietet die während der CeBIT eingerichtete S-Bahn-Linie 8. Die S 8 fährt für die Dauer der Messe im 30-Minuten-Takt vom Flughafen über Hannover Hauptbahnhof (Gleis 1/2) direkt nach Hannover Messe/Laatzen. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Messebahnhof beträgt 24 Minuten. Auch Regional-Express-Züge zwischen Hannover und Bad Harzburg über Hildesheim halten während der Messetage zusätzlich im Messebahnhof.

Als zentrale Drehscheibe des Verkehrs haben im Hauptbahnhof Hannover vor allem Messebesucher aus Richtung Ruhrgebiet und Berlin schnellen Übergang in die S-Bahnen vom Hauptbahnhof zum Messebahnhof. Die Fahrzeit beträgt nur acht Minuten. Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, während der CeBIT wieder mit allen Servicefunktionen ausgestattet, gelangt der Messebesucher über den Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes. Informationen zum CeBIT-Messeverkehr der Bahn gibt es in den DB-Reisezentren, im Internet unter www.bahn.de oder unter der Rufnummer 0800-1507090 (kostenfrei) und über die kostenpflichtige Telefonnummer Reise-Service 0180 5 99 66 33.

BPOL-KS: PKW auf Bahngleisen unterwegs

(21.02.) KASSEL - Wie der Bundespolizei erst gestern Morgen von einem Techniker der DB AG gemeldet wurde, verpasste vermutlich ein PKW-Fahrer in Bad Arolsen die Einmündung von der Professor-Bier-Straße in die Marsberger Straße und legte die Fahrstrecke über eine Entfernung von etwa 100m auf den Gleisen zurück. Dabei streifte er ein an den Schienen befestigtes Geschwindigkeitsmessgerät der Bahn und beschädigte auch seinen PKW. Von den aufnehmenden Beamten wurden Spuren sichergestellt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit vom genutzten Fahrzeug stammen. Der Fahrer setzte die Fahrt fort, ohne den entstandenen Schaden zu beachten. Als Tatzeit kommt der Zeitraum vom 16.02.09, 10.00 Uhr bis 19.02.09, 09.00 Uhr in Betracht. Gefährdungen für den Bahnverkehr sind nicht entstanden.

Die Bundespolizei Kassel hat die Ermittlungen wegen Unerlaubten Entfernens vom Unfallort und Störung öffentlicher Betriebe aufgenommen. Personen, die Beobachtungen gemacht haben, die mit dieser Tat in Verbindung stehen oder sonstige sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel.: 0561-81616-0 zu melden.

"Tagesspiegel": Mehdorn wusste über Korruptionsbekämpfung Bescheid

(20.02.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat eingeräumt, über die Ergebnisse der Korruptionsbekämpfung in seinem Konzern informiert gewesen zu sein, nicht aber über die dabei angewandten Ermittlungsmethoden. Das sagte er nach Informationen des "Tagesspiegels" am Mittwoch bei der Sondersitzung des Aufsichtsrats zur Datenaffäre. Mit Blick auf die wiederholten Massen-Datenabgleiche sagte er: "Weder von der Art und Weise der Durchführung, noch vom Zeitpunkt, noch vom Umfang, noch von der Einbindung Dritter" habe der Vorstand Kenntnis gehabt. "Maschinelle Datenabgleiche sind jedoch industrieüblich und gehören zu den Instrumenten der Konzernrevision", heißt es weiter in der fünfseitigen Erklärung.

Dass dabei der Betriebsrat nicht informiert gewesen sei, halte er für einen "groben Fehler". Er hätte "niemals dazu aufgefordert", die entsprechenden rechtlichen Bestimmungen nicht einzuhalten, beteuerte der Bahn-Chef laut "Tagesspiegel". Die Konzernspitze habe nicht davon ausgehen können, dass bei der Zusammenarbeit mit externen Firmen gegen Gesetze verstoßen worden sei, weil "meine Vorstandskollegen und ich zu keinem Zeitpunkt über die Zusammenarbeit mit der Firma Network Deutschland und ähnlichen Dienstleistern unterrichtet waren". Mehdorn betonte, es gebe nach wie vor keine Hinweise, "dass irgendjemand im DB-Konzern Aufsichtsräte, Journalisten Bundestagsabgeordnete etc. überprüft oder ausgespäht hätte". Dies hatte die FDP vermutet.

Gleichwohl stellte sich Mehdorn hinter die Arbeit der Konzernrevision. Es gebe "keinen Anlass, grundsätzlich an einer ordnungsgemäßen Aufstellung" der Abteilung zu zweifeln. Josef Bähr, der kürzlich beurlaubte Leiter der Abteilung, habe ihn "selbstverständlich über wichtige Vorgänge informiert". In Entscheidungen wie Aufträge an externe Firmen oder Datenabgleiche sei er, Mehdorn, aber nicht einbezogen gewesen. Gleichwohl äußerte er Verständnis dafür, dass Bähr "in einer so aufgeheizten Situation" nicht den Eindruck erwecken wolle, "weiteren Untersuchungen im Wege zu stehen".

Berlins scheidender Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) warf Mehdorn inzwischen vor, in der Bespitzelungsaffäre bei der Bahn nicht die Wahrheit gesagt zu haben. "Ich war vier Monate Leiter der Konzernrevision, bis ich in den Vorstand wechselte. Mehdorns Aussage, er habe nichts gewusst, ist vollständig lachhaft", sagte Sarrazin "Morgenpost Online", dem Internetportal der "Berliner Morgenpost". Sarrazin: "Er war damals mein unmittelbarer Chef, an den ich berichtet habe. Wesentliche Geschäftsvorfälle werden immer dem zuständigen Vorstand berichtet.Mehdorn sagt da nicht die Wahrheit."

Unterdessen haben die Gewerkschaften ihr Vorgehen verteidigt, an Mehdorn festzuhalten. "Wenn Mehdorn weg wäre, würde auch das öffentliche Interesse an der Aufklärung schnell erlahmen", sagte Klaus-Dieter Hommel, Aufsichtsrat und Vorsitzender der Gewerkschaft GDBA, dem "Tagesspiegel". "Deshalb halten wir vorerst die Füße still und warten auf den Ermittlungsbericht des Compliance-Ausschusses." Dieses Gremium hatte der Aufsichtsrat am Mittwoch damit beauftragt, die Datenaffäre aufzuklären - und damit dem Vorstand die Kompetenz entzogen. Hommel sagte, es sei richtig, dass nun nicht die Leute aufklärten, "die den jahrelangen Daten-Missbrauch zugelassen haben und den Laden nicht im Griff hatten". Ein Zwischenbericht soll Ende März vorliegen.

DB passt Fahrpläne für Fernverkehrslinie Stuttgart - Zürich an

(20.02.) STUTTGART - Die DB passt zum 16. März die Abfahrts- und Ankunftszeiten für die ICE T-Züge, die derzeit ohne eingeschaltete Neigetechnik auf der Gäubahn verkehren, an. Die ICE T-Züge starten in Stuttgart Hbf bis zu neun Minuten früher, in der Gegenrichtung kommen die Züge etwa neun Minuten später in Stuttgart an. Auf den Unterwegsbahnhöfen verschieben sich Ankunfts- und Abfahrtszeiten ebenfalls. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten in Zürich bleiben unverändert. Künftig ist eine weitere Zuggarnitur auf der Strecke unterwegs, die Kurzwenden in Stuttgart entfallen. Damit ist eine verlässliche Basis für die Reiseplanung auf dieser Strecke gegeben. Die geänderten Fahrtzeiten sind ab sofort in die Auskunftssysteme eingepflegt. Die neuen Daten ersetzen die bisherigen Angaben und gelten vorerst bis zum 13. Juni 2009.

Berlin - Hamburg: Mehr Service und Kulanz während der Bauarbeiten

(20.02.) BERLIN - Am 1. März 2009 beginnt die DB mit umfangreichen Baumaßnahmen auf der Strecke Berlin - Hamburg. Bis Mitte Juni diesen Jahres werden rund 250.000 brüchige Schwellen ausgetauscht. Der Streckenabschnitt zwischen Nauen und Wittenberge wird deshalb komplett gesperrt. Zwischen Wittenberge und Hamburg bleibt ein eingleisiger Zugverkehr möglich. Fernverkehrszüge werden zwischen Berlin und Hamburg über Stendal und Uelzen umgeleitet. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit vorübergehend um rund 40 Minuten.

Als Ausgleich für die Verzögerung bietet die DB ihren Fahrgästen auf der betroffenen Strecke zusätzliche Serviceangebote und Kulanzregelungen. 1.-Klasse-Kunden wird hier der Tageszeit entsprechend ein kleiner Imbiss inklusive Getränk serviert. Gleichzeitig ist für die Zeit der Sperrung das Zeitungssortiment um neue Zeitschriften erweitert. Fahrgäste in der 2. Klasse bekommen einen kleinen Snack und ein Kaltgetränk sowie von montags bis freitags eine Zeitung. Betroffene Pendler, die Inhaber einer JahresCard oder eines Job-Tickets sind, werden von ihrem AboCenter informiert und erhalten aus Kulanz für die Zeit der Baumaßnahme einen anteiligen Betrag ihres Abo-Tickets erstattet.

Max Maulwurf, der Baustellenbotschafter der DB, informiert in einem "Extrablatt" über Hintergründe der Baumaßnahmen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bahn.de/bauarbeiten und beim BahnBau-Telefon unter der kostenlosen Nummer 08005 996655.

Hamburger Peutebrücke ab 11. März wieder befahrbar

(20.02.) HAMBURG - Am Nachmittag des 17. Februars musste die Peutebrücke in Hamburg aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt werden. Seitdem haben mehrere im Hafengebiet ansässigen Betriebe vorübergehend keinen Gleisanschluss mehr. Wie die DB am Donnerstag mitteilte, werde die Brücke nach derzeitigem Kenntnistand ab 11. März 2009 wieder nutzbar sein. Dazu ist unter anderem vorgesehen, während der Sperrung die Brücke durch eine Lagerinstandsetzung und die Auswechselung einzelner Träger zu stabilisieren. Bis zur Wiedereröffnung der Brücke hat die DB nach eigenen Angaben Sorge dafür getragen, dass die Transporte für die betroffenen Unternehmen über alternative Verkehrsmittel wie den Lkw gewährleistet werden.

Die aus dem Jahr 1908 stammende Peutebrücke wurde im vergangenen Jahr inspiziert. Aufgrund des Brückenalters und entsprechender Verschleißerscheinungen wurde ein Konzept zur Sanierung der Brücke erarbeitet. Mit den Bauarbeiten sollte im April 2009 begonnen werden. Parallel wurde ein umfangreiches Gutachten zur Standsicherheit der Brücke in Auftrag gegeben, dessen Auswertung ergab, dass ein sicherer Betrieb der Brücke rechnerisch nicht mehr nachweisbar ist. Darauf hin sperrte die Bahn in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde, dem Eisenbahn-Bundesamt, die Brücke vorsorglich, um etwaige Sicherheitsrisiken auszuschließen.

Undichter Kesselwagen am Güterbahnhof Mainz Bischofsheim

(20.02.) MAINZ - Ein undichter Kesselwagen eines Güterzuges hat am Donnerstag Abend für die Sperrung des Güterbahnhofs Mainz Bischofsheim gesorgt. Wie die Notfallleitstelle der DB AG der Bundespolizeiinspektion Frankfurt um 16.45 Uhr mitteilte, trat aus dem Deckel eines Gefahrgutwagens Rauch aus. Rettungskräfte und Feuerwehr wurden unverzüglich alarmiert und waren im Einsatz. Bei dem Stoff handelt es sich um Schwefelsäure. Aus Sicherheitsgründen wurde der gesamte Güterbahnhof gesperrt und die Oberleitungen abgeschaltet. Der in der Nähe befindliche Personenbahnhof Bischofsheim wurde um 17.20 Uhr vorsichtshalber geräumt und die S-Bahnen umgeleitet. Die Feuerwehr dichtet zur Zeit den Deckel wieder ab, um weiteres Austreten der Flüssigkeit zu verhindern. Nach letzten Informationen wird der Kesselwagen zu einem geeigneten Betrieb nach Fechenheim gebracht, um die Flüssigkeit dort in ein sicheres Behältnis umfüllen zu können.

Die Sperrung des Personenbahnhofs und Teile des Güterbahnhofs wurde um 18.25 Uhr wieder aufgehoben. Nach ersten Informationen sind sehr geringe Mengen ausgetreten, keine Personen zu Schaden gekommen und für die Anwohner bestand zu keiner Zeit Gefahr. Ermittlungen der Bundespolizei zur Ursache der Undichtigkeit des Waggons dauerten am Abend noch an.

Unbekannte lösen Kurzschluss einer S-Bahn aus

(20.02.) ESCHBORN - Unbekannte Täter haben gestern im Zeitraum von 20:00 Uhr-20:35 Uhr drei Türscheibengummis einer S-Bahn in die Oberleitung der Strecke Sulzbach - Bad Soden geworfen. Eine S-Bahn erlitt hierdurch einen Stromausfall infolge eines Kurzschlusses. Nach Zeugenaussagen kam es dabei zu einer kurzen Funken- und Flammbildung an den Gummidichtungen. Bei Eintreffen der Bundespolizei und Feuerwehr Bad Soden, die durch einen Zeugen alarmiert wurden, konnte kein Feuer oder Rauchentwicklung festgestellt werden. S-Bahnreisende verließen unmittelbar nach dem Stromausfall den Zug durch Inanspruchnahme der Notentriegelung der Türen in Richtung eines parallel verlaufenden Bahnweges. Die S-Bahn wurde zwecks Überprüfungen in eine S-Bahnwerkstatt geschleppt. Die Strecken Niederhöchstadt - Bad Soden und Frankfurt-Höchst - Bad Soden waren für ca. viereinhalb Stunden gesperrt; es kam zu Zugbeeinträchtigungen.

Datenaffäre: Aufsichtsrat der DB setzt Sonderermittler ein

(19.02.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der Bahn hat ihren Konzernchef von der Aufklärung des Datenskandals entbunden. "In seiner heutigen Sondersitzung hat der Aufsichtsrat der DB AG eine eigenständige Untersuchung der Überprüfungen von DB-Mitarbeitern beschlossen", erklärte der Vorsitzende des Gremiums, Werner Müller, im Anschluss an die Sitzung. Diese werde unabhängig vom Vorstand der DB AG durchgeführt. Beauftragt hat der Aufsichtsrat auf Vorschlag von Transnet-Chef und Aufsichtsratsmitglied Alexander Kirchner und Aufsichtsratschef Müller die Rechtsanwälte Gerhart Baum und Professor Dr. Herta Däubler-Gmelin. Sie werden ihre Tätigkeit unverzüglich aufnehmen. Die Arbeit aufgenommen hat bereits im Auftrag des Aufsichtsrates die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Berlin.

Die beauftragten Rechtsanwälte sowie die KPMG berichten direkt und ausschließlich an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat dazu einen eigenen Compliance-Ausschuss gebildet, der die Maßnahmen der Rechtsanwälte sowie der KPMG federführend begleiten soll. Die Leitung des Compliance-Ausschusses liegt bei Werner Müller und Alexander Kirchner. Die KPMG sowie die Rechtsanwälte Baum und Däubler-Gmelin werden in der Sitzung des Aufsichtsrats der DB AG am 27. März 2009 mündlich über den Stand der Untersuchungen berichten. Es ist gemeinsames Ziel, einen endgültigen Bericht möglichst zügig vorzulegen, wobei allerdings Gründlichkeit vor Schnelligkeit zu gehen hat. Auf der Basis dieser Erkenntnisse und deren Bewertung will der Aufsichtsrat über die weiteren Schritte beraten. Diese könnten strukturelle, funktionale und personelle Aspekte innerhalb der DB AG umfassen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Unterdessen berichtet das ARD-Magazin "Monitor" unter Berufung auf den Verkehrsexperten der FDP im Bundestag, Patrick Döring, die DB hat ihre Mitarbeiter offenbar nicht nur zur Korruptionsbekämpfung überwacht. "Wir wissen inzwischen von Fällen, in denen im Anschluss an unliebsame Presseberichterstattung der bahninterne E-Mail Server überprüft wurde, um herauszufinden, wer Mailkontakt mit externen Personen hatte", erklärte Döring gegenüber Monitor. Der FDP-Parlamentarier habe zudem "Hinweise, dass bei diesen Überprüfungen die Firma Network beteiligt war."

ICE-Unfall: Verfahren gegen Schäfer eingestellt 

(19.02.) FULDA - Rund zehn Monate nach dem ICE-Unglück im Landrückentunnel bei Fulda, bei dem am 26. April 2008 ein ICE mit einer sich in dem Tunnel befindlichen Schafherde kollidiert war, hat die Staatsanwaltschaft jetzt die Ermittlungen gegen den Besitzer der Schafherde eingestellt. Ein Tatverdacht habe sich nicht bestätigt, hieß es am Mittwoch. Für die Beaufsichtigung einer Schafherde gebe es in Deutschland keine gesetzlichen Vorgaben. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass die Herde ordnungsgemäß eingezäunt gewesen sei. Streunende Hunde hätten die Tiere höchstwahrscheinlich aufgeschreckt. Die Schafe seien dann in Panik in Richtung Tunnelportal gelaufen. Gegen den Landwirt war wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt worden.

Prognose: Güterbahnen leiden stärker unter Wirtschaftskrise als Lkw

(19.02.) BERLIN - Die Güterbahnen in Deutschland werden von der aktuellen Wirtschaftskrise wahrscheinlich stärker getroffen als der Lkw-Verkehr. Eine heute veröffentlichte Prognose im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums sagt für das laufende Jahr einen Einbruch der Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr um 4,5 Prozent voraus, für den Straßengüterverkehr prognostizieren die Gutachter einen Rückgang der Verkehrsleistung um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Nachdem der Schienengüterverkehr in den vergangenen fünf Jahren jeweils prozentual stärker gewachsen ist als der Lkw-Verkehr sind die Prognosezahlen für 2009 ein Weckruf an die Bundesregierung", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. "Die Regierung hat sich in ihren Konjunkturmaßnahmen voll und ganz auf den Straßenverkehr konzentriert. 1,5 Milliarden Euro für Abwrackprämien beim Neuwagenkauf, 500 Millionen Euro für die Entwicklung von Elektroautos, 2.000 Euro pro Lkw für nachgerüstete Partikelfilter. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Bahntechnikhersteller sind bislang hinten runter gefallen. Jetzt muss die Regierung sich auch um die Schiene kümmern", forderte Flege.

Die Allianz pro Schiene hat ein 2-Seiten-Papier mit Maßnahmen erarbeitet, die den umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehr nachhaltig stärken. Flege: "Warum gibt es eigentlich keine Abwrackprämie für alte Dieselloks oder Zuschüsse für Innovationen im Schienenverkehr? Diese Frage werden wir der Politik jetzt vermehrt stellen. Immerhin hängen an den Eisenbahnen in Deutschland rund 900.000 Arbeitsplätze." Die "Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr - Winter 2008/2009" im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gibt es unter http://www.bvu.de/.

Tunnelanschlag für 2,1 Kilometer langen Osterbergtunnel

(19.02.) LEIPZIG - In Anwesenheit von Petra Wernicke, Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, des Landrats des Saalekreises, Frank Bannert, und den Verantwortlichen der DB hat am Mittwoch der Weg der Tunnelbau-Mineure auf den 2,1 Kilometer langen Weg von der Querfurter Platte bei Steigra in den Hang des Unstruttals im südlichen Sachsen-Anhalt begonnen. Mit der Tunnelanschlagfeier ist nach einer halbjährigen Vorbereitung das erste Etappenziel auf der Großbaustelle erreicht. Zuvor musste auf 500 Metern Länge die Startbaugrube in einem so genannten Voreinschnitt errichtet werden. Der Tunnel wird in beiden Röhren im Sprengvortrieb von Nord nach Süd aufgefahren. Das Ausbruchmaterial gelangt auf kurzem Weg in einen nahegelegenen Tagebau. Anspruchsvoll ist die schräg nach unten verlaufende Vortriebsrichtung.

Direkt auf der Baustelle werden bis 2012 etwa 120 Bauleute arbeiten. Dann soll der Tunnel im Rohbau fertig gestellt sein. Für die Investition sind 120 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben wird nach einer europaweiten Ausschreibung von einer österreichischen Arbeitsgemeinschaft aus Tunnelbauspezialfirmen realisiert, die bereits viele einheimische Firmen und Arbeitskräfte vertraglich gebunden hat.

Der jetzt in Angriff genommene zweiröhrige Tunnel ist Teil der Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle - Berlin. Ziel ist eine Verkürzung der Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa 4 Stunden sowie eine Leistungssteigerung der Schienenverbindungen zwischen den Ballungszentren Deutschlands und Europas, u. a. in den Raum Leipzig/Halle. Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten auf die über 200 km langen Neubaustrecken vom Bayrischen Ebensfeld bis in den Raum Halle (Saale) in Sachsen Anhalt. Auf der 123 Kilometer langen Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle befinden sich die Bauzeitbestimmenden Ingenieurbauwerke (Tunnel, Talbrücken) in der Realisierung. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts Nürnberg–Berlin ist für 2017 vorgesehen, der Abschnitt Erfurt - Leipzig/Halle soll 2015 fertig sein.

Amtliche Gefahrendurchsagen erstmals in Zügen und auf Bahnhöfen

(18.02.) BERLIN - Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) schafft die technischen Voraussetzungen für öffentliche Gefahrendurchsagen in Zügen und Bahnhöfen der DB mit dem Satellitengestützten Warnsystem (SatWaS). Eine entsprechende Vereinbarung haben jetzt Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Otto Wiesheu, DB-Vorstand für Wirtschaft und Politik und Jens Puls, Leiter der Konzernsicherheit DB, in Berlin unterzeichnet. SatWaS ermöglicht es, vor Gefahren zu warnen und zeitgleich gefahrenbezogene Verhaltensregeln über die angeschlossenen Medien wie Radio, Fernsehen und Internet an die betroffene Bevölkerung weiterzugeben.

"Der Rundfunk hat sich als sekundenschnelles Warnmittel bewährt. Es besteht jedoch angesichts geänderter Sicherheitslagen die Notwendigkeit, die Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb ihrer privaten Umgebung zeitnah bei entsprechenden Katastrophensituationen zu erreichen", erklärte Unger. "Mit der Verknüpfung zur Bahn, die täglich von über fünf Millionen Menschen genutzt wird, haben wir unser Informationssystem deutlich ausgeweitet. Das bedeutet mehr Sicherheit für unsere Bevölkerung." Über SatWaS werden amtliche Gefahrendurchsagen von Bund und Ländern an die Medien weitergegeben. Zeitgleich erhält das Sicherheitszentrum der DB diese amtlichen Gefahrendurchsagen und leitet diese umgehend an die betroffenen regionalen Einsatzzentren weiter. Diese stellen sicher, dass Reisende auf Bahnhöfen und Zügen die amtlichen Hinweise erhalten. Das Sicherheitszentrum ist an 365 Tagen rund um die Uhr besetzt. Hier laufen neben allen bahninternen Erkenntnissen auch die Informationen der Sicherheitsbehörden zusammen.

Deutsche und Russische Bahn teilen sich polnische PCC

(18.02.) BERLIN - Die DB will sich nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" die polnische Güterbahn PCC mit der russischen Staatsbahn teilen. Die russische RZD solle einen Anteil von 49 Prozent an der PCC übernehmen, die die DB kürzlich komplett für rund 450 Millionen Euro erworben hatte, schrieb die Nachrichtenagentur am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Aufsichtsrat solle dies am Mittwoch genehmigen.

Zwei Fahrzeuge der eurobahn seitlich kollidiert

(18.02.) BIELEFELD - Am Dienstag Vormittag ist ein von Hamm nach Bielefeld fahrender Zug der eurobahn kurz vor der Einfahrt in den Bielefelder Hauptbahnhof mit einem weiteren Fahrzeug der eurobahn, das gerade eine Rangierfahrt durchführte, seitlich kollidiert. Dabei entgleiste einer der Züge, Personen kamen nicht zu Schaden. Die Fahrgäste des entgleisten Zuges konnten über eine Rampe in das zweite, nur schwach beschädigte Fahrzeug umsteigen und nach der Unfallaufnahme zum Bahnsteig in Bielefeld weiterfahren. Die genaue Ursache des Unfalls ist derzeit noch nicht bekannt, die Untersuchungen dauern noch an. Insgesamt entstand durch den Unfall an beiden Fahrzeugen ein Sachschaden, der sich nach ersten Schätzungen auf ca. 150.000 € beläuft. Das entgleiste Fahrzeug wurde mit einem Notfallzug der Aufgleistechnik DB Netz wieder auf die Gleise gehoben und konnte die Unfallstelle räumen. Beide Fahrzeuge wurden im Laufe des Tages von Bielefeld nach Hamm in die Werkstatt der eurobahn überführt.

SBB: Das Handy wird zum Ticketschalter

(18.02.) BERN - Die SBB rückt näher zu den Kunden und macht das Mobiltelefon zum Billettschalter für unterwegs. Dank des neuen SBB MobileTicket Shops können die Kunden erstmals Fahrausweise bequem über Handy oder Smartphone auswählen und bezahlen. Um den SBB MobileTicket Shop zu nutzen, ist eine einmalige Registrierung im Ticket Shop auf www.sbb.ch/ticketshop notwendig. Die kostenlose Software lässt sich einfach auf Java fähige Mobiltelefone herunterladen. Nach diesen beiden Schritten ist der Billettschalter für die Westentasche bereit. Nach der Bezahlung wird das gültige MobileTicket auf dem Mobiltelefon angezeigt. Das Zugpersonal kann mittels 2D-Barcode-Leser den Fahrausweis direkt auf dem jeweiligen Mobiltelefon kontrollieren. Neben dem nationalen Billettsortiment sind auch Tageskarten zum Halbtax-Abo erhältlich. Das Angebot soll in Zukunft schrittweise weiter ausgebaut werden. Die Abrechung erfolgt einfach über die Kreditkarte, die Downloadkosten werden durch die Mobilfunkanbieter verrechnet.

Bernersennenhund allein im Zug

(18.02.) BREMEN - Eine stattliche Hundedame namens Leica hat spontan einen Ausflug von Lüneburg nach Uelzen im Intercity unternommen. Bundespolizisten nahmen sie in Empfang und übergaben sie an ihr Herrchen. Der 41-Jährige Lüneburger war gerade mit Leica am Bahnhof Lüneburg Gassi gegangen. Plötzlich lief die Hündin einem Mann hinterher. Sonst gut erzogen, reagierte sie nicht auf die Rufe. Zusammen mit dem Fremden stieg die Hündin in den Intercity 2373. Unmittelbar darauf schlossen sich die Türen und der Zug fuhr ab. Der 41-Jährige konnte den Fall nur noch bei der Aufsicht am Bahnsteig melden. Das Zugpersonal wurde sofort informiert. Leica war sehr zutraulich und zeigte keine Scheu. In Uelzen holten Bundespolizisten die Hündin ab. Brav folgte Leica den Polizisten auf die Wache. Sie verstand alle "Kommandos" und blieb artig in der "Gasthundeecke" liegen. Dafür bekam sie "Leckerlis" aus dem Diensthundevorrat. Ihr Herrchen folgte mit dem nächsten Zug nach Uelzen. Der Mann war erleichtert, als er sein "Hundemädchen" wohlbehalten zurückbekam.

Unfall am Bahnübergang nur knapp verhindert

(18.02.) MÜNSTER - Am frühen Montag Nachmittag befuhr ein 63 jähriger Mann mit seinem Bagger den Bahnübergang Haselstiege / Am Hangkamp des Streckenabschnittes Münster - Rheine. Der Bagger hatte den Bahnübergang noch nicht überquert, als sich die Halbschranke senkte. Mit dem Hinterteil des Baggers beschädigte der Tatverdächtige den Schrankenbaum. Der sich von Münster nähernde Triebfahrzeugführer des IC 333 sah das Heck des Baggers im Regellichtraum und leitete eine Schnellbremsung ein. Zu einem Zusammenprall kam es glücklicherweise nicht. Die Reisenden blieben alle unverletzt. Der Schaden am Schrankenbaum muss durch den Fachdienst der DB-AG festgestellt werden. Weitere Ermittlungen der Bundespolizei Münster dauern an.

DB passt Ankunftszeiten für einige ICE-T-Fernverkehrslinien an

(17.02.) BERLIN - Die DB passt zum 1. März die Ankunftszeiten an den Endbahnhöfen derjenigen Linien an, auf denen zur Zeit Ersatzzüge bzw. ICE T mit ausgeschalteter Neigetechnik fahren. Die geänderten Fahrtzeiten sind ab sofort in die Auskunftssysteme eingepflegt. So wird bei den Zügen der Linie 28 zwischen Berlin und München die Ankunftszeit am jeweiligen Endbahnhof um 10 Minuten nach hinten verschoben, bei den Zügen in den Zwischenstunden zwischen Berlin - Nürnberg verschiebt sich die Ankunftszeit am jeweiligen Endbahnhof um 15 Minuten. Die Abfahrtszeiten der Zwischenbahnhöfe bleiben unverändert. Zu Verschiebungen um 5 - 10 Minuten bei den Ankunftszeiten kommt es auch bei den meisten Zügen der Linie 50 (Dresden-) Leipzig - Frankfurt (-Wiesbaden). Die neuen Daten ersetzen die bisherigen Angaben und gelten bis zum 13. Juni 2009. Bislang standen bei diesen Strecken in den Auskunfts- und Buchungssystemen Hinweise zu möglichen Fahrzeitverlängerungen.

DB dementiert Millionenfehlplanung bei Hamburger Flughafen-S-Bahn

(17.02.) HAMBURG - Die DB hat am Montag Medienberichte dementiert, wonach es bei der neuen Hamburger Flughafen-S-Bahn zu millionenschweren Fehlplanungen gekommen sei. Zuvor hatten der "NDR" und die "Welt" berichtet, der Bahnsteig Ohlsdorf müsse in Richtung City verschoben werden, um an der bisherigen Stelle ein etwa 150 Meter langes Kehrgleis für sogenannte Vollzüge mit sechs Wagen zu schaffen. Weil die Wendemöglichkeit fehle, müssten zur Zeit zahlreiche S-Bahnen weiter zum Flughafen fahren. Bei der Inbetriebnahme der Flughafen-S-Bahn sei dies so nicht geplant gewesen. Hinter den Kulissen werde jetzt gestritten, wer für die Mehrkosten beim Betrieb aufkommen muss.

Die DB dementierte die Berichte. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, sei bereits seit 1999 bekannt, dass ein sogenanntes Kehrgleis in Ohlsdorf zum Abstellen von S-Bahn Vollzügen nicht mehr zur Verfügung stehe. Es könne daher nicht von Fehlplanungen die Rede sein. Dieser Umbau der Kehranlage, der seit letztem Jahr bereits geplant sei, solle in diesem Jahr realisiert werden. Damit ständen wieder Gleise für Vollzüge zur Verfügung. Die Kosten für den Umbau werden laut DB weit unter einer Million Euro liegen.

Offizieller Baustart am Hauptbahnhof Ingolstadt

(17.02.) INGOLSTADT - Am Montag haben mit einem symbolischen ersten Spatenstich offiziell die Arbeiten zum barrierefreien Umbau des Hauptbahnhofs Ingolstadt begonnen. Der barrierefreie Ausbau des Hauptbahnhofs umfasst neben dem Bau einer neuen Bahnsteigunterführung mit behindertengerechten Aufzügen auch die Anpassung und neue Ausstattung der Bahnsteige. Diese werden in der Höhe dem Einstiegsniveau der Züge angepasst, um einen stufenlosen Übergang zu ermöglichen. Neue Bahnsteigdächer und ein Blindenleitsystem runden das Paket ab. Insgesamt werden in den Neubau der Unterführung und den barrierefreien Ausbau rund 15 Millionen Euro investiert. Über 10.000 Reisende und Besucher nutzen täglich den Hauptbahnhof der Universitätsstadt an der Donau. Bis Ende 2011 soll der barrierefreie Ausbau des Hauptbahnhofs abgeschlossen sein.

Neuer S-Bahn-Vertrag zwischen Verband Region Stuttgart und DB Regio

(17.02.) STUTTGART - 83 nagelneue S-Bahn-Züge mit mehr Komfort, Klimaanlagen, Fahrgast-Infos in Echtzeit und Videokameras. Und das Ganze ohne einen Cent zusätzliche öffentliche Gelder in die Hand zu nehmen. Im Gegenteil: "Trotz der spürbar besseren Qualität werden die Kosten pro Zug-Kilometer sogar sinken", betonte Regionalpräsident Thomas Bopp am Montag. "Bereits in drei Jahren sollen die ersten S-Bahn-Züge des neu entwickelten Typs ET 430 fahren", ergänzt Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler. Dies sei dank enormer Energieeinsparungen auch unter ökologischen Gesichtspunkten ein Gewinn. "Mit enger Einbindung der Regionalversammlung ist es gelungen, einen weitsichtigen und wirtschaftlichen Vertrag zu verhandeln, der langfristig einen hochkarätigen S-Bahn-Verkehr sichert", bewertet Bopp den Vertrag.

Wie der S-Bahn-Betrieb von 1. Juli 2013 bis zum Jahr 2028 aussehen wird, regelt das gut 600 Seiten starke Vertragswerk, das zwischen dem Verband Region Stuttgart und der DB Regio AG ausgehandelt worden ist. Die Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart wird am Mittwoch, 4. März über den Abschluss des Vertrags entscheiden.

Einige Eckpunkte des S-Bahn-Vertrags:

1. Mit Vertragsbeginn im Juli 2013 werden ausschließlich klimatisierte S-Bahn-Fahrzeuge des neuen Typs ET 430 und des neuwertigen Typs ET 423, der heute schon auf den Linien S 1 und S 3 fährt, unterwegs sein. Das Durchschnittsalter der S-Bahn-Fahrzeuge sinkt auf 5,6 Jahre. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten machen sich die neuen Fahrzeuge bezahlt. Dr. Jürgen Wurmthaler: "Der jährliche Energiebedarf wird um etwa 61 Millionen Kilowattstunden sinken". Die Anschaffung der 83 neuen S-Bahn-Fahrzeuge durch die DB Regio AG löst darüber hinaus ein Investitionsprogramm von über 400 Millionen Euro aus.

2. Die Anforderungen an die Qualität des S-Bahn-Verkehrs sollen konsequent weiterentwickelt werden. Sollte die DB Regio AG die gemeinsam vereinbarten Zielwerte bei Pünktlichkeit, Sauberkeit oder auch Information der Fahrgäste verfehlen, werde wie bisher eine Ausgleichszahlung ("Pönale") an den Verband Region Stuttgart fällig, allerdings in einem deutlich größeren Volumen als bisher. Sollte die Qualität, die regelmäßig überprüft wird, in Bezug auf Pünktlichkeit und Zugausfall unter einen Mindestwert rutschen, habe die Region sogar ein Sonderkündigungsrecht.

3. Das Sicherheitsgefühl soll weiter gestärkt werden. Deshalb wird, speziell auch in den Abendstunden, wesentlich mehr Sicherheitspersonal eingesetzt werden. Im Vergleich zum heutigen Vertrag sei eine Verzehnfachung der Kontrollgänge und -fahrten vereinbart, sagte Wurmthaler. Bis zum Juli 2013 werden alle Fahrzeuge des bisher schon eingesetzten Typs ET 423 mit Videokameras ausgestattet sein, so dass in allen Zügen der kompletten S-Bahn-Flotte Videokameras vorhanden sein werden.

4. Trotz Qualitätsverbesserungen und trotz neuer Fahrzeuge sinken die Kosten pro Zug-Kilometer von 6,37 Euro auf 6,14 Euro. Darin ist bereits berücksichtigt, dass künftig durch die neuen Linien S 1 (Plochingen-Kirchheim/Teck), S 4 (Marbach-Backnang) und S 60 (Böblingen - Renningen) mehr Fahrleistungen erbracht werden. Dr. Wurmthaler beziffert die Einsparungen für die öffentliche Hand auf etwa zwei Millionen Euro pro Jahr - wenn man zum Preisstand 2009 dem heutigen Vertrag das Verkehrsangebot von 2013 zugrunde legt.

5. Auch der neue Vertrag mit DB Regio soll wie bisher als "Netto-Vertrag" abgeschlossen werden. Damit zahlt der Verband Region Stuttgart über Regionalisierungsmittel die Differenz aus Betriebskosten und den Fahrgeldeinnahmen, die die DB Regio AG direkt aus dem VVS-Topf erhält. "Das wirtschaftliche Risiko sowohl hinsichtlich der Höhe der Fahrgeldeinnahmen, als auch bezüglich des Anteils am VVS-Einnahmetopf, liegt bei der DB Regio AG", betonte Wurmthaler. Um den S-Bahn-Betrieb möglichst flexibel auf die Nachfrage anpassen und um auf mögliche Änderungen bei der Verkehrsfinanzierung reagieren zu können, sieht der Vertrag mögliche Zu- oder Abbestellungen von 25 Prozent der Kilometerleistung vor.

Der Wettbewerb um den Betrieb der S-Bahn Stuttgart war vom Verband Region Stuttgart im November 2006 europaweit ausgeschrieben worden. Nach einer geänderten Rechtssprechung war das laufende Verfahren im Juli 2007 aufgehoben und ein neues Wettbewerbsverfahren eingeleitet worden. Fünf renommierte Eisenbahnverkehrsunternehmen hatten ihr Interesse am Betrieb der S-Bahn Stuttgart bekundet, ein Unternehmen musste wegen Formfehlern ausgeschlossen werden. Die verbleibenden vier Unternehmen hatten die Unterlagen zur Abgabe eines ersten Angebots erhalten. Ausschließlich die DB Regio AG gab fristgerecht bis 30. März 2008 ein Angebot ab. Es folgten mehr als 70 Verhandlungsrunden mit der DB Regio AG, in denen der vorliegende Vertrag erarbeitet wurde. Bei dem Vertrag über den Betrieb der S-Bahn von 2013 bis 2028 handelt es sich mit rund 9,8 Millionen Zug-Kilometern pro Jahr um die bislang größte Vergabe eines bestehenden S-Bahn-Systems in Deutschland. In den S-Bahnen der sechs Linien fahren täglich rund 330.000 Menschen.

Emnid-Umfrage: 78 Prozent für Mehdorns Rücktritt

(17.02.) BERLIN - 78 Prozent der Bundesbürger sprechen sich angesichts der Affäre um die Bespitzelung von Bahnmitarbeitern für einen Rücktritt von Bahnchef Hartmut Mehdorn aus. Das ergab eine vom Online-Netzwerk Campact in Auftrag gegebenen Emnid-Umfrage. Lediglich 19 Prozent wollen, dass der Bahnchef im Amt bleibt. An einer Online-Aktion von Campact haben in den vergangenen fünf Tagen mehr als 11.000 Menschen teilgenommen und dem Bahnchef per Mail eine symbolische Entlassungsurkunde geschickt (www.campact.de). Die Emnid-Umfrage wurde zwischen dem 13. und dem 14. Februar 2009 unter repräsentativ ausgewählten 1.001 Bundesbürgern erhoben. Weitere Details der Umfrage können unter folgendem Link als pdf-Datei herunter geladen werden: http://www.campact.de/img/bahn/docs/campact-mehdorn-umfrage.pdf.

Neu gestalteter Bahnhof Pasewalk übergeben

(17.02.) BERLIN - Gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Pasewalk hat die DB am Montag die völlig neu gestalteten und modernisierten Verkehrsanlagen des Bahnhofs Pasewalk der Öffentlichkeit übergeben. Der Umbau begann am 16. April 2007 auf der Ostseite des Bahnhofs. Im September desselben Jahres erfolgten die Arbeiten auf der Westseite. Eine besondere Herausforderung waren die Sanierung und der Wiederaufbau der denkmalgeschützten Bahnsteigdächer. Erneuert wurden auch der Fußgängertunnel zu den Bahnsteigen und die bis zu 320 Meter langen Bahnsteige für die Züge des Fern- und Regionalverkehrs. Die nun 55 Zentimeter hohen Bahnsteige erlauben ein bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen der Reisenden.

Die Zugänge vom Bahnhofsvorplatz zu den Bahnsteigen erhielten eine neue Pflasterung und die Treppe zur Empfangshalle wurde erneuert. Über eine Fußgängerrampe am Eingang und über zwei Aufzüge sind jetzt alle Bahnsteige barrierefrei zu erreichen. Zeitgleich wurden eine neue Beleuchtungsanlage, eine moderne Beschallungsanlage und neue Anzeigen für die Reisendeninformation installiert. Ein Wegeleitsystem sowie Videokameras und Notrufsäulen sorgen für eine schnelle Orientierung und ein verbessertes Sicherheitsgefühl im Bahnhof. Vitrinen, Bänke und eine neue Fahrradabstellanlage ergänzen die Ausstattung. Die Erneuerung der Verkehrsanlagen des Bahnhofs kostete rund sieben Millionen Euro. Dieses Geld stammt überwiegend aus dem Bundeshaushalt sowie aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der DB.

Erfolgsbilanz beim Flirt-Express

(17.02.) BERLIN - In zehn deutschen Städten war am vergangenen Freitag der Flirt-Express der DB unterwegs. Das Interesse überstieg auch in diesem Jahr bei weitem die Zahl der verfügbaren Plätze. Auf insgesamt knapp 500 Plätze in Nahverkehrszügen und S-Bahnen kamen rund 3.000 Anmeldungen von kontaktfreudigen Singles. Damit hat der diesjährige Flirt-Express den Erfolg des Vorjahres noch übertroffen. Die Züge starteten am Vorabend des Valentinstages zu zwei- bis dreistündigen Fahrten. Die Singles saßen sich zum Beispiel in Doppelstockzügen oder in der gläsernen Berliner Panorama-Bahn gegenüber und wechselten im 5-Minuten-Takt Platz und Gesprächspartner. In verschiedene Altersgruppen unterteilt, konnten sie sich so kennen lernen.

Im Anschluss wurde in Cafés oder Kneipen in Bahnhofsnähe, die eigens von der DB AG reserviert wurden, kräftig weiter geflirtet. Ob mehr aus der Bekanntschaft wird, entscheidet nun jeder für sich. Nur bei gegenseitiger Sympathie bekommen beide Teilnehmer in den nächsten Tagen die Kontaktdaten per E-Mail von der Bahn zugesendet.

Bundespolizei ermittelt 13-jährigen S-Bahnsurfer

(17.02.) DÜSSELDORF - Ein lebensgefährliches Verhalten hat am Sonntag Mittag ein 13-jähriger Düsseldorf an den Tag gelegt. Gegen 13.10 Uhr meldete sich eine Zeugin telefonisch vom S-Haltepunkt D-Eller Süd. Sie teilte mit, dass ein Jugendlicher auf eine abfahrende S-Bahn gesprungen sei und nun, außen am Triebfahrzeug stehend, in Richtung D-Benrath fahren würde. Eine Streife der Bundespolizei konnte in D-Benrath den 13-jährigen auf Grund von weiteren Zeugenhinweisen ermitteln. Die Beamten suchten das Elternhaus des Jungen auf und informierten die ahnungslose Mutter. Diese zitierte daraufhin ihren Sohn per Handy nach Hause, wo er dann gegenüber seiner Mutter den "Wahnsinn" des S-Bahnsurfens zugab. Durch die Beamten wurde der Junge über die Risiken und Gefahren seines Verhaltens aufgeklärt. Die Bundespolizei warnt eindringlich vor derartigem Verhalten, bei dem es in den vergangenen Jahren schon zu schweren Unfällen gekommen ist.

"Schwäbische Zeitung": Bahn-Umsatz steigt auf 35 Mrd. Euro

(16.02.) BERLIN - Die DB hat einem Bericht der "Schwäbischen Zeitung" zufolge im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn weiter verbessert. Demnach geht DB-Chef Hartmut Mehdorn für 2008 von einem Umsatz von 35 Milliarden Euro aus. Das wäre gegenüber 2007 ein Zuwachs von knapp zwölf Prozent. Den Gewinn für das vorige Jahr habe der Bahn-Chef auf 2,7 Milliarden Euro beziffert, aber offen gelassen, ob dies der Betriebsgewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) oder der Reingewinn sei, berichtete die Zeitung am Sonntag in einem Vorabbericht ihrer Montagsausgabe. Im Geschäftsjahr 2007 betrug das Ergebnis vor Steuern und Abgaben 2,9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn lag damals bei 1,7 Milliarden Euro.

Demonstration von Bahnbeschäftigen am Montag in Berlin

(16.02.) BERLIN - Rund 2.500 Beschäftigte mehrerer Bahnen und anderer Bereiche der Verkehrswirtschaft demonstrieren am Montagmittag in Berlin. Aufgerufen zu der Aktion haben die Gewerkschaften TRANSNET und GDBA. Der Protestzug formiert sich um 12 Uhr am Zoo-Palast in der City-West. Um 13 Uhr wird es eine Kundgebung vor der Bundeszentrale der CDU, dem Konrad-Adenauer-Haus (Klingelhöferstraße 8, Tiergarten), geben. Anschließend führt die Demonstration zum Willy-Brandt-Haus. Vor der SPD-Zentrale (Wilhelmstraße 141, Kreuzberg) ist dann um 15 Uhr eine Kundgebung geplant.

Anlass der Demonstration ist die Ausschreibungspraxis im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV). "Immer mehr steht ausschließlich der Preis im Mittelpunkt, auf die sozialen Belange der Beschäftigten wird keine Rücksicht genommen", erklärten TRANSNET-Vorstand Reiner Bieck und GDBA-Bundesvorstand Gerhard Wilde. Der Wettbewerb drohe zu einem "Wettbewerb um die niedrigsten Einkommen und geringsten Sozialbedingungen zu verkommen", warnten die beiden Gewerkschafter. Markantestes Beispiel sei die jüngste Ausschreibung in der Region Berlin-Brandenburg. Diese erfolge in vier Losen. Ein Bieter könne sich jedoch nicht gleichzeitig um die zwei lukrativen Lose gleichzeitig bewerben. Damit sei klar, dass es beim bisherigen Betreiber, DB Regio, zum Arbeitsplatzabbau kommen werde. "Außerdem soll nur das wirtschaftlich günstigste Angebot den Zuschlag erhalten - das geht fast nur über die Personalkosten", kritisierten Bieck und Wilde.

Andere Bundesländer würden das Vorgehen in der Hauptstadtregion sehr genau beobachteten. "Kommt man damit durch, geht das in anderen Ländern so weiter", befürchten die Gewerkschafter. Deshalb müssten die beiden großen Volks- und derzeitigen Regierungsparteien an ihre Verantwortung auch gegenüber den Beschäftigten der Bahnen erinnert werden. "Uns geht es um fairen Wettbewerb, aber fair eben in jeder Hinsicht", formulierten Bieck und Wilde.

Hunsrückbahn Boppard - Emmelshausen ab Montag wieder in Betrieb

(14.02.) KOBLENZ - Nach mehreren Monaten Unterbrechung wird am kommenden Montag der reguläre Zugbetrieb auf der Hunsrückbahn zwischen Boppard und Emmelshausen wieder aufgenommen. Das teilten das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium und der für den Schienenpersonennahverkehr zuständige Zweckverband SPNV-Nord am Freitag mit. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering freute sich, dass die seit längerer Zeit anhaltenden Ersatzbetriebe nun wieder durch einen regulären Schienenverkehr ersetzt werden könne. "Damit ist die Qualität für unsere Fahrgäste wieder gegeben", sagte Hering.

Zuvor hatte der Betrieb seit Mitte letzten Jahres geruht, da nach der grundlegenden Sanierung der Strecke an den Fahrzeugen der DB Regio nur schwer erklärbare Abnutzungserscheinungen an den Radsätzen aufgetreten waren, die die Aufrechterhaltung des Betriebes nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen unmöglich gemacht hatten. Es folgten monatelange Untersuchungen und Testfahrten mit unterschiedlichen Fahrzeugen, um das Phänomen zu ergründen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Nachdem die Strecke zuletzt erneut nach exakten Anweisungen von DB Systemtechnik geschmiert worden war, verliefen die Testfahrten der letzten Tage nunmehr endlich so positiv, dass DB Regio heute in Abstimmung mit dem SPNV-Nord die Wiederaufnahme des Betriebes verkünden konnte.

Sichtlich erleichtert zeigte sich in einer ersten Stellungnahme der Vorsitzende des SPNV-Zweckverbandes und Simmerer Landrat Bertram Fleck: "Ich hoffe sehr, dass wir jetzt wieder normale Verhältnisse auf dieser Strecke bekommen. Die Geduld der Fahrgäste ist in den zurückliegenden Monaten arg strapaziert worden. Ein erneuter Rückschlag wäre jetzt kaum noch zu verkraften". Gleichzeitig dankte er allen Akteuren bei Bahn und Zweckverband, die an der Lösung der Probleme beteiligt waren. Bis einschließlich Sonntag verkehren noch Busse als Schienenersatzverkehr, bevor am Montagmorgen die ersten Züge wieder rollen.

DB teilt sich polnische Güterbahn mit Investor

(14.02.) BERLIN - Die DB will nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" bei der Übernahme der polnische Güterbahn PCC einen Investor beteiligen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt die Agentur, es solle noch ein strategischen Investor mit 49 Prozent des Unternehmens einsteigen, so dass sich der Kaufpreis für die Bahn entsprechend reduzieren würde. Den Angaben zufolge kostet PCC insgesamt rund 450 Millionen Euro.

Verkehrsvertrag für Dieselnetz Oberfranken unterschrieben

(14.02.) BAYREUTH Als Erfolg für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bezeichnet Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil am Freitag die Unterzeichnung des Verkehrsdurchführungsvertrages für das Dieselnetz Oberfranken. Ab Juni 2011 wird das Hamburger Eisenbahnverkehrsunternehmen BeNEX die Dieselstrecken in Oberfranken übernehmen, die derzeit von DB Regio und der Vogtlandbahn betrieben werden. In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren hatte sich die BeNEX GmbH, eine Holding-Gesellschaft der Hamburger Hochbahn AG, als neuer Betreiber durchgesetzt.

Zeil lobte vor allem die spürbare Ausweitung der Beförderungsleistung. "Insgesamt nimmt das Bestellvolumen für das Dieselnetz um ein Drittel auf dann rund vier Millionen Zugkilometer pro Jahr zu", so der Verkehrsminister. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hat das Ausschreibungsverfahren im Auftrag des Freistaats Bayern durchgeführt. Schwerpunkte der Vergabe sind gute Anschlüsse in den Knotenbahnhöfen zum Fernverkehr, zum weiterführenden Regionalverkehr und zur künftigen S-Bahn Bamberg - Forchheim - Nürnberg. "Mit dem bereits im Norden und Osten Deutschlands aktiven Betreiber BeNEX, der ab Ende 2010 auch den Regionalverkehr um Regensburg übernimmt, wird die Eisenbahnwelt in Bayern um ein weiteres Unternehmen bereichert", so Zeil abschließend.

SBB optimiert Bahnproduktion weiter

(14.02.) BERN - Die SBB passt ihre Betriebsführung den weiter steigenden Anforderungen in der Bahnproduktion an. Um für das prognostizierte weitere Wachstum im Personenverkehr um voraussichtlich 10 Prozent in den kommenden fünf Jahren gewappnet zu sein, konzentriert sich die Betriebsführung künftig noch stärker auf ihr Kerngeschäft. Der Verwaltungsrat der SBB billigte diese Pläne sowie deren Umsetzung auf seiner jüngsten Sitzung.

Mitte des Jahres wird die Netzleitung als zentrales Steuerorgan der netzweiten Bahnproduktion auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgebaut. Die Rangierbahnhöfe werden neu nicht mehr zentral geführt, sondern in die bestehenden regionalen Betriebsführungsregionen integriert. Die Betriebswehr wird zusammengelegt mit der zweiten Interventionseinheit der Betriebsführung, den "betrieblichen Linien- und Knotenteams", die für Störungsbehebungen vor Ort zuständig sind. Schließlich wird die Erbringung unterstützender Fachleistungen durch organisatorische Anpassungen vereinfacht. Dies betrifft beispielsweise die Erarbeitung von Qualitätsstandards oder Ausbildungsprogrammen. Diese werden neu zentral erarbeitet und dezentral ausgeführt, wodurch die heutigen Strukturen vereinfacht werden können.

Mit diesen Optimierungen lassen sich laut SBB Synergien gewinnen, was die Reduktion von rund 60 Stellen im Overhead-Bereich zur Folge hat; dies entspricht knapp 2 Prozent des gesamten Personalbestands der Betriebsführung von rund 3100 Personen. Die 60 Stellen sind über die ganze Schweiz verteilt, rund 30 davon liegen in der Stadt Bern; hier hat die SBB allein im vergangenen Jahr mehr als 250 Stellen neu angesiedelt. Von den Anpassungen nicht betroffen sind die operativen Bereiche der Betriebsführung wie etwa die Betriebsleitzentralen oder die Stellwerke. Zu Entlassungen kommt es nicht; die SBB sucht für alle betroffenen Mitarbeitenden eine neue Beschäftigungslösung.

Unbekannte Täter schlagen Scheiben eines ICE ein

(14.02.) FRANKFURT/Main - Bisher unbekannte Täter haben am Freitag gegen 03.45 Uhr, Fenster- und Türscheiben eines ICE´s im Frankfurter Hauptbahnhof beschädigt. Der Zug befand sich auf Gleis 19. Bei Begehung des Tatortes wurde festgestellt, dass im beschädigten ICE-Wagen ein Nothammer fehlte. Dieser wird in Notfällen angewandt, um die Scheiben des Wagens einzuschlagen. Vermutlich nutzten die unbekannten Täter den Nothammer für die mutwillige Beschädigung. Die Schadenshöhe beträgt etwa 4.000 Euro. Die Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main bittet unter der Tel. 069/3400-6900 um Zeugenhinweise.

BPOL-F: Graffiti-Sprayer auf frischer Tat ertappt

(14.02.) FRANKFURT/Main - Beamte der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main haben am Donnerstag gegen 03.00 Uhr einen Graffiti-Sprayer auf frischer Tat ertappt. An einer S-Bahnstrecke in Frankfurt beobachteten die Bundespolizisten eine männliche Person, die einen Stromverteilerkasten näher begutachtete. Als der 30-jährige Täter sich vom Verteilerkasten entfernen wollte, wurde er gestellt und vorläufig festgenommen. Der Mann war im Besitz mehrerer Spraydosen und hatte nicht nur auf dem Verteilerkasten, sondern auch in unmittelbarer Nähe, mehrere Graffiti angebracht. Gegen den Täter wird nun wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Strafanzeige gegen Bahn-Spitze

(13.02.) BERLIN - In der Datenaffäre bei der DB hat eine Betriebsrätin Anzeige gegen die Konzernspitze wegen des Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen erstattet. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald, bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des "Westfalen-Blatts" über den Eingang einer Anzeige. Es handele sich zunächst um eine Vorprüfung, sagte Grunwald. Als Straftatbestand komme auch die Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses in Betracht. Zu genauen Inhalten der Anzeige wollte der Sprecher keine Angaben machen. Laut "Westfalen-Blatt" wird Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und anderen Verantwortlichen der Bahn in der Anzeige vorgeworfen, mit den Daten-Überprüfungen sollten Kritiker des inzwischen abgesagten Börsengangs geschädigt werden.

Entlastungsstrecke für das Rheintal?

(13.02.) KOBLENZ - Die DB plant offenbar, das Rheintal vom Güterverkehr zu entlasten. Die Koblenzer SPD-Bundestagsabgeordnete Ursula Mogg (SPD) erhielt nach eigenen Angaben die Zusicherung, dass die Bahn die Realisierung einer zusätzlichen Nord-Süd-Strecke vorantreibt, um das Rheintal vom erwarteten Zuwachs beim Güterverkehr zu entlasten. "Die Strecke soll bis 2017 umgesetzt werden. Schon bis 2010 sollen erste Maßnahmen in Angriff genommen werden", sagte Mogg.

900 Millionen Euro wolle die DB in die Realisierung der zusätzlichen Nord-Süd-Strecke durch Ertüchtigung und Ausbau bestehender Strecken investieren. "Dazu gehört z.B. der Ausbau der Tunnelanlagen auf der Ruhr-Sieg-Strecke und die Investition in Kreuzungspunkte im Rhein-Main-Gebiet", erläuterte Mogg. Die SPD-Politikerin wertet die neue Planung der Deutschen Bahn, die diese als "Priorität" betrachtet, als große Chance für das Rheintal, das zukünftig nicht mehr alleine den Zuwachs beim Güterverkehr tragen müsse. "Unser Drängen auf besseren Lärmschutz durch Umrüstung der Güterwaggons, Verbot besonders lauter und schwerer Dieselloks sowie innovative Lärmschutzvorrichtungen bleibt aber aktuell, damit die Situation der Anlieger sich auch in Zukunft weiter verbessert", erklärte die Abgeordnete.

Lärmsanierung an Schienenwegen: Erfolgreiche Bilanz für 2008

(13.02.) FRANKFURT/Main - Bei der Lärmminderung hat die DB im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben gute Fortschritte gemacht. "Mit dem Bau von 55 Kilometer neuen Schallschutzwänden und der Lärmsanierung von 5.100 Wohnungen haben wir im Jahr 2008 deutlich mehr Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt als im Jahr zuvor. So konnten wir die Anzahl der Wände um 50 Prozent und die Anzahl der Wohnungen um 20 Prozent steigern", bilanzierte Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG, den Erfolg des Lärmsanierungsprogramms. "Auch im laufenden Jahr werden wir mit Hochdruck an der Umsetzung des Programms arbeiten. Vorgesehen ist unter anderem die Errichtung von Schallschutzwänden mit einer Länge von rund 60 Kilometern."

Lärmminderung ist für die DB ein zentrales Thema. Die DB hat sich daher zum Ziel gesetzt, mit einem integrierten Gesamtkonzept den Schienenverkehrslärm ausgehend vom Jahr 2000 bis 2020 zu halbieren. Wichtiger Bestandteil dabei ist das 1999 von der Bundesregierung aufgelegte Programm "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes". Von den rund 3.400 Streckenkilometern, die in das Lärmsanierungsprogramm aufgenommen wurden, sind bereits über 20 Prozent saniert. Insgesamt sind in den vergangenen Jahren 226 Kilometer Schallschutzwände gebaut und über 37.700 Wohnungen mit Schallschutzfenstern ausgerüstet worden. Analog zum Vorjahr stehen dem Lärmsanierungsprogramm auch 2009 Bundesmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Schwerpunkte der Lärmschutzmaßnahmen liegen zurzeit in Hamburg entlang der Güterumgehungsbahn, in Bremen und Bremerhaven, in Niedersachsen entlang der Bahnstrecke Wunstorf - Nienburg und in der Stadt Bienenbüttel, in Nordrhein-Westfalen im Großraum Neuss und Dormagen, in Hessen entlang der Strecke Mainz-Bischofsheim - Darmstadt, in Rheinland-Pfalz entlang der Bahnstrecke Koblenz - Trier, in Baden-Württemberg im Großraum Freiburg sowie entlang der Bahnstrecken Stuttgart - Bietigheim-Bissingen, Geislingen - Ulm und Karlsruhe - Rastatt, sowie in Bayern entlang der Bahnstrecken Fürth - Würzburg, Rosenheim - Kiefersfelden sowie im Großraum Treuchtlingen. Grundlage für die Maßnahmen Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes sind seit Anfang 2005 bestehende Prioritätenlisten, die in Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutscher Bahn entwickelt wurden.

SBB schafft 125 neue Stellen beim Zugpersonal

(13.02.) BERN - Die SBB erweitert den Personalbestand bei der Zugbegleitung um 125 Stellen. Damit können bis ins Jahr 2014 alle Fernverkehrszüge - Intercity- und InterRegio-Züge - mit zwei Zugbegleitern verkehren. So lässt sich einerseits der Kundenservice an Bord der Züge verbessern. Andererseits entspricht die SBB damit dem Wunsch ihres Zugpersonals nach erhöhter Sicherheit auch auf Zügen zu Randzeiten, in denen weniger Passagiere mitfahren. Bisher verkehrten grundsätzlich Züge mit über 400 Passagieren sowie alle Züge ab 22.00 Uhr mit doppelter Zugbegleitung. Je nach Situation in den Regionen wird dies mittelfristig zur Umwandlung einiger InterRegio- zu RegioExpress-Verbindungen führen.

Interessierte können sich ab sofort bewerben. Die vielseitige Zweitausbildung zum Reisezugbegleiter dauert - bei vollem Lohn - ein Jahr. Sie erfordert eine abgeschlossene Berufslehre und gute Sprachkenntnisse sowie eine ausgeprägte Kundenorientierung. Das Aufgabengebiet umfasst die Kontrolle der Fahrausweise, das Erteilen verschiedenster Auskünfte für die Kunden, die Überwachung der technischen Einrichtungen im Zug sowie fahrdienstliche Aufgaben. Weitere Informationen zum Stellen- und Ausbildungsprofil "Reisezugbegleiter/in" sind im Internet unter www.sbb.ch/jobs erhältlich.

DB verärgert Verkehrsausschuss

(12.02.) BERLIN - Nach der Sitzung des Bundestagsverkehrsausschusses am Mittwoch zur Spitzelaffäre bei der Bahn zeigten sich Vertreter aller Parteien unzufrieden mit den Auskünften von Bahn-Vorstandsmitglied Otto Wiesheu, dem Anti-Korruptionsbeauftragten des Konzerns, Wolfgang Schaupensteiner und dem Leiter der Konzernsicherheit, Jens Puls. Die Sitzung sei "höchst unergiebig" geblieben, sagte der CSU-Verkehrspolitiker Horst Friedrich. Die Mitglieder des Ausschusses kritisierten das Fehlen des bisherigen Leiters der Konzernrevision, Josef Bähr, vor dem Ausschuss scharf. Bähr war am Dienstag beurlaubt worden. "Es gibt keinen Entschuldigungsgrund für das Fernbleiben", sagte CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer. Dies sei "völlig inakzeptabel" und eine "Provokation". Auch Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann zeigte sich "sehr verärgert" über das Fehlen Bährs. Schließlich sei dieser die eigentliche "Schlüsselfigur" in der Affäre um den massenhaften Abgleich von Mitarbeiterdaten.

Zuschlag für E-Netz Franken geht endgültig an DB-Tochter

(12.02.) BERLIN - Nach verstrichener zweiwöchiger Einspruchsfrist hat die DB-Tochter Regional- und Stadtverkehr Bayern GmbH (RSB) nun endgültig den Zuschlag für den Betrieb des "E-Netz-Franken" erhalten. Das Angebot umfasst erstmals einen durchgehenden Express-Verkehr von der westlichen Frankenwald-Region nach Bamberg, Erlangen und Nürnberg. Für den mittelfränkischen Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen ergeben sich attraktive Direktverbindungen in die Erholungsregionen des Frankenwalds, Thüringer Waldes und nach Jena. Rund ein Drittel mehr Züge als heute sollen ab Ende 2011 verkehren.

Die RSB verspricht sich durch den Einsatz von neuen Triebzügen der Bauart "Talent 2" der Firma Bombardier mehr Komfort für die Reisenden. Im E-Netz-Franken wird die RSB über 20 neue "Talent 2"-Triebzüge einsetzen. Allein in die neuen, klimatisierten Fahrzeuge, die mit einem Mehrzweckbereich, einer Fahrgastinformationsanlage und einer behindertenfreundlichen Toilette ausgestattet sind, wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. Die neuen, bis 160 km/h schnellen Züge bestehen aus bis zu fünf Wagen und bieten eine Kapazität von 180 bis 300 Sitzplätzen. Zwei Züge sind miteinander kuppelbar. Durch zwei unterschiedliche Einstiegshöhen ist jeder Triebzug optimal auf die variierenden Bahnsteighöhen im E-Netz Franken ausgelegt. In den Express-Zügen wird ein mobiles Catering angeboten.

Im E-Netz-Franken, das ein Verkehrsvolumen von 4,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr umfasst, sind die Bahnstrecken zwischen Nürnberg, Bamberg und Würzburg sowie den südthüringischen Städten Sonneberg, Saalfeld und Jena enthalten. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Dezember 2023. Daneben besteht eine einmalige Verlängerungsoption um weitere zwei Jahr.

Fahrräder im ICE frühestens im Jahr 2020

(12.02.) BERLIN - Bahnkunden können ihre Fahrräder zumindest in den nächsten Jahren weiterhin nicht im ICE mitnehmen. Zwar seien perspektivische Überlegungen für eine Umrüstung der ICE-Züge zur Fahrradmitnahme "denkbar", sagte ein DB-Sprecher am Mittwoch. Allerdings gelte dies erst für die Züge mit der neuen Fahrzeugplattform "IC-X", die die bisherigen "ICE 1" und "ICE 2" ablösen sollen, schränkte er ein. Dies soll nach Unternehmensangaben vom Jahr 2020 an erfolgen. Die Bahn reagierte damit auf Äußerungen des Grünen-Europaabgeordneten Michael Cramer, der davon gesprochen hatte, die Bahn habe bei der Fahrradmitnahme im ICE ihren Kurs geändert. Wie der DB-Sprecher betonte, werde weiterhin eine Fahrradmitnahme in der Produktklasse IC garantiert, die den Angaben zufolge ab 2015 auch mit der Plattform "IC-X" ausgestattet sein wird.

Das "StadtRAD Hamburg" kommt

(12.02.) HAMBURG - Ab Mitte Mai startet das neue Leihsystem StadtRAD Hamburg mit 1.000 Fahrrädern an über 70 Leihstationen. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hatte die DB mit dem Betrieb des Leihsystems beauftragt. Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk hat stellte am Mittwoch zusammen mit Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein und Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB Rent GmbH, die neuen Fahrräder und Ausleihterminals vor.

Ab April werden an allen S- und U-Bahnhöfen im erweiterten Innenstadtbereich sowie in größeren Wohnquartieren, Geschäftsvierteln und an wichtigen Freizeit- und touristischen Einrichtungen Fahrradleihstationen eingerichtet. Im Erfolgsfall sollen in einer zweiten Stufe 2010 in einem erweiterten Gebiet weitere rund 40 Stationen mit insgesamt 500 Fahrrädern eingerichtet werden. Ab Mitte Mai kann das StadtRAD Hamburg ausgeliehen werden. Dabei wird die erste halbe Stunde für die Nutzer kostenlos sein. Danach fällt eine Leihgebühr von zunächst vier Cent pro Minute an und ab der 61. Minute von acht Cent. Somit kann man für 1,20 Euro eine ganze Stunde unterwegs sein. HVV-Jahreskarteninhaber und BahnCard-Kunden zahlen drei bzw. sechs Cent je Minute. Der Höchstpreis pro Tag beträgt 12 Euro.

BPOL-KS: Randalierer im Intercity

(12.02.) FULDA - Für zwei randalierende deutsche junge Männer (18, 19) endete am Dienstag die Fahrt mit dem IC 78674 vorzeitig in Fulda. Beide waren auf dem Weg nach Frankfurt/Main und konnten bei einer Kontrolle durch das Zugbegleitpersonal keinen Fahrschein vorweisen. Statt die Personalien anzugeben, beschimpften die beiden das Zugpersonal sowie einen Fahrgast, der die DB-Mitarbeiterinnen unterstützen wollte, und  drohten mit Schlägen. Anschließend schlossen sich die beiden Männer in der Zugtoilette ein, um sich auf diese Weise endgültig der Kontrolle entziehen. Die Toilette wurde durch den Zugtechniker geöffnet und es kam erneut zu Gerangel, bei dem aber glücklicherweise niemand verletzt wurde.

Beamte des Bundespolizeireviers Fulda nahmen die beiden schließlich in Fulda in Empfang. Auch hier zeigten sie sich so aggressiv, dass sie zur Personalienfeststellung mit zur Dienststelle genommen wurden. Ein dort durchgeführter Atemalkoholtest ergab bei einem Beschuldigten 1,43 Promille. Die beiden Männer werden sich nun u. a. wegen Beleidigung, Leistungserschleichung und Nötigung verantworten müssen. Nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen wurden beide aus dem Gewahrsam entlassen.

DB legt Zwischenbericht zur Datenaffäre vor

(11.02.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag einen 37-seitigen Bericht mit dem Titel "Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit von Maßnahmen der Korruptionsbekämpfung in den Jahren 1998-2007" an Bundesregierung, Bundestag und Aufsichtsrat übergeben. Dazu erklärte DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn: "Alles, was wir bis heute wissen, liegt jetzt auf dem Tisch. In den kommenden Wochen wird eine vollständige Aufklärung weiterhin mit allem Hochdruck vorangetrieben. Ziel ist es, dass alle Beteiligten bis zur turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung Ende März einen Abschlussbericht erarbeiten. Auf Grundlage dieser Bewertung sind dann geeignete Maßnahmen zu treffen, um zukünftig Fehlverhalten auszuschließen."

In dem Bericht räumt die DB ein, dass es neben den bisher bekannten Kontrollaktionen zwei weitere in den Jahren 1998 und 2005/2006 gegeben habe. Insgesamt seien zwischen 1998 und 2006 fast alle Mitarbeiter dreimal und rund 800 Spitzenmanager einschließlich "naher Verwandter" zweimal überprüft worden. Der Konzernrevision wird ein Löwenanteil an den Unregelmäßigkeiten zugeschrieben. Die Vorgehensweise der Abteilung bei der Bekämpfung von Korruption und Wirtschaftskriminalität sei "nicht immer professionell und integer" gewesen. "Dieses ist für den Konzernvorstand nicht hinnehmbar." Die notwendige Einbindung des betrieblichen Datenschutzbeauftragten und der Arbeitnehmervertreter habe gefehlt; die Mitarbeiter seien nicht informiert worden. Auch Rechtsverstöße werden in dem Bericht nicht ausgeschlossen. So heißt es, es könne nicht ausgeschlossen werden, "dass beauftragte externe Dienstleister beim Einholen von Informationen - teilweise mit Kenntnis und Billigung von Mitarbeitern der DB AG - gegen Gesetze verstoßen haben." (Den vollständigen Bericht finden Sie hier als PDF-Download)

Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee kritisierte am Dienstag den Bericht. "Ich bin mit dem Bericht von Harmut Mehdorn nicht zufrieden. Er wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet", sagte Tiefensee. Insbesondere bleibe offen, wer genau wofür die Verantwortung trage. "Hier muss dringend nachgearbeitet werden." Unterdessen gibt es bei der DB erste personelle Konsequenzen. So wurde der Leiter der Konzernrevision, Josef Bähr, beurlaubt. Ein Bahnsprecher in Berlin teilte am Dienstag mit, Bähr werde nicht am Mittwoch vor dem Verkehrsausschuss erscheinen, um zu der Datenaffäre Auskunft zu geben. Im Ausschuss sollen statt Bähr nun Vorstandsmitglied Otto Wiesheu, der Anti-Korruptionsbeauftragte Wolfgang Schaupensteiner, und der Leiter der Konzernsicherheit, Jens Puls, erscheinen, wie es hieß.

HGK führt erste Hauptuntersuchung an einer Class 66 durch

(11.02.) KÖLN - Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) setzt seit dem Jahr 2000 Lokomotiven des amerikanischen Herstellers GM EMD JT42CWR (Class 66) ein. Diese werden im schweren Güterzugdienst auf dem deutschen, niederländischen und belgischen Eisenbahnnetz betrieben. Spätestens 8 Jahre nach der Inbetriebnahme einer Lokomotive muss nach den Bestimmungen der deutschen Eisenbahnbahn-Bau- und Betriebsordnung eine Untersuchung durchgeführt werden (Untersuchung nach § 32 Abs. 3 EBO). An der ersten in Deutschland zugelassenen Lok DE 62 wurden diese Arbeiten vor kurzem in der HGK-Werkstatt in Brühl-Vochem erfolgreich abgeschlossen. Sie steht dem Betrieb nun für weitere 8 Jahre zur Verfügung.

Im Rahmen der vorbeugenden Instandhaltung wurde die Lokomotive bei dieser Gelegenheit auch mit den erforderlichen neuen Komponenten ausgerüstet. Die Hauptuntersuchung für eine zweite Lokomotive der gleichen Bauart (DE 61) ist zurzeit im Gange. Die weiteren neun Class 66-Lokomotiven der HGK werden in den nächsten Jahren die gleiche Untersuchung durchlaufen. "Die erfolgreich durchgeführte Hauptuntersuchung durch die HGK-Werkstatt ist die erste an einer Lok Class 66 in Zentral-Europa, also eine echte Pionierleistung", sagt Klaus Meschede, der Leiter der Schienenfahrzeugwerkstätten bei der HGK. Er freut sich besonders, dass die Kosten der Hauptuntersuchung aufgrund der regelmäßigen Instandhaltungsmaßnahmenwährend der bisherigen Betriebszeit in einem wirtschaftlich sehr vertretbaren Rahmen liegen.

Die Lieferhistorie dieser Lokbaureihe zeigt auf, dass in den nächsten Jahren weitere Hauptuntersuchungen auch bei anderen europäischen Eisenbahngesellschaften anfallen werden. Die Werkstatt der HGK in Brühl-Vochem hat sich deshalb auf eine erhöhte Nachfrage eingestellt und ihre Werkstattkapazität deutlich erweitert, um bei rechtzeitiger Auftragserteilung und einer ausreichenden Ersatzteilversorgung durch den Hersteller in ihrer Werkstatt kurze Durchlaufzeiten bei hoher Wirtschaftlichkeit garantieren zu können.

WestFrankenBahn erhöht Platzangebot in den Zügen zu Faschingsveranstaltungen

(11.02.) STUTTGART - Zu den Faschingsveranstaltungen am Sonntag, 15. Februar, in Amorbach und am Montag, 23. Februar 2009, in Freudenberg bietet die WestFrankenBahn zusätzliche Platzkapazitäten in den Zügen an. Zum Fränkischen Narrentreffen in Amorbach am Sonntag, 15. Februar 2009, verdoppelt die WestFrankenBahn die Platzkapazitäten auf der Madonnenlandbahn. Alle Züge zwischen Miltenberg und Walldürn fahren an diesem Tag in Doppeltraktion.

Zum Straßenfasching am Rosenmontag in Freudenberg verkehrt die Regionalbahn (RB) 33436 zwischen Wertheim und Miltenberg mit doppelter Platzkapazität. Die RB startet um 12.37 Uhr in Wertheim und fährt über Wertheim-Bestenheid (ab 12.40 Uhr), Hasloch (Main) (ab 12.42 Uhr), Faulbach (Main) (ab 12.48 Uhr), Stadtprozelten (ab 12.51 Uhr), Dorfprozelten (ab 12.54 Uhr) Collenberg (ab 12.58 Uhr), Freudenberg-Kirschfurt (an 13.03 Uhr) weiter bis nach Miltenberg (an 13.12 Uhr). Fahrscheine können an diesem Tag auch vor Abfahrt der RB 33436 in Wertheim direkt am Bahnsteig erworben werden. Zur Rückfahrt verkehrt Regional-Express (RE) 33437 Miltenberg (ab 17.13 Uhr), Freudenberg-Kirschfurt (ab 17.20 Uhr), Wertheim (an 17.53 Uhr) ebenfalls mit doppelter Platzkapazität. Weitere Rückfahrmöglichkeiten bestehen ab Freudenberg-Kirschfurt um 18.06 Uhr, 19.20 Uhr, 20.06 Uhr und 23.28 Uhr.

In den Zügen gelten die Fahrscheine der Deutschen Bahn sowie sämtliche Verbundfahrscheine der Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB).

Verbände: Kein Ausschluss von Bus und Bahn bei Zukunftsinvestitionen

(10.02.) BERLIN - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), die Allianz pro Schiene, der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Pro Bahn, der ACE Auto Club Europa und der BUND appellieren gemeinsam an Bund und Länder, den Ausschluss des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Regierungsentwurf "Gesetz zur Umsetzung von Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder" zurück zu nehmen. Die Verbände fordern, das Gesetz flexibel zu gestalten und so zusätzliche Investitionen in den ÖPNV zu ermöglichen.

Die Verbände begrüßen, dass die Bundesregierung ein zweites Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht hat, das zusätzliche Investitionen für die Förderung von nachhaltiger Mobilität ermöglicht. Gleichzeitig kritisieren die Verbände, dass der Öffentliche Personennahverkehr bei den kommunalen Investitionen explizit ausgeschlossen werden soll. Dies sei aus mehreren Gründen komplett paradox. So sicherten Busse und Bahnen sichern Arbeitsplätze in Deutschland. Investitionen der ÖPNV-Branche gingen zu 90 Prozent in die lokale - meist mittelständische - Wirtschaft. So sichere der ÖPNV hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland, die nicht ins Ausland verlagerbar sind.

Außerdem sei die international hoch angesehene Infrastruktur von Bussen und Bahnen in Deutschland vielerorts in die Jahre gekommen. Hier bestehe großer Erneuerungsbedarf, der bislang von keinem Finanzierungsinstrument abgedeckt wird. Allein in den Jahren 2009 und 2010 seien zusätzliche Investitionen von weit über einer Milliarde Euro im ÖPNV umsetzbar. Ferner seien Busse und Bahnen unverzichtbar für Bund und Länder, um die völkerrechtlich bereits festgelegten und die aktuellen Klimaziele der Bundesrepublik Deutschland zu erreichen. Sie erbringen die gleiche Leistung wie ein Pkw im Durchschnitt für nur ein Drittel des Kohlendioxids. Dazu vermeiden die Kunden des ÖPNV täglich 18 Millionen Autofahrten.

Die Verbände fordern daher, dass Bundestag und Bundesrat den im Regierungsentwurf vorgesehenen Ausschluss des ÖPNV im "Gesetz zur Umsetzung von Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder" zurücknehmen und so zusätzliche Investitionen in den ÖPNV ermöglichen.

Elbe-Saale-Bahn und phaeno setzen Zusammenarbeit fort

(10.02.) LEIPZIG - Auch in diesem Jahr laden die Experimentierlandschaft phaeno in Wolfsburg und Elbe-Saale-Bahn ein Mal im Monat zu einer so genannten Science-Tour ein, bei der sich die Fahrgäste bereits während der knapp zweistündigen Zugfahrt auf die Welt der Naturwissenschaften einstimmen können. Jeweils am vierten Sonntag des Monats begleiten phaeno-Mitarbeiter die Reisenden von Magdeburg nach Wolfsburg und bringen sie mit Experimenten und Vorträgen über die Geheimnisse von Natur und Technik zum Staunen. Die Teilnehmer der Science-Tour sparen darüber hinaus die Hälfte des Eintrittspreises, nehmen an Verlosungsaktionen teil und erhalten exklusive Einladungen zu Sonderveranstaltungen.

Im vergangenen Jahr haben rund 10.000 Schüler aus Sachsen-Anhalt die Gelegenheit genutzt, um mit dem günstigen Schüler-Kombi-Ticket aus Sachsen-Anhalt nach Wolfsburg ins phaeno zu fahren. Es kostet für die Hin- und Rückfahrt in den Nahverkehrszügen von DB Regio, Elbe-Saale-Bahn und Burgenlandbahn einschließlich Eintritt ins phaeno für jeden Schüler 10 Euro. Pro Schulklasse können bis zu zwei Betreuer kostenlos mitreisen. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0180 10 60 600 (Ortstarif) ist dabei sieben Tage im Voraus unbedingt erforderlich. Die Buchungsbestätigung gilt als Fahrschein und Eintrittskarte.

Mitarbeiter der Konzernrevision belasten Mehdorn

(09.02.) BERLIN - Auch nach der Entschuldigung von Konzernchef Hartmut Mehdorn für die massenhaften Mitarbeiterüberprüfungen kehrt bei der DB keine Ruhe ein. In einem anonymen Brief an Bundestagsabgeordnete gaben Mitarbeiter der Konzernrevision der Bahn weitere Details über die Überwachung von Beschäftigten preis, wie die "Frankfurter Rundschau" und die "Welt am Sonntag" übereinstimmend berichteten. Demnach werde in dem Schreiben beklagt, dass Mehdorn über Überwachungsaufträge an die Firma Network Deutschland - anders als behauptet - durchaus informiert war. Die Mitarbeiter kritisierten zudem, dass die Konzernrevision "in mehreren sehr konkreten Verdachtsfällen weitere interne Ermittlungen gestoppt" habe, "weil hochrangige Mitarbeiter" der Bahn ins Visier geraten waren. Zudem seien "hohe Rechnungen" bezahlt worden, "obwohl ihnen in zahlreichen Fällen keine adäquate Gegenleistung gegenüberstand", berichteten beide Zeitungen weiter. Aus Angst vor "schwersten Repressalien" hätten sich die Bahn-Revisoren anonym an die Politiker gewandt.

Unterdessen hat sich SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (SPD) hinter Mehdorn gestellt. "Ich würde in dieser Situation, wo die Aufklärung stattfindet, nicht nachtreten", sagte Steinmeier in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Bei der Bahn seien ohne Frage Fehler gemacht worden. Bahnchef Mehdorn habe sich nun aber entschuldigt. "Und ich bin sehr dafür, dass wir ihm die Zeit geben aufzuklären, sowohl den eigenen Aufsichtsrat wie die Öffentlichkeit", sagte Steinmeier. Er habe noch gut den Zustand der DB in Erinnerung, bevor Mehdorn dort Konzernchef geworden sei. Er wisse, wie sehr Mehdorn die Bahn in den vergangenen zehn Jahren zum Positiven verändert hat, sagte Steinmeier. "Insofern rate ich dringend dafür, dass wir die Gelegenheit zur Aufklärung jetzt auch geben sollten."

Lesen Sie dazu auch: Die ewige Hatz auf Hartmut Mehdorn (FAZ)

Ausbau der Strecke Kiel - Lübeck ab August

(09.02.) KIEL - Die Bahnverbindungen zwischen Kiel und Plön werden ab März kommenden Jahres komfortabler, flexibler und sicherer. Wie Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dr. Werner Marnette und die Beauftragte der DB-Konzernleitung, Ute Plambeck, am vergangenen Freitag in Kiel ankündigten, fällt im August der Startschuss für den 35 Kilometer langen Bauabschnitt. Der Gesamtausbau der Bahnstrecke zwischen Kiel und Lübeck beläuft sich nach groben Kostenschätzungen auf rund 90 Millionen Euro. Bund, Land und DB Netz AG haben vereinbart in den ersten Bauabschnitt über 30 Millionen Euro zu investieren.

Im ersten Abschnitt sind neben dem Neubau der Bahnsteige im Plöner Bahnhof, einem neuen Kreuzungsbahnhof in Kiel-Elmschenhagen und einem neuen Haltepunkt Schwentinetal-Raisdorf auch technische Verbesserungen von insgesamt zehn Bahnübergängen vorgesehen. Über den Zeitplan für die Planung des zweiten Bauabschnitts der 80 Kilometer langen Strecke zwischen Kiel und Lübeck wird derzeit gesprochen. "Wenn das Gesamtprojekt abgeschlossen ist, werden die beiden großen Universitätsstädte des Landes ein großes Stück näher zusammenrücken", sagte Marnette. Zu den technischen Verbesserungen an zehn Bahnübergängen zwischen Kiel und Plön zählt unter anderem auch die künftige Ausstattung des Übergangs Ascheberg-Lisch mit Halbschranken. An der Kreuzung waren im Sommer vergangenen Jahres drei junge Männer tödlich verunglückt, nachdem sie trotz Warnlicht mit ihrem Pkw in einen Regionalzug gerast waren.

Nach den Worten der DB-Konzernbevollmächtigten Plambeck wird die Bahnstrecke bis Mitte November zunächst abschnittsweise für den Zugverkehr gesperrt und anschließend "unter dem rollenden Rad" die Signaltechnik angepasst. Nach Abschluss aller Arbeiten am 1. Bauabschnitt können ab dem 27. März 2010 dann folgende Angebotsverbesserungen umgesetzt werden:

Wie Marnette und Plambeck weiter erläuterten, gehöre die Verbindung Kiel - Lübeck mit rund 3.000 Reisenden am Tag zu den überaus gut genutzten Bahnstrecken im Land. "Durch die Angebotsverbesserungen machen wir Pendlern, Schülern und Tou-risten ein gutes Angebot zum Umstieg auf die Schiene", so Marnette. "Der Ausbau der Strecke sowie der Neubau des Bahnhofs Kiel-Elmschenhagen und der Umbau in Plön sind für uns wichtige Projekte zur Steigerung der Attraktivität im Nahverkehr", unterstrich Plambeck das Engagement der Bahn. Nach Abschluss aller Bauarbeiten verkürzt sich die Fahrzeit für die 80 Kilometer lange Strecke zwischen Kiel und Lübeck gegenüber heute um rund 25 Prozent (von rund 1¼ Stunden auf knapp 55 Minuten).

Zeil: "München - Mühldorf - Freilassing ins Konjunkturpaket"

(09.02.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil fordert, den Ausbaus der Bahnstrecke München - Mühldorf - Freilassing aus dem Konjunkturpaket II zu finanzieren. "Bei diesem Vorhaben müssen wir jetzt endlich einen entscheidenden Schritt vorankommen. Das zweite Konjunkturpaket bietet eine hervorragende Gelegenheit, Nägel mit Köpfen zu machen und die Finanzierung aller vordringlichen Maßnahmen zu sichern", so Zeil. Das betreffe insbesondere den Abschnitt Markt Schwaben - Dorfen und die Elektrifizierung bis in das Chemiedreieck sowie die Planung des gesamten Ausbauprojektes.

Problematisch ist aus Sicht des Verkehrsministers, dass aus den Konjunkturpaket II nur Vorhaben gefördert werden können, die 2010 begonnen und bis 2011 abgeschlossen werden können. Damit könnten angesichts der langen Planungsvorläufe nur solche Vorhaben erfasst werden, die bereits im Bau sind. "Ein Grundproblem ist die fehlende Vorratsplanung im Schienenbereich. Anders als beim Straßenbau können zusätzliche Investitionsmittel deshalb nur schwer kurzfristig abgerufen werden", erklärt Zeil. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee regt Bayerns Verkehrsminister Zeil deshalb an, auf Bundesebene im Rahmen des Bedarfsplans ein Planungskostenbudget vorzusehen. "Es darf nicht sein, dass trotz der erheblichen Unterfinanzierung im Schieneninfrastrukturbereich zusätzliche Mittel nicht verwendet werden können, weil kein Baurecht vorliegt", erklärt Zeil.

Sollte die Finanzierung des Ausbaus der Strecke München - Mühldorf - Freilassing nicht im Rahmen des Konjunkturpaket II erfolgen können, müssten Bund und DB AG zumindest eine Planungsvereinbarung über die gesamte Ausbaustrecke abschließen. "Nur so kann die dringend erforderliche Weichenstellung zur Beseitigung der sich abzeichnenden Engpässe auf dieser Strecke noch rechtzeitig getroffen werden", betont Zeil abschließend.

Mehdorn entschuldigt sich bei Bahn-Mitarbeitern

(07.02.) BERLIN - In der Daten-Affäre bei der Bahn hat DB-Chef Hartmut Mehdorn Verstöße eingeräumt und sich bei den Mitarbeitern entschuldigt. "Der Vorstand der DB AG bedauert, dass es in der Vergangenheit bei den Mitarbeiterüberprüfungen zu Verstößen gekommen ist und kein Gremium der Arbeitnehmerinteressenvertretung informiert war. Er entschuldigt sich dafür bei seinen Mitarbeitern", hieß es in einer Erklärung Mehdorns (die vollständige Erklärung lesen Sie hier). Der Bahn-Konzernbetriebsrat akzeptierte die Entschuldigung. Der stellvertretende Vorsitzende Jens Schwarz sagte nach einer Sitzung des Gremiums: "Die Entschuldigung reicht". Ein Rücktritt Mehdorns werde nicht gefordert.

Die Vorsitzenden der Gewerkschaften Transnet und GDBA, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, erklärten, Mehdorn, komme ihrer Forderung nach, sich klar und eindeutig bei den Beschäftigten zu entschuldigen und Gesetzesverstöße einzuräumen. "Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter soll ein entsprechendes persönliches Schreiben erhalten", teilten sie mit. Auch der Forderung nach rückhaltloser Aufklärung der Schnüffel-Affäre werde entsprochen. Nach Gewerkschaftsangaben wird vom Aufsichtsrat ein Compliance-Ausschuss gebildet. In diesem Zusammenhang werde ein externes Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen beauftragt, das die Vorgänge untersucht. Auf Vorschlag der beiden Gewerkschaften wird darüber hinaus eine externe Anwaltskanzlei mit dem früheren Bundesinnenminister Dr. Gerhart Baum und der ehemaligen Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin beauftragt, ebenfalls diese Ermittlungen durchzuführen. Damit leitet die Untersuchungen nicht mehr der Vorstand der DB AG, sondern der Aufsichtsrat.

Unterdessen erstattete erstmals ein Mitglied des Betriebsrates wegen der Bespitzelung Strafanzeige, wie der "Tagesspiegel" berichtet. "Wir haben Strafanzeige gegen alle Verantwortlichen erstattet, insbesondere gegen den Vorstand der DB und gegen die Firma Network Deutschland GmbH", sagte Rechtsanwalt Klaus Michael Alenfelder dem Blatt. Es gehe um Verstöße gegen das Bundesdatenschutzgesetz sowie um die Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses. Der von der Bahn durchgeführte Datenabgleich habe offenbar dazu gedient, andere zu schädigen, etwa Kritiker des inzwischen abgesagten Börsengangs, und sei deshalb strafbar, sagte Alenfelder. Namentlich werden in der Strafanzeige, die dem "Tagesspiegel" vorliegt, als Verantwortliche Bahnchef Hartmut Mehdorn sowie die weiteren Vorstände genannt. Alenfelder kündigte zudem eine Schadenersatzklage an.

Erklärung von Hartmut Mehdorn zur Datenaffäre

1. Der Vorstand der DB AG stellt ausdrücklich fest, dass er Verstöße gegen datenschutzrechtliche und betriebsverfassungsrechtliche Regelungen nicht akzeptiert und ahnden wird.

2. Der Vorstand der DB AG bedauert, dass es in der Vergangenheit bei den Mitarbeiterüberprüfungen zu Verstößen gekommen ist und kein Gremium der Arbeitnehmerinteressenvertretung informiert war. Er entschuldigt sich dafür bei seinen Mitarbeitern.

3. Der Vorstand der DB AG erklärt, dass im Jahre 2009 keine Daten zur Mitarbeiterüberprüfung genutzt oder übermittelt werden.

4. Soweit Prüfungsergebnisse sowie Abschlussberichte der vom Vorstand oder Aufsichtsrat beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vorliegen, erhält der KBR diese zur Kenntnis. Zur Beurteilung und Bewertung der Ergebnisse und Vorschläge werden dem Konzernbetriebsrat (KBR) von ihm zu benennende externe Sachverständige zur Verfügung gestellt.

5. Vor diesem Hintergrund und nach eingehender Bewertung durch die externen Sachverständigen des KBR werden die geltenden betriebsverfassungsrechtlichen Vereinbarungen und das konzerninterne Regelwerk überprüft und mit dem KBR unter Begleitung der externen Sachverständigen fortentwickelt.

Durchschlag für Tunnel der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt

(07.02.) ERFURT - Am Freitag erfolgte der offizielle Durchschlag für den 750 Meter langen Tunnel Müß im Südthüringer Landkreis Sonneberg. Er ist Teil einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, die hier derzeit errichtet werden. Diese Neubaustrecke wiederum gehört zur 500 Kilometer langen Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle und Berlin, dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast zehn Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Die Kunden im Personen- sowie im Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

Olaf Drescher, Gesamtprojektleiter Nürnberg - Berlin von der verantwortlichen DB ProjektBau GmbH, unterstreicht: "Mit dieser Bauetappe zwischen den landschaftsprägenden Talbrücken Froschgrundsee und Grümpen gewinnt die Umsetzung des größten Bahnbauprojekts Deutschlands weiter an Geschwindigkeit. Ziel ist die Inbetriebnahme 2017." Die Investition in den Tunnel Müß beträgt 26 Millionen Euro. Den Auftrag hat ein Thüringer Unternehmen erhalten. Christine Zitzmann, Landrätin des Landkreises Sonneberg, hatte als Tunnelpatin und damit als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara auf Erden für einen Weg ohne großen Unfall durch den Berg gesorgt.

Gegenwärtig konzentriert sich der Bau zwischen Nürnberg und Berlin auf die über 200 km langen Neubaustrecken Ebensfeld - Erfurt sowie Erfurt - Leipzig/Halle. Fast alle bauzeitbestimmenden Ingenieurbauwerke (Tunnel, Talbrücken) befinden sich in der Realisierung. Bei der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt ist ein etwa 40 Kilometer langer Abschnitt zwischen Ilmenau und Erfurt einschließlich von acht Talbrücken mit einer Gesamtlänge von 3.740 Metern sowie drei Tunneln mit einer Gesamtlänge von 3.187 Metern rohbaufertig. Im Bau befinden sich derzeit vier Tunnel und elf Talbrücken, darunter die Froschgrundsee- und die Grümpentalbrücke, die künftig mit 270 Meter weitestgespannten Eisenbahn-Betonbogenbrücken Europas. Der Baubeginn für den knapp 3 Kilometer langen Tunnel Reitersberg im angrenzenden Landkreis Coburg steht unmittelbar bevor.

Bahnmitarbeiter bei Rangierarbeiten schwer verletzt

(07.02.) RÜSSELSHEIM - Am Donnerstag Abend ereignete sich gegen 20:00 Uhr ein Rangierunfall am Bahnhof Opelwerk Rüsselsheim. Aus bisher noch nicht bekannter Ursache wurde bei Rangierarbeiten ein 54-jähriger DB-Mitarbeiter schwer verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ermittlungen der Bundespolizei hinsichtlich der Unfallursache dauern noch an. Die Gleise wurden eine Stunde gesperrt. Durch den Unfall kam es zu leichten Verspätungen der Züge.

Datenaffäre: DB will Anfang nächster Woche ausführlichen Bericht vorlegen

(06.02.) BERLIN - Die DB will Anfang der Woche die Bundesregierung in einem ausführlichen Bericht über den aktuellen Erkenntnisstand zum Thema Datenschutz bei der DB informieren. DB-Chef Hartmut Mehdorn erklärte dazu am Donnerstag in Berlin: "Was wir wissen, kommt auf den Tisch und wird selbstverständlich Parlament, Regierung und Aufsichtsrat vorgelegt. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer umfassenden Aufklärung." Zur restlosen Aufklärung der Vorwürfe hatte die DB vergangene Woche die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um die eigenen internen Ermittlungen zu erweitern. Ergänzend wird eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ihre Arbeit aufnehmen, um von neutraler externer Stelle die internen und staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen zu unterstützen. Wegen des großen Umfangs der zu sichtenden Unterlagen und des bis ins vergangene Jahrzehnt reichenden Untersuchungszeitraums sei bis zur kommenden Woche ein Abschluss der Ermittlungen aber naturgemäß nicht möglich, betonte die DB.

Gremien von Transnet/ GDBA billigen Tarifabschluss

(06.02.) FRANKFURT/Main - Der Bahn-Tarifabschluss ist endgültig unter Dach und Fach. Nach der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben am Donnerstag auch die zuständigen Gremien der Gewerkschaften Transnet und GDBA dem Tarifabschluss mit der DB zugestimmt. Der Tarifabschluss sieht ab 1. Februar dieses Jahres eine Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent vor, ab 1. Januar 2010 eine nochmalige Erhöhung um weitere 2,0 Prozent sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro im Dezember 2009. Daneben wurden zahlreichen Verbesserungen bei der Arbeitszeit vereinbart. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 18 Monate: er gilt bis zum 31. Juli 2010.

Grenzkieker-Ticket verlängert

(06.02.) KIEL - Nord-Ostsee-Bahn (NOB), Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg) und ARRIVA TOG A/S haben das Grenzkieker-Ticket bis Mitte Dezember 2010 verlängert. Das preisgünstige Ticket für Kleingruppen, die aus Hamburg, aus Kiel oder von der schleswig-holsteinischen Westküste einen Ausflug ins südliche Dänemark unternehmen möchten, gibt es seit Sommer 2008. Das Grenzkieker-Ticket gilt für bis zu fünf Personen und kostet 49 Euro. Das Besondere am Grenzkieker-Ticket: Es gilt grenzübergreifend. Mit dem Grenzkieker-Ticket können Reisende Ausflüge per Bahn bis hoch ins dänische Esbjerg unternehmen und mit nur einem Fahrschein die Züge verschiedener Unternehmen nutzen: die Züge der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg) und der dänischen ARRIVA TOG A/S.

Die Fahrkarte gilt in der 2. Klasse auf den Bahnstrecken Hamburg-Altona - Westerland, Husum - Bad St. Peter-Ording, Kiel - Husum, Niebüll - Dagebüll Mole und Niebüll - Tønder - Ribe - Esbjerg. Mit dem Grenzkieker-Ticket kann die Gruppe am Geltungstag ab 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetags reisen und beliebig viele Fahrten unternehmen. Die Fahrkarte gilt nicht in den Bussen in Schleswig-Holstein, in den Zügen der Regionalbahn Schleswig-Holstein zwischen Hamburg und Itzehoe sowie in den Verkehrsmitteln im Großbereich des Hamburger Verkehrsverbundes HVV - mit Ausnahme der Züge der NOB von Hamburg-Altona nach Westerland (Sylt).

Informationen zum Grenzkieker-Ticket gibt es bei den beteiligten Bahnunternehmen NOB, neg, ARRIVA, bei jedem Reise-Punkt Schleswig-Holstein (www.reise-punkt-sh.de) und im Internet unter www.nah-sh.de in der Rubrik SH-Tarif.

Noch größeres Ausmaß der Datenaffäre bei der DB

(05.02.) BERLIN - Die Datenaffäre bei der Bahn hat offenbar ein noch größeres Ausmaß als bisher bekannt.Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, sagte dem Fernsehsender "Radio Bremen", dass es über die bereits bekannten Fälle in den Jahren 2002, 2003 und 2005 hinaus insgesamt 44 Projekte gegeben habe, in deren Zusammenhang Daten von Mitarbeitern mit denen von Lieferanten abgeglichen worden sei. Darüber habe ihn der Korruptionsbeauftragte der Bahn, Wolfgang Schaupensteiner, informiert, sagte Beckmeyer. Der Datenabgleich für lediglich zehn bis zwölf dieser Projekte sei bisher bekannt.

Angesichts der immer neuen Details in der Datenaffäre der DB mehren sich die Spekulationen über eine Entlassung von Bahnchef Hartmut Mehdorn. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, könnte der Aufsichtsratschef der Bahn, Werner Müller, Mehdorn womöglich in seiner Funktion ablösen. Dem Bericht zufolge sind auch der Vorstandschef der Sparte Fernverkehr, Nikolaus Breuel, und der Vorstandschef der Sparte Mobility Logistics, Norbert Bensel, für die Nachfolge Mehdorns im Gespräch. Vertreter von FDP und Grünen forderten die Bundesregierung am Mittwoch auf, Mehdorn wegen der Datenaffäre von der Bahn-Spitze abzuberufen. Auch in der SPD mehrten sich die Forderungen nach einem Rücktritt des Bahn-Chefs. Die Bundesregierung pocht laut Regierungssprecher Ulrich Wilhelm jedoch zunächst auf eine zügige und lückenlose Aufklärung des Datenskandals. Erst danach könne man die Vorgänge bewerten.

Bereits in den nächsten Tagen soll der Aufsichtsrat des Konzerns auf einer außerordentlichen Sondersitzung über die Massen- Überprüfung von Bahn-Mitarbeitern beraten. "Der Aufsichtsrat wird vollständige Klarheit in dieser Frage herbeiführen und Regelungen, die eine Wiederholung dieser Vorgänge ausschließen", kündigte der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Werner Müller, an. Man habe Vorstandschef Mehdorn gebeten, die Antworten der Bahn auf den Fragenkatalog des Bundestags-Verkehrsausschusses den Aufsichtsräten vorab zur Verfügung zu stellen, hieß es weiter. Der Parlamentsausschuss berät am nächsten Mittwoch erneut über die Ausspähaktionen.

Finanzierungsvereinbarung für Strecke Dresden - Meißen unterzeichnet

(05.02.) DRESDEN - Am Mittwoch haben der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk und Artur Stempel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Sachsen, die Finanzierungsvereinbarung für den Ausbau der Infrastruktur von Dresden-Neustadt nach Meißen Triebischtal unterzeichnet. Der Ausbau der Strecke sowie die Erneuerung von mehreren Haltepunkten wird in drei Bauabschnitten erfolgen.

Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Ausbau des zirka 13 Kilometer langen Abschnitts Dresden-Neustadt - Coswig, so dass zukünftig die S-Bahn und die Fernbahn je auf zwei eigenen Gleisen verkehren können. Zum ersten Bauabschnitt gehören unter anderem folgende Arbeiten: Neubau der Oberleitung, Erneuerung der bestehenden S-Bahn-Haltepunkte, Neubau des S-Bahn-Haltepunktes Dresden-Bischofsplatz, vollständige Erneuerung der veralteten Stellwerkstechnik mit Inbetriebnahme von zwei elektronischen Stellwerken und Erneuerung von 22 Eisenbahnüberführungen. Mit dem Ausbau der Strecke wird die Streckengeschwindigkeit von jetzt 120 auf 160 Stundenkilometer für die Fernbahn und 120 Stundenkilometer für die S-Bahn erhöht. Die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt betragen rund 222 Millionen Euro, davon für die S-Bahn fast 91 Millionen Euro. Die Realisierung soll von Herbst 2009 bis 2014 erfolgen.

Der zweite Bauabschnitt beinhaltet die Ausbaumaßnahmen im Bahnhof Dresden-Neustadt. Diese umfassen die Erneuerung der Bahnsteiggleise und die Anpassung der Oberleitungsanlagen, den Neubau der Bahnsteige 1 und 2 für die S-Bahn sowie die Herstellung der Barrierefreiheit zu den Bahnsteigen. Für den zweiten Bauanschnitt sind Investitionen von rund 33 Millionen Euro vorgesehen, anteilig für die S-Bahn 14,4 Millionen Euro. Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2010, die Maßnahme soll dann im Sommer 2014 abgeschlossen sein.

Mit dem dritten Bauabschnitt, insbesondere durch den zweigleisigen Ausbau der Strecke Meißen - Meißen Altstadt, werden die Voraussetzungen für einen künftigen 15-Minuten-Takt der S-Bahn geschaffen. Die vorhandenen S-Bahn-Haltepunkte werden auch hier neu gestaltet und zusätzlich wird der Haltepunkt Meißen Altstadt neu gebaut. Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung soll bis 2010 abgeschlossen werden, so dass in Abhängigkeit des noch zu erwirkenden Planrechts ein Baubeginn 2011 angestrebt wird. Die S-Bahn bedingten Investitionen betragen nach bisherigen Planungen (nur Vorplanung) für diesen Bauabschnitt bei rund 19,3 Millionen Euro.

Vogtlandexpress wird eingestellt

(05.02.) NEUMARK - Der Betrieb des VogtlandExpress (VEX) von Plauen nach Berlin wird zum Betriebsschluss am 16. Februar 2009 eingestellt. "Die zuletzt erheblich gestiegenen Kosten machen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb unmöglich", sagte Vogtlandbahn-Geschäftsführer Klaus Jacobs am Mittwoch. In den letzten Wochen wurden nach Angaben der Vogtlandbahn mehrere Gespräche mit den zuständigen Stellen über eine Beteiligung an dem Verkehr geführt. Nach Aussage von Jacobs konnte eine hinreichende Finanzierung für einen langfristigen wirtschaftlichen Weiterbetrieb nicht sichergestellt werden. Kunden, die bereits im Vorverkauf VX-Tickets erworben haben, bekommen diese erstattet bzw. nicht genutzte Fahrten von 10er-Karten anteilig erstattet. Die Tickets sind unter Angabe der Bankverbindung des Kunden an folgende Adresse zu schicken: Vogtlandbahn-GmbH, KundenCenter, Bayerstr. 24, 80335 München.

Aufgrund der Einstellung des VEX wird es laut Unternehmensangaben zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen. Die von der Veränderung betroffenen Mitarbeiter sollen auf anderen Strecken der Vogtlandbahn GmbH eingesetzt werden. Der VEX wurde im Juni 2005 in Betrieb genommen und war die erste eigenwirtschaftliche Direktverbindung vom Vogtland nach Berlin.

Bayern: Neuer Fahrradtarif in Regionalzügen

(05.02.) MÜNCHEN - Die bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen, der Freistaat Bayern, die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Verbünde haben den bayerischen Fahrradtarif grundlegend neu gestaltet. Die DB führt gemeinsam mit den privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen Vogtlandbahn, Bayerische Oberlandbahn, Bayerische Regiobahn und Erfurter Bahn zum Start der diesjährigen Fahrradsaison im April einen neuen Fahrradtarif mit einer Fahrrad-Kurzstreckenkarte und einer Familienkomponente im Nahverkehr ein, der bayernweit einheitlich gilt.

Im neuen Tarif gibt es nur zwei Tickets im Regionalverkehr. Die bestehende Fahrrad-Tageskarte Bayern bleibt wie bisher erhalten: Zum Preis von 4,50 € kann das Fahrrad einen ganzen Tag in Bayern mitgenommen werden. Daneben wird es ein neues Ticket im Schienenverkehr außerhalb der Verbünde geben, die Fahrrad-Kurzstreckenkarte. Dieses Ticket gilt für eine einfache Fahrt bis zu einer Strecke von 50 Kilometern, für die Hin- und Rückfahrt bis zu einer Strecke von je 20 Kilometern und orientiert sich am Fahrpreis der Kinderfahrkarte. Kurzstreckenreisende können damit bis zu 85% bei der Fahrradmitnahme sparen und ihr Fahrrad schon ab 0,70 € mitnehmen.

Beide Tickets enthalten eine neue Familienkomponente, die die Fahrradmitnahme für Familien attraktiver macht, die zunächst nur im Schienenpersonennahverkehr gilt: In Begleitung ihrer Eltern/ Großeltern dürfen Kinder bis zum Alter von 14 Jahren ihr Fahrrad kostenlos in den Zügen mitnehmen. Für eine Familie mit zwei Kindern (bis 14 Jahren) bedeutet dies beispielsweise, dass sie zukünftig nur noch entweder zwei Fahrradtageskarten oder für die jeweilige Kurzstrecke zwei Fahrradkurzstrecken-Tickets benötigen und nicht vier. Die Fahrradmitnahme wird für Familien durch die Kurzstrecke und durch die Familienregelung deutlich billiger, bei fünfköpfigen Familien im besten Fall bis zu 94%.

SBB: Cargo-Lokführer fahren vermehrt Personenzüge

(05.02.) BERN - Die SBB setzt rund 30 Lokführer von SBB Cargo vorübergehend im Personenverkehr ein. Hintergrund ist eine Reduzierung der Transportkapazitäten im Transitgüterverkehr sowie ein überdurchschnittliches Nachfragewachstum im Personenverkehr. Dementsprechend wurde mit dem letzten Fahrplanwechsel das Angebot für die Kunden gemessen in Zugkilometern nochmals um 5,5 Prozent ausgebaut. Dies erfordert mehr Lokpersonal, das die SBB laufend ausbildet. In diesem Jahr werden 140 neue Lokführerinnen und Lokführer ihre Ausbildung abschließen. Um den zwischenzeitlichen Mehrbedarf abzudecken, setzt die SBB vorübergehend Lokführer von SBB Cargo im Personenverkehr ein.

In den nächsten Monaten werden rund 30 Lokführer von SBB Cargo ihre 2200 Kolleginnen und Kollegen im Personenverkehr unterstützen. Dies vor allem in der Zeit des Wintersportverkehrs, wo in dieser Saison rund 240 zustäzliche Züge verkehren. Dieser Austausch hat sich bereits während der Euro 2008 im letzten Sommer bewährt. Je nach Entwicklung ist der Einsatz weiterer Lokführer von SBB Cargo beim Personenverkehr denkbar. Mit dem internen Personalaustausch lassen sich die Auswirkungen der Konjunkturkrise teilweise abfedern. Die Sozialpartner sind über die Maßnahme informiert und die Personalkommission einbezogen.

GDL-Gremien stimmen Tarifabschluss zu

(05.02.) BERLIN - Der Hauptvorstand und die Tarifkommission der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben am Mittwoch dem Abschluss des Tarifergebnisses zum Lokomotivführertarifvertrag einstimmig zugestimmt. "Zwar haben sich die Kollegen eine größere Lohnerhöhung gewünscht. Aber aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation herrscht in der Mitgliedschaft der GDL genügend Realitätssinn, um diesen Kompromiss zu akzeptieren", so Weselsky. Entscheidend für die Zustimmung waren laut Weselsky die wesentlichen Verbesserungen der Arbeitszeitregelungen.

Autozug: Ab sofort 2.500 Cent Abfahrprämie sichern

(05.02.) DORTMUND - Die Abwrackprämie ist im Rahmen des Konjunkturpaketes II beschlossene Sache. Auch beim Autozug der DB kurbelt man die Konjunktur mit der neuen Abfahrprämie an. In den Genuss der Abfahrprämie in Höhe von 2.500 Cent kommt jeder, der bis 28.02.2009 eine Fahrt mit dem Autozug bucht. Der Reisezeitraum ist gültig ab sofort bis zum 30.04.2009. Die Abfahrprämie unterliegt keinen Beschränkungen. Sie findet Anwendung auf alle veröffentlichten Preise und schließt zudem Buchungen zum Last Minute- und Autozug-Spezial-Angebot ein. Kostet die Fahrt mit dem Autozug-Spezial-Tarif auf allen innerdeutschen Strecken 99 Euro im Liegewagen inklusive Fahrzeugtransport, reduziert sich der Reisepreis mit Abfahrprämie auf 74 Euro. Alle innereuropäischen Strecken sind schon ab 124 Euro buchbar. Jeder weitere Mitreisende bezahlt jeweils pauschal 60 Euro. Im Gegensatz zur Abwrackprämie ist das Angebot des Autozugs auch nicht auf 600.000 Fahrzeuge begrenzt. Solange Stellplätze, Liege- und Schlafwagenabteile buchbar sind, wird die Abfahrprämie gewährt.

Informationen und Buchung ausschließlich im Internet unter www.bahn.de/autozug oder über das Autozug-Servicetelefon unter 0 18 05 - 99 66 33 - Stichwort: "Autozug" von 8 bis 22 Uhr. Bei Buchung im Internet ist die Eingabe "Konjunktur" im Feld Sonderangebot erforderlich, damit der Rabatt vom Fahrpreis abgezogen wird. Eine nachträgliche Anrechnung auf bestehende Buchungen ist ausgeschlossen und gilt nur für Neubuchungen und nicht für den SyltShuttle.

Datenaffäre bei der DB weitet sich aus

(04.02.) BERLIN - Die Datenaffäre bei der DB weitet sich immer weiter aus. Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und der "Financial Times Deutschland" vom Dienstag Abend zufolge hat das Unternehmen ihre Belegschaft in weit größerem Umfang ausgeforscht als bisher in der Öffentlichkeit bekannt. Demnach hat es auch 2005 einen Datenabgleich im großen Stil gegeben. Nach einer ersten Kontrolle eines Großteils der Beschäftigten seien bei einer zusätzlichen Aktion 2005 die Daten aller Mitarbeiter mit Adressen und Bankverbindungen von Geschäftspartnern abgeglichen worden, berichteten die Zeitungen unter Berufung auf einen vorliegenden Brief aus dem Bundesverkehrsministerium. Das neue Ausmaß der Affäre habe im Aufsichtsrat Entsetzen ausgelöst. Es sei unbegreiflich, dass der Vorstand nur "scheibchenweise" mit der Wahrheit über die Datenaffäre herausrücke. Konzernchef Hartmut Mehdorn komme aus dieser Affäre voraussichtlich nicht mehr heil heraus, hieß es nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" weiter.

Mehdorn hatte am Dienstag Nachmittag auf Druck von Bundesregierung und Gewerkschaften in einem Brief an die Mitarbeiter zwar Fehler bei der Überprüfung der Daten von rund 173.000 Mitarbeitern zugegeben. Die am Abend durch die Presseberichte aufgedeckten weiteren Ausforschungen erwähnte er aber nicht. In dem Brief schreibt Mehdorn: "Aus heutiger Sicht waren wir hier übereifrig, und es gab eine falsch verstandene Gründlichkeit." Es sei nicht nötig gewesen, den Kreis der Mitarbeiter für die grundsätzlich zulässige Maßnahme so weit zu ziehen.  "Wenn dadurch bei Ihnen der Eindruck entstanden sein sollte, der Vorstand misstraue den Mitarbeitern, dann bedauere ich dies ausdrücklich", schrieb Mehdorn. Die drei Bahn-Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL reagierten distanziert. Transnet-Chef Alexander Kirchner und der GDBA-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel sagten, man nehme den Brief zur Kenntnis. "Allerdings fehlt eine deutliche Entschuldigung bei den fälschlich überprüften 173.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern".

Unterdessen ist auch die Rolle von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zweifelhaft. Über den erneuten Fall des Datenabgleichs bei der DB im Jahr 2005 sei Tiefensee bereits am vergangenen Freitag informiert worden, berichtet der "Tagesspiegel". Das gehe aus einem Schreiben von Mehdorn an ihn hervor, das der Zeitung vorliege. Darin schreibe der Manager an den Minister, die Aufarbeitung der von Ihnen gestellten Fragen zu den Umständen der in den Jahren 2002 bis 2005 durchgeführten Datenabgleiche sowie deren juristische Bewertung werde noch Zeit in Anspruch nehmen. Das Schreiben datiere vom 30. Januar 2009. Noch am Dienstag hatte sich Tiefensee darüber beschwert, die Bahn informiere in der Datenaffäre nur scheibchenweise.

Bahn geht gegen Weblog vor

(04.02.) BERLIN - Die DB hat dem Weblog Netzpolitik eine Abmahnung geschickt. Der Betreiber Markus Beckedahl hatte das ihm zugespielte, interne Memo des Berliner Landesdatenschutzbeauftragten Alexander Dix zur Datenaffäre der DB auf seiner Website veröffentlicht. Dix hatte am vergangenen Mittwoch im Verkehrsausschuss des Bundestages zur Spitzelaktion bei der Bahn ausgesagt. Zahlreiche Medien hatten bereits aus dem Schriftstück zitiert. Doch Beckedahl wollte der Öffentlichkeit das gesamte Dokument zugänglich machen. Die Rechtsabteilung der DB forderte die sofortige Entfernung des Textes aus dem Angebot sowie die Abgabe einer Unterlassungserklärung. Andernfalls, so die Ankündigung in der Mail, wolle die Bahn gerichtlich gegen ihn vorgehen.

Kinder im Gleisbereich des Rangierbahnhofs Bremen

(04.02.) BREMEN - Spielende Kinder im Gleisbereich des Rangierbahnhofes Bremen haben bei der Bundespolizei einen Blaulichteinsatz ausgelöst. Die Kinder wurden durch den Fahrdienstleiter der Bahn entdeckt. Dieser alarmierte sofort die Bundespolizei und ließ die Gleise sperren. Die eingesetzte Streife fand fünf Jungen im Alter von 11 bis 13 Jahren spielend in den Gleisanlagen des Rangierbahnhofes. Die Bundespolizisten geleiteten die Kinder sicher aus den Gleisen heraus und erklärten ihnen im Einsatzfahrzeug die Gefahren von Bahnanlagen. Mit Unterstützung der Bremer Landespolizei brachten sie die Kinder zu ihren Erziehungsberechtigten und klärten diese über den Sachverhalt und den glücklicherweise glimpflichen Ausgang des Abenteuers auf. Die Gleise konnten gegen 16:30 Uhr wieder freigegeben werden.

Datenaffäre: Mehdorn weiter unter Druck

(03.02.) BERLIN - In der Datenaffäre bei der DB steht der Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn weiterhin unter Druck. Bundeskanzlerin Angela Merkel erwarte "eine lückenlose Aufklärung" der Vorgänge, bekräftigte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Montag. Merkel stütze "ausdrücklich den Kurs des Bundesverkehrsministers in dieser Frage", der deutlich gemacht habe, dass es hier um eine Frage der Unternehmenskultur gehe. Das Verkehrsministerium kritisierte unterdessen Mehdorns Informationspolitik. Ministeriumssprecher Rainer Lingenthal sagte, erhalte die Informationen der DB zur Datenaffäre im Augenblick für völlig unzureichend.

Der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, zeigte sich unzufrieden mit dem Krisenmanagement von Mehdorn. "Die Reaktion der Bahn ist aus meiner Sicht ein weiterer Bestandteil des Skandals", sagte Weichert der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagausgabe). Im Übrigen gehe es hier nicht um strafrechtliche, sondern datenschutzrechtliche Vorwürfe. Daher sei die Anrufung der Staatsanwaltschaft "kontraproduktiv". Die DB hatte zur Klärung der Vorwürfe am Freitag die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Unterdessen hat die DB am Montag mitgeteilt, sie überprüfe einen möglichen weiteren Verstoß gegen den Datenschutz aus dem Jahr 2000. Die Überprüfung sei Ende vergangener Woche durch eine Anfrage des Düsseldorfer "Handelsblatt" ausgelöst worden. Dabei gehe es um einen Fall, in dem Mitarbeiter die DB Regio durch Aufträge für ein Marketingprojekt in Millionenhöhe ("DB-Show-Train") geschädigt haben sollen. Da der Vorgang laut DB bis in die Jahre 1997/98 zurückreicht und es dauert, um die relevanten Akten zusammenzuziehen und auszuwerten, sei eine abschließende Bewertung noch nicht möglich. Nach ersten Recherchen der DB könnte es bei diesem Fall, in den damals die Kölner Firma Argen GmbH eingeschaltet worden war, zu Verstößen gegen den Datenschutz gekommen sein. Mehdorn: "Wir werden die seit Ende vergangener Woche eingeleiteten Untersuchungen bezüglich Argen mit Hochdruck fortführen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden wir entsprechende Konsequenzen ziehen."

Gratis-Bahnfahrt bei Kauf von Braun- und Oral-B-Produkten

(03.02.) BERLIN - Unter dem Motto "Made in Germany" schicken Braun und Oral-B ihre Kunden deutschlandweit gratis auf Reisen: Wer im Zeitraum von Anfang Februar bis Ende März ein Braun- oder Oral-B-Produkt ab 99 Euro kauft, erhält ein Gratis-Ticket der DB. Das Ticket gilt an allen Tagen (außer freitags), in allen Zügen und auf allen Strecken. Kinder bis einschließlich 14 Jahre fahren kostenlos mit und sind vor Fahrtantritt auf dem Blanko-Ticket einzutragen. Um an die Karte zu kommen, muss der Käufer eine Teilnahmekarte ausfüllen und zusammen mit dem EAN-Code und dem Original-Kassenbeleg einsenden. Der Kunde erhält darauf ein Blanko-Ticket, für eine einfache Fahrt, in das er Start- und Zielort der Bahnreise selbst eintragen kann. Es fallen lediglich 3,50 Euro Versandgebühr für das Ticket an.

S-Bahn München fährt 36 zusätzliche Züge auf der Stammstrecke

(03.02.) MÜNCHEN - Die S-Bahn München reagiert auf die Ankündigung des Warnstreiks bei der MVG und setzt am heutigen Dienstag zusätzliche 36 S-Bahn-Züge auf der Stammstrecke. Von ca. 9 Uhr bis ca. 15.30 Uhr verkehren die Züge zwischen Pasing und Ostbahnhof. Dies bedeutet drei zusätzliche Verbindungen pro Richtung und pro Stunde auf der Stammstrecke. Somit stellt die S-Bahn München rund 36.000 zusätzliche Plätze zur Verfügung und weitet das Angebot erheblich aus. Zusätzlich wird die S-Bahn München alle verfügbaren Mitarbeiter des Service-Teams als Reisendenlenker an zentralen Stellen der Stammstrecke einsetzen. Die zusätzlichen Züge sollen das erwartet höhere Fahrgastaufkommen bewältigen helfen.

Bessere Qualität der Bahnstationen in Schleswig-Holstein

(03.02.) KIEL - Der Zustand der 169 Bahnstationen in Schleswig-Holstein war im Winter 2008 besser als bei den vorherigen Kontrollen. Als Gesamtnote vergaben die Qualitätstester die Note 2,50. Im Sommer 2008 lag die Gesamtnote noch bei 2,59, im Winter des Vorjahres bei 2,51. Mit "sehr gut" wurden insgesamt 22 Bahnstationen bewertet, diese beste Note erhielten im Sommer 18 Stationen. Größtes Problem bleiben Vandalismusschäden.

Unter den 22 "sehr guten" Stationen waren 16, die die Note "sehr gut" auch in allen Teilbereichen der Bewertung erhielten: Dagebüll Kirche, Niebüll neg, Süderlügum (alle neg Niebüll), Puttgarden (DB Station&Service), Bad Bramstedt, Bad Bramstedt Kurhaus, Barmstedt, Bokholt, Boostedt, Elmshorn AKN, Friedrichsgabe, Langenmoor, Nützen, Quickborner Straße, Voßloch und Wiemersdorf (alle AKN Eisenbahn AG). Die beiden AKN-Stationen Bokholt und Friedrichsgabe waren sogar frei von allen Mängeln. Mit "mangelhaft" bewerteten die Tester zwei Stationen, nämlich Albersdorf und Flintbek. Bei der Kontrolle im Sommer hatten noch acht Bahnstationen die Note 5 erhalten. Sogar um zwei Noten verbessert haben sich Bredstedt und Büchen, die beide nach der Note 5 bei der vergangenen Kontrolle nun die Note 3 erhielten.

Einigung in Bahn-Tarifverhandlungen erzielt

(02.02.) BERLIN - Die DB und alle drei Bahn-Gewerkschaften haben in den Tarifverhandlungen am Wochenende eine Einigung erzielt. Das Ergebnis der Tarifrunde 2009 sieht nach nur zweiwöchigen Verhandlungen deutliche Verbesserungen bei Arbeitszeiten und Einkommen der Beschäftigten vor. So steigen die Einkommen ab 01. Februar um 2,5 Prozent und zum 1. Januar 2010 um 2,0 Prozent. Im Dezember soll eine Einmalzahlung von 500 Euro erfolgen. Auf die Gesamtlaufzeit von 18 Monaten ergibt sich damit ein Volumen von bis zu 6 Prozent. Bei der Gestaltung der Arbeits- und Ruhezeiten für Mitarbeiter im Schichtbetrieb wurden feste Wochenendruhen, längere Ruhezeiten und eine bessere Planbarkeit der Schichten vereinbart und die Besonderheiten der unterschiedlichen Unternehmenssparten bei der Arbeitszeit berücksichtigt. Die erzielten Ergebnisse stehen unter dem Gremienvorbehalt der Verhandlungspartner. Die Gremien tagen im Laufe der kommenden Woche.

Norbert Hansen, Vorstand Personal der DB: "Wir haben eine gemeinsame Lösung gefunden, mit dem alle Seiten zufrieden sein können: Einerseits die Mitarbeiter der DB, die täglich ihre Leistung erbringen, andererseits das Unternehmen in der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Lage." Gerade in Zeiten mit einem immer härteren Wettbewerb und den Folgen der konjunkturellen Krise bleibe mit dem erreichten Kompromiss die Kaufkraft der Beschäftigten gesichert. Die Vorsitzenden der Gewerkschaften Transnet und GDBA, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, betonten, insbesondere beim Thema Arbeitszeit sei es gelungen, wesentliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu erreichen. "So haben wir die 12 freien Wochenenden ebenso durchsetzen können wie die bessere Planbarkeit der Schichten." Mit dem Ergebnis beim finanziellen Teil könne man leben. 

"Die GDL ist stolz darauf, diese Tarifrunde nach dem allseits bekannten Tarifkonflikt des letzten Jahres ohne Arbeitskampf beenden zu können", zeigte sich auch der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky zufrieden. Zugleich hob er die von gegenseitigem Respekt geprägte Gesprächsatmosphäre bei den Verhandlungen hervor. Zur erzielten Entgelthöhe sagte Weselsky: "Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage sind 2,5 Prozent jetzt, weitere 2,0 Prozent ab Januar 2010 und eine Einmalzahlung von 500 Euro mit einer Gesamtlaufzeit von 18 Monaten ein akzeptables Ergebnis." Als besonderen Erfolg wertete Weselsky, dass es der GDL endlich gelungen sei, Qualifizierungsregeln für Lokomotivführer beim Branchenführer DB zu vereinbaren: "Damit werden erstmals in Deutschland verbindliche Qualitätsstandards für die Aus- und Fortbildung von Lokführern festgeschrieben. Wir erwarten, dass Branche und Politik diese Standards bundeseinheitlich verankern". Im Bereich der Zeitarbeit wurde sichergestellt, dass die Lokomotivführer in die Transportgesellschaften überführt werden.

"SZ": Mehdorn möglicherweise vor Abberufung

(02.02.) BERLIN - Wegen der Ausspähung von Mitarbeitern gehen die Bahngewerkschaften einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge so hart  wie nie zuvor mit Hartmut Mehdorn ins Gericht. Sie forderten nicht nur eine Sondersitzung des Aufsichtsrats, sondern auch eine Entschuldigung bei der Belegschaft für die Überprüfung von 173 000 Mitarbeitern, schreibt die Zeitung. Sollte der Konzernchef nicht dazu bereit sein, dann werde im Aufsichtsrat mit seiner Abberufung gerechnet. "Falls die Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat Mehdorn das Misstrauen aussprechen, ist die Partie für ihn gelaufen", schreibt das Blatt unter Berufung auf Kreise des Kontrollgremiums.

Mitglieder des Aufsichtsrats, Gewerkschafter und Politiker seien empört, wie barsch der Bahnchef jede Kritik an der Massen-Kontrolle der Belegschaft zurückweise, wie sehr er diese Aktion bagatellisiere, und wie er auf diese Weise Öl ins Feuer gieße, heißt es in dem "SZ"-Bericht weiter. Diese Aktion habe "nichts mit guter Unternehmenskultur zu tun", kritisierte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Wochenende. Tiefensee arbeite auf Mehdorns Rauswurf hin, während die Kanzlerin abwarte, wie sich die Sache entwickele, schreibt die "SZ" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise.

Harzer Schmalspurbahnen schließen Geschäftsjahr 2008 erfolgreich ab

(02.02.) WERNIGERODE - Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) konnte das vergangene Geschäftsjahr 2008 erneut erfolgreich abschließen. Mit 1,16 Millionen Fahrgästen waren wieder etwa so viele Fahrgäste auf dem gesamten und über 140 km langen schmalspurigen Streckennetz unterwegs wie in den Vorjahren. Davon entfielen 713.000 Fahrgäste auf die Brockenstrecke. Dies entspricht einer Steigerung von drei Prozent. Im Bereich Nordhausen sind die Fahrgastzahlen von 255.000 in 2007 auf 236.000 im vergangenen Jahr aufgrund gesunkener Schülerzahlen zurückgegangen. Die Fahrgastzahlen auf der Selketalbahn liegen stabil bei 113.000 Gästen. Auf dem gesamten Streckennetz wurden im vergangenen Jahr wieder über 700.000 Zugkilometer im Regelzugverkehr gefahren.

Mit ca. 10 Mio. Gesamtumsatz verfestigte die HSB das Umsatzniveau der Vorjahre. Allerdings stehen dieser erfreulichen Tatsache die im Vergleich zu den Vorjahren weiterhin gestiegenen Aufwendungen gegenüber. Trotz Nutzung aller Einsparpotentiale kann die HSB die allgemeinen Kostensteigerungen im zweistelligen Prozentbereich nicht mehr auffangen. Daher werden zum 1. März 2009 die Fahrpreise um durchschnittlich 5,8 Prozent angehoben. Der Brockentarif wird für die einfache Fahrt um einen Euro von 16,00 auf 17,00 Euro erhöht, die Rückfahrkarte kostet zukünftig 26,00 Euro. Von der Tarifanpassung nicht betroffen sind alle Fahrkartenangebote unterhalb von 4,00 Euro.

259 Mitarbeiter, darunter 12 Auszubildende in den Ausbildungsberufen Industriemechaniker, Bürokauffrau und Fachinformatiker, sorgen dafür, dass die Fahrgäste bei der HSB auch weiterhin ein ansprechendes historisches Ambiente innerhalb eines modernen Verkehrsunternehmens vorfinden. Drei Industriemechaniker sowie eine Bürokauffrau haben im Jahre 2008 ihre Ausbildung bei dem kommunalen Unternehmen begonnen. Im November 2008 begann die HSB mit der deutschlandweit einzigen Ausbildung von insgesamt zehn Dampflokführern, darunter befinden sich auch drei eigene Mitarbeiter. Bei internen Weiterbildungsmaßnahmen wurden außerdem u. a. acht Heizer sowie vier Lokrangierführer ausgebildet. Im Frühjahr 2009 ist der Abschluss der Dampflokführer-Ausbildung vorgesehen.

Die Gütertransportmenge auf den Gleisen der HSB betrug im Jahr 2008 rund 70.000 Tonnen. Im Fahrzeugsektor fand im vergangenen Jahr u. a. eine Hauptuntersuchung an der Dampflokomotive 99 7236 mit Einbau eines neuen Rahmens sowie neuer Dampfzylinder statt. Bei den Lokomotiven 99 7241 und 99 7234 wurde die Hauptuntersuchung begonnen. In der eigenen Fahrzeugwerkstatt am Bahnhof Wernigerode Westerntor sollen die Dampflokomotiven 99 7235 und 99 6001 im laufenden Jahr eine Kessel- sowie eine Fahrwerksuntersuchung erhalten. Den Hauptschwerpunkt des Jahres 2009 bilden im Fahrzeugsektor jedoch die Hauptuntersuchungen an insgesamt zwölf Reisezugwagen.

Herausragendes Projekt im Bereich der HSB-Infrastruktur sind die im vergangenen Jahr begonnenen Arbeiten an der Bahnüber- und Straßenunterführung in der Nordhäuser Freiherr-von-Stein-Straße. Gemeinsames Ziel aller am Projekt beteiligten (Stadt Nordhausen, DB AG, Spedition Will, HSB) ist die Beseitigung dieses neuralgischen Verkehrsnadelöhrs bis zum Frühjahr 2010. Im Zuge dieses Großprojektes wurden auch Gleisanlagen der HSB im Bereich des Haltepunktes Nordhausen Altentor sowie der Bahnübergang „Am Zoll“ an der B4 zwischen Nordhausen und Niedersachswerfen erneuert. In Benneckenstein wurde 2008 ein bedeutsames ÖPNV-Projekt fertig gestellt. Neben der Errichtung einer zeitgemäßen Schnittstelle für den öffentlichen Verkehr wurden hier auch die Bahnsteige sowie die Gleisanlagen der HSB saniert.Auch für das Jahr 2009 hat die HSB Vielfältiges geplant, um ihre touristischen und verkehrlichen Potentiale – im Interesse der gesamten Region -auszubauen. Grundlage ist dabei auch wieder die bewährte Zusammenarbeit mit den Landkreisen, Städten und Gemeinden als kommunalen Gesellschaftern der HSB sowie dem Land Sachsen-Anhalt und dem Freistaat Thüringen, deren finanzielle Zuwendungen wesentlich zum Gelingen dieser Aktivitäten beitragen.

Neuer Lösch- und Rettungszug für Betriebswehr SBB

(02.02.) BASEL - Die Betriebswehr SBB in Basel erhält einen neuen, leistungsstarken Lösch- und Rettungszug. Die Übergabe feierte sie am Samstag gemeinsam mit Vertretern der benachbarten Feuerwehren sowie des Herstellerkonsortiums. Die dreiteilige Dieselkomposition kommt auch beim Evakuieren und Abschleppen defekter Züge zum Einsatz.

Der neue Lösch- und Rettungszug "LRZ 08" ist eine dreiteilige, selbst fahrende Dieselkomposition. Der Zug hat ein Gesamtgewicht von rund 240 Tonnen, eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und bewegt Anhängerlasten von bis zu 730 Tonnen bei einer Steigung bis 27 Promille. Damit kann der "LRZ 08" stecken gebliebene Personen- und Güterzüge abschleppen. An der Spitze des Zuges befindet sich der Löschwagen. In seinem Tank finden 48 000 Liter Wasser Platz, dazu kommen 1800 Liter Schaumextrakt. Der Wasserwerfer fördert 2400 Liter pro Minute mit einer Wurfweite von bis zu 70 Metern. In der Zugmitte befindet sich der Gerätewagen. Auf diesem sind diverse Materialien für Rettungseinsätze und übrige Interventionen untergebracht, wie beispielsweise zur Ölwehr. Zudem finden sich hier auch die Aggregate für die Stromversorgung. Das Zugsende bildet das Rettungsfahrzeug. Es bietet Schutz für rund 60 Personen in einem von der Außenwelt unabhängigen Luftversorgungssystem. Zudem werden im Fahrzeug Atemschutzgeräte bereitgehalten.

Die Betriebswehr SBB kommt bei Schadensereignissen auf dem Bahngebiet oder in dessen unmittelbarer Umgebung zum Einsatz. Sie ist spezialisiert auf Einsätze an schwer zugänglichen Streckenabschnitten wie in Tunneln und auf Brücken. Die Lösch- und Rettungszüge der SBB rücken im Ereignisfall unverzüglich aus und intervenieren auf dem gesamten Normalspureisenbahnnetz. Als Teil des Ereignismanagements ist die Betriebswehr SBB zuständig für die schnelle Rettung von Personen und Tieren sowie für den Schutz der Umwelt und der Infrastruktur. Nebst Evakuationen von steckengebliebenen Zügen gleist sie auch Fahrzeuge auf. Den Kern der Betriebswehr bilden rund 200 vollamtlich in diesem Bereich arbeitende SBB Berufsleute. Die auf 15 Standorte verteilten Betriebswehrstützpunkte arbeiten eng mit den örtlichen Feuerwehren zusammen. Rund zwei Dutzend Straßenfahrzeuge (Pikettfahrzeuge und Lastwagen) ergänzen die Einsatzflotte der Betriebswehr SBB.