Transnet und GDBA fordern Verhandlungen über höhere Mitarbeiterbeteiligung

(31.01.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA haben Verhandlungen über eine Erhöhung der Mitarbeiterbeteiligung bei der DB AG gefordert. Hintergrund sind nach Angaben der Gewerkschaften Aussagen der Konzernführung, die DB habe ihre finanziellen Ziele sicher erreicht und in Teilen sogar übertroffen. Bislang ist tarifvertraglich geregelt, dass die Beschäftigten 50 Euro für 2005 erhalten. "Nach unserer Auffassung müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erfolg des Konzerns noch stärker beteiligt werden", erklärten Transnet-Vorstand Alexander Kirchner und der stellvertretende GDBA-Vorsitzende Heinz Fuhrmann.

Beide verwiesen in diesem Zusammenhang auf eine Protokollnotiz zum entsprechenden Tarifvertrag. Darin heißt es den Gewerkschaftern zufolge, dass über eine Erhöhung der Mitarbeiterbeteiligung verhandelt wird, wenn die Planung für 2005 erreicht oder überschritten wird. "Wir wollen zügig zu Gesprächen und Ergebnissen kommen", kündigten Kirchner und Fuhrmann an. Allerdings müsse die Aufsichtsratssitzung abgewartet werden, in der der Jahresabschluss festgestellt werde. Nach einem Bericht des "MDR" hat die DB bereits auf die Forderungen der Gewerkschaften reagiert. Ein Konzern-Sprecher sagte laut "MDR", man habe ein gutes Ergebnis und sei bereit, über eine höhere finanzielle Mitarbeiter-Beteiligung für 2005 zu verhandeln.

Transnet und GDBA hatten den Tarifvertrag über die Mitarbeiterbeteiligung im März vergangenen Jahres abgeschlossen. Dadurch hatten die Beschäftigten bereits 100 Euro für das Jahr 2004 erhalten. Auch für die Folgejahre wurden feste Sätze, die sich am jeweiligen Konzernergebnis orientieren, vereinbart. Beide Gewerkschaften arbeiten seit Mitte 2005 offiziell in einer Tarifgemeinschaft zusammen.

"Fahrtziel Natur" gewinnt internationalen Preis

(31.01.) BERLIN - Die Gemeinschaftsinitiative "Fahrtziel Natur" der DB mit vier großen Umweltverbänden für autofreie Mobilität hat beim Wettbewerb "Umweltfreundlich reisen in Europa" gesiegt. In Wien zeichnete der österreichische Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Josef Pröll, die Aktion "Fahrtziel Natur – Erholen, Erleben, Erhalten" am Montag mit dem 1. Platz in der Kategorie Transport aus. An dem europaweiten Wettbewerb, der von der Regierung in Wien im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft ausgeschrieben worden war, hatten sich 80 Projekte aus 15 Ländern beteiligt. Mit der Auszeichnung von "Fahrtziel Natur" würdigte die Jury das Engagement von Bahn, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund), Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und WWF Deutschland für einen umweltschonenden Tourismus.

"Fahrtziel Natur" wirbt seit 2001 auf Plakaten, in Faltblättern und im Internet bundesweit für umweltverträgliche Urlaubsreisen und Ausflüge in Schutzgebiete und gibt zahlreiche praktische Informationen über Bahnverbindungen sowie Buslinien, Fahrradrouten oder Wanderwege vor Ort. Für die Anreise empfehlen sich knapp 200 DB-Stationen in unmittelbarer Nähe der präsentierten Nationalparks, an denen man unmittelbar vom Zug in die Natur umsteigen kann. Die Internet-Plattform www.fahrtziel-natur.de mit monatlich 100.000 Seitenaufrufen präsentiert darüber hinaus buchbare Pauschalangebote kleiner und mittlerer Reiseveranstalter und ist in dieser Funktion im wachsenden Markt naturbetonter Reisen einzigartig. Der DB-Reiseveranstalter Ameropa bietet seit 2004 spezielle Reisen unter der Marke "Fahrtziel Natur" an.

"Fahrtziel Natur" engagiert sich für sanften Tourismus und will die Großschutzgebiete als attraktive Reiseziele bekannter machen und mehr Freizeitverkehr auf die Schiene bringen. Die fünf Träger arbeiten außerdem eng mit den Landesverwaltungen, Tourismusorganisationen, Schutzgebiets­verwaltungen, Verkehrsunternehmen und Gebietskörperschaften zusammen. Dort wächst das Interesse an Kooperationen mit "Fahrtziel Natur", nicht zuletzt weil in populären Nationalparks die Naturschutzziele und die umweltbelastende PKW-Nutzung der meisten Besucher nur schwer miteinander in Einklang zu bringen sind.

Den dritten Preis des Wettbewerbs "Umweltfreundliches Reisen in Europa" in der Kategorie "Regionen und Destinationen" gewann die DB Regio Thüringen für den "Schiefergebirgs-Express". Gemeinsam mit dem "Schwarzatal-Express" fährt der "Schiefergebirgs-Express" vom 29. April bis 28. Oktober dieses Jahres vom Leipziger Hauptbahnhof über Gera nach Saalfeld. Hier wird der Zug getrennt. Ein Zugteil fährt durch das Schwarzatal nach Katzhütte. Der andere Zugteil fährt zum Endpunkt Blankenstein (Saale). Mit Unterwegshalten in Leutenberg, Wurzbach oder Bad Lobenstein erschließen sich den Ausflüglern abwechslungsreiche Landschaften und historisch gewachsene  Ortschaften in der wildromantischen Natur des Thüringer Schiefergebirges. Der "Schiefergebirgs-Express" fuhr erstmalig im vergangenen Jahr und verbindet den Großraum Halle/Leipzig sowie die Städte Zeitz und Gera mit der Urlaubsregion im grünen Herz Deutschlands. Fast 1.000 Tagesausflügler und Urlauber nutzten in der ersten Saison die bequeme Möglichkeit, in reichlich drei Stunden Fahrtzeit das Thüringer Schiefergebirge mit dem Zug zu erreichen.

SBB: Neue Bahnhofpläne erleichtern Zugang zur Bahn

(31.01.) BERN - Die Bahnhöfe Zürich HB, Olten und Montreux werden mit neuen, dreidimensionalen Übersichtsplänen ausgestattet. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, komme die Dreidimensionalität vorab bei mehrgeschossigen Bahnhöfen zur Geltung. Sie habe sich bei ähnlich komplexen Anlagen wie Shoppingcenters oder Flughäfen weltweit bewährt. Im Unterschied zu heute zeigen die neuen Pläne auch die Gebäudeform und verhelfen Ortsunkundigen zu mehr Orientierung und Sicherheit. Derzeit wird die Ausrüstung weiterer Bahnhöfe vorbereitet. Die Erkenntnisse der Pilotbahnhöfe Zürich HB, Olten und Montreux sollen laufend ausgewertet und berücksichtigt werden.

Neben rein bahnbezogenen Informationen wie Standorte der Fahrkartenschalter, Gleisbezeichnungen, Gepäckaufgabe, Bahnhofhilfe oder Geldwechsel liefern die neuen Bahnhofpläne auch ergänzende Angaben zu Fahrrad-Abstellanlagen oder Car-Sharing-Stationen. Gerade bei größeren Bahnhöfen ist der Übergang von der Bahn auf die städtischen Verkehrsbetriebe, Postauto oder Taxi für die Reiseplanung von grossem Interesse. Dank eines zusätzlichen, kleineren Planes lassen sich die Verbindungswege zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln besser nachvollziehen. Die sieben RailCity-Bahnhöfe Zürich, Basel, Bern, Luzern, Winterthur, Lausanne und Genève warten zudem mit einem zweiten Übersichtsplan auf. Ergibt über das gesamte Gastronomie- und Shoppingangebot des jeweiligen Bahnhofs Auskunft.

Anschlag auf ICE

(31.01.) OBERHAUSEN - Bei Oberhausen ist auf einen ICE, der von Amsterdam nach Frankfurt/Main unterwegs war, am Sonntagabend ein Anschlag verübt worden. Wie die Bundespolizei mitteilte, hatten Unbekannte eine mehrere Zentimeter dicke Metallplatte auf den Gleisen verschraubt, auf die der mit 230 Menschen besetzte Zug mit Tempo 130 auffuhr. Der ICE 3 blieb in den Gleisen. Verletzt wurde niemand. Allerdings wurde der Zug so schwer beschädigt, dass er seine Fahrt nicht fortsetzen konnte. Die Fahrgäste konnten zwei Stunden später auf dem Gegengleis der gesperrten Strecke in einen Ersatzzug umsteigen.

Innerhalb der letzten zwei Jahre sind damit vier Anschläge auf Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen verübt worden. Nur in einem Fall konnte die Polizei den Täter, einen psychisch-kranken Maschinenbauingenieur fassen, der als Nachahmungstäter wenige Monate nach Fällen in Kamen und Wesel in Castrop-Rauxel bei Dortmund eine Metallplatte auf die Schienen montiert hatte. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, die verschraubte Metallplatte in Oberhausen weise Ähnlichkeit mit früheren Fällen auf. Ob es sich bei den ICE-Anschlägen um die gleichen Täter handele, könne nicht gesagt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchter Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Allianz pro Schiene: Maut für LKW ab 7,5 Tonnen muss schnell kommen

(31.01.) BERLIN - Deutsche Spediteure melden nach Informationen der Allianz pro Schiene immer mehr LKW unter 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht an. Damit umgehen sie die Mautpflicht. Wie das Schienenbündnis am Montag unter Berufung auf Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes mitteilte, stieg 2005 die Zahl der Neulassungen von mautfreien LKW zwischen 7,5 und 12 Tonnen um 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dagegen sei die Zahl der Zulassungen von mautpflichtigen LKW nur um 1,8 Prozent gewachsen. "Seit Einführung der LKW-Maut nutzen Spediteure die Lücken, die Ihnen der Gesetzgeber einräumt, um Maut zu sparen. Umso dringlicher muss die Politik handeln und in einem ersten Zwischenschritt die Maut auf LKW ab 7,5 Tonnen anheben", René Waßmer, Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene und Geschäftsführer des Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD).

Das mittelfristige Ziel sollte aus Sicht des Schienenbündnisses weiterhin eine LKW-Maut für alle Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen sein, damit alle Gütertransporte zumindest einen Anteil an den Kosten für Straßenunterhalt tragen. Die EU hat den Weg dafür inzwischen frei gemacht. "Die aktuelle Zunahme von kleineren, mautfreien LKW bei gleich hohen Transportmengen bedeutet, dass noch mehr LKW als bisher die Straßen verstopfen und Menschen wie Umwelt belasten", erklärt René Waßmer. "Insgesamt beträgt der Anteil an mautpflichtigen LKW über 12 Tonnen gerade mal 16 Prozent und außerdem gilt die Maut nur auf Autobahnen. Das bedeutet, die überwiegende Mehrheit von LKW zahlt überhaupt keine Gebühr für die Straßennutzung. Das ist ein Grund, warum der LKW-Verkehr nach wie vor einen Großteil seiner Kosten auf die Allgemeinheit abwälzt", beklagt René Waßmer. Dagegen zahlten alle Eisenbahnen in Deutschland eine Schienenmaut in Form von Trassengebühren. Diese Schienenmaut gelte auf allen Gleisen und für alle Züge.

Mehdorn räumt persönliche Fehler ein

(30.01.) HAMBURG - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" erstmals Fehler bei den geplatzten Verhandlungen um den geplanten Umzug der DB-Konzernzentrale von Berlin nach Hamburg eingestanden. Er äußerte sich selbstkritisch über die Außendarstellung seines Unternehmens im Zusammenhang mit den Verhandlungen. "Hier hätten wir besser kommunizieren müssen. Ich war wie wohl alle überrascht und betroffen, welche schnelle Wendung unsere Gespräche mit Hamburg genommen haben", so Mehdorn gegenüber dem "Spiegel". "Asche auf mein Haupt." Zugleich schloss er nicht aus, dass man mit Hamburg "mal wieder ins Gespräch kommen" könne. Genauso könne er sich vorstellen, dass "wir auch in anderen Hafenstädten noch interessante Optionen finden. Wir müssen uns dort engagieren, wo der Verkehr anfällt", sagte er dem Nachrichtenmagazin.

Erneut bekräftigte Mehdorn im Gespräch mit dem "Spiegel" seine Position eines integrierten Börsenganges der DB. "Die integrierte Bahn ist Realität, sie funktioniert", sagte der Bahnchef. "Alles andere sind theoretische Modelle. Deren Praxistauglichkeit müsste sich erst noch beweisen. Ihre Umsetzung würde viel Zeit kosten", betonte Mehdorn. "Sie können weltweit schauen: Die integrierten Bahnen sind erfolgreich. Unternehmen ohne Gleisnetz schreiben dagegen meist Verluste und müssen staatlich alimentiert werden". Zugleich wies Mehdorn den Vorwurf des Bundesrechnungshofs zurück, der Konzern schöne seine Bilanzen. "Da werden abenteuerliche Behauptungen aufgestellt. Mir war auch neu, dass der Bundesrechnungshof zuständig ist, wenn es um strategische Fragen des weltweiten Logistikgeschäfts geht", fügte er hinzu.

Unterdessen forderten die Grünen den Bahnchef auf, seinen Widerstand gegen die Abtrennung des 35.000 Kilometer langen Gleisnetzes aufzugeben. "Die Entscheidung ist so grundsätzlich und weit reichend, dass es nicht an der Präferenz des aktuellen Vorstandsvorsitzenden scheitern kann", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Hermann, der "Netzeitung". Der 65-jährige Mehdorn werde "schon lange nicht mehr Chef der Bahn sein, wenn es so richtig ans Laufen kommt".

Bahn fordert hohen Schadenersatz Dresdner Bombenleger

(30.01.) DRESDEN - Die DB verlangt nach einem Bericht des Radiosenders Dresden 103 Punkt 5 vom Bombenleger am Dresdner Hauptbahnhof hohen Schadenersatz. Eine Sprecherin der DB sagte dem Sender, damit sollten potenzielle weitere Täter abgeschreckt werden. Der Konzern habe seine Forderungen aufgelistet und dem Verurteilten in Rechnung gestellt. Der Anwalt des verurteilten Bombenlegers bestätigte dem Radiosender, die DB fordere eine hohe fünfstellige Summe - unter anderem für zusätzlichen Personalaufwand und Sperrungen. Der 64-jährige Täter hatte 2003 eine scharfe Kofferbombe auf einem Gleis im Dresdner Hauptbahnhof abgestellt. Glücklicherweise detonierte der Sprengsatz nicht. Im Sommer vergangenen Jahres wurde er wegen versuchten Mordes zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt.

DB will Servicepersonal in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt reduzieren

(30.01.) BERLIN - Die DB plant offenbar, das Servicepersonal in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt weiter zu reduzieren. Etwa 150 Stellen sollen in diesem Bereich insgesamt wegfallen. Nach Angaben der Gewerkschaft Transnet soll es künftig in Thüringen mit Ausnahme von Erfurt keine stationären Servicepoints mehr geben. Selbst auf den ICE-Bahnhöfen Weimar, Jena und Saalfeld sollen Anzahl und Besetzungszeiten des Servicepersonals massiv reduziert werden. Die Zentrale in Eisenach soll sogar ganz geschlossen werden. Auch Lautsprecherdurchsagen will sich die DB auf mehreren Bahnhöfen trotz vorhandenen Betriebspersonals sparen.

SBB: Bahnzentrum im Emmental wird modernisiert

(30.01.) BERN - Bis zum Frühjahr 2007 modernisieren die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) den Bahnhof Langnau i.E. Die Bauarbeiten beginnen Anfang Februar 2006. Der Bahnhof wird behindertengerecht ausgebaut und modernisiert. Beide Bahnsteige werden neu erstellt und auf 55 Zentimeter erhöht, was das Einsteigen in die Züge erheblich erleichtert. Die bestehende Personenunterführung und die neuen Bahnsteige werden über Rampen zugänglich sein. Die Bahnsteigdächer und die Personenunterführung erhalten einen neuen Anstrich. Die Bahnsteiganlagen werden mit einem kundenfreundlichen Beleuchtungskonzept ausgerüstet. Sie erhalten zudem eine moderne technische Ausrüstung. Auf dem Mittelbahnsteig wird eine neue Wartehalle installiert. Die Erneuerung der Publikumsanlagen erfolgt in mehreren Bauphasen. Bis Mitte Jahr wird der Hausbahnsteig erneuert und anschließend der Mittelbahnsteig.

Infas-Umfrage: Deutsche WM-Besucher bevorzugen die Bahn für Fahrten zu den Spielen

(28.01.) BERLIN - Für die Anreise zu den Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft bevorzugen die WM-Besucher aus Deutschland die Bahn. 43 Prozent der Besucher wollen für die Reise in die zwölf WM-Austragungsorte den Zug nutzen. Das ist das Ergebnis einer repräsen­tativen Umfrage des infas-Instituts für angewandte Sozialwissenschaft, Bonn, im Auftrag der Deutschen Bahn. Nur 22 Prozent  der Befragten planen, mit dem Auto zum Stadion zu fahren. Per Reisebus und Flugzeug wollen 16 Prozent ihr Ziel ansteuern. Besonders attraktiv für Fußballfreunde wird die Bahnfahrt durch preisgünstige Aktionsangebote während der WM. 49 Prozent der Befragten erwägen, spezielle Bahntickets zu erwerben.

Die Deutsche Bahn hält zwei Aktionsangebote bereit: Je nach Entfernung fährt der Fußballfan, der über eine Eintrittskarte verfügt, mit dem Weltmeister-Ticket für 54, 74 oder 90 Euro in der 2.Klasse zum jeweiligen Spielort und zurück. Der Weltmeister-Pass ist das Angebot für Vielfahrer während der Weltmeisterschaft. Für 349 Euro in der 2. Klasse und für 549 Euro in der 1. Klasse können damit vom 7. Juni bis zum 11. Juli 2006 deutschlandweit beliebig viele Fahrten im Nah- und Fernverkehr der DB unternommen werden.

Schnelle Regionalzüge auf der Mitte-Deutschland-Verbindung

(28.01.) KASSEL - Wenn zum Fahrplanwechsel Ende des Jahres mehrere Fernverbindungen auf der Mitte-Deutschland-Verbindung wegen zu geringerer Fahrgastzahlen gestrichen werden, sollen nach dem Willen Hessens als Ersatz schnelle Regionalzüge vom Ruhrgebiet über Kassel nach Thüringen verkehren. Dazu gebe es Vorgespräche mit den benachbarten Bundesländern, sagte Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU) am Freitag in Kassel.

Schwerbehinderte erhalten in InterConnex und OstseelandExpress künftig 30 % Ermäßigung

(28.01.) SCHWERIN - Die Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) gewährt ab 1. Februar allen Reisenden mit gültigem Schwerbehindertenausweis 30 Prozent Ermäßigung auf den Normalpreis. Das betrifft den InterConnex Rostock - Gera sowie den OstseelandExpress Stralsund - Dresden-Neustadt. Damit will die OLA den Schwerbehinderten einen Ausgleich dafür schaffen, dass seit dem Fahrplanwechsel im Dezember die kostenlose Mitfahrt im Gebiet des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) nicht mehr möglich ist. Die Ermäßigung gilt für sämtliche Relationen, also auch außerhalb des VBB-Gebietes.  Die kostenlose Beförderung von im Ausweis eingetragenen Begleitpersonen bleibt unverändert bestehen.

Allianz pro Schiene kritisiert Steuergeschenke für LKW

(28.01.) BERLIN - "Das einseitige Hätscheln der LKW zu Lasten der Schiene ist unerträglich", so die Reaktion von Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene auf die geplanten Steuergeschenke als Ausgleich für die LKW-Maut. Über 300 Mio. Euro sollen mit Verweis auf leere öffentliche Kassen allein in diesem Jahr beim Nahverkehr auf der Schiene gestrichen werden. Das führt zwangsläufig zu einem schlechteren Angebot für Millionen Pendler. Die gleiche Summe soll jetzt als Steuergeschenk den LKW zukommen. "Eine Verkehrspolitik zu Lasten der Pendler und zu Gunsten des LKW-Gewerbes ist ökologisch unsinnig und unsozial", so Dirk Flege.

Trotz Maut wälzt der LKW-Verkehr nach wie vor den größten Teil seiner Kosten auf die Allgemeinheit ab. Was vor diesem Hintergrund ausgerechnet für eine Mautkompensation bei den LKW spricht, hat die Politik bisher nicht schlüssig erklärt", so Dirk Flege. Eine Kompensation würde auf jeden Fall die Wettbewerbsverzerrungen zwischen Straße und Schiene im Inland verfestigen. Ausgerechnet der umweltfreundlichste und sicherste Verkehrsträger Schiene würde damit im Wettbewerb weiter behindert, so Flege weiter. Alle Eisenbahnen in Deutschland zahlten schon seit langem eine Schienenmaut in Form von Trassengebühren. Die Schienenmaut gelte auf allen Gleisen und für alle Züge - im Personenverkehr ebenso wie im Güterverkehr. Bei den LKW seien nur Fahrzeuge ab 12 Tonnen mautpflichtig. Das seien gerade einmal 16 Prozent der LKW. Zudem gelte die Mautpflicht nur auf Autobahnen.

Starke Schneefälle behindern Bahnverkehr im Süden der Schweiz und in Norditalien

(28.01.) BERN - Die massiven Schneefälle im Tessin und in Norditalien behindern seit Freitag Morgen auch den Bahnbetrieb im Süden der Schweiz. Die internationalen Züge aus Italien Richtung Deutschschweiz verkehrten am Freitag sowohl via Gotthard als auch auf der Simplonlinie mit teils größeren Verspätungen. Im Bahnverkehr über den Grenzübergang Chiasso ist mit großen Einschränkungen zu rechnen. Nur einzelne internationale Züge konnten am Freitag grenzüberschreitend verkehren. Die Interregio-Züge von Basel und Zürich nach Locarno fuhren lediglich bis Bellinzona und wenden vorzeitig. Im Regionalverkehr kam es ebenfalls zu Verspätungen sowie Zugausfällen. Die Cisalpino-, IC- und EC-Züge bedienten teilweise mit außerordentlichen Halten auch Regionalbahnhöfe. Wegen der anhaltenden heftigen Niederschläge kann es weiterhin zu Verspätungen im Bahnverkehr südlich der Alpen kommen. Reisende ins Tessin oder nach Italien können sich im Internet, über Teletext, am Bahnhof oder beim telefonischen Rail Service (0900 300 300, CHF 1,19/Min.) der SBB über die aktuelle Verkehrslage informieren.

DB will zur Fußball-WM rund 250 zusätzliche Fernzüge einsetzen

(27.01.) BERLIN - Während der Fußball-WM vom 9. Juni bis 9. Juli will die DB bundesweit insgesamt rund 250 zusätzliche ICE- und IC-Züge einsetzen. Außerdem sollen mehr als 100 ICE-Züge sollen in doppelter Länge verkehren. Das kündigten DB-Personenverkehrs-Vorstand Karl Friedrich Rausch und DB-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag in Berlin an. Auch im Nahverkehr rund um die Spielorte sollen die Kapazitäten und Fahrtzeiten erweitert. So wird z.B. wie bereits berichtet die Berliner S-Bahn vier Wochen rund um die Uhr fahren.

Von der WM in Deutschland erwartet die Bahn als einer der nationalen Sponsoren bis zu fünf Millionen Reisende zusätzlich. Allein in der Berliner S-Bahn werden nach Mehdorns Worten täglich ein Viertel mehr Fahrgäste erwartet. Die DB lockt die WM-Besucher z.B. mit dem "Weltmeisterticket". Für Stadionbesucher mit Eintrittskarte kostet die Hin- und Rückfahrt zu den 12 Spielorten in Anspielung an die Jahre der deutschen WM-Titel je nach Entfernung 54, 74 oder 90 Euro. Für 349 Euro kann man mit dem "Weltmeisterpass" während der WM alle deutschen Nah- und Fernverkehrszüge nutzen. Mehdorn betonte, das WM-Engagement des bundeseigenen Konzerns ziele nicht in erster Linie auf den Profit. "Der große Gewinn wird darin liegen, dass wir Sympathie und Fahrgäste für die Bahn gewinnen." Er gehe aber davon aus, am Ende "ein leichtes Plus" zu erzielen. Angaben zur Höhe der Kosten machte er nicht. Das Großereignis solle vor allem dazu dienen, die Bahn international als "starkes Unternehmen" zu präsentieren.

Anlässlich der WM plant die DB noch zahlreiche weitere Aktionen. So wird die DB an den Bahnhöfen der zwölf Austragungsorte "Welcome-Desks" aufstellen, an denen speziell geschulte Mitarbeiter mit Rat und Tat helfen. Durchsagen sollen auch in Fremdsprachen zu hören sein, in den Fernzügen werden Spielstände angesagt. In den Zugrestaurant gibt schon ab dem 1. Februar spezielle Menüs: Zum einen regionaltypische Gerichte aus den Austragungsorten wie zum Beispiel Nürnberger Rostbratwürste, zum anderen internationale Spezialitäten wie Hühnchen mit Erdnusssoße von der Elfenbeinküste. An die Nationalmannschaften Brasiliens und Mexikos hat die Bahn komplette ICE-Züge (ICE TD) vermietet, mit denen die Teams durch Deutschland reisen werden. Als Logistik-Dienstleister wird sich die Bahn zudem um das Gepäck aller 32 Fußball-Teams kümmern.

Bahn plant Großauftrag für neue Regionalzüge und Güterwagen

(27.01.) BERLIN - Die DB will in den nächsten Jahren bis zu drei Milliarden Euro für neue Regionalzüge und für rund 10 000 Güterwagen ausgeben. "Wir haben einen Auftrag für 400 Regionalzüge ausgeschrieben", sagte Bahn-Einkaufschef Andre Zeug am Donnerstag der Nachrichtenagentur "Reuters". Der Auftrag solle im Sommer vergeben werden. Im Jahr 2008 sollen die ersten Züge rollen. Nach den Worten von Zeug tendiert die DB dazu, nur bei einem Konsortium und nicht wie bei zahlreichen bisherigen Großaufträgen bei einem Firmenkonsortium zu bestellen. Die Bahn wolle mit dem neuen Regionalzug weg von der Vielzahl an Zugtypen, die derzeit von diversen Herstellern im Einsatz sind. Durch einen einheitlichen Zug, der leicht an regionale Anforderungen angepasst werden kann, sollen die Kosten gesenkt werden. "Wir setzen auf eine Plattformstrategie", sagte Zeug. Auf dieser Basis sollten die Züge aber höchst variabel sein.

Beim Güterverkehr will die Bahn massiv alte Güterwaggons durch neue austauschen. "Wir wollen bis 2010 bis zu 10.000 Stück bestellen." Dagegen können Hersteller von Loks für den Güterverkehr zunächst auf keine Aufträge hoffen. Auch 2006 werde es wohl keine Ausschreibung geben, sagte Zeug. Im Jahr 2003 hatte die Bahn einen Auftrag für rund 500 Loks in Aussicht gestellt, die Ausschreibung später aber wieder zurückgezogen. Neben Großkonzernen wie Bombardier hat sich auch Vossloh aus Nordrhein-Westfalen auf solche Loks spezialisiert.

ESTW Lissendorf geht in Betrieb

(27.01.) FRANKFURT/Main - An diesem Wochenende wird nach zehn Monaten Bauzeit das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) in Lissendorf in Betrieb genommen. Bevor ab Montag die Züge zwischen Gerolstein und Dahlem digital von Gerolstein aus gesteuert fahren können, müssen die Weichen und Signale in diesem Streckenabschnitt an die neue Technik angeschlossen werden. Während dieser Umstellungsphase können am Samstag und Sonntag zwischen Schmidtheim und Gerolstein keine Züge fahren. Ersatzweise fahren Busse der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV).

Ab Montag werden die Züge auf dem Streckenabschnitt zwischen den Haltepunkten Dahlem und Bewingen von Gerolstein aus zentral gesteuert. Dazu wurde ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) mit Technikgebäuden in Lissendorf und Gerolstein errichtet. Es löst jetzt die alten Stellwerke in Jünkerath, Lissendorf und Oberbettingen-Hillesheim ab. Bislang waren auf der Strecke zwischen Dahlem und Gerolstein fünf elektromecha­nische und mechanische Stellwerksanlagen aus den Jahren 1946 bis 1964 im Einsatz. "Die Modernisierung der Stellwerks- und Signaltechnik war ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung der Eifelstrecke", so Andrea Kadenbach, Leiterin des Regionalnetzes Eifel-Rhein-Mosel bei der DB Netz AG "dazu investierte die Bahn in einem ersten Schritt 14 Millionen Euro in neue Technik."

Dabei haben die Ingenieure der Bahn seit April vergangenen Jahres Beachtliches geleistet. Insgesamt 54 Signale wurden eingebaut und acht Weichen und drei Bahnübergangsanlagen umgerüstet und verkabelt. Vier weitere Bahnübergänge wurden neu als Lichtzeichenanlagen mit Halbschranken in Betrieb genommen. Etwa 60 Kilometer Kabel wurden neu verlegt. In Lissendorf und Gerolstein werden zwei modulare Stellwerksgebäude errichtet, in Jünkerath und Oberbettingen je ein neues Schalthaus. Im Bahnhof Oberbettingen wurden außerdem Gleiserneuerungen und der Bau eines neuen, behindertengerechten Außenbahnsteiges durchgeführt. Die Zentrale der neuen Stellwerkstechnik wurde in Gerolstein eingerichtet. In Lissendorf waren die Ingenieure bei der Planung des Projektes besonders gefordert: "Das historische Stellwerksgebäude in Lissendorf ist ein wichtiger Bestandteil des Ortsbildes und wird von vielen Bahnliebhabern und Fotografen besucht", erläutert Josef Colle, verantwortlicher Projektleiter bei der Bahntochter DB ProjektBau in Saarbrücken, "damit der Blick auf das Schmuckstück der Stadt unverstellt bleibt, wurde das neue garagengroße Gebäude etwas 50 Meter entfernt errichtet."

Post setzt wieder auf Schiene

(26.01.) BERLIN - Die Deutsche Post AG will Pakete wieder verstärkt mit dem Zug transportieren. Dazu verhandelt die Post-Tochterfirma DHL Medienberichten zufolge derzeit mit der DB über den Einsatz schneller Güterzüge. "Die Bahn hat das Thema zur Chefsache gemacht. Die Verhandlungen sind sehr weit", sagte DHL-Projektleiter Michael Reinboth der Tageszeitung "Die Welt". Die DHL will dem Bericht zufolge Frachtflüge zwischen Hamburg und Leipzig ersetzen und plant auf der Strecke eine Fahrzeit mit dem Zug von nur zweieinhalb Stunden. Weitere Verbindungen, etwa Frankfurt/Main - Leipzig, sollen folgen. "Lokomotiven für Tempo 200 sind am Markt. Für die Waggons müssen wir allerdings erst noch Personenzüge umbauen", sagte Reinboth der "Welt". Die Bahn wolle dafür ausgemusterte IC-Wagen so umrüsten, dass dort große Aluminium-Behälter hineingerollt werden können, wie man sie in Frachtflugzeugen benutzt.

Ab 29 Euro mit der Bahn in den Winter-Urlaub

(26.01.) BERLIN - Die DB startet Anfang Februar ein weiteres Aktionsangebot. Mit dem Winter-Spezial reisen Bahnkunden ab 29 Euro im ICE quer durch Deutschland. Tickets in die Schweiz oder nach Österreich sind ab 49 Euro erhältlich. Die Preise gelten für die einfache Fahrt in der 2. Klasse. Das Angebot wird vom 1. Februar bis 2. März verkauft. Für das Angebot stehen insgesamt 1,2 Millionen Tickets zur Verfügung. Das Winter-Spezial kostet am Automaten und im Internet auf www.bahn.de je nach Verfügbarkeit 29, 39 oder 49 Euro. In DB Reisezentren, DB-Agenturen oder telefonisch über den DB Reise Service 11 8 61 zahlen Kunden fünf Euro mehr. Die Vorkaufsfrist beträgt drei Tage. Der erste mögliche Reisetag ist der 4. Februar. Die Tickets sind an einen festen Zug gebunden und erhältlich, solange der Vorrat reicht. Das Winter-Spezial gilt auch im innerdeutschen und grenzüberschreitenden Nachtverkehr. Bei DB Nachtzug und CityNightLine können Ruhesessel, Liege- und Schlafwagen mit einem Aufpreis ab vier Euro genutzt werden. Da das Angebot in Österreich und in der Schweiz nicht erhältlich ist, empfiehlt die Bahn ihren Kunden, auch die Rückreise in Deutschland zu buchen.

Unterdessen scheint die Strategie mit den Sonderangeboten aufzugehen. Wie DB-Personenverkehrs-Vorstand Karl- Friedrich Rausch am Mittwoch in Berlin sagte, sei die Sitzauslastung der Fernzüge 2005 um 1,5 Punkte auf etwa 43 Prozent gestiegen. Hintergrund seien die hohen Benzinpreise für Autofahrer, aber auch Sonderangebote vor allem für schwächer gebuchte Züge. "Die Sonderangebote haben sich bewährt", sagte Rausch. Im vergangenen Jahr verkaufte die Bahn seinen Angaben zufolge bei drei Aktionen insgesamt 2,5 Millionen Billigtickets, um leer bleibende Plätze zu füllen. Dabei wären laut Befragungen 40 Prozent der Kunden, die das Angebot nutzten, sonst gar nicht Zug gefahren. Auf der ausgebauten ICE-Trasse zwischen Hamburg und Berlin sei die Auslastung im vergangenen Jahr von 46 auf mehr als 50 Prozent gestiegen, obwohl das Sitzplatzangebot gleichzeitig um 42 Prozent erweitert wurde.

"WiWo": Bahngutachten schöngerechnet

(26.01.) BERLIN - Das in der vergangenen Woche vorgestellte Gutachten zu verschiedenen Varianten eines Bahn-Börsengangs ist laut eines Berichts des Magazins "WirtschaftsWoche" schön gerechnet worden. Demnach hat die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton bei der Erstellung der Privatisierungsvarianten eine Rechenmethode angewandt, die den von DB-Chef Hartmut Mehdorn favorisierten integrierten Börsengang ohne Trennung von Netz und Betrieb in einem günstigeren Licht erscheinen lasse. Ohne die unter Experten umstrittene Rechenmethode würde dagegen nach Berechnungen der "WirtschaftsWoche" die Privatisierung der Bahn ohne das Schienennetz am besten abschneiden.

Für die Anwendung der Rechenmethode gesorgt habe die US-Investmentbank Morgan Stanley, die an der Erstellung des Gutachtens im Auftrag des Bundestags beteiligt war, schreibt die "Wirtschaftswoche". Sie habe in doppelter Hinsicht Interesse an einer Privatisierung mit Netz: Zum einen berate die Bank die Bahn etwa bei der Aufnahme einer Anleihe oder beim Verkauf der Reederei Scandlines, sei also Auftragnehmer von Bahnchef Mehdorn. Zum anderen habe die Bank den Kapitalmarkt im Blick: Ein integrierter Schienenkonzern stelle für Anleger ein geringeres Risiko dar als ein Anbieter ohne eigenes Netz. Booz Allen Hamilton hatte in seinem Gutachten keiner Privatisierungsvariante den Vorzug gegeben. Alle untersuchten Alternativen hätten Vorzüge und Nachteile, hieß es bei der Vorstellung des Gutachtens.

Erfolgreiches Bahnangebot 2005 in Thüringen

(26.01.) LEIPZIG - Zum Ende des Jahres 2005 erlebte das Thüringen-Ticket bei den Reisenden eine besonders starke Nachfrage. In  Thüringen wurden im November und  Dezember 2005 etwa 6000 dieser beliebten Tickets mehr über Automaten und am Schalter verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist eine Steigerung um ca. 44 Prozent. Ein Grund für die Beliebtheit des Thüringen-Tickets - das auch in den benachbarten Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt gilt - ist die Erweiterung auf das Wochenende. Seit November gilt das Länderticket nicht nur montags bis freitags von 9 Uhr bis zum Folgetag um 3 Uhr, sondern auch samstags oder sonntags ganztägig. Mit dem Thüringen-Ticket können täglich bis zu fünf Personen oder Eltern bzw. Großeltern mit allen eigenen Kindern bzw. Enkeln unter 15 Jahren alle Nahverkehrszüge benutzen. Das Thüringen-Ticket gibt es für 24 Euro an den DB Automaten und im Internet unter www.bahn.de/fahrkartenshop oder für nur zwei Euro mehr in den DB Reisezentren bzw. DB-Agenturen.

Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerkes in Annaberg-Buchholz Süd

(26.01.) LEIPZIG - Am Mittwoch wurde nach erfolgreicher Anlaufphase das erste Elektronische Stellwerk (ESTW) der Erzgebirgsbahn in Annaberg-Buchholz Süd - auf der 140 jährigen Eisenbahnstrecke Annaberg - Flöha - (Chemnitz) - offiziell in Betrieb genommen. "Es handelt sich bei diesem modernen Stellwerk um die neueste  ESTW-Generation - Bauform SIMIS D und damit um das erste ESTW mit dieser Technik in Deutschland. Das Stellwerk wurde in einem gemeinsamen Pilotprojekt von Siemens, dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA), Zentraler Fachstellen der DB AG und der Erzgebirgsbahn in nur 8 Monaten Bauzeit errichtet", erklärte Lutz Mehlhorn, Sprecher der Erzgebirgsbahn.

Bereits am 5. November wurde die erste Baustufe des Elektronischen Stellwerkes (ESTW) der Erzgebirgsbahn in Annaberg-Buchholz Süd in Betrieb genommen. Mit Mitteln des Bundes und der Bahn in Höhe von 14,8 Mio. Euro wird die Strecke Flöha - Annaberg-Buchholz Süd mit neuer Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet. Dazu zählen neben neuen Lichtsignalen auch moderne Kommunikationsanlagen für den Zugfunk. Das Elektronische Stellwerk steuert zunächst die Bahnhöfe in Annaberg-Buchholz Süd und Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof. In der zweiten Baustufe bis Ende 2008 wird der gesamte Streckenabschnitt bis Flöha mit modernster Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet und ebenfalls an das ESTW in Annaberg-Buchholz Süd angebunden. Neben neuer Stellwerkstechnik auf dieser Strecke werden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt, um die Reisezeiten nach Chemnitz zu verbessern.

Mit dem Einsatz der modernen ESTW-Technik wurde eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit von bisher 60 km/h auf 80 km/h bzw. zwischen Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof und Cranzahl von 45 km/h auf 60 km/h erreicht. Die Verkehrsstationen in Annaberg-Buchholz Süd, Mitte und unterer Bahnhof erhielten neue Bahnsteige mit einer bequemen Einstiegshöhe von 55 cm und Annaberg-Buchholz Mitte sowie Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof barrierefreie Zugänge. Der Fahrdienstleiter im Elektronischen Stellwerk in Annaberg-Buchholz Süd steuert von seinem Bildschirmarbeitsplatz die Fahrstraßen für alle Züge in seinem Bereich, mit den dazugehörenden Signalen, Weichen und sonstigen sicherungstechnischen Einrichtungen.

Bahn-Vorstand stimmt Projekt "3do" zu

(25.01.) BERLIN - Der Vorstand der DB hat am Dienstag auf einer Konzernvorstandssitzung in Berlin dem Projekt Umbau Dortmund Hauptbahnhof - Errichtung des Multithemencenters "3do" zugestimmt. Damit können in Kürze die Finanzierungs- und Ausführungsverträge unterzeichnet werden. "Wir freuen uns, dass wir heute dem Projekt ‚3do’ grünes Licht geben konnten. Dortmund erhält damit nicht nur einen attraktiven Bahnhof, sondern auch ein ansprechendes Multithemencenter", so Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender DB. Das "3do"-Projekt sieht über den Gleisen ein mehrstöckiges Einkaufs- und Freizeitzentrum auf insgesamt 66000 Quadratmetern vor. Zu dem Projekt gehören die Einzelfinanzierungsverträge mit dem Bund über 75 Millionen Euro, der Finanzierungsvertrag mit dem Land Nordrhein-Westfalen über 55 Millionen Euro sowie die Rahmenvereinbarung und Ausführungsverträge mit dem portugiesischen Investor Sonae Sierra, S.G.P.S., SA.

Die Zustimmung konnte erfolgen, nachdem in den letzten Wochen alle noch offenen Themen mit Bund und Land geklärt worden waren, insbesondere der Güterverkehr durch den Dortmunder Hauptbahnhof sowie die letzten Finanzierungsfragen. Der Umbau soll nach der Fußball-Weltmeisterschaft beginnen. Voraussetzung für den Baubeginn im Herbst dieses Jahres ist allerdings, dass bis dahin einvernehmliche Regelungen für die Pönalen gefunden werden. Danach werden die Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht mit Pönalen für Verzögerungen bestraft, die abgrenzbar aus dem Bauvorhaben resultieren. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Frühjahr 2009 geplant.

Volvo setzt bei Automobil-Logistik auf die Schiene

(25.01.) BERLIN - Die Volvo Logistics Coporation im schwedischen Göteborg setzt bei der Logistik für ihre Kunden Volvo Car Corporation und Volvo Trucks vorwiegend auf die Schiene. Die aus mehreren Produktionsstätten des schwedischen Autobauers stammenden Karosserieteile und vorgefertigten Autoteile werden in einem ausgeklügelten Ringzugkonzept zum Produktionswerk für Neufahrzeuge im belgischen Gent transportiert. Täglich zwei Ganzzüge an fünf Tagen die Woche fahren dabei ab Älmult in Südschweden über die Öresundbrücke durch Dänemark, Deutschland, die Niederlande bis nach Belgien. Die beteiligten Bahnen, die DB-Güterbahn Railion und ihr Kooperationspartner, die schwedische Greencargo, arbeiten eng zusammen, um einen reibungslosen und zuverlässigen Produktionslauf zu organisieren. Der Volvo-Zug erreicht eine herausragende Pünktlichkeit von über 95 Prozent.

Das Transportkonzept auf der Schiene besticht durch einen ausgefeilten Produktionsablauf: Es beschreibt in seinem Gesamtlauf über fünf europäische Länder eine "8" und gewährleistet damit eine schnelle und pünktliche Zustellung der Wagen zu dem Produktionswerk in Gent und umgekehrt der leeren Wagen inklusive spezieller Haltekonstruktionen für die Autoteile-Komponenten in Schweden. Der seit 2002 verkehrende Ganzzug sammelt zweimal täglich aus den verschiedenen Volvo-Produktionsstätten in Göteborg, Umeå und Olofström die Wagengruppen ein, um dann ab Älmhult als kompletter Zug zum alleinigen Empfänger nach Gent zu gelangen. Von dort werden die leeren und mit leeren Paletten beladenen Wagen und Container direkt wieder nach Schweden zurück überführt, wobei die Feinverteilung der einzelnen Wagengruppen ab Älmhult in Richtung Olofström, Umeå und Göteborg erfolgt. "Mit unserem Schienentransportkonzept der '8' haben wir nicht nur ein System geschaffen, das uns einen schnelleren Güterstrom als per Straße ermöglicht, wir entlasten vor allem die Straße, indem wir pro Jahr rund 50.660 Container und  4.800 konventionelle Wagen auf die Schiene setzen", so Pia Ljunggren, Contracting-Manager bei Volvo.

Der Laufweg des Volvo-Zuges erstreckt sich über vier Landesgrenzen, drei Hochseebrücken und ab dem deutsch/niederländischen Grenzübergang Bad Bentheim bis nach Gent sogar ohne Lok- und Lokführerwechsel. Bis zur südschwedischen Küstenstadt Malmö transportiert die schwedische Güterbahn Green Cargo den Zug. Ab dort übernimmt Railion Danmark, fährt den Volvo-Zug über die 18 Kilometer lange Öresundbrücke nach Kopenhagen, quert den Großen und Kleinen Belt und weiter bis zum zweiten Grenzübergang in Padborg, wo Railion Deutschland die weitere Traktion übernimmt. Über Flensburg, Hamburg, Bremen, Osnabrück geht es bei Bad Bentheim in die Niederlande. Railion Nederland übernimmt die weitere Traktion bis zum Empfangsort in Gent.

Bayern-Böhmen-Express fährt vorerst nicht mehr durchgängig

(25.01.) FURTH im Wald - Bis voraussichtlich Mai 2006 fährt der Bayern-Böhmen-Express, der dreimal am Tag München, Regensburg und Nürnberg mit Pilsen und Prag verbindet, in zwei Teilen. Technische Probleme an den tschechischen Wagen ließen eine Fahrt auf deutschen Gleisen zur Zeit nicht zu, hieß es in einer Pressemitteilung der DB. Nach Angaben aus Bahnkreisen hatten sich bei den tschechischen Wagen bei voller Fahrt mehrmals die Türen geöffnet. Die Reisenden müssen vorerst in Furth im Wald zwischen dem deutschen und dem tschechischen Zug umsteigen. Wie die DB mitteilte, erfolge das Umsteigen am selben Bahnsteig. Auch die Fahrzeit verlängere sich nicht.

Kürzung der Regionalisierungsmittel "verkehrspolitisches Unding 2005"

(25.01.) BERLIN - Das "verkehrspolitische Unding" des Jahres 2005 ist die Kürzung der Regionalisierungsmittel. Das haben die Besucher von www.transnet.org, der Website der Bahngewerkschaft Transnet, entschieden (43 Prozent der User). Auf dem zweiten Platz landete mit 22 Prozent der Stimmen die BDI / DIHK Studie zur Bahnprivatisierung. Auf die Plätze drei und vier kamen mit 20 Prozent bzw. 15 Prozent "die verkehrspolitischen Vorstellungen der FDP" sowie der "Run der Billigflieger". Insgesamt beteiligten sich rund 6.400 User an der Abstimmung. Transnet lehnt diese Wahl an das "Unwort des Jahres" an. Für das Jahr 2005 wurde am Dienstag die "Entlassungs-Produktivität" gekürt.

Neue Zentralschaltstelle Karlsruhe nimmt Betrieb auf

(25.01.) KARLSRUHE - Nach knapp 18 Monaten Bauzeit ist pünktlich zum Jahresanfang 2006 die neue Zentralschaltstelle (Zes) Karlsruhe der DB Energie in Betrieb gegangen. Dies teilte die DB-Tochter am Dienstag mit. Das bundesweit knapp 19.000 Kilometer lange elektrische Streckennetz wird zur Zeit noch durch 18 Zentralschaltstellen gesteuert. Die Zes Karlsruhe stellt die zuverlässige und wirtschaftliche Stromversorgung für knapp 6.526 Kilometer elektrifizierter Eisenbahnstrecken in ganz Baden-Württemberg, Teilen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland sicher. Von fünf Bedienplätzen aus wird rund um die Uhr die Betriebsführung im gesamten Streckenverlauf der 15.000 Volt Oberleitungen abgewickelt. Die Zes Karlsruhe ist auch für die Betriebsführung der bahneigenen 50-Hertz-Netze zur Versorgung beispielsweise von Gebäuden, Beleuchtung, Signalen im Regionalbereich Südwest verantwortlich.

Über eine Großbild-Projektionswand werden 28 Unterwerke, 27 Schaltposten, sieben Kuppelstellen, 250 Trafostationen und 6.745 Schaltmittel (Leistungsschalter, Trenner, Oberleitungs-Mastschalter) ständig überwacht und gesteuert. Durch modernste Leittechnik werden zu einem späteren Zeitpunkt die Bereiche der derzeitigen Zentralschaltstellen Saarbrücken (voraussichtlich ab Ende 2006) und Stuttgart (voraussichtlich ab Ende 2008) von der Zes Karlsruhe ferngesteuert. Insgesamt werden täglich etwa. 17.000 Meldungen verarbeitet. Die neue Zentralschaltstelle löste eine 30 Jahre alte Anlage ab.

Bilanz: Ein Jahr Takt 10 bei der Münchner S-Bahn

(25.01.) MÜNCHEN - Gut ein Jahr nach Beginn von Takt 10 bei der Münchner S-Bahn hat die Geschäftsleitung am Montag Bilanz gezogen. Mit einem besseren Angebot, einem komplett neuen Fuhrpark und einer guten Pünktlichkeit hätten viele Neu- und Stammkunden überzeugt werden können, hieß es. Fahrgastzuwächse von bis zu 14 Prozent auf einzelnen Linien habe die S-Bahn zählen können. Spitzenreiter seien die Takt-10-Strecken. Zwischen Ebersberg und München wurden den Angaben zufolge zwölf Prozent mehr Kunden gezählt. Auch die S 5 nach Deisenhofen und Holzkirchen gehöre zu den Spitzenreitern. Aber auch auf den beiden Flughafenlinien wurden deutlich mehr Fahrgäste gezählt als im Vorjahr. Außerhalb des Takt-10-Bereiches entwickelte sich besonders die S-Bahn-Strecke zwischen Geltendorf und München positiv. Hier wurden in einem Vergleichzeitraum ebenfalls zweistellige Fahrgastzuwächse gezählt. Die genaue Auswertung der neuen Fahrgastzahlen wird der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund im Frühjahr 2006 vorstellen.

Deutschlands größtes Nahverkehrssystem wird von den Fahrgästen laut dem MVV-Kundenbarometer inzwischen wieder gut beurteilt. So kennen 90 Prozent der Kunden den 10-Minuten-Takt. Fast 15 Prozent der befragten Personen sind Umsteiger und fahren jetzt regelmäßig mit Bus und Bahn. Etwa die Hälfte der Kunden gab an, dass der neue Takt 10 für sie deutliche Verbesserungen bringt. Auch in der Pünktlichkeit wird die Münchner S-Bahn wesentlich besser beurteilt. Nach Jahren enormer Bautätigkeit hat die S-Bahn 2005 wieder eine Pünktlichkeit von 96,4 Prozent erreicht. Eine linienbezogene Auswertung wird voraussichtlich im März vorliegen. Auch die neuen S-Bahn-Fahrzeuge haben einen wichtigen Beitrag zur Kundenzufriedenheit geleistet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen fahren die Fahrzeuge ohne technische Probleme. Der helle, transparent gestaltete S-Bahn-Zug wird von den Fahrgästen sehr positiv bewertet. Dazu gehört auch die Sicherheit am Abend in den Fahrzeugen.

Thüringens Nahverkehrszüge werden rauchfrei

(24.01.) ERFURT - In diesen Tagen beginnt im Werk Erfurt der DB Regio AG die schrittweise Umrüstung der gesamten Thüringer Nahverkehrsflotte zu Nichtraucherzügen. "Wir reagieren damit auf den vielfach von unseren Reisenden geäußerten Wunsch nach einem generellen Rauchverbot in unseren Zügen", sagte Volker Wente, Sprecher des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio. Weitere Zielsetzungen seien die Erhöhung von Ordnung und Sauberkeit in den Nahverkehrszügen, ein besserer Schutz der Nichtraucher, die Beseitigung von Geruchsbelästigungen und damit die Verbesserung des gesamten Fahrgastkomforts. Die Reisenden werden in den umgerüsteten Zügen durch Aufkleber, Flyer  und Piktogramme auf die Aktion aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird die Einhaltung des Rauchverbotes mit Zugdurchsagen unterstützt. Während der mehrmonatigen Umstellungsphase verabschiedet sich in einer Promotionaktion "Zippy" - eine Figur in Form einer abgebrannten Zigarette - von den Nahverkehrskunden. Bis zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2006 werden alle über 100 Fahrzeuge des Verkehrsbetriebes Thüringen umgerüstet und rauchfrei sein. Der Verkehrsbetrieb Thüringen der DB Regio befördert täglich über 40.000 Fahrgäste in 823 Zügen.

S-Bahn München: Millionenschäden durch Vandalismus

(24.01.) MÜNCHEN - 12.124 beschädigte Scheiben, 20.000 qm beschmierte Flächen - Zahlen, die für die S-Bahn München einen Schaden in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro bedeuten. Zu den Kosten der Schadensbeseitigung kommt noch der tagelange Ausfall der Züge hinzu. Trotz umfangreicher Maßnahmen, wie z. B. eine Bestreifung der Züge, musste die Münchner S-Bahn auch im Jahr 2005 eine Vielzahl von Vandalismusschäden beseitigen. Erst vor wenigen Wochen wurden durch Jugendliche und Kinder die Frontscheiben von vier Zügen beschädigt. Die Vandalismusschäden, dazu gehören auch beschädigte Sitze oder Türen, verursachten 2005 einen Schaden in Höhe von rund 260 000 Euro. Der negative Höhepunkt der Vandalismusakte war der komplette "Ausbau" einer Sitzgruppe aus einem Zug. Durch den verstärkten Einsatz der S-Bahn-Wache in den Abend- und Nachtstunden sei es zwar gelungen, die Schäden zu reduzieren, hieß es in einer Pressemitteilung. Dennoch bleibe ein hoher Schaden. Zum Vergleichsjahr 2004 verringerten sich den Angaben zufolge die beschmierten Flächen um etwa 10.000 qm. Trotzdem wurden rund 6000 größere oder kleinere Schmierereien gezählt und beseitigt. Etwa 4 000 Arbeitsstunden mussten für die Beseitigung von rund 20.000 qm Graffitiflächen aufgewendet werden.

Insgesamt beträgt die Schadenssumme rund 190 000 Euro. Neben der Reinigung der Flächen können die Züge oft tagelang nicht eingesetzt werden. Laut Verkehrsdurchführungsvertrag muss ein beschmierter Zug so bald als möglich aus dem laufenden Betrieb genommen werden. Dieser Betriebsausfall muss noch zu den Kosten hinzugezählt werden. Ein noch größeres Problem sind beschädigte und verkratzte Fensterscheiben. 12.124 Scheiben sind bis Jahr 2005 beschädigt worden. Für den Austausch der Fenster ist ein längerer Aufenthalt der Züge in der Werkstatt notwendig. So entstanden bis zum Geschäftsjahr 2005 Schäden in Höhe von 4,8 Millionen Euro. Leider machen sich die Verursacher darüber keine Gedanken. Auch die strafrechtlichen Folgen werden dabei nicht bedacht. Die S-Bahn München wird aber jeden Einzelfall, egal ob Graffiti oder Sachbeschädigung, zur Anzeige bringen.

Zur Abschreckung und zur Identifizierung der Täter will die S-Bahn München in Zukunft eine Videoüberwachung in den Fahrzeugen einsetzen. Ziel ist, dass nach Abschluss der Gespräche mit der Industrie diese neue Einrichtung noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen kann. Bei den Aufzeichnungen wird es zwei verschiedene Arten geben. Die präventive Permanentaufzeichnung findet im gesamten Zug statt. Diese Bilder können bei Bedarf innerhalb von 72 Stunden ausgewertet werden. Erfolgt keine Auswertung, wird der Datenträger automatisch überschrieben. Mit der anlassbezogenen Videoaufzeichnung werden zusätzlich spezielle Aufzeichnungen nach dem Betätigen der Notruf-Taste oder der Notbremse durchgeführt. Über die Videoüberwachung werden die Fahrgäste mittels Piktogrammen an gut sichtbaren Stellen im Zug informiert. Die technische Neuerung kostet rund 4,5 Mio. Euro und wird vom Freistaat Bayern und der S-Bahn finanziert.

Schweres Zugunglück in Montenegro

(24.01.) PODGORICA - Bei einem schweren Zugunglück in Montenegro sind am Montag Abend in der Nähe der Hauptstadt Podgorica vermutlich über 30 Menschen getötet worden. Mehr als 150 weitere seien verletzt worden, hieß es. Nach Angaben der Polizei stürzte der Zug in eine 100 Meter tiefe Schlucht. Ersten Erkenntnissen zufolge war ein Versagen der Bremsen Ursache für das Unglück.

Bahnbetrieb trotz Kälte ohne Schwierigkeiten

(24.01.) BERLIN - Die DB hat trotz des starken Frosts kaum Behinderungen im Personenverkehr registriert. "Wir haben keine nennenswerten Einschränkungen im Bahnverkehr registriert", sagte ein Bahnsprecher der "Netzeitung". Am Wochenende und am Montagmorgen habe es zeitweise lediglich Signalstörungen gegeben. Dies habe aber zu "keinen größeren Schwierigkeiten" geführt. Gleichwohl schloss der Sprecher Behinderungen in den kommenden Tagen nicht aus, "wenn es extrem kalt wird oder zu Blitzeisregen kommt". Bei der Berliner S-Bahn hingegen kam es im morgendlichen Berufsverkehr zu Verzögerungen. "Es gibt vereinzelte Verspätungen von bis zu zehn Minuten", sagte ein Sprecher der Berliner S-Bahn der "Netzeitung". Die Züge seien "weiterhin zuverlässig unterwegs". Aber "jeder, der in diesen Tagen zum Flughafen [Schönefeld oder Tegel] muss, sollte nicht auf die letzte Sekunde losfahren".

Pro Bahn kritisiert möglichen Streik zur Fußball-WM

(24.01.) BERLIN - Im Streit um den geplanten Börsengang der DB hat der Fahrgastverband Pro Bahn die Gewerkschaften vor "illegalen politischen Streiks" gewarnt. Drohungen für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer zielten auf eine Erpressung von Bundesregierung und Bundestag. Die "künstlich geschürte Angst um Arbeitsplätze" bei einer Trennung des Gleisnetzes vom Bahnkonzern sei unbegründet, sagte Pro-Bahn-Rechtsreferent Rainer Engel in München. Unter veränderten Bedingungen würden mehr Züge fahren.

Die Gewerkschaft Transnet wies die Kritik und die Vorwürfe von Pro Bahn umgehend zurück. Nach Auffassung der Gewerkschaft werde der Druck auf die Arbeitsplätze bei einer Zerschlagung der DB massiv zunehmen, hieß es. Allein im Dienstleistungsbereich sei mit einem massiven Einbruch der Beschäftigung zu rechnen. Hinzu komme, dass der erst kürzlich vereinbarte Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung bei der Deutschen Bahn durch die Auflösung des Konzernverbundes wegfalle. Insofern werde weder irgendetwas künstlich geschürt, noch seien Befürchtungen in dieser Richtung unbegründet. Dagegen seien die Vorwürfe, Transnet plane illegale Aktionen in Form von Streiks, völlig unbegründet.

"SZ": Rechnungshof rügt Verkehrspolitik des Bundes

(23.01.) MÜNCHEN - Der Bundesrechnungshof hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gravierende Fehlentwicklungen in der Verkehrspolitik beanstandet. Die DB erhalte vom Bund von 1998 bis 2008 insgesamt knapp 7,3 Milliarden Euro mehr für Instandhaltung und Ausbau der Trassen als gesetzlich vorgesehen, berichtet die Zeitung in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf eines Prüfberichts. Die Regierung gewähre der DB AG "umfangreiche finanzielle Vorteile". Es komme sogar zu Verstößen gegen die Vorschriften für den Bundeshaushalt. Die Bundesregierung habe den Bundestag darüber bislang nicht ausreichend informiert. Der Prüfbericht enthält der "SZ" zufolge auch den Vorwurf, die Regierung habe nicht geprüft, ob das gut 35.000 Kilometer lange Netz im bestehenden Umfang erhalten bleiben müsse. Eine Kürzung des Schienenetats dürfe angesichts knapper öffentlicher Mittel nicht ausgeschlossen sein.

<ü>Die Behörde habe zudem ein ernüchterndes Fazit der Bahnreform von 1994 gezogen, berichtet die Zeitung weiter. Die damit verbundenen Ziele, einen Teil des Straßenverkehrs auf die Schiene zu verlagern und die Ausgaben des Staates für die Bahn zu senken, seien "im Wesentlichen verfehlt" worden. Beim Streckennetz sei die "vorgesehene Mitfinanzierung durch die DB AG ausgeblieben". Ein DB-Sprecher bezeichnete die Vorwürfe laut "SZ" als "allesamt nicht haltbar". Von 1994 bis 2003 sei der Steuerzahler um 103 Milliarden Euro entlastet worden. Seit der Gründung der DB AG sei der Personenverkehr auf der Schiene um 18,5, der Güterverkehr sogar um 38 Prozent gestiegen. Die Bahn habe ihre Produktivität verdreifacht und sei profitabel.

Transnet-Chef warnt vor Bahn-Privatisierung ohne Schienennetz

(23.01.) BERLIN - Angesichts einer möglichen Abspaltung des Schienennetzes von der DB hat Transnet-Chef Nobert Hansen erneut mit Streiks während der Fußball-Weltmeisterschaft gedroht. "Wenn die Regierung im Umfeld der Fußball-WM eine Entscheidung zur Zukunft der Bahn treffen will, kann es dazu kommen, dass wir ausgerechnet dann Widerstand organisieren müssen. Notfalls auch mit Streiks, wenn es sein muss eben auch zwischen dem 9. Juni und dem 9. Juli", sagte Hansen dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Im "Tagesspiegel am Sonntag" warnte der Gewerkschaftsvorsitzende im Falle einer Trennung von Netz und Betrieb vor langfristig weniger Verkehr auf der Schiene. In Ländern, in denen Netz und Betrieb getrennt wurden, "ist oft der Marktanteil der Schiene langfristig gesunken», sagte er dem Blatt. Die Dienstleistungen der Bahn "stünden dann als erstes zur Disposition". Die Mitarbeiter wären "von dramatisch schlechteren Arbeitsbedingungen bedroht" und "würden Armutslöhne bekommen". Es gebe "noch keine belastbaren Erfahrungen mit einer Trennun". Zudem würde dann "der Konzern in einer Salamitaktik aufgelöst" und die einzelnen Sparten getrennt an der Börse verkauft. Eine Mischkalkulation zwischen defizitärem und wirtschaftlichem Verkehr gäbe es dann nicht mehr. "Der private Verkehr, von Wolfsburg nach Münster, oder Touristenzüge an die Nordsee, all das würde unter die Räder kommen", warnte Hansen.

ÖBB: Fahrgastrekord an Hahnenkamm-Wochenende

(23.01.) KITZBÜHEL - Einen Fahrgastrekord haben die Österreichischen Bundesbahnen am Hahnenkamm-Wochenende in Kitzbühel verzeichnet. Mehr als 100.000 nutzten die Züge der ÖBB, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. An den drei Renntagen fuhren mehr als 400 Personenzüge auf der 20 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Kirchberg und St. Johann in Tirol. Rund die Hälfte davon verkehrte als Hahnenkammexpress. Auch die Züge in der Nacht seien voll ausgelastet gewesen, hieß es.

Alle ICE-Züge der Bahn werden WM-Botschafter

© DB AG

(21.01.) BERLIN - Die 214 ICE-Züge der Hochgeschwindigkeitsflotte der Deutschen Bahn werden Botschafter für die FIFA WM 2006. In Berlin präsentierte am Freitag DB-Chef Hartmut Mehdorn im Hauptbahnhof das Composite-Logo auf dem ersten Zug, einem modernen ICE-T. "Als rollende Botschafter werden unsere Flaggschiffe, die ICE, in Deutschland und auf den Linien in die Schweiz, die Niederlande, nach Belgien und Österreich für die WM werben und das große Engagement der Bahn und ihrer Mitarbeiter transportieren", sagte Hartmut Mehdorn. In den nächsten Wochen werden alle ICE 1, ICE 2, ICE 3 sowie die ICE mit Neigetechnik im Bereich der Eingangstüren der Steuerwagen oder auf den Triebköpfen mit dem WM-Signet versehen. Die Bahn ist offizieller Mobilitäts- und Logistikdienstleister der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Als einer der sechs Nationalen Förderer leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des erstklassigen Sport-Events.

DB und SBB bündeln Marketing-Aktivitäten

(21.01.) ZÜRICH - Die DB und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bündeln ihre Marketing-Aktivitäten. Vertreter von SBB und DB unterzeichneten am Freitag in Zürich den Vertrag für die neue Marketing-Kooperation Rheinalp. Ziel ist die Stärkung des grenzüberschreitenden Verkehrs zwischen beiden Ländern. Zwar arbeiteten DB und SBB bereits seit langen Jahren intensiv zusammen, doch hatte – so SBB-ChefBenedikt Weibel - "diese traditionelle Form der Zusammenarbeit unter den Bahnen einen entscheidenden Mangel: Die Verantwortung war immer geteilt." Daher sei es "an der Zeit, dass wir auch im Verkehr mit Deutschland ein effizientes Geschäftsmodell einführen", sagte Weibel. Im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung tauften die Bahnvertreter gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten von Zürich einen ICE 1 der Deutschen Bahn auf den Namen Zürich.

Im neuen Rheinalp-Büro in Freiburg im Breisgau arbeiten drei Mitarbeiter von DB und SBB. Rheinalp wird im Auftrag der beiden Partner die Entwicklung marktfähiger Angebote forcieren und die Buchbarkeit der Angebote verbessern. Außerdem sind gemeinsame Aktivitäten mit weiteren Partnern wie der Deutschen Zentrale für Tourismus, Schweiz Tourismus und mit Reiseveranstaltern geplant. Mit Rheinalp wollen DB und SBB vor allem Geschäftsreisende und Urlauber ansprechen. Bereits jetzt können Bahnfahrer mit ihrer BahnCard auch auf Schweizer Schienen sparen. Auf internationalen Fahrkarten in die Schweiz erhalten sie jenseits der Schweizer Grenze einheitlich 25 Prozent Rabatt. Auch SBB-Stammkunden mit GA oder Halbtax-Abo reisen im internationalen Verkehr mit Deutschland mit 25 Prozent Ermäßigung.

Heute fahren auf der Rheinschiene Mannheim-Freiburg-Basel täglich acht ICE und drei EuroCitys aus Deutschland direkt nach Zürich, Interlaken und Chur. Stuttgart und Zürich sind täglich sechs Mal mit ICE und Cisalpino verbunden. Zwischen Hamburg und Zürich sowie zwischen Berlin und Bern/Interlaken verkehren direkte ICE; Reisende müssen nicht umsteigen. Von München über Lindau nach Zürich fahren täglich vier EuroCity in einer Fahrzeit von vier Stunden und zehn Minuten. Und im Nachtverkehr stehen den Gästen tägliche Verbindungen von Hamburg, Berlin, Dresden und Köln nach Zürich mit der CityNightLine zur Verfügung. Deutsche Wintersportler fahren zudem am Wochenende mit dem UrlaubsExpress über Nacht direkt in Schweizer Skigebiete.

DB bestellt 30 neue Triebzüge für das Dieselnetz Nürnberg

(21.01.) BERLIN - Die DB hat für das Dieselnetz Nürnberg 30 Dieseltriebzüge der Baureihe 648.3 im Wert von knapp 70 Millionen Euro beim Fahrzeughersteller Alstom, Salzgitter, bestellt. Mit den antriebsstarken, bis zu 120 km/h schnellen Dieselfahrzeugen der BR 648.3 bietet die Bahn ihren Kunden einen hohen Reisekomfort. Die Fahrzeuge verfügen über behindertengerechte Rampen, die den Spalt zwischen Bahnsteig und Fahrzeug schließen. Große Schwenkschiebetüren sichern den bequemen Zugang, Mehrzweckbereiche mit Klappsitzen bieten Stellplätze für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder bis zu zehn Fahrräder. Die Fahrzeuge mit 136 Sitzplätzen verfügen über ein behindertengerechtes WC. Sehbehinderten Fahrgästen erleichtern Tastlippen an den Türen die Orientierung, für Rollstuhlfahrer sind Tasten für den Haltewunsch in den Mehrzweckbereichen tief positioniert, ebenso die Notsprechstellen im Eingangsbereich. Zeitgemäßen Reisekomfort sichern die klimatisierten Fahrzeuge, für Bequemlichkeit sorgen die gepolsterten Einzelsitze mit Kopfstützen und Armlehnen. Für die Fahrgastinformation sind sowohl im Wageninneren als auch außen gut lesbare Displays angebracht. Die BR 648.3 ist mit einem energiesparenden, leistungsstarken Motor ausgestattet. Er entspricht der neuesten EU-Abgasnorm der Stufe 3a.

DB Regio Mittelfranken hatte die Ausschreibung des Nahverkehrs um das nordbayerische Wirtschaftszentrum gewonnen und wird zum Fahrplanwechsel 2008 mit diesen neuen Fahrzeugen den Verkehr aufnehmen. Von Dezember 2007 an sollen die Fahrzeuge ausgeliefert werden.

Regio Oberfranken: Geschäftsjahr 2005 erfolgreich abgeschlossen

(21.01.) HOF - DB Regio Oberfranken kann nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005 zurück blicken. Neben Einnahmesteigerungen im zweistelligen Bereich nutzten im Jahr 2005 auch über 1,3 Millionen Fahrgäste mehr (+ 21 Prozent) die Züge von Regio Oberfranken. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September 2005 hat Regio Oberfranken wieder Ausbildungsplätze angeboten und vier junge Auszubildende eingestellt. Sie erlernen den Beruf des Lokführers oder des "Elektronikers für Betriebstechnik". Am 28. April 2005 wurde das Neigetechnikzentrum in Hof mit einer Urkunde für die "Qualifizierung von Systemen der Instandhaltung" ausgezeichnet.  Diese Urkunde bescheinigt rechtssichere Prozesse bei der Fahrzeuginstandhaltung.

Am 7. Dezember 2005 wurde per Bescheid des Eisenbahnbundesamtes (EBA) unter sehr restriktiven Auflagen die Wiederaufnahme des bogenschnellen Fahrbetriebs mit den Triebzügen der Baureihe VT 612 genehmigt. Diese Auflagen (alle 20.000 Kilometer Ultraschallprüfung, bogenschneller Einsatz nur nach Sonderbehandlung der Radsätze) erfüllen derzeit zehn Fahrzeuge, die im Neigetechnikzentrum in Hof beheimatet sind. Sie werden seit dem Fahrplanwechsel bogenschnell auf der Strecke Regensburg – Hof eingesetzt.

Am 30. August war es soweit: an diesem Tag erhielten die letzten Fahrzeuge von Regio Oberfranken Nichtraucher-Piktogramme. Gemäß dem Motto "Frischer Wind statt dicke Luft" ist seither die gesamte Nahverkehrsflotte von  DB Regio rauchfrei. Rund 1.100 Raucherabteile wurden hierfür umgerüstet. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 werden auch im oberfränkischen Streckennetz neue Doppelstockwagen, die bis zu 160 km/h lauffähig sind, eingesetzt (Nürnberg - Sonneberg und Nürnberg - Schweinfurt). Klimatisierte Fahrzeuge der Baureihe 642 verbessern seitdem auch den Fahrkomfort zwischen Neuenmarkt-Wirsberg, Lichtenfels und Coburg. Besonders attraktiv für den Geschäftstermin ist von Montag bis Freitag eine neue RegionalExpress-Frühverbindung (RE) von Hof (ab 4.16 Uhr) nach Nürnberg (an 6.07 Uhr). Am Abend wird eine neue RE-Verbindung von Nürnberg (ab 21.43 Uhr) nach Hof (an 23.43 Uhr) angeboten. Außerdem sind im neuen Fahrplan mehr Direktverbindungen zwischen Hof und Dresden sowie zwischen Hof und Weiden, Regensburg und München im Angebot. Ebenfalls seit dem Fahrplanwechsel bietet Regio Oberfranken durchgängige Verbindungen von Bad Steben über Hof nach Würzburg an. Diese Verbindung ist besonders für Kurgäste oder Ausflugsreisende attraktiv.

Fachhochschule Erfurt und DB Netz AG kooperieren bei Ausbildung von Ingenieuren

(21.01.) ERFURT - Am Donnerstag haben Vertreter der DB Netz AG und der Fachhochschule Erfurt einen Kooperationsvertrag über die Einrichtung eines neuen dualen Studiengangs "Bahnbetrieb und Infrastruktur" unterzeichnet. Ab dem Wintersemester 2006/07 können Studierende im Kooperativen Ingenieurstudium Verkehrs- und Transportwesen zum "Bachelor of Engineering Bahnbetrieb und Infrastruktur" ausgebildet werden. Für das Jahr 2008 ist dann die Einrichtung eines neuen dualen Studiengangs "Bahnbetrieb und Infrastruktur" geplant, der von der DB Netz AG personell unterstützt wird. Das Studium kombiniert eine eisenbahn-spezifischen Berufsausbildung bei der DB Netz AG mit dem FH- Bachelor-Studium. Die ersten 23 Studenten des Unternehmens werden zum 01. Oktober ihr Studium des Verkehrs- und Transportwesens aufnehmen.

Für die Mitarbeiter der DB Netz AG sieht der Kooperationsvertrag darüber hinaus die Einrichtung eines Aufbau-Studiengangs vor. Den Mitarbeitern wird so unter Anrechnung von Vorleistungen (eisenbahnspezifische Berufsausbildung) ein verkürztes Studium zur Erlangung des akademischen Grades ermöglicht. Die Bahn gewinnt durch diese Kooperation mit der Erfurter Hochschule Mitarbeiter auf akademischem Niveau und mit bahnspezifischer Vertiefung. Der Fachbereich Verkehrs- und Transportwesen der FH Erfurt wurde 1995 gegründet. Momentan sind 500 Studierende im Diplomstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen im Verkehrs- und Transportwesen, der seit zwei Jahren eine Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus) hat, eingeschrieben. Momentan wird im Fachbereich im Zuge der Umsetzung der Bologna-Beschlüsse intensiv an der Einrichtung des Bachelorstudiums zum kommenden Studienjahr gearbeitet.

Mecklenburg-Vorpommern: Blitzeis führt zu Behinderungen im Bahnverkehr

(21.01.) SCHWERIN (ddp/ eig. Ber.) - Blitzeis hat in ganz Mecklenburg-Vorpommern am Freitag für Behinderungen auch im Bahnverkehr gesorgt. Zugreisende mussten sich aufgrund vereister Schienen und Leitungen auf längere Wartezeiten einstellen. Am Rostocker Hauptbahnhof kam der Betrieb zwischen 8.00 und 9.45 Uhr vollständig zum Erliegen, nachdem ein IC wegen vereister Oberleitung die Fahrt nicht fortsetzen konnte und die Einfahrt blockierte. Auf dem Rügendamm blieb ebenfalls ein IC liegen. Für Schwierigkeiten sorgten unter anderem Vereisungen an Stromabnehmern und Frontscheiben von Loks und Steuerwagen. Mit speziellen Oberleitungswagen versuchten Mitarbeiter der Bahn die durchhängenden Apparaturen von der Eislast zu befreien.

Umzug der Bahn-Konzernzentrale in die Bügelbauten über dem Berliner Hbf?

(20.01.) BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat nach dem geplatzten Umzug der Konzernzentrale nach Hamburg nun offenbar die Bügel-Bauten über dem Berliner Hauptbahnhof für den künftigen Unternehmenssitz ausgewählt. Das berichtet zumindest die "Berliner Morgenpost" in ihrer Freitagsausgabe. Das Blatt zitiert Berlins regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit mit den Worten: "Herr Mehdorn hat mir aus dem Bahn-Tower gezeigt, wo sein neues Büro sein wird. In den Bügelbauten am Hauptbahnhof." 2007 werde er dort einziehen, habe Mehdorn ihm gesagt. Dass Wowereit öffentlich diese Aussage machte, sorgte laut "Morgenpost" bei der DB für Verwunderung. Die Darstellung des Regierenden Bürgermeisters sei weder bestätigt noch ausdrücklich dementiert worden. "Es gibt Überlegungen, das Büroraumangebot im Berliner Hauptbahnhof zu nutzen", zierte die Zeitung Konzernsprecher Konzernsprecher Werner Klingberg. "Beschlüsse oder Termine gibt es dazu noch nicht." Die beiden Hochhausblöcke über dem Hauptbahnhof bieten zusammen 44 000 Quadratmeter Fläche. Der eine Bügel wird nach Darstellung der Bahn zu einem Hotel ausgebaut. Der zweite böte mit 22 000 Quadratmetern aber in etwa ausreichend Platz für die 700 Bahner, die derzeit noch im Sony-Tower am Potsdamer Platz arbeiten. Der dortige Mietvertrag läuft im Jahr 2009 aus.

Möglicherweise Bahnstreiks während der Fußball-WM

(20.01.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft GDBA droht mit einem Streik auch während der Fußball-Weltmeisterschaft, um beim Börsengang der Deutschen Bahn eine Abspaltung des Schienennetzes zu verhindern. "Wir wollen das nicht, aber zur Not streiken wir auch während der WM", sagte GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag. Die Eisenbahner seien durch die ständige Diskussion über eine Zerschlagung des Unternehmens verunsichert. "Die Stimmung ist explosiv." Auch der Chef der größeren Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, kündigte entschiedenen Widerstand an, falls das Schienennetz abgespalten werden sollte. Er befürchtet den Verlust von bis zu 50000 Arbeitsplätzen. Hintergrund ist dem Zeitungsbericht zufolge das bis 2010 geltende Beschäftigungsbündnis bei der DB. Bei den Verhandlungen zu dem Bündnis hatten sich Bahn und Gewerkschaften auf ein Kündigungsrecht im Falle einer Trennung von Netz und Betrieb geeinigt. "Ein Streik wäre ein legales Mittel, um unseren Tarifvertrag zu sichern", betonte Hommel gegenüber der "SZ". Mit der Fußball-Weltmeisterschaft vom 9. Juni bis 9. Juli hätten die Bahner ein Druckmittel. Die Bahn setzt zahlreiche Sonderzüge ein, um Besucher zwischen den verschiedenen Spielorten zu befördern. Bei der GDBA sind dem Bericht zufolge 50.000 Eisenbahner organisiert, bei der Transnet 260.000.

Wie es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Transnet hieß, soll in Kürze ein Aktionsfahrplan zum Thema Privatisierung der DB aufgestellt werden. Vor möglichen Streiks solle im Mittelpunkt einer ersten Phase der Dialog mit der Politik stehen. "Wir werden das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen", kündigten Hansen und Hommel an. Im Zentrum stünden dabei Verkehrs-, Finanz-, Haushalts- und Umweltausschuss des Bundestages. "Für uns steht die Sicherung von Arbeitsplätzen an erster Stelle", erklärten die beiden Vorsitzenden. Beide Gewerkschaften würden deshalb vor allem auch die Beschäftigten der Bahn AG in ihre Diskussionen einbeziehen. "Die Zeit ist kurz, bis zum Sommer soll eine politische Entscheidung fallen, deshalb müssen wir kurzfristig handeln und handlungsfähig sei", stellten der Transnet-Vorsitzende und der GDBA-Chef fest.

Verkaufsrekord: Bahn verkauft Länder-Ticket 2005 über neun Millionen Mal

(20.01.) BERLIN - Das Länder-Ticket der DB schreibt Erfolgsgeschichte. Das Angebot wurde nach Angaben der DB im Jahr 2005 über neun Millionen Mal verkauft. Dies ist absoluter Rekord seit der bundesweiten Einführung der Länder-Tickets im Jahr 2002 und bedeutet eine Steigerung von über 100 Prozent gegenüber dem Einführungsjahr. Im Vergleich zu 2004 stieg die Nachfrage bundesweit um knapp 17 Prozent. Rheinland-Pfalz verzeichnete mit einer Steigerung um 43 Prozent im Vergleich zu 2004 den Spitzenwert aller Bundesländer. Für den Verkehrsminister des Landes, Hans-Artur Bauckhage, steht deshalb fest: "Attraktive Preisangebote wie das Länder-Ticket sind neben einer nahezu flächendeckenden Schieneninfrastruktur sowie einem gut vertakteten Verkehrsangebot verantwortlich für den Erfolg des Regionalverkehrs in Rheinland-Pfalz. Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt haben wir die Basis für einen erfolgreichen und zuverlässigen Nahverkehr geschaffen."

Die Länder-Tickets gelten für Einzelreisende und Gruppen bis zu fünf Personen. Sie kosten – je nach Bundesland – zwischen 19 und 29 Euro in den DB ReiseZentren und DB Agenturen. Im Internet und an den DB-Automaten sind sie zwei Euro günstiger. Die Länder-Tickets gelten einen Tag lang für beliebig viele Fahrten (Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages und am Wochenende ganztags) in der zweiten Klasse in Nahverkehrszügen der DB und größtenteils auch in Verkehrsmitteln von beteiligten Verkehrsverbünden. Eine wesentliche Ursache für den deutlichen Anstieg dürfte die Ausweitung der Gültigkeit vieler Ländertickets auf das Wochenende sein, wo bislang nur das teurere Schöne-Wochenend-Ticket galt. Wie sich dessen Verkaufszahlen entwickelten, teilte die DB nicht mit.

DB strafft Führungsstruktur im Ressort Transport und Logistik

(20.01.) BERLIN - Die DB hat am Mittwoch offiziell eine neue Struktur im Ressort Transport und Logistik angekündigt (Bahnnews-Online berichtete bereits gestern). Demnach werden in der neuen Struktur des Ressorts Transport und Logistik die operativen Geschäftsfelder der Schenker AG sowie nach Abschluss des Closings auch von Bax Global mit ihren Leitern künftig direkt in das Ressort Transport und Logistik eingebunden und an den dafür zuständigen Konzernvorstand Norbert Bensel berichten. Die Leiter der Geschäftsfelder Hans-Jörg Hager  (Schenker Land-Operations), Dr. Thomas Lieb (Schenker Air- and Sea-Freight), Detlef Trefzger (Schenker Logistics), Sebastian Jürgens (Stinnes Intermodal) und später auch Joey Carnes (Bax Global) werden künftig neben Klaus Kremper (Schienengüterverkehr) direkt in der Ressortleitung unter Führung von Konzernvorstand Bensel vertreten sein. Entscheidungen, die das Ressort als Ganzes oder einzelne Geschäftsfelder betreffen, werden in diesem Gremium getroffen. Das soll Entscheidungswege verkürzen und den Einfluss der Geschäftsfelder durch ihre direkte Anbindung aufwerten. Der international renommierte Markenname Schenker soll auch unter der neuen Führungsstruktur erhalten bleiben.

Baubeginn für Fußgängertunnel am Bahnhof Sarstedt

(20.01.) HANNOVER - Die Arbeiten für den Bau eines Fußgängertunnels am Bahnhof in Sarstedt beginnen jetzt. Durch den neuen Tunnel werden die Bahnsteige und die zu beiden Seiten der Bahngleise gelegenen Park&Ride-Parkplätze sicher, bequem und barrierefrei erreicht. Der ebenerdige Bahnübergang am Stellwerk wird für den Straßenverkehr künftig geschlossen. Die Bauarbeiten werden "unter dem rollenden Rad" ausgeführt, das heißt, der Zugverkehr läuft weiter. Zunächst werden Behelfsbrücken über dem künftigen Tunnel eingebaut und Oberleitungsmasten umgesetzt. Auf Grund der dichten Zugfolge auf dieser Strecke können die Ramm- und Montagearbeiten nur an den Wochenenden und nur nachts ausgeführt werden. Zur Sicherung der Bauarbeiter werden akustische Warnanlagen eingesetzt.

Von Freitag, 18. März, 0.30 bis Montag, 20. März, 4.30 Uhr muss jeweils ein Gleis für den Zugverkehr gesperrt werden. Über Änderungen im Fahrplan informiert die Bahn zu gegebener Zeit gesondert. Die weiteren Bauarbeiten werden überwiegend tagsüber, montags bis freitags, durchgeführt. Der neue Fußgängertunnel wird unmittelbar nördlich des Bahnhofsgebäudes gebaut und ermöglicht eine kurze Verbindung zu den Bahnsteigen 1 und 2 und zu den östlich und westlich parallel zur Bahnstrecke gelegenen Park&Ride-Anlagen. Die Bahnsteige erreicht man vom Tunnel über Rampen oder Treppen an beiden Seiten. Für den Straßenverkehr wird auf der Westseite des Bahnhofs eine rund 650 Meter lange Straßenverbindung zur Ruther Straße (K 515) gebaut. An dieser Straße entstehen weitere P+R-Plätze. Stadt, Bund und Bahn investieren in das Projekt rund 4,5 Millionen Euro. Fertigstellung von Tunnel und Straße sind für Dezember 2006 vorgesehen. Der Bahnübergang am Stellwerk muss wegen der Bauarbeiten bereits im Herbst 2006 geschlossen werden.

Neuer Rekord an Fahrgästen auf der Schiene

(19.01.) BERLIN - Auch im Jahr 2005 hat die Eisenbahn wieder mehr Fahrgäste befördert als im Vorjahr und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Seit der Bahnreform sind nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch nie so viele Menschen Zug gefahren wie 2005. Im Nahverkehr auf der Schiene gab es ein Plus von 2,5 Prozent mehr Fahrgästen als im Vorjahr. Insgesamt wurden die Nahverkehrszüge rund 2,0 Milliarden mal genutzt. Im Fernverkehr wuchs nach Angaben der Statistiker vor allem die Verkehrsleistung mit einem Plus von 3,9 Prozent auf 33,7 Milliarden Personenkilometer, da die durchschnittliche Reiseweite von 280 Kilometer auf 290 Kilometer stieg. Insgesamt 116 Millionen Mal nutzten Fahrgäste den Fernverkehr der Eisenbahn. Das waren 0,5 Prozent mehr Fahrten als 2004.

"Die Schiene legt seit Jahren nicht nur im Güterverkehr zu, sondern auch im Personenverkehr. Diese Entwicklung sollte allen Mut machen, die sich für den Verkehrsträger einsetzen", kommentierte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene die jüngsten Zahlen. "In Zeiten hoher Benzinpreise entdecken die Menschen wieder die Eisenbahn als energieeffiziente und sichere Alternative zum Dauerstau. Diese Entwicklung sollte die Politik anspornen, mehr Wettbewerbsgleichheit zwischen den Verkehrsträgern herzustellen", so Flege.

Deutlich größer als beim Schienenverkehr war allerdings die Steigerung beim Luftverkehr: Die Zahl der Fluggäste wuchs gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) warnte angesichts dieser Entwicklung vor den erheblichen Folgen für Klima und Gesundheit und forderte "mehr Kostenwahrheit" im Flugverkehr. "Das enorme Wachstum im Flugverkehr ist teuer erkauft", kommentierte der Verbandsvorsitzende Michael Gehrmann. Die Branche erhalte allein durch die Steuerbefreiung für Kerosin Subventionen in Milliardenhöhe. "Die Zeche zahlen am Ende wir alle über höhere Steuern. Denn die Folgekosten des Klimawandels, aber auch Gesundheitsschäden durch Fluglärm werden der Allgemeinheit aufgebürdet", kritisierte Gehrmann. Der VCD forderte daher die Regierungen von Bund und Ländern auf, in einem ersten Schritt die Besteuerung von Kerosin zumindest auf Inlandsflügen einzuführen. Des weiteren müsse die flächendeckende Subventionierung von Regionalflughäfen eingestellt werden, von denen in erster Linie die Billigflieger profitierten.

"FTD": DB will Schenker enger an Konzern binden

(19.01.) BERLIN - Die DB bereitet nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" eine engere Anbindung der Speditionstochter Schenker an den Konzern vor. Unter Berufung auf Informationen aus dem Bahn-Umfeld hieß es, Schenker, der Schienengüterverkehr Railion und der neu erworbene US-Luftfrachtanbieter Bax sollten zusammengeführt werden. Dieses neue Tochterunternehmen würde laut "FTD" rund 15 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften. Das Geschäft solle unter dem Namen DB Transport und Logistik laufen und vom jetzigen Bahn-Logistikvorstand Norbert Bensel geführt werden. Dem bisherigen Schenker-Chef Thomas Held sei dagegen nur der Posten des Finanzvorstands angeboten. Die Personalien würden allerdings momentan noch heiß diskutiert. Auch gebe es noch keine endgültige Festlegung auf die neue Struktur. Ein Bahn-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.

Citytunnel Leipzig: Lärm- und Staubschutzwand für Großbaustelle fertig

(19.01.) LEIPZIG - Die feste Einhausung der Baustelle für den Citytunnel im Hauptbahnhof Leipzig ist fertig. Von Gleis 1 bis Gleis 6  erstreckt sich am Querbahnsteig eine hohe Wand, die künftig den Zugverkehr und die Promenaden vor Lärm und Staub durch die Großbaustelle im Hauptbahnhof schützen soll. Auch zu den Längsbahnsteigen hin wurde eine feste Wand errichtet. Auf 80 Meter Länge wurde hier die Lärm- und Staubschutzwand fast deckenhoch gebaut, weitere 400 Meter sind drei Meter hoch und als "Berliner Verbau" errichtet. Der sogenannte "Berliner Verbau" ist eine feste Konstruktion von Stahlpfählen und Bohlen. Neben dem Schutz vor Baustaub und –lärm dient die Wand auch der sicheren Abgrenzung der Baustelle vom Zugverkehr und sichert einen vom Bahnbetrieb unabhängigen Ablauf der Schachtarbeiten, die bis in 23 Meter Tiefe gehen werden.

Allein für die Baufeldfreimachung auf dem Gelände des Hauptbahnhofes und des Gleisvorfeldes wurden 17,8 Kilometer Gleise, 15,7 Kilometer Oberleitungen und 36 000 Tonnen Erde und Steine bewegt. Das frei geräumte und eingehauste Baufeld für die unterirdische Station und die Einfahrt Citytunnel wurde in diesen Tagen an die beauftragte Firma übergeben. Dr. Klaus Keske, Projektleiter der DB Projektbau für den Citytunnel: "Damit haben wir termingemäß die Baustelle übergeben und sichern gleichzeitig, dass Reisende und Promenadenbesucher vor den Belastungen der Bauarbeiten weitgehend geschützt werden." In den nächsten Wochen wird die Wand am Querbahnsteig mit einem Citytunnel-Motiv gestaltet. Gleichzeitig wird ein Fenster Einblick in das Baugeschehen hinter der Abgrenzung ermöglichen.

Ab Frühjahr tritt der Bau des Leipziger City Tunnels in die heiße Phase. Dann soll die riesige Schildbohrmaschine vor dem Bayerischen Bahnhof installiert werden, ab Sommer wird der Bohrer angesetzt und soll binnen eines Jahres die Innenstadt unterirdisch ein erstes Mal durchqueren. Von dem rund 570 Millionen Euro teuren Mammutprojekt erhofft sich die Bahn einen gewaltigen Schub für den Nahverkehr. Mittelfristig sollen allein durch den Tunnel pro Tag bis zu 150 000 Passagiere befördert werden. Der Leipziger City Tunnel, der zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 in Betrieb genommen werden soll, soll die Fahrzeit der vier S-Bahnlinien aus dem Leipziger Süden um rund 20 Minuten verkürzen.

Transnet: In Reisezentren gut 200 Stellen zusätzlich abgesichert

(19.01.) BERLIN - Die DB verändert ihre Personalplanung für die Reisezentren. Die DB hat nach Angaben der Bahngewerkschaft Transnet für ihre Verkaufsstellen jüngst einen zusätzlichen Bedarf von 145 Stellen ermittelt. "Damit zeigt sich erstmals seit Jahren des Personalabbaus ein Umdenken", stellte Transnet-Vorstand Karl-Heinz Zimmermann fest. Die Gewerkschaft und ihre Betriebsräte würden nun darauf achten, dass auch "tatsächlich mehr Personal an den Schaltern eingesetzt wird". Zusätzlich will die DB nach Gewerkschaftsangaben den Empfangschef in großen Reisezentren zu einer dauerhaften Einrichtung machen. Auch dadurch könnten noch einmal fast 60 Stellen gesichert werden, hieß es. Transnet werde auch weiter darauf dringen, dass der Kontakt zu den Kunden noch weiter intensiviert werde. Die Gewerkschaft begrüßte in diesem Zusammenhang die Einrichtung des ersten Mobility-Centers in Frankfurt am Main. "Das Projekt muss aber dringend ausgebaut werden", forderte Zimmermann.

Güterzug in Niedersachsen entgleist

(19.01.) HANNOVER - Wegen eines entgleisten Güterzuges ist es am Mittwoch im Bahnverkehr zwischen Hannover und Bremen zu erheblichen Behinderungen gekommen. Wie die DB mitteilte, sprang der vorletzte Wagen des Zuges nahe dem niedersächsischen Nienburg aus noch ungeklärter Ursache am Morgen aus den Gleisen. Menschen wurden nicht verletzt. Der Güterwagen habe allerdings auf eine Länge von etwa zwei Kilometern die Oberleitung beschädigt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Schaden werde auf etwa zwei Millionen Euro geschätzt. Wegen der stundenlangen Sperrung der Strecke kam es zu Verspätungen im Zugverkehr. Rund 5000 Reisende wurden mit Bussen befördert. Am Nachmittag konnte die Strecke wieder eingleisig befahren werden. Die Reparatur der Strecke soll bis zum Wochenende dauern.

Sachsen-Ticket sehr gefragt

(19.01.) LEIPZIG - Zum Ende des Jahres 2005 erlebte das Sachsen-Ticket bei den Reisenden eine besonders starke Nachfrage. Täglich wurden in Sachsen im Dezember durchschnittlich etwa 300 dieser beliebten Tickets mehr über Automaten und am Schalter verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist eine Steigerung um 60 Prozent. Ein Grund für die Beliebtheit des Sachsen-Tickets – das auch in den benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen gilt – ist die Erweiterung auf das Wochenende. Seit November gilt das Länderticket nicht nur montags bis freitags von 9 Uhr bis zum Folgetag um 3 Uhr, sondern auch am Wochenende. Damit ist das Länderticket eine preiswerte Ergänzung zum Schönen-Wochenende-Ticket und somit das passende Angebot für die Fahrt in die sächsischen Wintersportgebiete oder zu den zahlreichen Messen in Dresden (Dresdner Reisemarkt 27.-29.01.06), Chemnitz (Motorradausstellung am 04. und 05.02) und Leipzig (Messe Haus-Garten-Freizeit 18.-26.02.06).

Mit dem Sachsen-Ticket können täglich bis zu fünf Personen oder Eltern bzw. Großeltern mit allen eigenen Kindern bzw. Enkeln unter 15 Jahren alle Nahverkehrszüge benutzen. Das Ticket gilt wochentags ab 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, am Samstag oder Sonntag sowie an gesetzlichen Feiertagen* bereits ab 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages für alle Nahverkehrszüge in der 2. Klasse in ganz Sachsen und darüber hinaus in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Sachsen-Ticket gibt es für 24 Euro an den DB-Automaten und im Internet unter www.bahn.de/fahrkartenshop oder für zwei Euro mehr in den DB Reisezentren bzw. DB-Agenturen. Wer im Zeitraum bis 31. März dieses Jahres sechs Mal mit dem Sachsen-Ticket, Böhmen-Ticket oder dem KunstTicket Dresden unterwegs war, bekommt ein Sachsen-Ticket gratis. Die sechs genutzten Tickets sowie die Angaben, welche Strecken gefahren wurden, können an die DB Regio AG, Region Südost, Verkehrsbetrieb Sachsen, Hansastraße 4 in 01097 Dresden geschickt werden.

Tiefensee stellt Gutachten zum DB-Börsengang vor

(18.01.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat am Dienstag ein mit Spannung erwartetes Gutachten zum Börsengang der DB vorgelegt, das allerdings keiner der untersuchten Privatisierungsvarianten den Vorzug gibt. Demnach wären alle fünf untersuchten Varianten des Börsengangs möglich und haben jeweils Vor- und Nachteile. So ließe sich dem 540 Seiten starken Gutachten zufolge eine Privatisierung der Bahn im jetzigen Zustand am schnellsten bewerkstelligen. Für den Wettbewerb auf der Schiene sei dies aber die schlechteste Variante. Allerdings blieben selbst bei einer kompletten Aufspaltung die zusätzlichen Wettbewerbseffekte "überschaubar". Allenfalls im Güterverkehr sei "eine leichte Trendwende" zu erwarten. Wegen der erforderlichen Zerlegung des Unternehmens und der Neuorganisation des Schienennetzes käme der Börsengang erst später. Außerdem koste es 1,5 Milliarden Euro, das Netz aus der DB AG herauszutrennen. Bei der Variante "integrierter Konzern" ergeben sich für den Bund bis zu 23 Milliarden Euro an Verkaufserlösen. Im komplett getrennten Modell sind dagegen nur Einnahmen von bis zu 17 Milliarden Euro zu erwarten.

Als mögliche Zeitpunkte für einen Börsengang nennen die Experten die Jahre 2007 bis 2010. Für das Jahr 2007 gelte das nur, falls die DB ihre "sehr anspruchsvollen" Unternehmensziele erreiche. Bundesverkehrsminister Tiefensee ergänzte, der politische Entscheidungsprozess sei dabei noch nicht berücksichtigt. Die Bahn könne deshalb frühestens ab 2008 privatisiert werden. Als spätesten Zeitraum nannte der Minister das Jahr 2011. Es sei nun an Bundesregierung und Bundestag, das richtige Modell auszuwählen, sagte er. Das solle bis zur Sommerpause geschehen. "Mir ist wichtig, dabei nicht so sehr schwarz-weiß zu diskutieren." Am heutigen Mittwoch berät der Verkehrsausschuss des Bundestages die Untersuchungsergebnisse.

Das Gutachtergremium unter Leitung der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton hatte fünf Modelle für eine Privatisierung der DB geprüft und die voraussichtlichen Folgen prognostiziert. Diese reichen von einem Börsengang eines integrierten Bahnkonzerns, der sowohl das Schienennetz besitzt als auch die Züge betreibt, bis hin zu einem Trennungs-Modell, nur die Transportsparte der Bahn an die Börse gebracht würde. Dazwischen gibt es drei weitere Modelle, die zum Beispiel vorsehen, dass der Staat Eigentümer des Netzes bleibt, es aber an die dann privatisierte DB verpachtet und von ihr bewirtschaften lässt. Bei der Untersuchung wurden nach Angaben von Tiefensee verkehrs-, haushalts- und wirtschaftspolitische Konsequenzen der verschiedenen Modelle entsprechend dem mit dem Bundestag abgestimmten Untersuchungsauftrag ergebnisoffen gegenübergestellt.

Die DB begrüßte den Abschluss des Privatisierungsgutachtens. Nun bestehe die Möglichkeit, sich ein Bild von den Argumenten des Gutachtens zu machen, hieß es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen seine Position eines integrierten Börsenganges: Ein erster Blick auf die Bewertungstabelle der Modelle zeige, dass die Trennung für den Eigentümer erhebliche negative finanzielle Wirkungen hätte. Die Kapitalmarktfähigkeit sei mit dem integrierten Konzern schneller erreichbar. Bei Betrachtung der Tabelle sei außerdem nicht erkennbar, dass die Gutachter ein Eigentumsmodell favorisieren. Unterdessen warnte die Eisenbahn-Gewerkschaft Transnet erneut vor dem Verlust von 50.000 Arbeitsplätzen, sollten Bahn und Netz getrennt werden. Transnet werde "keine Entscheidung mittragen, die die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland noch verstärkt", erklärte Gewerkschaftschef Norbert Hansen.

Allianz pro Schiene: Nachhaltige Trendwende im Güterverkehr

(18.01.) BERLIN - Das vierte Jahr in Folge kann die Schiene ihren Marktanteil im Güterverkehr (den sog. Modal Split) ausbauen. Darauf verwies am Dienstag das Schienenbündnis Allianz pro Schiene unter Verweis auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2005. Demnach stieg 2005 die tonnenkilometrische Leistung auf der Schiene um 3,4 Prozent auf 89,3 Mrd. tkm, die der Straße nur um 2,7 Prozent. "Nach vier Jahren Steigerung des Marktanteils im Güterverkehr gegenüber der Straße kann man von einer nachhaltigen Trendwende zu Gunsten der Schiene sprechen", sagte Allianz pro Schiene Geschäftsführer Dirk Flege. "Die Bemühungen der letzten Jahre zeigen offenbar Wirkung", so Flege weiter.

Die Mittelfristprognose des Verkehrsministeriums war im vergangenen Sommer noch von einem sinkenden Marktanteil der Schiene von -1,1 Prozent ausgegangen. Insgesamt ist das Transportaufkommen aller Verkehrsträger, gemessen in Tonnen, mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gesunken. Die tonnenkilometrische Leistung, also das Produkt aus Transportaufkommen und Versandweite hat dagegen um 2,9 Prozent zugenommen. Der Schiene kommt laut Allianz pro Schiene sicher die generelle Tendenz zu Gute, dass die durchschnittlichen Beförderungsweiten im Güterverkehr steigen. Hier liegt die Stärke des Verkehrsträgers Eisenbahn. Das belegen auch die amtlichen Zahlen. Bereits seit Jahren wächst die Verkehrsleistung der Schiene deutlich stärker als die der Straße. "Wenn die Politik und die europäischen Eisenbahnen jetzt ihre Hausaufgaben machen, und den Transport über nationale Grenzen weiter vereinfachen, dann hat der Gütertransport auf der Schiene eine viel versprechende Zukunft", so Dirk Flege. Vorbilder sind hier Länder wie die Schweiz oder die USA, die beide einen Schienengüteranteil von über 40 Prozent haben.

Förderprogramm des Bundes erleichtert Verlagerung von Transporten

(18.01.) BERLIN - Auch in diesem Jahr stehen Güterverkehrskunden der Bahn wieder 32 Millionen Euro als Gleisanschlussförderung zur Verfügung. Mit dieser Summe unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Unternehmen bei der Umstellung ihrer Verkehre auf die Schiene sowie bei der Ausweitung ihrer bisher per Bahn transportierten Gütermengen. Gefördert werden der Ausbau bestehender Anlagen, der Neubau von Gleisanlagen sowie die Reaktivierung stillgelegter Gleisanschlüsse. Außerdem werden Anlagen, die für die Be- und Entladung notwendig sind, bezuschusst. Interessant ist das Programm nicht nur für Hersteller von Gütern, sondern auch für deren Zulieferer und Abnehmer, die bislang per Straße transportieren. Eine engere Harmonisierung der Verkehrskonzepte zwischen beiden Partnern ist so möglich, wodurch mitunter auch die Wirtschaftlichkeit der Transporte erhöht werden kann.

Beantragen können die Förderung alle Unternehmen mit privater Rechtsform, die eine dauerhafte und messbare Abwicklung von Gütertransporten auf der Schiene vorweisen können. Die Schienenanlage muss im Eigentum des Unternehmens sein. Die Förderung ist abhängig von der tatsächlichen Mehrmenge auf der Schiene und kann bis zu 50 Prozent des Investitionsvolumens betragen. Umgerechnet auf die Verkehrskennzahlen bedeutet dies bei einem Neubau eine Förderung von rund acht Euro pro Tonne jährlich oder 32 Euro pro Tausend Tonnenkilometer. Im Falle einer Reaktivierung eines Gleisanschlusses beträgt die finanzielle Unterstützung vier Euro pro zusätzliche Tonne oder 16 Euro pro zusätzliche Tausend Tonnenkilometer jährlich.

Die Antragstellung erfolgt beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA), das im Vorfeld eine kostenlose Beratung anbietet und empfiehlt. Stinnes Freight Logistics und sämtliche DB-Vertriebstöchter wie BTT BahnTank Transport GmbH oder Schenker Automotive Railnet einschließlich der Güterbahn Railion unterstützen gern bei der Antragsstellung. Kontakte und Informationen sind zentral über Stinnes Freight Logistics, per Fax unter: 06131 15 60854 oder per E-Mail unter freight@stinnes.de erhältlich. Das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen im Herbst 2004 aufgelegte Gleisanschlussförderungsprogramm ist auf fünf Jahre terminiert und insgesamt mit 160 Millionen Euro dotiert.

Schweiz: Neuerungen bei der Bahnverpflegung

(18.01.) BERN - Ab sofort gibt es bei elvetino verschiedene neue Angebote: Als Erfrischungsgetränk in den Speisewagen und an den Railbars der SBB findet sich neu Coca-Cola im Sortiment. Der Wechsel zu Coca-Cola erfolgt aufgrund vielfach geäußerter Wünsche von Gästen sowie Marktanalysen von elvetino. Die Partnerschaft mit der Coca-Cola Beverages AG ist längerfristig angelegt und soll durch Kommunikations- und Verkaufsförderungsmassnahmen begleitet werden.

Auch Informationshungrige kommen bei elvetino auf ihre Kosten: Neu liegen Leseexemplare der Zeitschrift Weltwoche, der Wirtschaftszeitung CASH sowie des öV-Magazins Via für die Gäste im elvetino Restaurant auf. Dazu bleiben die beliebten Kaffeespezialitäten von Lavazza und auch das Kaffee-Kuchen-Combo weiterhin in den Restaurants und Bistros im Angebot. Das Weinangebot im Restaurant und an der Railbar wurde erneuert und mit beliebten Schweizer Rot- und Weißweinen ergänzt. Die in Zusammenarbeit mit dem Starkoch Philippe Rochat und seiner Firma RSH Quality Food Concept SA entwickelten Gourmet-Gerichte sind weiter ausgebaut worden und wechseln saisonal. Die elvetino Restaurants und Bistros verkehren täglich in 230 Intercity- und ICN-Zügen in der Schweiz sowie ins Ausland nach Hamburg, München und Wien.

"FTD": Prüfer zweifeln Bahn-Bilanz an

(17.01.) BERLIN - Die Prüfer des Bundesrechnungshofs haben nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" Zweifel an den guten Ergebnissen der Bahn angemeldet. Insbesondere die Rückstellungspraxis mache die Rechnungsprüfer skeptisch, schreibt die "FTD" unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf des Rechnungshofes. Bis vor einigen Jahren habe die Bahn sehr hohe Rückstellungen gebildet. Ein Rückgang dieses Aufwandes führe automatisch zu einer Verbesserung des Ergebnisses. Soweit sich der Bund bei der Beurteilung des Fortschritts der DB im Wesentlichen auf den Verlauf des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen "stützt, warnen wir vor einer Fehleinschätzung", schreibt der Rechnungshof. Laut der Nachrichtenagentur "Reuters" bemängelt der Rechnungshof in seinem Berichtsentwurf außerdem, die von der Bahn gemeldete Produktivitätssteigerung sei mit Blick auf einen Börsengang nicht aussagekräftig genug. Der Bund als Verwalter der Beteiligung hätte hier nachhaken müssen.

Ein DB-Sprecher sagte der "FTD", er verstehe nicht, "warum sich der Rechnungshof überhaupt damit beschäftigt". Er verwies auf die testierten Bilanzen des Konzerns. Zusätzlich werde auch die Ergebnisentwicklung jedes Jahr separat geprüft. "Für die Rechnungslegung stehen Vorstand, Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer gerade."

Netzagentur-Chef: Trennung von Netz und Betrieb nicht der Königsweg

(17.01.) BERLIN - Für den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, ist die Trennung von Netz und Betrieb bei der DB nicht die einzige Möglichkeit, mehr Wettbewerb auf der Schiene zu generieren. Es gebe für diese Frage keinen Königsweg, sagte Kurth der "inform", dem Mitgliedermagazin der Gewerkschaft Transnet. Die Beispiele Strom und Gas zeigten, "dass man auch eine Abschottung des Netzbetriebes unterhalb einer eigentumsrechtlichen Trennung erreichen kann". Er hoffe deshalb darauf, dass die Debatte "sachlich und nicht nach einem Schwarz-Weiß-Muster geführt" werde. Kurth verwies auf das so genannte Unbundling bei Strom und Gas. Die Netzbetreiber müssten dabei "gesellschaftsrechtlich den Netzbetrieb strikt von ihren Handelsaktivitäten trennen". Die Bereiche würden somit durch so genannte Chinesische Mauern getrennt. "Das wird von uns kontrolliert und überwacht."

Die Bundesnetzagentur hat mit Jahresbeginn die Kontrolle über den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur (Gleise, Anlagen, Bahnstrom, Serviceeinrichtungen etc.) übernommen. Dies war im vergangenen Jahr u.a. in der Novellierung des Allgemeinen Eisenbahn-Gesetzes (AEG) festgelegt worden. Kurth sagte der „inform“, er hoffe darauf, dass es möglichst wenig Rechtsstreitigkeiten geben werde. "Oftmals sind die Beteiligten auch bereit, sich mit kleinen Alternativen dann doch zu einigen. Darauf würde ich zunächst auch einmal setzen. Der Konfliktfall kann bei gutem Willen der Ausnahmefall bleiben."

InterRegio Chemnitz - Berlin wird eingestellt

(17.01.) BERLIN - Die DB stellt nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" zum Fahrplanwechsel am 27. Mai ihre bundesweit letzten verbliebenen InterRegio-Verbindungen zwischen Chemnitz und Berlin ein. Künftig müssen die Reisenden zum Beispiel in Leipzig umsteigen. Grund seien die geringen Fahrgastzahlen.

Eurotunnel 2005 mit leicht gestiegenen Einnahmen

(17.01.) PARIS (AFP/ eig. Ber.) - Die mit neun Milliarden Euro hochverschuldete Eurotunnel-Betreibergesellschaft hat für das vergangene Jahr leicht gestiegene Einnahmen vermeldet. Demnach erhöhte sich der Gesamtumsatz um ein halbes Prozent auf 793 Millionen Euro. Erstmals seit drei Jahren stiegen die Einnahmen aus den von Eurotunnel selbst betriebenen Shuttle-Zügen unter dem Ärmelkanal zwischen England und Frankreich (plus 3,6 Prozent auf 433 Millionen Euro). Dies war laut Unternehmensangaben auf eine höhere Zahl transportierter Lastwagen und gestiegene Gebühren zurückzuführen. Bei den Passagier-Shuttles war das Aufkommen dagegen rückläufig. Die daneben eingenommenen Durchfahrtgebühren von fremden Eisenbahngesellschaften blieben unverändert bei 344 Millionen Euro.

Entgleister Güterzug verfehlt Haus nur knapp

(17.01.) IBBENBÜREN - Ein hoher Sachschaden ist am Montag im westfälischen Ibbenbüren beim Unfall eines Kohlenzuges entstanden. Wie die Polizei mitteilte, konnte der Lokführer den aus 16 mit Kohle beladenen Waggons bestehenden, rund 1500 Tonnen schweren Zug nicht mehr bremsen. Nachdem der Lokführer abgesprungen war, durchbrach der Zug einen Prellbock und blieb im Vorgarten eines Hauses stehen. Dabei verfehlte es das Gebäude nur um zweieinhalb Meter. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 1,5 Millionen Euro. Nach Polizeiangaben hatte der Güterzug auf seiner Irrfahrt unter anderem eine Gartenmauer und einen Hühnerstall zerstört.

"FTD": Rechnungshof schlägt Zerlegung der DB vor

(16.01.) BERLIN - Der Bundesrechnungshof hat nach Informationen der "Financial Times Deutschland" eine Zerschlagung der DB ins Spiel gebracht. Unter Berufung auf den Entwurf eines Gutachtens heißt es in dem Bericht, die Behörde empfehle, die separate Privatisierung einzelner Konzernteile zu prüfen, da der geplante Börsengang des gesamten Unternehmens noch dauern könne. Dies gelte besonders für die Logistiksparte, die mangels Investitionsmitteln im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten könnte. Das würde den Wert des Gesamtkonzerns schmälern und seinem Eigentümer, dem Bund, schaden, zitiert die "FTD" aus dem Entwurf des Bundesrechnungshofes.

Ein Bahnsprecher wies dem Bericht zufolge die Überlegungen des Bundesrechnungshofes zurück. Der Bundesrechnungshof sei seit der Bahn-Reform 1994 für die DB nicht mehr zuständig. "Die Strategie fällt in die Kompetenz des Vorstands." Der Sprecher betonte Synergien zwischen dem Schienenverkehr und der Speditionstochter Schenker. "Das Filetstück Logistik zu verkaufen wäre Unsinn und eine komplette Umkehr unserer Strategie." Die Sparte Transport und Logistik steuerte 2004 rund 12 Mrd. Euro und damit fast die Hälfte des Umsatzes der Bahn bei.

Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters", das Regierungsgutachten zum Börsengang der DB werde eine Zerlegung des Unternehmens nahe legen. Die Trennung des Schienennetzes von der Bahn werde auch in der Endfassung des Gutachtens favorisiert, erfuhr die Agentur am Sonntag aus dem Kreis der Gutachter. Es habe zwar in den vergangenen Wochen noch Änderungen bei den Berechnungen gegeben, am Ergebnis habe sich aber nichts Wesentliches geändert. Das Gutachten soll in Kürze freigegeben werden. Dann wird sich zunächst der Bundestags-Verkehrsausschuss damit beschäftigen. Bis Ende des Jahres soll über Form und Zeitpunkt des Börsengangs entschieden werden. Er wird den Experten zufolge ab 2007 für möglich gehalten.

Auch Bahnchef Hartmut Mehdorn hält einen Börsengang bereits im kommenden Jahr für möglich. 2006 werde die Bahn dem Gesellschafter sagen: "We are ready, jetzt kannst du beschließen, ob du einen Börsengang machst oder nicht", sagte Mehdorn beim Management-Forum der "Welt am Sonntag" in Berlin. Ein Börsengang sei dann im Jahr 2007 möglich. Mit Blick auf Forderungen aus der Politik, das Schienennetz aus dem Konzern herauszulösen, zeigte sich Mehdorn gelassen. "Auch wenn der Bund derzeit die Möglichkeit eines Börsengangs ohne Netz untersuchen lässt, bin ich da sehr entspannt", sagte er. Bei der Bahn stimmten die Zahlen und das Wachstum, die Kundenzufriedenheit gehe in die richtige Richtung. "Es würde mich schon wundern, wenn unser Gesellschafter so ein Winning-Team ändern würde."

Nach Pannenserie: Neuer Geschäftsführer bei der Nord-Ostsee-Bahn

(16.01.) KIEL - Steffen Höppner, Leiter der Connex-Region Ost, ist ab sofort neuer Geschäftsführer der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Der 33-jährige Bahnmanager ist in den neuen Ländern bereits für drei größere Eisenbahngesellschaften, den einzigen privaten Fernverkehrszug "InterConnex" sowie mehrere Bus- und Straßenbahnunternehmen verantwortlich. Der bisherige NOB-Geschäftsführer, Karl-Heinz Fischer (58), werde innerhalb der Connex-Gruppe neue Aufgaben übernehmen, hieß es in einer Pressemitteilung der NOB. Hinter dem Führungswechsel der Connex-Gruppe stehe das Bestreben, die gravierenden Anlaufschwierigkeiten der Marschbahn von Hamburg nach Westerland schnellstmöglich zu beheben und das verlorene Vertrauen bei den Fahrgästen wieder zu gewinnen.

"Wir haben mit unseren Partnern, den Fahrzeugherstellern Vossloh und Bombardier, einen klassischen Fehlstart hingelegt. Das bedauern wir im höchsten Maße", unterstrich der neue Geschäftsführer. "Gemeinsam mit einem neuen Team und den Erfahrungen erfolgreicher Schwesterunternehmen wollen wir zügig die gröbsten technischen und netzbedingten Komplikationen ausräumen. Innerhalb der ersten 100 Tage, soll die vertragliche Leistungserfüllung und ein reibungsloses Tagesgeschäft nach und nach sichergestellt werden", beschreibt Höppner die kurzfristige Zielsetzung. Mit Unterstützung von Connex-Fachleuten aus ganz Deutschland wurde bereits eine umfassende Fehleranalyse durchgeführt und ein detaillierter Maßnahmenkatalog erstellt. Er umfasst konkrete Schritte im technischen Bereich, zur Beschaffung von Ersatzfahrzeugen, in der Informationspolitik, zur weiteren Schulung der Fachkräfte sowie zur Optimierung der Organisation und zur Eisenbahnwerkstatt Husum. Höppner betonte, dass die Connex-Gruppe dabei auch künftig auf starke regionale Partner in Schleswig-Holstein, wie dem traditionsreichen Kieler Lokbauer Vossloh setzen möchte. „Ich erwarte ab sofort, dass die Beteiligten zusammen alles dafür geben, den Zug auf die Erfolgsspur zu bringen."

Ruhepausen mit Hinweisschild

(16.01.) KÖLN - Die Zugbegleiter sollen künftig Ansteckschilder mit der Aufschrift "Gesetzliche Ruhepause. Gerne helfen Ihnen die weiteren Mitarbeiter an Bord" tragen, wenn sie im Zug ihre Pause machen. Das berichtet der Kölner "Express" unter Berufung auf den "Infoticker Bordservice" der Bahn AG. Bahnsprecher Frank Gassen-Wendler bestätigte den Bericht. "Aus Gründen der Kundenfreundlichkeit haben wir die Zugbegleitung so umgestellt, dass ein Team einen Zug länger begleitet als bisher", sagte er dem "Express". "Dadurch müssen die Zugbegleiter und Schaffner aber auch Pausen während der Fahrt machen. Und damit sie die auch ungestört machen können, gibt es diese Schilder."

Hamburg beendet Verhandlungen mit Bahn

(14.01.) HAMBURG - Der geplante Einstieg der DB in die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die Hamburger Hochbahn AG (HHA) ist gescheitert. Nach den Äußerungen des Bundesverkehrsministeriums und der DB vom Donnerstag, wonach die Konzernzentrale des Unternehmens definitiv in Berlin bleibe, brach der Hamburger Senat am Freitag sämtliche Verhandlungen mit der DB über eine Beteiligung des Konzerns an den beiden Unternehmen der Hansestadt ab. Aus Sicht des Senats sei die Grundlage für alle weiteren Gespräche entfallen, sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust: "Wir betrachten deshalb unsere Gespräche mit dem Vorstand der Deutschen Bahn AG als beendet." Nach einem Telefonat mit Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag habe er erst einmal den Eindruck gehabt, es habe sich nichts an den Ansichten der Bahn geändert und die Äußerungen über den Rückzug seien nur "Zuspitzungen einiger Berlin-orientierter Medien" gewesen, sagte Beust. Als er am Freitagmorgen nochmals nachgehakt habe, hätte er die endgültige Bestätigung für den Rückzug der Bahn erhalten. Der Bürgermeister sagte, er habe den Eindruck, die Bahn habe ihre politische Durchsetzungskraft überschätzt und versuche nun, sich mit Erklärungen aus der Affäre zu ziehen.

60 Prozent Fahrgastzuwachs zwischen Hamburg und Berlin

(14.01.) BERLIN - Gut ein Jahr nach dem Start der ICE-Ausbaustrecke zwischen Berlin und Hamburg fällt die Bilanz sehr positiv aus. Wie Bahnsprecher Achim Stauß der Zeitung "Die Welt" sagte, hätten seit dem Start im Dezember 2004 60 Prozent mehr Fahrgäste die Bahn-Verbindung zwischen den beiden Metropolen genutzt, auf der ICE-Züge nur noch gut 90 Minuten benötigen. Damit seien die Erwartungen der DB übertroffen worden. Pro Tag nähmen jetzt durchschnittlich 10 000 Fahrgäste das Angebot in Anspruch, sagte Stauß. Damit liege die Auslastung durchschnittlich bei 50 Prozent und damit bundesweit an der Spitze.

Beck: Mehrheit der Bundesländer gegen Kürzungen der Regionalisierungsmittel

(14.01.) BERLIN - In den Bundesländern zeichnet sich eine Mehrheit gegen die Kürzung der Regionalisierungsmittel ab. Diese Einschätzung vertrat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Beck in einem Spitzengespräch mit dem Transnet-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Die Gelder für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) standen im Mittelpunkt der Unterredung, die am Donnerstag in Mainz stattfand. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen diese Mittel in den kommenden Jahren um mehr als drei Milliarden Euro reduziert werden. "Es ist schon einmal ein positives Signal, wenn die Länder ihre Ablehnung deutlich machen", erklärte Zimmermann im Anschluss an das Gespräch. Für entsprechende Kürzungen sei nämlich die Zustimmung des Bundesrates erforderlich. Von Entwarnung könne jedoch noch nicht gesprochen werden. Der Gewerkschafter verwies zusätzlich darauf, dass 2007 ohnehin eine Revision des Regionalisierungsgesetzes anstehe. "Insofern ist aufgeschoben möglicherweise nicht aufgehoben", warnte Zimmermann. Es sei zu befürchten, "dass der Poker um die Gelder im kommenden Jahr wieder aufflammt."

Zimmermann unterstrich, dass Transnet auch weiterhin alles unternehmen werde, um eine Kürzung der Gelder zu verhindern. Er verwies dabei auf die aktuelle Kampagne seiner Gewerkschaft unter dem Motto "Zug um Zug". In deren Rahmen seien u.a. schon über 30.000 Unterschriften gegen die Kürzungen gesammelt worden. Bundesweit habe es Aktionen gegeben. Diese sollen in der kommenden Woche in Freiburg und in Südbayern fortgesetzt werden.

Netzbeirat bei DB Netz AG eingerichtet

(14.01.) FRANKFURT/Main - Am gestrigen Freitag hat in Frankfurt die konstituierende Sitzung des Netzbeirates der DB Netz AG stattgefunden. Das Gremium wird künftig die Aufgabe haben, die DB Netz AG beim Erhalt und Ausbau des Schienennetzes zu beraten. Grundlage für die Einrichtung des Netzbeirates, der aus Vertretern von Eisenbahn-Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern des öffentlichen Personennahverkehrs besteht, ist das im August 2005 novellierte Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG). Danach hat die Aufsichtsbehörde, das Eisenbahn-Bundesamt, die DB Netz AG mit der Einrichtung eines Netzbeirates beauftragt und hierfür 17 Mitglieder ausgewählt (eine Liste mit allen Mitgliedern des neuen Netzbeirates finden Sie auf der Homepage des Eisenbahn-Bundesamtes). Nach der Gesetzesbegründung sind im Netzbeirat "alle Fragen in Bezug auf die Größe, Kapazität und der Standards, insbesondere Planungen von Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie Ersatzinvestitionen", zu besprechen. Die DB Netz AG muss deshalb den Netzbeirat über alle strategischen und strukturellen Planungen unterrichten. Derzeit nutzen 320 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen das Schienennetz der DB Netz AG. 300 dieser Unternehmen gehören nicht zum DB-Konzern.

Bahn-Zentrale bleibt in Berlin

(13.01.) BERLIN - Die DB-Zentrale bleibt in Berlin und zieht nicht nach Hamburg um, wie in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert wurde. "Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, hat dem Bundesverkehrsminister versichert, dass ein Umzug der Konzernzentrale nicht zur Debatte steht", sagte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Dirk Inger, am Donnerstag in Berlin. Die DB bestätigte dies, betonte in einer Stellungnahme zu den heutigen Pressemeldungen allerdings, von einem "Rückzieher" oder einer geänderten Strategie könne keine Rede sein. Die DB habe Ende November im Zusammenhang mit ihrem geplanten Engagement in der Hansestadt mitgeteilt, dass die Verlagerung zentraler Funktionen der DB von Berlin nach Hamburg im Gespräch sei. Daran habe sich nichts geändert. Die Gespräche mit dem Hamburger Senat dauerten an. Der Vorstand werde das Angebot in Ruhe aushandeln und den zuständigen Gremien zur Bewertung vorlegen. Entscheidungen über Umzugsfragen würden erst am Ende dieses Prozesses getroffen.

Ob aus dem geplanten Einstieg der DB in die Hamburger Hafenbetreibergesellschaft HHLA und die Hamburger Hochbahn AG nun noch etwas wird, ist allerdings unklar. Bislang hatte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust stets die Verlegung der Konzernzentrale von der Spree an die Elbe zur Bedingung für eine Beteiligung der DB an den Hamburger Unternehmen gemacht. Beust zeigte sich am Donnerstag überrascht von den Medienberichten und kündigte in einer ersten Stellungnahme an, weiter über einen möglichen Umzug des Unternehmens nach Hamburg verhandeln. "Ich rechne damit, dass wir etwa Mitte März ein bewertbares Ergebnis vorliegen haben." In einem späteren Interview mit der "BILD"-Zeitung forderte Beust allerdings, die Bahn müsse in der Hansestadt 400 Millionen Euro in den Neubau einer Konzernzentrale investieren, um sichtbar zu machen, dass sie sich in Hamburg auf Dauer engagieren wolle. Außerdem müsse die Konzernleitung der Bahn mit 1000 bis 1500 Arbeitsplätzen von Berlin nach Hamburg verlegt werden. Würden diese Bedingungen nicht erfüllt, werde es nicht zu einem Verkauf kommen, sagte von Beust: "Wenn nicht, dann nicht." Es gebe neben der Bahn "zahlreiche andere Interessenten aus dem In- und Ausland, die an Beteiligungen an unseren Unternehmen interessiert sind".

Beust hatte Ende November vergangenen Jahres erstmals über ein Koppelgeschäft gesprochen, wonach eine Übernahme der HHLA und der Hamburger Hochbahn durch die Bahn nur dann zustanden komme, wenn die Bahn im Gegenzug ihren Firmensitz nach Hamburg verlegt. Gegen den möglichen Wegfall von 1000 Arbeitsplätzen in der Hauptstadt hatten sich der Berliner Senat ausgesprochen. Auch die Bundesregierung hatte einen Umzug der Konzernzentrale aus strukturpolitischen Gründen abgelehnt. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee war denn auch einer der ersten Politiker, die am Donnerstag die "Klarstellung" der Bahn begrüßten. Auch Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zeigte sich erfreut und sagte, die Stadt werde die Bahn mit allen stadtplanerischen Mitteln dabei unterstützen, einen neuen Standort für die Zentrale zu finden. Er sei im Gespräch mit Mehdorn, hob Wowereit hervor und fügte hinzu, die Stimmung sei nicht so schlecht, wie oft berichtet.

NOB legt Konzept für Marschbahn vor

(13.01.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) hat am Donnerstag der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) über ihre Anlaufschwierigkeiten auf der Strecke Hamburg - Sylt berichtet und ein detailliertes Konzept zur Beseitigung der Probleme vorgelegt. So wird die NOB gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Vossloh die Loks vom Typ DE 2700 systematisch überarbeiten. Grundlage ist ein von der NOB bestelltes Gutachten eines schweizerischen Eisenbahn-Ingenieurbüros, das verschiedene Mängel an der Steuerung, am Batteriesystem, am elektrischen Antriebsteil und der Zugwendesteuerung festgestellt hat. Um für diesen Zeitraum über genügend Fahrzeuge zu verfügen, wird die NOB weitere Ersatzlokomotiven beschaffen. Derzeit sind bereits fünf Lokomotiven des Typs ER 20 von Siemens im Einsatz. Gleichzeitig stellte die NOB seit der Betriebsaufnahme auch interne organisatorische Defizite fest. Zum Beispiel hatte die NOB die Komplexität der Prozesse in der neuen Werkstatt in Husum - die durch die technischen Schwierigkeiten mit den Fahrzeugen noch verschärft wurde – unterschätzt. Mit fachlicher Unterstützung aus den Connex-Schwestergesellschaften konnten diese Defizite inzwischen bereinigt werden.

Die Servicequalität wurde in den vergangenen Wochen durch die technischen Schwierigkeiten ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Da der Datenaustausch zwischen Loks und Wagen häufig unterbrochen war, mussten sich die Kundenbetreuer um technische Aufgaben wie manuelle Türschließung kümmern und konnten kaum ihren eigentlichen Aufgaben wie der Beratung oder dem Service am Platz nachkommen. Um den eigenen Ansprüchen an die Servicequalität gerecht zu werden, sind inzwischen 30 Mitarbeiter von Connex-Schwestergesellschaften bei der NOB zusätzlich im Einsatz. In den kommenden Wochen wird die Wagenflotte mit weiteren neuen Bombardier-Fahrzeugen vervollständigt. Dies wird es ermöglichen, die bisher eingesetzten Verstärkerwaggons schrittweise aus dem Verkehr zu nehmen und so einen gleichbleibend hohen Fahrkomfort und Service zu gewährleisten.

Unterdessen ist die NOB seit dem 4. Januar deutlich pünktlicher gefahren als in den ersten Betriebswochen. Vom 4. bis zum 11. Januar fuhren insgesamt 6,9 Prozent der Züge mit mehr als zehn Minuten Verspätung, 0,6 Prozent der Züge fielen aus. Die NOB hat damit noch nicht das im Verkehrsvertrag definierte Pünktlichkeitsziel erreicht, bewegt sich aber nun auf dem für die Strecke in den vergangenen Jahren charakteristischen Pünktlichkeitsniveau. In den ersten Betriebswochen bis zum 3. Januar waren insgesamt 3,4 Prozent der Züge ausgefallen und 11,7 Prozent mehr als zehn Minuten verspätet. Aus diesem Grund hatte die LVS die Zahlungen an die NOB gekürzt. Die Verspätungen und Ausfälle der letzten Zeit lagen etwa zur Hälfte an von der NOB zu verantwortenden Ursachen, zur Hälfte an externen Einflüssen wie zum Beispiel Weichenstörungen und einem Schienenbruch. Eine Reihe von Maßnahmen der NOB hat offenbar dazu beigetragen, den Betrieb zu normalisieren. So werden nun alle Züge von den Lokomotiven gezogen. Bisher fuhr bei der Hälfte der Fahrten der Steuerwagen voran, was zu einigen Störungen führte. Die Betriebsleitzentrale wurde völlig neu organisiert. Auch die Kinderkrankheiten an den Bombardier-Wagen scheinen behoben.

Die Nord-Ostsee-Bahn betreibt seit dem 11. Dezember 2005 die 237 Kilometer lange Bahnlinie Hamburg - Westerland (Sylt). Insgesamt sind täglich 86 Züge der NOB auf der Marschbahn unterwegs.

Siemens gewinnt Lok-Auftrag in Portugal

(13.01.) ERLANGEN - Siemens Transportation Systems (TS) hat mit der Portugiesischen Staatsbahn (CP) einen Vertrag zur Lieferung von 15 Elektro-Lokomotiven unter­zeichnet. Der Auftrag hat einschließlich eines Ersatzteilpakets einen Wert von etwa 70 Millionen Euro.  Bei den Lokomotiven handelt es sich um den Typ ES46F1 mit vierachsigen Fahrzeugen auf Basis der von Siemens entwickelten Eurosprinter-Plattform, die für das portugiesi­sche Netz in Breitspur ausgeführt werden. Die 4600 Kilowatt starken Maschinen sind für den Einsatz im Personen- und im Güterverkehr vorgesehen und werden für die spätere Umrüstung auf europäische Normalspur ausgelegt.

Drei Lokomotiven werden komplett bei Siemens in München produziert. Bei den übrigen zwölf erfolgen Rohbau und Vormontage ebenfalls in Deutschland, während die End­montage bei EMEF, einem Tochterunternehmen der Portugiesischen Staatsbahn vorgenommen wird. Die erste Lokomotive wird im Juli 2008 ausgeliefert. Mit dieser Bestellung erhält Siemens den zweiten großen Lokomotivenauftrag in Portugal nach 1990. Damals erhielt ein Konsortium unter Führung von Siemens den Auftrag zur Lieferung von 30 elektrischen Lokomotiven des Typs LE 5600, die dann zwischen 1993 bis 1995 ausgeliefert wurden.

Allianz pro Schiene wächst weiter

(13.01.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene bekommt weitere Verstärkung. Als 60. Fördermitglied unterstützt die Sparda-Bank Hamburg das Schienenbündnis. "Die Sparda-Bank ist historisch eng mit der Eisenbahn verbunden. Deshalb freuen wir uns über diesen neuen Mitstreiter für die Schiene", so Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene. "Wir unterstützen das wichtige Anliegen der Allianz pro Schiene, denn die zahlreichen Vorteile des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs liegen auf der Hand. Das Engagement der Sparda-Bank Hamburg soll mit dazu beitragen, dass in Zukunft wieder mehr "PS" auf die Schiene gebracht werden und nicht auf überfüllten Straßen oder in Warteschleifen in der Luft der Umwelt Schaden zugefügt wird", erklärt Dr. Heinz Wings, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hamburg.

Allein im vergangenen Jahr haben sich 10 neue Förderer der Allianz pro Schiene angeschlossen. Neben der Sparda-Bank Hamburg sind das die AKN Eisenbahn AG, Arriva Deutschland GmbH, BahSIG Bahn-Signalbau GmbH, Balfour Beatty Rail GmbH, Bilfinger Berger AG, Hessische Landesbahn GmbH, Neun Consulting Group, Rurtalbahn GmbH, SMW Spezialmaschinen und Werkzeugbau GmbH & Co. KG. "Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die Schiene nicht länger gegenüber dem Straßen- und Luftverkehr zu benachteiligen, denn Deutschland braucht ein konkurrenz- und leistungsfähiges Schienensystem", so Wings weiter.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen, darunter die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, sowie die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 1,5 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 60 bahnnahen Unternehmen.

Bahnübergang zwischen Dachwig und Döllstädt wird zusätzlich durch Posten gesichert

(13.01.) ERFURT - Seit kurzem wird der stark frequentierte Bahnübergang auf der Bundesstraße 176 zwischen Dachwig und Döllstädt zusätzlich zu den bestehenden Lichtzeichen mit Posten gesichert. Die zusätzliche Postensicherung ist auf Grund von Gefahrenanalysen nötig und dient der Erhöhung der Sicherheit des Straßen- und Eisenbahnverkehrs. Durch Ausrüstung des Bahnüberganges mit einer modernen Halbschrankenanlage nach § 19 der Straßenverkehrsordnung, die künftig vom Zug bedient wird, können die bisherige Lichtzeichenanlage und die Postensicherung entfallen. Die Lieferung und Inbetriebnahme der modernen Sicherungsanlage erfolgt im Jahr 2007.

Dreiste Diebe sorgen für erhebliche Störungen im Bahnverkehr

(12.01.) BERLIN - Dreiste Diebe haben im Bereich des Berliner Bahnhofs Rummelsburg an 18 Oberleitungsmasten insgesamt 30 Meter Erdungskabel herausgeschnitten und damit den Fern- und Regionalverkehr für mehr als zwei Stunden lahmgelegt. Nachdem ein Bahn-Beschäftigter am Mittwoch morgen bei einer Streckenkontrolle den Diebstahl entdeckt hatte, stellte die DB den Verkehr auf der betroffenen Strecke von zehn Uhr bis zur Behebung des Schadens gegen 12:30 Uhr ein. Die Kupferleitungen, die normalerweise spannungsfrei sind, leiten bei Lichtbögen, Blitzeinschlägen und ähnlichen Vorfällen den Strom in den Boden ab. Fehlen sie, fließt der Strom stattdessen bei einer solchen Störung durch den Mast. Von den Kabeldieben fehlt bislang jede Spur. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Kabel wegen ihres Metallwerts gestohlen wurden. Auf dem Schrottmarkt könnten die Diebe das Metall zu Geld machen, meinte ein Polizeisprecher.

Die Bahn bezifferte den Wert der Kabel auf einige hundert Euro. Viel größer seien allerdings die Reparaturkosten sowie der Schaden, der durch die Umleitung des Verkehrs entstanden sei, betonte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. So fuhren elf Züge der ICE-Linie Hamburg-München sowie der IC-Linie Hamburg-Dresden lediglich bis zum Bahnhof Zoo und wurden anschließend über Wannsee umgeleitet. Der Ostbahnhof wurde nicht angefahren. Der Regionalverkehr wurde zwischen Friedrichstraße und Erkner beziehungsweise Königs Wusterhausen unterbrochen. Betroffen waren 26 Züge, deren Fahrgäste zur Überbrückung der gesperrten Streckenabschnitte die S-Bahn benutzen mussten, die über ein eigenes Stromsystem verfügt und deshalb von dem Kabelklau nicht betroffen war. Durch die Maßnahme entstanden Zugverspätungen bis zu 45 Minuten.

EU zahlt 54 Mio. Euro für Ausbau der Bahnstrecke Halberstadt - Vienenburg

(12.01.) BERLIN - Die Europäische Union wird sich mit rund 54 Millionen Euro am Ausbau der Eisenbahnstrecke Halberstadt - Vienenburg beteiligen, weitere 41 Millionen Euro der insgesamt 101,6 Millionen Euro betragenden Gesamtkosten übernimmt der Bund. "Damit ist die Finanzierung des Vorhabens vollständig gesichert," sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Dienstag in Berlin.  Der Abschnitt Halberstadt - Vienenburg ist Teil der überregionalen Verbindung Halle Halberstadt - Hildesheim - Hannover und verbindet die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Mit dem Ausbau der Schienenstrecke Halberstadt - Vienenburg wird die Erreichbarkeit der Nordharzregion im Regional- und Güterverkehr verbessert. Attraktivitätssteigernd im Personenverkehr wirkt sich die Verkürzung der Takt- und Reisezeiten sowie der Einsatz moderner Neigetechnik-Züge ab Ende 2007 aus.

"Mit den europäischen Mitteln können wir die Anstrengungen des Bundes zur Realisierung dieses wichtigen Vorhabens verstärken und einen weiteren Schritt zur Vollendung des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur in den neuen Bundesländern leisten", erklärte Tiefensee. Das Projekt ist Bestandteil des von der Bundesregierung beschlossenen EFRE-Bundesprogramms Verkehrsinfrastruktur (EFRE: Europäische Fonds für regionale Entwicklung). Das 2000 bis 2006 laufende Programm mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro - darunter 1,6 Milliarden Euro aus dem EFRE-Fonds - ist Teil der "Ziel 1"- Förderung der EU-Strukturfonds für die neuen Bundesländer.

Neuer DB ServiceStore in Birkenwerder (b Berlin)

(12.01.) BERLIN - Im Bahnhof Birkenwerder wird am 12. Januar in Berlin der siebte DB ServiceStore, nach Berlin Ostbahnhof, Berlin-Mahlsdorf, Berlin-Charlottenburg, Berlin Jungfernheide, Berlin Messe Nord/ICC und Berlin-Schöneberg eröffnet. In einem modernen, 40 Quadratmeter großen, Verkaufsraum finden Bahnkunden und Anwohner alles aus einer Hand. Das reicht von der S-Bahn Fahrkarte über Reisebedarf, einem schnellen Snack, Zeitungen und Tabakwaren bis hin zu kleinen Geschenken. Franchisenehmer ist, wie auch schon in Berlin-Schöneberg, Volker Thies. Der neue DB ServiceStore ist Montag bis Freitag von 6 Uhr bis 20 Uhr und am Wochenende und Feiertagen von 7 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.

SBB: Sanierung der Strecke Rafz - Neuhausen

(12.01.) BERN - Am 15. Januar 2006 beginnen die Sanierungsarbeiten auf der über hundertjährigen Eisenbahnlinie zwischen Rafz und Neuhausen. In einer ersten Phase bis Mitte Juli beschränken sich die Arbeiten auf die Nachtstunden. Ab 15. Januar 2006 werden jeweils die letzten drei Verbindungen - außer Fr/Sa und Sa/So - ab Rafz durch Busse ersetzt. Davon betroffen sind der InterRegio Zürich ab 23.14 Uhr und die S-Bahnen Zürich ab 23.37 sowie 0.18 Uhr. Von Montag bis Freitag fällt zudem der erste Reisezug am Morgen (Schaffhausen ab 4.49 Uhr) bis Rafz aus und wird ebenfalls durch einen Bus ersetzt. Ab 16. Januar 2006 verlässt der Bahnersatzbus bereits den Bahnhof Schaffhausen um 4.31 Uhr. Bei den betroffenen Zügen verlängert sich die Reisezeit um 15 bis 25 Minuten. SBB und THURBO empfehlen den Bahnkunden, sich vorzeitig über die geänderten Abfahrtszeiten, die Verbindungen und Bushaltestellen zu informieren. Wegen der Streckensperrung wird die Bahnlinie über Winterthur - Andelfingen nachts von zusätzlichen, umgeleiteten Güterzügen befahren.

Die zweite Etappe fällt in die Sommerferien und dauert vom 20. Juli bis am 11. August 2006. Während dieser Zeit bleibt die Strecke für den Zugsverkehr gesperrt. Die SBB und THURBO informieren im Sommer 2006 über diese Streckensperre und das Verkehrskonzept. Der Umbau dient dem Substanzerhalt der über 100-jährigen Bauwerke und ist notwendig, um den Bahnbetrieb auf dieser Strecke langfristig zu sichern. Die SBB passt Brücken, Über- und Unterführungen, Tunnels, Fahrleitungen und Gleise den gestiegenen Anforderungen des Zugverkehrs an und ersetzt abgenutzte Bauteile.

Bahn-Güterverkehr offenbar wieder an Gewinnschwelle

(11.01.) BERLIN - Nachdem seit einiger Zeit bekannt ist, dass der Fernverkehr der DB im vergangenen Jahr unerwartet gut abgeschnitten hat, meldet nun die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass mit dem Schienen-Güterverkehr offenbar auch die zweite Problemsparte des Unternehmens die Gewinnschwelle erreicht habe. Ein Kenner der Konzernzahlen sagte "Reuters", das Plus beim Betriebsergebnis nach Zinsen betrage 2005 vorläufig rund 15 Millionen Euro. Dennoch könne ein Verlust entstehen, da Railion wegen massiver Unpünktlichkeit mit hohen Strafzahlungen zu rechnen habe, hieß es der Agentur-Meldung zufolge an anderer Stelle bei Railion. Insgesamt seien für diese Zahlungen vorsorglich 35 Millionen Euro veranschlagt worden, auch wenn diese wohl nicht vollständig benötigt würden. Die Bahn profitiere vom Exportboom sowie von der allgemein anziehenden Konjunktur. Nach den ursprünglichen Planungen für 2005 war bei der Güterbahn Railion unter anderem wegen massiven Preisdrucks durch Konkurrenz von Privatbahnen sowie dem Lastwagenverkehr ein Verlust von rund 170 Millionen Euro erwartet worden.

Hamburger Finanzsenator sieht Bahn als bevorzugten Käufer für HHLA

(11.01.) HAMBURG - Hamburgs Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) bevorzugt weiter die DB bei einem Mehrheitsverkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Er könne sich derzeit nur bei der Bahn einen Verkauf von mehr als 50 Prozent der Anteile vorstellen, sagte Peiner der Tageszeitung "Die Welt". Peiner betonte, der beabsichtigte Mehrheitsverkauf der HHLA sei vor allem eine strategische Entscheidung. "Uns wird immer vorgehalten, wir wollten die HHLA verkaufen. Darum geht es doch gar nicht", fügte Peiner hinzu. Vielmehr benötigten HHLA wie Hochbahn einen finanzkräftigen Partner: "Es geht also nicht um das schnelle Geld, um Haushaltslöcher zu stopfen, sondern um den Erhalt zweier erfolgreicher Hamburger Unternehmen."

Im Falle eines Einstiegs der DB bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) besteht Peiner weiterhin auf einen Umzug der Konzern-Zentrale von Berlin nach Hamburg. Die Bahn könne nur dann eine Mehrheitsbeteiligung an der HHLA erwerben, wenn sie ihren Sitz nach Hamburg verlege, betonte der Finanzsenator gegenüber der "Welt". Von einem Teilumzug der Bahn nur mit der Logistik-Sparte halte er "gar nichts", sagte Peiner. Dieser blockiere die Eigenständigkeit der HHLA, bringe aber Hamburg nicht den Effekt des Umzugs einer großen Konzern-Zentrale.

Gemeinschaftstarif Regiomobil gilt wieder

(11.01.) ERFURT - In Mittelthüringen wird der Gemeinschaftstarif "Regiomobil" zum 15. Januar 2006 wieder eingeführt. Wie die DB am Dienstag mitteilte, sei die entsprechende Einigung zwischen den Verkehrsunternehmen, Aufgabenträgern und der Verkehrsgemeinschaft Mittelthüringen am Montag er­reicht worden. Damit sei dieses günstige Angebot wieder zu den bis Dezember 2005 geltenden Preisen für die Tages- und Monatskarten in den DB Reisezentren, DB-Agenturen und bei den Kundenbetreuern im Nah­verkehr erhältlich. An den DB-Automaten an Bahnhöfen und Haltepunkten sind die Tickets ab 1. Februar 2006 wieder erhältlich. Das Tarifangebot "Regiomobil" war zeitlich befristet und sollte mit der Einführung des Verbundtarifes Mittelthüringen am 11. Dezember vergangenen Jahres abgelöst werden. Somit war eine Fortführung über diesen Zeitraum hinaus nicht möglich.

Fahrgäste der Region Erfurt/Weimar/Jena können mit den Regiomobil-Tages- und Monatskarten sowohl die Eisenbahnen der DB Regio AG, der Erfurter Bahn und der Süd Thüringen Bahn als auch die Nahverkehrsmittel der ÖPNV-Unternehmen Erfurter Verkehrsbetriebe AG, Jenaer Nahver­kehrsgesellschaft mbH, JES Verkehrsgesellschaft mbH, Personenverkehrs­gesellschaft mbH Apolda, Stadtwirtschaft Weimar GmbH/Verkehrsbetrieb ab 15. Januar wieder in den genannten Städten und im Landkreis Weimarer Land nutzen. Die Regiomobil-Tageskarte Mittelthüringen gilt in allen Verkehrsmitteln der gesamten Region mit Ausnahme der Busse der Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH (VWG) und kostet 8,60 Euro. Für einen Tagesausflug in den Städten Erfurt, Weimar und Jena kostet die Tageskarte jeweils nur 3,50 Euro. Für Pendler besonders interessant sind die Monatskarten für die Relationen Erfurt - Weimar - Jena/Apolda mit Preisen zwischen 86 und 165 Euro. Nähere Informationen sind ab morgen (11.01.2006) im Internet unter www.bahn.de/thueringen oder telefonisch unter 01805 194 195 (12 Cent pro Minute) erhältlich.

Berlin Hauptbahnhof und Københavns Hovedbanegård schließen Partnerschaft

(11.01.) BERLIN - Die DB und die Dänischen Staatsbahnen (DSB) schließen eine Bahnhofspartnerschaft zwischen Berlin Hauptbahnhof und dem Hauptbahnhof Kopenhagen, Københavns Hovedbanegård. Damit wird das Partnerschaftsprogramm der Bahn erweitert. Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG, übergab heute im Beisein von Carsten Sondergaard, Botschafter des Königreichs Dänemark, und Maria Krautzberger, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin, dem Geschäftsführer Kopenhagen der DSB, Torben Jörgen Nielsen, in Berlin eine Partnerschaftstafel für den Hauptbahnhof Kopenhagen. Er ist der wichtigste Bahnhof der dänischen Hauptstadt und der gesamten Dänischen Staatsbahnen. In Berlin Hauptbahnhof wird das dritte Exemplar der Partnerschaftstafel angebracht.

"Berlin Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof ist der größte Kreuzungs­bahnhof Europas. Deshalb haben wir uns zur Zusammenarbeit mit beein­druckenden Bahn­höfen in jeder Himmelsrichtung entschieden", sagte Wolf-Dieter Siebert. Im Rahmen der Partnerschaften wird es einen intensiven Erfahrungsaustausch in Fragen der Bahnhofsentwicklung, des Betriebs und der Bewirtschaftung auf zentraler und regionaler Ebene geben. Arbeitsgruppen sollen für einen Know-how-Transfer sorgen. Torben Jörgen Nielsen begrüßte die Partnerschaft zwischen Berlin Hauptbahnhof und dem Hauptbahnhof Kopenhagen, Københavns Hovedbanegård. "Der Erfahrungsaustausch ist wichtig für uns, gerade vor dem aktuellen Hintergrund, dass die Dänischen Staatsbahnen den Kopenhagener Hauptbahnhof umfassend renovieren", so Nielsen.

Die erste Bahnhofspartnerschaft wurde im Mai 2005 mit dem französischen Bahnhof Gare du Nord in Paris geschlossen, im September folgte der Moskauer Bahnhof Moskva Belorusskaja. Neben der Bahnhofspartnerschaft zwischen den Dänischen Staatsbahnen und der Bahn sind Kooperationen mit weiteren bedeutenden europäischen Bahnhöfen geplant.

SyltShuttle zum halben Preis für Fahranfänger

(11.01.) HAMBURG - Fahranfänger können jetzt besonders günstig mit dem DB AutoZug SyltShuttle fahren. Mit der Aktion "SyltShuttle testen", zahlen "Führerschein-Neulinge" für eine Hin- und Rückfahrt von bzw. nach Sylt nur die Hälfte des üblichen Fahrpreises. Wer seinen Pkw-Führerschein (Führerscheinklasse B) nach dem 1. Oktober 2005 gemacht hat oder seine Pkw-Führerscheinprüfung bis 30. September 2006 noch ablegen wird, kann sich nach Erhalt des Führerscheins für das Angebot anmelden und bis zum 31. Dezember 2006 den SyltShuttle einmalig zum halben Fahrpreis testen. Die Kunden reichen nur eine Kopie Ihres Ausweises und des neuen Führerscheins beim KundenCenter des SyltShuttles ein. Die Fahrkarte zu den Sonderkonditionen wird dann zugeschickt. Bezahlt wird bei Antritt der Fahrt direkt am Terminal. Das Angebot gilt das ganze Jahr 2006 über für alle Kfz bis 6,00 Meter Länge, bis 2,70 Meter Höhe und einem zulässigem Gesamtgewicht bis 3,0 Tonnen.

Eisenbahn-Bundesamt beruft Netzbeirat bei der DB Netz AG

(10.01.) BONN - Die DB Netz AG erhält einen unabhängigen Netzbeirat, der Empfehlungen zum Erhalt der Schienenwege und deren Ausbau und Entwicklung abgeben wird. Dazu wird das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) am 13.01.2006 17 Vertreter oder Beauftragte von Eisenbahnverkehrsunternehmen und der für den Nahverkehr zuständigen Organisationen der Bundesländer in den Netzbeirat berufen. Die 17 Mitglieder des Netzbeirates erhalten am 13.01.2006 in der Zentrale der DB Netz AG in Frankfurt/Main vom EBA-Präsidenten Armin Keppel ihre Ernennungsurkunden. Im Anschluss daran findet die konstituierende Sitzung statt. Die Mitgliedschaft im Netzbeirat wird auf 3 Jahre befristet, um den sich ändernden verkehrlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Eine Wiederernennung der Beiräte nach Ablauf der 3-jährigen Mitgliedschaft ist möglich.

Die Einrichtung dieses Praktikerforums soll sicherstellen, dass die Interessen aller Nutzer bei der strategischen und strukturellen Entwicklung, dem Ausbau und dem Erhalt des Schienenwegenetzes angemessen berücksichtigt werden. Nach der Gesetzesbegründung (§ 34 AEG) sind im Netzbeirat "alle Fragen in Bezug auf die Größe, Kapazität und der Standards, insbesondere 2 Planungen von Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie Ersatzinvestitionen", zu besprechen. Die DB Netz AG muss deshalb den Netzbeirat über alle strategischen und strukturellen Planungen unterrichten. Der Vorstand des Betreibers der Schienenwege muss die Empfehlungen des Netzbeirats zum Gegenstand seiner Beratungen machen. Das Eisenbahn-Bundesamt hat darüber zu wachen, dass die Empfehlungen des Netzbeirates in den Beratungen des Vorstands der DB Netz AG berücksichtigt werden.

Deutsche Triebfahrzeugführer von DB Regio auf dem Streckennetz der SNCF

(10.01.) FRANKFURT/Main - Mit Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 haben deutsche Triebfahrzeugführer von DB Regio den Dienst auf der Strecke von Saarbrücken nach Straßburg über Hanweiler (Grenze) aufgenommen. Vorausgegangen ist für die zwölf deutschen Eisenbahner eine 400-stündige Fremdsprachenausbildung und darüber hinaus nochmals über 120 Stunden intensive französischsprachige Fachausbildung mit abschließender Sprachprüfung bei der IHK Metz. Danach erfolgte die betriebliche Ausbildung auf dem französischen Streckennetz. Diese sechswöchige Ausbildung wurde mit einer schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung abgeschlossen. Die Triebfahrzeugführer von DB Regio haben nun die Befähigung und Berechtigung, Züge der Deutschen Bahn von Saarbrücken bis Straßburg auf dem deutschen und französischen Netz zu fahren.

Seit Betriebaufnahme der Direktverbindung Saarbrücken - Straßburg im Sommer 2003 wurden die Personenzüge von Triebfahrzeugführern der Deutschen Bahn bis zur Grenze in Saargemünd gefahren und dann von französischen Kollegen übernommen. Dieser zeitaufwändige Personalwechsel an der Grenze entfällt seit dem letzten Fahrplanwechsel und  bringt den Reisenden kürzere Reisezeiten. "Ein weiterer Meilenstein im grenzüberschreitenden Schienenverkehr mit Frankreich", betont auch Regionalleiter Udo Wagner von DB Regio Südwest. Zeitgleich wurde noch der Geltungsbereich des beliebten "Saar-Elsass-Ticket" wesentlich ausgeweitet. Die Tageskarte für Einzelreisende zum Preis von 35,- € gilt neu von allen Bahnhöfen im Saarland nach Straßburg über Saargemünd in allen Zügen des Nahverkehrs von DB Regio und der SNCF zur einmaligen Hin- und Rückfahrt. Montags bis Freitags ab 9 Uhr können darüber hinaus mit dem "Saar-Elsass-Ticket" bis zu 4 weitere Personen gegen einen Aufpreis von jeweils 17,50 € mitreisen.

NRW will Bahn zu Entschädigungen verpflichten

(10.01.) BERLIN - Nordrhein-Westfalen will nach einem Bericht des "Tagesspiegel" im Frühjahr einen Gesetzentwurf in den Bundesrat einbringen, der die Entschädigungen bei Verspätungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr einheitlich festschreiben soll. Wie eine Sprecherin des NRW-Verbraucherministeriums der Zeitung sagte, stütze sich der Text auf einen Entwurf, den bereits die rot-grüne Vorgängerregierung entwickelt hatte und der nun juristisch überarbeitet worden sei. Die frühere Umweltministerin des Landes, Bärbel Höhn (Grüne), erklärte dem Blatt: "Es macht Sinn, diesen Gesetzentwurf auch im Bundestag zu thematisieren." Die Einschätzung der Bahn, schärfere Entschädigungsregelungen könnten zu Fahrpreiserhöhungen führen, verstehe sie nicht. "Die Bahn hat schließlich aus den massiven Verspätungen gelernt und ist besser geworden. Wir wollen nur, dass sie noch besser wird", erklärte Höhn, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz ist.

Deutsche Seereederei will für Scandlines bieten

(10.01.) HAMBURG - Die Deutsche Seereederei (DSR) in Rostock will nach einem Bericht des "Handelsblatt" möglicherweise ein Angebot zur Übernahme von Europas größter Fährreederei Scandlines abgeben, an der die DB und das dänische Transportministerium derzeit noch zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind. "Wenn die Prüfung der Angebotsunterlagen ergibt, dass eine Übernahme für uns Sinn macht, werden wir unter den Bietern sein", sagte eine Sprecherin der DSR der Zeitung.

"Tagesspiegel": Bahn setzt mehr Personal an die Schalter

(09.01.) BERLIN - Die DB setzt nach einem Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" mehr Personal in einigen großen Reisezentren ein. "Wir haben neue Kunden gewonnen", sagte ein Bahnsprecher der Zeitung. "Die wollen wir nicht direkt wieder verlieren, weil der Service nicht funktioniert." Im vergangenen Jahr hatte die Bahn drei Prozent mehr Kunden als noch 2004. Dadurch hätten sich in einigen Reisezentren besonders lange Warteschlangen gebildet. Im Berliner Bahnhof Zoo sei der Personaleinsatz um mehr als zehn Prozent ausgebaut worden. Ähnlich sehe es in den vier weiteren Reisezentren München, Köln, Hamburg und Frankfurt am Main aus, sagte der Sprecher. Die Verkehrsgewerkschaft Transnet begrüßte die Maßnahmen. "Das ist letztlich das, was wir seit langem gefordert haben", sagte Gewerkschaftssprecher Michael Klein. Doch müsse die Strategie flächendeckend ausgedehnt werden.

Neben dem zusätzlichen Personal und einer ansprechenderen Einrichtung in den fünf großen Reisezentren, versucht die Bahn laut "Tagesspiegel am Sonntag" durch weitere Maßnahmen an insgesamt 38 Standorten ihren Service beim Fahrkartenverkauf zu verbessern. Darunter seien zum Beispiel Dresden, Leipzig, Stuttgart und in Berlin der Ostbahnhof und der Bahnhof Friedrichstraße. Hier seien in den Reisezentren Empfangschefs im Einsatz. Sie sollten die Kunden an die richtigen Schalter oder zu den Mitarbeitern leiten, die ihnen beim Ticketkauf am Automaten helfen können, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Politiker warnt vor maroden Bahnbrücken

(09.01.) BERLIN - Nach dem Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall hat der FDP-Politiker Horst Friedrich in der "Bild am Sonntag" auf den schlechten Zustand deutscher Eisenbahnbrücken hingewiesen. "Mindestens 1000 von ihnen müssen mit Sofortmaßnahmen stabilisiert werden", so Friedrich in der "BamS". "Hier tickt eine Zeitbombe für die Sicherheit von Autofahrern und Bahnreisenden." Bundesweit sind rund 1500 Brücken, die über Eisenbahnstrecken führen, in der Verantwortung der Kommunen, die aber wegen knapper Kassen die Investitionskosten kaum schultern könnten. Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetags, Gerd Landsberg, forderte in der Zeitung ein Sofortprogramm: "Die Sicherheit von Brücken ist im Grunde eine Aufgabe der Bahn und des Bundes. Wir brauchen ein Notfallprogramm für Kommunen, die die Sanierung nicht aus eigener Kraft bezahlen können."

DB sieht sich auf mögliche Grippe-Pandemie gut vorbereitet

(09.01.) BERLIN - Im Bahnkonzern laufen die Vorbereitungen für eine mögliche Grippe-Pandemie auf Hochtouren. Eine solche könne nicht ausgeschlossen werden, sagte der Leiter der Gesundheitsförderung im Konzern, Christian Gravert, der Zeitung "inform", dem Mitgliedermagazin der Bahngewerkschaft Transnet. Die DB setzte die Empfehlungen des nationalen Grippeepidemieplanes um "und wir haben den Eindruck, dass wir im Vergleich zu anderen Großunternehmen deutlich besser vorbereitet sind". Die Grippeschutzimpfung im DB-Konzern wurde in diesem Jahr allen Mitarbeitern empfohlen. Sie sei für die Beschäftigten kostenlos gewesen, so Gravert. Mit der Beteiligung zeigte sich der Mediziner zufrieden: „In diesem Jahr gab es fünfmal so viele Impfungen wie im letzten Jahr. Es hat also einen deutlichen Anstieg gegeben."

Tiefensee: Entscheidung über Bahn-Börsengang noch dieses Jahr

(09.01.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) rechnet noch in diesem Jahr mit einer Entscheidung über den Börsengang der DB. Der komplizierte Entscheidungsprozess werde "mit dem Bundestag vorangetrieben, gründlich und zügig", sagte Tiefensee der "Welt am Sonntag". Mögliche Einnahmen seien dabei nur ein Aspekt. Es gehe jetzt auch um ordnungspolitische Fragen, um Wettbewerb und um Langfristinvestitionen.

Bahn fahren ist 42 mal sicherer als Auto fahren

(07.01.) BERLIN - Bezogen auf die Verkehrsleistung ist die Schiene 42,2 mal sicherer als der motorisierte Individualverkehr (Autos und Motorräder) und 2,1 mal sicherer als der Bus. Darauf hat das Schienenbündnis Allianz pro Schiene am Freitag unter Berufung auf die jüngsten Angaben zur Verkehrsleistung von "Verkehr in Zahlen", herausgegeben vom Bundesverkehrsministerium, hingewiesen. Der Sicherheitsabstand zwischen Straße und Schiene habe sich im Vergleich zum Vorjahr damit weiter vergrößert. Statistisch gesehen verunglücken auf der Straße pro eine Mrd. Personenkilometer 4,65 Reisende tödlich, auf der Schiene dagegen nur 0,11 Reisende. "Mobilität birgt Risiken und diese Risiken sollte jeder kennen, wenn er sich für ein Verkehrsmittel entscheidet", so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Bei der Zahl der Verletzungen steht die Bahn noch besser da. Hier ist die Schiene 95 mal sicherer als die Straße. Rund 343 verletzten Reisenden pro Mrd. Personenkilometer stehen rund 3 Verletzte auf der Schiene gegenüber. "Bahn fahren schont nicht nur die Umwelt, sondern erhöht auch die Chance auf körperliche Unversehrtheit. Sicherer ist nur zuhause bleiben", so Dirk Flege. Dennoch schätzen viele Menschen ihr Risiko im Auto zu verunglücken weiterhin sehr niedrig ein. Eine Studie des Forschungsinstituts Infras aus dem Jahr 2004 zeigt außerdem, dass schon eine einzige Fahrt über 1000 km auf der Schiene statt auf der Straße der Gesellschaft rund 40 Euro an Unfallfolgekosten erspart. Dadurch würden insbesondere die Beitragszahler der Krankenkassen entlastet.

Kurhessenbahn will positive Entwicklung fortsetzen

(07.01.) KASSEL - Die Kurhessenbahn (KHB) will auch im Jahr 2006 an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen. Das machte Joachim Kuhn, Leiter der im nordhessischen Kassel ansässigen Bahntochter, kurz nach dem Jahreswechsel deutlich: „Trotz umfangreicher Baumaßnahmen und damit verbundener zeitweiliger Streckensperrungen ist es uns gelungen, unsere Fahrgastzahlen auch 2005 weiter zu steigern. Über 2,2 Millionen Fahrgäste waren im vergangenem Jahr mit den Zügen der Kurhessenbahn unterwegs.“ Seit ihrer Gründung im Jahre 2001 konnte die Kurhessenbahn insgesamt einen Fahrgastzuwachs von 34 Prozent verzeichnen. Nach Ansicht von Kuhn beginnen sich nunmehr schrittweise die durch den Bund, das Land Hessen sowie durch die KHB getätigten Investitionen in das Streckennetz auszuzahlen. Mehr als 60 Millionen Euro sind seit 2002 in die umfassende Erneuerung der Infrastruktur geflossen. Hinzu kamen 15 Millionen Euro für die Anschaffung von neun modernen Dieseltriebwagen der Baureihe 646.

Ein wichtiger Meilenstein für die weitere Entwicklung der Kurhessenbahn war nach Ansicht von Joachim Kuhn im vergangenem Jahr die Unterzeichnung eines umfassenden Vertragswerkes mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro zur Reaktivierung der Strecke Korbach – Frankenberg sowie zum Ausbau der Strecke Frankenberg – Marburg. Voraussichtlich Ende 2008 wird sich dadurch die Reisezeit zwischen Korbach und Marburg um fast 40 Minuten verkürzen und gleichzeitig die Anbindung der nordhessischen Region an das Rhein-Main-Gebiet verbessern. Auch der Nationalpark Kellerwald wird dadurch eine direkte Anbindung an die umweltfreundliche Schiene erhalten.

"Ein attraktives Verkehrsangebot ist immer auch ein gutes Stück Standortpolitik zur Entwicklung einer Region", zeigt sich Joachim Kuhn überzeugt. "Die Kurhessenbahn will daher durch die Gewinnung neuer Fahrgäste im Pendler- und im Freizeitverkehr auch in diesem Jahr die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen und dazu beitragen, die Region wirtschaftlich weiter voran zu bringen." In diesem Zusammenhang wies Joachim Kuhn darauf hin, dass die Kurhessenbahn ab Ostern an Sonntagen wieder eine direkte Zugverbindung von Marburg nach Herzhausen am Edersee anbieten werde. Dadurch sei das beliebte Ausflugsziel auch für Reisende aus dem Rhein-Main-Gebiet bequem und schnell (Umstieg in Marburg) mit dem Zug erreichbar. "Obwohl die Reaktivierung und der Ausbau der Strecke erst noch bevorstehen, wollen wir den Ausflüglern mit unseren Sonderverkehren bereits jetzt eine attraktive Fahrtmöglichkeit an den Edersee anbieten und möglichst neue Kunden gewinnen", so Kuhn.

Die Kurhessenbahn beschäftigt derzeit knapp 185 Mitarbeiter und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber im nordhessischen Raum. Die Mitarbeiter sorgen für einen reibungslosen Betrieb der täglich rund 140 Züge auf dem 245 Kilometer langen Streckennetz. Sie tragen zudem Verantwortung für die Instandhaltung und den Ausbau der Infrastruktur.

Connex Cargo betreibt Werksbahn von Vallourec & Mannesmann

(07.01.) BERLIN - Anfang Dezember hat die Connex Cargo Logistics GmbH den Betrieb der Werksbahn im Rohrwerk von Vallourec & Mannesmann im sächsischen Zeithain übernommen und weitet damit die bisherigen Dienstleistungen für den Kunden aus. "Für Vallourec & Mannesmann sind wir bereits in die Produktionslogistik durch die Übernahme der Fernverkehre zwischen Duisburg und Zeithain eingebunden und führen so mehrmals wöchentlich Just-in-time-Lieferungen für den Kunden durch", sagte CCL-Geschäftsführerin Astrid Haefke-Hahn am Donnerstag in Berlin. Das CCL-Tochterunternehmen Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH stellt für diesen Auftrag eine Rangierlokomotive sowie vier Mitarbeiter, die von Montag bis Freitag im Zweischichtbetrieb tätig sein werden, um die 7500 Wagenbewegungen pro Jahr zu gewährleisten. Das Aufgabenspektrum reicht von der Wagenübergabe mit dem Fernverkehr über das Wiegen und die Wagenprüfung bis hin zur Infrastrukturinstandhaltung.

DB modernisiert den Hundertwasser-Bahnhof Uelzen

(06.01.) HANNOVER - Am heutigen Freitag beginnt der Umbau des Bahnhofs Uelzen. Bis Ende 2006 wird die Deutsche Bahn den Bahnhof in zwei Bauabschnitten modernisieren und behindertengerecht ausstatten. "Der Bahnhof in Uelzen ist einer der schönsten Bahnhöfe der Welt. Ich freue mich ganz besonders, dass wir mit dem Umbau nicht nur den gesamten Bahnhof barrierefrei machen, sondern auch die bisher nicht erneuerten Bahnsteige im Hundertwasser-Stil gestalten können", sagte Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), die einen Teil der Umbaukosten finanziert. Im ersten Bauabschnitt wird bis Sommer 2006 der Mittelbahnsteig östlich des Empfangsgebäudes (Züge Richtung Hamburg) in einer Länge von 405 Metern auf eine einheitliche Höhe von 76 Zentimetern gebracht. Damit wird ein niveaugleicher Einstieg in moderne Nahverkehrszüge sowie in ICE-/IC-Züge möglich. Im Pflasterbelag werden Elemente im Hundertwasser-Stil ergänzt.

Im zweiten Bauabschnitt ab Juni 2006 werden die Bahnsteige westlich des Empfangsgebäudes (Züge Richtung Hannover sowie Braunschweig/Soltau) erneuert. Der Bahnsteig am Gleis 302 wird auf einer Länge von 270 Metern ebenfalls auf 76 Zentimeter erhöht. Die beiden Bahnsteiggleise 303 und 304 werden auf einer Länge von 160 Metern auf 55 Zentimeter erhöht. Mit der Erneuerung des Bahnsteiges wird über der Treppe eine neue Überdachung errichtet, die sich in der Gestaltung am Stil des Künstlers Friedensreich Hundertwasser orientiert. Nach Abschluss des zweiten Bauabschnittes wird der gesamte Bahnhof Uelzen mit einem taktilen Leitsystem die Orientierung für Sehbehinderte erleichtern. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie Fahrgäste mit Fahrrädern und Kinderwagen können dann alle Bahnsteige bequem mit Aufzügen erreichen. Neu gestaltet werden auch die Beleuchtung, das Wegeleitsystem, die Lautsprecheranlage und die Zugzielanzeiger.

Zur Expo 2000 war der Uelzener Bahnhof nach Plänen von Friedensreich Hundertwasser mit finanzieller Unterstützung des Landes zum Kultur- und Umweltbahnhof umgestaltet worden. Bisher waren neben dem Empfangsgebäude jedoch nur die beiden Hausbahnsteige erneuert worden. Die Kosten für die nun erfolgenden weiteren Modernisierungen von etwa 5,8 Millionen Euro werden aus dem gemeinsamen Programm "Niedersachsen ist am Zug!" von Bund, Land Niedersachsen und Deutscher Bahn finanziert. Während der Umbauarbeiten läuft der Zugverkehr weiter. Die Bahn wird Beeinträchtigungen für ihre Kunden während der Bauarbeiten so gering wie möglich halten. Für den Neubau der Bahnsteigkanten sind Sperrungen einzelner Gleise nötig, so dass Züge zeitweise an anderen als den gewohnten Bahnsteigen halten.

ÖBB: 4.000 Mitarbeiter sichern trotz Schneemassen planmäßigen Bahnverkehr

(06.01.) WIEN - In den vergangenen Tagen sind Rekordmengen an Schnee in weiten Teilen von Österreich niedergegangen. Die Sicherstellung einer durchgehenden Mobilität auf der Schiene erforderte einen Großeinsatz bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Österreichweit waren rund 4.000 Mitarbeiter aus allen Bereichen des ÖBB-Konzerns beschäftigt, meterhohe Schneemassen insbesondere in Kärnten, Salzburg, und Oberösterreich von den Bahngleisen zu schaffen und die Versorgung permanent sicher zu stellen. Dadurch konnte ein planmäßiger Reiseverkehr und eine rasche Normalisierung der Pünktlichkeit erreicht werden. Besonders betroffen war die Westbahn in weiten Teilen Salzburgs und Oberösterreichs. Auch auf der Tauernachse im Bereich Salzburg - Bischofshofen und weiter bis zur slowenisch/italienischen Grenze und in den Verschiebebahnhöfen Villach-Süd und Salzburg Gnigl konnten die enormen Schneemassen relativ rasch beseitigt werden. Derzeit ist von den 11.000 km Bahnstrecke in Österreich lediglich der Abschnitt zwischen Obertraun und Bad Aussee mit einer Gesamtlänge von ca. 10 km wegen Lawinengefahr noch nicht betriebsbereit.

In einzelnen Bereichen stellte ein Schienenersatzverkehr mit Bussen der ÖBB-Postbus GmbH die Versorgung vorübergehend sicher. Auch die Versorgung der Wirtschaft mit der Transport-Logistik der Rail Cargo Austria AG funktioniert wieder reibungslos. Während nach wie vor die Liste der gesperrten Straßen kein Ende nimmt, ist es den Mitarbeitern des ÖBB-Konzerns gelungen, Haupt- und Nebenstrecken schneefrei und betriebsbereit zu bekommen. Informationen über das aktuelle Zugangebot im Nah- und Fernverkehr bieten die ÖBB auf ihrer Homepage unter www.oebb.at und über das CallCenter der ÖBB-Personenverkehr AG unter 05 / 1717 zum Ortstarif aus ganz Österreich.

Bahn weist Kritik der Behindertenbeauftragten zurück

(06.01.) BERLIN - Die DB hat Vorwürfe der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Karin Evers-Meyer, zurückgewiesen. Evers hatte zuvor der "Nordwest-Zeitung" gesagt, es sei eine Zumutung, dass die DB von behinderten Fahrgästen verlange, ihre Reisen vorher anzumelden. Eine Bahnsprecherin betonte, Reisen von Behinderten - zumal mit Rollstuhl müssten organisiert werden. Sie seien etwa beim Einsteigen auf spezielle Rampen angewiesen und auch auf Betreuung beim Umsteigen. Doch habe die Bahn vor kurzem die Anmeldefristen für Behindertenreisen von zuvor drei Tage auf nur noch einen Werktag verkürzt. Die Sprecherin verwies darauf, dass die DB in den letzten Jahren viel für die Mobilität von Behinderten getan habe. Dies sei auch bisher sowohl von den Behindertenverbänden, mit denen die Bahn in dieser Frage eng zusammengearbeitet habe, als auch von der Politik gewürdigt worden.

LVS kürzt wegen Pannen die Zahlungen an die NOB

(05.01.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) ist auf der so genannten Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland (Sylt) schlecht gestartet. Wie bereits mehrfach berichtet, fuhren in den ersten Betriebswochen seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember zahlreiche Züge unpünktlich oder fielen aus. Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS), die die Zugleistungen bei der NOB bestellt und bezahlt, hat nun angekündigt, die monatlichen Zahlungen an die NOB in Höhe von 1,8 Millionen Euro vertragsgemäß zu kürzen. Bereits beim für den Dezember ausgezahlten Betrag seien 25 Prozent weniger an die NOB gezahlt worden, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung der LVS. "Wenn die Situation im Januar so schlecht bleibt, werden wir das noch einmal machen", sagte Geschäftsführer Bernhard Wewers am Mittwoch in Kiel.

Nach Angaben der LVS sind seit dem 13. Dezember insgesamt 3,4 Prozent der Züge der NOB ausgefallen und 11,7 Prozent mit mehr als zehn Minuten Verspätung gefahren. Laut Vertrag müssen mindestens 90 Prozent der Züge pünktlich sein. Gründe dafür waren vor allem schadhafte Lokomotiven des Kieler Herstellers Vossloh, technische Probleme mit den neuen Wagen von Bombardier, vor allem an den Türen, und ungeübtes Personal der Nord-Ostsee-Bahn. Noch im Dezember hat die Nord-Ostsee-Bahn dem Land und der LVS eine Reihe von Sofortmaßnahmen vorgestellt, die die Probleme beseitigen sollten. Tatsächlich verbesserte sich die Zuverlässigkeit seit dem 18. Dezember deutlich.

In der dritten Betriebswoche und vor allem zu Beginn der vierten Betriebswoche am 1. Januar 2006 stieg die Anzahl der Zugausfälle und Verspätungen wieder an. Gründe hierfür waren ein Schienenbruch bei Hochdonn und zahlreiche Bahnübergangsstörungen, aber auch wieder defekte Fahrzeuge. Am 3. Januar 2006 hat die LVS die NOB erneut einbestellt und aufgefordert, bis zum 11. Januar ein Konzept für den dauerhaft stabilen Einsatz der Lokomotiven von Vossloh vorzulegen. Darüber hinaus sollen Ersatzzüge an der Strecke bereitgestellt werden, die bei Störungen eingesetzt würden. "Wir haben die Gelbe Karte gezogen", sagte der LVS-Geschäftsführer Wewers. "Ich hoffe, dass die NOB die Probleme jetzt in den Griff bekommt." Für den Fall, dass sich die Lage in den kommenden Monaten nicht verbessere, schloss Wewers auch nicht aus, dass der Vertrag mit der NOB gekündigt werde.

Mit der CityNightLine und dem DB NachtZug durch die 19-Euro-Nacht

(05.01.) DORTMUND - Nur 19 Euro kosten Nachtzugfahrten bei CityNightLine und DB NachtZug zum Jahresbeginn. Vom 9. Januar bis zum 23. Februar gilt dieser Preis für eine Fahrt im Ruhesessel- bzw. Sitzwagen. Das Angebot ist ab sofort buchbar und wird verkauft, solange der Vorrat reicht. Der Kunde kann mit seinem Ticket alle Linien der CityNightLine und alle innerdeutschen Verbindungen von DB NachtZug nutzen. Mit der 19-Euro-Nacht geht es beispielsweise nach Amsterdam, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Freiburg im Breisgau, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock und auf die Insel Rügen, nach Weimar, Wien, Würzburg und Zürich sowie in viele weitere kleine und große Städte innerhalb des dichten Liniennetzes der CityNightLine und des DB NachtZug. Information und Buchung über das Nachtzug Servicetelefon unter 01805 / 14 15 14 (12 ct/Min., 6-24 Uhr), im Internet unter www.nachtzugreise.de oder www.citynightline.de und überall, wo es Fahrkarten gibt.

SNCF bestellt bei Bombardier weitere 73 AGC für 290 Millionen Euro

(05.01.) BERLIN - Bombardier Transportation wird für die Französische Staatsbahn (SNCF) weitere 73 Triebzüge des Typs AGC (Autorail Grande Capacité) bauen. Der Vertrag, den die SNCF im Auftrag der französischen Regionen abgeschlossen hat, beläuft sich auf rund 290 Millionen Euro. Die Züge, die am französischen Bombardier Standort Crespin gebaut werden, sollen zwischen September 2007 und Juni 2010 ausgeliefert werden. Die Bestellung basiert auf einem Rahmenvertrag vom September 2001, mit dem die SNCF Bombardier als Hersteller für 500 AGC für die französischen Regionen ausgewählt hatte. Der AGC wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Neben Diesel- und Elektromotoren sowie einem kombinierten Antrieb steht auch eine Zweisystemvariante (Diesel und Strom, 1,5 kV und 25 kV) zur Verfügung. Diese wurde jetzt auch von der SNCF mitbestellt.

In Frankreich ist Bombardier vor allem mit dem Produktionsstandort in Crespin in der Region um Valenciennes vertreten, an dem über 1.600 Mitarbeiter beschäftigt sind. Bombardier beteiligt sich in Frankreich an allen TGV Programmen und produziert darüber hinaus viele Schienenfahrzeuge für den Personenverkehr, so etwa Fahrzeuge vom Typ MF 2000 für die Pariser Metro, Straßenbahnen für Straßburg, Nantes und Marseille, Fahrzeuge für das RER Netzwerk und die Fahrzeuge vom Typ TER2N NG für den Regionalverkehr.

Bahnhofsbilanz Bayern 2005

(05.01.) MÜNCHEN - Die DB hat auch im Jahr 2005 flächendeckend in den Neu-, Um- und Ausbau der Bahnhöfe und Haltepunkte in Bayern investiert. Wie es am Mittwoch in einer Pressemitteilung hieß, hätten im vergangenen Jahr vier neue Haltepunkte in Coburg Nord, Rödental Mitte, Hammelburg Ost und in München-Untermenzing sowie zwei Haltepunkte in Bibelöd und Heiligenstatt im Bereich der SüdostBayernBahn ihren Betrieb aufgenommen. Im Rahmen von Großprojekten wurden in Regensburg und Kempten die Empfangsgebäude komplett umgebaut und kundenfreundlicher gestaltet. In den Umbau der beiden Stationen wurden insgesamt rund 9,3 Millionen Euro investiert. In Treuchtlingen ging ein mehrjähriges Projekt  zu Ende. Für 10,5 Millionen Euro wurden die Bahnsteige behindertengerecht aus- und eine Bahnsteigunterführung neu gebaut.

Im Bereich der S-Bahn München wurde in Dachau anlässlich der Einführung des 10-Minuten-Taktes auf der Linie S 2 die Bahnhofsinfrastruktur ausgebaut und mit Aufzügen behindertengerecht erschlossen. An zwölf weiteren S-Bahnstationen wurden im Rahmen eines Sofortprogramms von Bahn und Bund rund 2,7 Millionen Euro aufgewendet, um beispielsweise kundenfreundliche Wartebereiche zu schaffen und die Fahrgastinformation zu verbessern. Flächendeckend wurden an bayerischen Bahnstationen die Bahnsteige erneuert, behindertengerecht ausgebaut und erschlossen sowie mit neuem Mobiliar ausgestattet. Außerdem wurden 2005 unter anderem in Kaufbeuren, Memmingen und Holzkirchen DB ServiceStores in den Bahnhofsgebäuden eingeweiht. Die Fahrgäste können sich dort mit Reiseproviant versorgen oder den schnellen Einkauf nach Büroschluss erledigen. Insgesamt wurden in Bayern (inklusive der in 2005 abgeschlossenen Großprojekte) rund 85 Millionen Euro investiert. Einen Großteil der Aktivitäten förderten der Freistaat Bayern und der Bund.

In Bayern nutzen täglich rund eine Million Reisende die über 970 bayerischen Bahnhöfe und Haltepunkte der Deutschen Bahn. Über 600 Mitarbeiter kümmern sich in Bayern um Qualität und Service an den Stationen. Sie sind unter anderem für die Instandhaltung, Reinigung, Vermietung und Planung von Bahnhofsprojekten sowie die Betreuung der Fahrgäste zuständig.

Hamburger Widerstand gegen Kaufinteressen der DB wächst

(05.01.) HAMBURG - Die Betriebsräte des Hamburger Hafenbetreibers HHLA und der Hamburger Hochbahn sperren sich nach einem Bericht des "Handelsblatts" gegen einen möglichen Verkauf der Unternehmen an die DB. Beide Unternehmen müssten im Mehrheitsbesitz der Stadt Hamburg bleiben, forderten die Arbeitnehmervertreter beider Unternehmen dem "Handelsblatt" zufolge am Mittwoch in der Hansestadt und kündigten Proteste der Mitarbeiter an. "Wir sind nicht gegen Beteiligungspartner, wohl aber gegen einen Mehrheitsgesellschafter", betonte der HHLA-Betriebsratsvorsitzende Fred Timm. Ein Verkauf werde einen "Rationalisierungsschub" auslösen, der mindestens 300 der insgesamt 3300 Beschäftigten bei der HHLA den Arbeitsplatz kosten werde. Zudem sei in der Betriebsvereinbarung eine Mehrheitsbeteiligung Dritter ausgeschlossen, betonte Timm.

Er sprach von "Geheimverhandlungen" mit der Bahn und zeigte sich empört, dass die HHLA-Beschäftigten und die Hochbahn-Mitarbeiter über diese "gravierende Angelegenheit" nicht informiert worden seien. Der Betriebsrat sieht in den Plänen des Senats einen Vertrauensbruch. Denn damit würden gültige Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen gebrochen, in denen Mehrheitsbeteiligungen ausdrücklich ausgeschlossen seien. Die Vertreter der Hansestadt im Aufsichtsrat hätten diesen Verträgen aber ausdrücklich zugestimmt, sagte Timm.

Auch der Betriebsratsvorsitzende der Hochbahn, Hans-Jürgen Wendland, sprach sich laut "Handelsblatt" gegen eine Mehrheitsbeteiligung der Bahn aus. Ein Verkauf bringe der Stadt kurzfristig Geld, langfristig aber nur Nachteile, betonte er. Die Hamburger Hochbahn beschäftigt gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bundesweit über 8000 Mitarbeiter. Der Verdi-Landesvorsitzende Wolfgang Rose kritisierte ebenfalls den geplanten Verkauf der städtischen Unternehmen. Ein Einstieg der Bahn biete der HHLA keine Vorteile, denn sie würde danach nur noch auf den Bereich Container reduziert, die Bahn sei insbesondere am Logistikbereich und den Immobilien interessiert. Die Hochbahn werde von der Bahn lediglich dazu gebraucht, ihr bundesweites Regionalnetz auszubauen, und sie werde dann auch"klare Renditevorgaben" machen.

SNCF baut weiter Stellen ab und will Gewinn verdoppeln

(05.01.) PARIS (dpa) - Die staatliche französische Bahngesellschaft SNCF will in diesem Jahr ihren Gewinn auf 330 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Im Zuge der anhaltenden Sparpolitik des Unternehmens sollen weitere rund 2700 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das geht aus dem Etatentwurf der SNCF für 2006 hervor, dessen Grundzüge in Paris veröffentlicht wurden. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Beschäftigten um 3700 verringert. Am 18. Januar befasst sich der Verwaltungsrat der Staatsbahn mit dem Etatentwurf.

Nach Schneechaos nimmt Bahn Betrieb auf meisten Strecken auf

(04.01.) MÜNCHEN - Nach den massiven Schneefällen in Bayern in den vergangenen Tagen hat die DB nach einem Bericht des "Bayerischen Rundfunks" den Betrieb auf den meisten Strecken wieder aufgenommen. Allerdings gibt es teilweise noch erhebliche Verspätungen, zum Beispiel auf der IC-Strecke München - Salzburg, da die Züge auf dem Abschnitt zwischen Rosenheim und Freilassing nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h fahren dürfen. Bahnsprecher Ingo Schüttke sagte im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, er sei zuversichtlich - "sollte es nicht noch einmal schneien", dass die Züge am Nachmittag wieder schneller fahren könnten.

Wie der "Bayerische Rundfunk" weiter berichtet, konnten im Bahnhof Traunstein immer noch nicht alle Schneemassen entfernt werden, zurzeit fahren die Züge durch. Deshalb wurde der Halt Bergen als Ersatzbahnhof eingerichtet, Pendelbusse bringen Fahrgäste von Traunstein hierher. Schüttke hofft aber, dass im Laufe des Tages Traunstein wieder erreichbar sein wird. Die Strecken im Chiemgau sind bereits vom Schnee befreit. Gesperrt bleibt lediglich die Strecke Mittenwald-Scharnitz wegen Lawinengefahr.

Wegen der Schneefälle mussten seit Montagabend mehr als 100 Regionalzüge gestrichen werden, schätzte ein DB-Sprecher. Seitdem seien mehr als 100 Mitarbeiter pausenlos im Einsatz, um die Streckenschäden zu beseitigen. Umgestürzte Bäume mussten zersägt und abtransportiert werden, zahlreiche Oberleitungen wurden neu montiert und verspannt. Bei Traunstein harrten rund 500 Reisende von Montag auf Dienstag die ganze Nacht über in einem Zug von Wien nach Paris und Dortmund aus, der nicht weiterfahren konnte. Die Stromversorgung sei bis auf einen Lokwechsel die ganze Zeit aufrechterhalten worden, so dass es im Zug warm geblieben sei. Der Bahn-Sprecher sagte, die Reisenden seien die ganze Zeit über versorgt worden, auch das Rote Kreuz habe heiße Getränke gebracht. Auch am Dienstag gelang die Weiterfahrt auf der normalen Strecke nicht, so dass der Zug schließlich zurück nach Salzburg fuhr und dann umgeleitet wurde. Er traf mit weit mehr als einem halben Tag Verspätung am Ziel ein.

NOB: Pannen-Serie reißt nicht ab

(04.01.) HAMBURG - Am vergangenen Wochenende ist es nach einem Bericht des Hamburger "Abendblatts" auf der so genannten Marschbahn von Hamburg nach Westerland auf Sylt wieder zu stundenlangen Verspätungen gekommen. Immer wieder seien Lokomotiven wegen defekter Steuerungselektronik mitten auf der Strecke liegen geblieben. Dadurch seien auch mehrere Züge komplett ausgefallen, heißt es in dem Bericht. Wie bereits mehrfach bei Bahnnews-Online berichtet, hat die NOB den Betrieb auf der Marschbahn zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember von der DB übernommen. Bereits nach dem Start kam es zu zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen. Danach kündigte die NOB ein Maßnahmenpaket an, um die Probleme abzustellen. "Das hat seit dem 19. Dezember auch geklappt, nur am vergangenen Wochenende gab es wieder Schwierigkeiten", sagte NOB-Sprecherin Suzanne Thomas gegenüber dem Abendblatt. "Wir werden den Druck auf unseren Loklieferanten Vossloh weiter verstärken, denn durch die Lokausfälle entsteht für uns ein hoher Imageschaden."

Pro Bahn: Durch Transrapid Schaden am S-Bahn-System

(04.01.) MÜNCHEN - Der Fahrgastverband PRO BAHN hat die naive Unterstützung des Transrapids durch das bayerische Wirtschaftsministerium kritisiert. "In Wirklichkeit ist der Transrapid verkehrlich nicht sinnvoll und hoffnungslos unterfinanziert", sagte Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN. Die bisher ausgegebenen Transrapid-Gelder stammen aus dem Nahverkehrsetat des Freistaates Bayern. "Wie man da noch so tun kann, als wenn der Transrapid nicht der S-Bahn Gelder wegnimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar", betonte der PRO BAHN-Sprecher. Der Münchner Stadtrat wie auch die Münchner Bevölkerung hätten PRO BAHN fordere das bayerische Wirtschaftsministerium auf, endlich den Widerstand gegen einen vernünftigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zum Flughafen aufzugeben, und die Transrapid-Pläne zu beenden. "Bei der Transrapid-Strecke Berlin - Hamburg wurde auch lange versucht, durch Planungsaufträge ein Voranschreiten des Projektes vorzutäuschen, aber die wirtschaftlichen Fakten haben sich am Ende durchgesetzt. Genauso wird es auch hier sein", prognostizierte Barth.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mit einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Express-Verbindung. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen und die Verbindung zwischen München und Nord-Ost-Bayern verbessern. "Eine dringend notwendige Verbesserung der Bahnstrecke wird zugunsten der Transrapid-Planung seit Jahren verschleppt", stellte Barth fest. Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert. Für den Transrapid sind etwa 17.000 Fahrgäste am Tag prognostiziert, die S-Bahn wird von über 700.000 Fahrgästen am Tag genutzt.

Frankfreich: Jugendbanden stürmen Zug

(04.01.) PARIS - Rund 20 Jugendliche zweier Jugendbanden haben nach einem Bericht von "Spiegel Online" einen Zug gestürmt, als er auf einem kleinen Bahnhof in Südfrankreich hielt, und etliche der rund 600 Reisenden ausgeraubt. "Der Zug wurde richtiggehend geplündert, es gab Panikszenen", sagte der Staatsanwalt von Draguignan, Dominique Luigi. Erst nach anderthalb Stunden hatte der Horror ein Ende, hieß es weiter. Nachdem es Passagieren gelungen sei, per Handy auf das Geschehen auf dem abseits gelegenen Bahnhof aufmerksam zu machen, hätten mit einem massiven Polizeieinsatz die Angriffe schließlich beendet werden können. Drei der Täter, darunter ein Minderjähriger, wurden festgenommen.

Schneeverwehungen und umgestürzte Bäume beeinträchtigen Zugverkehr im Raum Rosenheim

(03.01.) Schneeverwehungen, durch Schneelasten umgestürzte Bäume und herab fallende Äste beeinträchtigen weiterhin auch den Bahnverkehr in Südostbayern. Mehrere Bahnverbindungen sind derzeit nicht befahrbar, weil die Oberleitungen durch umgestürzte Bäume jeweils auf teilweise mehreren hundert Metern Länge beschädigt sind. Über 100 Mitarbeiter sind seit gestern Abend pausenlos und an allen betroffenen Strecken gleichzeitig im Einsatz, um die Streckenschäden zu beseitigen. Dazu müssen die Bäume zersägt und abtransportiert werden und anschließend die Oberleitung je nach Schadensgröße neu montiert und verspannt werden. Bisher konnten die Eisenbahner fast 200 Streckenschäden beseitigen. Wegen der zahlreichen Schäden sind derzeit keine Prognosen über die Freigabe von Strecken möglich. Auch die Ersatzbusse können wegen der teils widrigen Straßen­verhältnisse nur sehr eingeschränkt verkehren.

Auf folgenden Strecken musste der gesamte Bahnverkehr nach Angaben der DB bis auf weiteres eingestellt werden: Rosenheim - Freilassing, Rosenheim - Bruckmühl, Traunstein - Ruhpolding, Traunstein - Waging, Traunstein - Trostberg, Seeshaupt - Bichl (Strecke Tutzing - Kochel) sowie Mittenwald - Scharnitz. Wegen der zahlreichen Streckenschäden sind zur Zeit keine Prognosen über die Freigabe von Bahnstrecken möglich. Die Ersatzbusse können wegen der widrigen Straßenverhältnisse nur sehr eingeschränkt verkehren. Die IC-Züge der Linie 62 (Frankfurt - Stuttgart - München - Salzburg) verkehren nur bis und von Rosenheim. Zwischen Rosenheim und Freilassing ist Schienenersatzverkehr eingerichtet. Zwischen Freilassing und Salzburg verkehren Pendelzüge. Die internationalen EC-Züge der Relationen München - Salzburg - Klagenfurt/Wien werden über Wörgl - Zell am See bzw. Passau umgeleitet. Hier ist mit Mindestverspätungen in Höhe von 90 bis 120 Minuten zu rechnen.

Unterdessen hat die DB im Einvernehmen mit der örtlichen Feuerwehr heute um 11.30 Uhr vorsorglich den Bahnhof  Traunstein gesperrt. Nachdem erste Verformungen von Stahlträgern erkennbar waren, wollte man aus Sicherheitsgründen alle möglichen Gefahren ausschließen. Der nasse und damit sehr schwere Schnee auf den Bahnsteigdächern hat nach aktuellen Schätzungen eine Höhe von rund 40 Zentimetern. Auf dem Bahnhof Traunstein hielten sich heute Vormittag nur wenige Reisende auf, weil der Zugverkehr auf den verschiedenen Strecken im Chiemgau in Folge der starken Schneefälle bereits in den Nachstunden eingestellt wurde. Wie lange die Sperrung des gesamten Bahnhofs andauern wird, ist noch nicht abzusehen.

Bund: Nicht mehr Geld für die DB

(03.01.) BERLIN - Das Bundesverkehrsministerium hat nach einem Bericht von "rp-online" Forderungen des neuen Bahnvorstandsmitglieds Otto Wiesheu nach mehr Geld für die Bahn und weniger Regulierung durch den Staat abgelehnt. Der Sprecher von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Dirk Inger, erinnerte dem Bericht zufolge am Montag daran, dass die Bahn auch in diesem Jahr Bundesmittel für Verkehrsinvestitionen nicht habe abrufen können. "Bahn und Bund sollten sich gemeinsam darum kümmern, dass die zusätzlichen Mittel für Verkehrsinvestitionen zügig abgerufen werden." Falsch sei die Behauptung Wiesheus, die Bahn werde von zu vielen Behörden zu stark kontrolliert, sagte Inger. Deutschland kontrolliere auf der Basis der EU-Richtlinien. "Wir haben es in präventive und repressive Kontrolle geteilt." Damit werde der Umfang der Kontrollen nicht erweitert, sondern es werde die Möglichkeit geschaffen, Probleme schon zu lösen, "bevor ein Rechtsverstoß vorliegt". Im übrigen sei die Konstruktion eine Konsequenz aus den Ergebnissen der Task Force, in der auch der Vorstandsvorsitzende der Bahn AG, Hartmut Mehdorn, mitgearbeitet habe.

FDP: Nicht abgerufene Bahnmillionen für Brücken verwenden

(03.01.) BERLIN - Die FDP-Bundestagsfraktion fordert nach einem Bericht der "BILD"-Zeitung, die von der DB nicht abgerufenen Investitionsmittel des Bundes in neue Bahnbrücken zu investieren. Nach Angaben der FDP wurden seit 1999 rund 1,4 Milliarden Euro bereitgestellter Mittel für Schienenprojekte nicht abgerufen. Im vergangenen Jahr waren es allein 280 Millionen Euro. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der "BILD"-Zeitung: "Ein Sonderprogramm für kommunale Brückenbauwerke könnte Tausende von Arbeitsplätze schaffen."

Wiesheu: Mehr Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen

(02.01.) MÜNCHEN - Der neue DB-Vorstand für das Ressort Marketing und politische Beziehungen, Otto Wiesheu, hat in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" angekündigt, die DB wolle das eigene Wachpersonal um 900 auf dann insgesamt 3000 Leute aufstocken und damit für mehr Sicherheit in den Zügen und Stationen sorgen. Die Fahrgäste sollten die Gewissheit haben, zu jeder Tages- und Nachtzeit bei der Bahn gut aufgehoben zu sein. Wiesheu kündigte gegenüber der "SZ" außerdem an, es werde beim Nahverkehr mehr Rechte für die Kunden der Bahn geben. Das Unternehmen habe den Anspruch, "verbraucherfreundlich zu sein". Das erhöhe bei der Bahn auch den "Anreiz zur Pünktlichkeit".

Weiter sagte Wiesheu, er wolle bei der geplanten Privatisierung der Bahn eine Abspaltung des Schienennetzes verhindern. Zugbetrieb und Netz sollten in einer Hand bleiben. Alles andere sei unpraktikabel. Außerdem sei die Bahn mit dem Netz mehr wert, das bringe an der Börse mehr Geld. "Der diskriminierungsfreie Zugang zum Netz ist keine Frage des Eigentums am Netz", sagte Wiesheu. Das werde von der neuen Bundesnetzagentur ausreichend geregelt. Allerdings werde die Bahn von zu vielen Behörden zu stark kontrolliert. "Deutschland reguliert die Bahn mehr, als die EU verlangt. Da gehört einiges bereinigt", sagte er.

Wiesheu will außerdem erreichen, dass der Bund der Bahn mehr Geld für den Erhalt und Ausbau des Schienennetzes gebe. Nötig seien 4 bis 4,5 Milliarden Euro pro Jahr, sagte der ehemalige bayerische Wirtschaftsminister der „SZ“. Um zusätzliche Mittel bereitstellen zu können, müsse die Bundesregierung die LKW-Maut von 12,4 auf 15 Cent pro Kilometer erhöhen, sobald das mit der EU abgestimmt sei. «Das ist kein neues Ziel, sondern ein alter Plan. Der muss umgesetzt werden.» Mittelfristig sieht der Bund bislang nur 3 bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Schienennetz vor.

250 Bahnreisende in Frankreich in Notquartieren

(02.01.) PARIS (AFP) - Wegen vereister Oberleitungen und heftiger Schneefälle haben rund 250 Bahnreisende in Frankreich die Nacht zum Samstag in Notquartieren verbracht. Weil die Präfektur in den Départements Bourgogne und Franche-Comté angesichts eisglatter Straßen Bussen und Lastwagen Fahrverbote erteilt hatte, blieb den Reisenden nichts anderes übrig, als in Dijon einen zwangsweisen Zwischenstopp einzulegen, wie die Regionaldirektion der Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Gegen Morgen konnten sie jedoch ihre Reise fortsetzen. Viele Züge seien mehrere Stunden verspätet gewesen.