Bahn rüstet sich für Andrang auf neue BahnCards

BERLIN - Am 1. August beginnt bei der Deutschen Bahn der Verkauf der neuen BahnCards und der Sparpreis-Angebote. Innerhalb von vier Wochen wurden rund 24.000 Bahnmitarbeiter und 20.000 Reisebürovertreter über die Änderungen informiert sowie die systemtechnischen Voraussetzungen geschaffen. Trotz dieser sehr kurzen Umstellungszeit erfolgt der Start damit zeitgleich in den 750 ReiseZentren und 3.600 Reisebüros mit DB-Lizenz, an den rund 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr, per Telefon über die Nummer 11 8 61 und im Internet unter www.bahn.de. "Wir haben uns bewusst für eine kurze Vorbereitungszeit entschieden", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn. "Denn damit können unsere Kunden bereits ab Anfang August die neuen Preisangebote und die deutlich erweiterten Rabattmöglichkeiten nutzen." Mehdorn zeigte sich gleichzeitig zuversichtlich, dass die DB schnell wichtiges Vertrauen ihrer Kunden zurückgewinnen könne.

Die Bahn habe sich auf die zu erwartende, starke Nachfrage nach den neuen Angeboten bestmöglich vorbereitet, hieß es in einer Pressemitteilung. So sollen neben 500 zusätzlichen Servicekräften in großen Bahnhöfen 150 Auszubildende Reisenden beim Ticketkauf am Automaten helfen und über die neuen Preisangebote informieren. Während des gesamten Monats August werden außerdem zahlreiche Führungskräfte aus allen Sparten des Bahnkonzerns die Mitarbeiter im Verkauf und Service unterstützen. In großen ReiseZentren richtet die Deutsche Bahn 60 spezielle Counter für den Verkauf und Umtausch der BahnCard ein, zum Beispiel in Berlin Zoologischer Garten, Frankfurt am Main, Mannheim, Karlsruhe und Nürnberg. "Wir erwarten eine große Nachfrage nach unseren neuen Angeboten und haben deshalb alle Reserven mobilisiert", erklärte Personenverkehrsvorstand Dr. Karl-Friedrich Rausch. "Kommt es trotz dieser Vorbereitung, gerade in den ersten Tagen, zu längeren Wartezeiten, bitten wir unsere Kunden um Verständnis. Unsere Mitarbeiter werden alles tun, um die Kunden schnell und kompetent zu bedienen."

Die Tarifänderungen im Überblick

BERLIN - Zum 1. August tritt bei der DB ein überarbeitetes Preissystem in Kraft, das auf zwei Säulen, nämlich der "BahnCard-Familie" und den Frühbucherrabatten, basiert. Kombinationen zwischen diesen beiden Systemen sollen nur noch bis September 2004 möglich sein.

BahnCard 25, 50, 100
Wieder eingeführt wird neben der bisherigen BahnCard 25, deren Preis um 10 auf 50 Euro gesenkt wird, eine BahnCard 50, die Fahrten zum halben Normalpreis ermöglicht. Der Preis für die BahnCard 50 liegt bei 200 bzw. 400 Euro (2. bzw. 1. Klasse). Für Ehe- oder Lebenspartner, Schüler, Studenten und Auszubildende bis einschließlich 26 Jahren, Senioren ab 60 Jahre und Schwerbehinderte kostet die BahnCard 50 nur 100 Euro (1.Klasse: 200 Euro). Für die alte und die neue BahnCard 50 gilt ab dem 1. August der Mitfahrerrabatt von 50 Prozent und die kostenlose Mitnahme eigener Kinder bis einschließlich 14 Jahren. Damit lohnt sich laut Bahn AG der Kauf einer BahnCard 25 ab 200 Euro für Bahnfahrten pro Jahr und einer BahnCard 50 ab 600 Euro für Bahnfahrten pro Jahr jeweils für die zweite Klasse. Gleichzeitig senkt die Bahn den Preis für die bisherige Persönliche NetzCard auf 3.000 Euro für die 2. Klasse und 5.000 Euro für die 1. Klasse und integriert sie als BahnCard 100 in die neue BahnCard-Familie.

Frühbucherrabatte
Statt der bisherigen drei Plan&Spar-Preise (10, 25 und 40 Prozent Rabatt) gibt es künftig zwei Sparpreise mit 25 und 50 Prozent Rabatt. Die Vorkaufsfrist für beide Sparpreise beträgt einheitlich nur noch drei Tage. Die Wochenendbindung wird gelockert – so sind mit dem Sparpreis 50 auch Tagesfahrten am Wochenende möglich. Die Sparpreise können wie bisher mit dem Mitfahrerrabatt von 50 Prozent kombiniert werden. Sie sind auch in Zukunft kontingentiert und an einen bestimmten Zug gebunden. Um einen kundenfreundlichen Übergang für die heutigen BahnCard 25-Kunden zu ermöglichen, kann die BahnCard 25 generell noch bis zum 30. September 2004 mit den Sparpreisen kombiniert werden. Dies gilt sowohl für die alte als auch für die neue BahnCard 25. Wegen der dreitägigen Vorbuchungsfrist bei den Sparpreisen 25 und 50 gibt es diese Angebote beim Kauf am 1. August frühestens für den 4. August als ersten Reisetag.

Neue SBB-Aarebrücke Olten-Nord vor der Fertigstellung

ZÜRICH - Der Bau der neuen SBB-Aarebrücke beim Hauenstein-Basistunnel in Olten tritt in die entscheidende Phase. Bereits am Sonntag, 3. August wird mit dem Abbruch der alten Brücke auf der Oberwasserseite begonnen. Die Brücke wird in mehrere Teile geschnitten. Die mittleren Teile werden auf Pontons auf die Aare abgesenkt und an einer günstigen Landestelle geborgen. Die Außenteile werden mit einem Kran herausgehoben. Nur gerade während zweimal 32 Stunden muss die wichtige Bahnlinie über die Aare in Olten total gesperrt werden. An den Wochenenden vom 13./14. September und 25./26. Oktober 2003, werden die Brücken in zwei Etappen eingeschoben. Gebaut wird eine Stahl-Betonverbundbrücke, welche die beiden aus dem Jahre 1913 erbauten Brücken ersetzt. Die Konstruktion einer Stahlfachwerkbrücke, die die SBB erstmals seit Jahrzehnten wieder realisieren, wurde aus Rücksicht auf das Landschaftsbild gewählt. Die Kosten belaufen sich auf rund 11,5 Millionen Franken. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 118,31 Meter. Die neue Brücke kann auf den bestehenden Pfeilern, die noch sehr gut erhalten sind, erstellt werden und soll gegenüber den alten dank der Stahl-Betonverbund-Konstruktion - das Gleis befindet sich in einem Betontrog - bedeutend weniger Lärm erzeugen.

Wegen den Arbeiten ist ab kommenden Montag bis Ende Oktober jeweils nur ein Gleis in Betrieb. Für diese Bauphase mussten daher die Fahrpläne neu geschrieben werden. Anstelle des Regionalzugs "Läufelfingerli" verkehren während der ganzen Dauer Bahnersatzbusse in beiden Richtungen. Das "Läufelfingerli" muss den InterCity- und EuroCity-Zügen Basel–Bern Platz machen. Diese werden in beiden Richtungen über die obere Hauensteinlinie geführt. Wegen des "Nadelöhrs" Aarebrücke müssen diese Züge zwischen zwei und vier Minuten früher in Basel SBB abfahren. In der Gegenrichtung kommen sie bis zu fünf Minuten später in Basel an. Die S3, Laufen–Basel–Olten, verkehrt wie bisher. Die Nonstop-Züge – InterCity-, EuroCity- und die Intercity-Expresszüge (ICE) – Basel–Zürich verkehren zwischen drei und sieben Minuten früher ab Basel. In der Gegenrichtung hingegen erfahren sie keine Änderungen. Das gleiche gilt für die InterCity-Züge Basel–Luzern. Die Schnellzugsverbindungen zwischen  Basel und Luzern bleiben unverändert. Die SBB empfiehlt den Reisenden, die Fahrpläne oder die Anzeigen in den Bahnhöfen zu beachten. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, sei der Interimsfahrplan für die zwölf Wochen bereits im Kursbuch, im elektronischen Fahrplan, im Internet, in den Städte- und Regionalfahrplänen sowie in der Abfahrtsbroschüre Basel SBB mit entsprechenden Hinweisen enthalten.

Zwei Züge der Rhätischen Bahn zusammengestoßen

CHUR (AP) - Auf dem Netz der Rhätischen Bahn (RhB) in Trimmis (GR) sind am Mittwochnachmittag zwei Züge zusammengestoßen. Verletzt wurde niemand, wie ein RhB-Sprecher auf Anfrage sagte. Es handle sich um einen Güterzug und eine Rangierkomposition. Ungefähr fünf Wagen seien aus den Geleisen gesprungen und weitgehend zerstört worden. Der Zugverkehr zwischen Chur und Untervaz wurde unterbrochen und Reisende mit Autobussen transportiert. Die Freigabe der Strecke war für Donnerstagmorgen vorgesehen.

"Handelsblatt": Streit um Vergabe der Marschbahn spitzt sich zu

DÜSSELDORF - Der Streit um die Vergabe des Schienennahverkehrs auf der "Marschbahn" von Hamburg nach Sylt an die Connex-Tochter Nord-Ostsee-Bahn (NOB) spitzt sich nach einem Bericht des "Handelsblatts" zu. Im Nachprüfverfahren musste sich die Connex-Tochter dem Bericht zufolge am Dienstag in Kiel vor der Vergabekammer gegen den Vorwurf des Konkurrenten DB Regio wehren, sie habe den Zuschlag auf Grund geschönter Zahlen erlangt und eine unseriöse Erlössituation dargestellt. Unter Berufung auf Unterlagen über das Vergabeverfahren hieß es, die NOB habe in ihrem Angebot gegenüber den Wettbewerbern eine um über 30 Prozent höhere Erlösprognose abgegeben. Während die beiden Konkurrenten DB Regio und Hamburger Hochbahn auf Fahrgeldeinnahmen zwischen 6,2 und 6,3 Cent pro Person und Kilometer kamen und mit Ausgleichszahlungen von rund 2,3 Cent je gefahrenem Kilometer kalkulierten, gab die NOB laut "Handelsblatt" in ihren Berechnungen 8,2 Cent bei den Fahrgeldeinnahmen an und prognostizierte lediglich Ausgleichszahlungen von 2 Cent. Der Unterschied addiere sich in der zehnjährigen Laufzeit des ab Ende 2005 geplanten Verkehrsvertrages auf einen dreistelligen Millionenbetrag zugunsten der knappen Landeskasse.

Nahverkehrsexperten bezweifeln die NOB-Daten laut "Handelsblatt" allerdings. "Die ganze Branche fragt sich, wie die das machen wollen", sagte der Vorstand eines großen norddeutschen Verkehrsunternehmens der Zeitung. Wenn die NOB das von ihr prognostizierte Ergebnis erreiche, "dann müssen sich viele Fachleute schwer irren." Ein Connex-Sprecher erklärte dagegen gegenüber dem "Handelsblatt", die NOB sei mit einer "sehr qualifizierten Erlöskalkulation" ins Rennen gegangen, die zudem von einem externen Gutachter überprüft worden sei. Wesentlicher Unterschied zu den beiden Mitbewerbern sei aber, dass Connex eine Mischkalkulation habe anstellen können, das heißt ein Teil der Züge solle über Hamburg hinaus nach Berlin, Dresden, Frankfurt und Köln verlängert werden. Sollte diese Kalkulation nicht aufgehen, bliebe der NOB noch die Möglichkeit, ihre Preise zu erhöhen, hieß es in dem Bericht weiter. Darauf hätten die im Nachprüfverfahren für Connex tätigen Anwälte in einem dem "Handelsblatt" vorliegenden Schreiben ausdrücklich hingewiesen. Nach der gestrigen Verhandlung der Vergabekammer sei voraussichtlich in der übernächsten Woche mit einem Spruch der Kammer zu rechnen, verlautete aus Kreisen der Landesregierung in Kiel.

Allianz pro Schiene bedauert Verschiebung der Lkw-Maut

BERLIN - Die Organisation "Allianz pro Schiene", ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter die Gewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL, die Umweltverbände BUND, NABU und VCD, sowie Bahnunternehmen wie DB oder Connex, bedauert die Verschiebung der Lkw-Maut-Einführung auf den 1. November. "Wenn das Mautsystem ab 31. August lediglich technisch getestet werden soll und erst ab November bei den Lkw kassiert wird, fehlt den Bahnen in Deutschland schlimmstenfalls eine dreistellige Millionensumme für Investitionen ins Gleisnetz", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Dienstag. Vorgesehen ist, dass die umweltverträgliche Schiene 38 Prozent der Mittel bekommt, die aus den Mauteinnahmen in Verkehrsinfrastrukturinvestitionen fließen sollen. "Die Lkw-Maut ist unverzichtbar zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene", so Flege weiter. Eine weitere Zeitverzögerung dürfe sich Deutschland nicht leisten. Schließlich sei man mit dem satellitengestützten Erfassungssystem "in Europa Marktführer". Dieser Vorsprung dürfe nicht "durch handwerkliche Fehler oder unzureichendes Projektmanagement" verspielt werden. Die Allianz pro Schiene fordert seit ihrer Gründung im Sommer 2000 die Einführung einer kilometerabhängigen Lkw-Maut auf allen Straßen in Deutschland. Die Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen ist nach Auffassung des Schienenbündnisses ein "erster wichtiger Schritt", um - deutsche und ausländische - Lkw angemessen an den Infrastrukturkosten zu beteiligen. Nach Berechnungen der Universität Oxford schädigt ein 40 Tonnen schwerer Lkw die Straße so stark wie 160.000 Pkw.

Pünktlichkeit der S-Bahnen im Rhein/Main-Gebiet beeinträchtigt

FRANKFURT/Main - Wegen 14 Langsamfahrstellen im 260 Kilometer langen Streckennetz der S-Bahn im Rhein/Main-Gebiet ist die Pünktlichkeit zur Zeit nicht befriedigend, gab die DB jetzt unumwunden zu. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, verursache jede Langsamfahrstelle auf unterschiedlichen Linien zwar jeweils nur eine bis drei Minuten Verspätung. Im vertakteten Verkehr mit dem Knoten der Tunnelstrecke in Frankfurt, wo sich alle Linien treffen, und durch die Überholung unpünktlicher S-Bahnen durch andere Züge, vergrößerten sich die Verspätungen aber leicht. Die Bahn arbeite an der Beseitigung dieser Langsamfahrstellen. Neben den Langsamfahrstellen und den Bauarbeiten zu deren Beseitigung beeinträchtigen auch andere Baustellen die Pünktlichkeit: In Wiesbaden Ost wird von Ende Juli bis Mitte August eine 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke durch eine neue ersetzt. Während dieser Bauarbeiten werden nicht nur die S-Bahnen der Linien S1, S 8 und S 9 sondern auch der gesamte Nahverkehr auf diesen Strecken beeinträchtigt. Die Bahn bat deshalb die S-Bahnfahrgäste im Rhein/Main-Gebiet um Verständnis und noch um etwas Geduld. Bis Ende Oktober werde sich die Betriebsqualität laufend verbessern, versprach das Unternehmen.

Neuer Gemeinschaftstarif: Ilmtal-Ticket startet am 1. August

WEIMAR - Mit nur einem Ticket für Bus und Bahn können künftig Pendler ebenso wie Tagesausflügler in der gesamten Ilmtal-Region zwischen Weimar, Kranichfeld und Blankenhain mobil sein und das zudem teilweise preiswerter als bisher. Dazu führen die DB, der DB Regio-Verkehrsbetrieb Thüringen, und die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH (VWG) mit Unterstützung der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS) zum 1. August das Ilmtal-Ticket als Gemeinschaftstarif ein. Vielfahrer und Pendler können künftig ein Ticket für Bus und Bahn erwerben und somit variabel entscheiden, welches Verkehrsmittel zu welcher Zeit für sie günstiger ist. Für Pendler bieten die Partner Wochen- und Monatskarten bzw. Schülerwochen- und –monatskarten in 4 Tarifzonen an, die zum Teil deutlich preisgünstiger sind als bisher die jeweils getrennten Angebote von Bus und Bahn. Aber auch für gelegentliche Fahrten zum Einkaufen oder ins Theater nach Weimar und zu Ausflügen ins Ilmtal gibt es ein unschlagbares Angebot: die Tageskarte. Sie gilt für beliebig viele Fahrten an einem Tag im gesamten Bus- und Bahnnetz zwischen Weimar, Meckfeld, Stedten, Neckeroda und Wittersroda als den entferntesten Streckenpunkten und kostet sechs Euro.

Als Anreiz, Landschaft und Sehenswürdigkeiten der Region mit Bus und Bahn kennen zu lernen oder wieder zu entdecken, bieten Freizeiteinrichtungen und Gaststätten im Zeitraum vom 1. August bis 31. Oktober einen Bonus: wer eine gültige Ilmtal-Ticket-Tageskarte vorweisen kann, erhält ein Freigetränk bzw. ermäßigten Eintritt. Tages-, Wochen- und Monatskarten des Ilmtal-Tickets sind im mittleren Ilmtal an allen Nahverkehrsautomaten an den Bahnhöfen, an den Automaten im Zug, im Kundencenter am Weimarer Busbahnhof, im DB ReiseZentrum Weimar und in allen Bussen der VWG-Linien erhältlich. Dort sind auch Faltblätter mit näheren Informationen wie Tourenvorschlägen für Wanderungen, beteiligten Bonus-Einrichtungen und Fahrplänen sowie einem Gewinnspiel zu finden. Mit etwas Glück können die Teilnehmer am Gewinnspiel (Einsendeschluss: 30. September) eine Ballonfahrt über das Ilmtal oder jeweils eine von 20 Tages- und 20 Wochenkarten gewinnen.

Erster Zug rollt durch Mainzer Tunnel

MAINZ - Wie geplant wird am Sonntag das erste Gleis im neuen Mainzer Tunnel für den Betrieb bereitgestellt. "Damit wird nach über fünf Jahren Bauzeit ein weiterer Meilenstein des Projektes fristgerecht erreicht", so Uwe Schmidt, zuständiger Projektleiter der Frankfurter DB ProjektBau, die das über 80 Millionen Euro schwere Bauvorhaben der Bahn geplant und realisiert hat. Als erster Zug fährt am Sonntag, den 27.Juli der InterCity 2013 von Dortmund nach Oberstdorf durch den neuen Mainzer Tunnel. Der Zug, der den Hauptbahnhof um 13 Uhr 13 verlässt, durchquert kurz danach den fast 1300 Meter langen Tunnel. Damit wird das erste Gleis in dem Tunnelneubau dem Zugverkehr übergeben.

Durch den neuen Tunnel soll das bestehende Nadelöhr für die Bahn an dieser Stelle beseitigt werden. Der alte zweigleisige Tunnel, der den Hauptbahnhof Mainz mit Mainz-Süd verbindet, hatte seit Jahren seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Durch den neuen Tunnel stehen künftig vier Gleise für den Zugverkehr zur Verfügung, was einer Kapazitätsverdopplung entspricht. Das zweite Gleis im neuen Tunnel wird im Herbst in Betrieb genommen. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember können die neuen Gleise bei Bedarf genutzt werden. Dann könnten nach dem neuen Fahrplan theoretisch täglich mehr als 800 Züge pro Richtung durch die beiden Tunnelbauwerke fahren. Der Engpass beim Verkehrsknotenpunkt Mainz gehört dann der Vergangenheit an. Anfang Juli hatten etwa 2000 Besucher beim "Tag des Offenen Tunnels" die Gelegenheit genutzt, das beeindruckende Bauwerk aus insgesamt 108.000 Kubikmetern Beton und 850 Tonnen Stahl zu besichtigen.

DB-Umfrage: bahn.comfort kommt an

BERLIN - Seit über einem Jahr können BahnCard-Inhaber bahn.comfort-Punkte sammeln. Sind 2000 Punkte innerhalb eines Jahres erreicht, was einem Umsatz von 2000 Euro entspricht, kommt der Bahnreisende in den Genuss einiger Extra-Leistungen. Damit soll die Zufriedenheit von Vielfahrern und das Image der Bahn als Dienstleistungsunternehmen verbessert werden. Knapp 100.000 BahnCard-Inhaber konnten sich nach Bahn-Angaben zum Start der Service-Leistungen im vergangenen Dezember qualifizieren. Unter diesen Kunden führte die DB nun eine Umfrage durch. Mit ihren Ergebnissen zeigte sich Uwe Blumenstein, Leiter Marketingkommunikation bei der DB, sehr zufrieden. 88 Prozent aller befragten Kunden bewerteten seinen Angaben zufolge die Programmbestandteile mit positiv und sehr positiv. Am meisten schätzen die Fahrgäste laut Blumenstein die Sitzplatzbereiche für bahn.comfort in den Fernverkehrszügen, daneben die Nutzung der DB-Lounges mit der zusätzlichen Möglichkeit, eine Begleitperson mitzunehmen. Besondere Resonanz fänden auch bahn.comfort-Counter in den 25 großen Reisezentren und das bahn.comfort-Service-Telefon mit einer Fülle von Dienstleistungen um die Reise. Wegen des Erfolges bei den Fahrgästen soll bahn.comfort auch in Zukunft weiter entwickelt werden.

Seit einem Jahr im Einsatz gegen Schmierereien

POTSDAM - Seit einem Jahr arbeiten im Bereich des Bahnhofsmanagements Potsdam zwei Teams, um Graffiti-Schmierereien schnell zu beseitigen. Dabei haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. "Pro Monat müssen wir rund 350 Quadratmeter Graffiti entfernen", sagt Uwe Bögge. Dennoch zieht der Leiter des Bahnhofsmanagements Potsdam eine positive Bilanz der Arbeit der Anti-Graffiti-Teams. "Durch ihren Einsatz konnte das Erscheinungsbild der Bahnhöfe im Großraum Potsdam entscheidend verbessert werden." Die aus je zwei Personen bestehenden Teams fahren die Bahnhöfe nach einem festen Tourenplan ab. Sie reinigen nicht nur, sondern können auch kleine Schäden direkt beheben. Außerdem dokumentieren die Mitarbeiter mit einer Digitalkamera die Sachbeschädigungen für den Bundesgrenzschutz (BGS). Schwerpunktbahnhöfe sind Potsdam Park Sanssouci, Trebbin, Ludwigsfelde, Jüterbog, Luckenwalde, Seegefeld, Michendorf, Nauen, Potsdam Medienstadt Babelsberg und Potsdam Pirschheide.

Allein die Beseitigung von Graffiti-Schmierereien an den 80 Bahnhöfen im Bereich des Bahnhofsmanagements Potsdam schlug im letzten Jahr mit über 60.000 Euro zu Buche. Insgesamt mussten 235.000 Euro aufgebracht werden, um Vandalismusschäden zu beseitigen. Im Jahr 2001 waren es noch etwa 140.000 Euro. Die Gesamtsumme der Vandalismusschäden für die 361 Bahnhöfe in Brandenburg belief sich im Jahr 2002 auf ca. 1,5 Millionen Euro. Deshalb setzt Uwe Bögge auf die Mithilfe der Bevölkerung, um den Tätern das Handwerk zu legen. "Nicht wegschauen, wenn irgendwo geschmiert oder eine Scheibe zerstört wird, sondern den BGS rufen." Unter der Rufnummer 0 18 05 / 23 45 66 nehmen die Beamten der für den Bahnbereich zuständigen Polizei des Bundes Hinweise entgegen. Ein weiterer Ansprechpartner ist die 3-S-Zentrale in Potsdam unter 03 31 / 2 35 – 75 20.

Die Zschopautalbahn rollt wieder

CHEMNITZ - Nach umfangreichen Bauarbeiten hat die Erzgebirgsbahn den Zugverkehr zwischen Chemnitz Hauptbahnhof, Flöha und Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof am gestrigen Sonntag wieder aufgenommen. Damit halten in der Kreisstadt Annaberg-Buchholz nach mehr als drei Jahren ohne Bahnanschluss wieder Züge. Im Juni 2000 war der obere Abschnitt, 1,3 Kilometer lange Abschnitt Wolkenstein - Thermalbad Wiesenbad der Kursbuchstrecke 517 (Zschopautalbahn) wegen defekter Gleisanlagen gesperrt worden; zwischen Wolkenstein, Annaberg und Bärenstein (30 Kilometer) fuhren seitdem Busse. Das Hochwasser im Sommer 2002 verursachte zusätzlich zwei größere Gleisschäden, weswegen auch der Zugbetrieb zwischen Willischthal und Wolkenstein eingestellt werden musste. Seit Herbst 2002 wurde unter Hochdruck im topografisch komplizierten Streckenabschnitt zwischen Wilischthal und Wolkenstein gearbeitet. Zuletzt wurde auch noch der Abschnitt Flöha - Wilischthal gesperrt. Insgesamt wurden acht Weichen repariert und acht Gewässerdurchlässe erneuert. Als besonders aufwändig erwies sich die Sanierung von acht Eisenbahnbrücken, die nach Stahlbauarbeiten und Korrosionsschutz nun wieder im neuen Glanz erstrahlen. Im Bahnhof Wolkenstein wurde eine Eisenbahnbrücke einschließlich ihrer aus dem Jahr 1866 stammenden Widerlager und Pfeiler komplett durch Neubauten ersetzt. An 13 Bahnübergängen wurden Gleiseindeckung und Straßenbelag erneuert. Die Haltepunkte Hennersdorf, Scharfenstein und Warmbad erhielten neue Bahnsteige.

Zwischen Wilischthal und Annaberg-Buchholz wurden 9356 Meter Gleise komplett ausgewechselt und 6670 Meter Gleise maschinell bearbeitet. Die modernen Triebwagen vom Typ VT 642 können jetzt statt 45 bis zu 80 km/h schnell fahren. Für die 57 Kilometer lange Strecke Chemnitz - Annaberg benötigen die im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden Züge der Erzgebirgsbahn 70 Minuten - rund 40 Minuten weniger als vor den Bauarbeiten. Nach Abschluss aller Maßnahmen werden zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 die Züge über Annaberg, Cranzahl und Bärenstein auch wieder bis in tschechische Vejprty (Weipert) fahren können. Das Bauprojekt kostet insgesamt 52 Millionen Euro. Die wald- und kurvenreiche Bahnfahrt entlang des romantischen Zschopau-Flusses mit seinen Felsgebilden und hoch aufragenden Burgen und Schlössern ist ein Erlebnis. In Cranzahl kann zum Kurort Oberwiesenthal in die Schmalspurbahn, die "Fichtelbergbahn", umgestiegen werden. Auch ein Besuch in der Berg- und Adam-Ries-Stadt Annaberg-Buchholz lohnt sich. Deren Silhouette mit der dominierenden St. Annenkirche fasziniert ebenso wie die schmalen Gassen, die verzierten Bürgerhäuser und die vielen Geschäfte mit Schnitz- und Klöppelarbeiten.

Die Erzgebirgsbahn, eine Tochter der DB Netz AG und der DB Regio AG, nahm am 1. Januar 2002 ihre Arbeit auf. Ihr Sitz ist in Chemnitz. Die 293 Mitarbeiter sind für den Service, den sicheren Fahrbetrieb und die Entwicklung der Infrastruktur verantwortlich. Das Unternehmen bedient in der Region Mittelsachsen vier Strecken: Chemnitz - Aue, Zwickau - Johanngeorgenstadt, Flöha - Neuhausen und Flöha - Annaberg - Bärenstein. Sie sind zusammen 217 Kilometer lang. Im Streckennetz gibt es 68 Bahnhöfe und Haltepunkte, 99 gesicherte und 127 ungesicherte Bahnübergänge, 282 Brücken, 608 Durchlässe, vier Tunnel und 22 Kilometer Stützbauwerke. Bis 2008 werden abschnittsweise Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Dazu gehören Gleiserneuerung, Tunnel- und Brückensanierung, der Bau elektronischer Stellwerke, die technische Sicherung von Bahnübergängen, die Verlegungen von Haltepunkten in Siedlungsnähe und der Bau von Park&Ride-Plätzen. Am 27. März dieses Jahres unterzeichneten die Deutsche Bahn, der Freistaat Sachsen und der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) sowohl den Verkehrsvertrag als auch die Bau- und Finanzierungsverträge für die Erzgebirgsbahn. Damit wurde der weitere Ausbau der Infrastruktur und die Anschaffung neuer Fahrzeuge gesichert.

Bilanz: Ein Jahr NBS Köln-Frankfurt

BERLIN - Ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung der ICE-Neubaustrecke von Köln nach Frankfurt hat die DB am vergangenen Freitag eine zwiespältige Bilanz gezogen. "Die Züge sind zu 37 Prozent ausgelastet", sagte Gelfo Kröger, Sprecher der Bahn AG dem Wirtschaftsradio hr Skyline. Bahnsprecher Manfred Pietschmann ergänzte gegenüber wdr.de: "Diese Zahl ist nicht unbedingt unser Wunschtraum gewesen. Aber mit Blick auf die schwierigen Bedingungen, mit denen wir auf der Strecke gestartet sind, können wir zufrieden sein." Zudem befinde man mit dieser Auslastung nach einem Jahr Betrieb nur knapp unter dem Durchschnitt im Fernverkehr, der bei 40 Prozent liege. Ziel sei, bis zum Jahr 2010 die Pasasagierzahl im Rheinkorridor auf 25 Millionen zu verdoppeln. Der Bahnsprecher hob hervor, dass die neue ICE-Trasse vor allem bei großen Firmenkunden gut ankomme. "Hier haben wir bei den verkauften Tickets zwischen Frankfurt und Düsseldorf ein Plus von 140 Prozent zu verzeichnen. Zwischen dem Flughafen Frankfurt und Köln sind es sogar 250 Prozent mehr verkaufte Karten." Verglichen mit der alten Rheintrasse hätten insgesamt 15 Prozent mehr Menschen die neue Strecke benutzt.

Die Technik der Trasse funktioniere mängelfrei, bei den Zügen vom Typ ICE 3 gebe es leider immer wieder Probleme. Immer noch fielen bei hohen Temperaturen die Klimaanlagen aus. Man habe das Problem mit den unzureichenden Klimaanlagen inzwischen zwar erkannt, doch lasse es sich nicht so einfach abstellen, erklärt Bahnsprecher Manfred Pietschmann im Gespräch mit wdr.de. Weil das aber nicht in wenigen Tagen zu schaffen ist, gibt es seinen Angaben zufolge nun erst einmal eine Personalschlacht bei der Bahn. "Wir wechseln täglich in defekten Anlagen die Filtermatten. Ersatzteile werden ständig aus- und eingebaut. Allein mit diesen Arbeiten sind jede Nacht 16 Menschen beschäftigt." Es handele sich um ein reines "Herstellerproblem". Man sei dabei, es gemeinsam mit der Firma Siemens zu lösen. Die Industrie habe bis Herbst Abhilfe zugesagt. Auch mit den Zugmotoren gebe es immer wieder Probleme. "Wir erwarten, dass wir dann endlich Züge haben, die nicht mehr stehenbleiben und in denen die Klimaanlage funktioniert." Bis November solle die Hälfte der Fahrmotoren ausgetauscht werden.

ÖBB: Paketaufgabe beim Zugbegleiter möglich

WIEN - Ab sofort befördern die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) Pakete und Briefe in mehr als 150 Fernverkehrsreisezügen innerhalb Österreichs. An allen Bahnhöfen, in denen IC/EC Züge halten, können die Sendungen direkt beim Zugbegleiter abgegeben werden. Mit dem neuen Österreich-Bahn-Kurierpaket steht ein rascher und einfacher Weg für den kurzfristigen Versand von Sendungen zur Verfügung. Die 150 Österreich-Bahn-Kurierpaket Züge sind im Internet und in den Fahrplänen mit dem Fahrradsymbol im Rechteck gekennzeichnet (EC/IC-Biking). Die Sendung wird am Bahnhof direkt beim Zugbegleiter abgegeben und vom Empfänger am Bahnsteig des Zielbahnhofs des jeweiligen Zuges abgeholt. Ein Paket kostet pro Sendung nur 19 Euro. Via Internet oder vor der Angabe des Paketes beim Zug am Fahrkartenschalter kann ein Ticket für die Beförderung der Sendung gelöst werden.

Fliegerbombe behindert Bahnverkehr um Leipzig

LEIPZIG (AP) - Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist es am Samstag zu massiven Behinderungen im Bahnverkehr um Leipzig gekommen. Der IC-Verkehr nach Dresden wurde eingestellt, die ICE-Züge in Richtung Frankfurt am Main wurden umgeleitet, was Verspätungen von rund 60 Minuten zur Folge hatte, wie eine Bahn-Sprecherin mitteilte. Die Bombe wurde laut Bahn am Mittag bei Gleisarbeiten auf einem Rangierbahnhof nahe Leipzig entdeckt. Daraufhin musste ein Teilstück der Strecke zwischen Leipzig und Dresden gesperrt werden. Die Entschärfung werde vermutlich bis 19.00 Uhr dauern, ab etwa 20.00 Uhr erwartete die Sprecherin die Aufhebung der Sperrung.

Wegen Bauarbeiten 80 Stunden Sperrung im Knoten Dresden erforderlich

DRESDEN - Die Bauvorhaben der DB im Knoten Dresden erreichen in diesen Tagen eine neue Phase. Insbesondere die viergleisige Inbetriebnahme des Streckenabschnittes Heidenau - Dresden-Reick, der neuen Fernbahngleise zwischen Dresden-Reick und Dresden Hauptbahnhof sowie Vorbereitungsarbeiten zur Wiederinbetriebnahme der Nordhalle des Hauptbahnhofs erfordern umfangreiche Maßnahmen zur Anpassung der Sicherungstechnik. Für Anfang August ist zudem die Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerkes Dresden-Reick geplant. Im Bereich Dresden Mitte beginnt die Erneuerung der Bahnbrücken über die Löbtauer Straße, und an der Freiberger Straße starten vorbereitende Maßnahmen für einen neuen S-Bahn-Haltepunkt. Die technische Abhängigkeit der verschiedenen Bauzustände zu diesem Zeitpunkt hat die DB veranlasst, die Maßnahmen zu bündeln und komplex abzuarbeiten. „Statt gestaffelt mehrere Sperrpausen für den Bahnverkehr einzulegen, haben wir uns für den Zeitraum vom 2. bis 6. August für eine komplette Sperrung der Bahnanlagen zwischen Heidenau und dem Bahnhof Dresden Mitte entschieden. In dieser Zeit wird konzentriert gearbeitet,“ sagte Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Sachsen, vor Journalisten in Dresden.

Der Bahnknoten Dresden gehört mit mehreren Großprojekten, darunter dem S-Bahn-Ausbau inklusive der Erneuerung der Stationen auf der Relation Pirna-Dresden, der Sanierung des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Dresden Mitte sowie der Erneuerung der Marienbrücke zu den Investitionsschwerpunkten der Bahn in Mitteldeutschland. Bis zum Jahr 2010 wird hier rund eine Milliarde Euro investiert. Dazu kommt die Wiedererrichtung der beim Hochwasser zerstörten Bahnanlagen. Die für Sachsen bislang einmalige Maßnahme ist mit umfangreichen Änderungen im Fahrplan im Großraum Dresden verbunden. Züge fallen aus oder werden auf Teilabschnitten durch Busse ersetzt. Längere Fahrzeiten sind unvermeidbar. Das betrifft insbesondere den Nahverkehr. Hier kommt es bereits ab dem 30. Juli und bis in die Morgenstunden des 6. August zu den zum Teil täglich variierenden Fahrplanänderungen. Die Nahverkehrszüge aus Richtung Osten, Norden und Westen verkehren während dieses Zeitraums im Wesentlichen bis Bahnhof Dresden-Neustadt. Zum Teil wird auch ein Umsteigen aus den Regionalzügen in die S-Bahn in der Station Radebeul Ost erforderlich, beispielsweise für die RegionalExpress-Linie Elsterwerda - Dresden. Der Haltepunkt Dresden-Klotzsche wird zeitweilig Umsteigestation für Reisende von und nach Königsbrück.

Im Fernverkehr werden auf der EuroCity-Linie Hamburg - Dresden - Prag - Wien/Budapest die Züge zwischen Dresden und Pirna über die Strecke Arnsdorf - Dürrröhrsdorf - Pirna umgeleitet. Damit verlängert sich die Fahrzeit zwischen Prag und Berlin um 30, in der Gegenrichtung gar um 45 Minuten. Die ICE-Linie Saarbrücken – Leipzig – Dresden und die IC-Linie Dresden – Dortmund verkehren ab und bis Bahnhof Dresden-Neustadt. Auch der Nachtzug CityNightLine Zürich - Dresden ist von den Fahrplanänderungen betroffen. Die Bahn setzt zwischen Dresden Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt über den Bahnhof Dresden Mitte einen Buspendelverkehr ein, der tagsüber von 4.30 Uhr bis 20.45 Uhr im 7,5-Minuten-Takt rollt und in den Abend- und Nachtstunden auf die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge angepasst ist. Mit dem Verbundticket können im Tarifgebiet als Alternative auch die Busse und Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe genutzt werden. Die DB bittet alle Reisenden, sich rechtzeitig vor Fahrtantritt über die aktuellen Fahrplanänderungen zu informieren. Dazu werden umfangreiche Aushänge auf den Bahnhöfen und Stationen im Großraum Dresden veröffentlicht. Rund 50 000 Broschüren mit allen Angaben liegen in den Zügen des Nahverkehrs und in den Reisezentren aus. Zusätzlich eingesetzte Mitarbeiter von DB Station & Service und von DB Regio helfen den Reisenden in diesen Tagen auf den Bahnhöfen und betreuen die Abfahrtsstellen für den Busersatzverkehr. Unter der Rufnummer 0800 –1 50 70 90 sind rund um die Uhr kostenlose Auskünfte per Telefon erhältlich. Auch im Internet sind über www.bahn.de und über www.bahn.de/fahrplanaenderung täglich aktualisierte Angaben verfügbar.

Über 500 zusätzliche Service-Mitarbeiter an großen Bahnhöfen

BERLIN - Mit über 500 zusätzlichen eigenen Mitarbeitern verstärkt die Bahn vor dem Start ihrer neuen Preis-Reform am 1. August an den rund 30 größten Bahnhöfen in Deutschland ihren Kundenservice. Die zusätzlichen Kräfte sollen Fahrplanauskünfte geben und die Service-Teams unterstützen. Wenn sich in den Reisezentren oder an den ServicePoints Warteschlangen bilden, sollten sie die Reisenden auf die Fahrkartenautomaten hinweisen und ihnen bei der Bedienung behilflich sein, hieß es in einer Pressemitteilung. Sie sollten außerdem den Bahnhof im Hinblick auf Sauberkeit, Sicherheit und technische Störungen im Auge haben und bei Bedarf die Behebung von Mängeln organisieren. Mit dem Projekt setzt die Bahn ihr 3-S-Konzept für Service, Sicherheit und Sauberkeit in den Bahnhöfen fort. Die zusätzlichen Mitarbeiter kommen von der DB Vermittlung GmbH, der Gesellschaft für Beschäftigung, Vermittlung und Qualifizierung auf dem konzernweiten Arbeitsmarkt der Bahn. Das Beschäftigungsbündnis der Bahn mit den Gewerkschaften und dem Konzernbetriebsrat ermöglicht vom Arbeitsplatzwegfall betroffenen Mitarbeitern damit eine berufliche Neuorientierung innerhalb des Konzerns. Dr. Norbert Bensel, Vorstand Personal bei der Bahn: "In dem Service-Projekt setzen wir die Mitarbeiter sinnvoll und kundenorientiert ein und integrieren sie damit ins Arbeitsleben." Regulär sind rund 3.300 Service-Mitarbeiter an den Bahnhöfen tätig. Die zusätzlichen Mitarbeiter sind in der Zeit von Montag bis Freitag von acht bis 20 Uhr im Einsatz. Die Aktion soll zunächst bis zum 31. Dezember 2003 laufen.

100 Jahre Rangierbahnhof Nürnberg

NÜRNBERG - Der Rangierbahnhof Nürnberg feiert am Samstag, dem 02. August 2003 sein 100jähriges Bestehen. Zur Jubiläumsfeier öffnet die Bahn ihre Tore. Von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr können interessierte Besucher den Rangierbahnhof Nürnberg live erleben. Um einen Einblick in die Produktionsabläufe eines Rangierbahnhofes zu bekommen, werden Besichtigungen der Stellwerksanlagen und der Rangiertechnik, Vorführungen des Rangier- und Werkstattbetriebs angeboten. Moderne Güterwagen und Lokomotiven der neuesten Baureihen werden vorgestellt. Für Kinder gibt es eine Kinderland-Hüpfburg. Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Der Rangierbahnhof Nürnberg wurde bereits 1903 mit zukunftsweisenden Ausmaßen in Betrieb genommen. Mit seinen 5,2 km Länge, 2,5 km Breite und einer Fläche von 3,4 Quadratkilometer ist er noch heute der größte Rangierbahnhof in Bayern. Nach seiner umfassenden Modernisierung in den Jahren 1983 - 1988 gehört er zu den leistungsstärksten Rangiersystemen der DB AG. Auf 200 Kilometer Gleisen findet rund um die Uhr der Rangierbetrieb statt, gesteuert durch 2 große Zentral-Stellwerke, ein Betriebsführungssystem und jede Menge Rangier- und Steuerungstechnik. Die als Gefällebahnhof konzipierte Anlage bedingt ein besonderes rangiertechnisches Konzept, um eine entsprechend sanfte Bremsung der Wagen zu ermöglichen. Neben einer Staffel von Balkengleisbremsen in der Ablauf- und Verteilzone und speziellen Bremselementen (Retarder) im Richtungsgleis, sorgen versenkbare Prellböcke am Gleisabschluss dafür, die Wagen festzuhalten. Bis zu 3000 Güterwagen werden hier täglich "auf das richtige Gleis gebracht" und mit 107 Güterzügen in alle Himmelsrichtungen geschickt. 913 Cargo-Mitarbeiter sind insgesamt rund um die Uhr beschäftigt.

Die umfassende Modernisierung der Anlage zwischen 1983 und 1988 ging mit einer völligen Neugestaltung der Gleisanlagen in der Ablaufanlage und Richtungsgruppe einher. Gleichzeitig wurde der zentrale Prozessrechner nachgerüstet, wodurch der Ablaufbetrieb weitgehend automatisch erfolgt. Durch Gewichtgeber, Schienenkontakte, Lichtschranken und Radaranlagen ständig über Standort und Laufverhalten der Wagen informiert, steuert der Prozessrechner die Abläufe, indem er für jeden Wagen die Weichen stellt und gleichzeitig die Geschwindigkeit des Wagens in der Bremsenstaffel anpasst. Somit rollt jeder Wagen selbstständig in sein vorgesehenes Zielgleis. Die Informationen über die in Nürnberg eintreffenden Güterwagen wie Wagennummer, Bestimmungsort und Ladung werden dem Betriebsführungssystem automatisch vorgemeldet. Es ermittelt damit die Verteilung der Wagen auf die abgehenden Züge und Richtungsgleise. Alle Veränderungen der Wagenstandorte und ihre wechselnden Reihungen untereinander, aber auch der Status der Arbeitsprozesse bei der Zerlegung und Bildung der Züge werden in diesem System abgebildet und fortgeschrieben.

Mit dem Bau des damaligen "Centralrangierbahnhof" wurde 1898 begonnen. Dazu wurde nach achtjähriger Planung eine Fläche von 3,4 Quadratkilometern aus dem Lorenzer Reichswald erworben, der damals noch nicht zum Stadtgebiet Nürnberg, sondern zum Bezirksamt Schwabach gehörte. Die natürlichen Flug- und Flußsande in Nürnberg ermöglichten einen relativ raschen Baufortschritt. Aufgrund der Größe der Anlage, die damals schon zukunftsorientiert auf Wachstum konzipiert wurde, waren dennoch 1,5 Millionen Kubikmeter Erde zu bewegen. Die Anlage wurde damals nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. So wurde mit einer eigenen Elektrizitätsversorgung bereits die elektrische Beleuchtung des Gleisfelds und das elektrische Stellen der Weichen und Signale ermöglicht. Die Schaffung einer eigenen Siedlung für das Personal nach den städtebaulichen Grundsätzen der Gartenstadt und der "romantischen Stadt" zeigt, wie sehr von der Generaldirektion der Königlich-bayerischen Staatsbahnen der Fortschrittsgedanke hochgehalten wurde.

ICE TD vom Eisenbahnbundesamt stillgelegt

FRANKFURT/Main - Mit sofortiger Wirkung hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) nach Angaben der DB am Donnerstag 20 Diesel-ICE-Züge der Baureihe 605 stillgelegt. Der sogenannte ICE TD verkehrte auf den Strecken Nürnberg-Dresden und München-Zürich. Um nach der Stilllegung der Züge die Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten, will die Deutsche Bahn für die Strecken Ersatzzüge einsetzen. Da der Diesel-ICE bisher nicht die zugesagten Geschwindigkeiten fahren konnte, ergäben sich aber keine Fahrzeitverlängerungen, teilte das Unternehmen mit. Allerdings fehle es an Restaurants in den Zügen, sagte Bahn-Sprecherin Christine Geißler-Schild. Zudem gebe es Probleme mit Reservierungen. Zu Schadensersatzforderungen an Siemens und den Partner Bombardier wollte sich die Bahn-Sprecherin nicht konkret äußern: "Da wird aber mit der Industrie gesprochen werden." Im Vordergrund stehe aber die Lösung der Probleme im Interesse der Kunden. Die 20 Diesel-Neigetechnik-Züge haben einen Wert von rund 160 Millionen Euro.

Seit seinem verspäteten Start zum Fahrplanwechsel im Sommer 2001 kommt der Diesel-ICE mit Neigetechnik nicht aus den Negativschlagzeilen. Zuletzt war ein ICE TD im vergangenen Dezember wegen einer gebrochenen Achse entgleist. Das Eisenbahnbundesamt stellte daraufhin Konstruktionsmängel an den Zügen fest und untersagte den Einsatz der Neigetechnik. Es kam mehrere Monate zu Verspätungen, bis die DB Ende April einen Ersatzfahrplan einführte. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sei die Anordnung des EBA am Donnerstag überraschend auf Grund eines Gutachtens des Amtes erfolgt. Die Deutsche Bahn habe erwartet, dass die Industrie die Probleme mit der Neigetechnik der Züge wie zugesagt bis Ende des Jahres behebe, um auf den eigens dafür ausgebauten Strecken die Fahrzeitreduzierungen für die Kunden realisieren zu können.

Bahn weist Bericht über Milliardenverluste zurück

BERLIN - Die DB hat einen Bericht über Gesamtverluste in Milliardenhöhe als "Lügengeschichte" zurückgewiesen. In dem Artikel des Wirtschaftsmagazins "Capital" heißt es unter Berufung auf ein im Auftrag der DB durch die Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhousecoopers (PWC) erstelltes, "streng geheimes" Gutachten, alle Kennzahlen in den Bahnbilanzen seien tatsächlich weitaus schlechter als offiziell verkündet. Die Wirtschaftsprüfer, die den Bahn-Abschluss seit vielen Jahren testieren, machten ungeschminkt klar, wie eklatant die Bilanz vom Standard abweiche, der "am Kapitalmarkt akzeptiert werde, so "Capital" weiter. So habe laut Vorstand das Unternehmen beim operativen Ergebnis in vier der vergangenen sechs Jahre schwarze Zahlen geschrieben. Nach dem Bericht der Prüfer habe die DB das aber kein einziges Mal geschafft. Die Verluste summierten sich dem Bericht zufolge seit 1997 auf 8,7 Milliarden Euro 24-mal so viel, wie im Geschäftsbericht veröffentlicht. Dort tauchten nur 363 Millionen Euro auf. Wie es in dem Bericht weiter heißt, hätten DB-Chef Hartmut Mehdorn und Finanzvorstand Diethelm Sack alle Freiheiten geschickt genutzt, die Bilanz legal zu gestalten und die Bahn besser aussehen zu lassen, als sie tatsächlich sei.

Finanzvorstand Sack erklärte dazu, der Bericht sei eine einzige Lügengeschichte "von jemandem, der offensichtlich nicht mal ein Gutachten lesen kann. Die Bahn hat mit ihren Jahresabschlüssen keineswegs gegen anerkannte Standards verstoßen." Dies werde in dem Gutachten auch nicht behauptet. Die Studie sei angefertigt worden, um die operativen Fortschritte des Unternehmens seit der Bahnreform zu dokumentieren. Dazu seien die Altlasten-Erstattungen des Bundes bewusst ausgeklammert worden, um die Eigenleistung der Bahn zu dokumentieren. PWC sei dabei gemessen am so genannten Ebitda (Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern) für den Zeitraum von 1997 bis 2002 sogar auf eine noch bessere operative Verbesserung der Bahn gekommen als die Bahn selber berechnet hatte. PWC habe also die Zahlen der Bahn mehr als bestätigt. Die Zahlen der einzelnen Jahresabschlüsse würden durch das Gutachten nicht in Frage gestellt. Aus dem Gutachten nun zu konstruieren, seit 1997 habe die Bahn 24-mal höhere Verluste gemacht als in der Bilanz ausgewiesen ist, so Sack, "eine ganz üble Tatsachenverdrehung, gegen die wir uns jetzt einfach juristisch wehren müssen, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden."

Streik bei der italienischen Staatsbahn

FRANKFURT/Main - Das Personal der italienischen Staatsbahn hat für Freitag, den 25. Juli 2003, in der Zeit von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr, einen Streik angekündigt. Wie die DB am Mittwoch mitteilte, sei daher im grenzüberschreitenden Zugverkehr von und nach Italien sowie innerhalb des Landes ist im genannten Zeitraum mit Einschränkungen und Zugausfällen zu rechnen. Die Streiksituation könne sich aber ständig kurzfristig verändern, hieß es weiter in der Pressemitteilung der Bahn. Das Unternehmen riet deshalb Italien-Reisenden, sich beim Reiseservice unter der Rufnummer 11861 über den aktuellen Stand informieren.

Millionenklage nach tödlichem Brand im Schlafwagen

NEW YORK (AP/eig. Bericht) - Acht Monate nach dem tödlichen Brand in einem Schlafwagen der DB bei Nancy am 6. November haben Anwälte der Angehörigen von fünf getöteten Amerikanern eine Schadenersatzklage in Höhe von 175 Millionen Dollar eingereicht. Die am Montag in New York eingereichte Klage richtet sich gegen mehrere amerikanische, deutsche und französische Unternehmen. darunter die DB, die Touristik AG, die Stinnes Corp. und das französische Unternehmen Accord SA. Das Feuer in dem 38 Jahre alten Schlafwagen wurde den bisherigen Ermittlungen zufolge von einer Kochplatte im Serviceabteil des Schlafwagens ausgelöst. In der Klage hieß es, der Zugbegleiter habe die schlafenden Passagiere nicht geweckt. Außerdem habe es Sicherheitsmängel gegeben; so hätten sich die Fenster nicht von innen einschlagen lassen.

SparNight Angebot gilt nun auch für Italien

DORTMUND - Mit dem attraktiven SparNight Angebot können preisbewusste Reisende aus zahlreichen deutschen Städten im DB NachtZug, UrlaubsExpress oder EuroNight nun auch nach Italien komfortabel über Nacht reisen. Abend für Abend geht es in laufruhigen Liege- und Schlafwagen oder im Sitzwagen in Städte wie Rom, Florenz, Mailand, Neapel oder Verona und in Urlaubsregionen wie Südtirol, Venetien und die italienische Adria. Schon für 29 Euro können Reisende im Sitzwagen zum Italientrip aufbrechen. Im Liegewagen kann die einfache Fahrt ab 39 Euro gebucht werden, im Schlafwagenabteil ist die komfortable Reise durch die Nacht bereits ab 59 Euro buchbar. Wer das günstige SparNight Angebot nutzt, profitiert vom Zeitgewinn durch die abendliche Abfahrt und Ankunft am Morgen und schont dabei Urlaubskasse und Umwelt. Für das SparNight Angebot steht ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung. Die Buchung ist über das DB NachtZug Servicetelefon unter der Rufnummer 01805 / 14 15 14 (Zahlung per Kreditkarte) möglich. Fahrscheine, die beim Servicetelefon gebucht wurden, können an einem der bundesweit 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr abgeholt werden. Ebenso kann das Angebot in allen DB ReiseZentren und Reisebüros mit DB-Lizenz gebucht werden. SparNight Tickets können nicht umgetauscht oder erstattet werden und sind nicht im Zug erhältlich.

Störung im Stellwerk blockiert Zugverkehr

HAMBURG (dpa) - Eine Computerstörung im Bahn-Stellwerk von Salzwedel in Sachsen-Anhalt hat den Zugverkehr erheblich behindert. Betroffen war nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn AG sowohl der Regionalverkehr als auch der Betrieb auf der teils eingleisigen Umleitungsstrecke Berlin-Hamburg. Zwei ICE-Züge mussten mehr als eineinhalb Stunden auf freier Strecke halten. Erst durch einen Notbetrieb konnten sie ihre Fahrt fortsetzen. Die Reisenden erhielten zur Entschädigung Gutscheine.

Erfolg für die DB im Streit mit Connex

BERLIN - Die Vergabe eines milliardenschweren Verkehrsauftrages des Landes Brandenburg an die DB ist nach einer vorläufigen Gerichts-Einschätzung rechtmäßig gewesen. Das Oberlandesgericht Brandenburg erklärte am Dienstag nach einer mündlichen Verhandlung, die Klage der privaten Bahngesellschaft Connex habe wenig Aussicht auf Erfolg. Connex war gegen die Vergabe großer Teile des brandenburgischen Regionalverkehrs bis 2012 an die DB vorgegangen. Der Vertrag hat Auftragsvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Connex kritisierte, dass der Auftrag nicht öffentlich ausgeschrieben wurde, so dass sich das Unternehmen auch nicht bewerben konnte. Eine endgültige Entscheidung soll in drei Wochen fallen. Dem Prozess wird Signalwirkung bei der Vergabe des Bahnverkehrs in anderen Bundesländern zugeschrieben. Während Connex-Chef Hans Leister in der vorläufigen Entscheidung des Gerichtes einen Rückschlag für den Wettbewerb sah, wies ein Bahn-Sprecher darauf hin, dass auch Connex einen Großteil seiner Aufträge ohne Vergabe erhalten habe. Zu dem aktuellen Fall werde man sich aber erst nach einem Urteil äußern. DB und die Länder Berlin und Brandenburg vertreten die Auffassung, der Regionalverkehr habe nach dem seit 1994 geltenden Allgemeinen Eisenbahngesetz nicht zwingend ausgeschrieben werden müssen.

In den vergangenen Jahren hat die DB große Teile von neuen Aufträge im Regionalverkehr an die Konkurrenz verloren, zuletzt die Hauptstrecke Hamburg-Westerland/Sylt. Hier hat die DB die Vergabe aber angefochten, mit einer Entscheidung wird Ende Juli gerechnet. Die meisten nicht an die DB vergebenen Aufträge gingen Connex als Tochter des französischen Mischkonzerns Vivendi. Trotz allem hält die DB nach eigenen Angaben bundesweit allerdings immer noch einen Marktanteil von über 90 Prozent im Regionalverkehr.

BahnCard soll auch Fahren im Nahverkehr billiger machen

FRANKFURT/Main - Die neue BahnCards mit 25 bzw. 50 Prozent Rabatt sollen auch in den Verkehrsverbünden einen Preisnachlass von bundesweit einheitlich 25 Prozent ermöglichen. Dazu werde zur Zeit mit den Verkehrsverbünden verhandelt, teilte ein Bahnsprecher am Dienstag mit. In Berlin sei mit dem Verkehrsverbundsystem VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) bereits eine Einigung erreicht, erklärte die Bahn. Auf Regionalstrecken mit Tarif der Bahn gelte unabhängig davon der jeweils mit der Bahncard verbundene Rabatt von 25 oder 50 Prozent, sagte der Sprecher. Unterdessen wurde bekannt, dass das "Schönes-Wochenende-Ticket" der DB, mit dem fünf Fahrgäste oder sonntags gemeinsam zum Pauschalpreis in Regionalzügen quer durch Deutschland fahren können, vorerst nicht teurer wird. Bis Dezember werde es trotz der Genehmigung eines höheren Preises unverändert für 28 Euro angeboten, sagte ein Bahn-Sprecher und bestätigte einen Bericht des Bielefelder "Westfalen-Blatts". Die Länder hatten der Bahn gestattet, das Ticket am Schalter und im Reisebüro für 30 Euro zu verkaufen. Im Internet und am Automaten sollte es bei 28 Euro bleiben. Wegen des nötigen technischen Vorlaufs war die Anhebung zuvor bereits bis August aufgeschoben worden.

Berlin: Letzte S-Bahn-Linie wird auf Neubauzüge umgestellt

BERLIN - Das Fahrzeugerneuerungsprogramm der S-Bahn Berlin GmbH kommt schneller voran als geplant. Schon ab kommenden Samstag, 26. Juli, wird mit der Linie S3 von Ostbahnhof nach Erkner die letzte Strecke auf Neubauzüge umgestellt. Die Wagen aus den dreißiger und vierziger Jahren, die über 60 Jahre im Einsatz waren, werden durch zeitgemäße und komfortable Triebzüge der Baureihe 481 ersetzt. Von 1.000 bestellten neuen Wagen sind derzeit 90 Prozent durch die Herstellerwerke von Bombardier in Hennigsdorf und Ammendorf ausgeliefert. Bis August nächsten Jahres steht die komplette Flotte zur Verfügung. Das Fahrzeugbeschaffungsprogramm hat ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro und erfolgt kreditfinanziert ohne Zuschüsse von Bund oder Land.

Mit der weitgehenden Ausmusterung der Baureihe 477 geht eine Epoche in der Geschichte der Berliner S-Bahn zu Ende. Das charakteristische Fahr- und Bremsgeräusch sowie die robusten Metalltürklinken gehören in Kürze der Vergangenheit an. Fans der alten Züge haben auf der Linie S5 noch einige Wochen Gelegenheit, im Berufsverkehr einen einzelnen Zug zu erleben und zu fotografieren. Der Spätverkehr mit Zwei-Wagen-Zügen zwischen Mahlsdorf und Strausberg Nord wird schnellstmöglich auf Zwei-Wagen-Züge der Baureihe 480 umgestellt. Auch für Engpässe auf der Linie S3 werden noch Reservezüge vorgehalten. Im Herbst dieses Jahres plant die S-Bahn Berlin GmbH eine große Veranstaltung, bei der die Berlinerinnen und Berliner sich in angemessener Weise von den vertrauten Zügen verabschieden können.

Serienbaustelle Regensburg - Marktredwitz schreitet voran

MÜNCHEN - Die Serienbaustelle zwischen Regensburg und Marktredwitz schreitet voran. Der Vorteil einer Serienbaustelle liegt in der Konzentration von Bau- und Modernisierungsarbeiten auf einem langen Streckenabschnitt. Dadurch lassen sich die Bauzeiten bündeln und erheblich verkürzen. So werden während der Sommerferien in zwei Abschnitten zwischen Irrenlohe und Weiden sowie zwischen Weiden und Marktredwitz auf einer Länge von rund 15 Kilometern die Gleise und teilweise auch der darunter liegende Unterbau erneuert. In Maxhütte-Haidhof, Luhe und Pfreimd wird ein Großteil der Bahnhofs- und Bahnsteigarbeiten für den Bau von neuen Außen- und Hausbahnsteigen mit jeweils 140 Metern Länge abgewickelt. Parallel dazu werden neben der Sanierung der Eisenbahnbrücke in Stulln auch noch Brückenbauarbeiten in Nabburg, Weiden, Neustadt am Wald und in Windisch-Eschenbach durchgeführt.

Aufgrund der Bauarbeiten sind Einschränkungen im Zugverkehr nicht zu vermeiden. Aus Rücksicht auf die Fahrgäste wird ein Schwerpunkt auf die Sommerferien gelegt. Vom 26. Juli bis zum 10. August wird der gesamte Zugverkehr zwischen Schwandorf und Weiden in beiden Richtungen durch Busse ersetzt. Darüber hinaus entfallen einzelne RegionalExpress-Züge zwischen Regensburg und Schwandorf sowie freitags ein RegionalExpress zwischen Regensburg und Marktredwitz. Vom Ausfall betroffene Fahrgäste können auf vorhergehende oder nachfolgende Regionalzüge ausweichen. Im Streckenabschnitt Weiden - Marktredwitz kommt es zu Behinderungen vom 11. August bis 28. August und im Abschnitt Weiden - Wiesau vom 28. August bis 07. September. Einzelheiten zu den Änderungen im Zugverkehr können den Aushängen an den betroffenen Bahnhöfen entnommen werden. Darüber hinaus werden die Fahrgäste über Lautsprecherdurchsagen in den Zügen informiert.

"SZ": Connex wirft Bahn Quersubventionierung vor

MÜNCHEN - Der Bahn-Konkurrent Connex hat der DB nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vorgeworfen, defizitäre Fernverbindungen indirekt mit Landesmitteln für den Regionalverkehr zu unterstützen. Wie es weiter hieß, behaupte Connex bei einem Grundsatzverfahren vor dem Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg, Regionalzügen werde vom DB-Konzern ein überproportional hoher Nutzungspreis für die Schienentrassen berechnet, der bei einem Vielfachen dessen liege, was ein ICE im Fernverkehr zahlen müsse. "Die zur Finanzierung des Regionalverkehrs gedachten Regionalisierungsmittel werden damit zur Quersubventionierung des DB-Konzerns zweckentfremdet", argumentiere Connex. Die DB Regio AG sei damit zur Hauptfinanzierungsquelle des DB-Konzerns geworden.

Das OLG Brandenburg verhandelt dem Bericht zufolge am heutigen Dienstag darüber, ob das Land wesentliche Teile seines regionalen Schienenverkehrs ohne Ausschreibung an die DB vergeben darf. Das erste höchstrichterliche Urteil in dieser Sache dürfte Pilotwirkung haben, da andere Länder wie Bayern laut "SZ" ebenfalls langfristige Verträge mit der DB schließen wollen. Die DB wies dem Bericht zufolge die Vorwürfe von Connex zurück. Der von Connex gestellte Nachprüfungsantrag gegen das Land Brandenburg sei unzulässig. Da die Landesmittel für den Regionalverkehr Subventionen seien, liege "kein öffentlicher Auftrag im Sinne des europäischen Vergaberechts vor". Das mit dem Land vereinbarte Abkommen sei ein konzessionsähnlicher Zuschussvertrag. Der von Connex geforderte Nachprüfungsantrag sei "querulatorisch", so die DB.

SBB: Überstunden wegen Hitzewelle

BERN - Das Unterhaltspersonal der SBB muss wegen der Hitzewelle Überstunden leisten. Statt wie üblich 250 Fahrzeuge werden zurzeit wöchentlich 350 Fahrzeuge repariert, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. "Die Fahrzeuge sind empfindlich und haben auf Grund der Hitzewelle mehr Störungen als sonst", sagte der SBB-Sprecher. Der Kunde bekomme von den hitzebedingten Störungen aber nichts mit. "Um den Mehraufwand abzudecken, wird momentan sechs Tage pro Woche gearbeitet", sagte Ginsig. Die Forderungen nach einer Aufstockung des Personals sei nachvollziehbar. Nur dauere die Ausbildung mehrere Monate. Man versuche die Situation mit dem vorhandenen Personal zu bewältigen. Unterdessen kritisieren die Schweizer Lokführer Missstände an ihrem Arbeitsplatz. "Bei den jetzigen Temperaturen kann es bis zu 50 Grad warm werden", sagte Peter Lauener, der Sprecher des Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verbandes. SBB-Sprecher Ginsig entgegnete dazu, erste Priorität hätten die Kunden. So sei es wichtig, dass die Klimaanlagen und Toiletten in den Zügen funktionierten. Das Problem mit der Hitze in den Führerständen sei aber erkannt. Ginsig versprach, es solle im dritten Quartal 2003 begonnen werden, die Loks der 115 Doppelstock-Züge der Zürcher S-Bahn mit Klimaanlagen auszustatten. Die Lokomotiven der Bahn 2004 seien bereits mit einem klimatisierten Arbeitsplatz ausgestattet.

Europas Schienennetze wachsen weiter zusammen

FRANKFURT/Main - RailNetEurope (RNE), die Marketing- und Vertriebskooperation der europäischen Schienennetzbetreiber, hat mit EUROTUNNEL, dem Betreiber des 51 Kilometer langen Kanaltunnels von Calais in Frankreich nach Folkestone in England, jetzt das zwanzigste Mitglied aufgenommen. Drei weitere Bahnen aus den EU-Beitrittsstaaten Polen, Tschechien und Slowenien haben derzeit den Status eines Beobachters. Spätestens 2004 wollen die Netzbetreiber dieser Länder eine Vollmitgliedschaft bei der Kooperation erlangen. Ab diesem Zeitpunkt beabsichtigt RailNet-Europe darüber hinaus, ein gemeinsames Verbindungsbüro in Wien einzurichten und dort als Vereinigung nach österreichischem Recht ihren Sitz zu nehmen. Von diesem Verbindungsbüro aus werden künftig vor allem die Aktivitäten des One-Stop-Shop-Vertriebsnetzes mit seinen über 20 Standorten in Europa koordiniert. "Durch die Integration von EUROTUNNEL in RailNetEurope haben wir einen wichtigen Partner für die Erstellung und Vermarktung durchgehender Fahrplantrassen zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien gewonnen", erläutert Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG und derzeit Vorsitzende von RailNetEurope.

In der Kooperation RailNetEurope (RNE) haben sich die Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen aus siebzehn europäischen Ländern zusammengeschlossen. Beteiligt sind die Schienennetze auf den großen Transitkorridoren in Belgien, Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, der Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakischen Republik und Spanien. Darüber hinaus umfasst RailNetEurope weitere wichtige Transitkorridore wie die BLS Lötschbergbahn AG in der Schweiz, die Raab-Oedenburg-Ebenfurther Eisenbahn, welche Österreich über Sopron (Ödenburg) mit Ungarn verbindet, und neben dem Eurotunnel auch die Verbindungen über den großen Belt und den Öresund. Über so genannte Freight Freeway Trassen bieten die in RailNetEurope organisierten Infrastrukturbetreiber Anschlüsse von allen wichtigen Seehäfen Europas bis zu den Terminals im Binnenland des Kontinents - mit einer Reichweite von Narvik jenseits des Polarkreises bis kurz vor Sizilien im äußersten Süden. Erklärtes Ziel der Kooperationspartner ist, den europäischen grenzüberschreitenden Schienenverkehr zu vereinfachen und zu stimulieren. Über den Abbau betrieblicher und administrativer Barrieren hinaus bauen die Kooperationspartner gemeinsame Marketing- und Vertriebsstrukturen auf. Letztlich soll RailNetEurope gegenüber den zahlreichen Eisenbahnverkehrsunternehmen als Kunden wie 'ein' europäischer Schieneninfrastrukturanbieter auftreten. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen insgesamt entscheidend verbessert werden.

Finnische Straßenbahn fährt in Kaufhaus

HELSINKI (AFP) - Bei einem Straßenbahnunglück im Zentrum von Helsinki ist ein Motorradfahrer getötet worden. Mindestens drei weitere Menschen wurden verletzt, als die Straßenbahn entgleiste und in ein Kaufhaus raste. Die Tram überfuhr zunächst den Motorradfahrer und wurde dadurch aus den Schienen gehoben. Anschließend rollte die Bahn an einer Eckseite des großen Stockmann-Kaufhauses zwischen zwei Schaufenster. Der Unfall ereignete sich zur abendlichen Stoßzeit auf der belebtesten Straße der finnischen Hauptstadt. Hunderte Menschen befanden sich in der Nähe des Kaufhauses, das ein beliebter Treffpunkt ist. Es sei von Glück zu reden, dass nicht mehr Menschen verletzt wurden, sagte ein Einsatzleiter der Feuerwehr.

Aus- und Umbau des Kaiserbahnhofs Potsdam startet

BERLIN - Die DB startet diese Woche mit den Bauaktivitäten zur Sanierung und zum Umbau des Kaiserbahnhofs Potsdam zur DB Akademie, der Führungskräfteakademie der Bahn. Nachdem der Rückbau der vorhandenen Wetterschutzeinhausung sowie bauvorbereitende Baumfäll- und Rodungsarbeiten bereits erfolgt sind, stehen nunmehr die Anlage einer Baustraße mit Schotteruntergrund zur Schonung des alten Baumbestandes auf dem Programm. Im August beginnt dann der denkmalgerechte Rückbau der baufälligen Gleishalle und im September der Aushub der Baugrube. Die Ausstellung der aktuellen Pläne ist ebenfalls im September 2003 vorgesehen. Umfangreiche und langwierige Verhandlungen mit allen am Bau Beteiligten, Untersuchungen der Bausubstanz, die Einhaltung denkmalpflegerischer Vorgaben und ein EU-weites Ausschreibungsverfahren waren Voraussetzung für die nun beginnenden Baumaßnahmen zur Sanierung dieses Unesco-Weltkulturerbes. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2005 beendet sein. Die DB Akademie hat ihr Trainingsprogramm bereits zum 1. April 2003 gestartet. Bis zur Fertigstellung des Kaiserbahnhofs finden die Seminare und Trainings im Hotel Voltaire in Potsdam statt.

Nach Kartellamtswarnung: Bahn schreibt Aufträge neu aus

FRANKFURT/Main - Nach einer Warnung des Bundeskartellamts hat die DB offenbar ihr Vorhaben aufgegeben, die Vergabe von zwei Milliardenaufträgen mit dem Kauf der von Stilllegung bedrohten Bahn-Werke in Delitzsch bei Leipzig und in Nürnberg zu koppeln. Wie das "Handelsblatt" berichtet, wollte die DB die Aufträge über rund 1000 Intercity- Reisezugwagen und 400 Dieselloks nur an solche Firmen vergeben, die im Gegenzug eines der beiden Werke erworben und die Fahrzeuge dort auch produziert hätte. Die Bahn-Hersteller hätten daraufhin im Januar die kartellrechtliche Überprüfung gefordert, hieß es weiter. Nach dem Hinweis des Kartellamts, eine solche Kopplung sei kartellrechtlich unzulässig, habe die DB jetzt einen Rückzieher gemacht und den Diesellok-Auftrag neu ausgeschrieben. Bereits sieben Interessenten wurden dem Bericht zufolge aufgefordert, Angebote für den Lokauftrag abzugeben. "Wer in der Welt große Diesellokomotiven baut, ist dabei", sagte Bahn-Technik- und Einkaufschef Stefan Garber dem Handelsblatt. Die Auftragserteilung werde spätestens im ersten Quartal 2004 erfolgen.

Noch Probleme bei Beratung für neue Bahn-Preise

HAMBURG - Knapp zwei Wochen vor dem Start des überarbeiteten neuen Preissystems kommt es nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" häufig noch zu Pannen bei der Beratung. Unter Berufung auf eine Stichprobe in mehreren deutschen Städten hieß es, in Hamburg habe beispielsweise eine Bahnangestellte nicht gewusst, dass die alte BahnCard 25 gegen Aufpreis in eine neue BahnCard 50 umgewandelt werden könne. Während einige Bahn-Mitarbeiter dem Bericht zufolge bereits Preise für Nutzer der neuen BahnCard 50 nennen konnten, mussten andere Kollegen bei dieser Frage passen. Für zusätzliche Verwirrung sorgten unterschiedliche Preise auf ein und derselben Strecke. Die Tester ermittelten Preisabweichungen bis zu 14 Prozent. Wie es in dem Bericht weiter hieß, habe die DB entsprechende Probleme eingeräumt. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch nicht alles perfekt laufen, da wir mitten in der Schulung sind. Beim ersten Preissystem hatten wir mehrere Monate Schulungszeit, jetzt ist es nur ein Monat", zitierte die "Bild am Sonntag" DB-Sprecher Gunnar Meyer. Die Schulung der 40.000 Bahn- und Reisebüro-Mitarbeiter werde aber pünktlich zum Start des neuen Preissystems am 1. August abgeschlossen sein.

Pierer skeptisch gegenüber Vorschlägen für neue Transrapid-Projekte

MÜNCHEN (dpa) - Nach dem Scheitern des Metrorapid-Projekts in Nordrhein-Westfalen steht Siemens-Chef Heinrich von Pierer neuen Vorschlägen für Transrapid-Strecken in Deutschland skeptisch gegenüber. Von ins Gespräch gebrachten Alternativen wie etwa einer Transrapid-Strecke zwischen Berlin und Leipzig oder von Frankfurt zum Flughafen Hahn im Hunsrück halte er nicht viel, sagte von Pierer dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er sei nicht hilfreich, wenn der Transrapid mit "unausgereiften Ideen" in Zusammenhang gebracht und dadurch zerredet werde. "Ich hoffe, dass das Sommerloch keine weiteren Vorschläge dieser Art hervorbringen wird." Jetzt müsse man sich auf den Bau der Transrapid-Strecke zum Münchener Flughafen konzentrieren, betonte von Pierer. Für die Trasse gebe es "sehr gute Argumente". Der Flughafen brauche ein schnelles Transportmittel zum Hauptbahnhof. Er habe große Hoffnung, dass sich auch die Stadt München von den Vorzügen dieser Verbindung überzeugen lassen werde. Die etwa 40 Kilometer lange Flughafen-Trasse in München soll 1,6 Milliarden Euro kosten und die derzeitige Fahrzeit von rund 40 Minuten mit der S-Bahn je nach Streckenführung auf 10 bis 18 Minuten verkürzen. Die DB rechnet allerdings vor, dass auch mit dem Bau einer neuen Eisenbahnlinie für 950 Millionen Euro die Fahrzeit auf 20 Minuten verkürzt werden könnte. Ein Ausbau der derzeitigen Strecke würde den Angaben zufolge 30 Millionen kosten und die Fahrzeit auf 30 Minuten verringern.

Einweihung des CheckIn-Gebäudes im Terminal der DB AutoZug in Niebüll

NIEBÜLL - Der erste Bauabschnitt zur Modernisierung des DB AutoZug Terminals in Niebüll ist abgeschlossen. Mit der Inbetriebnahme des neuen CheckIn-Gebäudes in der vergangenen Woche hat die DB AutoZug GmbH einen wichtigen Schritt für ein modernes und den heutigen Anforderungen entsprechendes Terminal gemacht. "Wer viel Beratung braucht, für den haben wir jetzt mehr Zeit und ein ansprechendes Ambiente. Für die Eiligen wird's durch die neue Terminaltechnik und doppelt so viele Fahrspuren noch schneller als bisher“, so Winfried Czilwa, Geschäftsführer DB AutoZug GmbH. Das neue 300 qm große CheckIn-Gebäude ist die technische Schaltzentrale für das Verkehrsleitsystem. Die zukünftigen Bezahlautomaten werden von hier überwacht und die gesamte Kommunikation gesteuert. Die Autozugnutzer können direkt die Fahrkarten vom Auto aus kaufen. Im neuen Verkaufsraum mit Reisebüroatmosphäre erfolgt die Beratung rund um den SyltShuttle. DB AutoZug GmbH will Partnern von der Insel Sylt an einem extra Counter die Möglichkeit bieten Gäste über die Angebote auf der Insel zu informieren.

Die Investitionen für das moderne Gebäude betragen rund 640.000 Euro. Im Rahmen des laufenden Sanierungsprogramms der DB wird die bestehende Anlage mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro erweitert. Auf dem neuen, 10.000 Quadratmeter großen Gelände wird bis Herbst neben dem CheckIn-Gebäude ein Service- und Gastronomiebereich sowie einen weiteren Sanitärbereich entstehen. Bereits im Februar wurde das neue Großdach fertig gestellt. Es schützt die technischen Anlagen vor Umwelteinflüssen und bietet den Kunden des SyltShuttles einen Blend- und Witterungsschutz bei der Bedienung der Bezahlautomaten. Ein neues Wegeleitsystem, bestehend aus statischen Informationsträgern und elektronischen Anzeigen, wird den Kunden zukünftig die Orientierung erleichtern. Neben dem CheckIn-Gebäude gibt es einen überdachten Verkaufsbereich mit neuen Ticketautomaten für die neue Verkaufstechnik mit Chipkarten. Die Bauarbeiten begannen im Februar letzten Jahres und sollen im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein.

DB will Kunden mehr Rechte einräumen

BERLIN - Bahn-Kunden sollen nach einem Bericht des "Berliner Tagesspiegel" bald mehr Rechte bekommen und etwa bei Verspätungen verbindliche Entschädigungen von dem Unternehmen verlangen können. "Daran arbeiten wir, zusammen mit Verbraucherschutzministerin Renate Künast und EU-Kommissarin Loyola de Palacio", sagte Karl-Friedrich Rausch, der neue DB-Personenverkehrs-Vorstand, der Zeitung. Bei der Bahn waren die Kunden bei Verspätungen bislang weitgehend auf die Kulanz des Unternehmens angewiesen. "Unser Ziel ist es, dass Kunden ein Recht auf Entschädigung haben, wenn ein Zug Verspätung hat und wir daran Schuld sind", sagte Rausch. Eine entsprechende Regelung solle "so schnell wie möglich in Kraft treten, differenziert nach Nah- und Fernverkehr". Wie es in dem Bericht weiter hieß, strebe die Bahn parallel dazu an, für die Kunden wieder attraktiver zu werden. In der Diskussion um das alte Preissystem habe die Bahn einen "Imageschaden" erlitten, zitierte der "Tagesspiegel" den Personenverkehrs-Vorstand. "Wir arbeiten an der Verbesserung des Service und der Qualität." Nach den Änderungen des Preissystems zum 1. August werde es im Herbst bei anderen Themen eine "Offensive" der Bahn geben. Rausch beteuerte, das Ziel sei es, die Planzahlen des Unternehmens für dieses Jahr einzuhalten. "Wir rechnen aufgrund der verbesserten Preisangebote mit mehr Kunden und damit mit höheren Umsätzen."

Eurostar befördert elf Prozent weniger Passagiere

LONDON (AFP) - Die Konjunkturflaute macht sich auch beim Eurostar bemerkbar: Auf den Strecken London-Paris und London-Brüssel fuhren in den ersten sechs Monaten dieses Jahres insgesamt nur noch 2,99 Millionen Menschen mit dem Hochgeschwindigkeitszug, wie Eurostar in London mitteilte. Das waren elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gegensteuern will die Gesellschaft mit günstigeren Tarifen und einem Marketing, das die Vorzüge gegenüber Billigfliegern herausstellt, wie ein Sprecher sagte. Seinen Marktanteil beim Passagierverkehr habe Eurostar aber nahezu halten können, sagte der Sprecher weiter: Demnach entfielen auf die Züge 60 Prozent des gesamten Passagierverkehrs von London nach Paris und 40 Prozent des Verkehrs von London nach Brüssel. Eurostar wird gemeinsam von der französischen Bahngesellschaft SNCF, der belgischen SNCB und der britischen Eurostar UK betrieben.

Felsbrocken lässt japanischen Schnellzug entgleisen

TOKIO - Bei einem Bahnunglück im Südwesten Japans sind am Freitag mindestens 36 Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben sprang der erste Waggon eines Schnellzuges, der auf dem Weg von Nagasaki nach Hakata auf der Insel Kyushu war, aus den Gleisen, nachdem der Zug gegen einen 130 Kilogramm schweren Stein gestoßen war, und stürzte in ein Reisfeld. Auch der zweite Waggon stürzte um. Nach Angaben von Bahnvertretern hatte leichter Regen eine kleine Schlamm- und Steinlawine ausgelöst, so dass auf den Schienen Geröll und größere Steine lagen.

Ausbau des Umschlagbahnhofs Basel - Weil am Rhein abgeschlossen

WEIL AM RHEIN - Im Umschlagbahnhof (Ubf) Basel - Weil am Rhein ist am Mittwoch die erste Erweiterungsstufe des Terminals feierlich eingeweiht worden. Seit Oktober 2002 hatte die Bahn die sechs vorhandenen Ladegleise des Terminals um jeweils 200 Meter verlängert und einen dritten Kran installiert. "Mit Investitionen von rund 3,7 Mio. Euro haben wir den Umschlagbahnhof Basel – Weil am Rhein fit gemacht für die Zukunft. Rund 160.000 Ladeeinheiten können nun jährlich in der Anlage umgeschlagen werden. Damit lässt sich die seit der Inbetriebnahme des Terminals im Jahr 1999 stark gestiegene Nachfrage quantitativ und in kundengerechter Qualität bewältigen", erklärte Wolfgang Müller, der Leiter des Geschäftsfeldes Zugbildungsanlagen der DB Netz AG. "Durch die Erweiterung lässt sich auch die Ablauforganisation für die Straßen- und Schienenbedienung optimieren und die Leistungsqualität verbessern", ergänzte Manfred Michel für den Betreiber DUSS.

Der Umschlagbahnhof Basel - Weil am Rhein wurde im Mai 1999 als Ersatz für die alte Anlage in Betrieb genommen. Das Terminal verfügte seither über eine Umschlagkapazität von 125.000 Ladeeinheiten pro Jahr und umfasste ein Umschlagmodul mit insgesamt sechs Ladegleisen von je 500 Metern, zwei Kränen mit einer Leistungsfähigkeit von je 30 Umschlägen pro Stunde, eine Kranbahnnutzlänge von 500 Metern, eine Ladespur, eine Fahrspur, vier Abstell-/Lagerspuren sowie eine Zollrampe. Wegen des gestiegenen Umschlagaufkommens hatte die Anlage bereits nach drei Jahren ihre Kapazitätsgrenze erreicht, so dass die Erweiterung notwendig wurde. Der Ausbau fand unter laufendem Betrieb statt und führte wegen der modularen Ausbaukonzeption nur zu geringfügigen Einschränkungen im Umschlagbetrieb. Mit der Erweiterung der Umschlaganlage erwartet die Betreibergesellschaft DUSS auf Grund konkreter Kundennachfragen Aufkommenssteigerungen bereits in den kommenden Monaten. Die Ausweitung der Zugangebote über das Umschlagterminal in Basel trägt somit zur Entlastung der Straßen und Erhöhung der Attraktivität der Schiene als alternative Transportlösung bei.

RAB gewinnt Ausschreibung

ULM - Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung durch das Land Baden-Württemberg hat sich die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der DB, gegen einen Mitbewerber durchgesetzt und den Zuschlag für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den Strecken Tübingen - Horb und Horb - Pforzheim erhalten. "Die RAB übernimmt ab 2004 eine jährliche Leistung von rund 1,6 Mio Zugkilometern. Das bedeutet für die RAB eine Angebotssteigerung von elf Prozent", erklärt Thomas Weber, Geschäftsführer der RAB. Das geplante Verkehrskonzept wird in zwei Stufen realisiert. Die erste Stufe geht bereits im Dezember 2004 auf der Grundlage der bestehenden Infrastruktur in Betrieb. Elf neue Dieseltriebwagen sollen dann im Stundentakt auf den beiden Strecken unterwegs sein. Im Schüler- und Berufsverkehr fahren die Züge auf den Abschnitten Pforzheim - Nagold und Tübingen - Rottenburg sogar im Halbstundentakt. In der zweiten Stufe sollen die Strecke Pforzheim - Horb für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut und neue Haltepunkte in Pforzheim und Nagold errichtet werden. Das künftige Angebot orientiert sich an den Mobilitätsbedürfnissen der Kunden entlang der Strecken und bietet durch den Einsatz neuer moderner Dieseltriebwagen des Typs "Regio-Shuttle RS 1" mehr Anreiz zum Umsteigen auf die Schiene. Die RAB investiert rund 16,5 Millionen Euro in die elf neuen Fahrzeuge der Baureihe VT 650.

Signalstörung behindert S-Bahn-München

MÜNCHEN - Eine Signalstörung am Rosenheimer Platz hat am Donnerstagvormittag den S-Bahnverkehr in München behindert. Um 8.31 Uhr trat die Störung auf und hatte zur Folge, dass die S-Bahn-Züge stadteinwärts nur auf besondere Anweisung Richtung Rosenheimer Platz fahren konnten. Die eingeschränkten Fahrmöglichkeiten und der daraus resultierende Stau vor dem Tunnel führte zu Verspätungen im S-Bahnverkehr von durchschnittlich 30 Minuten. Um 9.30 Uhr war die Störung behoben und der S-Bahnbetrieb normalisierte sich wieder. Zwischenzeitlich wurden die S 1 aus Freising/Flughafen und die S 4 von Geltendorf nicht mehr durch den Tunnel gefahren, sondern endeten am Münchner Hauptbahnhof. Gegen 10.30 Uhr verzeichnete die S-Bahn noch Verspätungen von 10 Minuten. Um 12 Uhr fuhren die S-Bahnen in München wieder im Plan. Ursache für die Störung war eine Kontaktstörung im Stellwerk am Ostbahnhof.

SNCF-Chef kritisiert "Grenz-Effekt"

PARIS (AFP) - Im zusammenwachsenden Europa soll der "noch spürbare Grenz-Effekt" für Bahnkunden "allmählich entfallen". Diese Forderung vertritt der Chef der französischen Staatsbahn SNCF, Louis Gallois, in einem Beitrag für die Pariser Tageszeitung "Le Monde". Gallois bezieht seine Forderung zunächst auf den Güterverkehr, bei dem "Europa offensichtlich das Handlungsfeld" der Bahn sei. Zugleich vertritt er aber die Ansicht, die SNCF müsse sich generell auf "die Eroberung neuer Kunden und neuer Räume" vorbereiten. "Für die SNCF ist Europa die Zukunftsperspektive", betonte Gallois. Mit Hochgeschwindigkeits-Zügen wie dem Thalys zwischen Paris und Köln und dem Eurostar nach London hat die SNCF im Personenverkehr die Zeitverluste beim grenzüberschreitenden Verkehr schon seit Jahren vermindert. In diesem Bereich sei die SNCF "die unbestrittene Nummer eins", erklärte der Unternehmenschef. Allerdings werde ihre Markstellung durch die vielen Streiks der Eisenbahner in Frankreich gefährdet. Allein in diesem Jahr seien dadurch 250 Millionen Euro Verluste entstanden. "Die SNCF kann nicht länger im Rhythmus ihrer Streiks leben", betonte Gallois, der seine 185.000 Mitarbeiter zum Umdenken aufforderte. Noch vor der Öffnung der Märkte "spätestens 2008" müsse die SNCF "ihre Plätze erobern", denn das werde nicht "ewig" möglich sein.

Reiseland wird bundesweiter Kooperationspartner für DB ReiseBüros

FRANKFURT/Main - Die DB dehnt ihre Kooperation mit der Reisebürokette Reiseland, einem Tochterunternehmen der Hamburger OFT Otto Freizeit und Touristik GmbH, aus: Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in den Bahnhöfen Hannover, Bremen, Göttingen, Hamburg, Lüneburg und Osnabrück wird Reiseland Partner an 58 Bahnhofsstandorten. Reiseland verkauft derzeit in mehr als 300 Reisebüros bundesweit vorwiegend Flugreisen, Urlaube mit eigener Anreise, Schiffs- und Bahnreisen sowie Hotels und Mietwagen. Zum Sortiment der DB ReiseBüros gehören zukünftig das komplette Urlaubsprogramm aller namhaften Reiseveranstalter, wie zum Beispiel Ameropa, TUI, Dertour, Thomas Cook oder Neckermann sowie die Angebote der Bahntouristik, wie Schulfahrten und Tagesfahrten, sowie das klassische Bahngeschäft. Eine herausgehobene Rolle im Sortiment der DB ReiseBüros spielt das Programm der Bahntochter Ameropa-Reisen, dem führenden Veranstalter für touristische Angebote auf der Schiene. In den DB ReiseBüros werden auch in Zukunft Mitarbeiter der Deutschen Bahn eingesetzt, deren Kenntnisse im Touristiksegment über ein gesondertes Schulungsprogramm kontinuierlich erweitert werden.

Modernisierung der Odenwaldbahn

FRANKFURT/Main - Vertreter des hessischen Verkehrsministeriums, des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, der DB, der Städte Darmstadt und Hanau sowie der Landkreise Odenwald und Offenbach haben am Dienstag einen Bau- und Finanzierungsvertrag zur Modernisierung der Odenwaldbahn unterzeichnet. Die Modernisierungsmaßnahmen umfassen vor allem den Bau eines elektronischen Stellwerkes am Bahnhof Wiebelsbach-Heubach und die Erneuerung der Bahnübergänge. Außerdem werden die Bahnsteige ausgebaut und auf eine einheitliche Höhe gebracht, woran sich auch die Kommunen vor Ort finanziell beteiligen werden. Das neue Betriebskonzept sieht u.a. eine zweistündliche RegionalExpress-Verbindung zwischen Eberbach und Frankfurt über Hanau sowie von Erbach über Darmstadt-Nord direkt nach Frankfurt mit Verstärkerfahrten in der Hauptverkehrszeit vor. Die Regionalbahnen werden weiterhin etwa stündlich verkehren. Der am Dienstag unterzeichneten Vereinbarung zufolge wird die Finanzierung überwiegend (ca. 59,4 Millionen Euro) aus Bundesmitteln geleistet, aber auch die DB AG stellt ca. 9,3 Millionen Euro, das Land Hessen ca. 2,6 Millionen Euro und die Kommunen an der Strecke ca. 1,0 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich trägt das Land über drei Millionen Euro an Investitionsfolgekosten. Als Zeitpunkt der Inbetriebnahme der modernisierten Odenwaldbahn ist im Bau- und Finanzierungsvertrag der Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2005 vorgesehen. Bis dahin sollen auch die 22 modernen Triebwagen zur Verfügung stehen, die der RMV zurzeit über eine Fahrzeugmanagementgesellschaft beschafft.

Grüne kritisieren Umtauschregeln für neue BahnCard

BERLIN - Die Rahmenbedingungen bei der Einführung des nachgebesserten Preissystems der DB stoßen nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" in der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf Kritik. "Beim Umtausch der BahnCard 25 in eine neue BahnCard 50 verhält sich die Bahn nicht sehr kulant", kritisierte Franziska Eichstädt-Bohlig, die Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages ist, im Gespräch mit der Zeitung. "Der Vorstand der Bahn hatte uns die Umtauschmodalitäten anders dargestellt." Stein des Anstoßes sei, dass Kunden, die eine BahnCard mit 25 Prozent Abschlag besitzen, beim Kauf der neuen, 200 Euro teuren Karte nicht den Restwert der alten auf den Preis angerechnet bekämen, wie es Bahnchef Hartmut Mehdorn bei der Vorstellung der Reform zugesagt habe, hieß es in dem Bericht. Stattdessen müssten Bahnkunden den vollen Preis für die neue Karte zahlen und erhielten für den Restwert der alten Karte Reisegutscheine zugeschickt. "Das ist nicht sehr witzig", zitierte der "Tagesspiegel" Eichstädt-Bohlig. "Die Bahn sollte den Umtausch lieber direkt am Schalter in den Reisezentren vornehmen, das ist für die Kunden einfacher", regte sie an. Mit der jetzigen Regelung würden die Kunden der Bahn quasi einen Kredit gewähren. Die Bahn wies laut "Tagesspiegel" die Vorwürfe zurück. Der Kunde erleide keine finanziellen Nachteile, sagte ein Sprecher. Eine andere Regelung beim Umtausch sei zwar wünschenswert, aber aus technischen Gründen nicht möglich.

Erweiterung des OnlineTickets der DB erfolgreich

BERLIN - Schon seit langem bietet die DB ihren Kunden via Internet die Möglichkeit, die Fahrkarten am heimischen PC zu kaufen und dann auch auszudrucken. Neu dabei ist seit 15. Juni allerdings, dass für den Erwerb solcher Online-Tickets eine Kreditkarte ausreicht. Vorher war dieses Angebot nur den BahnCard-Inhabern mit Kreditkarte vorbehalten. In einer ersten Bilanz nach einem Monat zeigte sich Reinhold Pohl, Leiter E-Commerce Personenverkehr bei der DB mit der Nachfrage nach dem veränderten Online-Angebot sehr zufrieden. "Wir verkaufen rund 6.000 OnlineTickets pro Woche mehr als vorher. Das ist eine Steigerung von etwa 20 Prozent", so Pohl. Vor der Erweiterung des OnlineTickets lagen die Spitzenwerte pro Tag den Angaben zufolge bei 6.000 Ausdrucken – jetzt sind es bis zu 7.000 OnlineTickets, obwohl in den Sommermonaten traditionell eher weniger online gebucht werde. Wie es weiter hieß, meldeten sich täglich rund 1.500 Neukunden, die ein OnlineTicket erwerben, Fahrkarten bestellen oder im Shop einkaufen wollten, bei bahn.de an. Den Kunden mit der millionsten Anmeldung erwarte als Dankeschön eine Reise für zwei Personen, teilte die DB abschließend mit.

DB ordnet Personenverkehr neu

BERLIN (dpa) - Bei der DB nimmt die neue Struktur des Personenverkehrs Gestalt an. Chef des Fernverkehrs soll Karl-Dietrich Reemtsema werden, der bisher den Bereich Produktion des Fernverkehrs verantwortete. Entsprechende Informationen der "Wirtschaftswoche" wurden am Mittwoch in Unternehmenskreisen bestätigt. Den Nah- und Stadtverkehr soll der jetzige Nahverkehrsvorstand Ulrich Homburg leiten, der früher Geschäftsführer des privaten Konkurrenten Connex war. Für den Vertrieb ist der stellvertretende Bereichsvorstand Jürgen Büchy als Mitglied der Geschäftsführung vorgesehen. Der Bahn-Aufsichtsrat soll im August über die Personalien entscheiden. Für den Personenverkehr insgesamt ist seit Mitte Mai im Konzernvorstand Karl-Friedrich Rausch zuständig. Die neue Struktur sieht eine Holding unter dem Dach einer DB Personenverkehr GmbH mit Sitz in Berlin vor. Darin sollen fortan drei Geschäftsfelder gesteuert werden, nämlich die DB Fernverkehr AG (bisher DB Reise & Touristik), die DB Regio AG und die DB Stadtverkehr GmbH.

Zufriedenheit mit Bus und Bahn sinkt

BIELEFELD - Einer Untersuchung des Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid zufolge hat jeder vierte Nutzer etwas an den Nahverkehrsunternehmen und regionalen Verkehrsverbünden zu bemängeln. Dies sei die schlechteste Bewertung seit 1994, hieß es. Kritisiert wurden demnach vor allem das Preis-Leistungsverhältnis, die undurchschaubaren Tarifsysteme, der Komfort und die Ausstattung der Haltestellen sowie die Sauberkeit und Gepflegtheit der Fahrzeuge. Eher positiv werteten die Nutzer dagegen die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Busse und Bahnen und die Fahrplan-Informationen. Die besten Noten für den öffentlichen Nahverkehr gab es im Osten und Süden der Republik. Am zufriedensten waren dabei die regelmäßigen Nutzer von U-Bahnen und Stadtbahnen, am kritischsten Gelegenheitsnutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. Insgesamt erhielt der öffentliche Nahverkehr bei der Umfrage von den 1.145 repräsentativ befragten Nutzern auf einer fünfteiligen Skala von 1 (vollkommen zufrieden) bis 5 (unzufrieden) die Note 3,04.

Enge- und Ulmbergtunnel werden saniert

ZÜRICH - Im Raum Zürich werden seit Montag der Engetunnel sowie ab Oktober 2003 der Ulmbergtunnel saniert. Die beiden Tunnel unterqueren dicht besiedeltes Wohngebiet zwischen Zürich Wollishofen und Zürich Wiedikon. Zur Gewährleistung der Betriebssicherheit ist in den nächsten Monaten eine Teilsanierung der beiden 1927 erstellten Tunnelgewölbe nötig. Dabei stehen vor allem die Abdichtungen der bestehenden Betonkonstruktion sowie die Sanierung und Rostschutzbehandlung der Stahlträgerdecke des Engetunnels beim Bahnhof Enge im Vordergrund. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende Mai 2004 dauern und erfolgen in vier Phasen: Begonnen wird mit dem bergseitigen Gleis im Enge- und danach im Ulmbergtunnel. Anschließend folgen die seeseitigen Gleise in beiden Tunnels. Die Kosten der beiden Sanierungen belaufen sich auf insgesamt rund sechs Millionen Franken. Die Bauarbeiten können aus betrieblichen Gründen nur nachts durchgeführt werden, weshalb es für Anwohner zu vereinzelten Lärmbeeinträchtigungen kommen könne, wie die SBB mitteilten.

DB will kanadischen Logistikkonzern übernehmen

BERLIN - Die DB will einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge den kanadischen Logistik-Konzern TDS für rund 160 Millionen US-Dollar übernehmen und damit zu einem weltweit führenden Automobil-Logistiker werden. Unter Berufung auf Bahnkreise meldete "Reuters", das Geschäft sei praktisch besiegelt. Wie es weiter hieß, habe DB-Cargo-Chef Bernd Malmström Verhandlungen bestätigt, aber auch betont, ihr Ausgang sei noch ungewiss. "Tatsache ist, dass TDS gut zu Stinnes passen würde", zitierte "Reuters" den Güterverkehrs-Vorstand. TDS arbeitet den Angaben zufolge unter anderem in den USA für Ford und General Motors, transportiert aber auch Teile für Volkswagen, DaimlerChrysler und BMW. Interessant sei daher für die Bahn vor allem, dass TDS Lieferungen über den Atlantik organisiere, hieß es. Das Geschäft muss den Kreisen zufolge noch vom Aufsichtsrat der Bahn genehmigt werden.

Gute Noten von der Stiftung Warentest für Connex-Züge

FRANKFURT/Main - Die Connex-Tochtergesellschaft LausitzBahn ist eines der kundenfreundlichsten Bahnunternehmen Deutschlands. Das geht aus einem Vergleich der Stiftung Warentest hervor, der in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift "test" erschienen ist. Im Vergleich mit 17 anderen Anbietern von Nah- und mittlerem Fernverkehr erhielt die erst im Dezember 2002 gestartete LausitzBahn als einzige die Bestnote 2,0 für Fahrgastinformation und 0,7 für Sauberkeit der Züge. Die Note 1,7 für Service und Komfort im Zug muss sie sich lediglich mit der Connex-Schwestergesellschaft Ostmecklenburgische Eisenbahn (OME) für den InterConnex Gera–Rostock teilen. Die NordWestBahn, die ebenfalls mehrheitlich zur Connex-Gruppe gehört, erzielte bei der Rückführung einer Fundsache an einen Testkunden die Bestnote 0,5, ebenso wie die OME. Insgesamt erhielten alle drei getesteten Connex-Tochtergesellschaften sowie die Bayerische Oberlandbahn, an der Connex mit 50 Prozent beteiligt ist, überdurchschnittliche Benotungen. Positiv bewerteten die Tester, dass in den getesteten Zügen der Connex-Gruppe Zugbegleiter anwesend waren. Als "optimal" bezeichneten sie den Service, "wenn nette Bahner noch Getränke und Snacks anbieten", und nannten als Beispiel die LausitzBahn.

Transrapid hat offenbar kaum noch Chancen in China

BERLIN (AFP/eig. Bericht) - Die deutsche Magnetschwebebahn Transrapid hat offenbar kaum noch Chancen, in China für die Strecke Peking-Schanghai den Zuschlag zu erhalten. Die chinesische Regierung sei "zu mehr als 90 Prozent sicher", den japanischen Schnellzug Shinkansen für die 1300 Kilometer lange Verbindung auszuwählen, berichtete die staatlich kontrollierte Zeitung "Economic Observer" am Montag unter Berufung auf das Eisenbahnministerium. In der vergangenen Woche hatte das Ministerium dementiert, dass bereits eine Entscheidung zugunsten der traditionellen Fahrwegtechnologie gefallen sei. Unterdessen berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", wegen technischer Probleme mit dem Shanghaier Transrapid drohten dem deutschen Unternehmen ThyssenKrupp Konventionalstrafen in Millionenhöhe. Nachdem Teile der Verkabelung verschmorten waren, beständen die chinesischen Partner jetzt darauf, sämtliche Leitungen auszuwechseln, hieß es. Dies könnte zusätzlich rund 30 Millionen Euro kosten. Dem Bericht zufolge hat Thyssen Krupp für die Reparaturen nur einen Monat veranschlagt und versichert, den Zeitplan einzuhalten. Experten vor Ort sprächen jedoch von einer "Katastrophe" - zumal weitere Probleme zu lösen seien: Dem Bericht zufolge ist die Magnetschwebebahn noch um fünf Dezibel zu laut, außerdem sind am Zug bereits Schrauben korrodiert.

Bahn zieht Konsequenzen aus gehäuften Evakuierungen wegen herrenloser Gepäckstücke

BERLIN - Nachdem in den vergangenen Wochen immer wieder große Bahnhöfe gesperrt werden mussten, weil vergessene Koffer Bombenalarm auslösten, zieht die DB jetzt die Konsequenzen. Nach einem Bericht von "Spiegel Online" sollen Bahnreisende künftig mit Aufklebern und Lautsprecher-Durchsagen daran erinnert werden, besser auf ihr Gepäck zu achten. In Einzelfällen wolle die Bahn auch Regressforderungen geltend machen - wenn etwa der Verdacht bestehe, dass eine Tasche absichtlich stehen gelassen wurde. Ein generelles Bußgeld für vergessene Koffer werde es aber auch in Zukunft nicht geben. "Wir wollen unseren Kunden bewusst machen, was ein stehen gelassener Koffer auslöst und welche enormen Kosten dahinter stecken", erklärte eine Sprecherin der Bahn gegenüber "Spiegel Online". Nach Angaben der Bahn-Sprecherin kommt es durch solche Vorfälle zu enormen Verspätungen im Zugverkehr und Ärger bei anderen Reisenden. Allerdings seien die Sicherheitsmaßnahmen auch nötig. Besonders nach dem Bombenfund im Dresdener Hauptbahnhof müsse "mit allem gerechnet" werden, sagte die Sprecherin. Dort war am Freitag vor Pfingsten eine als Reisekoffer getarnte Bombe entdeckt worden. Noch immer ist unklar, wer den Sprengsatz deponiert hat.

Unterdessen sorgte am Montag im Hamburger Hauptbahnhof erneut ein herrenloser Koffer für Behinderungen des Zugverkehrs. Der Fund entpuppte sich jedoch als harmlos. Gegen 17 Uhr wurde das verdächtige Gepäckstück entdeckt - anderthalb Stunden später habe man Entwarnung geben können, sagte der Sprecher des Bundesgrenzschutzes, Rüdiger Carstens, der Hörfunkagentur dpa/RUFA. Auf dem Bahnhof wurde schon wiederholt Gepäck sichergestellt, ohne dass sich Verdächtiges fand.

Zweite Ausbaustufe beim PrignitzExpress

BERLIN - Am Bahnhof Wittstock (Dosse) wurde heute der symbolische Startschuss für die zweite Baustufe des PrignitzExpress für den Streckenabschnitt Wittstock (Dosse) - Neuruppin West gegeben. Die Strecke wird für eine Geschwindigkeit von 120 km/h ausgebaut, so dass sich die Reisezeit von heute 47 auf 26 Minuten fast halbiert. Insgesamt investieren Bahn und Land rund 51 Millionen Euro in das Projekt. Die Arbeiten an dem 37 Kilometer langen Streckenabschnitt dauern bis Dezember 2004. In den rund 18 Monaten werden die Gleise auf dem 37 Kilometer langen Abschnitt komplett erneuert und elektronische Stellwerkstechnik eingebaut. Von den 38 Bahnübergängen werden 13 geschlossen und die restlichen 25 mit vollautomatischen Halbschranken ausgestattet, was die Sicherheit erheblich erhöht. Die Bahnhöfe werden mit förderseitiger Unterstützung des Landes ebenfalls für 1,2 Millionen Euro modernisiert und mit einem modernen Wegeleitsystem ausgestattet. Die Bahnsteige werden komplett neugebaut. Mit 100 Metern Länge und 76 cm Höhe wird komfortables, niveaugleiches Ein- und Aussteigen möglich sein. In Wittstock (Dosse) ersetzen zwei Außenbahnsteige den bisherigen Inselbahnsteig, der Fußgängertunnel wird zugeschüttet. Alle Bahnsteige sind zukünftig behindertengerecht zu erreichen.

Die dritte Ausbaustufe von Wittstock nach Wittenberge ist von 2005 bis 2006 geplant. Auf dem 58 Kilometer langen Anschnitt soll sich die Fahrtzeit von 74 auf 45 Minuten verkürzen. Der erste, 48 Kilometer lange Abschnitt von Hennigsdorf nach Neuruppin wurde von Oktober 1997 bis Mai 2000 saniert. Die Investitionen beliefen sich auf 43,5 Millionen Euro, die Reisezeit konnte von 83 auf 37 Minuten mehr als halbiert werden. Während der Bauarbeiten wird die Linie RE 6 zwischen Wittstock und Neuruppin Rheinsberger Tor im Schienenersatzverkehr gefahren. Die Fahrtzeit verlängert sich um rund 35 Minuten, außerdem fahren die Busse zu abweichenden Zeiten und halten teilweise nicht direkt am Bahnhof. Den genauen Fahrplan der Busse und weitere Details gibt es im Internet unter www.fahrplanaenderungen.de oder beim BahnBauTelefon (030) 29 71 29 73 (Montag – Freitag 9 - 18 Uhr).

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Berliner Hauptbahnhofes eingeweiht

BERLIN - Auf dem Dach des Berliner Hauptbahnhofes ist seit Montag eine Photovoltaikanlage zur Solarstromerzeugung offiziell in Betrieb. Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, und Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG, haben gemeinsam mit dem Sprecher des Vorstandes der Bewag AG, Klaus Pietschke, die Anlage auf dem Berliner Hauptbahnhof eingeweiht. Die Europäische Union und die E.ON AG haben die Bahn bei der Finanzierung des Projektes unterstützt. Über einen Bildschirm können Besucher Informationen zur Photovoltaikanlage abfragen. Auf dem Ost-West-Glasdach des Berliner Hauptbahnhofes wurden auf einer Fläche von rund 1.870 Quadratmetern insgesamt 780 Photovoltaik-Module mit zusammen 78.000 Zellen montiert. Die gesamte Anlage soll jährlich ca. 160.000 kWh Strom generieren, der in das Netz der Bewag eingespeist wird. Diese Art der Stromerzeugung und -lieferung haben die DB Station&Service AG, die DB Energie GmbH, und die Bewag miteinander ermöglicht.

Die Module lagern linienförmig auf der Gitterstruktur der 320 Meter langen gläsernen Halle. Wegen der Krümmung des Daches sind sämtliche Photovoltaik-Module verschieden und schiefwinklig. Die Module haben jeweils eine Fläche von ca. 2,5 Quadratmetern. Traditionell räumt die Bahn dem Einsatz regenerativer Energieträger einen hohen Stellenwert ein. Der Anteil dieser Energieträger am Bahnstrommix liegt mit rund dreizehn Prozent deutlich über den acht Prozent der öffentlichen Stromversorgung. Der Einsatz von Photovoltaik ist Bestandteil des „E-nergiesparprogramms 2005“, welches die Bahn 1994 verabschiedet hat. Die Bahn hat mit diesem Programm frühzeitig ambitionierte Klimaschutz- und Energieeinsparziele beschlossen: Gegenüber dem Referenzjahr 1990 soll im Zugbetrieb der Ausstoß von CO2 sowie der Energieverbrauch bezogen auf die Verkehrsleistung und im Bereich der stationären Anlagen absolut um jeweils 25 Prozent gesenkt werden. Bei der Erfüllung dieses Programms ist die Bahn auf einem guten Weg. Das CO2-Minderungsziel wurde bereits erreicht, ebenso die Zielstellung für den stationären Bereich.

Künast verlangt Stärkung der Rechte von Bahnkunden

BERLIN - Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast will die Rechte von Bahn-Kunden verbessern. Aus den Geschäftsbedingungen müsse rechtsverbindlich hervorhegen, welchen Anspruch die Bahnkunden im Falle von Verspätung oder Zugausfall haben und wie hoch die Ersatzleistungen seien, sagte die Grünen-Politikerin der "Welt am Sonntag". Künast lobte zwar die Veränderungen der Deutschen Bahn beim Preissystem. Sie forderte aber auch, dass jeder künftig die billigste Verbindung erfahren und buchen könne. "Dazu gehört auch die Auskunft über private Konkurrenzbahnen. Es gibt von der Bahn auch Signale zur Stärkung der Rechte von Kunden im Falle von Verspätung. Die Grundsätze gehören eigentlich ins Bürgerliche Gesetzbuch." Künast kündigte ferner an, sie werde sich für eine so genannte Mobilitätskarte einsetzen, die Bus, U-Bahn und Fernverkehr verbinden soll. "Von der nächstgelegenen Omnibus- oder S-Bahn-Station bis zum wirklichen Zielort gibt es dann nur noch ein Ticket mit allen Umsteigemöglichkeiten. Das wird für Dienst- und Privatreisen das Fortbewegungsmittel der Zukunft." Diese Karte solle es in fünf bis zehn Jahren geben. Verkauft werden könnte sie am Schalter oder über das Internet. Die DB bemüht sich seit einiger Zeit, die BahnCard langfristig zu einer Mobilitätskarte auszubauen.

Verkehrswissenschafter wirft DB "Lockung, Drohung oder gar Erpressung" vor

BERLIN - Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wirft der Verkehrswissenschaftler Gottfried Ilgmann der Bahn in einem Gutachten für den Bahn-Konkurrenten Connex "Lockung, Drohung oder gar Erpressung" vor. Connex versucht den Angaben zufolge vor dem Oberlandesgericht Brandenburg, einen langjährigen Verkehrsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und der Bahn rückgängig zu machen. "Durch Verlagerung von Investitionen und Arbeitsplätzen kann ein willfähriges Bundesland gelockt beziehungsweise entlohnt werden, langfristige Verträge mit DB Region zu schließen", heiße es laut Prozessakten bei Ilgmann. Umgekehrt könne ein "widerspenstiges Bundesland bedroht beziehungsweise abgestraft werden, wenn es den langfristigen Vertragsabschluss verweigert". Bahn-Sprecher Dieter Hünerkoch sprach von immer groteskeren Pamphleten Ilgmanns. Eine Stellungnahme lehnte er mit dem Hinweis ab, die Bahn denke nicht daran, auf "solchen Unsinn einzugehen". Die Bahn werde sich zur Sache im Verfahren äußern. Dem Fall, der laut "Spiegel" am 22. Juli verhandelt wird, kommt nach Einschätzung des Blattes grundsätzliche Bedeutung zu: Die Richter müssten klären, ob ein Bundesland ohne Ausschreibung seinen Schienenverkehr an die DB vergeben darf.

DB beginnt Sanierungsarbeiten am Büdesheimer Tunnel

FRANKFURT/Main - Die DB saniert bis Ende Oktober 2004 den 168 Meter langen Büdesheimer Tunnel. Das Bauwerk aus dem Jahr 1906 durchquert einen Bergrücken im Ortsbereich von Büdesheim und verbindet die Haltepunkte Büdesheim und Windecken auf der eingleisigen Strecke Bad Vilbel - Stockheim. Die sich kontinuierlich verschlechternde Bausubstanz sowohl im Bereich der Portale als auch der Tunnelauskleidung machen die Sanierungsarbeiten notwendig. Mit der Aufweitung des Tunnels und dem Einbau einer neuen Betoninnenschale soll das Bauwerk in den kommenden 15 Monaten grundlegend erneuert werden. Dabei werden auch die Entwässerungseinrichtungen im Bereich der Tunnelvoreinschnitte an die neue Sammelleitung angeschlossen. Die Anpassung der Böschungsneigungen erfordert den Bau neuer Portale, wodurch sich der Tunnel um jeweils 16 Meter auf künftig insgesamt 200 Meter verlängert. Die zulässige Geschwindigkeit im Tunnel wird von heute 60 km/h auf künftig 80 km/h gesteigert. Die Gesamtinvestitionen für die Maßnahme belaufen sich auf rund 6,8 Millionen Euro.

Die Bahn wird das bestehende Angebot auf der Strecke auch während der Bauzeit weitgehend aufrechterhalten; lediglich ein Zugpaar am Abend je Richtung wird bis voraussichtlich Ende 2004 entfallen. Die Bauarbeiten finden vorwiegend in den Abend- und Nachtstunden statt. Dabei kann es insbesondere durch die Abbrucharbeiten im Bereich der Portale und der Gewölbeschale sowie bei der Zu- und Abfuhr von Bau- und Abbruchmaterialien in Tunnelnähe zu Lärmbeeinträchtigungen und eventuell auch zu Erschütterungen kommen. Zur Sicherung der Bauarbeiter während des Zugbetriebes können zudem Warnsignale ertönen. Die beauftragten Unternehmen haben zugesichert, diese Auswirkungen auf das unbedingt erforderliche Maß zu begrenzen. Vor Beginn der Bauarbeiten werden die Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Tunnels beweisgesichert. Ein Gutachterbüro wird dazu den jetzigen Zustand der Gebäude für den unwahrscheinlichen Fall auftretender dokumentieren.

DB und SBB wollen internationalen Fernverkehr ausbauen

FRANKFURT/Main - Zwischen Deutschland und der Schweiz sollen mittelfristig mehr Züge im schnellen Personenverkehr verkehren. Die DB und die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) unterzeichneten heute eine Absichtserklärung über den Ausbau des internationalen Fernverkehrs zwischen beiden Ländern. "Im Rahmen der TEE Rail Alliance wollen wir in Partnerschaft mit der SBB den Marktanteil der Schiene im grenzüberschreitenden Personenverkehr in den kommenden Jahren deutlich erhöhen", erklärte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der DB. Voraussetzung dafür ist nach Auffassung beider Bahnen ein attraktives grenzüberschreitendes gemeinsames sowie ein harmonisiertes Bedienungskonzept als Basis für ein effizientes, kundenorientiertes Angebot.

Auf den wichtigsten Strecken zwischen Deutschland und der Schweiz soll daher bis zum Jahr 2007 ein grenzüberschreitender Taktverkehr eingerichtet werden. Geprüft wird außerdem die Verlängerung bestehender Linien - unter anderem in beliebte Feriengebiete der Schweiz. Die Absichtserklärung von DB und SBB nennt konkret folgende Maßnahmen: Die ICE-Linie Hamburg/Berlin - Frankfurt – Basel soll ab 2005 alle zwei Stunden nach Zürich verlängert werden. Frühestens 2005 soll zudem eine EuroCity-Linie Frankfurt - Interlaken im Zwei-Stunden-Takt eingeführt werden. Erhebliche Verbesserungen sind ab 2007 auch auf der Strecke München - Lindau - Zürich geplant. Dort sollen sechs statt der bisher vier täglichen Züge in jede Richtung verkehren. Die DB will sich zudem dafür einsetzen, dass die Elektrifizierungslücke zwischen Lindau und Geltendorf so schnell wie möglich geschlossen wird. Danach sollen die Züge zwischen München und Zürich mindestens im Zwei-Stunden-Takt mit ICE-Niveau verbunden werden.

In ihrer Absichtserklärung entwickeln DB und SBB auch ein Szenario für zusätzliche mittelfristige Angebotsverbesserungen. Dazu zählen neue Direktverbindungen von Deutschland durch den künftigen Lötschberg-Basistunnel nach Brig im Oberwallis sowie die Verlängerung einer ICE-Linie nach Chur zur besseren Anbindung der Urlaubsregion Graubünden. Nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, voraussichtlich im Jahr 2015, werden sich nach Auffassung beider Partner außerdem interessante Perspektiven für einen schnellen Taktverkehr zwischen Frankfurt und Mailand ergeben.

Schlafwagen-Brand: Zugbegleiter will nicht aussagen

NANCY (AP/AFP) - Sieben Monate nach dem tödlichen Brand in einem Schlafwagen der DB verweigert der Schaffner nach Darstellung eines Opferanwalts die Zusammenarbeit mit der französischen Justiz. Der deutsche Zugbegleiter habe eine Vorladung des Untersuchungsrichters zurückgewiesen und in einem Brief angekündigt, von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch zu machen, sagte Anwalt Alain Behr nach Angaben vom Freitag. Dem Anwalt zufolge sind die Angehörigen der Opfer "schockiert" über die Weigerung des Zugbegleiters, zur Aufklärung des Unglücks beizutragen.Insgesamt starben zwölf Menschen in dem 38 Jahre alten DB-Schlafwagen, der auf dem Weg von Paris nach München war. Das Feuer wurde den bisherigen Ermittlungen zufolge von einer Kochplatte im Serviceabteil des Schlafwagens ausgelöst. Offenbar gerieten Kleidungsstücke in Brand, die direkt daneben hingen. Zeugenaussagen zufolge befand sich der Begleiter zum Zeitpunkt des Unfalls nicht im Schlafwaggon, sondern in einem benachbarten Liegewagen der französischen SNCF. Er soll vergeblich versucht haben, in den brennenden Wagen zu gelangen und die Reisenden zu wecken.

Allianz pro Schiene kritisiert Stolpe-Absage an Pkw-Maut

BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat die Verkehrspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Der vom Kabinett beschlossene Verkehrsetat 2004 sei "ein schlimmer Rückschritt" und die "pauschale Ablehnung einer Pkw-Maut durch Verkehrsminister Manfred Stolpe erschreckend kurzsichtig", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Freitag. Angesichts der EU-Erweiterung und der rot-grünen Zielsetzung, den Güterverkehr auf der Schiene zu verdoppeln, "ist es geradezu skandalös, den Schienenetat um 10 Prozent zusammenzustreichen", kritisierte Flege. Infrastrukturinvestitionen seien Zukunftsinvestitionen und dürften dem Rotstift auch bei leeren Kassen "nur in der allergrößten Not zum Opfer fallen". Wer aber wie Verkehrsminister Manfred Stolpe Finanzierungsmodelle wie die Pkw-Maut "ohne nähere Prüfung in Bausch und Bogen verdammt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ideenlos in den Finanzierungsnotstand zu stolpern", so Flege. Der CDU-Politiker Manfred Carstens hatte Donnerstag eine Autobahngebühr von 150 Euro pro Jahr vorgeschlagen. "Grundsätzlich ist es richtig, auch von Autofahrern eine Straßenbenutzungsgebühr zu erheben und damit zur Finanzierung der Verkehrswege beizutragen", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Die Pkw-Maut müsse sowohl für deutsche als auch für ausländische Autofahrer gelten. Flege: "Schließlich wird bei der Schiene im In- und Ausland ebenfalls für jeden Streckenkilometer eine Nutzungsgebühr fällig."

"Völlig inakzeptabel" ist für die Allianz pro Schiene die Investitionsplanung der Bundesregierung. Für Schienenwege wolle der Bund im nächsten Jahr rund 400 Millionen Euro weniger ausgeben, während die Straße immerhin 360 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr bekomme, monierte das Schienenbündnis. "Der Verkehrsminister, der noch vor wenigen Tagen beteuert hat, Straße und Schiene würden im Bundesverkehrswegeplan gleich behandelt, ist nun demaskiert", sagte Flege. Stolpe schiebe "die Bahnen aufs Abstellgleis". Nach Allianz pro Schiene-Berechnungen sinken im nächsten Jahr die "echten" Bundeszuschüsse für Schienenstrecken sogar um 15 Prozent. Der Grund: Von den 3,9 Mrd. Euro Bundesmitteln werden 600 Millionen Euro lediglich als Darlehen vergeben. Jahr. Flege: "Nach Abzug der Darlehen bekommt die Straße im nächsten Jahr 1,5 Milliarden Euro mehr als die Schiene". Die von rot-grün in der ersten Wahlperiode "zaghaft eingeleitete Verkehrswende zu einer umwelt- und sozialverträglicheren Mobilität" werde "offenbar unter Stolpe wieder zurückgedreht".

Totalsperrung der Strecke Hamburg-Berlin zwischen Nauen und Wittenberge

BERLIN - Bis Ende 2004 wird die Strecke Hamburg-Berlin für Tempo 230 ausgebaut, um die Fahrzeit zwischen Alster und Spree von heute zwei Stunden und acht Minuten auf 93 Minuten zu drücken. 264 Kilometer Gleis auf der 290 Kilometer langen Strecke Hamburg – Berlin werden in diesem Jahr fit gemacht für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Im Rahmen der umfangreichen Baumaßnahmen wird unter anderem der Boden im Bereich der Gleise ausgetauscht und das Schotterbett erstärkt, um so die Gleise für die geplante Spitzengeschwindigkeit herzurichten. Rund hundert Weichen sowie 270 Kilometer Oberleitungsanlagen werden an die neue Geschwindigkeit angepasst und Anlagen der Bahnstromversorgung erweitert. Ferner werden 54 Bahnübergänge beseitigt, in 21 Stationen Bahnsteige umgebaut sowie moderne Leit- und Sicherungstechnik installiert. In den Ausbau der 290 Kilometer Strecke zwischen Hamburg und Berlin werden insgesamt 650 Millionen Euro investiert. Um konzentriert in kurzer Zeit Gleise, Unterbau und Bahntechnik den höheren Geschwindigkeiten anpassen zu können, wird vom 14. Juli 2003 bis zum 27. September 2003 die Bahnstrecke für 76 Tage zwischen Nauen - Neustadt (Dosse) – Wittenberge auf rund 90 Kilometern total gesperrt. Dadurch kommt es zu umfangreichen Änderungen im Bahnverkehr.

Auf der ICE-Linie Hamburg – Berlin – Leipzig – München sowie auf der InterCity-Linie Hamburg – Berlin – Dresden/Prag fahren die Züge von Hamburg 12 bis 25 Minuten früher ab, um in Berlin wieder in den Fahrplantakt zu kommen. In der Gegenrichtung von Berlin nach Hamburg gibt es für die ICE, die nonstop fahren, keine Fahrzeitverlängerung. Die IC/ICE, die in Wittenberge und Ludwigslust halten, kommen durchschnittlich 15 Minuten später in Hamburg an. Im Regionalverkehr zwischen Wittenberge, Neustadt (Dosse) und Nauen wird ein Bus-Shuttle eingerichtet. Für den Zeitraum dieser Bauarbeiten fährt nicht der RE 2, sondern der RE 4 von Berlin nach Wittenberge, Schwerin und Wismar. Dabei gilt folgendes Schema: RE 2 fährt nur noch zwischen Nauen - Berlin - Lübbenau - Cottbus, RE 4 fährt neu Wismar - Schwerin - Wittenberge - Berlin - Jüterbog. Ausführliche Informationen zu den Fahrplanänderungen gibt es bei Max Maulwurf im Internet unter www.bahn.de/fahrplanaenderungen, in einer Sonderbroschüre auf Bahnhöfen und beim Zugpersonal sowie unter der BahnBau-Telefonnummer 030 29 71 29 73 (Montag bis Freitag 9-18 Uhr).

Mehr raufreie Nahverkehrszüge in Baden-Württemberg

STUTTGART - Ab dem 14.07.2003 werden die Züge der Nahverkehrsunternehmen "Regionalverkehr Württemberg" und "Verkehrsunternehmen RheinNeckar" der Deutschen Bahn AG ohne Raucherabteile, d.h. komplett "rauchfrei" unterwegs sein. Betroffen von dieser Maßnahme sind beim "Regionalverkehr Württemberg" ab Stuttgart die Strecken nach Ulm, Singen, Aalen, Karlsruhe, Heidelberg, Würzburg und Crailsheim sowie die Verbindungen Heilbronn-Crailsheim und Crailsheim-Wertheim. Beim Verkehrsunternehmen RheinNeckar sind künftig die Verbindungen von Karlsruhe nach Biblis, Kaiserslautern, Freudenstadt, Worms und Neustadt/W. sowie die Strecken Neustadt/W. - Freinsheim, Bruchsal - Germersheim, Wörth(Rh.) - Ludwigshafen, Neckarelz - Kaiserslautern, Neckarelz – Osterburken, Seckach - Miltenberg sowie Mannheim - Heilbronn/Eppingen rauchfrei.

Wie schon bei den Regio-Shuttles (VT 650) und den Triebwagen VT 641 und VT 611 in Baden-Württemberg, bei der S-Bahn Stuttgart, den Zügen des Regionalverkehr Südbaden und der am 14.12.2003 startenden S-Bahn RheinNeckar entspricht die Bahn damit dem Wunsch einer großen Mehrheit der Kunden nach mehr Nichtraucherplätzen und einer Bahnfahrt ohne Beeinträchtigung durch Zigarettenrauch. "Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahme wesentlich zu einem besseren Komfort bei Bahnfahrten auf den relativ kurzen Strecken beitragen wird und es uns auch erleichtert, unsere Züge sauber zu halten", so Andreas Moschinski-Wald, Vorsitzender der Regionalleitung Baden-Württemberg der DB Regio AG.

Bahn: Millionenkosten durch EU-Pläne für stärkere Kundenrechte

ERLIN (Reuters/AFP) - Die DB befürchtet Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe, falls EU-Vorschläge zur Stärkung der Kundenrechte umgesetzt werden. Ein Bahn-Sprecher bestätigte im Grundsatz einen Bericht des Wirtschaftsmagazins "Capital", in dem unter Berufung auf Äußerungen von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Gespräch mit Aufsichtsräten von Mehrkosten von bis zu 510 Millionen Euro die Rede ist. Bahnkunden müssten bei erweiterten Verbraucherrechten möglicherweise mit drastisch verteuerten Fahrkarten rechnen. "Capital" zitierte Mehdorn mit den Worten: "Das würde eine Preiserhöhung von bis zu elf Prozent notwendig machen." Wenn die Bahn bei größeren Verspätungen künftig - wie in der Europäischen Union (EU) erwogen - nicht nur einen Teil des Fahrpreises zurückerstatten müsste, sondern auch Schadenersatz für die Folgen der Verspätungen leisten müsste, etwa für ein entgangenes Geschäft, entstünden dem Unternehmen erhebliche Mehrkosten. "Verbraucherschutz muss wirtschaftlich vertretbar sein", sagte der Firmensprecher.

2007 als Bautermin für den Ost-TGV bekräftigt

PARIS - (AFP) Der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin hat das Jahr 2007 als Bautermin für die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke von Paris Richtung Straßburg bekräftigt. "Wir haben den Kauf des Geländes eingeleitet und werden damit in den kommenden Tagen auch in Lothringen beginnen", sagte Raffarin der Luxemburger Tageszeitung "La Voix" (Freitagsausgabe). "Wir haben die Entscheidungen getroffen, um diese Abmachungen im Jahr 2007 einzuhalten." Raffarin hält sich am Freitag zu einem offiziellen Besuch in Luxemburg auf. Das Großherzogtum beteiligt sich an den Baukosten des Ost-TGV.

Baubeginn für Erweiterung des Umschlagbahnhofs Frankfurt Ost

FRANKFURT/Main - Mit dem Setzen der ersten Bohrpfähle haben die Erweiterungsarbeiten am Umschlagbahnhof Frankfurt Ost begonnen. Bis Herbst 2004 wird die bisher zweigleisige Anlage zu einer Kranbahn mit vier zug-langen Gleisen von je 670 Metern ausgebaut. Dazu sind im Bereich der vorhandenen Anlage umfangreiche Gleisumbauten erforderlich. Darum wird die Maßnahme in einzelnen Bauphasen umgesetzt, so dass der Betrieb ohne Unterbrechungen abschnittsweise auf die neuen Anlagen umgestellt werden kann. Die Kosten für das derzeit im Bau befindliche Projekt betragen rund 26 Millionen Euro. Bei Bedarf besteht eine Option auf einen weiteren Ausbau um nochmals vier Gleise mit je 580 Metern Nutzlänge für rund 12 Millionen Euro. Der Umschlagbahnhof Frankfurt Ost ist eine Anlage des kombinierten Güterverkehrs Schiene/Straße, in der Container, Wechselbehälter und kranbare Sattelauflieger umgeschlagen werden. Die bestehende Anlage arbeitet zur Zeit an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Deshalb können die im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung prognostizierten Steigerungsraten im Güterverkehr von 60 Prozent bis 2015 nur durch Kapazitätserweiterungen bewältigt werden.

Zum neuen Umschlagbahnhof gehören die straßen- und schienenseitige Zufahrt, die Umschlagkräne, Abstellflächen für Ladeeinheiten und Straßenfahrzeuge sowie die zugehörigen Verwaltungs- und Sozialgebäude. Weiterhin wird für die Wartung und Reparatur von Containern ein Service-Center mit den entsprechenden Gebäuden, Hallen und Abstellplätzen zur Verfügung stehen. Die zwei vorgesehenen neuen Kräne überspannen mit einer Stützweite von 37 Metern außer den vier Gleisen noch zwei Ladespuren, eine Fahrspur und eine Abstellspur, die nebeneinander angeordnet sind. Die Gründung der Kranbahnen erfolgt durch bis zu 12 Meter lange Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern, die im Abstand von 2,50 Meter eingesetzt werden. Die nun begonnene Erweiterung des Umschlagbahnhofs trägt der besonderen Bedeutung des Standorts Rechnung, der ein hohes wirtschaftliches Potenzial hat. 1968 als einer der ersten Umschlagbahnhöfe der DB eröffnet, wuchs dieser nach anfänglich bescheidenem Verkehrsaufkommen rasch an. Bereits 1973 musste ein zweiter Containerkran aufgestellt werden, in den Jahren 1983 bis 1985 wurde er erstmals ausgebaut.

Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze

FRANKFURT/Main - Trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen der DB kommt es auf Eisenbahnanlagen vor allem in den Ferienmonaten immer wieder zu Situationen, in denen sich Kinder und Jugendliche in Gefahr bringen. Nicht selten sind schwere oder tödliche Unfälle die Folge. Insbesondere durch Klettern auf abgestellte Fahrzeuge geraten Kinder und Jugendliche in die Nähe von Oberleitungen und bringen sich damit in Lebensgefahr. Schwere Verbrennungen sind häufig die Folge. Auch durch das Bewerfen von Zügen, Vandalismus oder Graffiti-Sprühen können bedrohliche Situationen entstehen. Gerade junge Menschen sind sich häufig der Tragweite und Auswirkungen ihrer Handlungen nicht bewusst. Daher hat die Bahn im Jahr 2001 mit der Stiftung Lesen eine bundesweite Informations- und Aufklärungskampagne zum Thema Sicherheit rund um Züge, Bahnhöfe und Gleisanlagen, gestartet.

Das Medienpaket "In letzter Sekunde - sicher und mobil mit der Bahn" präsentiert ein breites didaktisches Angebot, das sich vorwiegend an die Klassen 4 bis 8 richtet und fächerübergreifend eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Film für Kinder und Jugendliche: eine moderne Schutzengel-Story - unterhaltsam, spannend, informativ. Der Film schildert, wie der Schutzengel Charly eine Gruppe cooler Kids dazu bringt, ihre gefährlichen Mutproben rund um die Gleisanlagen zu überdenken. Nicht nur Lehrer und Schüler können "In letzter Sekunde" sehen: Auch Fahrgästen und Bahnhofsbesuchern wird der Film im Bordprogramm der ICE-Züge und auf den Großbildschirmen der Bahnhöfe gezeigt. Ergänzt wird der Film durch methodisch-didaktische Materialien für Lehrkräfte "Ideen für den Unterricht", die von der Stiftung Lesen entwickelt worden sind. Die thematische Bandbreite reicht von den psychologischen und sozialen Phänomenen Gruppenverhalten, Vandalismus, Mutproben und der Suche nach dem "Kick" bis hin zu physikalischen Versuchen zu den Themen Sog, Bremsweg und Starkstrom. Abgerundet wird das Medienpaket durch Lesetipps und einen Kreativ-Wettbewerb für Schulklassen.

Baustart für den City-Tunnel Leipzig

LEIPZIG - Am Mittwoch haben in Leipzig die Bauarbeiten für den neuen City-Tunnel begonnen. Gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe drückten Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt, der Oberbürgermeister von Leipzig, Wolfgang Tiefensee, und der Marketing-Vorstand der DB, Klaus Daubertshäuser, den roten Knopf und lösten damit die erste Bohrung für den City-Tunnel aus. Das rund vier Kilometer lange Bauwerk soll den Hauptbahnhof und den im Süden Leipzigs gelegenen Bayerischen Bahnhof verbinden. Damit kann der Schienenpersonennahverkehr im Großraum Leipzig völlig neu geknüpft werden. Geplant ist, dass die ersten Züge Ende 2009 durch die zwei Röhren rollen. Leipzig Oberbürgermeister Tiefensee sagte, der City-Tunnel sei zwar nur wenige Kilometer lang, aber er wirke verkehrs- und wirtschaftspolitisch als Achse in das 21. Jahrhundert. "Ohne Fahrtrichtungswechsel am Knotenpunkt Leipziger Hauptbahnhof können schon in wenigen Jahren durchgängige und schnelle Zugverbindungen auf der Strecke Berlin-Leipzig-München angeboten werden." Der City-Tunnel verbinde sächsische und anhaltinische Wirtschaftsregionen und optimiere den innerstädtischen S-Bahn-Nahverkehr, so Tiefensee weiter.

Neue Wege werden bei der Realisierung des Projektes beschritten. Das Land Sachsen ist in Abstimmung mit der DB Bauherr sämtlicher Rohbauarbeiten an Tunnelröhre und Stationen. Die bahnspezifischen Arbeiten wie die Installation der Gleise als "Feste Fahrbahn", die Ausrüstung mit Signal- und Sicherungstechnik sowie der Anschluss an das Netz der Bahn bleiben in der Hand der DB. Der Tunnelbau fügt sich als Teil eines Gesamtkonzeptes in den laufenden Umbau des Bahnknotens Halle/Leipzig und die Einbindung der verschiedenen Neu- und Ausbauprojekte in den Knoten ein. Alle Bauabläufe und technischen Konzeptionen sind von Anfang an aufeinander abgestimmt. Bereits jetzt laufen im Gleisfeld des Hauptbahnhofs die Vorbereitungen, um hier 2005 die Baufreiheit für die Tunnelbaustelle zu gewährleisten. Die Kosten für den Tunnel belaufen sich auf rund 572 Mio. Euro, davon trägt der Freistaat 182 Mio. Euro. Der Löwenanteil in Höhe von 360 Mio. Euro stammt aus EU- und Bundesmitteln. Die weiteren Kosten tragen die Stadt Leipzig und die Bahn.

Weniger Geld für die Bahn?

BERLIN - Trotz zusätzlicher Milliarden-Einnahmen aus der Lkw-Maut will der Bund im Jahr 2004 die Investitionen für die Bahn offenbar um rund 400 Millionen Euro kürzen. Gleichzeitig sollen in den Straßenbau etwa 360 Millionen Euro mehr fließen. Die Grünen kritisierten diese geplante Kürzung der Bundesmittel für die Bahn und verlangen vom Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) Aufklärung. "Wir sehen das sehr kritisch", sagte die Grünen- Haushaltspolitikerin Franziska Eichstädt-Bohlig. Der Haushaltsentwurf 2004 sehe 885 Millionen Euro mehr für die Straße als für die Schiene vor, obwohl im Koalitionsvertrag eine Gleichbehandlung vereinbart worden sei. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte dagegen, unter Einrechnung von Bundesmitteln für die Länder, die der Schiene zu Gute kämen, lägen Straße und Schiene gleichauf. Man halte sich an den Koalitionsvertrag. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte sich am Mittwoch nicht zu den Kürzungen äußern wollen. Ihm seien sie noch unbekannt, sagte er.

Umfrage: Mehrheit beurteilt verändertes Bahnpreissystem positiv

BERLIN - Die Änderungen im Preissystem der DB beurteilt die Mehrheit der Deutschen positiv. Das ergab eine Forsa-Umfrage unter 1000 Bundesbürger, die im Auftrag des Magazins "stern" durchgeführt wurde. 58 Prozent der Befragten glauben demnach, dass die Fahrgastzahlen der DB wieder steigen werden, wenn zum 1. August die alte BahnCard wieder eingeführt und das Rabattsystem vereinfacht wird. Gut ein Drittel erwartet allerdings nicht, dass es durch die in der vergangenen Woche vorgestellten Maßnahmen zu einem Fahrgastzuwachs komme, acht Prozent der Deutschen sind in dieser Frage unentschieden.

DB Cargo auf LKW-Fahrverbot in Tirol vorbereitet

MÜNCHEN - Wenn am 1. August auf der Inntalautobahn in Tirol das sektorale LKW-Fahrverbot für eine Reihe von Gütern in Kraft tritt, kann eine Verlagerung auf die Schiene Verkehrsengpässe vermeiden. Nach Schätzungen aus Tirol wird von etwa 600 LKW-Ladungen pro Tag ausgegangen. Dafür sind rechnerisch acht zusätzliche Zugpaare erforderlich. Auf der deutschen Zulaufstrecke von München nach Kufstein und im Inntal nach Italien sind ausreichend Kapazitäten auf der Schiene vorhanden. Auch die erforderlichen Güterwagen können gestellt werden. "Wir sind für unsere Kunden vorbereitet", sagte Wilfried Renger, DB Cargo-Niederlassungsleiter Südbayern. "Wir können schnell unsere Kapazitäten hochfahren." Nach der Ausweitung des LKW-Nachtfahrverbotes beabsichtigt die Tiroler Landesregierung am 1. August auch bestimmte Güter von der Inntalautobahn zu verbannen. Betroffen sind Getreide, Holz, Steine, Erden, Aushub, Baustahl, Abfälle und Kraftfahrzeuge. Als Alternative bietet sich der Transport über die Schiene an. Die Eisenbahn-Achse über den Brenner von Deutschland nach Italien verfügt über ausreichend freie Kapazitäten für eine komplette Verlagerung dieser Güter auf die Schiene.

Gegenwärtig verkehren über den Brennerpass in beiden Richtungen täglich 62 Güterzüge. In den vergangenen Jahren konnten die Bahngesellschaften der drei Länder mit verschiedenen Ausbaumaßnahmen die Kapazitäten erhöhen. Auf bayerischer Seite wurden 25 Millionen Euro in eine verbesserte Signaltechnik zwischen München und Kufstein investiert. In Tirol wurde ein Umfahrungstunnel bei Innsbruck errichtet. Und auf italienischer Seite wurden einige Abschnitte begradigt. Im Dezember 2002 verbündeten sich die drei Bahngesellschaften in der "Brenner Rail Cargo-Allianz". Ihre Aufgabe ist die Verbesserung der Transportangebote und die Abstimmung der Logistikprozesse auf der 450 Kilometer langen Bahn-Achse. Bereits nach wenigen Monaten konnte die Pünktlichkeitsrate auf 84 Prozent angehoben werden.

SBB startet Testbetrieb auf Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben auf dem ersten 12 Kilometer langen Teilstück der Bahn-2000-Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist mit einem intensiven Testprogramm begonnen. Bis heute sind bereits rund 100 Tests und Versuche fest geplant. Geprüft werden neben dem Gleis auch das Funksystem GSM-R sowie das europäische Signal- und Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System). Da der Zeitplan knapp bemessen ist, hat die SBB bereits im Dezember 2002 beschlossen, die Strecke mit einer Rückfallebene mit konventioneller Signaltechnik auszurüsten. Beide Systeme werden vom gleichen Ort angesteuert und sind auf den Fahrzeugen installiert. Das ergibt zahlreiche neue Verbindungs- und Schnittstellen, welche die Entwickler herausfordern. Wie Pierre-Alain Urech, stellvertretender Vorsitzender der SBB-Geschäftsleitung ausführte, liegt die Lieferindustrie beim Ausrüsten der Fahrzeuge mit ETCS mehrere Monate hinter dem Zeitplan. Programmgemäß verlaufe das Installieren des von Siemens gelieferten Funksystems GSM-R, das die ETCS-Signal- und Steckendaten auf die Lokomotiven übermittelt.

Die Neubaustrecke soll in 17 Monaten zum Start von Bahn 2000 im Dezember 2004 in Betrieb gehen. Die meisten der großen Bahn-2000-Bauprojekte sind in der Zwischenzeit abgeschlossen, so auch der Tunnel zwischen Zürich und Thalwil, der als zweitgrößtes Bauwerk Mitte Juni in Betrieb ging. Mit geschätzten Endkosten zwischen 5,7 und 5,9 Milliarden Schweizer Franken wird die 1. Etappe von Bahn 2000 innerhalb des Budgetrahmens von 7,4 Milliarden Franken abgeschlossen. Die Summe dieser Projekte ermöglicht im Dezember 2004 einen Quantensprung im Fahrplan mit deutlich kürzeren Reisezeiten und häufigeren Verbindungen zwischen den Zentren.

DB und Baden-Württemberg unterzeichnen Verkehrsvertrag

STUTTGART - Die DB und das Land Baden-Württemberg haben am Dienstag in Stuttgart einen langfristigen Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) geschlossen. Der bis 2016 geltende Vertrag regelt Umfang und Qualität der Verkehrsleistungen. Danach erbringt die DB Regio in diesem Jahr Verkehrsleistungen von rund 49 Millionen Zugkilometern in Baden-Württemberg. Gleichzeitig wurden umfassende Regelungen vereinbart, die Ausschreibungen von Verkehrsleistungen während der Vertragslaufzeit durch den Aufgabenträger vorsehen und somit für einen schrittweisen Übergang in den freien Wettbewerb sorgen. Erstmals soll ein vom Land und DB Regio gemeinsam entwickeltes Qualitätsmesssystem zur Anwendung kommen, mit dem die objektive Qualität des Schienenverkehrs und die subjektive Zufriedenheit der Fahrgäste erfasst und bewertet wird. Dabei sollen vor allem die Pünktlichkeit, aber auch Kriterien wie Anschlusssicherheit, Sauberkeit und Schadfreiheit der Wagen kontinuierlich geprüft und ihre Abweichung vom Zielerfüllungsgrad vermerkt werden. Die Qualitätserfassung ist mit einem Bonus-Malus-System verknüpft.

Zur Verbesserung der Angebotsqualität in Baden-Württemberg kündigte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DB Regio, Ulrich Homburg, weitere Investitionen an. "Wir werden in der Vertragslaufzeit rund 450 Mio. Euro in moderne Triebzüge, Loks und Wagen investieren und damit die Service- und Angebotsqualität für unsere Kunden deutlich verbessern. Somit wollen wir mehr Bürger zum Umsteigen auf die Schiene bewegen." Die Investitionen in den Fahrzeugpark ermöglichen künftig beispielsweise den Einsatz von modernen Elektrotriebwagen der Baureihe ET 425, von modernen Regio-Shuttle-Dieseltriebwagen VT 650, spurtstarken Elektrolokomotiven der Baureihe E 146 oder die Beschaffung weiterer Doppelstockwagen.

Speisewagen doch nicht aufs Abstellgleis?

BERLIN - Die Speisewagen in den Fernzügen der DB rollen möglicherweise doch nicht aufs Abstellgleis. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" will der neue Personenverkehrsvorstand der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, auch in diesem Punkt von dem Konzept seines Vorgängers abweichen. Wie es in dem Bericht heißt, erwäge die DB, bestehende Bordrestaurants weiter zu betreiben und möglicherweise sogar ICE-3-Züge, die keine Speisewagen mehr haben, für einen solchen Betrieb nachzurüsten. Pikant dabei: bis vergangenen Dezember wurden bei allen bislang eingesetzten 54 ICE 3-Zügen für etwa 400.000 Euro pro Zug die Speisewagen zu Bistros mit Stehtischen und vereinzelten Sitzbänken umgebaut. Dafür wurde die Bedienung am Platz ausgeweitet. Zur Begründung hieß es damals, die Speisewagen seien kaum frequentiert und verursachten jedes Jahr ein Defizit in dreistelliger Millionenhöhe, das alle Bahnreisenden mitfinanzieren müssten. Ein Bahnsprecher bestätigte jetzt allerdings gegenüber der "FAZ", nun werde über die Zukunft der Speisewagen neu diskutiert. Berichte aus Bahnkreisen, noch in dieser Woche werde eine Entscheidung fallen, wollte er nicht bestätigen.

Europa-Premiere: ETCS startet Serienerprobung

BERLIN - Auf einer ersten Testfahrt haben die DB und ihre beiden Industriepartner Siemens Verkehrstechnik und Alcatel im Beisein internationaler Gästen aus Politik und Industrie am Montag die Serienerprobung für das neue europäische Leit- und Sicherungssystem ETCS aufgenommen. Erstmals in Europa war ein lokbespannter, ETCS-geführter Zug zwischen Jüterbog und Bitterfeld mit 200 km/h unterwegs - die herkömmlichen Zugsicherungssysteme auf dieser Strecke (PZB - Punktförmige Zugbeeinflussung) erlauben nur 160 km/h. Für die Serienerprobung wurde eine elektrischen Lokomotive der Baureihe 101 umgerüstet, d.h. das ETCS-Fahrzeuggerätes in die Fahrzeugsysteme (z.B. Führerraumsignalisierung und Bremsansteuerung) eingebunden. Alcatel und Siemens wollen auf der Pilotanlage der Bahn auf der Strecke Berlin - Leipzig den Nachweis der Einsatzfähigkeit des Systems unter den in Deutschland geltenden technischen und betrieblichen Bedingungen erbringen.

ETCS ist ein Bestandteil des Programmes "European Rail Traffic Management System" (ERTMS), das außerdem noch die Einführung von GSM-R (europäischer Mobilfunk für Eisenbahnen) vorsieht. "ERTMS" soll das seit drei Jahrzehnten bewährte und immer wieder weiter entwickelte System der "LZB" ersetzen. Das Umsteigen von den bisherigen Systemen zu ETCS auf dem rund 3.300 Kilometern für den Hochgeschwindigkeitsverkehr vorgesehenen Streckennetz braucht - technisch bedingt - eine Übergangszeit, in der beide Systeme parallel arbeiten. Die Bahn rechnet hier mit einer Migrationszeit von 15 bis 20 Jahren. Viele Streckenkilometer und einige tausend Fahrzeuge müssen deshalb mit beiden Systemen ausgestattet werden. So sind Investitionen sowohl in Fahrzeuge als auch in die Strecke notwendig – Balisen, also elektronische Übertragungspunkte im Gleis, Streckenzentralen und Stellwerke mit den Schnittstellen zu GSM-R, dem speziell gestalteten Mobilfunk für Eisenbahnen. Und das zusätzlich zu den heutigen leistungsfähigen Sicherungssystemen, die noch auf Jahre hinaus allen Anforderungen eines modernen nationalen Bahnbetriebs genügen. Der Kostenumfang der Migrationphase und der Doppelausrüstung von Fahrzeugen und Strecke ist heute noch nicht endgültig zu beziffern. Die Bahn erwartet alleine für die Ausrüstung der Strecken im Hochgeschwindigkeitsverkehr Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro.

DB-Chef Mehdorn machte bei der Sonderfahrt deutlich, dass die DB bereits über einen hohen Sicherheitsstandard bei der Leittechnik verfüge. Es sei wichtig, einen geordneten Wechsel von der bisherigen Technologie zu ETCS zu vollziehen. Diese sogenannte Migration sei die große Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Grundsätzlich sei zwar jede Investition zur Harmonisierung der technischen Systeme ein Beitrag zu europaweiter ökologisch sinnvoller Mobilität. Allerdings stünden hier weniger Sicherheitsfragen als vielmehr die Kosten im Vordergrund. Für die Bundesregierung erklärte Verkehrs-Staatssekretärin Angelika Mertens, die Politik werde "im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten Schützenhilfe leisten". Friedrich Smaxwil, Bereichsvorstand Siemens Transportation Systems sagte: „Der heutige Tag markiert den Einstieg in einen grundlegenden technischen Wandel im Eisenbahnverkehr in Deutschland. Die deutsche Industrie hat die Entwicklung von ETCS seit 1995 in Europa mit Nachdruck vorangetrieben. Die Deutsche Bahn und die deutsche Industrie sind heute aufgrund ihrer gemeinsamen Anstrengungen bei dieser neuen Technologie führend in Europa."

Rahmenvereinbarung zur Modernisierung brandenburgischer Bahnhöfe abgeschlossen

POTSDAM - Ab sofort ist der Weg zur weiteren Modernisierung brandenburgischer Bahnhöfe gesichert. Bis 2007 sollen 110 Millionen Euro investiert werden. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung unterzeichneten heute Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG, und Hartmut Meyer, Verkehrsminister des Landes Brandenburg, in Potsdam. Das Land beteiligt sich mit bis zu 75 Millionen Euro aus Regionalisierungsmitteln an dem Vorhaben, die Bahn und der Bund stellen gemeinsam 35 Millionen Euro zur Verfügung. Die Vereinbarung sieht die Modernisierung von Bahnhöfen, die Entwicklung des Umfeldes sowie die schnelle Aufwertung von rund 200 kleineren Stationen mit guter Bausubstanz im Rahmen des Sofortprogramms der Deutschen Bahn vor. Die betroffenen Bahnhöfe werden jedes Jahr einvernehmlich von Land und Bahn festgelegt. Die Rahmenvereinbarung leistet einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung des Brandenburger Bahnkonzeptes 2009 sowie für die Bahnhofsentwicklungskonzeption der Bahn. Im Rahmen dieser Konzeption sucht die Bahn verstärkt den Dialog mit Bund, Ländern und Kommunen, um gemeinsam nach Möglichkeiten zur Entwicklung der Bahnhöfe zu suchen. Als nächstes sollen unter anderen die Bahnhöfe Frankfurt (Oder) und Wittenberge weiter modernisiert werden.

DB bestellt neue Doppelstockwagen

BERLIN - Die DB hat bei Bombardier 298 neue Doppelstockwagen bestellt. Ein entsprechender Vertrag mit einem Auftragsvolumen von rund 412 Millionen Euro wurde jetzt unterzeichnet. Die 78 Steuer- und 220 Mittelwagen sollen zwischen 2004 und 2006 schrittweise ausgeliefert und in verschiedenen Bundesländern eingesetzt werden. Vertraglich vereinbart wurde außerdem eine Option über die Lieferung von weiteren 300 Doppelstockwagen. Der Auftrag soll bei Bombardier in Görlitz Arbeitsplätze bis über das Jahr 2006 hinaus sichern. Die neuen Doppelstockwagen, die eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen können, zeichnen sich durch einen hohen Komfort aus. Sie sind klimatisiert, verfügen über ein elektronisches Fahrgastinformationssystem und teilweise über großzügige Mehrzweckräume. Die 1. Klasse ist mit Tischen, Teppichboden, Steckdosen, separaten Leseleuchten und Teppichboden ausgestattet. Doppelstockwagen bilden neben S-Bahn-Systemen das Rückgrat des Schienenpersonennahverkehrs in Ballungsräumen. Die DB setzt sie wegen ihrer hohen Transportkapazität in fast allen Bundesländern vor allem als RegionalExpress-Züge ein. Schon jetzt rollen nach Angaben von Bombardier 1000 derartige Waggons durch Deutschland, die alle in Görlitz gebaut wurden. Doppelstöcker aus Görlitz fahren laut Bombardier außerdem in Israel und Dänemark. Demnächst komme auch Luxemburg hinzu.

Bahn zieht gegen Kritiker vor Gericht

BERLIN - Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wehrt sich Bahnchef Hartmut Mehdorn in mehreren Fällen gegen Kritiker vor Gericht. In zwei Verfahren gegen den Bundestagsabgeordneten Horst Friedrich (FDP) habe Mehdorn vor dem Frankfurter Landgericht in einem Fall gewonnen und in einem verloren, heißt es in der jüngsten Ausgabe. Friedrich hatte die Bahnbilanz als "ein trickreiches Machwerk, das sich die weiten Spielräume des deutschen Bilanzrechts zu Nutze macht", bezeichnet. Die Verluste von 2000 bis 2003 seien vor allem "durch riesige Rückstellungsbildungen und hochgefahrene 'sonstige betriebliche Aufwände' verursacht". Diese sollten in den kommenden Jahren massiv abgebaut werden, wodurch sich dann optisch ein Sanierungserfolg ergebe. Wie der "Spiegel" weiter berichtete, dauere der Streit mit dem "Pro-Bahn"-Vorsitzenden Klaus-Peter Naumann an. Naumann müsse wegen seiner Kritik am Bahn-Preissystem am 1. August in Hamburg erneut vor Gericht.

Auch der Berliner Verkehrswissenschaftler Gottfried Ilgman, der Mehdorn in einem Fachblatt "Wettbewerb nach Gutsherrenart" vorgeworfen habe, werde zu einer Unterlassungserklärung aufgefordert, hieß es weiter. Eine Niederlage erlitt die Bahn dem Bericht zufolge vor dem Berliner Landgericht gegen den Chef des Konkurrenzunternehmens Connex, Hans Leister. Diesem seien nun rechtskräftig die Äußerungen erlaubt, beim Bahn-Management seien Tricksereien an der Tagesordnung, und die Bahn-Führung könne "durchaus alle Hebel in Bewegung setzen, um den Wettbewerbern Knüppel zwischen die Beine zu werfen". Bahn-Sprecher Dieter Hünerkoch sagte auf Anfrage, mit Friedrich und dem wegen eines Interviews zum Preissystem der Bahn verklagten Vorsitzenden der Vereinigung Pro Bahn, Klaus-Peter Naumann, seien Gespräche im Gange. Die Bahn reagiere nicht auf jeden "Unsinn". "Aber wir können uns nicht jede nachweislich falsche und geschäftsschädigende Behauptung gefallen lassen, schon gar nicht, wenn sie den Bereich der Bilanz betrifft."

Bahn will Fahrgäste besser informieren

HAMBURG - Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" will die DB Fahrgäste in verspäteten Zügen künftig besser über bestehende Anschlüsse informieren. DB-Fernverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch sagte der Zeitung, die Erreichbarkeit fahrender Züge über Funk solle verbessert werden. Zugbegleiter und Kundenbetreuer würden mit modernen Geräten ausgestattet, zudem solle bis 2008 ein umfassendes Informationssystem für die Reisenden eingeführt werden. Man wolle die Kunden "zum Beispiel vor Beginn von Bauarbeiten über Verspätungen informieren". Schon vom 1. August an sollten in den Zügen und auf den Bahnhöfen mehr Mitarbeiter präsent sein, die sich um die Kunden kümmern. "Wir helfen dem Kunden, wenn er zum Beispiel Probleme am Fahrschein-Automaten bekommt", sagte Rausch. Dem Bericht zufolge will die Bahn auch eine neue Pünktlichkeitsoffensive starten. "Wir sind in der Pünktlichkeit nicht da, wo wir sein wollen", sagte der Fernverkehrsvorstand der "Bild am Sonntag".

Mehdorn: "Bei der Bahn-Privatisierung von Japan lernen"

BERLIN - Am Freitag haben sich der Präsident der East Japan Railway Company, Masatake Matsuda, und DB-Chef Hartmut Mehdorn zu einem Arbeitsgespräch getorffen. Anschließend hielt Matsuda auf Einladung von Hartmut Mehdorn im BahnTower am Potsdamer Platz vor Verkehrspolitikern der Bundestagsfraktionen von SPD, CDU/CSU und FDP einen Vortrag, in dem er die Schlüsselpunkte zum Erfolg der japanischen Bahn-Reform darlegte. Die Privatisierung der ehemals japanischen Staatsbahn unter der Maßgabe der Integration von Netz und Betrieb gilt unter Politikern und Bahn-Experten gleichermaßen als eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Nach erfolgtem Börsengang im Jahr 1993 befindet sich die East Japan Railway Company in einer nachhaltigen Gewinnsituation. Der Anteil der Schiene am Personenverkehr ist in Japan drei- bis viermal höher als in Deutschland. Hartmut Mehdorn sieht sie deshalb als Vorbild für die Bahn-Reform in Deutschland: "Wir wollen von den Besten lernen", sagte Mehdorn heute in Berlin. An Matsuda gerichtet, mit dem der deutsche Bahnchef seit vielen Jahren freundschaftlich zusammenarbeitet, fügte Mehdorn hinzu: "Wir wollen Dinge nicht eins zu eins übernehmen, aber wir wollen vieles von Ihnen adaptieren."

Mehdorn: Bahn-Preissystem wird weiter vereinfacht

HAMBURG - Die DB will ihre Tarife künftig noch übersichtlicher gestalten. Im nächsten Jahr solle es nur noch einen einheitlichen Preis für eine Fahrt von A nach B geben - unabhängig von der Streckenführung, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn der "Bild"-Zeitung. "Wir arbeiten an der Vereinfachung von heute je nach Zugart und Streckenverlauf verschiedenen Preisen." Derzeit sei die Preisgestaltung in diesem Punkt noch unübersichtlich, räumte der Bahn-Chef ein. Zudem wolle die Bahn dann den günstigsten Preis für jede gewünschte Verbindung garantieren. Mehdorn kündigte auch Service-Verbesserungen für Stammkunden an. Man arbeite an einem Service- und Qualitätsprogramm, das unter anderem Belohnungen für treue Bahncard-Kunden vorsieht, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn der "Bild-Zeitung".

Bahnwerk Opladen wird Ende 2003 geschlossen

DÜSSELDORF - Das Opladener Bahnwerk steht nun endgültig vor dem Aus. Nach einem Gespräch zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn, Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie Vertretern des Betriebsrats, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Gewerkschaft Transnet in Berlin sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitag, es gebe keine Alternative zur Schließung am 31. Dezember 2003. Weder die Fortführung als Bahnwerk noch ein Engagement eines Investors seien Erfolg versprechend. Die Belegschaft gab angesichts dieser Entscheidung ihren seit 14 Tagen andauernden Hungerstreik auf. Der Betriebsrats-Vorsitzende Kuno Dreschmann sagte, die Belegschaft sei "wütend über die Politik" und wolle ihren Protest nun in Form einer Bürgerbewegung weiter nach außen tragen. Die DB erklärte, jeder Beschäftigte des Bahnwerks erhalte ein Arbeitsplatzangebot". Der "überwiegende Teil" der Arbeitsplätze werde in Nordrhein-Westfalen liegen.

Gemeinsamer Wagenpool RüKB - Fichtelbergbahn

PUTBUS - Seit dem 26.06.2003 befinden sich bei der Rügenschen Kleinbahn (RüKB) vier weitere Reisezugwagen im Betriebseinsatz, die zu einem gemeinsamen Fahrzeugpool mit der sächsischen BVO Bahn GmbH (Fichtelbergbahn) gehören. Der zu Jahresbeginn entstandene Wagenpool wurde von beiden Gesellschaften und dem Landkreis Annaberg-Buchholz zur wirtschaftlich sinnvollen Abdeckung des jeweiligen saisonalen Fahrzeugmehrbedarfs sowie zur ganzjährig intensiven Nutzung der entsprechenden Reisezugwagen gegründet. Entsprechend haben sich beide Bahngesellschaften an den Kosten für die durchgeführten Hauptuntersuchungen beteiligt. Die Einsätze der in grüner Farbgebung gehaltenen und nicht mit Bühnenübergängen ausgerüsteten Fahrzeuge werden künftig in der Sommersaison (6 Monate) auf der Insel Rügen und in der Wintersaison (6 Monate) auf der Erzgebirgsstrecke Cranzahl – Oberwiesenthal erfolgen. Alle genannten Reisezugwagen erhalten neben dem Logo "BVO – Fichtelbergbahn" dauerhaft auch das "RüKB"-Logo.

Harald Schmidt wirbt für neue Bahnpreise

BERLIN - Seit dem 2. Juli ist Harald Schmidt für die Bahn auf Sendung. Er verkündet die Änderungen im Preissystem der Deutschen Bahn zum 1. August 2003. Unverschnörkelt präsentiert der Moderator im Nachrichtenformat die neue BahnCard-Familie sowie die vereinfachten und gelockerten Konditionen für Sparpreise - aber natürlich nicht ohne feine Ironie. Unterstützt wird der TV Aufritt von einer Print-Kampagne, die sich ebenso vom vorherigen Auftritt abhebt. Die Motive fokussieren dabei auf die neue BahnCard-Familie und die Sparpreise und verkünden ebenso unverschnörkelt die Botschaften wie "Bahn fahren in Deutschland ist wieder ganz einfach", "Für jeden gibt es jetzt die richtige BahnCard" oder "Auch ohne BahnCard ist sparen jetzt ganz einfach. Die Sparpreise." Die 25 Sekunden TV-Spots laufen in ARD und ZDF, sowie den privaten Sendern RTL, SAT1, PRO7, RTL2, Kabel1, VOX und n-tv. Bevorzugt platziert im Nachrichtenumfeld. Die Printmotive sind zu sehen in Stern, Spiegel und Focus und den großen überregionalen Tages- und Sonntagszeitungen.

Eine kurzfristig vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Programmzeitschrift "TV Today" durchgeführte Umfrage ergab allerdings, dass 76 Prozent der 1009 Befragten überhaupt keine Prominenten in der Bahnwerbung sehen wollen. Während 14 Prozent glauben, dass Schmidt das Image der Bahn verbessern kann, finden 27 Prozent, dass die ironische Art von Harald Schmidt nicht zur Bahnwerbung passt. Von den Über-50-Jährigen vertritt sogar jeder Dritte (31 Prozent) diese Meinung. 56 Prozent halten das Preissystem der Bahn sogar für so unverständlich, dass es keinen Unterschied mache, welcher Promi dafür werbe. Einige Befragte sehen in der Werbung mit dem Late-Night-Talker Harald Schmidt allerdings einen klugen Schachzug des Unternehmens: 23 Prozent vermuten, dass es der Bahn gar nicht um die Werbung für das neue Preissystem geht, sondern darum, dass Harald Schmidt als Werbeträger der Bahn jetzt nicht mehr in seiner Sendung über das Unternehmen herziehen kann.

Bahn dementiert Bericht der Süddeutschen Zeitung

BERLIN - Die DB hat einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zurückgewiesen, wonach Bahnchef Hartmut Mehdorn im Aufsichtsrat angekündigt habe, die Staatsanwaltschaft einzuschalten, um gegen die Weitergabe von vertraulichen Firmenunterlagen und -vorhaben vorzugehen. Auch Teilnehmer der Sitzung bestätigten, dass diese Behauptung falsch sei, hieß es. Mehdorn habe lediglich auf die ausdrückliche Frage eines Aufsichtsrats-Mitgliedes geantwortet, was der Vorstand denn gegen die permanente Veröffentlichung selbst vertraulicher Vorhaben und Informationen bei der Bahn zu tun gedenke, weil sich so etwas kein Unternehmen auf Dauer leisten könne. Der DB-Chaef habe dabei mit keinem Wort die Veröffentlichung durch die Presse kritisiert. Er habe vielmehr erklärt, dass der Vorstand intern Maßnahmen einleiten wolle, um die Weitergabe vertraulicher Informationen aus Gremien der Bahn zu stoppen.

Deutsche fahren immer öfter Bus und Bahn

WIESBADEN - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nutzten im ersten Quartal 2003 in Deutschland 2,571 Milliarden Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straßen und Schienen. Das sind 2,2 Prozent mehr als im ersten Vierteljahr des Vorjahres. Zuwächse konnten der Linienverkehr mit Omnibussen und Straßenbahnen (plus 2,1 Prozent/ insg. 2,058 Milliarden Fahrten), sowie der Eisenbahnnahverkehr (plus 3,8 Prozent, insg. 472 Millionen Fahrten) verbuchen. Die Zahl der Fernverkehrskunden ging dagegen um 10,6 Prozent auf 27 Millionen deutlich zurück. Die Beförderungsleistung, die sich aus der Anzahl der Fahrgäste und den Fahrtweiten errechnet, erhöhte sich im ersten Quartal 2003 im Linienverkehr auf der Straße um 2,6 Prozent auf 13,6 Mrd. Personenkilometer (Pkm). Der Nahverkehr mit Eisenbahnen erreichte 9,6 Mrd. Pkm (+ 3,6 Prozent). Im Eisenbahnfernverkehr sank die Beförderungsleistung um 7,0 Prozent auf 7,1 Mrd. Pkm. Die Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs erzielten aus Fahrkartenverkäufen (einschließlich Umsatzsteuer) im Linienverkehr 1,3 Mrd. Euro Einnahmen, 2,4 Prozent mehr als im ersten Quartal 2002. Die Einnahmen im Eisenbahnpersonenverkehr verringerten sich im ersten Quartal 2003 um 4,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Die Angaben stammen von den 69 im Eisenbahnpersonenverkehr tätigen Unternehmen sowie von den 2 394 größeren inländischen Unternehmen des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs, die über mindestens sechs Omnibusse verfügen oder Straßenbahnverkehr betreiben.

Zug in Indien auf Brücke entgleist

NEU DEKHI - Mindestens 22 Menschen sind nach neuesten Angaben bei einem schweren Bahnunglück in Indien getötet worden. Dabei war ein Zug auf einer mehr als sieben Meter hohen Brücke entgleist und auf einen darunter liegenden Fischmarkt gestürzt. Ursache für das Zugunglück war ein Bremsversagen, das bereits vor der Einfahrt des "Golconda-Expresses" bemerkt worden war: Der Zug wurde auf eine Ausweichstrecke umgeleitet, um auszurollen und im Bahnhof von Warangal zum Stehen zu kommen, sagten Mitarbeiter der staatlichen Bahn. Bei der Einfahrt auf die Brücke sei der Zug wenige Meter hinter dem Bahnhof umgekippt und die Lok und die beiden ersten Waggons seien hinuntergestürzt.

Bahn legt beim Umsatz leicht zu

BERLIN - Die DB hat trotz der anhaltenden Probleme im Fernverkehr bis Ende Ende Mai einen leichten Umsatzanstieg verzeichnet. Damit schnitt die Bahn nach eigenen Angaben besser als der Gesamtverkehrsmarkt ab. In den ersten fünf Monaten des Jahres habe sich der Umsatz um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht, teilte die Bahn nach ihrer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch mit. Das Betriebsergebnis habe sich über den Planungen stabilisiert und die Verkehrsleistung konnte auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Bahn ist es damit offensichtlich gelungen, den Umsatzeinbruch im Fernverkehr durch Zuwächse im Nahverkehr und beim Güterverkehr aufzufangen. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen hatte die Bahn im Fernverkehr bis Ende Mai einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro erzielt, 165 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Der Betriebsverlust nach Zinsen lag den Kreisen zufolge mit 231 Millionen Euro im Fernverkehr in der Nähe des für das Gesamtjahr geplanten Verlust des Konzerns insgesamt.

Auf der Aufsichtsratssitzung der DB wurde außerdem beschlossen, die Weiterentwicklung der Führungsstruktur der Bahn fortzusetzen. Im Personenverkehr wird das bisherige Ressort Nahverkehr auf die neuen Geschäftsfelder Stadtverkehr und Regio aufgeteilt. Der Fernverkehr bleibt als eigenes Geschäftsfeld bestehen und firmiert künftig unter DB Fernverkehr AG (bisher DB Reise&Touristik AG). Das bisherige Ressort Vertrieb/Marketing wird neu gestaltet und auf die Dienstleistung Vertrieb für alle drei Geschäftsfelder fokussiert. Die Teilfunktion Marketing wird zu großen Teilen in die Geschäftsfelder verlagert. Die Geschäftsfelder und das Profitcenter Vertrieb werden von der neu zu gründenden DB Personenverkehr GmbH geführt. Diese Gesellschaft wird als Holding sämtliche Anteile an der DB Fernverkehr AG, der DB Regio AG und der DB Stadtverkehr GmbH halten. Die neue Führungsstruktur der DB Personenverkehr GmbH mit Dr. Karl-Friedrich Rausch als Vorsitzenden der Geschäftsführung und Aufsichtsratschef der drei darunter angesiedelten Gesellschaften startet am 1. Oktober 2003. Die DB Personenverkehr GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG.

Der Aufsichtsrat stimmte auch der Bildung des neuen Unternehmensbereiches Dienstleistungen zu. Diesem werden die derzeitigen Geschäftsfelder Services, Energie, Telematik, Systems und Fuhrpark zugeordnet. Bisher wurden diese Geschäftsfelder direkt von verschiedenen Konzernvorständen geführt. Zusätzlich wird der Bereich Fahrzeuginstandhaltung in den neuen Unternehmensbereich integriert. Als Generalbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG übernimmt Dr. Lutz Bücken die Funktion des Vorsitzenden der Unternehmensbereichsleitung. Die Einrichtung des Unternehmensbereichs Dienstleistungen beginnt am 3. Juli 2003 und soll bis zum 1. Januar 2004 abgeschlossen sein. Sitz der Leitung beider Unternehmensbereiche wird Berlin sein.

S-Bahn-Störung durch Aluminiumluftballon

MÜNCHEN - Ein Aluminiumluftballon hat am Donnerstagnachmittag die Oberleitung am Haltepunkt Rosenheimer Platz beschädigt und so den S-Bahn-Betrieb in München nachhaltig behindert. Gegen 14.30 Uhr wurde der Schaden durch einen Lokführer festgestellt. Daraufhin musste ein Gleis zwischen Isartor und Ostbahnhof gesperrt werden. Ein Notprogramm mit Shuttlezügen durch den Tunnel war die Folge. Die planmäßigen S-Bahn-Linien begannen im Osten am Ostbahnhof bzw. in Giesing (S 7), im Westen in Pasing bzw. am Hauptbahnhof. Die S 5 fuhr bis Heimeranplatz. Bereits nach 45 Minuten konnte der Tunnel wieder zweigleisig befahren werden. Durch den beginnenden Berufsverkehr machten sich die Verzögerungen noch bis in die frühen Abendstunden bemerkbar. Die S-Bahn München bedauerte diesen Vorfall und wies erneut darauf hin, dass Aluminiumluftballons erhebliche Schäden an der Oberleitung verursachen können.

Reaktionen zum überarbeiteten Preissystem

BERLIN - Die Eisenbahnergewerkschaft Transnet hat die am Mittwoch vorgestellten Änderungen am Preissystem begrüßt. Die Bahn solle jetzt aber auch ein echtes "Vielfahrerprogramm" auflegen. Der Fahrgastverband Pro Bahn verwies darauf, dass sich die neue Bahncard schon für Kunden rechne, die monatlich 33 Euro für Bahnkarten ausgeben. Auch der Naturschutzbund NABU begrüßte die Korrekturen am Bahnpreissystem und die Wiedereinführung der BahnCard mit 50 Prozent Rabatt. Auch den Vielfahrern, die nicht nach bestimmten Konditionen buchen wollen, werde damit ihr Vertrauen zurückgegeben. Der Preis von 200 Euro sei zwar relativ hoch, aber durch die neuen Zusatzleistungen wie Mitfahrerrabatte sei dieser Preis angemessen. Die BahnCard 100 sei nach Ansicht des NABU ein zusätzliches attraktives Angebot und die Bahncard-Familie insgesamt eine pfiffige Lösung. Der Verkehrsclub Deutschland gratulierte der Bahn zum neuen Preissystem und sprach von "hervorragenden Angeboten» und mehr Übersichtlichkeit. "Steigen Sie um auf die DB AG", sagte VCD-Chef Michael Gehrmann. Auch der BUND forderte: "Jetzt Bahn fahren!" Mit den am Mittwoch verkündeten Änderungen könne die Bahn das Vertrauen der Kunden zurück gewinnen. Die Bahn sei jetzt "preislich so attraktiv wie nie zuvor", sagte BUND- Verkehrsexperte Tilman Heuser.

Startschuss für den Umbau des Lübecker Hauptbahnhofes

LÜBECK - Mit einem symbolischen Spatenstich haben Vertreter aus Politik und von der Bahn den Startschuss für den Umbau des Lübecker Hauptbahnhofes gegeben. Mit dem "Brückenschlag zur Grundsanierung des Lübecker Hauptbahnhofes" startet die erste sichtbare Bauphase. Bis Jahresende wird der Gepäcksteg, rechts vom Empfangsgebäude, für Reisende und Besucher öffentlich zugänglich. Der Hauptzugang zu den Bahnsteigen über den so genannten Personensteg wird dann für den Umbau geschlossen. Die gesamte Bahnhofshalle mit ihren 130 Metern Länge und 85,10 Metern Breite wird komplett erneuert. Die Beleuchtung wird durch die Wiederherstellung historischer Oberlichter verbessert. Das ReiseZentrum der Deutschen Bahn wird ebenfalls neu gestaltet. Alle Bahnsteige werden auf eine einheitliche Höhe von 76 cm gebracht und mit einem neuen Belag versehen. Sie erhalten eine zeitgemäße Ausstattung mit Sitzgelegenheit und neuem Wegeleitsystem wie z. B. neue Stationsschilder, Gleisbezeichnungen und Reisendeninformationen zur Orientierung im Bahnhof.

Der Personensteg, der mit einer Länge von ca. 100 Metern alle Gleise überspannt, wird ebenfalls neu erstellt und wegen der geplanten Elektrifizierung um ca. 40 Zentimetern angehoben. Er wird dann auch wieder den ZOB und die angrenzenden Stadtteile verbinden. Gleichzeitig ist er Zugang zu den Bahnsteigen sowie Warte- und Aufenthaltsbereich für Reisende. Die Treppenzugänge von den Bahnsteigen werden saniert. Jeder Bahnsteig erhält eine weitere Treppe und Aufzüge. Die gesamte Baumaßnahme ist mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Für die Grundsanierung des Lübecker Hauptbahnhofes werden rund 53 Mio. EURO investiert. Die Arbeiten sollen bis Ende 2006 beendet sein. Rund 30.000 Reisende und Besucher nutzen pro Tag den Lübecker Hauptbahnhof. Täglich starten und enden im Bahnhof rund 160 Fern- und Nahverkehrszüge.

Überarbeitetes Preissystem vorgestellt

BERLIN - Die DB hat am Mittwoch Mittag ihr überarbeitetes Preissystem vorgestellt, das bereits am 01. August in Kraft treten soll. Künftig setzt das Unternehmen auf zwei Säulen - eine neue "BahnCard-Familie" und ein vereinfachtes Rabattsystem. Wieder eingeführt wird zum 1. August eine BahnCard mit 50 Prozent Rabatt ohne Vorbuchung. Sie wird in der 1. Klasse 400 und in der 2. Klasse 200 Euro kosten. Mitfahrer erhalten - anders als bei der alten BahnCard 50 - den Mitfahrer-Rabatt und eigene Kinder unter 15 Jahren fahren kostenlos mit. Eine ermäßigte BahnCard 50 zum halben Preis gibt es für Schüler, Studenten (bis 26 Jahre), Senioren (ab 60 Jahre), Ehepartner und Schwerbehinderte. Die bisherige NetzCard wird zur BahnCard 100 umbenannt, gleichzeitig werden die Preise für das Angebot um bis zu zehn Prozent auf 3000 bzw. 5000 Euro für 2. bzw. 1. Klasse gesenkt (bisher 3350/ 5250 Euro). Die BahnCard 25 bleibt erhalten, ihr Preis wird aber um 10 bzw. 50 Euro auf 50 (2.Klasse) bzw. 100 Euro (1. Klasse) gesenkt. Sie soll sich schon bei jährlichen Bahnfahrten ab 200 Kilometer für die Fahrgäste rechnen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn kündigte an, dass die neuen BahnCard-Angebote zu einem umfassenden System der Kundenbindung und -betreuung ausgebaut und mit zusätzlichen Nutzer-Funktionen ausgestattet werden sollten. Die gesamte BahnCard-Familie solle darüber hinaus zu einer deutschlandweiten Mobilitätskarte auch in Verkehrsverbünden mit einem durchgängigen Rabatt von 25 Prozent werden. Die Bahn werde die dafür notwendigen Gespräche mit den Verkehrsverbünden und den anderen Verkehrsunternehmen intensivieren. Bereits zum 1. August gelten die BahnCard-Rabatte in ihrer vollen Höhe auch bei Fahrten im Regionalverkehr, wenn diese in Zügen und zum Tarif der Deutschen Bahn erfolgen.

Die zweite Säule der überarbeiteten Tarife ist das Rabattsystem. Künftig wird es nur noch zwei Rabattstufen von 25 bzw. 50 Prozent Frühbucherrabatt geben. Die Vorbuchungsfrist beträgt für beide Angebote einheitlich drei Tage. Allerdings bleiben die bisherigen Kontingente erhalten, so dass nicht für alle Züge alle Frühbucherrabatte erhältlich sind. Auch die Wochenendbindung wird gelockert. Reisen Bahnkunden künftig unter der Woche und liegt ein Wochenende zwischen den Reisetagen, erhalten sie ab 1. August ebenso den 50-Prozent-Rabatt als wenn die Hin- und Rückfahrt ausschließlich auf einen Samstag oder Sonntag fallen. Völlig ohne Wochenendbindung bleibt der 25 Prozent-Rabatt. Künftig können die Rabatte allerdings nicht mehr mit allen drei BahnCards kombiniert werden. In einer Übergangsfrist bis 30. September 2004 können vorerst aber weiter Kumulierungen vorgenommen werden. Trotz der neuen Angebote bleibt der Normalpreis unverändert. Die Bahn hatte diesen im Dezember 2002 im Durchschnitt um 12 Prozent und auf langen Strecken um bis zu 25 Prozent abgesenkt. "Das war bis zum Schluss eine wirtschaftlich schwierige Entscheidung für uns", betonte Mehdorn. "Wir hoffen aber, dass wir mit diesem für unsere Kunden sehr günstigen Angebot mehr Verkehr auf die Schiene holen und gegenüber dem Auto noch konkurrenzfähiger werden."

Nach der Vorstellung der überarbeiteten Preise sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn: "Ich glaube wir haben den Weg gefunden, den die Kunden mit ihrer Kritik erreichen wollen." Der Bahnchef gab zu, dass das bisherige Preissystem große Akzeptanzprobleme bei den Kunden gehabt habe. Es sei zu komplex und nicht richtig vermittelbar gewesen. Er sei zuversichtlich dass die Bahn mit dem jetzt vorgestellten überarbeiteten Preissystem unter dem Motto "Einfach einsteigen - einfach sparen" das Richtige getan habe. Weitere Entwicklungen seien aber nicht ausgeschlossen. Man werde den Markt genau beobachten. DB-Fernverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch kündigte an, dass auch am Thema der zu vielen unterschiedlichen Preise für eine Fahrt zwischen zwei Orten gearbeitet werde. Das sei aufgrund des großen Fahrplanangebotes bei 22 Millionen möglichen Relationspreisen ein umfangreiches Vorhaben, das frühestens 2004 umgesetzt werden könne. Der jeweils günstigste Fahrpreis hängt heute von der gewählten Strecke von A nach B und von den benutzten Zuggattungen ab. Rausch: "Wir müssen hier das Angebot vereinfachen. Unser Ziel ist es, allen Kunden eine Best-Price-Garantie für jede Verbindung zu geben."

Vergabe der Strecke Hamburg - Westerland wird geprüft

KIEL - Die DB Regionalbahn Schleswig-Holstein hat die Vergabekammer angerufen, um das Ergebnis der Ausschreibung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Strecke Hamburg - Westerland nachprüfen zu lassen. Die Verkehrsleistung kann deshalb noch nicht wie vom Land geplant an die Nord-Ostsee-Bahn vergeben werden. Für die Prüfung der Vergabeentscheidung hat die Vergabekammer Zeit bis Anfang August. Die Vergabekammer wird nun untersuchen, ob die Vergabeentscheidung den formalen Kriterien entspricht und inhaltlich nachvollziehbar ist. Gegen das Votum der Vergabekammer sind weitere Rechtsmittel möglich. Den geplanten Betriebsbeginn im Dezember 2005 sehen Verkehrsministerium und LVS durch das Anrufen der Vergabekammer zur Zeit nicht gefährdet.

Die Müglitztalbahn rollt auf Teilstrecke wieder

DRESDEN - Die nach den Zerstörungen durch das Hochwasser der Müglitz im August 2002 gesperrte Bahnstrecke Heidenau - Altenberg ist teilweise wieder für den Verkehr freigegeben. Am Sonntag wurde der 19 Kilometer lange Abschnitt Heidenau - Glashütte nach rund einem halben Jahr Bauzeit feierlich eingeweiht. Die Reparaturen an Brücken, Gleisen, Dämmen und Bahnübergängen der Müglitztalbahn kosteten 13 Millionen Euro. Dieser Betrag wurde von der Europäischen Union und von der Bundesregierung bereitgestellt. Die modernen Triebwagen der Baureihe VT 642 fahren ab sofort wieder montags bis freitags annähernd im Stundentakt und am Wochenende alle zwei Stunden auf der Müglitztalbahn. Die Fahrzeit zwischen Heidenau und Glashütte beträgt 26 Minuten. Der Schienenersatzverkehr benötigte fast die doppelte Zeit. Zwischen Glashütte und Altenberg fahren vorerst weiterhin Busse; die Fahrzeit beträgt rund 35 Minuten. Die Start- und Ankunftszeiten der Züge und Ersatzbusse sind aufeinander abgestimmt. Allerdings sind auch die Bauarbeiten am zweiten Abschnitt bereits im Gange. Im Dezember 2003 sollen die Fahrgäste auch den Wintersportort Altenberg wieder per Zug erreichen.

Die insgesamt 38 Kilometer lange Trasse im Müglitztal hatte auf großen Abschnitten Totalschaden erlitten; rund die Hälfte der Bahnanlagen muss erneuert werden. Allein zwischen Heidenau und Glashütte verlegten die Baufirmen 8664 Meter Gleise und 15 Kilometer Hilfskabel. Außerdem errichteten sie eine Behelfsbrücke bei Glashütte, reparierten 15 weitere Brücken und acht Durchlässe. Fünf Verkehrsstationen wurden wieder instandgesetzt. Bis Ende 2004 werden im Abschnitt Heidenau – Glashütte bei laufendem Zugbetrieb weitere sechs Millionen Euro verbaut. Die beschädigten Stationen entlang der Strecke sollen nach einigen Interimslösungen bis Ende 2003 fertig sein. Hier muss von den Zugängen über die Bahnsteige bis hin zu Ausstattung, Beschilderung und Beleuchtung zum Teil komplett neu gebaut werden. In das gesamte Projekt Wiederaufbau Müglitztalbahn werden knapp 50 Millionen Euro investiert.

Die Müglitztalbahn von Heidenau (ehemals Mügeln bei Pirna) nach Altenberg im Osterzgebirge wurde jetzt zum fünften Mal eröffnet. Am 17. November 1890 als Schmalspurstrecke zwischen Heidenau und Geising eingeweiht, wurde die Strecke schon 1897 und dann noch einmal 1927 durch Unwetter schwer beschädigt. Der Betrieb war jeweils für mehrere Monate unterbrochen. Schon 1930 stieß die Strecke an ihre Kapazitätsgrenze. Deshalb wurde sie von 1935 bis 1938 auf Normalspur umgerüstet und dabei teilweise neu trassiert. Für das schwierige Streckenprofil mussten eigens Lokomotiven und Wagen entwickelt werden. Die letzte Schmalspurbahn dampfte am 14. August 1938 durch das Müglitztal. Die 38 Kilometer lange Normalspurstrecke wurde im Dezember 1938 eröffnet. In den 70-er Jahren erlebte die Strecke einen schleichenden Niedergang. Die Züge konnten viele "Langsamfahrstellen" nur noch im Schritttempo passieren. 1999 wurde die Trasse in großen Teilen saniert und zum vierten Mal wiedereröffnet. In fünf Monaten Bauzeit und mit Investitionen über 20 Millionen Euro wurde damals die Infrastruktur der kurvenreichen Gebirgsstrecke für die VT 642 ertüchtigt. Mit der Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf durchschnittlich 70 km/h schafften es die antriebsstarken roten Triebwagen bergauf bis zur in 754 Meter Höhe gelegenen Station Altenberg in 54 Minuten und bergab in 51 Minuten. Der Zuspruch der Fahrgäste machte die Regionalstrecke mit Wachstumsraten von jährlich 20 Prozent und wochentags bis zu 1200 Nutzern (2001) zu einer der erfolgreichsten in Sachsen.

99 4632 (52 Mh) wieder im Reichsbahnzustand

PUTBUS - Zum Putbusser Bahnhofsfest anläßlich des 50. Geburtstages der Rügener Neubaulokomotiven der Baureihe 99.77 wurde neben den Jubilarinnen auch die wieder in den Reichsbahnzustand der 50´er Jahre zurückversetzte 99 4632 (52 Mh) präsentiert. Die 1914 bei der Firma VULCAN in Stettin gebaute und seitdem auf Rügen eingesetzte Lokomotive befand sich seit Anfang der 90-er Jahre wieder in der grün-rot-schwarzen Ursprungslackierung der frühen Kleinbahnzeit als "52 Mh". Mit der kürzlich erfolgten Versetzung in den Reichsbahnzustand als "99 4632" (unter Verwendung der originalen Beschilderung) sollen im kommenden Herbst mehrere stilgerechte Fotogüterzüge für Eisenbahnfreunde ermöglicht werden. Aufgrund einer Auflage durch das Landesamt für Denkmalpflege wird die Maschine jedoch voraussichtlich zum Jahresende wieder in den Ursprungszustand versetzt werden müssen.

Bahnhof Göttingen wird weiter modernisiert

GÖTTINGEN - Der Bahnhof Göttingen wird weiter modernisiert. Seit 1. Juli 2003 werden die Bahnsteige 4 und 5 sowie 6 und 7 komplett erneuert. Sie erhalten beispielsweise neue Beläge und werden mit Blindenleitstreifen versehen. Auf jedem Bahnsteig werden transparente, gut einsehbare und beleuchtete Wartebereiche eingerichtet sowie Notrufsäulen und Videokameras installiert. Sie dienen der Verbesserung der Sicherheit und beugen Vandalismus vor. Durch neue Informationsvitrinen, Zugzielanzeiger und eine neue Lautsprecheranlage wird die Kundeninformation auf den neuesten Stand gebracht. Der gesamte Bahnhofsumbau kostet 14 Millionen Euro, wovon das Land Niedersachsen durch das Programm "Niedersachsen ist am Zug" 4,2 Millionen Euro trägt; die Stadt Göttingen beteiligt sich an den Maßnahmen mit 2,9 Millionen Euro. Mit der Bahnhofsmodernisierung wurde im Jahr 1999 begonnen. Bereits seit Juni 2000 präsentiert sich der Fußgängertunnel lichtdurchflutet, kundenfreundlich und sicher. Die Arbeiten an den weiteren Teilprojekten wie die Nahverkehrsbahnsteige und die Umgestaltung der Empfangshalle werden voraussichtlich 2004 abgeschlossen sein, womit die Stadt Göttingen einen rundum erneuerten Bahnhof erhalten wird.

Bahnarbeiter in Opladen wollen ihren Hungerstreik fortsetzen

LEVERKUSEN - Die Bahnarbeiter in Leverkusen-Opladen wollen ihren Hungerstreik gegen die Schließung des Bahn-Betriebswerks fortsetzen. Obwohl erneut ein Arbeiter wegen eines Nervenzusammenbruches ins Krankenhaus eingewiesen werden musste, seien die Bahnbeschäftigten entschlossen, solange zu streiken, "bis eine Entscheidung fällt oder sie rausgetragen werden", sagte Kuno Dreschmann von der Gewerkschaft Transnet. Seit zwölf Tagen kämpfen 24 Bahnwerker mit einem Hungerstreik für den Erhalt von 420 Arbeitsplätzen. Zuvor waren nach Angaben der DB die monatelangen Bemühungen des Unternehmens gescheitert, das Werk der schweren Fahrzeuginstandhaltung in Opladen zu verkaufen. Alle geführten Gespräche mit möglichen Investoren seien von deren Seite eingestellt worden, da kein realistisches tragfähiges Konzept auf der Basis nachfragegerechter Leistungen, auch mit Unterstützung unabhängiger Wirtschaftsprüfer, erstellt werden konnte.

Zu den Hungerstreiks in Opladen hieß es in einer Pressemitteilung der DB, das Unternehmen sehe die Eskalation der Ereignisse um das Werk mit großer Sorge und mahne alle Beteiligten zur Vernunft. "Wir haben Verständnis dafür, dass gerade in diesen schwierigen Zeiten jeder um seinen Arbeitsplatz kämpft", erklärte Bahn-Personal-Vorstand Dr. Norbert Bensel, betonte aber gleichzeitig, die Bahn nehme ihre soziale Verantwortung wahr. So würden keien betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen und allen Beschäftigten des Werkes Opladen ein neues Arbeitsplatzangebot gemacht - vorzugsweise in Nordrhein-Westfalen. "Ich habe deshalb kein Verständnis dafür, dass jetzt die Gesundheit von Beschäftigten durch einen eskalierenden Hungerstreik aufs Spiel gesetzt wird und dass wir sogar daran gehindert werden sollen, den Beschäftigten in Opladen Angebote für neue Arbeitsplätze und für umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Ausbildung zum Lokführer zu machen", so Bensel weiter. Die Bahn habe deshalb einen JobService eingerichtet und biete den Beschäftigten auch Einzelberatung an. Im Sommer 2001 hatte die DB ein Sanierungskonzept aller Werke der schweren Instandhaltung erarbeitet, um Überkapazitäten abzubauen und die Werke künftig wirtschaftlich zu betreiben. Es wurde beschlossen, acht Standorte im Bundesgebiet zu schließen, darunter das Werk Opladen in Nordrhein-Westfalen.

"SZ": Bahn will Frühbucher-Rabatte vereinfachen

BERLIN - Die DB will offenbar neben der Wiedereinführung der alten BahnCard mit 50 Prozent Rabatt auch die Frühbucher-Rabatte vereinfachen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" soll es künftig statt drei Rabattstufen nur noch zwei geben. Allerdings gelte die neue Regelung erst zum nächsten Fahrplanwechsel Mitte Dezember, hieß es. Derzeit können Bahn-Kunden, die sich frühzeitig auf eine bestimmte Zugverbindung festlegen, zwischen 10 und 40 Prozent Rabatt erhalten. Im Gespräch sei nun ein Zwei-Stufen-Modell mit 25 und 40 Prozent Preisnachlass, heißt es in dem Bericht. Angeregt wurden dieses Modell dem Bericht zufolge vom Gießener Wirtschaftswissenschaftler Gerd Aberle, der dem Beirat der Bahn angehört. Über die Details der Reform, mit der das Ende vergangenen Jahres eingeführte, vielfach kritisierte neue Tarifkonzept korrigiert wird, unterrichtet die DB am Mittwoch vorab die Fahrgast- und Umweltorganisation sowie den Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Unterdessen ist die mögliche Wiedereinführung der alten BahnCard bei Verbraucherschützern und Verkehrsexperten auf ein positives Echo gestoßen. Der offenbar geplante höhere Preis müsse sich für die Kunden aber rechnen, mahnten die Experten. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll die alte BahnCard mit 50 Prozent Rabatt künftig deutlich teurer sein: Statt zuvor 140 Euro für die zweite Klasse und 280 Euro. "Wenn der Mitfahrerrabatt künftig auch für die alte BahnCard gilt, halten wir Preiserhöhungen für gerechtfertigt", sagte der Umweltexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Burkhard Huckestein. für die erste soll sie künftig 200 und 400 Euro kosten. Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßten eine mögliche Wiedereinführung der BahnCard mit 50 Prozent Rabatt. Mit der alten BahnCard könnte die Bahn vor allem ihre alleinreisenden Stammkunden wiedergewinnen, argumentierte der VCD. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schlägt dagegen eine "BahnCard profi" vor. Sie soll mit den im Dezember eingeführten Plan&Spar-Tarifen kombinierbar sein.

Transnet fordert "Service-Aufbruch"

BERLIN - Die Bahngewerkschaft "Transnet" hat am Montag unter dem Titel "Service-Aufbruch" ein eigenes Konzept zur Verbesserung der Situation im Fernverkehr erarbeitet. Nach Auffassung der Gewerkschaft muss sich die DB zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister weiterentwickeln. "Ziel soll es sein, ein Ticket für die gesamte Reisekette anzubieten, Nah- und Fernverkehr inklusive", sagte Transnet-Chef Norbert Hansen bei der Vorstellung des Konzeptes in Berlin. Dazu müssten auch die heutigen Reisezentren der Bahn umgebaut werden. "Sie könnten auch in Busbahnhöfen oder Einkaufszentren eingerichtet werden", schlug der TRANSNET-Chef vor. Hansen forderte außerdem eine Verbesserung der Pünktlichkeit bei der Bahn. Dazu zähle u.a. "ein Fahrplan, der ehrlich und fahrbar ist". Auch auf den Bahnhöfen und in den Zügen seien Steigerungen in punkto Service möglich. Dazu zählten verbesserte Wartezonen und Ausdehnung des sog. Am-Platz-Service auf die zweiten Wagenklassen. Ältere IC- und ICE-Züge müssten "den Bedürfnissen der Zeit angepasst" und zum Beispiel mit Mutter-Kind-Abteilen oder Fahrradstellplätzen ausgestattet werden.

Die Abschaffung des InterRegio kritisierte Hansen als Fehler und schlug die Einführung eines "City-Sprinter" vor, der als Bindeglied zwischen Nah- und Hochleistungsfernverkehr fungieren solle. Auf diese Weise könne das große Marktsegment der Fernreisen über mittlere Distanzen, bis zu 150 Kilometern, erschlossen werden. Für dessen Einführung und Betrieb ist nach Ansicht von Transnet auch die Nutzung öffentlicher Bestellerentgelte möglich. Den zusätzlichen Personalbedarf für die Umsetzung des "Service-Aufbruches" bezifferte der Gewerkschaftschef auf rund 2.000 Stellen. Dies bedeute zwar ein Ansteigen der Personalkosten um rund 70 Millionen Euro jährlich. Mittelfristig könnten aber durch die Maßnahmen bis zu einer Millionen neue Kunden gewonnen werden, meinte Hansen. Allein dadurch seien Umsatzsteigerungen von bis zu 350 Millionen Euro möglich. Hansen betonte, dass die Vorstellungen von Transnet "nicht unrealisierbar" seien. Er verwies auf Beispiele aus der Schweiz. Dort seien u.a. InterRegios verstärkt im Einsatz, es gebe Stundentakte auf allen Verbindungen und der Service im Zug werde verstärkt. "Das Ergebnis sind höhere Verkehrsleistungen auf der Schiene in unserem Nachbarland."

SBB: Letzter Tunnel von Bahn 2000 durchstoßen

ZÜRICH - Am Montag ist in der Schweiz mit dem 436 Meter langen "Wolfacher Süd-Tunnel" der letzte Tunnel von Bahn 2000 durchbohrt worden. Der einspurige Tunnel wurde in einer Bauzeit von 14 Monaten auf einer Länge von 314 Metern bergmännisch und über 122 Meter im Tagbau erstellt. Als Verzweigetunnel ab der Neubaustrecke Richtung Solothurn überquert die Röhre den Önzbergtunnel der neuen Strecke Mattstetten-Rothrist mit einem minimalen Abstand von 2,5 Metern. Die Oberfläche des Önzbergs wurde teilweise mit sechs bis sieben Metern Distanz nur knapp unterfahren. Um – nach Einbrüchen beim Nordtunnel - Verzögerungen zu vermeiden, sicherten die Baufachleute das Tunnelgewölbe noch intensiver mit Spritzbeton, Felsanker und Gitterbögen. Die Arbeiten verliefen im 7-Tage-Betrieb. Mit dem Durchstich ist die Jurafußlinie von und nach Solothurn jetzt vollständig mit der Neubaustrecke verbunden.

Die Rohbauarbeiten am "Wolfacher Süd-Tunnel" sollen bis Jahresende abgeschlossen werden. Danach beginnt der Einbau der Bahntechnik. Befahren werden kann der Tunnel ab Juli 2004. Die Gesamtkosten für den Bau des Tunnels betragen neun Millionen Franken. Die Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist und die Ausbaustrecke nach Solothurn bilden Teil des Ausbaukonzepts Bahn 2000, 1. Etappe. Bahn 2000 ermöglicht auf den 12. Dezember 2004 - bei Gesamtkosten von knapp sechs Milliarden Franken - einen großen Ausbauschritt des öffentlichen Verkehrs. Das Programm umfasst insgesamt rund 130 Projekte; das Schienennetz der SBB wird um rund 160 km erweitert.

NBS Leipzig - Halle über Flughafen Leipzig/Halle komplett in Betrieb

LEIPZIG - Die DB hat am Montag die neue Strecke Leipzig - Halle (Saale) über den Flughafen Leipzig/Halle und den Bahnknoten Gröbers komplett in Betrieb genommen. Der 23 Kilometer lange Neubauabschnitt ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8, das künftig den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Berlin und Nürnberg und weiter bis München ermöglichen soll. Über das in sich betriebsfähige Teilstück Halle-Leipzig werden ab sofort abwechselnd die InterCity-Linien von Dresden nach Dortmund bzw. von Leipzig nach Oldenburg verkehren und damit insgesamt eine stündliche Fernverkehrsanbindung des Flughafens garantieren. Im Nahverkehr wird der FlughafenExpress seit heute von Leipzig Hauptbahnhof pro Stunde einmal nach Halle (Saale) verlängert. Aus Richtung Leipzig Hauptbahnhof bleibt darüber hinaus tagsüber der im Dezember 2002 eingeführte Halbstundentakt zum Flughafenbahnhof bestehen. Wegen des Aufkommens im nächtlichen Flugverkehr setzt die DB Regio AG auch zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens ab sofort stündlich je einen Zug in beide Richtungen ein. Den neuen Flughafenbahnhof im Untergeschoss des Zentralterminals am Airport fahren jetzt täglich rund 100 Züge an. Er ist ausgestattet mit einem modernen Wegeleitsystem, Fahrtrichtungsanzeiger sowie Fahrplanaushängen. Auf 410 Metern Länge sind die Bahnsteige segelartig überdacht mit einer modernen Kunststoffmembrane. Das High-Tech-Gewebe zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus.

Insgesamt flossen seit Baubeginn rund 370 Millionen Euro in die neuen Bahnanlagen auf 23 Kilometern Länge zwischen Leipzig und Gröbers. Darin enthalten sind die Kosten für den Neubau der zweigleisigen Strecke, für den Bahnhof im Terminal und die neue Station an der Neuen Leipziger Messe. Dazu kamen umfangreiche Bauarbeiten zur Verknüpfung der alten Stammstrecke Halle (Saale) - Leipzig am neuen Knoten Gröbers, die Errichtung eines Elektronischen Stellwerkes, verschiedene Baumaßnahmen südlich von Halle (Saale) sowie eine intensive Landschaftspflege entlang der gesamten Strecke, die bereits abgeschlossen ist. Die Modernisierung und der Ausbau des Bahnknotens Halle/Leipzig gehört zu den Schwerpunktvorhaben der Bahn im mitteldeutschen Raum. Bis 2012 soll die Schieneninfrastruktur hier so ertüchtigt werden, dass schnelle Städteverbindungen im Fernverkehr mit einem guten Angebot im Nahverkehr verknüpft werden. Dafür sind seit Juni 2002 bereits umfangreiche Bauvorhaben im Gange bzw. – wie das Projekt Citytunnel Leipzig – kurz vor dem Start. Rund zwei Milliarden Euro werden in den nächsten Jahren in Projekte im Raum Halle/Leipzig investiert. Mit aktuell zwei ICE-Linien und zwei IC-Linien stellt der Knoten nach Berlin das bedeutendste Verkehrskreuz der Bahn im Osten Deutschlands dar. Diese Bedeutung wird mit dem Ausbau in den nächsten Jahren wachsen.

Die heute in Betrieb gegangene Strecke Leipzig-Halle ist Bestand des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg-Berlin. Es ist in drei Abschnitte untergliedert und umfasst die 83 Kilometer lange Ausbaustrecke Nürnberg - Ebensfeld einschl. S-Bahngleise Nürnberg - Forchheim und die 107 Kilometer lange Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, von der ca. 30 Kilometer von Erfurt bis Ilmenau bereits im Bau sind (VDE 8.1), die 130 Kilometer lange Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle (VDE 8.2) sowie die 187 Kilometer lange Ausbaustrecke Leipzig/Halle - Berlin (VDE 8.3), wo die Baumaßnahmen nahezu abgeschlossen sind. Im November 2002 wurde hier der letzte Bahnübergang geschlossen. 51 niveaugleiche Bahnübergänge wurden durch neue Straßen- oder Eisenbahnbrücken ersetzt, 29 Bahnhöfe und Haltepunkte um- bzw. ausgebaut. Die Strecke ist bautechnisch für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt. Nach entsprechender sicherungstechnischer Ausrüstung und mit Inbetriebnahme des Berliner Hauptbahnhofs - Lehrter Bahnhof wird sich die Fahrzeit von Berlin nach Halle und Leipzig auf  eine Stunde verkürzen. Die Neubaustrecke Leipzig/Halle - Erfurt wird als zweigleisige Mischbetriebsstrecke für Geschwindigkeiten bis 300 km/h geplant. Für alle 14 Planfeststellungsabschnitte liegen vollziehbare Beschlüsse vor, für die gesamte Neubaustrecke besteht Baurecht. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, haben am 20. Juni in Berlin die Finanzierungsvereinbarung für die Strecke unterzeichnet. Der Bau kostet rund 2,7 Milliarden Euro. Die Fahrzeit Erfurt – Leipzig soll sich von heute 77 Minuten auf 39 Minuten verkürzen.

Der Abschnitt Ebensfeld - Erfurt ist im Bau und ebenfalls für Geschwindigkeiten bis 300 km/h vorgesehen. Die Strecke enthält 22 Tunnel mit 41 km Länge und 29 Talbrücken mit 12 km Gesamtlänge. Für alle zehn Planfeststellungsabschnitte liegt Baurecht vor. Baumaßnahmen erfolgten bereits südlich von Erfurt im Bündelungsbereich mit der neuen Bundesautobahn BAB A 71 sowie weiterführend bis Ilmenau-Wolfsberg. Herausragende Bauwerke sind u.a. die 1100 m lange Geratalbrücke bei Ichtershausen, die Tunnel Behringen (465 m) sowie Sandberg (1320 m). Vorbereitet wird seit März 2003 die Verbindungskurve nach Coburg. Die Ausbau- und Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt kostet fünf Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Arbeiten soll die Fahrzeit zwischen München und Berlin weniger als vier Stunden dauern; sie liegt heute bei 6.14 Stunden. In den Ausbau des Korridors München - Berlin fließen insgesamt 13 Milliarden Euro. Das bestehende Kernnetz der Deutschen Bahn erhält ideale Ergänzungen und Verknüpfungen mit der Ausbaustrecke/Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt - München, der ABS/NBS Erfurt - Halle/Leipzig - Berlin und Dresden sowie der ABS Bebra - Erfurt.