DB legt ersten Wettbewerbsbericht vor

BERLIN - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat heute gemeinsam mit dem Wettbewerbsbeauftragten der Bahn, Dr. Alexander Hedderich, den ersten Wettbewerbsbericht des Konzerns vorgestellt. Dieser fasst die Ergebnisse der Arbeit des Wettbewerbsbeauftragten der letzten Monate zusammen. Wettbewerber sehen sowohl in Fragen des Zugangs zum Netz als auch hinsichtlich der Trassenpreise keine Diskriminierung seitens der DB. Hartmut Mehdorn: "In Deutschland haben alle unsere Wettbewerber freien Zugang zum Schienennetz. Wir würden uns wünschen, vergleichbare Bedingungen auch in anderen Staaten anzutreffen".

Der Wettbewerbsbeauftragte sieht aber auch Handlungsbedarf. "Für die Bahn gibt es Hausaufgaben zu machen, weil noch nicht alle Prozesse auf einen Wettbewerbsmarkt ausgerichtet sind", so Hedderich. Dazu gehöre unter anderem der Zugang zu Abstell- und Rangieranlagen. Hier sollten Preise und die Nutzungsbedingungen weiterentwickelt werden.

In Deutschland ist Wettbewerb auf der Schiene bereits heute Realität. Die Deutsche Bahn konkurriert zur Zeit mit über 200 Bahnunternehmen. Im Jahr 2002 wird der Anteil der Wettbewerber an den Betriebsleistungen bei knapp 5 Prozent liegen. Hedderich: "Dieser Anteil wird weiter steigen. Aber Schienenverkehr setzt hohe Investitionen in langlebige Anlagegüter voraus. Die Margen sind niedrig, Marktwachstum ist eher langfristig zu erwarten. Dies begrenzt das Engagement von Bahnunternehmen."

Die Funktion des Wettbewerbsbeauftragten wurde zum 1. Februar 2002 eingerichtet. "Wir haben ihn berufen, weil wir die Ergebnisse der Task Force Zukunft Schiene aus dem vergangenen Jahr ernst nehmen", so Mehdorn. "Wir schaffen mehr Transparenz und wehren uns gegen pauschale und ungerechtfertigte Vorwürfe, wir würden Wettbewerber diskriminieren." Der vollständige Bericht des Wettbewerbsbeauftragten kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Ex-Verkehrsminister Klimmt wird Bahn-Lobbyist

SAARBRÜCKEN - Die DB hat einen Bericht der "Saarbrückener Zeitung" bestätigt, wonach der frühere Bundesverkehrsminister und saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt Lobbyist für die DB wird. Demnach soll Klimmt die Interessen des Bahn-Vorstands bei der französischen Regierung in Paris, bei der EU in Brüssel und bei den Landesregierungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland vertreten. In den Aufgabenbereich des Ex-Politikers sollen insbesondere verkehrspolitische Fragen fallen. Sein Arbeitsvertrag ist den Angaben zufolge bis 31. Mai 2005 befristet. Neben Klimmt wird ein weiterer ehemaliger Politiker das Lobbyistentum pflegen: Der ehemalige Bremer Bürgermeister Klaus Wedemeier (SPD) werde eine ähnliche Aufgabe in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig- Holstein und Niedersachsen wahrnehmen, hieß es bei der DB.

Ikea liefert seine Güter selbst auf der Schiene nach Deutschland

FRANKFURT - Seit dem gestrigen Donnerstag liefert die schwedische Möbelkette Ikea ihre Waren selbst auf der Schiene nach Deutschland. Zwischen Älmhult in Südschweden und Duisburg verkehrt fünf Mal pro Woche ein Zugpaar mit Produkten des Möbelhauses auf den europäischen Freight Freeways. Im Rahmen einer Neuausrichtung des Güterverkehrs hat IKEA ein eigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen gegründet und tritt als europäischer Operator auf. IKEA hat die Kontrolle über die gesamte Abwicklung des Schienentransportes übernommen und kauft einzelne Teilleistungen auf eigene Rechnung ein. IKEA geht diesen Weg, um von den Möglichkeiten des sich rasant wandelnden Güterverkehrs auf der Schiene zu profitieren.

Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG: "Ich freue mich über diese gelungene Kooperation zwischen den Netzbetreibern der Freight Freeways. So können wir gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene unter Beweis stellen. Die IKEA-Züge erreichen auf dem über 1000 Kilometer langen Laufweg der Züge eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 65 km/h. Dies ist für den grenzüberschreitenden Güterverkehr ein attraktives und wettbewerbsfähiges Angebot."

Die Bahninfrastrukturbetreiber von neun europäischen Staaten ermöglichen bereits heute auf den wichtigsten europäischen Magistralen für den Güterverkehr, den Freight Freeways, offenen Zugang zum Schienenetz. Die EU fordert dies verbindlich erst ab 2003 auf bestimmten Korridoren und EU-weit ab 2008. Bereits 1998 haben sich die Eisenbahninfrastrukturbetreiber in Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Niederlanden, Österreich, Schweiz und Italien in der Erwartung stark steigender Verkehrsmengen im grenzüberschreitenden Güterverkehr in der Organisation "North-South Freight Freeways" zusammen geschlossen und bieten ein gemeinsames Produkt- und Servicespektrum an.

Zentrales Element dieser Kooperation ist der so genannte "One-stop-shop" (OSS), das gemeinsame Vertriebsnetzwerk der beteiligten Partner. Im OSS können interessierte Kunden kurzfristig bereits vorkonstruierte internationale Trassen für den Güterverkehr buchen. Ebenso können bei den OSS maßgeschneiderte, auf den individuellen Kundenwunsch abgestimmte Trassen bestellt werden. Zudem erhalten interessierte Eisenbahnverkehrsunternehmen hier schnell und direkt Informationen über die Abwicklung von grenzüberschreitenden Verkehrskonzepten, z.B. zu potenziellen Partnern, administrativen Prozederen und technischen Bedingungen. Es gilt das Prinzip, dem Kunden einen Ansprechpartner für den gesamten internationalen Laufweg seines Zuges zu geben.

US-Regierung billigt Rettungsplan für Amtrak

WASHINGTON - Die US-Regierung und die Bahngesellschaft Amtrak haben sich auf einen Rettungsplan für das angeschlagene Unternehmen geeinigt. Damit solle der Bahnbetrieb aufrecht erhalten werden, erklärten beide Seiten in Washington. Weitere Details wurden nicht bekannt. Am Donnerstag sollte der US-Kongress über mögliche finanzielle Hilfen für Amtrak beraten. Um eine Pleite der Bahngesellschaft zu vermeiden, hatte Amtrak-Chef David Gunn eine staatliche Kredit-Bürgschaft in Höhe von 200 Millionen Dollar (rund 202 Millionen Euro) gefordert. Ansonsten werde der Betrieb noch in dieser Woche eingestellt.

Amtrak war es seit der Gründung 1971 nicht gelungen, profitabel zu wirtschaften. Schon mehrere Male war in der Vergangenheit bei der Bahngesellschaft das Geld knapp geworden. Bis jetzt hat die Regierung immer ausgeholfen: insgesamt 22 Milliarden Dollar an Subventionen flossen in den 31 Jahren an Aktrak. Im Unterschied zu früher wird Amtrak aber diesmal wahrscheinlich nicht ungeschoren davonkommen. Die Stimmen für eine radikale Reform werden lauter. Der Amtrak Reform Council, der 1997 vom Kongress eingesetzt wurde, hat im Februar die Zerschlagung des Monopolisten empfohlen. Eine Aufspaltung in kleinere regionale Einheiten wird diskutiert, ebensowie die Trennung von Bahn und Schiene und die Aufhebung des Monopols.

Beobachter halten eine Reform für dringend notwendig, denn die Milliardensubventionen haben den Verfall des amerikanischen Bahnsystems nicht aufhalten können. Der einzige Hochgeschwindigkeitszug ist der Acela Express, der seit drei Jahren zwischen Boston und Washington verkehrt. Doch selbst der kann seine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h nur auf einer Länge von 30 Kilometern ausspielen. Der Rest der Strecke ist hoffnungslos veraltet. Im Auto- und Flugzeugland Amerika sind die Passagierzahlen rückläufig, im letzten Jahr wurden 99,8 Prozent aller Reisekilometer in Autos, Bussen und Flugzeugen zurückgelegt. Jeder Amerikaner fährt pro Jahr im Durchschnitt nur zwei Kilometer mit der Bahn, in Deutschland sind es dagegen 772 Kilo- meter pro Jahr. Besonders auf Langstrecken quer durch den Kontinent sind die Züge gähnend leer - was zu großen Verlusten führt. Den Rekord hält der "Sunset Limited" von Orlando nach Los Angeles: 347,45 Dollar pro Passagier zahlt die Regierung drauf. Selbst Amtraks Paradestrecke, der immer gut ausgelastete Nordostkorridor, ist nicht profitabel. Zwar stiegen hier die Passagierzahlen nach dem 11. September deutlich an, so dass inzwischen 60 (vorher 40) Prozent der Reisenden zwischen New York und Washington die Bahn nehmen. Doch die Kosten sind noch höher.

Network Rail kauft insolventen Schienennetzbetreiber Railtrack

LONDON - Der insolvente britische Schienennetzbetreiber Railtrack ist am Donnerstag für insgesamt über sieben Milliarden Pfund (rund elf Milliarden Euro) an das neue, staatlich gestützte Bahnunternehmen Network Rail verkauft worden. Die Eurostar-Strecke unter dem Ärmelkanal soll für 375 Millionen britische Pfund an London & Continental Railways veräußert werden. Network Rail wird keine Dividende zahlen, die erzielten Erlöse sollen in die Verbesserung der Infrastruktur investiert werden. Die für Gleise, Signale und Bahnhöfe zuständige Firma Railtrack war aus dem Verkauf der staatlichen Eisenbahn im Jahr 1996 hervorgegangen. Nach mehreren schweren Zugunglücken, die meist auf mangelnde Wartung der Gleisanlagen oder veraltete Technik zurückzuführen waren, wuchs die Kritik an dem Unternehmen, das gleichzeitig immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Ende September des vergangenen Jahres saß Railtrack den Angaben nach auf einem Schuldenberg von 7,5 Milliarden Pfund. Die Jahresbilanz bis Ende März dieses Jahres wies einen Vorsteuerverlust von 11 Millionen Pfund aus. Allein an Zinsen zahlte Railtrack 93 Millionen Pfund. Im vergangenen Oktober wurde Railtrack wieder unter staatliche Aufsicht gestellt. Die Übernahme, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in das angeschlagene britische Bahnsystem wieder herstellen soll, setzt den Schlusspunkt des sechs Jahre währenden fehlgeschlagenen Privatisierungsexperiments.

Nachtzugverbindung Berlin - Malmö: fast 100jährige Erfolgsgeschichte

ROSTOCK - Als am 1. Mai 1897 die Postdampferlinie Sassnitz-Trelleborg ihren Verkehr aufnahm, konnte niemand ahnen, dass sich die kürzeste direkte Fährverbindung zwischen Deutschland und Schweden zu einer der erfolgreichsten Fährlinien in der Ostsee entwickeln würde - dem Reise- und Güterverkehr zwischen Nord- und Mitteleuropa waren neue Wege eröffnet worden.

Hatte der Vertrag zwischen Preußen und Schweden zunächst eine tägliche Abfahrt je Richtung mit entsprechenden Schnellzuganschlüssen nach Berlin und Stockholm vorgesehen, erwies sich dies schon bald als überholt: Das Verkehrsaufkommen war innerhalb eines Jahres so stark gestiegen, dass in beiden Ländern die Vorbereitungen für die Schaffung eines Eisenbahnfährverkehrs in Angriff genommen wurden: Mit der Eröffnung der Eisenbahnfährverbindung Sassnitz-Trelleborg am 6. Juli 1909 durch den schwedischen König und den deutschen Kaiser war die "Königslinie" geboren.

Voraussetzung für einen entscheidendenden Anstieg der Beförderungsleistung auf der Königslinie war die Eröffnung des Rügendamms im Jahr 1936. Damit entfiel die zusätzliche Trajektierung zwischen dem Festland (Stralsund) und Rügen (Altefähr), so dass der Auto- und Bahnverkehr aus Richtung Berlin und Rostock reibungslos bis zum Fährhafen Sassnitz durchlaufen konnte. Historisch gesehen begann die Erfolgsstory des Nachtzuges zwischen Schweden und Deutschland am 6. Juli 1906. Sicher gab es insbesondere durch die Wirren der Weltkriege und "Besonderheiten der Nachkriegsentwicklung" kurzzeitige Unterbrechungen, aber in 2002 schauen wir auf 93 Jahre durchgehenden Zugverkehr zwischen Skandinavien und Deutschland zurück.

Mit der Übernahme des Betriebes der Nachtzugverbindung Berlin-Malmö im September 2000 durch die private Bahngesellschaft Georg Verkehrsorganisation GmbH (GVG) konnte in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den schwedischen Bahnen und der Reederei Scandlines dieses traditionsreiche Bahnangebot auch im neuen Jahrhundert fortgesetzt werden und dies mit einem verbesserten Serviceangebot. Die Fahrgäste des "Berlin Night Express" reisen in modernen schwedischen Liege- und Schlafwagen. Fast jedes Abteil ist wie ein Hotelzimmer mit Dusche und Toilette ausgestattet. Während der 3 3/4stündigen nächtlichen Überfahrt auf der Scandlines-Linie zwischen Sassnitz und Trelleborg stehen den Reisenden an Bord der Fähre eine Cafeteria, ein Restaurant und ein Travel-Shop zur Verfügung.

Anlässlich des zweijährigen Jubiläums der "neuen" Nachtzugverbindungen hat die Reederei Scandlines gemeinsam mit den deutschen und schwedischen Bahnbetreibern ein attraktives Pauschalreisepaket in das schwedische Malmö geschnürt. Bereits ab 189,- EURO pro Person bietet Scandlines die Kurzreise "Mit der Bahn rund um den Öresund" an. Im Reisepreis enthalten ist die Bahnfahrt Berlin-Malmö-Berlin, 2 Übernachtungen im Liegewagen (6-Bett-Abteil), 1 Übernachtung inkl. Frühstück in Malmö sowie die Reiserücktrittskostenversicherung. Kinder fahren bereits ab 85,- EURO.

DB will DB Carsharing auch im Nahverkehr anbieten

BERLIN - Die Bahntochter DB Rent will künftig auch ÖPNV-Kunden die Bahnhofsan- und abreise per Carsharingauto ermöglichen. "In den nächsten Monaten werden wir unser DB Carsharing-Angebot auf Jahreskarteninhaber im Nahverkehr ausdehnen", kündigte Andreas Knie, zuständiger Bereichsleiter bei DB Rent am Donnerstag auf einer Tagung der Allianz pro Schiene in Berlin an. Noch steht das Carsharing-Angebot der Bahn ausschließlich den rund drei Millionen BahnCard- und NetzCard-Inhabern in bislang 18 Städten zur Verfügung. "Mit der Ausweitung des Angebots auf Jahreskarteninhaber von Nahverkehrstickets bekommen weitere rund 2,6 Millionen Kunden die Möglichkeit, vom Bahnhofsvorplatz ihre Fahrt ganz individuell und zu bundesweit einheitlichen Konditionen per Carsharingauto fortzusetzen", sagte Knie.

Hauptbahnhof Nürnberg feierlich eröffnet

NÜRNBERG - Im Beisein von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber, Nürnbergs Oberbürgermeister, Dr. Ulrich Maly, und dem Vorstandsvorsitzenden von DB Station&Service AG, Wolf-Dieter Siebert, wurde am gestrigen Montag der Nürnberger Hauptbahnhof feierlich eröffnet. In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurde der Bahnhof für rund 76 Millionen Euro modernisiert und neu gestaltet. Der denkmalgeschützte Bahnhof musste größtenteils entkernt werden. Die Fassade wurde sandgestrahlt und ausgebessert und blieb vollständig erhalten. Das Bahnhofsgebäude präsentiert sich jetzt als attraktive Verkehrsstation, die sich an den Bedürfnissen von Fahrgäste und Kunden orientiert. Auf einer Einzelhandelsfläche von rund 10.000 m² präsentiert sich ein umfangreiches Angebot an Waren und Dienstleistungen.

"Wenn man hier steht, kann man es deutlich sehen: Der Sanierungsaufwand hat sich gelohnt. Der Bahnhof ist innen und außen wieder zu einem Schmuckstück für Stadt und Bahn geworden", so Wolf- Dieter Siebert, bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Montagnachmittag. "Allen, die vom Lärm und Staub während der Bauarbeiten betroffen waren, an dieser Stelle mein Dank für Ihre Geduld", so Siebert.

Das Herzstück des Gebäudes bildet das neue DB ReiseZentrum. Die Innenausstattung im italienischen De-Lucci-Design wurde in den historischen Jugendstilsaal integriert. Im DB ReiseZentrum erhalten die Kunden Fahrplanauskünfte, Fahrscheine und Reservierungen. In das DB ReiseZentrum sind das DB ReiseBüro und zwei Autovermieter integriert. Auf der Galerie im Zwischengeschoss befindet sich die DB Lounge. Sie steht Fahrgästen mit einem Fahrschein 1. Klasse oder "bahncomfort-Kunden" zur Verfügung. Angrenzend daran befindet sich auf der Galerie ein weiterer Wartebereich mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und direktem Zugang zum Bahnsteig 1.

In Nürnberg Hauptbahnhof, dem zweitgrößten Bahnknoten in Bayern, halten täglich rund 1.000 Züge des Nah- und Fernverkehrs. Rund 130.000 Reisende und Besucher werden täglich im Bahnhof gezählt. Bis ins Jahr 2007 werden im Rahmen des Bahnhofsentwicklungsprogrammes deutschlandweit jährlich 700 Millionen Euro investiert.

Amtrak in der Krise

WASHINGTON - Die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak steckt tief in der Krise. Die angeschlagene Gesellschaft verlangt eine Finanzspritze von 200 Millionen Dollar. Andernfalls könnten die ersten Züge bereits in dieser Woche in den Depots festsitzen, sagte der neue Amtrak-Präsident David Gunn. Der Bankrott sei nur noch eine Frage der Zeit. Wegen des drohenden Bankrotts wurde am heutigen Montag von Transportminister Norman Mineta eine Krisensitzung einberufen. Im Vorfeld sagte Mineta, Amtrak müsse der Realität ins Auge sehen: "Es müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden und das Management muss umgekrempelt werden, damit das Unternehmen überleben kann". Amtrak bedient unter anderem mehrere Überlandrouten. An der Ostküste nutzten hunderttausende die Pendlerzüge zur Arbeit.

Obwohl die Fahrgastzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen waren, und dank der neu erwachten Flugangst seit den Anschlägen zwischen zehn und 15 Prozent mehr Menschen in Zügen reisen als zuvor, reichte das Geld nicht aus. Die Hälfte der 3,15 Milliarden Dollar brauchte Amtrak schon, um seine Sicherheit zu erhöhen. Im vergangenen Jahr betrug der Verlust rund 1,2 Milliarden Dollar. Bereits im September hatte der Bahnbetreiber, der seit seiner Gründung vor 31 Jahren noch nie schwarze Zahlen geschrieben hat, um einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 3,15 Milliarden Dollar gebeten. Zahlreiche Reparaturen, die wegen eines rigorosen Sparprogramms auf ein Minimum reduziert wurden, lassen sich nicht mehr weiter aufschieben.

Wegen des permanenten Sparzwangs konnte sich kein attraktives Schienenverkehrssystem entwickeln. Daran ändert auch nichts, dass für die Investitionen die öffentliche Hand zuständig ist - auch sie zeigte sich meist geizig. So fahren heute einigermaßen schnelle Züge nur im Nordost-Korridor. Sonst zuckelt die Bahn auf maroden Schienen und renovierungsbedürftigen Brücken vor sich hin, angetrieben von Stromsystemen, die hohe Geschwindigkeiten unmöglich machen. Gerade der Einsatz von Hochgeschwindigkeitszügen wäre aber wichtig, um die Attraktivität des Bahnbetreibers zu erhalten.

Schweres Zugunglück in Tansania

DARESSALAAM - In Tansania hat sich ein schweres Zugunglück ereignet. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten hat sich die Zahl der Todesopfer des schwersten Zugunglücks in der Geschichte Tansanias auf 281 erhöht. Ein Personenzug war am Montag in Masagli, rund 310 Kilometer westlich von Dar es Salaam, aus noch ungeklärter Ursache rückwärts einen Hügel hinuntergerollt und mit über 80 Stundenkilometern auf einen Güterzug geprallt, der dem Personenzug auf dem selben Gleis in relativ kurzem Abstand gefolgt war. Bei dem Aufprall entgleisten 21 Waggons, mehrere verkeilten sich ineinander. Verletzte mussten mehre Stunden auf Hilfe warten. An Bord des Zuges befanden sich nach Schätzungen etwa 1200 Menschen. Präsident Benjamin Mkapa kündigte eine amtliche Untersuchung an, um die Ursachen des Unfalls zu klären.

Immer mehr Bahnkunden kaufen ihren Fahrkarten im Internet

DÜSSELDORF – Das neue Online-Ticket der DB kommt bei den Zugreisenden an: Bereits eineinhalb Monate nach der Einführung erzielt die DB mit dem neuen Angebot nach einem Bericht des "Handelsblatt" zwei 2 Prozent des Umsatzes im Personenfernverkehr. Ein Bahnsprecher sagte der Zeitung, man verkaufe mittlerweile täglich bis zu 2000 Tickets online, "Tendenz steigend". Die hohe Nachfrage gleich von Beginn an hatte die Bahn so überrascht, dass der Internet-Zugang Anfang Mai kurzfristig zusammenbrach.

Auch die Ticket-Automaten mit Touch-Screen-Bildschirm setzen sich nach Informationen des "Handelsblatt" durch. Die Bahn erziele damit bereits gut ein Sechstel des Ticket-Umsatzes. Langfristig will die Bahn diese Vertriebswege weiter ausbauen und dafür unrentable Fahrkartenschalter schließen. Der Bahnsprecher betonte aber gegenüber dem "Handelsblatt", es gebt keinen Plan, "eine bestimmte Anzahl von Verkaufsstellen dicht zu machen." Alle Fahrkarten-Ausgaben würden permanent auf ihre Rentabilität hin überprüft. Jedoch sei der Jahresumsatz dabei nur eine Größe. Genauso komme es auf den Standort, das örtliche Kundenpotenzial und alternative Verkaufsmöglichkeiten an. Eine Alternative seien auch freie Agenturen, meist kleine Einzelhandelsgeschäfte, die Nahverkehrsfahrkarten verkauften.

Bahn-Chef moniert Dumpingpreise im Luftverkehr

DÜSSELDORF - Wegen der zunehmenden Konkurrenz von Billigfliegern auf innerdeutschen Strecken will der Vorstandschef der DB, Hartmut Mehdorn, die Einführung einer Steuer auf Flugbenzin auf den Inlandsstrecken erreichen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, beklagte sich Mehdorn in einem Brief an Rodrigo Rato, den Ratspräsidenten der europäischen Wirtschafts- und Finanzminister, über ungleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen den beiden Verkehrsträgern. Während die Bahn Mineralölsteuer und Öko-Steuer zahlen muss, kaufen Airlines Treibstoff steuerfrei ein. "Wenn die Dumping-Preise in der Luftfahrt unter die Bahn-Tarife gehen, müssen beide Verkehrsträger auch vergleichbare Wettbewerbsvoraussetzungen haben", sagte Mehdorn dem "Handelsblatt". "So wie jetzt ist das nicht in Ordnung; Brüssel muss handeln."

Lufthansa-Flugtickets kosten neuerdings außerhalb der Spitzenverkehrszeiten z.B. auf der Verbindung Düsseldorf - München nur noch 170 Euro, von Stuttgart nach Berlin 176 Euro. Die Bahn kann mit diesen Preisen nicht mithalten, sie verlangt für die ICE-Fahrt von Düsseldorf nach München in der 2. Klasse 216 Euro und in der 1. Klasse 322,80 Euro, die Tickets auf der Berlin-Stuttgart- Strecke kosten sogar 263,20 bzw. 395,20 Euro. Nur BahnCard-Inhaber kommen günstiger weg. Nach bahninternen Berechnungen würde ein Flugticket beispielsweise von Berlin nach München durch Öko- und Mineralölsteuer um 16,40 Euro teurer. Bezogen auf das Billigticket der Deutschen BA zu 70 Euro entspräche das einer Verteuerung um 23 Prozent. Der Bahn-Konzern zahle jährlich Mineral- und Ökosteuer in einer Größenordnung um 350 Mill. Euro.

Mehdorn fordert Gleichberechtigung: "Die Airlines machen dicke Gewinne. Wir nagen am Hungertuch, und das müssen wir auch noch versteuern", kritisierte er. Nach Auffassung der Bahn stellt die Befreiung des Flugbenzins von der Mineralölsteuer nichts anderes dar als eine aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfe. Das Schienenverkehrsunternehmen behalte sich rechtliche Schritte "gegen die andauernden Wettbewerbsverzerrungen vor", heißt es laut "Handelsblatt" in dem Schreiben an Rato.

Der Countdown läuft: In vier Tagen offizielle Eröffnung des Nürnberger Hbf

NÜRNBERG - Am 10. April 1906 wurde das ehemalige Empfangsgebäude des Nürnberger Hauptbahnhofes eröffnet. Der 24. Juni 2002 markiert wiederum ein historisches Datum in der Bahngeschichte Nürnbergs: nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wird der neugestaltete Nürnberger Hauptbahnhof offiziell eröffnet. Rund 76 Millionen Euro wurde in den Umbau zu einer attraktiven und modernen Verkehrsstation investiert, die sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste und der Kunden orientiert. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde der Bahnhof größtenteils entkernt. Die historische und denkmalgeschützte Fassade blieb vollständig erhalten. Sie wurde sandgestrahlt und ausgebessert.

Die Verkaufsfläche wurde um ca. 30 Prozent auf rund 10.000 m² vergrößert. 54 Geschäfte und Servicebetriebe bieten über drei Ebenen verteilt ein umfangreiches Angebot an Waren und Dienstleistungen an. Im so genannten Zwischengeschoss wurden die historischen Arkaden geöffnet. Damit entstand eine Galerie, auf der sich neben Einzelhandelsgeschäften die DB Lounge befindet, die allen Fahrgästen mit einem Fahrschein 1. Klasse oder "bahncomfort-Kunden" zur Verfügung steht. Herzstück des Gebäudes ist das neue ReiseZentrum im historischen Jugendstilsaal. An 17 Countern, zwei mehr als vor dem Umbau und im modernen De Lucchi Design, erhalten die Kunden Fahrplanauskünfte, Fahrscheine und Reservierungen. Integriert sind das DB ReiseBüro und zwei Autovermieter.

Im gesamten Bahnhofsbereich wurde ein neues Informations- und Wegeleitsystem installiert: 50 Zugzielanzeiger auf den Bahnsteigen und 33 Anzeigetafeln in den Unterführungen informieren über den aktuellen Zugverkehr. Insgesamt 700 neue Schilder helfen bei der Orientierung im Bahnhof. In Kürze werden noch vier Großflächenanzeigetafeln im Empfangesgebäude installiert. Auch die Bahnsteige wurden saniert und behindertengerecht ausgestattet. Alle 11 Bahnsteige wurden mit Aufzügen erschlossen. Zusätzlich wurde der Bahnsteig 1 für den S-Bahnverkehr auf einer Länge von 140 m und mit einer Höhe von 96 cm neu errichtet und überdacht. Der Mitteltunnel wurde für 2 Millionen Euro abschnittsweise auf eine Breite von 15 m aufgeweitet.

Knapp 1.000 Züge des Nah-, S-Bahn- und Fernverkehrs fahren täglich den Nürnberger Hauptbahnhof an. Fünf ICE-Linien verbinden Nürnberg umsteigefrei mit den Städten München, Würzburg und Hamburg/Bremen (ICE-Linie 4). Passau, Frankfurt (Main), Köln, Hannover, Leipzig (ICE-Linie 5). München, Leipzig und Berlin (ICE-Linie 8). Frankfurt, Köln, Bonn/Düsseldorf, Hannover und Berlin (ICE-Linie 10) sowie Bayreuth/Marktredwitz und Dresden (ICE-Linie 17). Außerdem bestehen am Hauptbahnhof Anschlussmöglichkeiten zur U- und Straßenbahn sowie zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB).

Die Deutsche Bahn möchte mit der Bevölkerung die Fertigstellung und Eröffnung des neugestalteten Nürnberger Hauptbahnhofes feiern. Neben dem offiziellen Festakt, dem hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik beiwohnen werden, wird am 24. Juni ab 16.00 Uhr und am 25. Juni ab 12:00 Uhr ein Bahnhofsfest gefeiert. Ein buntes Rahmenprogramm im Bahnhof und auf dem Bahnhofsvorplatz mit musikalischer Unterhaltung, Comedy, Pantomime usw. bietet für Jeden etwas. Highlights des zweitägigen Festes sind die Auftritte der Gruppe REDNEX am Montag um 20:00 Uhr und Nino de Angelo und Erkan Aki am Dienstag um 20:00 Uhr. Das große Bahnhofsrätsel lockt mit tollen Preisen.

Zur Eröffnung des Nürnberger Hauptbahnhofes wird auch ein Buch auf den Markt kommen. Es ist ab 21. Juni im Bahnhofsbuchhandel erhältlich und schildert die Geschichte des Bahnhofes von 1844 über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau in den 50-er Jahren bis heute. Das Buch ist im Haidhausen-Verlag erschienen. Für den Inhalt zeichnen Heinrich W. Kaiser und Nürnbergs Bahnhofsmanager Karl Heinz Ferstl verantwortlich.

Logistikkonzept der Bahn erspart 11.000 LKW-Fahrten in Konstanz und Umgebung

STUTTGART - Die Bahntochter DB Cargo bietet verstärkt Gesamtlogistikdienstleistungen für die Baustoffbranche an. In Konstanz transportiert die Bahn Erdaushub, der beim Bau des zukünftigen Veranstaltungszentrums Seeuferhaus anfällt. Insgesamt entsorgt DB Cargo hier 140.000 Tonnen Erde in Ganzzügen direkt zu den Deponien Rossberg und Deislingen. Die Partnerfirma UTL erledigt dabei den Umschlag von der Baustelle direkt in die Spezialgüterwagen. Der Stadt Konstanz und dem Umland werden so über 11.000 Lkw-Fahrten erspart.

Die Bahn hat das Equipment und das Leistungsangebot, das für den Transport von Baustoffen und Aushubmaterialien erforderlich ist. In Form von klassischen Güterwagen, Abrollcontainern, Muldenbehältern und weiterer Spezialausrüstung werden kundenbezogene logistische Gesamtlösungen angeboten. Spezialisten beraten und unterstützen die Kunden von der Analyse bis zur Zertifizierung und sorgen für Transport und Entsorgung nach wirtschaftlichen, straßenentlastenden und umweltfreundlichen Grundsätzen. DB Cargo erstellt zudem Verwertungs- und Entsorgungskonzepte und entwickelt Komplettangebote inklusive aller Nebenleistungen wie Baustellenlogistik und Baustellenüberwachung.

Regio-S-Bahn Basel soll modernisiert werden

LIESTAL - Die Regio-S-Bahn Basel soll ab Ende 2004 modernisiert werden. Neben einer Verbesserung der Infrastruktur sollen vor allem moderne Regionalfahrzeuge, die neben der Schweiz auch in Deutschland und Frankreich eingesetzt werden können, für mehr Komfort sorgen. Die Fahrzeuge würden verbindlich bestellt, sobald sich Kantone und SBB über Kosten, Menge und Qualität der Verkehrsleistungen einig seien, hieß es. Weiter geplant sind drei neue Haltestellen sowie die Aufwertung der bestehenden Stationen. Die Kosten dafür werden auf 70 Millionen Franken geschätzt. Das Fahrplanangebot soll mit der Inbetriebnahme der ersten Etappe der Bahn 2000 besser auf den Fernverkehr ausgerichtet werden.

Stadtrundfahrten mit dem ersten S-Bahn-Zug für München

MÜNCHEN - Wegen des großen Erfolges startet Münchens erster S-Bahn-Zug, der ET 420 001, erneut zu Fahrten "Rund um München". Am kommenden Samstag, 22.06.02, können die Fahrgäste wieder an der beliebten Tour vom Ostbahnhof über Johanneskirchen, Milbertshofen, Moosach, Laim Rangierbahnhof, München Süd und wieder zum Ostbahnhof teilnehmen. Von 11.30 – 16.30 Uhr finden stündlich die Fahrten ab Ostbahnhof Gleis 11/12 statt. Eine Fahrt dauert ca. 40 Minuten. Der Preis für Erwachsene beträgt fünf Euro und 2.50 Euro für Kinder bis 14 Jahre. Der ET 420 001 wurde für den Fahrbetrieb in Originallackierung restauriert. Bis 2004 wird dieses Fahrzeug im normalen Betrieb zum Einsatz kommen. Anschließend wird Münchens erster S-Bahn-Zug dem DB-Museum in Nürnberg übergeben.

Stars der Schiene zu Gast in Nürnberg

NÜRNBERG - Mit einem Besucherrekord ist das Festival der Eisenbahn in Nürnberg zu Ende gegangen. Knapp 20.000 Besucher kamen am vergangenen Wochenende zu dem Bahnspektakel in die fränkische Metropole, an dem mehr als 50 Lokomotiven aus ganz Europa teilnahmen.

Als Veranstaltungsort hatten die Verantwortlichen in diesem Jahr das DB-Regio-Werk in Nürnberg-Gostenhof ausgewählt, das neben den Wartungsanlagen für moderne Regionalzüge noch über eine Bekohlungsanlage für Dampfloks und außerdem über eine historische Drehscheibe verfügt und damit ideale Voraussetzungen für eine derartige Veranstaltung bot. Erstes Highlight war dann auch am Freitag Abend die "Modenschau der Lokomotiven" auf der Drehscheibe, bei der sich unter anderem die Schnellzuglok 18 201 in farblich neuem roten Gewand sowie einige moderne Werbeloks der Bahn den Zuschauern auf der ausgeleuchteten Drehscheibe von ihren besten Seiten zeigten.

Auf dem Werksgelände in Gostenhof erwartete die Besucher eine große Fahrzeugschau mit über 50 Lokomotiven. Deutsche Schienenstars wie die Schnellzugloks 01150 oder 01164 sowie die stromlinienverkleidete 011102 konnten ebenso aus nächster Nähe besichtigt werden wie ein Dampftriebwagen aus Österreich, eine Großdiesellok aus Ungarn oder eine tschechische Dampflok in einem etwas gewöhnungsbedürftigen hellblauen Anstrich. Einträchtig präsentierten sich vor dem Rundschuppen der Drehscheibe zahlreiche E-Loks, darunter die Vorserienloks E 03 001 aus Frankfurt und die E 10 002 aus Passau. Eindeutiger Höhepunkt war am Samstag und Sonntag die eineinhalbstündige Lokparade, an der 24 historische Dampf- und Diesellokomotiven teilnahmen, darunter auch die Saxonia aus Dresden und natürlich der Nachbau des legendären "Adlers" aus dem Jahr 1935.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Führungen durch das DB-Regio-Werk Gostenhof, in dem beispielsweise moderne Triebwagen der Baureihen VT 610 (Pendolino) oder VT 642 gewartet werden, durch Fahrten mit dem Berliner Traditionszug und dem Innovationszug der Bahn zur Expo 2000 in die nähere Umgebung Nürnbergs, durch Führerstandsmitfahrten auf dem Veranstaltungsgelände sowie durch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Kinderprogramm, Fahrten auf der Handhebeldraisine, Modelleisenbahnen, Kulinarischem und Souvenirverkauf.

Weitere Fotos zu der Veranstaltung finden Sie auf einer Bahnnews-Sonderseite.

Unpünktlichkeit bei der Bahn leicht gestiegen

MÜNCHEN - Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" ist die Unpünktlich der Züge der DB im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Laut "Focus" waren 2001 insgesamt 89,6 Prozent der Züge pünktlich, gegenüber 90,2 Prozent im Jahr 2000 und 92,2 Prozent 1998. Die Pünktlichkeit sei im Fernverkehr nach "deutlichen Einbrüchen im Fahrplanabschnitt Juni bis Dezember" auf 83,8 Prozent (Vorjahr 84,3), im Nahverkehr um 0,4 auf 92,3 Prozent gesunken. Hauptverspätungsursache 2001 sei laut einer internen Studie der DB Netz AG mit 21,5 Prozent fehlendes Ablösepersonal gewesen, schrieb der "Focus". Besonders im Güterverkehr sei es zu "enormen Verspätungen bei Lokpersonalwechseln" von im Durchschnitt 5111 Minuten pro Tag gekommen. Auch nach Abzug der für 2001 erstmals in die Statistik aufgenommenen "personalbedingten Verspätungen" habe das Unpünktlichkeitsniveau der Bahn "wesentlich höher als in den Jahren zuvor" gelegen.

Bahnsprecher Dirk Große-Leege bestätigte den Bericht inzwischen. Der Sachverhalt sei aber nicht neu und vor allem dem schlechten Schienennetz geschuldet. Deshalb habe die Bahn eine Modernisierungsoffensive gestartet. Derzeit gebe es 800 Baustellen im deutschen Schienennetz und damit mehr als je zuvor. Das über Jahre vernachlässigte Schienennetz müsse endlich auf Vordermann gebracht werden. In den kommenden 5 Jahren sollen 40 Milliarden Euro in die Infrastruktur und neue Fahrzeuge investiert werden. Bei der Bahn habe außerdem die Anschlusssicherheit für die Fahrgäste im Zweifelsfall Priorität, fügte Große-Leege hinzu. "Anschlusssicherheit ist wichtiger, als die Pünktlichkeit nach oben zu schrauben." Derzeit würden 96 Prozent aller Anschlüsse erreicht. Die Anschlussgarantie koste vier bis fünf Prozentpunkte bei der Gesamtpünktlichkeit.

ICE-Linie 17 auf dem Weg der Besserung

BAYREUTH - Nach einer Reihe von technischen Verbesserungen verkehren die Züge der ICE-Linie 17 zwischen Nürnberg und Dresden nach Angaben der DB seit mehreren Wochen insgesamt wieder zuverlässiger. Die DB und die Herstellerfirmen haben in den vergangenen Monaten die Neigetechnik der Züge überarbeitet und einzelne Bauteile ausgewechselt. Diese Maßnahmen zeigen nun erste Erfolge, wenngleich noch nicht alle Probleme vollständig gelöst sind. Die Pünktlichkeitsstatistik hat sich in den Monaten April und Mai auf Werte zwischen 90 und 95 Prozent eingependelt. Nur ganz wenige Züge verzeichnen noch Verspätungen von 20 Minuten oder mehr. Weniger als 20 Prozent der Verspätungsursachen sind dabei noch der Fahrzeugtechnik zuzuschreiben.

Aus diesem Grund nimmt die Bahn in diesen Tagen auch die Werbeaktivitäten wieder auf, um neue Fahrgäste für die schnelle und komfortable Fahrt mit der Bahn zu gewinnen. Die Bahn hat Pläne für zahlreiche Werbemaßnahmen - Plakate, Flyer, Anzeigen und Bannern - vorbereitet, die in Bayreuth und entlang der Strecke wieder auf die Vorzüge der ICE-Line aufmerksam machen sollen, sobald von technischer Seite endgültig grünes Licht gegeben wird. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir das gerne so genannte Tal der Tränen bald durchschritten haben werden", sagte Hermann Graf von der Schulenburg, der DB-Konzernbevollmächtigte für den Freistaat. "Wir können allerdings nicht ganz ausschließen, dass es doch noch den einen oder anderen Rückschlag geben könnte."

Trotz der von der Bahn mehrfach verschobenen Einführung war der im Sommer 2001 begonnene Linieneinsatz des ersten dieselgetriebenen ICE-TD von Anfang an mit technischen Problemen behaftet. Leidtragende waren die Reisenden der Bahn, die Verspätungen und Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten. "Wir stellen erleichtert fest, dass viele Fahrgäste uns die Treue gehalten haben und dass die Zahl der Reisenden stabil geblieben ist", so Schulenburg weiter. Im Durchschnitt nutzen im bayerischen Teil der Strecke rund 100 Fahrgäste den Zug. "Wir danken den Fahrgästen für das Verständnis und appellieren gleichzeitig jetzt wieder den ICE als Reisealternative zu nutzen. Wir wollen nun ein zweites Mal antreten und zeigen, dass gerade die Wahl der Linienführung über Bayreuth richtig war und zu einem Weg des Erfolges wird", so Schulenburg.

Ziel bleibe weiterhin, eine attraktive hochwertige Verbindung von Nürnberg durch Oberfranken nach Sachsen zu etablieren. "Wir sind uns für die Zukunft bewusst, dass ein wettbewerbsgerechtes Angebot auch weitere spürbare Reisezeitgewinne erfordert", sagte der bayerische DB-Konzernbevollmächtigte. "Dies ist auch die Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Linie 17. Im kommenden Fahrplan werden wir zwischen 5 und 14 Minuten schneller sein. Schrittweise bis zum Jahr 2007 werden wir vor allem dank des Baufortschritts im sächsischen Bereich Tempo zulegen können. Zwischen Bayreuth und Münchberg werden wir in Zukunft mit verbesserter Signaltechnik Boden gut machen können."

Zehn neue Güterlokomotiven für die SBB

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben am Freitag zehn Hochleistungslokomotiven für den Güterverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz übernommen. Ihr Preis beträgt 45 Millionen Franken, wie die SBB bekannt gaben. Die Zugmaschinen des Typs Re482 können auf den Bahnnetzen Deutschlands und der Schweiz fahren, wodurch der Lokwechsel an der Grenze überflüssig wird.

Die Zwei-System-Lokomotiven aus dem Bombardier-Werk in Kassel sollen vor allem auf der Achse Köln – Basel (- Chiasso) zum Einsatz kommen. Die Zugmaschinen haben eine Leistung von 5.600 Kilowatt und sind je 84 Tonnen schwer. Im Flachland können sie bis zu 1.600 Tonnen mit 80 Kilometern pro Stunde (km/h) auf Steigungen bis zu zwölf Promille ziehen. Auf Bergstrecken wie am Lötschberg und am Simplon sind es bei 80 km/h noch 650 Tonnen. Sie werden von deutschen wie schweizerischen Lokomotivführern gefahren.

Daniel Nordmann, der Chef von SBB Cargo, sagte auf einer Pressekonferenz, die zehn Re482 seien die ersten Lokomotiven einer größeren Familie. Zusätzlich würden bis zu 26 Lokomotiven vom Typ Re4/4 II für den grenzüberschreitenden Verkehr mit Deutschland umgebaut; ein erstes Exemplar habe bereits vergangenen März die Zulassungen erhalten. In den nächsten Monaten wird laut Nordmann zusammen mit der italienischen FS Trenitalia Cargo die Beschaffung von 18 Zweistrom-Lokomotiven für den grenzüberschreitenden Verkehr Schweiz - Italien ausgeschrieben.

Die SBB Cargo gründet Ende Juni zusammen mit der Firma Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK) die Tochtergesellschaft Swiss Rail Cargo Köln (SRC Köln), wie Nordmann weiter sagte. Damit ist es den SBB möglich, auf dieser europäischen Güterverkehrsachse Transporte in durchgehender, grenzüberschreitender Verantwortung anzubieten. Bis Ende 2002 sollen auf der so genannten Rheinachse zehn Zugpaare rollen. Weiter entwickelt werde auch die Kooperation mit der DB. Insgesamt strebe SBB Cargo auf der Nord-Süd-Achse ein starkes Mengenwachstum an. Damit trage sie zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bei.

Naxbergtunnel wird saniert

LUZERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben mit der Sanierung des 1570 Meter langen Naxbergtunnels an der Gotthard-Nordrampe zwischen Wassen und Göschenen begonnen. Nach genau 120 Jahren in Betrieb wird ihm gegenwärtig eine neue Gewölbeabdichtung gegen Wassereinbrüche verpasst. Daneben wird durch den Einbau von zusätzlichen Schächten auch der Unterhalt der Entwässerung verbessert. Gleichzeitig werden Selbstrettungsmaßnahmen - Fluchtwege, Handläufe und Beleuchtung - eingebaut. Die Arbeiten, die bei laufendem Bahnbetrieb im Zweischichtbetrieb ausgeführt werden, kosten sieben Millionen Schweizer Franken und sollen bis Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Grund der Sanierungsmaßnahmen ist die Betriebssicherheit und damit die Verfügbarkeit des Tunnels für den Bahnbetrieb. Die Wassereinbrüche waren vor allem im Winter problematisch, wenn sich bei den Portalen Eis an den Tunnelwänden bildete. Das Eis musste laufend entfernt werden, um das für den Zugbetrieb notwendige Tunnelprofil garantieren zu können.

Berlin hat wieder eine geschlossene Ringbahn

BERLIN - Ein lang gehegter Wunsch der Berliner Bevölkerung ist in Erfüllung gegangen. Nach 40 Jahren Unterbrechung ist der im Zuge des Mauerbaus geteilte historische S-Bahn-Ring wieder komplett. Das letzte fehlende Stück zwischen den Stationen Westhafen und Gesundbrunnen wurde am heutigen Samstag mit einem Festakt in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit und Bahnchef Hartmut Mehdorn feierlich eröffnet.

Gegen 14.20 Uhr wurden zwei Züge der S-Bahn auf dem Bahnhof Westhafen zusammengekuppelt - und damit symbolisch der Ring geschlossen. Tausende Schaulustige begleiteten den historischen Moment auf dem Bahnsteig und der den Bahnhof überspannenden Putlitzbrücke. Nach Abschluss der Zeremonie fuhr der Eröffnungszug zum neuen S-Bahnhof Wedding, der nunmehr eine weitere Verknüpfung mit dem U-Bahn-Netz herstellt. In seiner Festrede würdigte Klaus Wowereit die besondere Bedeutung des S-Bahnrings für die Mobilität in der Bundeshauptstadt: "Der S-Bahnring ist das Herzstück des vorbildlichen schienengestützten Nahverkehrssystems der Hauptstadt, um das viele die Berliner beneiden." Verkehrsminister Bodewig sprach von einem wegweisenden Ereignis "für die zukünftige Mobilität in großen Ballungsräumen".

Das letzte, knapp drei Kilometer Teilstück des Rings wurde in den letzten zwei Jahren für rund 54 Millionen Euro wiederhergestellt. Auf dem Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Westhafen und Gesundbrunnen wurden 12 Brücken erneuert, der S-Bahn-Damm saniert, Gleise, Stromversorgung sowie die Signal- und Sicherungstechnik neu errichtet. Rund vier Kilometer Lärmschutzwand und der Bahnhof Wedding wurden komplett neu gebaut. Letzterer ist behindertengerecht ausgestattet und ermöglicht ein schnelles und bequemes Umsteigen von der S-Bahn zur U-Bahnlinie U6. Mit dem Ring verkürzen sich für zahlreiche S-Bahnnutzer die Fahrtzeiten erheblich, wodurch sich viele Fahrgewohnheiten und damit die Fahrgastströme verändern werden.

Verschwenkung der Gleise am Lehrter Bahnhof

BERLIN - Die Bauarbeiten am Lehrter Bahnhof schreiten voran. Bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 soll der Bahnhof betriebsfertig sein. Nachdem das Dach fast komplett fertiggestellt ist, folgt jetzt die nächste Etappe, die "Verschwenkung" der Strecke von der alten Strecke auf die neuen Brücken unter das Dach des entstehenden Lehrter Bahnhofs. Ab dem morgigen Sonntag müssen sich deshalb die Berliner und Berlinbesucher für drei Wochen auf Umwege einstellen.

In der ersten Bauphase zwischen 16. und 21. Juni fahren zwischen Berlin Ostbahnhof und Berlin Zoo keine Fernzüge, sondern nur die planmäßigen S-Bahnen. Die Fernbahn-Relationen ICE München - Leipzig - Berlin - Hamburg, IR Chemnitz-Berlin und EC/IC Dresden - Berlin - Hamburg beginnen, enden bzw. fahren über den Bahnhof Berlin-Lichtenberg. Andere Fernzüge enden am Bahnhof Zoo und am Ostbahnhof. Die InterRegio-Züge aus Richtung Stralsund fahren während der Bauarbeiten über die Bahnhöfe Lichtenberg, Schönefeld und Michendorf weiter Richtung Halle und Erfurt. RegionalExpress-Züge enden und beginnen im Osten in Ostbahnhof oder Friedrichstraße.

Ab 21. Juni 2002 wird der Betrieb auf den Fernbahngleisen wieder aufgenommen, der erste fahrplanmäßige Zug durchfährt die Ost-West-Bahnsteighalle des Lehrter Bahnhofs. Die ICE-Züge fahren alle wieder über Berlin Zoo. Nur die IC/EC-Züge Prag-Dresden- Berlin-Hamburg sowie die IR-Linie Berlin - Frankfurt (Main) und Chemnitz - Berlin werden bis 4. Juli weiter über Berlin-Lichtenberg umgeleitet. In dieser zweiten Phase wird der S-Bahnbetrieb zwischen Bahnhof Zoo und Friedrichstraße für zwölf Tage unterbrochen. Auf der Stadtbahn stehen RegionalExpress-Züge als Alternative zur Verfügung. Zusätzlich fahren auf den Fernbahngleisen zwischen Spandau und Ostbahnhof drei zusätzliche Züge pro Stunde. Im Regionalverkehr wird die RE-Linie 2 Cottbus – Berlin zwischen den Bahnhöfen Spandau und Lichtenberg unterbrochen.

Obwohl sich die Planer des Lehrter Bahnhofs größte Mühe geben, den Schienenverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, ist die befristete Sperrung der Stadtbahn unvermeidbar. DB-Chef Hartmut Mehdorn wirbt deshalb um Verständnis: "Dass das ganze jetzt erst einmal im Nahbereich verkehrlich Schwierigkeiten bereitet, darum müssen wir von der Bahn alle unsere Gäste und die Berliner, die da auch im Umfeld wohnen so ein bisschen um Verzeihung bitten. Denn das Verschwenken der alten in die neue Trasse macht eine Unterbrechung der Verkehre notwendig. Hier bitten wir um Verständnis, das muss jetzt einmal sein. Aber hinterher wird es dafür umso besser."

Neues Kursbuch mit allen Expo-Angeboten

BERN - Am morgigen Sonntag erfolgt der Fahrplanwechsel der SBB zum letzten Mal im Sommer. Ab diesem Datum gelten auch neue Expo.02-Fahrpläne, die mit speziellen "Farbcodes" über das jeweilige Fahrplanangebot Auskunft geben. Die neuen Expo.02-Fahrpläne gelten vom 16. Juni bis 12. Juli. Mit dem Ferienbeginn am 13. Juli wird der Expo.02-Fahrplan ein weiteres Mal den Bedürfnissen der Bahnkunden angepasst. Der Expo.02-Fahrplan zeigt, welche Züge bei welchen Farbcodes fahren. Die aktuell gültige Farbe kann über die Meteo-Sendungen von SF DRS, TSI und TSR, via Tagespresse, Bahnhofschalter oder auf der Teletextseite 487 abgerufen werden. Die Fahrpläne zur Expo sind am Bahnschalter erhältlich.

Das neue Kursbuch, wie gewohnt in zwei Bänden für Bahnen, Seilbahnen, Schiffe und Autobusse, erscheint zum letzten Mal im Sommer: Künftig werden die Fahrpläne nach europäischem Standard jeweils Mitte Dezember angepasst. Das neue Kursbuch erscheint in einer Auflage von 80'000 Exemplaren und ist zum Sonderpreis von 10 Franken an allen Schaltern der Bahn-, Postauto- und Busbetriebe, im Buchhandel und an den Kiosken erhältlich.

Umbau des Lüneburger Bahnhofs beendet

LÜNEBURG - Der Umbau des Lüneburger Bahnhofs zu einer modernen und kundenorientierten Verkehrsstation ist beendet. Mit einem Festakt wurde am gestrigen Freitag in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen der Abschluss der Bauarbeiten gefeiert. "Der neugestaltete Bahnhof in Lüneburg ist ein gelungenes Beispiel für die Aktivitäten der DB auch an mittelgroßen Stationen" erklärte Bernhard H. Hansen, Mitglied des Vorstandes der DB Station&Service AG. Die niedersächsische Verkehrsministerin Dr. Susanne Knorre ergänzte: "Nach dem Umbau ist der Lüneburger Bahnhof für Bahn und Stadt eine glänzende Visitenkarte. Unsere Investitionen wurden möglich durch das Landes-Nahverkehrsprogramm 'Niedersachsen ist am Zug'".

Die Umgestaltung des Bahnhofs war in mehrere Bauabschnitte gegliedert und begann im August 1997 mit der Sanierung des eigentlichen Bahnhofsgebäudes. Neben der Erneuerung der Außenfassade standen der Umbau der Bahnhofshalle mit der Einrichtung eines neuen modernen Reisezentrums, die Schaffung einer Toilettenanlage, die Neugestaltung des Eingangsbereichs und die gemeinsame Überdachung für Bus- und Hausbahnsteig im Mittelpunkt der Arbeiten. Weitere entscheidende Schritte des Ausbaus waren neben der Anhebung der Bahnsteige auf 76 Zentimeter, um mobilitätseingeschränkten Reisenden ein bequemes Ein- und Aussteigen in die Fahrzeuge zu ermöglichen, der Einbau behindertengerechter Personenaufzüge zu den Bahnsteigen sowie die Sanierung der Bahnsteigdächer. Darüber hinaus wurde das Bahnsteigmobilar erneuert und um neue Fahrgastinformationsanlagen sowie Beschallungs- und Beleuchtungsanlagen erweitert.

In Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung der Fachhochschule und der Stadt Lüneburg wurde im Bahnhof erstmals ein neuartiges Behindertenleitsystem installiert. Der Zielpunkt des neuen Leitsystems ist eine Infosäule mit eingelassenen Piktogrammen, die behinderten und älteren Menschen die Begehung des Bahnhofs und des Bahnhofsumfeldes erleichtert. Hierbei handelt es sich um ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt. Die Gesamtkosten für den Umbau und die Neugestaltung des Lüneburger Bahnhofs betragen rund 10 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen beteiligt sich hieran mit 2,8 Millionen Euro, die Stadt Lüneburg mit 0,9 Millionen Euro.

Die Bauausführung wurde vollständig "unter dem rollendem Rad" durchgeführt, also während des laufenden Zugbetriebs auf einer Schnellfahrstrecke. So konnten viele Baumaßnahmen nur nachts erfolgen, um den Bahnhof tagsüber für Reisende offen zu halten. Der Bahnhof in Lüneburg liegt an der Strecke Hannover - Hamburg. Von hier aus zweigt die Strecke nach Lübeck und von Lüneburg West nach Dannenberg Ost ab. 135 Züge halten hier täglich, bis zu 14.000 Reisende gehen täglich im Bahnhof ein und aus.

Eschede: Prozessbeginn im August

CELLE - Mehr als vier Jahre nach der ICE-Katastrophe von Eschede hat das Landgericht Lüneburg das Hauptverfahren gegen einen Bahn-Abteilungsleiter, einen Techniker und einen Ingenieur des Radherstellerwerks eröffnet. Die drei Angeklagten müssen sich von Ende August an wegen fahrlässiger Tötung von 101 Menschen und Körperverletzung von 105 Menschen vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, vor der Einführung gummigefederter ICE-Räder deren Haltbarkeit nur unzureichend untersucht und ein zu starkes Abfahren der Radreifen über der Gummifederung erlaubt zu haben. Beim schwersten Eisenbahnunglück in der deutschen Nachkriegsgeschichte war am 3. Juni 1998 im niedersächsischen Eschede auf der Strecke Hannover-Hamburg der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" bei Tempo 200 entgleist und gegen eine Brücke geprallt. Ursache des Unglücks war ein defekter Radreifen.

Neues Bahnhofsmodell Stuttgart Hauptbahnhof

STUTTGART - Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof kann bereits heute besichtigt werden – als virtuelles dreidimensionales Modell im Rahmen der Ausstellung "ERDE2.0 – Baden-Württemberg zeigt Technologien von morgen". In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut und dem Architekturbüro Ingenhoven, Overdiek und Partner wird auf dieser Ausstellung der neue Stuttgarter Bahnhof als begehbares Modell im Maßstab 1 : 1 dargestellt werden. Der neue Bahnhof, der einer der Highlights des Projekts Stuttgart 21 ist, wird in einer Erlebniswelt im Zusammenhang mit unterschiedlichen Verkehrsanbindungen und als erlebte Architektur gezeigt. Die verwendete Technik ermöglicht dem Besucher ein völliges Eintauchen in diese virtuelle Welt. Die Ausstellung "ERDE 2.0" findet von 15.06 – 28.07.2002 auf der Messe Stuttgart statt, das Modell befindet sich im Aktionsfeld Mobilität, Bereich Verkehr (Halle 7, Stand M 46).

InterCityExpress gewinnt Wettfahrt

DRESDEN - Eine Wettfahrt der besonderen Art startete am Donnerstag um 16:11 Uhr am und im Dresdner Hauptbahnhof. Die DB schickte ihren ICE "August Bebel" vom Bahnsteig 14 ins Rennen, der sich auf seiner planmäßigen Fahrt über Leipzig nach Frankfurt (Main) befand. Auch für einen PKW, der für das neue Hitradio Antenne Sachsen unterwegs war, begann der Wettlauf mit der Zeit kurz nach 16 Uhr am Hauptbahnhof in Dresden und endete am Leipziger Hauptbahnhof. Beide Verkehrsmittel hatten die gleichen fairen Startbedingungen. In nur einer Stunde und sieben Minuten erreichte der ICE um 17:18 Uhr pünktlich den Bahnsteig 10 des Leipziger Hauptbahnhofes und war somit 30 Minuten schneller am Ziel als der PKW von HitRadio Antenne Sachsen.

Nicht nur die Schnelligkeit ist ein großer Pluspunkt für die Fahrt mit dem ICE: entspanntes und komfortables Reisen, zwischendurch ein kleiner Imbiss im Bordrestaurant oder einfach abschalten beim Radiohören bzw. Fernsehschauen.

Bahn startet Modellprojekt "Stationsbetreuer"

HANNOVER - Mit dem bundesweit einmaligen Modellprojekt "Stationsbetreuer" will die DB in drei bisher personell nicht besetzten Bahnhöfen im Landkreis Hannover das Sicherheitsgefühl erhöhen. Ein Stationsbetreuer soll zu unterschiedlichen Zeiten auf den Bahnhöfen Seelze, Dedensen und Letter als Ansprechpartner für Reisende und Gäste zur Verfügung stehen, wie Bahnsprecher Norbert Giersdorff am Donnerstag in Seelze sagte. Der Stationsbetreuer entfernt nach Angaben des Bahnsprechers selbst Graffiti und grobe Verunreinigungen. Größere Beschädigungen melde er an das Bahnhofsmanagement Hannover. Damit werde das positive Erscheinungsbild der Bahnhöfe sichergestellt.

Ausgangsbasis für das Pilotprojekt waren intensive Gespräche zwischen DB und der Stadt Seelze. Beide Partner haben großes Interesse an attraktiven Bahnhöfen, die gleichzeitig Visitenkarten der jeweiligen Ortsteile sind. Ein gemeinsames Finanzierungsmodell liegt der Vereinbarung zugrunde. Stadtdirektor Heiger Scholz zeigte sich bei der Unterzeichnung des Vertrages mit der Bahn zufrieden: "Seelzes Bahnhöfe gewinnen an Attraktivität und Sicherheit. Vor allem für unseren neuen Grachtenstadtteil Seelze-Süd stellt der S-Bahnhof Seelze eine schnelle und sichere Verbindung zu Hannover her."

Nahverkehr soll noch pünktlicher werden

HANNOVER - Die DB will die Pünktlichkeit ihrer Nahverkehrszüge in Niedersachsen und Bremen weiter erhöhen. Ab Sonntag, 16. Juni 2002, entfällt daher in allen Nahverkehrs-Triebwagen der bisher mögliche Fahrscheinverkauf durch die Triebfahrzeugführer (Lokführer). So kann sich der Lokführer voll und ganz seinen eigentlichen Fahraufgaben mit dem Zug und damit auch einer pünktlichen Abfahrt widmen. Fahgäste müssen ihren Fahrschein künftig vor Antritt der Reise in den DB-Reisezentren oder DB-Agenturen oder an den auf allen Stationen aufgestellten Fahrscheinautomaten lösen. Diese Regelung gilt für alle Nahverkehrs-Triebwagen der DB auf Strecken in Niedersachsen und Bremen, ausgenommen auf den Strecken Lüneburg-Büchen und Lüneburg-Dannenberg.

TGV gewinnt Kampf gegen Flugverkehr auf Strecke Paris-Marseille

PARIS - Auf der 750 Kilometer langen Strecke zwischen Paris und Marseille hat die französische Staatsbahn SNCF den Fluggesellschaften in nur einem Jahr Millionen Kunden abspenstig gemacht. Mit der TGV-Trasse sei der Marktanteil der Bahn auf 60 Prozent hochgeschnellt, hieß es in der Zwischenbilanz zum einjährigen Betrieb. Durch die Fertigstellung des 250-Kilometer-Teilstücks zwischen Valence und Avignon war die Fahrtzeit vor einem Jahr um 80 Minuten auf drei Stunden verkürzt worden. Seither nutzten 18 Millionen Fahrgäste den bis zu 300 Stundenkilometer schnellen "TGV Méditerranée". Die Plätze sind an Wochenenden oft lange im Voraus ausgebucht.

Direkte Zugverbindung Genf-Brüssel wird stillgelegt

ZÜRICH - Reisende von Genf nach Brüssel werden ab dem 3. September dieses Jahres nicht mehr den direkten Zug nehmen können. Aufgrund eines zu schlechten Fahrplanes werde die seit gut zwei Jahren bestehende direkte Zugverbindung ab dem 2. September nicht mehr weitergeführt, teilten Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit. Wer nach dem 2. September mit der Bahn von der Schweiz nach Brüssel reisen wolle, könne jedoch von Genf her über Paris nach Brüssel weiterfahren, hieß es.

Festival der Eisenbahn 2002

NÜRNBERG - Vom 14. bis 16. Juni veranstaltet das DB Museum im DB Werk Nürnberg-Gostenhof an der Georg-Hennch-Straße 25 eine internationale Fahrzeugschau mit Lokparade. Drei Tage lang ist Nürnberg mit Fahrzeugparaden, Führerstandsmitfahrten und Nachtfototerminen ein El Dorado für Eisenbahnfreunde. Vor der Kulisse rauchender Dampfloks und historischer Diesel- und Elloks treten aber auch Jazz- und Rockstars, Literaten und Künstler sowie Schauspieler und Kabarettisten auf. Geöffnet hat das Festgelände in Gostenhof ab Freitag, den 14. Juni, um 19 Uhr. Von diesem Zeitpunkt an können Besucher 50 beleuchtet aufgestellte Loks aus ganz Deutschland, Österreich und Osteuropa bewundern. Gleichzeitig legen sich Musikbands kräftig ins Zeug, während im Rundschuppen die Kunstausstellung "Landschaft Bahn" eröffnet wird. Zu nächtlicher Stunde sind alle Eisenbahnfreunde zu einer "Modenschau der Lokomotiven" auf der Drehscheibe des ehemaligen Bahnbetriebswerks eingeladen. Als Höhepunkt ist dabei der Auftritt der neu lackierten Schnellfahrdampflok 18 201 angekündigt.

Am Samstag und Sonntag lädt das DB Museum auch tagsüber zu einer internationalen Fahrzeugschau und zu Führerstandsmitfahrten auf verschiedenen Dampfloks ein. Höhepunkt beider Tage werden zwei große Lokparaden sein. Für Sammler und Souvenirjäger findet eine Versteigerung von Lokomotivschildern statt. Neben den Mitfahrten auf dem Nachbau der Lokomotive "Saxonia" aus Leipzig und im historischen "Adler-Zug" (Nachbau von 1935) steht auch eine Handhebeldraisine für das Publikum bereit. Außerdem sind Schnupperfahrten mit dem Berliner Traditionszug und dem Innovationszug von der Expo 2000 möglich. Darüber hinaus steht die 100jährige Dampflok 89 6009 für Führerstandsmitfahrten zur Verfügung. Fotos und einen Bericht über die Veranstaltung gibt es nächste Woche hier bei bahnnews.de.

DB Cargo beteiligt sich an Schweizer Privatbahn BLS Cargo

BERN - Die Schweizer BLS Lötschbergbahn AG, die bisherige Alleinaktionärin der BLS Cargo AG, überträgt vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung ein Aktienpaket von 20 Prozent an die DB Cargo AG. DB Cargo und BLS Cargo, die zweitgrößte Schweizer Bahn für Güterverkehr, legen damit den Grundstein, gemeinsame Verkehre über die Lötschberg-Simplon-Achse weiterzuentwickeln und den grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Italien strategisch und operativ auszubauen.

Die seit einem Jahr aus der BLS Lötschbergbahn AG ausgegliederte BLS Cargo AG verfolgt eine offensive Wachstumsstrategie, um ihre Position als alternativer Schweizer Anbieter von Schienengüterverkehrsleistungen mit internationaler Marktakzeptanz zu festigen. Eine mögliche Beteiligung von ausländischen Partnerunternehmen am Aktienkapital der BLS Cargo war bereits bei deren Gründung vorgesehen. "Wesentlicher Vorteil dieser Kooperation besteht in der Optimierung der Produktionsprozesse und effizienteren Leistungserstellung. Die damit verbundene Qualitätssteigerung ist Anreiz für die Kunden, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen", sagte Dr. André Zeug, Vorstand Kombinierter Verkehr der DB Cargo AG, heute in Bern.

Schon heute erbringt der Güterverkehr der Deutschen Bahn mehr als 50 Prozent seiner Verkehrsleistung von insgesamt 74,4 Milliarden Tonnenkilometer im internationalen Verkehr. Durch Kooperationen mit ausländischen Bahnen und Beteiligungen verfolgt DB Cargo das strategische Ziel, die Grenzen im europäischen Güterverkehr abzubauen und – vergleichbar mit dem LKW – für freie Fahrt zu sorgen.

Bauarbeiten im Eisenbahnknoten Leipzig gestartet

LEIPZIG - In Leipzig ist am heutigen Montag in Anwesenheit von Gästen aus Politik und Wirtschaft mit dem symbolischen Baubeginn eines Elektronischen Stellwerks (ESTW) der Start zur Modernisierung der Bahnanlagen der wichtigsten Verkehrsdrehscheibe in Mitteldeutschland vollzogen worden.

Erstmals seit Fertigstellung des Leipziger Hauptbahnhofes im Jahr 1915 erfolgt mit den komplexen Baumaßnahmen im Großraum Halle/Leipzig bis voraussichtlich 2012 stufenweise die Rationalisierung der historisch gewachsenen Bahnanlagen, die Modernisierung der Bahninfrastruktur und deren Erweiterung auf die Standards der Zukunft. "Ein milliardenschweres Engagement von Bund und Bahn sicherte bereits in den vergangenen Jahren den Ausbau der Strecken im Freistaat Sachsen und darüber hinaus", so Roland Heinisch, der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG. "Jetzt packen wir die Knoten an, um die mittlerweile erreichten Fahrzeitgewinne für unsere Kunden stabilisieren zu können."

Mit dem Ausbau des mitteldeutschen Knotens sollen die Vorteile der bislang realisierten Fernverkehrsprojekte in die Region übertragen werden. Erste Ergebnisse sind in den vergangenen Jahren mit zum Teil erheblichen Reisezeitverkürzungen aus Leipzig in Richtung Berlin, Frankfurt/Main und Dresden bereits erzielt worden. Im Knoten sollen nun die Relationen des Fernverkehrs untereinander und mit einem optimierten Nahverkehr besser verknüpft werden. Der Effekt für die Kunden der Bahn: Mittels der geplanten Funktionsteilung der Bahnsteige für den Nah- und den Fernverkehr sowie bahnsteiggleiche Umsteigebeziehungen wird Bahnreisen komfortabler und schneller. Dafür sorgen künftig unter anderem vier für Leipzig Hauptbahnhof vorgesehene ICE-Bahnsteige. Im Bahnbetrieb werden sich mit der Modernisierung die Abläufe effektiver gestalten lassen.

Insgesamt summiert sich das Volumen der Bauvorhaben der Bahn im Großraum Halle/Leipzig in den nächsten Jahren auf knapp zwei Milliarden Euro. Die Projekte umfassen den Umbau der Bahnanlagen in den Teilknoten Leipzig und Halle, auf dem nördlichen Leipziger Güterring, die Einbindung der Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle und der neuen S-Bahn Halle - Leipzig in die Bahnhöfe Halle und Leipzig sowie den City-Tunnel Leipzig. Eingebunden werden außerdem die Ausbaustrecken Leipzig/Halle - Berlin, Leipzig - Dresden, Leipzig - Hof (Sachsenmagistrale) sowie weitere Strecken des Bestandsnetzes.

Die erste Ausbaustufe sieht Investitionen im Wert von zunächst rund 184 Millionen Euro vor. Das neue Elektronische Stellwerk - mit einem Gesamtvolumen von 124,1 Millionen Euro erstes großes Projekt - wird bei der vollständigen Inbetriebnahme im Jahr 2004 den sicheren Verkehr von täglich etwa 750 Zügen des Nah- und Fernverkehrs im Bereich Leipzig Hauptbahnhof regeln. Als eine der leistungsstärksten Anlagen, die je in Deutschland gebaut wurden, ersetzt es 23 bestehende Stellwerke in dem Bereich. Das ESTW, direkt gesteuert aus der hochmodernen Betriebszentrale Leipzig, sichert die Umsetzung aller weiteren Bauvorhaben im Knoten.

Neben der Neugestaltung der Gleisanlagen gehen die wesentlichen Effekte künftig vor allem von der Installation elektronischer Technik für Signalanlagen und Telekommunikation aus. Insgesamt werden nach und nach alle 54 Stellwerke der verschiedensten Bauarten und Baujahre im gesamten Raum Leipzig/Halle durch neue Technik ersetzt.

Heute entspricht die Infrastruktur der Bahnhöfe im Großraum Halle/Leipzig weitestgehend dem Stand von vor etwa 80 Jahren. Die Weichenverbindungen in diesen Bereichen lassen zum Teil nur geringe Geschwindigkeiten zu. Insgesamt werden in dem Projekt außerdem 17 Eisenbahnüberführungen, mehrere Straßenbrücken, diverse Signalbrücken um- bzw. neu gebaut. Das nächste große Vorhaben im Knoten Halle/Leipzig ist der geplante S-Bahn-Tunnel zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Bayerischen Bahnhof. Der Tunnel soll ab 2007/08 ein radiales Nahverkehrssystem für den Großraum Leipzig ermöglichen und das Stadtzentrum unmittelbar erschließen.

Schnelle Regioshuttles auf der Bodenseegürtelbahn

ULM - Am 16.06.2002 beginnt auf der Bodenseegürtelbahn eine neue Epoche. Die diesellokbespannten Regionalbahnen (RB) werden durch moderne, spurtstarke Triebwagen des Typs "RegioShuttle VT 650" ersetzt, die künftig vorwiegend auf dem Streckenabschnitt von Friedrichshafen nach Radolfzell/Singen, zeitweise aber auch auf dem Abschnitt Friedrichshafen - Lindau verkehren.

Um den Bedürfnissen der zahlreichen Freizeitradler am Bodensee Rechnung zu tragen, wurden drei dieser neuen Triebwagen speziell als "Rad-Shuttle" bestellt, das heißt, an Stelle der Sitze in der Fahrzeugmitte wurde eine Abstellmöglichkeit für ca. 15 - 20 Fahrräder geschaffen. Es ist vorgesehen, dass immer ein normaler RegioShuttle und ein RadShuttle zusammengekuppelt verkehren. Die RadShuttles sind von außen an den großen Fahrradsymbolen erkennbar. Die Fahrradmitnahme ist kostenpflichtig. Wichtig vorab zu wissen: Die RadShuttles verfügen über keine Toilette. Diese befindet sich im anderen Zugteil.

Zusätzlich zu diesen planmäßigen Zügen mit Fahrradtransportmöglichkeit fahren auch in diesem Sommer bis zum 20. Oktober 2002 zwischen Friedrichshafen und Radolfzell die bekannten Radwanderzüge - RadExpress - an Samstagen, Sonn- und Feiertagen mit bis zu 70 Fahrradstellplätzen je Zug. Diese RadExpress-Züge sollen den hohen Beförderungsbedarf an Fahrrädern durch Radwandergruppen abdecken und sind deshalb zur Fahrradmitnahme kostenlos nutzbar.

Hunde im Zug müssen künftig Maulkorb tragen

FRANKFURT/Main - Die DB ändert zum 16.06.2002 die Regeln für die Mitnahme von Hunden im Zug. Wie das Unternehmen mitteilte, müssen alle Hunde, die nicht in einer Tragetasche oder Transportbox befördert werden können, in Zukunft einen geeigneten Maulkorb tragen und - wie bisher – angeleint sein. Gleichzeitig entfällt das Verbot, Kampfhunde im Zug mitzunehmen. Diese Bestimmung habe sich für die DB als nicht praktikabel erwiesen, da es in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche gesetzliche Regelungen für Kampfhunde gebe. Der Maulkorbzwang gelte nicht für Blindenführhunde.

Wie es weiter hieß, diene die Maulkorbpflicht der Sicherheit aller Fahrgäste und des Zugpersonals. Auch die Hundehalter profitierten davon, denn es sei in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, dass Hunde vor allem in dichtbesetzten Zügen reflexartig nach Fahrgästen schnappten, die ihnen zu nahe kamen oder sie unbeabsichtigt traten. Die Hundehalter seien in diesem Fall regresspflichtig. Am Preis des Fahrscheins soll sich nichts ändern: Für größere Hunde, die nicht in einer Tragetasche oder Box befördert werden können, müssen Fahrscheine zur Hälfte des normalen Fahrpreises gekauft werden. Die neuen Regeln gelten für Zugfahrten mit Fahrscheinen nach dem Tarif der Deutschen Bahn. Für Fahrten mit Verbundfahrscheinen gibt es je nach Verkehrsverbund unterschiedliche Bestimmungen.

SBB bauen 619 Regionalbahnhöfe modern aus

ZÜRICH - Für 340 Millionen Franken gestalten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in den nächsten vier Jahren ihre Regionalbahnhöfe vollständig neu. Jetzt wurde die erste Station im neuen Look eröffnet, Ende des Jahres sollen bereits 80 Haltepunkte umgebaut sein.

Basierend auf vorangehenden Kundenbefragungen haben die SBB für die neuen Stationen die vier Gestaltungsschwerpunkte Information, Beleuchtung, Ausstattung und Umgebungsgestaltung definiert. So wird jede der umgebauten Stationen über neue elektronische Bahnsteiganzeigen oder Bildschirme verfügen. Zusätzliche Hinweisschilder, Fahrpläne und Ortspläne gehören ebenso zur Grundausstattung wie ein Notfalltelefon. Spezielle Lichttechniken erhöhen auf den neuen Stationen nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern verbessern auch die Orientierung – sowohl bei Tag als auch bei Dämmerung und Dunkelheit. Die neuen Regionalbahnhöfe erhalten außerdem transparente Wartehallen mit Windschutz und komfortablen Sitzbänken, hell und freundlich gestaltete Personenunterführungen sowie stilvolle und trotzdem alltagstaugliche Abfallkübel und Aschenbecher.

Am vergangenen Donnerstag wurde der erste dem "Facelifting" unterzogene Bahnhof in Muntelier-Löwenberg der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der Eröffnung sagte Pierre-Alain Urech, stellvertretender Vorsitzender der SBB-Geschäftsleitung, die Offensive bei den Regionalbahnhöfen sei die Antwort auf die Erwartungen der Bahnkunden und Steuerzahler. "Sie wollen für weniger Geld mehr Leistung und modernen Gegenwert." Noch in diesem Jahr sollen 80 Stationen mit ein neues Gesicht erhalten. Bis 2006 sollen alle 619 Regionalbahnhöfe mit den neuen Elementen ausgestattet und umgebaut sein. Die SBB investieren dafür insgesamt 340 Millionen Schweizer Franken. Daneben setzen die SBB jährlich rund 100 Millioen Schweizer Franken dafür ein, mit erhöhten und erneuerten Bahnsteigen den Zugang zu den Zügen zu erleichtern. Jährlich fünf Millionen Franken fließen infolge von immer stärkerer Automatisierung in systematisierte Zugsansagen, welche die wartenden Passagiere vor vorbeifahrenden Zügen warnen.

Grünes Signal für Eurobahnhof Saarbrücken

SAARBRÜCKEN - Bis Ende 2004 erhält Saarbrücken einen neu gestalteten, attraktiven Bahnhof. Der saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi und Wolf-Dieter Siebert von der DB unterzeichneten am heutigen Freitag die Planungs- und Finanzierungsvereinbarung für das auf 28 Millionen Euro veranschlagte Projekt "Eurobahnhof Saarbrücken". 11,6 Millionen Euro davon trägt das Land; die Stadt Saarbrücken beteiligt sich mit 1,2 Millionen Euro. "Mit dem Eurobahnhof Saarbrücken setzen wir verkehrliche sowie städtebauliche Akzente – rechtzeitig bevor 2006 der erste Hochgeschwindigkeitszug von Paris auf dem Weg nach Frankfurt in Saarbrücken einfährt", betonte Georgi. "Durch die Bahn rückt Europa noch enger zusammen – die Verbindung nach Paris über den Eurobahnhof Saarbrücken wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten."

Ziel des Gesamtprojektes ist es, den Hauptbahnhof Saarbrücken in seiner Funktion als wichtigster Verknüpfungspunkt der Bahn in der Region zu stärken. Dazu erhält er ein modernes, attraktives Erscheinungsbild und eine bessere Anbindung – gerade für den Individualverkehr und auch den ÖPNV. Durch das Projekt Eurobahnhof Saarbrücken werden zudem Flächen mit einem Gesamtvolumen von über 120.000 qm frei, die bis 2006 städtebaulich neu strukturiert werden. Als "Visitenkarte für die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn und als Mittelpunkt einer städtebaulichen Entwicklung" bezeichnete der Vorstandsvorsitzende der für die Bahnhöfe zuständigen DB Station und Service, Wolf-Dieter Siebert, den geplanten Eurobahnhof.

Im Rahmen des Umbaus werden unter anderem die Bahnsteige mit Lichtstelen, Fahrstühlen und neuer Möblierung ausgestattet sowie die Bahnsteigdächer renoviert. Zugleich sind Änderungen bei der Anbindung der Bahnsteige an die Unterführungen geplant: so soll der Osttunnels ab Bahnsteig 4 geschlossen werden und der Hauptpersonentunnel eine Anbindung nach Norden bis zum nördlichen ÖPNV-Verknüpfungspunkt erhalten. Die Zugänge zu den Bahnsteigen 4 und 5 werden geschlossen und die Ausstattung zurückgebaut. Außerdem wird die Südfassade des Empfangsgebäudes Saarbrücken Hbf erneuert und ein nördlicher Ein-/Ausgangsbereich erstellt.

Neben diesen Umgestaltungen, die vor allem die Reisenden betreffen, wird der Umbau aber auch betriebliche Änderungen mit sich bringen. So werden Abstell-/Zugbildungs- und Behandlungsanlagen sowie der Lokleitung der DB Regio nach Saarbrücken-Schleifmühle verlagert. Hier sollen auch eine neue Außen- und Innenreinigungsanlage entstehen. Gleichzeitig erhält Saarbrücken ein neues elektronisches Stellwerk.

Paartalbahn: DB tauscht Fahrzeuge aus

AUGSBURG - Nachdem in den vergangenen Wochen mehrfach Engpässe im Einsatz der Regionaltriebzüge der Baureihe VT 642 auftraten, wird die DB von heute an vorübergehend auch lokbespannte Züge einsetzen. Die Regionaltriebwagen müssen aufgrund von Gewährleistungsmängel des Herstellers Siemens und wegen Lieferengpässen von Ersatzteilen derzeit immer wieder in den Werken bleiben. "Wir wollen unseren Reisenden einen zuverlässigen Zugverkehr garantieren. Deswegen nehmen wir die mängelbehaftete Fahrzeuge kurzfristig von der Schiene", sagte Klaus-Dieter Josel, der Vorsitzende der Regionalleitung von DB Regio Bayern. "Wir hatten die Hoffnung, dass der Hersteller diese anfänglichen Mängel beseitigen könnte, aber wir mussten die bittere Erfahrung machen, dass dies offensichtlich nicht gelingt. Jetzt haben wir die Konsequenz gezogen im Interesse unserer Kunden."

Im Herbst 2001 begann die DB Regio Bayern auf der Paartalbahn mit dem Linieneinsatz der modernen und komfortablen Regionaltriebzüge. Nun werden sie einer Rollkur (Generalüberholung) unterzogen. In voraussichtlich drei Wochen werden wieder ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stehen. "Wir setzen weiterhin auf moderne Fahrzeuge im Paartal. Wir werden unseren Fahrgästen zwischen Augsburg und Ingolstadt eine moderne Bahn mit einem hervorragenden Angebot präsentieren", so Klaus-Dieter Josel.

Bahnstrecke Hildesheim-Braunschweig für zwei Monate gesperrt

HILDESHEIM - Vom 20. Juni bis zum 12. September 2002 muss die Bahnstrecke von Hildesheim nach Braunschweig für den gesamten Zugverkehr gesperrt werden. Die DB erneuert in diesem Zeitraum auf dem 35 Kilometer langen eingleisigen Abschnitt von Hildesheim Hbf bis Groß Gleidingen den gesamten Gleisoberbau für rund 44 Millionen Euro. Die Sperrung der Strecke, über die auch der ICE-Verkehr der Linie 6 von und nach Berlin läuft, bringt für 85 Tage nicht unerhebliche Veränderungen sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr mit sich. ICE-Züge müssen umgeleitet werden, im Nahverkehr übernehmen Busse die Beförderung der Bahnkunden.

Alle ICE-Züge auf der Linie 6 (Berlin – Braunschweig – Hildesheim – Göttingen – Frankfurt – München) werden zwischen Göttingen und Braunschweig in beiden Richtungen jeweils über Hannover-Wülfel-Lehrte (ohne Halt) umgeleitet. Der ICE-Halt in Hildesheim Hbf entfällt. In Richtung Berlin fahren die ICE in Wolfsburg eine Minute und in Braunschweig drei Minuten, in der Gegenrichtung in Kassel-Wilhelmshöhe 3 Minuten und in Göttingen 4 Minuten vor den in den Fahrplänen veröffentlichten Zeiten ab. Die übrigen Abfahrt- und Ankunftszeiten entlang dieser Strecke bleiben unverändert. Für Reisende von und nach Hildesheim in/aus Richtung Frankfurt/Main wird zwischen Hildesheim und Göttingen ein D-Zug-Pendelverkehr im Zweistundentakt mit Anschluss an die ICE von/nach Frankfurt eingerichtet. Für Reisende von/nach Hildesheim in/aus Richtung Berlin - Braunschweig gibt es eine alternative Zugverbindung im Zweistundentakt mit Umstieg in Salzgitter-Ringelheim. Außerdem besteht für Reisende aus Hildesheim die Möglichkeit, ohne Mehrkosten mit Regionalzügen nach Hannover und von dort stündlich mit ICE-Zügen nach Berlin zu fahren. Gleiches gilt auch in der Gegenrichtung.

Im Regionalverkehr fallen die RegionalBahnen (Hannover-) Hildesheim-Braunschweig zwischen Hildesheim und Braunschweig aus und werden durch Busse ersetzt, in denen eine Fahrradmitnahme nicht möglich ist. Eine alternative Zugverbindung bietet die Bahn alle zwei Stunden für Direktpendler zwischen Hildesheim und Braunschweig mit Umstieg in Salzgitter-Ringelheim an. Die Fahrzeit beträgt hier 49 Minuten. Diese Möglichkeit kann auch zur Fahrt nach und von Berlin gewählt werden. Weitere detaillierte Informationen zu den Fahrplanänderungen zwischen Hildesheim und Braunschweig sind erhältlich unter der DB Service-Rufnummer 0 180 5/ 99 66 33, im Internet unter www.bahn.de und in besonderen Fahrplan-Informationsblättern. Außerdem werden die Bahnkunden durch Aushänge und Durchsagen in den Bahnhöfen und Zügen informiert.

Bundesrechnungshof: Transrapid-Projekte unwirtschaftlich

BERLIN - Der Bundesrechnungshof hält die beiden geplanten Transrapid-Trassen in München und Nordrhein-Westfalen für unwirtschaftlich. Das meldet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Bericht. Die zu Grunde gelegten Annahmen der Machbarkeitsstudien des Bundes wiesen gravierende Mängel auf. So hätten die Studien weder für die Strecke München-Flughafen noch für die Trasse von Düsseldorf nach Dortmund eine Alternative in der Rad-Schiene-Technik untersucht. Auch sei die geplante Fertigstellung im Jahr 2006 nicht realistisch. Der Betreiber der Strecken solle zudem laut Machbarkeitsstudien wesentliche Risiken tragen. Die Deutsche Bahn AG, die sich als Betreiber angeboten hat, sei aber im Bundesbesitz. Daher könnten hier höhere Kosten auf den Bund zukommen. Auch die Transrapid-Technik, die ursprünglich für den Fernverkehr entwickelt wurde, müsse für die kürzeren Strecken noch weiter entwickelt werden.

Ferner wurde nach Angaben von "Reuters" kritisiert, dass etwa Ausgaben für Schallschutz, Teile der Energieversorgung, Lackieranlagen und die Instandhaltung nicht ausreichend eingerechnet seien. Zudem gehe man ohne Angaben von Gründen von der Einstellung paralleler Bus- und Bahnstrecken aus. Auch die Entlastung des Straßennetzes durch die Magnetschwebebahn sei zu optimistisch angesetzt. Besonders schlecht schneidet in dem Bericht der Metrorapid im Ruhrgebiet ab. Hier müssten zudem jährlich 52 Millionen Euro aus den Mitteln für den Nahverkehr für die Schwebebahn abgezweigt werden. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums wies den Bericht inzwischen zurück. Die kritisierten Punkte seien altbekannt, man halte aber an der Machbarkeit der Trassen fest.

Verändertes Zugangebot zwischen Magdeburg und Berlin

BERLIN - Wegen der Bauarbeiten am neuen Lehrter Bahnhof gibt es ab dem 16. Juni im Bahnknoten Berlin umfangreiche Veränderungen im Regional- und Fernverkehr. Weil die Gleise von der alten auf die neue Strecke verschwenkt werden, wird der Zugverkehr zwischen Berlin Zoologischer Garten und Berlin Ostbahnhof unterbrochen, Deshalb wird die im Zwei-Stunden-Takt fahrende IR-Linie 34 zwischen Magdeburg und Berlin zum 16. Juni eingestellt und nach Ende der Bauarbeiten nicht wieder in Betrieb genommen. Die Auslastung der IR-Züge liegt weit unter den für einen rentablen Betrieb notwendigen Fahrgastzahlen. Durchschnittlich nutzen nur rund 60 Reisende die Züge, die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt bei mindestens 300 Fahrgästen pro Zugverbindung.

"Da der Fernverkehr nicht subventioniert wird, müssen wir das Angebot der Nachfrage anpassen und nach wirtschaftlichen Kriterien ausrichten. Deshalb können wir es uns nicht leisten, leere Züge zwischen Magdeburg und Berlin durch die Gegend zu fahren. Mit dem Geld, was wir hier sinnlos ausgeben, wollen wir an anderen Stellen das Fernverkehrsangebot verbessern", sagt Joachim Kießling, Leiter Vertrieb/Marketing der Verkaufsleitung Ost von DB Reise & Touristik.

Ein wesentlicher Grund für die geringe Auslastung ist der für den Fahrgast attraktivere Parallelverkehr durch die RegionalExpress-Linie RE 1 zwischen Berlin und Magdeburg. Hier fahren komfortable, klimatisierte Doppelstockzüge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h im festen Stundentakt. Die Reisezeit ist im RE mit 1 Stunde 31 Minuten nur wenige Minuten länger als im IR, der 1 Stunde 20 Minuten unterwegs ist. Ab 15. Dezember wird die Fahrt im RegionalExpress noch attraktiver, da die Fahrgäste in Magdeburg direkten Anschluss an den Fernverkehr in Richtung Hannover, Ruhrgebiet und Norddeich haben werden.

Mehr rauchfreie Zonen in Zügen

HAMBURG - Die DB hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bestätigt, wonach die Zahl der Raucherplätze in Fernverkehrszügen deutlich eingeschränkt werden soll. Demnach soll das Platzangebot für Raucher in der ersten Klasse der neuen ICE3-Züge von 33 auf acht Prozent, in der zweiten Klasse von derzeit 27 auf zwölf bis 15 Prozent verringert werden. Die Sprecherin betonte, man komme damit der wachsenden Nachfrage nach Plätzen für Nichtraucher entgegen und wies gleichzeitig darauf hin, dass die Zahl der Raucherplätze seit Jahren zurückgehe. Auch in den übrigen Zügen des Fernverkehrs sollen nach und nach Raucherplätze abgebaut werden.

75 Jahre Hindenburgdamm nach Sylt

WESTERLAND - Einwohner, Touristen und die Deutsche Bahn AG haben am vergangen Samstag auf Sylt das 75-jährige Bestehen des Hindenburgdamms gefeiert. Die zehn Kilometer lange Bahnstrecke durchs Wattenmeer verbindet Sylt mit dem Festland. Am 1. Juni 1927 wurde die Bahnverbindung, deren Bau mehrmals durch Sturmfluten stark beeinträchtigt worden war, in Anwesenheit von Reichspräsident und Namensgeber Paul von Hindenburg, der mit einem Sonderzug aus Hamburg anreiste, feierlich eröffnet. Der Hindenburgdamm habe zum Wohlstand der Insel beigetragen, sagte der Bürgermeister von List, Leo Wittmeier, als Sprecher der Gemeinden zum 75-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke. Ein Bahn-Vertreter kündigte Pläne für weitere Verbesserungen der Strecke Niebüll - Westerland an.

"RegioSprinter" künftig zwischen Leipzig und Meißen

DRESDEN - Seit dem heutigen Montag fahren die "RegioSprinter" VT 642 auch zwischen Leipzig und Meißen. Während die sprintstarken Nahverkehrstriebwagen auf der 106 Kilometer langen Strecke bisher nur vereinzelt unterwegs waren, sollen sie in Zukunft die alten Diesellokzüge vollständig ersetzen. In den Hauptverkehrszeiten werden die kraftstoffsparenden "RegioSprinter" nahezu stündlich Pendler zwischen Leipzig und Meißen befördern.

Nach Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten Ende Juni 2002 wird sich die Reisezeit von Leipzig über Döbeln nach Meißen (Kursbuchstrecke 506) außerdem um 31 Minuten verkürzen und insgesamt wesentlich attraktiver. Diese Fahrplanverbesserung wird erst ab 30. Juni in Kraft treten, wurde aber bereits in das neue Kursbuch, das ab 15. Juni gültig ist, aufgenommen. Ab 30. Juni werden dann auch die Haltepunkte Engelsdorf und Leipzig-Sellerhausen wieder bedient.