Transrapidprojekt in Schanghai kommt voran
SCHANGHAI/ KASSEL - Die Bauarbeiten für die 33 Kilometer lange Strecke vom Rande der Innenstadt Schanghais zum Flughafen Pudong liegen nach Angaben des Transrapid-Konsortiums voll im Zeitplan. Die ersten drei Träger seien bereits fertig gestellt. Mit dem Bau werde im Oktober begonnen. Für die Trasse werden insgesamt rund 2600 Träger in einer Länge zwischen 12 und 50 Metern benötigt. Schon Anfang 2003 soll der Transrapid den Probebetrieb aufnehmen. Auch weitere Strecken sind bereits im Gespräch, so beispielsweise zwischen dem Pekinger Flughafen und der Innenstadt. Es sei bereits klar, dass auf der Strecke Magnetschwebetechnologie eingesetzt werden soll, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Hartmut Heine, den ThyssenKrupp-Repräsentanten in Peking. Offen sei aber, ob die Chinesen sich für die deutsche oder die japanische Lösung entschieden.
Unterdessen hat in Kassel hat am 31. Juli offiziell die Fertigung der Transrapid-Züge für die Transrapidstrecke in Schanghai begonnen. Der Bau der Züge schafft mindestens 300 neue Arbeitsplätze in Kassel.
Bahn wird Infrastruktur-Mittel komplett verbauen
BERLIN - Die Bahn hat Meldungen, die Bahn könne die vom Bund für die Infrastruktur zur Verfügung gestellten Mittel nicht verbauen, dementiert. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn erklärte: "Man merkt, dass Saure-Gurken-Zeit ist. Dass wir einen Teil der UMTS-Milliarden ins nächste Jahr übertragen und vorübergehend in Neubauprojekte stecken dürfen, ist Bestandteil der Vereinbarung mit dem Bund und längst veröffentlicht." Und wer jetzt generell herummäkle, dass die Bahn erst planen müsse, bevor sie baue, unterschlage böswillig die Fakten. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte zuvor gemeldet, die Bahn könne mehr als zwei Milliarden Mark an genehmigten Bundesmitteln für Investitionen in das marode Schienennetz in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr verbrauchen. Das Magazin berief sich auf interne Berechnungen des Konzerns.
Die Bahn betonte, dass es erst im März mit dem Abschluss der trilateralen Vereinbarung mit der Bundesregierung Planungssicherheit für das Jahr 2001 gegeben habe. Wegen erheblicher Planungsvorläufe beim Bauen unter rollendem Rad sei das Jahr 2001 für die Bahn zu diesem Zeitpunkt planerisch schon zu einem Großteil gelaufen. Das sei auch allen Beteiligten bekannt gewesen, so die Stellungnahme der Bahn. Trotzdem habe die Bahn zugesagt, dass für alle Mittel, die der Bund 2001 für die Schieneninfrastruktur bereitstelle, bis zum Jahresende Auftragsbindungen eingegangen würden, so dass der Abfluss der Mittel sichergestellt sei und die Bauwirtschaft verbindlich planen könne. Die Behauptung, dass die Bahn in diesem Jahr nach gegenwärtigem Stand rund zwei Milliarden nicht verbauen kann, sei falsch, da auch dringend benötigte Neubaustrecken Baumaßnahmen seien.
Die Vereinbarung mit der Bundesregierung sehe außerdem neben der Übertragbarkeit vor, dass die bis 2003 zugesagten zusätzlichen UMTS-Mittel erst bis Ende 2004 komplett abgeflossen, also im Bestandsnetz verbaut sein müssten, hieß es in der Stellungnahme weiter. Da die der Bahn mit der Bahnreform 1994 zugesagten Infrastrukturmittel nie in der Höhe geflossen seien, habe die DB Netz AG in der Vergangenheit ihre Planungskapazitäten angepasst. Diese Kapazitäten würden derzeit durch Neueinstellzungen von insgesamt 1000 Ingenieuren und Planern deutlich verstärkt. Die Bahn werde nun den Planungsrückstau aufarbeiten und einen Vorrat an voll durchgeplanten Projekten anlegen, so dass die insgesamt bis 2003 zugesagten Infrastrukturmittel von 26,45 Milliarden Mark auch verbaut würden. Die Bautätigkeit der Deutschen Bahn im Schienennetz habe derzeit schon ein Rekord-Niveau erreicht, wie man überall in der Bundesrepublik nachprüfen könne.
Kiel-Lübeck in weniger als einer Stunde
KIEL - Bahnreisende sollen vom Jahr 2004 an in weniger als einer Stunde
von Kiel nach Lübeck reisen können. Das sieht ein Planungsvertrag für den Ausbau der Bahnstrecke
Kiel-Eutin-Lübeck vor, den Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dr. Bernd Rohwer, DB-Netz-Vorstand
Dr. Thilo Sarrazin und Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der DB AG für
die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, am 27. Juli in Eutin unterzeichnet
haben. Die Kosten für die Planung schlagen nach Angaben des Verkehrsministeriums mit drei
Millionen DM zu Buche und werden von der DB getragen. Werde die Strecke „wider
Erwarten“ nicht ausgebaut, übernehme das Land die Kosten. Die Planung
einschließlich Durchführung des Planfeststellungsverfahrens soll umgehend von
der DB Netz AG aufgenommen werden.
Nach Ende der Beschleunigungsmaßnahmen werden Züge zwischen den beiden größten
Städten des Landes nur noch 55 statt bisher 71 Minuten unterwegs sein. Außerdem
soll das Zugangebot soll auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet (derzeit
Stundentakt) und auf die Taktknoten Kiel und Lübeck ausgerichtet werden.
„Dies nützt nicht nur den Pendlern, sondern verbessert auch die touristische
Anbindung der Region Ostholstein/ Plön", hieß es.
Zum Ausbau der insgesamt fast 81 km langen Strecke gehören die Erhöhung der
Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 140 km/h durch Linienverbesserungen, zusätzliche
Überhöhungen und Korrekturen in Gleisradien. Außerdem wird laut
DB-Netz-Vorstand Thilo Sarrazin ein 3,7 km langer Abschnitt zwischen Bad Malente
und Eutin zweigleisig ausgebaut. Damit erhöht sich die Zweigleisigkeit auf
dieser Strecke auf insgesamt 15 Kilometer.
Neues Komfort Angebot für Bahnurlauber
FRANKFURT/ Main - Die Bahn erweitert ihr Serviceangebot für Urlauber. Ab sofort gibt es auf zahlreichen Fernverbindungen in Feriengebiete das "ReisePaket Komfort". Im Pauschalpreis von 20 Mark pro Person sind auf der Hin- und Rückfahrt mehrere Serviceleistungen enthalten: Reservierung auf beiden Wegen, Ein-, Aus- und Umsteigeservice inklusive Koffertransport durch DB-Mitarbeiter auf zahlreichen deutschen Bahnhöfen, ein Gastronomiegutschein der MITROPA im Wert von 5 Mark. Das Angebot umfasst außerdem ein Gutscheinheft, über das die Kunden Sonderkonditionen bei DB-Partner-Unternehmen in Anspruch nehmen können.
|
Das Angebot richtet sich an anspruchsvolle DB-Kunden, die sich schon während der Fahrt in den Urlaub verwöhnen lassen wollen. Mit dem "Reisepaket Komfort" setzt die Bahn den Erfolg des Pilotprojekts "ReisePaket 55 plus" fort, mit dem die Akzeptanz eines Service-Pakets rund um den Bahnurlaub zunächst in einer bestimmten Altersgruppe getestet worden war. Ab sofort können DB-Kunden aller Altersklassen mit dem "ReisePaket Komfort" bequem in den Urlaub reisen. Das "ReisePaket Komfort" können Reisende für nur 20 Mark am besten zusammen mit der Fahrkarte am DB-Schalter oder telefonisch unter 01805/512 512 buchen. Die Bahn bietet diesen neuen Service rechtzeitig zur sommerlichen Hochsaison für 66 ausgewählte ICE, InterCitys und InterRegios, die touristisch besonders interessant sind. Dazu zählen ICE-Verbindungen von Hamburg und Berlin Richtung Schwarzwald, Nieder- und Oberbayern sowie in zahlreichen weiteren Fernzügen nach Sylt, Rügen, Ostfriesland, Thüringen und an den Bodensee.
Karlsruhe: IC-Zug stieß mit Rangierlok zusammen
KARLSRUHE - Ein IC-Zug der DB ist am heute morgen im Karlsruher Hauptbahnhof mit einer Rangierlokomotive zusammengestoßen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Sprecher des Bundesgrenzschutzes berichtet, wurde aber niemand verletzt, weil beim Zusammenprall sowohl der IC-Zug als auch die Lokomotive sehr langsam fuhren. Allerdings sei erheblicher Sachschaden entstanden. Die Unfallursache stehe noch nicht fest. Den Angaben des BGS-Sprechers zufolge kam es kaum zu Verspätungen im Zugverkehr, da nur ein Gleis von mehreren des Hauptbahnhofs blockiert wurde.
Zugumleitungen wegen Gleisbauarbeiten
KÖLN - Vom 28. Juli bis Mitte Oktober müssen wegen Gleisbauarbeiten einzelne IC-, EC- und ICE-Züge zwischen Koblenz und Köln und in der Gegenrichtung über die rechte Rheinstrecke umgeleitet werden. Dabei entfällt zwischen Koblenz und Köln der Halt in Bonn Hbf, in Richtung Bonn bestehen Anschlüsse in Koblenz. Bei bestimmten Verbindungen, die über Köln, Koblenz und Mainz führen, sind Verspätungen von ca. 20 Minuten laut Bahn unumgänglich. Ferner weist das Unternehmen darauf hin, dass gegebenenfalls dadurch Anschlusszüge nicht erreicht werden. Auch im Nahverkehr kann es zu Verspätungen von 5 bis ca. 15 Minuten kommen.
ÖBB-Halbjahresbilanz weist deutliche Steigerungen auf
WIEN - Der am 31. Juli scheidende Vorstand der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hat heute dem Aufsichtsrat die Halbjahresergebnisse 2001 vorgelegt. Danach konnten wie schon im vergangenen Jahr wiederum Rekordsteigerungen in allen Bereichen erzielt werden. Gegenüber dem Rekordjahr 2000 legten die ÖBB in den ersten sechs Monaten des Jahres 2001 beim Umsatz mit einer Steigerung von 7,9 Prozent (17,25 Mrd. ATS) nochmals kräftig zu. Da trotz gesteigerter Leistung die Ausgaben um über 3 Prozent nicht zuletzt durch den Abbau von 800 Mitarbeitern gesenkt werden konnten, erreichten die ÖBB Rekorde beim Halbjahresergebnis. Der Betriebserfolg (EBIT) liegt laut ÖBB mit 1,36 Mrd. ATS (plus 80 Prozent) und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) mit 1,22 Mrd. ATS wesentlich über den Werten der Vorjahresperiode.
Besonders der Personenverkehr hat deutlich zugelegt. Die Umsätze im Nahverkehr wuchsen mit 13,3 Prozent überproportional. Die Steigerungen liegen beim BahnBus bei plus 6,6 Prozent und im Fernverkehr bei plus 6,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Personenverkehr ein um 300 Mio. ATS besseres EBIT. Die Umsätze im Güterverkehr stiegen insgesamt um 6,4 Prozent. Im ersten Halbjahr 2001 wurden 41 Mio. Tonnen Güter befördert, was einer Steigung von 4,6 Prozent entspricht. Bedeutendster Wachstumsmarkt ist der Kombi-Verkehr mit einer Steigerung um 16,4 Prozent. Nach der Bekanntgabe der Halbjahresbilanz blickt ÖBB-Generaldirektor Helmut Draxler optimistisch in die Zukunft und rechnet für das Jahr 2001 mit einem ähnlich guten Ergebnis wie 2000, obwohl in der zweiten Hälfte durch negative Konjunktureffekte ein Einbruch im Güterverkehr erwartet wird.
MORA C: Hohenzollerische Landesbahn und DB Cargo kooperieren
TÜBINGEN - DB Cargo, der Güterverkehr der DB AG, und die Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL) haben am Dienstag in Tübingen einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Ab Januar 2002 wird die HzL im Auftrag von DB Cargo 17 Güterverkehrsstellen im Raum Oberschwaben und Neckar-Alb mit rund 8.500 Güterwagen pro Jahr bedienen. "Das Sanierungsprogramm MORA C schafft interessante Chancen für kleinere Bahnen. Dadurch entsteht Wettbewerb auf der Schiene. Für die HzL haben wir ein Paket geschnürt, das die bessere Kostenstruktur der Partnerbahn berücksichtigt und so für beide Seiten vorteilhaft ist", so Dr. Klaus Kremper, Projektleiter MORA C bei DB Cargo. Dadurch lässt sich für die HzL insgesamt ein wirtschaftlicher Betrieb erreichen. "Diese Kooperation ist auch ein Beweis dafür, dass wir eng mit anderen Bahnen zusammen arbeiten wollen. Wir kooperieren dort, wo es sich für beide Seiten lohnt. Die HzL ist nur der Anfang von weiteren Kooperationen in Deutschland", so Dr. Jörg Hilker, Leiter Marketing und Vertriebsunterstützung von DB Cargo.
Seit Anfang der 90er Jahre fährt die Hohenzollerische Landesbahn mit eigenen
Lokomotiven Ganzzüge nicht nur im eigenen Netz, sondern auch im Auftrag der DB
Cargo über das Donautal bis in das 90 Kilometer entfernte Ulm. "Für die
HzL als leistungsfähiges Verkehrsunternehmen, das u.a. im Schienenpersonen- und
im Schienengüterverkehr seit über 100 Jahren tätig ist, sind effektive
Kooperationen nichts Neues. Die DB Cargo kann sich auf den gebündelten Verkehr
in der Region Neckar-Alb konzentrieren, während die HzL vor Ort tätig
ist", so Bernd Strobel, Vorstandsmitglied der Hohenzollerischen Landesbahn
AG. Dadurch bleiben die Güter nicht nur auf der Schiene, die nicht bundeseigenen
Eisenbahnen können aufgrund ihrer Präsenz vor Ort zusätzlich neue Kunden
gewinnen und auch maßgeschneiderte Bedienkonzepte erbringen. So auch im
vorliegenden Fall, in welchem die HzL den Güterverkehr des eigenen Netzes mit
der Flächenbedienung der Relation Plochingen - Reutlingen usw. verzahnt hat.
Dadurch ist nicht nur ein rationelles Bedienkonzept entstanden, sondern auch
eine gesicherte Zukunft für den Schienenverkehr in der Region Zollernalb/Oberschwaben.
"Die HzL als Verkehrsunternehmen dieser Region sieht sich der regionalen
Wirtschaft verpflichtet und hofft natürlich auf Ausweitungen im Rahmen dieser
Kooperation", so Hans Joachim Disch, Vorstandsvorsitzender der HzL.
Bundesweit wurden etwa 650 Güterverkehrsstellen über 100 anderen Bahnen zur Übernahme
angeboten. Mit rund 50 Bahnen laufen zur Zeit konkrete Verhandlungen für etwa
220 Güterverkehrsstellen. Die Zahlen verdeutlichen, dass beide Seiten geschäftliche
Chancen in der Kooperation sehen, dass aber auch nicht jede Güterverkehrsstelle
weiter auf der Schiene bedient werden kann. Mit Kooperationen wie dieser führt DB Cargo die
Umsetzung des Sanierungsprogramms MORA C fort, mit dem der Einzelwagenverkehr
bis 2004 vereinfacht und aus der Verlustzone herausgeführt werden soll. Die
Bahn setzt auf mehr Direktverbindungen, weniger Umstellungen und unproduktive
Standzeiten sowie eine höhere Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der
Transporte. Davon erhoffen sich die Verantwortlichen, mehr Verkehre, die an die
Straße verloren wurden, wieder für die Schiene zurückgewinnen zu können.
"Monitor": Sicherheitsmängel bei der Bahn
KÖLN - Wie das ARD-Magazin "Monitor" unter Berufung auf eine unveröffentlichte Umfrage des Deutschen Städtetages unter Berufsfeuerwehren berichtet, ist in 18 deutschen Städten - darunter Nürnberg, Hannover, Mannheim und Düsseldorf - im Bereich der Gleisanlagen die Versorgung mit Löschwasser nicht sichergestellt. 23 Städte bemängeln das Fehlen von Plänen und Karten, die die Feuerwehr für Notfälle besonders in dicht besiedelten Gebieten dringend benötigt. Besonders gravierend sei die Situation in Braunschweig, berichtete "Monitor". Hans-Joachim Gressmann, Leiter der Berufsfeuerwehr Braunschweig, erklärte dem Politmagazin, man habe für die ICE-Strecke Hannover-Berlin bei der Bahn Informationen, Kartenmaterial und Einsatzhinweise angefordert. „Das ist bis heute nicht geliefert worden. Wenn es in diesem Bahnbereich zu einem Unfall kommt, haben die Feuerwehren erhebliche Schwierigkeiten, die Unfallstelle überhaupt zu erreichen." Die Sprecherin des Deutschen Städtetages, Marita Grandjean, verwies darauf, dass die Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei. In der Tendenz sei die Meldung von "Monitor" aber richtig.
Kritik am neuen Preissystem der Bahn
BERLIN - Zwischen der Bahn und ihren Kritikern ist ein Streit über das neue Preissystem des Unternehmens entbrannt. Wie die Nachrichtenagentur "AP" meldet, wirft die Initiative "Bürgerbahn statt Börsenbahn" der Bahn vor, ab Herbst 2002 werde Zugfahren teurer und komplizierter. Die Deutsche Bahn hielt dagegen und betonte, Bahnfahren werde insgesamt nicht teurer, „sondern für Millionen Menschen so günstig wie nie." Mit ihrem geplanten Preissystem werde die Deutsche Bahn viele Stammkunden verprellen. Mit dem Motto "Last Minute zum Maxipreis" und der Erziehung der Kundschaft zu langfristiger Planung verstoße die Bahn "gegen alle Grundlagen des Marketing". Die Bahn müsse flexibel bleiben.
Der Sprecher der Initiative, der PDS-Verkehrsexperte Winfried Wolf, erklärte, 90 Prozent der Bahnkunden nutzten den Nahverkehr mit Entfernungen bis 50 Kilometer oder maximal einer Stunde Fahrzeit. In diesem Segment wolle die Bahn in jedem Fall die Preise anheben. Auch gebe es auf Fernstrecken erst ab 140 Kilometer eine Ermäßigung. "Viel befahrene Strecken wie Köln-Dortmund werden wegen der höheren Bahnpreise und des niedrigeren BahnCard-Rabatts von 25 Prozent teurer", sagte Wolf. Das Tarifsystem, das die Bahn im Herbst 2002 starten will, sei noch undurchschaubarer als das gegenwärtige System, kritisierte Wolf. Es entstehe eine unübersehbare Vielfalt von 20 Millionen Einzelpreisen. Die Verwirrung erhöhe sich noch dadurch, dass es drei verschiedene Sonderrabatte für vorzeitige Buchungen und unterschiedliche Kilometerpreise an verschiedenen Wochentagen gebe. Die Initiative fordert, es bei der Ermäßigung von 50 Prozent mit der BahnCard und bei einem einheitlichen Grundpreis je Kilometer zu belassen und eine Jahresnetzkarte wie in der Schweiz einzuführen.
Die Bahn hat ungewohnt deutlich auf das Papier der Initiative reagiert. Dieses strotze vor Falschinformationen und Miss-Interpretationen, hieß es in einer Pressemitteilung. Im Gegensatz zu den Verfassern des Papiers verfüge die Bahn über gesichertes Datenmaterial und umfangreiche unabhängige Marktforschungsergebnisse zum neuen Preissystem. Die Deutsche Bahn sei nicht bereit, sich mit einem solchen bösartigen Pamphlet auseinander zu setzen. Die Deutsche Bahn habe das neue Preissystem der Öffentlichkeit umfassend vorgestellt. Die Fakten lägen also auf dem Tisch. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte: "Wir haben nicht die Absicht, uns die insgesamt positive Resonanz in der Öffentlichkeit auf unser neues Preissystem dadurch zerreden zu lassen, dass wir auf den zu Papier gebrachten Unsinn der sogenannten Initiative auch noch eingehen. Da leiden offensichtlich ein paar Leute unter Profilneurose, die wollen wir nicht auch noch fördern. Wir haben das Papier wegen der zahlreichen Falschbehauptungen unseren Rechtsanwälten übergeben."
Details zum neuen Preissystem finden Sie hier.
Thyssen verkauft Schienentechnik
DUISBURG - Der Thyssen-Konzern hat seine Schienentechnik an die österreichische Voest-Alpine verkauft. Über Jahre war das Ergebnis der Schienentechnik mit ihrer Kapazität von 225000 Tonnen nach den Worten vom stellvertretenden Chef der ThyssenKrupp Steel, Wolfgang Kohler Kohler unbefriedigend. Erst in diesem Jahr sei es nach Einleitung eines Spar- und Restrukturierungsprogramms wieder "einigermaßen zufrieden stellend". Der Voest-Konzern, mit einem Gesamtumsatz von sechs Milliarden DM auf seinen Märkten eher ein Spezial- und Nischenanbieter, zählt bei Schienen weltweit zu den führenden Herstellern.
Bahn-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau
BERLIN - Rund 10000 Beschäftigte der DB haben am Donnerstag vor der Bahn-Zentrale in Berlin gegen die vom Konzern geplante Schließung von acht Ausbesserungswerken protestiert. Der Chef der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, sagte auf der Kundgebung, die Bahner würden es nicht hinnehmen, wenn 6000 Arbeitplätze gestrichen würden. Sollte die DB an ihren bisherigen Plänen festhalten, werde es bald zu weiteren Protesten kommen. Zu einem Arbeitskampf wolle die Gewerkschaft allerdings nicht aufrufen. "Das brauchen wir nicht. Angst, Sorgen und Wut der Betroffenen sind so massiv, dass sich das spontan entwickelt“, so Hansen. Diese spontanen Aktionen könnten sich über den Werkstattbereich hinaus auswirken und müssten dann von der Gewerkschaft „in geordnete Bahnen“ gelenkt werden.
Bei der lautstarken Protestkundgebung forderte Hansen Vorstandschef Hartmut Mehdorn auf, mit der Gewerkschaft ein gemeinsames Sanierungskonzept zu entwickeln. Dabei könne es Personalabbau geben, doch die Standorte müssten erhalten bleiben. Die Instandhaltungswerke müssten mit mehr unternehmerischer Freiheit ausgestattet werden, um besser für die eigene Auslastung sorgen zu können. An Fremdfirmen vergebene Aufträge sollten zurückgeholt werden. Die Ausbesserungswerke sollten auch Aufträge von Drittfirmen annehmen können, forderte Hansen. Ein Bahnsprecher lehnte diese Vorschläge ab. "Wir gehen davon aus, dass wir die Standorte schließen müssen." Die Bahn teilte unterdessen mit, sie führe intensive Gespräche mit großen Unternehmen der Autobranche und mit der Lufthansa, um den von den Werksschließungen Betroffenen neue Arbeitsplätze zu vermitteln. Die Personalvorstände von Audi, Ford, BMW, VW und der Lufthansa hätten versichert, bei Neueinstellungen qualifizierte Mitarbeiter aus den Bahn-Werken zu berücksichtigen.
Konkrete Chancen gebe es für Mitarbeiter des Werkes Nürnberg bei Audi in Ingolstadt, für das Werk Opladen bei Ford und Lufthansa City Line in Köln sowie für die Werke Leipzig-Engelsdorf und Delitzsch bei BMW in Leipzig. Für Mitarbeiter der Werke Chemnitz und Zwickau bestehe Interesse bei VW Sachsen. Die Bahn sicherte den Unternehmen nach eigenen Angaben zu, für die entsprechende Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Daneben werde auch mit Kommunen und Landesregierungen sowie der jeweils regionalen Wirtschaft über sinnvolle Alternativen für die betroffenen Werke gesprochen. Auch innerhalb des Bahn- Konzerns bestehe Personalbedarf. Beispielsweise biete die DB Anlagen- und Haus-Service GmbH besonders in Nordrhein-Westfalen und Bayern handwerklich ausgebildeten Facharbeitern zahlreiche freie Stellen an.
Bahn darf nicht mit den Problemen anderer werben
FRANKFURT/ Main - Das Oberlandesgericht Frankfurt hat der Bahn nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" verboten, in ihren Anzeigen unter Hinweis auf Verspätungen im Flugverkehr für die Bahn zu werben. In der Urteilsbegründung hieß es, die Werbung sei wettbewerbswidrig, da sie sich ausschließlich auf die Nachteile des Konkurrenten stütze. Diese Form der Werbung sei eine pauschale Herabsetzung des Flugverkehrs. Die Bahn hatte in einer Anzeige ein Flugzeug mit dem Slogan "Deutschlands Manager machen zu viele Überstunden" abgebildet.
Pilotstollen des Leuker Tunnels durchbrochen
LEUK - Die Bauarbeiten an der Bahnstrecke Salgesch-Leuk kommen voran: Vier Monate nach der Überquerung der Dalaschlucht ist nun auch der Durchstich des Pilotstollens des Leuker Tunnels erfolgt. Gleichzeitig ist die neue 180 m lange Brücke über die Rhone bei Leuk im Bau. In nur vier Monaten hat die Tunnelbohrmaschine den Leuker Tunnel (1365 m) durchbrochen. Die Methode besteht darin, in der künftigen Tunnelachse einen Pilotstollen zu bohren um die Felsbeschaffenheit zu kennen. Der Ausbruch des endgültigen Durchmessers erfolgt durch Sprengen. Die neue zweigleisige Strecke wird, wie geplant, im Herbst 2004 in Betrieb genommen. Nach dem Abbruch der alten Bahnanlagen kann der Bau der Kantonsstrasse T9 auf der bisherigen Bahnplattform beginnen. Die A9 wird dann die bisherige Kantonsstrasse im Pfynwald ersetzen.
Schweiz: Fortschritte beim behindertengerechten Ausbau des öffentlichen Verkehrs
ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen, der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) sowie die Schweizerische Fachstelle "Behinderte und öffentlicher Verkehr" (BöV) wollen in den nächsten Jahren den schrittweisen, behindertengerechten Ausbau von Anlagen und Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs gemeinsam in die Wege leiten. Neue Standards sollen bei sämtlichen Um- und Neubauten einfließen und mobilitätsbehinderten Personen eine möglichst autonome Benützung des öffentlichen Verkehrs ermöglichen. Rampen oder Lifte wie auch erhöhte Bahnsteige für einen möglichst ebenerdigen Ein- und Ausstieg sind die prägenden Infrastrukturelemente des Konzepts. Aber auch bei der visuellen und akustischen Fahrgastinformation sowie bei den Fahrzeugen tragen die ÖV-Unternehmen den Bedürfnissen von geh-, seh- oder hörbehinderten Fahrgästen Rechnung. Bereits heute sind über 50% der rund 3600 SBB-Wagen mit Rollstuhlabteilen ausgestattet; die neueren Züge wie ICN oder IC2000 (Doppelstock) verfügen auch über rollstuhlgängige Toiletten. Zwölf große Bahnhöfe sind mit Informationshilfen für Blinde und Sehbehinderte ausgerüstet; bis Ende 2001 kommen sieben weitere dazu.
Bereits heute sind viele Linien des öffentlichen Verkehrs zumindest in Teilen behindertengerecht ausgerüstet. So haben sich beispielsweise Niederflurfahrzeuge bei Bahnen und Bussen heute als Standard im Regional- und im städtischen Verkehr etabliert, ebenso wie die visuelle und akustische Ansage der Haltestellen. Der VöV setzt sich zum Ziel, die vorhandenen Lücken flächendeckend zu schließen. In Zukunft soll das autonome Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln für Mobilitätsbehinderte selbstverständlich sein.
65 Sonderzüge zur Love Parade in Berlin
BERLIN - Anlässlich der größten Techno-Party der Welt am 21. Juli rollen 65 Sonderzüge mit insgesamt knapp 50 000 Sitzplätzen aus allen Teilen Deutschlands in die Hauptstadt. Als Reserve stehen weitere Züge bereit. Die "Raver-Züge" starten - je nach Entfernung vom Zielort - am frühen Samstagmorgen oder schon in der Nacht zuvor und enden an den Berliner Bahnhöfen Spandau, Lichtenberg oder Schönefeld. Von dort befördert die Berliner S-Bahn Partygänger im 5-Minuten-Takt an den Staus auf den Berliner Straßen direkt vorbei zur Love Parade. Die Rückreise beginnt am Samstagabend kurz vor Mitternacht.
Auch dieses Jahr hat die Bahn ein spezielles Raver-Ticket zum Techno-Umzug aufgelegt. Das Hin- und Rückfahrt-Ticket, das in Berlin die S-Bahnnutzung mit einschließt, kostet 69 Mark für Entfernungen bis 600 Kilometer und 99 Mark ab 600 Kilometern. Wer während der Loveparade innerhalb Berlins grenzenlos mobil sein will, für den empfiehlt sich der Kauf des "no-limit-Ticket" für 15,- Mark. Mit diesem speziellen Love Parade-Nahverkehrsticket können Technofreaks oder Berlinbesucher von Freitag Abend, 18:00 Uhr bis Sonntag Nacht, 24:00 Uhr alle Nahverkehrszüge, alle S- und U-Bahnen sowie Straßenbahnen, Busse und Fähren in Berlin (Tarifbereich A, B und C) beliebig oft nutzen.
Bauindustrie feiert Sieg über die Bahn
Frankfurt – Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hält das Landgericht einige DB-Vertragsbedingungen bei der Auftragsvergabe von Bauprojekten für rechtswidrig. Nach dem Richterspruch ist es demnach rechtswidrig, dass Bürgschaften, die der Bahn übergeben worden sind, von der DB erst dann wieder herausgegeben werden, wenn die Baufirma als Auftragnehmer die Schlusszahlung der Order vorbehaltlos angenommen hat. Laut Bauindustrie konnte die DB nach dieser Klausel die Bürgschaftsrückgabe beliebig lange auf Kosten der Baufirmen verzögern, was ein „fatales Druckmittel“ sei. Außerdem wurde der DB untersagt, Bauunternehmer zu verpflichten, Gütertransporte ausschließlich mit Transportmitteln auf Schiene oder Straße der DB ausführen zu lassen. Drittens kippte das Gericht die Klausel, dass Preisnachlässe des Auftragnehmers sich nicht nur auf Vertragsleistungen, sondern automatisch auch auf spätere Nachtragsleistungen beziehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Unklar ist, ob die Bahn Beschwerde einlegt.
HAMBURG - Die Bahn will nach Angaben von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn viele neue Züge kaufen. Im Jahr 2010 würden die Züge nicht älter als zwölf bis 15 Jahre sein, sagte der Bahn-Chef der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Fahrgäste bezahlten dann mit einem Chipsystem und erhielten "ihre Kilometerabrechnung einmal im Monat wie die Telefonrechnung". Statt der heute 6000 Bahnhöfe werde es dann nur noch etwa 3500 geben, so Mehdorn.
Zugzusammenstoß in Österreich: Unfallursache geklärt
WIEN – Drei Tage nach dem Frontalzusammenstoß zweier Züge in Österreich, bei dem am Samstag 21 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, ist die Unfallursache nun geklärt. Der Richtung Wien fahrende Zug überfuhr nach Angaben der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) ein Halt zeigendes Signal. Unmittelbar im Anschluss daran wurde die induktive Zugssicherung aktiviert. Zeitgleich bemerkte der Lok-Führer seinen Fehler und veranlasste auch selbst eine Schnellbremsung. Dadurch konnte die Geschwindigkeit des Triebfahrzeuges und damit die Auswirken des Zusammenstoßes nach Meinung der Experten deutlich reduziert werden. Neben der Auswertung der Fahrtenschreiber hat laut ÖBB auch die Untersuchung der Sicherungseinrichtungen in den Zügen, der Signal- und Gleisanlagen sowie der Weichenstellungen zu diesem Ergebnis geführt.
Fest steht, dass alle Signalanlagen voll funktionstüchtig waren und auch die automatische Zugsicherung - wie vorgesehen – aktiviert wurde. Auch der Lok-Führer des entgegenkommenden Zuges leitete manuell eine Schnellbremsung ein. Die Geschwindigkeit des Zuges konnte dadurch auf 20 km/h reduziert werden. Bei dem Unfall, der sich am Samstag, 14. Juli 2001 gegen 19 Uhr ereignete, wurden 21 Menschen verletzt. Zur Bergung der Verletzten waren sechs Rettungshubschrauber, zahlreiche Rettungsfahrzeuge, rund 100 Sanitätskräfte des Roten Kreuzes sowie 50 Feuerwehrleute im Einsatz.
Unterdessen haben die ÖBB auf die große Sicherheit ihrer Züge verwiesen. Das Unternehmen führt nach eigenen Angaben pro Tag rund 6000 Züge in Österreich. Über 530.000 Personen seien Tag für Tag sicher unterwegs. Die Bahn sei das sicherste motorisierte Verkehrsmittel und die ÖBB investierten jährlich Milliarden, um diesen Status noch weiter zu verbessern. Laut ÖBB wurden zwischen 1994 und 1997 österreichweit rund 5,9 Mrd. ATS in Sicherungsanlagen investiert. Bis Ende 2001 sollen weitere 8,7 Mrd. ATS für Sicherheit aufgewendet werden.
Bahn und Arcor gründen Bahntelematik GmbH
BERLIN - Die DB und die Arcor AG haben sich geeinigt. Wie die DB in einer Pressemitteilung bekannt gab, soll Anfang 2002 eine eigenständige Betreibergesellschaft für Bahntelematik gegründet werden. Das Unternehmen, die "Arcor DB Telematik GmbH" mit Sitz in Frankfurt/Main wird sich auf Betrieb und Services von bahnspezifischen Kommunikationsanlagen konzentrieren. Dazu gehören Leistungen, wie der Aufbau von Telekommunikationsanlagen in Stellwerken, die Wartung und Entstörung von bahninternen Betriebsfernmeldeanlagen oder die Installation und der Betrieb eines digitalen Zugfunks. Die Bahn wird an dem neuen Unternehmen zunächst 49,9 Prozent der Anteile halten, 50,1 Prozent werden bei der Arcor AG liegen. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Bahn zum 1. April 2005 die Option hat, weitere Anteile von Arcor zu übernehmen. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Mit der Vertragsunterzeichnung ist im Oktober 2001 zu rechnen.
Unabhängig von der Gründung der Arcor DB Telematik wird die Bahn von Arcor spätestens zum 1. Januar 2002 sämtliche bahnspezifische Kommunikationsanlagen übernehmen. Arcor DB Telematik wird diese Anlagen künftig im Auftrag der DB Netz AG betreiben und instandhalten. Die Arcor AG setzte im vergangenen Jahr rund 430 Millionen Euro mit bahnspezifischen Diensten um, dies entspricht ca. 25 Prozent des Arcor Jahresumsatzes. Standard-Telekommunikationsdienstleistungen, die die Bahn ebenfalls von Arcor bezieht, bleiben von dem Vertrag ebenso unberührt, wie die 18-Prozent-Beteiligung der Bahn an der Arcor AG. Die bisher bestehende gesellschaftsrechtliche Sperrminorität der Bahn wird mit Unterzeichnung der Vereinbarung entfallen.
Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Mit der Gründung des neuen Unternehmens haben wir eine Einigung zur sauberen Trennung der bahnspezifischen Technologie vom Arcor-Kerngeschäft, der Telefonie, erreicht. Damit haben wir eine win-win-Situation für alle Beteiligten hergestellt. Für die Bahn ist es essentiell, durch einen Börsengang von Arcor mit ihren Telematik-Aktivitäten nicht in die Fremdbestimmung zu geraten. Die zunehmende Automatisierung des Zugbetriebs verlangt von der Bahn einen zielgerichteten Ausbau der elektronischen Infrastruktur und damit wesentliche Investitionen. Für unsere Zukunft wird die Telematik immer wichtiger. Für Arcor ist jetzt der Weg frei, auf dem dynamischen Telekommunikationsmarkt durch einen Börsengang seine Wachstumspotenziale voll auszuschöpfen. Als Großaktionär von Arcor begrüssen wir das ausdrücklich."
Erster Nichtraucherbahnhof Deutschlands
BONN - Seit heute darf im Bonner Hauptbahnhof in der Empfanghalle und auf den Bahnsteigen nicht mehr geraucht werden. In Bonn befindet sich damit der erste Nichtraucherbahnhof Deutschlands. Mit dem auf vorerst drei Monate angelegten Pilotprojekt, das bei einem Erfolg auf weitere Bahnhöfe ausgedehnt werden soll, will die DB Reinigungskosten deutlich reduzieren. Die eingesparten Gelder sollen nach den Worten von Bahnchef Hartmut Mehdorn stattdessen in den Kundenservice investiert werden. Über 100 Schilder, Lautsprecherdurchsagen im Bahnhof und in ankommenden Zügen weisen die Reisenden auf das Rauchverbot hin. Nach Angaben des Bahnhofsmanagement von Bonn wurde die neue Regelung von den Reisenden weitgehend positiv aufgenommen.
Über die Einhaltung des Verbots wachen im ersten Monat auch vier eigens zu diesem Zweck eingesetzte Auszubildende. Als "Trost" soll jeder Raucher ein Tütchen Weingummi erhalten. Wer es dennoch nicht ohne Zigarette aushält, für den sind extra gekennzeichnete Raucherzonen im Bereich der Bahnsteige vorgesehen. Hier hat die Bahn ebenso wie in den Zugängen zu den Bahnhöfen besonders viele Aschenbecher aufgestellt, um eine Verschmutzung zu verhindern.
Doch Transrapidstrecke in Deutschland?
MÜNCHEN - Nach Nordrhein-Westfalen hat auch Bayern mit der DB eine Planungsgesellschaft für eine regionale Magnetschwebebahn gegründet. Damit soll nach den Worten von Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu "die Realisierung des Projekts mit Nachdruck" vorangetrieben werden. Die knapp 30 Kilometer lange Strecke zwischen Hauptbahnhof und Flughafen soll rund drei Milliarden Mark kosten. Je nach Trassenführung könnte die Fahrzeit von derzeit 50 Minuten mit der S-Bahn je nach Trassenführung auf 18 oder sogar nur zehn Minuten sinken. Am Tag zuvor hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn bereits mit dem Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, die Gründung einer Planungsgesellschaft für den Metrorapid vereinbart, der ab 2006 Düsseldorf und Dortmund verbinden soll. Die Kosten werden für dieses Projekt auf 7,2 Mrd. DM geschätzt. Davon will die Bahn rund 1,5 Mrd. DM für den Fuhrpark übernehmen, den Rest sollen Bund und private Investoren finanzieren.
Zur Zeit werden für beide Trassen im Auftrag des Bundes vertiefte Machbarkeitsstudien erstellt. Auf Grundlage von deren Ergebnissen soll dann in Berlin die Entscheidung zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen fallen. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat allerdings am Mittwoch angedeutet, dass es möglicherweise kein "Entweder oder" geben müsse, sondern beide Projekte Wirklichkeit werden könnten.
Bahn stellt 29 Projekte für den Ausbau ihres Streckennetzes vor
BERLIN - Der DB-Vorstand hat beim Bund nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" 29 Vorhaben angemeldet, mit denen das Streckennetz ausgebaut und erweitert werden soll. Die Kosten in Höhe von 17 Milliarden Mark solle der Bund übernehmen und die Mittel im nächsten Verkehrswegeplan bereitstellen, heißt es in dem Bericht. Vor allem die bestehenden Strecken für Fern-, Regional- und Güterverkehr sollen ausgebaut werden. Dazu zählt zum Beispiel die Verbindung zwischen Berlin und Hamburg, die ebenso wie die Strecke zwischen Karlsruhe und Heidelberg für Geschwindigkeiten von 230 Km/h tauglich gemacht werden soll. Die Fahrzeit würde sich um über 30 Minuten auf eineinhalb Stunden verkürzen. Im Regionalverkehr ist beispielsweise der zweigleisige Ausbau und eine Geschwindigkeitserhöhung auf der Strecke Berlin-Cottbus vorgesehen. Zahlreiche Strecken sollen für den wachsenden Güterverkehr drei- oder viergleisig ausgebaut werden bzw. Überholgleise erhalten. Auch neue Umschlagbahnhöfe für die Verladung der Güter von der Straße auf die Schiene sollen entstehen.
In der Liste mit den Projekten, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt, sind vorerst nur zwei teure neue ICE-Trassen zwischen Mannheim und Frankfurt sowie von Hanau nach Fulda enthalten. Dadurch könnten durchgängige Hochgeschwindigkeitstrassen zwischen Köln und Stuttgart und Stuttgart-Frankfurt-Hannover entstehen, was eine erhebliche Fahrzeitverkürzung zwischen wichtigen Ballungszentren, darunter auch Frankfurt-Berlin, zur Folge hätte. Über die jetzt angemeldeten Projekte hinaus hofft die Bahn auf weitere Gelder für die Schiene. "Wir haben einen großen Nachholbedarf", sagte Vorstandschef Hartmut Mehdorn der "Süddeutschen Zeitung". Die Bahn müsse in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten mehr Strecken ausbauen oder neu bauen, als man es nunmehr mit der Verkehrsministerium in Berlin für den nächsten Verkehrswegeplan des Bundes abgestimmt habe. "An diesem Plan wird sich noch einiges ändern", kündigte Mehdorn an.
Zusätzlich zu den jetzt beantragten Vorhaben will der Bahnchef den grenzüberschreitenden Verkehr verstärken. Konkret nannte Mehdorn den Ausbau der Strecken von München nach Österreich, von Berlin nach Polen, von Hamburg nach Dänemark, von Köln nach Frankreich und von Frankfurt am Main über Saarbrücken in die Beneluxstaaten. Auch das Hochgeschwindigkeitsnetz für den ICE möchte der Bahnchef vervollständigen. Verwirklicht werden sollen dabei die Strecke von Nürnberg nach Leipzig, ein Lückenschluss im Norden zwischen Hamburg und Bremen beziehungsweise Hannover sowie die Linie von München nach Stuttgart.
Die 29 Projekte im Einzelnen (Quelle: SZ)
- Graben Neudorf – Karlsruhe: zusätzliche Gleise für 400 Millionen Mark für den Güterverkehr;Lückenschluss auf neuer ICE-Trasse Köln - Frankfurt
KÖLN - Zwischen Königswinter und Wiedheim ist am Mittwoch das letzte Gleisstück montiert worden. Die Strecke ist damit von Frankfurt bis Köln durchgängig befahrbar. Vor der offiziellen Inbetriebnahme im Herbst kommenden Jahres muss die 204 Kilometer lange Strecke allerdings noch mit Sicherungstechnik und Energieversorgung ausgerüstet werden. Die mehr als 9,5 Milliarden Mark teure Hochgeschwindigkeitsstrecke, die über 17 große Talbrücken und durch 30 Tunnel führt, soll die Fahrzeit von Köln nach Frankfurt von zwei auf eine Stunde verkürzen und ausschließlich von ICE-Zügen befahren werden. An der Strecke wird seit 1995 gebaut, ein erstes Teilstück am Frankfurter Flughafen wurde 1999 in Betrieb genommen.
Recyclinglösung für Schweizer Bahnschwellen
BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verwerten ihre alten Eisenbahnschwellen aus Holz künftig umweltgerecht in Schweden. Dort entsteht aus Holzschnitzeln Fernwärme. Der erste Transport fand, umweltfreundlich per Bahn, am vergangenen Mittwoch statt. Jedes Jahr ziehen die SBB zwischen 7000 und 10000 Tonnen Eisenbahnschwellen aus dem Verkehr, die entsorgt werden müssen. Nach dem Motto "agieren statt reagieren" haben die Bundesbahnen anstelle des Verkaufs an Privatpersonen vorsorglich nach ökologischen Entsorgungsmöglichkeiten gesucht. Bereits im vergangenen November fand sich bei der schwedischen Firma Industrial Quality Recycling (IQR) die umweltfreundlichste und wirtschaftlichste Lösung zur Entsorgung nicht mehr verwendbarer Schwellen, da die bisherige Entsorgungslösung von Holzschwellen in der Schweiz für die in Zukunft anfallenden Zusatzmengen nicht geeignet ist.
Am vergangenen Mittwoch hat ein erster Transport mit Holzschwellen die Schweiz per Bahn in Richtung Trollhättan (Schweden) verlassen. Ein naheliegendes Wärmekraftwerk produziert aus den von IQR hergestellten Holzschnitzeln jährlich 35 GWh Energie in Form von Fernwärme.Die SBB verwenden seit 1998 nur noch Eisenbahnschwellen, die mit umweltverträglichen Stoffen behandelt sind. Die Lebensdauer einer Holzschwelle beträgt rund 20 Jahre.
Bahn macht in den ersten fünf Monaten dieses Jahres überraschend Gewinn
|
München - Die DB hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" überraschend Gewinn gemacht. Demnach erwirtschaftete die Bahn von Januar bis Mai dank höherer Fahrgastzahlen und niedrigerer Kosten einen Gewinn von rund 50 Millionen DM, ursprünglich war mit einem Minus von knapp 670 Millionen DM gerechnet worden. Der Umsatz konnte laut "Süddeutscher Zeitung" in den ersten fünf Monaten auf knapp 12,5 Mrd. DM gesteigert werden und liegt damit rund 250 Mio. DM höher als erwartet. Besonders der Nahverkehr, aber auch die anderen Unternehmensbereiche trugen zu dieser positiven Entwicklung bei.
DB saniert Hallendach des Hauptbahnhofs von Frankfurt am Main
FRANKFURT/Main - Mit einem Investitionsvolumen von rund 230 Millionen Mark wird die DB das Hallendach des Frankfurter Hauptbahnhofs komplett sanieren. Dies beschloss der Aufsichtsrat der DB am Donnerstag. Rund 80% der Kosten trägt der Bund. Das Land Hessen hat eine Beteiligung an den Kosten für Bahnsteigerneuerungen in Aussicht gestellt. Nach heutiger Planung wird die Sanierung Ende 2005 abgeschlossen werden. Regelmäßige Inspektionen hatten ergeben, dass eine vollständige Erneuerung der Dachhaut und deren Tragkonstruktion, der Oberlichter und der Entwässerung nötig ist. Auch die Hallenschürzen, die die Hallen westlich und östlich abschließen, werden komplett abgebrochen und neu erstellt. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr. Als erster Schritt werden die Oberleitung und die Beleuchtungen umgesetzt. Danach werden - von Norden beginnend - die Hallen jeweils einzeln mit Bau- und Schutzgerüsten versehen. Von diesen Gerüsten aus werden die Sanierungsarbeiten durchgeführt. Obwohl die Sanierung "über dem rollenden Rad" stattfindet, sollen Einschränkungen des Zug- und Bahnhofsbetriebes weitgehend vermieden werden. Den Belangen des Denkmalschutzes wird bei allen Arbeiten Rechnung getragen.
Das Hallendach besteht aus fünf Tonnendächern und überspannt mit einer Gesamtlänge von 186 Metern die 24 Gleise und den Querbahnsteig. Die drei mittleren Dächer wurden von 1884 bis 1888 erbaut und haben jeweils eine Höhe von 28 Metern. Im Jahr 1924 kamen in nördlicher und südlicher Richtung jeweils ein weiteres Dach mit einer Höhe von 20 Metern hinzu. Der Hauptbahnhof von Frankfurt am Main wird pro Tag von 700 Zügen und 1.100 S-Bahnen angesteuert. Er ist mit täglich rund 350.000 Fahrgästen der am stärksten frequentierte Bahnhof Deutschlands.
BERLIN - Die DB hat am vergangenen Donnerstag erstmals der Öffentlichkeit Details des neuen Preissystems vorgestellt, das im Herbst 2002 eingeführt werden soll. "Bahnfahren wird nicht teurer, sondern für Millionen Menschen billiger - für viele so billig wie noch nie", betonte Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. Vier Prozent günstiger sollen Zugreisen durchschnittlich werden. Zweieinhalb Jahre dauerte die Arbeit an dem neuen Tarifgefüge. Ab Herbst 2002 verabschiedet sich die Bahn endgültig vom bisherigen Preismodell, bei dem allein die Länge einer Fahrtstrecke zählte. Die Formel "Kilometer mal Pfennigbetrag" gehört bei der Bahn bald der Vergangenheit an.
Das neue Preissystem, das laut DB klar, transparent und im Verkauf leicht zu handhaben ist, basiert auf drei Säulen: Grund- und ermäßigte Sonderpreise sowie die neue BahnCard als "Generalschlüssel" zu Preisnachlässen. Durchgängig anwendbare Mitfahrerrabatte und eine großzügige Familienregelung runden das neue Preissystem ab. Mit der Fahrkarte zum Grundpreis wird den Kunden weiterhin der freie Zugang zu allen Zügen garantiert. Der Grundpreis entspricht im Preisniveau in etwa dem heute bekannten Fahrkartenpreis. Auf langen Strecken des Nah- und Fernverkehrs wird dieser Preis um bis zu 25 Prozent günstiger, denn die Bahn führt im Vergleich zu heute einen degressiven Grundpreis ein. Das heißt, die Bahn wird damit vor allem auf mittleren und längeren Strecken deutlich konkurrenzfähiger im Wettbewerb mit Automobil und Flugzeug.
Vom Grundpreis abgeleitet sind die drei an Konditionen gebundenen ermäßigten Sonderpreise des Personenfernverkehrs, die erhebliche Vergünstigungen gegenüber dem heutigen Grundpreis bieten und bisherige Angebote wie das „Guten-Abend-Ticket“ ablösen. Sie gewähren eine Ersparnis von 10, 25 oder 40 Prozent je nach Zeitpunkt des Fahrscheinkaufs. Voraussetzung für diese Sonderpreise ist immer, dass der Kunde sich auf einen bestimmten Zug an einem bestimmten Tag festlegt. Die Frühbucherrabatte sind auf ein festes Kontingent begrenzt. Auch so will die Bahn eine gleichmäßige Auslastung der Züge erreichen.
Größere Veränderungen gibt es auch bei der BahnCard. Sie wird um mehr als die Hälfte billiger (in der 2. Klasse 60 Euro, in der 1. Klasse 150 Euro), ermäßigt künftig aber alle Preise des Fernverkehrs nur noch um 25 Prozent statt bisher um die Hälfte. Dafür kann sie aber auf alle Sonderangebote, also auch auf die Frühbucherrabatte angewandt werden. Die tatsächlichen Rabatte können deswegen wesentlich höher liegen: Bei Sonderpreisen ergeben sich Ermäßigungen von bis zu 55 Prozent, mit Mitfahrerrabatt (50 Prozent auf Grund- und Sonderpreise für bis zu vier Mitfahrer) sogar deutlich darüber. Das heißt, der alte BahnCard-Rabatt von 50 Prozent kann so übertroffen werden. Für Familien lohnt sich die neue BahnCard gleich doppelt: Kauft nur ein Elternteil die BahnCard, so erhalten der Partner und alle Kinder bis einschließlich 17 Jahre für eine Bearbeitungsgebühr von jeweils fünf Euro eine eigene BahnCard. Alle Familienmitglieder können mit ihrer BahnCard auch einzeln und unabhängig voneinander reisen. In der Übergangszeit nach der Markteinführung des neuen Preissystems - maximal für 13 Monate - sind neue und alte BahnCard nebeneinander gültig. Diese Übergangsfrist ist ein Ergebnis der intensiven Gespräche, die die Bahn zuvor mit Umwelt- und Fahrgastverbänden wie BUND und VCD geführt hat.
Das neue Preissystem sieht außerdem vor, dass bis zu vier Mitfahrer jeweils nur die Hälfte zahlen - egal ob es sich dabei um einen Grund- oder Sonderpreis handelt. Mini-Gruppen von bis zu fünf Reisenden können ab dem zweiten Halbjahr 2002 in Verbindung mit einer BahnCard so bis zu 70 Prozent gegenüber dem Normaltarif einsparen. Kinder bis 14 Jahren reisen in Begleitung der Eltern oder Großeltern gratis. Für Vielfahrer wird ein attraktives Serviceprogramm eingeführt, das unter anderem zu Vergünstigungen wie einem Sonderschalter im Bahnhof und einer Sitzplatzreservierung bis kurz vor Abfahrt berechtigen soll. Seine Bestandteile werden im Frühjahr 2002 detailliert vorgestellt.
Nachdem die Entscheidung über die Systematik gefallen ist, muss die Bahn jetzt in einem der aufwändigsten IT-Projekte Soft- und Hardware auf das neue Preissystem umstellen und unter anderem die Preise für 22 Millionen mögliche Zugverbindungen neu berechnen. Die Bahn erwartet, dass viele Kunden ihr Nachfrageverhalten an den künftigen Preisvorteilen ausrichten werden, so dass dann noch weitaus mehr Kunden weniger fürs Bahnfahren bezahlen werden. Hans-G. Koch, Vorstand Marketing/Vertrieb im Unternehmensbereich Personenverkehr, betonte: "Das neue Preissystem der Deutschen Bahn wird sich nachhaltig positiv auf die Zufriedenheit der Kunden, die Nachfrageentwicklung und ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirken."
Vorstandschef Hartmut Mehdorn zeigte sich bei der Präsentation des künftigen Tarifkonzeptes sehr zuversichtlich. Die Bahn werde zahlreiche neue Kunden gewinnen und die Erlöse steigern. „In einigen Jahren wird sich das positiv auf unsere Bilanzen auswirken“, so Mehdorn. Das Staatsunternehmen kalkuliert in den ersten beiden Jahren nach der Einführung des neuen Systems mit Mindereinnahmen von jeweils 100 bis 150 Millionen DM, danach aber mit einer Umsatzsteigerung von einigen hundert Millionen DM pro Jahr durch zahlreiche neue Fahrgäste.
Das neue Preissystem der Bahn im Nahverkehr
BERLIN - Nach Meinung des Fahrgastverbands Pro Bahn werden vor allem Kurzstreckenfahrer und Pendler vom neuen Preissystem massiv benachteiligt. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat zwar eingeräumt, auf Teilzeitpendler mit BahnCard komme im Nahverkehr "eine rechnerische Mehrbelastung zu". Diese würde aber durch die Vorteile des neuen Preissystems wie Familienermäßigungen und Sonderpreise "mehr als kompensiert", beteuerte der Chef des Staatskonzerns. Im reinen Nahverkehr sei für 60 Prozent der Kunden das neue Preissystem der Bahn allein deshalb nicht relevant, weil sie innerhalb von Verbünden oder Tarifgemeinschaften fahren. Darüber hinaus nutzten 80 Prozent der Pendler Streckenzeitkarten, auch die bleiben so günstig wie sie sind. Bundesweit nur 50.000 bis 75.000 Personen nutzten ihre BahnCard ausschließlich zum Teilzeitpendeln im Nahverkehr. Das sind Mehdorn zufolge weniger als 0,2 Prozent aller Kunden des Personenverkehrs bzw. 2 Prozent der BahnCard Kunden.
Durch einen Umstieg auf eine Zeitkarte und durch die Vorteile des neuen Preissystems (Familienregelung bei der BahnCard und freie Fahrt für Kinder bis einschließlich 14 Jahren, Sonderpreise) kann diese Mehrbelastung für Teilzeitpendler laut Bahn mehr als kompensiert werden. Kunden des Nahverkehrs profitieren außerdem ebenso wie im Fernverkehr künftig von einem reduzierten Grundpreisniveau: Bis 100 km bleiben die Preise stabil, auf längeren Strecken reduzieren sich die Preise im Vergleich zu heute durch die Entfernungsdegression. Bei Nutzung von Nahverkehrszügen im Vor- und/oder Nachlauf zu Fernverkehrszügen gelten die neuen attraktiven Sonderpreise des Fernverkehrs. Die Zugbindung gilt dann nur für die Teilstrecke im Fernverkehr. Bestellangebote der DB Regio im Nahverkehr, wie z. B. das Länder-Ticket, bleiben ebenso wie das „Schöne-Wochenende-Ticket erhalten. Letzteres "stehe aber immer unter Beobachtung".
Das neue Preissystem in der Übersicht
Grundpreise |
Grundpreise über 150 Reisekilometer sinken, bei kürzeren Entfernungen entsprechen sie in etwa dem heutigen Niveau. Preissteigerungen sollen gegenüber den jetzigen Tarifen bei den kürzeren Strecken unter zehn Prozent bleiben. |
Frühbucherrabatt (zugbuchungspflichtig, nur so lange Kontingente vorhanden sind) |
Sonderpreis 1: 10 Prozent bei Buchung ein Tag vor Reiseantritt (mit BahnCard 33 Prozent) |
Sonderpreis 2: 25 Prozent bei Buchung mind. drei Tage vor Reiseantritt (mit BahnCard 44 Prozent) |
|
Sonderpreis 3: 40 Prozent bei Buchung mind. sieben Tage vor Reiseantritt (mit BahnCard 55 Prozent) |
|
BahnCard |
Neue Preise: 60/150 Euro (statt 280/560 DM) |
Nur noch 25 Prozent Ermäßigung | |
Rabatt gilt künftig auf alle Sonderangebote, was bis zu 66 Prozent Nachlässe bewirken kann | |
Die BahnCard für Partner und Kinder kostet nurmehr Bearbeitungsgebühr | |
Mitfahrer | Bis zu vier Begleiter eines Reisenden zahlen 50 Prozent des Grund- oder Sonderpreises, Fahrgemeinschaften werden gefördert |
Zwei Personen sparen so mit BahnCard und dem Sonderpreis drei 66 Prozent des normalen Fahrpreises. | |
Familien |
Kinder bis 14 Jahre reisen in Begleitung von Eltern oder Großeltern kostenlos, allein bis 14 Jahre zum halben Preis (bisher halber Preis von 6-11 Jahren) |
Jedes Familienmitglied kann seine BahnCard auch individuell nutzen | |
Nahverkehr | Sonderpreise für Fernverkehr schließen Zubringer im Nahverkehr ein |
BahnCard-Rabatt gilt auch hier auf Grundpreis | |
Für Reisen, die ausschließlich in Zügen des Nahverkehrs erfolgen, werden weiterhin die Preisangebote der DB Regio angeboten (zum Beispiel Ländertickets). | |
Streckenzeitkarten bleiben preisstabil. | |
Auf Strecken, die den Tarifen der Verkehrsverbünde, Tarifgemeinschaften und nichtbundeseigenen Eisenbahnen unterliegen, werden Reisende mit Einführung des neuen Preissystems keine Änderungen erfahren. |
Aufsichtsrat stimmt Ausbau des Werkes Dortmund-Spähenfelde zu
BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat am Donnerstag auf seiner Sitzung dem Ausbau des Werkes Dortmund-Spähenfelde für die betriebsnahe ICE-Instandhaltung zugestimmt. Mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln - Rhein/Main und den Einsatz von ICE 3-Triebzügen ist es erforderlich, in Dortmund, am nördlichen Endpunkt der Neubaustrecke, die betriebsnahe Instandhaltung für ICE 3-Züge durchzuführen. Hier sollen Prüfungen, Einstellarbeiten, kleinere Instandhaltungsarbeiten und die Reinigung der Züge vorgenommen und Züge abgestellt werden. Die vorhandenen Anlagen werden mit einem Investitionsaufwand von knapp 100 Millionen Mark umgebaut und erweitert. Baubeginn wird noch in diesem Jahr sein. Die Gesamtbauzeit wird etwa drei Jahre betragen.
Der Aufsichtsrat hat außerdem einen Ergänzungsvertrag zum Bau- und Finanzierungsvertrag über die Regionalbahn/S-Bahn Rhein-Neckar zugestimmt. Ziel ist es, die Attraktivität der Strecken Speyer - Germersheim, Neustadt - Kaiserslautern, Eberbach - Mosbach und Bruchsal - Karlsruhe durch Einführung eines 30 bzw. 60-Minuten-Takt-Verkehrs zu erhöhen. Voraussetzung dafür sind Bauaktivitäten in Höhe von knapp 80 Millionen Mark für Strecken und Stationen.
Neues Konzept für Kaufhausverkehre
MAINZ - Zum Fahrplanwechsel startete DB Cargo mit einem neuen Zugsystem für Kaufhausverkehre. Sechs neue Ganzzüge verbinden seit 11.6. werktags Unna mit den Wirtschaftszentren Berlin, Hamburg, Nürnberg und München. Zur Umlaufoptimierung wird der Standort Pfullendorf in das Zugssystem einbezogen. In mehr als 220 Wechselbrücken werden täglich vorwiegend hochwertige Kaufhausgüter aus den Zentrallagern von Karstadt in Unna und Woolworth in Bönen sowie auf der Rückfahrt Küchen von Alno und Sanitärartikel von Geberit auf der Schiene transportiert. Die Züge erreichen frühmorgens die Empfangsterminals, von dort werden die Waren per LKW zu den Filialen von Karstadt und Woolworth befördert.
Bisher wurden die Verkehre kostenintensiv im Einzelwagenverkehr abgewickelt. Mit der Bündelung zu ganzen Zügen kann DB Cargo wirtschaftlicher und in höherer Qualität produzieren. Rund 95 Prozent der Transportleistung erbringt DB Cargo selbst, im Nahbereich sind auch dritte Eisenbahnverkehrsunternehmen eingebunden. Es ist geplant, das System auszubauen um weitere Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Connex will InterRegio-Strecken übernehmen
PARIS - Der französische Zugbetreiber Connex will defizitäre Interregio-Strecken von der Deutschen Bahn übernehmen. Es liefen bereits Gespräche mit vielen Bundesländern. "Wir sind auch bereit, defizitäre Interregio-Strecken weiter zu betreiben, die die Bahn aufgeben will", sagte der Connex Deutschland-Chef Jean-Michel Herrewyn den "Nürnberger Nachrichten". Bedingung sei jedoch, dass zugleich ein Paket für den Betrieb des Öffentlichen Personennahverkehrs geschnürt werde. Dazu sei das Unternehmen "mit vielen Bundesländern in der Diskussion". Herrewyn zeigte sich überzeugt, dass die Deutsche Bahn AG "den Löwenanteil am Markt behält". Im Kreis der Herausforderer wolle die zur französischen Vivendi-Gruppe gehörende Connex aber mit ihrer internationalen Erfahrung an erster Stelle stehen. Unter anderem betreibt Connex in Stockholm und im australischen Melbourne die U-Bahn.
Möbeltransporte für IKEA ab September auf der Schiene
FRANKFURT/MAIN - Ab dem 01. September 2001 wird die Firma IKEA RAIL AB, ein europaweit tätiges Eisenbahnunternehmen - auf der Strecke Älmhult - Kopenhagen - Hamburg - Duisburg Möbeltransporte für IKEA organisieren. Dazu wurde am vergangenen Freitag der erste gemeinsame Trassennutzungsvertrag zwischen DB Netz AG, den Schieneninfrastrukturbetreibern Schwedens (Banverket) und Dänemarks (Banestyrelsen) sowie IKEA RAIL AB unterzeichnet. Die Transportleistung selbst wurde ausgeschrieben und soll von Subunternehmen ausgeführt werden. Die Gütertransporte finden zunächst jeweils von Montag bis Freitag statt. IKEA plant, bis 2006 sein derzeitiges Verkehrsaufkommen auf der Schiene in Höhe von rund fünf Millionen Kubikmetern zu verdreifachen. Duisburg soll dabei die Funktion einer Drehscheibe für Europa übernehmen. Unter anderem sind Verkehre nach Polen, in die Benelux-Staaten sowie nach Italien vorgesehen. "Für uns ist der Vertragsabschluss mit IKEA RAIL AB ein Meilenstein", freute sich Dagmar Haase, Vorstand Marketing, Vertrieb DB Netz AG. "Der Trassennutzungsvertrag soll kein Einzelfall bleiben. Nur so können wir eine Verlagerung der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene innerhalb Europas in großem Stil erreichen."
Grundlage des vertraglich vereinbarten Laufweges sind Trassen, die auf einer internationalen Kooperation der Infrastrukturmanager verschiedener Bahnen im so genannten North-South-Freight Freeway basieren. Der entscheidende Vorteil dieser Freight Freeway Trassen liegt neben der zentralen Betreuung aus einer Hand (One-Stop-Shop bei Banverket) auch in höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten.
FRANKFURT/Main - Die Warnstreiks bei der Bahn wegen der angekündigten Schließung von acht Ausbesserungswerken und des damit verbundenen Wegfalls von 6000 Stellen sollen ausgeweitet werden. Hubert Kummer, Sprecher der Bahngewerkschaft Transnet, kündigte am Samstag gegenüber Radio FAZ 93.6 Berlin neue Proteste an. "Die Unruhe in der Belegschaft ist unheimlich groß." Es werde spontane Aktionen in ganz Deutschland geben. Dabei sei auch nicht auszuschließen, dass es für den Kunden zu Beeinträchtigungen komme. Es könne sein, dass Wagen zum Beispiel nicht gereinigt würden. Er gehe aber nicht davon aus, dass es als Folge der Proteste zu größeren Verspätungen oder Zugausfällen kommen werde, sagte Sauer. Bereits in der vergangenen Woche hatten 11.000 Bahnmitarbeiter gegen den geplanten Stellenabbau protestiert.
Korruptionsskandal bei der Bahn könnte sich ausweiten
HALLE - Die Liste der Vorwürfe im Korruptionsskandal bei der Deutschen Bahn wird nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" immer länger. Die seit mehr als einem Jahr laufenden Ermittlungen seien noch lange nicht abgeschlossen. Einem der am Donnerstag festgenommenen Verdächtigen werde inzwischen Bestechlichkeit in 13 Fällen, Vorteilsnahme und der Verrat von Betriebsgeheimnissen vorgeworfen. Er soll der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge bislang drei Millionen Mark an illegalen Zahlungen bei der Auftragsvergabe für den Aus- und Neubau von Strecken in Ostdeutschland erhalten haben.
Bahnsprecher Dirk Große-Leege rechnet mit weiteren Hinweisen in dem Korruptionsskandal und vermutet, dass derzeit nur die Spitze des Eisbergs bekannt sei. Zwischen Baufirmen und Ingenieurbüros habe ein gut getarntes System bestanden, sagte er der "Leipziger Volkszeitung". Dies müsse über einen langen Zeitraum funktioniert haben. So hätten sich die Beschuldigten von den Firmen auch zu Auslandsreisen einladen lassen. Zudem seien Feiern bezahlt worden. Der Fall war ins Rollen gekommen, nachdem die Deutsche Bahn AG im April 2000 bei der Staatsanwaltschaft Halle Strafanzeige erstattet hatte.
ÖBB schicken neue Top-Züge auf die Schiene
WIEN - Die ÖBB investieren in den nächsten drei Jahren rund 800 Mio. ATS in die Modernisierung ihrer internationalen Reisezüge. In einer Pressemitteilung hieß es, nach den modernen City-Shuttles im Nahverkehr solle die Modernisierungsoffensive im Fernverkehr fortgesetzt werden. "Wir wollen unseren Kunden einen optimalen Service bieten. Das verlangt kontinuierliche Investitionen im Personenverkehr, die wir schon vor einiger Zeit in Angriff genommen haben", so Personenverkehrschef Dr. Gerhard Stindl. Insgesamt 550 Reisewagen erhalten ein modernes und komfortables Innendesign, einen verbesserten Mobilfunkempfang sowie Anschlüsse und ausklappbare Tische für Notebooks. Besonders geräumig wird es in der ersten Klasse. Denn dort wird es jeweils zwei Businessabteile mit je vier Sitzplätzen (statt bisher sechs) geben.
180 Reisezüge erhalten zusätzlich zu diesem Komfortpaket ein verbessertes modulares Klima- und Energieversorgungssystem, das nicht nur mehr Annehmlichkeiten bietet, sondern auch eine höhere Ausfallsicherheit gewährleistet. Bei den modernisierten Waggons wird außerdem serienmäßig eine eigens entwickelte Notbremsüberbrückung eingebaut, die für erstklassige Sicherheit bei Tunneldurchfahrten sorgt. Dieser hochmoderne Bremsmechanismus bewirkt nämlich, dass der Zug bei Betätigung der Notbremse erst nach dem Verlassen des Tunnels anhält. Bereits Ende 2001 werden die ersten 90 Wagen im Fernverkehr ihren Betrieb aufnehmen. Mit dieser Initiative wollen die ÖBB den neuen Mobilitätsansprüchen im Personenverkehr gerecht werden. Umgesetzt wird diese Modernisierungsoffensive vom ÖBB-Geschäftsbereich Technische Services (TS) unter strengen ISO-Qualitäts- und Umweltstandards.
MÜNCHEN - Das neue Preissystem der DB sieht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" für Familien besonders günstige Tarife vor. Demnach könnten Kinder bis 14 Jahre künftig ab einer bestimmten Entfernung gratis mit dem Zug fahren, wenn sie mit ihren Eltern oder Großeltern unterwegs. Dieses Angebot gibt es bereits seit Anfang Juni unter dem Namen "Familiensommer", allerdings vorerst nur befristet bis 10. September. Die Bahn sehe den "Familiensommer" auch als Test für das neue System, hieß es in dem Bericht.
ÖBB: Einigung über neue Bahntrasse im Gasteinertal
BAD HOFGASTEIN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), das Land Salzburg, das Verkehrsministerium und Gemeinde- und Interessensvertreter des Gasteinertales haben am vergangenen Mittwoch gemeinsam Trassenfestlegung für den zweigleisigen Ausbau der Tauernbahn durch das Gasteinertal vorgestellt. "Die heute präsentierte neue Bahntrasse ermöglicht den Lückenschluss des zweigleisigen Ausbaues der Tauernbahn. Diese Lösung ist ein Erfolg für den weiteren Ausbau der Trans-Europäischen Netze (TEN) und für die Gesamtentwicklung des Transitverkehrs und ein Erfolg für alle, die gemeinsam an einer Trassenfindung gearbeitet haben", so ÖBB-Planungschef Thomas Türinger. Die vorliegende Trassenlösung zeichnet sich durch die optimale Integration von Funktionalität und Anpassung an die lokalen Gegebenheiten aus. In den Bereichen der Kur- und Ortsgebiete wird die zweigleisige Bahnstrecke in Tunneln geführt. Damit ist ein optimaler Lärmschutz für die wichtigen Kurorte gesichert. Auch für den Bahnbetrieb ergeben sich große Vorteile: Durch größere Kurvenradien und reduzierte Neigungsverhältnisse kann die Fahrgeschwindigkeit deutlich gesteigert werden.
In einem beispielgebenden, erstmals in Österreich für Großprojekte angewandten Mediationsverfahren konnte nach den vorangegangenen Meinungsverschiedenheiten nun eine für alle Beteiligten optimale Trassenvariante gefunden werden. Im Mediationsforum wurde eine Trasse erarbeitet, die einem von allen Beteiligten erstellten detailierten Kriterienkatalog entspricht. Das ausgehandelte Ergebnis bezeichnen alle Verhandlungspartner als "einen Meilenstein in der positiven Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturprojekten".
Die Tauernbahn ist eine der wichtigsten alpenquerenden Nord-Süd-Verbindungen Europas. 1989 wurde sie von der Bundesregierung per Verordnung zur Hochleistungsstrecke erklärt. Das bedeutete für die ÖBB, den durchgehenden zweigleisigen Ausbau der 1909 in Betrieb gegangenen und teilweise noch eingleisig geführten Tauernachse zu planen und umzusetzen. Bisher konnten vor allem auf der Tauernsüdrampe (Mallnitz, Lindisch, Kaponig- und Ochenigtunnel) schon einige Streckenabschnitte erfolgreich fertig gestellt werden. Momentan wird im Bereich zwischen Schwarzach St. Veit und Loifarn mit Hochdruck am zweigleisigen Ausbau gearbeitet (Investitionsvolumen rund 850 Mio. ATS). Für den Lückenschluss des Gesamtausbaus der Tauernachse fehlte bisher eine Festlegung der Trasse durch das Gasteinertal.
ÖBB: Fahrplan, Angebote und Service im neuen Web-Auftritt
WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben den Webauftritt des Personenverkehrs überarbeitet. "Ab sofort gibt es im Internet im Bereich Angebote und Reisen noch mehr Funktionalität im neuen Design sowie ein persönliches Fahrplanheft für unsere Vielfahrer", pries Personenverkehrschef Dr. Gerhard Stindl die Vorzüge des Web-Relaunch. Unter dem Menüpunkt "Mein Fahrplanheft" können persönliche Fahrpläne, z. B. für die morgendliche Fahrten zur Arbeit und die abendlichen Fahrten nach Hause, angezeigt werden. Die Steuerung der Fahrplanabfrage wird durch Haltestellen- und Verkehrsmittelsymbole erleichtert. Zusätzliche neue Möglichkeiten sind die Rückreisefunktion, eine Druckansicht und eine ausführliche Hilfe. Außerdem wurde das Online-Ticketing weiter vereinfacht. Alle Kunden, die bereits ihre Reiseverbindung kennen, können direkt über den Menüpunkt "Ticketkauf" ein online - Ticket erstellen. Hin- und Rückfahrttickets können jetzt in einem einzigen Bestellvorgang gekauft werden. Das Hin- und Rückfahrtticket erhält man auf einem A4 Ausdruck.