Eröffnungsfahrt der RegionalExpress-Linie Dresden - Zittau - Liberec

(31.07.) DRESDEN - Mit einer Eröffnungsfahrt am heutigen Samstag feiert der Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio AG die ab diesem Wochenende erstmals umsteigefreie Direktverbindung der RegionalExpress-Linie Dresden - Zittau - Liberec. Am 13. Juni war die Verbindung aus der sächsischen Landeshauptstadt in die tschechische Stadt am Rande des Isergebirges erstmals in den Fahrplan aufgenommen worden. Allerdings erforderten Einschränkungen im Bahnbetrieb wegen laufender Bauarbeiten bislang noch ein Umsteigen auf der Relation. Mit der Erweiterung der Europäischen Union zum 1. Mai hatte die  Deutsche Bahn die Nahverkehrsangebote aus Sachsen nach Tschechien auf mehreren Relationen verstärkt oder neu aufgelegt. So verkehrt neben den je vier Wochenendzügen Dresden - Liberec bereits seit dem 2. Mai und bis 31. Oktober 2004 der "WanderExpress Bohemica" jeweils einmal je Wochenendtag direkt zwischen Dresden und Decin. Das neue Angebot wurde gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Oberelbe entwickelt. Es wird durch die fünf Zugpaare des so genannten Elbe-Labe-Sprinters zwischen Bad  Schandau und Decin komplettiert. "Mit bis zu 200 Fahrgästen pro Zug hat sich der 'WanderExpress Bohemica' gut etabliert," sagte heute Klaus-Dieter Martini, Leiter des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG. Den Elbe-Labe-Sprinter nutzten im vergangenen Jahr fast 50 000 Reisende.

Als Partner im Verbund des Zweckverbandes Verkehrsverbund Mittelsachsen eröffnete die Erzgebirgsbahn gemeinsam mit der Tschechischen Bahn schon am 14. Dezember 2003 die grenzüberschreitende Strecke Zwickau - Johanngeorgenstadt - Potucky  und Karlovy-Vary. War in den ersten Monaten an den Wochenendtagen nur ein Zugpaar unterwegs, fahren heute bereits wegen der großen Nachfrage zwei Zugpaare mit je 128 Plätzen. Auch die Verbindung Chemnitz - Vejperty - Chomutov, die seit  dem 3. April 2004 ebenfalls an den Wochenenden besteht, wird besonders gern von Urlaubern im grenznahen Bereich in Anspruch genommen.  Insbesondere die günstigen Tarife im Nahverkehr und deren grenzüberschreitende Gültigkeit sorgen für die Nachfrage. So sind die Tageskarten der Preisstufe „Verbundraum“ des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) grenzüberschreitend für den Elbe-Labe-Sprinter, den „WanderExpress Bohemica“ und darüber hinaus für andere tschechische RegionalBahn-Linien in Grenznähe nutzbar. Auch im Busverkehr Dresden - Teplice gilt das grenzüberschreitende Angebot seit Anfang Mai.

Die Eröffnungsfahrt Dresden - Zittau - Liberec startet am 31. Juli, 7:45 Uhr ab Bahnhof Dresden-Neustadt mit dem RegionalExpress-Zug (RE) 17021. Die modernen Triebwagen der Baureihe VT 612 benötigen für die 130 Kilometer lange Strecke rund 2,5 Stunden. Die Abfahrtszeiten ab Bahnhof Dresden-Neustadt sind weiterhin 11:45 Uhr, 15:45 Uhr und 19:45 Uhr. Zudem verkehrt auch jeweils freitags ein Zug 19:45 Uhr ab Dresden-Neustadt bis Liberec. In der Gegenrichtung fährt morgens 7:47 Uhr der RegionalExpress ab Liberec durchgehend bis Dresden-Neustadt.

Italiener setzen auf Kompetenz aus Wittenberge

(30.07.) BERLIN - 18 der insgesamt 38 Reisezugwagen der italienischen Staatsbahn Trenitalia, die zurzeit im Werk Wittenberge modernisiert werden, erstrahlen jetzt in neuem Glanz. Zum Abschluss des ersten von drei Aufträgen, die die DB Fahrzeuginstandhaltung erhalten hat, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Ende August sollen die letzten Fahrzeuge nach Italien übergeben werden. Etwa 150 Mitarbeiter sind momentan unter anderem damit beschäftigt, Drehgestelle und Radsätze per Ultraschall auf sicherheitsrelevante Komponenten zu überprüfen und allen 38 Liegewagen eine neue Innenausstattung zu geben. Allein dieser erste Auftrag umfasst ein Volumen von sieben Millionen Euro als Grundauftrag.

Hinzu kommen weitere sechs Millionen Euro für zusätzliche Arbeiten wie die komplette Erneuerung der Fenster oder Klimaanlagen. Im Durchschnitt dauert es 60 Tage, bis ein Wagen seinen Weg vom Fahrzeugeingang bis zum Fahrzeugausgang erfolgreich beendet hat. Die Mitarbeiter der DB Fahrzeuginstandhaltung müssen dafür besondere Materialien beschaffen und verarbeiten. Sie organisieren außerdem die Rückführung der Fahrzeuge über die Staatsgrenze hinaus und stellen sich somit besonderen Herausforderungen. Der zweite Auftrag umfasst weitere 103 Reisezugwagen, die bis Januar 2006 instand gesetzt werden sollen und der dritte Auftrag 38 Fahrzeuge, deren Fertigstellung bis Januar 2005 vorgesehen ist.

Behinderungen im Zugverkehr wegen Fliegerbombe

(30.07.) MÜNCHEN - Bei Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke München - Augsburg wurde am Donnerstag gegen 10.08 Uhr eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Auf behördliche Anordnung hin musste neben dem Straßenverkehr auch der Zugverkehr von und nach Augsburg eingestellt werden. Betroffen waren die Strecken Augsburg - München, Augsburg - Ingolstadt und Augsburg - Buchloe. Rund 100 Züge und über 10.000 Fahrgäste waren davon betroffen. Die Deutsche Bahn setzte rund 30 Busse für den Ersatzverkehr ein. Für die Fahrgastinformation standen Reisendenhelfer an den betroffenen Bahnhöfen zur Verfügung. Außerdem versuchte die Bahn, die Fahrgäste möglichst schnell mit Verkehrsmeldungen über die Hörfunksender zu informieren. Zusätzlich wurde eine Service-Hotline veröffentlicht. Um 15.15 Uhr wurde die Strecke von den Behörden wieder freigegeben und der Zugverkehr wieder aufgenommen.

Während der Streckensperrungen wurden zwischen Augsburg Hbf und Mering und zwischen Augsburg Hbf und Bobingen Busse eingesetzt. Zwischen Augsburg Hbf und Augsburg-Hochzoll konnte auf die örtlichen Buslinien ausgewichen werden. Fahrgäste mit Fahrtzielen nördlich von Augsburg wurden gebeten, in München alternativ und zuschlagfrei auf die Züge des Fernverkehrs über Ingolstadt auszuweichen. Diese Züge hielten auch in Donauwörth und Günzburg. Von dort bestanden weiterführende Fahrtmöglichkeiten mit dem Regionalverkehr. Der Fernverkehr von und nach Würzburg/Nürnberg wurde über Ingolstadt umgeleitet. Aus Richtung Stuttgart kommende Züge endeten teilweise in Stuttgart/Ulm bzw. wurden über Donauwörth und Ingolstadt umgeleitet. Die Reisezeit verlängerte sich aufgrund der erforderlichen Umleitungsmaßnahmen bedauerlicherweise um weit über eine Stunde.

Preiserhöhung beim Schleswig-Holstein-Tarif zum 1. August

(30.07.) KIEL - Die Fahrkarten des Schleswig-Holstein-Tarifs werden zum 1. August 2004 um durchschnittlich 2,8% teurer. Damit erhöhen die Schienenverkehrsunternehmen die Fahrpreise erstmals seit dem Tarifstart vor eineinhalb Jahren. Grund ist die Anpassung an die allgemeine Preisentwicklung. Wochen- und Monatskarten, die vor dem 1. August gekauft wurden, bleiben auch danach bis zum Ende des aufgedruckten Gültigkeitszeitraums gültig. Bei Abo-Kunden wird der erhöhte Beitrag automatisch vom Konto abgebucht. Ebenfalls zum 01. August 2004 werden die Fahrpreise im Verkehrsverbund Region Kiel (VRK) um durchschnittlich 2,37% erhöht. Wochen- und Monatskarten, die vor dem 1. August gekauft wurden, bleiben auch im VRK bis zum Ende des aufgedruckten Gültigkeitszeitraums gültig. Mehrfahrtenkarten, die vor dem 01.08. erworben wurden, sind bis Ende Januar 2005 gültig.

Bahnindustrie befürchtet massiven Stellenabbau

(30.07.) BERLIN (AFP/eig. Ber.) - Die deutsche Bahnindustrie befürchtet in diesem Jahr einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen. "Wir müssen damit rechnen, dass jeder Zehnte der rund 40.000 Jobs in der Branche wegfällt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie (VDB), Michael Clausecker, der "Berliner Zeitung". Viele Firmen hätten "den massiven Stellenabbau bereits eingeleitet". Grund hierfür seien mangelnde Aufträge. "Wir haben in Deutschland in der Bahntechnik eine regelrechte Investitionskrise", sagte Clausecker. Den Firmen gingen derzeit die Aufträge aus. So stellte der Bund der Bahn bis 2008 insgesamt 3,5 Milliarden Euro weniger für den Netzbau zur Verfügung als noch vor einem Jahr geplant. Ähnlich dramatisch sei die Lage im Fahrzeugbereich. Dort seien die Auftragsbücher zwar noch gut gefüllt, die Eingänge aber stark rückläufig. In der Vergangenheit habe die Bahn im Durchschnitt für 1,5 Milliarden Euro jährlich neue Fahrzeuge bestellt, künftig würden hier nur noch 500 Millionen Euro investiert.

S-Bahn fährt ab 25. Februar 2005 nach Teltow

(30.07.) BERLIN - Noch bis Ende Februar nächsten Jahres wird an der rund drei Kilometer langen neuen S-Bahnstrecke S 25 gebaut. Bis zum 25. Februar 2005 werden die Bauarbeiten komplett abgeschlossen sein. Bis dahin sind noch zahlreiche zeitaufwändige Arbeiten zu erledigen. So müssen die Straßenbrücke über die Mahlower Straße sowie die Busspuren errichtet werden. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens waren aufgrund von Einwänden der Bürger zusätzliche Untersuchungen erforderlich, die zwei Monate Zeit in Anspruch nahmen. Auch war eine bislang nicht entdeckte wilde Mülldeponie in Lichterfelde Süd zu beseitigen. Ende Februar ist für die Erneuerung der Signaltechnik im Nord-Süd-S-Bahntunnel, an den der Streckenabschnitt angebunden ist, bereits eine größere Fahrplanänderung erforderlich. Diese wird auch genutzt, um die neue S-Bahnlinie der S 25 in den Fahrplan einzuordnen. Insbesondere sind außerdem umfangreiche Abnahme- und Prüfleistungen an den gleis- und sicherungstechnischen Anlagen noch im Januar und Februar durchzuführen, bevor die neue Strecke in Betrieb genommen werden kann. Schließlich wurden Beschleunigungsmaßnahmen untersucht, um die Inbetriebnahme im Dezember 2004 zu halten. Dies hätte jedoch eine enorme Kostensteigerung zur Folge, die nicht zu finanzieren wäre.

Für den Neubau der Strecke zum Bahnhof Teltow wurden unter anderem rund 30.000 Kubikmeter Boden bewegt, 6.650 Kubikmeter Schotter eingebaut, 3,5 Kilometer Gleis und Stromschiene verlegt sowie vier Weichen und sechs Signale eingebaut und an das Elektronische Stellwerk in Lichterfelde Ost angeschlossen. Zwei Eisenbahnbrücken über den Zollweg und den Siedlergraben an der Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg wurden bereits errichtet, drei Straßenbrücken für den Zehnrutenweg, den Heinersdorfer Weg und die Mahlower Straße entstehen noch. Der neue Bahnhof Teltow ist behindertengerecht ausgestattet und von der Mahlower Straße und den Bahnhofsvorplätzen aus direkt erreichbar. Nach Fertigstellung der Strecke wird die Fahrzeit zwischen Teltow Stadt und Lichterfelde Süd drei Minuten betragen, der Potsdamer Platz ist von Teltow Stadt aus in nur 23 Minuten zu erreichen.

Mit Sommer-Spezial-Preis jetzt auch ins Ausland

(30.07.) BERLIN - Die Bahn weitet ihr Angebot Sommer-Spezial-Preis aus. Schon mehr als 500.000 Fahrgäste haben seit Mitte Juni die deutschlandweite Probefahrt für 29 Euro gebucht. Am 1. August kommen noch die Ziele Amsterdam, Brüssel, Zürich und Wien dazu. Nur 39 Euro kostet die einfache Fahrt in der 2. Klasse von jedem Bahnhof in Deutschland aus. Das Ticket ist im Internet auf www.bahn.de oder am Automaten für 39 Euro erhältlich. Beim Kauf in den DB ReiseZentren, den Reisebüros mit DB-Lizenz und telefonisch beim DB Reise- Service über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 kostet die Fahrkarte 44 Euro. Mit diesem Angebot können Kunden der DB erstmals Tickets für Auslandsverbindungen am PC buchen und selbst ausdrucken.

Die Fahrkarten mit Bindung an einen bestimmten Zug (ICE, IC/EC) sind bis drei Tage vor der Fahrt erhältlich und werden verkauft, solange der Vorrat reicht. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen. Erstattung und Umtausch sind nicht möglich. Der letzte mögliche Reisetag ist der 31. August.

Bombardier: 261-Millionen-Euro Auftrag für vollautomatisches Schnellbahnsystem in Südkorea

(30.07.) BERLIN - Das Yong-In LRT Konsortium unter der Führung von Bombardier Transportation wurde von der südkoreanischen Stadt Yong-In mit dem Bau eines 18,5 Kilometer langen vollautomatischen Nahverkehrssystems beauftragt. Der Komplettvertrag umfasst Bau, Lieferung und Betrieb des Systems über eine Laufzeit von 35 Jahren. Dem Yong-In LRT Konsortium gehören neben Bombardier die koreanischen Infrastruktur-Unternehmen Daelim Industrial Co., Ltd., Hanil Engineering and Construction Co., Ltd., und Korea Development Co., sowie die Systemhäuser Hanjin Heavy Industries Co. und Iljin Electric Co. an. Der erste Teil des Konzessionsvertrags, der Entwicklung und Bau des Systems innerhalb von fünf Jahren vorsieht, hat ein Volumen von rund 489 Millionen Euro (600 Mio. USD). Der Anteil von Bombardier beläuft sich auf rund 163 Millionen Euro (200 Mio. USD). Der separat an Bombardier vergebene Vertrag über Betrieb und Wartung, ebenfalls Teil des Konzessionsvertrags, hat ein Volumen von rund 98 Millionen Euro (120 Mio. USD) über die ersten zehn Jahre. Bei Abruf aller vier vorgesehenen 5-Jahres-Optionen für Betrieb und Wartung würde der Auftragswert um weitere 240 Millionen Euro (294 Mio. USD) steigen.

Das überwiegend aufgeständerte Bahnsystem basiert auf der fahrerlosen Schnellbahn-Technologie von Bombardier, die sich bereits in Kanada, Asien und den USA über eine gemeinsame Betriebsdauer von mehr als 60 Jahren bewährt hat. Die zweigleisige Schnellbahn fährt 15 Stationen an und verbindet die U-Bahn von Seoul über Yong-In City mit Everland, der beliebtesten Ferienregion des Landes und gleichzeitig einer der meistbesuchten Freizeitparks der Welt. Yong-In zählt jedes Jahr mehr als dreizehn Millionen Touristen. Zum Lieferumfang von Bombardier für Yong-In gehören Entwicklung und Bau von 30 fahrerlosen Schnellbahn-Fahrzeugen, die automatische Zugsteuerung Bombardier* CITYFLO* 650, Kommunikationssysteme, Projekt-Management, Systems-Engineering und –Integration, Erprobung und Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung sowie die Schulung des koreanischen Personals. Bombardier koordiniert die Integration aller Arbeitphasen in Zusammenarbeit mit Daelim Industrial Co., Ltd.

Bombardier ist weltweit führend bei Entwicklung und Bau von automatischen Schnellbahn-, Monorail- und People Mover-Systemen für den Einsatz in Städten und an Flughäfen. Die fahrerlose Schnellbahn-Technologie hat zu Recht den Ruf überdurchschnittlicher Zuverlässigkeit. Zu den erfolgreichen Schnellbahn-Projekten zählen der Vancouver SkyTrain, das längste fahrerlose System der Welt; der 13 Kilometer lange AirTrain JFK in New York, den Bombardier bis zu 15 Jahre betreibt und wartet; und das 29 Kilometer lange LRT System 2 in Kuala Lumpur, Malaysia, das mit einer Flotte von 70 Fahrzeugen täglich mehr als 160.000 Fahrgäste befördert.

Railion zieht neuen TGV POS quer durch Deutschland

(28.07.) MAINZ - Der Prototyp des neuen TGV POS (Paris - Ostfrankreich - Süddeutschland), der ab 2008 Paris mit Süddeutschland verbinden soll, wird am 28./29. Juli zur technischen Inbetriebnahme auf einen Eisenbahn-Testring nach Tschechien geschleppt. Überführt wird er quer durch Deutschland mit Railion, der Güterbahn der Stinnes AG. Die neuen technisch modernisierten Triebköpfe des französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV (Train à Grande Vitesse) für die Strecke Paris - Ostfrankreich - Süddeutschland werden im Alstom-Werk in Belfort konstruiert. Von dort aus werden die zwei neuen Triebköpfe, acht Mittelwagen und zwei Schutzwagen mit einer Gesamtlänge von 227 Metern und einem Gewicht von 446 Tonnen zum Testgelände ins tschechische Velim, nahe Prag, gezogen. Als so genanntes „Schienenfahrzeug auf eigenen Rädern“ wird die Zugeinheit mit einer Railion-Lok der Baureihe 185 geschleppt. Ab dem deutsch-französischen Grenzbahnhof Kehl geht es über Mannheim, Kornwestheim, Nürnberg, Furth im Wald über die tschechische Grenze nach Česka Kubice.

In Tschechien übernimmt die tschechische Bahn CD den Transport weiter über Domažlice bis nach Velim. Insgesamt wird eine Transportzeit von 20 Stunden kalkuliert. Die gesamte Überführung der Zugeinheit organisiert die Generalvertretung von Stinnes in Paris, die zwischen dem Werk Alstom, dem deutschen Eisenbahnbundesamt und den beteiligten Bahnen Railion, der CD und der französischen SNCF koordiniert und vermittelt. Bert Stingl, Generalvertreter von Stinnes in Paris: "Als Kontaktstelle zwischen allen Beteiligten geht es uns darum, dem Kunden Alstom einen reibungslosen Transport aus einer Hand anzubieten. Der Sondertransport von Frankreich über Deutschland nach Tschechien beweist eindrucksvoll, dass durch die enge Zusammenarbeit der Bahnen in der internationalen Abwicklung der Schienentransporte erhebliche qualitative Verbesserungen erzielt werden und dem Kunden ein Transport aus einer Hand angeboten werden kann." Der TGV POS soll im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Bahn ab 2008 auf der Strecke von Paris über Straßburg nach Stuttgart fahren und die Fahrzeit von heute rund sechs Stunden um zwei Stunden verkürzen.

Neue Zugzielanzeiger für Binzer Kleinbahnhof

(28.07.) PUTBUS - Seit Mitte Juli befinden sich auf den Bahnsteigen 1 und 3 des Kleinbahnhofes  Binz LB neue Zugzielanzeigen zur Verbesserung der Fahrgastinformation. Hintergrund der Aufstellung ist die ca. 100 Tage währende Phase der Verdichtung auf einen annähernden Stundentakt in den Sommermonaten. Zeitgleich befinden sich in dieser Zeit täglich mehrere Reisezüge auf der Gesamtstrecke, wobei einige in Binz LB starten und enden. Im Gegensatz zu den übrigen Monaten des Jahres werden hierdurch alternierende Zugabfahrten von verschiedenen Bahnsteigen in verschiedene Richtungen im dicht frequentierten Binzer Kleinbahnhof erforderlich.  

Diese für Fahrgäste häufig unübersichtliche Situation machte eine deutlich verbesserte Information in Form einer Zugzielanzeige erforderlich, zumal auch vermehrte Aushänge nicht mehr ausreichten. Da es entsprechende Anzeige-Einrichtungen in der Geschichte der Kleinbahn bislang nicht gab, wurde in der bahneigenen Betriebswerkstatt in Putbus eine Anlage neu entworfen und konstruiert. Um das nostalgische Bild der Kleinbahn dabei weitgehend zu wahren und somit auf moderne Leuchtanzeigen zu verzichten, wurde die rein mechanische Konstruktion an historische Vorbilder der "großen Bahn" angelehnt. Nach jeder Zugabfahrt werden die Anzeiger nun mittels Hebeltechnik vom Binzer Bahnhofspersonal auf das Fahrtziel des jeweils nachfolgenden Zuges umgestellt. Somit ist eine rechtzeitige Orientierungsmöglichkeit für abreisende oder umsteigende Fahrgäste gegeben.

Ab 1. August neue Direktverbindung von Brandis nach Leipzig

(28.07.) LEIPZIG - Ab dem 1. August 2004 bietet der Verkehrsbetrieb  Sachsen der DB Regio AG in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) im Regionalverkehr eine neue Direktverbindung Brandis - Leipzig an. Pünktlich zur Einführung des neuen Verbundtarifes des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes können die Fahrgäste des Regionalverkehrs nun im Stundentakt schnell, komfortabel und günstiger als bisher von Brandis nach Leipzig und umgekehrt mit neuen Triebwagen der Baureihe 642 (Desiro) fahren. Bislang endeten die Züge der RegionalBahn-Linie in Beucha und ein Umsteigen Richtung Leipzig war notwendig. Jetzt wird die Linie Brandis – Leipzig mit der Linie Meißen – Leipzig verknüpft und im sogenannten Flügelungsverfahren betrieben. Die Züge zwischen Brandis und Leipzig verkehren morgens ab 5.56 Uhr bis abends 22.56 Uhr (ab Brandis) im Stundentakt. Die Fahrt über die 19 Kilometer lange Strecke dauert 30 Minuten. Die Deutsche Bahn und der ZVNL hoffen, dass mit dem neuen Angebot mehr Fahrgäste in den Zügen von Brandis Richtung Leipzig mitfahren.

Keine Einschnitte für Behinderte bei Bus- und Bahnnutzung

(27.07.) BERLIN - Behinderte Menschen können auch künftig kostenlos Busse und Bahnen im gesamten Bundesgebiet benutzen. Ursprünglich hatte Bundessozialministerin Ulla Schmidt ein Gesetz vorbereitet, nach dem Schwerstbehinderte Busse und Bahnen nur noch den Nahverkehr ihres Wohnorts zu günstigeren Konditionen benutzen dürfen sollten. Verbilligte Bahnfahrten im Umkreis von 50 Kilometern und Freifahrten in anderen Städten sollten ab 2005 entfallen. Grund den Schwenk der Ministerin ist eine Expertenanhörung, nach der in diesem Fall die Barrierefreiheit für bestimmte Behindertengruppen nicht mehr gewährleistet gewesen wäre. So könnten sich zum Beispiel Blinde beim Umsteigen nicht ohne weiteres am Automaten eine neue Fahrkarte ziehen.

Zwei neue Eisenbahnbrücken in 132 Stunden

(27.07.) FRANKFURT/Main - Besonders viel Verkehr herrscht in dieser Woche auf der Bahnstrecke von Fulda Richtung Gießen. Doch nicht Züge, sondern zwei Brücken setzen sich in Bewegung. In Fulda-Horas wird die alte Stahlbrücke über die Fulda abgebrochen. 180 Tonnen Stahl werden stückweise mit einem Kran ausgehoben. In der Nacht zum Mittwoch soll dann der Einschub der neuen 650 Tonnen schweren Stahlfachwerkbrücke beginnen. Mit 102 Meter Länge ist sie 17 Meter länger als die alte. Die Brücke wurde in den letzten 17 Monaten neben der Strecke errichtet. In zwei Teilen wird sie nun durch Hydraulikpressen an ihren Bestimmungsort in 14 Meter Höhe über dem Fluss Fulda geschoben. Für die Bauarbeiten wird die eingleisige Strecke von heute 21 Uhr bis Sonntag, 9 Uhr gesperrt. Für Reisende wird ein Schienenersatzverkehr durch Busse eingerichtet.

"Damit wir die Strecke von Fulda nach Gießen nur einmal sperren müssen, haben wir zwei Brückeneinschübe auf eine Woche gelegt", erläutert Helmut Schmidt, Projektleiter bei der DB ProjektBau in Frankfurt, der beide Baumaßnahmen koordiniert. In den zur Verfügung stehenden 132 Stunden wird nämlich 16 Kilometer weiter, in Bad Salzschlirf die Stahlfachwerkbrücke über den Fluss Altefeld gegen eine neue Stabbogenbrücke ausgetauscht. Bis Mittwoch Nachmittag soll die alte, 34 Meter lange und 72 Tonnen schwere Brücke demontiert werden; dann beginnt in 16 Meter Höhe über der Altefeld der Einschub der neuen 70 Meter langen und 660 Tonnen schweren Stahlbrücke. Die Investitionssumme für die beiden Baumaßnahmen beträgt ca. 6 Millionen Euro.

Bayreuth und Weiden jetzt "Nichtraucherbahnhöfe"

(27.07.) BAYREUTH - Die Bahnhöfe in Bayreuth und Weiden können sich ab sofort "Nichtraucherbahnhof" nennen. Anhand von Schildern und Plakaten werden die Fahrgäste gebeten, nur noch in bestimmten Bereichen zu rauchen. Außerdem wird Servicepersonal, ausgestattet mit Faltaschenbechern, auf das Rauchverbot hinweisen. Die Raucherbereiche befinden sich in Bayreuth und Weiden jeweils im Zugangsbereich zum Empfangsgebäude. In Weiden kann zusätzlich auf dem Bahnsteig 2 geraucht werden. Im September 2003 wurde das Programm "Rauchfreier Bahnhof" an bundesweit 63 Stationen gestartet. Aufgrund der positiven Ergebnisse und Erfahrungen an diesen Bahnhöfen wird das Programm nun sukzessive erweitert. In den "Nichtraucherbahnhöfen" wurde der Reinigungsaufwand spürbar geringer. Dadurch konnte auch das allgemeine Erscheinungsbild verbessert werden. Weggeworfene Zigaretten auf Bahnsteigen oder im Gleisbett ziehen aufwändige Reinigungsaktionen nach sich. Um diese Arbeiten durchzuführen, müssen beispielsweise Gleise gesperrt und die Zigarettenkippen mit der Hand, Stück für Stück, aus dem Gleisbett entfernt werden.

Zugsicherung auf dem ganzen Netz der Berner Oberland-Bahn in Betrieb

(26.07.) INTERLAKEN - Die Zugsicherung auf der Strecke Interlaken Ost - Zweilütschinen ist seit Frühjahr 2004 in Betrieb. Die Versuchsfahrten und die Montage der Streckenausrüstung wurden auf den restlichen Streckenabschnitten von Zweilütschinen nach Lauterbrunnen und Grindelwald mit Hochdruck vorangetrieben. Seit wenigen Tagen ist nun das gesamte Netz der Berner Oberland-Bahn (BOB) mit einer modernen Zugsicherung ausgerüstet. Die Zugsicherung verhindert das Überfahren haltzeigender Signale. Sie ist nach den Standards von ETCS (European Train Control System) gebaut, musste aber für die erstmalige Anwendung bei einer Schmalspurbahn mit Zahnstangenstrecken angepasst werden. Die zur Zentralbahn fusionierte SBB-Brünigbahn und die Luzern-Stans-Engelbergbahn verwenden ebenfalls das als ZSI 127 bezeichnete und von der Firma Siemens gelieferte System. Da die Berner Oberland-Bahn (BOB) bei dieser Entwicklung eine Pionierrolle gespielt hat und keinerlei Erfahrungen im Zahnstangenbetrieb vorlagen, dauerte die Erprobungsphase einige Monate.

Die aufgetauchten Probleme lagen vor allem in der Entwicklung der an die Anwendung im Schmalspurbereich anzupassenden Software. Die Zugsicherung überwacht im Hintergrund die Handlungen des Lokomotivführers. Sichtbar sind die gelben Balisen im Gleis, welche die Signal- und Streckeninformationen auf das Triebfahrzeug übertragen und dort vom Bordrechner in Abhängigkeit des Bremsverhaltens des Zuges in die an jedem Punkt zulässige Geschwindigkeit umgerechnet werden. Wird diese Geschwindigkeit überschritten, erfolgt eine Schnellbremsung. Unfälle wie die folgenschwere Kollision zweier Züge auf der Berner Oberland-Bahn (BOB) am 7. August 2003 werden durch die neue Zugsicherung ausgeschlossen. Die Montage der Bordausrüstung, bestehend aus Bordrechner, Anzeige- und Bediengerät sowie der Empfangsantenne wurden durch Mitarbeiter der Werkstätte Zweilütschinen ausgeführt. Die Ausrüstung der Strecke mit Balisen und deren Programmierung erfolgte ebenfalls durch Mitarbeiter der Berner Oberland-Bahn (BOB).

Überhöhte Geschwindigkeit Ursache des schweren Zugunglücks in der Türkei

(26.07.) ANKARA - Ursache des schweren Zugunglücks in der Türkei am Donnerstag mit 37 Toten ist überhöhte Geschwindigkeit. Nach Bahnangaben war der Zug in dem Streckenabschnitt bei einem Dorf auf halbem Weg zwischen Istanbul und Ankara mehr als 40 Kilometer schneller unterwegs als erlaubt. Drei Mitglieder des Zugpersonals wurden inzwischen verhaftet und der fahrlässigen Tötung beschuldigt. Zugleich wurde aber Kritik an Bahn und Regierung laut, weil sie mit dem Betrieb eines Hochgeschwindigkeitszugs auf veralteten Gleisen Unfallrisiken in Kauf genommen habe. Gewerkschaften verwiesen auf das veraltete Schienensystem, das für Hochgeschwindigkeitszüge wie dem verunglückten nicht geeignet sei. Es sei nicht möglich, "die Strecke in fünf Stunden zu schaffen, ohne die bestehenden Regeln zu ignorieren". Der Anwalt der drei beschuldigten Bahnmitarbeiter, Ismail Gürses, sagte, Behörden hätten diese Geschwindigkeitsüberschreitung angeordnet. Der Schnellzug Istanbul-Ankara war ein Prestige-Objekt der Regierung und von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan im vergangenen Monat persönlich eingeweiht worden. Experten hatten da schon auf die veraltete Infrastruktur verwiesen und Sicherheitsbedenken vorgebracht.

Unterdessen hat sich drei Tage nach dem schweren Zugunglück am Sonntag auf einem Bahnübergang im Westen des Landes ein weiterer folgenschwerer Unfall ereignet: 14 Menschen kamen ums Leben, als ein Zug in einen Kleinbus raste. Weitere vier Businsassen wurden laut einem Sprecher der Provinz Aydin verletzt. Offenbar habe der Kleinbus eine elektronische Schranke durchbrochen. Das Fahrzeug wurde 800 Meter weit mitgeschleift. Die Insassen waren auf dem Rückweg von einer Hochzeitsfeier, unter den Toten befanden sich fünf Kinder.

NEG: Einstellung der Wechselbrückenverkehre Sylt - Neumünster

(26.07.) NIEBÜLL - Die neg Niebüll GmbH wird zum Monatsende Juli 2004 ihre Wechselbrückenverkehre zwischen Neumünster und der Insel Sylt einstellen. Wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag hieß, sehe man sich nach sieben Monaten Verkehr unter neg-Regie aus wirtschaftlichen Gründen zu diesem Schritt gezwungen. In den vergangenen Monaten habe man alles versucht, um über Mengen- und Qualitätssteigerungen und andere Maßnahmen diesen Verkehr stabilisieren und halten zu können. Trotz der dadurch erzielten Steigerung könne die Neg in diesem Segment im Wettbewerb zur Straße nicht bestehen. Der Verkehr wurde - als Erbe der insolventen NVAG - werktäglich regelmäßig als Haus-zu-Haus-Dienst in Form eines offenen Systems für Kunden und Lieferanten durchgeführt. Bestehen bleibt dagegen die regelmäßige Zugleistung durch Schleswig-Holstein mit Bedienung von Hemmingstedt, Neumünster, Niebüll, Sylt und anderen Verkehrsstellen. Hier habe man Transporte im Fokus, die die jetzt fehlenden Verkehre deutlich ausgleichen würden, hieß es in der neg-Mitteilung.

Trittin forciert halben Mehrwertsteuersatz für die Bahn

BERLIN (dpa) - Die Mehrwertsteuer auf Bahntickets soll generell auf sieben Prozent gesenkt werden. Dafür will sich Umweltminister Jürgen Trittin einsetzen. Möglichst schon im Herbst soll Rot-Grün entscheiden, dass der 16-prozentige Steuersatz im Fernverkehr an den niedrigeren Satz im Nahbereich bis 50 Kilometer angeglichen wird. Zur Zeit liefen Gespräche zwischen den Ressorts, sagte Trittin im dpa-Gespräch. Das sei im Wettbewerb mit dem begünstigten Flugverkehr erforderlich: "Ich glaube, dass wir da auf gutem Wege sind."

Bahn warnt vor teurer Telefonauskunft

(24.07.) BERLIN - Die Deutsche Bahn warnt erneut vor einer unseriösen Firma, die versucht, Bahnkunden zu schröpfen. Unter dem Stichwort "Bahnhof" und dem Namen der jeweiligen Stadt hat sich die Firma in Telefonbüchern und bei der Telefonauskunft im Internet als "Bahnhof Allgemeine Infostelle rund um den Bahnhof in Ihrer Stadt T. Schulz e.K." bzw. "Bahnhof Auskunft Zentrale" eintragen lassen. Angegeben wird laut DB eine ganz normale örtliche Rufnummer. Wer sich dort meldet, wird zunächst auf die Rufnummer 11 875 verwiesen, von wo aus ein "Sachbearbeiter der Auskunftszentrale" dann zur gewünschten Stelle angeblich weiterverbindet. Tatsächlich erfolgt für die eigentlichen Bahnhofs- oder Reiseauskünfte in der Regel ein Verweis auf Rufnummern der DB. Mit diesem Verfahren verdient der unseriöse Anbieter viel Geld, denn der Anrufer zahlt für das Gespräch pro Minute rund 2,20 Euro.

Die Bahn betonte, sie stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu "T. Schulz e.K." und sei bereits im Jahr 2003 gegen Thomas Schulz bzw. seine Firma "AMT" juristisch eingeschritten. Mit ständigem Wechsel des Angebots und komplizierten geschäftlichen Verwicklungen gelingt es dem dubiosen Anbieter immer wieder, sein unseriöses Geschäft fortzusetzen. Aus diesem Grund und wegen zahlreicher neuer Beschwerden von Kunden leitet die Bahn weitere juristische Schritte gegen "T. Schulz e.K." ein. Die Bahn empfiehlt ihren Kunden, Reiseinformationen ausschließlich auf direktem Weg einzuholen. Auf der Internetseite www.bahn.de stehen alle relevanten Informationen rund ums Bahnfahren kostenlos zur Verfügung. Fahrplanauskünfte gibt es per Sprachdialogsystem unter der Rufnummer (0800) 1 50 70 90 (aus dem Festnetz kostenlos). Für persönliche Beratung sowie telefonischen Kauf von Fahrkarten ist der ReiseService der Bahn über die (gebührenpflichtige) Rufnummer 11 8 61 rund um die Uhr erreichbar.

DB-Nostalgieprogramm: 31 Herbstreisen unter Volldampf

(24.07.) BERLIN - Im neu erschienenen Nostalgiefahrten-Katalog für das zweite Halbjahr 2004 präsentiert die DB ein Programm aus 31 Fahrten in historischen Zügen für Nord-, West- und Süddeutschland. Die Fahrten beginnen unter anderem in Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Nürnberg und München. Ein Höhepunkt im Fahrtenprogramm ist die Sternfahrt zu den 10. Meininger Dampfloktagen am Samstag, 4. September. Das einzige Dampflokwerk der Deutschen Bahn ist an diesem Tag Ziel von Dampfzügen aus Hannover (mit Schnellzugdampflok 012 100), Berlin (mit Schnellzugdampflok 03 1010) und Nostalgiezügen aus Frankfurt/Main, Düsseldorf und Nürnberg. Die Schnellzugdampflok 012 100 wird von Meiningen nach Nürnberg weiterfahren, wo nach sechsjähriger Pause erstmals wieder Fahrten mit dem Paradepferd der damaligen Deutschen Bundesbahn in Franken angeboten werden. Ein weiterer Höhepunkt des Programms ist die traditionelle "Karwendelrundfahrt" ab München am Samstag, 2. Oktober, mit der Dampflok 41 018. Natürlich können sich die Fahrgäste während den Fahrten im historischen Speise- oder Gesellschaftswagen verwöhnen lassen.

Die Fahrpreise liegen je nach Fahrtstrecke und Ziel ab 34 Euro bis 89 Euro für Erwachsene (2. Klasse). Kinder zahlen in der 2. Wagenklasse 19 Euro. Der Katalog "DB Nostalgiefahrten 2. Halbjahr 2004" kann im Servicecenter des DB Museum unter der Rufnummer 01804/ 44 22 33 (0,24 Euro pro Anruf) oder unter www.dbmuseum.de angefordert werden. Dort sind auch Informationen und Fahrkarten erhältlich. Für die Region Berlin/Brandenburg ist eine separater Katalog verfügbar. Er enthält rund 25 Fahrten, die überwiegend in Berlin beginnen. Katalog und Fahrkarten für diese Fahrten sind unter der Telefonnummer 0331 / 6006 706 zu bekommen.

Gewitter behinderten Bahnverkehr

(24.07.) MAINZ - Heftige Gewitter mit starken Regenfällen haben am Freitagabend in Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz den Bahnverkehr behindert. Nach Angaben der Deutschen Bahn musste der Zugverkehr auf der rechtsrheinischen Strecke zwischen Mainz und Koblenz wegen Erdabgang von angrenzenden Weinbergen unterbrochen werden. Blitzschläge legten die Stellwerke in Hanau, Offenbach und Langen lahm. Bei Mörfelden mussten zwei ICE-Züge mit hunderten Reisenden auf freier Strecke stehen bleiben, vermutlich wegen Oberleitungsschäden, berichtete eine Bahn-Sprecherin. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise südlich von Frankfurt. Im Hauptbahnhof Mainz stand Wasser in einer Unterführung und dem Keller. Die Feuerwehr war am späten Abend noch mit dem Auspumpen beschäftigt. Auf der Bahnstrecke Mainz - Worms - Mannheim war ein Gleis durch einen auf eine Oberleitung gestürzten Baum blockiert, wie ein Sprecher des Bundesgrenzschutzes in Mainz weiter mitteilte.

Bahn kämpft gegen Vandalismus auf ihren Bahnhöfen im Saarland

(24.07.) SAARBRÜCKEN - Die DB ist in den letzten Wochen zunehmend Opfer von Zerstörungen an ihren Haltepunkten im Saarland geworden. So wurden im Juli die Glaswände der Haltepunkte Sulzbach-Altenwald und Saarbrücken Schafbrücke zerschlagen, der Schaden beläuft sich allein hier auf 15.000 Euro. In der Station Bexbach wurden alle Lampen in der Personenunterführung zertreten, in Völklingen und Ottweiler sind Türen und Fenster zerstört. In Dillingen, Neunkirchen und Friedrichsthal wurden mehrfach hintereinander Fahrplanvitrinen zerschlagen, in St. Wendel die Rampe für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer zertrümmert. Zum Teil fanden diese Zerstörungen am hellichten Tag statt. Seit Beginn des Jahres sind an Bahnhöfen des Saarlandes 500 Vandalismustaten registriert worden, die meisten davon wirken sich unmittelbar auf den Komfort und das Sicherheitsgefühl der Reisenden aus. Die finanziellen Belastungen, die der Bahn durch diese Zerstörungen entstehen, führen dazu, dass beschädigte Bahnhöfe nicht in angemessener Zeit instand gesetzt werden können und Reisende mit Einschränkungen rechnen müssen.

Bundesweit beliefen sich die Vandalismus-Schäden an Bahnanlagen in 2003 auf 50 Millionen Euro. Graffiti, Glas-Scratching und Vandalismus bedeuten hohe Investitionen in Bewachung und Sicherheitstechnik. Den Ausfall von Triebwagen, Lokomotiven und Reisezugwagen bekommen auch Fahrgäste zu spüren. Die Bahn bittet Anwohner von betroffenen Bahnhöfen und Zeugen von Zerstörungen an Bahnanlagen dem Bundesgrenzschutz unter der Hotline 01805-234566 oder der Polizei zu melden.

Neuer Haltepunkt Plauen (Vogtl)- Straßberg in Betrieb

(24.07.) LEIPZIG - Nach nur sieben Monaten Bauzeit ist am Freitag der neue Nahverkehrshaltepunkt Plauen (Vogtl)-Straßberg durch den Oberbürgermeister der Stadt Plauen, Herrn Oberdorfer, und den Betreiber der Verkehrsstation DB Station&Service AG, Bahnhofsmanagement Chemnitz, feierlich in Betrieb genommen worden. Der Neubau des Haltepunktes wurde mit der gemeinsamen Finanzierung des Regierungspräsidium Chemnitz, des Zweckverbandes ÖPNV Vogtland und der Stadt Plauen in Höhe von 560.000 € möglich. Der erste Spatenstich erfolgte am 17. Dezember 2003. Der neue Bahnsteig ist 120 Meter lang und verfügt über eine Bahnsteighöhe von 55 cm für einen bequemen Ein- und Ausstieg. Der Zugang zum Haltepunkt erfolgt über eine Treppe bzw. behindertengerecht über eine Rampe. Zur Bahnsteigausstattung gehören neben einem Wetterschutzhaus mit Sitzgelegenheiten zwei Fahrplanvitrinen und eine Funkuhr. Vor der Verkehrstation wurden durch die Stadt Plauen behindertengerechte Parkmöglichkeiten geschaffen.

Schweres Zugunglück in der Türkei

(23.07.) ANKARA - Im Nordwesten der Türkei hat sich am Donnerstag ein schweres Zugunglück ereignet. Nach Angaben des örtlichen Krisenzentrums  wurden dabei mindestens 36 Menschen getötet und 80 weitere verletzt. In ersten Meldungen am gestrigen Abend waren bis zu 140 Opfer befürchtet worden. Der Schnellzug mit über 200 Passagieren war rund 125 Kilometer östlich von Istanbul nahe der anatolischen Stadt Sakarya entgleist. Vier Wagen hätten sich überschlagen, hieß es. Über die Unglücksursache konnten bisher keine Angaben gemacht werden. Der Leiter des Krisenzentrums vor Ort, Muammer Turker, wollte Sabotage nicht ausschließen. "Wir gehen jeder Möglichkeit nach", sagte er. Der Schnellzug von Istanbul nach Ankara war erst am 4. Juni unter heftigen Kontroversen in Betrieb gegangen. Kritiker erklärten damals, die Schienen seien zu alt für den neuen Zugtyp.

Ausbau der Rheintalstrecke kommt offenbar doch

(23.07.) STUTTGART - Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Offenburg und Basel kommt nach einem Bericht des "SWR" nun doch. Die Planungen für das dritte und vierte Gleis gingen nach Informationen von Verkehrsminister Stefan Mappus (CDU) weiter, hieß es. Das Bundesverkehrsministerium habe dies dem Land offiziell bestätigt, teilte der Minister mit. Zu Beginn dieses Monats war bekannt geworden, dass die Bahn die Verträge mit Ingenieurbüros für die Planung gekündigt hatte. Nach Angaben von Mappus steht der Bund bei diesem Projekt aber gegenüber der Schweiz in der Pflicht. Danach sei die Rheintalstrecke entsprechend der Verkehrsnachfrage und abgestimmt auf die Baufortschritte im Nachbarland auszubauen. Ein Stopp hätte nicht nur eine Verzögerung des Projekts um einige Jahre, sondern in vielen Bereichen einen Neuanfang der Planungen bedeutet.

DB: Ab August Sitzplatzreservierung per Handy

(23.07.) BERLIN - Schnell und komfortabel können Kunden der Deutschen Bahn vom 1. August an per Handy Platzreservierungen für den ICE oder den InterCity vornehmen. Voraussetzungen sind lediglich ein WAP-fähiges Mobiltelefon und die Registrierung auf dem Reiseportal www.bahn.de. Über eine Million Bahnkunden, die bereits registriert sind, müssen nur ihre Daten um ihre Handynummer und eine persönliche Geheimnummer (PIN) ergänzen. Die Reservierung kostet - genau wie am Schalter - pro Fahrtrichtung drei Euro und ist sogar noch bis zehn Minuten vor der Abfahrt des Zuges möglich. Der Nutzer wählt auf seinem mobilen Endgerät die Fahrplanauskunft, sucht eine Zugverbindung aus und loggt sich mit Benutzernamen und PIN in den Reservierungsbereich ein. Auf bahn.de hinterlegte individuelle Reservierungswünsche, zum Beispiel Nichtraucherbereich, werden automatisch übernommen. Kurz darauf erscheinen Wagen- und Platznummer auf dem Display. Der Ablauf ist im Detail auf www.bahn.de/mobile beschrieben. Reinhold Pohl, Leiter eCommerce Personenverkehr der Deutschen Bahn: "Auf der Wunschliste unserer Kunden stand die mobile Platzreservierung ganz oben. Jetzt ist der Bahnreisende noch ein Stück unabhängiger." Der Service wird für alle Mobiltelefongesellschaften und alle gängigen Handymodelle angeboten.

Bahn darf Hunsrückbahn nicht stilllegen

(23.07.) BONN/MAINZ (ddp/eig. Ber.) - Die DB darf die so genannte Hunsrückbahn von Stromberg über Simmern nach Morbach nicht stilllegen. Das Eisenbahn-Bundesamt in Bonn lehnte einen entsprechenden Antrag des Unternehmens ab. Grund für die Entscheidung sei, dass die Deutsche Bahn die Verhandlungen mit möglichen Interessenten für einen Kauf der Strecke «nicht ausreichend» geführt habe. Das Gesetz schreibe aber vor, dass der Konzern eine Strecke nur dann stilllegen dürfe, wenn er diese zuvor Dritten erfolglos angeboten habe. Die Bahn hatte die Strecke im April 2003 wegen Sicherheitsmängeln gesperrt. Das Unternehmen verwies darauf, dass die Beseitigung der Mängel rund 165 000 Euro kosten würde, was angesichts der geringen Rentabilität der Strecke unwirtschaftlich sei. Die nun erfolgte Ablehnung des Stilllegungsantrags bedeutet nach Angaben eines Bundesamt-Sprechers im Prinzip, dass die Bahn die Hunsrückstrecke wieder für den Verkehr herrichten muss. Allerdings habe das Unternehmen zunächst einen Monat Zeit, um Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen.

Computerstörung behindert Bahnverkehr nach Hamburg

(23.07.) HANNOVER (AP) - Eine Computerpanne in einem Stellwerk hat am Donnerstagmorgen den Schienenverkehr im nordöstlichen Niedersachsen zeitweise lahm gelegt. Wie die Deutsche Bahn in Hannover mitteilte, standen unter anderem auf den Hauptstrecken zwischen Hannover und Hamburg und zwischen Bremen und Hamburg von 08.40 bis 10.00 Uhr alle Züge still. Die Störung im Stellwerk Maschen habe Signale und Weichen lahm gelegt, sagte Bahnsprecher Norbert Giersdorff. Von der Störung waren demnach Personen- und Güterzüge betroffen.

Bahn verhängt Ausgabenstopp

(22.07.) BERLIN (dpa/ eig. Ber.) - Die Bahn hat angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur einen konzernweiten Ausgabenstopp für Sachaufwendungen verhängt. "Wir wollen sicherstellen, dass wir unser Ziel erreichen, zum Jahresende schwarze Zahlen zu schreiben", bestätigte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa". Betroffen von dieser "normalen vorsorglichen unternehmenischen Gegensteuerungsmaßnahme" seien sämtliche Budgets, ausgenommen Ausgaben für den laufenden Bahnbetrieb und die Sicherung von Qualität und Service. Dieser Schritt sei durch "unvorhergesehene Veränderungen" notwendig geworden, heißt es in einem Brief der Konzernspitze an die Führungskräfte der DB. Grundsätzlich gebe es zwar "keinen Anlass zur Besorgnis". Die Maßnahme könne in einzelnen Bereichen aber zu "schmerzhaften Einschnitten" führen. Das Einsparpotenzial des Ausgabenstopps wurde nicht beziffert.

Außerdem will die DB nach Angaben der Bahngewerkschaft Transnet mit der Bustochter DeutscheTouring GmbH noch in diesem Jahr eine weitere Beteiligung verkaufen. Es sei unverständlich, warum mit dem Verkauf des hochprofitablen Unternehmen kurzfristig Geld in die Kasse gespült werden solle, kritisierte Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Transnet zufolge wären vom Verkauf des Busunternehmens, das hauptsächlich im internationalen Linienverkehr tätig ist, 260 Beschäftigte an zehn Standorten betroffen, darunter Köln, München, Hamburg und Berlin.

Berliner Morgenpost: Bahn fordert 22 Millionen Euro vom Berliner Senat

(22.07.) BERLIN - Auch acht Monate nach der grundsätzlichen Verständigung zwischen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ist der Verkehrsvertrag für die Berliner S-Bahn noch immer nicht unterzeichnet und der S-Bahnverkehr in der Hauptstadt findet ohne vertragliche Grundlage statt. Jetzt steht dem Berliner Senat einem Bericht der "Berliner Morgenpost" zufolge ein Rechtsstreit mit der DB bevor. Demnach geht es um insgesamt 22,2 Millionen Euro, die die Bahn-Tochter DB-Netz als speziellen Berliner Aufschlag jährlich über 15 Jahre der S-Bahn Berlin GmbH, ebenfalls einer Bahntochter, für die Nutzung ihrer Gleisanlagen in Rechnung stellen will. Doch der Senat weigert sich laut "Morgenpost", diese Summe im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages mit der S-Bahn zu bezahlen. Beide Seiten gehen mittlerweile davon aus, dass ein Gericht die bundesweit bedeutsame Frage klären muss, ob die Bahn ihre Trassenpreise frei festlegen darf oder ob sie ihre Kalkulationen offen zu legen hat. Trotz des neuen Streits hoffen Senat und Bahn AG, dass der S-Bahn-Vertrag demnächst unterschrieben wird, wenn man die Trassenpreise ausklammert.

Sechswöchige Streckensperrung Lörrach - Zell

(22.07.) LÖRRACH - Von Donnerstag, 29. Juli bis Samstag, 11. September 2004 ist die Bahnstrecke zwischen Lörrach und Zell im Wiesental gesperrt, ersatzweise verkehren Busse. Während dieser Zeit wird die Linie für das größere Zugsangebot ab dem kommenden Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 ertüchtigt. Wichtigstes Projekt ist dabei der zweigleisige Ausbau des Teilstücks zwischen Lörrach und Hagen. Dazu muss der obere Teil des bestehenden Bahndammes durch den Grüttpark abgetragen werden. Anschließend wird er über die neue, um ein Gleis erweiterte Gesamtbreite neu aufgebaut. Dies bedingt den Abbau und den Wiederaufbau des vorhandenen Gleises, der Oberleitung sowie der Signale. Das zweite Gleis bringt den großen Vorteil, dass auf diesem Streckenteil die Züge jederzeit kreuzen können. Nur so wird die Verdichtung des Fahrplans möglich.

Die Zeit der Streckensperrung wird zudem genützt, um an der Strecke weitere Bauarbeiten auszuführen. So erhält der Bahnhof Steinen neue, mit höherer Geschwindigkeit befahrbare Weichen. Auch wird der Bahnsteig auf die bequeme Eintrittshöhe von 55 Zentimeter ab Schienenoberkante erhöht. Zudem wird am Gleis 2 ein neuer Bahnsteig nach gleichem Standard gebaut. Erhöht werden die Bahnsteige auch in Maulburg und in Hausen-Raitbach, hier auch auf 150 m verlängert. Am Bahnhof Lörrach beginnen die Bauarbeiten am 20. September, also nach der Streckensperrung. Dort werden das Gleis 5 zurück gebaut und die Bahnsteige 1, 2 und 4 erhöht. Zur Steuerung der ganzen Wiesentalbahn ist eine neue, moderne Stellwerktechnik im Bau. Diese geht bereits Ende November, rechtzeitig auf den Fahrplanwechsel, in Betrieb. Die umfangreichen Arbeiten können nicht unter laufendem Bahnbetrieb ausgeführt werden. Die Hauptarbeiten zur Modernisierung der Wiesentalbahn wurden bewusst in die Urlaubszeit verlegt, wenn es keinen Schüler- und einen reduzierten Pendlerverkehr gibt. Zwischen Basel Bad. Bahnhof und Lörrach sowie zwischen Weil am Rhein und Lörrach verkehren die Züge ganz normal nach Fahrplan. Ab Lörrach müssen die Fahrgäste dann auf Busse umsteigen. Der Busfahrplan ist auf die Anschlüsse der Züge zwischen Lörrach und Basel Bad. Bahnhof abgestimmt. Den Reisenden stehen an allen Bahnhöfen der Wiesentalbahn kostenlose Sonderfahrpläne zur Verfügung. Auch wird in den Zügen mittels Plakaten auf die Sperrung aufmerksam gemacht.

Ab Dezember steigt die Zugleistung von bis bisher 714'000 Zugkilometer jährlich im kommenden Jahr um rund 33 Prozent auf fast 950'000 Zugkilometer. Konkret heißt dies, dass die Züge zwischen Weil und Steinen sowie zwischen Basel Bad. Bahnhof und Zell ab 05.00 Uhr bis Mitternacht überwiegend im Halbstundentakt verkehren werden. Die S5 wird über Lörrach hinaus nach Steinen verlängert und am Wochenende wird das Angebot deutlich erweitert. Zudem gehen die neuen Haltepunkte Lörrach Schillerstrasse zum 12. Dezember 2004 und Lörrach Dammstrasse voraussichtlich im Juni 2005 in Betrieb.

Niedersachsen führend bei Modernisierung der Bahnhöfe

(22.07.) HANNOVER (AP) - Das Land Niedersachsen und die Deutsche Bahn AG haben am Mittwoch in Hannover haben einen Vertrag über die Modernisierung oder den Neubau von 32 weiteren Bahnhöfen unterzeichnet. Mit der neuen Vereinbarung und im Zuge eines weiteren bereits zwei Jahre laufenden Modernisierungsprogramms würden bis 2007 mehr als drei Viertel aller 372 niedersächsischen Bahnhöfe nach modernem Standard ausgebaut, sagte Bernhard Hansen vom Vorstand der DB Station&Service AG. Damit sei Niedersachsen bei der Bahnhofsmodernisierung bundesweit führend. Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministers Walter Hirche (FDP) sind im Rahmen der beiden Programme insgesamt Ausgaben von 98 Millionen Euro vorgesehen. Davon würden rund 70 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Regionalisierung des öffentlichen Personenverkehrs finanziert, die wiederum der Bund dem Land zweckgebunden zur Verfügung stelle, sagte der FDP-Politiker. Beim Umbau erhielten die Stationen unter anderem mehr Sitzplätze, hellere Beleuchtung und neue Infovitrinen sowie Zugzielanzeiger und Lautsprecheranlagen. Sie würden zudem behindertengerecht ausgebaut.

Neuer Bahnsteig im Bahnhof Neustadt bei Coburg

(22.07.) COBURG - Im Bahnhof Neustadt bei Coburg wird ein zusätzlicher Außenbahnsteig gebaut. Mit einem gemeinsamen Spatenstich von Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan, Carsten Fregin vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und der DB-Bahnhofsmanagerin Claudia Gremer begannen am Mittwoch offiziell die Bauarbeiten. Über 2,4 Millionen Euro werden hierfür investiert. Gefördert wird der Bahnsteigbau mit Finanzmitteln des Bundes und des Freistaates Bayern. Mit dem neuen Außenbahnsteig wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, die Attraktivität des Regionalverkehrs auf der Bahnstrecke Coburg – Sonneberg zu steigern. Am Gleis 2 wird zusätzlich zum vorhandenen Hausbahnsteig ein neuer Außenbahnsteig gebaut. Er wird 0,55 Meter hoch und 140 Meter lang. Ausgestattet wird er mit modernem Bahnsteigmobiliar, einer Unterstellmöglichkeit, die Reisende vor Wind und Wetter schützt, sowie einem Blindenleitstreifen. In den Boden gefräste Rillen ermöglichen blinden Fahrgästen, sich mit dem weißen Taststock zu orientieren. Die Fahrgäste kommen über eine Fußgängerunterführung, die ebenfalls neu gebaut und durch Rampen erschlossen wird, zum Gleis 2. Der Ausbau der Bahnhofsinfrastruktur ermöglicht planmäßige Zugkreuzungen in Neustadt bei Coburg. Dadurch kann die Qualität des Zugverkehrs weiter gesteigert werden. Durch die behindertengerechte Erschließung über eine Unterführung mit Rampen wird für mobilitätseingeschränkte und ältere Fahrgäste sowie für Reisende mit Kinderwagen der Zugang zur Bahn erleichtert. Der Bahnsteig am Gleis 2 wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 in Betrieb genommen.

Störungen im Bahnverkehr

(22.07.) BERLIN - Unterspülte Gleise und gerissene Oberleitungen zwischen den Bahnhöfen Wittenberge und Karstädt (Brandenburg) haben für Störungen im Reiseverkehr auf der Bahnstrecke Berlin-Hamburg gesorgt. Nach der Vollsperrung in der Nacht auf Mittwoch war der Abschnitt am Mittwoch Vormittag wieder eingleisig befahrbar. Die Umleitung der Fernzüge über Salzwedel und Uelzen blieb noch bis zum Abend weiter bestehen. Im nordbayerischen Coburg fuhr ein mit 400 Tonnen Dieselkraftstoff beladener Güterzug in einen brennenden Baum, der während des Gewitters auf die Oberleitung gestürzt war. Die 21 Tankwaggons blieben heil, nur die Lok wurde stark beschädigt. Ein kurz darauf auf der Strecke Nürnberg-Berlin entgegenkommende ICE wurde rechtzeitig in einem Bahnhof angehalten. Die Strecke blieb zwei Stunden lang gesperrt.

Europäische Eisenbahnagentur startet

(21.07.) BERLIN - In Lille hat die Europäische Eisenbahnagentur offiziell ihre Tätigkeit aufgenommen. Das berichtet die Bahngewerkschaft Transnet auf ihrer Internetseite. Voll arbeitsfähig wird die Behörde demnach Ende 2006 sein. Hauptaufgabe der Agentur wird sein, den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission technische Unterstützung auf den Gebieten der Eisenbahnsicherheit und der Interoperabilität zu bieten. Dabei geht es um die technischen Voraussetzungen zur Vernetzung der europäischen Schienensysteme. Dazu wird die Agentur gemeinsame Sicherheitsmethoden und gemeinsame Sicherheitsziele vorbereiten und vorschlagen.

Allianz pro Schiene: Flüsterbremse fördern

(21.07.) BERLIN - Das Schienbündnis Allianz pro Schiene hat die Bundesregierung aufgefordert, konkrete Maßnahmen zur Verkehrslärmbekämpfung zu beschließen und zu finanzieren. Im Schienenverkehr könnten mit der Umrüstung von Güterwagen auf neue Verbundstoff-Bremssohlen - K-Sohlen oder auch "Flüsterbremsen" genannt - die Lärmemissionen halbiert und die Kosten des Bundes für baulichen Lärmschutz um bis zu 40 Prozent gesenkt werden. Anlass war die Expertenanhörung am Dienstag im Bundesumweltministerium zum Gesetz zur Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm. Das Schienenbündnis begrüßte die neue Lärmkartierung, die die Umsetzung der EG-Richtlinie zum Umgebungslärm vorsieht, da sie erstmals verdeutliche, wie verschiedene Lärmquellen zusammenwirken. "Was die lärmgeplagten Bürger jedoch brauchen, sind konkrete Programme zur Vermeidung des Lärms", sagte Dirk Flege, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Für den Schienengüterverkehr sei die "Flüsterbremse" die effizienteste Maßnahme, da sie den Lärm direkt an der Quelle bekämpfe, während etwa Lärmschutzwände nur dort wirkten, wo sie stehen, und kostspieliger seien.

Unterschiede der Verkehrsträger müssten bei der Lärmgesetzgebung und -bekämpfung des Bundes weiterhin ausdrücklich berücksichtigt werden, forderte die Allianz pro Schiene. Flege: "Lärmplage Nr. 1 in Deutschland ist der Straßenverkehr." 50 Prozent der Deutschen sind gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Straßenlärm ausgesetzt. Demgegenüber belege die Lärmwirkungsforschung immer wieder, dass der vom Schienenverkehr verursachte Lärm als weniger störend empfunden wird. Dieser spezifische Lärmvorteil der Schiene - der so genannte "Schienenbonus" - entspricht fünf Dezibel und wird beispielsweise in der Verkehrslärmschutzverordnung des Bundes berücksichtigt. Das Schienenbündnis betonte die Bedeutung der Lärmbekämpfung für Umweltschutz und Gesundheit und verwies auf eigene Aktivitäten in diesem Bereich. So führt die Allianz pro Schiene einen Wettbewerb zum Umweltengagement der Bahnen in Deutschland, den das Bundesumweltministerium unterstützt, mit dem Schwerpunkt Lärmschutz durch.

VCD: Verkauf von Bahn-Fahrkarten in Reisebüros bedroht

(21.07.) BERLIN (AFP) - Der Verkauf von Bahn-Fahrkarten in Reisebüros und Bahn-Agenturen ist aus Sicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) akut bedroht. Die DB wolle ab Anfang kommenden Jahres die Provisionen der Reisebüros und Bahn-Agenturen massiv kürzen, teilte der VCD mit. Sollte der Konzern seine Pläne durchsetzen und die Grundvergütung für den Fahrscheinverkauf von sieben auf zwei Prozent reduzieren, werde dies "das sichere Aus für viele Verkaufsstellen" bedeuten. Der VCD kritisierte die Pläne der Bahn als einen "Schritt weg vom Kunden". "Reisebüros, die kompetente Beratung für Bahnreisende anbieten, erledigen ureigene Aufgaben der Deutschen Bahn AG und sorgen so für zusätzliche und zufriedene Kundschaft", betonte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Gehrmann. "Sie sind deshalb eine wichtige Ergänzung des immer dürftiger werdenden Schalterangebotes."

Ein Bahn-Sprecher bestätigte, dass der Konzern seine Kosten auch im externen Vertrieb senken müsse und deshalb mit Reisebüros und Agenturen über ein neues Provisionsmodell verhandele. "Unsere Vertriebskosten sind zu hoch, deshalb werden die Gesamtvergütungen künftig niedriger ausfallen", betonte Bahn-Sprecher Achim Stauß. Deshalb habe die Bahn die Verträge mit den Reisebüros im Frühjahr fristgerecht gekündigt. Bei der angestrebten Neuregelung handele es sich um ein Drei-Stufen-Modell, sagte Stauß weiter: Während die Grundvergütung etwa für Reisebüros mit DB-Lizenz derzeit je nach Umsatz bei sieben bis elf Prozent auf die verkauften Fahrscheine liege, sei ab Januar 2005 eine deutlich niedrigere Grundprovision geplant. Über den genauen Prozentsatz werde noch verhandelt. Dazu sollten so genannte Angebotsprovisionen etwa für den Verkauf von bestimmten Tarifen oder Erste-Klasse-Tickets sowie Leistungsprovisionen kommen, mit denen besonders rührige Verkäufer für hohe Umsätze und Wachstumsraten belohnt würden.

Neue Eisenbahnüberführung in Neustadt-Mußbach

(21.07.) FRANKFURT/Main - Fast 23 Meter ist die neue Eisenbahnbrücke beim Weindorf Mußbach noch von ihrem Bestimmungsort entfernt. Hydraulikpressen werden sie bis zum Wochenende mit etwa 25 Zentimetern pro Stunde an ihr Ziel bringen. Dort soll sie künftig unter der Bahnlinie zwischen Homburg und Ludwigshafen den Straßenverkehr der Kreisstraße 19 zwischen Neustadt a.W. und Mußbach passieren lassen. Die Eisenbahnüberführung ersetzt dann den bestehenden, 100 Meter daneben liegenden, Bahnübergang. Das Bauwerk wurde, damit der Zugverkehr während der Bauzeit nicht behindert wird, neben der Eisenbahnstrecke gebaut. Jetzt muss das fast 12 Meter lange, über 14 Meter breite und 7,5 Meter hohe Rahmenbauwerk unter die Strecke geschoben werden. Hilfsbrücken tragen derzeit die Gleise, denn die Zugstrecke ist befahren. Da die neue Eisenbahnüberführung seitlich eingeschoben wird, musste auch die Oberleitung nicht demontiert werden, die Strecke bleibt für den Zugverkehr befahrbar. Selbst während des Einschubes der 1.260 Tonnen schweren Stahlbetonbrücke, muss die Strecke nicht gesperrt werden. Nur wenn sich ein Zug nähert unterbrechen die vier Hydraulikpressen kurz ihre Arbeit.

"Der Einschub ist Präzisionsarbeit", erläutert Sebastian Ottrembka, Ingenieur bei der DB ProjektBau in Saarbrücken, "die maximal zulässige Abweichung darf nach fast 23 Meter zurückgelegter Distanz nur 10 Millimeter betragen". Messungen mit sogenannten Rotationslasern überprüfen während des Einschubes, ob sich das Bauwerk wie geplant auf den Verschubbahnen bewegt. Werden Abweichungstendenzen erkannt, so kann mit dem Pressendruck nachgesteuert werden. Im Frühjahr 2005 beginnen die Straßenbauarbeiten nach deren Abschluss der Straßenverkehr ungehindert die Bahnlinie unterqueren kann - die Wartezeiten vor der geschlossenen Schranke gehören dann der Vergangenheit an. Die Investitionssumme für die gesamte Baumaßnahme beträgt 1,6 Millionen Euro. Das Projekt wird durch die Bahntochter DB ProjektBau Niederlassung Mitte in Saarbrücken geleitet.

Umfangreiche Gleiserneuerung auf der Zollern-Alb-Bahn

(21.07.) BALINGEN - Vom 19. Juli bis 22. Oktober erneuert die Deutsche Bahn rund 25 Kilometer Gleise auf der Zollern-Alb-Bahn zwischen Albstadt-Ebingen und Hechingen. Die Gleisanlagen haben das Ende ihrer planmäßigen Nutzungsdauer erreicht und werden mit dem Umbau für die nächsten Jahrzehnte gerüstet. Der Gleisumbau wird für eine noch bessere Fahrplanstabilität und einen höheren Fahrkomfort sorgen. Um die Umbauzeit so kurz wie möglich zu halten, wird der Streckenabschnitt zwischen Albstadt-Ebingen und Hechingen während der Sommerferien für den gesamten Zugverkehr vom 29. Juli bis einschließlich 12. September rund 6 Wochen lang gesperrt. In dieser Zeit ersetzen Busse die ausfallenden Züge. Bereits vom 19. bis 28. Juli und nochmals vom 13. September bis 22. Oktober finden Vor- bzw. Nacharbeiten statt, die jedoch nur geringe Auswirkungen auf den Zugverkehr haben.

Die Arbeiten erfolgen in zwei Abschnitten, der erste von Albstadt-Ebingen nach Balingen sowie Teilbereiche des Abschnitts Bisingen - Hechingen, der zweite Abschnitt von Bisingen nach Balingen. Zunächst wird mit einer Großmaschine die Bettungsreinigung (Schotterreinigung) durchgeführt. Anschließend werden auf insgesamt 25 Kilometer Länge sogenannte neue Y-Schwellen aus Stahl eingebaut und S 54-Schienen verlegt und verschweißt. Zum Schluss wird das Gleis mit einer Stopfmaschine in die endgültige Lage gebracht. Auf der Strecke werden außerdem verschiedene Weichen erneuert bzw. instand gesetzt und die Straßenfahrbahn an 10 Bahnübergängen erneuert. Ferner finden Arbeiten an Telekom- und Signalanlagen statt. Um die Belastungen für Mensch, Umwelt und Straße möglichst gering zu halten, wird ein Großteil des Materials umweltfreundlich über die Schiene angeliefert bzw. abtransportiert. Die Kosten für das Projekt beziffert die DB auf rund 14,5 Mio. Euro ohne Nebenarbeiten.

Erneuerung der Eisenbahnüberführung "Am Salzmagazin" in Köln erfolgreich beendet

© Deutsche Bahn AG

(20.07.) KÖLN - Die Eisenbahnbrücke über die Straße "Am Salzmagazin" im westlichen Einfahrbereich des Kölner Hauptbahnhofes ist an sechs Wochenenden von Mai bis Juli erfolgreich erneuert worden. Am Montag morgen um 05:00 Uhr waren die letzten Bauarbeiten beendet. Das alte Bauwerk aus dem Jahre 1891 trug sieben Gleise, über die täglich mehr als 900 Zugfahrten verkehrten. Die Konstruktion aus schweißeisernem Material wurde komplett ausgetauscht. Dafür wurden sieben neue Stahlüberbauten mit einem Gesamtgewicht von ca. 900 Tonnen, einer Länge von je 22 Metern und einer Breite bis zu 5 Metern hergestellt. Diese Bauteile wurden an den Wochenenden mit einem Spezialgüterwagen angeliefert und von Deutschlands leistungsfähigsten Schienenkränen eingehoben. Das blieb natürlich nicht ohne Auswirkung auf die ohnehin schon komplizierte Fahrplansituation im Kölner Hauptbahnhof, daher waren Fahrplanänderungen leider unvermeidlich. Ingesamt wurden ca. 2000 Züge umgeleitet, das sind ca. 40 Prozent der Züge die den Kölner Hauptbahnhof an Wochenenden normalerweise anfahren.

Mit zwei Broschüren (140 Seiten) wurden die Fahrgäste auf die veränderte Fahrplanlage hingewiesen. Videotext, Aushänge, Pressemitteilungen und das Internet sorgten für weitere Informationen. Auf allen Stationen, auf denen Nahverkehrslinien umgeleitet wurden bzw. abweichend der normalen Gleisbelegung fuhren, wurde zusätzliches Servicepersonal eingesetzt. Um während der Bauarbeiten weiterhin die Station Köln West anfahren zu können, wurde dort ein provisorischer Bahnsteig auf der Seite des Stadtgartens gebaut. Trotz dieser großen Baumaßnahme lief der Zugverkehr an den Bauwochenenden nahezu störungsfrei. Die Deutsche Bahn bedankt sich bei Anwohnern und Fahrgästen für das gezeigte Verständnis.

DB Systemtechnik testet Stromabnehmer im Auftrag der Schweizer Bahnen

(20.07.) BERLIN - Normalerweise ist er auf Nebenstrecken in der Ostschweiz unterwegs, doch seit Montag absolviert er ein dreiwöchiges Gastspiel auf dem deutschen Streckennetz: der Triebwagen "RABe 526" der Schweizer Bundesbahn-Tochter Thurbo AG. Grund für den ungewöhnlichen Besuch sind Mess- bzw. Zulassungsfahrten, die die Messingenieure der DB Systemtechnik im Auftrag der Schweizer auf einem 25 Kilometer langen Teilstück der Strecke Augsburg - Ulm durchführen. Diese Messfahrten sind notwendig, um für die neuen Thurbo-Triebwagen in Mehrfachtraktion die Zulassung des Eisenbahnbundesamtes (EBA) für den Verkehr in Deutschland zu bekommen. Bereits seit 1994 fahren die Schweizer im Auftrag von DB Regio im Bodenseeraum und am Hochrhein. Die Tests erfolgen mit Hilfe eines Messstromabnehmers, der in den vergangenen Wochen von den Münchener Messingenieuren mit spezieller Messtechnik ausgerüstet und am Stromabnehmerprüfstand ersten Untersuchungen unterzogen wurde. Erst nach diesen Prüfstandsuntersuchungen wird der Stromabnehmer in den Thurbo-Triebwagen eingebaut, der so präpariert insgesamt drei Wochen lang seine täglichen Messfahrten absolviert, bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Zwischen drei- und viertausend Kilometer wird er dabei insgesamt zurücklegen.

Verschiedene Kraft- und Beschleunigungssensoren an den Schleifleisten und eine Höhenmesseinrichtung prüfen während der Messfahrten die Kontaktkraft, den Fahrdrahtverlauf sowie die Höhenlage des Fahrdrahts. Eine Videokamera zeichnet das Verhalten von Fahrdraht und Stromabnehmer auf und überträgt die Bilder direkt in den Messwagen. Hier werden die Messergebnisse sofort ausgewertet, alle vom zulässigen Maß abweichenden Reaktionen genauestens protokolliert und wenn notwendig der Stromabnehmer optimiert. Das Know-how der Prüfstelle der DB Systemtechnik mit ihren insgesamt 18 Prüflabors wird in erster Linie von den Unternehmensbereichen der Bahn, zunehmend aber auch von der Bahnindustrie und anderen deutschen wie auch internationalen Eisenbahnverkehrsunternehmen nachgefragt.

Panne im Buchungssystem der französischen Bahn nach Tagen behoben

(20.07.) PARIS (AFP) - Erst nach Tagen hat die französische Staatsbahn SNCF eine Panne in ihrem neuen Buchungssystem beheben können. Die seit Donnerstag nur mit erheblichen Einschränkungen laufenden landesweit 4400 Rechner an den Fahrkartenschaltern funktionierten seit dem Wochenende wie geplant, teilte die SNCF am Montag mit. Mitten in der wichtigsten französischen Urlaubssaison war das "Mosaïque"-System für Reservierung und Ticketverkauf mit einem Totalausfall gestartet, an zahlreichen Bahnhöfen hatten sich vor den Schaltern lange Schlangen gebildet. Die Kosten der Panne seien aber "nahe Null", versicherte die SNCF: 90 Prozent der Reisenden hätten sich ihre Fahrkarten bereits im Vorverkauf gesichert, zudem sei der Verkauf an Automaten weitergegangen.

Unwetter behindern Bahnverkehr

(20.07.) ESSEN - Ein Tornado hat am Sonntagabend eine Spur der Verwüstung durch das westliche Ruhrgebiet gezogen. Die Windhose deckte in Duisburg, Oberhausen und Essen zahlreiche Häuser ab, stürzte reihenweise Bäume um und drückte Schaufensterscheiben ein. Infolge der Unwetter war auch der Bahnverkehr erheblich behindert. Ein Bahn-Sprecher sagte, durch den Tornado am Sonntagabend aber auch durch die starken Gewitter in der Nacht zuvor seien Oberleitungen beschädigt worden. Durch Blitzschlag fiel den Angaben zufolge ein Stellwerk aus, auf der Strecke Köln-Aachen waren Gleise in Folge von Unterspülungen nicht befahrbar. Außerdem fielen mehrere S-Bahnen komplett aus. Bis zum Mittag hätten die Schäden weitestgehend behoben werden können, sagte der Sprecher. Bis der Bahnverkehr wieder völlig reibungslos laufe, werde aber noch einige Zeit vergehen. Aber auch in Hessen und Berlin gab es Probleme, wie ein Bahn-Sprecher am Montag in Frankfurt am Main berichtete.

In Mecklenburg-Vorpommern sperrte die DB einen Teil der Trasse von Hamburg nach Rostock. Durch starke Regenfälle in der Nacht war ein Gleisabschnitt zwischen Ventschow (Kreis Nordwestmecklenburg) und Blankenberg (Kreis Parchim) unterspült worden und daher unbefahrbar, wie ein Bahn-Sprecher in Schwerin sagte. Nach fünfstündiger Vollsperrung sei der Bahndamm am Nachmittag provisorisch gestopft worden. Die Züge durften das Gleis allerdings zunächst nur im Schritttempo befahren. Betroffen waren den Angaben zufolge die Reisenden auf der IC-Linie Hamburg-Stralsund sowie auf den RegionalExpress-Linien Hamburg-Schwerin-Rostock und Hagenow-Schwerin-Neubrandenburg. Ein Ersatzverkehr mit Bussen führte zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden.

Stadtentwicklung rund um den neuen Bahnhof Wien - Europa Mitte

(20.07.) WIEN - In einer gemeinsamen Pressekonferenz am Wiener Südbahnhof haben am Montag Prof. Dr. Arnold Klotz, Bereichsdirektor für die Wiener Stadtplanung, und der Leiter der ÖBB-Bahnhofsoffensive, DI Norbert Steiner, die Ergebnisse des Expertenverfahrens zur städtebaulichen Entwicklung des Stadtteiles rund um den geplanten neuen "Bahnhof Wien - Europa Mitte" präsentiert. Im Rahmen des laufenden Verfahrens soll bis September 2004 von den beiden Architektenteams Albert Wimmer (Wien) und Hotz / Hoffmann (Zürich/Wien) der endgültige Masterplan erarbeitet werden. Danach kommt er als Vorlage in die Stadtentwicklungskommission und mit Jahreswechsel in den Wiener Gemeinderat.

Seit 1989 gibt es Überlegungen zur Errichtung eines zentralen "Bahnhofes Wien". Grundgedanke ist der Ersatz der beiden Kopfbahnhöfe Süd- und Ostbahnhof durch einen Durchgangsbahnhof und eine bessere Verknüpfung von Nahverkehrsangeboten (Schnellbahn, U-Bahn, Busse, etc.) am Südtirolerplatz. Überlegungen zu einem möglichen Durchgangsbahnhof Wien waren in der Vergangenheit stark von den Prämissen zusätzlicher Infrastruktur- und Nahverkehrsangeboten sowie einem weiteren Neubau von der S-Bahn-Stammstrecke zur Ostbahn (Schweizergarten-Schleife) geprägt. Im Herbst 2003 wurden darüber hinaus in der Studie von Basler + Partner (Zürich) Überlegungen auf Effizienzsteigerungen im Bahnbetrieb im Gesamtbereich Südbahnhof erarbeitet. Die vorhandenen Betriebsanlagen (Gleise für Personen- und Güterzüge, Verschubfahrten, Behandlungs-, Reparatur- und Remisenfunktion sowie Abstellnotwendigkeit in einer Gesamtlänge von 125 km) wurden unter wirtschaftlichen und betrieblichen Aspekten betrachtet. Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung wurden erforderliche Adaptierungen im Infrastrukturbereich (z.B. Erneuerung und Hebung von Bahnsteigen) ebenfalls berücksichtigt.

Das Ergebnis für die Dimensionierung der Gleise im neuen Durchgangsbahnhof sieht für die Durchbindung der Linien von der Südseite zur Ostseite im Fern-, Eil- und Nahverkehr acht Bahnsteigkanten vor, ergänzt von zwei Bahnsteigkanten für die Schnellbahn S 80. Weiter zwei Durchfahrgleise für den Güterverkehr (bzw. Verschubfahrten) sowie eine schrittweise Absiedlung des Frachtenbahnhofes. Dabei können die Gleiskilometer um 30 Prozent und die Anzahl der Weichen um ca. 27 % reduziert werden.

Mit der Konzentration der beiden bestehenden Kopfbahnhöfe und einer damit einhergehenden Verlagerung bzw. Neuorganisation zusammenhängender Funktionalitäten im Bahnbereich werden Liegenschaften im Ausmaß von rund 55 ha nicht-betriebsnotwendig. Für diese Liegenschaften sollen wirtschaftlich sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten gefunden, in einem Masterplan (städtebauliche Studie) dargestellt und schließlich die rechtlichen Voraussetzungen mit Flächenwidmungs- und Bebauungsplan geschaffen werden. Diese von der Stadt Wien zugesagte hochwertige Nutzung des Geländes ist auch eine wichtige wirtschaftliche Voraussetzung für den Bahnhofsbau. Ein seit März 2004 laufendes zweistufiges Expertenverfahren mit 10 europäischen Architektenteams geht jetzt in die Endphase. Die Jury bestehend aus Vertretern der Stadt Wien, der ÖBB, der Post & Telekom Immobilien und international anerkannten Architekten haben empfohlen, dass die jetzt vorliegenden Vorschläge der beiden Architektenteams Albert Wimmer und Hotz / Hoffmann in den nächsten Wochen zu einem Masterplan weiterentwickelt werden.

Die Projekte der beiden Architektenteams haben für die Stadtteile nördlich und südlich des künftigen "Bahnhofes Wien - Europa Mitte" unterschiedliche Ansätze für die städtebauliche Nutzung. Der Architekt Albert Wimmer schafft entlang des Gürtels eine konzentrierte Bebauung, während die Architekten Hotz / Hoffmann auf einen großen Bahnhofvorplatz bauen. Beide erschließen das südliche Stadtgebiet vom Gürtel aus über die Fortführung der Argentinierstraße und der Mommsengasse. Bei Wimmer überspannt eine flache Dachkonstruktion kundenfreundlich die Bahnsteige und den Bahnhofsvorplatz, während bei Hotz / Hoffmann eine prägnante Dachkonstruktion das Entree des Bahnhofes hervorhebt. Das neue südliche Stadtgebiet wird von beiden Architektenteams mit großzügigen Grünanlagen geplant, wobei die Anordnung der zukünftigen Wohneinheiten unterschiedlicher Natur ist.

Nach dem derzeitigen Ablaufplan ist geplant, den "Bahnhof Wien - Europa Mitte" in zwei Phasen bis 2008 bzw. 2010 zu verwirklichen. Derzeit wird von einem Baukostenrahmen von 420 Millionen Euro ausgegangen, von dem 257,3 Millionen Euro gesichert sind. Dieser Betrag setzt sich aus den bereits genehmigten Projekten Schweizergartenschleife, Nahverkehrsmittel, Finanzierungsbeitrag der Stadt Wien und der Bahnhofsoffensive Wien Süd zusammen. Der September 2004 vorliegende Masterplan wird der Stadtentwicklungskommission vorgelegt. Bis Ende 2004 soll seitens der ÖBB, der Republik und der Stadt Wien die Finanzierung des "Bahnhofes Wien - Europa Mitte" fixiert und der Masterplan dem Wiener Gemeinderat zur Vorlage gebracht werden. Sollte beides einem positiven Ergebnis zugeführt werden, könnte Mitte 2007 der Baubeginn für die Freimachungen des Bahnhofes und der Baubeginn für den ersten Teil des neuen Stadtteiles Südbahnhof beginnen. In den Jahren 2008 bzw. 2010 würde die Fertigstellung des Bahnhofes erfolgen.

Deutsche Bahnfahrer auf Platz 4 in der EU

(19.07.) BERLIN - Die Deutschen gehören zu den eifrigsten Bahnfahrern in Europa: Deutsche fahren im Durchschnitt 20mal im Jahr mit der Eisenbahn und belegen damit den vierten Platz in der EU. Das teilte die Allianz pro Schiene am Sonntag unter Berufung auf die aktuellste Statistik des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC für das Jahr 2002 mit. Auch in Bezug auf die zurückgelegte Distanz pro Einwohner und Jahr liegen die Deutschen wie bereits im vorangehenden Jahr an fünfter Stelle in der EU. Nur Luxemburger (34,5mal), Dänen (28,5mal) und Österreicher (23,3mal) steigen öfter in den Zug als die Deutschen. Den letzten Platz belegen mit durchschnittlich 1,4 Bahnfahrten pro Jahr die Griechen. Bei den mit der Bahn jährlich zurückgelegten Entfernungen führt Frankreich mit 1236,9 km je Einwohner die EU-Länder an, gefolgt von Österreich (1038,9 km), Dänemark (1035,8 km), den Niederlanden (893 km) und Deutschland (841,1 km) Schlusslicht ist hier Estland mit 126,4 Kilometern.

Den weltweiten Spitzenrang nimmt die Schweiz mit 2077 Bahn-Kilometern pro Jahr und Einwohner ein. Das Nachbarland Schweiz zeige, wie mit einer konsequent bahnorientierten Verkehrspolitik die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs gesteigert werden könne, erklärte die Allianz pro Schiene. Die Organisation ist das einzige breite Bündnis für die Schiene. Dem im Jahr 2000 gegründeten Verband gehören mittlerweile 17 Mitglieder und 53 Fördermitglieder aus der Wirtschaft an. Der einzigartige Zusammenschluss aus Non-Profit-Organisationen und Wirtschaftsunternehmen repräsentiert den gesamten Schienenverkehr und die wichtigsten Unterstützer: Umweltverbände, Fahrgastorganisationen, Gewerkschaften und Berufsverbände, sowie Eisenbahnunternehmen, Bahnindustrie, Zulieferbetriebe, Baufirmen, Berater und Finanzdienstleister.

Stolpe lässt Termin für Bahn-Börsengang offen

(19.07.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe will sich auf 2006 für den geplanten Börsengang der Deutschen Bahn - wie ihn das Unternehmen selbst anstrebt – nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" nicht festlegen. "Ich halte das durchaus für denkbar, aber es gibt dafür klare Vorgaben", sagte Stolpe am Freitag. Die Vorgaben seien eine gesicherte Wettbewerbsfähigkeit der Bahn, eine nachhaltige Gewinnerzielung und "an der Börse darf es dann auch nicht allzu schlecht aussehen". Die Frage, ob die Bahn einschließlich ihres Schienennetzes oder ohne an die Börse geht, wird nach Stolpes Worten geprüft. "Wir haben uns verständigt, alle Varianten fair durchzuchecken." Klarheit könne im Laufe der nächsten drei Monate geschaffen werden. Mit Blick auf Investitionen für den Schienenverkehr äußerte Stolpe die Hoffnung, dass er für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen 2005 mit elf Milliarden Euro doch noch das Niveau dieses Jahres wieder erreichen kann. "Wir haben noch ein Loch von einer Milliarde Euro", gestand er ein. Verkehrsinvestitionen über Kredit der staatlichen Verkehrsinfrastrukturgesellschaft zu finanzieren, sei als "ultima ratio" eine Möglichkeit, über die man nachdenken müsse, "wenn wir in eine Klemme kommen mit notwendigen Investitionen".

Angestellte der DB keine Amtsträger

(19.07.) KARLSRUHE - Die Bestechung von Angestellten der DB AG wird milder bestraft, als dies früher bei Korruptionsfällen mit Bundesbahn-Beamten der Fall war. Nach einem am Freitag verkündeten Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) sind Bahn-Angestellte keine "Amtsträger" im Sinne des Strafgesetzbuches. Obwohl der Bund Alleineigentümer der Deutschen Bahn sei, steuere er das Unternehmen aber nicht in einer Weise, dass es als "verlängerter Arm" des Staates erscheine, befand jetzt das Karlsruher Gericht. Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs verwarf sowohl die Revision der Staatsanwaltschaft als auch die Revision des Angeklagten gegen ein Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main, das den Angeklagten wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr (§ 299 Abs. 2 StGB) zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen von je 500 € verurteilt hatte.

Nach den Feststellungen des Landgerichts zahlte der in leitender Stellung eines Unternehmens tätige Angeklagte dem bereits rechtskräftig verurteilten Mitangeklagten L., der bei der Deutschen Bahn AG die Position des Hauptabteilungsleiters für den Bereich Einkauf, Logistik, Oberbaumaterial innehatte, insgesamt 240.00 DM unter anderem dafür, dass dieser versprach, sich bei den zuständigen Entscheidungsträgern für die bahninterne Zulassung der Produkte des Unternehmens einzusetzen. Diese bahninterne Zulassung ist Voraussetzung für die Bewerbung um einen Auftrag im Vergabeverfahren. L., ein Beamter der früheren Bundesbahn, hatte sich im Zuge der Bahnreform 1994 dienstlich beurlauben lassen, um einen Anstellungsvertrag mit der neu gegründeten Deutsche Bahn AG zu schließen. Diese gesetzliche Möglichkeit war vor allem für Führungskräfte der Deutschen Bundesbahn geschaffen worden, um ihnen den Abschluss höherdotierter Anstellungsverträge zu gestatten, während die große Mehrzahl der Bundesbahnbeamten der Deutschen Bahn AG zur Wahrnehmung ihrer beamtenrechtlichen Dienstpflichten zur Dienstleistung zugewiesen worden ist.

Gegenstand der Revisionshauptverhandlung war insbesondere die Frage, ob ein beurlaubter Beamter der früheren Bundesbahn, der jetzt als Angestellter bei der Deutsche Bahn AG beschäftigt ist, als Amtsträger anzusehen ist. Der Senat hat die Rechtsauffassung des Landgerichts bestätigt, daß L. kein Amtsträger war. Angestellte sind dem Urteil zufolge auch dann nicht "Amtsträger", wenn sie - wie dies im Zuge der Bahn-Privatisierung bei Führungskräften gehandhabt worden war - als Beamte beurlaubt worden sind, um einen höher dotierten Anstellungsvertrag abschließen zu können. Mit der Beurlaubung bestehe zwar der Beamtenstatus fort, allerdings seien die Betroffenen von ihren Dienstleistungspflichten entbunden, so der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen: 2 StR 486/03 vom 16. Juli 2004).

Doppeltes Zugunglück in Norddeutschland

(19.07.) KIEL - An einem unbeschrankten Bahnübergang auf der Strecke Kiel-Lübeck hat sich nach einem Bericht des "NDR" am Sonntagmorgen ein Unfall ereignet. Nach Angaben der Polizei hatte ein 22 Jahre alter Autofahrer das Blinklicht an dem Bahnübergang übersehen. Der herannahende Zug erfasste den Wagen und schleifte ihn mit. Passanten alarmierten die Polizei, der Zugführer hatte von dem Unfall offenbar nichts bemerkt. Der Autofahrer wurde verletzt, die Bahnstrecke musste zwischen Preetz und Ascheberg (Kreis Plön) für mehrere Stunden gesperrt werden. Als die Feuerwehr das Unfallfahrzeug bergen wollte, wurde ihr Wagen von dem nächsten Zug gerammt. "Die Bahn wurde zuletzt von dem Unfall informiert, so dass wir den Zugverkehr erst mit Verzögerung stoppen konnten", sagte ein Bahn-Sprecher. Ein Polizeibeamter hatte den herannahenden Zug bemerkt und den Zugführer gewarnt. Dieser zog die Notbremse, so dass der Zug mit verminderter Geschwindigkeit den Gerätewagen der Feuerwehr rammte. Die Rettungskräfte konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Fahrgäste beider Züge blieben ebenfalls unverletzt.

Bund und Bahn über 66 Schienenprojekte einig

(17.07.) BERLIN - Bundesregierung und Bahn haben sich auf die Verwirklichung von 66 Aus- und Neubauprojekten geeinigt. Das teilte das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Demnach wird die DB wegen der leeren Kassen des Bundes in den nächsten vier Jahren so gut wie kein neues Schienenprojekt angehen können. Eine Überarbeitung war wegen der neuen Haushaltslinie und Mittelfristplanung notwendig geworden. Den Abstimmungen mit der DB AG zu der Investitionsplanung Schiene im Zeitraum 2004 bis 2008 ist ein Plafonds für das Bestandsnetz von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr zu Grunde gelegt. Damit könne der Bedarf für Erhaltung und Modernisierung des Bestandsnetzes vollständig gesichert werden, so das Ministerium. Die Mittelfristplanung stelle die Weiterführung von Vorhaben sicher und vermeide Abbruchkosten für begonnene Bahn-Investitionen. Die verfügbaren Mittel erforderten allerdings, eine Anzahl von Vorhaben in Stufen auszubauen.

Zu den 66 jetzt gesicherten Vorhaben gehört unter anderem die Fertigstellung der Neubau-/ Ausbaustrecke von Nürnberg über Ingolstadt nach München sowie der Ausbaustrecke Berlin-Hamburg, dazu der Ausbau der Strecken Köln - Aachen, Augsburg-München sowie der Ausbau der Knotenpunkte der Bahn in Berlin, der mit 721 Millionen Euro bis 2008 den größter Brocken unter den 66 Projekten darstellt. Andere Wünsche fallen dagegen dem Rotstift zum Opfer, wie die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, mit der die Lücke zwischen der ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt im Norden und der Schnellstrecke Mannheim-Stuttgart im Süden geschlossen werden sollte. Dazu sagte der Sprecher der Bahntochter DB Netz, Hans Georg Zimmermann, dem Nachrichtenradion hr Skyline, die Bahn müsse überlegen, ob die Planung nicht eingestellt werde. Auch auf der Neubaustrecke zwischen Erfurt und Nürnberg werden die Arbeiten in den nächsten Jahren nicht entscheidend vorangetrieben werden können. Dort könnten zunächst lediglich Baurechte gesichert werden, aber nicht mit Bauarbeiten begonnen werden, erläuterte der Sprecher der Bahn-Tochter DB Fahrweg, Martin Walden.

Die Liste für die dringendsten Schienenprojekte musste wegen der Haushaltsnöte des Bundes deutlich zusammengestrichen werden. Laut aktueller mittelfristiger Finanzplanung sind für die Jahre 2004 bis 2008 nur noch rund 15,6 Milliarden Euro für Schieneninvestitionen vorgesehen. Nach dem momentan noch gültigen engen Haushaltskorsett werden die Schienen-Mittel in den Folgejahren stark abgebaut. Damit hat die DB nach Angaben von Martin Walden bis 2008 etwa 3,5 Milliarden Euro weniger zur Verfügung als noch im vergangenen Jahr vorgesehen. Das Ministerium kündigte an, man wolle versuchen, im Rahmen der Beratungen für den Haushalt 2005 zusätzliche Mittel für Ausbau- und Neubauvorhaben freizuschlagen. Im Gespräch sei rund eine Milliarde Euro für den Zeitraum bis 2008. Werde die Summe bewilligt, wollen Bund und Bahn den Bau von Teilabschnitten der ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt beschleunigen, die Ausbaustrecke von Hoyerswerda zur deutsch-polnischen Grenze, Aus- und Neubauten zwischen Karlsruhe und Basel sowie zwischen Hamburg und Lübeck in Angriff nehmen und mit dem Bau der Schienenanbindung des geplanten Flughafens Berlin-Brandenburg-International beginnen.

Als "völlig unzureichend" kritisierte die Allianz pro Schiene die heute bekannt gewordene Mittelfristplanung des Bundes für den Erhalt und Ausbau des Gleisnetzes. "Wie mit 620 Mio Euro jährlich 66 Neu- und Ausbauprojekte realisiert werden sollen, ist schleierhaft", sagte Dirk Flege, der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Damit könnten allenfalls so genannte Abbruchkosten vermieden werden, aber keine Bauvorhaben effizient durchgeführt werden. Flege: "Das ist Augenwischerei." Erfreulich sei immerhin, dass 2,5 Mrd Euro pro Jahr für das Bestandsnetz bis 2008 gesichert seien, so Flege weiter, obwohl 2,5 Mrd nur das absolute Minimum für den Erhalt des bestehenden Netzes seien. Keinesfalls könne mit dieser Summe die Modernisierung des Bestandsnetzes "vollständig gesichert" werden, wie aus dem Bundesverkehrsministerium verlautete.

Prüfzug der Bahn inspiziert kroatische Strecken

(17.07.) BERLIN - Der mit modernster Messtechnik ausgestattete Prüfzug VT 612 der DB Systemtechnik hat zur Zeit ein Gastspiel in Kroatien: Im Auftrag der Kroatischen Staatsbahn absolvieren Prüfzug und Messingenieure der DB Systemtechnik acht Messfahrten zwischen Zagreb und Split. Denn in naher Zukunft will die Kroatische Bahn hier selbst Neigetechnikfahrzeuge der Baureihe 612 der Firma Bombardier in Hennigsdorf einsetzen. Auf der Basis der vom Prüfzug gewonnen Messergebnisse soll die rund 420 Kilometer lange Strecke anschließend für den Regelverkehr zugelassen werden. Für solche Einsätze ist die Kompetenz des Messteams der Deutschen Bahn nicht nur national, sondern immer häufiger auch international gefragt.

"Unsere Hauptaufgabe während der vierwöchigen Tests ist es, die Kräfte zwischen Rad und Schiene zu messen", erklärt Messleiter Jürgen Spier. "Das geschieht mit Hilfe von zwei Messradsätzen, die unsere Kollegen in Minden schon vor Wochen mit hochempfindlichen Sensoren ausgestattet haben." Mit diesen Messradsätzen ist das Messteam in der Lage, präzise jede Fahrzeugreaktion auf dem Gleis zu erfassen. Zusätzliche Beschleunigungssensoren im Fahrwerk und im Wagenkasten messen die Beschleunigung, die bei einer normalen Fahrt auf den Fahrgast wirken würden. Die Messdaten liegen dank moderner Messtechnik direkt nach Ende der Messfahrt vor. "Die Daten werten wir jeden Abend gemeinsam mit den Kollegen der Kroatischen Bahn aus, die uns auf den Messfahrten begleiten. Bis jetzt sind wir mit den Ergebnissen äußerst zufrieden", so Spier.

ÖBB stellen 250. Taurus in Dienst

(17.07.) WIEN - Im Januar 2000 hat die erste Taurus-Lokomotive der ÖBB ihren Dienst aufgenommen, im Juli dieses Jahres haben die ÖBB nun die 250. der Paradelokomotiven auf die Strecke geschickt. Insgesamt hat die ÖBB-Taurus-Flotte in diesem Zeitraum bereits mehr als 100 Mio. km zurückgelegt. Eine Laufleistung die ca. 2.500 Erdumrundungen oder 260 mal der Entfernung Erde-Mond entspricht. Insgesamt wird die Taurusflotte der ÖBB nach Ende der Auslieferung im Jahr 2007 382 Lokomotiven betragen, wobei 50 Loks auch für den Einsatz im Gleichstromnetz von Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei ausgerüstet sein werden. In den ersten vier Betriebsjahren haben die Taurus-Lokomotiven Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Konzept der Lokomotive hat die Erwartungen voll erfüllt, in den Punkten Effizienz, Zuverlässigkeit und Lebenszykluskosten (Life-Cycle-Costs) ebenso wie in Bezug auf das Design (Sieger des "Brunel Award" 2001). Von Beginn stand natürlich auch der grenzüberschreitende Einsatz im Mittelpunkt. Heute ist die Taurus bereits für 4 Bahnen (ÖBB, DB, MAV und Gysev) in 3 Ländern unterwegs.

Von den 250 österreichischen Lokomotiven wurden im Lauf der Jahre drei jeweils besonderen "Themen" gewidmet und in einem besonderen Design gestaltet. Im November 2002 wurde die 100. Taurus in den Dienst von "Licht ins Dunkel" gestellt, seit März 2004 ist die "Kyoto-Taurus" als Botschafterin für die Umwelt unterwegs und im Mai 2004 wurde die 1116.200 dem Jubiläum "150 Jahre Semmering" gewidmet.

DB baut mit Hochdruck an neuer Nord-Süd-Verbindung durch Berlin

(17.07.) BERLIN - Mit Hochdruck treibt die Bahn den Bau der neuen Nord-Süd-Verbindung der Fernbahn in Berlin voran. Vom Bahnhof Berlin Papestraße bis zum neuen Berliner Hauptbahnhof / Lehrter Bahnhof ist der Baufortschritt täglich zu beobachten. Der neue Berliner Hauptbahnhof ist in seiner Dimension das bedeutendste Bahnhofsneubauprojekt in Europa. „Am 28. Mai 2006 werden wir mit dem Nord-Süd-Tunnel, mit der Anhalter Bahn, dem nördlichen Berliner Innenring sowie der Stettiner Bahn zum Karower Kreuz 70 Kilometer Strecke und fünf neue Bahnhöfe in Betrieb nehmen. Das sind die Fern- und Regionalbahnhöfe Berlin Hauptbahnhof / Lehrter Bahnhof, Bahnhof Berlin Papestraße, Bahnhof Berlin Gesundbrunnen und die Regionalbahnhöfe Berlin Potsdamer Platz und Berlin Lichterfelde Ost. Bis dahin zählt jeder Tag“, sagte Peter Debuschewitz, Bevollmächtigter der Konzernleitung der Bahn für Berlin. Er verwies darauf, dass auf der gesamten Länge der neun Kilometer langen Nord-Süd-Verbindung zwischen dem Bahnhof Berlin Papestraße und dem Nordring sowie auf der Anhalter Bahn und im Bereich Gesundbrunnen/Nordkreuz derzeit gebaut wird. Allein im Tunnel seien 15 Kilometer Gleis und 23 Weichen zu verlegen. Im Berliner Hauptbahnhof entstehe derzeit der letzte Rohbauteil der unterirdischen Bahnhofshalle.

Mit der neuen Nord-Süd-Verbindung und den zusätzlichen Bahnhöfen erhält Berlin eine hoch leistungsfähige Eisenbahninfrastruktur, um die uns andere Metropolen beneiden werden. Berlin mit seinen innerstädtischen Zentren ist dann aus allen Himmelsrichtungen sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalverkehr schnell und direkt zu erreichen. Die neue Nord-Süd-Verbindung wird wertvolle Impulse für die Entwicklung Berlins geben: Der Bereich um den Hauptbahnhof wird zu einem weiteren innerstädtischen Zentrum werden; der künftige Fernbahnhof an der Stelle des heutigen S-Bahnhofs Papestraße wird als verbindendes Element der ehemaligen Bezirke Schöneberg und Tempelhof ein Kristallisationspunkt für das weitere Zusammenwachsen des heute vereinten Bezirkes sein. Mit der Realisierung der Nord-Süd-Verbindung geht das Eisenbahnkonzept für den Knoten Berlin - das so genannte "Pilzkonzept" - seiner Vollendung entgegen.

Sanierungsarbeiten im Emmersbergtunnel verzögern sich

(17.07.) SCHAFFHAUSEN - Der Emmersbergtunnel in Schaffhausen wird derzeit total saniert. Deshalb ist die Linie Schaffhausen - Feuerthalen seit 12. Juni 2004 gesperrt. Geologische Schwierigkeiten im Tunneluntergrund verzögern nun den ursprünglichen Zeitplan. Bei den Aushubarbeiten für die neue Mittelentwässerung wurden vor einer Woche 260 m vor dem Tunnelportal Seite Schaffhausen starke Sandeinschwemmungen festgestellt. Diese waren so stark, dass eine Deformation des Tunnelgewölbes in dieser Zone befürchtet werden musste. Ohne Gegenmaßnahmen wäre theoretisch ein Gewölbezusammenbruch mit Auswirkungen bis an die Erdoberfläche möglich gewesen. Als Sofortmaßnahme wurden in der kritischen Zone zur Stabilisierung des Tunnelgewölbes Stahlsprieße eingebaut sowie Geröll eingebracht. Damit konnten Setzungen sowohl im Tunnelgewölbe als auch an der Erdoberfläche vermieden werden.

Zur definitiven Sicherung des Tunnelgewölbes werden nun zusätzliche Verankerungen angebracht und der Gewölbefuß sowie die Tunnelsohle mit Injektionen weiter verfestigt. Zudem sind zusätzliche Drainagen zur Abführung des hinter dem Tunnelgewölbe anfallenden Wassers vorgesehen. Als weitere Maßnahme wird auf der gesamten Länge von 260 m zwischen der Störzone und dem Tunnelportal Seite Schaffhausen eine massive und armierte Sprießplatte erstellt. Der Bau dieser Sprießplatte kann aus Sicherheitsgründen nur in Kleinetappen von zwei Metern erfolgen. Somit wird beim Einbau dieser Sprießplatte nur noch eine Tagesleistung von vier bis sechs Metern möglich sein.  Die Bauarbeiten im Tunnel werden nun zusammen mit den zusätzlichen Maßnahmen weiterhin im Dreischichtbetrieb - jeweils von Montag bis Sonntag - durchgeführt. Durch den erhöhten Bauumfang rechnen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit einem um etwa acht bis zehn Wochen erhöhten Zeitbedarf. Damit wird sich auch die momentane Totalsperrung der Strecke Feuerthalen - Schaffhausen und der Bahnersatzbetrieb, der ursprünglich am 06. August enden sollte, um diesen Zeitrahmen verlängern.

Kehrtwende bei der britischen Bahn

(17.07.) LONDON (AFP/ eig. Ber.) - Angesichts schwerer Unfälle und unzuverlässiger Fahrpläne nimmt die Regierung in London die Verwaltung der britischen Bahnen acht Jahre nach der Bahn-Privatisierung wieder selbst in die Hand. Verkehrsminister Alistair Darling stellte am Donnerstag vor dem Unterhaus einen Gesetzentwurf vor, der eine Auflösung der bisher für die Zusammenarbeit zwischen Staat und privaten Betreibern zuständigen Behörde Strategic Rail Authority (SRA) vorsieht. Der Großteil ihrer Befugnisse wird demnach künftig vom Verkehrsministerium wahrgenommen, darunter die Netz- und Investitionsplanung. Auch die Vergabe des Streckenbetriebs in den verschiedenen Regionen des Königreichs soll künftig wieder von Darlings Ressort entschieden werden.

Der marode Zustand der Eisenbahn in England rührt vor allem von einer überhasteten Privatisierung her. Seit Mitte der neunziger Jahre werden Güter- und Passagierzüge von mehr als 50 Firmen betrieben. Für Unterhalt und Erneuerung des 34 100 Kilometer langen Schienennetzes samt Weichen und Stellwerke sowie der rund 2500 Bahnhöfe auf der Insel war zunächst die Privatfirma Railtrack zuständig, die schließlich Konkurs anmelden musste. Reisende sehen sich einem undurchschaubaren Wirrwarr von Preisen gegenüber, die Züge fahren über vielerorts veraltete Gleise, die kaum höhere Geschwindigkeit als 160 Stundenkilometer zulassen. Jeder fünfte Zug kommt unpünktlich. Im Großraum London sollen demnächst trotz wachsender Passagier-Zahlen Verbindungen gestrichen werden, damit die hoffnungslos überfüllten Nahverkehrszüge wenigstens pünktlich ankommen.

ESTW in Flöha, Oederan und Frankenstein gehen in Betrieb

(17.07.) DRESDEN - In der Zeit vom 17./18. Juli, zwischen 18:30 Uhr und 9:00 Uhr, werden die Bahnhöfe Flöha, Oederan und Frankenstein an die Elektronischen Stellwerke (ESTW) im jeweiligen Bahnhof angeschlossen. Auf Grund der Inbetriebnahme der ESTW kommt es zu umfangreichen Fahrplanänderungen auf den Strecken Dresden - Zwickau und Zwickau - Gaschwitz. Die Züge der InterRegioExpres (IRE) - Linie Dresden - Chemnitz - Zwickau und der RegionalExpress-Linie Dresden - Chemnitz - Zwickau sowie der RegionalBahn-Linie Zwickau - Gaschwitz fallen in dieser Zeit auf unterschiedlichen Abschnitten aus, verkehren zum Teil früher oder werden durch Busse ersetzt. Die Züge des Fernverkehrs werden ab Dresden bzw. Chemnitz über Riesa umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich damit um bis zu 19 Minuten. Die Deutsche Bahn bittet die Reisenden, sich rechtzeitig vor Fahrtantritt über die Fahrplanänderungen zu informieren.

Nach der Inbetriebnahme werden die Stellwerke aus der Betriebszentrale Leipzig gesteuert. Die Anlagen ersetzen auf einem Abschnitt von 22 Kilometern Länge mechanische und elektromechanische Stellwerke und sichern mittels modernster Technik eine rationelle und automatische Zugsteuerung zwischen Freiberg und Flöha auf der Ausbaustrecke Karlsruhe-Stuttgart-Nürnberg-Leipzig/Dresden, der so genannten Sachsen-Franken-Magistrale. Dazu mussten die Anlagen der Signal- und Sicherungstechnik auf der Strecke sowie in den Bahnhöfen und Haltepunkten an die Erfordernisse einer modernen elektronischen Betriebssteuerung und -sicherung angepasst werden. Ebenso erfolgten umfangreiche Arbeiten an den Gleisanlagen, an Brücken sowie in Oederan an den beiden Personentunnels. Mit den neuen Stellwerken wird die Durchlassfähigkeit für den nationalen und internationalen Verkehr erhöht. Die neuen Stellwerke optimieren bei großer Zuverlässigkeit die Betriebsabläufe in diesem Bereich. Das Projekt beinhaltet den Umbau von 5 Bahnübergängen. Diese wurden zum Teil komplett erneuert, einschließlich Straßenbau. Über die Stellwerke, welche in jeweils 4 Modulkomplexe gegliedert sind, erfolgt die Steuerung von 24 Weichen und 108 Signalen.

Mit den neuen Stellwerken wird zum Teil noch aus dem Jahr 1915 stammende Technik abgelöst. Insgesamt werden mit der Inbetriebnahme der ESTW rund 40,5 Millionen Euro investiert. Die Investitionen trägt zu einem großen Teil das Bundesverkehrsministerium. Auf der Strecke Dresden - Hof gibt es insgesamt 17 Elektronische Stellwerke. Der Bau weiterer ESTW ist vorgesehen in Chemnitz und Zwickau.

Neue DB ServiceStores in Baden-Württemberg

(17.07.) STUTTGART - An kleineren und mittleren Bahnhöfen werden verstärkt DB ServicesStores eröffnet. Zu den in Baden-Württemberg bereits erfolgreich betriebenen sechs Stores (Balingen, Bretten, Eberbach, Hinterzarten, Karlsruhe-Durlach und Schwetzingen) sollen 17 neue Geschäfte bis Ende 2005 hinzukommen. Mit dem modernen Verkaufskonzept bietet die Deutsche Bahn ihren Kunden eine neue Servicequalität. Auch außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten bieten die DB ServiceStores eine breite Angebotspalette an Backwaren, Snacks, Getränken, Zeitschriften und weiteren Dienstleistungen, die an großen Bahnhöfen durch separate Konzepte realisiert wird. Bei den DB ServiceStores handelt es sich um Franchisebetriebe. Dies bedeutet, dass selbständige Unternehmer mit Hilfe der DB ServiceStore Systemführungsgesellschaft GmbH ihr Geschäft eigenverantwortlich führen. Entsprechend sucht die Bahn für die neuen Standorte Franchisenehmer. Die DB ServiceStore Systemführungs GmbH sorgt durch Standards in Bereichen wie Vertragsgestaltung, Corporate Design, Ladenbau, Sortiment, Coaching usw. für ein einheitliches Auftreten.

Für folgende Standorte werden noch Franchisenehmer gesucht: Albstadt-Ebingen, Bad Rappenau, Endersbach, Eppingen, Gaggenau, Lauda, Leutkirch (Allgäu), Mosbach, Neustadt (Schwarzwald), Rottweil, Schwenningen, Sigmaringen, Süßen und Waldshut. Entsprechende Vereinbarungen für die Standorte Geislingen/Steige, Neckargemünd und Osterburken wurden bereits abgeschlossen. Auch über das Jahr 2005 hinaus sollen weitere DB ServiceStores die Qualität des Angebotes in kleineren und mittleren Bahnhöfen erhöhen. Weitere geeignete Standorte werden von der Deutschen Bahn derzeit geprüft.

Umbau des Hbf Frankfurt/Main verschoben

(15.07.) FRANKFURT/Main - Der 780 Millionen Euro teure Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs einschließlich einer neuen Mainbrücke bei Niederrad wird sich nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" verzögern. "Die Tendenz geht in Richtung Verschiebung", sagte ein Bahnmanager der Zeitung. "Das muss man offen sehen." Die Vorhaben, für die 780 Millionen Euro veranschlagt sind, und die die lange Zeit geplante Untertunnelung des Hauptbahnhofs ersetzen, sollten nach den ursprünglichen Terminplänen eigentlich 2013 abgeschlossen sein. Hintergrund sind die drastischen Mittelkürzungen für die Schiene. Zurzeit würden die einzelnen Projekte im Auftrag des Bundesverkehrsministers von Gutachtern auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis untersucht, hieß es in dem Bericht. Ergebnisse würden noch in diesem Jahr erwartet. Danach werde sich entscheiden, "entscheiden, wie viel Geld wir bekommen und was wir damit angehen können", zitierte die "Frankfurter Rundschau" den Bahnmanager. Das Großprojekt "Knoten Frankfurt" hatte die Bahn im Sommer vergangenen Jahres beim Bundesverkehrsministerium für die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Als Kosten wurden dabei für den "vordringlichen Bedarf" 600 Millionen Euro und weitere 180 Millionen für den mittelfristigen Bedarf angemeldet. Für 600 Millionen Euro sollten unter anderem eine neue Mainbrücke, der viergleisige Ausbau nach Frankfurt-Süd sowie ein kreuzungsfreies Bahnhofsvorfeld entstehen.

Jungfernfahrt auf der Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist

(15.07.) BERN - Auf einer Pressefahrt haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Mittwoch erstmals die Bahn-2000-Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist befahren. Die Inbetriebnahme der 45 Kilometer langen Neubaustrecke zwischen Mattstetten und Rothrist sei für die SBB "ein großes Ereignis", sagte Hans-Jürg Spillmann, operativer Leiter SBB-Infrastruktur, vor den Medien. Ähnlich große Schritte seien in der Geschichte der Schweizer Bahn in den letzten hundert Jahren nur wenige unternommen worden. Spillmann verglich die für den 12. Dezember 2004 vorgesehene Netzerweiterung etwa mit der Inbetriebnahme des Simplontunnels zwischen Brig und Domodossola im Jahre 1906 oder der Strecke Sissach - Gelterkinden - Olten durch den neuen Hauensteintunnel 1916.

Nach dem Abschluss der Arbeiten an der Neubaustrecke befinden sich laut Spillmann noch drei größere Bahn-2000-Projekte im Bau: Die Bahnsteigausbauten im Zürcher Hauptbahnhof, die Westerweiterung des Bahnhofs Bern und die drei Doppelspurinseln zwischen Worb und Emmenmatt. Zudem seien noch zahlreiche kleinere Anpassungsarbeiten an Signalen und anderen Anlageteilen im Gang, sagte Spillmann. Per Ende Mai hätten die SBB gut 4,5 Milliarden Franken in Bahn 2000 investiert. Die Arbeiten an der Bahn 2000, 1. Etappe, könnten aber "termingerecht und deutlich unter dem Budget von 7,4 Milliarden Franken" abgeschlossen werden.

Fünf Monate vor der Inbetriebnahme des Bahn-2000-Fahrplans am 12. Dezember 2004 konzentrieren sich die Vorbereitungsarbeiten der SBB jetzt auf "vier Schlüsselfragen", erklärte Paul Moser, Delegierter der Geschäftsleitung SBB für Bahn 2000. Erste Schlüsselfrage sei der neue Fahrplan: Der definitive Fahrplan für den Personenverkehr wird laut Moser Mitte September verabschiedet. Derzeit arbeiteten die Planer intensiv am Fahrplan für den Güterverkehr: Angesichts des ab 12. Dezember 2004 noch stärker ausgelasteten Netzes sei es "eine besondere Herausforderung, die Wünsche unserer Güterverkehrskunden in qualitativ gute Trassen umzusetzen", sagte Moser. Klar sei aber, "dass auch der Güterverkehr bei Bahn 2000 zu den Gewinnern" gehören soll.

Zweite Schlüsselfrage sei das Rollmaterial: Die Bereitstellung von Lokomotiven und Wagen "in der richtigen Anzahl und Qualität" stelle ebenfalls eine große Herausforderung dar, erklärte der Bahn-2000-Delegierte. Beschaffung, Umbau, präventiver Unterhalt und der Einbau von neuer Technik kumulierten sich auf den 12. Dezember, und nicht alle Arbeiten seien bis dann abgeschlossen, sagte Moser: "Es wird knapp. Aber das Angebot kann gefahren werden." Die dritte Schlüsselfrage betreffe die Infrastruktur: "Ein Puzzle aus mehr als 130 Infrastrukturprojekten" sowie eine Vielzahl weiterer Infrastrukturmaßnahmen müsse am 12. Dezember 2004 "zu einem Ganzen zusammengefügt werden". Dabei bilde die Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist "das Rückgrat von Bahn 2000", sagte Moser. Die vierte Schlüsselfrage sei das Stichdatum "12.12.2004". Dieser Tag des großen Fahrplanwechsels müsse intensiv und bis ins Detail geplant werden. "Wir haben aus den Erfahrungen vergangener Fahrplanwechsel gelernt", sagte Moser; die SBB orientiere sich dabei etwa an der Einführung des Taktfahrplanes im Jahre 1982, dem Start der Zürcher S-Bahn 1990 und an der Expo.02.

Ein "Viadukt" für die schnelle Bahn

(15.07.) SCHWERIN - Bauarbeiten in recht unwegsamen Gelände bei Blankenberg: Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit entsteht neben dem Umbau der zweigleisigen Bahnstrecke zwischen Ventschow und Blankenberg eine Eisenbahnbrücke. Dieser Streckenabschnitt von ca. 13 Kilometern gehört zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 1 und wird für Geschwindigkeiten von 160 Kilometer pro Stunde ausgebaut. Erschwert wird der Bau durch die Lage der Strecke inmitten von Torf- und Moorabschnitten. 60 Prozent der Strecke verläuft auf Dämmen. Für einem im Baubereich brütenden Fischadler wurden die Arbeiten auf 700 Meter für vier Monate unterbrochen. Projektleiterin Gabriele Einnatz erläutert: "Um hier die Standsicherheit des Untergrundes für die künftigen Geschwindigkeiten zu gewährleisten, wird auf insgesamt einem Kilometer ein Spezialtiefbauverfahren angewendet. Unter normalen Umständen würde das vorhandene Erdreich ausgehoben, festes Material eingebracht und verdichtet und darauf das Schotterbett und die Schienen verlegt werden. Das ist bei diesem moorigen und damit "federndem" Untergrund nicht ausreichend."

Nach aufwändigen Planungen haben sich die Spezialisten entschieden, hier das Verfahren vermörtelter Stopfsäulen einzusetzen. Diese werden im Gegensatz zu Stopfsäulen, die bisher an schwierigen Untergründen für Festigkeit sorgten, nicht mit Kies sondern mit einem bindenden Mörtel gefüllt. Das sorgt für noch mehr Stabilität des Untergrunds. Für das Verfahren mit den vermörtelten Stopfsäulen werden 60 Zentimeter große Bohrungen in bis zu 16 Meter Tiefe geführt und dann vermörtelt. Diese Bohrungen haben in der Längsrichtung einen Abstand von 175 Zentimetern, in der Querrichtung von 160 Zentimeter. Damit entsteht eine sichere Auflage für die mehrlagigen Tragschichten und den Schotteroberbau. Zur Stabilisierung der Böschungen werden außerdem so genannte Vernagelungen hergestellt. Dazu werden Anker mit einer Betoninjektion in die Böschung eingepresst. Neben den aufwändigen Tiefbauarbeiten wird ein funktionsfähiges Entwässerungssystem geschaffen, werden Kabel verlegt und die Oberleitungsanlage angepasst.

Über den Tönnisbach, der die Baustelle quert, wird außerdem eine neue Brücke gebaut. Nach deren Fertigstellung wird der Bach durch das neue Brückenbauwerk umgeleitet und dann die alte Brücke zurückgebaut. Um die Beeinträchtigungen der Natur während der Bauarbeiten auszugleichen, wird unter anderem in Moidentin ein 4,5 Hektar großer Wald gepflanzt. Zu den Bauarbeiten im Streckenabschnitt Ventschow – Blankenberg gehören auch die Bahnsteige im Bahnhof Ventschow. Zu beiden Seiten der durchgehenden Hauptgleise werden in Ventschow neue, 160 Meter lange Bahnsteige mit einer Höhe von 55 Zentimetern errichtet. Diese ermöglichen künftig ein bequemes Ein- und Aussteigen ohne Höhendifferenzen zwischen Bahnsteig und Zug. Die Zuwegung erfolgt über behindertengerechte Rampen. Die neuen Bahnsteige werden mit Wetterschutzhäusern, Beleuchtung und Informationssystemen ausgestattet. Zum Abschluss der Gesamtmaßnahme wird bis Ende 2005 auch der Bahnübergang in Ventschow fertiggestellt. Hierzu gehören die neue Ausplattung, die Gehweganpassung sowie neue Sicherungstechnik und Beleuchtung. An den Kosten des Bahnübergangs sind Land, Bund, Gemeinde, Straßenbauamt und die Deutsche Bahn beteiligt. Der Gesamtausbau der 13 Kilometer Strecke und des Ventschower Bahnhofs kostet ca. 25 Millionen Euro.

Schröder bekennt sich zum Rhein-Ruhr-Express

(15.07.) DÜSSELDORF - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich zu den Plänen des "Rhein-Ruhr-Express" als schneller S-Bahn-Verbindung zwischen Dortmund und Köln/Bonn bekannt, allerdings keine konkreten Angaben über die Finanzierung gemacht. Schröder sagte bei einer Parteikonferenz zum Thema Mobilität am Mittwoch in Düsseldorf, die Bundesregierung unterstütze den Rhein-Ruhr-Express und wolle alles tun, damit er zügig realisiert werden könne. Der innovative Zug solle nicht nur schnell und pünktlich sein, sondern Maßstäbe auch bei Energieeffizienz und Lärmschutz setzen. Die Voraussetzungen dafür sollten zügig geschaffen werden. Engpässe auf der Strecke müssten beseitigt werden, die Knoten Köln und Dortmund sowie die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg ausgebaut werden. Der Verkehrsminister werde in einer Realisierungsstudie prüfen lassen, wie die Strecke weiter verstärkt werden könne, sagte Schröder. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Meldungen gegeben, die Zweifel an der Finanzierbarkeit des Projekts genährt hatten. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass die Baukostens erheblich steigen könnten, vor allem bei der Realisierung mithilfe privater Investoren.

"sachsen aktiv" - eine Initiative der DB für den Arbeitsmarkt

(15.07.) LEIPZIG - Die DB sucht neue Arbeitsplätze für einen Teil ihrer Belegschaft: Mit dem Pilotprojekt "sachsen aktiv" will das Unternehmen dazu ein Netz mit Privatunternehmen, Weiterbildungsträgern und Institutionen knüpfen. Beschäftigte der beteiligten Unternehmen, die vom Beschäftigungswegfall betroffen sind, sollten so eine neue berufliche Perspektive erhalten, und das in der Nähe ihres Wohnortes, erklärte DB-Personalvorstand Norbert Bensel. Dabei solle der konzerninterne Arbeitsmarkt der Bahn verstärkt mit regionalen Unternehmen und dem regionalen Arbeitsmarkt verknüpft werden. Zum Angebot an die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören neben konkreten Stellenangeboten der Kooperationspartner auch Möglichkeiten der Existenzgründung sowie arbeitsplatzbezogene Qualifizierung. Weiterhin gestalten die Partner des regionalen Netzwerkes gemeinschaftlich innovative Projekte des Personalmanagements und der Arbeitsmarktpolitik. Regionale Partner sind die Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern, Betriebe, Behörden und Institutionen.

Die Aktion wird von der Tochter DB-Vermittlung organisiert, die momentan 1800 Mitarbeiter auf einen neuen Job innerhalb und außerhalb des Unternehmens vorbereitet. In Sachsen beteiligen sich an dem Projekt, das in ähnlicher Form auch in Nordrhein-Westfalen, Berlin und im Rhein-Main-Gebiet aufgelegt werden soll, 48 Firmen, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Die Initiative unter dem Titel "Sachsen aktiv" ist Bestandteil eines Kostensenkungsprogrammes, mit dem die Bahn-Spitze das Unternehmen in die Gewinnzone führen und börsenfähig machen will. Dies soll laut Bensel bis Ende 2005 geschehen. "Wir werden bereits in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben und wollen unser Ergebnis im kommenden Jahr nochmals verbessern. Das Unternehmen muss die Arbeitskosten bis zu zehn Prozent senken", sagte der Vorstand. Wesentliche Voraussetzung dafür sei aber, dass mit einem Flächentarifvertrag der Konzern gleiche Marktchancen wie die Mitbewerber erhalten müsse. "Das wollen wir mit den Gewerkschaften vereinbaren", so Bensel.

DB NachtZug präsentiert Schlafwagen-Modell in Augsburg

(15.07.) AUGSBURG - Die DB NachtZug stellt noch bis zum Sonntag, den 18. Juli ein Modell des neuen Schlafwagens am Hauptbahnhof Augsburg aus. Täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr können sich Interessierte auf dem Bahnhofs-Vorplatz ein Bild von zwei Abteilen in Orginalgröße des modernsten Schlafwagen Europas machen, der seit Dezember 2003 auf vielen DB NachtZug Strecken im Einsatz ist. Von Augsburg aus genießen Nachtzugreisende den Komfort des neuen Schlafwagens bereits auf den DB NachtZug Linien nach Paris, Lugano und Mailand sowie auf der Verbindung nach Rügen. Ab Herbst wird dieser Wagen dann auch auf der DB NachtZug Strecke zwischen München und Florenz eingesetzt. Zu sehen sind zwei begehbare Abteile in Originalgröße: Ein Deluxe-Abteil mit Dusche und WC sowie ein Economy-Abteil mit Waschgelegenheit. Dabei können sich Reisewillige von der gelungenen Raumaufteilung und den technischen Raffinessen im Sanitärbereich überzeugen.

"Rhein-Ruhr-Express" teurer als geplant?

(14.07.) DÜSSELDORF - Die geplante NRW-Schnellbahn "Rhein-Ruhr-Express" wird nach einem Bericht des "WDR" möglicherweise erheblich teurer als bisher veranschlagt. Der "WDR" bezieht sich dabei auf eine ihm vorliegende Finanzierungsstudie des Londoner Bankhauses Rothschild, die von Bau- und Anschaffungskosten in Höhe von 3,02 Milliarden Euro für die Strecke Dortmund-Bonn ausgeht. Bisher waren die Kosten auf gut zwei Milliarden Euro geschätzt worden, allerdings für die kürzere Strecke Dortmund-Köln. Auf bis zu 6,5 Milliarden Euro könnten die Kosten der Studie zufolge steigen, wenn das Projekt - wie von der Landesregierung derzeit propagiert - mithilfe privater Investoren realisiert würde. Die Landesregierung wies laut "WDR" eine Kosten-Explosion zurück. Solange keine Realisierungsstudie des Bundes vorliege, werde die Landesregierung nicht über Kosten spekulieren, sagte der Sprecher des Düsseldorfer Verkehrsministeriums, Lothar Wittenberg.

Mit der S-Bahn früher zum Flughafen Stuttgart

(14.07.) STUTTGART - Während der Sommerferien bietet die Stuttgarter S-Bahn Frühverbindungen zum Flughafen an. Ein neuer Frühzug der S3 (Backnang –Flughafen) erreicht den Flughafen bereits um 4.27 Uhr. Von allen anderen S-Bahn-Endstationen fahren zudem Zubringer-S-Bahnen, von denen die Reisenden im Hauptbahnhof (tief) und in Rohr auf den Frühzug umsteigen können. Mit diesem Sonder-Service können S-Bahn-Nutzer bequem Flieger erreichen, die Stuttgart ab 6.00 Uhr morgens verlassen. "Mit diesem Angebot kommen die Deutsche Bahn AG und der Verband Region Stuttgart einem lange gehegten Wunsch der Fahrgäste nach", ist sich Regionaldirektor Dr. Steinacher sicher. Und der Sprecher der S-Bahn Stuttgart, Andreas Schilling, ergänzte: "Wir hoffen auf eine gute Nachfrage und werden verfolgen, wie diese Flughafen-Frühanbindung angenommen wird." Nach der Auswertung des Versuchs, der von 29. Juli bis 12. September läuft, wird sich der Verband Region Stuttgart damit befassen, ob es finanziell möglich ist, die S-Bahn regulär früher zum Flughafen fahren zu lassen.

Behinderungen im Bahnverkehr zwischen Augsburg und München

(14.07.) MÜNCHEN - Am Dienstagvormittag, gegen 9.50 Uhr, wurden bei Bauarbeiten entlang der Bahnstrecke München – Augsburg im Bereich von Mering durch eine Baufirma drei Kabelverbindungen der Bahn durchtrennt. Die Folge war, dass die Signale nicht mehr betriebsbereit waren. Ein Zugverkehr war deshalb nicht mehr möglich. Die Fernverkehrszüge aus Richtung Stuttgart endeten bereits in Augsburg oder wurden weiträumig umgeleitet. Die Züge Richtung Norden (Hamburg und Berlin) leitete die Bahn über Ingolstadt um. Der Regionalverkehr zwischen München und Augsburg endete bereits in Mering. Zwischen Mering und Augsburg waren bis zu zehn Busse im Einsatz. Gegen 11.30 Uhr konnten dann die Züge von und nach Stuttgart wieder die Trasse über Augsburg benutzen. Die Reparatur der beschädigten Kabel war um 13.30 Uhr beendet. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Züge des Fern- und Regionalverkehrs wieder ungehindert die Strecke befahren.

S-Bahn Berlin lässt Züge später losfahren

(14.07.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin will nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" zum Fahrplanwechsel den Fahrplan in verkehrsschwachen Zeiten ausdünnen. Dem Bericht zufolge soll ab dem 12. Dezember der Tagesverkehr an Wochenenden und Feiertagen erst zwischen 6.30 und 7 Uhr einsetzen. Damit beginnt an diesen Tagen der 20-Minuten-Takt rund zwei Stunden später als heute. Der Nachtverkehr, der bei der S-Bahn je nach Linie alle 30 oder 60 Minuten fährt, wird entsprechend verlängert. Damit reagiere das DB-Tochterunternehmen auf die geringe Nachfrage zu diesen Zeiten und stimme ihr Angebot mit dem der BVG ab, sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz der "Berliner Zeitung".

Neu am Start: "Regio Allgäu"

(14.07.) KEMPTEN - Der DB Regionalverkehr in Bayern richtet sich näher an den Bedürfnissen der Kunden aus. Am 1. Juli 2004 ist in der Region zwischen Lindau, Buchloe, Füssen und Neu-Ulm die neue Unternehmenseinheit "Regio Allgäu" mit Sitz in Kempten an den Start gegangen. Auf täglich 23.000 Reisende warten künftig maßgeschneiderte und regional angepasste Bahnangebote. "Wir kommen zu unseren Kunden – der Markt ist regional" sagte der Geschäftsleiter und Sprecher von Regio Allgäu, Heinz Mladek, vor der Presse in Kempten. Als eine von sieben regionalen Unternehmenseinheiten arbeitet Regio Allgäu daran, die Qualität und den Service des Regionalverkehrs zu verbessern und mehr Reisende für die Schiene zu gewinnen. Die Unternehmenseinheit verantwortet nun das Nahverkehrsgeschäft in der Region, entscheidet vor Ort und zeigt lokal Präsenz. Regio Allgäu ist mit seinen 583 Zügen täglich auf einem Streckennetz von über 450 Kilometern unterwegs. Die Hauptstrecken bilden die großen Verkehrsachsen vom Bodensee nach München und im Illertal von Ulm bis Oberstdorf.  Mit größtenteils modernen Nahverkehrstriebzügen fährt Regio Allgäu täglich 71 Bahnhöfe an.

Als eine Alternative zum Auto soll künftig für die Kunden der Freizeit- und Ausflugsverkehr mit seinen attraktiven Zielen in der Region stärker ausgebaut werden. Auf regionale und örtliche Nachfragen bspw. bei Veranstaltungen, Festen, Messen o.ä. will sich die neue Unternehmenseinheit gezielt vorbereiten. Aktuelle Beispiele sind der anstehende Einsatz von Sonderzügen zum Oktoberfest München sowie die Beteiligung bei der kommenden Vierschanzentournee als auch für die nordische WM in Oberstdorf. "Als nächstes wollen wir in wenigen Wochen ein neues Servicekonzept mit Catering in ausgewählten Zügen einführen," sagte der Geschäftsleiter. "Wir als Regio Allgäu sind Ansprechpartner vor Ort und wollen die Leistungen und Verkehre auf die Bedürfnisse der Region ausrichten." Dabei wird Regio Allgäu künftig eng mit Kommunen, Landkreisen und Tourismusverbänden zusammenarbeiten. Das Ziel, Regio Allgäu, zu einem Markenzeichen der Region zu entwickeln, führt über das Engagement fachkundiger, freundlicher und auskunftsbereiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit erbringen 446 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Regio Allgäu die Leistungen - vom Zugbetrieb bis zur Instandhaltung und Verwaltung. Im zertifizierten Werk Kempten sind allein 110 Mitarbeiter für die Wartung von 120 Lokomotiven und Triebzügen zuständig. Geschäftsleiter Mladek: "Ich möchte die Arbeitsplätze sichern, indem wir uns dem Wettbewerb stellen und uns an Ausschreibungen des Freistaates Bayern beteiligen. Wir wollen in der Region der erste Anwärter sein."

ICE "Gießen" getauft

(14.07.) FRANKFURT/Main - Die Stadt Gießen hat Dienstag die Patenschaft für einen ICE der Deutschen Bahn übernommen. Oberbürgermeister Heinz-Peter Haumann und der Konzernbevollmächtigte der DB für Hessen, Dr.-Ing. Rudolf Göbertshahn, tauften im Bahnhof einen ICE der 1. Generation auf den Namen "Gießen". Diese Bauart fährt unter anderem auf den Strecken Hamburg – Basel - Interlaken und Frankfurt – Berlin. Der Oberbürgermeister nahm den feierlichen Taufakt mit einer Flasche Sekt vor, die er über dem Triebkopf ausgoss. "Die Stadt Gießen betrachtet die Taufe als Wertschätzung und ist stolz, dass ab heute ein ICE diesen Namen durch das Land trägt", so Heinz-Peter Haumann. Konzernbevollmächtigter Dr. Göbertshahn ergänzte: "Unsere ICE-Züge bieten schnelle und komfortable Verbindungen zwischen den Städten. Die gesamte ICE-Flotte wird deshalb nach und nach auf die Namen deutscher Städte getauft. Die Stadt Gießen gehört zu den Taufpaten, nicht zuletzt aufgrund ihrer langen Verbundenheit zur Bahn."

DB schließt 15-Jahres-Vertrag über Rhein-Ruhr-Nahverkehr

(13.07.) ESSEN - Die DB hat am Montag mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein (NVN) einen 15-Jahres-Vertrag mit einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro abgeschlossen. Die DB erbringt demnach anfangs jährlich Verkehrsleistungen mit einem Volumen von rund 44 Millionen Zugkilometern. Bis 2018 soll allerdings mehr als die Hälfte der Verkehrsleistungen ausgeschrieben und in den Wettbewerb überführt werden. Das S-Bahn-Netz mit jährlich rund 17 Millionen Zugkilometern werde die Bahn aber über die gesamte Laufzeit bis 2018 betreiben, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Vertragspartner. Die Bahn verpflichtet sich im Gegenzug dafür, 400 Millionen Euro in die Neubeschaffung und Modernisierung von Fahrzeugen zu investieren. Damit will die Bahn vor allem erreichen, dass sich das Chaos des vergangenen Herbstes nicht wiederholt. Künftig sollen nasse Blätter die Züge nicht "aus dem Gleis werfen" und den Fahrplan durcheinander wirbeln. "Wir haben die Natur zwar nicht im Griff", meinte Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Regio NRW. "Aber wir haben die Ursachen analysiert und dann die Fahrzeuge verändert. Wir sind guten Mutes, dass wir für die Zukunft gewappnet sind." Ab 2006, spätestens bis 2008 könnten die Kunden mit den neuen Fahrzeugen rechnen. Das Herbstproblem 2004 will man vor allem durch den Einsatz alter Fahrzeuge ausgleichen, die nicht so leicht ins Rutschen kommen.

Der Vertrag sieht deutlich höhere Qualitätsstandards vor, als sie bisher galten. Insbesondere Pünktlichkeit und die Information der Fahrgäste bildeten hierbei Schwerpunkte, betonten die Beteiligten. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde außerdem vereinbart, dass die Züge an Rhein und Ruhr nach 19.00 Uhr durch Sicherheitskräfte begleitet werden sollen. Veränderungen der Fahrgastzahlen wirken sich künftig dem Vertragswerk zufolge direkt auf die Kasse der Bahn aus. Dies schaffe einen zusätzlichen Anreiz für dauerhaft bessere Qualität und steigende Fahrgastzahlen, hieß es in der Erklärung. Erhielt die Bahn bislang einen pauschalen Preis für ihre Dienstleistung, egal ob die Züge voll waren oder nicht, so muss das Unternehmen künftig rund 40 Prozent der Einnahmen in eigener Verantwortung erwirtschaften. Zusätzlich drohen Abzüge wegen mangelnder Qualität, die im Extremfall eine "deutliche siebenstellige Summe" ausmachen können. 13 Kriterien wurden ausgehandelt, die in regelmäßigen Fahrgastbefragungen überprüft werden sollen.

Wieder durchgehender Zugverkehr zwischen Meißen - Döbeln - Leipzig ab 21. August 2004

(13.07.) DRESDEN - Die Wiederinbetriebnahme der durch das Hochwasser der Freiberger Mulde im August 2002 zwischen Großbothen und Nossen zerstörten Bahnstrecke Meißen - Döbeln - Leipzig ist am 21. August 2004 vorgesehen. Ab dieser Zeit können die Nahverkehrszüge wieder durchgehend verkehren. "Wir sind sehr froh darüber, diese grunderneuerte Gesamtstrecke noch rechtzeitig vor dem Tag der Sachsen 2004 wieder in Betrieb nehmen zu können", sagt Klaus-Dieter Martini, Leiter des Verkehrsbetriebs Sachsen der DB Regio AG. Der bis dahin bestehende Schienenersatzverkehr zwischen Großbothen und Nossen hatte die Fahrzeiten zwischen Leipzig und Meißen erheblich verlängert. Zwischen Großbothen und Nossen waren auf einer Länge von 45 Kilometern vor allem Brücken und Bahndämme von den Zerstörungen betroffen. Der eingetretene Schaden summierte sich auf 22 Millionen Euro. Neben der Schadensbeseitigung wurde auch die Erneuerung der Gleisanlagen nach modernen Standards und damit ein Vorziehen der künftig geplanten Maßnahmen zur weiteren Ertüchtigung der Strecke umgesetzt. Mit einem Bauvolumen von weiteren 23 Millionen Euro werden nach der Inbetriebnahme höhere Fahrgeschwindigkeiten möglich.

Die Fahrzeiten einer RegionalBahn werden sich ab 21.08.2004 zwischen Leipzig und Döbeln gegenüber dem Zeitraum vor dem Hochwasser von 85 auf 75 Minuten verkürzen, zwischen Döbeln und Meißen von 62 auf 52 Minuten. In der Gegenrichtung betragen die Reisezeitverkürzungen nur 2 – 4 Minuten, weil in Beucha die Züge mit der Linie nach Brandis geflügelt werden. Auf dieser Strecke sind abschnittsweise Geschwindigkeiten von 120 km/h möglich, diese können jedoch erst mit moderner Stellwerks- und Bahnübergangstechnik mittel- bis langfristig erzielt werden. Mit der Wiederaufnahme des Zugverkehrs wird den Fahrgästen ein durchgängiger Stundentakt mit optimierten Anschlüssen zu den Bussen des Regionalverkehrs angeboten.

Die Strecke Meißen - Döbeln - Leipzig war die einzige, für die es nicht gelungen war, das Ziel der Inbetriebnahme des Verkehrs bis Ende 2003 zu erreichen. Die Gründe für die Verspätung waren vielfältig. Die neue Planung erforderte in einigen Fällen Gleislageverschiebungen von bis zu vier Metern, die komplizierte und langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren nach sich zogen. Über 100 Einzelobjekte waren zu beplanen. Für jeden der vier Bauabschnitte zwischen Großbothen und Leisnig, Leisnig und Döbeln, Döbeln und Roßwein sowie Roßwein und Nossen mussten gesonderte planrechtliche Verfahren eingeleitet werden. Erst seit 18. Juni 2004 lag auch für den letzten, den Bauabschnitt Roßwein - Nossen, das Baurecht vor. Außerdem waren die Baustellen teilweise schwer zugänglich. Als schwierig erwiesen sich insbesondere die Klärung der Entwässerung der Bahnanlagen, die zeitweilige Inanspruchnahme von Flächen der Anlieger sowie die notwendigen Schallschutzuntersuchungen. Die teilweise Lage der Strecke im Flora-Fauna-Habitat Gebiet Nr. 237 "Muldetäler oberhalb des Zusammenflusses" stellte besondere Anforderungen an die Planung und Ausführung des Vorhabens.

Trotz der erforderlich gewordenen Verschiebung des ursprünglichen Inbetriebnahmetermins ist die Zeitspanne von zwei Jahren vom Planungsbeginn (kurz nach dem Jahrhunderthochwasser 2002) bis zur Inbetriebnahme für ein Vorhaben dieser Größenordnung von insgesamt 45 Mio. Euro als eher kurz zu bezeichnen. Möglich war dies vor allem durch eine engagierte und kooperative Zusammenarbeit aller Beteiligten: Deutsche Bahn, Ingenieurbüros und Baufirmen, regionale Behörden und das Eisenbahn-Bundesamt in Dresden haben gemeinsam dieses Ergebnis erreicht.

Bezirk Spandau verklagt Eisenbahnbundesamt

(13.07.) BERLIN - Im jahrelangen Streit mit der DB um flimmernde Computerbildschirme zieht der Bezirk Spandau nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" erneut vor Gericht. Nach dem Ausbau der ICE-Strecke Berlin-Hamburg, die direkt am Rathaus Spandau vorbeiführt, flackerten die Monitore der Verwaltungsangestellten. Das Bezirksamt kaufte daraufhin 276 neue Flachbildschirme für rund 300 000 Euro. Weil jetzt – wie schon im Jahr 2002 das Berliner Landgericht - auch das Eisenbahnbundesamt (Eba) die Erstattungsansprüche abgelehnt hat, verklagt Spandau laut der "Welt" nun die Aufsichtsbehörde der Bahn vor dem Verwaltungsgericht. Spandaus Rechtsamtsleiter Jürgen Knebel rechnet mit einem langwierigen Streit bis hin zum Bundesverwaltungsgericht.

Neue Eisenbahnunterführung in Keitum

(13.07.) WESTERLAND (Sylt) - Am heutigen Montag ist die neue Eisenbahnunterführung in Keitum für Reiter, Radfahrer- und Fußgänger eröffnet worden. Parallel dazu werden die Bahnübergänge "Westerhörn" und "Keitum" geschlossen. Die neue Eisenbahnunterführung ermöglicht eine bessere Anbindung an den Außenbahnsteig sowie zur neuen P + R-Anlage. Für Reiter wurde die lichte Höhe des Tunnels auf 2,80 Meter erweitert. In nur knapp acht Monaten Bauzeit wurde die neue Eisenbahnunterführung fertiggestellt. In diese Baumaßnahme wurden von der Deutschen Bahn AG, Bund und Gemeinde rund 1,9 Mio. Euro investiert. Die Deutsche Bahn AG bedankt sich bei den Anliegern und Verkehrsteilnehmern für die während der Bauarbeiten aufgetretenen Unannehmlichkeiten.

Connex übernimmt Nahverkehrsstrecke Leipzig-Geithain

(12.07.) GEITHAIN - Der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat am Freitag mit der Connex-Gruppe den Verkehrsvertrag für die künftige Bedienung der Bahnlinie Leipzig - Bad Lausick - Geithain unterschrieben. Connex wird den Betrieb auf der 44 Kilometer langen Strecke am 12. Dezember 2004 für zunächst drei Jahre übernehmen und auf der Strecke mit planmäßig zwei modernen Triebwagen des Typs Siemens Desiro in den Firmenfarben Weiß, Blau und Gelb verkehren. Ein weiteres Fahrzeug steht als Reserve bereit. Die Triebwagen verfügen über Klimaanlage, niederflurige Einstiege, ein großes Mehrzweckabteil für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder sowie eine behindertengerechte Toilette.

Novum für den Großraum Leipzig ist, dass alle Züge mit Kundenbetreuern besetzt sind und der Kauf von Fahrkarten im Zug ohne Aufpreis möglich sein wird. Die Fahrpreise werden sich nicht ändern. Connex wird den Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) und für verbundübergreifende Fahrten den Tarif der Deutschen Bahn anwenden. Der ZVNL und Connex gaben weiter bekannt, dass der Verkehrsvertrag für das Fahrplanjahr 2004/2005 einen Einstundentakt zwischen Leipzig und Bad Lausick und einen Zweistundentakt bis Geithain mit Halt an allen Bahnhöfen vorsieht. Wenn nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Strecke im Dezember 2005 auch wieder Regionalexpress-Züge der Deutschen Bahn in Richtung Chemnitz verkehren, werden die Connex-Züge auf der Gesamtstrecke im Zweistundentakt fahren. Der Verkehrsvertrag umfasst für das erste Jahr ein Volumen von 540.000 Zugkilometern und für die Folgejahre rund 360.000 Zugkilometer jährlich. Connex wird am Standort Leipzig insgesamt rund 20 Mitarbeiter als Triebfahrzeugführer, Kundenbetreuer und in der Betriebsleitung beschäftigen.

SBB-Tochter "elvetino" will Marktanteile dazu gewinnen

(12.07.) BERN - Das Bahncateringunternehmen elvetino AG bewegt sich in einem harten Wettbewerbsumfeld. Mit mehr Service und neuen Produkten will das Tochterunternehmen der SBB zusätzliche Marktanteile gewinnen. Der neue elvetino-Chef Yvo Locher präsentierte am Freitag bei einer Pressefahrt im neu gestalteten Bistrowagen der SBB die künftige Strategie. Das Angebot von elvetino soll demnach künftig noch vermehrt frisch zubereitet werden. "In Zukunft bieten wir unseren Kundinnen und Kunden ofenfrische Gipfeli an", gab Locher bekannt. Das ganze Snackangebot der Railbar werde überprüft mit dem Ziel, auch hier mehr Attraktivität für den Kunden zu gewinnen. Auch die Qualität des Kaffees vom "Wägeli" will Locher verbessern. Künftig soll der Kaffee wenn immer möglich direkt im Zug frisch aufgebrüht werden. Und noch im laufenden Jahr soll ein Pilotversuch mit "Schäumchenkaffee" von der Railbar lanciert werden: Die Kundinnen und Kunden sollen am Sitzplatz mit frischem Kaffee ab hochwertiger Kaffeemaschine bedient werden. Entsprechende Gespräche mit Herstellern solcher Geräte seien "schon weit fortgeschritten", sagte Locher.

Die elvetino AG stellt sich auch auf die kürzeren Reisezeiten der Bahn 2000 ein. Die gesamten Serviceabläufe werden überprüft und optimiert, damit die Reisenden auch bei kürzeren Reisezeiten erstklassig bedient werden können. Locher will mit einem differenzierteren Angebot neue Kunden ansprechen: "Mit unserem gepflegten Service im Restaurant, dem bequemen Service am Platz ab der Railbar und unserem jungen Bistrokonzept bieten wir den Reisenden im Zug eine attraktive Palette von Möglichkeiten."  Die unterschiedlichen Angebotskonzepte von Restaurant, Bistro und Railbar tragen den vielfältigen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden Rechnung. Zudem sollen die Angebote nach Strecke, Tages- und Jahreszeit variieren. Im Rahmen eines Markttests will die elvetino AG den Kundinnen und Kunden auf einzelnen Strecken auch Glacespezialitäten offerieren.

Zur neuen Strategie von elvetino gehört auch die Erschließung neuer Geschäftsfeldern. So wird die elvetino AG ab Dezember 2004 den Service auf der Nachtzugsflotte von Trenitalia und SBB übernehmen. Gleichzeitig werden die Aktivitäten im Bereich der Extrafahrten ausgedehnt. Auch bei der Platzreservierung werden Verbesserungen umgesetzt: Ab Fahrplanwechsel wird ein 24-Stunden-Telefonservice für Platzreservierungen im Speisewagen angeboten. Zusätzlich wird die Reservation neu auch per Internet und am Bahnhof beim Ticketkauf möglich.

Hohe Verspätungen durch Oberleitungsschaden auf Berliner Stadtbahn

(12.07.) BERLIN - Wegen einer herabgerissenen Oberleitung auf der Berliner Stadtbahn ist es den ganzen Freitag über zu erheblichen Behinderungen im Fernverkehr gekommen. Der ICE 873 nach Basel hatte am Freitagmorgen um 6.43 Uhr etwa 100 Meter östlich des S-Bahnhofes Savignyplatz auf 150 Metern Länge eine Oberleitung heruntergerissen und blieb daraufhin liegen. In der Folge waren die beiden Gleise für Fern- und Regionalzüge für über vier Stunden komplett gesperrt. Außerdem kam es zu einem Stromausfall zwischen Ostbahnhof und Zoologischer Garten, so dass einige Regional- und Fernzüge auf freier Strecke stehen blieben. Bis 8.00 Uhr erreichten sie die nächsten Bahnhöfe, wo die Passagiere die Züge verlassen konnten. Die Evakuierung auf dem Stadtbahnviadukt war von der Bahn verworfen worden, da in diesem Fall der Strom der S-Bahn für längere Zeit hätte abgestellt werden müssen. Nach Angaben der Bahn mussten 23 Züge um Berlin herumgeleitet werden. Durch die Sperrung fielen 22 Züge komplett aus, weitere 76 mussten vor den Toren der Stadt stoppen. Mehr als 200 Züge erreichten ihre Ziele mit Verspätungen, zehntausende Fahrgäste waren betroffen. Erst gegen 18 Uhr sei der Zugverkehr wieder nach Plan gerollt, teilte die DB mit. Die von Ost nach West durch Berlin führende Strecke sei ein "neuralgischer Punkt", sagte Burkhard Ahlert, Sprecher der Deutschen Bahn (DB). "Wenn diese Hauptschlagader dicht ist, dann ist sofort Feierabend."

Die Fahrgäste im liegen gebliebenen ICE mussten fast zwei Stunden ausharren, weil ein Ausstieg auf freier Strecke zu gefährlich gewesen wäre, so der Bahnsprecher. Der Zug hatte sich mit seinem Stromabnehmer in einer defekten Oberleitung verfangen und diese auf rund 150 Meter heruntergerissen. Die Leitung lag zum Teil auf dem Dach des ICE und zum Teil auf dem Nachbargleis. Da nicht auszuschließen sei, dass die gerissene Leitung trotz des Kurzschlusses, den sie verursacht hatte, weiter unter Spannung stand, musste die Oberleitung vor Beginn der Abschlepparbeiten erst geerdet werden, so der Sprecher. Immerhin war die Abschlepplokomotive nach den Pannen der vergangenen Monate schnell zur Stelle. Gegen 8.00 Uhr wurde der ICE in den Bahnhof Charlottenburg gezogen. Die etwa 320 Reisenden dieses Zuges konnten dort in einen Fernzug nach Hannover umsteigen. Die Information für die Reisenden sei eine Katastrophe gewesen, hieß es in der Berliner Bahnzentrale. Aber der Ausfall habe ein sehr ungewöhnliches Ausmaß erreicht, sagte darüber hinaus ein Sprecher. Deshalb sei auch der Informationsfluss nicht ganz reibungslos gewesen. "Dafür bitten wir um Verständnis."

Mobile Datentechnik in Rangierbahnhöfen realisiert

(12.07.) FRANKFURT/Main - Seit Frühjahr 2004 erledigen rund 6000 Railion-Mitarbeiter auf Rangierbahnhöfen ihre Arbeit mit Unterstützung moderner elektronischer Assistenten. Über die mobilen Endgeräte erhalten die Mitarbeiter direkt am Gleis wichtige Arbeitsinformationen zum Beispiel zur Überprüfung der Wagenreihung oder zur Funktionsprüfung der Wagenbremsen. Nach Erledigung des Auftrags meldet der Mitarbeiter den aktuellen Status über Funk an die zentralen Rechnersysteme. Dort können sich beispielsweise Disponenten mit aktuellen Daten versorgen. Grundlage der Anwendung ist das von DB Systems, dem IT-Dienstleister der Bahn, entwickelte System Cargo Digitale Datenkommunikation, kurz CDD. Damit werden die Produktionsprozesse von täglich rund 5.000 Güterzügen und 40.000 Wagen nicht nur vereinfacht, sondern auch deutlich schneller und zuverlässiger. Große Papierberge und lange Listen gehören damit der Vergangenheit an.

Der elektronische Assistent ist für den Einsatz im Außenbereich ausgelegt: robust, wetterfest und für Arbeiten bei Dunkelheit geeignet. Kernstück der Anwendung ist der als Systembaukasten konstruierte System-Management-Server. Die Datenverbindung zum Endgerät nutzt GPRS im öffentlichen Funknetz mit T-Mobile und ist damit flächendeckend verfügbar, zumal die Netzanbindung der Güterbahnhöfe im Zuge der Systemeinführung deutlich verbessert wurde. Damit gewinnen die Railion-Mitarbeiter erheblich an Mobilität. Auf der Strecke, vor Ort beim Kunden oder im Rangierbahnhof können Daten nun direkt erfasst und in Echtzeit bearbeitet werden. Eine gezielte Weiterentwicklung der CDD zugrundeliegenden Mobile Computing-Lösung ist bereits in Arbeit: Die Integration neuer Funktionalitäten wie Barcodeleser und Fotofunktion sind schon projektiert, ebenso die Anbindung über das bahneigene Funknetz GSM-R.

Schienenverkehrsexperten diskutierten materielle Privatisierung der DB AG

(12.07.) BERLIN - Schienenbranche und Verbände diskutierten auf einer Veranstaltung der Allianz pro Schiene erstmals umfassend über die Auswirkungen des geplanten Börsengangs der Deutschen Bahn, ausgehend von dem Gutachten der Bank Morgan Stanley über die Kapitalmarktfähigkeit der DB AG. Was bedeuten die Empfehlungen von Morgan Stanley für die Wettbewerber der DB, was für Bahn- und Bauindustrie, was für das verkehrspolitische Ziel, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern?

"Das Gutachten lässt viele Fragen offen", erklärte Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. "Wir brauchen für den Börsengang der Bahn einen breiten gesellschaftlichen Konsens wie vor zehn Jahren bei der Bahnreform", so Schmidt. Karin Rehbock-Zureich, bahnpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betonte, dass die Politik bei der Entscheidung über den Börsengang der DB AG "Sorgfalt vor Eile" walten lassen will. Deshalb werde ein zweites Gutachten ausgeschrieben, dessen Ausschreibungstext am Freitag zwischen dem Verkehrsministerium und dem Verkehrsausschuss abgestimmt wurde. Diethelm Sack, Finanzvorstand der DB AG: "Der Staat wird in den nächsten Jahren nicht in der Lage sein, die notwendigen Investitionen für die Schieneninfrastruktur zu 100 Prozent aufzubringen." Die Deutsche Bahn AG sehe deshalb keine Alternative dazu, privates Kapital zu mobilisieren.

Einigkeit herrschte bei allen Teilnehmern, dass der Bund den Erlös aus einer materiellen Privatisierung der Deutschen Bahn zusätzlich zu den bisherigen Infrastrukturmitteln in den Ausbau des Gleisnetzes investieren muss. Es dürfe nicht wie bei der LKW-Maut verfahren werden, deren zu erwartende Einnahmen im Verkehrsetat eingespart werden, sondern die Privatisierungserlöse müssen "on top" kommen auf die Bundesmittel für das Gleisnetz, die aus der im Grundgesetz verankerten Verantwortung des Staates für die Schieneninfrastruktur resultieren. Dies sicherten die beiden anwesenden verkehrspolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen der Allianz pro Schiene zu. "Egal, welches Privatisierungsmodell die Politik am Ende wählt, entscheidend ist, dass es zu mehr Schieneninfrastruktur führt", sagte Adolf Müller-Hellmann vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. Der Hauptgeschäftsführer des VDV referierte die Sicht der Wettbewerbsbahnen. Als Chef der Gewerkschaft Transnet verlangte Norbert Hansen, dass der Bahn-Börsengang von einer Beschäftigungssicherung abhängig sein und die verkehrspolitischen Ziele erreichbar bleiben müssten. Darüber hinaus betonte Hansen: "Die Bundesregierung darf sich nicht aus ihrer Verantwortung für das Schienennetz zurückziehen."

DB verfehlt selbstgestecktes Pünktlichkeitsziel

(09.07.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Freitagausgabe) ihr selbstgestecktes Pünktlichkeitsziel von 94 Prozent pünktlicher Züge im ersten Halbjahr 2004 verfehlt. Wie die Zeitung aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, hat die Bahn bisher nur einen Anteil von etwas mehr als 90 Prozent geschafft, lag damit aber dennoch deutlich über den Vorjahreswerten. Den Angaben zufolge lag die Pünktlichkeit im Nahverkehr in den ersten sechs Monaten dieses Jahres durchschnittlich bei 92,4 Prozent (geplant 93,5 Prozent), im Fernverkehr bei 86,2 Prozent (geplant waren mindestens 85 Prozent) und damit um mehr als elf Prozent über dem Vorjahreswert. Die S-Bahn hielt sich stabil bei rund 97 Prozent. Konzernsprecher Werner Klingberg sagte dem "Tagesspiegel", man sei am Anfang vielleicht "etwas zu optimistisch" gewesen, wie schnell die Pünktlichkeit erhöht werden könnte. "Wir halten aber weiter an dem Ziel fest, am Jahresende eine Quote von 95 Prozent zu erreichen."

Wie es im Bericht des "Tagesspiegel" weiter hieß, komme die Bahn bei der Sanierung der Fernverkehrssparte voran. Zwar sei der Fernverkehr auch 2004 noch nicht profitabel, aber nach Angaben aus dem Aufsichtsrat habe sich die Verkehrsleistung erhöht. Außerdem sei der Umsatz gestiegen. "Insbesondere die Entwicklung im April und Mai" deute darauf hin, dass die Trendwende in Sicht sei. Zusätzliche Umsätze sollen auch Billiangebote bringen. Von den neuen Sommertickets zu 29 Euro seien mittlerweile 200000 Stück verkauft worden, sagte eine Sprecherin dem "Tagesspiegel".

Störung im Frankfurter S-Bahn-Verkehr beendet

(09.07.) FRANKFURT/Main - Die Oberleitung, die am Mittwoch Mittag von einer S-Bahn zwischen Kelsterbach und dem Regio-Flughafenbahnhof heruntergerissen wurde, ist nach genau 24 Stunden repariert worden. 1200 m Fahrdraht wurden erneuert, Aufhängungen und Masten gerichtet. Der Sachschaden beträgt rund 200 000 Euro. Das schlechte Wetter und insbesondere die Gewitter, wegen der die Arbeiten unterbrochen werden mussten, erschwerten und verzögerten die Reparaturarbeiten. Ursache war ein Baum, der bei starkem Wind mit den Ästen in die Oberleitung und den Stromabnehmer der S-Bahn geriet. 50 S-Bahnen fielen ganz oder auf Teilstrecken aus und 24 Bahnen wurden umgeleitet. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr von Kelsterbach und von der Haltestelle Sportfeld aus zum Flughafen ein.

Berliner Morgenpost: Einschränkungen im Berliner S-Bahn-Verkehr

(09.07.) BERLIN - Fahrgäste der Berliner S-Bahn müssen sich von Oktober an erneut auf massive Einschränkungen gefasst machen. Wie die Berliner Morgenpost (Freitagsausgabe) berichtet, soll im Nord-Süd-Tunnel zwischen den Bahnhöfen Yorckstraße und Humboldthain in einem Zeitraum von anderthalb Jahren die Signal- und Stellwerktechnik modernisiert werden. Wie S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz ankündigte, werde der Verkehr in einem ersten Bauabschnitt bis März 2005 an "einzelnen Wochenenden ganz eingestellt". Im zweiten Bauabschnitt, der bis Februar 2006 dauert, wird der Takt ausgedünnt. Die Sanierung muss spätestens mit dem Abschluss der Bauarbeiten am Lehrter Bahnhof und an der Fernbahn im Nord-Süd-Tunnel fertig sein. "Wir bekommen sonst erhebliche Probleme, da sich die moderne elektronische Stellwerktechnik und die uralte S-Bahn-Technik nicht vertragen", so DB-Projektbau-Sprecher Michael Baufeld. Insgesamt werden 60 Kilometer Kabel im Tunnel neu verlegt werden, die teilweise im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 installiert worden waren. Hinzu kommen 110 moderne Signale und 23 neue Weichenantriebe.

Bahn will Kosten für Ticketverkauf in Reisebüros senken

(09.07.) BERLIN (dpa) - Die Bahn will ihre Kosten für den Ticketverkauf in Reisebüros senken. Das Unternehmen verhandelt deswegen über geringere Provisionen. Noch gibt es aber keine Einigung: Die ins Gespräch gebrachte Kürzung der Grundvergütung von sieben auf maximal zwei Prozent sei nicht zu akzeptieren, teilte der Reisebüroverband mit. Er schlug fünf Prozent Provision plus Anreize für erfolgreiche Verkäufe vor. Ein Bahnsprecher sagte, man wolle eine einvernehmliche Lösung. Knapp 3500 der 15 000 Reisebüros verkaufen auch Bahnfahrkarten.

Neue Kleinbahn-Kalender für 2005 erschienen

(09.07.) PUTBUS - Die beliebte Kalenderserie mit ausschließlich farbigen Motiven vom Rasenden Roland findet eine Fortsetzung. Druckfrisch sind jetzt die neuen Kalender für das Jahr 2005 erschienen und ab sofort erhältlich. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch bei der neuen Ausgabe großer Wert auf die Darstellung der Fahrzeugvielfalt bei der Rügenschen Kleinbahn gelegt. Passend zu jeder Jahreszeit spiegeln die ausgesuchten Motive jedoch nicht nur das aktuelle Betriebsgeschehen beim Rasenden Roland wider. Sie geben auch großformatige Einblicke in die durchfahrenen Landschaften, die für den Südosten der Insel Rügen so prägend sind. Blühende Rapsflächen, leuchtende Herbstwälder oder tief eingeschneite Winterlandschaften weitab großer Straßen bilden die großartige Kulisse für eine der letzten dampfbetriebenen Eisenbahnen Deutschlands. Erschienen ist die neue Ausgabe als Wandkalender in der klassischen Formatgröße DIN A3 zum Preis von 14,00 €, wobei auf einer zusätzlichen Seite Erläuterungen zu den einzelnen Motiven gegeben werden. Darüber hinaus wird auch noch eine kleinere Version als Postkartenkalender zum Preis von 10,00 € angeboten. Erhältlich sind die neuen Kalender im Rügener Buchhandel, an allen Fahrkartenausgaben der Rasenden Rolands, im Internet-"Souvenirshop" unter www.rasender-roland.de sowie telefonisch unter 038301-80112.

DB: Konzernumsatz und Verkehrsleistung deutlich gesteigert

(08.07.) BERLIN - Die DB hat sich im laufenden Geschäftsjahr nach eigenen Angaben bisher wirtschaftlich gut behauptet. Das hat Bahnchef Hartmut Mehdorn dem Aufsichtsrat der Bahn mitgeteilt, der heute zum 50. Mal in Berlin zusammentraf. Trotz des nach wie vor schwachen wirtschaftlichen Umfelds liegen Verkehrsleistung und Konzernumsatz aktuell rund 3,5 Prozent über den Vergleichswerten des Vorjahres. Das Betriebsergebnis ist ebenfalls besser als 2003, wenngleich hier die ambitionierten Ziele noch nicht ganz erreicht werden konnten. "Trotz der schlechten Konjunkturlage und einer Stagnation des privaten Konsums entwickelt sich die Bahn positiv", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Frenzel am Rande der Sitzung. "Wir sind zuversichtlich, dass im laufenden Jahr mit Hilfe der erfolgreich eingeleiteten Gegensteuerungsmaßnahmen wie geplant die Gewinnzone erreicht wird." Die konkreten Zahlen der ersten sechs Monate des Jahres 2004 werden am 16. August im Rahmen einer Halbjahres-Pressekonferenz bekannt gegeben.

Aus LSE und SBB Brünigbahn wird "Zentralbahn"

(08.07.) LUZERN - Die beiden Unternehmen Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) und SBB Brünigbahn werden am 1. Januar 2005 fusionieren. Die neue Gesellschaft trägt den Namen "Zentralbahn". Alle zuständigen Gremien und Behörden haben inzwischen der Fusion zugestimmt. Die SBB Brünigbahn, die die 74 Kilometer lange Brünigbahn Luzern - Interlaken Ost betreibt, wird in die LSE, die die 33,5 Kilometer lange Strecke Luzern – Engelberg betreibt, eingebracht. Das Aktienkapital der LSE wird entsprechend erhöht, die SBB wird dadurch Mehrheitsaktionärin. Sitz der Zentralbahn wird Stansstad, der bisherige Sitz der LSE. Geleitet wird die Zentralbahn von Josef Langenegger, Geschäftsführer der SBB Brünigbahn, der bereits seit dem 1. April 2004 auch die LSE leitet. "Hinter dem Zusammenschluss stehe die gemeinsame Einschätzung, dass die beiden Bahnen allein in der künftigen Bahnlandschaft Schweiz einen schweren Stand hätten", sagte Ferdinand Keiser, Verwaltungsratspräsident der LSE bei einer Pressekonferenz in Luzern. Die Fusion ermögliche Produktionsgewinne, die geplanten qualitativen und quantitativen Angebotsausbau (S-Bahn Luzern und Tunnel Engelberg) ohne höhere Abgeltungskosten für die öffentliche Hand ermöglichten.

"Vor dem Hintergrund des neusten Sparprogramms des Bundes ist der Zusammenschluss der beiden Bahnen nicht mehr nur eine glückliche Fügung, sondern eine betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit", erklärte Michel Berchtold, Leiter SBB-Regionalverkehr. Potentiale zur Kostensenkung orten die beiden Bahnen in den Bereichen Fahrzeugbeschaffung, Management, Verwaltung, Produktion und Unterhalt. Schon heute werden die Talpendelzüge der Brünigbahn, die auf der Nordseite im Einsatz sind, durch die LSE in Stansstad ausgeführt. Die neue Gesellschaft rechnet dank der Synergieeffekte mit Kosteneinsparungen von jährlich drei bis vier Millionen Franken. Entsprechend verringern sich die Abgeltungen der Bestellerkantone. Die beiden Bahnen bieten zur Zeit insgesamt 281 Vollzeitstellen an. Durch die Zusammenlegung von Verwaltung und Betriebsführung werden voraussichtlich etwa 13 Stellen abgebaut, wie Josef Langenegger bekannt gab. Entlassungen werde es keine geben, den Betroffenen würden in anderen Bereichen oder bei der SBB neue Stellen angeboten. LSE und SBB Brünigbahn haben heute schon viele Gemeinsamkeiten: Beide sind sowohl Touristen- als auch Pendlerbahnen. Zudem benützen die beiden Bahnen seit jeher gemeinsam zwischen Luzern und Hergiswil am See die gleiche Bahntrasse.

Rangierbahnhof Köln-Gremberg wird modernisiert

(08.07.) KÖLN - Der Rangierbahnhof Köln-Gremberg, eine der größten Zugbildungsanlagen der Bahn wird für insgesamt 85 Millionen Euro bis zum Jahr 2008 modernisiert. Mit einem gemeinsamen Spatenstich gaben am Mittwoch Dr. Matthias Zieschang, Vorstand für Finanzen und Controlling bei der DB Netz AG, der Kölner Stadtrat und Vorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses Manfred Waddey, Rüdiger Michaelsen, Leiter Cargo Zentrum Köln und Reiner Latsch, der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Nordrhein-Westfalen, das symbolische Signal für den Beginn der Bauarbeiten. "Durch die Leistungssteigerung dieser Zugbildungsanlage wird im Großraum Köln der schienengebundene Güterverkehr nachhaltig gestärkt", erklärte Konzernbevollmächtigter Reiner Latsch. "Langwierige und damit unwirtschaftliche Wagenumstellungsprozesse in den Unterwegsbahnhöfen können künftig entfallen, da die Zugbildung im Rangierbahnhof Gremberg konzentriert werden kann".

Seine Lage westlich der Bahnlinie Köln-Troisdorf, zwischen den Bahnhöfen Köln-Kalk und Troisdorf, macht den Rangierbahnhof Gremberg zu einem wichtigen Knotenpunkt für den Schienengüterverkehr. Hier werden Güterzüge von und nach den Industriegebieten im Raum Köln/Bonn, Düsseldorf und Aachen, von und nach Norddeutschland, dem Ruhrgebiet, den neuen Bundesländern, sowie Süd- und Südwestdeutschland, Frankreich, England, den Benelux-Staaten und den Mittelmeerländern gebildet. Vollautomatisiert wird die Zugbildungsanlage dank dem Einbau moderner, vollautomatisch arbeitender Brems-, Förder- und Steuerungstechnik wesentlich leistungsfähiger. Der unzeitgemäße Hemmschuhlegerbetrieb gehört dann der Vergangenheit an. Die neue Technik wird in Zukunft eine schnellere Zusammenstellung der Güterzüge ermöglichen. Erbaut wurde die Zugbildungsanlage von 1917 bis 1924 als zweiseitiger Rangierbahnhof mit zwei Rangiersystemen. In zwei Baustufen sollen jetzt die beiden Rangiersysteme der Zugbildungsanlage Gremberg modernisiert werden. Begonnen wurde jetzt mit dem Nord-Süd-System. 31 neue Richtungsgleisbremsen, 24 Förderanlagen und 223 Gefälleausgleichsbremsen werden eingebaut. Insgesamt werden in diesen Teil der Anlage bis zum Jahr 2006 rund 38 Millionen Euro investiert. Ab dem Frühjahr 2006 folgt dann die Modernisierung des Süd-Nord-System für geplante 47 Millionen Euro. Die Projektleitung für das Modernisierungsprogramm liegt bei der Bahntochter DB ProjektBau GmbH.

Jeder Unfall am Bahnübergang ist einer zu viel

BRAUNSCHWEIG - Immer wieder kommt es an Bahnübergängen, bei denen sich die Verkehrswege Schiene und Straße kreuzen, zu Unfällen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit oder Unkenntnis der Verkehrsteilnehmer sind dabei in den meisten Fällen die Ursache. Umfragen zeigen, dass vielen Verkehrsteilnehmern die Bedeutung des Andreaskreuzes und der Sicherungsanlagen nicht richtig bekannt ist. Die Deutsche Bahn AG (DB AG), der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) setzen daher mit der Gemeinschaftsaktion "sicher drüber" auf Information. In Braunschweig haben die Kooperationspartner heute das Projekt sowie konkrete Maßnahmen an Bahnübergängen in Niedersachsen vorgestellt. Im vergangenen Jahr ereigneten sich an Bahnübergängen der DB AG im Bundesland Niedersachsen insgesamt 28 Unfälle. Beteiligt waren seitens der Straßenverkehrsteilnehmer überwiegend PKW-Fahrer. "Jeder Unfall an Bahnübergängen ist einer zu viel", betont Klaus Junker, Vorstand Betrieb der DB Netz AG. "Nach unseren Erfahrungen ereignen sich etwa 97% der Bahnübergangsunfälle aufgrund von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung. Hier wollen wir mit der Gemeinschaftsaktion 'sicher drüber' informieren und sensibilisieren. Unabhängig davon arbeiten wir daran, bundesweit - und damit auch hier in Niedersachsen - die Zahl unserer Bahnübergänge zu reduzieren. Dennoch werden auch in Zukunft noch Übergänge mit Andreaskreuz und Übersicht auf die Bahnstrecke gesichert sein."

Mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Informationsmaterialien wollen die Kooperationspartner auf das richtige Verhalten an Bahnübergängen aufmerksam machen. "Eine der wichtigsten Botschaften, die wir mit Hilfe eines Films und einer Broschüre im Rahmen der Aktion vermitteln wollen, ist, dass bei Bahnübergängen ein rotes Blinklicht oder Dauerlicht auf jeden Fall Stopp bedeutet", macht Welf Stankowitz, Leiter des Referates Verkehrstechnik Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., deutlich. "Das Andreaskreuz signalisiert unmittelbar vor jedem Bahnübergang: Dem Schienenverkehr Vorrang gewähren." Nach Ansicht des ADAC müssen insbesondere die Autofahrer stärker über sicherheitsbewusstes Verhalten am Bahnübergang aufgeklärt werden. Auch kommt es darauf an, die Signalwirkung bei der Anfahrt und die Sicherheit am Bahnübergang selbst zu verbessern. "Wir fordern den Gesetzgeber auf", so Reinhard Manlik, Vorsitzender des ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt, "die gesetzlichen Regelungen den veränderten Verkehrsgegebenheiten anzupassen und sich neuen technisch realisierbaren und finanzierbaren Lösungen nicht zu verschließen."

Zurzeit gibt es bundesweit rund 24.000 Bahnübergänge allein im Streckennetz der DB AG. Knapp die Hälfte davon ist technisch gesichert. Auf das Bundesland Niedersachsen entfallen 2.614 dieser höhengleichen Kreuzungen von Straße und Schiene. Zur Sicherung der Übergänge wendet die Deutschen Bahn AG bundesweit jährlich rund 170 Millionen Euro auf. Hinzu kommen weitere 340 Millionen Euro, die vom Bund und den Straßenbaulastträgern aufgebracht werden. Zudem verringert die Bahn die Zahl der Übergänge stetig. Diese Investitionen und die bisherige Aufklärungsarbeit zeigen Wirkung. Seit Jahren sind die Unfallzahlen an Bahnübergängen deutlich rückläufig. Kam es 1994 bundesweit noch zu 628 Unfällen, verzeichnete die Statistik 2003 an Bahnübergängen insgesamt nur noch 259 Unfälle mit Personenschaden. Die Gemeinschaftsaktion "sicher drüber" wurde im Mai 2002 von Deutscher Bahn AG, Allgemeinem Deutschen Automobil-Club und Deutschem Verkehrssicherheitsrat gestartet. Ziel ist, den Trend zum Rückgang der Unfälle an Bahnübergängen weiter fortzusetzen. Im Rahmen der Aktion haben Bahn, ADAC und DVR auch ein Informationspaket für Journalisten, Lehrer und Fahrlehrer entwickelt. Es enthält Hintergrundmaterial, Infografiken sowie einen Lehrfilm und kann auf den Homepages www.db.de/presse, www.adac.de oder www.dvr.de heruntergeladen bzw. bestellt werden.

Im InterCity von Leverkusen nach Hamburg

(08.07.) DÜSSELDORF - Zunächst mindestens bis Ende September setzt die Deutsche Bahn ab sofort jeden Freitag einen zusätzlichen InterCity-Zug zwischen Köln und Hamburg ein. Der neue IC 13170 bietet erstmals eine Direktverbindung von Leverkusen Mitte (ab 12:53 Uhr) nach Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg (an 17:10 Uhr). Er hat klimatisierte Wagen in beiden Klassen und führt ein Bistro-Café sowie auch Wagen zur Fahrradmitnahme mit. In diesem Zug besteht außerdem ein großzügiges Kontingent für das neue Spar-Angebot "Sommer Spezial" mit einem Fahrpreis von 29 Euro (Internet/Automat) bzw. 34 Euro in Reisezentren und Reisebüros.

"Deutschland auf dem Weg in die Asphaltrepublik"

(07.07.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat sich besorgt über die aktuelle Verkehrspolitik geäußert. "Es gibt eine klare Schieflage bei Bund und Ländern. Gebaut werden fast nur noch Straßenprojekte. Der Schienenverkehr droht komplett hinten runter zu fallen", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Anstatt alle vom Bundestag bewilligten Schienenmittel freizugeben, beginne die Bundesregierung bereits damit, Geld aus dem diesjährigen Schienenetat für die Straße umzuwidmen. Hintergrund der Befürchtungen des Schienenbündnisses ist ein Bericht der Thüringer Tageszeitung "Freies Wort" (Dienstagausgabe), wonach der Bund in diesem Jahr z.B. zehn Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant für den Bau der A 71 investiert. Das Geld soll dem Bahnetat entnommen werden, da es von der Bahn in diesem Jahr nicht verbaut werden könne. Verschwiegen wird dabei aber die Ursache, nämlich dass die Mittel erst viel zu spät freigegeben wurden, so dass in der Kürze der Zeit häufig keine Planungen mehr durchgeführt werden können.

Beim Schienenverkehr fehle es dagegen am Nötigsten, betonte die Allianz-pro-Schiene. Der für den Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse extrem wichtige viergleisige Ausbau zwischen Karlsruhe und Basel könne bei der jetzigen Finanzverteilung zwischen Straße und Schiene nicht termingerecht bis 2014 fertig gestellt werden. Der "Pforzheimer Zeitung" (Dienstagausgabe) zufolge hat die Deutsche Bahn AG wegen Geldnot mehreren Ingenieurbüros gekündigt, die die Planung der Strecke südlich von Offenburg in Richtung Schweiz fertig stellen sollten. "Während die Schweiz den Sparzwängen der öffentlichen Haushalte zum Trotz mit aller Kraft den Ausbau der Bahnstrecken durch die Alpen vorantreibt, können sich die Deutschen schon auf weiter anschwellende Lkw-Kolonnen einstellen", sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Kurioses Detail am Rand: Die Grünen kritisierten die Entscheidung scharf und forderten das Land Baden-Württemberg auf, die "Blockadehaltung von Bahnchef Mehdorn" nicht einfach hinzunehmen. Vertreter der Partei sprachen von einer "Sauerei", verschwiegen allerdings die Ursache für den Baustopp, nämlich die durch die eigene Partei auf Bundesebene mitgetragene Entscheidung, die Investitionsmittel für die Schiene drastisch zu kürzen.

Allianz-pro-Schiene Geschäftsführer Dirk Flege sieht die Schuld für das "Horrorszenario" für Mensch und Umwelt bei Politikern wie dem hessischen CDU-Ministerpräsident Roland Koch. Der habe nicht nur das mittlerweile bundesweit in der Umsetzung befindliche "Koch/Steinbrück-Papier" mitverfasst, das sich unter dem Deckmantel des Subventionsabbaus als "Kahlschlagprogramm für den Öffentlichen Verkehr" erwiesen habe. Unter dem Titel "Staufreies Hessen 2015" habe Koch im August vergangenen Jahres zudem ein Projekt gestartet, dessen Zwischenergebnisse er am 16. Juli 2004 mit 18 Experten diskutieren will. Die Allianz pro Schiene kritisierte, dass der Platz sparende und Stau vermeidende Öffentliche Verkehr in den Empfehlungen überhaupt keine Rolle spiele. Vielmehr sollen ausschließlich Maßnahmen rund um den Straßenbau ein "staufreies Hessen" schaffen. Flege: "So hirnfrei wird es kein staufrei geben". Wenn sich diese Politik durchsetze, sei "Deutschland auf dem Weg in die Asphaltrepublik".

Fahrplankürzungen im Personennahverkehr in Baden-Württemberg

(07.07.) STUTTGART – Das Land Baden-Württemberg will einem Bericht des "Südwestrundfunks" zufolge mit dem Fahrplanwechsel im Dezember gering ausgelastete Züge im Personennahverkehr streichen. Knapp 1,6 der insgesamt 80 Millionen Zugkilometer und damit rund zehn Millionen Euro sollen auf diese Weise eingespart werden. Betroffen seien die Schienenstrecken Seckach-Miltenberg, Odenwald, Crailsheim-Bad-Mergentheim, Stuttgart-Ellwangen, Ulm-Aalen, Stuttgart-Tübingen, Herrenberg-Horb, Basel- Freiburg, Biberach-Laupheim West, Hochschwarzwald, Oberschwaben/Allgäu und Basel-Waldshut. Vor allem Züge an den Wochenenden, in Tagesrandzeiten und in den Schulferien seien von den Kürzungen betroffen, teilte Verkehrs-Staatssekretär Stefan Mappus (CDU) in Stuttgart mit. Das Geld soll in die Elektrifizierung neuer Strecken und Haltestellen investiert werden. Primär sollten die Züge gefördert werden, in die die Fahrgäste häufig und gern einstiegen, erklärte Mappus. Das Prinzip des integralen Taktfahrplans werde trotz der Streichungen beibehalten. Montags bis Freitags sowie am Samstagvormittag sollen danach alle Züge im Stundentakt fahren. Samstagnachmittags und Sonntags ist ein Zweistundentakt vorgesehen. Trotz der Fahrplankürzungen gebe es neue zusätzliche 660.000 Zugkilometer, so Mappus.

Sofortprogramm für Bahnhof Celle abgeschlossen

(07.07.) CELLE - Dank des gemeinsamen Engagements der DB und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) wurde der Bahnhof Celle kundenfreundlich renoviert. Im Rahmen des Sofortprogramms für Bahnhöfe wurden in der Bahnhofshalle alte Einbauten demontiert. Auch am Bahnhofsgebäude wurden später eingefügte Vorbauten entfernt. Das Bahnhofsgebäude wurde innen und außen saniert, neu gestrichen und mit einer neuen Beleuchtung versehen. Somit zeigt das Gebäude wieder sein ursprünglich eher zurückhaltendes Äußeres. Die Unterführung zu den Gleisen sowie alle Lichtmasten und Stahlkonstruktionen der Bahnsteigdächer erhielten neue Anstriche. Auf den Bahnsteigen wurden neue Bänke, Vitrinen und Abfallbehälter aufgestellt. Ferner wurde das Wegeleitsystem im gesamten Bahnhofsbereich ausgetauscht. Die Toiletten wurden modernisiert. Fenster und Türen des Bahnhofsgebäudes wurden teilweise durch neue ersetzt oder frisch gestrichen. Durch einen zweiten neuen Eingang im Bahnhofsgebäude wurde eine direkte Verbindung zu Taxistand und Bushaltestellen geschaffen. Das DB ReiseZentrum hat einen neuen Standort im Bahnhofsgebäude erhalten. Der gesamte Verkaufs- und Beratungsbereich mit vier Verkaufstresen präsentiert sich nun im zeitgemäßen Design des Mailänder Architekten De Lucchi.

Die Kosten für die Modernisierung der Verkehrsstation in Celle betragen circa 426 000 Euro; das Land Niedersachsen übernimmt davon 75 Prozent. Im Bereich der Vermietung sind eine neue Bahnhofsbuchhandlung und ein Geschäft mit Reisebedarf, Getränken und Süßigkeiten in das Gebäude eingezogen. Dafür hat die Deutsche Bahn AG allein rund 555 000 Euro investiert. Insgesamt sind also fast eine Million Euro in den Bahnhof geflossen. Alle Arbeiten wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde durchgeführt. Parallel zu den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn AG wurde der Bahnhofsvorplatz durch die Stadt vollkommen neu gestaltet. Rund eine Million Euro investierte die Residenzstadt in das Projekt. Dazu wurden Schmutz- und Regenwasserkanäle saniert, die Straßenbeleuchtung komplett neu gestaltet. Der gesamte Vorplatz wurde im Vorgriff auf die durchgehende Biermannstraße umgebaut. Verlegt wurden zudem die Taxenstand- und Kurzzeitparkplätze sowie die Fahrradständer. Sie befinden sich jetzt an der Nordseite des Gebäudes. Im Jahr 2003 wurden 79 Bahnstationen in Niedersachsen modernisiert. Die Gesamtinvestitionen betrugen rund 4,7 Millionen Euro, wovon circa 3,5 Millionen Euro durch Landeszuschüsse finanziert wurden.

Neue Kanalbrücke bei Eberswalde

(07.07.) EBERSWALDE - Mit dem ersten Rammstoß hat am Montag offiziell der Bau einer neuen Kanalbrücke bei Eberswalde begonnen. Bislang treffen sich an dem Verkehrskreuz der Oder-Havel-Kanal und die Bahnlinie Berlin-Stralsund, die den auf einer Brücke verlaufenden Kanal unterquert. Weil das alte Bauwerk von 1912 nicht mehr erhalten werden kann, ensteht 180 Meter nördlich eine neue Kanalbrücke. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde investiert 50 Millionen Euro in das Projekt, das Ende 2006 eröffnet werden soll. Die DB schießt 7,5 Millionen Euro zu. Der Neubau verbessere nicht nur die Bedingungen für die Schifffahrt, sondern auch für die Bahn, hieß es. Nach Fertigstellung können Züge mit einer Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern die Unterführung passieren. Den Angaben zufolge musste ein Zug bisher stromlos und mit Schwung unter der Wasserbrücke durchfahren. Für Oberleitungen auch unter dem Kanal war die Brückenhöhe zu niedrig. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr per Schiff und auf der Schiene weiterlaufen. Der Bahnverkehr werde bis 2006 eingleisig an der Baugrube vorbeigeleitet, hieß es.

Bahn informiert über Call a Bike

(07.07.) KÖLN - Seit einem Monat gehören die modernen High-Tech-Räder der Bahn zum Stadtbild von Köln. Über 1.200 Kunden haben sich bereits registrieren lassen und nutzen das Fahrradverleihsystem der DB. Wie man Kunde wird und wie man die modernen Fahrräder ausleiht, darüber informiert die Bahn an vier Samstagen in der Kölner Innenstadt. Am 10., 17., 24. und 31.7.2004 in der Brückenstraße, Ecke Hohestraße, am 10., 17. und 24.7. 2004 in der Breitestraße gegenüber Karstadt und am 31.7.2004 auf dem Neumarkt gegen der Sparkasse jeweils zwischen 11.00 Uhr und 18.00 Uhr. Zusätzlich zu den Informationen gibt es viele Preise wie BahnCards oder Fahrtguthaben zu gewinnen. Call a Bike war im Oktober 2001 in München gestartet. Im Sommer 2002 kam Berlin als zweite Stadt und im Mai 2003 Frankfurt am Main hinzu. Bisher nutzen bundesweit 52.000 Kunden das umweltfreundliche Angebot von DB Rent.

Gefahr für die Umwelt durch Anstieg von Flugreisen

(06.07.) LONDON - Die steigende Nachfrage nach Flugreisen ist einem Forschungsinstitut der an der Universität im nordenglischen York gelegenen Außenstelle des Stockholmer Umweltinstituts zufolge eine der größten Gefahren für die Umwelt. Die negative Entwicklung werde noch durch staatliche Beihilfen und großzügige Steuernachlässe begünstigt, kritisierte das Institut in einer Studie. Die Wissenschaftler fordern deswegen unter anderem, die Luftfahrtindustrie solle zu einer Reduzierung von Treibhausgasen beitragen. Zudem sollten Reisen zu Zielen von weniger als 640 Kilometer Entfernung mit dem Zug statt mit dem Flugzeug unternommen werden, was die Anzahl der Flüge um 45 Prozent reduzieren könne. Es sei falsch, dass Preise von Flugtickets weithin unter denen von Bahntickets lägen.

Wirbel um Rhein-Ruhr-Express

(06.07.) DÜSSELDORF (ddp) - Um den geplanten Rhein-Ruhr-Express zwischen Düsseldorf und Dortmund gibt es Wirbel. Die nordrhein-westfälische Landesregierung wies am Montag in Düsseldorf WDR-Informationen zurück, denen zufolge die Planungen für den Rhein-Ruhr-Express gestoppt oder ins Stocken geraten sein sollen. "Die Planungen für das Projekt gehen weiter", sagte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums auf ddp-Anfrage. Das Bundesverkehrsministerium hat nach eigenen Angaben eine entsprechende, aber noch nicht begonnene Machbarkeitsstudie für das Projekt auf Wunsch der NRW-Landesregierung vorläufig gestoppt. Als Grund führte der Sprecher des Landesverkehrsministeriums an, auf Wunsch von NRW werde derzeit die Ausschreibung für die Vergabe der Studie überarbeitet und erweitert, um auch den Einstieg privater Investoren in das Bahnprojekt möglich zu machen. Dies wäre in der bisherigen Form der Ausschreibung nicht möglich gewesen.

Fraktionen dringen auf verbesserte Fahrradmitnahme in Fernzügen

(06.07.) BERLIN - Für eine raschere Umsetzung des nationalen Radverkehrsplans 2002 bis 2012 plädieren die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag. Neben dem weiteren Ausbau des Radfernwegenetzes dringen die Koalitionsfraktionen darauf, dass die Bahn ein Konzept für die Fahrradmitnahme im Fernverkehr vorlegt, bei dem auch der ICE berücksichtigt wird. Auch solle das Konzept das Ziel verfolgen, verlorene Marktanteile bei der Beförderung von Fahrradtouristen von und zu ihren Urlaubszielen zurückzugewinnen. Zur Begründung heißt es, die Deutsche Bahn AG habe in den vergangenen Jahren "massiv" Fahrradstellplätze in Fernverkehrszügen abgebaut, unter anderem dadurch, dass immer mehr ICE anstelle von IC eingesetzt werden, in denen eine Fahrradmitnahme nicht erlaubt sei. In der Folge habe sich die Zahl der von der DB AG transportierten Fahrräder im Fernverkehr zwischen 1998 und 2003 beinahe halbiert.

Neu am Start: "Regio Ostbayern"

(06.07.) REGENSBURG - Seit dem 1. Juli hat sich der DB Regionalverkehr in Bayern neu in sieben Unternehmenseinheiten ausgerichtet. Neu am Start ist in der Region zwischen Freising und Marktredwitz, bzw. Neumarkt/Opf. und Passau die Unternehmenseinheit "Regio Ostbayern". Auf täglich 24.000 Reisende warten künftig maßgeschneiderte und regional angepasste Bahnangebote. "Wir kommen zu unseren Kunden – der Markt ist regional", sagte der Geschäftsleiter und Sprecher von Regio Ostbayern, Walter Karr, auf einer Vorstellungsfahrt von Regensburg nach Straubing und Neufahrn. "Wir werden das Rad nicht gleich völlig neu erfinden, aber wir werden Baustein auf Baustein setzen im Interesse unserer Kunden." Als eine von sieben regionalen Unternehmenseinheiten arbeitet Regio Ostbayern daran, die Qualität und den Service des Regionalverkehrs zu verbessern und mehr Reisende für die Schiene zu gewinnen. Die Unternehmenseinheit verantwortet nun das Nahverkehrsgeschäft in der Region, entscheidet vor Ort und zeigt lokal Präsenz.

Regio Ostbayern ist mit seinen 606 Zügen täglich auf einem Streckennetz von über 1000 Kilometern unterwegs. Mittelpunkt ist der Verkehrsknoten Regensburg. Die Hauptstrecken bilden die großen Verkehrsachsen nach München, Nürnberg, Passau und Hof. Touristisch attraktive Ziele sind neben den schönen ostbayerischen Städten das gesamte Gebiet des Bayerischen Waldes und des Oberpfälzer Waldes. Je nach Anforderung verkehren entsprechende Zugtypen. Neben modernen Doppelstockwagen auf der Regional-Express-Linie Nürnberg-Regensburg-München ist Regensburg mit Nordbayern durch schnelle Neigetechniktriebzüge verbunden. Mit dem Ziel, Qualität und Service zu verbessern, werden auch künftig Ursachen für verspätete Züge genauestens analysiert. Bei Störungen werden die Kundenbetreuer von Regio Ostbayern ihre Reisenden unverzüglich informieren. Walter Karr: "Es wird auf jeden Fall spätestens nach drei Minuten eine Durchsage im Zug geben. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht klar ist, warum ein Zug unverhofft anhalten musste oder welche Ursache einer Störung zugrunde liegt, so werden meine Mitarbeiter ihre Fahrgäste informieren, dass sie herausfinden werden, wann und wie es weiter geht. Dieses Informations-Versprechen ist eine klare Bringschuld von uns."

Als eine Alternative zum Auto soll künftig für die Kunden der Freizeit- und Ausflugsverkehr mit seinen attraktiven Zielen in der Region stärker ausgebaut werden. Auf regionale und örtliche Nachfragen bspw. bei Veranstaltungen, Festen, Messen o.ä. will sich die neue Unternehmenseinheit gezielt vorbereiten. Aktuelles Beispiel: Regio Ostbayern wird zum Gäubodenvolksfest wieder mit zusätzlichen Angeboten präsent sein, außerdem wird zur Skisaison ein kombiniertes Zug-Bus-Ski- Ticket in der Arberregion aufgelegt. Hier zeigt sich die kompetente Zusammenarbeit mit den Busgesellschaften und anderen Partnern. "Wir als Regio Ostbayern sind Ansprechpartner vor Ort und wollen die Leistungen und Verkehre auf die Bedürfnisse der Region ausrichten und auch der EU-Osterweiterung Rechnung trage", sagte der Geschäftsleiter Walter Karr: "Ab 12. Dezember werden wir den Bayern-Böhmen-Express von Regensburg nach Prag bereits in München beginnen lassen. Die ICE-Linie Passau-Nürnberg wird in Regensburg mit einem schnellen NeiTec-Zug nach Hof mit der IC-Linie Nürnberg-Dresden verknüpft. Von Passau wird eine österreichische Regionalbahn bis Plattling, am Wochenende bis Regensburg weitergeführt und in der Gegenrichtung soll ein Regionalzug durchgehend bis Linz fahren."

Bahnsteig 1/2 in Basel wird erhöht

(06.07.) BASEL - Im Bahnhof Basel SBB haben am Montag die Arbeiten zur Erhöhung des Bahnsteigs zu den Gleisen 1 und 2 begonnen. Wie auf dem ganzen Netz der Regio-S-Bahn-Basel geplant, werden auch im Bahnhof Basel SBB alle Bahnsteige auf die bequeme Standardhöhe von 55 Zentimeter ab Schienenoberkante gebaut. Geplant wurde die Erhöhung des Perrons, an dem unter anderen die Züge der "Orangen Linie" Offenburg-Basel SBB halten, in Rekordzeit. Ebenso in Rekordzeit ist vom Großen Rat des Kantons Basel-Stadt am 17. März 2004 der Kredit gesprochen worden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 700'000 Franken. An diesen Betrag bezahlt der Kanton Basel-Stadt 40 Prozent. Die Bauarbeiten sollen bereits Mitte August abgeschlossen sein, also rechtzeitig für den großen Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004. Am Bahnsteig der Gleise 1 und 2 werden künftig auch die Züge der Wiesentalbahn halten. Geplant ist, die Wiesentalbahn ab Ende 2005 in den Bahnhof Basel SBB einzuführen. Dazu sind allerdings noch Ausbauten im Badischen Bahnhof notwendig.

Wiesheu kritisiert Kahlschlag bei der Schiene

(05.07.) MÜNCHEN - Der bayerische Verkehrsminister Otto Wiesheu hat den Haushaltsplan des Bundes als Katastrophe für die Bahn kritisiert. Im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans, der bis 2015 ein Gesamtvolumen von 150 Milliarden Euro hat, gehen die Mittel für die Schiene laut der Zeitung "Welt am Sonntag" kontinuierlich zurück. Mittelfristig sieht der Investitionsplan folgende Ausgaben vor: Im Jahr 2004 stehen 3,9 Milliarden Euro zur Verfügung, 2005 sind es 3,5 Milliarden, 2006 3,27 Milliarden, 2007 noch 3,17 und 2008 schließlich nur noch 2,2 Milliarden, obwohl pro Jahr 2,5 Milliarden allein für das Bestandsnetz gebraucht werden. "Bei größeren, neuen Projekten geht nichts mehr", sagte Wiesheu der "Welt am Sonntag". "Beim Bestandsnetz reichen mittelfristig die Mittel nicht einmal mehr zum Unterhalt aus. Das Streckennetz verkommt, eine Katastrophe." Wiesheu schloss deswegen auch Streckenstilllegungen nicht aus: "Wenn eine teuere Brückensanierung von Bund und Bahn nicht mehr bezahlt werden kann, ist das dahinter liegende Streckennetz infrage gestellt."

Laut Wiesheu ist in Bayern beispielsweise der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke nach Mühldorf betroffen. Auch die Elektrifizierung der Trasse München-Marktredwitz sei gestrichen, und gekippt sei die ICE-Strecke Nürnberg - Ebensfeld. Ein großes Zögern des Bundes gebe es bei der Elektrifizierung der Strecke München-Lindau, obwohl sich das Nachbarland Schweiz mit 50 Millionen Euro an der Modernisierung beteiligen würde. Die politische Bewertung des CSU-Politikers ist deshalb vernichtend: "Niemand hat so viel von der Schiene geredet wie Rot und Grün, aber niemand lässt die Schiene so verkommen wie Rot-Grün."

Bahn zeigt bei 40-Stunden-Woche Flexibilität

(05.07.) BERLIN - Die DB zeigt sich beim Streit mit den Gewerkschaften um die Arbeitszeitverlängerung kompromissbereit. "Die 40-Stunden-Woche kann, muss aber nicht die Lösung für unser Problem sein", sagte Norbert Bensel, Personalvorstand des Staatskonzerns, der "Financial Times Deutschland". "Wenn wir die wirtschaftlich notwendige Kostensenkung über andere Wege erreichen, ist mir das genauso lieb." Bensel zeigte sich "optimistisch, dass wir einen Weg finden". Ein niedrigeres Entgeltniveau oder eine Absenkung der Zulagen wären für den Manager Alternativen, um die Kosten zu senken. Auch eine Anrechnung unproduktiver Arbeitszeiten hält er für denkbar.

Der Bahnvorstand hatte im Vorfeld mit Verweis auf Wettbewerbsnachteile eine Arbeitszeitverlängerung bis zu 44 Stunden ins Spiel gebracht. Zudem wird ein Flächentarifvertrag verhandelt und eine Neuauflage des Beschäftigungsbündnisses angestrebt, das Ende des Jahres ausläuft. Die drei Bahngewerkschaften - Transnet, GDBA und die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) - hatten Widerstand gegen eine pauschale Verlängerung der Arbeitszeit angekündigt. Zwar sollen die rund 50.000 Bundesbeamten der Bahn infolge einer Kabinettsentscheidung künftig statt wie bisher 38,5 nunmehr 40 Stunden pro Woche arbeiten. Eine Übertragung dieser Regelung auf den Rest der insgesamt 250.000 Mitarbeiter starken Belegschaft lehnen die Arbeitnehmervertreter jedoch bislang entschieden ab. Die Tarifgespräche waren am 23. Juni ohne Annäherung beendet worden. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

Panne: Nachtzug fünf Stunden verspätet

(05.07.) MÜNCHEN – Mit fünf Stunden Verspätung wegen eines Oberleitungsschadens hat der Nachtzug 1989 Hamburg-München nach einem Bericht des "Bayerischen Rundfunks" am Sonntag Mittag sein Ziel erreicht. Bei Bebra war auf freier Strecke gegen 2.30 Uhr die Oberleitung gerissen, schlug mehrfach gegen den Zug und zerfetzte einen Stromabnehmer der Lokomotive. Die Reparatur und die Bereitstellung einer Ersatzlok dauerten laut "BR" rund fünf Stunden. Ein Frühstücksbuffet erhielten dem Bericht zufolge indes nur Reisende mit Schlafwagenplatz, während sich die übrigen Fahrgäste mit kostenlosem Tee und Kaffee begnügen mussten. Das Essen würde nicht für alle reichen, hieß es zur Begründung.

Mehdorn will den Transrapid in München

(03.07.) MÜNCHEN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sieht das Münchner Transrapid-Projekt nicht durch Finanzierungsprobleme in Gefahr. Es sei klar, dass das Projekt umgesetzt werde, sagte Mehdorn in München. Die Diskussion um die Kosten für das Projekt, die zuletzt von geschätzten 1,6  Mrd. Euro auf 1,85 Mrd. Euro angehoben wurden, hält Mehdorn für verfrüht. Erst müsse klar sein, was genau gebaut werden solle. Dies werde erst im Herbst mit Beginn des Planfeststellungsverfahrens geklärt sein. Parallel zum Planfeststellungsverfahren werde die Wirtschaftlichkeit verbindlich berechnet. Wenn das Ergebnis positiv sei, stehe die Bahn als Betreiber zur Verfügung. Das Projekt kann nach Mehdorns Überzeugung so umgesetzt werden, dass es verkehrspolitisch und ökonomisch sinnvoll sei. Von der Bundesregierung forderte Mehdorn Klarheit über Budgets für Verkehrsinvestitionen.

Die rund 30 Kilometer lange Magnetbahntrasse soll den Hauptbahnhof im Zentrum der Landeshauptstadt mit dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen nördlich der Stadt verbinden. Mehdorn verwies darauf, dass der Flughafen mit dem Bahn-Fernverkehr nicht anbindbar sei. Der Hauptbahnhof München sei der zweitgrößte deutsche Personenbahnhof, und mit dem Transrapid könnten die Kunden dann in nur zehn Minuten zum Großflughafen gelangen. "Hier in München gibt es keine Alternative, der Transrapid ist die goldene Lösung", sagte der Bahn-Chef. "Die Bahn steht uneingeschränkt hinter dem Projekt."

Stolpe erwägt angeblich höhere Lkw-Maut

(03.07.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe will nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die 2005 startende Lkw-Maut von bisher beschlossenen 12,4 Cent pro Kilometer auf 15 Cent erhöhen. Unter Berufung auf Baden-Württembergs Verkehrsminister Ulrich Müller hieß es, das Geld solle der Schiene zugute kommen, bei der zuletzt aufgrund der knappen Kassen und des Maut-Debakels erhebliche Abstriche von den ursprünglich geplanten Investitionsmitteln gemacht worden waren. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums wollte diese Darstellung nicht bestätigen, sagte aber, Bund und Länder suchten nach zusätzlichen Mitteln für Verkehrsprojekte. Dabei sei auch über die Maut geredet worden.

Mehdorn in den Verwaltungsrat der Europäischen Eisenbahnagentur berufen

(03.07.) BERLIN - Die Europäische Kommission hat Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, am 1. Juli 2004 zum Mitglied des Verwaltungsrats der Europäischen Eisenbahnagentur ernannt. Als Teil des zweiten europäischen Eisenbahnpakets ist am 1. Mai 2004 die Verordnung Nr. 881/2004/EG  zur Einrichtung einer Europäischen Eisenbahnagentur in Kraft getreten. Mit der neuen europäischen Behörde soll ein wirkungsvolles Instrument zur Weiterentwicklung der Interoperabilität und Sicherheit des europäischen Eisenbahnverkehrs geschaffen werden. Die Europäische Eisenbahnagentur wird ihren Sitz in Lille/Valenciennes (Frankreich) haben und rund 100 Mitarbeiter umfassen. Mit dem Aufbau der Arbeitsstrukturen wird noch im Jahr 2004 begonnen. Als beratendes Mitglied des Aufsichtsgremiums der Europäischen Eisenbahnagentur wird es Aufgabe von Mehdorn sein, im Verwaltungsrat für die angemessene Berücksichtigung der unternehmerischen Belange bei den Arbeiten der ERA zu werben.

Als weitere Mitglieder des Verwaltungsrates wurden von der Europäischen Kommission ernannt:
   ·   Berend Klerk, Vize-Präsident EIM, Vorsitzender von PRORAIL
   ·   André Navarri, Mitglied des Verwaltungsausschusses von UNIFE, Präsident Bombardier Transport
   ·   Norbert Hansen, Präsident der ETF
   ·   Christopher Irwin, Mitglied des EPF Vorstands, Mitglied des UK Rail Passenger Council
   ·   János Berényi, Vize-Präsident UIRR, Präsident Hungarocombi
Die erste Sitzung des Verwaltungsrates wird am 15. Juli 2004 in Valenciennes (Frankreich) stattfinden.

"elvetino" übernimmt den Service im Zug

(03.07.) BERN - Die Nachtzugflotte der SBB bleibt in Schweizer Hand. Mit dem Auslaufen bestehender Verträge hatten die SBB auch einen Verkauf ihrer Nachtzugsflotte von fünf Schlafwagen und 45 Liegewagen geprüft. Jetzt haben die SBB entschieden, einen möglichen Verkauf nicht weiterzuverfolgen. Gemeinsam mit den italienischen Staatsbahnen betreiben die beiden Bahnen den Nachtverkehr Schweiz–Italien weiterhin partnerschaft­lich. Ab Dezember 2004 wird neu die Bahngastronomietochter elvetino den Service in den Wagen der SBB sicherstellen. Sie wird den Service in den Schweizer Wagen der Nachtzüge "Euronight Roma" ab Genf, Basel und Zürich nach Rom, Zürich - Venedig, Zürich - Lecce sowie in den saisonal verkehrenden Zügen von Zürich - Villa San Giovanni sicherstellen. "elvetino" wird allen Steward- und Logistikmitarbeitern des jetzigen Betreibers EBS AG Basel einen neuen Arbeitsplatz anbieten. Der bestehende Gesamtarbeitsvertrag wird unverändert weitergeführt. Yvo Locher, Geschäftsführer "elvetino", sieht in diesem neuen internationalen Tätigkeitsgebiet eine große Herausforderung: "Die Übernahme des Services im Nachtverkehr bringt nicht nur unseren Kunden eine klare Verbesserung", hielt er fest und präzisierte, dass "elvetino" eine Erweiterung der Geschäftsfelder verfolge und so auch von Synergien in der Logistik profitiere.

ÖBB-Versteigerung: 13.000 Euro für die Kinderkrebsforschung

(03.07.) WIEN - Fünf Tage lang haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit Hilfe von Prominenten am Wiener Südbahnhof Fundgegenstände aus Zügen und Bahnhöfen aus ganz Österreich versteigert. Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung für die gute Sache ist beeindruckend. Exakt 10.704,50.- EUR kamen durch die Versteigerung von Regenschirmen, Taschen, Handys, Schmuck, CDs und vielem mehr zusammen. Die Volksbank Wien - von Beginn an Partner der Veranstaltung - rundete den Betrag besonders großzügig auf 13.000.- Euro auf. Dieser beeindruckende Enderlös wurde heute, Freitag, der Kinderkrebsforschung symbolisch übergeben. Nach "Aufrundung" durch die Volksbank Wien konnten am Freitag nun insgesamt 13.000.- Euro an die St. Anna Kinderkrebsforschung übergeben werden. Eine TAURUS-Lok, die schnellste und stärkste Lok Europas, diente als symbolischer Scheck und zugleich als deutliches Zeichen für die Zugkraft der Veranstaltung für die gute Sache. Die St. Anna Kinderkrebsforschung arbeitet zur Zeit mit ca. 70 Mitarbeitern, Biologen, Ärzten und medizinisch-technischem Personal im Kampf gegen Kinderkrebs - von der Grundlagenforschung bis hin zur klinisch angewandten Forschung. Seit 1988 werden hier laufend neue und weltweit angesehene Leistungen hervorgebracht, die ausschließlich auf Spendengelder zurückgehen. Insgesamt benötigt die Organisation etwa 4 Mio. EUR pro Jahr, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Nähere Informationen über das Forschungsinstitut: www.kinderkrebsforschung.at.

Bundesverkehrswegeplan "zu straßenlastig"

(02.07.) BERLIN - Der Bundestag hat am Donnerstag den neuen Bundesverkehrswegeplan verabschiedet. Wie die Gewerkschaft Transnet mitteilte, sind darin für den Ausbau der Schienenwege 30 Milliarden Euro vorgesehen, gegenüber 44 Milliarden Euro für die Straße. Dementsprechend fiel auch das Urteil der Gewerkschaft aus: "Wir sehen in diesen Gesetzeswerken eine völlig falsche Weichenstellung", kritisierte TRANSNET-Vorsitzender Norbert Hansen. Die Schere zwischen Schiene und Straße klaffe erneut weiter auseinander. Damit beginne die Bundesregierung ihre eigenen verkehrspolitischen Ziele ad absurdum zu führen, sagte Hansen. Der TRANSNET-Chef kritisierte auch die drohende Unterfinanzierung der Pläne. Mittelfristig sollen die jährlichen Schieneninvestitionsmittel immer weiter abgeschmolzen werden. Wenn die jüngst vom Kabinett gebilligte mittelfristige Finanzplanung umgesetzt werde, dann sei ein Ausbau des Schienennetzes praktisch nicht mehr möglich. Sogar der Bestand des Schienennetzes, so Hansen, sei damit gefährdet.

Das Schienenbündnis "Allianz pro Schiene" widersprach der Aussage des Bundesverkehrsministers Manfred Stolpe, trotz aller Etatprobleme sei der heute vom Bundestag verabschiedete Bundesverkehrswegeplan vorbildlich. Stolpe hatte am Donnerstag in der Bundestagsdebatte gesagt, Europa beneide Deutschland wegen seiner Verkehrspolitik. Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege warf Stolpe vor, "unter Realitätsverlust zu leiden". Während Deutschland in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld für die Straße als für die Schiene ausgeben wolle, steuerten immer mehr Staaten in Europa bei den Verkehrsinvestitionen in Richtung Schiene um. Nach der Finanzplanung des Bundes sollen in den nächsten Jahren in Deutschland pro Kopf und Jahr lediglich 39 Euro in die Schieneninfrastruktur investieren werden, in Frankreich dagegen 58 Euro pro Kopf und Jahr und in Großbritannien 95 Euro. Das schwedische Parlament habe am 16. Juni dieses Jahres eine Verkehrsinvestitionsplanung bis 2015 verabschiedet, nach der pro Einwohner und Jahr 148 Euro in die Schiene investiert werden. "Das ist vorbildlich", sagte Flege. In Deutschland werde "allen Lippenbekenntnissen zur Förderung des Schienenverkehrs zum Trotz" bis zum Jahr 2008 im Durchschnitt 39 Prozent weniger in die Schiene investiert als in die Straße.

Schweizer Reisezugwagen werden in Neumünster modernisiert

Auslieferung der ersten drei Fahrzeuge

(02.07.) NEUMÜNSTER - Das DB-Werk Neumünster hat am Donnerstag die ersten drei modernisierten Reisezugwagen der Bauart EW IV A an die Schweizerischen Bundesbahnen ausgeliefert. Insgesamt werden derzeit 35 Reisezugwagen der SBB in Neumünster modernisiert und gleichzeitig instand gesetzt. Die Fahrzeuge können eine Geschwindigkeit bis 200 Stundenkilometer erreichen. Es werden neue Serviceabteile für die Zugbegleiter und neue Lautsprecheranlagen eingebaut. Die Wagen sollen bis Ende 2004 an die SBB ausgeliefert werden. Anfang 2004 haben die SBB dem Instandhaltungswerk Neumünster den Auftrag für die Modernisierung der Fahrzeuge erteilt. Das Werk Neumünster sichert den notwendigen Qualitätsstandard, denn dort liegt die besondere Kompetenz in den Bereichern Stahlbau, Innenausbau, Oberflächenbehandlung, elektrische und elektronische Ausrüstung, Klimatechnik, Laufwerk und Bremsen sowie Aufarbeitung. Gleichzeitig hat das Werk Neumünster zusammen mit dem Werk Wittenberge (Brandenburg) zwei Ausschreibungen der italienischen Staatsbahn Trenitalia gewonnen. Der Auftrag umfasst die sogenannte schwere Revision für 50 klimatisierte Liegewagen und 103 Reisezugwagen. So erhalten beispielsweise der Abteilwände neue Oberflächen und die Sitzbezüge werden ausgetauscht. Die Liegewagen bekommen zusätzlich neue Lautsprecheranlagen und moderne Sanitäreinrichtungen

Die DB Fahrzeuginstandhaltung unterhält aktuell im Bundesgebiet 13 Werke und 3 Werkstätten der schweren Instandhaltung mit rund 7 800 Beschäftigten. DB Fahrzeuginstandhaltung ist dem Unternehmensbereich Dienstleistungen zugeordnet und ist im Bereich der schweren Fahrzeuginstandhaltung der interne Dienstleister für die DB AG. Um die Wettbewerbsfähigkeit der schweren Fahrzeuginstandhaltung weiter zu steigern und um sich noch besser für den externen Markt aufzustellen, wurden die jeweiligen vorhandenen Kompetenzen zu folgenden Produktbereichen zusammengefasst:
   ·   Produktbereich Elektrische Triebzüge: Werke Krefeld und Nürnberg.
   ·   Produktbereich Dieseltriebzüge: Werke Kassel, Bremen und InstandhaltungsZentrumGetriebe (IZG) Chemnitz.
   ·   Produktbereich Lokomotiven: Werke Dessau und Cottbus.
   ·   Produktbereich Güterwagen: Werke Paderborn, Eberswalde und Außenstelle Servicewerkstatt Zwickau.
   ·   Produktbereich Reisezugwagen: Werke Neumünster, Wittenberge und Delitzsch.
   ·   Produktbereich Komponenten der Bremseinrichtungen und der elektronischen Steuerung: Werk Fulda und ElektronikZentrumWerkstatt (EZW) München.
   ·   Historische Fahrzeuge: Werk Meiningen.

Burgenlandbahn erhält Zuschlag für Süd-Schienennetz

(02.07.) MAGDEBURG - Die Burgenlandbahn (BLB) kann weiter das Schienennetz in Sachsen-Anhalts Süden betreiben. Der Aufsichtsrat der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH beschloss, den Verkehr auf dem Schienennetz Sachsen-Anhalt-Süd (SAS) bis zum Jahr 2018 an die BLB zu vergeben. Die Beauftragung kann nach Ablauf einer zweiwöchigen Einspruchsfrist rechtsgültig werden. Die BLB hatte sich an dem Bieterverfahren des Landes Sachsen-Anhalt beteiligt und sich im Wettbewerb durchgesetzt. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre betonte nach dem Zuschlag an das 100-prozentige DB-Tochterunternehmen, dass das Land bei verbesserter Qualität der Leistungen künftig eine halbe Million Euro jährlich sparen werde. Die Ausschreibung umfasst zum Start 1,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Nach dem Ausbau der Schienen-Infrastruktur  sind es 1,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Zu dem 157 Kilometer umfassenden Nahverkehrsnetz gehören die Strecke Zeitz-Teuchern-Weißenfels/Naumburg, Naumburg-Nebra, Merseburg-Schafstädt, Merseburg-Querfurt sowie Berga-Kelbra-Stolberg. Die Burgenlandbahn betreibt wesentliche Teile des Nahverkehrs im Süden bereits seit Januar 1999. Nach einer Insolvenz des bisherigen Mitgesellschafters Karsdorfer Eisenbahngesellschaft ist sie inzwischen eine 100-prozentige Tochter der DB-Regio.

Die DB lädt ein: Probefahren zum Schnäppchenpreis

(02.07.) BERLIN - Der Sommer-Spezial-Preis der Deutschen Bahn ist bereits vor dem ersten Geltungstag ein Renner bei den Kunden. Seit dem Start des Vorverkaufs am 14. Juni hat die Bahn bereits rund 150.000 Fahrkarten verkauft. Mit dem Sommer-Spezial-Preis kann jeder vom 1. Juli bis zum 31. August mit der Bahn für 29 Euro eine beliebig lange Strecke quer durch Deutschland fahren. Pro Tag stehen für dieses günstige Angebot rund 30.000 Plätze in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn zur Verfügung. Der Sommer-Spezial-Preis ist für 29 Euro im Internet auf www.bahn.de und an den Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr buchbar. In DB ReiseZentren, Reisebüros mit DB-Lizenz und über das CallCenter kostet das Angebot 34 Euro. Der Sommer-Spezial-Preis ist mindestens drei Tage vor Fahrtantritt für einen festen Zug zu buchen. Die Bahn lädt mit dieser Aktion, begleitet von bundesweiten Medien­kooperationen, zur Probefahrt ein. Das ist auch das Motto einer gleichzeitig laufenden Werbekampagne. "Wir wollen möglichst vielen Menschen zeigen, dass wir unseren Service und die Qualität im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich verbessert haben", sagt DB-Personenverkehrs-Chef Dr. Karl-Friedrich Rausch. "Die Bahn ist heute auf den meisten Strecken wesentlich attraktiver als Auto und Flugzeug, weil Produkt und Preis stimmen und die Reisezeit bei uns effektiv nutzbar ist."

"Mit unserem Probefahrt-Angebot möchten wir vor allem die Menschen überzeugen, die noch nicht Bahn fahren", so Rausch weiter. Noch kennen rund die Hälfte aller Deutschen das moderne System Bahn nicht aus eigener Erfahrung. Und die Vorstellung, dass Fliegen billiger ist, entspricht meist nicht den Tatsachen. So hat eine Untersuchung der Universität Münster ergeben, dass die mit Steuervorteilen hoch subventionierten Billigflieger ihre Passagiere im Durchschnitt keineswegs preiswerter befördern als die Bahn. Beispielsweise liegt der im Schnitt realisierte Preis eines Fluges von Köln nach Berlin laut der Untersuchung bei 61,47 Euro, der durchschnittliche Preis einer Bahnreise aber nur bei 44,26 Euro. Eine noch größere Differenz ergab die Untersuchung für die Relation München – Berlin: Der realisierte durchschnittliche Preis beträgt bei der Flugreise 79,93 Euro, bei der Bahnfahrt nur 46,59 Euro. Die Bahn ist hier zwar länger unterwegs, dabei aber um über 40 Prozent günstiger als das Flugzeug. Die Preiswahrnehmung der Kunden ist genau umgekehrt. Bahntickets werden teurer wahrgenommen, als sie sind. Die Untersuchung der Universität Münster hat ergeben, dass ein Bahnticket von Köln nach Berlin mit einem durchschnittlichen Preis von 87,03 Euro wahrgenommen wird. Dies bedeutet eine Abweichung von 97 Prozent zum realisierten Preis. Auch hier ist die Differenz bei der Relation München – Berlin noch größer. Der wahrgenommene Preis beträgt 105,80 Euro. Dies entspricht einer Abweichung von 127 Prozent zum realisierten Preis von durchschnittlich 46,59 Euro. Obwohl die Bahn gegenüber den Billigfliegern erhebliche steuerliche Nachteile hat, da sie unter anderem Mineralöl- und Ökosteuer zahlen muss, stellt sie ihren Kunden zahlreiche preiswerte Angebote zur Verfügung. Dazu gehören die BahnCard, die Sparpreise, Surf&Rail und Aktionsangebote wie Bahn&Bett oder der Sommer-Spezial-Preis. Die preiswerten Bahnangebote BahnCard 50 und BahnCard 25 sind voll flexibel nutzbar und nicht kontingentiert.

Für die Menschen sind Preis, Angebot und Qualität die wichtigsten Gründe, Bahn zu fahren. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viel Kraft darauf verwendet, Service und Qualität zu steigern und vor allem die Pünktlichkeit zu verbessern. Der Personenverkehr der Bahn liegt jetzt an Tagen ohne außergewöhnliche und für uns unabwendbare Außeneinflüsse bei Pünktlichkeitswerten von über 90 Prozent. Diesen Wert werden wir stabilisieren und weiter ausbauen. Dies ist angesichts eines hochkomplexen vernetzten Systems, das von vielen Unwägbarkeiten abhängig ist, ein ehrgeiziges Ziel. Aber wir wollen und werden es erreichen. Dass wir gut unterwegs sind, haben Kunden und Öffentlichkeit erfreulicherweise bereits registriert. Auch der jüngste Test des Verkehrsclubs Deutschland hat die guten Pünktlichkeitswerte der Bahn bestätigt." Mehdorn hatte im vergangenen Jahr im Holding-Vorstand das Projekt "Service und Qualität" gestartet, das von ihm persönlich überwacht wird. Aufgelegt wurde ein Qualitätsprogramm, das die gesamte Produktionskette der Bahn – von Instandhaltung und Wartung über den eigentlichen Reiseverlauf bis hin zum Service – in eine Vielzahl von Einzelschritten zerlegt. Jeder Schritt ist mit einer Qualitätskennziffer hinterlegt, deren Zielwert erreicht werden muss. Monatlich wird gemessen, ob die festgesetzten Qualitäts­standards erreicht wurden. Ist das nicht der Fall, werden umgehend Maßnahmen zur Gegensteuerung verabschiedet und umgesetzt. Aus diesem umfangreichen Zahlenwerk resultiert für jeden Unternehmensbereich und auch für den Gesamtkonzern ein monatlicher Service-Qualitäts-Index, der aufzeigt, ob die Bahn ihre Qualitätsziele erreicht hat. Hans Besser, oberster Qualitätsmanager der Bahn: "Wer Qualität sichern und verbessern will, muss vor allem eines tun: Prüfen, prüfen, prüfen!" Als Konsequenz daraus ist die variable Vergütung der Führungskräfte ab 2004 direkt vom Erreichen der Qualitätsziele abhängig. Und dazu gehört auch das Pünktlichkeitsergebnis.

Monatsticket für 199 Euro für junge Leute

(01.07) BERLIN - Einen Monat lang stress- und staufrei quer durch Deutschland für nur 199 Euro: VIVA und die DB machen es möglich. VIVA Sunshine-Spezial, die Netzkarte für unbegrenztes Fahren in der zweiten Klasse, gibt es für junge Leute unter 27 Jahren. Das Angebot ist vom 15. Juli bis zum 30. September nutzbar. Der Monatszeitraum kann frei gewählt werden. Der Vorverkauf startet am 1. Juli, der letzte Verkaufstag ist der 15. September. Das VIVA Sunshine-Spezial gibt es in allen DB ReiseZentren, Reisebüros mit DB-Lizenz, auf www.bahn.de oder an einem der rund 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr sowie beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 (*). In den Zügen wird das Ticket nicht verkauft. Als besonderes Extra wird bei Vorlage der VIVA Sunshine-Spezial-Karte unter anderem bei folgenden Festivals eine Ermäßigung gewährt: Grasshüpfer Festival am 18. Juli in Hassloch, Nature One vom 30. Juli bis 1. August in Kastellaun, Highfield Festival vom 13. bis 15. August am Stausee Hohenfeld, Chiemsee Reggae Festival vom 20. bis 22. August in Übersee, Liberty One am 21. August auf der Radarstation Türkheim, Lovefield Festival vom 27. bis 29. August in Scheeßel und Reincarnation Festival am 21. August in Hannover. Unter www.bahn.de/sunshine und www.viva/tv.sunshine findet man sämtliche Informationen zum Ticket und eine aktuelle Übersicht über die Festivals.

NBS Rhein/Main - Rhein/Neckar: Landesplanerische Beurteilung in Hessen abgeschlossen

(01.07) FRANKFURT/Main - Das Regierungspräsidium Darmstadt hat die "landesplanerische Beurteilung" für die von der Bahn beantragten Varianten I bis V zur Streckenführung der Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar in Hessen abgeschlossen. Das Regierungspräsidium hält die von der Bahn präferierte Variante I – direkte Streckenführung Frankfurt (M) - Mannheim entlang der BAB A 5/A 67 mit Fortführung Variante B in Baden-Württemberg – für nicht raumverträglich. Ungeachtet der jetzt anstehenden eingehenden Prüfung der Unterlagen sieht die Bahn die Variante I + B dennoch als die beste Lösung an. Im Jahr 2002 hatte die Deutsche Bahn die Durchführung der Raumordnungsverfahren zum Bau der Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar in Hessen und Baden-Württemberg beantragt. In Hessen wurden 5 Varianten (Variante I - V) untersucht: Variante I: Direkte Streckenführung Frankfurt (Main) - Mannheim entlang der BAB A 5/A 67; Variante II: Streckenführung wie bei Variante I, aber mit neuem Haltepunkt Darmstadt West; Variante III: Streckenführung über Darmstadt Hbf; Verlauf südlich Darmstadt parallel der BAB A 67; Variante IV: Streckenführung über Darmstadt Hbf; Verlauf südlich Darmstadt parallel der BAB A 5; Variante V: Streckenführung wie Variante I; zusätzlich Streckenführung über Darmstadt Hbf. Die Variante I bis V werden nördlich der Landesgrenze zu Baden-Württemberg auf 2 Varianten (A und B) zusammengeführt. Variante A: Zweigleisige Streckenführung ausschließlich über das Stadtgebiet und den Mannheimer Hauptbahnhof; Variante B: Streckenführung wie bei Variante A und zusätzlich noch die direkte Anbindung der neuen Strecke an die vorhandene Hochgeschwindigkeitsverbindung Mannheim - Stuttgart.

Aus Sicht der Bahn berücksichtigt die jetzige Entscheidung des Regierungspräsidiums lediglich die Belange der Region. Die verkehrspolitischen Ziele des Projektes gehen allerdings weit über den Raum Rhein/Main -Rhein/Neckar hinaus. Vor diesem Hintergrund stellt aus Sicht der Bahn allein die Variante I + B unter Berücksichtigung der regionalen, überregionalen und verkehrspolitischen Aspekte eine zukunftsweisende Lösung dar – dies insbesondere aufgrund der absehbaren Entwicklungen im transeuropäischen Schienenverkehr (Personen- und Güterverkehr). Die DB will die landesplanerische Beurteilung des Regierungspräsidiums Darmstadt jetzt prüfen. Erst nach Beschluss der Regionalversammlung Südhessen am 16.07.2004 und eingehender Auswertung der Raumordnungsentscheide Hessen und Baden-Württemberg sowie nach Verabschiedung des neuen Bundesschienenwegeausbaugesetzes – voraussichtlich ebenfalls im Sommer - will die DB über das weitere Vorgehen entscheiden. Wann die ersten Züge auf der Strecke rollen können, ist aber nicht nur eine Frage des Streckenverlaufs, sondern auch des Geldes. Die Bahn hat für das Bauvorhaben 1,6 Milliarden Euro kalkuliert. Ob diese Gelder angesichts der leeren Kassen des Bundes aber überhaupt noch zur Verfügung stehen, wenn in ein paar Jahren die ersten Bagger rollen dürfen, wird von einigen Verfahrensbeteiligten inzwischen bezweifelt.

Gepäcketiketten in französischen Fernzügen Pflicht

(01.07) PARIS (AFP) - In den franzöischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen sind ab Donnerstag Etiketten an allen mitgeführten Gepäckstücken Pflicht. Wie die staatliche Bahn SNCF am Mittwoch in Paris mitteilte, muss auch in den Corail-Fernzügen selbst kleineres Handgepäck mit einem Identifikationsanhänger versehen werden. Hintergrund sind die Attentate auf Schnellzüge in Madrid im März. Damals hatte das französische Innenministerium alle Gepäckablagefächer am Ende der Waggons sperren lassen, um Bombenlegern keinen Vorschub zu leisten. Sie können laut SNCF nun wieder genutzt werden, im Gegenzug muss aber jedes Gepäckstück gekennzeichnet sein. Beim Auffinden herrenloser Koffer und Taschen wird der Bahn zufolge der Zug angehalten und ein Bombenentschärfungskommando der Polizei gerufen. Die Etiketten sind laut SNCF in 165 großen Bahnhöfen und auch direkt im Zug erhältlich.

ICE auf den Namen der Stadt "Erlangen" getauft

ERLANGEN - Der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Dr. Siegfried Balleis, und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Bayern, Klaus-Dieter Josel, haben am Mittwoch im Bahnhof Erlangen einen ICE T (Baureihe 411) auf den Namen der Stadt Erlangen getauft. Der moderne, 230 km/h schnelle Zug fährt unter anderem auf der Strecke Hamburg - Berlin - Nürnberg - München. Der neue Zugname ist zusammen mit dem Stadtwappen auf dem Fahrzeug beidseits an beiden Zugenden angebracht. Damit erhält die getaufte ICE-Einheit einen festen Namen. Je nach Zugdisposition kann sie auf unterschiedlichen Wegen durch Deutschland fahren. Die bisherigen Zugnamen waren nicht auf das jeweilige Fahrzeug bezogen, sondern auf eine bestimmte, im Fahrplan festgelegte Zugfahrt, für die zum Teil unterschiedliche Fahrzeuge eingesetzt wurden. Bilder von der Zugtaufe in Erlangen gibt es hier.

Neu am Start: "Regio Oberbayern"

(01.07) ROSENHEIM - Der DB Regionalverkehr in Bayern richtet sich näher an den Bedürfnissen der Kunden aus. Am 01. Juli 2004 geht in Region zwischen Freilassing, Ingolstadt und Garmisch-Partenkirchen die neue Unternehmenseinheit "Regio Oberbayern" an den Start. Auf täglich 78.000 Reisende warten künftig maßgeschneiderte und regional angepasste Bahnangebote. "Wir kommen zu unseren Kunden – der Markt ist regional" sagte der Geschäftsleiter und Sprecher von Regio Oberbayern, Christoph Grimm, vor der Presse in Weilheim. "Wir werden das Rad nicht gleich völlig neu erfinden, aber wir werden Baustein auf Baustein setzen im Interesse unserer Kunden". Als eine von sieben regionalen Unternehmenseinheiten arbeitet Regio Oberbayern daran, die Qualität und den Service des Regionalverkehrs zu verbessern und mehr Reisende für die Schiene zu gewinnen. Die Unternehmenseinheit verantwortet nun das Nahverkehrsgeschäft in der Region, entscheidet vor Ort und zeigt lokal Präsenz.

Mit dem Ziel, Qualität und Service zu verbessern, sollen künftig zum Beispiel Ursachen für verspätete Züge genauestens analysiert werden. Bei Störungen sollen die Kundenbetreuer von Regio Oberbayern ihre Reisenden unverzüglich informieren. Christoph Grimm: "Es wird auf jeden Fall spätestens nach drei Minuten eine Durchsage im Zug geben. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht klar ist, warum ein Zug unverhofft anhalten musste oder welche Ursache einer Störung zugrunde liegt, so werden meine Mitarbeiter ihre Fahrgäste informieren, dass sie herausfinden werden, wann und wie es weiter geht. Dieses Informations-Versprechen ist eine klare Bringschuld von uns." Als eine Alternative zum Auto soll künftig für die Kunden der Freizeit- und Ausflugsverkehr mit seinen attraktiven Zielen in der Region stärker ausgebaut werden. Auf regionale und örtliche Nachfragen bspw. bei Veranstaltungen, Festen, Messen o.ä. will sich die neue Unternehmenseinheit gezielt vorbereiten. Aktuelles Beispiel werden die vielen zusätzlichen Züge zum Chiemsee-Reggae Festival Mitte August sein. Dabei wird auch ein Bus-Shuttle vom Bahnhof zum Veranstaltungsort eingereichtet. Grimm: "Auf diese Weise demonstrieren wir ein lokales Zusammenspiel von Bahn und Bus."

Das Ziel, Regio Oberbayern, zu einem Markenzeichen der Region zu entwickeln, führt über das Engagement fachkundiger, freundlicher und auskunftsbereiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit erbringen 975 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Regio Oberbayern Leistungen. Geschäftsleiter Grimm: Ich möchte die Arbeitsplätze sichern, indem wir uns dem Wettbewerb stellen und uns an Ausschreibungen des Freistaates Bayern beteiligen. Wir wollen in der Region der erste Anwärter sein." Regio Oberbayern ist mit seinen 791 Zügen täglich auf einem Streckennetz von über 700 Kilometern unterwegs. Mittelpunkt ist der Verkehrsknoten München. Die Hauptstrecken bilden die großen Verkehrsachsen nach Ingolstadt, Salzburg und ins Werdenfelser Land. Touristisch attraktive Ziele sind Berchtesgaden, Eichstätt oder Reutet in Tirol. Je nach Anforderung Verkehren entsprechende Zugtypen. Mit modernen Doppelstock- oder Nahverkehrstriebzügen fährt Regio Oberbayern täglich 114 Bahnhöfe an. Das Münchner S-Bahn-Netz gehört nicht zu Regio Oberbayern. Die S-Bahn München fährt weiter in eigener Regie.

Elektronisches Stellwerk Kiel - Bad Schwartau geht an den Start

(01.07) HAMBURG - Von Samstag, 3. Juli bis Mitte Juli nimmt die Deutsche Bahn AG das elektronische Stellwerk (ESTW) Kiel – Bad Schwartau in zwei Stufen in Betrieb. Die Deutsche Bahn AG investiert hierfür rund 39,4 Mio. Euro. Für die Inbetriebnahme ist es erforderlich zwischen Kiel und Bad Malente-Gremsmühlen Züge durch Busse zu ersetzen. Es ergeben sich daher von Samstag, 3. Juli, 2:15 Uhr bis Sonntag, 4. Juli, 19:30 Uhr erhebliche Auswirkungen im Zugverkehr: Die RegionalExpressZüge (RE) werden zwischen Kiel und Bad Malente-Gremsmühlen durch Busse der AUTOKRAFT ersetzt mit Unterwegshalten in Raisdorf, Preetz und Plön. Zwischen Bad Malente-Gremsmühlen und Lübeck fahren die Züge fahrplanmäßig. Zusätzlich fahren zwischen Kiel und Bad Malente-Gremsmühlen Direktbusse. Zwischen Ascheberg (Holst.) und Preetz wird ein Buspendelverkehr eingerichtet. Die Busse zwischen Kiel und Bad Malente-Gremsmühlen fahren teilweise bis zu 20 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt des Zuges ab. Wegen Softwareanpassung an das ESTW Lübeck fallen am Sonntag, 4. Juli zwischen Reinfeld und Lübeck Hbf Reisende werden gebeten, diese Änderungen bei Ihren Reiseplanungen zu berücksichtigen und ggf. früherer Verbindungen zu nutzen, um ihre Anschlusszüge zu erreichen. Eine Fahrradmitnahme in den Bussen ist leider nicht möglich. Die zweite Stufe der Inbetriebnahme erfolgt am Wochenende von Samstag, 10. Juli, bis Montag, 12. Juli, morgens. Die Fahrplanänderungen werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Das ESTW Kiel - Bad Schwartau ist ein elektronisches Stellwerk der Firma Westinghouse Rail Systems. Die Bedienung dieses Stellwerks erfolgt von Lübeck aus. 13 bestehende Stellwerke verschiedener Bauarten, die zwischen 20 und 98 Jahre alt sind, werden durch das ESTW Kiel – Bad Schwartau ersetzt. Acht Stellwerke an den Unterwegesstationen mit ihren 21 Weichen und 65 Signalen werden von einem Fahrdienstleiter an einem modernen Computerarbeitsplatz in Lübeck bedient und überwacht. Die Fahrdienstleiter haben somit eine aktuelle Übersicht über das Betriebsgeschehen am zentralen Knotenpunkt Lübeck. Fast 100 Kilometer Lichtwellenleiter-Kabel wurden für die Verbindung der Stellwerke mit dem Zentralrechner in Lübeck verlegt. Die Unterwegsstationen Raisdorf, Preetz, Ascheberg, Plön und Bad Malente-Gremsmühlen, Eutin, Pönitz und Pansdorf haben neue Lautsprecher zur besseren Information der Reisenden erhalten. Gleichzeitig werden 19 von 39 Bahnübergängen im Rahmen dieses Projektes modernisiert und der neuen Technik angepasst.

Der Zugbetrieb wird heute bundesweit von rund 5.600 Stellwerken aus gesteuert, die überwiegend dezentral auf das Schienennetz verteilt sind. Diese Stellwerke sind mit Fahrdienstleitern besetzt und können nur begrenzte Bahnhofs- und Streckenbereiche steuern. Deshalb sind den Stellwerken Betriebsleitungen übergeordnet, die den Zugverkehr netzweit überwachen und koordinieren. Die Elektronischen Stellwerke (ESTW) sind die Voraussetzung für eine effizientere Betriebsführung. Dank der mikroprozessorgesteuerten Technik ist es möglich, Weichen und Signale in wesentlich größeren Streckenbereichen zu stellen. Die Bedienung der elektronischen Stellwerke erfolgt bundesweit fast ausschließlich aus sieben Betriebszentralen (BZ), die künftig den gesamten Betrieb auf den angeschlossenen Strecken überwachen, disponieren und steuern. So wird es möglich, den Bahnbetrieb wirtschaftlicher zu gestalten. Im Jahr 2003 hat die DB Netz AG konsequent das Investitionsprogramm für Elektronische Stellwerke umgesetzt. 34 moderne Stellwerke mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 500 Mio. EURO konnten in Betrieb genommen werden - soviel wie in keinem anderen Jahr. Das Zielkonzept sieht bundesweit rund 300 dieser Anlagen vor.

Betriebsräte: Bahnbau droht Kahlschlag

(01.07) BERLIN - Betriebsräte aus dem Schienenverkehrsbereich warnen vor einem Kahlschlag in der Schieneninfrastruktur in Deutschland. Durch die aktuelle Finanzplanung seien über eine halbe Million Arbeitsplätze „akut gefährdet“, heißt es in der zweiten Berliner Entschließung, die am Mittwoch verabschiedet wurde. Hintergrund der Initiative sind der vom Kabinett gebilligte Bundesetat 2005 und die mittelfristige Finanzplanung. Die dort vorgesehenen Mittel reichten für die Finanzierung der Projekte des Bundesverkehrswegeplans nicht aus. Sogar der Bestand des Schienennetzes sei so akut gefährdet; die Arbeitsplätze in den betreffenden Branchen würden "leichtfertig auf’s Spiel gesetzt", heißt es in der Entschließung. Die Betriebsräte fordern in der Entschließung die Politik auf, die verkehrspolitischen Ziele der Bahnreform endlich umzusetzen. Das Papier wird jetzt an die Bundesminister für Verkehr, Wirtschaft und Finanzen, an die Verkehrsminister der Länder sowie die Verkehrsexperten der Bundestagsfraktionen versandt. Der vollständige Text der Berliner Entschließung kann hier heruntergeladen werden.