Bald Kurzarbeit bei der Bahn?

BERLIN - Wegen der voraussichtlich milliardenschweren Investitionsausfälle im Bereich des Schienenbaus könnte bei der Bahn bald Kurzarbeit drohen: Der Konzernvorstand habe für den Bereich des Bahnbaus bereits die ersten Anträge auf Kurzarbeit vorgelegt, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen im DeutschlandRadio Berlin. "Da geht es um 2000 bis 2500 Arbeitsplätze." Nach Angaben eines Transnet-Sprechers hat der Bahn-Vorstand die Kurzarbeitsanträge für rund ein halbes Dutzend Betriebe am Donnerstag zwar zunächst wieder zurückgezogen, doch sei das Thema noch nicht vom Tisch. Am Montag wolle Transnet in dieser Frage mit der Bahn-Führung eine Klärung erreichen. Inzwischen korrigierte die Gewerkschaft auf ihrer Homepage diese Äußerungen. Bei der DB ProjektBau gebe es keine Kurzarbeit. Anderslautende Meldungen seien falsch. Auch Sprecher der DB betonten, "beim Projektbau gibt es noch keine Anträge des Vorstands auf Kurzarbeit". Ein Sprecher der DB Netz AG sagte, ihm sei derzeit "nicht bekannt, dass Anträge zur Kurzarbeit vorliegen".

Unterdessen berichtete die "Financial Times Deutschland" in ihrer Freitagsausgabe, die Bundesregierung plane offenbar, die Staatszuschüsse für die Schieneninfrastruktur für die nächsten fünf Jahre auf knapp 16 Milliarden Euro zu senken. Dies würde nach Darstellung des Blattes eine Reduzierung der Geldflüsse um bis zu einem Drittel bedeuten. Demnach würden im laufenden Jahr nur noch 3,3 Milliarden Euro an Zuschüssen fließen, bis 2008 sollten die Mittel auf jährlich rund drei Milliarden Euro sinken. In den vergangenen drei Jahren hatte der Bund den Ausbau und Erhalt des Schienennetzes noch mit durchschnittlich 4,5 Milliarden Euro unterstützt. Mehdorn habe bisher im schlimmsten Fall damit gerechnet, dass ihm der Bund eine Milliarde Euro pro Jahr streichen könnte, hieß es weiter. Laut "Financial Times Deutschland" würden die Einschnitte den für 2005 anvisierten Börsengang der Deutschen Bahn AG in weite Ferne rücken. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) zeigte sich dagegen zuversichtlich, dass die notwendigen Infrastrukturinvestitionen trotz der Maut-Ausfälle und der geplanten Subventionskürzungen bereitgestellt werden könnten. Anderslautende Presseberichte seien "Gerüchtemacherei". Konkrete Zahlen wollte der Minister mit dem Hinweis auf die noch laufenden Verhandlungen mit der Bahn aber noch nicht nennen. Doch würden die Investitionen in die Schiene weitergeführt, sagte Stolpe: "Was angefangen ist, wird weitergemacht." Aufgabe der nächsten Jahre sei es, die Bahnreform zu vollenden, sagte er im Gespräch mit Mehdorn und dem Verkehrsexperten Wilhelm Pällmann. Dieser warnte die Regierung davor, die Bahnzuschüsse in den nächsten Jahren unter vier Milliarden Euro jährlich zu drücken.

Schweiz: Erneut Streifkollision zweier Züge

DIETLIKON (AP/ eig. Bericht) - Der seitliche Zusammenstoß eines S-Bahn-Zuges mit einem Postzug im Bahnhof Dietlikon im Kanton Zürich ist am späten Donnerstagabend glimpflich ausgegangen. Kurz nach 22.30 Uhr war ein Postzug auf dem Bahnhof Dietlikon auf eine Ausfahrweiche geraten und ragte ins Profil des Nachbargeleises. Dort fuhr gleichzeitig der mit rund 200 Passagieren besetzte Zug der S 12 ein. Es kam zu einer so genannten Flankenfahrt zwischen den beiden Zügen, die aber in der Folge nicht enrgleisten. Verletzt wurde niemand. Zur Höhe des Sachschadens und zum Grund der Fehlleitung des Postzugs lagen vorerst keine Angaben vor. Bereits am vergangenen 24. Oktober hatte sich in der gleichen Region eine Flankenfahrt zwischen zwei Zügen ereignet. Die Folgen des Unglücks im zwei Stationen von Dietlikon entfernten Bahnhof Zürich-Oerlikon waren fatal: Eine junge Frau kam ums Leben, und 61 Passagiere wurden verletzt.

Ermittlungen gegen Zughersteller Alstom

SALZGITTER (AP) - Nach drei Bahnunfällen in Schleswig-Holstein ermittelt die Kieler Staatsanwaltschaft wegen Betrugs und fahrlässiger Körperverletzung gegen den niedersächsischen Zughersteller Alstom. Wie Oberstaatsanwalt Uwe Wick am Donnerstag in Kiel auf Anfrage mitteilte, besteht der "Anfangsverdacht, vorsätzlich mangelhafte Triebwagen an die Nord-Ostsee-Bahn geliefert zu haben". Die Firmenzentrale in Salzgitter wurde am Dienstag und Mittwoch durchsucht, dabei sei "umfangreiches Material" sichergestellt worden. 50 Beamte des Bundesgrenzschutzes und zwei Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes sowie zwei Staatsanwälte seien im Einsatz gewesen. Die Unfälle ereigneten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft im November 2000 bei Kiel und im August 2001 sowie im Februar 2003 bei Husum. Bei den Bahnunfällen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrere Menschen verletzt worden. Die Triebwagen hätten Mängel in der Konstruktion von Halterungen an den Achsen aufgewiesen. Die private Nord-Ostsee-Bahn betreibt unter anderem die Strecke Kiel-Husum.

Nach dem Hochwasser: Fahrgäste zurückgekehrt

DRESDEN - Die Kunden sind zur Eisenbahn zurückgekehrt. Erste Ergebnisse aus Reisendenzählungen zeigen eine positive Entwicklung auf den Strecken Heidenau - Altenberg und Dresden - Tharandt. Beide Strecken waren durch das Hochwasser im August 2002 fast völlig zerstört worden. Auf der Strecke Heidenau - Altenberg (Müglitztalbahn) fahren seit 20. Dezember wieder Regiosprinter VT 642 montags bis freitags von 4:30 Uhr bis 20:30 Uhr fast durchgehend im Ein-Stunden-Takt. Bis 12. März verkehrt ein Zugpaar ab/bis Dresden Hauptbahnhof (Abfahrt Dresden 8:16 Uhr, Rückfahrt ab Altenberg 16:34 Uhr). An den Wochenenden rollen die Züge alle zwei Stunden. Speziell für Wintersportler verkehren bei günstigen Wintersportbedingen zwei Züge von Dresden (Abfahrt 7:47 Uhr und 9:47 Uhr) nach Altenberg (Rückfahrt ab Altenberg 15:01 Uhr und 17:01 Uhr).

Bereits seit 14. Dezember rollt es auch wieder auf der Sachsenmagistrale auf dem Abschnitt von Dresden nach Tharandt: die Züge der InterRegioExpress-Linie 3 Dresden - Zwickau im Zwei-Stunden-Takt, der RegionalExpress-Linie 30 im Ein-Stunden-Takt Dresden - Freiberg - Zwickau und der S-Bahn-Linie 3 Dresden - Tharandt im 30-Minuten-Takt. Die Ergebnisse der ersten Reisendenzählung zeigen, dass beide Strecken von den Reisenden gut angenommen werden. Die Auslastungswerte der Züge bewegen sich auf das Niveau des Vergleichszeitraumes vor dem Hochwasser (Januar bis Juni 2002) zu. Auf der Müglitztalbahn waren damals täglich (Montag bis Freitag) 1000 Reisende unterwegs, im RE 30 (Dresden - Freiberg - Zwickau) 6700, im IRE 3 (Dresden - Freiberg - Zwickau) 2000 und in der S 3 (Dresden - Tharandt ) 2300.

Bahn hat bei Pünktlichkeit "deutlich zugelegt"

BERLIN (AP/ eig. Bericht) - Die Züge der DB fahren seit dem Fahrplanwechsel erheblich pünktlicher als im vergangenen Jahr. Entsprechende Erfahrungen von Passagieren bestätigte Bahnsprecher Dieter Hünerkoch am Donnerstag in Berlin auf Anfrage. Hünerkoch wollte wegen der verhältnismäßig kurzen Zeitspanne keine Quoten nennen, sagte aber, die Bahn habe bei der Pünktlichkeit "deutlich zugelegt". Als Ursache nannte der Sprecher unter anderem das Vorstandsprojekt "Service und Qualität", in dessen Rahmen sich der Bahnvorstand im Zwei-Wochen-Turnus die Verspätungsbilanz vorlegen lässt und nach Abhilfen sucht. Es gebe bereits "sehr hohe Werte" auf einzelnen Strecken, sagte Hünerkoch. Aber eine wirkliche "Erfolgsmeldung" wolle die Bahn erst abgeben, wenn die Werte über längere Zeit belastbar bleiben - "unter Einbeziehung des Winters". Im vergangenen Jahr waren durchschnittlich nur 85 Prozent der Züge weniger als fünf Minuten zu spät. DB-Chef Hartmut Mehdorn hatte daraufhin 2004 zum "Jahr der Pünktlichkeit" ausgerufen und erklärt, die allgemeine Zielgröße sei 95 Prozent. Die Bahn wolle am Ende des zweiten Quartals die Quote "nachhaltig", wie Hünerkoch sagte, auf über 90 gehoben haben.

Bahn und Land investieren 48 Millionen Euro in Bahnhöfe

MAGDEBURG - Das Land Sachsen-Anhalt und die DB haben in Magdeburg eine Rahmenvereinbarung zur Bahnhofsentwicklung abgeschlossen. Darin wird die Zusammenarbeit für die Modernisierung sowie den Neu- und Ausbau von Bahnhöfen und Haltepunkten in Sachsen-Anhalt geregelt. Ziel beider Partner ist es, bis 2009 das Erscheinungsbild der Bahnhöfe und Haltepunkte im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zu verbessern und den Aufenthalt für die Reisenden angenehmer zu gestalten. In den nächsten fünf Jahren seien Investitionen von 48 Millionen Euro für insgesamt 40 Bahnhöfe und Haltepunkte vorgesehen, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) am Donnerstag in Magdeburg. Das Land werde die Vorhaben mit einem Anteil von etwa 40 Prozent fördern, kündigte der Minister an. Schon in diesem Jahr sollen 7,5 Millionen Euro für erste Bauvorhaben bereitgestellt werden. Eines der größten ist die seit Jahren von der Stadt geforderte Sanierung des Bahnhofs Halle-Neustadt. Das Land als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr und DB Station&Service als Betreiber der Personenbahnhöfe wollen mit den in der 'Rahmenvereinbarung zur Bahnhofsentwicklung' festgelegten Maßnahmen die Attraktivität im Nahverkehr weiter erhöhen.

Mit Abschluss dieser Vereinbarung wird der im April 2003 von der DB begonnene Dialog für ein Bahnhofsentwicklungsprogramm konkretisiert. Grundlage für die Bestrebungen der Bahn, mit Partnern neue Ideen zur Modernisierung und Finanzierung der Projekte umzusetzen, ist die Broschüre "Bahnhofsentwicklungskonzeption Sachsen-Anhalt". Daraus abgeleitet haben sich Land und Bahn in drei Kategorien auf die zu realisierenden Projekte verständigt. Je 20 Vorhaben mit hoher und mittlerer Priorität sollen bis 2009 umgesetzt werden. Die Liste wird ständig aktualisiert. Um die Projekte im Rahmen dieses Programms zu realisieren, wollen die Vertragspartner in den nächsten sechs Jahren rund 48 Millionen Euro abhängig von der Entwicklung der jeweiligen Haushaltslage zur Verfügung stellen. Die Broschüre dokumentiert kompakt und anschaulich die Ergebnisse einer umfassenden Bestandsaufnahme aller 410 Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen-Anhalt. Die Bahn hat Kundeninformation, Erscheinungsbild, Aufenthaltsqualität und das Angebot an Reisebedarf bewertet. Beurteilt wurden auch der Zustand der baulichen Anlagen, die barrierefreie Erreichbarkeit und Ausstattung sowie die 3-S-Technik (Service, Sicherheit, Sauberkeit), die Intermodalität und der Gesamteindruck.

Bahn fährt Rekordmengen im Kombinierten Verkehr

BERLIN - Stinnes Intermodal, das Geschäftsfeld für den Kombinierten Verkehr in der Stinnes AG, hat noch nie zuvor so viele Güter im Kombinierten Verkehrs (KV) gefahren wie im vergangenen Jahr. Erstmals wurde 2003 die Marke von 36 Millionen Tonnen durchbrochen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Stinnes Intermodal die transportierte Menge um mehr als acht Prozent steigern. Bei den Ladeeinheiten ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fünf Prozent auf rund drei Millionen Container. Das entspricht einer Entlastung der Straßen im Fernbereich um rund 4,2 Millionen Lkw-Fahrten. Seit 1990 hat Stinnes im Kombinierten Verkehr ein Mengenwachstum von fast 40 Prozent erzielt. Als Kombinierter Verkehr wird der Transport von Gütern über große Distanzen unter Einsatz mehrerer Verkehrsträger bezeichnet, wobei die lange Strecke meist über die Schiene führt. Gefahren werden die von Stinnes Intermodal vermarkteten Züge überwiegend von Railion.

Die positive Entwicklung führt André Zeug, im Stinnes-Vorstand verantwortlich für das Geschäftsfeld Intermodal, im Wesentlichen auf drei Gründe zurück: "Uns ist es gelungen, neue Kunden zu gewinnen, die Partnerschaft mit den Operateuren im Kombinieten Verkehr entwickelt sich gut, was sich auch in einer verbesserten Auslastung der Züge niederschlägt, und unsere Sanierungsmaßnahmen haben begonnen zu greifen." So ist das gesamte Netz verdichtet worden, es werden mehr Direktzüge eingesetzt und die Umläufe sind so optimiert worden, dass Wagenmaterial und Loks besser ausgelastet werden. Auch für die Zukunft zeigt sich der Stinnes-Vorstand optimistisch: "Wir sehen gute Perspektiven, unseren Wachstumskurs fortzusetzen. Impulse erhoffe ich mir hier auch durch die enge Partnerschaft mit Railog und Schenker. Daher bin ich überzeugt, dass wir spätestens 2005 eine schwarze Null schreiben werden."

Neue S-Bahn für Leipzig - nächste Bauetappe beginnt

LEIPZIG - Auf der Bahnstrecke zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und Leipzig-Gohlis wird vom Freitag, 30. Januar,19 Uhr bis zum Sonntag, 1. Februar 2004, 14 Uhr auf dem Bahnkörper gearbeitet. Bei diesen Arbeiten werden die Fernbahngleise der stark befahrenen Strecke Leipzig – Leipzig-Leutzsch in ihre endgültige Lage gebracht. Dafür wurden in den vergangenen Wochen unter anderem die nördlichen Teile der Bahnbrücken Theresienstraße und Delitzscher Straße neugebaut, sowie das Delitzscher Viadukt saniert. Durch die Verlagerung der Fernbahngleise entsteht Baufreiheit für das parallel verlaufende neue S-Bahn-Gleise. Hierfür müssen jetzt die südlichen Teile der Bahnbrücken in diesem Bereich saniert bzw. neu gebaut werden. Viele Arbeiten können nur in einem begrenztem Zeitfenster von 0 bis 4 Uhr ausgeführt werden, um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Aufgrund der vorherrschenden Witterungsbedingungen muss schwere Technik eingesetzt werden. Dadurch entsteht unvermeidbarer Lärm. Die Bahn bittet die Anwohner um Verständnis.

Frachtvolumen um 30 Prozent gesteigert

KORNWESTHEIM - Das Service- und LogistikCenter (SLC) der Stinnes AG in Kornwestheim hat vergangenes Jahr das zweitbeste Jahr seit seiner Gründung im Jahr 1973 eingefahren. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das SLC die Transportmenge um knapp 30 Prozent steigern. Die Stinnes Güterbahn Railion brachte vergangenes Jahr 1.980 Waggons mit mehr als 110.000 Tonnen Fracht zum Cargobahnhof Kornwestheim, die das SLC von hier aus auf der Straße weiterverteilt hat. Weitere 100 Waggons hat das SLC von Kornwestheim aus versandt. Das SLC bietet Kunden ohne eigenen Gleisanschluss die Möglichkeit, ihre Transporte über die Schiene abzuwickeln. Dazu übernimmt das SLC mit eigenen Sattelzugmaschinen und Spezialfahrzeugen den Vor- bzw. Nachlauf auf der Straße und mit einem eigenen Portalkran den Umschlag auf die Schiene. Transportiert werden in erster Linie Stahlbrammen und Bleche, Maschinen und Anlagen sowie bis zu 32 Tonnen schwere Coils. Zum Einzugsgebiet zählt ganz Süddeutschland und die angrenzenden Länder.

Ferkeltaxe gibt Ausstand in der Sächsischen Schweiz

DRESDEN - Am gestrigen Mittwoch startete der Triebwagen VT 772 342 vom Bahnhof Pirna zu seiner Abschiedsfahrt. Das Fahrzeug, das liebevoll Ferkeltaxe genannt wurde, war bis Dezember 2001 zum Teil mit Beiwagen im planmäßigen Einsatz zwischen Pirna und Arnsdorf sowie Pirna und Neustadt (Sachs). Der Triebwagen ist der einzige noch einsatzfähige in der verkehrsroten Farbgebung und heute im Bahnwerk Leipzig Süd beheimatet. Die Abschiedsfahrt führte den 1964 im VEB Waggonwerk Bautzen gebauten Veteran über Dürrröhrsdorf - Neustadt (Sachs) - Sebnitz - Neustadt (Sachs) - Dürrröhrsdorf wieder zurück nach Pirna. Der zweiachsige Leichtverbrennungstriebwagen (LVT) wurde in Stahlleichtbauweise mit einem Unterflurdieselmotor (6KVD vom Motorenwerk Roßlau mit 132 kW) ausgeliefert. Er hat 54 Sitzplätze und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern. Im Jahr 1996 wurde der Schienenbus einer Verjüngungskur unterzogen und erhielt neben einem leistungsstärkeren Motor (MAN) eine neue Innenausstattung mit abgetrennten Fahrerkabinen und Zugzielanzeigern.

Im Dezember 2001 wurde der VT 772 von modernen Verbrennungstriebwagen der Baureihe VT 642 abgelöst. Die neuen Triebwagen haben Klimaanlagen, geräuschgedämmte Fahrgasträume, behindertengerechte Toiletten und ein Fahrgastinformationssystem, dass das Fahrziel, die jeweils nächste Haltestelle und die Uhrzeit anzeigt. Die RegioSprinter verfügen über 123 Sitzplätze; aufgrund der Niederflurbauweise ist der Einstieg besonders leicht. Zwei Dieselmotoren mit je 375 PS (275 kW) verleihen den 41,7 Meter langen und 64 Tonnen schweren Fahrzeugen eine gute Sprintstärke und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Der VT 642 kommt heute sachsenweit zum Einsatz unter anderem auf den Strecken Pirna - Neustadt, Bad Schandau - Bautzen, Heidenau - Altenberg und zwischen Dresden Hbf und Dresden Flughafen zum Einsatz.

Bombenalarm führt zu Behinderungen am Frankfurter Hbf

FRANKFURT/Main - Wegen einer Bombendrohung am Frankfurter Hauptbahnhof sind am Mittwochmorgen fünf Gleise und die Schalterhalle für knapp zwei Stunden gesperrt worden. Nach Angaben des Bundesgrenzschutzes (BGS) drohte ein 43 Jahre alter Inder im Reisezentrum des Bahnhofes gegen 08.00 Uhr, er habe eine Bombe in seinem Koffer. Anschließend flüchtete er, wurde aber von BGS-Beamten mit seinem Koffer am Gleis 10 auf dem Querbahnsteig festgenommen. Das Gepäckstück sei vor Ort von Spezialisten untersucht worden, während der Verdächtige zur Vernehmung auf die Wache gebracht worden sei. Im Koffer waren nur Kleidungsstücke und indische Nahrungsmittel. Zum Hintergrund seiner Drohung habe der Festgenommene geschwiegen, teilte der BGS mit. Um 9.45 Uhr wurden die Sperren wieder aufgehoben. Wegen des Zwischenfalls verspäteten sich 18 Reisezüge. Frankfurt ist wichtigster Knotenpunkt im deutschen Bahnnetz.

Schenker baut mit ATG hochwertige europäische Automobillogistik aus

FRANKFURT/Main - Die exklusive Vermarktung von 300 geschlossenen Spezialwaggons für Automobiltransporte hat sich die Schenker Deutschland AG über eine kürzlich abgeschlossene strategische Partnerschaft zwischen ihrem Geschäftsbereich ATG Autotransportlogistic GmbH und der österreichischen Car Rail Logistics (CRL) gesichert. "Geschlossene Waggons bringen unseren Kunden zwei Vorteile", erläuterte Dr. Bernd-Rüdiger Pahnke, Mitglied des Vorstandes der Schenker Deutschland AG und verantwortlich für den Produktbereich Logistik, die Kooperation mit der Tochtergesellschaft von Rail Cargo Austria, dem Güterverkehrsbereich der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). "Mit diesen Waggons können wir fertige Fahrzeuge wirtschaftlicher und auch umweltfreundlicher von den Werken zu den Verteilerstützpunkten befördern, weil Schutzmaßnahmen mit Wachs oder Folienverkleidungen entfallen."

"Wir erreichen dank der Kooperation mit CRL einen Marktanteil von nahezu 80 Prozent bei geschlossenen Spezialwaggons", sagte ATG-Geschäftsführer Gerald Binz anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Wien. "Wir können nun Kunden – ganz gezielt auf deren Anforderungen abgestimmt – noch mehr geschlossene Transporte auf der Schiene bieten und somit insgesamt die Qualität bei komplexen Logistiklösungen weiter verbessern." Der Schenker Automotive-Geschäftsbereich ATG ist bereits heute führender Anbieter von europaweiten Fahrzeugtransporten auf der Schiene und bietet den kompletten Service rund um das Fahrzeug vom Montageband bis zum Händler. Erst vor vier Wochen hatte Schenker eigene spezialisierte Leistungsbereiche mit denen von Railion Deutschland AG (früher DB Cargo AG) zu einem umfassenden Angebot für Automotive Logistics unter dem Dach von Schenker zusammen geführt. Damit entstand Europas größter Dienstleister für Automobillogistik, der der Automobil- und Zulieferindustrie ein einzigartiges Komplettangebot für alle Logistikaufgaben rund um die Herstellung und Distribution von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen zur Verfügung stellt.

Card Aktion bei der CityNightLine

MÜHLHEIM/Ruhr - Die Schweizer CityNightLine bietet allen Inhabern von Bahn-Ermäßigungskarten in Deutschland, in den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz die Gelegenheit, zu günstigen Konditionen über Nacht in den Frühling zu reisen. Innerhalb der Aktion sind Tickets nicht kontingentiert. Fahrscheine sind ab dem 01.02.04 für Fahrten in der Zeit vom 01.02.04 bis zum 30.05.04 (letzter Rückreisetag) buchbar. Die Aktion gilt für alle BahnCard 25, BahnCard 50 und BahnCard 100 Inhaber in Deutschland, für Inhaber der Voordeelurenkaart bzw. OV/NS jaarkaart in den Niederlanden, für VORTEILScard Inhaber in Österreich und für Halbtax-Card Inhaber bzw. GA-Abonnenten in der Schweiz. Preisgünstige Fahrscheine sind für alle CityNightLine Linien zu den regulären Storno- und Umbuchungskonditionen und auch innerhalb der durch die CityNightLine CNL AG veröffentlichten Hochsaisonzeiten erhältlich. So zahlen Reisende mit Ermäßigungskarte für die Fahrt im Ruhesessel im Aktionszeitraum nur 59 EUR pro Person und Weg. Die komfortable Fahrt im Deluxe Double-Abteil inkl. eigener Dusche/WC kostet nur 139 EUR pro Person und Weg. Kinder (die länderspezifische Kinderregelung ist zu beachten) reisen mit Ermäßigungskarte zu nochmals reduzierten Tarifen, z. B. im Ruhesessel bereits für 39 EUR pro Person und Weg. Mit dieser Aktion schafft die CityNightLine neben dem bereits sehr erfolgreichen jedoch kontingentierten SparNight Tarif ein zusätzliches Angebot für die bequeme Nachtreise.

Bahn: Billigpreise für europäische Städtereisen

BERLIN - Nie waren Bahnreisen in europäische Metropolen günstiger als in diesem Winter: Im Rahmen einer Sonderpreisaktion können Bahn-Kunden im Februar und März für 19, 29 oder 39 Euro in 13 europäische Städte fahren, wie die Bahn am Dienstag in Berlin mitteilte. Je nach Verbindung liegen diese Aktionspreise bis zu 76 Prozent unter dem Normalpreis. Damit sagt das Unternehmen den Billigfliegern auf europäischer Ebene den Kampf an. Es sollen mehr Fahrgäste angezogen und schwächer genutzte Züge besser ausgelastet werden, wie eine Sprecherin sagte. Die internationalen Sondertarife gibt es von ausgewählten Bahnhöfen für 21 Direktverbindungen im ICE oder EuroCity. Sie gelten jeweils in der 2. Klasse für die einfache Fahrt im gebuchten Zug.

Das Angebot ist kontingentiert und erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Wie viele Plätze für das Sonderangebot zur Verfügung stehen, ist wie bei den Billigfliegern unterschiedlich. Je nach Strecke und Auslastung sollen es bis zu zehn Prozent der Plätze sein. Weitere Ermäßigungen für Kinder, BahnCard-Inhaber oder Mitfahrer sowie Stornierungen und Umbuchungen oder der Kauf des Aktionspreises im Zug sind nicht möglich. Die Aktionspreise sind im Ausland nicht erhältlich. Die Bahn empfiehlt daher ihren Kunden, die Hin- und Rückfahrt zusammen zu buchen. Kunden, die nicht von einem der genannten deutschen Start-Bahnhöfe, sondern von einem anderen Bahnhof aus, das Angebot nutzen möchten, benötigen für den Zubringerzug eine zusätzliche Fahrkarte.

Die Aktionspreise gelten auf folgenden Strecken:

· Kopenhagen ab Hamburg (29 Euro)
· Amsterdam ab Köln (19 Euro) und Frankfurt (39 Euro)
· Brüssel ab Köln (19 Euro) und Frankfurt (39 Euro)
· Paris ab Stuttgart (29 Euro) und ab Frankfurt (39 Euro)
· Zürich ab Stuttgart und München (je 29 Euro) und ab Frankfurt (39 Euro)
· Rom, Mailand und Venedig ab München (je 29 Euro)
· Innsbruck ab Stuttgart (29 Euro)
· Wien ab München und Nürnberg (je 29 Euro)
· Prag ab Berlin und Nürnberg (je 29 Euro) und ab Dresden (19 Euro)
· Warschau ab Berlin (29 Euro)
· Breslau ab Dresden (19 Euro).

DB stoppt Planungen für Bauvorhaben

BERLIN - Die DB stoppt offenbar die ersten Bauvorhaben und zieht Konsequenzen aus den absehbaren Kürzungen der Bundesmittel. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) in der Mittwochsausgabe berichtet, habe die Bahn-Führung erste Sparmaßnahmen angewiesen, obwohl der genaue Umfang der Kürzungen noch nicht feststehe. Sie beträfen nach Angaben mehrerer Ingenieurbüros beispielsweise die Streckenertüchtigung Kiel-Lübeck, die Ertüchtigung des Hamburger Hauptbahnhofs, den sogenannten Y-Korridor Hannover-Hamburg und Hannover-Bremen, den Knoten Cottbus sowie die Projektsteuerung bei der Berliner S-Bahn. Nach Angaben aus der Bahn seien ferner eine Reihe von Tunnel- und Brückensanierungen etwa in Hessen aus der Prioritätenliste genommen worden. Offenbar seien bisher aber keine Vorhaben betroffen, bei denen schon gebaut werde, hieß es in dem Bericht.

Die Bahn hatte in den vergangenen Jahren ihre eigenen Planungskapazitäten unter großem personellen und finanziellen Aufwand wieder aufgestockt und auch verstärkt Fremdleistungen angefordert, um in der Lage zu sein, die Milliardenmittel aus dem Bundeshaushalt jedes Jahr termingerecht zu verbauen. Zuvor waren jahrelang Schienenmittel verfallen und an den Bundesfinanzminister zurückgeflossen. Die Bahn war deswegen heftig kritisiert worden. Mehdorn hatte beim Bahn-Jubiläum vor zwei Wochen gedroht, die Kapazitäten wieder abzubauen, wenn die Bundesmittel dauerhaft gekürzt würden. Im Unternehmen ist von rund 1000 gefährdeten Stellen in der Planung die Rede.

Europäischer Lokführerschein tritt in Kraft

BRÜSSEL - Der Europäische Lokführerschein tritt in Kürze in Kraft. Ein entsprechendes Abkommen zwischen der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (GEB) wurde am Dienstag in Brüssel unterzeichnet. Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen zwischen beiden Seiten. Die Lizenz regelt unter anderem die Eignung des Lokführers für den grenzüberschreitenden Verkehr. Ihm müssen Informationen über der Strecke ebenso mitgeteilt werden wie Sicherheitsbestimmungen. Darüber hinaus stehen den Beschäftigten Schulungen und ärztliche Untersuchungen zu. Das vereinbarte Führerscheinmodell hat den Charakter einer Selbstverpflichtung und wird zukünftig von den Mitgliedern der an den Verhandlungen beteiligten Verbände in Eigenregie umgesetzt.

Im Zusammenhang mit dem Lokführerschein wurde auch die Arbeitszeit im grenzüberschreitenden Verkehr geregelt. Danach muss die tägliche Ruhezeit mindestens 12 Stunden betragen. Die Fahrzeit wird auf maximal neun Stunden am Tag und acht Stunden in der Nacht begrenzt. Tarifverträge mit günstigeren Bestimmungen haben Vorrang. Damit kommt das so genannte Günstigkeitsprinzip zur Anwendung. Ziel der europäischen Sozialpartner ist es, die derzeit in den EU-Staaten unterschiedlichen Schutzvorschriften und Zugangskriterien für den grenzüberschreitenden Personaleinsatz der Bahnen mit Mindeststandards zu definieren. Das gilt vor allem für Tätigkeiten, die der Sicherheit des Bahnbetriebes gelten. Bei internationalen Zugfahrten treffen die Mitarbeiter an Bord eines Zuges derzeit auf Schutzvorschriften verschiedener Staaten. Ziel der europäischen Sozialpartner ist es, Hemmnisse bei der Durchführung internationaler Schienentransporte abzubauen. Das Abkommen zwischen ETF und GEB wird nun Grundlage für die EU-Richtlinie "Eisenbahnverkehr" sein.

Verhandlungspartner waren für die Arbeitnehmerseite der Vertreter des europäischen Gewerkschaftsverbands ETF (European Transport Workers Federation), Norbert Hansen, und für die Arbeitgeberseite der Präsident der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen CER (Community of European Railways), Dr. Johannes Ludewig. Von deutscher Seite nahmen Vertreter der Deutschen Bahn AG und der Eisenbahnergewerkschaft Transnet an den Verhandlungen teil. "Die Verhandlungen zogen sich zwar über ein Jahr hin, aber jetzt konnte ein für alle Seiten tragfähiger Kompromiss gefunden werden," berichtet DB-Personalvorstand Dr. Norbert Bensel über die Verhandlungen und betont die Bedeutung der Vertragsunterzeichnung: "Mit der Unterzeichnung ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines europäischen Verkehrsmarktes getan."

TRANSNET übergibt Unterschriften gegen Kürzungen

BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat am Dienstag rund 40.000 Unterschriften an den Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Ralf Nagel, übergeben. Mit der Protestaktion "Zug um Zug" hatte TRANSNET gegen die drohenden Kürzungen der Regionalisierungsmittel mobil gemacht. Nagel sagte bei der Übergabe durch das zuständige Vorstandmitglied der TRANSNET, Karl-Heinz Zimmermann: "Voraussichtlich werde es nur zu einer einmaligen Kürzung um 2 Prozent im diesem Jahr kommen. Darüber hinaus sind vorerst keine weiteren Streichungen geplant." Im Zuge der Debatten um das Koch-Steinbrück-Papier sind Reduzierungen der Regionalisierungsmittel von bis zu 20 Prozent im Gespräch. Damit würden den Ländern über 1,3 Milliarden Euro für den Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) fehlen. Neben der Abbestellung von Zügen droht bundesweit auch ein Abbau von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen. TRANSNET hatte im Dezember in zahlreichen Städten gegen die Pläne mobil gemacht.

DB: Taschentücher an verschnupfte Pendler

HANNOVER - Die DB verteilt am Mittwoch, 28. Januar 2004, in den RegionalExpress-Zügen zwischen Göttingen und Uelzen Papiertaschentücher an die Pendler. Die circa 6000 Packungen Papiertaschentücher sind mit dem Aufdruck "Falls Sie wegen uns leicht verschnupft sind." versehen und bitten bei den Fahrgästen um Verständnis für in der Vergangenheit aufgetretene Verspätungen. Um zukünftig Fahrgäste besser informieren zu können, wurde in den Nahverkehrzügen in Niedersachsen und Bremen mit Beginn des Jahres 2004 das neue ReisendenInformationsSystem eingeführt. Mittels eines Communicators erhält der Kundenbetreuer im Zug aktuelle Daten über die Betriebslage (zum Beispiel Verspätungen) und kann somit schnell und zuverlässig die Reisenden über Zuganschlüsse, Ankunftszeiten oder Reisealternativen informieren. Durch eine Pünktlichkeitsoffensive, die Mitte Dezember 2003 gestartet wurde, wurden Schwachstellen analysiert und behoben und damit die Pünktlichkeit der Züge merklich erhöht.

Ministerium: Über Mittel für Schiene noch nicht entschieden

BERLIN - Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben noch nicht über eine mögliche Kürzung der Finanzmittel für die Schieneninfrastruktur entschieden. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums verwies auf die im Februar stattfindenden Haushaltsberatungen im Februar und reagierte damit auf einen Vorabbericht des TV-Magazins "WISO". Danach sollen einem internen Papier des Ministeriums vom 6. Januar zu Folge die Bundesmittel für die Schiene um rund eine Milliarde auf drei Mrd Euro gekürzt werden. Der Sprecher sagte, dass im Ministerium eine Vielzahl von Papieren erarbeitet würde. "Entschieden ist aber noch nichts." Auch die DB bezeichnete die in dem Bericht genannten Zahlen als "nicht neu".

DB investierte 2003 Rekordsumme in Bauvorhaben in Mitteldeutschland

LEIPZIG - Im vergangenen Jahr hat die DB in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über 900 Millionen Euro in Bauprojekte investiert. "Das ist die höchste Summe, die seit Gründung der Aktiengesellschaft innerhalb eines Jahres für Strecken, Bahnknoten, Bahnhöfe sowie neue Leit- und Sicherungstechnik in der Region aufgewendet wurde", sagte Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn für die Freistaaten Sachsen und Thüringen und das Land Sachsen-Anhalt, am Montag anlässlich des Neujahrsempfangs in Leipzig. Die Bahn ist größter Investor und mit rund 35 500 Mitarbeitern (18 000 in Sachsen, 11 500 in Sachsen-Anhalt, 6 000 in Thüringen) auch größter Arbeitgeber der Region. Angesichts der angekündigten Kürzung der Bundesmittel für 2004 und die folgenden Jahre kündigte Lücking eine Überprüfung und Neupriorisierung der Vorhaben an: „Wir hoffen, dass wir die wichtigsten Projekte hier in der Region weiterführen können, zum Wohl der Bürger und der Wirtschaft in Mitteldeutschland", so der oberste Eisenbahner der Region.

Das starke Baugeschehen prägte auch 2003 das Geschäft der Bahn in den drei Ländern. Zeitweilig bis zu 200 Baustellen pro Tag mussten während des laufenden Bahnbetriebs beherrscht werden. Zu den größten Projekten zählen die Zuschaltungen der Elektronischen Stellwerke in Magdeburg und Leipzig Hauptbahnhof, die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Halle (Saale) – Leipzig über den neuen Flughafenbahnhof und von Strecken und Bauwerken, die durch das Hochwasser 2002 zerstört worden waren. Die Sachsen-Franken-Magistrale ist seit dem 14. Dezember wieder komplett zwischen Dresden und Nürnberg befahrbar; die Müglitztalbahn verbindet seit Ende Dezember wieder Heidenau mit Altenberg. Viele große und kleine Bahnhöfe - so der Hauptbahnhof von Halle (Saale) - veränderten 2003 ihr Gesicht oder werden auch im laufenden Jahr noch weiter saniert, darunter die Hauptbahnhöfe von Erfurt und Dresden und der Bahnhof Jena-Paradies.

Auch im Bahnverkehr gab es 2003 Neuerungen: So verkehren auf der Relation Dresden - Leipzig - Frankfurt (Main) erstmals auf einer ICE-Linie durch Thüringen und Sachsen die Züge im Stundentakt. Im Nahverkehr, der in den drei Ländern mit rund 76 Millionen Reisenden etwa 3,5 Prozent Zuwachs zu 2002 verbuchte, ist die Ablösung des alten Wagenmaterials fast abgeschlossen. Statt Dieselzügen verkehren moderne Triebfahrzeuge. Im Logistikbereich kam mit der Stinnes AG ein neues Geschäftsfeld hinzu. In den Niederlassungen von Schenker in den drei Ländern arbeiten über Beschäftigte, darunter in Leipzig, Chemnitz, Magdeburg, Ilmenau, Erfurt und Radeberg.

Ursache des Zugunglücks bei Weimar aufgeklärt

ERFURT (AP) - Das Zugunglück zwischen Weimar und Kranichfeld, bei dem am 28. September vergangenen Jahres eine Frau getötet wurde, ist offenbar aufgeklärt. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk am Sonntag in Erfurt meldete, kommt ein Gutachten des Eisenbahnbundesamtes zu dem Schluss, dass der Lokführer des Zuges aus Kranichfeld zu früh losgefahren ist. Die Auswertung des Funkverkehrs habe ergeben, dass der Lokführer den Zug in Gang gesetzt habe, ohne auf die Anweisung des Stellwerks zu warten. Bei dem Frontalzusammenstoß zweier Regionalbahnen auf eingleisiger Strecke bei Holzdorf war eine 77-Jährige Frau ums Leben gekommen, 29 Menschen wurden verletzt.

Technische Probleme auf Senne-Bahn sollen schnell gelöst werden

BIELEFELD – In den ersten Betriebswochen ist es auf der zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 von der Nordwestbahn (NWB) übernommenen Senne-Bahn Paderborn - Bielefeld an einigen Tagen zu erheblichen Verspätungen gekommen. Wie das Unternehmen mitteilte, resultierten die Verspätungen neben einigen Fahrzeugstörungen sowie externen Einflüssen hauptsächlich aus den seit Sommer letzten Jahres bekannten problematischen Verhältnissen der Infrastruktur auf der Senne-Bahn. Langsamfahrstellen mit einer Geschwindigkeitsreduzierung zum Teil auf 20 km/h und Bahnübergangs-Störungen wirkten sich auf der weitgehend eingleisigen Strecke extrem auf die Pünktlichkeit der Züge aus, Verspätungen ließen sich kaum mehr aufholen und hätten netzweite Auswirkungen.

Wie die NWB weiter mitteilte, zeichneten sich in Gesprächen mit dem Infrastrukturbetreiber DB Netz AG erste Lösungen ab, die größere Verspätungen kurzfristig vermeiden sollten. Durch einen weiteren Kreuzungspunkt in Schloss Holte könnten Verspätungen, die sich der Gegenzug durch Warten einfahren würde, minimiert bis gar aufgefangen werden. Dazu müsse jedoch auch die Stelle des Fahrdienstleiters in Schloss Holte über die Stoßzeit des Pendlerverkehrs am Morgen hinaus besetzt sein. Damit wäre auch ein Anschluss an die Busse des SenneTaktes wieder sichergestellt. Bahnübergänge sollten im Falle einer längeren Störung durch Bahnübergangsposten der DB Netz AG mit Absperrbändern für die Straße gesichert werden, so dass unnötige Zeitverzögerungen durch das Aus- und Einstiegen des Triebfahrzeugführers für die manuelle Sicherung des Bahnübergangs entfallen. Die NWB forderte darüber hinaus den Ausbau der Senne-Bahn. Es solle im kleinerem Umfang und mit geringen Mitteln möglichst schnell begonnen werden, so die Hoffnung von NordWestBahn-Geschäftsführer Martin Meyer.

Eisenbahn ist das sicherste Verkehrsmittel

BERLIN - Die Eisenbahnen sind nach Angaben der "Allianz pro Schiene" europaweit mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel. "Die Wahrscheinlichkeit, im Pkw zu sterben ist 30mal größer, als in der Bahn tödlich zu verunglücken", teilte die Organisation unter Verweis auf das vor kurzem veröffentlichte "Statistische Taschenbuch 2003" der EU-Kommission mit. Demnach starben in den 15 Mitgliedsländern der Gemeinschaft im Durchschnitt 5,9 Autoinsassen pro Milliarden Personenkilometer. Für die Zugpassagiere betrug der Wert lediglich 0,2. "Auch im Vergleich zum Bus und zum Flugzeug sind die Bahnen das gefahrlosere Verkehrsmittel", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Die Wahrscheinlichkeit, im Flugzeug oder im Bus bei einem Verkehrsunfall zu sterben, ist doppelt so hoch wie auf der Schiene". Beide Verkehrsmittel wiesen nach den aktuellsten vorliegenden Daten im Jahr 2001 laut EU einen Wert von 0,4 Getöteten pro Milliarden Personenkilometer auf. Erfreut zeigte sich das Schienenbündnis über den Trend der vergangenen 30 Jahre. "Sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene geht die Zahl der Todesopfer kontinuierlich zurück", stellte der Geschäftsführer fest. In Deutschland ist das Bahnfahren genauso sicher wie im EU-Durchschnitt. Nach neuesten Allianz pro Schiene-Berechnungen kamen sowohl in 2001 als auch in 2002 hierzulande lediglich 0,2 Zugreisende pro Milliarden Personenkilometer ums Leben - das entspricht exakt dem EU-Durchschnittswert.

Zug der Rollenden Autobahn während der Fahrt getrennt

BERN - Der Riss einer Kupplung hat am vergangenen Donnerstag auf der Lötschberg-Nordrampe bei Blausee-Mitholz zur Trennung eines Zuges der Rollenden Autobahn geführt. Einige LKW-Fahrer wurden leicht verletzt. Sie wurden in ärztliche Kontrolle gebracht. Außerdem verschoben sich ein paar LKWs auf den Verladewagen. Der Zug, der am Morgen in Freiburg im Breisgau mit Ziel Novara gestartet war, wurde kurz nach dem Bahnhof Blausee-Mitholz plötzlich gestoppt. Die Kupplung des ersten Niederflurtragwagens war gerissen. Durch die automatische Bremsung kamen die beiden Zugsteile abrupt zum Stillstand. Dabei verletzten sich einige LKW-Fahrer im Begleitwagen leicht. Außerdem verschoben sich einige LKWs auf den Tragwagen. Die beiden Lokomotiven und der Begleitwagen mit den Lkw-Fahrern kamen nach dem Felsenburgtunnel zum Stehen. Die Mannschaft des Hilfswagens der Werkstätte Spiez wurde aufgeboten, um den intakten Teil des Zuges für die Weiterfahrt Richtung Italien vorzubereiten. Im übrigen Zugverkehr kam es nur zu geringfügigen Störungen.

Schweiz: Unbekannte betätigten Bremse an Intercity

SULGEN (AP) - Unbekannte haben am Freitagnachmittag beim Zwischenhalt eines Intercity-Zuges in Amriswil (TG) die Bremsen am viertletzten Wagen betätigt. Diese liefen bei der Weiterfahrt heiß, so dass der Zug gestoppt werden musste. Die Feuerwehr Sulgen kühlte die Achse und die vier letzten Wagen wurden abgehängt. Dadurch erhielt der betroffene Zug eine Verspätung von rund 40 Minuten. Bei einer näheren Kontrolle stellte sich laut Polizei heraus, dass kein technischer Defekt die Panne verursacht hatte, sondern der Ausschalthebel für die automatische Bremse am betroffenen Wagen betätigt war. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. Es entstand Sachschaden von rund 20.000 Franken.

WM-Verkehrskonzept: Probleme bei der Bahn

BERLIN - Das Konzept eines "umweltfreundlichen Verkehrssystems" der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland scheint in Teilen gefährdet zu sein. Auf Grund finanzieller Probleme der Deutschen Bahn stehen nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" 23 Projekte wie die Modernisierung von Hauptbahnhöfen und der Ausbau von Informations- und Wegeleitsystemen an den Stadien in elf von zwölf WM-Städten in Frage. Grundlage ist demnach ein Bericht des Arbeitskreises Verkehr der Länder und WM-Städte, der bereits am Mittwoch bei einem Treffen der Bundesregierung in Berlin mit allen Beteiligten sowie Vertretern des WM-Organisationskomitees präsentiert wurde. Insgesamt fehlten bis zu 100 Millionen Euro, hieß es in dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Die DB sehe sich nicht in der Lage, ihren meist geringen Kostenanteil aufzubringen; Bund, Länder und Städte hätten dagegen ihre Beiträge für den Ausbau der Bahnhöfe zur WM fest zugesagt.

DB dringt auf Prozess wegen Schlafwagenbrand in Frankreich

NANCY (AFP) - Der Prozess um den verheerenden Brand in einem DB-Schlafwagen in Frankreich soll nach dem Willen der Deutschen Bahn am Ort des Unglücks in der ostfranzösischen Stadt Nancy stattdinden. Dies entspreche den Bestimmungen eines internationalen Abkommens aus dem Jahre 1980, betonte DB-Anwalt Guy Martinet am Donnerstag bei einer Anhörung in Nancy. Das Gericht wird voraussichtlich am 4. März entscheiden, ob es sich in dem Fall für zuständig erklärt. Bei dem Brand waren in der Nacht zum 6. November 2002 zwölf Menschen ums Leben gekommen.

Offenburg - Basel: Türen schließen künftig automatisch

STUTTGART - Ab 1. Februar 2004 schließen die Türen der Doppelstockzüge auf der Strecke Offenburg - Basel automatisch. Möglich wird das durch den Einsatz des "Technikbasierten Abfertigungsverfahrens" (TAV) in den Zügen. Dabei überwacht die Technik das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste. Lichtschranken und Türkontakte überprüfen die Einstiegsbereiche. Wenn niemand mehr ein- oder aussteigt schließen die Türen nach drei Sekunden automatisch. Dem Triebfahrzeugführer wird auf dem Führerstand per Leuchtmelder angezeigt, dass alle Türen ordnungsgemäß geschlossen sind. Die Fahrgäste werden mit Hinweisschildern an den Türen über die neue Technik informiert, außerdem liegen in den Zügen Informationsbroschüren aus. Das neue Verfahren soll helfen, die Abfahrbereitschaft des Zuges im Bahnhof schneller herzustellen und damit den Zugverkehr pünktlicher durchzuführen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Temperatur in den klimatisierten Wagen besser konstant gehalten werden kann, da die Türen nicht unnötig lange offen stehen. Mit TAV fahren schon heute die Triebwagen VT 641 auf der Hochrheinstrecke.

Künftig werden in den Doppelstockzügen am Oberrhein nur noch Prüfteams zur Fahrkartenkontrolle eingesetzt. Ein Nachlösen von Fahrkarten oder Anschlussfahrscheinen im Zug ist dann nicht mehr möglich. An allen Haltestellen zwischen Offenburg und Basel stehen Fahrkartenautomaten, an denen man Fahrkarten vor Fahrtbeginn erwerben kann. Bei einigen Zügen, z. B. in Tagesrandlagen, sind weiterhin Kundenbetreuer an Bord. Gewährleistet ist auch die Ein- und Ausstiegshilfe für mobilitätseingeschränkte Reisende im Streckenabschnitt Offenburg - Basel, sofern diese sich spätestens einen Werktag vor Fahrtantritt bei der Mobilitätszentrale der Deutschen Bahn (Ruf 01805/ 512512) melden.

Fernverkehrspreise steigen um durchschnittlich 3,4 Prozent

FRANKFURT/Main - Die DB erhöht zum 1. April 2004 im Fernverkehr die Normalpreise um durchschnittlich 3,4 Prozent. Wichtigstes Ziel der kleinen Reform ist dabei eine größere Differenzierung der Tarife. Wie DB-Personenverkehrsvorstand Karl Friedrich Rausch erklärte, blieben die Normalpreise bis 100 Kilometer stabil, bei Entfernungen zwischen 100 und 200 Kilometern würden die Preise durchschnittlich sogar um 1,6 Prozent abgesenkt. Zur Begründung führte er an, die Bahn habe in den kurzen und den sehr langen Entfernungsbereichen mit dem Auto beziehungsweise den Billig-Airlines starke Wettbewerber. Im Entfernungsbereich zwischen 200 und 700 Kilometer verfügt die Bahn laut Rausch dagegen über eine deutlich stärkere Wettbewerbsposition. "Zur Kompensation gestiegener Kosten" werden die Preise zum Beispiel ab einer Entfernung von 400 Kilometer um durchschnittlich 5,8 Prozent angehoben. Rausch verwies aber darauf, dass in diesem Bereich die Normalpreise Ende 2002 um durchschnittlich zwölf Prozent abgesenkt worden seien und bei rund 90 Prozent aller Fahrten hohe BahnCard-Rabatte, Sparpreise oder andere Ermäßigungen genutzt würden. "Dies hat dazu geführt, dass die durchschnittlichen produktbezogenen Preise mittlerweile einen Tiefstand seit zehn Jahren erreicht haben." 1994 kostete seinen Angaben zufolge beispielsweise die Fahrt von Hamburg nach München 112,80 Euro, heute seien es 107 Euro. Nach dem 1. April betrage der Preis 111 Euro und liegt damit auch nach der Preisanhebung noch unter dem Wert von 1994. Eine Fahrt von Frankfurt nach Mannheim kostet der Bahn zufolge ab April wie bisher 22,40 Euro. Zwischen Augsburg und Stuttgart sinkt der Preis von derzeit 33,80 auf 33 Euro. Die Strecke Frankfurt - Stuttgart verteuert sich um 3,1 Prozent auf dann 46 Euro. Für die lange Distanz zwischen Frankfurt und München oder Berlin müssen künftig 6,5 Prozent mehr bezahlt werden. (Weitere Preisbeispiele hat die DB in einem pdf-file zusammengestellt). Rausch zufolge wird die Bahn auch künftig keine regelmäßigen Preisanpassungen vornehmen.

Wie es in der Pressemitteilung der DB weiter hieß, führe die DB zudem einen bundesweiten Maximalpreis für Fahrten im Fernverkehr ein, der relationsabhängig ab Entfernungen von 700 Kilometer wirke. Damit sollen Preissteigerungen auf langen Strecken begrenzen werden. Eine einfache Fahrt in Deutschland kostet dann in der 2. Klasse höchstens 111 Euro (1. Klasse: 167 Euro) pro Person. Damit zahlt zum Beispiel eine Person mit der BahnCard 50 für eine einfache Fahrt nicht mehr als 55,50 Euro (2.Klasse) und 83,50 Euro (1.Klasse). Unter dem Strich erwarte man mehr Fahrgäste und zusätzliche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe, sagte Rausch. Vor allem bei kürzeren Strecken wolle die Bahn Kunden gewinnen, die bisher mit dem Auto fahren. Auf den längsten Verbindungen will der Konzern durch den Fixpreis Billigfliegern Kundschaft abjagen. Mit Kritik wie nach der vorigen großen Preisreform Ende 2002 rechne die Bahn nicht, sagte Rausch. Ebenfalls ab dem 1. April sind Platzreservierungen am Automaten, bei gleichzeitigem Kauf einer Fahrkarte, oder im Internet bei Buchung eines Online-Tickets kostenlos. Am Schalter erhöht sich dagegen zum gleichen Zeitpunkt das Entgelt für Platzreservierungen von gegenwärtig 2,60 Euro auf drei Euro. Gleichzeitig zu den Anpassungen der Normalpreise werden unabhängig von der Entfernung zum 1. April die Preise für Zeitkarten im Fernverkehr um 1,9 Prozent angehoben.

Verbraucherverbände und die Gewerkschaft Transnet nannten die Preiserhöhungen ein "falsches Signal". Die Bahn verunsichere die Kunden erneut, nachdem der Streit um ihre Preise mit dem Comeback der alten Bahncard gerade erst beigelegt war, warnte der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die Erhöhung gefährde das Ziel einer nötigen Image-Verbesserung der Bahn. Statt an der Preisschraube zu drehen, müsse der Service verbessert werden, kritisierte die Gewerkschaft Transnet.

Bilanz und Ausblick: Die Bahn in Bayern

MÜNCHNEN - Die Bahn hat am Dienstag in München eine Bilanz des vergangenen Bahnjahres gezogen und einen Ausblick auf das Jahr 2004 abgegeben. Als Erfolg wertete die DB den Zuwachs an Fahrgästen. Auf der Strecke München-Rosenheim–Salzburg beispielsweise waren es binnen eines Jahres plus 14 Prozent. Als Verkaufsschlager entwickelt sich das neue BayernTicket Single, das seit seinem Start am 14. Dezember bereits 100 000 Stück Mal erworben wurde. "Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Wir wollen die Nachfrage nach BayernTickets von 1,35 Mio. in 2003 um mindestens eine Million steigern", so der bayerische Konzernbevollmächtigte. Für die Außerfern-Bahn, die von Garmisch nach Reutte in Tirol führt, erhielt DB Regio vom Land Tirol den Zuschlag. Josel: „Aus bayerischer Sicht ist auch ein zweites grenzüberschreitendes Beispiel wichtig: Der Brennerverkehr. Um 13 Prozent konnte die Schiene im kombinierten Verkehr auf dem Weg nach Italien zulegen. Fortschritte gibt es auch im Baugeschehen zu bilanzieren. Im Herbst wurde südlich von München die neue zweigleisige S-Bahn-Strecke nach Deisenhofen eingeweiht. Nördlich von München, auf der Ausbaustrecke nach Ingolstadt, wurde auf 15 Kilometern Länge ein drittes Gleis verlegt. Im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz wurden Strecken modernisiert bzw. auf Tempo 160 beschleunigt.

Eine wichtige Weichenstellung im Regionalverkehr bildete 2003 der Verkehrsdurchführungsvertrag mit dem Freistaat Bayern. Er setzt den Rahmen für die Nahverkehrsleistungen bis 2013. Die Verabschiedung des letzten Silberlings bildete im November den Abschluss der ersten großen Modernisierungswelle in Bayern. Mehr als 1,2 Mrd. Euro wurden bisher in neue Züge investiert. Klaus-Dieter Josel: "Die Zukunft gehört den modernen roten Schienenflitzern. Sie sind nun überall im Freistaat sichtbar, besonders auffällig natürlich bei der S-Bahn München, wo wir bis zum Juni alle Linien auf moderne Züge der Baureihe ET 423 umgestellt hatten. Übrigens über ein Jahr früher als geplant. 204 Züge umfasst diese Flotte nun und die nächsten 30 sind auch schon im Anmarsch." Bis 2013 erwartet die Bahn Ausschreibungen von insgesamt über 30 Millionen Zugkilometer im Nahverkehr. An jeder dieser Ausschreibungen wird sich DB Regio mit neuen Konzepten beteiligen. Dies bedeutet auch den Einsatz neuer Fahrzeuge und Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe.

Auf die Agenda für 2004 führt die DB viele Maßnahmen für mehr Pünktlichkeit und zur besseren Information der Reisenden auf. "2004 wollen wir in den Zügen die Information der Reisenden deutlich verbessern. Auf technischer Seite geschieht dies durch eine bessere Ausrüstung der Zugbegleiter und Kundenbetreuer. Große Erwartung setzen wir in die 'Operation P': Dabei erhalten die Mitarbeiter, Spielräume, um zu mit vielen einzelnen Maßnahmen vor Ort etwa beim Rangieren, bei der Gleisbelegung oder bei der Bereitstellung der Züge Minute für Minute an Unpünktlichkeit abzubauen", führte der bayerische Bahnchef aus. 90 Einzelprojekte wurden auf diese Weise bisher erfolgreich umgesetzt. Im Güterverkehr, wo die DB mit Railion als internationales Unternehmen an der Start gegangen ist, zeigt sich der zunehmende Wettbewerb besonders deutlich. Von den bayerischen Umschlagbahnhöfen aus will man mit modernen Mehrsystem-Lokomotiven und mit neuem Schwung auch in die Nachbarländer fahren. Josel: "Wenn in dieser Woche einer der bedeutendsten Reifenhersteller ein neues europäisches Distributionszentrum in Bayern eröffnen wird, dann dürfen wir einen neuen Bahnkunden begrüßen. 4500 LKW-Fahrten wären notwendig für den Transport von einer Million Autoreifen im Jahr. Stattdessen werden die schwarzen Pneus von unseren roten Loks an ihre Bestimmungsorte verfrachtet."

Auch 2004 soll das DB Netz weiter modernisiert werden. 350 Vorhaben, die Einschränkungen des Zugverkehrs zur Folge haben, stehen für das erste Halbjahr im Plan. Vorrangig ist dabei, das Bestandnetz zu sanieren und für mehr Verkehr ertüchtigen. Klaus-Dieter Josel: "Ich bitte schon jetzt um Verständnis, für Verspätungen und Ersatzverkehre. Unser, in München so erfolgreiches Baustellen-Maskottchen, Max der Maulwurf, wird in diesem Jahr auch an vielen anderen Orten in Bayern den Weg an den Baustellen vorbei weisen." Es werde zum Teil "erhebliche Einschränkungen und auch Sperrungen ganzer Streckenabschnitte geben". Einzelheiten will die DB erst im März – mit einem Baustellenkalender – bekannt geben. Heraus ragt bei den Baumaßnahmen die Fertigstellung des S-Bahn-Stammstrecken-Bauarbeiten in München. Am 12. Dezember diesen Jahres beginnt auf den Außenästen der Linien S2 Süd, S5 und S8 West der 10-Minuten Takt. Bei der Sanierung und Modernisierung der rund 1000 Bahnhöfe in Bayern gebe es aber noch einigen Nachholbedarf. Josel bekräftigte im gleichen Zusammenhang, die DB werde an der Verlegung des Bahnhofes in Lindau von der Insel aufs Festland festhalten. Von diesem Umzug verspricht sich die Bahn für die Zugverbindung München-Zürich einen Zeitgewinn von etwa zehn Minuten.

Frankreich: Chaos wegen Eisenbahnerstreik

PARIS - Ein Streik der Eisenbahner hat am Mittwoch den Grossraum Paris in ein Verkehrschaos gestürzt. Am schlimmsten erwischte es den Nahverkehr. Auf einigen Linien in die Pariser Vororte fuhr nur jeder zehnte Zug, in Toulouse am frühen Morgen sogar nur jeder 30. Pendler stiegen aufs Auto um und steckten in Staus fest, die eine Gesamtlänge von rund 230 Kilometern erreichten. Landesweit fiel nach Angaben der französischen Staatsbahn SNCF gut ein Drittel der Hochgeschwindigkeitszüge TGV und die Hälfte der normalen Fernzüge aus. Der eintägige Ausstand für mehr Geld sowie gegen Stellenabbau und die Einführung eines Minimalservices bei Streiks machte sich dagegen auf den deutsch-französischen Verbindungen kaum bemerkbar. Die DB berichtete, von 50 Zügen von und nach Frankreich seien nur sechs an der Grenze gestoppt beziehungsweise dort eingesetzt worden. Der Thalys zwischen Paris und Köln verkehrte normal.

DB ändert Fernverkehrspreise

BERLIN - Medienberichten der Süddeutschen Zeitung und der "Financial Times Deutschland" zufolge will die DB die Ticketpreise im Fernverkehr erneut ändern. Wichtigstes Ziel der kleinen Reform sei dabei eine größere Differenzierung der Tarife, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Donnerstagsausgabe. An dem zuletzt im August geänderten Preissystem werde aber nicht grundsätzlich gerüttelt. Es gebe nur eine Nachjustierung. Sondertarife und Rabatte (Bahncard, Sparpreise, Surf&Rail) blieben erhalten. Lediglich der Normalpreis werde auf zahlreichen Fernstrecken verändert, hieß es in dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Demzufolge sollen Verbindungen, die in direkter Konkurrenz zu den Billigfliegern stehen, günstiger werden als zum jetzigen Zeitpunkt. Auch auf verkehrsschwachen Linien sollen die Preise gesenkt werden. Die DB will dadurch flexibler reagieren können und auf schwach genutzten Verbindungen durch neuerliche Preissenkungen von bis zu zehn Prozent deutlich mehr Kunden anlocken. Im Gespräch ist laut "Financial Times Deutschland" auch ein "Low-Price-Ticket", mit dem Kunden künftig für 110 Euro durch die gesamte Republik fahren könnten. Gleichzeitig sollen jedoch die Fahrkarten auf anderen, gut frequentierten Linien verteuert werden. Unter dem Strich ist eine leichte Tariferhöhung vorgesehen, die sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auf zwei bis drei Prozent belaufen dürfte.

Einzelheiten zu den neuen Preisen will die DB am heutigen Donnerstag bekannt geben. Wie es in dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" weiter hieß, hatte sich der DB-Vorstand unter dem Vorsitz von Hartmut Mehdorn in einer mehrstündigen Klausursitzung auf die Tarifreform verständigt, die dem Vernehmen nach noch vor dem Sommer greifen solle. Der Transportkonzern hatte zuvor eine umfassende Marktanalyse über die Stärken und Schwächen im Personenfernverkehr in Auftrag gegeben.

Bahn nahm 2003 34 Elektronische Stellwerke in Betrieb

FRANKFURT/Main - Die DB hat im Jahr 2003 insgesamt 34 Elektronische Stellwerke (ESTW) in Betrieb genommen - so viel neue computergestützte Leittechnik wie in keinem Jahr zuvor. Rund 557 Millionen Euro wurden dafür investiert. "Mit der modernen Stellwerkstechnik haben wir einen weiteren Schritt im Rahmen unserer Strategie Netz 21 erreicht", so Klaus Junker, Vorstand Betrieb der DB Netz AG. "Elektronische Stellwerke gehören zu den Schwerpunkten unseres Investitionsprogramms. Diese Stellwerkstechnik ermöglicht es uns, die Schieneninfrastruktur immer wirtschaftlicher und zuverlässiger betreiben zu können." Derzeit verfügt die Bahn über 6.175 Stellwerke - rund 126 davon sind bereits elektronisch. Die Bedienung der ESTW erfolgt fast ausschließlich aus den bundesweit sieben Betriebszentralen am Sitz der Netz-Niederlassungen in Frankfurt, Berlin, Karlsruhe, Duisburg, Hannover, Leipzig und München. Hier wird der Betrieb auf den angeschlossen Strecken rechnerunterstützt überwacht, disponiert und gesteuert.

Planung und Bau der Elektronischen Stellwerke werden von der DB ProjektBau GmbH, einer Tochtergesellschaft der DB AG, sichergestellt. "Die Bündelung der fachspezifischen Kompetenz insbesondere im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik und die zentrale Steuerung der Maßnahmen war eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass im vergangenen Jahr so viele ESTW in Betrieb genommen werden konnten", erläutert Werner Kraus, Geschäftsführer Technik bei der DB ProjektBau GmbH. Zu den größten Inbetriebnahmen im Jahr 2003 gehörten die Stellwerkszentralen in Braunschweig, Leipzig-Ost, Lübeck, Magdeburg und Rosenheim.

Vertrag zwischen DB und EKO Stahl langfristig verlängert

BERLIN - Mit dem Start täglicher 4000-Tonnen-Züge von Hamburg nach Eisenhüttenstadt wird die Kooperation der Stinnes AG mit der EKO Stahl GmbH, einem der führenden europäischen Flachstahlhersteller, erfolgreich fortgesetzt. Die Vereinbarung mit EKO Stahl erstreckt sich über eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren und umfasst ein jährliches Transportvolumen von rund 3 Millionen Tonnen Eisenerz von Hamburg und Rostock nach Eisenhüttenstadt sowie rund 1,5 Millionen Tonnen Koks und Kalkstein aus Polen. Stinnes baut damit seine Leistungen für die Stahlindustrie weiter aus.

Für die täglichen Ganzzüge wurden 55 Wagen der Gattung Falrrs 153 neu beschafft und nach dem Bedarf des Kunden mit spezieller Entladetechnik ausgestattet. Als weitere Besonderheit sind hier jeweils zwei sechsachsige Waggons zu einer zwölfachsigen Einheit verbunden. Um die Anforderungen von EKO Stahl auch bei schwankenden Transportmengen optimal abzudecken und dem Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität zu gewährleisten, wurden neben den täglichen verkehrenden Plantrains differenzierte Leistungen in den Stinneseigenen Produktgruppen Variotrain und Flextrain vereinbart, die variable Planungsoptionen und kurzfristige Lösungen bei wechselnden Relationen bieten.

Fahrzeuginstandhaltung neu aufgestellt

BERLIN - Die schwere Fahrzeuginstandhaltung der Bahn wird seit 1. Januar 2004 als "DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH" im Unternehmensbereich Dienstleistungen geführt. Das bisherige "Profitcenter Fahrzeuginstandhaltung" wurde auf diese Weise in eine eigene Rechtsform überführt. Vorsitzender der Geschäftsführung der in Berlin ansässigen GmbH ist Dr. Johannes Keil, der zuvor Sprecher der Geschäftsleitung der Fahrzeuginstandhaltung war. "Mit dieser neuen Struktur haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH als technischer Dienstleister im Bereich des Verkehrswesens stärker am Markt positionieren kann", sagte Dr. Johannes Keil.

Ziel sei es, maßgebliche wirtschaftliche Verbesserungen und einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis zu erzielen. Mit einzigartigem, traditionell gewachsenem Fachwissen haben sich die Produktbereiche der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH nicht nur für die operativen Bereiche der Bahn, sondern auch für die Bahnindustrie und zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen, national wie international, aufgestellt. Die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH betreibt ihre Geschäfte heute mit rund 7600 Mitarbeitern deutschlandweit. Mit insgesamt sechs Produktbereichen in 13 Werken und Werkstätten ist sie auf die schwere Instandhaltung, Modernisierung und Reparatur von Schienenfahrzeugen und deren Komponenten spezialisiert.

DB-Fahrzeuginstandhaltung erhält Aufträge von ausländischen Bahnen

BERLIN - Mit drei internationalen Aufträgen hat die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH das neue Geschäftsjahr eröffnet. So wird der Produktbereich Reisezugwagen in den nächsten Monaten Fahrzeuge der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der italienischen Bahn Trenitalia revisionieren und gleichzeitig modernisieren. "Die Kompetenz unserer Fahrzeuginstandhaltung war entscheidend, dass wir die Aufträge der ausländischen Bahnen gewonnen haben", sagte Dr. Johannes Keil, Leiter der Geschäftsführung der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH. "Darüber hinaus sichern wir mit diesen Drittaufträgen unserer Geschäfte."

So haben die SBB dem Instandhaltungswerk Neumünster den Auftrag erteilt, 35 klimatisierte Reisezugwagen instand zu halten und zu modernisieren. Die Fachleute aus Neumünster werden die Fahrzeuge für eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern ertüchtigen sowie neue Serviceabteile für die Zugbegleiter und neue Lautsprecheranlagen einbauen. Gleichzeitig hat der Produktbereich Reisezugwagen zwei Ausschreibungen der italienischen Trenitalia gewonnen. Zunächst kommen 50 klimatisierte Liegewagen, später 103 Reisezugwagen in die schwere Revision nach Neumünster und Wittenberge. Im Zuge der schweren Instandhaltung wird das Interieur der Wagen aufgefrischt. So werden beispielsweise die Oberflächen der Abteilwände erneuert und die Sitzbezüge ausgetauscht. Die Liegewagen erhalten zusätzlich neue Lautsprecheranlagen und Sanitäreinrichtungen.

Railion erwirbt 30,07 Prozent der Rail Traction Company S.p.A.

MAINZ - Mit Wirkung zum 19. Januar 2004 hat sich die Railion Deutschland AG (ehemals DB Cargo) zu 30,07 Prozent an der privaten italienischen Eisenbahngesellschaft Rail Traction Company S.p.A. (RTC) beteiligt. Mit dieser Maßnahme baut Railion das Leistungsangebot im Alpentransit über den Brenner aus. Der Alpentransit steht bei Railion für über 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Verkehr mit Italien bildet den stärksten Auslandsmarkt für Railion und weist hohe Wachstumsraten auf, wobei die Verbindung von München nach Verona über den Brennerpass eine der wichtigsten Verkehrsachsen ist. Für die Brennerverkehre hat Railion nunmehr zwei unabhängige Standbeine. Zum einen die erfolgreiche BrennerRailCargo Allianz von RailCargoAustria (ÖBB), Trenitalia Cargo (FS) und Railion. Zum anderen die Kooperation zwischen RTC und Lokomotion, die schon heute 300 Züge pro Monat auf der Achse München - Verona fährt und die im Jahr 2003 einen Pünktlichkeitsgrad der Züge von nahezu 85 Prozent erreicht hat.

Die Leistungen von RTC/Lokomotion werden in erster Linie durch das Geschäftsfeld Intermodal der Stinnes AG vermarktet. Rail Traction Company hat in 2003 über 800.000 Zugkilometer durchgeführt und verfügt über einen Park von acht Elektro-Loks. Weitere fünf Mehrsystem-Loks kommen demnächst hinzu. RTC hat als erstes Privatunternehmen die durch die Liberalisierung des Schienengüterverkehrsmarktes gebotenen Chancen in Italien genutzt. Die Produktionskooperation zwischen RTC und Lokomotion zeigt gerade im kombinierten Verkehr von München nach Verona über den Brenner eine positive Marktresonanz. Stabile Pünktlichkeitsquoten und hohe Abfahrtsfrequenzen haben dieses Angebot zum Erfolg geführt. Täglich 16 Züge von RTC/Lokomotion pendeln derzeit zwischen den beiden Ländern. An der Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mbH ist neben der Kombiverkehr (20 Prozent), S.T.R. (20 Prozent) und der Rail Traction Company (30 Prozent) auch Railion Deutschland bereits seit Anfang 2003 mit 30 Prozent beteiligt.

Railion ist die führende europäische Güterbahn und bedient mit 27.000 Mitarbeitern in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark 4.500 Kundengleisanschlüsse. 5.500 Güterzüge pro Tag entlasten Europas Straßen von rund 100.000 Lkw-Transporten. Railion ist ein Unternehmen der Stinnes AG, der Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn AG.

Hahnenkamm: ÖBB-Züge fahren direkt ins Zielgelände

KITZBÜHEL - Auch in diesem Jahr setzen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wieder zahlreiche Sonderzüge für die Hin- und Rückreise zum Skirennen in Kitzbühel am kommenden Wochenende ein. Bequemer kann die Anreise kaum stattfinden: Direkt unterhalb vom Zielgelände der Kitzbüheler Streif liegt die Bahnhaltestelle "Kitzbühel Hahnenkamm". Knapp 50.000 Skifans benützten im Vorjahr die Züge der ÖBB. Der stärkste Renntag, die Herrenabfahrt am Samstag, ist für die ÖBB und ihr Mobilitätskonzept die größte Herausforderung. Sonderzüge aus dem Tiroler Oberland, Innsbruck und Salzburg sind ein fixer Bestandteil des Konzepts. Mehrere zusätzliche Regionalzüge ab Wörgl mit Halt in allen Haltestellen und Bahnhöfen bis Kitzbühel sorgen für ein stetiges Anreiseangebot. Bei den planmäßigen Regionalzügen wird das Sitzplatzangebot mehr als verdoppelt, um dem Ansturm der Fans zu bestehen. Die bewährten Shuttlezüge "Hahnenkammexpress" zwischen St.Johann i.T. und Kirchberg i.T runden am Samstag und Sonntag das Gesamtangebot ab. An den drei Renntagen vom 23. - 25. Januar 2004 ist die Benützung der ÖBB-Züge zwischen diesen beiden Bahnhöfen kostenlos. Für alle Besucher mit weiterer Anreise bieten die ÖBB ein "All-inklusive" Angebot mit ermäßigtem Bahnfahrausweis für Hin- und Rückfahrt und Eintrittskarte zum jeweiligen Rennen. Der Preis ist abhängig vom Renntag und Entfernung. Preisbeispiel: Zum Slalom am Sonntag von Innsbruck nach Kitzbühel und zurück inklusive Eintritt um 38,60 €.

Zügiger Scanner für die Bahn

BERLIN - Für einen reibungslosen Bahnverkehr brauchen Züge genügend Freiraum - kein Objekt darf in die Strecke ragen oder die Tunnelwand dem Zug zu nahe kommen. Deshalb überprüfen Bahnbetreiber regelmäßig das Lichtraumprofil ihrer Strecken. Dieses Maß beschreibt rund um den Querschnitt des Zuges einen imaginären Rahmen, der als Sicherheitsabstand dient. Im Auftrag der Firma Plasser & Theurer, einem österreichischen Hersteller von Bahnbaumaschinen und Messfahrzeugen, haben Forscher des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik (IPM) entwickelt. Kernstück des Scanners ist ein Messkopf an der Fahrzeugfront, der über einen rotierenden Spiegel einen hochfrequent modulierten Laserstrahl aussendet. Das Licht wird von Objekten reflektiert, und eine Sammellinse leitet es über eine Glasfaser zum Detektor. Das System vergleicht die Phasenverschiebung von aus- und eingehendem Strahl und ermittelt daraus etwa die Entfernung zur Tunneldecke. Aus den Entfernungsdaten und der momentanen Stellung des Spiegels wird die Position einzelner Bildpunkte berechnet. Zusammen mit der Vorwärtsbewegung des Messzuges entsteht eine 3-D-Spirale, die sich umso länger streckt, je schneller der Wagen fährt. Im Gegensatz zu Systemen, die das Lichtraumprofil erst aus Videobildern berechnen, liefert die Lasermessung sofort ein Lichtraumprofil. Scanner sind zudem weniger empfindlich gegen äußere Lichteinflüsse. Seit März 2003 ist das System bei der Metro in Singapur im Einsatz. "Von unserem Kunden haben wir eine gute Resonanz auf das System bekommen", betonte Franz Eglseer, zuständig für den Verkauf von Messfahrzeugen bei Plasser & Theurer.

Brockenbahn kommt nicht auf den Gipfel

WERNIGERODE - Der höchste Berg des Harzes, der Brocken, ist derzeit für Besucher zumindest auf der Schiene nicht erreichbar. Die Gleise der Brockenbahn sind nach starken Schneefällen und heftigem Wind zugeweht und für die Züge nicht mehr passierbar. Zwar werde die Strecke täglich von einem Schneepflug befahren, sagte eine Sprecherin der Harzer Schmalspurbahn. Dieser könne die Gleise wegen der derzeitigen Wetterverhältnisse jedoch nicht dauerhaft freihalten. "Der Brocken ist für uns nicht befahrbar." Die Züge zum Gipfel haben deshalb in Schierke ihren vorläufigen Endpunkt. Normalerweise fahren täglich sechs Züge auf den mehr als 1000 Meter hohen Brocken.

OME steigert Fahrgastzahlen

SCHWERIN - Die Ostmecklenburgische Eisenbahngesellschaft (OME) hat 2003 ihr bislang bestes Betriebsergebnis erzielt. Wie "NDR online" meldet, steigerte die hundertprozentige Connex-Tochter im vergangenen Jahr ihren Umsatz von 22,5 auf 27 Millionen Euro. Die Fahrgastzahlen stiegen im Nahverkehr gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf gut 1,25 Millionen. Im Fernverkehr legte das Unternehmen sogar um gut 43 Prozent auf etwa 358.000 Reisende zu. In den kommenden Jahren will die Connex-Gruppe ihre Marktanteile am Schienenverkehr in Ostdeutschland laut dem OME-Geschäftsführer und Connex-Regionalleiter Ost, Steffen Höppner, auf rund ein Fünftel ausbauen. Nach fünf Jahren erfolgreicher Entwicklung sei das ein reales Ziel. In Mecklenburg-Vorpommern hat Connex nach eigenen Angaben bisher einen Marktanteil von 10 Prozent, in Sachsen seien es 4 Prozent. Noch bis Ende des laufenden Jahres soll das NordHarz Netz von Connex auf 250 Kilometern zwischen Halle, Magdeburg und Halberstadt in Betrieb gehen. Den Zuschlag dafür hatte das Unternehmen Ende vergangenen Jahres erhalten. In diesem Jahr will sich der private Anbieter unter anderem am Ausschreibungsverfahren für das Teilnetz "Ostseeküste" beteiligen. Dieses wird derzeit von der DB Regio bedient und umfasst im wesentlichen die Strecke Hamburg-Schwerin-Rostock-Stralsund-Sassnitz.

TRANSNET setzt europäischen Lokführerschein durch

BERLIN - In der europäischen Union wird es künftig einen einheitlichen Lokführerschein geben. Darauf haben sich die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) / TRANSNET und die Bahn-Arbeitgeber verständigt. Darüber hinaus konnte eine Einigung zur Arbeitszeit im grenzüberschreitenden Verkehr erreicht werden, teilte die Bahngewerkschaft am Montag mit. Bei der Arbeitszeit wurden unter anderem Regelungen zur täglichen und wöchentlichen Ruhezeit vereinbart. So gibt es beispielsweise pro Jahr 104 Ruheperioden von je 24 Stunden. Außerdem wird die Fahrzeit auf maximal neun Stunden begrenzt. Durch die Reglungen werden hohe Sicherheitsstandards vorgegeben und Sozialdumping wirkungsvoll verhindert. Die Vereinbarung wird am 27. Januar 2004 durch den Vorsitzenden der Sektion Eisenbahn bei der ETF, Norbert Hansen und dem Vorsitzenden der Gemeinschaft Europäischer Bahnen (GEB), Dr. Johannes Ludewig, in Brüssel unterzeichnet. Anschließend wird dieses Verhandlungsergebnis in eine EU-Richtlinie zum Eisenbahnverkehr einfließen.

Mit dem DB NachtZug direkt von Stuttgart nach Lugano und Mailand

STUTTGART - Durch eine geänderte Linienführung der DB NachtZug Strecke München - Mailand gelangen Reisende aus Baden-Württemberg mit dem DB NachtZug jetzt auch direkt nach Lugano oder Mailand. Allabendlich geht es von Ulm, Göppingen, Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe nach Bellinzona, Lugano und Chiasso in der Schweiz sowie nach Como, Monza und Mailand in Italien und zurück – immer samstags wird auch die Weiterreise nach Bologna und Florenz angeboten. DB NachtZug Gäste reisen seit Jahresanfang im neuen Schlafwagen, der den Reisekomfort auf dieser Strecke deutlich erhöht. Der neue Schlafwagen hält im Innenraum zahlreiche Neuheiten bereit: beispielsweise eine Wechselsprechanlage von den einzelnen Abteilen zum Betreuerabteil, Trinkwasserqualität im gesamten Fahrzeug oder zusätzlichen Stauraum für Gepäck. Dank einer optimalen Raumausnutzung gibt es nun zwölf statt bisher elf Abteile mit drei Betten. Durch das Öffnen einer Verbindungstür entsteht aus zwei Abteilen eine großzügige Suite, in der bis zu sechs Personen zusammen über Nacht reisen können. Hochmoderne Federungssysteme sorgen selbst bei Tempo 200 für einen ungestörten Schlaf. Sicherheitsschlösser mit Lochkartenschlüsseln und von innen abschließbare Abteiltüren ermöglichen zudem einen ruhigen und sicheren Schlaf. Maßstäbe im europäischen Schienenverkehr setzt auch die Stromversorgung - das moderne Fahrzeug kommt mit allen Stromnetzen in Europa zurecht. Eine leistungsstarke Batterie im Fahrzeug erhält die Stromversorgung aufrecht, wenn z.B. an Grenzbahnhöfen die Lok gewechselt werden muss.

Neue Tarifentfernungen für Schienengüterverkehr online abrufbar

BERLIN - Mit einem neuen Online-Tool erleichtert Stinnes seit kurzem für seine Kunden die Abfrage über den Gütertransport auf der Schiene. Das kostenlose Online-Tool "Güterbahnhöfe DIUM" berechnet die für die Preisbildung geltenden Tarifentfernungen für den nationalen und internationalen Schienengüterverkehr. Dieser in Europa einzigartige Service wurde zum Jahreswechsel mit neuen praktischen Funktionen ausgestattet: Durch die Nutzung einer neuen XML-Schnittstelle können Kunden ihre EDV-Systeme direkt anbinden und damit Prozesskosten sparen. Eine neue Bedienoberfläche und die Möglichkeit, für Kunden bestimmte Voreinstellungen vorzunehmen, bietet viele Vereinfachungen und macht die Anwendung noch attraktiver. Das Online-Tool ergänzt den vor wenigen Wochen von Stinnes Freight Logistics vorgestellten Güterfahrplan im Internet optimal. Die Anwendung "Güterbahnhöfe DIUM" ist unter www.stinnes.de/freightlogistics in der Rubrik "e-Stinnes" zu finden. Die Entwicklung der Anwendung Güterbahnhöfe DIUM ist ein wesentliches Teilergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes "Portal C", um den Schienenverkehr zu stärken.

SBB und RhB stellen Fahrpläne um

ZÜRICH - Als Vorsichtsmaßnahme wegen möglicher Protestkundgebungen von Gegnern des World Economic Forum in Davos (WEF) stellen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die Rhätische Bahn (RhB) ihre Fahrpläne am nächsten Samstag um. Die Bahnen tragen damit den Erfahrungen der letzten Jahre Rechnung, wo Protestaktionen von WEF-Kritikern teilweise das ganze Bahn-Netz mit großen Verspätungen belasteten. Um die Folgen möglicher Störaktionen in diesem Jahr möglichst gering zu halten, haben die SBB beschlossen, am Samstag, 24. Januar 2004, zwischen 8.00 und 18.00 Uhr die fahrplanmäßigen Züge zwischen Basel und Chur in Zürich zu wenden. Reisende von Basel nach Graubünden – und in umgekehrter Richtung – müssen ausnahmsweise in Zürich umsteigen. Dasselbe gilt für den Zugverkehr zwischen St. Gallen und Chur: Hier werden die Reisenden gebeten, in Sargans umzusteigen. Bei der Rhätischen Bahn werden die Züge ab Landquart nach Davos nicht gemäß dem offiziellen Fahrplan geführt. Zwischen Landquart und Davos verkehren nur direkte Züge mit Halt und Umsteigen für die von der Polizei vorgesehenen Sicherheitskontrollen. Auf der Anreise nach Davos ist mit Behinderungen und Verspätungen zu rechnen. Über die Vereinalinie werden keine direkten Züge geführt. Die RhB rät allen Reisenden ins Engadin, die Züge über die Albulalinie zu benützen. Die Autoverladung Vereina wird gemäß offiziellem Fahrplan betrieben. SBB und RhB empfehlen Reisenden nach Graubünden, sich beim telefonischen Rail Service der SBB, Tel 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) oder am Bahnschalter über die genauen Reisemöglichkeiten zu informieren.

Mehr Güterverkehr auf der Schiene

WIESBADEN - Auf der Schiene sind im letzten Jahr mehr Güter transportiert worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden stiegen das Güterverkehrsaufkommen (297 Mio. Tonnen im Jahr 2003) und die tonnenkilometrischen Leistungen (78,5 Mrd. tkm) um jeweils vier Prozent. Die durchschnittliche Beförderungsweite der Bahnen lag damit wie im Vorjahr bei rund 265 Kilometern. Vor allem im zweiten Halbjahr stieg das Verkehrsaufkommen auf der Schiene überdurchschnittlich um 4,7 Prozent. Die Statistiker führen diese Tatsache vor allem auf den trockenen Sommer und die damit verbundenen niedrigen Flusspegel zurück. Dadurch hätten Transportverlagerungen von der Binnenschiffahrt auf andere Verkehrsträger stattgefunden. Insgesamt sank das Transportaufkommen aller Verkehrsträger zusammen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach wie vor am meisten Güter werden auf der Straße befördert, im vergangenen Jahr waren es 2,909 Mrd. Tonnen (rund 1,5 Prozent) weniger als in 2002.

DB und Bahnhofsmissionen unterzeichnen neuen Rahmenvertrag

BERLIN - Die DB und die Bahnhofsmission haben ihre Zusammenarbeit neu geregelt. Sie hätten am Jahresende 2003 einen Rahmenvertrag für die weitere Zusammenarbeit unterzeichnet, teilten das Unternehmen und die "Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission in Deutschland" am Freitag mit. Auf dessen Grundlage werden jetzt Einzelverträge zwischen den 99 Bahnhofsmissionen und den zuständigen Bahnhofsmanagements geschlossen. "Die Bahnhofsmissionen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Bahnhöfe. Deshalb freuen wir uns, die gute Zusammenarbeit fortsetzen zu können", betonte Willi Meurer, Leiter des Bereichs Verkehrsstation bei DB Station&Service. Die Bahn stellt den kirchlichen Einrichtungen weiterhin Räumlichkeiten für ihre Arbeit mietfrei zur Verfügung. Darüber hinaus trägt das Unternehmen vollständig die Neben- und Betriebskosten und hält die Räume instand.

Die Bahn sorgt im Rahmen ihres 3-S-Konzeptes für Service, Sicherheit und Sauberkeit im Bahnhof. Die Bahnhofsmissionen übernehmen Serviceaufgaben und leisten Sozialarbeit und Seelsorge für hilfsbedürftige Reisende sowie Bahnhofsbesucher. "Unser Begleitservice unterstützt schwache oder behinderte Menschen beim Ein- und Aussteigen und holt alleinreisende Kinder sicher und zuverlässig vom Zug ab. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen dort an, wo es nötig ist – schnell, unbürokratisch und unentgeltlich. Hilfsbedürftige werden bei Bedarf an örtliche Einrichtungen und Organisationen für weitergehende Betreuungs- und Hilfsangebote vermittelt", sagt Roland Knüppel von der Bahnhofsmission. Seit 110 Jahren arbeiten vorwiegend ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahnhofsmissionen an Bahnhöfen für hilfsbedürftige Menschen auf Reisen.

Bahn durchquert erstmals Australien

DARWIN (AP) - Eine historische Eisenbahnfahrt quer durch Australien: Am Samstag befuhr der erste Zug eine 3.000 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen der Süd- und Nordküste des riesigen Landes. Als der 1,2 Kilometer lange Zug im Bahnhof der Hafenstadt Darwin einfuhr, standen Tausende mit Fahnen und Wimpeln Spalier; mit an Bord war unter anderem Premierminister John Howard. Die mit Kunst der australischen Ureinwohner verzierte Lokomotive samt 100 Waggons war am Donnerstag in Adelaine in Südaustralien gestartet. Geladen waren mehr als 4.000 Tonnen Fracht, darunter Möbel, Autos, Bier und Sprit. Der Passagierbetrieb soll im Februar beginnen. Der Bau der Schienenstrecke hat rund 1,3 Milliarden australische Dollar (800 Millionen Euro) gekostet.

Umfangreiche Bauarbeiten zwischen Halle und Leipzig

LEIPZIG - Der Bau der S-Bahn zwischen Halle und Leipzig geht in die nächste Phase. Bis Dezember 2004 soll das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 235 Millionen Euro abgeschlossen werden. Dafür ist in den nächsten Tagen der größte Eingriff in den laufenden Verkehr der Stammstrecke, die Sperrung des Streckenabschnitts Schkeuditz – Leipzig, bis Ende Juni 2004 notwendig. In dieser Zeit werden unter anderem die neuen Bahnsteiganlagen in Schkeuditz mit dem neuen Fußgängertunnel unter die künftigen S-Bahngleise errichtet. Es entstehen die neuen Bahnsteige in den Haltepunkten Großkugel und Schkeuditz West. In Leipzig-Wahren werden neben dem neuen Haltepunkt alle Gleisanschlüsse einschließlich der Anschlüsse für das Güterverkehrszentrum und für den Umschlagbahnhof neu geordnet und an den Leipziger Güterring angebunden.

Im gesamten gesperrten Bereich werden die Gleisanlagen umgebaut sowie die Oberleitungen und die sicherungstechnischen Anlagen u.a. mit den neuen Elektronischen Stellwerken (ESTW) in Leipzig-Wahren und Schkeuditz neu errichtet. Dazu kommen umfangreiche Arbeiten an Brücken im Leipziger Stadtgebiet sowie der Neuaufbau der Leipziger Haltepunkte. Auch während der Teilsperrung ist im übrigen die Bedienung des Umschlagbahnhofs (Ubf) Leipzig-Wahren und des Güterverkehrszentrums (GVZ) gewährleistet. Nach Fertigstellung der neuen S-Bahnverbindung können hier moderne Elektrozüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h rollen. Die 33 Kilometer lange Strecke ist für einen 20- bzw. 30-Minuten-Takt konzipiert. Zwischen Halle und Leipzig halten die S-Bahnen entlang der eingleisigen Trasse mit zweigleisigen Begegnungsabschnitten an elf modernisierten bzw. neu gebauten Haltepunkten; vier Bahnübergänge werden ersetzt und 34 Brückenbauwerke müssen neu errichtet, erweitert oder saniert werden. Zur Steuerung des Zugverkehrs kommen moderne elektronische Stellwerke zum Einsatz, die Fahrzeit zwischen Halle und Leipzig wird ca. 30 Minuten betragen.

Zwischen Halle und Leipzig entsteht eine eingleisige S-Bahn-Trasse mit zweigleisigen Begegnungsabschnitten. Sie verläuft bis auf einen Teilabschnitt in Leipzig parallel bzw. auf der vorhandenen Bahnstrecke Halle – Leipzig. Von Gröbers bis Leipzig-Wahren wird der vorhandene Streckenabschnitt modernisiert. In Leipzig-Wahren wird die angestammte Trasse verlassen und verläuft bis zum Leipziger Hauptbahnhof entlang einer vorhandenen ehemaligen Güterzugstrecke. Dieses S-Bahnprojekt ist eingebunden in eine Gesamtkonzeption zur Verbesserung der Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Ballungsraum Halle/Leipzig. Diese Streckenführung erreicht direkt die Siedlungsgebiete und somit die meisten Fahrgäste. So wird nicht nur die Verbindung zwischen den beiden Großstädten verbessert, sondern 17 weitere Städte und Gemeinden profitieren von der künftigen S-Bahn-Anbindung.

Neue Werbekampagne der DB startet

BERLIN - Ende Januar will die Bahn ihre neue, großangelegte Werbekampagne mit Spots in allen wichtigen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern, Anzeigen in überregionalen Tageszeitungen, aktuellen Magazinen und Publikumszeitschriften sowie auf Großflächenplakaten starten. Unter dem Motto 'Die Bahn macht mobil' verzahnt die Bahn dabei Image- und Produktwerbung, aber auch die interne Kommunikation. Der von der Agentur Ogilvy & Mather konzipierte Auftritt soll alle Unternehmensbereiche integrieren, also unter anderem Unternehmenswerbung, Preisangebote, Güterverkehr, Bahnhöfe und Mitarbeiterkommunikation. "In seiner Doppeldeutigkeit spricht der Claim genau die beiden Punkte an, auf die es in der Kommunikation in Zukunft ankommen wird", so Werbeleiterin Gabriele Handel-Jung: "Erstens Mobilität, Flexibilität und Beweglichkeit als Werte, die synonym für die Bahn zur Geltung gebracht werden." Und zweitens: "Aktiv sein und Schwachstellen beheben." Mit der Kampagne wolle die Bahn verlorengegangenes Vetrauen und Sympathie zurückgewinnen und nichts versprechen, was die Bahn nicht halten könne, sagte Konzernsprecher Dieter Hünerkoch. "Die Bahn will 2004 bei Service und Qualität spürbar besser werden. Die tägliche Wahrnehmung der Bahn ist Basis für unser Image."

Daneben will der Konzern mit einigen Motiven die Komplexität des Unternehmens vermitteln sowie die Leistungen der Mitarbeiter thematisieren. In der Image- und Produktkommunikation dagegen konzentriert sich die Kampagne in einer ersten Phase mit 13 Anzeigenmotiven vor allem auf die "emotionale Stärkung der Kernmarkenwerte". Themen sind Mobilität im Alltag, Reisekomfort und -service sowie "Reisezeit als Nutzzeit". Im TV-Spot versucht ein Mann frühmorgens, seine Frau noch ein paar Minuten im Bett zu behalten, obwohl die zum Zug muss. "Die Fahrkarte druck ich dir aus", entgegnet er auf ihre Einwände oder "Frühstücken kannst du auch im Zug". Die Anzeigenkampagne thematisiert, dass die Reisezeit in der Bahn genutzt werden kann: "Kluge Schüler machen ihre Hausaufgaben im Zug. Kluge Manager im ICE." In einer zweiten Phase soll die Kampagne ab Ende 2004 von der Verbesserung der Image- und Sympathiewerte dazu übergehen, "die Beweisführung zu vertiefen", so Hünerkoch. Dann stehen neue Angebote rund um BahnCard, Carsharing, Fahrradverleih oder Logistik im Fokus.

Bahn-Kommunikationschef Hünerkoch geht

BERLIN - Dieter Hünerkoch, Leiter Kommunikation der DB, verlässt das Unternehmen Ende Februar. Das teilte die DB am Freitag in Berlin mit. Hünerkoch machte persönliche Gründe für seinen Entschluss geltend und betonte, die Entscheidung sei ihm schwer gefallen. Er werde weiter für das Unternehmen als Berater tätig sein, sagte er. Bahnchef Hartmut Mehdorn erklärte, er bedauere den Entschluss Hünerkochs außerordentlich. Mit Hünerkoch verbinde ihn seit langem ein ausgesprochen enges Vertrauensverhältnis. Er freue sich deshalb, dass Hünerkoch weiter für das Unternehmen und vor allem auch für ihn selber tätig sein werde. Über die Nachfolge von Hünerkoch ist noch nicht entschieden. Konzernsprecher Werner W. Klingberg wird die Aufgaben des Leiters Kommunikation zunächst kommissarisch mit übernehmen.

ÖBB erzielen 2003 112 Millionen Gewinn

Wien - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im vergangenen Jahr offenbar einen deutlichen Gewinn eingefahren. Trotz des größten Streiks in der ÖBB-Geschichte erreicht der ÖBB-Personen- und -Güterverkehr gemeinsam mit sonstigen Absatzbereichen der Bundesbahnen nach vorläufigen Zahlen 2003 wie auch schon im Vorjahr einen Bilanzgewinn von 112 Mio. Euro. Für dieses Jahr peilen die ÖBB nach einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" eine Steigerung des Gewinns an. Verbesserungsmöglichkeiten ortet ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde demnach vor allem noch bei der Abstimmung des Mitte 2003 übernommenen Postbusses mit der Schiene und im Logistikbereich. ÖBB-Finanzvorstand Erich Söllinger wollte zu den Unternehmenszahlen 2003 zuletzt noch keine Stellung nehmen. Die Bilanzbücher seien noch nicht geschlossen, meinte er. Die Zahlen sollen im Februar dem Aufsichtsrat präsentiert werden.

ESTW Mehltheuer geht in Betrieb

ERFURT - Im Bahnhof Mehltheuer geht am kommenden Sonntag ein elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb. Es steuert den Zugverkehr im Bahnhof und auf einem fünf Kilometer langen Streckenabschnitt und ist über einen Stellrechner in Plauen mit dem ESTW Werdau verbunden. Damit wird eine rationelle, automatische Zugsteuerung zwischen Zwickau/Werdau und Gutenfürst auf der Strecke Leipzig/Dresden - Hof gesichert. Das ESTW Mehltheuer ersetzt mechanische und elektromechanische Stellwerke, die teils noch aus dem Jahr 1897 stammten, und steuert 11 Weichen und 46 Signale. Es gewährleistet eine hohe Zuverlässigkeit der Betriebsabläufe und erhöht die Durchlassfähigkeit der Strecke für den nationalen und internationalen Verkehr. Für die elektronische Stellwerkstechnik wurden rund 10,5 Millionen Euro - darunter 8,3 Millionen Euro an Bundesmitteln - investiert.

Damit werden ab Werdau in Richtung Süden über 40 Kilometer der Strecke Leipzig - Hof durch verschiedene elektronische Stellwerke gesteuert. Weitere sollen folgen, um dann den Zugverkehr auf der kompletten Strecke von der Betriebzentrale Leipzig aus zu steuern und zu überwachen. Die Inbetriebnahme des ESTW Mehltheuer erfolgt in den Nachtstunden, so dass keine Beeinträchtigungen des Zugverkehrs zu erwarten sind. Die Ausrüstung mit elektronischer Stellwerkstechnik ist Teil des Gesamtprojektes der Ausbaustrecke Sachsen-Franken-Magistrale mit den beiden Strängen Dresden - Hof und Leipzig - Hof. Im Gleisdreieck bei Werdau/Neumark treffen beide Stränge zusammen. Ziel der Ausbauarbeiten ist eine Reisezeitverkürzung vor allem durch den Einsatz von bis zu 160 km/h schnellen Zügen mit Neigetechnik, mit denen ohne Einbuße an Fahrkomfort schnellere Kurvenfahrten möglich sind.

Rodgau-S-Bahn bekommt den "letzten Schliff"

FRANKFURT/Main - Seit Mitte Dezember fährt die Rodgau-S-Bahn nach Ober-Roden und Dietzenbach. Ihren "letzten Schliff" erhält sie in den kommenden sechs Wochen. Dann werden die Schienen der fast 30 Kilometer langen Strecken geschliffen. Mit einem speziellen Schienenschleifzug wird die rauhe Walzhaut entfernt, welche auf den neuen Schienen noch vorhanden ist. Sie wird in einem besonderen Schleifverfahren im Bereich des Schienenkopfes weg geschliffen. Von den Arbeiten werden besonders die Anwohner profitieren: Je glatter die Fahrfläche, desto geringer ist die Schallabstrahlung des vorbeifahrenden Zuges. Bei der Entstehung des Rollgeräusches eines Zuges ist die Oberflächenbeschaffenheit des Schienenkopfes entscheidend. Bei glatter Schienenoberfläche entstehen weniger Geräuschemissionen.

Begonnen wird mit den Schleifarbeiten am Samstag, den 17. Januar auf der Strecke zwischen Rodgau-Weiskirchen und Rödermark-Ober Roden. Dort werden die Schienenschleifarbeiten bis Samstag, dem 7. Februar, unter der Woche nachts zwischen 21:30 Uhr und 4:30 Uhr sowie am Wochenende rund um die Uhr durchgeführt. Von Sonntag, dem 8. Februar, bis Freitag, 27. Februar, werden auf der zwischen Offenbach-Ost und Rodgau-Weiskirchen sowie auf der Strecke zwischen Offenbach-Bieber und Dietzenbach-Bahnhof die Schienenschleifarbeiten unter der Woche nachts zwischen 21:30 Uhr und 4:30 Uhr sowie am Wochenende rund um die Uhr durchgeführt. Die Bahn bittet für die - bei den Schleifarbeiten nicht zu vermeidenden - Beeinträchtigungen um Verständnis.

DB: Diesellok-Auftrag wird verschoben

BERLIN - Die DB hat nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" die Vergabe eines milliardenschweren Diesellok-Auftrag zunächst abgebrochen. "Die Angebote haben die nötigen Anforderungen vor allem auch an die Zuverlässigkeit der Loks nicht erfüllt", sagte Bahn-Technikchef Stefan Garber der Nachrichtenagentur. "Es gab Punkte, bei denen die Anbieter offensichtlich Schwierigkeiten hatten, und die kostentreibend wirkten." So könnten etwa für Fracht- und Regionalverkehr auch unterschiedliche Loks geliefert werden, die dann auf bestehende Modelle aufbauen könnten und nicht komplett neu entwickelt werden müssten. Eine neue, vereinfachte Ausschreibung solle noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden, die Vergabe werde dann um den nächsten Jahreswechsel erfolgen. Erste Vorserienloks könnten laut Garber etwa ab 2007 auf die Schiene kommen. Es bestehe hier für die Bahn aber kein unmittelbarer Zeitdruck, da die neuen Loks ältere Modelle Schritt für Schritt ersetzen sollten. Der Bahn-Auftrag umfasst nach Informationen von "Reuters" insgesamt 523 Dieselloks. An der Ausschreibung beteiligt hatten sich Siemens, Vossloh und Bombardier. Verschoben ist den Angaben zufolge auch ein Auftrag für rund 140 neue IC-Züge. Eine Ausschreibung werde es in diesem Jahr wohl nicht mehr geben, sagte Garber der Nachrichtenagentur "Reuters". Priorität habe für ihn aber eine Grunderneuerung der ICE-1-Flotte, die noch 2004 angegangen werde, betonte der Bahn-Technikchef.

Verwirrung um Transrapid-Chancen auf Strecke Peking-Schanghai

BERLIN - Ein chinesischer Medienbericht über das angebliche endgültige Aus für eine Transrapid-Strecke zwischen Peking und Schanghai hat am Donnerstag für Verwirrung gesorgt. Die chinesische Zeitung "Jinghua Shibao" ("Beijing Times") hatte berichtet, der Ministerrat habe am 7. Januar aus Kostengründen den Bau weiterer Transrapid-Verbindungen abgelehnt. China wolle stattdessen sein Schienennetz mit konventioneller, radgetriebener Bahntechnik ausbauen. Für die rund 1300 Kilometer lange Strecke Peking-Schanghai seien nur noch die konventionellen Hochgeschwindigkeitszüge ICE aus Deutschland, TGV aus Frankreich und Shinkansen aus Japan im Rennen, hieß es dem Bericht. Das deutsche Transrapid-Konsortium und das Bundesverkehrsministerium wiesen diese Darstellung jedoch umgehend zurück. Es gebe noch keine Entscheidung, hieß es. "Die Information, dass der Transrapid für den Einsatz über die Referenzstrecke in Schanghai hinaus nicht mehr in Frage kommt, ist falsch", sagte der Sprecher des Vermarktungsunternehmens Transrapid International, Peter Wiegelmann, in Berlin. "Es handelt sich um eine chinesische Zeitungsente." Dies habe eine offizielle Nachfrage in Peking ergeben. "Wir gehen weiter davon aus, in China über die Strecke zum Flughafen Shanghai hinaus zum Zuge zu kommen", erklärte Wiegelmann. Hoffnungen setze das Konsortium um Siemens und ThyssenKrupp vor allem in die 190 Kilometer lange Strecke von Shanghai nach Hangzhou. Im Gespräch ist auch ein Transrapid für die 300 Kilometer zwischen Schanghai und Nanjing.

Vergabe der Schwarzwaldbahn und des Seehas-Verkehrs

STUTTGART - Das Ergebnis der im Februar 2003 erfolgten europaweiten Ausschreibung der Leistungen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf den Strecken Karlsruhe - Konstanz (Schwarzwaldbahn) und Engen - Konstanz (Seehas-Verkehr) steht fest. Wie Baden-Württembergs Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller am Donnerstag mitteilte, beabsichtigt das Ministerium, den Zuschlag an das Unternehmen DB Schwarzwaldbahn GmbH, eine hundertprozentige Tochter der DB Regio AG, und EuroTHURBO GmbH, eine hunterprozentige Tochter der Schweizerischen Bundesbahnen AG, zu erteilen. Die DB setzte sich bei der Schwarzwaldbahn damit gegen Angebote eines Konsortiums aus Südwestdeutscher VerkehrsAG, Hohenzollerischer Landesbahn, Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und EuroTHURBO sowie eines Angebots der Fa. Connex durch, beim Seehas-Verkehr hat die EuroTHURBO die Nase vorn vor Angeboten der DB Schwarzwaldbahn und der Fa. Connex. Aus vergaberechtlichen Gründen werde der Zuschlag allerdings erst nach Ablauf von 14 Tagen erteilt werden können, hieß es. Bis zu diesem Termin haben die nicht berücksichtigten Bewerber, die ebenfalls heute verständigt wurden, die Möglichkeit der Überprüfung der Entscheidung durch die Vergabekammer.

Müller zog eine positive Bilanz des Verfahrens: "Ab Dezember 2006 wird es eine deutliche Verbesserung geben. Den Fahrgästen stehen künftig neue, moderne und komfortablere Fahrzeuge und ein besseres Fahrplanangebot zur Verfügung. Dennoch sinkt der Zuschuss, den das Land für jeden gefahrenen Zugkilometer beisteuern muss." Künftig wird es auf den beiden Strecken von morgens bis spät abends einen durchgängigen Stundentakt geben. Der Seehas-Verkehr, der bisher zu einem großen Teil vom Landkreis Konstanz bezuschusst worden ist, wird in den Hauptverkehrszeiten auf dem Streckenabschnitt Engen - Singen - Radolfzell - Konstanz verdichtet. Das Gleiche gilt für die ebenfalls besonders nachgefragte Relation Karlsruhe - Offenburg. Nach Darstellung des Ministers ist es Ziel des Landes, in ganz Baden-Württemberg mehr Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen. Das gelte erst recht für die Schwarzwaldbahn, die seitens der DB Reise & Touristik AG durch Herausnahme verschiedener InterRegio-Verbindungen schrittweise in die Bedeutungslosigkeit hineinmanövriert worden sei.

Die DB Schwarzwaldbahn GmbH wird auf der Strecke Karlsruhe - Konstanz Doppelstockwagen der neuesten Generation einsetzen. Die Wagen verfügen beispielsweise über Klimaanlage, behindertengerechte Toilette, Displays für Fahrgastinformation und eine veränderte Innenausstattung mit verbesserter Gepäckablage. Üblicherweise werden drei oder vier Wagenzüge mit bis zu 473 Sitzplätzen verkehren. Gezogen bzw. geschoben werden die Züge von neuen E-Loks der Baureihe 146, die speziell für Nahverkehrszwecke konstruiert sind und hohe Beschleunigungs- und Bremswerte aufweisen. Damit gelingt es, bei annähernd gleicher Fahrzeit wie bisher mehr Haltepunkte zu bedienen. Die Fa. EuroTHURBO wird ein völlig neues Fahrzeug in Dienst stellen. Es handelt sich dabei um einen elektrischen, vierteiligen Triebzug der Schweizer Fa. Stadler ("Flirt"), der in Berlin gefertigt wird. Er ist ebenfalls klimatisiert, hat eine behindertengerechte Toilette, eine Kapazität von 216 Sitzplätzen und bietet verbesserte Informationsmöglichkeiten im Fahrgastraum. Dieses Fahrzeug wird im übrigen ab 2006 auch auf der Wiesentalbahn zum Einsatz kommen.

Wieder Zugverkehr zwischen Indien und Pakistan

LAHORE - Zum ersten Mal seit zwei Jahren besteht zwischen Indien und Pakistan wieder eine Bahnverbindung. Der erste Zug brachte am Donnerstag mehr als 70 Passagiere aus Lahore nach Indien, rund 250 Menschen hatten dort den Nachtzug nach Pakistan bestiegen. Die Fahrten waren von hohen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Die Zugverbindung war am 1. Januar 2002 unterbrochen worden, nachdem Indien seinen Nachbarstaat für einen Anschlag auf das Parlament in Neu-Delhi mitverantwortlich gemacht hatte.

Transnet kritisiert unvollendete Bahnreform

BERLIN - Die Bahnreform hat nach Auffassung der Eisenbahnergewerkschaft Transnet zentrale Ziele bislang verfehlt. Zehn Jahre nach Gründung der Bahn AG lasse die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen von Schiene und anderen Verkehrsträgern weiter auf sich warten, kritisierte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen am Donnerstag in Braunschweig. Die zugesagte Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene sei ausgeblieben, betonte Hansen. Die Lkw-Maut müsse daher schon vor ihrem Start von 12,4 auf 25 Cent pro Kilometer verdoppelt werden. Trotz der bei der Bahnreform versprochenen Verkehrswende habe die Schiene seither Marktanteile verloren. Im Personen-Fernverkehr habe vor allem der Luftverkehr, im Güterverkehr der Hauptkonkurrent Lkw seine Verkehrsleistung auf Kosten der Bahn steigern können, sagte der Gewerkschaftschef. Hauptursache dafür seien die ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Während die 250 deutschen Eisenbahnunternehmen für die Nutzung der Schienenwege zahlen müssten, sei die Nutzung der Straßen für Lkw immer noch kostenlos.

Der einzige Weg zu einem fairen Wettbewerb sei die Einführung einer Lkw-Maut von 25 Cent pro Kilometer, die man nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Bundesstraßen erheben müsse. Hansen begrüßte das Ultimatum, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder den Betreibern des Mautsystem gestellt hat. Wenn das Konsortium bis zum Monatsende keinen Starttermin für die Maut zusage, müsse der Bund den Vertrag kündigen. Ein einfacheres Mautsystem, bei dem Menschen die Gebührenzahlung kontrollierten, könne man jederzeit schnell einführen. Der Transnet-Vorsitzende kritisierte auch steuerliche Benachteiligungen des Schienenverkehrs. Während die Konkurrenten Luftverkehr und Binnenschifffahrt von der Mineralölsteuer befreit seien, müsse die Bahn sie vollständig zahlen. Auf Grund dieser Benachteiligung entstünden der Bahn insgesamt Mehrkosten von zwei Milliarden Euro pro Jahr. Wettbewerbsverzerrungen gebe es außerdem bei den Verkehrskosten. Zu diesen gehörten z.B. Umwelt- und Unfallschäden.

Festakt: 10 Jahre Bahn AG

BERLIN - Mit einem Festakt hat die Bahn AG am Mittwoch in Berlin ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Gäste waren neben Bundeskanzler Gerhard Schröder auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und Bundesfinanzminister Hans Eichel. Vorstandschef Hartmut Mehdorn fasste die bisherige Entwicklung von der Behördenbahn zum Wirtschaftsunternehmen zusammen und sprach von einem Erfolg. "Wir haben die uns gesetzten Ziele im Wesentlichen erreicht. Der Steuerzahler wurde deutlich entlastet - stärker als damals prognostiziert", betonte Mehdorn, räumte aber auch Schwierigkeiten ein. Der Ausbau des Netzes etwa gehe langsamer voran als erwünscht. "Unsere Ziele werden nun nicht 2015 oder 2020 erreicht, sondern dann eben 2050 oder 2080", sagte Mehdorn. Bei der Pünktlichkeit müsse die Bahn erheblich besser werden. "Zu Jubel und Trubel besteht kein Anlass, aber die Bahner können stolz sein auf das, was in den letzten zehn Jahren geschaffen worden ist", resümierte Mehdorn. Die Bahn AG habe ihre Verkehrsleistung gesteigert, die Produktivität mehr als verdoppelt und den Bund um mehr als 100 Milliarden Euro entlastet, die ohne Reform angefallen wären. Sauberkeit, Sicherheit, Service und das Erscheinungsbild der Züge und Bahnhöfe sei stark verbessert worden. Nach dem tief greifenden Wandel seit 1994 sei die Modernisierung der Bahn aber "noch lange nicht fertig". Für die kommenden Jahre kündigte der Bahnchef profitables Wachstum und die Kapitalmarktfähigkeit ab 2005 an.

Bundeskanzler Gerhard Schröder unterstützte in seiner Rede die Ziele des Bahnchefs. Gleichzeitig betonte er aber, für eine Entscheidung im Jahr 2005 über eine Teilprivatisierung müsse 2004 "mindestens eine schwarze Null" beim Betriebsergebnis erzielt werden. Der beispiellose Umbau der Bahn sei "eine Erfolgsstory", lobte der Kanzler. Gleichzeitig war es ihm ein Anliegen, "eine Lanze für die Bahn zu brechen". So nahm er die DB beispielsweise beim Thema Unpünktlichkeit in Schutz. Immerhin werde bei Flugzeugverspätungen kaum gemeckert, aber an der Bahn bei Verspätungen kein gutes Haar gelassen. Er fahre selbst oft von Hannover nach Berlin und umgekehrt, sagte Schröder und belegte das mit aus dem Kopf hergesagten Abfahrtszeiten: "Ich hoffe, das ist jetzt richtig: 31 nach der vollen Stunde von Hannover und 26 vom Bahnhof Zoo nach Hannover." Letzteres war allerdings falsch, wie ein Blick in den Fahrplan beweist.

Die drohenden Kürzungen bei Schienen-Investitionen sollen nach den Worten von Schröder abgemildert werden. Der Kanzler kündigte an, es werde intensiv beraten, wie man trotz der Ausfälle durch Mautpannen und Sparbeschlüsse so viele Mittel bereitstellen könnte, dass nicht nur das bestehende Netz in Stand gehalten werden könne. "Wir müssen und wir werden die Investitionen im Bestandnetz und darüber hinaus kontinuierlich weiter führen müssen", versprach Schröder. Finanzminister Hans Eichel und Verkehrsminister Manfred Stolpe seien in intensiven Gesprächen darüber, "wie man das hinbekommen kann, um einen Konjunkturschub zu geben und die Investitionsquote so hoch zu halten, wie es irgendwie geht." Einzelheiten nannte er nicht. Stolpe sagte, es werde geklärt, "nach welchem Modell das erfolgen wird". Aus Bahnkreisen verlautete, es werde über eine Fonds-Lösung diskutiert, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren. Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte zuvor erklärt, er rechne damit, dass die Bundesmittel für Investitionen von den bislang geplanten 19 auf 14 Milliarden Euro über fünf Jahre zurückgehen würden. Bei Umsetzung der geplanten Kürzungen könnten Eisenbahnknoten nicht ausgebaut und Züge nicht beschleunigt werden. Auf den aktuellen Bahnbetrieb hätten diese Kürzungen aber zunächst keinen wesentlichen Einfluss. Konkrete Projekte, auf die unter Umständen verzichtet werden muss, wollte er nicht nennen.

Nach umfangreichen Gesetzesänderungen war zum Jahresbeginn 1994 die Deutsche Bahn AG aus der Zusammenlegung von Bundes- und Reichsbahn entstanden. Aus zwei Behörden wurde unter dem damaligen Bahnchef Heinz Dürr eine Aktiengesellschaft, eines der größten Sanierungsprojekte der Nachkriegszeit. Die bis dahin angesammelte Schuldenlast von umgerechnet 34 Milliarden Euro (68 Milliarden Mark) übernahm das Bundeseisenbahnvermögen, der Konzern wurde schuldenfrei gestellt und unterlag nicht mehr dem öffentlichen Dienstrecht, sondern konnte als Wirtschaftsunternehmen geführt werden. Die alte Struktur aus aufgeblähter Zentrale und machtbewussten regionalen Direktionen wurde aufgelöst. An ihre Stelle trat eine Holding über den Geschäftsfeldern Personenverkehr, Fracht, Bahnhöfe, und Fahrweg, die 1999 als Töchter selbst zu Aktiengesellschaften wurden. Ein fünfter Bereich vereint inzwischen Dienstleistungen wie Fahrzeuginstandhaltung, die Bahnstromversorgung oder Computersysteme. Auf dem Weg zu diesem Ziel hat sich der Konzern in den vergangenen zehn Jahren gewandelt wie kaum ein anderes Unternehmen. Seit Beginn der Bahnreform flossen 70 Milliarden Euro in die Erneuerung maroder Gleise und Stellwerke, für neue Strecken, ICEs, Regionalzüge und die Renovierung von Bahnhöfen. Weitere Infos zur Privatisierung der Bahn hat die DB auf einer Sonderseite zusammengestellt.

Sanierung des Frachtgeschäfts der SNCF

PARIS (AP/AFP) - Die französische Staatsbahn SNCF will in einem Sonderprogramm 1,5 Milliarden Euro in den Schienengüterverkehr investieren. Damit soll der Geschäftsbereich in den nächsten drei Jahren aus den roten Zahlen geholt werden, berichtete die SNCF am Mittwoch. 800 Millionen Euro erhält das Unternehmen den Angaben zufolge vom französischen Staat. Brüssel müsse dem noch zustimmen, hieß es. Die SNCF will ihren Anteil von 700 Millionen Euro unter anderem durch den Verkauf von nicht strategischen Aktivitäten finanzieren. Die französische Bahn fuhr 2003 im Frachtgeschäft einen Verlust von gut 450 Millionen Euro ein.

TGV-Großauftrag für Alstom

PARIS - Der französische Mischkonzern Alstom hat am Mittwoch von der staatlichen französischen Bahngesellschaft SNCF einen Auftrag zum Bau von 22 Hochgeschwindigkeitszügen vom Typ TGV erhalten. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des bereits im Oktober 2000 zwischen der SNCF und den Bahntechnik-Herstellern Alstom und Bombardier vereinbarten Lieferabkommens über insgesamt 82 Züge im Gesamtwert von 310 Mio. Euro. Der Auftragswert beläuft sich Konzernangaben zufolge auf 235 Mio. Euro.

PFA Weiden vor dem Aus

WEIDEN - Die PFA (Partner für Fahrzeug-Ausstattung GmbH) in Weiden steht offenbar vor dem endgültigen Aus. Wie die "Amberger Zeitung" berichtet, hätten die Käufer des Werkes, die holländischen Investoren um Marcel Boekhoorn, bis zum gestrigen Montag nicht die nötige banküblichen Finanzierungsbestätigung vorgelegt. Der Insolvenzverwalter Dr. Werner Pöhlmann sehe sich damit gezwungen, die Verhandlungen abzubrechen, und bereite nun die Werkstilllegung vor, hieß es. Bereits heute seien die seit Monaten laufenden Verhandlungen um Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen worden. Noch im Januar erhalte die gesamten Belegschaft ihre Kündigungen. Seit Monaten hatten sich die Verhandlungen mit den Kaufinteressenten hingezogen. Die Investoren konnten bislang allerdings ihre Finanzkraft nicht beweisen.

Die PFA war 1985 aus dem ehemaligen Bundesbahnwerk Weiden hervorgegangen. Hier wurden unter anderem Wagen für den InterRegio-Verkehr umgebaut. Auch die modus (Puma)-Wagen entstanden in Weiden. Einen kleines Hintertürchen weg vom endgültigen Aus des Werkes lässt der Insolvenzverwalter, der den Betrieb drei Jahre aufrecht erhalten und mit Dr. Wolfgang Baumann als Interimsmanager sogar das Renommee der Schienenfahrzeugwerks stark aufgewertet hat, allerdings noch offen: Sollten die Investoren die von den Banken zur Übernahme der hoch verschuldeten PFA geforderte Bonität nachweisen können, sei er "trotz allem" zu weiteren Gesprächen bereit. Bis zum April bliebe dann immer noch Zeit für einen Kauf. "Ich führe mit jedem ein zielgerichtetes Gespräch, der Interesse hat und Geld mitbringt."

Bahn fehlen offenbar Milliarden für Schienennetz

BERLIN - Wegen der Finanzprobleme von Bund und Bahn und des Ausfalls der Lkw-Maut fehlen nach einem Pressebericht in den kommenden fünf Jahren bis zu fünf Milliarden Euro für den Ausbau des Schienennetzes. Die Bahn müsse sich dabei nach jüngsten Zahlen aus dem Verkehrsministerium im schlimmsten Fall bis 2008 auf rund drei Milliarden Euro weniger Zuschüsse des Bundes einstellen als zugesichert, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Hinzu komme, dass der Bahn selbst wegen der Umsatzrückgänge beim Fernverkehr und Kostensteigerungen bei mehreren Großprojekten die Mittel für den Ausbau der Schiene fehlten. Der Konzern wolle deshalb, dass der Bund für eine Summe von 2,1 Milliarden Euro aufkomme. Eine höhere Verschuldung habe das Unternehmen ausgeschlossen. Ein Bahnsprecher bestätigte, dass sich der bundeseigene Konzern in diesem Jahr auf erheblich reduzierte Mittel einstelle. Welche Bauprojekte davon betroffen sein könnten, sei aber derzeit Spekulation. Von der Streichungen sind offenbar nicht nur die Projekte im Fernverkehr wie der mögliche Verzicht auf die ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt betroffen, sondern auch Regionallinien. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG (DB) in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Hans-Jürgen Lücking, rechnet jedenfalls damit, das Regionalstrecken des Unternehmens still gelegt werden müssen, wenn die Mittel für die Gleissanierung weiter reduziert werden. Könne die Finanzierung des Streckenausbaus durch Bund und Land nicht weitergeführt werden wie bisher, "muss man sich die Frage stellen, ob man alle Strecken noch vorhalten kann", sagte Lücking den "Dresdner Neuesten Nachrichten".

Unterdessen drohen im Personennahverkehr der regionalen Bahn- und Busbetriebe wegen der staatlichen Subventionskürzungen weitere massive Preiserhöhungen sowie Einschränkungen im Beförderungsangebot. Der von Bund und Ländern beschlossene Abbau der Beförderungshilfen könne in Einzelfällen sogar das Ende der Fahrpreisermäßigungen für Schüler und Auszubildende bedeuten, kündigte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an. "Dies hätte vor allem für den ländlichen Raum fatale Folgen", sagte Verbandspräsident Günter Elste in Berlin. Bei Mittelkürzungen von 1,5 Milliarden Euro nur für die Schiene in diesem Jahr werde der Verkehrsinfarkt unausweichlich. Nur um das bestehende Netz zu erhalten, wären aber jährlich 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro öffentliche Investitionen erforderlich, betonte Elste. Besonders scharf kritisierten die VDV-Vertreter der vielen regionalen Bus- und Bahnbetriebe die Ungleichbehandlung bei den Kürzungen im Vermittlungsausschuss zu Gunsten der Straße. "Damit würden Attraktivität und Entwicklungspotenziale des öffentlichen Personennahverkehrs und des Schienengüterverkehrs um Jahre zurück geworfen", so der Verbandspräsident.

Lindenberg geht im Sonderzug nach Pankow auf Tour

BERLIN - Udo Lindenberg geht mit dem legendären "Sonderzug nach Pankow" auf Tour quer durch Deutschland. Zu seinen Auftritten in zehn deutschen Städten wird Lindenberg von Fans begleitet jeweils mit dem Zug anreisen, teilte die DB am Dienstag in Berlin mit. Der "Sonderzug nach Pankow" besteht aus insgesamt sechs Bundesbahn- und Reichsbahnwagen des DB Museums. Die Wagen sind mit Bildern nach Motiven von Lindenberg gestaltet. Lindenberg und Friends reisten erstmals am 3. Oktober mit dem bunten Zug von Berlin nach Magdeburg zur Festveranstaltung des Tags der Deutschen Einheit. Auf dem Weg durchbrach der Zug die "Mauer des lähmenden Pessimismus". (Tourtermine: 5. Februar: Erfurt, 6. Februar: Leipzig, 7. Februar: Dortmund, 8. Februar: Magdeburg, 9. Februar: Frankfurt, 11. Februar: Rostock, 12. Februar: Bremen, 13. Februar: Hamburg, 14. Februar: Hannover, 15. Februar: Berlin)

NBS Leipzig - Halle nimmt durchgehenden Verkehr auf

LEIPZIG - Ab dem 17. Januar wird der durchgehende Nahverkehr zwischen Halle und Leipzig komplett auf der Neubaustrecke über den Flughafen Leipzig/Halle geführt. Bis Ende Juni 2004 werden auf dieser Relation mehr Züge eingesetzt. Grund für die veränderte Verkehrsführung sind Bauarbeiten im Abschnitt Schkeuditz – Leipzig Hbf auf der so genannten Stammstrecke Halle (Saale) – Leipzig, die südlich des Flughafens entlang führt. Die Sperrung des Abschnitts für den Bahnverkehr infolge der Bauarbeiten ist bis Ende Juni notwendig, um die Strecke bis Ende des Jahres als neue S-Bahn-Trasse zwischen den beiden Städten fertig stellen zu können. Zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig Hbf wird der durchgehende Betrieb über Leipzig/Halle Flughafen bzw. über Delitzsch (bis 9. Februar) gefahren. Während der Sperrung verkehren auf der gesamten Strecke zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig Hbf die Nahverkehrszüge jede halbe Stunde. Damit erfolgt eine Verdichtung des Angebotes auf dieser Relation.

Auf der Stammstrecke pendeln die RegionalBahnen im Stundentakt zwischen Halle (Saale) Hbf und Schkeuditz. Dabei werden die Haltepunkte Dieskau, Gröbers und Großkugel bedient. In Schkeuditz ist der Anschluss an die ersatzweise verkehrenden Busse Richtung Leipzig Hauptbahnhof eingerichtet. Diese Busse verkehren in beiden Richtungen stündlich. Sie halten unterwegs in Leipzig-Wahren. In der Gegenrichtung besteht in Schkeuditz Anschluss an die RegionalBahnen in Richtung Halle (Saale). Der veränderte Fahrplan ist in den Fahrplanmedien der Deutschen Bahn und auf den Aushängen in den betreffenden Bahnhöfen enthalten. Telefonische Auskunft wird unter 01801 629629 (4,6 Cent/Minute) erteilt, per Fax-Abruf unter 01801 329629 (4,6 Cent/Minute) bzw. per Videotext auf mdr-Text Seite 737. Im Internet sind die neuen Angaben für die Verbindung Halle (Saale) - Leipzig unter www.bahn.de/fahrplanaenderungen zu finden.

GDBA kritisiert: 10 Jahre Bahnreform - Kein Grund zum Jubeln

BERLIN - "Von einem Erfolg zu spreche, wäre übertrieben"; mit dieser zurückhaltenden Einschätzung nimmt der Bundesvorsitzende der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Klaus-Dieter Hommel, Stellung zum zehnjährigen Jubiläum der Bahnreform. Hommel kritisiert, dass eines der wesentlichen Ziele der Reform immer noch nicht erreicht sei: Mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. "Im Fernverkehr sind die Zahlen rückläufig, bei Cargo gibt es keine nennenswerten Fortschritte, allein im Nahverkehr seien leichte Zuwächse erkennbar, das ist ein mageres Ergebnis, für das mehr als 100.000 Eisenbahner ihren Arbeitsplatz verloren haben", machte der GDBA-Chef deutlich. Hommel forderte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe auf, endlich für eine nachhaltige Wende in der Verkehrspolitik zu sorgen. So lange eine Reise mit dem Flugzeug billiger sei als die Fahrt mit dem Taxi zum nächsten Bahnhof, sei es für die Deutsche Bahn extrem schwierig, sich im Fernreisemarkt zu behaupten.

Kritik übte Hommel in diesem Zusammenhang auch am Vorstandsvorsitzenden der DB AG. Hartmut Mehrdorn habe das eigentliche Ziel der Bahnreform aus den Augen verloren, sagte er. Für ihn zähle derzeit offensichtlich nur, das Unternehmen schnellstmöglich an die Börse bringen zu können. Stolz werde von Produktivitätssteigerungen von mehr als 100 Prozent in den vergangenen Jahren berichtet. Verschwiegen werde dabei allerdings, dass dies auf Kosten der Mitarbeiter erreicht worden sei: durch einen radikalen Arbeitsplatzabbau und hohe Arbeitsverdichtung bei den verbliebenen Mitarbeitern. "Zehn Jahre nach der Reform ist es an der Zeit, die eigentlichen Ziele und Prioritäten wieder ins Bewusstsein zu rücken", forderte der GBDA-Chef. Statt weiter Strecken stillzulegen und darüber nachzudenken, wie mit noch weniger Mitarbeitern noch mehr Profit erwirtschaftet werden könne, müssten die Züge endlich voller und wieder pünktlich fahren. Wenn dies gelinge, könne auch über einen Börsengang nachgedacht werden.

"SZ": Bau der ICE-Strecke München-Berlin gefährdet

MÜNCHEN - Wegen Geldmangels erwägt die DB offenbar, den Bau der ICE-Strecke von Nürnberg nach Erfurt einzustellen, die nach dem Willen der Regierung 2012 fertig sein sollte, deren Bau aber noch zwanzig Jahre dauern würde. Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf interne Pläne der DB Netz berichtet, werde jetzt als Alternative zu dem Milliardenprojekt ein Umweg von Nürnberg über Würzburg und Bebra nach Erfurt in Betracht gezogen. "Das käme uns deutlich billiger, und der Zeitverlust für die Fahrgäste würde sich in Grenzen halten", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" einen Bahnmanager. Mangels Geld sind dem Bericht zufolge momentan mehr als ein Dutzend größere Maßnahmen gefährdet. So sei an eine Verschiebung des ICE- Neubauabschnittes Erfurt - Gröbers gedacht, über den die ICE-Linie nach Leipzig und Berlin führen soll. Bei der Aus- und Neubaustrecke von München über Ingolstadt nach Nürnberg fehlen laut "SZ" momentan 850 Millionen Euro, um das Projekt abzuschließen. Die DB denke nun daran, auf einzelne Vorhaben verzichten, etwa die Erneuerung von Bahnhöfen. Verschieben wolle die Bahn auch den Ausbau der Strecken von Saarbrücken nach Mannheim, von Nürnberg nach Sachsen, Leipzig - Dresden und Karlsruhe - Basel. Die Modernisierung der Linien Köln - Aachen und Rostock - Stralsund solle teilweise entfallen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Gründung der Schweizerische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte

ZÜRICH - Am vergangenen Samstag ist in Zürich der Förderverein Schweizerische Gesell­schaft für Eisenbahngeschichte SGEG offiziell gegründet worden. Der neue Verein widmet sich dem Erhalt bedeutender Zeugnisse der schienengebundenen Verkehrsentwicklung der Schweiz und ihrer Nachbarländer, sowie der schweizerischen Bahnindustrie, insbesondere der Archivierung von Bild-, Ton- und Textdokumenten. Ebenso sollen private und institutionelle Sammlungen in ihrer Gesamtheit bestehen bleiben. Inzwischen konnte schon ein bedeutendes und sehr umfangreiches Bildarchiv aus der Schweizer Bahnindustrie sowie eine private Fotosammlung übernommen werden. Um den langfristigen Bestand dieser zum Teil über hundertjährigen Aufnahmen zu sichern, werden alle Bilder digitalisiert, katalogisiert und die Original fachgerecht eingelagert. Auf einer speziell eingerichteten Internet-Bilderdatenbank sind die Fotografien in den nächsten Wo­chen für alle Interessierten zugänglich und für wissenschaftliche und kommerzielle Verwendungen nach separater Vereinbarung in Druckqualität verwendbar.

Zum nachhaltigen Erhalt der historisch wertvollen Industriekulturgüter und ihrer Geschichte, will der Förderverein eine Stiftung unter dem Namen bahnarchiv.ch gründen, sobald die gesetzlichen Vorausset­zungen dazu erfüllt sind. Als Förderverein der Stiftung wird die SGEG die operativen Tätigkeiten, wie das fachgerechte Archivieren des Sammelgutes übernehmen und die Stiftung mit dem Ertrag aus Eisenbahn-Exkursionen, Fachvorträgen und Publikationen auch finanziell unterstützen. Bis zur Gründung von bahnarchiv.ch betreut die SGEG die eingebrachten Archivalien in treuhän­derischer Weise.

Wie es in einer Pressemitteilung der SGEG hieß, hätten sich bereits an der Gründungsversammlung zahlreiche namhafte Schweizer Eisenbahn-Historiker und -Fotografen dem Förderverein angeschlossen. Die SGEG stehe aber nicht nur Fachleuten offen, sondern allen Personen und Institutionen, die das Erbe der mehr als 150-jährigen Ge­schichte des schweizerischen Schienenverkehrs auch kommenden Generationen erhalten möchten. Mit dem Verein solle nicht nur eine Brücke zwischen namhaften Fachleuten und Eisenbahnfans ge­schlagen werden, auch ältere Bahn-Spezialisten erhielten so die Möglichkeit, ihr immenses Fachwissen und die Erinnerung an eine längst vergangene Epoche, einer jüngeren Generation weiterzugeben. Zum Austausch zwischen jung und alt, zwischen Fachper­son und Eisenbahn-Amateur plant der Verein Aktivitäten wie Exkursionen, Fachvorträge, Vorführungen oder geplanten Publika­tionen. Weitere Informationen zur Schweizerischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte SGEG gibt es hier).

Zeitungsberichte: Bahn stoppt Investitionen

MÜNCHEN (dpa/AFP/AP) - Die DB will Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und des "Focus" zufolge ihre Investitionen in das Schienennetz auf Grund fehlender Mittel drastischer zusammenstreichen als bislang bekannt. Laut SZ lässt Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Möglichkeit prüfen, schon begonnene Bauprojekte abzubrechen. Das Blatt beruft sich dabei auf Briefe Mehdorns an Baufirmen und den Aufsichtsrat der Bahn. Der Bahn-Chef sehe sein Unternehmen in einer dramatischen Situation. Die Bahn werde "kaum in der Lage sein, über eine Erhaltung der bestehenden Infrastruktur hinaus weitere Projekte zu finanzieren" - und zwar mindestens bis 2008. Als Hauptgrund für die prekäre Lage des Unternehmens nannte der Bahn-Chef die Entscheidungen des Vermittlungsausschusses. Diese würden "weitreichende Auswirkungen auf die Finanzierung der Eisenbahninfrastruktur" haben.

In einem anderen Schreiben an die Aufsichtsratsmitglieder der DB habe Mehdorn wegen der prekären Finanzlage sogar vor einem drohenden teilweisen Investitionsstopp beim bestehenden Schienennetz gewarnt, weil der Bund wegen seiner Haushaltslage die notwendigen Finanzverträge für das Bestandsnetz für 2004 noch nicht unterzeichnet habe. Dem Blatt zufolge rechnet Mehdorn für 2004 mit einem Rückgang der Mittel um fast eine Milliarde Euro auf weniger als 3,2 Milliarden Euro - und im Falle eines Scheiterns der Lkw-Maut 2004 mit möglichen weiteren Risiken. Während das Verkehrsministerium Verständnis für die Maßnahmen gezeigt habe, hätten die Grünen die Kürzungspläne als überzogen zurückgewiesen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Das Unternehmen selbst dementierte, dass es weiter gehende Sparpläne als die im Dezember bekannt gewordenen gebe.

In einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" hieß es, Vertreter des Unternehmens hätten am Dienstag im Bundesverkehrsministerium angekündigt, dass Investitionen gestrichen und gestreckt werden müssten. Bei der ICE-Strecke Erfurt-Nürnberg komme wegen der langen Bauzeit ("weit über 2020 hinaus") sogar ein Abbruch in Betracht, hätten die Bahn-Manager berichtet. Zudem würden die Strecken Düren-Aachen und Uelzen-Langwedel nicht ausgebaut. Bei der zweiten Baustufe Karlsruhe- Offenburg-Basel werde bis 2008 nur der Katzenbergtunnel gebaut. Für die Sachsenmagistrale verlagere die Bahn ihre Investitionen von 360 Millionen Euro in die Zeit nach 2008. Das Programm für elektronische Stellwerke auf der Strecke Berlin-Rostock würden gekürzt. Auch die Grunderneuerungsmittel für die Berliner S-Bahn 2004 seien in Gefahr, hieß es in dem "Focus"-Bericht.

Vier Bundesländer wollen Nord-Transrapid

HANNOVER - Die Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen haben Bundeskanzler Gerhard Schröder gemeinsam um Unterstützung für eine Magnetbahnstrecke von Amsterdam nach Hamburg und Berlin gebeten. Es gehe darum, bei der EU "durch die deutsche und die niederländische Regierung die grenzüberschreitende Transrapidlinie gemeinsam als Option einzubringen". Nach Angaben der niedersächsischen Staatskanzlei will Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) am 12. Februar bei einem Besuch in Den Haag auch den niederländischen Ministerpräsident Jan Peter Balkenende für die Transrapidstrecke gewinnen. Wulff verwies am Samstag auf entsprechende Planungen in den Niederlanden. "Die dort ins Auge gefasste Streckenführung schreit nach einer Verlängerung nach Deutschland", sagte Wulff. Nach seinen Worten ist in den Niederlanden eine Anbindung der Region Groningen mit der Region Amsterdam bereits beschlossen. Offen sei aber, ob sie mit der Bahn oder mit dem Transrapid erfolgen werde. In den Niederlanden seien auch bereits Schätzungen zu den Kosten aufgestellt worden.

"Derzeit haben wir nur eine Ost-West-Verbindung, die über Duisburg läuft. Das ist für die norddeutschen Länder inakzeptabel", sagte Wulff. Nach seinen Vorstellungen könnte die Strecke längerfristig bis nach Polen oder die baltischen Staaten verlängert werden. Aus seiner Sicht hätte bei einer Verlängerung der Strecke nach Deutschland der Transrapid eindeutige Vorzüge. Es sei nach Gutachten umweltverträglicher als eine Bahnanbindung und über lange Strecken die Alternative zum innereuropäischen Flugverkehr.

Mehdorn: "Bahnreform ein großer Erfolg"

BERLIN - In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hat DB-Chef Hartmut Mehdorn die vor zehn Jahren angelaufene Bahnreform als großen Erfolg bezeichnet. Seit 1994 habe der deutsche Steuerzahler dadurch 108 Milliarden Euro gespart. Das seien 44 Milliarden Euro mehr als damals von unabhängigen Experten prognostiziert. Bei der aus Bundesbahn und Reichsbahn hervorgegangenen Deutschen Bahn AG habe sich zudem die Produktivität um 160 Prozent erhöht. Für dieses Jahr bekräftigte Mehdorn seine Planung, schwarze Zahlen schreiben zu wollen. "In zwei Jahren sind wir ein Unternehmen, das nachhaltig Gewinne schreibt und kapitalmarktfähig ist", fügte er hinzu. Die wegen der Mautausfälle voraussichtlich um mehr als 500 Millionen Euro geringeren Bundeszuschüsse 2004 für das Schienennetz kommentierte der Bahnchef mit den Worten: "Wenn alle sparen müssen, kann sich auch die Bahn nicht ausnehmen." Jedoch sei es ein "Witz", dass Investitionen in die Infrastruktur der Bahn auf der Subventionsliste stünden, die für die Straße aber im Investitionshaushalt. Dem Blatt zufolge will Mehdorn das ICE-Netz langfristig vom Regionalverkehr trennen. In 20 Jahren sei die Trennung von schnellen und langsamen Verkehren, die heute dieselben Gleise nutzten, erreicht, zitierte ihn das Blatt. Dann werde es auch bei Strecken bis 500 Kilometer "zur Bahn keine vernünftige Alternative" mehr geben, auch nicht in der Luft.

TGV: Drahtloser Internetzugang bei 300 km/h

PARIS - Auf der Strecke Paris-Bordaux-Pau können Reisende in den französischen Hochgeschwindigkeitszügen TGV im Rahmen des neuen Service "CLIC TGV", basierend auf einem drahtlosen Netzwerkes, seit kurzem ihre E-Mails lesen, in das Firmen-Intranet gelangen oder spezielle Informationen via Internet abfragen. Passagiere haben die Auswahl zwischen allgemeinen Informationen wie dem Tageswetterbericht, Nachrichten, thematischen Programmen, speziellen Bahninformationen wie Fahr- oder Bahnhofsplänen oder touristischen Informationen über die einzelnen Regionen, durch die der Zug fährt. Aber auch spezielle Unterhaltungsmöglichkeiten wie Filme und interaktive Spiele können mit dem System genutzt werden. Reisende mit eigenem WiFi-fähigen Notebook oder PDA können den rollenden Hotspot völlig kostenfrei verwenden. Wer kein entsprechendes Equipent besitzt, kann entsprechende Notebooks für acht Euro auf bestimmten Bahnhöfen ausleihen. Während des laufenden sechsmonatigen Testbetriebs werden 15 TGV-Züge mit den notwendigen Komponenten ausgerüstet.

DB legt Einspruch gegen Nordharz-Netz-Vergabe ein

MAGDEBURG - Die DB hat Einspruch gegen die Vergabe des Schienennahverkehrs auf dem 280 Kilometer langen Nordharznetz an Connex eingelegt. Mit einem am 23. Dezember eingereichten Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer in Magdeburg soll geklärt werden, ob die Vergabe des Regionalnetzes korrekt ablief. Den Zuschlag für das Nordharznetz für die Jahre 2006 bis 2018 hatte der Konkurrent Connex ohne Ausschreibung erhalten. Die Landesregierung begründete die Entscheidung damit, dass mit Connex gegenüber der DB pro Jahr rund 500.000 Euro gespart werden können.

Neuer Fahrgastrekord beim Rasenden Roland

PUTBUS - Rügens Dampfeisenbahn "Rasender Roland" zwischen Putbus und Göhren wird immer beliebter. Wie die Rügenschen Kleinbahn GmbH mitteilte, habe sich der positive Trend der vergangenen Jahre seit der Privatisierung 1996, in denen die Fahrgastzahlen jährlich um sechs Prozent gestiegen waren, 2003 noch einmal deutlich verstärkt. Dank des erheblich verbesserten Zugangebotes in der Sommermonaten des vergangenen Jahres sowie der wachsenden Beliebtheit Rügens als Urlaubsziel nutzen 2003 ca. 400.000 Personen die Kleinbahn, was einem Zuwachs um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Anstelle des sonst üblichen Zweistundentaktes verkehrten die Dampfzüge in dem genannten Zeitraum in einem annähernden Stundentakt, um eine sinnvolle Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu bieten. Neu war auch der reguläre Einsatz des historischen Traditionszuges sowie eines zweiten Buffetwagens. Die prozentual stärksten Zuwächse (um bis zu 42 Prozent) wurden trotz allem in den Monaten der bisherigen "Nebensaison" festgestellt. Eine Tatsache, die nach Ansichz der Rügenschen Kleinbahn unter anderem in der verbesserten touristischen Vermarktung der Insel sowie der immer erfolgreicheren Zusammenarbeit mit regionalen Leistungsträgern begründet ist.

Den mit Abstand stärksten Zuwachs konnte die Rügensche Kleinbahn jedoch bei der Anzahl der beförderten Fahrräder verbuchen. Mit insgesamt ca. 28.300 in den Zügen transportierten Fahrrädern konnte die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel erhöht werden, wobei bereits im Jahre 2002 eine Zunahme um 18 Prozent zu verzeichnen war. Im kommenden Jahr wird daher die bisherige Flotte von fünf Fahrradwagen um ein weiteres Exemplar aufgestockt. Die im Jahre 2003 erfolgreich eingeführten Zeitkarten-Angebote für Fahrradfahrer werden auch 2004 fortgeführt. Aufgrund der positiven Erfahrungen der vergangenen Saison soll auch das Zugangebot im laufenden Jahr noch weiter verbessert werden. Getreu dem Motto "Jede Stunde - Jede Richtung" werden die Fahrgäste den Rasenden Roland noch flexibler als im abgelaufenen Jahr nutzen können. Im Zeitraum vom 29.05. bis zum 05.09.2004 bestehen bereits von den Vormittagsstunden bis hin zum frühen Abend täglich stündliche Verbindungsmöglichkeiten auf der Gesamtstrecke. In das deutlich erweiterte Konzept wird auch wieder der beliebte historische Traditionszug aus den 20´er Jahren eingebunden, der zum Regeltarif benutzt werden kann.

Im Laufe der bereits 109-jährigen Geschichte des Rasenden Rolands ist das für die kommende Saison vorgesehene Fahrplanangebot bislang einmalig. Mit der Verdichtung des Dampfzugbetriebes sollen neben den Verbesserungen für die Fahrgäste aber auch wieder Anreize für Autofahrer geschaffen werden, um die in den Sommermonaten stark frequentierten Straßen im Bereich Mönchgut zu entlasten. Informationen zum neuen Fahrplan gibt es unter der Tel.-Nr. 038301-80112 sowie im Internet unter www.rasender-roland.de. Betrieben wird der Rasende Roland seit 1. Januar 1996 von der zur Unternehmensgruppe Bernhard van Engelen gehörenden Rügenschen Kleinbahn GmbH & Co. Neben der Betriebsführung obliegt ihr auch die Unterhaltung und Modernisierung der Infrastruktur der noch heute dampfbetriebenen Schmalspurbahn.

DB nutzt erstmals alle Bundesmittel aus

BERLIN (dpa) - Die DB hat im vergangenen Jahr erstmals alles Geld verbaut, das der Bund für Investitionen zur Verfügung gestellt hatte. Wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums mitteilte, wurden die Investitionsmittel von insgesamt 4,5 Milliarden Euro "punktgenau verbaut und verplant". Das Ministerium führt dies auch darauf zurück, dass die Bahn Möglichkeiten zum Aufbau von Planungskapazitäten genutzt habe. In den vergangenen Jahren hatte sich die Bahn immer wieder Kritik aus der Bauwirtschaft gefallen lassen müssen, weil sie nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzte. 2002 wurden von 4,3 Milliarden Euro 150 Millionen nicht genutzt.

Deutlich weniger Fahrgäste im Bahnfernverkehr

WIESBADEN - Die DB hat im Fernverkehr in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 10,9 Prozent ihrer Fahrgäste verloren. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag bekannt gab, seien nur noch 86 Millionen Reisende mit Fernzügen gefahren. Die Beförderungsleistung, die sich aus der Anzahl der Fahrgäste und den Fahrstrecken errechnet, sank den Angaben zufolge im Eisenbahnfernverkehr um 6,1 Prozent auf 23,2 Milliarden Personenkilometer (Pkm). >Die DB hatte bereits im Laufe des vergangenen Jahres auf den Einbruch im Fernverkehr reagiert und ihr neues Preissystem wieder geändert. Insgesamt stiegen aber im Eisenbahnpersonenverkehr die Fahrgastzahlen um 1,7 Prozent auf 1,5 Mrd. Fahrgäste. Aufgefangen wurde das Minus im Fernverkehr durch eine Zunahme im Nahverkehr, wo in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 1,4 Milliarden Fahrgäste die Züge nutzen (plus 2,6 Prozent). Die gegenläufige Entwicklung der beiden Eisenbahn-Verkehrsarten ist laut dem Statistischen Bundesamt zum Teil auch auf Umwidmungen von Fernverkehrs- in Nahverkehrsverbindungen zurückzuführen. Die Einnahmen im Eisenbahnpersonenverkehr verringerten sich in den ersten drei Quartalen 2003 um 3,1 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro.

Insgesamt nutzten den vorläufigen Angaben zufolge knapp 7,5 Millionen Menschen in den ersten drei Quartalen 2003 die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straße und Schiene, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In Bussen und Straßenbahn zählten die Statistiker 5,9 Millionen Fahrgäste, zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen erhöhten sich in diesem Bereich um gut zwei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Im Reiseverkehr mit Omnibussen stiegen die Fahrgastzahlen um 0,8 Prozent auf 59 Millionen. Die Angaben stammen von den 70 im Eisenbahnpersonenverkehr tätigen Unternehmen sowie von den 2 430 größeren inländischen Unternehmen des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs, die über mindestens sechs Omnibusse verfügen oder Straßenbahnverkehr betreiben.

SBB: 95 Prozent aller Züge pünktlich

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben 2003 wie schon im Vorjahr ihre Pünktlichkeitsziele erreicht. Wie das Unternehmen mitteilte, kamen im vergangenen Jahr 95 Prozent der Personenzüge mit weniger als fünf Minuten Verspätung an. 81 Prozent trafen gar ganz pünktlich am Zielort ein, das heißt, mit maximal einer Minute Verspätung. Nicht erreicht wurden die Vorgaben in den Monaten Oktober und November, wo es vor allem im Raum Zürich gehäuft zu massiven Verspätungen kam. Das folgenschwerste Ereignis war das Zugunglück von Zürich-Oerlikon am 24. Oktober, bei dem eine Frau getötet und 61 Personen verletzt worden sind. Unpünktlicher als die beiden Herbstmonate fiel laut SBB nur der Februar aus. Damals hätten Schnee und Kälte sowie die zeitweise wegen Lawinengefahr gesperrte Gotthardlinie die Pünktlichkeit negativ beeinflusst.

Erstmals analysierten die SBB auch die Pünktlichkeit während der Hauptverkehrszeiten zwischen 6.30 und 8.30 Uhr sowie 16 und 19 Uhr. Die Differenz zur Gesamtpünktlichkeit ist gering: 94,5 Prozent der Züge verkehrten innerhalb der Spannweite von weniger als fünf Minuten, 76 Prozent gänzlich pünktlich. Die Pünktlichkeit der SBB-Züge wird nach Angaben von SBB-Sprecher Roland Binz in der ganzen Schweiz an 60 Punkten bei der Ein- und Ausfahrt der Züge bei den Bahnhöfen erfasst. Die Daten würden den ganzen Tag automatisch registriert und mit dem Fahrplan verglichen. Den Güterverkehr konnten die SBB leicht pünktlicher abwickeln als im Vorjahr: 91 Prozent der Güterzüge erreichten ihr Ziel planmäßig oder mit maximal 30 Minuten Verspätung. Mit 94 Prozent schnitt der Binnengüterverkehr gegenüber dem Transitverkehr erwartungsgemäß überdurchschnittlich pünktlich ab.

Spitzengespräch zur Beschäftigungssituation bei DB

BERLIN - Auf Initiative der Bahngewerkschaft Transnet wird es am 19. Januar zu einem Spitzengespräch zur Beschäftigungssituation von Beamtinnen und Beamten bei der DB AG kommen. TRANSNET hatte die Verantwortlichen dazu aufgefordert. Bei der Runde im Berliner Bahntower, an der neben Gewerkschaftschef Norbert Hansen das zuständige Vorstandsmitglied, Alexander Kirchner, DB-Personalvorstand Norbert Bensel, der Präsident des Bundeseisenbahnvermögens Rolf Heine und der Vorsitzende des Besonderen Hauptpersonalrates beim BEV, Werner Precht teilnehmen werden, wird es um die konkreten Einsatzbedingungen der Beamtinnen und Beamten gehen. TRANSNET hatte hierzu bereits Positionen deutlich gemacht: Stopp von Beschäftigung unterhalb der Zumutbarkeitsgrenze, keine rechtswidrige Zuweisung zur DB Zeitarbeit und Schaffung von Möglichkeiten zur Beschäftigung bei anderen Verkehrsunternehmen bei Auftragsverlust. Die Gewerkschaft erwarte, dass sich DB AG und das BEV bei diesen Punkten bewegen, hieß es.

Indien: aus Ärger über Verspätungen Bahnhof verwüstet

NEU DELHI (dpa) - Aus Ärger über Verspätungen und Streichungen von Zügen haben rund 5000 Menschen einen Bahnhof im nördlichen indischen Bundesstaat Uttar Pradesh verwüstet. Der Mob habe am Bahnhof der Stadt Dankaur, etwa 50 Kilometer südöstlich der indischen Hauptstadt Neu Delhi, auch einen Wagen eines Güterzuges in Brand gesetzt, berichtete die Zeitung «Hindustan Times» am Donnerstag. Mindestens zwölf Menschen seien bei den Krawallen am Mittwoch durch herumfliegende Ziegel und Steine verletzt worden. Die Polizei versuchte die Menge mit Stöcken zurückzudrängen. Der Verkehr auf der Strecke wurde für vier Stunden unterbrochen, mehr als 20 nachfolgende Züge waren verspätet. Seit Wochen leidet der Norden Indiens unter Winterkälte mit Temperaturen bis zum Gefrierpunkt - das sind in manchen Gegenden bis zu 10 Grad unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit. Außerdem behindert dichter Morgennebel die Sicht. Dutzende von Flügen und Zügen werden tagtäglich storniert, manche haben Verspätungen von mehr als zehn Stunden. Die meisten Reisenden am Bahnhof Dankaur wollten mit Regionalzügen nach Delhi zur Arbeit fahren.

"Wirtschaftswoche": Bahn schraubt Umsatzziele erneut nach unten

BERLIN - Die DB hat ihre Umsatzziele für die kommenden Jahre nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" erneut nach unten korrigiert. Unter Berufung auf die vertrauliche mittelfristige Finanzplanung der DB hieß es in dem Bericht, das Unternehmen werde bis 2007 noch einmal 3,2 Milliarden Euro weniger einnehmen als zuletzt geplant. Die Abstriche bei der Umsatzerwartung resultieren unter anderem aus überzogenen Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Bislang sei die DB für die Jahre 2005 bis 2007 von durchschnittlich 2,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Jetzt lägen die Erwartungen bei nur noch 1,5 Prozent pro Jahr. Verantwortlich für die Korrekturen seien aber auch die Rückgänge bei Fahrgastzahlen und Umsatz nach Einführung des neuen Preissystems Ende 2002, das daraufhin im August erneut geändert wurde. Seitdem bringe jede IC- oder ICE-Fahrkarte im Schnitt mindestens zwölf Prozent weniger ein. Ein Bahn-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies darauf, dass diese Planung streng vertraulich sei. Das Unternehmen werde dieses Jahr einen Überschuss erwirtschaften und nächstes Jahr einen Überschuss und eine Kapitalrendite erzielen, die den Kapitalmarkt-Anforderungen genüge, sagte er. An dem Ziel eines Börsengangs im Jahr 2005 werde festgehalten.

S-Bahn-Stammstreckenmodernisierung geht weiter

MÜNCHEN - Rund ein Jahr nach dem Beginn der Modernisierung der Münchner S-Bahn-Stammstrecke werden die Arbeiten nach mehrwöchiger Pause während der Advents- und Weihnachtszeit am kommenden Samstag, 10. Januar 2004, gegen 20.00 Uhr, wieder aufgenommen. Im Tunnelbereich wird jeweils von Samstagabend (ca. 20.00 Uhr) bis Montag 4.00 Uhr und im Außenbereich zwischen Hackerbrücke und Pasing von Montag bis Freitag von 21.30 Uhr bis 4.00 Uhr gearbeitet. Die S-Bahn München hat dafür wieder das bekannte Ersatzprogramm vorbereitet, über das auch eine Broschüre informiert, die bei den Service-Kräften entlang der Stammstrecke oder im Service-Center der S-Bahn am Hauptbahnhof erhältlich ist. Auch im Internet unter www.s-bahn-muenchen.de kann sich der Fahrgast über die Einschränkungen erkundigen und die Broschüre einsehen.

Mit der Wiederaufnahme der Arbeiten wird die Zielgerade erreicht. Im Tunnelbereich werden bis zum 15. Februar 2004 noch Arbeiten an den Signal- und Telekommunikationseinrichtungen durchgeführt. Anschließend erfolgen die Kabel- und Prüfarbeiten durch die beteiligten Firmen. Im Außenbereich zwischen Hackerbrücke und Pasing werden ebenfalls noch die Kabel- und Prüfarbeiten durchgeführt. In diesem Abschnitt müssen auch noch die Nahtstellen zu den Stellwerken außerhalb der Stammstrecke hergestellt werden. Hier dauern die Arbeiten und die Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr noch bis 02. April 2004. Entlang der gesamten Stammstrecke erfolgen bereits die ersten Prüffahrten zur Erprobung und Feineinstellung der Linienzugbeeinflussung (LZB). Die LZB ermöglicht die Fahrt auf elektronische Sicht und lässt damit einen kürzeren Abstand zwischen den Zugfahrten zu. Mit diesen neuen Signaleinrichtungen sind ab Dezember 2004 auf der Stammstrecke 30 Zugfahrten je Stunde und Richtung, statt bisher 24 Fahrten, möglich.

Die neuen Anlagen werden sukzessive von den Baufirmen an die DB AG übergeben. Im Anschluss daran erfolgen umfangreiche Prüfarbeiten der Bahn und des Eisenbahn-Bundesamtes. Ende August 2004 ist die Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerks „Stammstrecke“ vorgesehen. Nach dem Oktoberfest 2004 werden die alten Anlagen zurückgebaut. Die Gesamtinvestition für die Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke beläuft sich auf 90 Mio. Euro. Finanziert wird diese Maßnahme aus dem 266 Mio.-Euro-Ausbauprogramm, das zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn AG vereinbart wurde.

Conliner auf Expansionskurs im Westhafenverkehr

FRANKFURT/Main - Mit Conliner hatte sich die Stinnes AG Anfang vergangenen Jahres für den europäischen Hinterlandverkehr von den Westhäfen neu aufgestellt. Nach knapp einem Jahr ist die Bilanz positiv. 2003 wurden rund 120.000 TEU transportiert. Das sind rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit konnte das Planergebnis trotz schwieriger Rahmenbedingungen erreicht werden. "Unser Angebot für die Linien zwischen den Häfen Antwerpen und Rotterdam und den Hubs Duisburg, München und Salzburg wurde sehr gut angenommen. Auch für den Platz Mannheim können wir zufrieden sein. Die Linie nach Basel hat sich aufgrund ungünstiger Fahrplanzeiten nicht durchgesetzt", so Hans-Dieter Hartwich, Geschäftsführer von Conliner.

Über die Hubs in Duisburg, München und Mannheim wurden bereits 2003 erfolgreich Weiterleitungsverkehre nach Italien, Österreich, aber auch nach Polen und in die Schweiz umgesetzt. Dafür ist das Conliner-System mit täglichen Ganzzügen von und zu den Westhäfen, mit bestehenden Zügen anderer Operateure verknüpft. Diese Partnerschaften sollen auch im nächsten Jahr ausgebaut werden. Neben diesen Regelzügen, die beide Häfen verknüpfen, bestehen von Rotterdam zusätzliche tägliche Verbindungen nach Köln Niehl Hafen und von Antwerpen Spezialverkehre für die Automobillogistik. Zum Fahrplanwechsel am 15.12.03 wurde die Teilstrecke Rotterdam – Duisburg/ Oberhausen auf durchgehende grenzüberschreitende Traktion umgestellt. Weitere Relationen sollen dieses Jahr folgen. "2004 werden wir neben den bestehenden Linien speziell unser Angebot für Österreich erweitern und wir planen eine direkte und wettbewerbsfähige Verbindung nach Norditalien. Anfang des Jahres sind die Vorbereitungen dazu abgeschlossen. Außerdem werden wir die Zusammenarbeit mit der Binnenschifffahrt ausbauen. Alles in allem sind die Weichen deutlich auf Wachstum gestellt", so Hartwich.

Umstellung auf Nichtraucherzüge in NRW hat begonnen

DÜSSELDORF - Knapp fünf Prozent Rauchersitzplätze, die zur Zeit noch in den Nahverkehrszügen vorhanden sind, werden bis Anfang April komplett zu Nichtraucherabteilen. Während des planmäßigen Werkstattaufenthaltes werden die "Raucherwagen" von nun an mit den Piktogrammen für Nichtraucher ausgerüstet. Die Raucherabteile werden dann nach und nach ganz aus den Zügen verschwinden. Bereits heute sind in S-Bahnen und in den Zügen mit modernen Triebwagen keine Raucherplätze mehr vorhanden. Die Tage der Raucherabteile in den Doppelstockwagen und den alten "Silberlingen" sind nun gezählt. Einzige Ausnahme bleiben die Bistroabteile in den Doppelstockwagen.

Die Bahn entspricht damit den Wünschen der meisten Fahrgäste nach rauchfreien Zügen. Bereits vor 10 Jahren hat die Bahn damit begonnen die S-Bahnen als reine Nichtraucherzüge anzubieten. Seitdem wurden die Raucherbereiche in den Nahverkehrszügen und auf den Stationen immer weiter reduziert. In Rheinland-Pfalz, Sachsen, Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und auf der SüdostBayernBahn fahren schon seit einiger Zeit reine Nichtraucherzüge. Die Erfahrungen in diesen Regionen sind durchweg positiv. Rauch- und nikotinfreie Abteile verbessern nicht nur das Klima, sie verbessern auch deutlich die Sauberkeit der Züge, was von den Fahrgästen durchweg positiv bewertet wurde. Die Bahn liegt damit auch europaweit im Trend. Bei den Nachbarn in Belgien und in den Niederlanden fahren seit dem 1. Januar ausschließlich Nichtraucherzüge.

DB übernimmt Lufthansa CarPool in Hamburg

HAMBURG - Rund 10.000 Mitarbeiter des Lufthansa Konzerns und Firmenangehörige des Hamburger Flughafens können jetzt direkt vor Ort und auch bundesweit DB Carsharing nutzen. Am Flughafen Hamburg stellt die Bahntochter DB Rent 100 Fahrzeuge stunden-, tage- oder wochenweise auf Mietbasis bereit. Bisher mussten die Fahrzeuge mindestens für einen Tag bei einem Autovermieter gebucht werden. Zusätzlich stehen den Lufthansa CarPool-Kunden in über 50 Städten rund 1.000 DB Carsharing Fahrzeuge zu besonderen Konditionen zur Verfügung. Flugkapitäne, Cockpit- und Kabinenpersonal sowie Techniker von Lufthansa können somit auch in anderen Großstädten – wie z B München – günstig Mini-, Mittel- und Komfortklasse-Fahrzeuge aus dem Carsharing-Pool nutzen. Bis jetzt haben sich mehr als 2.500 Mitarbeiter bei DB Rent registrieren lassen. Bevor ein Fahrzeug vom Flughafen-Terminal genutzt werden kann, bucht der Lufthansa CarPool-Kunde dieses per Telefon (0800er-Nummer) oder Internet. Unmittelbar vor Mietbeginn erhält er über SMS das genaue Kennzeichen des gebuchten Fahrzeuges. Abgerechnet wird monatlich über das Kreditkartenkonto oder im Lastschriftverfahren.

DB Rent, eine hundertprozentige Bahntochterm betreibt einen der größten Fuhrparks in Deutschland. Jahrelange Erfahrungen im Flottenmanagement für den DB Konzern, mit einem Bestand von rund 18.000 Fahrzeugen machen den FuhrparkService der Bahn zu einem der größten Autovermieter in Deutschland. Darüber hinaus setzt DB Rent im Markt des Carsharings und der Fahrradvermietung neue Maßstäbe. Zusätzlich bietet DB Rent allen Kunden die Möglichkeit, ständig auf den eigenen Fahrzeugpool des FuhrparkServices der Bahn für Kurzzeitmiete und Überbrückungsfahrzeuge zurückzugreifen.Den größten Komfort bietet DB Rent im Chauffeurservice. Hier wird der Kunde von erfahrenen Chauffeuren in gut ausgestatteten Limousinen zum Termin, Bahnhof oder Flughafen gebracht.

Brand in abgestelltem ICE

LEIPZIG - In der Nacht zum Dienstag hat ein Bahntechniker gegen 02.30 Uhr in einer Abstellanlage der DB in Leipzig in einem abgestellten, unbesetzten ICE einen Brand entdeckt. Der dritte Wagen der siebenteiligen Zugeinheit des ICE T 411 006 mit dem Namen "Passau" hatte Feuer gefangen. Obwohl die Flammen durch die örtliche Feuerwehr zügig gelöscht worden seien, seien zwei weitere Wagen beschädigt worden, teilte die DB am Dienstag Mittag mit. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Zur Schadenshöhe konnte die DB zunächst keine Angaben machen. Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes durch die Staatsanwaltschaft Leipzig und das Eisenbahnbundesamt dauern noch an. Nach den bisherigen Erkenntnissen kann eine Fremdeinwirkung als Brandursache ausgeschlossen werden. Man gehe von einem technischen Defekt aus, sagte Oberstaatsanwalt Norbert Röger.

Durch den Brand kam es in den Morgenstunden teilweise zu Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr in der Region, da weitere auf dem Werkgelände abgestellte ICE-Züge aufgrund der Löscharbeiten das Gelände nicht planmäßig verlassen konnten. Zwei ICE-Züge fielen daher auf dem Abschnitt Dresden - Leipzig aus, ein von Leipzig nach München verkehrender ICE wurde durch einen lokbespannten Zug ersetzt. Auch der Nahverkehr Richtung Halle und Bitterfeld wurde beeinträchtigt. Insgesamt fielen neun Züge aus, 54 weitere - darunter zwölf  ICE - waren unpünktlich. Das bedeutete nach Angaben der DB rund 700 Verspätungsminuten.

Menschliches Versagen Ursache des Zugunglücks in Sachsen-Anhalt

HALLE - Menschliches Versagen hat offenbar zu dem schweren Zugunglück zwischen Granschütz und Webau in Sachsen-Anhalt geführt, bei dem am ersten Weihnachstag ein Lokführer ums Leben kam. Nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Halle hat die zuständige Fahrdienstleiterin offenbar ein Freifahrtsignal gegeben - obwohl auf der eingleisigen Strecke noch ein Güterzug in Warteposition stand. Die beiden Züge der MEG (Mitteldeutsche Eisenbahngesellschaft mbH) - ein aus Richtung Wählitz mit Kohle voll beladener Güterzug und ein in Richtung Webau fahrender Güterzug mit leeren Waggons - waren kurze Zeit später zusammengestoßen. Gegen die Fahrdienstleiterin wurden die Ermittlungen aufgenommen.

Bahnauskunft: Alternative für Handy-Nutzer

BERLIN - Die DB hat zum 1. Januar die kostenlose Fahrplanauskunft für Handy-Anrufer abgeschafft. Für sie gilt seit Jahresbeginn die gebührenpflichtige Nummer 01805 - 22 11 00. Zur Begründung führte die DB an, sie könne wegen der unerwartet hohen Zahl von täglich mehr als 11000 Handy-Anrufen das System in der bisherigen Form nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Bei einer Beibehaltung der alten Regelung hätten die Kosten, die durch Handy-Anrufe entständen, auf alle DB-Kunden umgelegt werden müssen. Mit der neuen Regelung würden dagegen nur diejenigen Kunden an den Kosten beteiligt, die den Service per Handy auch tatsächlich nutzen.

Die QuickNet AG bietet jetzt eine nach eigenen Angaben preisgünstigere Alternative zur neuen DB-Nummer für Handyanrufe an. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, werde unter der Rufnummer 03077-31 31 31 31 ein kostenloser Weitervermittlungsservice angeboten, der den Anrufer mit der automatischen Fahrplanauskunft der Bahn verbinde. Der Anrufer aus dem jeweiligen Mobilfunknetz zahle für die Verbindung bis zum Weitervermittlung-Service nur den Gesprächspreis für ein nationales Gespräch zu einem Festnetzanschluß in Berlin gemäß seines eigenen Mobilfunk-Vertrages. Dies ist nach Angaben der QuickNet AG in den meisten Fällen deutlich günstiger als die Mobilfunkverbindung zur 01805er-Servicerufnummer der Bahn.

Schnee und Eis behindern Zugverkehr in Tschechien

PRAG (AFP) - Eisige Temperaturen und starke Schneefälle haben am Dienstag den Schienenverkehr in Tschechien behindert. Bei Temperaturen unter minus zehn Grad seien Gleise an Dutzenden Stellen gebrochen, vor allem im Zentrum des Landes sei es zu erheblichen Verspätungen gekommen, teilte die Bahngesellschaft CD mit. In der zentralböhmischen Stadt Roudnice sei ein Bahnarbeiter von einem Zug erfasst und getötet worden, als er eine eingefrorene Weiche wieder in Gang bringen wollte.

Neue Struktur für Connex

FRANKFURT/Main - Zum Beginn des neuen Jahres wurde der Personenverkehr der Connex-Gruppe neustrukturiert: Die bisherigen Spartengesellschaften Connex Stadtverkehr GmbH und Connex Regiobahn GmbH wurden zum 01.01.2004 aufgelöst. An ihre Stelle traten die fünf Regionalbereiche Nord, Nord-West, Ost, Süd-West und Süd, die unmittelbar unter dem Dach der Connex Verkehr GmbH zusammengefasst sind. "Unser Ziel ist es, unsere Organisation noch mehr als bisher an den Bedürfnissen unserer Kunden und Auftraggeber auszurichten – nur so können wir im Nahverkehrsmarkt der Zukunft bestehen", erläutert Frank Driessens, Geschäftsführer der Connex Verkehr GmbH. "Der Kunde wünscht zunehmend integrierte Verkehrsangebote 'aus einem Guss', wie wir sie zum Beispiel in Görlitz mit Bus, Straßenbahn und regionaler Eisenbahn verwirklicht haben."

Erste Ansprechpartner für Kommunen, Kreise und Länder werden künftig die Leiter der Regionalbereiche sein. Unterstützt werden sie dabei vom neuen Bereich "Geschäftsentwicklung Personenverkehr" bei Connex Verkehr unter der Leitung von Hans Leister, bisher Geschäftsführer der Connex Regiobahn GmbH. Cornelius Simons, bisher Geschäftsführer der Connex Stadtverkehr GmbH, wird ihm dabei für den Bereich der Busaktivitäten zur Seite stehen. Im Zuge der Regionalisierung wird die Connex-Gruppe auch die in Frankfurt ansässige Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft mbH (DEG) auflösen. Alle Aufgaben, die mit Eisenbahninfrastruktur zu tun haben, werden schon seit einiger Zeit von den Bahnunternehmen vor Ort wahrgenommen. Nicht von der Regionalisierung betroffen ist der Bereich Connex Cargo Logistics, weil die Kunden dort vielmehr bundesweit einheitliche, aber dafür branchenorientierte Ansprechpartner wünschen. Hier wurde bereits im September der Vertrieb mit entsprechenden Key-Account-Managern neu strukturiert.

Baustellenserie auf der Siegstrecke

KÖLN - Ab Januar 2004 beginnen die Bauarbeiten auf der Siegstrecke, um die Bahnhöfe zwischen Siegburg und Rosbach auf modernen S-Bahn-Standard zu bringen. Dies ist notwendig, damit ab Juni 2004 die S12 mit modernen Fahrzeugen vom Typ ET 423 und renovierten Stationen endlich zu einer richtigen S-Bahn werden kann. Auf den Stationen werden im Juni 2004 noch provisorische Bahnsteige vorhanden sein, die überwiegend bis Ende 2004 endgültig fertig gestellt sein werden. Alle Bahnhöfe zwischen Köln und Au erhalten neue, hohe Bahnsteige, um niveaufreies Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. In den Bahnhöfen Eitorf, Herchen und Schladern werden die Überwege über die Gleise durch moderne Unterführungen ersetzt, damit sich die Züge nicht ständig gegenseitig behindern. Hiermit wird eine wesentliche Störungsquelle beseitigt, die in den vergangenen Jahren immer wieder zu Verspätungen auf der Siegstrecke geführt hat. Insgesamt werden gut 100 Millionen Euro investiert.

Bis Ende April müssen auf der Siegstrecke jedoch noch einige Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten, Busersatzverkehr und auch die eine oder andere Verspätung in Kauf genommen werden. Bei der Regionalexpresslinie RE 9 Gießen – Köln – Aachen bleiben die Abfahrzeiten unverändert. Zwischen 8:30 Uhr und 12:30 Uhr sowie abends von 19:00 Uhr bis 1:00 Uhr können die Züge der RE 9 nicht in Herchen und Schladern halten. Während dieser Zeiten kann mit der S 12 umsteigefrei bis Köln oder Au/Sieg gefahren werden. Zwischen Eitorf und Herchen sowie Schladern und Au/Sieg pendeln in diesen Zeiten zusätzlich Busse. Bis voraussichtlich Anfang April 2004 kann die S 12 Köln-Nippes – Au/Sieg den Haltepunkt Merten nicht anfahren. Ersatzweise werden zwischen Hennef und Eitorf Busse mit Anschluss auf die Züge in Eitorf und Hennef eingesetzt. Die Busse fahren jedoch nicht direkt vom Haltepunkt Merten ab, sondern von der Bushaltestelle an der "Hennefer Str." Zwischen Köln-Nippes und Eitorf bleiben die Fahrplanzeiten der S12 in beide Richtungen unverändert. Von Au/Sieg bis Eitorf fahren die Züge bis Ende Februar wegen der Bauarbeiten 10 bis 20 Minuten früher als sonst. Von Eitorf nach Au/Sieg bleiben die Zeiten ebenfalls gleich. Die Anschlüsse in Au/Sieg mit der RB 95 aus Richtung Siegen und der RB 28 aus Limburg/Altenkirchen auf die S12 können weitgehend nicht erreicht werden.

Brand des SBB-Speisewagens wegen Fahrlässigkeit

LAUSANNE - Ein alkoholisierter Mann hat den Brand in einem Speisewagen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Sonntag ausgelöst. Wie die Waadtländer Kantonspolizei mitteilte, sei der Mann im Speisewagen eingenickt, ohne seine brennende Zigarette zu löschen. Am Sonntagmorgen verließ er den Wagen im Bahnhof von Montreux. Der Mann wurde auf Grund von zwei Zeugen identifiziert. Er muss sich nun wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten. Das Feuer im SBB-Speisewagen war am Sonntagmorgen um 06.30 Uhr entdeckt worden. Der Wagen war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht in Betrieb und sollte erst auf der Rückfahrt von Brig nach Lausanne für die Reisenden geöffnet werden.

Catering im Regionalverkehr zwischen Nürnberg und Regensburg

NÜRNBERG - In den Regionalzügen auf der Strecke Regensburg - Nürnberg wird ein Service der besonderen Art angeboten. Die Fahrgäste können sich mit Kaffee, Kaltgetränken, herzhaften Snacks und süßen Backwaren verwöhnen lassen. In insgesamt 21 Zügen bietet die Firma IBS (Imbiss Service) im Auftrag der Deutschen Bahn das Catering im Zug zu günstigen Preisen an. Neben Kaffee, Säften und alkoholfreien Getränken gibt es belegte Baguettes; Plundergebäck und Schokoriegel. Die Mitarbeiter der Firma IBS sind mit einem Verkaufswagen im Zug und bedienen die Fahrgäste am Platz.

Mehdorn verspricht besseren Kundenservice

BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat angekündigt, dass der Service für Bahnkunden in diesem Jahr verbessert werden soll. In einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" räumte der Bahn-Chef Mängel bei Pünktlichkeit und bei der Information über Unregelmäßigkeiten ein. Deshalb wolle die das Jahr 2004 zum Jahr für Service und Qualität machen. Derzeit würden rund 220 Millionen Euro in ein leistungsfähiges Reisenden-Informationssystem investiert. An einem Börsengang seines Unternehmens im kommenden Jahr hält Mehdorn weiterhin fest. "Wir wollen ab 2005 nachhaltig Gewinne schreiben und so wirtschaftlich arbeiten, wie der internationale Kapitalmarkt dies von uns verlangt, so dass der Eigentümer 2005 auch den Start für einen Börsengang frei geben kann."

Die Bahn-Reform, die vor zehn Jahren mit dem Zusammenschluss von Deutscher Bundesbahn und Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG begonnen hatte, bezeichnete Mehdorn im Interview mit der "Welt" als "vollen Erfolg". Die Produktivität sei um 150 Prozent gesteigert und das betriebliche Ergebnis um etwa 500 Millionen Euro pro Jahr verbessert worden. Dem Steuerzahler seien dadurch weit über 100 Milliarden Euro Ausgaben für das System Bahn erspart worden, 44 Milliarden Euro mehr als seinerzeit prognostiziert." In neue Züge, Netz- und Bahnhofsmodernisierung seien 70 Milliarden Euro investiert worden. Von der Bundespolitik forderte Mehdorn Gleichbehandlung mit anderen Verkehrsträgern. Die mit der Bahnreform für die Schieneninfrastruktur zugesagten Mittel seien praktisch nur in ganz wenigen Jahren wirklich geflossen. "Wir werden zum Teil extrem benachteiligt, etwa bei Mineralöl-, Öko- und Mehrwertsteuer gegenüber dem Luftverkehr", sagte der Vorstandsvorsitzende. Gerade die Billigflieger würden vom deutschen Steuerzahler hoch subventioniert, sagte Mehdorn der "Welt".

SBB streichen 170 Stellen im Gepäckbereich

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) strukturieren ihren Gepäckbereich um. Wie es in einem Bericht der "Sonntagszeitung" hieß, sollen 31 von bisher 44 Umschlagzentren geschlossen und dadurch 170 Beschäftigte eingespart werden. Dabei seien aber keine Entlassungen geplant: für die vom Stellenabbau betroffenen Angestellten sollten nach Möglichkeit betriebsinterne Lösungen gefunden werden, hieß es. Die jährlichen Einsparungen werden auf rund 15 Millionen Franken geschätzt. Dies entspricht knapp der Hälfte des im Jahr 2002 ausgewiesenen Defizits in diesem Bereich von 32 Millionen Franken. Der Preis für den Transport soll jedoch nicht verändert werden und weiterhin zehn Franken pro Stück betragen. Wie es in dem Bericht der "Sonntagszeitung" weiter hieß, werde durch die Kürzungspläne die Feinverteilung der einzelnen Gepäckstücke an ihre Bestimmungsorte künftig massiv auf die Strasse verlagert. Der Anstieg des Transportanteils der Straße wird in dem Bericht von heute rund drei Prozent aller gefahrenen Gepäckkilometer auf vorerst 20 Prozent und später gar noch erheblich mehr geschätzt.

Hoher Sachschaden bei Brand eines SBB-Speisewagens

AIGLE - Beim Brand eines Speisewagens der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Bahnhof Aigle (VD) ist am Sonntagmorgen beträchtlicher Schaden entstanden. Erst nach rund zweieinhalb Stunden gelang es der Feuerweht, die Flammen vollständig unter Kontrolle zu bringen. Der Schaden im Innern des Wagens sei deshalb beträchtlich, sagte der Sprecher. Der Bahnverkehr wurde durch die Löscharbeiten aber nur geringfügig beeinträchtigt. Verletzt wurde niemand, wie ein SBB-Sprecher bekannt gab. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Der Speisewagen war von Lausanne nach Brig (VS) unterwegs. Er war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs aber nicht in Betrieb und sollte erst auf der Rückfahrt für die Reisenden geöffnet werden. Nach dem Feuer wurde der Wagen im Bahnhof Aigle zur weiteren Ermittlung der Brandursache abgestellt.

TRANSNET will Flächentarif für die Schiene durchsetzen

BERLIN - Die Bahngewerkschaft TRANSNET setzt sich für einen Flächentarifvertrag für die Beschäftigten aller Bahnunternehmen in Deutschland ein. Die Verhandlungen darüber sollten in diesem Jahr beginnen, sagte TRANSNET-Vorsitzender Norbert Hansen der "Berliner Zeitung". Der zunehmende Wettbewerb auf der Schiene erfordere ein schnelles Handeln. Ziel müsse es sein, einen Wettstreit der verschiedenen Unternehmen um niedrige Löhne und Sozialleistungen zu verhindern. "Wenn wir einen Flächentarifvertrag hinbekommen, können die Bahnen künftig um die beste Qualität, das beste Zugangebot und den niedrigsten Fahrpreis wetteifern, nicht aber mehr darum, wie sie ihre Gewinne aus Dumpinglöhnen ziehen", erklärte Hansen.

Hintergrund der Forderung sind die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Bahnunternehmen. "Beim Gehaltsniveau gibt es derzeit Unterschiede von bis zu 40 Prozent", sagte Hansen. So würden beispielsweise Mitarbeiter bei gleicher Tätigkeit in Schwerin 40 Prozent weniger Gehalt bekommen als in München. Sowohl der Arbeitgeberverband für die nicht bundeseigenen Eisenbahnen in Köln als auch der Arbeitgeberverband der Deutschen Bahn hätten ihr Einverständnis signalisiert, sagte der Gewerkschaftschef. "Auch die Privatbahnen Connex und die Hamburger Hochbahn wollen sich dem Flächentarif anschließen. Damit haben wir die großen Unternehmen überzeugt", sagte Hansen. Derzeit hat TRANSNET mit 78 Unternehmen auf dem Schienenmarkt Tarifverträge abgeschlossen. Dazu kommen zahlreiche Unternehmen, die nicht tarifgebunden sind. Ein mit den großen Arbeitgeberverbänden ausgehandelter Flächentarifvertrag solle zügig für allgemeinverbindlich erklärt werden, so Hansen. "Wir werden offen mit den Beschäftigten diskutieren, was geregelt werden muss."

Arriva erwägt einen Einstieg in deutschen Bahn-Markt

HAMBURG (dpa) - Der britische Bahn- und Busbetreiber Arriva erwägt einen Einstieg ins Bahngeschäft in Deutschland. Es sei wichtig, Europas größten Transport-Markt im Auge zu behalten. Hier gebe es gute Gelegenheiten für einen starken kommerziellen Betreiber, sagte Arriva -Vorstandschef Bob Davies der "Fiancial Times Deutschland". Möglichkeiten sieht Davis auch in Italien und Portugal, wo Arriva als Busbetreiber tätig ist. Arriva betreibt Streckenverbindungen im nördlichen Großbritannien und Wales und ist im kontinentalen Europa bereits mit Passagierzügen in den Niederlanden und im dänischen Jütland präsent. Deutschland gilt nach Großbritannien und Schweden als der am drittstärksten liberalisierte Bahnmarkt in Europa.

Verspätungen auf ICE-Neubaustrecke wegen Großbrand

SIEGBURG - Wegen eines Großbrandes in einer Kunststofffabrik im nordrhein-westfälischen Siegburg musste die ICE-Neubaustrecke Köln - Frankfurt am Main sowie die Bahnstrecke zwischen Siegburg und Hennef in der Silvesternacht für mehrere Stunden gesperrt werden. Zwei ICE zwischen Köln und Frankfurt/Main wurden angehalten und geräumt. Die Reisenden erreichten ihre Ziele mit Taxis. Nach Angaben der DB fielen vier Zug-Verbindungen komplett aus, 19 teilweise. Insgesamt summierten sich die Verspätungen auf 474 Minuten. Die Bahnstrecken wurden zwischen 0.00 und 0.30 wieder freigegeben. Bevor die ersten Reisenden nach ihrer Silvesterfeiern in den Zug stiegen, lief der Verkehr wieder reibungslos.