Konjunkturprogramm: Zusätzlich knapp 520 Millionen Euro für Bahnnetz

(31.07.) FRANKFURT/Main - Im Rahmen des Konjunkturprogramms des Bundes fließen bis längstens 2011 zusätzlich knapp 520 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen des Bedarfsplans nach dem Schienenwegeausbaugesetz des Bundes. Damit können die bereits zur Verfügung stehenden Mittel für dringend benötigte Vorhaben des Neu- und Ausbaus von Strecken und Terminals des kombinierten Verkehrs aufgestockt werden. "Wir freuen uns, dass nun auch für den Bedarfsplan Gelder aus dem Konjunkturprogramm zur Verfügung stehen", so Dr. Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. "Damit sind wir in der Lage, wichtige Projekte zur Steigerung der Kapazität und Qualität im Schienen- netz zügig umzusetzen und den kurzfristigen Investitionsbedarf finanziell abzusichern. Darüber hinaus können wir mit den zusätzlichen Mitteln nun die Planung für wichtige Vorhaben weiter vorantreiben."

Insgesamt kommen die zusätzlichen Bundesmittel 18 Infrastrukturprojekten zu Gute. Die Liste mit den Vorhaben wurde in enger Abstimmung und im Einvernehmen mit dem Bund erstellt. Einige Projekte, etwa die Aus- und Neubaustrecken Nürnberg - Erfurt - Halle/Leipzig, sind bereits im Bau. Durch das Konjunkturprogramm erhalten sie jedoch einen Schub, der eine beschleunigte Weiterführung erlaubt. Bei anderen Vorhaben, wie dem Ausbau der Strecke Berlin - Cottbus, können aufgrund der Bundesgelder die nächsten Baustufen früher umgesetzt werden. Zudem gibt es Maßnahmen, beispielsweise den Bau des dritten Moduls im Umschlagterminal Köln-Eifeltor, für die bislang mittelfristig keine Bundesmittel eingeplant waren und die nun begonnen werden können. Einige Projekte, wie das Umschlagterminal Hamburg-Billwerder oder die Ausbaustrecke Berlin-Cottbus, sollen sogar bis 2011 und damit im Rahmen des Konjunkturprogramms fertig gestellt sein.

Die Realisierung der Bedarfsplanmaßnahmen im Rahmen der Konjunkturprogramme muss innerhalb der begrenzten Förderdauer bis 2010 bzw. längstens bis 2011 erfolgen. Zur markt- und zukunftsgerechten Entwicklung der Schieneninfrastruktur besteht mittel- und langfristig weiterer erheblicher Investitionsbedarf. Die Anschlussfinanzierung der Projekte ist durch den Regelhaushalt des Bundes für Bedarfsplanvorhaben gesichert.

Die Projekte im Einzelnen:
- Verstärkung ABS/NBS Nürnberg - Erfurt (VDE 8.1)
- Einbindung Knoten Erfurt (VDE8.1 und 8.2)
- Verstärkung NBS/ABS Erfurt - Leipzig/Halle (VDE 8.2)
- Verstärkung NBS/ABS Karlsruhe - Basel
- ABS Oldenburg - Wilhelmshaven 2. Baustufe
- ABS München - Mühldorf - Freilassing (Innbrücke, ESTW Mühldorf - Burghausen)
- ABS Berlin - Cottbus
- Elektrifizierung Reichenbach - Hof
- ABS (Luxemburg) - Trier - Koblenz
- Knoten Frankfurt (M): Zweigleisigkeit Ffm - Galluswarte
- KLV-Umschlagbahnhof Köln - Eifeltor
- KLV-Umschlagbahnhof Hamburg-Billwerder
- Mitte-Deutschland-Verbindung
- Hohenstein-Ernstthal - St. Egidien
- Weinböhla-Radebeul West
- Überwerfungsbauwerk Mainzer Nordkopf
- Anbindung Berlin Schönefeld BBI
- ABS Berlin - Dresden

ICE geriet ins Schwanken

(31.07.) NÜRNBERG - Ein ICE ist einem Bericht des "Bayerischen Rundfunks" zufolge auf der Strecke zwischen Nürnberg und München bei einem Gleiswechsel stark ins Schwanken geraten. Zahlreiche Gepäckstücke seien von den Ablagen gerutscht. Im Speisewagen stürzte ein DB-Mitarbeiter und blieb bewusstlos liegen. In der Küche erlitt ein Koch Schnittverletzungen. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei kann ein Problem am Zug etwa mit der Radwelle ausgeschlossen werden. Möglicherweise könnte der Lokführer beim Überfahren einer Weiche zu schnell gefahren sein. Nach Informationen von "SPIEGEL ONLINE" war an der Stelle, an der sich ICE und Güterzug begegneten, Tempo 80 erlaubt, der ICE war jedoch offenbar deutlich schneller unterwegs, mit rund 140 km/h.

Siemens und russischer Partner liefern neue Schlafwagen an russische Bahn

(31.07.) ERLANGEN - Die Russische Eisenbahn AG (RZD) hat bei Siemens und dem lokalen Waggonbauer Tverskoy Vagonostroitelny Zavod AG (TVZ) 200 moderne Schlafwagen bestellt. Auf Siemens entfällt ein Auftragsvolumen von rund 320 Mio. EUR. Aufgrund besonderer technischer Ausstattung können die Wagen von der RZD im grenzüberschreitenden Verkehr und in ganz Mittel- und Westeuropa eingesetzt werden. Die entsprechenden Verträge wurden am Donnerstag zwischen dem Präsidenten der RZD, Vladimir Yakunin, dem Generaldirektor der TVZ, Alexandr Vasilenko, sowie Hans-Jörg Grundmann, dem CEO der Mobility-Sparte von Siemens unterzeichnet.

Gebaut werden die Fahrzeuge ab 2010 im Siemens-Werk in Wien, Österreich, und im Waggonbauwerk der TVZ in Tver, nordwestlich von Moskau. Siemens liefert die für das europäische Bahnnetz benötigten Drehgestelle in Normalbreite, wesentliche Teile des Wagenkastens und Teile für den Innenausbau als Unterlieferant an die TVZ. Die Fertigung der Drehgestelle für die Fahrt auf der russischen Breitspur sowie den Rohbau der Waggons im Serienbetrieb übernimmt TVZ. Die neuen Schlafwagen gehören zu den international einsatzfähigen Reisezugwagen vom Typ RIC (Regolamento Internazionale delle Carrozze) und dürfen damit ohne gesonderte Zulassung bei allen diesem Abkommen angehörenden Bahnen verkehren.

Die TVZ mit Sitz in Tver ist ein führender Fahrzeughersteller in Russland, der sich auf die Großserienfertigung verschiedener Wagentypen – Abteilwagen, Schlafwagen, Großraumwagen – sowie die Lieferung von Bauteilen spezialisiert hat. Das Unternehmen gehört zur russischen ZAO Tansmashholding, dem mit mehr als 60.000 Mitarbeitern größten Bahntechnikunternehmen im Land.

Mit der Bahn zur Hanse Sail 2009 nach Rostock

(31.07.) BERLIN - Die Bahn ist auf den zu erwartenden Besucher-Ansturm zur Hanse Sail 2009 in Rostock vom 6. bis 9. August gut vorbereitet. Mit kurzen S-Bahntakten und verlängerten Zügen, mit Regional-Express-Zügen von Berlin direkt bis Warnemünde sowie mit zusätzlichem Servicepersonal und mobilem Fahrscheinverkauf auf den Rostocker Bahnhöfen stellt sich die Bahn auf das Großereignis ein. Am Hanse Sail-Wochenende werden in Rostock und Warnemünde auf den Bahnsteigen die zusätzlichen Servicekräfte an ihren T-Shirts und Westen für die Besucher sofort zu erkennen sein, um ihre Hilfe und Unterstützung anzubieten.

Die S-Bahn zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde fährt am Samstag zwischen 9 und 21 Uhr, am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr im 7,5-Minuten-Takt, darüber hinaus tagsüber Donnerstag bis Samstag bis 23.30 Uhr im 15-Minuten-Takt. Alle S-Bahn-Züge zwischen Güstrow, Rostock und Warnemünde werden verlängert. In den Nächten von Freitag bis zum Sonntag früh fährt die S-Bahn bis 2.30 Uhr im Abstand von 30 Minuten, danach stündlich durch- gängig zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde. Samstag wird eine stündliche Bahnverbindung zwischen Güstrow und Rostock bis 0.15 Uhr angeboten, zwischen Rostock Seehafen und Rostock Hauptbahnhof sogar bis Sonntag früh 2.30 Uhr.

Die Züge der Regional-Express-Linie 5 aus Berlin fahren am Samstag und am Sonntag mit fünf Doppelstockwagen. Zudem werden die Züge der RE 5 nach/von Warnemünde durchgebunden. Am Samstag sind zusätzliche Züge zwischen Rostock und Berlin, Wismar und Stralsund unterwegs. Durch die Verlängerung der Züge zwischen Wismar und Rostock wird für die Besucher eine um 100 Prozent erhöhte Platzkapazität zur Verfügung gestellt. Informationen zu den Fahrplänen zur Hanse Sail gibt es an den Aushängen auf den Bahnhöfen und auf Handzettel in den Bahnhöfen sowie in den Zügen. Weitere Informationen zum Zugangebot gibt es auch unter www.bahn.de/mecklenburg-vorpommern oder beim DB Reise-Service über die Telefonnummer 01805 99 66 33.

HGK bleibt auch 2009 auf Gewinnkurs

(30.07.) KÖLN - Auch im 1. Halbjahr 2009 bleibt die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) auf Gewinnkurs. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde in den ersten sechs Monaten 2009 ein Gewinn von 33.000 Euro erreicht. Durch kostensenkende Maßnahmen in allen Bereichen sei es gelungen, die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf das Ergebnis der HGK zu begrenzen, hieß es. Besonders betroffen durch die Krise sind der Containerverkehr, Eisen- und Stahlerzeugnisse, Baustoffe, Steine und Erden sowie chemische Erzeugnisse. Zuwächse konnte die HGK beim Transport von Kohle erzielen. Stabil blieb das Aufkommen im Mineralöltransport.

Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise rechnet die HGK - wie andere Logistikunternehmen auch - im Jahr 2009 weiterhin mit Rückgängen des Güteraufkommens. Mittel- und langfristig rechnet das Unternehmen allerdings weiterhin mit einem hohen Wachstumspotential. Dies mache die geplanten Investitionen im Hafen- und Umschlagbereich unverzichtbar, betonte die HGK am Mittwoch.

Dagebüll-Express bietet Zug-Anbindung an letzte Sonntags-Fähre von Föhr/ Amrum

(30.07.) KIEL - In der Saison 2009 erreicht die letzte Fähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) von Amrum und Föhr sonntags Dagebüll um 20.30 Uhr. Um Reisenden, die diese Fähre nutzen, eine Zuganbindung Richtung Hamburg oder Kiel zu bieten, setzt die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) in diesem Jahr erstmals den so genannten Dagebüll-Express ein. Die Fahrgäste von Amrum und Föhr können mit der NOB Richtung Süden direkt sowie an die Ostseeküste umsteigefrei reisen. Der Dagebüll-Express fährt noch bis einschließlich 6. September 2009 jeden Sonntag um 20.35 Uhr ab Dagebüll Mole. "Mit dem Dagebüll-Express können unsere Kunden Richtung Ostsee Sonntag Abend bereits in Dagebüll in den Zug steigen und bis Kiel durchfahren", erläutert die NOB-Pressesprecherin Christiane Lage die Verbindung. Wer Richtung Süden reisen möchte, fährt mit dem Zug von Dagebüll bis nach Niebüll und wechselt dort ohne lange Wartezeit in den regulären NOB-Zug von Westerland nach Hamburg.

Drehkreuz des Westens feiert Jubiläum

(30.07.) KÖLN - Der Kölner Hauptbahnhof blickt auf eine lange Geschichte zurück. Er zählt mit über 250.000 Reisenden täglich zu den größten Bahnhöfen Deutschlands und ist bezüglich der Bahnverbindungen das Drehkreuz des Westens. Vor 1859 existierten in Köln vier Bahnhöfe, die nicht miteinander verbunden waren. Erst durch den Bau der "Mausefalle", der heutigen Hohenzollernbrücke, wurde die erste feste Verbindung über den Rhein geschaffen. Gleichzeitig wurde der Centralbahnhof Cöln gebaut, dessen Haupthalle, Bahnsteige und Gleise am 5. Dezember 1859 in Betrieb gingen.

Damit begann eine wechselvolle und sehr erfolgreiche Geschichte für den Kölner Hauptbahnhof. Im Jahre 1894 wurde eine riesige Bahnsteighalle errichtet, die mit ihrer Ausdehnung von 255 Metern Länge und 64 Metern Breite zu den größten ihrer Art zählt. Weitere Umbauten, Ergänzungen und Renovierungen folgten. Heute ist der Bahnhof mit seinen Colonaden genannten Einkaufspassagen eine zentrale Station im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz. Von hier aus fahren schnelle Züge u.a. Richtung Amsterdam, Brüssel, Paris und Richtung Süddeutschland.

Am 5. Dezember 2009 lädt der festlich geschmückte Kölner Hauptbahnhof alle Besucher und Gäste zu seinem Jubiläum recht herzlich ein. Für beste Familienunterhaltung sorgen viele Stars aus dem KI.KA. Eine Ausstellung über die Geschichte des Kölner Hauptbahnhofs und Aktionen der Geschäfte im Kölner Hauptbahnhof ergänzen das Programm.

Call a Bike startet im Bahnhof Wittenberge

(30.07.) BERLIN - Der Wittenberger Bahnhof bietet ein neues Service-Angebot. An diesem Bahnhof, im Bereich des DB ServiceStore, stellt die DB ab sofort fünf auffällig rot-silberne Fahrräder des DB-Fahrradmietsystems "Call a Bike" bereit. "Dieses Angebot ergänzt die Reisekette und sorgt für Mobilität jenseits der Schiene. Nach den Erfolgen in anderen Städten wollen wir auch in Wittenberge die CallBikes als umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmittel anbieten", erklärt Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB-Tochter DB Rent GmbH.

Idee des Systems ist, dass viele innerstädtische Wege am Bahnhof beginnen und - zum Beispiel nach einem Termin in der Stadt - auch wieder dort enden. Damit ist der Bahnhof Start- und Zielpunkt einer Tour mit dem Rad. Kunden können nach einmaliger Registrierung künftig direkt an der CallBike-Station ihr Fahrrad übernehmen, sofort nutzen und nach der Tour wieder an der CallBike-Station abgeben. Für die Zeit zwischen Ausleihe und Rückgabe wird der Mietpreis von 8 Cent pro Minute berechnet. Kunden mit BahnCard erhalten eine Vergünstigung und zahlen nur 6 Cent pro Minute. Als Tageshöchstsatz ist in beiden Fällen der Betrag von 9 Euro für einen Zeitraum von 24 Stunden zu entrichten. Die Abrechnung erfolgt alle 14 Tage per Kreditkarte oder im Lastschriftverfahren.

Mit der Callbike-Station am Bahnhof unterscheidet sich das am Bahnhof Wittenberge gestartete System von den Call a Bike-Städten Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln oder München, in denen man ein an beliebiger Stelle im Stadtgebiet stehendes Fahrrad ausleihen und es ebenfalls an beliebiger Stelle im Stadtgebiet wieder zurückgeben kann. Einmal registrierte Kunden können die Fahrräder unabhängig vom jeweiligen System an jeder Callbike-Station in Deutschland in Anspruch nehmen. Weitere Informationen zu Call a Bike sowie die vollständige Liste der bereits ausgestatteten ICE-Bahnhöfe sind im Internet unter www.callabike.de oder beim Kundenservice unter der Telefonnummer 07000 522 5522.

SBB: Zeitungen und Zeitschriften fahren Bahn

(30.07.) BERN -Die Valora AG setzt bei der Entsorgung von alten Zeitschriften und Zeitungen auf die Dienstleistung von SBB Cargo. Seit Juni verkehren täglich bis zu 120 Tonnen alte Zeitungen und Zeitschriften vom neuen Valora-Logistikcenter in Egerkingen zur Papierfabrik Perlen nach Gisikon-Root. Pro Arbeitstag können so je nach Aufkommen drei bis sechs LKW-Ladungen auf die Schiene verlagert werden. Beim Empfänger, der Papierfabrik Perlen, wird aus dem Altpapier neues Zeitungspapier hergestellt. Mit einem Spezialstapler werden die Behälter vom Bahnwagen abgenommen und mittels Drehentladung geleert. Ein Bahnwagen mit 60 Tonnen Altpapier kann damit innerhalb von 20 Minuten entladen werden.

Neuss Hbf wegen Reizgas zeitweise gesperrt

(30.07.) NEUSS - Am Mittwoch Nachmittag bemerkte eine DB Mitarbeiterin im Neusser Hbf plötzlich beißenden und stechenden Geruch. Gleichzeitig verspürte sie Übelkeit und Kratzen im Hals. Während sie die Feuerwehr verständigte, klagten andere Reisende ebenfalls über ähnliche Beschwerden. Durch Feuerwehr und Polizei wurde der Bahnhof sofort geräumt und gesperrt. Fünf Personen, darunter drei Kinder im Alter von 11 - 13 Jahren, mussten vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Bevor der Bahnhof um 16.10 Uhr wieder freigegeben wurde, lüftete die Feuerwehr die Räumlichkeiten mittels Ventilatoren vollständig durch. Während der gesamten Sperrzeit hielten aus Sicherheitsgründen keine Züge im Bahnhof Neuss Hbf, so dass es zu 16 sogenannten Haltausfällen kam. Die Bundespolizei geht derzeit von versprühtem Reizgas aus und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Hinweise auf evtl. Täter oder Tatmittel wurde bisher nicht bekannt.

Graffiti-Täter erwischt

(30.07.) SCHWERIN/ BERLIN - Die Bundespolizei hat in Schwerin und Berlin mehrere Graffiti-Sprayer erwischt. Auf dem Güterbahnhof Schwerin wurde ein 15-Jähriger Jugendlicher durch Beamte des Bundespolizeireviers Schwerin beim Sprühen erwischt. Dieser hatte aus einer Personengruppe von zwei weiteren Jugendlichen heraus ein ca. 1 qm großes Graffiti gefertigt. Bei der anschließenden Durchsuchung wurden bei dem Jugendlichen weiterhin geringe Mengen von BtM (1,5 Gramm Marihuana und ein Joint) aufgefunden. Gegen den 15-Jährigen wird nun wegen Sachbeschädigung und unerlaubter Besitz von Betäubungsmitteln ermittelt.

In Berlin-Zehlendorf besprühten am Dienstag Abend zwei elf- und zwölfjährige Jungs einen Werkstattzug. Der Fahrer einer vorbeifahrenden S-Bahn hatte die beiden Kinder gegen 18:20 Uhr auf dem Bahnbetriebsgelände gesehen und die Bundespolizei informiert. Eine Polizeistreife konnte die jungen Sprayer vor Ort stellen und verschiedene Beweismittel sicherstellen. Die beiden hatten zwei Wagen des S-Bahn-Werkstattzuges auf einer Gesamtfläche von ca. 60m² beschmiert. Nach Belehrung und Aufklärung zum Fehlverhalten wurden die Kinder ihren Erziehungsberechtigten in Zehlendorf und Lichterfelde übergeben.

S-Bahn Berlin befährt ab Montag wieder weite Teile des Netzes

(29.07.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 3. August, nimmt die S-Bahn Berlin den Zugbetrieb zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof sowie nach Flughafen Schönefeld, Spandau, Wartenberg und Mühlenbeck-Mönchmühle wieder auf. Die meisten Linien werden im 20-Minuten-Grundtakt bedient. Auf der Stadtbahn und im Nord-Süd-Tunnel fahren jeweils neun Züge pro Stunde und Richtung. Auf der Ringbahn und der Linie S3 zwischen Ostbahnhof und Friedrichshagen wird ein 10-Minuten-Takt angeboten.

Zwischen Strausberg und Strausberg Nord sowie Westkreuz und Wannsee fahren weiterhin Busse. Der bestehende S-Bahn-Ergänzungsverkehr mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof bleibt in vollem Umfang bestehen. Wegen Brückenbauarbeiten ist die Linie S1 vom 3. bis 11. August zwischen Schlachtensee und Wannsee außer Betrieb. Dafür fährt alle 10 Minuten ein Schienenersatzverkehr von Wannsee nach Rathaus Steglitz, der zusätzlich den U-Bahnhof Krumme Lanke bedient.

Durch das verbesserte Angebot ab Montag entfallen die meisten Ersatz- und Ergänzungsverkehre. Dazu gehören die Zusatzzüge im Nord-Süd-Fernbahntunnel zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen sowie der Schienersatzverkehr zwischen Zoologischer Garten und Nordbahnhof. Nicht mehr eingesetzt werden zudem die Buslinien zwischen Mühlenbeck-Mönchmühle und Buch, zwischen Grünau und Schönefeld sowie zwischen Alexanderplatz und Flughafen Schönefeld. Der Schnellbus SXF1 zwischen Südkreuz und Flughafen Schönefeld kann weiter zuschlagfrei zum VBB-Tarif benutzt werden.

Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste ab dem 31. Juli über das verbesserte Angebot umfassend im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, über eine weitere Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf allen Bahnhöfen erhältlich ist, aktuelle Fahrplanaushänge auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33. Die aktualisierten Fahrplandaten sind ab Freitag verfügbar.

Ferienzeit ist Bauzeit an der Bahnstrecke Nürnberg - Bamberg

(29.07.) NÜRNBERG - Die bayerischen Sommerferien vom 1. August bis 14. September stehen an der Bahnstrecke Nürnberg - Erlangen - Bamberg ganz im Zeichen intensiver Bautätigkeit. Im Mittelpunkt stehen dabei der Ausbau für einen zukünftigen S-Bahn-Betrieb und die Inbetriebnahme eines Elektronischen Stellwerks (ESTW) in Fürth. Die Bahn sperrt dazu Gleise und nutzt die zugfreien Abschnitte auch für die Erneuerung von Gleisen und Oberleitungen im Rahmen der Instandhaltung ihres Gleisnetzes. Um zukünftig einen stufenfreien Einstieg in die S-Bahnen zu ermöglichen, werden an den Stationen Bubenreuth, Baiersdorf, Kersbach, Forchheim, Eggolsheim, Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf vorhandene Bahnsteige auf 76 Zentimeter erhöht oder neue Bahnsteige in dieser Höhe gebaut. Die meisten Bahnsteige erhalten einen behindertengerechten Rampenzugang. Im Fürther Hauptbahnhof werden die Gleise 1-3 für den S-Bahn-Betrieb neu geordnet. Dafür werden zwei Bahnsteige vorübergehend außer Betrieb genommen.

Damit in einer späteren Bauphase zwischen dem Fürther Hbf und Erlangen ein bis zwei neue Gleise für die S-Bahn gebaut werden können, müssen Eisenbahnbrücken verbreitert und Straßenbrücken über die zusätzlichen Gleise verlängert werden. Zwischen Fürther Hbf und Fürth-Unterfarrnbach finden dazu in den Ferien Arbeiten an zwei Brücken statt. Die Ringbahnbrücke in Nürnberg-Muggenhof wird über den Bahngleisen Nürnberg - Fürth und dem Frankenschnellweg abgerissen. Für alle diese Brückenbauarbeiten sind zeitweilig Gleis- und Straßensperrungen notwendig. Im Zuge des S-Bahn-Ausbaus erhalten die Anwohner auch Schallschutzwände. In den Sommerferien wird zwischen Fürth Hbf und Unterfarrnbach mit dem Bau von Schallschutzwänden begonnen.

Die bereits seit mehreren Monaten laufenden Arbeiten für ein neues ESTW in Fürth nehmen in den Sommerferien Fahrt auf. Im Schutz von Gleissperrungen werden u.a. Kabelkanäle gebaut, in die Leitungen für Signal- und Weichensteuerung verlegt werden. Am letzten Ferienwochenende vom 11.-13. September soll die neue ESTW-Technik in Betrieb genommen werden. Um die genannten Arbeiten durchführen zu können, müssen vorübergehend Gleise gesperrt werden. Vom 1. August bis 14. September ist der Streckenabschnitt Forchheim - Bamberg für den Zugverkehr komplett gesperrt, zwischen Nürnberg und Forchheim steht nur ein Gleis zur Verfügung.

Den Schutz der Gleissperrungen nutzt die Bahn auch für diverse Baumaßnahmen im Rahmen der Instandhaltung. Nördlich von Fürth-Unterfarrnbach und in mehreren Bahnhöfen zwischen Forchheim und Bamberg werden Gleise oder Weichen erneuert. Auf der Regnitzbrücke zwischen den Fürther Stadtteilen Unterfarrnbach und Stadeln tauscht die Bahn Brückenschwellen aus. In mehreren Abschnitten zwischen Nürnberg und Bamberg werden die Oberleitungen erneuert.

Baufahrplan und Schienenersatzverkehr

Wegen der Baumaßnahmen fällt im Regionalverkehr zwischen Nürnberg und Erlangen/Forchheim fast die Hälfte der Regionalzüge aus. Stündlich fahren je Richtung nur noch ein RegionalExpress (RE) und eine Regionalbahn (RB). Die RE-Züge halten dabei zwischen Erlangen und Forchheim an allen Stationen. Zwischen Forchheim und Bamberg fahren ausschließlich Busse. Die mit einem grünen A gekennzeichneten Busse fahren zwischen Erlangen/Forchheim und Bamberg und halten unterwegs an allen Stationen. Die mit einem roten S markierten Schnellbusse fahren zwischen Bamberg und Forchheim bzw. Erlangen bzw. Nürnberg ohne Halt oder sie halten nur in diesen größeren Städten. Obwohl die Ersatzbusse teilweise nicht direkt den Bahnhof sondern straßen-verkehrsgünstigere Haltestellen anfahren, benötigen sie eine längere Fahrzeit als die ausfallenden Züge. Reisegepäck, Kinderwagen und Faltrollstühle können im Bus mitgenommen werden, Fahrräder jedoch in den meisten Bussen nicht. Lediglich bei einzelnen mit einem Fahrradsymbol gekennzeichneten Bussen ist eine Mitnahme von bis zu 16 Fahrrädern möglich.

Auch die ICE-Linie München - Berlin kann zwischen Nürnberg und Bamberg nicht fahren. Die stündlich verkehrenden ICE-Züge werden abwechselnd umgeleitet oder zwischen Nürnberg und Bamberg durch Schnellbusse ersetzt. Bei der Umleitung fahren die Züge zwischen Nürnberg und Leipzig über Würzburg, Fulda und Erfurt. Die Reisezeit verlängert sich um bis zu 65 Minuten. Die Halte in Erlangen, Bamberg, Lichtenfels, Saalfeld und Jena fallen aus. Auf der Umleitungsstrecke gilt der gleiche Fahrpreis wie auf der üblichen Direktverbindung. Alle zwei Stunden werden die ICE-Züge aber auch in Nürnberg und Bamberg unterbrochen. Sie fahren zwischen München und Nürnberg sowie zwischen Bamberg und Berlin/Hamburg nach Plan und werden zwischen Nürnberg und Bamberg durch Busse ersetzt. Diese ebenfalls mit einem roten S gekennzeichneten Schnellbusse legen unterwegs keine Halte ein und benötigen zwischen Nürnberg und Bamberg rund 70 Minuten Fahrzeit. Der Anschluss an den direkten ICE kann in Bamberg bzw. Nürnberg leider nicht erreicht werden.

Wegen Brückenbauarbeiten zwischen Fürth Hbf und Fürth-Unterfarrnbach fallen zusätzlich am Samstag, 1. August, zwischen 8 und 18 Uhr sowie in der Nacht von Mittwoch, 5. August ab 22.10 Uhr, auf Donnerstag, 6. August bis 5.10 Uhr alle RegionalBahnen zwischen Nürnberg und Fürth-Unterfarrnbach  bzw. RegionalExpress-Züge zwischen Nürnberg und Erlangen aus. Als Ersatz fahren entweder Busse zwischen Fürth Hbf und Erlangen, oder die Reisenden können zwischen Nürnberg und Fürth-Klinikum die U-Bahn benutzen mit direkter Umsteigemöglichkeit auf die Züge in Fürth-Unterfarrnbach. Zwischen Fürth-Unterfarrnbach und Erlangen/Forchheim fahren die Regionalbahnen nach Plan. Auch die Regionalzüge von Nürnberg in Richtung Würzburg über Fürth Hbf fahren nach Plan.

Sämtliche baustellenbedingten Fahrplanänderungen in den Sommerferien sind in der Fahrplanauskunft im Internet oder am Fahrkartenautomaten bereits berücksichtigt. Informationen über die Fahrplanänderungen und Haltestellen der Ersatzbusse gibt es in einem Faltblatt, das in den DB-Reisezentren, DB-Agenturen, Rathäusern und - bis zum Beginn der Sperrung - in den Zügen ausliegt. An den Bahnhöfen finden sich Aushänge. Die Bahn informiert ihre Kunden telefonisch über das BahnBau-Telefon 08005 99 66 55 oder die Service-Nummer 01805 99 66 33 und im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten. Die Informationen sind auch im Videotext auf der Bayerntext Tafel 700 abrufbar. Die Bahn setzt zusätzliches Personal für die Betreuung der Bahnkunden ein.

Neues Stellwerk in Köln-Kalk in Betrieb

(29.07.) DÜSSELDORF - Die DB hat am vergangenen Wochenende das elektronische Stellwerk (ESTW) Köln-Kalk erfolgreich in Betrieb genommen. Die im Rahmen des ESTW-Vorhabens errichtete moderne Leit- und Sicherungstechnik ersetzt zwei Stellwerke der Baujahre 1914 und 1948, die im Vergleich wesentlich personal- und wartungsintensiver waren. Während beim neuen Stellwerk Weichen und Signale am Rechner mittels Mausklick gestellt werden, wurden diese in den bisherigen Stellwerken noch mit Muskelkraft bedient. Sichtbares Zeichen dieser technischen Innovation sind die mehr als 30 neuen Lichtsignale, die im Gleisbereich zwischen der Gummersbacher Straße und dem Vingster Ring als Ersatz für die alten Formsignale aufgestellt wurden. Daneben liegen im Bereich des neuen Stellwerkes insgesamt 15 Weichen.

Da das ESTW Köln-Kalk an der Nahtstelle zwischen den Bahnhöfen Köln Messe/Deutz, dem Güterbahnhof Köln-Kalk Nord, der Kölner Südbrücke und den Personenzuggleisen der Strecken nach Gummersbach, Köln/Bonn Flughafen, Siegen und Koblenz liegt, würden durch den Einsatz der neuen Technik auch die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Schienenverkehrsknoten Köln spürbar erhöht, verspricht die DB. Für die Errichtung des neuen Stellwerkes nebst Außenanlagen hat das Unternehmen 16,6 Millionen Euro investiert. Die Technik wurde vorausschauend so ausgelegt, dass bei Inbetriebnahme des neuen zweiten Streckengleises von Köln Messe/Deutz (tief) nach Köln Gummersbacher Straße keine Änderungen am neuen Stellwerk erforderlich sind.

DB stellt Nachhaltigkeitsbericht vor

(29.07.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag in Berlin ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt. Darin bilanziert der Konzern im Sinne wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit seine Erfolge in den Jahren 2007 und 2008 und zeigt Perspektiven auf. Das ambitionierte Ziel bis 2020 lautet: 20 Prozent weniger spezifische CO2-Emissionen im Vergleich zu 2006, konzernweit, also für das gesamte Geschäft - auf der Schiene, der Straße, zur See und in der Luft. Entsprechend klar definiert sind die Themenfelder: Entwickeln wettbewerbsfähiger Dienstleistungsangebote, um den wachsenden Bedarf an Mobilität umweltfreundlich und ressourcenschonend zu decken, sowie nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften und damit Arbeitsplätze zu sichern. Jeder einzelne Mitarbeiter trägt zum Erfolg des Unternehmens bei. Zur ständigen Qualifizierung ihrer Mitarbeiter setzt die DB auch auf Angebote für lebenslanges Lernen und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftssituation, aber auch der gesellschaftlichen Diskussion über den Klimawandel hat DB-Chef Rüdiger Grube die DB-Zukunft im Blick: "Unsere kühne Vision ist ein CO2-freier Schienentransport". Entsprechend treibe die DB technische Innovationen im Zuge ihrer Klima- und Energiestrategie voran. Dabei setze die DB auf ihre Stärken, Verkehrssysteme übergreifend zu verknüpfen und somit Mobilität umweltverträglich auszubauen.

"Auch in der Konjunkturkrise wird die DB nachhaltig wirtschaften", sagt DB-Chef Grube. "Wir wollen Werte schaffen für Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft. Denn Ökologie zahlt auf das Konto Ökonomie ein." So hat die DB sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr jetzt völlig CO2-freie Produkte für ihre Großkunden im Angebot. Und das funktioniert wie folgt: Ist der Kunde am CO2-freien Produkt interessiert, berechnete die DB den Energiebedarf für die Transportleistung. Diese Strommenge kauft die DB zusätzlich aus regenerativen Energiequellen in Deutschland ein. So wird der Ausstoß von CO2 komplett vermieden. Die Mehrkosten von rund einem Prozent des Ticket- bzw. Transportpreises werden dem Kunden berechnet.

Der detaillierte zweite Nachhaltigkeitsbericht der DB ist online unter www.deutschebahn.com/nachhaltigkeit im Internet eingestellt. Darüber hinaus sind in der Broschüre "Nachhaltigkeit im DB-Konzern - Verantwortung für die Zukunft" Beispiele der vielfältigen Aktivitäten dargestellt.

Bürgermeister zu Gast bei der S-Bahn München

(29.07.) MÜNCHEN - Sieben Bürgermeister der Anrainergemeinden entlang der S-Bahnlinien S 6 und S 7 folgten am Dienstagvormittag einer Einladung der S-Bahngeschäftsleitung zu einer Informationsveranstaltung. Dabei ging es um das neue Linienkonzept der S-Bahn München, das ab 13. Dezember 2009 gefahren wird. Außerdem hatten die Gäste die Möglichkeit, die S-Bahnwerkstatt in München-Steinhausen zu besichtigen. Die Linie S 7 wird zukünftig die Bahnhöfe Wolfratshausen und Kreuzstraße verbinden. Die Bürgermeister der Anrainergemeinden hatten Bedenken  geäußert hinsichtlich der betrieblichen Stabilität der neuen Liniendurchbindung.

"Wir suchen den offenen Dialog mit den Bürgermeistern entlang der Linien S 6 und S 7 und nehmen deren Bedenken ernst. Wir haben den Weg von der Planung über mögliche Alternativen bis hin zur Umsetzung erläutert", so der Geschäftsleiter der S-Bahn München nach der Veranstaltung. "Ich gehe davon aus, dass wir im Rahmen der konstruktiv geführten Diskussionen die Komplexität der Planungen verdeutlichen konnten. Unser Ziel ist es, die Betriebsqualität auf der zukünftigen S7 weiter zu verbessern."

Mit der Inbetriebnahme des S-Bahnhaltepunktes "Hirschgarten" wird ein neues Linienkonzept erforderlich. Pro Werktag werden insgesamt ca. 850 S-Bahnen der Linien S 1 bis S 4, der S 6 und der S 8 am „Hirschgarten“ halten. Pro Halt benötigen die Züge rund zwei Minuten Fahrzeit (inklusive Fahrgastwechsel). In der Planungsphase wurden insgesamt sechs Varianten betrachtet und auf ihre Realisierbarkeit hin simuliert. Zwangspunkte ergaben sich dabei aufgrund von Engpässen in der Infrastruktur, wie beispielsweise eingleisige Streckenabschnitte im Außenbereich, die Gleisbelegung am Ostbahnhof sowie der Zweiminutentakt in der Hauptverkehrszeit auf der Stammstrecke. Außerdem wurden die Auswirkungen auf Anschlussverbindungen und angrenzende Strecken betrachtet. Die Entscheidung für das neue Linienkonzept wurde in enger Abstimmung mit dem MVV und dem Besteller der S-Bahnverkehre, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), getroffen.

Ab Fahrplanwechsel am 13. Dezember geht die S-Bahn mit folgenden Linien an den Start:
S 1 Freising/Flughafen - Ostbahnhof, S 2 Petershausen - Erding,
S 3 Mammendorf - Holzkirchen, S 4 Geltendorf - Ebersberg,
S 6 Tutzing - Ostbahnhof ( in der Hauptverkehrszeit Verlängerung bis Zorneding/Grafing),
S 7 Wolfratshausen - Kreuzstraße und S 8 Herrsching - Flughafen München.

Falscher Zugbegleiter unterwegs - Bundespolizei ermittelt

(29.07.) MÜNSTER - Am Montag Mittag fuhr ein 17 jähriger Jugendlicher aus Dülmen in vollständiger Dienstbekleidung eines Zugbegleiters der DB mit dem Zug von Münster nach Gronau. Er benahm sich laut Zeugenaussagen wie ein ausgebildeter Zugbegleiter und kontrollierte Fahrausweise. Nach der Rückfahrt mit dem Zug von Coesfeld wurde der Tatverdächtige abends durch Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Münster im Hauptbahnhof festgenommen. Der 17 Jährige, der mit allen erforderlichen DB-Utensilien ausgerüstet war, will all das Equipment ersten Einlassungen zufolge während seiner Praktikumszeit bei der DB AG "erworben" bzw. von DB-Mitarbeitern erhalten und letztlich nicht wieder ausgehändigt haben.

Für die beiden Fahrten von Münster nach Gronau und zurück über Coesfeld war er nicht im Besitz gültiger Fahrausweise. Wie häufig der Eisenbahnnarr als "Zugbegleiter" in der zurückliegenden Zeit unterwegs war, bleibt noch zu ermitteln. Aufgefallen ist er einem Triebfahrzeugführer mit dem er vor Fahrtantritt ins Gespräch kam. Auf mehrere bahntypische Fragen wich er aus bzw. konnte sie nicht beantworten. Nach Abschluss der ersten polizeilichen Maßnahmen wurde der Jugendliche seinem Elternhaus zugeführt. Die Ermittlungen dauern an.

Berlin: Zuschlag für 16 Regionalbahnstrecken erteilt

(28.07.) BERLIN - Im Auftrag der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) das Vergabeverfahren "Netz Stadtbahn" abgeschlossen. Der DB Regio AG und der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) wurden am Montag endgültig die Zuschläge erteilt. Damit konnte die bisher größte Ausschreibung für den Betrieb von Bahnstrecken in Deutschland ohne Nachprüfungsverfahren auch zur erstmals praktizierten Loslimitierung erfolgreich beendet werden. Für die Fahrgäste bedeutet das künftig mehr Qualität durch modernere Fahrzeuge, mehr Sitzplätze und mehr Personal in den Zügen.

Die DB Regio AG erhält den Zuschlag für die Lose 1 und 3. Damit wird sie weiterhin den Betrieb der Linien RE1, RE7, RE11, RB13, RB14, RB20, RB21, RB22, RB23 sowie des neuen Flughafenexpress RE9 sicherstellen. Weiterhin übernimmt die DB Regio AG ab Dezember 2014 den Abschnitt Berlin-Lichtenberg - Eberswalde als RB24 - dies entspricht einem Linienast der heutigen OE60 der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH. Der Verkehrsvertrag mit DB Regio umfasst ein Leistungsvolumen von ca. 15 Mio. Zugkilometer pro Jahr. Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) erhält den Zuschlag für die Lose 2 und 4. Damit wird die ODEG die Linien RE2, RE4, RB33, RB35 und RB51 betreiben. Auf den Linien RE2 und RE4 übernimmt die ODEG den Betrieb von der DB Regio AG. Der Verkehrsvertrag mit der ODEG umfasst ein Leistungsvolumen von ca. 7 Mio. Zugkilometer pro Jahr.

Für die Fahrgäste wird es unter anderem folgende Verbesserungen geben:
Auf der Linie RE1 wird ab Dezember 2012 eine erhöhte Kapazität von 609 Sitzplätzen angeboten. Das sind 67 Sitzplätze mehr als heute. Wie bereits jetzt kommen lokbespannte Doppelstock-Züge zum Einsatz. Diese verkehren mit deutlich leistungsfähigeren Lokomotiven. Eventuelle Verspätungen können so schneller ausgeglichen werden. Die derzeit eingesetzten klimatisierten Doppelstockwagen des Herstellers Bombardier werden im Innenraum komplett erneuert und modernisiert. Auf allen anderen Linien der Lose 1 und 3 werden ab Dezember 2011 einstöckige klimatisierte Elektrotriebzüge des Typs ETalent 2 der Firma Bombardier eingesetzt. Diese Linien werden durch 3- oder 5-teilige Fahrzeuge bedient, die nach Bedarf auch in Doppeltraktion verkehren. Auf der Linie RE7 wird das Angebot zwischen Belzig und Dessau werktags auf einen Stundentakt erweitert In den Regionalbahnlinien wird ein Catering mit Getränken und kleinen Snacks angeboten.

Auf den Linien RE2 und RE4 werden erstmalig in Deutschland neue Flirt-Doppelstocktriebzüge des Herstellers Stadler Pankow eingesetzt. Auf den Linien RB33 und RB51 werden neue zweiteilige Diesel-Triebwagen vom Typ GTW 2/6 der Firma Stadler Pankow eingesetzt. Diese Fahrzeuge besitzen eine Einstiegshöhe von 780 mm. Somit kann auf der Linie RB51 ab Dezember 2011 wieder ein niveaugleicher Einstieg vom Bahnsteig in die Fahrzeuge gewährleistet werden.

Die Betriebsaufnahme für die Regionalbahnlinien ist jeweils zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011, für die Regionalexpresslinien im Dezember 2012. Der Flughafenexpress RE9 startet schon mit der Eröffnung des neuen Flughafens BBI im November 2011. Die Laufzeit der Verträge gilt bis Dezember 2022. Die Länder Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werden mit Abschluss der neuen Verkehrsverträge rund 55 Millionen Euro jährlich einsparen. Allein Brandenburg spart über 40 Millionen Euro pro Jahr.  Im Ausschreibungsverfahren "Netz Stadtbahn" wurden 16 Regionalexpress- und Regionalbahnstrecken in vier Losen vergeben, wobei ausgeschlossen war, dass ein Bewerber alle Lose gewinnen konnte. Ausgeschrieben waren ca. 22 Millionen Zugkilometer mit einem Auftragsvolumen von insgesamt rd. 1,3 Milliarden Euro.

Fahrgastrechte treten in Kraft

(28.07.) BERLIN - Am 29. Juli 2009 tritt das neue Fahrgastrechtegesetz in Kraft. Bahnfahrer haben dann vor allem bei Verspätungen und Zugausfällen mehr Rechte. Das Gesetz beruht auf einer EG-Verordnung, die ab dem 3. Dezember 2009 europaweit gelten wird. Das neue Fahrgastrechtegesetz verbessert die Rechte der Bahnreisenden in Deutschland bereits jetzt und erweitert sie darüber hinaus gegenüber dem europäischen Recht. "Eine Entschädigung gibt es nicht nur für Verspätungen eines Zuges, sondern auch dann, wenn ein Fahrgast wegen einer vergleichsweise kleinen Verspätung einen Anschluss verpasst hat", betonte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Montag. "Im Nahverkehr können die Fahrgäste außerdem bei Verspätungen oder Zugausfällen auf andere Verkehrsmittel ausweichen, gegebenenfalls sogar auf ein Taxi. Die Eisenbahnen sind nun auch verpflichtet, Fahrgäste - vor allem bei Verspätungen - gut zu informieren. Mir war es wichtig, dass wir für den Bahnverkehr kundenfreundliche Regelungen gefunden haben, zugleich aber auch sichergestellt ist, dass die Regelungen nicht zu einer drastischen Erhöhung der Fahrpreise führen und den Wettbewerb verzerren", erklärte Zypries in Berlin. (Mehr zu den Fahrgastrechten auf einer Bahnnews-Sonderseite).

Unterdessen befürchtet der Verkehrsclub Deutschland (VCD), dass Bahn- und Flugreisende künftig schlechter ihre Rechte durchsetzen können. Der VCD kritisierte in Berlin, dass die seit fast fünf Jahren tätige Schlichtungsstelle Mobilität ihre Arbeit Ende November einstellen und dann eine neue Beschwerdestelle eingerichtet werden soll. Durch die komplette Neugründung drohe "ein Vakuum in der Bearbeitung von Kundenbeschwerden", erklärte der VCD. Die Schlichtungsstelle Mobilität ist beim VCD angesiedelt und hat seit ihrer Gründung im Dezember 2004 nach eigenen Angaben mehr als 13.000 Anfragen vor allem von Bahn- und Flugreisen bearbeitet. Sie vermittelt bei Konflikten von Verbrauchern etwa mit Bahnunternehmen und Fluggesellschaften. Beschwerden zu Flugreisen machen demnach über zwei Drittel der Anfragen aus. Das Gesetz zu den neuen Fahrgastrechten für Bahnkunden sieht nun die Schaffung einer neuen Schlichtungsstelle vor, die im Dezember ihre Arbeit aufnehmen soll.

Neue Stellwerkstechnik für die Strecke Bonn - Euskirchen

(28.07.) DÜSSELDORF - Die DB beginnt am 3. August 2009 mit dem Bau eines neuen elektronischen Stellwerkes in Euskirchen. Ab Mai 2011 sollen von dort aus sämtliche Weichen und Signale im Euskirchener Bahnhof sowie auf der Strecke durch die Voreifel bis nach Bonn-Duisdorf bedient werden. Damit werden die Stellwerke entlang der Strecke aus dem vorigen Jahrhundert, die größtenteils noch mit Muskelkraft bedient werden, durch innovative Leit- und Sicherungstechnik ersetzt, bei der der Bediener an einem Rechner mittels Mausklick Stellbefehle gibt und am Bildschirm überwacht. Die Verfügbarkeit der Stellwerkstechnik wird damit deutlich verbessert und der Instandhaltungsaufwand gegenüber der alten mechanischen Technik mit teils kilometerlangen Seilzügen spürbar gesenkt.

Begonnen wird zunächst mit den Tiefbauarbeiten für die Verlegung der insgesamt gut 100 Kilometer Fernmelde- und Telekommunikationskabel, über die das Stellwerk mit den einzelnen Bahnhöfen und Haltepunkten sowie mit den Nachbarstellwerken vernetzt sein wird. Als Ersatz für die vorhandenen mechanischen Formsignale werden als Teil des Projekts insgesamt 79 neuzeitliche elektronische Lichtsignale aufgestellt. Im Zusammenhang mit dem Stellwerksneubau werden auch die technischen Sicherungseinrichtungen von insgesamt 18 Bahnübergängen an der gut 35 Kilometer langen Strecke bis Bonn entsprechend dem aktuellen Stand der Technik erneuert. Für die Errichtung des neuen Stellwerkes nebst Außenanlagen investiert die Bahn rund 37 Millionen Euro. Als Betreiberin der Bundesschienenwege kommt sie damit auch im Raum Euskirchen in verstärktem Maße dem Auftrag einer wirtschaftlichen Betriebsführung nach.

Kurhessenbahn modernisiert Burgwaldbahn Frankenberg (Eder) - Sarnau

(28.07.) FRANKFURT/Main - Die DB-Tochter Kurhessenbahn modernisiert umfangreich die Bahnstrecke zwischen Frankenberg (Eder) und Sarnau. In den Bahnhöfen Münchhausen und Wetter werden Gleise und Weichen erneuert und neue Mittelbahnsteige errichtet. An den Haltepunkten Birkenbringhausen, Ernsthausen und Simtshausen werden die Außenbahnsteige erneuert. Neben der Modernisierung der Bahnhöfe werden auch eine neue Leit- und Sicherungstechnik auf der gesamten Strecke mit einem elektronischen Stellwerk installiert und vier Bahnübergänge in den  modernisiert. Zwei Eisenbahnbrücken in Todenhausen und Niederwetter werden erneuert. Die Arbeiten sollen im Herbst nächsten Jahres abgeschlossen werden. Insgesamt investiert die Kurhessenbahn neun Millionen Euro.

In Ernsthausen haben die Vorbereitungen für den Bahnsteigumbau bereits begonnen. Auf einer Länge von 100 Metern wird der Bahnsteig komplett erneuert und gleichzeitig angehoben. Mit einer Höhe von 55 Zentimetern ist zukünftig ein leichterer Einstieg in die Züge möglich. Der Bahnsteig wird gepflastert und mit einem taktilen Leitsystem für Blinde und sehbehinderte Menschen ausgestattet. Mobilitätseingeschränkte Personen können nach Abschluss des Umbaus über eine Rampe bequem den Bahnsteig erreichen. Im nächsten Jahr wird mit der neuen Signaltechnik der Bahnsteig durch ein Fahrgastinformationsdisplay ergänzt, über das die Reisenden über die Abfahrt und etwaige Verspätung der Züge informiert werden.

Die Arbeiten erfolgen in zwei Bauabschnitten, so dass Reisende jederzeit einen Teil des Bahnsteigs nutzen können. Der jeweilige Zugang ist beschildert. Durch den Einsatz von Baumaschinen kann es im Bahnhofsbereich zu zeitweiligen Behinderungen kommen. Die Bahn bittet um Verständnis. Neben der Modernisierung des Haltepunktes, in die die Kurhessenbahn 220.000 Euro investiert, errichtet die Gemeinde Park+Ride-Parkplätze am Bahnhof.

"Spiegel": Fahrwerke der Berliner S-Bahn sind unterdimensioniert

(27.07.) BERLIN - Die durch einen Radbruch aufgefallenen und in die Werkstatt beorderten Züge der Berliner S-Bahn erfüllen nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Zulassungsvoraussetzungen nicht. DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte im Gespräch mit dem Magazin, die Fahrwerke der betroffenen S-Bahn-Züge seien "nicht dauerfest im Sinne der Vorschriften", die Radscheiben "schlicht unterdimensioniert". Homburg kritisiert "einen Trend zu grenzwertigen Dimensionierungen beim Einsatz immer hochfesterer Stahlsorten", was besonders heikel sei, da sich Risse in solchen Werkstoffen schneller fortsetzten als bei konventionellem Stahl. "Die Materialschlacht, mit der wir derzeit den Betrieb aufrechterhalten, kann so nicht weitergehen", sagte Homburg dem "Spiegel". Die Bahn behalte sich Regressforderungen gegenüber den Herstellern vor.

Unterdessen berichtet die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf interne Unterlagen, dass es von Seiten des kürzlich ausgetauschten Managements der S-Bahn die Anordnung gab, Wagen selbst dann noch auf die Strecke zu schicken, wenn Schäden festgestellt wurden, die jenseits der vorgeschriebenen Toleranzgrenzen lagen. Auch Wartungsfristen seien systematisch überzogen worden. So seien für zahlreiche Triebwagen der modernsten S-Bahn-Baureihe 481 Fristverlängerungen bis zu 1,4 Millionen Kilometern (vorgesehen ist die Hauptuntersuchung nach1,1 Millionen Kilometern) erteilt worden.

Schäden und Abweichungen vorn Grenzwerten seien regelmäßig per Tolerierungsprotokoll genehmigt worden. Als Beispiel führt die "Morgenpost" Schäden im Fußbodenblech im Wagen 885 042-2 (Baureihe 485) an, die von Werkstattmitarbeitern am 19. Mai entdeckt worden seien. Obwohl die Risse an den Schweißnähten mit einer Gesamtlänge von 590 Millimetern die zulässige Länge von 500 Millimetern deutlich überschritten, sei am Tag nach der Schadensmeldung eine Freigabe für den weiteren Einsatz des Triebwagens ohne Reparatur, befristet für drei Monate, erteilt worden.

Keine Änderung der grundlegenden DB-Praxis bei Anzeigen gegen Schwarzfahrer

(27.07.) BERLIN - Entgegen anderslautenden Pressemeldungen hat die DB ihre grundlegende Praxis des strafrechtlichen Vorgehens gegen Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis nicht geändert. Wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte, stelle die DB wie bisher im Regelfall erst nach dem dritten Vorgang innerhalb von drei Monaten Strafantrag, wenn der Fahrgast keine plausible Erklärung dafür habe. Handele es sich um einen besonders offensichtlichen Fall der Leistungserschleichung, werde - wie bisher - in diesen Ausnahmefällen bereits beim ersten Vorgang Strafantrag gestellt. Der "Spiegel" hatte zuvor berichtet, die DB habe begonnen, jedes Mal Strafanzeige wegen Leistungserschleichung zu erstatten, wenn ein Schwarzfahrer erwischt werde.

Wie die weiter DB mitteilte, wurde das bisherige Vorgehen seit Jahresbeginn 2009 allerdings dahingehend modifiziert, dass nach dem dritten Vorgang rückwirkend jeweils ein Strafantrag pro Fahrt ohne gültigen Fahrausweis gestellt werde. Vorher war lediglich für die letzte Schwarzfahrt Anzeige erstattet worden. Laut einem "Focus"-Bericht verzeichnen DB und Bundespolizei einen sprunghaften Anstieg von Schwarzfahrer-Delikten. Dem Magazin zufolge zeigte das Unternehmen im ersten Halbjahr dieses Jahr 39 634 Fälle an. Im gesamten Jahr 2008 waren es danach 50 875 Fälle.

Regionalexpress kollidiert in Tornesch mit Bagger

(27.07.) HAMBURG - Am Sonntag Morgen um 09:15 Uhr ist ein Regional-Express auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Tornesch gegen einen im Gleis stehenden Bagger gefahren. Dabei wurden drei Reisende der rund 400 Reisenden und der Triebfahrzeugführer leicht verletzt. Die sofort alarmierten Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort. An der Lokomotive des Zuges und am Bagger entstand ein erheblicher Sachschaden. Der Lokführer soll noch eine Notbremsung eingeleitet haben, bevor er in den hinteren Teil der Lok rettete, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Auch der Baggerfahrer konnte sich laut Feuerwehr mit einem Sprung von seinem Fahrzeug in Sicherheit bringen. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zur Aufklärung des Unfalls aufgenommen. Wie es zu dem Zusammenstoß kam, ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.

Bei dem Bagger handelt es sich um ein so genanntes Zweiwegefahrzeug, das sowohl auf der Straße als auch auf Gleisen fahren kann. Die Bahnstrecke musste für rund zwei Stunden komplett gesperrt werden. Von 11.30 Uhr an konnten die Züge wieder ein Gleis befahren, am Abend schließlich das zweite. Zwischen Pinneberg und Elmshorn hatte die Bahn zeitweise einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Auf den Verbindungen nach Kiel, Westerland auf Sylt und Flensburg kam es nach Angaben einer Bahnsprecherin zu Verspätungen.

Dortmund: Rauchentwicklung in der Klimaanlage eines Zuges

(27.07.) DORTMUND - 150 Fahrgäste mussten am Samstagmorgen aufgrund eines technischen Defektes an einer Klimaanlage eines RegionalExpress-Zuges ihre Reise in Dortmund unterbrechen. Der Zugbegleiter hatte auf der Fahrt von Hamm nach Wuppertal in einem Wagen eine Rauchentwicklung festgestellt und umgehend die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Als der Zug im Gleis 10 des Dortmunder Hauptbahnhofes einfuhr, waren Feuerwehr, Bundespolizei und Sicherheitsbedienstete schnell in der Lage, die im Zug befindlichen Reisenden zum Verlassen des Zuges aufzufordern. Die Dortmunder Feuerwehr schaltete das Betriebssystem ab und verhinderte dadurch eine weitere Rauchentwicklung. Der Grund für die Fehlfunktion könnte nach erster Einschätzung ein defekter Kondensator gewesen sein. Mit nachfolgenden Zügen konnten die Fahrgäste ihre Fahrt fortsetzen. Verletzte Personen wurden nicht bekannt.

Papierfabrik Palm nimmt modernisierten Gleisanschluss in Aalen in Betrieb

(27.07.) AALEN - Die Papierfabrik Palm GmbH & Co KG, einer der führenden europäischen Papierhersteller, hat am Freitag an ihrem Hauptsitz in Aalen-Neukochen einen modernisierten Gleisanschluss feierlich in Betrieb genommen. Die Modernisierung wurde durch das Gleisanschlussförderprogramm des Bundes mitfinanziert. Damit hat Palm innerhalb der letzten fünf Jahre viermal in den Ausbau der Bahnlogistik an ihren Standorten investiert. Zuletzt wurde, ebenfalls in diesem Jahr, der Gleisanschluss in Wörth erweitert. "Die hohe Leistungsfähigkeit der Bahn hat uns überzeugt, in zukunftsfähige schienengebundene Logistik zu investieren. Wir freuen uns, damit auch einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des LKW-Verkehrs und zum Klimaschutz zu leisten", so Dr. Wolfgang Palm, Geschäftsführer der Papierfabrik Palm.

Basis für die Zusammenarbeit zwischen Palm und DB Schenker Rail ist ein neuer Zwischenwerksverkehr mit Ersatzbrennstoffen aus der eigenen Papierherstellung zwischen den drei deutschen Werken der Papierfabrik Palm (Aalen, Eltmann und Wörth).  Dabei handelt es sich um ein europaweit einzigartiges Logistikkonzept für den Transport von Sortierreststoffen, die bei der Altpapieraufbereitung anfallen. Die Papierfabrik Palm erzeugt jährlich 1,4 Mio. Tonnen Papier. Bislang wurden 2008 rund 110.000 Tonnen mit der Bahn transportiert. Im Herbst nimmt Palm seine vierte Fabrik in England in Betrieb.

Baubeginn der Südkurve Laupheim mit Spatenstich eingeläutet

(27.07.) STUTTGART - Die DB setzt die Modernisierung ihrer Infrastruktur fort. Noch 2009 beginnen die Arbeiten für die "Südkurve Laupheim". Mit dieser Baumaßnahme wird künftig die Anbindung des Stadtzentrums von Laupheim an die Südbahn verbessert. Am Freitag wurde mit einem symbolischen Spatenstich der Start der Baumaßnahme vollzogen.

Das Bauvorhaben umfasst neben der neuen Schienenverbindung auch umfangreiche weitere Arbeiten: In Laupheim-West erfolgt der Neubau einer Straßenunterführung mit Grundwasserwanne, der Neubau der Zuwegung zur Bahnhofsstraße, der Bau neuer Rad- und Fußgängerwege sowie der Park and Ride-Flächen. Im Zuge des Gleisneubaus wird unter anderem auch der in Laupheim-West liegende Bahnübergang modernisiert und erhält eine technische Sicherung. Am Haltepunkt Laupheim-West werden ein neuer Mittel- sowie ein neuer Außenbahnsteig errichtet. Dazu kommt eine Unterführung mit Treppenaufgängen und Fahrstuhlanlagen. Der alte Mittelbahnsteig wird abgebrochen, im Bereich der Gleis- und Weichenanlagen erfolgen Anpassungen. In Laupheim-Stadt wird eine zweite Bahnsteigkante errichtet und ein zweites Gleis samt Weichenverbindung gebaut. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für Mitte 2011 geplant. Die Investitionen betragen rund 10 Millionen Euro.

"FTD": Studie empfiehlt Schienenrückbau in Ostdeutschland

(25.07.) BERLIN - Als Reaktion auf den demografischen Wandel empfiehlt eine neue Studie laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" den konsequenteren Abbau von Verkehrsinfrastruktur in den schrumpfenden Regionen. "Insbesondere in Ostdeutschland steht das System Schiene in einigen Gegenden zur Disposition", zitierte die Zeitung Jürgen Peters, einen der Autoren der Studie, die vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erstellt wurde. "Hier sollte man auf Busse oder Kleinbusse umsteigen, weil Züge sich nicht mehr lohnen."

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich der Verkehr in Deutschland bis zum Jahr 2030 entwickeln wird. Demnach läuft die Entwicklung immer weiter auseinander. Während der Verkehr in den Boomregionen Hamburg, Rhein-Main, Stuttgart und München um 20 bis 35 Prozent kräftig zulegen wird, geht der Trend in weiten Teilen Ostdeutschlands, aber auch im Zentrum der Republik sowie im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Teilen Baden-Württembergs genau in die andere Richtung. In Teilen Ostdeutschlands werde der Schienenverkehr um bis zu 50 Prozent schrumpfen.

Der Güterverkehr auf der Schiene wächst der Studie zufolge im Gegensatz zum Personenverkehr fast überall, wobei auch hier erhebliche regionale Unterschiede bestünden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Schiene sowohl bei Gütern als auch bei Personen Marktanteile gegenüber der Straße gewinnen wird. Der Bau der Bahn-Schnellstrecken, zum Beispiel Köln-Frankfurt und München-Erfurt, sei richti gewesen. Schon aus Gründen des Klimaschutzes sollte auch der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden, forderten die Autoren der Studie.

DB Regio erweitert S-Bahn-Ersatzangebote auf der Stadtbahn

(25.07.) BERLIN - Die DB erweitert das S-Bahn-Ersatzangebot mit Regionalzügen auf der Stadtbahn ab dem kommenden Wochenende. Zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof fahren künftig an sieben Tagen der Woche in der Zeit von 4 bis 24 Uhr vier Züge pro Stunde und Richtung. Dieses Angebot galt bislang nur montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr. Ergänzend zu den planmäßigen Nachtzügen des Regionalverkehrs gibt es am Wochenende weitere Fahrten um 0.59 Uhr, 1.56 Uhr und 3.20 Uhr ab Berlin Ostbahnhof sowie um 23.52 Uhr, 2.28 Uhr und 3.22 Uhr ab Potsdam Hauptbahnhof.

Als eine Alternative zum eingestellten S-Bahn-Verkehr zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof fahren derzeit insgesamt sieben Regionalzüge pro Stunde und Richtung auf diesem Abschnitt, die auch im Hauptbahnhof, in Friedrichstraße und Alexanderplatz halten. Auf den übrigen S-Bahn-Linien wird in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ein eingeschränkter Nachtverkehr angeboten. Dabei fahren die Linien S1, S2, S41/42, S46 und S5 planmäßig. Auf den anderen Strecken gibt es Einschränkungen.

Außerdem wurden von den Berliner Verkehrsbetrieben kurzfristig folgende Erweiterungen des Bus-Ersatzverkehrs in den Wochenendnächten Freitag - Sonnabend und Sonnabend - Sonntag eingeplant: Der S75-Ersatzbus Zoologischer Garten - Nordbahnhof verkehrt zwischen 01.00 und 04.00 Uhr alle 15 Minuten und wird ohne zusätzlichen Halt zum Hackeschen Markt verlängert. Der S9-Ersatzbus verkehrt zu dieser Zeit alle 30 min und fährt vom Flughafen Schönefeld kommend zum Hackeschen Markt und vor dort über Alexanderplatz zurück nach Schönefeld.

Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste umfassend im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, über eine heute neu erschienene Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf allen Bahnhöfen erhältlich ist, aktuelle Fahrplanaushänge auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) wurde ein neues dreisprachiges Faltblatt in deutsch/englisch/polnisch erstellt, das ab sofort auf den Bahnhöfen der Stadtbahn und am Flughafen Schönefeld verteilt wird und auch zum Herunterladen auf der Internetseite des VBB bereitsteht. Der VBB empfiehlt, bei der Suche in VBB-Fahrinfo anstelle eines Bahnhofs oder einer Haltestelle nach Adressen zu suchen. Damit habe das System die Chance,  alternative Verbindungen vorzuschlagen, auf die man vielleicht nicht so ohne weiteres komme, hieß es am Freitag.

Allianz pro Schiene warnt vor überzogener Sicherheitsphilosophie

(25.07.) BERLIN - Nach Ansicht der Allianz pro Schiene könnten die vom Eisenbahnbundesamt (EBA) angeordneten verschärften Sicherheitsprüfungen für die Berliner S-Bahn einen nachteiligen Einfluss auf die Gesamtsicherheit im Verkehr haben. "Durch die hohen Sicherheitsanforderungen werden Fahrgäste von Staats wegen aufs Auto oder das Motorrad abgedrängt", sagte der Allianz pro Schiene-Vorstand Karl-Peter Naumann am Freitag. "Und das sind definitiv unfallträchtigere Fortbewegungsmittel." Das Risiko, im Schienenverkehr tödlich zu verunglücken, ist nach Berechnungen der Allianz pro Schiene 47mal geringer als im Pkw. Das Verletzungsrisiko ist für Bahnreisende sogar 90mal niedriger. Bei Gefahrguttransporten im Güterverkehr ist die Schiene 40 mal sicherer als der Lkw.

Naumann, der ebenfalls Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn ist, warnte das EBA davor, Konflikte zwischen Behörde und Unternehmen "auf dem Rücken der Fahrgäste auszutragen", und beklagte, dass die verschiedenen Verkehrsträger offenbar mit zweierlei Maß gemessen würden. "Wenn bei einem Lkw der Reifen platzt, werden nicht alle Lkw mit dieser Reifenmarke in die Werkstatt gerufen." Naumann verwies auch auf die verheerenden Airbus-Unglücke aus jüngster Zeit, die keine derartigen Überprüfungsmaßnahmen nach sich gezogen hätten. "In der Öffentlichkeit wird zur Zeit der falsche Eindruck erweckt, dass der Schienenverkehr extrem unsicher sei. Das ist unverantwortlich."

Auch der frühere Präsident den Eisenbahnbundesamtes, Armin Keppel, warnt vor einer "Illusion der absoluten Sicherheit". "Absolute Sicherheit im Verkehr kann es nicht geben. Die ist nur herstellbar, wenn alle Verkehrsmittel still stehen. Deshalb zählt neben der Sicherheit auch immer die Verhältnismäßigkeit", sagte Keppel, der bis Ende 2008 Präsident der Bundesbehörde war. Was die Hauptstadt derzeit erlebt, droht unterdessen zum Flächenfall zu werden. Das EBA hatte am Donnerstag angekündigt, auch Regionalzüge in Brandenburg schärfer unter die Lupe zu nehmen. Die Prüfungsintervalle für Radsätze von Güterwaggons sollen möglicherweise europaweit dramatisch verkürzt werden. Am Donnerstag fand hierzu eine Anhörung der betroffenen Güterbahnen im EBA statt. Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Für weitere Informationen zum Thema Sicherheit der verschiedenen Verkehrsträger hat die Allianz-pro-Schiene die Broschüre "Mit Sicherheit Bahn" erstellt.

Erster modernisierter Thalys zwischen Köln und Brüssel/ Paris im Einsatz

(25.07.) KÖLN - Neue Sitze, mehr Beinfreiheit und ein frischer Look: Der erste vollständig modernisierte Thalys-Zug gab am Freitag sein Debüt in den Bahnhöfen Aachen und Köln. International vorgestellt wurde die neue Thalys-Generation am 8. Januar 2009 in Brüssel anhand eines Modells der Serie "PBA", die für den Betrieb in Frankreich, Belgien und den Niederlanden ausgerüstet ist und sich dort bereits im Einsatz befindet. Das erste Modell des "PBKA", das auch hierzulande fahren kann, nahm am Freitag seinen Betrieb in Deutschland auf, nachdem das Eisenbahnbundesamt die erforderlichen Genehmigungen erteilt hatte. Bis zum Ende des Jahres werden insgesamt zehn Thalys-Züge renoviert. Die gesamte Flotte mit 26 Zügen wird bis 2010 sowohl innen als auch außen grunderneuert.

Das Design der neuen Thalys-Generation stammt von den Designbüros Enthoven Associates Design Consultants aus Belgien sowie Avant-Première Design Graphique aus Frankreich. Die Renovierungsarbeiten finden im Technicentre d’Hellemmes bei Lille statt. Die Modernisierung bezeichnet einen letzten Meilenstein in der sogenannten "Metamorphose des Thalys". Den Abschluss dieser Grunderneuerung markiert die Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstreckenabschnitte in Richtung Deutschland und Niederlande Mitte Dezember 2009, durch die sich die Reisezeit signifikant verringern wird.

Die Farbe Rot bleibt auch nach dem Re-Design das Wesensmerkmal des Thalys. Die Triebköpfe ziert fortan ein überdimensionales Logo, das in eine chromfarbene Linie übergeht, entlang des gesamten Zuges verläuft und den Zug bei 300 km/h wie einen Pfeil aus Chrom erscheinen lässt. Im Interieur erschufen die Designer eine Farbwelt aus Rottönen, die zeitlose Eleganz, Modernität und Gemütlichkeit ausstrahlt. Zum Ausdruck kommt das vor allem bei den neuen Sitzen, die pro Platz durchschnittlich fünf Zentimeter mehr Beinfreiheit in beiden Komfortklassen bieten. Zur einfachen Orientierung sind die Sitzplatznummern ab sofort beleuchtet. Jeder Platz ist mit individuellen Leselampen und einem Handyfach versehen und verfügt über einen 220 V-Stromanschluss. Auf diese Weise können die Reisenden portable Elektronikgeräte sowie das Breitband-Internet (WiFi) an Bord problemlos nutzen. Die öffentlichen Aufenthaltsbereiche wurden ebenfalls neu gestaltet: Die Eingangsbereiche wurden aufgefrischt, die WCs grunderneuert und eine neue Business Lounge geschaffen. Der Barwagen präsentiert sich fortan in drei unterschiedlichen Stilen: Je nach Zug dominieren Altrosa-Töne, kräftiges Bordeaux-Rot oder dunkle Aubergine-Töne.

Für die Modernisierung wurden ausschließlich umweltfreundliche Materialien verwendet, darunter Teppiche und Textilien aus 100 Prozent natürlichem Wollvelours sowie Sitze aus recyclebarem Aluminium. Für die Beleuchtung in den Zügen kommen energiesparende Leuchtdioden (LED) und reflektierende Lackfarben zum Einsatz. Parallel zur Renovierung der Züge werden die Thalys-Züge mit der Zugleit- und Sicherungstechnologie ERTMS ausgestattet, die erforderlich ist, um auf den neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken im Thalys-Netzwerk zu fahren.

EBA lenkt bei Güterwagenachsen ein

(25.07.) BERLIN - Die Güterbahnen müssen nach Angaben aus Branchenkreisen nun doch nicht mit strengen Auflagen nach der Serie von Achsproblemen rechnen. Das Eisenbahnbundesamt habe nach einer achtstündigen Anhörung am Donnerstag nicht mehr auf einer generellen Verkürzung der Prüfintervalle bestanden, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" aus Kreisen der Teilnehmer. Im Kern sollten vor allem ohnehin vorgesehene Prüfungen strenger gehandhabt werden. Demnach sollen nun bei allen Werkstattaufenthalten immer auch die Achsen der Güterwagen in einer Sichtprüfung etwa auf Korrosion untersucht werden. Bei den Pflichtaufenthalten müssten die Achsen dann genauer etwa per Ultraschall getestet werden.

Bahnunternehmen wollen Branchentarifvertrag abschließen

(24.07.) BERLIN - Nicht-bundeseigene Eisenbahnen wollen einen Branchentarifvertrag für die Schiene vereinbaren. Dafür hätten sich die großen Anbieter Abellio, Arriva, Benex, Keolis und Veolia in einem Spitzengespräch mit Transnet und GDBA ausgesprochen, teilte die Gewerkschaft Transnet am Donnerstag mit. Damit sollten einheitliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. "Damit sind wir unserem Ziel, Lohn- und Sozialdumping im Wettbewerb auf der Schiene zu verhindern, ein großes Stück näher gekommen", erklärten der TRANSNET-Vorsitzende Alexander Kirchner und GDBA-Vize Heinz Fuhrmann. Ein Branchentarifvertrag sei "ein Schlüssel", um Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten verhindern zu können. "Allerdings bleiben auch Politik und Bestellerorganisationen gefordert, Vorgaben zu machen, die Lohndumping verhindern und Tariftreue gewährleisten", mahnten Kirchner und Fuhrmann an.

Die bei dem Spitzengespräch vertretenen Unternehmen hätten die Bereitschaft erklärt, unter anderem Arbeitszeiten und Urlaub in einem solchen Tarifvertrag regeln zu wollen. "Natürlich müssen wir auch Entgelte grundsätzlich bestimmen", bemerkten die beiden Gewerkschafter. Beide zeigten sich zufrieden, dass "dieser Zug jetzt Tempo aufnimmt". Nun sei auch "die Deutsche Bahn AG gefordert, sich in diesen Prozess einzubringen".

Hedderich übernimmt Führung von DB Schenker Rail

(24.07.) BERLIN - Alexander Hedderich wird zum 1. September 2009 die Gesamtverantwortung über das europäische Geschäftsfeld DB Schenker Rail übernehmen. Er wird zugleich Mitglied des Executive Board der DB. Beide Funktionen übernimmt er vorbehaltlich der Zustimmung der erforderlichen Gremien. Hedderich ist derzeit Leiter Konzernentwicklung der DB. "Alexander Hedderich ist ein exzellenter Know-how-Träger und ausgewiesener Fachmann in der Verkehrsbranche", sagte DB-Chef Rüdiger Grube am Donnerstag. "Er kennt das Unternehmen wie kaum ein anderer und genießt mein persönliches sowie das volle Vertrauen des gesamten DB-Vorstands."

Hedderichs Vorgänger Klaus Kremper, langjähriger Chef von DB Schenker Rail, wird das Unternehmen zum 31. August 2009 verlassen. Der 47-jährige in Volkswirtschaft promovierte Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur hat um Auflösung seines Arbeitsvertrages gebeten. Der Vorstand der DB hat dem Wunsch entsprochen.

Riss in Rad eines Doppelstockwagens "Einzelfall"

(24.07.) BERLIN - Nach der Entdeckung eines Risses an einem Rad eines Doppelstockwagens hat die DB am Donnerstag "Entwarung" gegeben. Es habe sich gezeigt, dass das konkrete Problem nicht die gesamte Baureihe betreffe, sondern nur den einzelnen Wagen, sagte ein Bahn-Sprecher. Ursache sei eine zu stark angelegte Klotzbremse gewesen.

Zielkonzept für den 'Filzen-Express' nach Wasserburg vereinbart

(24.07.) MÜNCHEN - Wichtiges Signal für den Ausbau der Bahnlinie Ebersberg - Wasserburg: Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil vereinbarte jetzt ein gemeinsames Zielkonzept mit der DB-Tochter SüdostBayernBahn. "Die Regionalbahn-Züge von Wasserburg nach Ebersberg werden bald häufiger und schneller unterwegs sein. Das wird die Strecke sowohl für Pendler Richtung München als auch für den Ausflugsverkehr Richtung Wasserburg attraktiver machen und neue Fahrgäste anziehen", sagte Zeil am Donnerstag anlässlich eines Pressetermins in Steinhöring.

Im Einzelnen haben die SüdostBayernBahn und der Freistaat Bayern in einer von beiden Partnern unterzeichneten 'Verkehrlichen Aufgabenstellung' vereinbart, die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 50 auf 80 km/h anzuheben. Hierfür passt die SüdostBayernBahn in Abstimmung mit den Kommunen auch zahlreiche Bahnübergänge an. In Steinhöring wird für 6,8 Millionen Euro ein neuer Begegnungsbahnhof gebaut, der aus Bundesmitteln für den Nahverkehr finanziert wird.

Diese Maßnahmen ermöglichen eine Reisezeitverkürzung von etwa 5 Minuten zwischen Ebersberg und Wasserburg. Zudem wird durch den neuen Begegnungspunkt Steinhöring erstmals die Möglichkeit geschaffen, einen Stundentakt auf der Strecke anzubieten. Zeil bekräftigt seinen Wunsch, das Projekt nun zügig weiterzuführen: "Von Seiten des Freistaates sind alle Hausaufgaben erledigt, so dass die SüdostBayernBahn sofort mit den Planungen beginnen kann. Wenn die Kommunen bei den Bahnübergangsanpassungen weiterhin so vorbildlich mitarbeiten und bei Planung und Bau alles planmäßig läuft, könnte das Projekt spätestens Ende 2013 abgeschlossen sein."

Siemens: Desiro-Plattform der zweiten Generation für den britischen Markt

(24.07.) ERLANGEN - Die Desiro-Familie bekommt Zuwachs: Aufbauend auf den weltweiten Erfolg der Desiro-Züge hat Siemens Mobility mit dem Desiro City ein neues Plattform-Konzept für den S-Bahn-, Regional- und Interregionalverkehr im Vereinigten Königreich (UK) entwickelt. Umweltweltfreundlichkeit sowie ein Höchstmaß an Flexibilität, Fahrgastsicherheit und Komfort zeichnen die Fahrzeuge der neuen Generation aus. Die Leichtbauweise des Zuges und der Drehgestelle sowie eine intelligente Fahrzeugsteuerung reduzieren den gesamten Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent gegenüber den Vorgängermodellen. Siemens Mobility wird den Desiro City zukünftig im britischen Bahnmarkt anbieten.

Die Züge sind vielfältig einsetzbar - für die Verbindung zwischen Städten, für den innerstädtischen Verkehr oder auch für die Anbindung der Vororte an die Megacity London. Der Desiro City kann sowohl in Single Mode (750 V Gleichspannung oder 25 kV Wechselspannung) als auch im Dual Mode betrieben werden. Dabei ist eine Betriebshöchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde möglich. Als Einzelwagenzug hat der Desiro City die komplette Antriebstechnik in einem Wagen integriert, sodass sich die Zusammensetzung der Züge von drei bis zu zwölf Wagen an das zu erwartende Fahrgastaufkommen anpassen lässt. Der modulare Aufbau des Einzelwagens ermöglicht damit unterschiedliche Zuglängen von 62 bis zu 240 Metern Länge. Dank einer verbesserten Innenausstattung bietet die neue Zuggeneration höheren Komfort und größere Flexibilität: Durch ein individuell wählbares Innenausbaukonzept kann der Desiro City im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu 25 Prozent mehr Passagiere aufnehmen. Je nach Bedarf und Einsatzgebiet lassen sich Anzahl der Sitzplätze sowie Sitzabstände variieren. Auf diese Weise erhält man zusätzlichen Stehplatz und Raum für Fahrräder und Rollstühle.

Mehr Komfort für die Fahrgäste bietet eine Klimaanlage mit CO2-Sensoren, die sich entsprechend des Fahrgastaufkommens automatisch reguliert. Neben breiteren Wagenübergängen zur größeren Übersicht im Innenraum hat das neue Plattform-Konzept auch zwei Varianten von Einstiegstüren: die Taschenschiebetür, für einen schnellen Zugang der Fahrgäste bei kurzen Wechselzeiten, und die Schwenkschiebetür für den Regionalverkehr.

Aufgrund der Leichtbauweise des Aluminium-Wagenkastens, der leichteren Drehgestelle sowie einer intelligenten Fahrzeugsteuerung ist der Desiro City besonders umweltfreundlich und energiesparsam. Zu dem um bis zu 50 Prozent reduzierten Energieverbrauch gegenüber den Vorgängerfahrzeugen tragen zahlreiche technische Optimierungen bei: Die Drehgestelle wurden beispielsweise so verbessert, dass sie besonders kompakt und leicht sind. Hierfür wurde der Radsatzabstand auf 2100 Millimeter verringert und das Lager nach innen gesetzt. Dies führt zu weniger Verschleiß des Fahrwegs und verringertem Wartungsaufwand an den Radsätzen. Im Vergleich zu der aktuellen Desiro-Zugflotte in Großbritannien ist der Desiro City bis zu 25 Prozent leichter. Außerdem ist die neue Generation zu 95 Prozent wieder verwertbar. Das verbrauchsarme Fahren der neuen Flotte wird durch ein weiterentwickeltes System zur Fahrzeugsteuerung möglich, das je nach Streckenauslastung bedarfsorientiert die Geschwindigkeit reguliert. Darüber hinaus kann der Energieverbrauch sämtlicher Hilfsbetriebe minimiert werden.

Allianz pro Schiene: Hängepartie bei Lärmschutz an der Schiene

(24.07.) BERLIN - Läuft alles nach Plan, könnten die Jahre 2009 bis 2011 zu einer goldenen Ära des Lärmschutzes in Deutschland werden. Insgesamt 400 Millionen Euro stehen im Haushalt für verschiedene Maßnahmen im Schienenverkehr bereit: 100 Millionen pro Jahr im Regelprogramm und noch mal 100 Millionen aus den beiden Konjunkturpaketen könnten für Lärmsanierung an den Schienenwegen, an den Fahrzeugen, für Innovationen und die Erprobung bereits zugelassener Techniken ausgegeben werden. Doch die Ist-Zahlen sprechen seit 2006 eine andere Sprache. "Beim Lärmschutz haben wir seit drei Jahren den ärgerlichen Fall, dass die Mittel da sind, aber nicht ausgegeben werden", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Wir hoffen, dass sich das ändert, aber noch sind die Finanzierungsvereinbarungen für 2009 und 2010 nicht in trockenen Tüchern."

Nach den amtlichen Bundeshaushaltsplänen sind in den Jahren 2006 bis 2008 insgesamt 40 Prozent der Mittel in den Haushalt zurückgeflossen - von 276 Millionen Euro immerhin fast 110 Millionen. Im Jahr 2006 standen rund 76 Millionen Euro für den Lärmschutz bereit, abgerufen wurden aber lediglich rund 40 Millionen Euro. Im Jahr 2007 war der Rücklauf noch größer: Von geplanten 100 Millionen Euro wurden nur magere 53 Millionen für den Lärmschutz ausgegeben. 2008 verbesserte sich die Quote ein wenig: Von 100 Millionen Euro flossen immerhin rund 74 Millionen in Maßnahmen am Gleis und an den Fahrwegen. "Wenn man bedenkt, dass die größte Bürgerinitiative in Deutschland im Rheintal gegen den Schienenlärm kämpft, sind den Menschen solche Rückläufe nur schwer zu vermitteln", sagt der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Das Argument, dass die Schienenbranche zu langsam mit der Planung sei, will Flege nicht gelten lassen. "Für uns verweisen die Zahlen auf einen Fehler im politischen System."

Als ein Beispiel für die systemische Hängepartie nennt Flege die Umrüstung von rund 5000 Güterwaggons mit der sogenannten Flüsterbremse. "Dafür waren bereits 2008 Haushaltsmittel vorgesehen, aber das Bundesverkehrsministerium ließ sich fast zwei Jahre Zeit mit der Richtlinie. Nun liegt der Antrag in Brüssel. Die EU-Kommission will prüfen, ob es sich dabei um unerlaubte Subventionen handelt. Schließlich kommen nicht nur lärmgeplagte Bürger, sondern auch Unternehmen in den Genuss der steuerlich geförderten Maßnahme. "Brüssel ist nach dem Bund jetzt der zweite Engpass", sagt Flege. "Ausgerechnet beim intelligenten Lärmschutz, der den Lärm nicht bloß eindämmt, sondern verhindert, geht seit Jahren nichts voran", kritisiert Flege.

Nach Ansicht des Schienenbündnisses führt an einer Umrüstung der gesamten Güterwagenflotte auf lärmarme Techniken kein Weg vorbei. "Schienenlärm ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit", sagt Flege. "Die Branche würde gerne anfangen. Die Technik ist da, das Geld ist da, nun ist die Politik am Zug."

ICE überfährt Gegenstand am Bahnübergang Neuruppersdorf

(24.07.) LÜBECK - Am Mittwoch Abend gegen 18:30 Uhr hat der ICE 37 (Berlin - Kopenhagen) auf der Strecke von Lübeck nach Puttgarden am Bahnübergang Neuruppersdorf (Schleswig-Holstein, Gemeinde Ratekau) einen unbekannten Gegenstand überfahren. Dabei wurde der Unterbau des Zuges stark beschädigt und größere Mengen Öl und Kraftstoff liefen aus. Reisende wurden nicht verletzt. Die Bundespolizeiinspektion Kiel übernahm die polizeilichen Ermittlungen gegen wegen des Verdachtes des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr in der Sache. Bislang war unklar, was für einen Gegenstand der Zug überfahren hat, wo genau sich dieser befand und wie er ins Gleis gelangte.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen steht fest, dass ein oder mehrere unbekannte Täter einen Metallgitterzaun in einer Größe von 1,40 x 2,40 m und einen etwa 20 kg schweren fußballgroßen Feldstein am Bahnübergang Neuruppersdorf auf das Gleis gelegt haben. Diese Gegenstände wurden von dem ICE überfahren und führten zu dem Schaden. Der Tatzeitraum kann nach bisherigen Erkenntnissen auf 17:00 bis 18:30 Uhr eingegrenzt werden. Die Bundespolizei sucht jetzt nach Zeugen. Wer verdächtige Personen am 22.07.2009 in der Zeit von 17:00 bis 18:30 Uhr am Bahnübergang Neuruppersdorf gesehen hat oder andere sachdienliche Hinweise zur Aufklärung der Straftat machen kann, wird gebeten, diese an die Bundespolizeiinspektion Kiel unter der Telefonnummer 0431 / 98071 - 0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Jetzt auch Radriss bei Doppelstockwagen

(23.07.) MÜNCHEN/ BERLIN - Nach der Entdeckung eines Risses in einem Rad eines Doppelstockwagens Ende vergangener Woche überprüft das Eisenbahn-Bundesamt laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe) nun auch Doppelstockwagen der DB. Ein Verwaltungsverfahren sei bereits eingeleitet, sagte eine Sprecherin der Behörde der Zeitung. "Wir sind jetzt in der Sachverhaltsprüfung." Ob und wann die Behörde Auflagen erlasse, sei noch unklar. "Auch Ausweitungen sind nicht ausgeschlossen", so die Sprecherin. Betroffen sind laut "SZ" bisher die rund 50 Doppelstockwagen der Baureihe 747.3, die in Ostdeutschland zum Einsatz kommen. Nach Angaben der Bahn war an einem der Züge bei einer Routinekontrolle im brandenburgischen Bahnhof Wünsdorf der Riss im Rad aufgefallen. Daraufhin habe man die Eisenbahn-Aufsicht informiert. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" berief die Bahn für Freitag eine Aufsichtsratssitzung der Tochterfirma DB Regio ein.

Kauf der polnischen PCC Logistics Gruppe abgeschlossen

(23.07.) BERLIN - Die DB hat die PCC Logistics Gruppe mit Wirkung zum 21. Juli übernommen. Der Vertrag über den Kauf der größten privaten Güterbahn in Polen war Ende Januar in Warschau unterzeichnet worden. Am 12. Juni hatte die EU-Kommission die Übernahme genehmigt. PCC Logistics ist mit rund 5.800 Mitarbeitern, einem Umsatz von 350 Millionen Euro (2008) das größte private Eisenbahnunternehmen in Polen. PCC Logistics umfasst mehrere regional operierende Unternehmen, die sich vor allem auf Transporte von Kohle, Chemieprodukten und Baustoffen sowie die Bedienung von Anschlussgleisen spezialisiert haben. Das Transportvolumen betrug 2008 rund 93 Millionen Tonnen.

Zur erfolgreichen Akquisition sagte Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik der DB Mobility Logistics AG: "PCC Logistics ist jetzt fester Bestandteil unserer zukunftsgerichteten Logistikaktivitäten auf der europäischen Schiene. Das Unternehmen ist gut aufgestellt. Gemeinsam werden wir nun Angebote und Service für unsere Kunden in Polen und auf den internationalen Korridoren weiter entwickeln und unsere Position als führende europäische Güterbahn ausbauen." Die ersten gemeinsamen Verkehre laufen bereits zwischen Polen und Deutschland sowie zwischen Polen und Rumänien. Die Realisierung eines neuen grenzüberschreitenden Ganzzugkonzeptes sowie weiterer schienengebundener Logistiklösungen zum Fahrplanwechsel 2009/10 laufen auf Hochtouren.

Polen spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Verkehren auf den  transeuropäischen Schienenachsen. Innerhalb der EU ist Polen der zweitgrößte nationale Eisenbahnmarkt. Außerdem bietet das Land ein großes Wachstumspotenzial für schienengebundene Logistikangebote für polnische und internationale Kunden. Mit der staatlichen polnischen Güterbahn PKP Cargo werden Gespräche zur Fortführung der Kooperation geführt. Schwerpunkte der Gespräche sind die Aufrechterhaltung des Einzelwagenverkehrs und die Stärkung von Intermodaltransporten.

ÖBB schneiden bei Bahntest "Gut" ab

(23.07.) WIEN - Die ÖBB haben beim diesjährigen Bahntest des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit der Note "Gut" abgeschnitten. Damit konnten die ÖBB in den vergangenen 12 Monaten das hohe Niveau halten. So bewerten drei Viertel der 22.743 österreichweit im Zug Befragten die Entwicklung der ÖBB positiv. Besonders zufrieden zeigen sich ÖBB-Kunden mit der Freundlichkeit und Kompetenz des Zug- und Schalterpersonals. Einzig die Zufriedenheit der Kunden mit der Pünktlichkeit wurde mit der Schulnote Befriedigend bewertet. Sehr gut hingegen wurden die Freundlichkeit und Kompetenz der MitarbeiterInnen sowie die Information über bzw. die Qualität der Online-Tickets benotet.

In Zeiten von hohen Spritpreisen und Klimadiskussionen gewinnt der Öffentliche Verkehr weiter an Stellenwert. Bahnfahren ist die kostengünstige und umweltschonende Alternative zum Auto. Das bestätigen auch die Ergebnisse des VCÖ-Bahntests. 55% aller Befragten gaben an, mit der Bahn zu fahren, weil diese eindeutig günstiger als das Auto ist und für die große Mehrheit der Befragten ist die Bahn auch weitaus bequemer. Die Umweltfreundlichkeit der Bahn ist sogar für 83% der Befragten der Grund, sich für die ÖBB zu entscheiden und das Auto in der Garage zu lassen. In punkto Sicherheit erreichte die Bahn die gleichen Höchstwerte wie im Vorjahr.

Ferien-Ticket Bayern der DB für Bayerns Schülerinnen und Schüler

(23.07.) MÜNCHEN - In wenigen Tagen beginnen die Schulferien in Bayern. Für die sechs Wochen Ferien können Schüler und Studenten wieder das Ferien-Ticket Bayern von DB Regio Bayern erwerben. Dieses Sonderangebot bietet Flexibilität für Ausflüge mit den Regionalzügen und S-Bahnen in Bayern. Mit dem Ferien-Ticket Bayern können Vollzeitschüler und Studenten bis einschließlich 25 Jahren für 43 Euro vom 1. August bis einschließlich 14. September 2009 ohne Kilometerbegrenzung mit allen Zügen des Nahverkehrs (IRE, RE, RB, S) sowie in den S-Bahnen in München und Nürnberg fahren, so oft und so viel sie wollen. Anregungen für Ausflüge während der Sommerferien sind unter www.bahn.de/ferien-ticket-bayern zu finden. Auf der Internetseite wird das Ferien-Ticket Bayern näher vorgestellt, eine Auswahl an Ausflugszielen speziell für Schüler und Studenten und ein Bayern-Ticket Gewinnspiel geboten.

Zusätzlich gilt das Ferien-Ticket Bayern auch auf ausgewählten Strecken in Baden-Württemberg und in den Nahverkehrszügen anderer Bahngesellschaften wie der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, der Regental Bahnbetriebs GmbH, der Hessischen Landesbahn, der Erfurter Bahn GmbH, der Regental Bahnbetriebs GmbH, der Vogtlandbahn-GmbH (ALX- und VBG-Züge) und der Bayerischen Regiobahn GmbH (BRB). Erhältlich ist das Ferien-Ticket Bayern im Internet und an den DB Automaten sowie für nur 2 Euro mehr in allen DB Reisezentren. Mehr dazu auch unter www.bahn.de/ferien-ticket-bayern.

Angebotserweiterung auf S-Bahnlinie Maisach - Mammendorf

(23.07.) MÜNCHEN - Ab Dezember 2009 können sich Fahrgäste der S-Bahnstrecke von Maisach nach Mammendorf freuen. Der Freistaat finanziert zusätzliche S-Bahnbahnen auf dieser Strecke. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil: "Mit der Erweiterung des Angebots binden wir die Region um Mammendorf noch besser an. Damit haben wir einen weiteren Schritt zur Vernetzung der Metropolregion München getan." Mit den zusätzlichen S-Bahnen würden S-Bahn und Regionalverkehr in Mammendorf noch besser verknüpft, wovon auch die Verbindung zwischen Olching und Augsburg profitiere.

Wie bereits auf den meisten anderen 'Außenästen' rund um München fahren die S-Bahnen auch zwischen Maisach und Mammendorf zukünftig tagsüber, abends und am Wochenende zweimal pro Stunde sowohl stadtein- als auch stadtauswärts. Im Berufsverkehr bleibt es für die S-Bahn-Kunden beim gewohnten 20-Minuten-Takt. Lediglich am frühen Nachmittag entfällt auf dem Abschnitt von Maisach bis Mammendorf der bisherige 20-Minuten-Takt zugunsten des neuen 20/40-Minuten-Takts. Bereits seit Dezember 2008 hält der 'Fugger-Express', der neue Regionalzug zwischen München und Augsburg, alle ein bis zwei Stunden in Mammendorf.

"Das neue Fahrplanangebot entstand in enger Abstimmung zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, dem MVV, der S-Bahn München und den beiden betroffenen Kommunen Mammendorf und Maisach", so Zeil. Mit ausschlaggebend für die Angebotsausweitung der BEG sei, dass in Mammendorf günstige Anschlüsse mit MVV-Bussen in viele Orte im nördlichen Landkreis Fürstenfeldbruck bestünden und sich die Gemeinde auch im Bereich P&R mit erheblichen kommunalen Mitteln vorbildlich engagierten. Im Rahmen der im Dezember 2009 mit der Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes Hirschgarten vorgesehenen Umstellung des S-Bahn-Systems wird zukünftig nicht mehr die S 4 von Ebersberg, sondern die S 3 von Holzkirchen nach Mammendorf fahren.

Berliner Nahverkehr verliert über 400 000 Fahrgäste

(22.07.) BERLIN - 900 000 Fahrgäste nutzten vor Beginn des S-Bahnchaos täglich die Berliner S-Bahn, jetzt sind es nach Zählungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) nur noch 380 000 – mit weiter sinkender Tendenz. Etwa 120 000 Fahrgäste seien auf Bahnen und Busse der BVG umgestiegen, sagte am Dienstag VBB-Chef Hans-Werner Franz gegenüber dem "Tagesspiegel". Somit seien dem Nahverkehr rund 400 000 Kunden verloren gegangen, die jetzt Auto fahren, das Rad nutzen, zu Fuß gehen oder zu Hause bleiben. "Das ist ein Hammer", so Franz. Das Desaster bei der S-Bahn sei ein Riesenimageverlust für den öffentlichen Nahverkehr.

DB-Chef Grube besetzt weitere Positionen

(22.07.) BERLIN - DB-Chef Rüdiger Grube hat im Zuge des seit seinem Amtsantritt eingeleiteten Konzernumbaus weitere zentrale Positionen besetzt. Bereits zum 1. September dieses Jahres übernimmt Gerd Neubeck die Leitung "Konzernsicherheit und Geschäftsführer DB Sicherheit GmbH". Der 58-jährige Jurist ist seit dem Jahr 2000 Polizeivizepräsident in Berlin. Zuvor war er unter anderem Oberstaatsanwalt in Nürnberg/Fürth. Neuer Leiter Konzernrevision wird zum 1. Januar 2010 Lutz Cauers. Der 45-jährige Diplom-Kaufmann kommt von der TUI AG. Dort leitet Cauers seit 2001 die Konzernrevision. Zur ehemaligen Preussag AG in Hannover war Cauers 1991 gekommen.

DB-Chef Grube: "Ich freue mich sehr, dass wir für diese anspruchsvollen Aufgaben hochqualifizierte Kollegen gewinnen konnten. Gerade in diesen sensiblen Bereichen war es notwendig, die Positionen mit Bewerbern von außen zu besetzen, um den Neuanfang in der Unternehmenskultur zu dokumentieren." Die Vorgänger von Neubeck und Cauers, Jens Puls und Josef Bähr, waren als Reaktion auf die Datenaffäre im Mai entlassen worden.

Künftig direkt an DB-Chef Grube berichtet Ulrich Klenke. Der 37-jährige Diplom-Betriebswirt wird zum 1. August Leiter Konzernmarketing. Bislang verantwortete er die Konzernmarkenführung. Klenke hatte seinen beruflichen Werdegang 1995 bei der Mercedes-Benz AG in Stuttgart begonnen. Neu zur Deutschen Bahn kommt Daniela Stockmann. Die 32-jährige Betriebswirtin wird zum 1. Oktober Leiterin Protokoll. Stockmann arbeitet seit 1999 im EADS-Konzern, zuletzt als Leiterin Protokoll der Defence & Security Division.

"Manager Magazin": DB will auch künftig keine Dividende an Staat zahlen

(22.07.) BERLIN - Die DB will nach Informationen des "Manager Magazin" ihren Gewinn auch in den kommenden Jahren behalten und nicht an den Staat als Eigentümer überweisen. Unter Berufung auf interne Planungen schreibt das Magazin, die bis 2013 erwarteten Gewinne sollten zur Senkung der Schuldenlast eingesetzt werden. In den vergangenen Jahren hatte die Bahn ihre Gewinne mit Blick auf den geplanten Börsengang behalten dürfen.

Arbeiten für ESTW Wemmetsweiler

(22.07.) FRANKFURT/Main - 4,6 Millionen Euro investiert  die Bahn in Wemmetsweiler in modernste Stellwerkstechnik. An den Bahnhöfen Wemmetsweiler, Eppelborn, und Lebach stellten heute Kräne die Modulgebäude für die Technik des künftigen elektronischen Stellwerk (ESTW) auf. Wenn in Zukunft der Fahrdienstleiter im neuen ESTW Wemmetsweiler seinen Dienst beginnt, hat über Nacht ein technischer Zeitsprung von einem Jahrhundert stattgefunden. Ein Fahrdienstleiter überwacht und regelt den Zugverkehr auf acht Computermonitoren. Alle wichtigen Informationen wie Fahrpläne, Zustand und Einstellung der Fahrstraßen und Weichen sind auf den Monitoren übersichtlich angeordnet. Eingreifen müssen die Bahnmitarbeiter nur bei Störungen und dann nur per Mausklick.

Die Arbeiten für das ESTW Wemmetsweiler sind umfangreich. Neben dem laufenden Bahnbetrieb werden 15 Kilometer Kabel und 6,5 Kilometer Kabelkanäle neu verlegt, 18 neue Signale errichtet und 5 neue Weichenantriebe installiert und verkabelt. Die bestehenden mechanischen  Stellwerke Eppelborn und Lebach werden nach 108 bzw. 113 Jahren Betriebszeit bei Inbetriebnahme des neuen ESTW Wemmetsweiler ihren Dienst einstellen. 18 neue Signale des ESTW werden in Betrieb genommen, 12 alte Signale und  12 Gleismagnete werden abgebaut.

Berlin: Befürchteter Verkehrskollaps blieb aus

(21.07.) BERLIN - Am ersten Tag des erneut drastisch gekürzten Angebotes der Berliner S-Bahn ist der befürchtete Verkehrskollaps ausgeblieben. Der Notbetrieb sei "unter dem Strich relativ gut angelaufen", sagte ein Bahnsprecher. Die Fahrgäste hätten sich offenbar auf die Situation eingestellt. Auch die Schulferien in Berlin entschärften die Situation. Lediglich in der Nord-Süd-S-Bahn klagten Fahrgäste über drangvolle Enge. Die Berliner Verkehrsbetriebe, die ihr Angebot aufgestockt hatten. meldeten in einer ersten Bilanz, dass Bahnen und Busse vor allem zu den Umsteigepunkten an der Ringbahn deutlich voller als üblich gewesen seien. Viele Berliner stiegen jedoch auch aufs Rad um oder fuhren mit dem Auto, um pünktlich zur Arbeit zu kommen.

Auf den S-Bahnsteigen sind nach Angaben eines Sprechers der Berliner S-Bahn derzeit mehr als 100 Kundenbetreuer im Einsatz. Bis August sollen diese Mitarbeiter auf insgesamt 150 verstärkt werden. S-Bahn-Fahrer, die wegen der Ausfälle zurzeit nicht im Führerstand sitzen, arbeiten dem Sprecher zufolge vorübergehend im Rangierdienst, als Kundenbetreuer oder nehmen an Schulungen teil. Andere würden ihre Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen.

Arriva unterstützt mit seiner Tochter Prignitzer Eisenbahn die S-Bahn Berlin

(21.07.) PUTLITZ - Die Prignitzer Eisenbahn (PEG), eine Tochter der Arriva Deutschland GmbH, unterstützt seit dem gestrigen Montag die Berliner S-Bahn und übernimmt kurzfristig das Verkehrsangebot auf der Strecke Berlin-Lichtenberg - Berlin-Hohenschönhausen. "Wir sind froh, dass wir mit der PEG für die Berliner S-Bahn einspringen können. Die DB AG und die Prignitzer Eisenbahn GmbH pflegen ein sehr gutes, kollegiales Verhältnis, das es erlaubt, sich in Ausnahmesituationen gegenseitig zu unterstützen", erklärt Bernd Wölfel, Regionalleiter Ost der Arriva Deutschland GmbH. "Wir hoffen, damit einen Beitrag zur Normalisierung des Nahverkehrs in Berlin leisten zu können."

Vorerst bis zum 31. Juli wird die Strecke von Montag bis Freitag stündlich von der PEG befahren. Zum Einsatz kommt ein Triebwagen des Typs VT642 Desiro, der von der Arriva-Tochter Vogtlandbahn-GmbH zur Verfügung gestellt wird. Befahren wird die Strecke Berlin-Lichtenberg – Berlin-Hohenschönhausen - Berlin-Lichtenberg jede Stunde montags von 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr, dienstags bis donnerstags von 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr sowie freitags von 5.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Hochgeschwindigkeitsverkehr nach Paris wieder über Saarbrücken

(21.07.) FRANKFURT/Main - Seit gestern 17 Uhr verkehren wieder Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Saarbrücken und Paris. Nach einer Entgleisung eines Güterzuges in Forbach (Frankreich) war die Strecke Forbach - Saarbrücken seit Samstagabend gesperrt. Die ICE-Züge zwischen Paris und Frankfurt wurden über Strasbourg umgeleitet, Reisende zwischen Paris und Saarbrücken wurden mit Bussen von und nach Metz/Lorraine TGV gebracht. Zwischen Mannheim und Saarbrücken fuhren Ersatzzüge.

Lediglich zwei Verbindungen am Dienstag, der TGV 9553 (10.57 ab Saarbrücken, Ankunft in Frankfurt am Main um 12.58 Uhr) und der ICE 9556 (11.01 Uhr ab Saarbrücken, Ankunft in Paris Est um 12.49 Uhr) werden voraussichtlich noch über Strasbourg umgeleitet. Hier kommt im deutschen Binnenverkehr nach Mannheim nochmals ein Ersatzzug zum Einsatz bzw. ein Ersatzbusverkehr nach Metz. Ab Mittwoch werden keinerlei Einschränkungen mehr erwartet.

Schienenlobby zieht Bilanz nach vier Jahren rot-schwarzer Verkehrspolitik

(21.07.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene stellt Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) nach vier Jahren in der Regierung ein überraschend gutes Zeugnis aus. "Im Klimaschutz und bei der Bahnreform war Tiefensee schwach", sagte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel, "aber im Kampf gegen die Lkw-Lobby hat er uns überzeugt." Nach Ansicht des Schienenbündnisses hat Tiefensee auch im Alltagsgeschäft mehr für die Eisenbahn bewegt, als von der Öffentlichkeit gemeinhin wahrgenommen werde. Hommel nannte als Beispiele den Masterplan Güterverkehr und die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für das Schienennetz. "Wegen einiger Versäumnisse am Anfang der Legislaturperiode reicht es mit Ach und Krach für eine Zwei minus", sagte Hommel. Maßstab der Bewertung Tiefensees war eine Umfrage, die die Allianz pro Schiene unter ihren Mitgliederverbänden und bei den Unternehmen der Schienenbranche gemacht hatte.

Deutlich kritischer sieht die Allianz pro Schiene die Leistungen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundeswirtschaftminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "In Sachen Eisenbahn war Gabriel nahezu die gesamte Legislaturperiode auf Tauchstation", sagte Hommel. "Bei der Verkehrspolitik hatte unser Umweltminister leider nur Autos im Kopf." Hommel nannte die Themen Elektroautos, CO2-Grenzwerte für Pkw oder die Abwrackprämie. "Insgesamt sind wir enttäuscht von Gabriel." Auch der Bundeswirtschaftsminister habe keinen verkehrspolitisch vielversprechenden Start hingelegt, sagte der Allianz pro Schiene Vorsitzende. "Zwar ist zu Guttenberg ein Neuling im Kabinett, aber dort hat er sich am liebsten mit Opel befasst." Hommel kritisierte, dass zu Guttenberg sich außerdem für eine Maut-Entlastung bei Lkw stark machte, während er die notleidenden Güterbahnen schlicht vergessen habe. "Dass Güterbahnen ebenfalls Maut bezahlen, ist dem Minister wohl entgangen", sagte Hommel.

16 Mitgliedsverbände und 92 Unternehmen der Bahnbranche haben die Arbeit des Bundesverkehrsministers anhand von 11 Themenschwerpunkten detailliert bewertet. In Einzelnoten beurteilten sie Tiefensee wie folgt: Alternative Antriebe (befriedigend), Masterplan Güterverkehr und Logistik (gut), Investitionen in die Schienenwege (befriedigend), Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (gut), Bahnreform (ausreichend), grenzüberschreitender Schienenverkehr (gut), Fahrgastrechte (befriedigend), Lkw-Maut (sehr gut), Klimaschutz (mangelhaft), Regionalisierungsmittel (ausreichend), Sondernote für den Kampf gegen Gigaliner (sehr gut). Harter Maßstab der Bewertung war immer die Koalitionsvereinbarung von Union und SPD für die 16. Legislaturperiode und die Frage, ob den politischen Versprechen am Ende auch Taten gefolgt sind.

Call a Bike startet in Göttingen und Hildesheim

(21.07.) GÖTTINGEN - Die Bahnhöfe Göttingen und Hildesheim bieten ein neues Service-Angebot. Ab sofort stellt die DB jeweils zehn auffällig rot-silberne Fahrräder des DB-Fahrradmietsystems "Call a Bike" an beiden Bahnhöfen bereit. "Das innovative Angebot ergänzt die Reisekette und sorgt für Mobilität jenseits der Schiene. Nach den Erfolgen in anderen Städten wollen wir auch in Göttingen und Hildesheim die CallBikes als umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmittel anbieten", erklärt Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB-Tochter DB Rent GmbH.

Idee des Systems ist, dass viele innerstädtische Wege am Bahnhof beginnen und - zum Beispiel nach einem Termin in der Stadt - auch wieder dort enden. Damit ist der Bahnhof Start- und Zielpunkt einer Tour mit dem Rad. Kunden können nach einmaliger Registrierung künftig direkt an der CallBike-Station ihr Fahrrad übernehmen, sofort nutzen und nach der Tour wieder an der CallBike-Station abgeben. Für die Zeit zwischen Ausleihe und Rückgabe wird der Mietpreis von 8 Cent pro Minute berechnet. Kunden mit BahnCard erhalten eine Vergünstigung und zahlen nur 6 Cent pro Minute. Als Tageshöchstsatz ist in beiden Fällen der Betrag von 9 Euro für einen Zeitraum von 24 Stunden zu entrichten. Die Abrechnung erfolgt alle 14 Tage per Kreditkarte oder im Lastschriftverfahren.

Mit der Call a Bike-Station am Bahnhof unterscheidet sich das jetzt in Göttingen und Hildesheim gestartete System von den Call a Bike-Städten Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln oder München, in denen man ein an beliebiger Stelle im Stadtgebiet stehendes Fahrrad ausleihen und es ebenfalls an beliebiger Stelle im Stadtgebiet wieder zurückgeben kann. Einmal registrierte Kunden können die Fahrräder unabhängig vom jeweiligen System an jedem Call a Bike-Standort in Deutschland in Anspruch nehmen. Weitere Informationen zu Call a Bike sowie die vollständige Liste der bereits ausgestatteten ICE-Bahnhöfe sind im Internet unter www.callabike.de oder beim Kundenservice unter der Telefonnummer 07000 522 5522.

Transnet: Mitarbeiter der Berliner S-Bahn auch Opfer der Misere

(20.07.) BERLIN - Die aktuellen Probleme bei der Berliner S-Bahn belasten auch die rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darauf machte die Gewerkschaft Transnet am Wochenende aufmerksam. "Die Beschäftigten in den Werkstätten schuften fast rund um die Uhr, die anderen dienen häufig als Blitzableiter für wütende Kunden", erklärte Transnet-Vorstand Reiner Bieck. Die Belastungsgrenze sei in vielen Fällen bereits überschritten. "Wir bitten die Kunden um Verständnis für die Situation unserer Kolleginnen und Kollegen." Auch diese müssten derzeit die "gravierenden Managementfehler ausbaden".

Bieck verlangte von der DB die "vollständige Ursachenforschung zu diesem noch nie da gewesenen Chaos" bei der Berliner S-Bahn. Das Management auszutauschen, könne nur ein erster Schritt gewesen sein. Es müsse außerdem geprüft werden, ob neben den Materialproblemen nicht auch andere Ursachen vorhanden sind. "Die Frage muss auch geklärt werden, welche Verantwortung der Mutterkonzern hatte", forderte der Gewerkschafter. Die jetzige Situation zeige zudem, dass "neben einem Betriebs- und Instandhaltungskonzept auch ein neues Personalkonzept dringend nötig ist". Die S-Bahn müsse nach überstandener Krise mit erstklassigem Service glänzen. Dies sei aber nur möglich, "wenn dazu auch das entsprechende Personal zur Verfügung steht", erklärte Bieck. Dies gehöre zum Umdenken insgesamt dazu.

Angebotserweiterung auf der Paartalbahn

(20.07.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil hat sich Ende vergangener Woche zur Angebotsausweitung bei der Paartalbahn ab Mitte Dezember geäußert. "Die Paartalbahn zwischen Augsburg und Ingolstadt erhält ab Dezember 2009 eine ganz neue Qualität. Wir weiten das Angebot am Abend und an den Wochenenden deutlich aus. Damit wird die Paartalbahn für mehr Fahrgäste und Anlässe noch attraktiver", sagte Zeil. Durch den Ausbau würden die Gemeinden an der Paartalbahn bis in den späten Abend an den wichtigen Fernverkehrsknoten Ingolstadt angebunden. Dies sei ein wichtiger Standortfaktor.

Die Bayerische Regiobahn wird zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 den Betrieb auf der Paartalbahn aufnehmen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft verbessert durch die zusätzlichen Bestellungen das neue Konzept noch vor der Betriebsaufnahme. "Ich bin überzeugt, dass die Nachfrage diese Leistungsausweitungen rechtfertigen wird", so Zeil. Der Streckenabschnitt Augsburg - Friedberg wird künftig ganztags im 15-Minuten-Rhythmus bis etwa 19.30 Uhr bedient. Gemeinsam mit den Zügen Richtung Ammersee und München verkehrt dann montags bis freitags auf der innerstädtischen Kernstrecke Hauptbahnhof - Haunstetter Straße - Hochzoll etwa alle 7,5 Minuten ein Zug in jede Richtung. Im Halbstundentakt wird die Relation Augsburg - Aichach künftig von Montag bis Freitag ganztags bis 20.30 Uhr bedient. Nördlich von Aichach gibt es stündliche Fahrmöglichkeiten täglich bis Mitternacht. Damit werden vor allem die Anschlüsse in Ingolstadt von den ICE-Zügen aus Richtung Berlin/Nürnberg zur Paartalbahn verbessert. Die letzten Abfahrten sind künftig gegen Null Uhr in Augsburg Richtung Ingolstadt und gegen 0.22 Uhr in Ingolstadt Richtung Augsburg. Es werden ausschließlich moderne und behindertengerechte Fahrzeuge eingesetzt.

Ab Dezember 2009 übernimmt die Bayerische Regiobahn auch die Verkehre der DB Regio zwischen Eichstätt Bahnhof und Eichstätt Stadt sowie im Berufsverkehr zwischen Eichstätt Stadt und Ingolstadt. Hier wird es, trotz der Baustellensituation in Ingolstadt, zu Verbesserungen kommen. Künftig können einzelne Züge im Berufsverkehr umsteigefrei von Eichstätt Stadt bis Ingolstadt Hauptbahnhof durchgebunden werden. Damit verkürzt sich die Reisezeit um etwa fünf Minuten. Weitere Durchbindungen sind nach Beendigung der Bauarbeiten in Ingolstadt Hauptbahnhof möglich.

DB will ICE-Hersteller verklagen

(20.07.) MÜNCHEN - Wegen der Achsprobleme bei den ICE-Zügen und der damit verbundenen zahlreichen Zugausfälle will die DB die Hersteller von ICE-Zügen verklagen. "Die Hersteller müssen in vollem Umfang haften", sagte DB-Aufsichtsratsmitglied und CDU-Bundestagsabgeordneter Georg Brunnhuber der "Süddeutschen Zeitung". Falls keine gütliche Einigung möglich sei, werde die Bahn Schadenersatzklagen einreichen. "Da hat der Vorstand die volle Unterstützung des Aufsichtsrats", so Brunnhuber. Bei den Herstellern handelt es sich um die Konzerne Siemens, Bombardier und Alstom. Nachdem im vergangenen Jahr in Köln die Radsatzwelle eines ICE gebrochen war, hatte die Bahn viele ICE nur eingeschränkt einsetzen können. Die Fahrkartenerlöse sanken. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" beziffert die DB den bisherigen Schaden auf 250 Millionen Euro.

"WiWo": DB rechnet im Nahverkehr mit sinkenden Erlösen

(20.07.) DÜSSELDORF - Die DB erwartet einem Bericht der "WirtschaftsWoche" zufolge im Personennahverkehr drastische Erlösrückgänge. Die Gewinne der Bahn-Tochter DB Regio sinken bis 2013 um voraussichtlich 30 Prozent, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die ihr vorliegende. Demnach soll das Vorsteuerergebnis von 780 Millionen Euro im vergangenen Jahr bis 2013 auf 550 Millionen Euro sinken. Vor allem der Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr setze dem Konzern zu.

Mehr Erlöse erhofft sich die DB laut "WirtschaftsWoche" dagegen vom Infrastrukturbereich. Unter Berufung auf die geheime Mittelfristplanung des Unternehmens heißt es, die Wartung, Pflege und Instandhaltung des Schienennetzes solle in den kommenden Jahren zum lukrativsten Geschäftsfeld ausgebaut werden. Laut Prognose rechnet der Vorstand der DB 2013 mit einem operativen Ergebnis (Ebit) in Höhe von 958 Millionen Euro. Die Ebit-Marge soll dann bei 16,4 Prozent liegen. Die Gütersparte DB Schenker Logistics soll auf 620 Millionen Euro Überschuss bei rund 17,1 Milliarden Euro Umsatz kommen und der Fernverkehr bei 4,3 Milliarden Euro Umsatz 580 Millionen Euro zum Konzernergebnis beisteuern.

Alle ICE-Züge Berlin - Hamburg halten vorübergehend auch in Berlin-Spandau

(20.07.) BERLIN - Die ICE-Züge zwischen Berlin und Hamburg halten ab sofort bis vorerst Mitte August stündlich und damit doppelt so oft wie regulär in Berlin-Spandau. Damit können Kunden auf der Strecke Berlin - Hamburg einfacher die westlichen Stadtteile Berlins wie Spandau, Wilmersdorf oder Charlottenburg erreichen. Hintergrund ist der drastisch reduzierte Fahrplan der S-Bahn Berlin, die ab 20.07. wegen Achsproblemen ihrer Züge vorerst die Strecke nach Berlin-Spandau nicht mehr bedient.

ICE-Achsbruch: Staatsanwaltschaft Köln stellt Ermittlungen gegen DB ein

(18.07.) BERLIN - Die Staatsanwaltschaft Köln hat am Freitag das Ermittlungsverfahren zum Bruch einer ICE 3-Radsatzwelle am 9. Juli 2008 mangels Tatverdachts eingestellt. Danach liegt keine Pflichtverletzung der DB-Mitarbeiter vor. Die Kölner Ermittler stellten keine Fehler von DB-Verantwortlichen bei der routinemäßigen Eingangskontrolle der Radsatzwelle fest. Auch die Strafanzeigen gegen Vorstandsmitglieder der DB mit dem Vorwurf, durch "riskante Sparmaßnahmen" den Unfall mitverursacht zu haben, haben sich damit als unbegründet erwiesen. Vor gut einem Jahr war ein ICE infolge einer gebrochenen Radsatzwelle bei der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof entgleist. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.

Ursache des Achsbruchs waren nach Ansicht der Staatsanwaltschaft und der von ihr beauftragten Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) fertigungsbedingte Materialeinschlüsse in der Radsatzwelle. Diese Verunreinigungen hätten zu einem Riss geführt, der sich ausgeweitet und letztlich den vollständigen Bruch der Welle herbeigeführt habe. Die Materialeinschlüsse seien bei den routinemäßigen Ultraschallmessungen nicht feststellbar gewesen. Dem Gutachten zufolge war die Achse schon vollständig gebrochen, ehe der ICE in den Kölner Hauptbahnhof einfuhr. Nach dem Verlassen des Bahnhofs entgleiste der Zug bei geringer Geschwindigkeit auf der Hohenzollernbrücke. Daraufhin zogen der Zugbegleiter und eine weitere Person die Notbremse. Das Verhalten des Zugpersonals biete keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Handeln oder Unterlassen, befand die Staatsanwaltschaft.

Wie die DB am Freitag betonte, unterziehe der Konzern alle ICE 3-Achsen zehnmal häufigeren Untersuchungen als vor dem Unfall. Dazu wurden elf neue Ultraschallanlagen im Wert von mehr als drei Millionen Euro angeschafft und 135 zusätzliche Mitarbeiter aufgebaut. Regressforderungen zum gesamten wirtschaftlichen Schaden durch das Achsenproblem behält sich die DB vor. Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte am Freitag, die Bahn habe ihre "Hausaufgaben gemacht und in enger Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt alle Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt, damit unsere Fahrgäste weiterhin sicher mit der ICE-Flotte unterwegs sind. Jetzt erwarten wir von der Herstellerindustrie, dass sie ihren Beitrag zur endgültigen Lösung des Achsproblems leistet."

"Frankfurter Rundschau": Sonderkontrollen für Achsen von Güterwaggons

(18.07.) BERLIN - Nach dem Feuerinferno von Viareggio, wo 22 Menschen nach einer Entgleisung eines Güterzuges starben, dringt das Eisenbahnbundesamt einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" zufolge auf verschärfte Achsenkontrollen. Sämtliche Radwellen in Güterwagen sollten überprüft und danach häufiger als bisher kontrolliert werden. Der Güterzugverkehr könnte dadurch bald erheblich beeinträchtigt werden, schreibt die Zeitung. Nach der Anhörung am kommenden Donnerstag könnte rasch die Anordnung zur Prüfung aller Achsen folgen. Die Prüfung selbst werde Monate dauern, da Kapazitäten fehlten. Der Verband der privaten Güterbahnen äußerte sich dem Bericht zufolge entsetzt über die Ankündigung der Behörde, wenn sie sich nur auf Deutschland beziehen würde. "Eine deutsche Insellösung ist völlig inakzeptabel, da das die Eisenbahnen lahmlegen würde", sagte Arthur-Iren Martini vom Netzwerk Privatbahnen der "Frankfurter Rundschau".

BVG hilft S-Bahn-Fahrgästen

(18.07.) BERLIN - Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kommen der Berliner S-Bahn zur Hilfe und lassen U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse häufiger fahren als ursprünglich im Ferienfahrplan vorgesehen. Das ist das Ergebnis eines Krisentreffens von Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) mit Spitzenvertretern des öffentlichen Nahverkehrs in der Hauptstadt. Danach wird die BVG vor allem die X- und M-Linien verstärken, die wegen die S-Bahnausfälle besonders gefragt sind. Die U-Bahnen verkehren von Montag an tagsüber im Fünf- Minuten-Takt und in maximaler Zuglänge. Auch die Tramlinien werden verstärkt, wie die BVG mitteilte. Damit sollen die zahlreichen Ausfälle der S-Bahn in den kommenden Wochen zumindest ansatzweise kompensiert werden.

Wertvolle Unterstützung bei der Information bietet der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit seinen Fahrgastinformationen im Internet sowie am Info-Telefon. Unter www.vbbonline.de/aktuell finden die Kunden alle Informationen auf einen Blick sowie das ab Montag gültige S- und U-Bahn-Liniennetz und auch alle aktuellen Fahrpläne der Berliner S-Bahn sowie der Ergänzungsangebote im Bahn-Regionalverkehr auf folgenden Linien:
- RE1 zwischen S Potsdam Hauptbahnhof und S Ostbahnhof über die Stadtbahn / Hauptbahnhof
- RB10 zwischen S Spandau und S Charlottenburg
- S21 (zusätzlich!) zwischen S+U Gesundbrunnen und S Südkreuz über Hauptbahnhof
- RE6 zwischen Hennigsdorf und S+U Gesundbrunnen
- RB12 zwischen S Hohenschönhausen und S+U Lichtenberg
- NE27 Basdorf - S+U Gesundbrunnen

Die VBB-Fahrplanauskunft VBB-Fahrinfo enthält ebenfalls bereits jetzt alle ab Montag gültigen Fahrpläne der S-Bahn und der Regionalzüge auf der Stadtbahn. VBB-Fahrinfo bietet den Kunden als besonderen Service bei Verbindungen mit der S-Bahn immer auch eine Alternative ohne S-Bahn an, so dass die Kunden entscheiden können, welches Verkehrsmittel sie wählen. Wer keinen Zugang zum Internet hat, bekommt persönliche Informationen im VBB-Infocenter am Hardenbergplatz 2 oder am VBB-Infotelefon unter 030 / 25 41 41 41. Der VBB verstärkt ab sofort sein Team am Infotelefon. Der VBB setzt ab Montag sein Infopersonal verstärkt an den Flughäfen Schönefeld und Tegel ein, damit Berlinbesucher und Berliner, die von den Beeinträchtigungen im S-Bahnverkehr noch nicht informiert sind, Hilfe bei der Fahrt in die Innenstadt bekommen.

Klage gegen Stuttgart 21 hatte keinen Erfolg

(18.07.) STUTTGART - Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat die Klage gegen die Landeshauptstadt  Stuttgart wegen der Zulässigkeit eines gegen das Projekt Stuttgart 21 gerichteten Bürgerbegehrens abgewiesen. Das Urteil wurde am Freitag nach Durchführung der mündlichen Verhandlung verkündet (Az.: 7 K 3229/08). Der Kläger ist einer von drei Vertrauensleuten und zugleich Mitunterzeichner eines Bürgerbegehrens, mit dem der Ausstieg der Landeshauptstadt Stuttgart aus dem Projekt 21 erreicht werden soll. Mit der Klage begehrt er die Verpflichtung der Stadt, die Zulässigkeit dieses Begehrens festzustellen.

Zur Begründung für die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens führten die Richter an, dass die Stadt bereits durch Gemeinderatsbeschlüsse rechtlich verbindliche Vereinbarungen getroffen habe. Die Stadt habe durch Vereinbarungen von 1995 und 2001 finanzielle Verpflichtungen übernommen. Lediglich die interne Kostenverteilung "zwischen dem Land und seinen Partnern", also dem Verband Region Stuttgart und der Stadt, sei noch nicht abschließend geregelt worden. Das Prinzip der Vertragstreue stelle "einen der elementarsten Rechtsgrundsätze überhaupt" dar, ergänzten die Richter.

Darüber hinaus könnten Gemeinderatsbeschlüsse, die sich allein mit den Bau- und Folgekosten eines Vorhabens befassen, nicht Gegenstand eines Bürgerbegehrens sein. Auch eine aufschiebende Wirkung sehe die Gemeindeordnung in Baden-Württemberg selbst bei zulässigen Bürgerbegehren nicht vor. Ein Bürgerentscheid könne außerdem nicht dazu dienen, politischen Druck auf den Gemeinderat auszuüben. Bei einem Bürgerentscheid werde die Sachentscheidung unmittelbar der Verantwortung der Bürger unterstellt. Im vorliegenden Fall aber enthalte das Bürgerbegehren keine konkrete Regelung der Angelegenheit, sondern überlasse die Umsetzung der Stadt.

Rostock: Neue Abstell- und Behandlungsanlage für Reisezüge

(18.07.) ROSTOCK - Am Freitag ist am Hauptbahnhof Rostock eine zentrale Abstell- und Behandlungsanlage für Reisezugwagen feierlich eingeweiht worden. Die umfangreichen Bauarbeiten, die insgesamt rund 19 Millionen Euro kosteten, hatten im März 2008 unweit des Rostocker Hauptbahnhofs. Im September desselben Jahres wurde das Regenrückhaltebecken gebaut. Im November folgte die Inbetriebnahme der ersten 14 Betriebsgleise. Alle 22 Gleise sind insgesamt 5.300 Meter lang. Im Gleisbereich sorgt ein System von Versorgungsstraßen für eine effektive Logistik. Elektrische Zugvorheiz- und Bremsprobeanlagen, Versorgungsanlagen für Wasser und Strom, eine Reinigungsbühne sowie Weichenheizungsanlagen und Gleisfeldbeleuchtung erleichtern die Zugwartung.

"Die zentrale Reisezugabstell- und Behandlungsanlage ist für den Eisenbahnstandort Rostock wichtig", so Joachim Trettin, DB-Konzernbevollmächtigter für das Land Mecklenburg-Vorpommern. "Für die Eisenbahnunternehmen vereinfachen sich die betrieblichen Prozesse durch die unmittelbare Nähe zu der Fahrzeughalle und zu der Außenreinigungsanlage. Die umständlichen Rangierfahrten, die auch den Zugverkehr behindert haben, entfallen jetzt." Der Abschluss des Bauvorhabens ist gleichzeitig Voraussetzung, um die geplante Änderung der Gleislage im Bereich des Elektronischen Stellwerks im Knoten Rostock umzusetzen. Die bisherigen Abstellmöglichkeiten in Rostock, Bramow und Warnemünde stehen mit Umbaubeginn nicht mehr zur Verfügung.

Um den Eingriff in das vorhandene Biotop auszugleichen, wurde ein verrohrter Abschnitt des Hellbaches freigelegt und naturnah gestaltet. Auch ein begradigter Abschnitt des Hellbaches erhielt wieder seine ursprüngliche Form. Weiterhin wurde ein Kleingewässer saniert und ein Gehölzpuffer geschaffen.

Betriebsunfall auf der Strecke Osnabrück - Herford

(18.07.) BIELEFELD - Am frühen Freitag Morgen ereignete sich auf der Bahnstrecke Osnabrück - Herford zwischen Bruchmühlen und Bünde ein Bahnbetriebsunfall. Wie die Bundespolizei mitteilte, sprang bei einem Güterzug (Laufweg: Wilhelmshaven - Magdeburg) am 17. Wagen des eine Achse aus den Gleisen. Der Zug bestand den Angaben zufolge aus 22 Kesselwagen, die mit Heizöl beladen waren. Von den Wagen sei keiner umgestürzt, es sei niemand verletzt worden und es sei kein Heizöl ausgelaufen.

Nach Eintreffen der Landes- und Bundespolizei sowie des Notfallmanagers der DB AG wurde die zunächst komplette Streckensperrung eingleisig aufrecht erhalten. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist menschliches Versagen sowie Fremdverschulden nahezu auszuschließen. Bei der Unfallursache handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen technischen Defekt.     Es sind erhebliche Beschädigungen am Oberbau (ca. 3500 Schwellen) sowie am nahen Bahnübergang entstanden. Der verunfallte Kesselwagen ist für weitere Ermittlungen des zuständigen Eisenbahnbundesamtes durch die Bundespolizei, in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bielefeld, sichergestellt worden. Die einseitige Gleissperrung wird aufgrund von Instandsetzungsarbeiten voraussichtlich noch bis zum 25.07.2009 andauern.

Verkehrsmittelwahl von Ministern: Klare Tendenz zur Auto-Müdigkeit

(18.07.) BERLIN - Viele deutsche Minister sind mit der eigenen Verkehrsmittelwahl nicht zufrieden. Das hat eine Umfrage der Allianz pro Schiene zum Mobilitätsverhalten von Umwelt- und Verkehrsministern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ergeben. Gefragt waren Angaben zur Verkehrsmittelwahl bei der Fahrt ins Büro, bei Dienstreisen und im Urlaub, während gleichzeitig Kriterien für die Wahl bewertet werden sollten. "Sachzwang" kreuzte die große Mehrheit der Minister an, wenn es darum ging, die Fahrt mit dem Dienstwagen zu begründen. Andere Kriterien wie "Preis" oder "Gewohnheit" waren den Angaben zufolge wenig ausschlaggebend, "Umweltverträglichkeit" und "Bequemlichkeit" kamen häufig erst an zweiter oder dritter Stelle. "Prestige" als Grund für die Wahl des Verkehrsmittels landete weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Insgesamt weisen die Angaben der politischen Entscheidungsträger für Umwelt- und Verkehrsfragen auf eine gewisse Auto-Müdigkeit und fast schon Mobilitäts-Verdrossenheit hin. Bundesverkehrminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeichnete für die Umfrage seinen wirklichen und seinen Wunsch-Modal-Split auf: Während der Minister nach eigenen Angaben tatsächlich 60 Prozent seiner Fahrten im Auto verbringt (Flugzeug: 20 %, Bahn: 15 % und zu Fuß 5 %), sagt sein Wunsch-Diagramm das Gegenteil: Bahn: 50 %, Fahrrad: 25%, zu Fuß: 15 %. Dem Dienstwagen und dem Flugzeug würde Verkehrsminister Tiefensee am liebsten nur je fünf Prozent zuteilen.

Als "bekennenden Autofahrer" bezeichnete sich am Ende nur ein einziger Politiker: Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jörn Biel (CDU), der aber zugleich angab, im Urlaub "Fahrrad" und "Pferd" als Fortbewegungsmittel zu bevorzugen. Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) antwortete, dass für sie "zwangsläufig der Dienstwagen das Hauptverkehrsmittel" sei, fügte aber hinzu, dass sie "so oft es geht auf öffentliche Verkehrsmittel wie die Bahn" umsteige. Viel programmatischer formulierte es der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger: Er werde seinen Urlaub zu Hause verbringen. "Urlaub ist Urlaub von der Mobilität."

Keiner der befragten Politiker macht im Sommer 2009 im nichtdeutschsprachigen Ausland Urlaub, die meisten bleiben sogar im eigenen Bundesland. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) verzichtet in der Sommerpause ganz auf einen Urlaub. Sein bevorzugtes Verkehrsmittel am Urlaubsort wäre dennoch das Fahrrad. Bei Fahrten ins Büro oder Dienstreisen wählt der Bundesumweltminister jedoch auch nicht nach Neigung, sondern vor allem nach - natürlich: "Sachzwang".

Zur Umfrage im Einzelnen: Der zweiseitige Fragebogen ging an alle Verkehrs- und Umweltministerien in Deutschland - auf Bundes- und auf Länderebene. Ebenfalls wurden die Bundesminister beider Ressorts in der Schweiz und Österreich um ihre Antworten gebeten. Von 34 Anfragen kamen 13 Fragebögen - meist handschriftlich ausgefüllt - zurück. Die Bögen gibt es unter http://www.allianz-pro-schiene.de/deutsch/Minister-Umfrage-zur-Verkehrsmittelwahl.html.

S-Bahn stellt Betrieb auf Stadtbahn ein

(17.07.) BERLIN - Die Einschränkungen bei der Berliner S-Bahn erreichen in der kommenden Woche einen neuen Höhepunkt. Ab kommenden Montag wird zwischen den Stationen Zoologischer Garten und Ostbahnhof der S-Bahn-Verkehr vollständig eingestellt. Auch viele weitere Strecken im Berliner S-Bahn-Netz werden nicht befahren. Darunter befinden sich die Abschnitte zwischen Olympiastadion und Spandau, Westkreuz und Nikolassee, Mühlenbeck-Mönchmühle und Blankenburg, Springpfuhl und Wartenberg, Adlershof und Flughafen Schönefeld sowie Strausberg und Strausberg-Nord. Im Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn verkehren die Linien S 1 und S 2 jeweils alle 20 Minuten. Die Ringbahnlinien S 41/S 42 fahren tagsüber im Zehn-Minuten-Takt.

Die neuerlichen Kürzungen geschehen vor dem Hintergrund eines weiteren Bescheides des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), der zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen an den Fahrzeugen der Baureihe 481 vorsieht. Damit stehen der S-Bahn Berlin ab Montag nur noch ein Drittel der eigentlich benötigten Züge für den Betriebseinsatz zur Verfügung. Zur Entlastung fahren auf der Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof montags bis freitags bis 20 Uhr vier Regionalzüge pro Stunde und Richtung. Auf der Stadtbahn zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof übernehmen sieben Regionalzüge pro Stunde und Richtung die Verkehrsaufgaben der S-Bahn. Von Südkreuz über Potsdamer Platz und Hauptbahnhof nach Gesundbrunnen sind vier Mal pro Stunde und Richtung Ersatz-S-Bahnen durch den Nord-Süd-Tunnel der Fernbahn unterwegs. Auf der RB 10 werden alle Züge der Verbindung Nauen - Berlin-Spandau bis Berlin-Charlottenburg verlängert - ab 20. Juli dann nicht nur werktäglich, sondern auch am Wochenende.

"Wir bedauern diese neuen Beeinträchtigungen für unsere Fahrgäste außerordentlich. Es ist nach allen uns vorliegenden Informationen jedoch davon auszugehen, dass mit dieser weiteren Verschlechterung des Angebots die Talsohle erreicht ist und keine weiteren Einschränkungen zu befürchten sind", sagte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Donnerstag. Ab August werde die Fahrzeugverfügbarkeit jedoch wieder kontinuierlich im Wochenrhythmus zunehmen. Bis Anfang Dezember solle den S-Bahn-Kunden wieder der komplette Fahrplan geboten werden, versprach Homburg. "Dafür setzen wir alle verfügbaren Kräfte ein und prüfen jede Option zur schnellstmöglichen Verbesserung der betrieblichen Lage." So helfe derzeit das DB-Regio-Werk in Cottbus beim Pressen von S-Bahn-Radscheiben für die betroffene Baureihe 481 aus.

Thalys: Leichter Umsatzrückgang im 1. Halbjahr

(17.07.) KÖLN - Nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums schreibt Thalys im ersten Halbjahr 2009 leicht rückläufige Zahlen: In den ersten sechs Monaten sank der Umsatz um 3,9 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmonaten, die Zahl der Reisenden nahm um insgesamt 4,6 Prozent ab. Mit 12,9 Prozent weniger Passagiere war vor allem die erste Klasse betroffen. Abgefedert wurde dieser krisenbedingte Rückgang der Fahrgastzahlen durch relativ stabile Ergebnisse in der zweiten Klasse (1,5 Prozent weniger Fahrgäste) sowie durch die Fernverbindungen im Streckennetz des Thalys. So waren im ersten Halbjahr zwischen Paris und Amsterdam 0,3 Prozent mehr Reisende unterwegs, zwischen Paris und Köln kletterte die Zahl der Passagiere sogar um 4,8 Prozent.

Als klarer Erfolg stellte sich dabei die dynamische Angebotspolitik von Thalys heraus: Im Verlauf der Sommeraktion wurden knapp 60.000 Fahrscheine zu Angebotspreisen verkauft  - 16,9 Prozent mehr im Vergleich zur Vorjahres-Promotion. Dabei zeigt der Buchungstrend Richtung Internet, wo 84 Prozent der vergünstigten Tickets erstanden wurden.

Bis zum heutigen Tag waren mehr als 70 Millionen Reisende im Streckennetz des Thalys zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam und Köln unterwegs. Thalys ist ein Gemeinschaftsprodukt der französischen SNCF, der belgischen SNCB, der niederländischen Bahnen (NS) sowie der Deutschen Bahn (DB) und Mitglied von Railteam (Allianz der führenden Betreiber von Hochgeschwindigkeitszügen in Europa), CER (Community of European Railway and Infrastructure Companies) und UIC (International Union of Railways). Nach einem Jahr technischer Innovationen (in 2008 wurden Breitband-Internetverbindungen an Bord des Thalys sowie der papierlose Fahrschein eingeführt) markiert 2009 ein Jahr der Metamorphose des Thalys: Ein neues Design, neue Uniformen und ein neues gastronomisches Konzept wurden bereits eingeführt. Als Finale wird sich ab Dezember dieses Jahres die Fahrzeit von Köln nach Brüssel und Paris um mehr als eine halbe Stunde reduzieren.

Containerbahnhof Wuppertal-Langerfeld  feiert Geburtstag

(17.07.) DÜSSELDORF - Seit vierzig Jahren besteht das Terminal in Wuppertal-Langerfeld. Es ist eine Pionieranlage der ersten Stunde und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück.

Ende der 60er Jahre begann die Erfolgsgeschichte des Kombinierten Verkehrs. Von der damaligen Deutschen Bundesbahn wurde ein Programm zur Errichtung von insgesamt 47 Containerumschlagplätzen im Bereich der alten Bundesländer realisiert. Als Standort für den Wirtschaftsraum Bergisches Land wurde aufgrund seiner günstigen Verkehrsanbindung an das Schienen- und Straßennetz der Güterbahnhof in Wuppertal-Langerfeld für den Bau eines Umschlagterminals ausgewählt. Am 10. Juli 1969 ging dort eine Umschlaganlage im Kombinierten Verkehr mit zunächst 1 Portalkran, 2 Krangleisen mit jeweils 60 m Länge und einer Abstellfläche von 3500 qm in Betrieb. Schon ein Jahr nach Inbetriebnahme wurden bereits 20.000 Container bei weiter steigender Nachfrage umgeschlagen.

Weitere Ausbaumaßnahmen folgten 1974 mit der Verlängerung der Kranbahn und der Krangleise auf 150 m sowie dem Bau eines dritten Krangleises. Im Jahr 1980 wurden Kranbahn und Krangleise auf  230 m verlängert sowie Fahr- und Abstellspuren neu errichtet. Mit einem Spitzenwert von 85.000 Umschlägen im Jahr 1985 war die damalige Anlage so stark frequentiert, dass ein weiterer Kapazitätsausbau notwendig wurde. Der Generalumbau begann 1991 und die Anlage erreichte nach 4 Jahren Bauzeit ihren heutigen Zustand. Das moderne Terminal verfügte nun über 2 leistungsfähige Portal-Kräne auf einer Kranbahn von 630 m Länge mit 4 Umschlagleisen, die nicht nur eine Umschlagleistung von täglich 400 Ladeeinheiten, sondern auch die wirtschaftlichere Abwicklung von Ganzzügen ohne größeren Rangieraufwand ermöglichten.

Im Jahr 2003 übertrug die DB Netz AG ihrer Tochtergesellschaft - der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) - den Betrieb der Anlage. Fortan für die weitere Vermarktung des Terminals und Verbesserung der betrieblichen Abläufe verantwortlich gelang es der DUSS und ihren Partnern, die Umschlagmengen sukzessive wieder zu steigern und in den Jahren 2007/2008 erneut mit über 80.000 Umschläge im Schienenein- und -ausgang eine gute Auslastung zu erzielen. Die derzeitige Modernisierung der elektronischen Datenverarbeitung wird die Prozessoptimierung noch weiter beschleunigen.

Nach den Anfängen mit reinen Containertransporten werden in Wuppertal heute fast nur noch Wechselbehälter und Sattelauflieger verladen, in denen vorwiegend Güter für die Automobilindustrie, aber auch Halb- und Fertigerzeugnisse transportiert werden. Hauptverkehrsrelationen stellen aktuell Verkehre von und nach Italien sowie von und nach Basel/Weil am Rhein dar.

Call a Bike startet in Lübeck und Oldenburg (Holst)

(17.07.) LÜBECK - Die Bahnhöfe Lübeck und Oldenburg (Holst) bieten ein neues Service-Angebot. An beiden Bahnhöfen stellt die DB ab dem heutigen Freitag sechs auffällig rot-silberne Fahrräder des DB-Fahrradmietsystems "Call a Bike" bereit. "Dieses Angebot ergänzt die Reisekette und sorgt für Mobilität jenseits der Schiene. Nach den Erfolgen in anderen Städten wollen wir auch in Oldenburg und Lübeck die Call a Bikes als umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmittel anbieten", erklärt Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB-Tochter DB Rent GmbH.

Idee des Systems ist, dass viele innerstädtische Wege am Bahnhof beginnen und - zum Beispiel nach einem Termin in der Stadt - auch wieder dort enden. Damit ist der Bahnhof Start- und Zielpunkt einer Tour mit dem Rad. Kunden können nach einmaliger Registrierung direkt an jeder Call a Bike-Station in Deutschland ihr Fahrrad übernehmen, sofort nutzen und nach der Tour wieder an der Call a Bike-Station abgeben. Für die Zeit zwischen Ausleihe und Rückgabe wird der Mietpreis von 8 Cent pro Minute berechnet. Kunden mit BahnCard erhalten eine Vergünstigung und zahlen nur 6 Cent pro Minute. Als Tageshöchstsatz ist in beiden Fällen der Betrag von 9 Euro für einen Zeitraum von 24 Stunden zu entrichten. Die Abrechnung erfolgt alle 14 Tage per Kreditkarte oder im Lastschriftverfahren.

Die neuen Call a bike-Stationen in Lübeck und Oldenburg unterscheiden sich von den Systemen in Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln oder München. Hier kann ein an beliebiger Stelle im Stadtgebiet stehendes Fahrrad ausgeliehen und ebenfalls an beliebiger Stelle im Stadtgebiet wieder zurückgegeben werden. Mit der Eröffnung in Lübeck und Oldenburg verfolgt die DB ihr Programm bundesweit 100 ICE-Bahnhöfe mit Call a Bike-Stationen auszustatten konsequent weiter. Weitere Informationen zu Call a Bike sowie die vollständige Liste der bereits ausgestatteten ICE-Bahnhöfe sind im Internet unter www.callabike.de oder beim Kundenservice unter der Telefonnummer 07000 522 5522

Einheitliches Entschädigungsverfahren für Bahnkunden

(16.07.) BERLIN - Pünktlich zum Inkrafttreten des neuen Fahrgastrechte-Gesetzes am 29. Juli 2009 hat der Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE) zusammen mit der DB ein einheitliches Entschädigungsverfahren auf den Weg gebracht. Damit können Bahnkunden in Zukunft ihre Ansprüche nach Zugverspätungen oder -ausfällen unternehmensübergreifend geltend machen. Das neue Fahrgastrechte-Gesetz bringt erstmals bundesweit einheitliche Entschädigungsregelungen für Zugverspätungen.

Seine Ansprüche kann der Kunde künftig mit dem bundeseinheitlichen Fahrgastrechte-Formular geltend machen, das der TBNE gemeinsam mit der DB entwickelt hat und beim Servicepersonal im Zug, in den Vertriebsstellen der teilnehmenden Bahnen, im Internet und bei den DB Service Points erhältlich ist. Alle Bahnen in Deutschland haben die Möglichkeit, an diesem Verfahren teilzunehmen. So können Kunden unabhängig von der genutzten Bahngesellschaft ihre Ansprüche einfach und schnell mit einem einzigen Formular geltend machen. Die teilnehmenden Eisenbahnen werden mit der Bearbeitung der Verspätungsfälle das Servicecenter Fahrgastrechte beauftragen.

Bernd Rössner, Geschäftsführer des TBNE: "Bei der Umsetzung der neuen Fahrgastrechte stand der Kunde stets im Fokus. Damit ist es gelungen, den Kunden trotz des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnen ein Verfahren aus einer Hand anzubieten." Hans Leister, Geschäftsführer Keolis Deutschland: "Für die Fahrgäste hört die Reise nicht an  den Unternehmensgrenzen auf, deshalb ist die einheitliche Entschädigung ein richtiger Schritt zum Wohle aller Kunden. Die Eisenbahnen in Deutschland haben hier gezeigt, dass gemeinsam der öffentliche Verkehr attraktiver gemacht werden kann."

Für Streitfälle hat die DB zusammen mit weiteren Verkehrsgesellschaften in Deutschland heute einen Trägerverein für die neue bundesweite Schlichtungsstelle öffentlicher Verkehr gegründet. Der Verein steht allen Verkehrsunternehmen in Deutschland offen und wird ab Dezember 2009 für Streitfälle im gesamten öffentlichen Verkehr auf Schiene, Straße und in der Luft zuständig sein. Zur Wahrung der Kundeninteressen wird ein Beirat gebildet, in dem unter anderem Vertreter von Fahrgastverbänden tätig sind. Die Unabhängigkeit der neuen Institution wird durch die Satzung  garantiert. Die Schlichtungsstelle finanziert sich aus Eigenmitteln der beteiligten Verkehrsunternehmen und belastet damit nicht die öffentliche Hand.

Weitere Informationen zu den neuen Fahrgastrechten sind ab dem 29. Juli auf der TBNE-Seite unter www.fahrgastrechte.info und unter www.bahn.de/fahrgastrechte abrufbar.

"Tagesspiegel": Noch mehr Behinderungen bei Berliner S-Bahn

(16.07.) BERLIN - Der ohnehin schon stark gekürzte Berliner S-Bahn-Verkehr muss nach Informationen des "Tagesspiegel" in den nächsten Tagen nochmals drastisch eingeschränkt werden. Der neue S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner bestätigte am Mittwoch auf einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses des Parlaments, dass "der Boden des Fasses" noch nicht erreicht sei. So könnten laut "Tagesspiegel" Linien, vor allem in der Innenstadt, sogar ganz eingestellt werden, auf anderen ist nicht ausgeschlossen, dass Fahrgäste bis zu 40 Minuten auf eine Bahn warten müssen. Auf Strecken ins Umland soll weiter gefahren werden, weil dort ein Ersatz mit Bussen kaum möglich wäre. Derzeit fährt die S-Bahn bereits nach einem Notfahrplan mit einem Zugabstand von 20 Minuten auf den meisten Linien. Zwei Linien sind gestrichen, Normalbetrieb gibt es nur noch auf dem Ring.

Halbjahresbilanz bei neuer Ammerseebahn

(16.07.) MÜNCHEN - Mit großem Erfolg ist das neue Betriebskonzept der Bayerischen Eisenbahngesellschaft auf der Strecke Augsburg - Weilheim - Schongau gestartet. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil sagte am Mittwoch, ein halbes Jahr nach Betriebsstart, über das neue Konzept: "Der rasche Erfolg der neuen Ammerseebahn hat unsere hohen Erwartungen sogar übertroffen. Seit Dezember 2008 profitieren die Fahrgäste von verbesserten Fahrplänen und neuen Fahrzeugen. Die Fahrgastzahlen sind seitdem um fast 15 Prozent gestiegen." Dazu beigetragen habe auch die gelungene Betriebsaufnahme der Bayerischen Regiobahn.

"Die Nachfrage hat sich erfreulich entwickelt. Unsere bisherigen positiven Erfahrungen sind für uns Anlass, das Betriebskonzept weiter zu verbessern. Wir werden zum Beispiel die Kapazitäten in den Spitzenzeiten erweitern", so Zeil. Diese Verbesserungen des Angebots auf der Ammerseebahn zwischen Weilheim und Augsburg werden ab Dezember 2009 umgesetzt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des Freistaats den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und überwacht, wird dann noch mehr Züge zwischen Weilheim und Augsburg bestellen.

Insgesamt wird das Zugangebot auf der Ammerseebahn durch den Freistaat Bayern nochmals um neun Prozent erweitert. So wird künftig auch nachmittags ein 30-Minuten-Rhythmus im Berufsverkehr von Augsburg nach Geltendorf angeboten, jeweils mit guten Anschlüssen in Mering von München. Zwischen Weilheim und Geltendorf wird im Berufsverkehr ebenfalls in beiden Richtungen einen 30-Minuten-Rhythmus eingeführt, insbesondere nachmittags von 15 bis 20 Uhr jeweils mit guten Anschlussverbindungen in Weilheim und Geltendorf von und nach München. Auf der Gesamtstrecke Augsburg - Geltendorf - Weilheim wird der Stundentakt bis nach Mitternacht ausgeweitet. Die letzte Fahrmöglichkeit von München über Geltendorf zum Ammersee ist künftig um 23:51 Uhr ab München Hauptbahnhof. Ebenfalls neu ist ein ICE-Anschluss um 23:56 Uhr in Augsburg zum Ammersee und nach Weilheim. Schließlich soll auch der Schülerverkehr verbessert werden.

Bahnhof Dallgow-Döberitz wird barrierefrei

(16.07.) BERLIN - Der Bahnhof Dallgow-Döberitz an der Regional-Express-Strecke Berlin - Rathenow wird im Rahmen des Konjunkturprogrammes durch den Bau eines Personenaufzuges barrierefrei. Jürgen Hemberger, Bürgermeister der Gemeinde Dallgow-Döberitz, und der Leiter des Regionalbereichs Ost der DB Station&Service AG, Uwe Marxen, enthüllten heute das Baustellenschild. Der Aufzug wird den Fahrgästen bereits Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen. Zur Vermeidung und Aufklärung von Vandalismus werden Videokameras installiert. Der technische Zustand des Aufzuges wird ständig überwacht und gemeldet. Zusätzlich wird das Blindenleitsystem auf dem Bahnsteig und im Personentunnel angepasst. Dynamische Schriftanzeiger für die Reisendeninformation sind geplant. Die Investitionsmittel von rund 370.000 Euro stammen zu 95 Prozent aus dem Konjunkturpaket II sowie aus Eigenmitteln der DB.

Neue Stimmen für die S-Bahn München gefunden

MÜNCHEN - Die Entscheidung für die neue Stimme der S-Bahn München ist gefallen. In einem spannenden Auswahlverfahren überzeugten Regina Wallner und Graham Baxter die zehnköpfige Jury. Sie wurden zur "Münchner S-Bahnstimme" für die deutschen beziehungsweise englischen Ansagetexte in den S-Bahnen ausgewählt.

Die dreißigjährige Regina Wallner wird ab 14. Dezember in den S-Bahnen die deutschen Ansagetexte sprechen. Sie wurde in Prien geboren und ist dort auch aufgewachsen. Heute lebt sie Mitten in München. Seit elf Jahren arbeitet Regina Wallner beim Bayerischen Rundfunk. Zu hören ist sie als Verkehrsredakteurin auf Bayern 1 und auf Bayern 3. Die Ansagen in englischer Sprache wird zukünftig der gebürtige Brite Graham Baxter sprechen. Er wurde 1951 geboren, wuchs in der Nähe von Oxford auf, ging dort zur Schule und machte einen Abschluss als Bachelor in Fremdsprachen. Seit April 1984 lebt Graham Baxter in Bayern und ist derzeit bei einer Bank als Relationship Manager für die Kundenbeziehungen ins europäische Ausland zuständig.

Insgesamt folgten rund 220 Kandidaten dem Bewerbungsaufruf. Darunter waren neben bekannten Hörfunkmoderatoren und Schauspielern auch S-Bahnfahrgäste und Pendler. Die Jury setzte sich u. a. zusammen aus Vertretern der S-Bahn-Geschäftsleitung, des MVV-Fahrgastverbandes, des Schwerhörigenvereins, der Gesellschaft für Sprachtechnologien, jeweils einem englischsprachigem Komponisten/Übersetzer und Lokführer sowie einem S- Bahnfahrgast.

Bahn erneuert Bahnüberführung über den Datteln-Hamm-Kanal

(16.07.) LÜNEN - Die DB erneuert zurzeit die Eisenbahnüberführung "Preußenbrücke" über den Datteln-Hamm-Kanal im Lünener Ortsteil Preußen im Verlauf der Bahnstrecke von Dortmund Hbf nach Lünen Hbf. Da der Kanal im Rahmen eines großangelegten Vorhabens der Bundeswasserstraßenverwaltung für größere Schiffe und Schubverbände ausgebaut wird, ist auch eine Aufweitung der bestehenden Eisenbahnbrücke erforderlich. Dabei wird die derzeitige lichte Weite der Preußenbrücke von derzeit etwa 47 Metern auf ca. 70 Meter erweitert. Durch den Bau von Rampen nördlich und südlich der Kreuzung mit dem Kanal wird ferner eine Anhebung der Durchfahrtshöhe für Schiffe von derzeit 4,70 Meter auf 6,40 Meter ermöglicht.

Der Zugverkehr zwischen Lünen-Preußen und Lünen Hbf wird während der Bauzeit eingleisig über den Datteln-Hamm-Kanal geführt. Damit wird die nötige Baufreiheit für den Schritt für Schritt erfolgenden Rückbau der vorhandenen und die Errichtung der neuen Kanalbrücken erlangt. Ab dem 15. Juli 2009 erfolgt nunmehr der Abbruch der ersten von drei vorhandenen stählernen Fachwerkbrücken. Dabei werden zunächst für die Standsicherheit nicht erforderliche Brückenteile entfernt, um das Gewicht der Brücke zu reduzieren. Im Verlauf des 19. Juli 2009 wird dann die verbliebene Konstruktion in Längs- und Querrichtung in vier Teile zerlegt. Mittels eines 500-Tonnen-Krans werden die beiden großen Teile ans Südufer zur Demontage gehoben. Ein 80-Tonnen-Kran wird die beiden kleineren Brückenteile am Nordufer absetzen. Die jeweiligen Segmente werden anschließend weiterzerlegt und in Containern per Lkw zur Verschrottung abtransportiert. Nach der Erstellung der neuen Rampen und Brückenwiderlager wird der neue östliche Überbau voraussichtlich Anfang November 2009 eingeschwommen.

"SZ": Schlamperei bei Bahnbaustellen

(15.07.) MÜNCHEN - Die Unfallgefahr bei Bahnbaustellen nimmt offenbar zu. Hintergrund ist einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) zufolge ein Preiskampf der Firmen, der zum Teil zu Lasten der Sicherheit gehe. Immer wieder komme es vor, dass Sicherungsunternehmen schlampig arbeiteten, sagte Helmut Diener, Geschäftsführer des Vereins Mobifair, der Zeitung. In der Branche gebe es schwarze Schafe, die ihre Belegschaft ausbeuteten. Beschäftigte seien unzureichend ausgebildet oder wegen Doppelschichten überarbeitet, oft auch schlecht bezahlt. An diesem Mittwoch will der Mobifair-Geschäftsführer Managern der Bahn bei einem Treffen in Frankfurt mit den "prekären Ergebnissen" eigener Untersuchungen konfrontieren.

Als Beispiel für gefährliche Schlampereien an Bahnbaustellen wird in dem "SZ"-Artikel eine Baustelle am Bahnhof Herne genannt. Innerhalb kürzester Zeit sei es jüngst zu zwei gefährlichen Zwischenfällen gekommen. So habe ein Bagger eine Schiene in ein Gleis geschwenkt, auf dem sich gerade ein Regionalzug näherte. Elf Tage später wurde ein durchfahrender ICE auf ein Gleis geleitet, auf dem Bauzüge standen. In beiden Fällen hatte laut "SZ" der Sicherungsposten nicht aufgepasst. Dank der schnellen Reaktion eines Lokführers bzw. einer Fahrdienstleiterin konnten beide Züge noch rechzeitig halten. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) habe die Baustelle anschließend zeitweise stillgelegt. Die DB habe inzwischen eine andere Firma mit dem Sicherungsdienst beauftragt.

Notfahrplan bei ODEG

(15.07.) BERLIN - Nach der Verfügung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) zu den RegioShuttle-Zügen vom Montag (Bahnnews Online berichtete gestern) hat die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) aus Sicherheitsgründen 50 Prozent der Fahrzeugflotte außer Betrieb genommen. Zudem wird ein Notfallfahrplan mit Ersatzverkehren erarbeitet. Die ODEG ist um eine schnelle Problemlösung bemüht, dennoch wird es in den nächsten Tagen zu Einschränkungen im Regelverkehr kommen. Auf der Linie OE35 findet bis auf weiteres Schienenersatzverkehr statt. Die OE36 verkehrt nicht zwischen Königs-Wusterhausen und Schöneweide. Auf der R3 kommt es bis auf weiteres Schienenersatzverkehr zwischen Parchim und Lübz. Grundsätzlich verkehren. Alle Züge jeweils nur mit einem Fahrzeug. Die ODEG verwies ihre Fahrgäste auf die Züge der DB. So hält der RE3 zusätzlich in Rüdnitz, Biesenthal und Melchow.

Die Allgemeinverfügung des EBA besagt, dass alle RegioShuttle deren Abgasturbolader (Bauteil der Antriebsanlage) über 360.000 km im Einsatz sind, aus Sicherheitsgründen außer Betrieb genommen werden müssen bis ein Austausch erfolgt ist. Die Verfügung beruht auf jüngsten Ereignissen, da es in den letzen Wochen ungewöhnlich häufig zu Bränden und Rauchentwicklung an den Fahrzeugen des Typs gekommen war.

Neuer S-Bahnsteig in Adlershof eingeweiht

(15.07.) BERLIN - Seit Montagmorgen halten die S-Bahn-Züge in Adlershof in beiden Richtungen am neuen Bahnsteig. Das Gleis stadteinwärts war bereits eine Woche früher in Betrieb gegangen. Maria Krautzberger, Staatssekretärin des Senats für Stadtentwicklung Berlin, Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin, und Treptow-Köpenicks Baustadtrat Rainer Hölmer weihten heute den neuen Bahnsteig offiziell ein und brachten ihre Freude über diese erste sichtbare Verbesserung auf der Görlitzer Bahn zum Ausdruck.

Der neue Bahnsteig liegt mittig über der Rudower Chaussee. Er ist von beiden Straßenseiten über Aufgänge und an der südlichen Straßenseite auch über eine Fahrtreppe zu erreichen. Ein Aufzug erschließt die Station barrierefrei. Am Südende des Bahnsteiges wird ein Personentunnel zusätzlich den Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof und die umliegenden Wohngebiete erschließen. Dieser wurde zum Adlergestell hin verlängert und wird nach Fertigstellung Ende 2010 und der Erstellung einer Ampelanlage über das Adlergestell durch den Senat Berlin ab 2011 zur Verfügung stehen.

Die Aufweitung der Brücken über die Rudower Chaussee von knapp 15 auf 50,6 Meter erfordert eine Vollsperrung dieser Straße noch bis Frühjahr 2011. Rund 31 Millionen Euro werden in den Umbau des Bahnhofs Adlershof einschließlich der Brücken investiert. Kurze Wege zwischen S-Bahn, Bus und Tram werden nach Abschluss aller Maßnahmen im Jahr 2011 das Umsteigen zwischen den Verkehrsmitteln entscheidend verbessern.

Im Juli 2006 setzten Ingeborg Junge-Reyer, Dr. Klaus Ulbricht, Bürgermeister im BezirkTreptow-Köpenick und Ingulf Leuschel den 1. Spatenstich für das umfangreiche Vorhaben. Ingesamt stehen bis 2017 rund 398 Millionen Euro für die Grunderneuerung der S-Bahnstrecken zwischen Treptower Park und den Stationen Spindlersfeld, Schönefeld und Königs Wusterhausen zur Verfügung. Die Baumaßnahmen umfassen die Erneuerung von sieben Brücken: darunter über die Baumschulenstraße mit vier Überbauten, den Britzer Verbindungskanal, die Rixdorfer Straße, den Straßenbahntunnel Schöneweide, den Sterndamm mit vier S- und zwei Fernbahnüberbauten, der Eisenbahnüberführung Rudower Chaussee S-und F-Bahn sowie die Teltowkanalbrücke.

Umgebaut und modernisiert werden die Stationen Baumschulenweg, Schöneweide, Adlershof und Wildau. In den Abschnitten Baumschulenweg - Schöneweide, Schöneweide - Grünauer Kreuz, Grünauer Kreuz - Schönefeld werden Schotter und Gleise erneuert. Damit kann die Streckengeschwindigkeit von heute 80 auf 100 km/h erhöht werden.

DB modernisiert Bahnhof Hamburg-Harburg aus Konjunkturprogramm

(15.07.) HAMBURG - Als einer der ersten Bahnhöfe in Hamburg profitiert der Bahnhof Hamburg-Harburg vom Konjunkturprogramm des Bundes. Am Dienstag enthüllte Ute Plambeck, DB-Konzernbevollmächtigte für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, das erste neue Bahnhofsschild "Hamburg-Harburg". Weitere neue Hinweisschilder für die Wegeleitung im Bahnhof werden folgen. Die Wegeleitung hilft den Besuchern, sich im Bahnhof zu orientieren. Außerdem wird das Bahnhofsgebäude energetisch saniert. So werden z. B. im Empfangsgebäude die Fenster erneuert, die Dächer bekommen eine neue Innendämmung und die Fassade eine Teilausbesserung. Zusätzlich wird die Heizungsanlage modernisiert. Maler- und Grünpflegearbeiten runden das Bild optisch ab.

Die Maßnahmen am Bahnhof Hamburg-Harburg sollen bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn aus Mitteln des bundesweiten Konjunkturprogramms in die Modernisierung für kleinere und mittlere Bahnhöfe in Hamburg rund 24 Millionen Euro. Neben Hamburg-Harburg werden weitere 23 Stationen in Hamburg durch das Konjunkturprogramm zusätzlich zu den laufenden Maßnahmen kundenfreundlicher gestaltet. Diese Investitionen ergänzen die bisher für die Bahnhöfe geplanten Maßnahmen.

Münchner Hauptbahnhof feiert 160. Geburtstag

(15.07.) MÜNCHEN - Deutschlands zweitgrößter Personenbahnhof feiert am Sonntag, 19. Juli, seinen 160. Geburtstag. Der Münchner Hauptbahnhof präsentiert sich von 12 bis 20 Uhr mit einem attraktiven Unterhaltungsprogramm. Der Münchner Hauptbahnhof und seine Geschäfte werden täglich von ca. 350 000 Reisenden und Besuchern frequentiert, die hier ihre Reise beginnen oder beenden bzw. sich mit Reisebedarf versorgen. Rund 1000 S-Bahnen und 470 Regional- und Fernverkehrszüge beginnen täglich von den 32 Bahngleisen ihre Fahrt in alle Richtungen im In- und Ausland.

Zur Geburtstagsfeier starten vom Hauptbahnhof, Holzkirchner Flügelbahnhof, Sonderfahrten mit dem Olympiazug ET 420 und mit einem kohlebefeuerten Dampfzug. Ebenfalls am Holzkirchner Flügelbahnhof findet eine Fahrzeugausstellung mit dem Lokveteranen BR 103 und weiteren statt.

Der Münchner Hauptbahnhof gibt zudem ein Stelldichein der lokalen und überregionalen Partyacts. Doch der Münchner Hauptbahnhof will nicht nur zum Feiern einladen, sondern auch Gutes tun. Daher wird Münchens alteingesessene Konditorei Rischart eigens für den 160. Jahrestag des Bahnhofs eine Torte schaffen, deren Stücke schließlich für einen guten Zweck verkauft werden. Der Erlös aus dem Tortenverkauf geht komplett an die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz (AKM). Um 14 Uhr wird die Torte vom Bahnhofsmanager Heiko Hamann auf der Bühne in der Bayerstraße angeschnitten.

Jugendliche randalierten im Regionalexpress

(15.07.) BERLIN - Durch aufmerksame Reisende im Regionalexpress zwischen Berlin und Eisenhüttenstadt konnten Bundespolizisten gestern drei Strafverfahren wegen Sachbeschädigung einleiten. Ein junges Paar (23 Jahre) bemerkte, wie ein 16-Jähriger eine Fensterscheibe des Zuges mit seinem Schlüssel mutwillig zerkratzte. Der Jugendliche wurde auf dem Bahnhof in Eisenhüttenstadt von Beamten der Bundespolizei angehalten. Nach der Feststellung der Personalien wurde gegen den jungen Mann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das gleiche Pärchen beobachtete zwei weitere Jugendliche (15 und 17 Jahre), wie sie im selben Zug gewaltsam die Spannbänder von den Tischen abrissen. Auch diese zwei wurden auf dem Eisenhüttenstädter Bahnhof von den Beamten zur Rede gestellt. Die beiden bekamen ebenfalls eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung.

ODEG gewinnt Drittel der Ausschreibung in Berlin-Brandenburg

(14.07.) BERLIN - Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) erhält bei der Ausschreibung in Berlin und Brandenburg nach eigenen Angaben den Zuschlag für etwa ein Drittel des auf 1,3 Mrd. Euro geschätzten Gesamtauftrags. Der übrige Teil werde an die DB gehen, sagte ein ODEG-Sprecher am Montag. Darüber sei man schriftlich informiert worden. Den Angaben zufolge soll die ODEG ab 2012 unter anderem die Verbindung von Wismar nach Berlin und von Stendal über Berlin nach Cottbus übernehmen. Offiziell wird die Vergabe erst in zwei Wochen mitgeteilt, wenn die Einspruchsfrist für unterlegene Bewerber abgelaufen ist.

Die DB hatte die Bedingungen in dem Verfahren bereits kritisiert und wiederholt mit einer Klage gedroht. Hintergrund sind die Ausschreibungsmodalitäten, die eine Vergabe der Strecken in Losen vorsahen, wobei die größten Lose an verschiedene Anbieter vergeben werden sollten. Damit war klar, dass die DB einen Teil der bisher betriebenen Strecken verlieren würde. Ein Bahn-Sprecher wollte sich am Montag weder zur Entscheidung noch zu einer möglichen Klage äußern.

RegioShuttle-Brände: EBA ordnet regelmäßigen Austausch von Abgasturboladern an

(14.07.) BONN - Als Reaktion auf mehrere Brände in Zügen des Typs "Regio-Shuttle 1" hat das Eisenbahnbundesamt am Montag als Notstandsmaßnahme eine Allgemeinverfügung an alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und Fahrzeughalter dieses Fahrzeugtyps erlassen. Darin wird angeordnet, dass die in diesen Fahrzeugen eingebauten Abgasturbolader rechtzeitig vor Erreichen einer bestimmten Laufleistung auszutauschen sind. Die Verfügung beruht auf jüngsten Erkenntnissen, dass es in der Vergangenheit an den Fahrzeugen dieses Typs ungewöhnlich häufig zu Brandschäden gekommen war. Als Brandauslöser war regelmäßig der eingebaute Abgasturbolader identifiziert worden.

Grube und Wowereit sehen Neuanfang

(14.07.) BERLIN - Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit und DB-Chef Rüdiger Grube haben beim ersten Berliner Bahngipfel am Montag eine enge Zusammenarbeit in allen die Hauptstadt betreffenden Fragen verabredet. Wowereit sprach von einem "von Vertrauen geprägten Neuanfang" im Umgang zwischen dem Berliner Senat und der DB. Grube stellte heraus, dass die Bahn sich ihrer Verantwortung für die Verkehrsanbindungen in der Hauptstadt bewusst sei. Mit dem Bahngipfel soll ein kontinuierlicher Dialog zwischen dem Land Berlin und der DB etabliert werden, der eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine zügige Behandlung von Themen gewährleisten soll. "Wir wollen mit dem Bahngipfel Berlin einen Neustart machen", erklärten Wowereit und Grube anschließend.

Beim Thema S-Bahn machte der Regierende Bürgermeister deutlich, dass der Senat schnellstmöglich eine klare und deutliche Besserung erwarte. Wowereit wörtlich: "Das Unternehmen muss sich nach dem Desaster der vergangenen Wochen jetzt eindeutig und konsequent an den berechtigten Erwartungen der Berliner Kundinnen und Kunden ausrichten. So schnell wie irgend möglich muss der reguläre Fahrplan wieder gelten und verlässlich eingehalten werden. Aber es ist jetzt auch an der Zeit, dass die S-Bahn zu nachhaltigen Investitionen in Strecken, Service und Fahrzeugpark zurückkehrt und damit die Qualität sichert, die wir als Vertragspartner erwarten müssen." Der DB-Chef sicherte zu, dass das Unternehmen alles daran setzen werde, die laufenden Probleme kundenorientiert zu lösen. "Die S-Bahn erhält von Seiten des Mutterkonzerns alle notwendige Unterstützung, um so schnell wie möglich zu einem normalen Verkehrsbetrieb zu gelangen", erklärte Grube. Die S-Bahn hatte bereits am vergangenen Donnerstag einen "Sechs-Punkte-Plan" zur schnellen und konsequenten Lösung der aktuellen Probleme vorgestellt, unter anderem eine Entschädigung für Stammkunden.

Wesentliche Themen auf dem ersten Berliner Bahngipfel waren darüber hinaus die Anbindung des neuen Großflughafens BBI an die Schiene und die Pläne der DB zum Standortkonzept Berlin. Nach derzeitiger Planung wird die DB einen  dreistelligen Millionenbetrag für den Innenausbau der Bügelbauten am Hauptbahnhof investieren. "Mit dem Bezug der Bügelbauten als Bürostandort leistet die DB einen entscheidenden Beitrag zur urbanen Entwicklung des Umfeldes am Hauptbahnhof und zeigt damit auch ihre Verbundenheit mit dem DB-Standort Berlin", erklärte Grube. Ab 2010 werden dort die ersten DB-Mitarbeiter einziehen. Zudem plant die DB die Anmietung eines weiteren Bürokomplexes am Nordbahnhof.

Beide Seiten zeigten sich erfreut über die positive Entwicklung des Berliner Hauptbahnhofs als die zentrale Verkehrsstation der Hauptstadt. Dazu gehöre auch die geplante Verlängerung der S 21 zum Hauptbahnhof. Der Finanzierungsvertrag für den 1. Bauabschnitt der S-Bahnverlängerung befindet sich bereits in Endverhandlung. Zudem wird zur besseren Anbindung des Hauptbahnhofs an das U-Bahnnetz im August 2009 der erste Teilabschnitt der U 55 in Betrieb genommen.

Bei der Schienenanbindung des Flughafens BBI sind sich beide Seiten über das Ziel einig, durchgängig drei Züge pro Stunde vom Hauptbahnhof über die Anhalter Bahn zum BBI anzubieten. Ob und wie dieses Vorhaben realisierbar ist, wird sich bei der Erstellung des Fahrplans 2010 erweisen. Die DB machte deutlich, dass sie alles daran setzen werde, auch eine Ostanbindung für den BBI zügig zu realisieren. Eine direkte Anbindung des BBI an das Fernverkehrsnetz kann nach bisheriger Planung der DB in einem ersten Schritt mit dem EuroCity Hamburg - Berlin - Wroclaw - Krakau erfolgen. Weiterhin kann für 2012 ein InterCityExpress (ICE) Berlin - Hamburg sowie Hamburg - Berlin in den Tagesrandlagen angeboten werden. Der Senat machte deutlich, dass er dieses bisherige Angebot der Bahn für nicht ausreichend hält und mindestens eine komplette IC- oder ICE-Linie, die über die Stadtbahn verkehrt, zur Fernverkehrsanbindung des Flughafens BBI für nötig hält.

Der zweite Berliner Bahngipfel ist voraussichtlich für das Frühjahr 2010 geplant.

Weiterer Baufortschritt bei der Fassadensanierung in Köln Hauptbahnhof

(14.07.) KÖLN - Die seit 2008 laufende Sanierung der Glasfassade zur Eingangshalle des Kölner Hauptbahnhofes geht und planmäßig voran. Seit dem gestrigen Montag wird das Gerüst an der Außenfassade abgebaut. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Donnerstag andauern. Mit dem Rückbau des Gerüstes an der Außenfassade wurde abgewartet, um mit den Arbeiten nicht in die Zeit der Großveranstaltung "Kölner Lichter" zu geraten. Die Sanierung im Innenbereich ist noch nicht vollständig abgeschlossen, so dass das Gerüst dort noch bis August verbleiben muss. Auch während der jetzt anstehenden Bauphase müssen die Kunden, Besucher und Reisenden noch mit kleineren Behinderungen rechnen. Dafür bittet die DB um Verständnis.

Bahnhof Nidda ist behindertengerecht

(14.07.) FRANKFURT/Main - Der Bahnhof Nidda ist jetzt behindertengerecht ausgebaut. Drei Personenaufzüge zu den Bahnsteigen und zum Bahnhofsvorplatz machen den Bahnhof nun für mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich. Die beiden Mittelbahnsteige (Gleis 2 und 4 bzw. 5 und 7) wurden auf 55 Zentimeter erhöht und erhielten neue Überdachungen. Die Treppe zum Bahnhofsvorplatz, das Wegeleitsystem und die Bahnsteigausstattung wurden modernisiert, die Fußgängerunterführung saniert. Insgesamt wurden fast vier Millionen Euro investiert. Die Bauzeit betrug 15 Monate. Der Regionalbahnhof Nidda liegt auf der Eisenbahnstrecke von Gießen nach Gelnhausen und ist auch die Endstation der Horlofftalbahn, die von Friedberg nach Nidda führt. Auf den beiden Regionalstrecken fahren die Züge der Hessischen Landesbahn und der DB Regio.

Nordhafenkonferenz: Akteure des Seehafenhinterlandverkehrs an einem Tisch

(14.07.) BERLIN - DB Intermodal hat im Rahmen der Nordhafenkonferenz auch in diesem Jahr wieder alle wesentlichen Akteure des Seehafenhinterlandverkehrs von und zu den norddeutschen Seehäfen für intensive Gespräche an einen Tisch gebracht. Ziel des Treffens war es, die Effizienz der Hafenanbindung an das Hinterland durch vielfältige Ansätze zu erhöhen. Verbesserter Datenfluss und valide Prognosen sind hierbei wesentliche Elemente. Darüber hinaus haben sich alle Beteiligten für die Entwicklung eines Frühwarnindikatoren-Systems sowie die Schaffung einer übergreifenden Informationsplattform für eine effizientere Gestaltung der Transportkette geeinigt. Die Experten waren sich auch einig, dass das Thema Nachhaltigkeit in maritimen Transportnetzwerken ein bedeutendes Zukunftsthema ist.

"Während im Boomjahr 2008 der Fokus auf den immer knapper werdenden Kapazitäten im Seehafenhinterland lag, ist es heute unser Anspruch, das Gesamtsystem des maritimen Kombinierten Verkehrs zu stärken und damit die weitere Ausdünnung des Netzwerks zu verhindern", sagte DB Intermodal-Chef Hans-Georg Werner am Rande der Nordhafenkonferenz in Berlin. Das könne nur gelingen, indem man auch den Dialog mit den Endkunden, also der verladenden Wirtschaft, weiter intensiviere, um das Gesamtsystem noch schärfer auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. Werner: "Bei der Bewältigung der aktuellen Krise sind alle Akteure in der logistischen Prozesskette des Seehafenhinterlandverkehrs gefordert. Nur im Dialog können wir die Rahmenbedingungen für den Kombinierten Verkehr der Zukunft aktiv gestalten, alte Denkmuster und Abläufe durchbrechen und die Leistungsfähigkeit des internationalen Seehafenhinterlandverkehrs und so den Verkehrsträger Schiene stärken." DB Intermodal hatte die Plattform der Hafenkonferenzen 2006 geschaffen, um gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin interdisziplinäre Lösungen im Bereich der Seehäfen voranzubringen.

"Das gesamte maritime Transportnetzwerk steht vor enormen Herausforderungen. Eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung aus neutraler Sicht ist von hoher Bedeutung, um den beteiligten Unternehmen eine verlässliche Orientierung hinsichtlich der Mengenentwicklung und Kapazitätsplanungen zu geben", so Prof. Frank Straube, Leiter des Bereichs Logistik an der TU Berlin. Sein Team analysiert seit 2006 als neutraler Dritter sensible Planungsansätze und Daten bei Unternehmen entlang der gesamten maritimen Wertschöpfungskette und leitet daraus validierte und neutralisierte Aussagen zur Mengenentwicklung ab. Darüber hinaus moderiert der Bereich Logistik der TU Berlin dieses Forum seit seiner Gründung.

"WiWo": Bahn will mehr Billigtickets anbieten

(13.07.) BERLIN - Die Bahn will einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge verstärkt Billigtickets über Kooperationspartner anbieten, um ihre Fernzüge zu füllen. Das geht aus der streng geheimen Mittelfristplanung hervor, schreibt die Zeitschrift in ihrer neuesten Ausgabe. Sie sehe einen "Ausbau der Marketing-Kooperationen" vor. "Vor dem Hintergrund nachlassender Effekte aus Angebotsmaßnahmen" seien "umfangreiche Maßnahmen zur Mengensteigerung" erforderlich. Mit einer Neuauflage von Aktionen wie dem "Lidl"- oder "Tchibo"-Ticket sollen laut "Wirtschaftswoche" vor allem Kunden für schwach ausgelastete ICE- und Intercity-Verbindungen gewonnen werden. Die Fernzüge des Konzerns hatten im vergangenen Jahr eine Auslastung von lediglich 44 Prozent, angestrebt würden mittelfristig 49 Prozent.

"FR": DB und russische Staatsbahn planen Allianz

(13.07.) BERLIN - Die DB und die russische Staatsbahn RZD streben nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" ein Bündnis an. Die beiden Staatsunternehmen verhandelten über eine Überkreuzbeteiligung, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach mache der neue Bahn-Chef Rüdiger Grube Tempo bei dem Vorhaben. Gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Wladimir Jakunin werde er nächste Woche bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen im Schloss Schleißheim bei München Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew über die Pläne informieren. Ein Bahnsprecher betonte, bei dem Treffen gehe es um kleinere Kooperationen zwischen den Bahnen im akademischen Bereich.

Berlin: Schon früher Riss in S-Bahn-Rad?

(13.07.) BERLIN - Bereits vor einem Unfall im Mai 2009 soll die Berliner S-Bahn bei Zügen der Baureihe 481 Probleme mit den Rädern gehabt haben. Das berichtet die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf mehrere Triebfahrzeugführer der S-Bahn. Zumindest ein konkreter Vorfall im Jahr 2003 solle dem Eisenbahnbundesamt als Aufsichtsbehörde verheimlicht worden sein. Die Geschäftsführung und einige erliner Politiker hätten davon gewusst. Am heutigen Montag treffen sich der neue Bahnchef Rüdiger Grube und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zu einem "Bahngipfel" im Hamburger Bahnhof in Berlin. Ein großes Thema wird dabei das Chaos bei der S-Bahn sein.

Unterdessen hat sich ein Sprecher des Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee erstmals zum Chaos innerhalb der Berliner S-Bahn geäußert und dabei dem neuen Bahnchef Grube den Rücken gestärkt. "Die Schuld für diese Situation liegt einzig und allein bei der Berliner S-Bahn", sagte der Sprecher dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Bahnchef Grube habe deshalb bereits Konsequenzen gezogen und das Management ausgewechselt. "Das war richtig", sagte der Sprecher. Das Eisenbahnbundesamt werde die Fortschritte bei der S-Bahn auch weiterhin sehr genau prüfen, damit bei der Sicherheit der Fahrgäste keine Abstriche gemacht werden.

Vier Jahrzehnte S-Bahn-Verkehr in Leipzig

(13.07.) LEIPZIG - Nach der feierlichen Inbetriebnahme am 12. Juli 1969 nahm einen Tag später um 4.20 Uhr die Leipziger Stadtschnellbahn auf der herzförmig angelegten, 36,4 Kilometer langen Ringlinie A (Gaschwitz - Markkleeberg - Leipzig-Plagwitz - Leipzig Hauptbahnhof - Leipzig-Stötteritz - Leipzig-Connewitz - Markkleeberg - Gaschwitz) ihren planmäßigen Betrieb auf. Als Geburtstagsgeschenk der DB Regio AG an die Fahrgäste, dürfen alle 1969 in Leipzig Geborenen am heutigen Montag den ganzen Tag die Leipziger S-Bahn-Linien S 1 (Leipzig Miltitzer Allee-Leipzig), S 2 (Leipzig - Borna), S 10 Halle - Leipzig und S 11 (Leipzig - Wurzen) kostenlos benutzen.

"Mit der Einladung an die Leipziger, die gemeinsam mit der S-Bahn vor 40 Jahren das Licht der Welt erblickten, möchten wir uns symbolisch bei allen Fahrgästen für ihre Treue bedanken", so Stephan Georg Wigger, Sprecher des Verkehrsbetriebes Mitteldeutschland der DB Regio AG. Als Nachweis reicht ein gültiges Personaldokument, aus dem Geburtsjahr 1969 und Geburtsort Leipzig ersichtlich sind.

Mit den Erweiterungen bis Wurzen am 26. Mai 1974 und Leipzig-Grünau am 24. September 1977 erhielt die Messestadt in den Folgejahren ein leistungsfähiges S-Bahn-Netz, das sich bis heute zum Rückgrat des Öffentlichen Nahverkehrs über die Stadt- und Landesgrenze hinaus entwickelt hat. So verbindet seit Dezember 2004 die S-Bahn-Linie S 10 die S-Bahn-Systeme der Städte Leipzig und Halle (Saale). Gegenwärtig führen fünf S-Bahn-Linien im Wirtschaftsraum Halle/Leipzig die Bezeichnungen S 1 Leipzig Miltitzer Allee - Leipzig, S 2 Leipzig - Borna, S 7 Halle-Nietleben - Halle - Halle-Trotha, S 10 Halle - Leipzig und S 11 Leipzig - Wurzen. Sie bedienen nahezu vollständig im 30-Minuten-Takt ein Netz mit einer Streckenlänge von 131 Kilometern mit 60 Haltepunkten.

Zuschüsse für Berliner S-Bahn werden gekürzt

(13.07.) BERLIN - Der Berliner Senat zieht Konsequenzen aus dem anhaltenden Chaos bei der Berliner S-Bahn: Einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge kürzt der Senat die S-Bahn-Zuschüsse um bis August um ein Drittel. Für die fünf Wochen seit Beginn der Einschränkungen Ende Juni bis Ende Juli betrage die Kürzung damit sieben Millionen Euro, die bei der im August fälligen Überweisung abgezogen werde, sagte eine Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung am Freitag. Derzeit stehen wegen der verschärften Kontrollen nach einem Radbruch nach "Tagesspiegel"-Informationen nur noch 311 Viertelzüge zur Verfügung und von Sonnabend an verbleiben sogar nur noch 308. Im Normalbetrieb sind in Spitzenzeiten 552 Viertelzüge erforderlich.

Die DB plant unterdessen weitere Entlastungsmaßnahmen für S-Bahn-Kunden. Ab kommendem Montag werden insgesamt zehn Züge der RegionalBahn-Linie RB 10 der Strecke Nauen - Berlin Spandau ab/bis Charlottenburg verlängert. Zur Entlastung der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Berliner Stadtbahn setzt DB Regio auf der RegionalExpress-Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof ab Montag, 13. Juli 2009, montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr vier Züge pro Stunde ein. Damit fährt durchschnittlich alle 15 Minuten ein Zug mit Zwischenhalten an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Charlottenburg und Wannsee. Zusätzlich können Fahrgäste mit VBB-Fahrausweisen die SXF1-Schnellbusse des DB Stadtverkehr  zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagfrei nutzen. Diese Verbindung ersetzt die Linie S 45 und ist mit rund 20 Minuten Fahrzeit schneller als die S-Bahn.

Schnellere Züge von München und Nürnberg nach Prag

(13.07.) MÜNCHEN - Beschleunigte Verbindungen, komfortablere Fahrzeuge und besserer Service: Nachdem die Deutsche Bahn im Jahr 2002 den Fernverkehr eingestellt hat, wird ab Dezember 2009 der Schienenverkehr zwischen Bayern und Tschechien durch den Nahverkehr optimiert. Bund und DB-Fernverkehr haben in den letzten Jahren trotz des tschechischen EU-Beitritts kein Engagement zur Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs gezeigt. "Durch das neue grenzübergreifende Konzept schaffen wir für die Fahrgäste ein beschleunigtes Angebot. Mittelfristig erwarten wir jedoch, dass ein Eisenbahnunternehmen den Fernverkehr auf der Strecke wieder aufnimmt", sagte Fritz Czeschka, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG).

Durch die Bestellung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und des Ministeriums für Verkehr der Tschechischen Republik wird künftig der gesamte Bahnverkehr zwischen der tschechischen Hauptstadt und Bayern in Kooperation von Vogtlandbahn und der Tschechischen Bahn Ceske Drahy (CD) erbracht. Auf den Relationen München - Prag und Nürnberg - Prag kommen deutsche und tschechische Wagen zum Einsatz, die in Bayern einheitlich unter dem Label "alex" vermarktet werden. Insgesamt vier Zugpaare verkehren im Vier-Stundentakt von Prag bis Schwandorf und werden dort abwechselnd nach München und Nürnberg weitergeführt. Durch schnelle Umsteigeverbindungen in Schwandorf ergeben sich für beide bayerischen Metropolen täglich in beiden Richtungen je vier Prag-Verbindungen. Die Reisezeiten von Nürnberg bzw. München nach Prag verringern sich von derzeit rund fünf bzw. sechs Stunden um etwa 20 Minuten.

Die Vogtlandbahn wird unter ihrem Markenzeichen "alex" erstmals auch die bislang von DB Regio gefahrenen Züge Nürnberg - Prag übernehmen. Dadurch kommt die moderne alex-Diesellok künftig bei allen Zügen grenzüberschreitend bis Pilsen zum Einsatz, wodurch der zeitraubende Lokwechsel am Grenzbahnhof Furth im Wald entfällt. Durch das neue Prag-Konzept entstehen zwischen München und Regensburg zusätzlich zum bestehenden Stundentakt des BAYERN-TAKTs neue Expressverbindungen. Diese Sprinterzüge mit Halt nur in Landshut und teilweise Freising sorgen auf dieser nachfragestarken Achse für noch bessere Verbindungen. Die Expresszüge, die zum Teil auch in für Berufspendler interessanten Fahrlagen verkehren, bieten den Fahrgästen nicht nur mehr Platz, sondern auch kürzere Fahrzeiten. "Damit binden wir Ostbayern noch besser an München an", so Czeschka.

In Nürnberg haben die Prag-Züge schlanke Anschlüsse an die ICE-Linie Richtung Dortmund. Dadurch führt die schnellste Bahnverbindung auch von Westdeutschland nach Tschechien künftig über Nürnberg - Furth im Wald statt über Dresden. Alle Züge sind bewirtschaftet, für mobilitätseingeschränkte Reisende geeignet und verfügen über Mehrzweckabteile zur Mitnahme von Fahrrädern. In den tschechischen Zuggarnituren werden moderne, überwiegend klimatisierte Großraum- und Abteilwagen, sowie ein Bordbistro eingesetzt. Damit nähert sich der Fahrtkomfort der Züge dem EuroCity-Standard an. Für die alex-Züge wird der Service derzeit verhandelt.

Bundespolizei nimmt Kabeldieb fest

(13.07.) BERLIN - In der Nacht zum Freitag gelang es der Bundespolizei zwei Buntmetalldiebe auf frischer Tat zu stellen. Die beiden 27 und 40 Jahre alten Männer machten sich gegen 01.45 Uhr an der Schnellfahrtstrecke Berlin - Hamburg zu schaffen, als sie die Streife bemerkte. In der Nähe der Ortslage Bootz, etwa 15 km nördlich von Wittenberge, beobachtete die Streife die beiden Männer, wie diese gerade Kabelenden in Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen verluden. Bei der Durchsuchung des Audi A4 fanden die Beamten weitere 256 Kabelstücke. Außerdem entdeckten sie im Nahbereich eine Art "Bunker", der offensichtlich als Zwischenlager für gestohlene Kabel dient. Als Tatmittel stellten sie eine Eisensäge und einen Bolzenschneider sicher. Die genaue Schadenssumme ist noch nicht bekannt. Für die beiden in Polen wohnhaften Männer, die bisher noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten waren, wurde am Vormittag beim Amtsgericht Perleberg Untersuchungshaft beantragt. Die Ermittlungen dauern an.

DB stellt Sechs-Punkte-Plan für S-Bahn Berlin vor

(10.07.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag einen "Sechs-Punkte-Plan" zur schnellen und konsequenten Lösung der aktuellen Probleme bei der S-Bahn Berlin vorgestellt. Neben den Maßnahmenpaketen für die Erstellung eines Stufenplans zur nachhaltigen Wiederherstellung des Normalzustands und zur lückenlosen Aufklärung aller Missstände gibt es vier Sofortprogramme zur schnellen Verbesserung des Verkehrsangebots, der Fahrzeugverfügbarkeit sowie der Kunden- und Bestellerzufriedenheit. "Klares Ziel ist es, nicht nur das gewohnte und bewährte Verkehrsangebot wieder baldmöglichst herzustellen, sondern auch das Vertrauen aller in die Berliner S-Bahn zurück zu gewinnen", betonte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. "Dazu muss aber auch die Herstellerindustrie einen Beitrag leisten und ihre Leistungsversprechen einhalten."

Wichtigster Bestandteil des verkehrlichen Sofortprogramms ist der Basisfahrplan, der von kommendem Montag an zunächst bis Ende Juli gültig sein soll. Damit erhalten Fahrgäste eine Möglichkeit, Reiseroute und Fahrzeit verlässlicher planen zu können. DB-Personenverkehrsvorstand Homburg kündigte außerdem freiwillige Kompensationsleistungen für Stammkunden an: "Abo- und Jahreskarteninhaber, die für die Tarifbereiche Berlin A, B oder C im Dezember noch entsprechende Karten besitzen, erhalten im Dezember einen Monat freie Fahrt." Diese Regelung gelte für die VBB-Umweltkarte, Auszubildende/Schüler und Geschwisterkarten sowie Abo65plus-Nutzer und Firmenticketinhaber. Damit erhalten Fahrgäste eine Kompensation, die sich langfristig an die öffentlichen Verkehrsmittel gebunden haben und nicht mit der Angebotsminderung rechnen konnten.

Zur Entlastung der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Berliner Stadtbahn setzt DB Regio auf der RegionalExpress-Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof ab nächster Woche montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr vier Züge pro Stunde ein. Damit fährt durchschnittlich alle 15 Minuten ein Zug mit Zwischenhalten am Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Charlottenburg und Wannsee. Zusätzlich können ab sofort die SXF1-Schnellbusse des DB Stadtverkehrs zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagfrei genutzt werden.

Im Berufsverkehr fahren auf den Linien S1 zwischen Wannsee und Schöneberg und der S5 zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße zusätzliche Züge als Zubringer zur U-Bahn und zur Ringbahn. Weitere Angebote mit Verkehrsmitteln der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind angesichts der bevorstehenden Ferienzeit mit weniger Fahrgastaufkommen derzeit nicht vorgesehen. Bei kurzfristigem Bedarf ist eine Unterstützung durch die BVG zugesichert worden. Zur weiteren Verbesserung der Fahrgastinformation hat die S-Bahn Berlin seit Anfang des Jahres 35 zusätzliche Kundenbetreuer (KIN-S) auf die Bahnhöfe geschickt. Bis Mitte August werden rechtzeitig zur Leichtathletik-WM weitere 45 hinzukommen.

Derzeit werden umfangreiche Untersuchungsunterlagen über die Haltbarkeit der Radsätzen von S-Bahn-Zügen der Baureihe 481 durch das Eisenbahn-Bundesamt ausgewertet. Nach Vorliegen der Ergebnisse will die S-Bahn Berlin in den nächsten Wochen über einen Stufenplan zur schrittweisen Wiederherstellung eines vollständigen Verkehrsangebots informieren. Damit sei jedoch nicht vor Herbst zu rechnen. Aktuelle Daten zur betrieblichen Lage sind im Internet unter www.s-bahn-berlin.de oder über die Kundentelefon-Nummer 030 297 - 43333 abrufbar. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können sich unter mobil.s-bahn-berlin.de informieren. Aushangfahrpläne auf den Bahnhöfen werden im Lauf der nächsten Woche ausgewechselt. Alle wichtigen Informationen mit Fahrplantabellen und weiteren Servicehinweisen finden die Fahrgäste in der kommenden Woche in der aktuellen Ausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf vielen Bahnhöfen und in den S-Bahn-Kundenzentren erhältlich sind.

Vogtland-Express mit neuen Fahrzeiten und weiteren Haltestellen

(10.07.) NEUMARK - Ab dem 19. Juli wird der Vogtland-Express (VX) jeden Sonntag circa sechs Stunden später vom Vogtland nach Berlin fahren. Statt wie bisher um 4:44 Uhr wird die Abfahrt künftig erst um 10:39 Uhr in Adorf stattfinden. Die Endhaltestelle in Berlin Zoologischer Garten erreicht der VX um 16:09 Uhr. Die Zeiten für die Rückfahrt bleiben gleich - Abfahrt ist um 17:39 Uhr in Berlin, Ankunft um 23:10 Uhr in Adorf. "Wir reagieren mit den geänderten Fahrzeiten auf die Wünsche unserer Fahrgäste", so Vogtlandbahn Geschäftsleiter Hartmut Schnorr. "Unsere Express-Verbindung mit der frühen Hinfahrt nach Berlin und der Rückfahrt ins Vogtland am späten Nachmittag wird unter der Woche sehr stark von Pendlern angenommen. Die neuen Fahrzeiten am Sonntag kommen nun den Fahrgästen entgegen, die am Wochenende einen preiswerten Ausflug mit der Bahn zu den touristischen Sehenswürdigkeiten des Vogtlandes machen wollen", so Schnorr weiter.

Eine weitere Neuerung: Der VX wird von nun an jeden Tag in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain halten. Mit dieser Erweiterung des Angebots wird auch eine weitere Direktverbindungen aus beiden brandenburgischen Städten zum Flughafen Berlin-Schönefeld geschaffen. Fahrgäste aus Elsterwerda mussten beispielsweise auf dem Weg zum Flughafen bisher einmal umsteigen.

DSB schließt Rahmenvertrag über die Lieferung von 100 Regionalzügen mit Siemens

(10.07.) ERLANGEN - Die Dänische Staatsbahn (DSB) hat mit Siemens einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 100 Regionalzügen des Typs Desiro Classic DMU abgeschlossen. Siemens wird ab Oktober 2010 zunächst acht Fahrzeuge an DSB liefern. Für 92 Züge ist eine Option vereinbart. Die neuen Fahrzeuge werden im Siemens-Werk Krefeld-Uerdingen, Deutschland, gefertigt und auf der Strecke von Aarhus auf die Halbinsel Djursland (Grenaabahn) eingesetzt. Über die Auftragshöhe wurde Stillschweigen vereinbart.

Die 120 km/h schnellen, dieselbetriebenen Desiro Classic DMU bieten 116 Fahrgästen Platz. "Der hohe umweltfreundliche Standard dieser Züge war unter anderem maßgebend für die Auftragsvergabe. Mit zehn Prozent weniger Energieverbrauch und über vier Tonnen weniger CO2-Belastung im Jahr im Vergleich zum Vorgängermodell erfüllt unser Produkt den hohen ökologischen Anspruch der DSB", sagte Jörn F. Sens, CEO der Busines Unit Rolling Stock bei Siemens. Bereits im Jahr 2002 hatte die DSB zwölf Züge des Typs Desiro Classic in ihrer Flotte aufgenommen. Siemens Mobility hat bereits mehr als 550 Fahrzeuge dieser Bauart weltweit ausgeliefert. Dieselbetriebene Desiros werden in Deutschland bereits von der DB, von der Arriva-Tochter Vogtlandbahn, der Kahlgrundbahn, der Nordwestbahn, der Ostmecklenburgischen Eisenbahn und der Lausitzbahn eingesetzt. Weltweit sind die Desiro-Classic-Züge in Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Österreich, Rumänien, Ungarn sowie in Kalifornien auf der Strecke zwischen den Städten Oceanside und Escondido in Betrieb.

Der Wagenkasten des Zuges besteht aus einer selbsttragenden Aluminium-Konstruktion aus Strangpressprofilen. Der Fahrzeugkopf ist in Sandwichbauweise ausgeführt und mit dem Rohbau verklebt. Die Fahrwerke sind zwei angetriebene Drehgestelle und ein nicht angetriebenes Jakobsdrehgestell mit Gummiprimärfedern und niveauregulierter Luftfederung in der Sekundärstufe. Der Triebzug ist mit zwei autarken Maschinenanlagen jeweils unter den Hochflurbereichen zwischen Einstieg und Triebdrehgestell versehen. Jede Maschinenanlage besteht aus einem 6-Zylinder-Dieselmotor mit Abgasturboaufladung und Ladeluftkühlung und einem mechanischen 5-Gang-Automatikgetriebe.

Zweimillionster Fahrgast in Flughafen-S-Bahn begrüßt

(10.07.) HAMBURG - Der Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH, Kay Uwe Arnecke, hat am Donnerstag im Beisein des Geschäftsführers von Hamburg Airport, Claus-Dieter Wehr, den zweimillionsten Fahrgast auf der Flughafen-S-Bahn begrüßt. Es ist Corinna Otte aus Zürich, weiter mit der Bahn nach Lübeck fuhr. Täglich nutzen bis zu 15.000 Fahrgäste die Flughafen-S-Bahn, die seit Ende 2008 eine attraktive und schnelle HVV-Verbindung zum Hamburg Airport bietet.

DB startet Fahrradmietsystem "Call a Bike" in Halle (Saale)

(10.07.) HALLE - Der Hallesche Hauptbahnhof bietet ein neues Service-Angebot. Am Bahnsteig 1 a stellt die DB ab sofort zehn auffällig rot-silberne Fahrräder des DB-Fahrradmietsystems Call a Bike bereit. "Dieses Angebot ergänzt die Reisekette und sorgt für Mobilität jenseits der Schiene. Nach den Erfolgen in anderen Städten wollen wir auch in Halle (Saale) die CallBikes als umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmittel anbieten", erklärt Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB-Tochter DB Rent GmbH. Kunden können nach einmaliger Registrierung künftig direkt an der CallBike-Station ihr Fahrrad übernehmen, sofort nutzen und nach der Tour wieder an der CallBike-Station abgeben. Für die Zeit zwischen Ausleihe und Rückgabe wird der Mietpreis von 8 Cent pro Minute berechnet. Kunden mit BahnCard erhalten eine Vergünstigung und zahlen nur 6 Cent pro Minute. Als Tageshöchstsatz ist in beiden Fällen der Betrag von 9 Euro für einen Zeitraum von 24 Stunden zu entrichten. Die Abrechnung erfolgt alle 14 Tage per Kreditkarte oder im Lastschriftverfahren.

Mit der Callbike-Station am Bahnhof unterscheidet sich das in Halle (Saale) gestartete System von den Call a Bike-Städten Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln oder München, in denen man ein an beliebiger Stelle im Stadtgebiet stehendes Fahrrad ausleihen und es ebenfalls an beliebiger Stelle im Stadtgebiet wieder zurückgeben kann. In Stuttgart gibt es ein Call a Bike-System, das ebenfalls mit Stationen arbeitet. Einmal registrierte Kunden können die Fahrräder unabhängig vom jeweiligen System an jeder Callbike-Station in Deutschland in Anspruch nehmen. Mit der Eröffnung in Halle (Saale) verfolgt die Deutsche Bahn ihr Programm bundesweit 100 ICE-Bahnhöfe mit Call a Bike-Stationen auszustatten konsequent weiter.

Weitere Informationen zu Call a Bike sowie die vollständige Liste der bereits ausgestatteten ICE-Bahnhöfe sind im Internet unter www.callabike.de oder beim Kundenservice unter der Telefonnummer 07000 522 5522.

Schnellbremsung des Zuges verhinderte Zusammenprall

(10.07.) SCHWERIN - Am Donnerstag Nachmittag ignorierte ein polnischer LKW-Fahrer in Schwerin am Bahnübergang Friedrichsthal das Rotlicht und die sich senkende Halbschranke. Der Sattelauflieger befuhr trotzdem den Bahnübergang. Der ankommende Reisezug der OLA konnte nur durch eine Schnellbremsung den Zusammenprall mit dem polnischen Sattelauflieger verhindern. Hierdurch war die Zugstrecke Schwerin - Parchim zeitweise gesperrt und es ist zu geringen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr in diesem Bereich gekommen. Reisende im Zug wurden durch die Schnellbremsung nicht verletzt. Die Bundespolizeiinspektion Rostock ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Zusätzliche RE-Züge zur Entlastung der Berliner S-Bahn

(09.07.) BERLIN - Die DB setzt ab kommender Woche zur Entlastung für ausfallende S-Bahn-Verkehre zusätzliche Regional-Expresszüge der Linie RE 1 auf der Stadtbahn ein. Statt wie bisher zweimal pro Stunde soll der RE 1 bereits ab nächste Woche montags bis freitags in der Zeit zwischen 6 und 20 Uhr viermal pro Stunde zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof verkehren. Zusätzlich können Fahrgäste ab sofort die SXF-Schnellbusse der DB-Stadtverkehrsgesellschaft BEX (in Kooperation mit BVB) zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagsfrei nutzen. Diese Buslinie ersetzt die S 45 und ist mit rund 20 Minuten Fahrzeit schneller als die S-Bahnverbindung. Um den Fahrgästen trotz der aktuellen Einschränkungen eine verlässliche Reiseplanung bis Ende Juli bieten zu können, hat die Berliner S-Bahn einen Basis-Fahrplan erstellt, den Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am heutigen Nachmittag der Öffentlichkeit in Berlin präsentieren wird.

"In der nächsten Woche werden wir unsere Kunden auch über einen Stufenplan zur schrittweisen Rückkehr zum normalen Verkehrsangebot der S-Bahn informieren", so Homburg. Gleichzeitig stimmt sich die S-Bahn mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) über mögliche Optionen für Verstärker- oder Ersatzverkehre ab. Homburg: "An den großen Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste gibt es nichts zu beschönigen und wir bedauern diese außerordentlich. Es handelt sich dabei jedoch um einen absoluten Ausnahmezustand. Jetzt ist eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligter gefragt, um möglichst schnell wieder zu einem akzeptablen Verkehrsangebot zu gelangen. Wir werden alles in unserer Macht stehende dazu tun."

Unterdessen berichtet der Berliner "Tagesspiegel", es sei nicht mehr ausgeschlossen, dass der gesamte Betrieb eingestellt werde. Offiziell heißt es demnach beim aufsichtsführenden Eisenbahn-Bundesamt in Bonn, man habe der S-Bahn bisher nicht gedroht, ihr die Betriebserlaubnis zu entziehen. Intern schließt man bei der S-Bahn nach "Tagesspiegel"-Informationen wegen der Verstöße gegen die Sicherheitsauflagen einen solchen Schritt aber nicht aus, sollte es zu einem weiteren Verstoß kommen. Und dass das Eisenbahn-Bundesamt weitere Sicherheitsüberprüfungen verlange, sei nicht ausgeschlossen, sagte der Sprecher des Amtes, Ralph Fischer. Dies könne sich erneut erheblich auf den Betrieb auswirken. Zwischen Strausberg und Strausberg Nord setzte die S-Bahn am Mittwoch vorübergehend Busse als Ersatz ein. Nach "Tagesspiegel"-Informationen gibt es bereits Überlegungen, auch weitere Außenäste des Netzes auf Busbetrieb umzustellen. Wie viele Fahrzeuge überhaupt noch einsetzbar sind, teilte die Bahn auch am Mittwoch nicht mit.

Durchschlag und Anschlag für zwei Tunnel der NBS Ebensfeld - Erfurt

(09.07.) ERFURT - Am Mittwoch erfolgten in einem doppelten Festakt der offizielle Durchschlag für den 1.163 Meter langen Tunnel Goldberg sowie der Anschlag des etwa 4.000 Meter langen Nordteils des Tunnels Bleßberg (gesamt 8.314 Meter) im Thüringer Landkreis Sonneberg. Der Tunnel Goldberg dient als Bauzufahrt zum Tunnel Bleßberg Nord, um auch während der Bauphase der Strecke die Beeinträchtigung von Natur und Anliegern so gering wie möglich zu gestalten.

Beide Tunnel sind Teil einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 29 Brücken und 22 Tunnel der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt, die derzeit errichtet werden. Diese Strecke gehört zur 500 Kilometer langen Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle und Berlin, dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast 10 Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Die Kunden im Personen- sowie im Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Thüringen unterstrich: „Der gleichzeitige Durchschlag und Anschlag von Tunneln der neuen Eisenbahn-Querung des Thüringer Waldes zeigt das Tempo bei der Verwirklichung des größten Bahnbauprojekts Deutschlands. Ziel ist die Inbetriebnahme 2017.“ Gegenwärtig konzentriert sich der Bau zwischen Nürnberg und Berlin auf die über 230 km langen Neubaustrecken Ebensfeld - Erfurt sowie Erfurt - Leipzig/Halle. Fast alle bauzeitbestimmenden Ingenieurbauwerke (Tunnel, Talbrücken) befinden sich in der Realisierung. Bei der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt befinden sich derzeit im Bau bzw. sind im Rohbau fertig gestellt 13 Tunnel, 20 Talbrücken, rohbaufertig ist ein 40 Kilometer langer Abschnitt von Ilmenau bis Erfurt.

Wulff und Grube: Zweigleisige Schienenanbindung des JadeWeserPort 2012 möglich

(09.07.) BERLIN - DB-Chef Rüdiger Grube und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff haben sich im Nachgang zum Spatenstich zur Schienenanbindung des JadeWeserPorts nochmals gegenseitig versichert, dass der zweigleisige Ausbau der Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven bis zum Jahr 2012 oberste Priorität hat. "Wir sind optimistisch, dass dieser Ausbau bis 2012 realisierbar ist", erläutert Grube. "Unabdingbare Voraussetzung hierfür ist aber, dass alle am Projekt Beteiligten an einem Strang ziehen, um die erforderlichen Planfeststellungsverfahren zeitgerecht durchführen zu können. Hierbei sind wir neben der Unterstützung durch das Eisenbahn-Bundesamt insbesondere auch auf die Hilfe der Landesbehörden und der Kommunen entlang der Strecke angewiesen. Nur so können wir unser ehrgeiziges Ziel erreichen."

"Der Tiefwasserhafen ist das derzeit wichtigste Infrastrukturprojekt in Norddeutschland", betont Christian Wulff. "Daher werden wir sowohl die Fertigstellung des JadeWeserPort als auch die Fertigstellung der zweigleisigen Schienenanbindung nach Kräften unterstützen." In einem ersten Schritt werde ein spezieller Arbeitskreis eingerichtet, durch den alle Kommunen und Behörden zeitnah und aktuell über Stand der Planung informiert würden. Wulff: "Wir erwarten, dass durch personelle Verstärkungen beim Eisenbahn-Bundesamt und Sicherstellung der Finanzierung durch das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn alle Zusagen eingehalten werden."

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am gestern die Arbeiten an der Schienenanbindung des JadeWeserPorts begonnen. Bis Ende 2010 wird zunächst der Abschnitt von Sande bis Ölweiche ausgebaut und die Infrastruktur auf den neuesten technischen Stand gebracht. Damit stehen zur Inbetriebnahme des Hafens eine leistungsfähige Anbindung sowie ausreichende Kapazitäten auf der Schiene zur Verfügung, um das prognostizierte Containervolumen zu bewältigen. Die dafür benötigten rund 25 Millionen Euro werden zum Großteil aus dem Konjunkturprogramm des Bundes finanziert.

Emslandlinie immer beliebter

(09.07.) HANNOVER - Im vergangenen Jahr nutzten rund 2,3 Millionen Kunden die durchgehenden Regional-Express-Zügeder DB zwischen Emden und Münster. 2008 waren im täglichen Durchschnitt 6.400 Menschen mit den Zügen der von Emden über Leer und Rheine nach Münster führenden RE-Verbindung unterwegs. Seit Einführung der klimatisierten Doppelstockzüge im Dezember 2005 sind damit die Fahrgastzahlen auf dieser Linie um 15,5 Prozent gestiegen. Der Megatrend im "Emsland-Express", wie der Zug auch genannt wird, ist aber die jährlich zweistellig steigende Zahl der Fahrradmitnahmen. Allein 2008 war ein Plus von 18,2 Prozent zu verzeichnen.

"In diesem Jahr erwarten wir auf dieser RE-Linie erstmals über 50.000 Fahrgäste mit Fahrrädern", sagt Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). Erfolgsfaktor sei das von DB Regio und LNVG entwickelte Fahrzeugkonzept: "In jedem Wagen gibt es Fahrradstellplätze, im gesamten Zug sind es über 50. So können auch größere Gruppen mit ihren Fahrrädern zügig ein- und aussteigen", so Menn. Die LNVG, eine Gesellschaft des Landes Niedersachsen, ist zuständig für die Planung und Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene. Sie beauftragt die Eisenbahnunternehmen mit der Durchführung der Verkehre und vergibt Fördermittel für diverse Nahverkehrsprojekte.

Die im Sommer letzten Jahres probeweise eingeführte Möglichkeit der Sitzplatzreservierung für Gruppen wurde ebenfalls positiv angenommen und als dauerhafter Service eingeführt. Bis zu 40 Sitzplätze können reserviert werden. Gruppen mit Fahrrädern können bereits ab sechs Personen Sitzplätze und Fahrradstellplätze reservieren lassen. Dieser Service kann in den DB Reisezentren oder den DB Agenturen gebucht werden. Seit dem 1. Juli wird für Tourenbegeisterte, die mit der Bahn und dem Fahrrad das Emsland erkunden möchten, ein zusätzlicher Service angeboten: Von den Bahnhöfen Meppen, Lingen und Lathen verkehrt an den Wochenenden bis zum 31. Oktober der RADexpress des Landkreises Emsland. Die Busse mit Fahrradanhänger führen zu zahlreichen Attraktionen und reizvollen Radwanderrouten, zum Beispiel entlang des Geest-Radwegs von Meppen nach Hümmling und zum Schloss Clemswerth. Die Fahrzeiten des RADexpress sind mit dem Fahrplan der Bahn abgestimmt.

Zündelnde Kinder lösen Böschungsbrand aus

(09.07.) BERLIN - Am Dienstag Nachmittag nahmen Beamte der Bundespolizei zwei Kinder zwischen den S-Bahnhöfen Lichterfelde Ost und Osdorfer Straße in Gewahrsam. Die beiden 13-jährigen Jungen hatten zuvor die dortige Schallschutzmauer überstiegen und die Böschung zwischen den Gleisanlagen der Fern- und S-Bahn angezündet. Insgesamt brannte eine Fläche von rund 100 Quadratmetern ab. Aufgrund der Löscharbeiten durch die Feuerwehr war die betroffene Bahnstrecke für knapp eine Stunde gesperrt. Durch eine sofort eingeleitete Nahbereichsfahndung stellte die Bundespolizei die beiden Jungen und fanden bei ihnen Streichhölzer. Nach Abschluss aller Maßnahmen wurden sie ihren Erziehungsberechtigten am Wohnort in Lichterfelde übergeben. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung durch Inbrandsetzen eingeleitet.

Behinderungen bei Berliner S-Bahn wohl noch bis mindestens September

(08.07.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn wird es nach Informationen der Nachrichtenagentur "ddp" noch bis mindestens September zu Einschränkungen und Behinderungen kommen. Insider sagten der Agentur, dass unter anderem die bisher vorgeschriebenen Wartungsintervalle für stark genutzte Räder laut Planung demnächst noch einmal von 60000 auf 30000 Kilometer halbiert würden. "Das kostet zusätzlich Zeit. Auch darum gehen unsere internen Planungen davon aus, dass vor September kein voller Regelbetrieb möglich sein wird." Bereits in den vergangenen Tagen waren den Insider-Angaben teilweise nur 50 Prozent der Züge im Einsatz gewesen, auch weil die DB nur elf Geräte zur Wirbelstromprüfung zur Verfügung habe. Nötig wären aber 20.

Unterdessen hat der Hersteller der betroffenen S-Bahn-Züge Bombardier 17 Techniker in die S-Bahn-Werkstätten Wannsee, Schöneweide und Oranienburg geschickt, um dort beim Austausch der Radsätze zu helfen. Das Unternehmen lehnt allerdings jede Verantwortung für Konstruktions- und Materialfehler ab. "Wir unterstützen die S-Bahn als unseren guten Kunden dabei, das Problem zu beheben", sagte Bombardier-Deutschlandchef Stephan Krenz. "Eine Gewährleistung gibt es aber seit 2007 nicht mehr."

DB stellt Alternativplanung für Anbindung Darmstadts vor

(08.07.) FRANKFURT/Main - Im Rahmen der Planungen für die Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar hat die DB am Dienstag dem Bauausschuss der Stadt Darmstadt die Variante eines neuen Fernbahnhofs im Darmstädter Westen präsentiert. Den Auftrag zur Prüfung dieser Variante hatte der Projektbeirat, in dem die Stadt, das Land sowie die von der Planung betroffenen Kommunen in Hessen vertreten sind, erteilt. Damit liegt nun eine mögliche Alternative zur so genannten Konsenstrasse vor, die die Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs mittels eines eingleisigen Anbindungsastes vorsieht.

Die vorgestellten Pläne zeigen einen Fernbahnhof, der an der geplanten Neubaustrecke östlich der Autobahn A5 in etwa auf Höhe der Siedlung Tann entstehen könnte. Die Neubaustrecke soll an dieser Stelle tiefer gelegt geführt werden, so dass der Fernbahnhof überbaut werden kann, um etwa ausreichend Platz für die Bahnhofsbebauung sowie Stellplätze für PKW zu erhalten. Der neue Bahnhof würde vier Gleise erhalten, wobei zwei Gleise für die durchfahrenden Züge vorgesehen sind. Wie im Konsenspapier festgelegt gäbe es je einen stündlichen Halt von Fernverkehrszügen in nördlicher und südlicher Richtung.

Dank der bereits vorhandenen Straßenbahnlinie kann der Fernbahnhof auch ohne größeren Aufwand an das ÖPNV-Netz angebunden werden, so dass der Darmstädter Hauptbahnhof und die Innenstadt in wenigen Minuten erreichbar sind. Aus Umweltsicht bringt die Variante Fernbahnhof klare Vorteile gegenüber der Konsenstrasse. Durch die enge Bündelung mit bestehenden Verkehrsachsen wäre ein deutlich geringerer Flächenverbrauch notwendig. Während bei der Konsenstrasse 269.000 m2 Fläche dauerhaft versiegelt werden und 428.000 m2 Waldeinschlag notwendig wären, kommt der Fernbahnhof auf 28.000 m2 versiegelter Fläche und einen notwendigen Waldeinschlag von 20.000 m2.

Der Vorschlag wird nun in den kommenden Wochen ausführlich mit der Stadt, dem Landkreis sowie den Kommunen diskutiert und bewertet. Im Zuge der weiteren Planung dieser Alternative werden die Fragen der Region, wie beispielsweise die direkte Schienenanbindung Darmstadts an den Flughafen Frankfurt, vertieft.

Startschuss für Schienenanbindung des JadeWeserPorts

(08.07.) HAMBURG - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am Dienstag Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Dr. Philipp Rösler, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Axel Kluth, Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, und Dr. Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG, den Startschuss für den Bau der Schienenanbindung des JadeWeserPorts gegeben. Bis Ende 2010 wird der Abschnitt Sande bis Ölweiche ausgebaut und die Infrastruktur auf den neuesten technischen Stand gebracht. Damit stehen zur Inbetriebnahme des Hafens eine leistungsfähige Anbindung sowie ausreichende Kapazitäten auf der Schiene zur Verfügung. Die dafür benötigten rund 25 Millionen Euro werden zum Großteil aus dem Konjunkturprogramm des Bundes finanziert.

Nachdem 2003 bereits erste infrastrukturelle Verbesserungen zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg realisiert wurden, steht in den kommenden knapp zwei Jahren der weitere bedarfsgerechte Streckenausbau auf der Agenda. Für eine reibungslose Betriebsabwicklung wird am Beginn der Nordstrecke kurz hinter dem Abzweig Weißer Floh der Kreuzungsbahnhof Accum hergestellt. Die eingleisige, elf Kilometer lange Nordstrecke bis zum Übergabebahnhof Oelweiche ist derzeit lediglich für Rangierfahrten nutzbar. Um dort ab Jahresende 2010 regulären Schienengüterverkehr durchführen zu können, werden der Abschnitt mit der erforderlichen Signaltechnik ausgerüstet und die Gleisanlagen umfassend erneuert. Parallel dazu realisiert die Bahn die notwendigen Schallschutzmaßnahmen an der Nordstrecke.

Eine dritte Baustufe sieht den weiteren Infrastrukturausbau zwischen Oldenburg und Sande vor. Damit sollen alle Streckenabschnitte zweigleisig ausgebaut werden, wodurch weitere Kapazitäten entstehen. Dieser Ausbau ist bis 2012 realisierbar, sofern die Planfeststellungsverfahren sehr zügig durchgeführt werden können. Zudem wird die Gesamtstrecke von Oldenburg über Sande bis zum Übergabebahnhof Oelweiche bis 2014 durchgehend elektrifiziert sein. Dazu gehören auch die entsprechenden Schallschutzmaßnahmen. Um den erforderlichen Planungsprozess möglichst schnell umsetzen zu können, ist die intensive Mitwirkung des Bundesverkehrsministeriums, des Eisenbahn-Bundesamts, der Bahn, des Landes sowie der betroffenen Kommunen notwendig.

Planänderungsbeschluss für viergleisigen Ausbau Frankfurt West - Bad Vilbel

(08.07.) FRANKFURT/Main - Der Planänderungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes für den viergleisigen Ausbau der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt West und Frankfurt-Berkersheim für die S-Bahn ist am Dienstag im Beisein von Staatssekretär Klaus-Peter Güttler aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und dem Konzernbevollmächtigten der DB für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, vorgestellt worden. Am heutigen Mittwoch wird der komplette Planänderungsbeschluss in den Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Neue Presse und der Frankfurter Rundschau veröffentlicht. Der Planänderungsbeschluss war notwendig geworden, nachdem der Beschluss von 2004 beklagt worden war. Er sieht im Einklang mit der aktuellen Rechtsprechung erheblich mehr Schallschutz vor. So sollen im Stadtgebiet über dreizehn Kilometer Schallschutzwände gebaut werden - fünf Kilometer mehr als ursprünglich geplant. Mehrere Anwohner erhalten zusätzlich Schallschutzfenster.

Auf der vielbefahrenen Bahnstrecke von Frankfurt über Bad Vilbel nach Friedberg teilt sich die S-Bahn im sogenannten Mischbetrieb die beiden vorhandenen Gleise mit dem Fern-, Regional- und Güterverkehr. Entstehen auch nur kleine Störungen auf der Strecke, wirkt sich das auf das gesamte S-Bahn-Netz im Rhein-Main-Gebiet aus. Damit künftig die S-Bahnen der Linie S6 ungehindert fahren können, soll die Main-Weser-Bahn in einem ersten Bauabschnitt von Frankfurt West bis Bad Vilbel auf 12,6 Kilometer Länge durch den Neubau von zwei Gleisen erweitert werden.

Für den S-Bahn-Betrieb sollen auch der Bahnhof Bad Vilbel und die Haltepunkte Bad Vilbel Süd, Frankfurt-Berkersheim, Frankfurt-Frankfurter Berg und Frankfurt-Eschersheim umgebaut werden. Je nach Örtlichkeit werden die neuen behindertengerechten Bahnsteige an den Haltepunkten als Außen- oder Mittelbahnsteige erstellt. Darüber hinaus werden drei Bahnübergänge durch den Bau von Straßenunterführungen ersetzt, einer wird beseitigt. Der viergleisige Ausbau der Strecke nach Bad Vilbel gehört zum Projekt "Frankfurt RheinMainplus", das von der DB, der hessischen Landesregierung, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Region Frankfurt RheinMain gemeinsam verfolgt wird. Für den viergleisigen Ausbau wurde ein Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen der Bahn, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt, dem Wetteraukreis und dem RMV abgeschlossen. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 201 Mio. Euro. Der weitere Ausbau der S-Bahn-Strecke bis Friedberg wird bereits geplant.

Der Planänderungsbeschluss und der festgestellte Plan liegen vom 23. Juli bis einschließlich 7. August 2009 im Technischen Rathaus der Stadt Frankfurt, Braubachstraße 15, 60311 Frankfurt am Main, Erdgeschoss (Infothek), montags, dienstags, donnerstags und freitags in der Zeit von 7.10 bis 15.40 Uhr und mittwochs von 7.10 bis 19 Uhr zur Einsichtnahme aus.

Zürich: Die Doppelstöcker-Flotte der S-Bahn ist komplett

(08.07.) ZÜRICH - Am Dienstagmittag ist der sechzigste und letzte der bestellten Doppelstock-Triebzüge (DTZ) der S-Bahn Zürich in die Flottenfamilie aufgenommen worden. Im Rahmen einer kleinen Zugtaufe erhielt er den Namen "Oerlikon". Somit ist die zweite Generation der S-Bahn Doppelstöcker komplett. Die Doppelstock-Triebzüge (DTZ) der Firma Siemens wurden ab Dezember 2006 ausgeliefert und zeichnen sich aus durch Niederflureinstieg, klimatisierte Wagen, Informationsmonitore und Videoüberwachung. Jeder Zug verfügt zudem über ein Multifunktionsabteil mit Platz für Velos und Rollstühle sowie über eine rollstuhlgängige Toilette.

Nach der gestrigen Auslieferung besitzt die SBB im Zürcher S-Bahn-Netz nun 113 Doppelstöcker der ersten Generation (DPZ), 60 DTZ sowie 23 weitere Kompositionen. Damit werden werktäglich 1410 Zugsverbindungen auf 21 Linien mit 172 Haltepunkten gefahren. Rund 383'000 Reisende nutzen täglich das Angebot im Kernnetz. Das entspricht einer Steigerung von 140 Prozent gegenüber dem Gründungsjahr 1990. Die Kilometerleistung aller Züge der S-Bahn Zürich beträgt jährlich 21,23 Millionen Kilometer. Das entspricht rund 530 Erdumrundungen. Ab Frühling 2011 wird dann die dritte Generation Doppelstöcker der Firma Stadler Rail auf dem Zürcher S-Bahn-Netz rollen. Die 50 bestellten Kompositionen werden länger sein und noch mehr Sitzplätze bieten.

ÖBB, DB und Ferrovie Nord Milano starten gemeinsame Brennerverkehre

(07.07.) WIEN - Mit Beginn 2010 erfolgt die Liberalisierung im europäischen Personenverkehr. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember unternehmen die ÖBB in Kooperation mit der DB den ersten gemeinsamen Schritt hinsichtlich eigener Verkehre in einem anderen Land - als Erster in Europa. Die Bahnunternehmen nehmen die Brennerverkehre selbst in die Hand, um für die Fahrgäste den Italienverkehr wieder deutlich attraktiver zu machen.

"In Kooperation mit der italienischen Bahngesellschaft Ferrovie Nord Milano (FNM) werden wir ab Fahrplanwechsel zumindest wieder fünf Zugpaare über den Brenner anbieten können - alle in einer besseren Wagenqualität als bisher", sagt Gabriele Lutter, Sprecherin des Vorstandes der ÖBB-Personenverkehr AG. "Italien ist ein wichtiger und interessanter Markt für uns, über weiterführende Kooperationen im Tourismusbereich verhandeln wir bereits", so Lutter. Hinsichtlich Fahrzeit soll es auch mittelfristig eine Verbesserung geben, denn in naher Zukunft soll der railjet, der Hochgeschwindigkeitszug der ÖBB, über den Brenner fahren. An der Spitze die TAURUS-Lokomotive, die aufgrund ihrer modernsten Technik in allen drei Ländern verkehren kann.

Die Schaffung des freien Wettbewerbs im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Personenverkehr eröffnet den ÖBB die Chance in neuen Märkten und mit neuen Partnern tätig zu werden. Chancen eröffnen sich dabei nicht nur für den internationalen Fernverkehr, wie über den Brenner nach Italien, sondern auch für Markterweiterungen im Nah- und Regionalverkehr über Ausschreibungen. Der Markteintritt erfolgt dabei nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit. Sinnvolle Anknüpfungen an das bestehende Netz und damit bessere Verbindungen sind wichtige Kriterien für die ÖBB und ihre Kunden. Für die ÖBB sind grenznahe Regionen hier am interessantesten. Chancen im Ausland können dann genutzt werden, wenn damit das Unternehmen gestärkt und ausgebaut werden kann.

Berlin: Verkehrssenatorin prüft vorzeitigen Ausstieg aus S-Bahn-Vertrag

(07.07.) BERLIN - Die Berliner Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat wegen der Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr Konsequenzen angekündigt. Es werde auf der einen Seite Malus-Abzüge geben "für die Qualität, die schlicht unter aller Kritik ist", sagte die Senatorin am Montag dem RBB-Sender "Radioeins". Auf der anderen Seite gelte, "was nicht gefahren wird, wird nicht bezahlt". Derzeit werde geprüft, ob der Vertrag mit der S-Bahn vorzeitig beendet werden könne. Ohne Ausschreibung verlängert werden soll der bis 2017 geltenden Vertrag mit der S-Bahn Junge-Reyers Worten zufolge zumindest auf keinen Fall. "Wir werden dann Ende 2011, Anfang 2012, so wie ich das jetzt sehe, entscheiden, dass wir in die Ausschreibung gehen." Dann gebe es für Konkurrenzunternehmen die Möglichkeit, sich am Markt umzuschauen und eine hohe Leistung zu bieten.

VBB-Qualitätsbilanz vorgestellt

(07.07.) BERLIN - Nicht erst seit einigen Tagen hat die Qualität der Berliner S-Bahn spürbar nachgelassen. Das zeigt die Ende vergangener Woche vorgestellte VBB-Qualitätsbilanz 2008. Der rigide Sparkurs der Berliner S-Bahn hat demnach zu massiven Einsparungen bei der Fahrzeugreserve, bei den Instandhaltungskapazitäten und im Service geführt. Vor allem die erheblichen Renditeerwartungen des Mutterkonzerns DB gehörten zu den Hauptgründen des Qualitätseinbruchs. 2007 und vor allem 2008 habe die S-Bahn die ursprünglich gute Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht halten können, teilte der VBB mit.

Den Angaben zufolge hat sich die Pünktlichkeit im vergangenen Jahr weiter verschlechtert: von 93,4 Prozent in 2007 auf 92,7 Prozent in 2008 (1993 lag die Pünktlichkeit bei 97,2 Prozent). Das vertraglich vereinbarte Pünktlichkeitsniveau hat die S-Bahn in der Mehrzahl der Monate 2008 nicht eingehalten. Auch im Januar, April und Mai 2009 hat die S-Bahn die vertraglich vereinbarte Pünktlichkeit nicht erreicht. Kunden erhielten auf den Bahnsteigen zudem häufig keine Informationen zu aktuellen Störungen. Allein gelassen wurden die Kunden vom S-Bahn-Unternehmen vor allem auf Bahnhöfen, auf denen es kein Aufsichtspersonal und "mobile" Mitarbeiter gab - und auf Bahnhöfen, die lediglich mit nicht ansteuerbaren Zugzielanzeiger oder Blechtafeln ausgestattet sind.

Mit Ausnahme der S-Bahn Berlin GmbH ist das Qualitätsniveau bei Bussen und Bahnen im Verbundgebiet auf stabil gutem Niveau. Im Schienenpersonenregionalverkehr sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Im Kundenurteil haben die privaten Anbieter von Verkehrsleistungen im Regionalverkehr (SPNV) wiederum die Nase vorn. Das beweist, dass auch privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen kundenorientiert arbeiten und Befürchtungen, dass der Kunde im Regen stehen gelassen wird, seit Jahren nicht eingetreten sind.

München: S-Bahn fährt in Mure

(07.07.) MÜNCHEN - Ein S-Bahn-Zug ist am Montag Vormittag zwischen Wolfratshausen und Icking in eine Mure gefahren. Der erste Waggon entgleiste. Menschen wurden nicht verletzt. Mit Fahrzeugen der Feuerwehr wurden die nach Bahn-Angaben 45 Fahrgäste nach Wolfratshausen gebracht. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Die umfangreichen Aufräum- und Reparaturarbeiten an den Gleisen und an der Bahntrasse dauern laut DB voraussichtlich mehrere Tage an. Nach dem Räumen der Strecke muss der Hang gesichert werden. Er ist durch den Dauerregen ins Rutschen gekommen. Die Züge der S 7 wenden so lange in Icking. Zwischen Icking und Wolfratshausen verkehrten ersatzweise Busse.

SBB: Tickets jetzt auch mit dem iPhone kaufen

(07.07.) BERN - Die SBB ermöglicht neu den Kauf von Billetten des öffentlichen Verkehrs direkt mit dem iPhone. Damit kann Apples Mobiltelefon, was mit Java-fähigen Handys schon seit Februar Wirklichkeit ist, nämlich Tickets mit dem Mobiltelefon kaufen und anzeigen lassen. Damit können zahlreich Fahrscheine direkt gekauft werden. Das Angebot wird laufend erweitert. Wie bisher stehen Fahrpläne in Echtzeit, Bahnverkehrsinformationen und vieles mehr zur Verfügung. So bringen die Tür-zu-Tür-Reiseinformationen und die GPS-Unterstützung rasch und ohne Umwege ans Ziel.

Der Bezug von Fahrausweisen über das iPhone ist kostenlos, die SBB verrechnet die üblichen Billettpreise. Beim Download der Billett- oder Fahrplandaten fallen lediglich die Kosten für die Datenübertragung an. Dabei gelten die Tarife der jeweiligen Mobilanbieter. Um den SBB MobileTicket Shop zu nutzen, ist eine einmalige Registrierung im Ticket Shop auf www.sbb.ch/ticketshop notwendig. Die Abrechnung der bezogenen Tickets erfolgt bequem über die Kreditkarte, die Downloadkosten werden durch die Mobilfunkanbieter verrechnet.

Das Programm SBB Mobile gibt es kostenlos als Update des beliebten iPhone-Programms SBB Online-Fahrplan oder im iTunes App Store. Wer bereits im SBB Ticket Shop registriert ist, lädt sich im iTunes App Store das kostenlose Programm SBB Mobile herunter. Ohne Registrierung im Ticketshop können Sie SBB Mobile, wie vom SBB Online-Fahrplan gewohnt, als Reisebegleiter für Fahrplaninformationen etc. nutzen. Weitere Infos gibt's auf www.sbb.ch/mobileworld und im iTunes App Store.

Gewerkschaften weisen DB-Forderungen nach tariflichen Einschnitten zurück

(06.07.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA haben die jüngsten Forderungen der DB nach tariflichen Einschnitten wegen der Wirtschaftskrise zurückgewiesen. Einen entsprechenden Beschluss fassten Hauptvorstand, Bundeshauptvorstand und die zuständige Tarifkommission nach gemeinsamen Beratungen am vergangenen Freitag in Frankfurt am Main. "Für Verhandlungen, bestehende Tarifverträge nach unten zu verändern, stehen wir nicht zur Verfügung, stellten die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, fest.

Der Arbeitgeberverband Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister, der für die DB verhandelt, hatte zuvor von den Beschäftigten tarifliche Zugeständnisse wegen der Wirtschaftskrise verlangt. Im Zuge von Tarifverhandlungen wollte die Arbeitgeberseite über geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen verhandeln. Diese Maßnahmen sollten u. a. beinhalten, die für 1. Januar 2010 vereinbarte Entgelterhöhung von zwei Prozent zu verschieben. Außerdem sollten die Regelungen zur Mitarbeiterbeteiligung verändert werden.

"Die Beschäftigten haben in den zurückliegenden Jahren erhebliche Vorleistungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erbracht", machten Kirchner und Hommel deutlich. Dies müsse auch in der aktuellen schwierigen Situation bedacht werden. "Diese Zugeständnisse haben wir nicht infrage gestellt, als der Konzern zuletzt hohe Gewinne erwirtschaftet hat", erklärten die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden.

SBB: Internet-Fahrplan zeigt jetzt freie Plätze an

(06.07.) BERN - Die SBB hat den Online-Fahrplan auf www.sbb.ch noch kundenfreundlicher gestaltet. Neu wird bei jeder Fahrplanabfrage angezeigt, ob ein Zug wenig oder stark ausgelastet ist. Mit dieser zusätzlichen Information werden Zugreisen noch komfortabler. Die Bahnkunden sehen bei der Fahrplanabfrage auf einen Blick, ob der Zug eine "tiefe bis mittlere Belegung", "hohe Belegung" oder eine "sehr hohe Belegung" aufweist. Die Belegungsprognosen werden ab sofort im Online-Fahrplan auf www.sbb.ch bei jeder Fahrplanabfrage von Fernverkehrszügen der SBB angezeigt. Frühestens 30 Tage vor der Reise sind erste Belegungsprognosen abrufbar. Die erwartete Auslastung pro Zug wird täglich aktualisiert. Ab Anfang August 2009 wird der Service auch über Mobiltelefone mit den kostenlosen Fahrplanprogrammen SBB Mobile für Java-fähige Mobiltelefone sowie für das iPhone abrufbar sein. Die neue Zusatzinformation löst auf www.sbb.ch die nur teilweise verfügbaren Meldungen zur Sitzplatzbelegung ab. Sie schafft für die Fahrgäste mehr Transparenz bei der Auswahl ihrer Zugverbindung und sorgt für mehr Komfort während der Reise.

Verspätungen auf der Strecke Hamburg - Westerland

(06.07.) KIEL - Aufgrund einer technischen Störung an der Eiderbrücke bei Friedrichstadt kam es am Samstag zu Verspätungen auf der Strecke Hamburg - Westerland. Betroffen waren ab dem Mittag insgesamt 13 Züge der Nord-Ostsee-Bahn. Die Verspätungen betrugen bis zu 62 Minuten und zogen sich bis in die Abendstunden; fünf Zugverbindungen auf Teilstücken der Strecke mussten ausfallen und wurden zum Teil durch Busse ersetzt. Die Störung an der Eiderbrücke wurde am späten Nachmittag wieder behoben.

"Abendblatt": DB triumphiert bei Ausschreibung im Norden

(04.07.) HAMBURG - Bei der Ausschreibung des Bahnnetzes Nord soll die DB-Tochter Regionalbahn Schlewig-Holstein nach Informationen des "Hamburger Abendblattes" offenbar den Zuschlag für drei der fünf Verbindungen erhalten, nämlich die Strecken von Kiel nach Neumünster, Flensburg und St. Peter-Ording. Die Nordbahn (AKN und Hamburger Hochbahn) soll zwei Strecken erhalten, darunter Neumünster - Bad Oldesloe. Großer Verlierer ist dem Bericht zufolge die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) , die bisher zwei Strecken im Nord-Netz fährt. Mit dem Vergabeverfahren zeigte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jörn Biel sich in einem vertraulichen Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, hoch zufrieden. Demnach sinken die Landeszuschüsse durch die Neuvergabe ab 2011 von jährlich 36,6 auf 31,4 Millionen Euro. Mit den eingesparten Mitteln (5,2 Millionen Euro) will Biel den Bahnverkehr verbessern.

Rheine: Startschuss für bundesweites Bahnhofsprogramm

(04.07.) DÜSSELDORF - Wolfgang Tiefensee, Bundesverkehrsminister, Lutz Lienenkämper, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Angelika Kordfelder, Bürgermeisterin der Stadt Rheine, Dr. André Zeug, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG und Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der DB AG für NRW haben am Freitag in Rheine den Startschuss für das bundesweite Bahnhofsprogramm gegeben.

Am Bahnhof Rheine sind zur Modernisierung der Station mehrere Maßnahmen geplant. Begonnen wird mit der Sanierung der Bahnsteigdächer, anschließend erfolgt die Sanierung des Empfangsgebäudes. Diese umfasst die Reinigung und energetische Sanierung der Außenfassade sowie die Schaffung eines neuen Wartebereiches mit Sitzgelegenheiten und neuen Toiletten. Die Erneuerung der Bahnsteigbeleuchtung rundet das Paket ab. Zusätzlich werden in Rheine im Rahmen der Modernisierungsoffensive Bahnhöfe Nordrhein-Westfalen (MOF 2) die Bahnsteige und die Treppenzugänge erneuert. Für die Bahnsteigbeläge und Ausstattungen werden rund 3,8 Millionen Euro investiert. Davon trägt der Bund 2,5 Millionen Euro, das Land NRW rund 1,1 Millionen Euro und die Bahn 0,2 Millionen Euro.

Der Bund stellt für Modernisierungsmaßnahmen an rund 2.050 Bahnhöfen bundesweit im Rahmen seines Konjunkturprogramms rund 300 Millionen Euro bereit. In Nordrhein-Westfalen sieht das Programm für die nächsten drei Jahre Modernisierungen an 350 Bahnhöfen mit einem Investitionsvolumen von rund 38 Millionen Euro vor. Neben dem Baustart in Rheine begannen am Freitag zeitgleich auch in Düsseldorf-Benrath, Erkrath, Rommerskirchen, Schwelm, Warburg und Wuppertal- Oberbarmen die Maßnahmen des Bahnhofsprogramms des Bundes. Weitere Baubeginne im Bundesgebiet folgen in Hamburg-Harburg am 14.07.2009, Rosenheim am 4.08.2009, Winningen (Rheinland-Pfalz) am 17.08.2009, Homburg (Saarland) am 24.08.2009, Solingen (Nordrhein-Westfalen) am 21.09.2009, Dessau (Sachsen-Anhalt) am 21.10.2009 sowie Meißen (Sachsen) am 16.11.2009.

DB spendet an Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft"

(04.07.) BERLIN - DB-Chef Rüdiger Grube hat eine Spende in Höhe von 175.000 Euro an den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft", Dr. Martin Salm, überreicht. Die Spende wurde von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und in Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium und den verkehrspolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen mit der DB initiiert. Die Spendenübergabe erfolgte gestern Abend in Berlin.

In der Vergangenheit war es zu Vorwürfen durch die Initiative "Zug der Erinnerung" über die Erhebung der gesetzlich feststehenden Trassenentgelte und Stationsgebühren seitens der DB in den Jahren 2008 und 2009 gekommen. Ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hatte jedoch vor wenigen Wochen die Position der DB bestärkt und zum Ausdruck gebracht, dass ein Erlass der Entgelte aufgrund des geltenden Rechtsrahmens nicht möglich ist. In einem Spitzengespräch konnte jetzt eine Lösung gefunden werden. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee erklärte: "Ich freue mich sehr, dass die Deutsche Bahn heute diese ganz besondere Spende an die "Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" überreicht. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stiftung wird sich gemeinsam mit der Initiative "Zug der Erinnerung" über die Verwendung der Gelder abstimmen."

"Die DB ist grundsätzlich verpflichtet die Gebühren zu erheben. Wir haben jetzt mit der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" den richtigen Adressaten für diese Spende gefunden", so Rüdiger Grube. "Die Erinnerungsarbeit an die Verstrickungen der Reichsbahn mit dem NS-Regime ist ein elementarer Teil der Unternehmenskultur der DB." Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" setzt die gespendeten Mittel eigenverantwortlich ein und unterstützt internationale Projekte, die die Erinnerung an die Verbrechen im Nationalsozialismus wach halten und junge Menschen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen. Sie fördert internationale Initiativen für Demokratie und Menschenrechte sowie Projekte zur Unterstützung von Opfern des Nationalsozialismus.

100 Jahre Eisenbahnfährhafen Sassnitz/ Mukran

(04.07.) MAINZ - Deutschlands größter Eisenbahnfährhafen feiert an diesem Wochenende sein hundertjähriges Jubiläum. Als einziger Hafen in Westeuropa verfügt Sassnitz/Mukran auf Rügen über Gleis- und Umschlaganlagen für Eisenbahnwaggons der in Finnland, Russland sowie den baltischen Ländern verwendeten Breitspur von 1.520 Millimetern. Das Bahnhofsgelände Mukran bietet zu diesem Zweck auf rund 300 Hektar Fläche 40 Kilometer Normalspurgleise und 20 Kilometer Breitspurgleise. Sassnitz/Mukran ist damit der westlichste Cargo-Bahnhof auf der Transsibirischen Eisenbahnlinie.

Die Wagen werden in Deutschland beladen und abgefertigt und gelangen über die Eisenbahnfähre in das russische, baltische oder finnische Netz. Transportiert werden Güter aller Art - von Fahrzeugen, über Industrieprodukte, Lebensmittel bis zu Gefahrgütern. Der Hafen ist über die zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke Stralsund - Sassnitz zu erreichen. Im vorigen Jahr durchliefen rund 56.000 Eisenbahnwagen Sassnitz/Mukran. Der Fährhafen ist seit Mai 2008 auch Zielbahnhof der Transportroute für die Röhren der neuen Gaspipeline durch die Ostsee. Im Auftrag der Europipe GmbH aus Mülheim (Ruhr) transportiert DB Schenker Rail, die Güterbahn der DB AG, wöchentlich 15 mit Stahlrohren beladene Züge nach Sassnitz/Mukran.

Die Geschichte des Hafens Sassnitz/Mukran begann 1909 als zwei deutsche und zwei schwedische Eisenbahnfährschiffe den Betrieb zwischen Sassnitz und Trelleborg aufnahmen. Am 6. Juli 1909 nutzte der erste Zug die neue Fähre in Anwesenheit des schwedischen Königs und des deutschen Kaisers. So kam die Verbindung zu ihrem Beinamen "Königslinie". Im Warenaustausch mit der Sowjetunion war Sassnitz/Mukran wichtiger DDR-Handelsplatz. 1986 konnte der neue Tiefwasserhafen im Ortsteil Mukran eingeweiht werden. Nach der Wende und den politischen Veränderungen auch in Russland ging die Nachfrage für den Handelsweg über die Ostsee zunächst stark zurück. Auf der europäischen Ost-West-Achse übernahm zunehmend der Lkw die Frachten.

Im Jahre 1995 wurde der Fährhafen mit Mitteln der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns ausgebaut. Der Skandinavienverkehr nahm seither eine gute Entwicklung. Fünfmal täglich legen die Fähren im Schwedenverkehr derzeit ab. Die Züge, gebildet in Hamburg - Maschen, Rostock oder im brandenburgischen Seddin, rollen als Einheit auf das Schiff nach Trelleborg. Bis zu 60.000 Eisenbahnwagen gehen derzeit pro Jahr über die Hafenrampe Richtung Skandinavien. Mit einem jährlichen Bruttoumschlagvolumen von über fünf Millionen Tonnen ist der Fährhafen heute der drittgrößte deutsche Ostseehafen. Zum Einzugsgebiet gehören Kunden mit Warenströmen aus Mittel- und Südosteuropa, die Dank der günstigen geographischen Lage die regelmäßigen Fährverbindungen nach Schweden (Trelleborg), Litauen (Klaipeda/Memel), Russland (Baltijsk) sowie Dänemark (Rønne) in Anspruch nehmen.

2005 hat die DB entschieden, ihren gesamten Eisenbahnfährverkehr gen Osten über Sassnitz/Mukran zu führen. Gemeinsam mit der Reederei DFDS wird seit Sommer 2005 die Eisenbahnfährlinie nach Litauen und ins Baltikum via Klaipeda weitergeführt. Seit 2009 verkehrt die Eisenbahnfähre "Vilnius" zweimal pro Woche zwischen Sassnitz-Mukran und dem russischen Hafen Baltijsk bei Kaliningrad. Damit wurde bereits neun Monate nach dem Start der ersten Nonstop-Verbindung zwischen Deutschland und Russland die Frachtkapazität verdoppelt. Die Entwicklung des russisch-deutschen Eisenbahnfährverkehrs über die Baltische See ist Teil des Joint Ventures, das die russische Bahn RZD mit der DB AG geschlossen hat. In Vorbereitung befindet sich die Aufnahme einer neuen Fährlinie zum Ostseehafen Ust-Luga bei St. Petersburg in Russland.

Neuanfang bei der S-Bahn Berlin

(03.07.) BERLIN - Nach einem tagelangen Verkehrschaos bei der Berliner S-Bahn hat die DB die komplette Spitze ihrer Tochterfirma ausgetauscht. Alle vier Mitglieder der Geschäftsführung würden abgelöst, sagte Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats in Berlin. Als neuer Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin wurde mit sofortiger Wirkung der bisherige Regionalbereichsleiter Nordost der DB Regio AG, Peter Buchner, berufen. Ihm zur Seite stehen mit Christian Kayser für Finanzen, Maik Dreser für Produktion und Christoph Wachendorf für Personal drei bewährte Bahn-Manager mit großer Erfahrung aus anderen Nahverkehrsregionen und DB-Konzernbereichen. Die vier Manager konnten äußerst kurzfristig zur Unterstützung der S-Bahn Berlin gewonnen werden. Vertragliche Regelungen für einen dauerhaften Einsatz werden zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.

"Durch die Unzulänglichkeiten in der Umsetzung der Auflagen des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) haben wir uns entschlossen, schnell zu handeln", sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr. "Wir wollen mit diesem klaren Neuanfang das Vertrauen unserer Kunden, des Bestellers, der Politik und des EBA in die S-Bahn Berlin wiederherstellen. Grundlage unseres Geschäfts ist und bleibt die sichere Mobilität." Jeder Fahrgast könne sich darauf verlassen, dass er mit sorgfältig untersuchten Zügen unterwegs ist. Alle EBA-Auflagen und eisenbahntechnischen Regelwerke würden exakt eingehalten. Jetzt gehe es darum, dass die neue Geschäftsführung schnell eine umfassende Bilanz über Art, Umfang und Dauer der Fahrzeug-Probleme und der daraus entstandenen Angebotseinschränkungen erstellt.

Wann der Verkehr bei Europas drittgrößter Stadtbahn wieder normal laufe, konnte Homburg allerdings auch nicht sagen. Man habe die neue Geschäftsführung mit der Ausarbeitung von Sofortmaßnahmen beauftragt, wie das eingeschränkte Verkehrsangebot schnell wieder verbessert werden könne, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und Sprecher der Geschäftsführung von DB Stadtverkehr, Hermann Graf von der Schulenburg. Dazu gehöre auch die unverzügliche Aufnahme von Gesprächen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zur Unterstützung des Verkehrsangebots. "Im Lauf der nächsten Woche wollen wir unseren Kunden einen verlässlichen Zeitplan an die Hand geben, wann wieder mit einem normalen Verkehr gerechnet werden kann", so von der Schulenburg weiter. Auch über Entschädigungen für Fahrgäste und den Besteller werde nachgedacht.

Seit Dienstag musste die S-Bahn zahlreiche S-Bahn-Züge auf Anordnung des Eisenbahnbundesamtes aus dem Verkehr ziehen. Die Behörde hatte festgestellt, dass die S-Bahn geforderte verkürzte Kontrollen der Achsen nach einem Unfall nicht umgesetzt hatte. Auch in den kommenden Tagen muss weiter mit Einschränkungen gerechnet werden. Den Kunden der S-Bahn stehen neben den Mitarbeitern vor Ort täglich aktualisierte Informationen zur betrieblichen Lage im Internet unter www.s-bahn-berlin.de oder über die Kundentelefon-Nummer 030 297 - 43333 zur Verfügung. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können Infos unter mobil.s-bahn-berlin.de Infos abrufen.

"FTD": Privatbahnen wollen Staatsbürgschaften

(03.07.) HAMBURG - Die privaten Konkurrenten der DB streben einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge wegen der Finanzkrise staatliche Kreditbürgschaften an. "Wir wollen mit den öffentlichen Trägern des Regionalverkehrs über Bürgschaften reden", zitierte die Zeitung Engelbert Recker, den Geschäftsführer des Verbands der Privatbahnen Mofair. Die Bürgschaften sollen am 17. Juli mit dem bundesweiten Dachverband der regionalen Aufgabenträger diskutiert werden. Zudem fordern private Anbieter wie Arriva und Keolis laut "FTD" "Wiedereinsatzgarantien" für ihre Züge: Sollten sie den Auftrag für den Betrieb von Regionalstrecken nach einer Vertragsfrist von rund zehn Jahren wieder verlieren, müssten die Nachfolgefirmen die Züge übernehmen. Hintergrund für die Forderungen der Privatbahnen ist laut "FTD" die Wirtschaftskrise. Das Geschäftsmodell der Privatbahnen mit Leasingzügen funktioniere zur Zeit nicht mehr. Weil sie fürchteten, nach zehn Jahren den Restwert der Züge abschreiben zu müssen, finanzierten die Banken das Leasing nicht mehr, so die "FTD".

Startschuss für Neubau einer Werkstatt für Dieseltriebwagen in Kiel

(03.07.) KIEL - Am Donnerstag ist in Kiel mit einem symbolischen ersten Spatenstich der Startschuss für den Neubau einer Werkstatt für die Wartung und Instandhaltung von insgesamt 25 Dieseltriebzügen der Baureihe 648 (LINT) gegeben worden. Die Werkstatt mit 2 Gleisen für die Wartung der Dieseltriebwagen entsteht unmittelbar neben der Reisezugwagenwerkstatt der RB SH. Hierfür investiert die Bahn rund 4,5 Millionen Euro. Rund 30 Mitarbeiter erhalten hier künftig einen modernen Arbeitsplatz. "Nach dem Gewinn des Vergabeverfahrens Netz Ost hat sich die Regionalbahn Schleswig-Holstein für die Neuausrichtung ihrer Instandhaltung entschieden, um diese noch leistungsfähiger zu machen", sagte die Konzernbevollmächtigte der DB für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, Ute Plambeck, "Alle Fahrzeuge der Regionalbahn Schleswig-Holstein werden ab Ende des Jahres in Kiel instand gehalten. Damit rüsten wir uns für neue Herausforderungen", so Ute Plambeck.

25 fabrikneue Fahrzeuge der Baureihe 648 werden sukzessive bis Ende 2009 beschafft. Der erste neue LINT (Leichter Innovativer Nahverkehrs Triebwagen) wurde heute auf dem Werksgelände in Kiel vorgestellt. Die neuen LINT-Züge werden zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember auf den Strecken von Lübeck nach Kiel, Fehmarn und Lüneburg eingesetzt.

Bahnfahren mit Bio-Siegel - "natürlich genießen" in den Bordrestaurants

(03.07.) HEILIGENDAMM - Durch die 250 Bordrestaurants der DB weht in den Monaten Juli und August eine frische Brise aus Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen der Aktion "natürlich genießen" entwickelte Ronny Siewert, Sternekoch aus dem Grand Hotel Heiligendamm, exklusiv für die Bahn vier Rezepturen: Bio-Schweinekotelett mit Paprika-Peperonata und Kräutergnocchi, Mecklenburger Frikassee von der Landpute mit Erbsenreis, Heiligendammer Gemüseeintopf und Tomatencrèmesuppe mit feinem Gemüse. "So wie das Reiseland Mecklenburg-Vorpommern mit seiner einzigartigen Landschaft die Sinne anregt, wollen wir mit Ronny Siewerts wunderbaren Bio-Gerichten das Wohlbefinden unserer Fahrgäste steigern", erklärt Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr AG.

Unter dem Motto "natürlich genießen" bieten die 250 Bordrestaurants seit Februar im monatlichen Wechsel jeweils vier Bio-Gerichte an. Für die Zubereitung der Spezialitäten nach Rezepten deutscher Spitzenköche werden ausschließlich Zutaten aus kontrolliert ökologischem Anbau sowie Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung und Fütterung nach Bio-Richtlinien verwendet.

Umweltverbände: Emissionshandel schadet Eisenbahnen

(03.07.) BERLIN - Im Verkehrssektor könnte die EU-Neuregelung des Emissionshandels ab 2013 dramatische negative Konsequenzen für die europäischen CO2-Ziele haben. Nach Ansicht der Allianz pro Schiene und mehrerer Umweltverbände droht ein widersinniges Szenario: Weil die neue EU-Richtlinie die herrschenden Abgaben-Nachteile des Schienenverkehrs noch vergrößert, sind massive Verkehrsverlagerungen von der umweltfreundlichen Schiene auf Straße und Flugzeug vorprogrammiert. "Eigentlich ist der Emissionshandel ein sinnvolles Klimaschutzinstrument", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Aber wenn man ihn so unausgegoren ansetzt, entwickelt er sich zum Klimakiller."

Der elektrische Schienenverkehr muss von 2013 an seine Emissionsrechte zu 100 Prozent ersteigern. Der Straßenverkehr, der in Deutschland 85 Prozent aller CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht, bleibt weiterhin völlig vom Emissionshandel befreit. Den Flugverkehr bindet die neue EU-Richtlinie zwar ab 2013 erstmals in den CO2-Emissionshandel ein, entlastet ihn aber zugleich wieder: Nur 15 Prozent der Emissionen müssen tatsächlich bezahlt werden, 85 Prozent der Verschmutzungs-Kosten werden erlassen. Das Flugzeug ist der Verkehrsträger mit den schlechtesten Pro-Kopf-Emissionen. Nach Ansicht von Hans-Gerd Marian, Bundesgeschäftsführer der NaturFreunde Deutschlands, ist das "eine absurde Vorstellung. Ausgerechnet mit Regelungen zum Klimaschutz wird der umweltfreundliche Verkehrsträger Eisenbahn gegenüber dem Flugverkehr weiter benachteiligt. Es wird endlich Zeit, umzusteuern und die Schiene steuerlich zu entlasten und den Flugverkehr stärker zu belasten." Richard Mergner, verkehrspolitischer Sprecher des BUND, wirft der EU Halbherzigkeit vor: "Trotz der alarmierenden Zahlen wird die Klimawirkung des Flugverkehrs bis heute unterschätzt. Nur zaghaft und halbherzig werden erste Schritte getan: Das EU-Parlament hat zwar beschlossen, den Luftverkehr in den EU-Emissionshandel einzubeziehen. Allerdings sind die Vorgaben viel zu lasch."

In einer neuen Studie, die das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt hat, werden die voraussehbaren Wettbewerbsverzerrungen anhand verschiedener Szenarien erstmals konkret beziffert. Durch ungleichen Emissionshandel ausgelöste Verkehrsverlagerungen führen danach zu einem Anstieg des CO2-Ausstoßes um rund 800.000 Tonnen im Jahr. In Deutschland verlöre der Schienenpersonenverkehr rund 2,5 Millionen Kunden jährlich. Bei Gleichbehandlung aller Verkehrsträger könnte er über 30 Millionen Kunden gewinnen. „Auf diese Weise wird die EU ihr Klima-Ziel nicht nur nicht erreichen", sagt Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege. „Mit schlechtgemachten Regeln produziert sie sogar noch CO2-Zuwächse."  

Für NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller ist die jahrelange Ungleichbehandlung der Schiene zum Luftverkehr ein klimapolitischer Skandal: "Das Wachstum am Himmel erfolgte auf den Schultern der Umwelt und aller Bürger, die Lärm- und Abgaskosten  über den Steuerumweg doch noch bezahlen müssen." Auf welch tönernen Füßen insbesondere die Billigflieger wirtschaften, werde sich zeigen, wenn mit dem Emissionshandel ein erster, notwendiger Schritt zur Beendigung der Subventionierung getan wird. Auch für Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelt Hilfe (DUH) kann die Einbindung des Flugverkehrs in den Emissionshandel „nur ein erster Schritt sein. Um den Anforderungen des Klimaschutzes auch im Verkehrssektor endlich nachzukommen, ist die Offenlegung der externen Kosten aller Verkehrsträger überfällig."

Laut Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist der Flugverkehr besonders klimaschädlich, da in großer Höhe ausgestoßene Gase eine stärker erwärmende Wirkung haben, als am Boden. Das International Panel on Climate Change (IPCC) schätze die Wirkung auf das Zwei- bis Vierfache. Weltweit habe der Flugverkehr bereits jetzt einen Anteil von acht Prozent am Ausstoß von Klimagasen. Nach Berechnungen des Wuppertal- Instituts für Klima, Umwelt und Energie wird in Deutschland der Flugverkehr die Klimawirkung des Straßenverkehrs bereits 2013 übertreffen. Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Es ist inakzeptabel, dass ausgerechnet das klimaschädlichste Verkehrsmittel die größten steuerlichen Vergünstigungen erhält. Die klimaschädlichen  Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern müssen endlich beendet werden. Dazu gehört, dass die Zertifikate für den Flugverkehr vollständig  versteigert werden müssen."

Alle Regionalzüge halten im Winter an der Hausbergbahn

(03.07.) GARMISCH-PATENKIRCHEN - Bei der Einweihung des neuen Bahnsteiges am Hausberg hat die DB am Donnerstag angekündigt, dass im kommenden Winter von Mitte Dezember bis Mitte April alle Regionalzüge auf der Strecke nach Reutte an dieser Station halten werden. Außerdem kommt an jedem Winterwochenende der Garmischer Ski-Express direkt von München nonstop zum Hausbergbahnsteig. Alle Halte führt DB Regio Oberbayern auf Bestellung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft durch. Klaus-Dieter Josel, DB Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern sagte in Garmisch-Partenkirchen: "Für alle Wintersportler haben die Bayerische Zugspitzbahn, die BEG und die Deutsche Bahn ein erstklassiges und unschlagbar günstiges Kombiangebot geschaffen, das immer besser angenommen wird".

Hartmut Mehdorn wird Aufsichtsratsmitglied bei Air Berlin

(03.07.) BERLIN - Der ehemalige Bahnchef Hartmut Mehdorn ist als neues Mitglied in den Aufsichtsrat der Air Berlin berufen worden. Er übernimmt den Sitz von Claus Wülfers, der nach Ablauf der vergangenen Hauptversammlung am 10. Juni 2009 aus dem Gremium ausgeschieden ist. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold sagte zur Berufung Mehdorns: "Ich bin sehr froh, dass Air Berlin auf die reichhaltige Erfahrung einer der bekanntesten Führungskräfte Deutschlands zurückgreifen kann. Seine Expertise in der Luftfahrt und in der Logistikbranche wird Air Berlin künftig im Aufsichtsrat zu Gute kommen".

DB-Aufsichtsrat befasst sich mit Berliner S-Bahn-Chaos

(02.07.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB befasst sich am Donnerstag auf einer außerordentlichen Sitzung mit den chaotischen Zuständen bei der Berliner S-Bahn. Dabei sollen Maßnahmen zur schnellen Verbesserung des Verkehrsangebots erörtert werden. Außerdem befasst sich der Aufsichtsrat mit Versäumnissen im Zusammenhang mit den zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen der S-Bahn-Räder. "Die momentanen Einschränkungen für unsere Berliner S-Bahnkunden sind ebenso wenig hinnehmbar wie die unzureichende Umsetzung der Vorsichtsmaßnahmen, die wir mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vereinbart haben", sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr am Mittwoch. "Deswegen werden wir im Aufsichtsrat diese Missstände aufklären und unverzüglich die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen." Im Anschluss an die Sondersitzung des zwölfköpfigen Gremiums wird der Aufsichtsratsvorsitzende und Sprecher der Geschäftsführung von DB Stadtverkehr, Hermann Graf von der Schulenburg, über die gefassten Beschlüsse informieren.

Wegen notwendiger Sicherheitsprüfungen an den Rädern vieler Züge ist es bei der Berliner S-Bahn seit Dienstagmorgen zu zahlreichen Zugausfällen gekommen. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte wegen nachlässiger Sicherheitsüberprüfungen zahlreiche S-Bahn-Züge stillgelegt. Bereits seit geraumer Zeit sind außerdem auf zahlreichen Verbindungen verkürzte Züge unterwegs.

DB bestellt 22 Talent 2-Züge für das E-Netz Franken

(02.07.) BERLIN - Die DB bestellt 22 weitere Talent2-Züge im Wert von knapp 100 Millionen Euro bei Bombardier Transportation. Die modernen drei-, vier- und fünfteiligen Triebzüge der DB Baureihe 442 werden ab Ende 2011 im elektrischen Netz Franken zum Einsatz kommen. Das E-Netz Franken umfasst die Bahnstrecken zwischen Nürnberg, Bamberg und Würzburg sowie den südthüringischen Städten Sonneberg, Saalfeld und Jena. Ende 2011 übernimmt die DB Regio Tochtergesellschaft Regional- und Stadtverkehr Bayern GmbH (RSB) den Betrieb des Netzes. Die RSB wird den Talent2-Zug als Regional Express und Regionalbahn einsetzen; die Flotte setzt sich zusammen aus fünf dreiteiligen Züge, neun Vierteilern und acht Fünfteilern.

"Wir freuen uns, die neuen Züge für unsere Kunden bestellen zu können. Damit bieten wir einen besseren Service und machen die Bahn wieder ein Stück weit attraktiver", erklärte Bahnchef Rüdiger Grube. "Die Industrie steht damit aber auch in der Pflicht, pünktlich zuverlässige und technisch von Beginn an ausgereifte Fahrzeuge zu liefern. Nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit haben wir diese Erwartung mehr denn je", so Grube weiter.

Die Baureihe 442 basiert auf einem innovativen Baukastenprinzip. Standardisierte Module erlauben die Anpassung auf individuelle Anforderungen. So sind beispielsweise die Einstiege aller Wagen mit Schiebetritten ausgestattet, die den Spalt zur Bahnsteigkante überbrücken. Der barrierefreie Zugang ist deshalb trotz variierender Bahnsteighöhen im elektrischen Netz Franken sicher gestellt. Zum Kundenkomfort tragen auch Mehrzweckabteile und eine Klimatisierung bei. Für mobilitätseingeschränkte, seh- oder hörgeschädigte Fahrgäste erleichtern ertastbare Beschriftungen an allen Bedienelementen sowie zusätzliche akustische und visuelle Fahrgastinformationen im Innen- und Außenbereich der Fahrzeuge die Orientierung.

Die neuen Züge der Baureihe 442 sind mit ihrem skalierbaren Antriebssystem besonders energieeffizient und damit besonders klimafreundlich. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten lokbespannten Wagenzügen ist der Strombedarf nach Herstellerangaben deutlich reduziert. Insgesamt hat die DB damit 98 Fahrzeuge aus dem im Februar 2007 mit Bombardier Transportation geschlossenen Rahmenvertrag über bis zu 321 Triebfahrzeuge abgerufen. Die vier bisherigen Abrufe über 76 Elektrotriebzüge sind vorgesehen für den Einsatz bei der S-Bahn Nürnberg, auf der Moselbahn zwischen Koblenz und Trier bzw. Perl, für die Strecke zwischen Cottbus und Leipzig sowie für den Rhein-Sieg-Express, der zwischen Aachen und Siegen fährt.

Bundestagsanhörung: Appell für die Fahrgast-Perspektive

(02.07.) BERLIN - Bei einer Anhörung vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages hat der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch erklärt, dass Deutschland einen Plan braucht, der die Potenziale der Eisenbahnen erschließt. "Der jahrelange Streit um den Bahn-Börsengang hat verdeckt, dass der Politik ein Gesamtkonzept fehlt", sagte Flege am Mittwoch bei einer Sachverständigen-Anhörung im Bundestag. Flege wies darauf hin, dass die Schiene seit der Bahnreform enorme Zuwächse erzielt habe: Über 2,3 Milliarden Fahrgäste hätten 2008 den Zug benutzt - gut 55 Prozent mehr als vor der Bahnreform. "Bis 2015 sehen wir ein weiteres enormes Wachstumspotenzial: 50 Prozent im Fernverkehr, 30 Prozent im Nahverkehr", sagte Flege. Aber statt in einem gesamthaften Masterplan Personenverkehr die Rahmenbedingungen für eine bezahlbare und umweltverträgliche Mobilität zu schaffen, verstricke sich die aktuelle Verkehrspolitik in "Klein-Klein-Debatten". "Uns fehlt überall die Fahrgastperspektive", sagte Flege.

Bei der Sachverständigen-Anhörung am Mittwoch ging es unter anderem um einen Gesetzesentwurf der Länder, die es gerne sähen, wenn der Bund künftig nicht rentable Angebote im Personenfernverkehr auf der Schiene finanzieren müsse. Für die Allianz pro Schiene ist das ein grundlegend falscher Ansatz. "Ein solches Gesetz bringt die Instrumente, bevor die Analyse fertig ist. Gleichzeitig schafft es neue Dauerkonflikte zwischen Bestellern, Nutznießern und Anbietern der Transportleistung", sagte Flege. "Aus der Sicht des Fahrgastes ist es nicht allein entscheidend, ob eine Strecke im Nah- oder Fernverkehr betrieben wird. Stattdessen zählen Gesamtreisezeit, Taktung, Service, Fahrpreis und Netzeinbindung." Flege warb deshalb dafür, einen Masterplan-Prozess für den Personenverkehr anstoßen, um Bedarf, Strategien und Ziele im Personenverkehr deutschlandweit zu ermitteln. "Statt über Quantitäten reden wir dann endlich über Qualitäten für die Fahrgäste", sagte Flege. Ein Masterplanprozess habe außerdem den Vorteil, dass alle Verkehrsträger, ihre Gewichtung, Vernetzung und ihre Wettbewerbsbedingungen dabei betrachtet werden müssten. "Nur so wird Verkehrspolitik bürgernah."

Die Allianz pro Schiene wies darauf hin, dass der betriebswirtschaftliche Druck, der in Deutschland den Personenverkehr auf der Schiene belastet, vor allem hausgemacht ist. In keinem anderen Land in Europa sei die Schiene ähnlich mit Abgaben und Steuern belastet wie in Deutschland, sagte Flege. "Im EU-Vergleich zahlen deutsche Bahnreisende die höchsten Sätze, während etwa Flugtickets von Mineralöl- und Ökosteuer befreit bleiben." Die vorliegenden Gesetzesentwürfe, so Flege, würden an dieser Wettbewerbsverzerrung zu Lasten des Schienenverkehrs nichts ändern und seien deshalb verkehrspolitisch zu kurz gedacht.

Thalys: Erste Klasse zum Sommerpreis

(02.07.) KÖLN - Vom 6. Juli bis zum 29. August 2009 können Thalys-Reisende den gehobenen Service der ersten Klasse des Thalys (Comfort 1) bei einer Reise von Aachen oder Köln nach Paris bereits für 60 Euro genießen. Für Fahrten nach Brüssel, die in diesem Zeitraum stattfinden, zahlt ein Reisender 25 Euro ab Aachen bzw. 29 Euro ab Köln. Erhältlich sind die günstigen Tickets vom 1. Juli bis zum 23. August 2009 ausschließlich auf www.thalys.com. Im Comfort 1 des Thalys sind Zeitungen, Zeitschriften sowie die WiFi-Verbindung an Bord bereits im Fahrpreis inbegriffen, ebenso wie leichte Mahlzeiten und Getränke, die ebenfalls kostenfrei am Platz serviert werden. Die Reisezeit von Köln ins Herz der Pariser Innenstadt beträgt mit Thalys drei Stunden und 50 Minuten, von Aachen aus ist der Fahrgast in gut drei Stunden am Ziel. Von Köln nach Brüssel fährt der Thalys zwei Stunden und 20 Minuten, ab Aachen braucht der Hochgeschwindigkeitszug nur anderthalb Stunden.

Hauptbahnhof Düsseldorf bekommt neues DB-Reisezentrum

(02.07.) DÜSSELDORF - Heller, freundlicher und geräumiger: So wird sich das DB-Reisezentrum im Düsseldorfer Hauptbahnhof ab Oktober präsentieren. Die in die Jahre gekommene Verkaufsstation wird seit gestern umgebaut. Ab Freitag, 3. Juli 2009, werden daher das Reisezentrum und das Reiseland DB-Reisebüro vorübergehend in einem Container auf dem Bahnhofsvorplatz untergebracht. "Für unsere Kunden gibt es durch den vorübergehenden Umzug aber keine Einschränkungen. Unsere Mitarbeiter beraten die Bahnkunden in gewohnter Qualität; auch bei der Angebotspalette der DB gibt es keinerlei Einschränkungen", so Dieter Steller vom DB Vertrieb aus Düsseldorf.

Ab Mitte Oktober zieht das DB-Reisezentrum wieder zurück an seinen angestammten Platz im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Das neue Reisezentrum wird über neue Möbel, Fußböden, Decken und Beleuchtung verfügen. Integriert in das neue Reisezentrum werden das Reisebüro sowie ein neues Kundenaufrufsystem. Die Kunden werden an insgesamt 12 Schaltern bedient und im Reisebüro werden den Kunden 2 Schalter zur Verfügung stehen.

DB verlängert Provisionsmodell für Agenturen für 2010

(02.07.) BERLIN - Die DB verlängert das Provisionsmodell für DB Agenturen um ein Jahr. Damit gelten die aktuellen Provisionssätze auch 2010. "Mit der frühzeitigen Information über die Rahmendaten für das kommende Jahr bieten wir unseren Partnern in den Reisebüros eine verlässliche Grundlage für die Planung. Dies ist gerade in den momentan wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig", sagt Jürgen Büchy, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Vertrieb GmbH. "Die rund 3.000 DB-Agenturen sind und bleiben ein wichtiger Vertriebskanal für die Deutsche Bahn und sichern den Fahrkartenverkauf in der Fläche. Sie stehen für die gute Beratung unserer gemeinsamen Kunden", so Büchy weiter.

Ausstieg verpasst - Notbremse gezogen

(02.07.) KÖLN - Am Dienstag Vormittag zogen 2 Reisende nach Ausfahrt des Zuges (CNL418) aus dem Bonner Hauptbahnhof die Notbremse, weil sie den Ausstieg verpasst hatten. Zu spät war dem 40-jährigen Mann und der 46-jährigen Frau aufgefallen, dass der Zug im Bonner Hauptbahnhof angehalten hatte. Damit sie ihr Reiseziel Bonn nicht verpassen, zogen sie kurzerhand die Notbremse und verließen den Zug auf freier Strecke. Nachdem der Zugbegleiter die zwei Reisenden wieder sicher in den Zug verbracht hatte, konnte dieser die Fahrt in Richtung Köln fortsetzen. Im Kölner Hauptbahnhof wurden die Personalien durch die Bundespolizei aufgenommen, und die Beamten erklärten den Reisenden ihr Fehlverhalten mit den entsprechenden Folgen. Zusätzlich wurden sie über die Gefahren an Bahnanlagen aufgeklärt.

Nun ermittelt die Bundespolizei wegen Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei darauf hin, dass nur im Notfall eine Nothilfeeinrichtung wie z.B. Notbremse gezogen werden darf, da es ansonsten zu strafrechtlichen Folgen kommen kann. Wie in der vorliegenden Situation ist der Aufenthalt im Gleisbereich lebensgefährlich, da vorbeifahrenden Züge nicht rechtzeitig zum Stehen kommen könnten oder ein Luftzug eines schnell fahrenden Zuges eine Sogwirkung entwickelt.

Erhebliche Behinderungen bei der Berliner S-Bahn

(01.07.) BERLIN - Entgegen aller Ankündigungen der vergangenen Woche ist es am Dienstag im Berliner S-Bahn-Netz zu erheblichen Fahrplaneinschränkungen gekommen. Hintergrund ist der extreme Fahrzeugmangel aufgrund von Problemen an den Achsen der Züge. Waren bisher die Züge zwar verkürzt, ansonsten aber nach Fahrplan unterwegs, wurde der Fahrplan am Dienstag drastisch ausgedünnt. Auf weiten Teilen des Berliner S-Bahn-Netzes wurde am Dienstag nur ein 20-Minuten-Takt angeboten. Auf der Ringbahn galt ein 10-Minuten-Takt. Die Linien S45 und S85 fielen zeitweise komplett aus. Noch Ende vergangener Woche hatte das Unternehmen Einschränkungen beim Fahrplan ausgeschlossen.

Die S-Bahn hatte über Nacht kurzfristig auf Anweisung des Eisenbahn-Bundesamtes weitere 150 Viertelzüge zu Sonderprüfungen aus dem Verkehr gezogen. Zuvor hatte die Behörde am Montag nach eigenen Angaben umfangreiche Kontrollen bei der S-Bahn Berlin GmbH durchgeführt und dabei festgestellt, dass Zusicherungen der S-Bahn Berlin GmbH nur unzureichend eingehalten wurden. Die S-Bahn Berlin GmbH hatte sich bereits Mitte Mai 2009 gegenüber dem EBA verpflichtet, die Räder der S-Bahn Züge alle 7 Tage zu überprüfen. Aufgrund der hohen Sicherheitsrelevanz ordnete das EBA daraufhin an, dass umgehend alle Züge außer Betrieb zu nehmen sind, an denen die erforderlichen Prüfungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Hintergrund der Maßnahmen war ein S-Bahn-Unfall am 1. Mai in Kaulsdorf, bei dem das Rad eines S-Bahn-Wagens gebrochen war.

Auch am Mittwoch wird es weiter zu Fahrplaneinschränkungen kommen. So wird zum Flughafen Schönefeld erneut nur alle 20 Minuten ein Zug der S 9 fahren, die S 45 von Hermannstraße zum Flughafen fällt wohl ebenfalls weiter aus. Auch die üblichen Verstärkerfahrten in den Hauptverkehrszeiten werden wohl entfallen. S-Bahn-Chef Tobias Heinemann sagte am Dienstag, es sei noch nicht vorhersehbar, wann das alte Niveau wieder erreicht werde. Zugleich entschuldigte sich Heinemann bei den Fahrgästen für die massiven Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr, die am Dienstagmorgen viele Fahrgäste unvorbereitet getroffen hatten. Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) zeigte sich "entsetzt". Ganz offensichtlich habe es eine Vernachlässigung der Wartung bei der S-Bahn gegeben, kritisierte sie.

Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg sagte: "Die Fahrgäste der Berliner S-Bahn sind zu Recht sauer." Natürlich stehe die Sicherheit der Fahrgäste an oberster Stelle und jeder habe Verständnis, wenn es bei Sonderüberprüfungen mal zu Einschränkungen komme. Einschränkungen im Berliner S-Bahnverkehr seien jedoch längst zu einem Dauerzustand geworden, denn die Probleme im Unternehmen seien hausgemacht, sagte Franz weiter. "Hintergrund scheint der rigide Sparkurs bei der S-Bahn zu sein: Werkstätten wurden geschlossen, Werkstattpersonal reduziert, Fahrzeugreserven abgebaut". Im letzten Jahr habe die S-Bahn einen Gewinn von mehr als 56 Millionen Euro eingefahren, der aber an den Mutterkonzern DB abgeführt worden sei. "Damit muss Schluss sein", forderte Franz. "Die Renditeerwartungen der Deutschen Bahn müssen zurückgefahren werden. Bahnchef Grube darf es nicht zulassen, dass die Qualität der Berliner S-Bahn immer weiter in den Keller fährt."

Informationen, die den Angaben zufolge laufend aktualisiert werden, gibt es im Internet unter www.s-bahn-berlin.de/bauinformationen/betriebslage.htm.

S-Bahn München trifft Vorkehrungen für den Herbstverkehr

(01.07.) MÜNCHEN - Die S-Bahn München muss auch in diesem Herbst besondere Auflagen des Eisenbahn-Bundesamtes erfüllen. In der Folge kommt es dadurch voraussichtlich ab 15. September 2009 bis 13. Dezember 2009 zu Anpassungen im Fahrplanangebot. Diese sollen für die Fahrgäste so gering wie möglich ausfallen. Die S-Bahn München orientiert sich dabei am insgesamt bewährten Betriebskonzept des vergangenen Jahres. Das EBA hatte nach herstellerbedingten Problemen mit der Bremsanlage der S-Bahn München im Jahr 2007 ganzjährig geltende Geschwindigkeitsreduzierungen angeordnet. Durch weitere technische Verbesserungen am Fahrzeug und eine Softwareanpassung gelang es, den Auflagen unterjährig gerecht zu werden, so dass die Restriktionen zurückgenommen wurden. Für die Herbstmonate September bis Dezember gelten die Auflagen jedoch unverändert weiter.

Nur durch konstruktive Änderungen an den Fahrzeugen können diese Auflagen auch im Herbst abgewendet werden. Als wirksamsten Ansatz sieht die S-Bahn München den Einbau von zusätzlichen Besandungsanlagen. Bei rutschigen Schienen sollen die Vorrichtungen dafür sorgen, dass Sand vor die Räder gestreut und dadurch die Reibung zwischen Rad und Schiene erhöht wird. Bisher wurden zwei Fahrzeuge zu Prototypen umgerüstet und mit ihnen mittels Prüf- und Messfahrten der behördlich geforderte "Nachweis der Wirksamkeit" erbracht. "Wir führen intensive Gespräche mit dem EBA und werden unmittelbar nach erfolgter Zulassung mit der Umrüstung der 238 S-Bahnfahrzeuge beginnen", erläutert Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn München. Nach derzeitigem Planungsstand kostet die Umrüstung rund 23 Millionen Euro.

Ostkreuz: Erster neuer Bahnsteig geht in Betrieb

(01.07.) BERLIN - Der erste neue Bahnsteig im Bahnhof Ostkreuz geht am 30. August in Betrieb. Zunächst wird der künftige Regionalbahnsteig auf dem Ring von der S-Bahn genutzt. Ab 30. August 2009 halten hier die Ringbahnzüge Richtung Frankfurter Allee, ab dem 14. September 2009 auch die Ringbahnzüge Richtung Treptower Park. Damit ist Baufreiheit geschaffen für den Abriss des gut hundertjährigen Bahnsteigs "F" und für den Neubau des S-Bahnsteigs auf dem Ring, den eine rund 130 Meter lange und bis zu 50 Meter breite Bahnhofshalle überspannen wird. Ausgedient hat am 28. August 2009 um 22.00 Uhr auch der Bahnsteig "A", der älteste Teil des Bahnhofs Ostkreuz. Die Südkurve am Ostkreuz wird gesperrt und bis Ende 2014 neu gebaut.

"Bis zur Inbetriebnahme des neuen Bahnsteiges sind noch umfangreiche Arbeiten zu leisten", sagt Mario Wand, Projektleiter bei der DB ProjektBau GmbH. "Der Bahnsteig wird komplettiert, auf rund 1,3 Kilometern werden Gleise und Weichen verlegt und die bahntechnische Ausrüstung montiert." Die Anschwenkung des ersten der beiden S-Bahngleise beginnt am 28. August 2009, 22.00 Uhr. Dafür wird zwischen Frankfurter Allee und Treptower Park Pendelverkehr bei der S-Bahn eingerichtet, da dann am Ostkreuz nur ein Gleis zur Verfügung steht. Wer ab 31. August Richtung Frankfurter Allee umsteigen will, muss einen Umweg und damit eine etwa zehn Minuten längere Umsteigezeit in Kauf nehmen. Am Wochenende 11. bis 14. September wird auf dem Ring wieder gependelt und in dieser Zeit das zweite Gleis an den neuen Bahnsteig verlegt. Ab dem 11. September und voraussichtlich bis Mitte November muss auch beim Umsteigen Richtung Treptower Park der lange Umweg genommen werden: Der Weg von den Ring- zu den Stadtbahnlinien und umgekehrt führt über die Fußgängerbrücke und außen um das Ostkreuz herum. Der alte Bahnsteig "F" steht - bis er im November abgerissen sein wird - den Umsteigern buchstäblich im Wege.

Mit dem Abriss des Bahnsteigs "F" beginnen neuerlich unruhige Zeiten für die Anwohner am Ostkreuz. Um die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die Anwohner zu minimieren, wurden in den vergangenen Monaten zwei Systeme mobiler Lärmschutzwände getestet und gutachterlich bewertet. "Die Ergebnisse waren allerdings überraschend: Eine einfache Holzbohlenwand leistet Vergleichbares", sagt Mario Wand. Daher will die Bahn nunmehr auf insgesamt 80 Metern eine sechs Meter hohe Holzwand aufbauen. Projektleiter Wand: "Ein vollständiger Schutz vor Baulärm erweist sich als unmöglich. Aber es werden weniger Anwohner als in der Vergangenheit die Nacht im Hotel verbringen müssen."

Ostkreuz-Umbau bringt Linienänderungen im S-Bahnnetz

(01.07.) BERLIN - Der Baufortschritt am Bahnhof Ostkreuz bringt Änderungen im S-Bahn-Liniennetz mit sich. Da die Verbindungskurve zwischen Treptower Park und Warschauer Straße ab 31. August nicht mehr zur Verfügung steht, fahren die Züge der Linie S9 vom Flughafen Schönefeld künftig über Ostkreuz - Schönhauser Allee - Pankow nach Blankenburg. Damit erhalten Fahrgäste aus dem Prenzlauer Berg und dem Nordosten der Stadt eine bessere Anbindung an den Flughafen. Die Linie S45 wird über ihren bisherigen Endpunkt Hermannstraße bis zum Südkreuz verlängert. Dort bestehen gute Anschlüsse an den Regional- und Fernverkehr sowie zu wichtigen Zielen in der Innenstadt. Die bestehende Direktverbindung mit dem AirportExpress des Regionalverkehrs nach Ostbahnhof, Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof und Zoologischer Garten bleibt bestehen und wird weiter im Halbstundentakt angeboten.

Auf dem Ostring ergibt sich mit den Linien S41/42, S8, S85 und S9 tagsüber ein Mehrangebot. Der Nachfrage angepasst verkehrt die Linie S85 nur noch montags bis freitags. Im Tausch mit dem bisherigen Endpunkt der Linie S45 fährt die S47 dann zwischen Spindlersfeld und Hermannstraße. Für Fahrgäste der Linie S3 aus Richtung Erkner gibt es ab 31. August wieder eine Direktverbindung auf die Berliner Stadtbahn. Jeder zweite Zug endet dann nicht mehr am Ostbahnhof, sondern wird über Alexanderplatz, Hauptbahnhof, Zoologischer Garten und Olympiastadion bis nach Spandau verlängert. Die Züge der S3 ersetzen zwischen Ostkreuz und Spandau die bisherige S9. Dort bleibt damit der gewohnte 10-Minuten-Takt bestehen.

Auf dem Bahnhof Ostkreuz müssen sich Umsteiger von und zur Ringbahn auf geänderte Wege einstellen. In zwei Etappen werden die Gleise provisorisch an einen neuen Bahnsteig verschwenkt, der zu einem späteren Zeitpunkt von Regionalzügen genutzt wird. Während der Umbauarbeiten kommt es an den Wochenenden 29./30. August und 12./13.September zu umfangreichen Fahrplanänderungen. Die S-Bahn Berlin wird ihre Fahrgäste rechtzeitig informieren.

Böschungsbrand verursachte Störungen im Bahnverkehr

(01.07.) NEUSS - Eine aus dem Zug heraus geworfene Zigarette war vermutlich am Dienstag Morgen die Ursache für einen Böschungsbrand in Neuss. Wegen der notwendigen Löscharbeiten musste die Bahnstrecke Neuss - Düsseldorf im Bereich des Güterbahnhofes Neuss nach Angaben der Bundespolizei von 07.25 Uhr bis 08.45 Uhr gesperrt werden. Es kam zu umfangreichen Zugverspätungen, elf Züge mussten umgeleitet werden, 16 Züge fielen auf Teilstrecken und ein Zug komplett aus.

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor solch einem leichtsinnigem Verhalten. Bei den aktuellen Witterungsbedingungen und der damit verbundenen Trockenheit kann schnell ein Brand entstehen. Aus diesem Grund sollten keine brennbaren Gegenstände, wie zum Beispiel Zigaretten, aus Zügen heraus geworfen werden. Entstehende Böschungsbrände und die erforderlichen Löschmaßnahmen führen neben Sachschäden zu Streckensperrungen und Zugverspätungen. Daneben können die Verursacher straf- und zivilrechtlich belangt werden.

BEG-Chef: Besseres Nahverkehrsangebot durch Wettbewerb auf Bayerns Schienen

(01.07.) MÜNCHEN - "Seit die Länder 1996 die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) übernommen haben, haben wir in Bayern das SPNV-Angebot deutlich optimiert und ausgeweitet", sagte Fritz Czeschka, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG), kürzlich im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags. Die BEG bestellt und finanziert im Auftrag des Freistaats inzwischen mehr als 108 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Damit ist Bayern der größte Besteller von Nahverkehrsleistungen in Deutschland. Seit der Bahnreform 1996 fahren rund 32 Prozent mehr Regionalzüge auf den bayerischen Schienen. Die Anzahl der Fahrgäste im Regionalverkehr ist in derselben Zeit um über 50 Prozent angestiegen.

"Wir haben in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot sondern auch die Qualität im bayerischen SPNV wie Komfort und Fahrgastinformation kontinuierlich verbessert. Diese quantitativen und qualitativen Errungenschaften wären in dem Umfang ohne Wettbewerb auf der Schiene nicht möglich gewesen“, so Czeschka. Die BEG vergibt die Verkehrsleistungen im Wettbewerb in europaweiten Ausschreibungen. Mit den Verkehrsunternehmen werden so genannte Nettoverträge geschlossen, d. h. die Verkehrsunternehmen behalten 100 % der Fahrgelderlöse und erhalten darüber hinaus von der BEG ein Bestellerentgelt, das aus Steuergeldern finanziert wird. Dieses soll die Differenz zwischen den Kosten, die den Verkehrsunternehmen für die Erbringung der Verkehrsleistungen entstehen, und den erwirtschafteten Fahrgelderlösen decken.

2003 schloss die Bayerische Eisenbahngesellschaft mit DB Regio einen bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrag (VDV) mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Leistungsvolumen von 98 Millionen Zugkilometern ab. Während der Vertragslaufzeit bis 2013 sollte etwa ein Drittel der Leistungen - aus dem VDV heraus - in den Wettbewerb gehen. Dieses Ziel und mehr hat die BEG schon heute erreicht: Bis dato sind bereits 18 bayerische Strecken und Netze im Wettbewerb vergeben, dies entspricht rund 45 Millionen Zugkilometern pro Jahr. 20 Millionen Zugkilometer pro Jahr werden davon bereits heute gefahren. Weitere Betriebsaufnahmen folgen bis 2013, wie z. B. agilis im Regensburger Regionalbahnnetz. Weitere 11 Millionen Zugkilometer pro Jahr will die BEG bis 2013 noch ausschreiben, beispielsweise die Strecken München - Mittenwald/Kochel/Oberammergau (Werdenfels), den Main-Spessart-Express oder die Regionalbahnen Ostbayern.

Bis Ende 2023 sollen sämtliche SPNV-Leistungen in Bayern im Wettbewerb vergeben sein. Da der bayernweite Verkehrsdurchführungsvertrag mit DB Regio Ende 2013 ausläuft, hat die BEG im Januar dieses Jahres die Vergabe eines neuen VDV Bayern eingeleitet. Es handelt sich um rund 67 Millionen Zugkilometer pro Jahr - über die Hälfte des heutigen bayerischen SPNV. Während der Laufzeit von 2014 bis 2023 sollen sukzessive sämtliche Leistungen in den Wettbewerb gehen.

Jüngste Kritik an der Vergabepraxis der BEG weist Fritz Czeschka entschieden zurück: "Unsere Wettbewerbsverfahren haben keineswegs zum Ziel, Arbeitsplätze bzw. Lohn- und Sozialstandards abzubauen. Mehrbestellungen sowie hohe Serviceanforderungen in unseren Ausschreibungen schaffen zusätzliche Arbeitsplätze." Für die Gesamtkalkulation der Verkehrsunternehmen seien Positionen wie z. B. die Fahrzeugbeschaffung oder die erwarteten Fahrgeldeinnahmen ausschlaggebend und nicht die Personalkosten. Bei den bisherigen Ausschreibungen im Freistaat hätten überwiegend die Verkehrsunternehmen den Zuschlag erhalten, die nicht mit den niedrigsten Personalkosten angeboten hatten.