Mehdorn verwahrt sich gegen Kritik an "übereiltem" Bahn-Börsengang

(30.06.) BERLIN - Mit scharfen Worten hat sich Bahn-Chef Hartmut Mehdorn eine Einmischung der führenden Wirtschaftsverbände in den politischen Streit um den geplanten Börsengang seines Konzerns verbeten. Hintergrund ist ein Brief der Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHK ) an den CDU-Politiker Dirk Fischer, in dem die Wirtschaftsverbände vor einer "übereilten" Entscheidung für einen Börsengang der DB gewarnt und sich dafür ausgesprochen hatten, die "Privatisierung ohne Netz" noch einmal zu prüfen, weil dies die "bessere Lösung" sei. Mehdorn erklärte, indirekt werde damit dem Bahn-Vorstand und auch der Bundesregierung unterstellt, sie wollten die Bahn voreilig und mit einem falschen Privatisierungsmodell an die Börse bringen. "Als Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens, das dem Aktienrecht und nicht irgendwelchen Beurteilungen von Verbänden unterliegt, muss ich mich gegen solche Vorhaltungen verwahren." Gerade die genannten Verbände, so der Bahnchef, hätten in der Vergangenheit mehrfach ihre einseitige Positionierung zugunsten der Straße offen dokumentiert. Der Vorstand habe mehrfach erklärt, sein Ziel – und damit Basis für eine IPO-Entscheidung des Eigentümers – sei die objektiv nachprüfbare Kapitalmarktfähigkeit der Bahn. Im Übrigen sehe er einer erneuten Prüfung, ob die Bahn mit oder ohne Netz an die Börse gehen sollte, mit Interesse entgegen.

Wie Mehdorn weiter betonte, sei die Argumentation der Verbände falsch, ein "eigentumsrechtlich unabhängiger und neutraler Infrastrukturbetreiber" sei der entscheidende Ansatzpunkt für mehr Wettbewerb. Die Praxis beweise das Gegenteil, weil es kaum irgendwo in Europa mehr Wettbewerb auf der Schiene gebe als in Deutschland. "Es hätte den Herren Präsidenten, die schließlich die deutsche Wirtschaft insgesamt vertreten sollten, deshalb gut angestanden, sich vorab zu informieren und dann für Wettbewerbs- und Chancengleichheit in Europa einzutreten, statt sich in die Angelegenheit der Deutschen Bahn AG einzumischen, die gegenüber der Straße und der Luft ohnehin schon extrem unter der Benachteiligung bei Steuern und Abgaben sowie der Anrechnung von Wegekosten zu leiden hat." Die Verbände seien aufgerufen, sich im Gesamtinteresse der Mobilität für faire und gleiche Rahmenbedingungen für alle Verkehrsträger einzusetzen, so Mehdorn. Stattdessen sollten jetzt ganz offensichtlich vor allem zugunsten der Straße diese Wettbewerbsnachteile zementiert und die Bahn auf ihrem Weg zu einem materiell privatisierten Unternehmen gebremst werden. "Es wundert mich schon sehr, dass Verbände, die angeblich der Marktwirtschaft und dem Wettbewerb verpflichtet sind, solche Vorschläge machen und damit faktisch die Rückkehr zur Staatsbahn fordern."

Die Feststellung der Verbände, es gehe nicht um die Bahn, sondern um die "Zukunft des Systems Eisenbahn", ist laut Mehdorn nur vorgeschoben. Denn nur ein integriertes Rad-Schiene-System garantiere die Innovationen und die nötige Wirtschaftlichkeit, um Deutschlands Straßen zu entlasten und das Land vor dem totalen Verkehrskollaps zu bewahren. Überdies zeige gerade die aktuelle drastische Kürzung der Investitionsmittel für die Schieneninfrastruktur im Bundeshaushalt, dass die Bahn mehr denn je auf den Kapitalmarkt angewiesen ist, um im Interesse aller rund 300 Eisenbahnunternehmen auf dem deutschen Bahnnetz das System Schiene wettbewerbsfähiger und damit zukunftsfähig zu machen. Mehdorn: "Wie die Verbandspräsidenten gerade auch angesichts der aktuellen Situation und der Einschätzung von Investoren und Analysten zu der Feststellung kommen, dass die Herauslösung des Netzes verkehrs- und haushaltspolitisch die bessere Lösung sei, ist mir ein Rätsel." Die Deutsche Bahn werde sich dadurch nicht beirren lassen und durch die Erreichung ihrer Ziele beweisen, dass sie kapitalmarktfähig sei. Über einen Börsengang entscheide dann der Eigentümer, über den Erfolg letztlich der Kapitalmarkt selbst.

Betriebsräte beraten über Schienenverkehrspolitik

(30.06.) BERLIN - Betriebsräte der DB-Unternehmen, aus der Schienenindustrie und dem Verkehrswegebau beraten am heutigen Mittwoch in Berlin über die Zukunft der Schienenverkehrspolitik. Sie folgen damit einer Einladung des Konzernbetriebsrates der DB AG. Hintergrund des Treffens sind die jüngsten Haushaltsbeschlüsse der Bundesregierung. Hintergrund ist, dass im Bundesetat 2005 der Mittelansatz für Schieneninvestitionen erneut deutlich geringer ausfällt als für den Straßenbau. Nach der mittelfristigen Finanzplanung sollen die Mittel in den kommenden Jahren sogar noch weiter sinken. Mit den jetzt auf dem Tisch liegenden Zahlen wäre langfristig nicht nur der Ausbau, sondern auch der Bestand des gegenwärtigen Schienennetzes massiv gefährdet. Die Bahngewerkschaft Transnet fordert SPD und Grüne auf, auf den Boden der Koalitionsvereinbarung zurückzukehren. Dort hatten sich beide Parteien verpflichtet, Straße und Schiene gleich zu behandeln. Außerdem müssten die Ziele der Bahnreform endlich genommen und die Voraussetzungen geschaffen werden, um mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Die Betriebsräte wollen ihre Forderungen am Mittwoch in einer "Zweiten Berliner Entschließung" darlegen.

SBB planen Verbesserungen beim Fahrradtransport

(30.06.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) engagieren sich für ihre fahrradfahrenden Kunden. Vor Vertretern der IG Velo Schweiz erklärte Paul Blumenthal, Leiter Personenverkehr SBB, am Dienstag in Bern,  man wolle den Bedürfnissen der Fahrradfahrer so weit als möglich Rechnung tragen. So sollen auf der Jurasüdfußlinie an Spitzentagen die Möglichkeiten für den Radtransport ausgebaut werden. "Velofahrerinnen und Velofahrer sind für die SBB eine wichtige Kundengruppe", betonte Blumenthal. Im Normalfall stellt die Fahrradmitnahme bei den SBB kein Problem dar. Allein im letzten Jahr verzeichnete die SBB über 450'000 Reisende mit Fahrrädern – mit steigender Tendenz. Diese positive Entwicklung zeige, dass es den SBB in den letzten Jahren gelungen sei, die Dienstleistungen laufend den Bedürfnissen der Kunden anzupassen, sagte Blumenthal. Die wachsende Beliebtheit führe jedoch an Spitzentagen auf bestimmten Linien in gewissen Regionen immer wieder zu Engpässen.

Deshalb planen die SBB, hier mit konkreten Maßnahmen die Transportkapazitäten gezielt zu erhöhen. Konkret sollen im Rahmen eines Markttests auf der Jurasüdfußlinie diesen Sommer an Spitzentagen zusätzliche Verstärkungszüge und zusätzliche Gepäckwagen eingesetzt werden für den Fahrradtransport der Reisenden. Die Disposition solcher Verstärkungszüge soll möglichst flexibel gestaltet werden und der Wetterentwicklung Rechnung tragen. Bei der Umsetzung eines solch flexiblen Fahrplanes können die SBB auf die Erfahrungen rund um die Expo.02 aufbauen. Aus betrieblichen und fahrzeugtechnischen Gründen halten die SBB allerdings an der Reservierungspflicht in den ICN-Zügen fest. Die SBB werden die Reservierungspflicht jedoch auf die Zeitspanne von 21. März bis 31. Oktober beschränken. Außerhalb dieser Zeiten soll die Mitnahme von Fahrrädern in den Intercity-Neigezügen künftig ohne Reservationspflicht möglich sein.

Neben der Dienstleistung der Fahrradmitnahme verfügen die SBB auch über ein breites Angebot im Bereich der Velovermietung. Zusammen mit dem Partner "rent a bike" stehen an 45 SBB Bahnhöfen in der ganzen Schweiz über 1'500 Fahrräder neuster Generation zur Vermietung bereit. Dieses Angebot soll in Zukunft noch gezielter beworben werden. Zusätzlich bietet RailaAway, die Freizeittochter der SBB, preisgünstige Angebote an, die Bahnfahrt und Velovermietung auf attraktive Art und Weise verbinden. Die SBB stehen mit den Vertreterinnen und Vertreter der Interessensverbände der Radfahrer in engem Kontakt. Als weiterer Schritt innerhalb der gemeinsamen Zusammenarbeit ist eine Intensivierung der Kundenkommunikation geplant. Die SBB sind bestrebt, diese engen Kooperationen mit den Verbänden und der Stiftung "Veloland Schweiz" laufend auszubauen, so dass auch in Zukunft die Interessen der Fahrradfahrer direkt in die Angebotsgestaltung einfließen können.

1. Literaturpreis von www.bahn.de und Books on Demand

(30.06.) BERLIN - Unter dem Motto "Schreiben in einem Zug" sind ab sofort Nachwuchsautoren eingeladen, ihre Geschichte zum Thema "Bahn" aufzuschreiben. Die Deutsche Bahn und Books on Demand möchten damit unentdeckten Talenten die Möglichkeit bieten, ihre Geschichte zu veröffentlichen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Teilnahme ist ganz einfach: In der Themenwahl sind die Autoren völlig frei, nur sollte das Thema "Bahn" in der Geschichte vorkommen. Einsendeschluss ist der 20. August. Ausführliche Informationen zum Wettbewerb findet man im Internet unter www.bahn.de/schreibwettbewerb. Die zehn besten Geschichten werden in einem Sammelband veröffentlicht, der bei BoD zur Frankfurter Buchmesse (6. - 10. Oktober 2004) erscheint und dort vorgestellt wird. Das Buch wird flächendeckend im deutschsprachigen Buchhandel sowie in knapp 1000 Onlineshops erhältlich sein.

Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern von Stiftung Lesen, Books on Demand und www.bahn.de, einem freien Autor sowie einem Redakteur der DB-Kundenzeitschrift Mobil, die in ihrer Oktober-Ausgabe über den Ausgang des Wettbewerbs berichten wird. Als Hauptpreis winkt eine einwöchige Ameropa-Reise im Wert von 2000,- EUR. Der zweite Preis ist eine Ameropa-Wochenendreise nach Berlin. Für den dritten bis zehnten Platz werden attraktive Reisegutscheine und Eintrittskarten zur diesjährigen Buchmesse vergeben. Für die Plätze 11 bis 20 gibt es je zehn Exemplare der Bücher "Der Nomadengott" von Gerd Scherm (BoD) und "Seide" von Allessandro Baricco (Piper).

Personelle Veränderungen bei der DB in Schleswig-Holstein und Hamburg

(30.06.) HAMBURG - Stefan Becker (44) übernimmt zum 1. Juli 2004 die Aufgaben des kaufmännischen Geschäftsführers bei der Regionalbahn Schleswig-Holstein (RBSH). Becker bildet damit ab dem 01.07. gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der RBSH, Dr. Wolfram von Fritsch, und dem technischen Geschäftsführer, Ulrich Thon, das Führungstrio der RBSH. Seit 1996 ist Becker in verschiedenen Funktionen im Bereich der Deutschen Bahn AG tätig, seit 2001  kaufmännischer Leiter bei der RBSH. Die RBSH gehört zur DB Regio Nord mit dem fünfköpfigen Führungsteam von Fritsch (Vorsitzender), Burkhard Ehlen (Marketing/Vertrieb),Günther Köhnke (Finanzen/Controlling), Reinhold Rückstein (Personal) und Thon (Technik). Der bisherige kaufmännische Geschäftsführer bei der RBSH, Thomas Prechtl, wechselt in gleicher Funktion zum 01. Juli zur S-Bahn Hamburg. Er nimmt weiterhin die Aufgaben als kaufmännischer Geschäftsführer bei der AUTOKRAFT wahr. Neu in die Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH tritt zum 1. Juli darüber hinaus Jürgen Fenske (49) ein. Fenske zeichnet zukünftig für die Bereiche Marketing, Verkehrsplanung und Vertrieb verantwortlich. Zuvor war er mehrere Jahre Geschäftsführer der Regionalbahn Schleswig-Holstein (RBSH) und ist seit vier Jahren Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der AUTOKRAFT GmbH.

Bahn: Voraussetzungen für Flächentarif geschaffen

(29.06.) FRANKFURT/Main - Bei einem Spitzengespräch von Bahnchef Hartmut Mehdorn mit den Vorsitzenden der drei Bahngewerkschaften haben beide Seiten die Basis für Verhandlungen über einen Flächentarif-Vertrag gelegt und damit die festgefahrenen Tarifgespräche wieder in Gang gebracht. Die Verhandlungen für rund 150.000 Beschäftigte sollen unverzüglich wieder aufgenommen werden, wie Bahn-Vorstand und Gewerkschaften am Montag nach einem Spitzengespräch in Frankfurt am Main mitteilten. Man habe sich auf eine Leitlinie geeinigt. Demnach soll getrennt über einen für die beteiligten Gewerkschaften einheitlichen Flächentarifvertrag und einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung verhandelt werden. Das Gespräch "war eine erfolgreiche Klimakonferenz", zeigte sich TRANSNET-Chef Norbert Hansen nach dem Treffen zufrieden. Man sei sich einig, dass die Marktsituation des Unternehmens zukunftsfähig gestaltet werden müsse, sei aber "sehr wohl noch unterschiedlicher Auffassung in Einzelpunkten", betonte Hansen. Es seien wohl noch einige Verhandlungsrunden nötig.

Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte, das Gespräch sei "für uns alle konstruktiv" verlaufen. "Das heißt nicht, dass wir schon Probleme lösen konnten", aber es sei ein erster Schritt. Zu der von der Bahn geforderten Verlängerung der Arbeitszeit über die bisher vereinbarten 38 Stunden hinaus sagte Mehdorn lediglich, nötig seien wettbewerbsfähige Arbeitsplätze. Man wolle "keinen Wettbewerb über Arbeitskosten, der zu Arbeitsplatzverlust führt". Die Flexibilisierung der Arbeitszeit sei "einer der Stellhebel". Geht es nach Mehdorn, ist in den Tarifverhandlungen kein Raum für Einkommenssteigerungen. "Mit dem Flächentarifvertrag schaffen wir eine Angleichung der Arbeitskosten an unseren Wettbewerb", sagte der Bahnchef nach den Verhandlungen. Die Bahn habe Wettbewerbsnachteile gegenüber Konkurrenten auf der Schiene, der Straße, dem Wasser und in der Luft. Bei Ausschreibungen im Regionalverkehr lägen die Arbeitskosten "erheblich" über dem Wettbewerb. Personalvorstand Norbert Bensel mahnte einen schnellen Abschluss in der Tarifauseinandersetzung an: "Wir brauchen zum Wohle des Unternehmens und der Arbeitsplätze eine schnelle Einigung mit den Gewerkschaften." Gleichzeitig unterstrich der Personalchef die Bedeutung einer Absenkung der Arbeitskosten. Die Parteien müssten "einen für alle vertretbaren Kompromiss" für geringere Arbeitskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität finden.

Bahn reformiert Zugdurchsagen

(29.06.) BERLIN - Die DB will nach einem Bericht des "Handelsblatts" die Ansagen in ihren Fernzügen reformieren. Rund 1 800 Zugbegleiter der Fernzüge werden dafür dem Bericht zufolge nach und nach geschult. Insgesamt sollen die Ansagen künftig knapper ausfallen. Beispielsweise soll laut "Handelsblatt" die Passage "Wagens mit der Ordnungsnummer sieben" durch "Wagen Nummer sieben" ersetzt werden. Klar werden solle aber auch die "Servicebereitschaft der Teams an Bord". Vor jedem Halt statt nur bei wichtigen Umsteigeknoten oder am Endbahnhof verabschieden die Betreuer die Kundschaft demnach bald mit: "Wir danken für Ihre Reise mit der Deutschen Bahn und wünschen Ihnen noch einen schönen Tag". Im Gegenzug fielen dafür mehrere bisherige Floskeln weg. So lautet die Begrüßung laut "Handelsblatt" künftig "Willkommen im ICE!" - statt wie bisher etwa "...im ICE 596 auf der Fahrt von Frankfurt nach Berlin Ostbahnhof." Auch beim Ansagen der wichtigsten Anschlusszüge für Umsteiger sollen die Zugchefs nicht länger jedes Mal auf die "weiteren Informationen im Faltblatt 'Ihr Reiseplan'" verweisen. Und wenn die Silhouette des Zielbahnhofs im Fenster erscheint, heißt es künftig kurz: "Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir..." statt bisher "Wir befinden uns in der Anfahrt auf..."

ÖBB: Erstes grenzüberschreitendes Handy-Ticket

(29.06.) WIEN - Beim Einsatz neuer Medien und Technologien im direkten Kontakt mit den Kunden setzen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) den nächsten Schritt: Handy-Ticketing, das seit Jahren den Kauf eines Bahntickets per SMS innerhalb Österreichs ermöglicht, wird jetzt erstmals auf den grenzüberschreitenden Verkehr ausgeweitet. Durch die Zusammenarbeit von mobilkom austria, Vodafone Deutschland und CityNightLine (CNL), einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, können ab kommenden Montag Handy-Tickets auch nach Deutschland angeboten werden. Das Ticket ist dann bequem per SMS erhältlich. Nach bestellter Reise wird das Antwort-SMS zur gültigen Fahrkarte, das Handy damit zum Ticket. Bezahlt wird in Österreich über paybox - egal von welchem Mobilfunkbetreiber und egal ob Wertkarten- oder Vertragshandy. Bei der Fahrt selbst reicht das Vorweisen des Handys mit dem mobilen Ticket. Die Zugbegleiter können über die im Handyticket angegebenen Daten die Gültigkeit des Tickets überprüfen.

Als besonderes Einführungs-Angebot gibt es ab dem 28. Juni 2004 bei ÖBB und CNL die Möglichkeit, gratis in Deutschlands größte Städte zu fahren. Für alle Nachtzüge von und nach Berlin, Hamburg, Halle, Hannover, Köln und Düsseldorf sowie dem CNL Nachtzug nach Frankfurt, Köln und Dortmund (ab/nach Wien, St. Pölten, Linz und CNL auch Salzburg), gibt es ein fixes Kontingent an kostenlosen Tickets - und eine Erweiterung auf andere Städte ist in Planung. Das Angebot gilt exklusiv für Tickets, die per Handy gekauft werden. Zusätzlich zu den Gratis-Tickets für jeden dieser Züge gibt es auch stark ermäßigte Kontingente zu EUR 29,- (Sitzplatz), EUR 39,- (Liegewagen) und EUR 59,- (Schlafwagen). Diese sind ebenso für Fahrten zu anderen internationalen Destinationen erhältlich. Selbstverständlich gibt es auch Tickets zum Normalpreis für jede beliebige Fahrt, die einfach via SMS gebucht werden können.

Connex übernimmt kommunale Anteile an Teutoburger Wald-Eisenbahn-AG

(29.06.) GÜTERSLOH - Die Connex-Gruppe hat mit sofortiger Wirkung die Anteile der Stadt und des Kreises Gütersloh sowie der Städte Harsewinkel und Versmold an der Teutoburger Wald-Eisenbahn-AG (TWE) erworben. Damit baut die Connex-Gruppe ihre bisherige Mehrheitsbeteiligung von 53,88 Prozent auf 80,14 Prozent aus. Der entsprechende Vertrag wurde am vergangenen Mittwoch in Gütersloh unterzeichnet. "Um unser Unternehmen weiter zu entwickeln, ist es im Rahmen des sich öffnenden Bahnmarktes notwendig, dass wir uns zukünftig verstärkt überregional betätigen. Unsere Kunden erwarten für ihre Güter heute ganzheitliche Lösungen für den kompletten Laufweg, nicht nur für einzelne Streckenabschnitte. Hier bremst uns jedoch die nordrhein-westfälische Kommunalverfassung, die den Kommunen Beteiligungen an Unternehmen untersagen, die außerhalb ihres Einzugsgebietes tätig sind", erläutert TWE-Vorstand Henrik Würdemann die Veränderungen in der Gesellschafterstruktur. "Nach dem Erwerb dieser Anteile wird es künftig schneller und einfacher möglich sein, zusätzliche Mittel für Investitionen bereit zu stellen. Letztendlich trägt dies auch dazu bei, die Arbeitsplätze bei der TWE zu sichern", sagte Christian Kuhn, Geschäftsführer von Connex Cargo Logistics. "An der guten und engen Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis wird sich durch die Veränderung der Mehrheitsverhältnisse nichts ändern."

Die Teutoburger Wald-Eisenbahn-AG (TWE) kann auf mehr als 100 Jahre Geschichte zurückblicken. Gründer der Bahn im Jahre 1899 waren Privatunternehmen in Ostwestfalen, die die Erschließung der Region vorantreiben wollten. Der erste Teilabschnitt wurde im Jahr 1900 in Betrieb genommen. Die heutige rund 100 Kilometer lange Stammstrecke der TWE führt von Hövelhof nahe Paderborn über Gütersloh nach Ibbenbüren. Während die Personenbeförderung bis 1978 schrittweise auf Busverkehr umgestellt werden musste, konnte die TWE ihre Position im Schienengüterverkehr gut behaupten. Dazu trugen nicht zuletzt mutige Schritte wie der Bau eines eigenen Terminals für den Kombinierten Verkehr 1998 in Gütersloh bei. Zu den Stammkunden gehören zum Beispiel der weltweit bekannte Landmaschinenhersteller Claas in Harsewinkel oder der Stahlhersteller Benteler. Im Verbund mit den anderen Connex-Güterbahnen betreibt die TWE zunehmend auch überregionale Verkehre auf dem Gleisnetz der Deutschen Bahn, so zum Beispiel für Stahlhersteller und -Verarbeiter im Ruhrgebiet oder für Entsorgungsunternehmen.

Bahnhof Aarau durch umgekippten Kran teilweise blockiert

(29.06.) AARAU - Ein in der Nacht zum Montag in Aarau in der Schweiz umgekippter Schienenkran hat den Bahnbetrieb am Montag empfindlich behindert. Weil der umgestürzte Kran die Kabelanlage beschädigte, fiel im Bahnhof Aarau auch das Stellwerk aus. Zwei Gleise sind durch den Unfall direkt blockiert, die übrigen zwei Durchfahrtsgleise sind wegen des Stellwerkausfalls nur sehr beschränkt benutzbar. Während im Regionalverkehr die Züge weitgehend ausfielen und stattdessen Busersatzverkehr angeboten wurde, wurde der Fernverkehr teilweise weiträumig umgeleitet. Am Nachmittag lief der Fernverkehr wieder weitgehend störungsfrei, nachdem ein drittes Gleis im Bahnhofsbereich wieder zur Verfügung stand. Auch einige Regionalzüge verkehrten wieder. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Über die Unfallursache können laut SBB noch keine Angaben gemacht werden. Die Untersuchungsbehörden des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und des Kantons Aargau klären vor Ort ab. Der Kran stürzte auf die Seite, als ein 38 Tonnen schweres Weichenteil gehoben wurde. Im Bahnhof Aarau werden gegenwärtig in Nachtintervallen zwei je 135 Meter lange Groß-Weichen im Zusammenhang mit der Verlängerung der Zürcher S-Bahnlinie S3 bis Aarau eingebaut. Die Arbeiten verliefen bisher problemlos. In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag wurde mit zwei großen Schienenkranen unter anderem ein 52 Meter langes, 60 Tonnen schweres Teilstück eingebaut.

Nach Flex-Pleite: DB fordert zehn Mio. Euro

(28.06.) HAMBURG - Die DB fordert nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein rund zehn Millionen Euro zurück, die durch den Betrieb der privaten Bahn FLEX AG zwischen Hamburg, Flensburg und Padborg aufgelaufen sind. Unter Berufung auf Bahnkreise hieß es, diese Summe ergebe sich aus den Trassenentgelten und Nebenleistungen, die von der DB für die FLEX AG erbracht worden seien. Offiziell wollte die Bahn die Höhe dieser Summe nicht bestätigen und verwies auf den Wettbewerbsbericht des Konzerns vom März dieses Jahres, der der "WAMS" nach eigenen Angaben vorliegt und "nur" Forderungen von 4,1 Millionen Euro auflistet. Unter anderem sind in dem Bericht laut "WAMS" für die Fahrzeuginstandhaltung 1,8 Millionen Euro, für die Nutzung der Trasse 1,6 Millionen, für Fahrstrom und Energie 475 000, für Zeitarbeitskräfte 82 000 Euro, für die Reinigung der Fahrzeuge 68 000, für Bahnhofsleistungen 43 000 und für sonstige Forderungen 3000 Euro aufgelistet, Zinsen noch nicht berücksichtigt.

Die FLEX AG hatte den Betrieb auf der Strecke Hamburg – Padborg nach dem Gewinn der Ausschreibung für den InterRegio-Ersatzverkehr aufgrund eines deutlich günstigeren Angebots am 15. Dezember 2002 von der DB übernommen. Dabei übernahm sich das Unternehmen und musste bereits ein gutes halbes Jahr später im August 2003 Insolvenz anmelden. Seit November 2003 fährt vorübergehend die Connex-Tochter Nordostseebahn den Flensburg-Express, bevor Ende 2005 die DB auf diese Strecke zurückkehrt. Das Unternehmen hatte dafür kürzlich die Ausschreibung gewonnen.

ÖBB: Neue Impulse für den Korridor Nr. X

(28.06.) VILLACH - Am 15. Juni 2004 startete in Villach die erste Personenverkehrs Konferenz aller Bahnen entlang des PAN europäischen Korridors Nr. X von Österreich in die Hauptstädte Sloweniens, Kroatiens und Serbiens. Neben multilateralen Gesprächen zur Attraktivierung des Bahnverkehrs am Korridor X waren vor allem die Erörterung von Entwicklungsmöglichkeiten des Personenverkehrs auf der Gesamtachse Hauptinhalte der Konferenzfahrt. Die internationale Hauptverkehrsachse gewinnt nicht zuletzt durch die Erweiterung der Europäischen Union immer mehr an Bedeutung. Schon jetzt bewältigen die ÖBB gemeinsam mit den Bahnen entlang des Korridor X umfangreiche Personenverkehrsleistungen in die Hauptstädte Sloweniens, Kroatiens und Serbiens. Außerdem organisieren die ÖBB gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Optima Tours ein umfangreiches Autoreisezugsprogramm von Villach bis nach Edirne in der Türkei. Jetzt erarbeiten multilaterale Expertenteams Konzepte zur Beschleunigung des Bahnverkehrs um den Reisenden in einem neuen Europa noch mehr Mobilität zu bieten.

In 15 Verhandlungsrunden mit einer Gesamtdauer von rund 30 Stunden berieten Bahnexperten der Slowenischen, Kroatischen, Serbischen, Bulgarischen und Türkischen Eisenbahnen mit der ÖBB Delegation. Die bereits gestartete Umsetzung von Infrastrukturausbauten entlang der Gesamtachse und die Vereinfachung von Produktionsabläufen wie schnellere Lokwechsel und Grenzübertritte sowie der Einsatz von (Strom-) systemunabhängigen Hochleistungsloks bieten die Basis für die Beschleunigung des Bahnverkehrs. Von den positiven Ergebnissen der auf ÖBB Initiative gestarteten ersten Korridor X Personenverkehrskonferenz werden in erster Linie die Bahnreisenden profitieren. Ein umfangreiches Maßnahmenpaket wurde vereinbart, das schnell umgesetzt werden kann. Schon im nächsten Jahr werden die Bahnkunden die Qualitätsverbesserungen am Korridor X spüren.

Die ÖBB haben schon vor der Erweiterung der Europäischen Union die Bedeutung und Leistungsfähigkeit des PAN europäischen Korridors Nr. X erkannt und die Chancen für die Bahnreisenden genützt. Derzeit werden von Wien, Graz und Villach ausgehend die Metropolen Ljubljana, Zagreb und Beograd täglich mit hochwertigen Reiszügen angebunden. Zusätzlich zum täglichen Angebot organisieren die ÖBB gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Optima Tours von Villach ausgehend heuer rund 670 Autoreisezugsverbindungen. Speziell für die Olympischen Spiele in Athen bieten die ÖBB heuer eine saisonierte Liegewagenverbindung von Wien nach Thessaloniki. Zusätzlich planen die ÖBB mit den Korridor X - Bahnen die Möglichkeit zur Schaffung von schnellen Städteverkehren in südosteuropäische Ballungsgebiete. Diese künftigen Reisezugsangebote sollen das Reisen mit dem Verkehrsmittel Bahn auch für Geschäftsreisende attraktiv gestalten.

Bahnhöfe Kirchhain und Neustadt ab 28. Juni rauchfrei

(28.06.) FRANKFURT/Main - Ab Montag, 28. Juni, sind die Bahnhöfe Kirchhain und Neustadt (Kr. Marburg) rauchfrei. Das Rauchen wird ausschließlich in ausgewiesenen Raucherbereichen gestattet. Während in Tiefbahnhöfen das Rauchen in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes und damit der Sicherheit verboten ist, will die Bahn mit den rauchfreien Bahnhöfen für noch mehr Sauberkeit in ihren Stationen sorgen und Nichtraucher besser schützen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollen erheblich gesenkt werden. Mitarbeiter der DBServices Sicherheitsdienste werden besonders in der Anfangsphase verstärkt darauf achten, dass nur in den gekennzeichneten Raucherbereichen geraucht wird. Die beiden Stationen sind entsprechend beschildert und plakatiert, neue Aschenbecher finden die Kunden in dem jeweiligen ausgewiesenen Raucherbereich sowie an den Bahnhofseingängen.

Neuer Name für Alex-Lok

Foto: Alex

(28.06.) KAUFBEUREN - Seit einigen Wochen präsentiert sich die Kaufbeuren-Lok als Werbebotschafter für die Stadt. Zum Auftakt des Kaufbeurener Stadtfestes wurde die Alex-Lok nun offiziell auf den Namen "Kaufbeuren/ Wertach" getauft. Neben der Wassertaufe mit "Wertachwasser" erhielt die Kaufbeuren-Lok auch den kirchlichen Segen durch Stadtpfarrer Adolf Niesser vom Pfarramt St. Martin sowie Pfarrer Morgenroth vom Evang. Pfarramt Dreifaltigkeitskirche. Für die Besucher bot sich außerdem die Möglichkeit, das "Innenleben" der Lok zu besichtigen. Passend zur Namensgebung wurde in Zusammenarbeit mit der Touristinformation eine Kaufbeuren-Wertachroute entwickelt, bei der man vom Bahnhof aus an der Wertach entlang zu einem Rundgang in die historische Altstadt von Kaufbeuren gelangt. Die Idee der Stadt-/Flussembleme, soll auf die anderen Flüsse im Alex-Gebiet (Isar, Iller, Lech) ausgeweitet werden. So wird beispielsweise eine Lok mit der Bezeichnung "Kempten-Iller" ein weiterer Namensträger sein.

Bombardier: Neue Stadtbahnen in Minneapolis/St. Paul

(28.06.) MINNEAPOLIS - Im Beisein von prominenten Gästen und Vertretern von Bombardier Transportation ist am Samstag die erste Stadtbahnlinie des Bundesstaates Minnesota offiziell eröffnet worden. Die Feier markiert den Abschluss der ersten Ausbaustufe der neuen Hiawatha-Linie, die einmal die größten Finanz- und Geschäftszentren der Region Minneapolis/St. Paul miteinander verbinden wird. In seiner Endphase wird das Hiawatha-Projekt auf knapp 20 Streckenkilometern Downtown Minneapolis, den Internationalen Flughafen Minneapolis/St. Paul und die Mall of America im nahe gelegenen Bloomington verknüpfen. Die erste Stufe erstreckt sich über knapp 13 Kilometer zwischen dem Minneapolis Warehouse District und Fort Snelling. Der Rest der Linie soll nach Angaben der Metro Transit Authority von Minneapolis/St. Paul bis zum 31. Dezember 2004 in Betrieb gehen.

Im Rahmen der ersten Ausbaustufe von Hiawatha kommen 14 Flexity-Stadtbahnen von Bombardier Transportation zum Einsatz. Damit wird die Bombardier Flexity-Technologie auf dem nordamerikanischen Markt eingeführt. Im Rahmen eines im Januar 2001 mit dem Minneapolis Metropolitan Council unterzeichneten Vertrages wird Bombardier insgesamt 24 Flexity-Fahrzeuge für Metro Transit bauen. Metro Transit betreibt das elftgrößte Verkehrsnetz der Vereinigten Staaten. Für die Hiawatha-Fahrzeuge wurde auf bewährte technische Lösungen zurückgegriffen, die Bombardier Transportation in seinen europäischen Niederflur-Stadtbahnen, z.B. in Köln oder Stockholm, einsetzt. Gleichzeitig wurden sämtliche nordamerikanische Standards und Vorschriften berücksichtigt. Eines der wesentlichen Merkmale der neuen Bahnen ist ein 70 prozentiger Niederflur-Anteil, einschließlich aller Einstiegsbereiche, bei lediglich 35 cm über der Schienenoberkante. Dieses Design ermöglicht den Fahrgästen einen bequemen Zugang zum Fahrzeug und erspart den Betreibern die Kosten für spezielle Rampen und Bahnsteige. Die Wagenkästen für die neuen Fahrzeuge werden bei Bombardier Transportation im mexikanischen Sahagun gebaut. Endmontage und Erprobung finden im Bombardier-Werk in Plattsburgh, New York, statt.

Demonstranten legen Zugverkehr in Süditalien lahm

(28.06.) ROM - Wegen Protestaktionen gegen die Wiedereröffnung einer Müllkippe haben mehrere tausend Bahnreisende am Wochenende in Italien ihre Urlaubstage unfreiwillig in Zügen verbracht. Etwa 16.000 Menschen saßen nach Angaben der Gesellschaft Trenitalia am Samstag in Zügen oder auf Bahnhöfen fest. Demonstranten hatten am Freitagabend damit begonnen, Bahnlinien in der Region um Salerno im Süden des Landes zu blockieren. Reisende wurden mit Bussen transportiert, der Pendelverkehr zwischen Sizilien und dem Festland musste auf Schiffe verlegt werden. Einige Passagiere mussten in Hotels übernachten. Trenitalia rief Reisende, die mit der Bahn von oder nach Süditalien fahren wollten, auf, andere Verkehrsmittel zu benutzen.

Tarif-Spitzengespräch zwischen Bahn und Gewerkschaften

(26.06.) BERLIN - Ein Spitzengespräch von Bahnchef Hartmut Mehdorn mit den Chefs der drei Bahngewerkschaften am kommenden Montag soll Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag für 150 000 Beschäftigte der Bahn bringen. Die Tarifverhandlungen über einen weiteren Verzicht auf Entlassungen waren nach dem Auftakt am vergangenen Mittwoch ohne Annäherung unterbrochen worden. Die Bahn verlangt im Gegenzug für eine Verlängerung des Ende 2004 auslaufenden Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen, die Arbeitszeit bei gleichem Geld von 38 auf 40 Stunden zu erhöhen. Zulagen sollen gestrichen oder stärker nach Leistung gezahlt werden. Nur wenn Personalkosten und Produktivität den härteren Wettbewerb berücksichtigten, könne das Beschäftigungsbündnis bis 2008 weiter laufen. Die Gewerkschaften lehnen "pauschale Verschlechterungen" der Tarifbedingungen ab. Eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche sei tabu. "Allein die vorgesehene Verlängerung der Arbeitszeit kostet zusätzlich rund 12.000 Stellen", rechnete Transnet-Chef Norbert Hansen vor.

Neu in Bayern: DB mit sieben RegioBahnen

(26.06.) AUGSBURG - Der Regionalverkehr der DB in Bayern richtet sich näher an den Bedürfnissen der Kunden aus. In Augsburg geht am 1. Juli 2004 "Regio Bayerisch-Schwaben" an den Start. Auf einem Nahverkehrskongress stellte die Bahn am Freitag in der Fuggerstadt Vertretern der Kommunalpolitik und einem interessierten Fachpublikum die neue Marketing-Strategie für die Region vor. Insgesamt entstehen sieben neue Unternehmenseinheiten  Regio Unterfranken, Regio Mittelfranken, Regio Oberfranken, Regio Ostbayern, Regio Oberbayern, Regio Allgäu und Regio Bayerisch-Schwaben. Das Ziel lautet, näher am Kunden zu sein und lokal angepasste Bahnangebote zu entwickeln. Die sieben RegioBahnen verantworten ihr Geschäft künftig vor Ort, zeigen lokal Präsenz und verbessern damit Qualität und Service. Als eine Alternative zum Auto soll künftig für die Kunden der Freizeit- und Ausflugsverkehr mit seinen attraktiven Zielen stärker ausgebaut werden. Auf regionale und örtliche Nachfrage, beispielsweise bei Veranstaltungen, Festen und Messen wollen sich die neuen RegioBahnen gezielt einstellen. Regio Oberbayern plant zum Beispiel spezielle Wintersportzüge anzubieten. "Wir sind Ansprechpartner vor Ort und wollen die Leistungen und Verkehre stärker auf die Bedürfnisse der Region ausrichten", so Berthold Huber, der Vorsitzende der Geschäftsleitung von DB Regio Bayern. "Und letztendlich wollen wir ein Markenzeichen der Region werden."

Die Einteilung in die sieben RegioBahnen erfolgte entlang der großen Verkehrsregionen und Reisendenströme in Bayern. Ausschlaggebend waren auch die lokalen Verknüpfungsmöglichkeiten mit den Busgesellschaften der Bahn, betriebliche Abläufe sowie die künftigen Ausschreibungsstrecken- und gebiete. Dabei setzen die einzelnen Bahnen auf unterschiedliche Schwerpunkte. Regio Mittelfranken sieht als großen Vorteil die Verknüpfung mit der Bahn-Tochtergesellschaft Omnibusverkehr Franken (OVF). Bahn und Bus aus einer Hand mit abgestimmten Reiseketten, lautet das Motto. Regio Unterfranken setzt auf schnelle Reisendeninformation im Zug. Bei einer Störung soll binnen drei Minuten eine Durchsage erfolgen. Regio Bayerisch-Schwaben möchte in Augsburg neue Arbeitsplätze in der Wartung von Reisezugwagen schaffen. Regio Oberfranken bietet am Sitz in Hof erstmals Ausbildungsplätze an. Alle RegioBahnen werden sich in nächster Zeit dem Wettbewerb stellen und sich an Ausschreibungen des Freistaates Bayern in der jeweiligen Region beteiligen. Berthold Huber: "Wir wollen in der Region die "Nummer 1" sein." Auf den Streckennetzen der einzelnen RegioBahnen reisen täglich zwischen 30 000 und 70 000 Fährgäste in jeweils 500 bis 1000 Zügen. Bei Einbeziehung der S-Bahn München GmbH und der SüdostBayernBahn begrüßt die DB im Nahverkehr im Freistaat täglich rund 1 Million Fahrgäste in mehr als 5000 Zügen.

Zeitweise eingeschränkte Platzkapazitäten auf NRW-Bahn-Linien

(26.06.) DÜSSELDORF – In Nordrhein-Westfalen stehen in der Hauptverkehrszeit vorübergehend und zeitweise weniger Elektrotriebwagen als geplant zur Verfügung. Wie die DB am Freitag mitteilte, könne es dadurch zu eingeschränkte Platzkapazitäten kommen. Besonders betroffen sind nach Bahnangaben die Linien RE 8, RB 26, S 7, S 11 und S 12, auf denen anstelle der planmäßigen Triebzüge der Baureihe ET 423, ET 425 und ET 426 teilweise lokbespannte Wagenzüge ersatzweise eingesetzt würden. In Einzelfällen verkehren Triebwagenzüge mit nur einer statt normalerweise zwei Einheiten. Hintergrund sind Um- und zusätzliche Einbauten bei den Triebzügen zur Verbesserung des Komforts und der Zuverlässigkeit. Damit sollen die Züge unter anderem fit für die künftigen Herbsteinsätze gemacht wurden. In Folge von Unfallreparaturen, Gewährleistungsarbeiten und notwendigen Umbauten, die weit über das normale Maß hinausgehen, stehen zur Zeit für den täglichen Verkehr zu wenige Elektrotriebwagen zur Verfügung. Für diese während des Sommers stattfindenden Maßnahmen und die deswegen notwendigen Einschränkungen bittet die DB Regio NRW ihre Fahrgäste um Verständnis.

Schlechte Noten von Verbraucherzentrale für die DB

(26.06.) DÜSSELDORF (AP/ eig. Ber.) - Beim Umgang mit Kundenbeschwerden hat die DB nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen noch einigen Nachholbedarf. Viele Beschwerden über Verspätungen im Nahverkehr würden gar nicht oder mit Textbausteinen ohne individuellen Bezug beantwortet, kritisierten die Verbraucherschützer am Freitag in Düsseldorf. So sei eine behinderte Bahnfahrerin, die Vandalismus, mangelnde Sicherheit und defekte Aufzüge beklagte, gebeten worden, das Thema Pünktlichkeit der Bahn in einem größeren Zusammenhang zu betrachten. Entschädigungen und Erstattungen erfolgten willkürlich. Die Schlichtungsstelle Nahverkehr der Verbraucherzentrale hatte bereits im November und Dezember vergangenen Jahres rund 350 Kundenbeschwerden an die DB weitergeleitet. Bis zum März war nur gut die Hälfte davon beantwortet worden. Und selbst nach einer zweiten Nachfrage der Schlichtungsstelle waren Anfang Juni noch etwa 100 der Beschwerden unbeantwortet.

Erste Fachtagung der Fahrzeuginstandhaltungs-Industrie in Dessau

(26.06.) BERLIN - Rund 100 Vertreter der Fahrzeuginstandhaltungs-Industrie aus dem In- und Ausland trafen sich am 24. und 25. Juni zur ihrer ersten Fachtagung in Dessau. "Für diesen Industriezweig hat bisher ein gemeinsames Gesprächsforum gefehlt. Mit der Fachtagung haben wir die Initiative ergriffen und wollen eine solche Veranstaltung etablieren", erklärte Dr. Johannes Keil, Geschäftsführer der DB Fahrzeuginstandhaltung. Ziel der zweitägigen Tagung war ein breiter und transparenter Erfahrungsaustausch der Unternehmen untereinander angesichts des wachsenden europäischen Eisenbahnmarktes. Dabei kommen den grenzüberschreitenden Strategien besondere Bedeutung zu. Die Vermieter von Güterwagen, die europaweit agieren, erwarten von der Instandhaltung orts- und kundennahe Lösungen. "Gerade für das externe Geschäft sind hier flexible Lösungen unerlässlich. Im gegenseitigen Gespräch kann man hier voneinander profitieren. Diesen Dialog wollen wir fördern", machte Keil die Notwendigkeit einer solchen Tagung noch einmal deutlich. Schwerpunkt der Tagung waren neben Grundsatzreferaten zahlreiche Arbeitsgruppen zu speziellen Themen- und Fragenkomplexen. Die Tagung, bei der sowohl Hersteller und Betreiber von Schienenfahrzeugen als auch die Instandhalter von Bahnen und Eisenbahnverkehrsunternehmen vertreten waren, wurde von der DB Fahrzeuginstandhaltung in Zusammenarbeit mit den Beratungsgesellschaften WBD / T&O durchgeführt und soll künftig regelmäßig stattfinden.

Hamburg-Flensburg: Wettbewerber der DB verzichten auf Einspruch

(25.06.) KIEL - Nach der Vergabe der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg-Padborg an die DB ab Dezember 2005 wollen die unterlegenen Wettbewerber Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und die AKN nun doch keinen Widerspruch bei der Vergabestelle einlegen. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtete, teilten die beiden Unternehmen bereits am Mittwoch, einen Tag vor Ablauf der Widerspruchsfrist, mit, die Entscheidung des Landes zu Gunsten der DB-Regionalbahn zu akzeptieren. "Das Land hat entschieden, dass die DB der beste Wettbewerber ist. Diesen Entschluss akzeptieren wir", sagte der Sprecher der AKN Eisenbahn AG, Jörg Minga, auf Anfrage. Die NOB teilte in Kiel mit, sie habe sich nach intensiver Prüfung entschlossen, kein Vergabeprüfverfahren anzustrengen.

Siemens liefert 12 Desiro-Dieseltriebzüge in die USA

(25.06.) ERLANGEN - Siemens Transportation Systems (TS) hat von der Nahverkehrsgesellschaft North County Transit District (NCTD) den Auftrag für zwölf zweiteilige Triebzüge mit Dieselantrieb des Typs Desiro-Classic erhalten. Der Auftragswert beträgt über 50 Millionen US-Dollar. TS liefert damit erstmals Dieseltriebzüge in die USA. Die Fahrzeuge sind für das Regionalverkehrsprojekt "Sprinter" bestimmt, das auf der bestehenden Güterverkehrsstrecke zwischen den kalifornischen Städten Oceanside, Vista, San Marcos und Escondido auch Personenverkehr ermöglichen wird. Die Trasse ist 22 Meilen lang, umfasst 15 Haltestellen und verläuft weitgehend parallel zum Highway 78. Der für nächstes Jahr vorgesehene Betrieb wird mit einem 30-Minuten-Takt in beiden Richtungen und insgesamt 64 Zugfahrten täglich erfolgen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 55 Meilen pro Stunde wird die Fahrzeit zwischen Oceanside und Escondido 54 Minuten betragen und somit um 21 Minuten schneller sein als die derzeit bestehende Busverbindung.

Die von NCTD bestellten Desiro-Classic-Züge entsprechen weitgehend den in Europa etwa bei der Deutschen Bahn unter der Bezeichnung VT 642 eingesetzten Fahrzeugen dieses Typs. Ein wesentlicher Unterschied besteht im Verzicht auf die erste Wagenklasse und das WC-Modul, so dass insgesamt 136 Sitz- und 90 Stehplätze zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird wegen der höheren Umgebungstemperaturen eine leistungsstärkere Klimaanlage eingebaut. Die Desiros für die NCTD werden im deutschen Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen gebaut und von dort mittels LKW und Schiff direkt bis zum Kundengleis in Oceanside transportiert. Die Auslieferung der Züge soll im Herbst 2005 beginnen und bis Juli 2006 abgeschlossen sein.

Der Name Desiro steht für ein Triebfahrzeugkonzept von Siemens TS. Die modulare Konzeption eröffnet Gestaltungsspielraum beispielsweise beim Innenraumdesign, bei der Fahrzeugsicherung und beim Antriebssystem. Die beim Bau der Züge verwendeten Komponenten haben sich im täglichen Betriebseinsatz in Deutschland, Dänemark, Ungarn und Rumänien bewährt und führen zu einer hohen Verfügbarkeit der Fahrzeuge und zu geringen Lebenszykluskosten. Die zweiteiligen Fahrzeuge werden dieselmechanisch angetrieben. Sie bieten durch den großen Niederflurbereich, d.h. durch einen nur geringen Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Fahrzeug, hohen Fahrgastkomfort beim Einsteigen. Die beiden autarken Sechs-Zylinder-Dieselaggregate mit Abgasturboaufladung und Fünfgang-Automatikgetriebe liefern jeweils 315 Kilowatt Leistung. Für den Umweltschutz von Bedeutung ist dabei, dass die beiden Aggregate die Emissionsgrenzwerte gemäß der Abgasnorm Euro III und die strenge kalifornische Abgasnorm EPA TIER 2 einhalten.

Gute Noten für DB Carsharing von der Stiftung Warentest

(25.06.) FRANKFURT/Main - Die Stiftung Warentest hat am Donnerstag eine Untersuchung über deutsche Carsharing-Anbieter veröffentlicht. Von den insgesamt 14 getesteten Unternehmen aus großen deutschen Städten erreichte die Bahntochter DB Rent mit dem flächendeckenden Angebot von DB Carsharing dabei das beste Ergebnis. Die Bahn bietet DB Carsharing in 66 Städten mit 600 Stationen und rund 1.100 Fahrzeugen an. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis war für die Tester, dass die Bahn in allen Städten übersichtliche und einheitliche Tarife anbietet und im Gegensatz zu den anderen Anbietern, keine Monatsbeiträge erhebt. DB Rent Geschäftsführer Rolf Lübke sagte in seiner ersten Reaktion: "Das Testergebnis der Stiftung Warentest zeigt, dass wir mit DB Carsharing auf dem richtigen Weg sind. Gemeinsam mit anderen Bahnangeboten trägt DB Carsharing dazu bei, Mobilität von Tür zu Tür sicher zu stellen. Die Bahn bietet nicht nur die Zugfahrt, sondern die komplette Reisekette." Der elektronische Schlüssel (persönliche Kundenkarte DB Carsharing) kostet einmalig für BahnCard und ÖPNV-Jahres-Abo-Kunden 69 Euro, sonst 99 Euro und ist in jedem DB Reisebüro am Bahnhof erhältlich. Führerschein, Personalausweis und Bankverbindung müssen vorgelegt werden. Die Buchung der Fahrzeuge erfolgt telefonisch (0180 1 28 28 28) oder im Internet. Die Mindestbuchungszeit beträgt eine Stunde. Nach der einmaligen persönlichen Anmeldung kann der Kunde jederzeit ein Fahrzeug nach Wahl buchen und mit seinem elektronischen Schlüssel öffnen. Die Preise: Ein Kleinwagen ist für 4 EUR/Std oder 40 EUR/24 Std. zu haben. Weitere Informationen telefonisch unter 0180 1 28 28 28 oder im Internet unter www.dbcarsharing.de.

ÖBB: Modernes Güterumschlagzentrum Waldhausen eröffnet

(25.06.) WIEN - Gut ein Jahr nach dem ersten Spatenstich im Juni 2003 ist am Mittwoch im österreichischen Bahnhof Waldhausen eine leistungsfähige Umladeanlage samt den erforderlichen Ladegleisen im Beisein von zahlreichen Ehrengästen feierlich eröffnet worden. Waldhausen wird damit zum Top Standort des zweitgrößten Schnittholzproduzenten der Welt, der Firma Stora Enso Timber AG. Die Investitionssumme beträgt 1,7 Mio. Euro und ist auch Grundlage für die Zukunftssicherung des Standortes. Durch effizientes Projektmanagement konnten die ursprünglich mit rund 1,9 Mio. Euro veranschlagten Errichtungskosten um 200.000 Euro unterschritten werden. Geplant und umgesetzt wurde die moderne Umladestation unter der Bauleitung des ÖBB Geschäftsbereiches Fahrweg.

Der neue Umschlagplatz ist 332 m lang und 18 m breit und umfasst eine Gesamtfläche von rund 6.000 m². Zusätzlich zu den Unterbauten und Entwässerungen wurde auch eine eigene Zufahrtsstrasse mit einer Länge von 142 m errichtet. Die im Zuge des Projekts erforderlichen Dammschüttungen betragen 37.000 m³, wobei Dammhöhen bis 6 m erreicht werden. 20.000 m³ Abgrabungen und 7.100 m² asphaltierte Fläche sind weitere beeindruckende Zahlen. Das stark gestiegene Aufkommen erforderte weiters die Errichtung eines Ladegleises (338 m) und eines Verschubgleises (420 m), sowie den Einbau von 4 Weichen. Dafür wurden 4.000 Tonnen Oberbauschotter benötigt. Bestes Einvernehmen bestand bei der Umsetzung des Projekts auch mit den Anrainern, welche rund 14.000 m² Grund zur Verfügung stellten. Die neue Umladestation ermöglicht nun den Containerumschlag mit dem Abroll-Container-Systems (ACTS) und auch den Einsatz des hydraulischen Umschlagsystems "Mobiler". Auch die Abfertigung von Ganzzügen kann nun aufgrund der erhöhten Platzkapazität durchgeführt werden.

Tarifverhandlungen über Flächentarifvertrag unterbrochen

(24.06.) BERLIN - Die erste Verhandlungsrunde über den Abschluss eines Flächentarifvertrags für Eisenbahnunternehmen zwischen dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) und den drei Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL ist am Mittwoch nach nur zwei Stunden unterbrochen worden. In der ersten Runde sollten die Forderungen der Bahn nach wettbewerbsfähigen Beschäftigungsbedingungen erörtert und geprüft werden. Die Gewerkschaften hatten die Verhandlung nach nur zwei Stunden mit der Begründung unterbrochen, die Forderungen der Bahn seien weit von den Vorstellungen der Gewerkschaften zu einem Flächentarifvertrag entfernt. Die Gewerkschaften warfen den Arbeitgebern vor, massive tarifliche Einschnitte zu planen und summierten den finanziellen Umfang der Kürzungsforderungen auf mehr als zehn Prozent. Der Verhandlungs- und Hauptgeschäftsführer des Agv MoVe, Werner Bayreuther, sagte nach dem Gespräch: "Wir bedauern die Haltung der Gewerkschaften. Wir müssen unsere Forderungen nach Mindestbeschäftigungsbedingungen für schienengebundene Unternehmen und für Verkehrsinfrastrukturunternehmen jedoch aufrecht erhalten. Nur wettbewerbsfähige Unternehmen können Beschäftigung sichern. Eine Verknüpfung von Beschäftigungssicherung und wettbewerbsfähigen Beschäftigungsbedingungen ist daher zwingend notwendig." Der Agv MoVe schlug den Gewerkschaften für die nächsten Tage ein Spitzengespräch vor.

Die Bahn hat den Gewerkschaften angeboten, das bis Ende 2004 gültige Beschäftigungsbündnis zu verlängern. Im gegenzug fordert das Unternehmen allerdings, dass die Gewerkschaften einem Flächentarifvertrag mit wettbewerbsfähigen und zukunftsfähigen Beschäftigungsbedingungen für schienengebundene und Verkehrsinfrastrukturunternehmen zustimmen. Konkret fordert die Bahn im Rahmen des Flächentarifvertrags die Erhöhung der Regeljahresarbeitszeit von 1984 auf 2088 Stunden, die Einführung von Arbeitszeitkorridoren von +/- 10 Prozent zur temporären Anpassung der Arbeitszeit bei wirtschaftlichen und regionalen Erfordernissen, die Reduzierung der Anrechnung unproduktiver Zeiten wie beispielsweise Pausen und Tätigkeitsunterbrechungen, die Umwandlung von fixen in variable Entgeltbestandteile im Rahmen einer neuen Vergütungssystematik sowie die Reduzierung und Pauschalisierung der Zulagen und Zuschläge. Eine Reduzierung des monatlichen Tabellenentgelts ist nicht beabsichtigt. Die Bahn habe beispielsweise bei Ausschreibungen im Regionalverkehr gegenüber ihren Konkurrenten Nachteile bei den Arbeitskosten von bis zu 25 Prozent, hieß es zur Begründung. Im Vergleich zu ihren Konkurrenten im Personen- und Güterverkehr habe die Bahn eine niedrigere produktive Jahresarbeitszeit, ein höheres Entgeltniveau und höhere Zulagen.

Alcatel und DB Telematik vereinbaren Partnerschaft

(24.06.) STUTTHGART - Alcatel und DB Telematik, der Kommunikationsspezialist der DB, gehen künftig gemeinsame Wege bei der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dazu haben beide Unternehmen am Mittwoch einen Händlervertrag unterzeichnet, der DB Telematik als "Alcatel Business Partner" akkreditiert. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt klar auf der Realisierung von konvergenten Lösungen, also der Zusammenführung von verschiedenen Systemen der Sprach- und Datenkommunikation auf einer einheitlichen Plattform. Dazu gehören beispielsweise Themen wie Internet-Telefonie oder der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten. "Wir wenden uns vor allem an mittelständische Unternehmen, die die Vorteile von konvergenten Lösungen nutzen wollen und daher ihre Systeme auf das Zusammenwachsen von Sprach- und Datenkommunikation vorbereiten wollen", so Thomas Fischer, Unternehmensbereichsleiter der Enterprise Solutions Division von Alcatel in Deutschland.

In dieser Funktion bildet die DB Telematik die Schnittstelle zum Kunden: Sie entwickelt individuelle Kommunikationslösungen, integriert Anlagen und Software von Alcatel in vorhandene Systemlandschaften und ergänzt dies durch umfangreiche Dienstleistungen. Die DB Telematik GmbH, eines von sechs Geschäftsfeldern im Unternehmensbereich Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG, konzipiert Festnetz- und/oder mobile Kommunikations-Lösungen für den Hauptkunden DB AG und andere Kunden, insbesondere aus den Märkten Transport, Verkehr, Logistik und Telekommunikation. Das Unternehmen beschäftigt deutschlandweit rund 3.700 Mitarbeiter und hat seinen Sitz in Eschborn bei Frankfurt/Main. Alcatel liefert Kommunikationslösungen für Sprach-, Daten- und Video-Anwendungen an Netzbetreiber, Diensteanbieter und Unternehmen. Egal ob im Festnetz, in Mobilfunknetzen oder durch innovative Anwendungen und Dienste: In einer breitbandigen Welt schaffen Lösungen von Alcatel echten Mehrwert beim Kunden. Alcatel ist in 130 Ländern aktiv und erzielte 2003 einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro.

Grünes Licht für Sanierung des Bahnhofs Burgdorf

(24.06.) BERN - Der Bahnhof Burgdorf wird in den kommenden Jahren modernisiert. Dabei werden die heute getrennten Bahnhofteile von SBB und RM zusammengelegt und das Stellwerk ersetzt. Vorgesehen ist, den bestehenden Hausbahnsteig (Gleis 1) auf 220 Meter zu verlängern. Zudem soll ein neues Stumpfgleis (Gleis 11) mit einer Länge von 145 Metern errichtet werden. Damit können die drei Gleise des heutigen "RM-Bahnhofs" auf der Südseite abgebrochen werden, was wiederum Platz schafft für den Bau eines Entwicklungs-Schwerpunkts der Stadt Burgdorf und des Kantons Bern. Das Projekt sieht zudem vor, die elektromechanische Sicherungsanlage mit mehreren Stellwerken durch ein zentrales elektronisches System zu ersetzen. Die restliche Gleis- und Anlagegeometrie wird nur geringfügig angepasst. Die neuen Bahnsteige werden in der bequemen Einstiegshöhe von 55 cm gebaut. Die bestehenden Bahnsteige können aus Kostengründen allerdings nicht verbreitert und erhöht werden.

Die am Ausbau beteiligten Partner werden in den kommenden Tagen im Detail über das Vorhaben informiert. Anschließend erstellt die SBB auf der Basis der Studie ein Vorprojekt. Gemäß heutiger Planung soll die erneuerte Anlage bis 2009 in Betrieb gehen. Die jetzt vorgestellten Umbaumaßnahmen sind das Ergebnis der Überarbeitung eines im Jahr 2003 erstellten Vorprojekts. Damals wurden die Gesamtkosten inklusive Anteil von RM und Kanton für die Erneuerung des Bahnhofs auf rund 68 Mio. Franken geschätzt. Auf­grund der knappen Finanzen wurde das geplante Bauvorhaben jetzt überarbeitet und eine Machbarkeitsstudie für eine redimensionierte Variante erstellt. Durch den Verzicht auf verschiedene Elemente lässt sich die gesamte Investitionssumme auf 50 Mio. Franken senken.

Zeitung: Connex will in Berlin fahren

(24.06.) BERLIN - Das Verkehrsunternehmen Connex hat seinen Wunsch bekräftigt, auch in Berlin Nahverkehr zu betreiben. Hans Leister von der Connex-Gruppe sagte der "Berliner Zeitung" (Mittwochausgabe), wenn zum Beispiel das Köpenicker Straßenbahnnetz zur Vergabe anstünde, würde sich das Unternehmen an der Ausschreibung beteiligen. Außerdem wäre es denkbar, dass sich Connex an der BVG-Tochterfirma Berlin Transport beteiligt, hieß es. Ähnliche Kooperationen gebe es in Nordrhein-Westfalen, fügte Leister hinzu.

Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze

(24.06.) SCHWERIN - Trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen der DB kommt es auf Eisenbahnanlagen vor allem in den Ferienmonaten immer wieder zu Situationen, in denen sich Kinder und Jugendliche in Gefahr bringen. Nicht selten sind schwere oder tödliche Unfälle die Folge. Die DB hat deshalb am Mittwoch gemeinsam mit der Bundesgrenzschutzinspektion Schwerin (BGS) im Kinderferienlager "Uli’s Kinderland" in Gallentin bei Bad Kleinen vor Beginn der großen Sommerferien einen bunten, abwechslungsreichen Sicherheitstag unter dem Thema "Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze" veranstaltet. Die großen und kleinen Gäste der Kindereinrichtung köonnten spielerisch mehrere Stationen besuchen. Hierbei war besonders Geschicklichkeit, wie beispielsweise am Surfsimulator, gefragt. Die DB stellte Einsatz- und Notfalltechnik vor und informierte vor Ort am Bahnübergang in Gallentin über das Verhalten an Bahnanlagen und an Bahnübergängen. Die rund 200 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahre konnten weiterhin ihr Wissen durch die Beantwortung von Quizfragen an den Informationsständen des BGS und der DB AG testen. Eine Hundevorführung des BGS und die Besichtigung eines Einsatzfahrzeuges gaben Einblick in die Arbeit des BGS.

Leider missverstehen viele Kinder und Jugendliche Bahnanlagen als Abenteuerspielplätze. Die Bahn ist eines der sichersten Verkehrsmittel. Trotzdem gibt es Situationen rund um Bahnanlagen, durch die insbesondere Kinder und Jugendliche sich und andere in Gefahr bringen. Gerade junge Menschen sind sich häufig der Tragweite und Auswirkungen ihrer Handlungen nicht bewusst. Es werden immer wieder strafbare Handlungen registriert, an denen zum großen Teil Kinder und Jugendliche beteiligt sind. Das Bewerfen von Zügen, das Bereiten von Hindernissen an Bahnanlagen, die Beschädigung von Signalen sind hier nur einige Beispiele. Daneben können sich Kinder und Jugendliche durch z.B. Spielen auf Bahnanlagen, Klettern auf abgestellte Fahrzeuge und damit verbundene Berührung der Oberleitung sowie das Überqueren gesperrter Bahnübergänge gefährden. Auch durch Vandalismus oder das Sprühen von Graffiti, für deren Beseitigung die Bahn jährlich mehrere Millionen Euro aufwenden muss, können gefährliche Situationen entstehen.

Deshalb haben Bundesgrenzschutz, Stiftung Lesen und die Bahn gemeinsam ein Schulprojekt gestartet. Dabei werden bevorzugt Schulen im näheren Umkreis von Bahnanlagen besucht. Im Rahmen von Projekttagen werden ein- oder zweistündige Unterrichtseinheiten mit Fachleuten von Bahn und BGS angeboten. Im Mittelpunkt steht dabei das Medienpaket "In letzter Sekunde – sicher und mobil mit der Bahn". Es bietet ein breites didaktisches Angebot, das sich vorwiegend an die Klassen vier bis sieben richtet und fächerübergreifend eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Film für Kinder und Jugendliche: eine moderne Schutzengel-Story – unterhaltsam, spannend, informativ. Der Film schildert, wie der Schutzengel Charly eine Gruppe Jugendlicher dazu bringt, ihre gefährlichen Mutproben rund um die Gleisanlagen in Frage zu stellen. Ergänzt wird der Film "In letzter Sekunde" durch methodisch-didaktische Handreichungen für Lehrkräfte, die von der Stiftung Lesen entwickelt worden sind. Die Materialien laden zum Mit- und Nachdenken ein und regen eigene Diskussionen und eine intensive Auseinandersetzung an. Die thematische Bandbreite reicht von psychosozialen Phänomenen wie Gruppenzwang, Vandalismus und Mutproben bis hin zu physikalischen Versuchen zu den Themen Sog, Bremsweg und Starkstrom. Der Film kann bei der Stiftung Lesen, Fischtorplatz 23, 55116 Mainz, kostenlos bestellt werden.

DB unterliegt mit Klage gegen Billigflieger DBA

(23.06.) BERLIN - Die Fluggesellschaft DBA darf ihren Namen weiterhin benutzen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, wies das Hamburger Landgericht am Dienstag eine Unterlassungsklage der Bahn ab, die ihre eigene Marke DB verletzt sah und der Fluggesellschaft die Nutzung des Namens untersagen lassen wollte. Schiene und Luft seien so unterschiedlich, dass eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen sei, urteilten die Richter. Die DB werde automatisch mit dem Schienenverkehr in Verbindung gebracht, nicht mit einem Luftfahrtunternehmen. Die Bahn will jetzt über mögliche Rechtsmittel entscheiden, wie ein Sprecher in Berlin sagte. Das Kürzel DB sei "eine der wertvollsten Marken", und müsse deshalb auch geschützt werden.

Kundenbeirat der DB hat sich konstituiert

(23.06.) BERLIN - Der neu gegründete Kundenbeirat der DB hat am Montag in Berlin seine Arbeit aufgenommen. Die 32 Mitglieder des Kundenbeirates repräsentieren alle Kundengruppen der Bahn. Das Gremium hat beratende Funktion und wird sich zweimal jährlich treffen, um mit Vertretern der Bahn Vorschläge und allgemeine Themen zu diskutieren. Parallel zum Kundenbeirat wird die Deutsche Bahn wie bisher einen regelmäßigen Dialog mit Vertretern der Fahrgast- und Umweltverbände auf Bundesebene und in den Regionen führen.

Bilanz: ÖBB erwirtschaften solides Ergebnis

(23.06.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im vergangenen einen Umsatz von 2,1 Milliarden erzielt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag bei seiner Bilanzpressekonferenz mit. Demnach wurde ein über Plan liegendes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 100 Mio. Euro erzielt. Im Personenverkehr wurden 278 Mio. Fahrgäste befördert. Das Vorjahresniveau konnte damit - unter Berücksichtigung des Streiks - erreicht werden. Entscheidend zur Stabilisierung der Fahrgastzahlen beigetragen haben laut ÖBB zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Angebotsqualität. Im Personenverkehr geschah dies durch neue Zugangebote in die benachbarten EU-Beitrittsstaaten im Rahmen des Osteuropa-Schwerpunktes, die Fortsetzung der Qualitätsoffensive bei den Nah- und Fernreisezügen sowie durch Sondertarife im Fernverkehr. Gleichzeitig wurde die Bahnhofsoffensive fortgesetzt. Auch im Güterverkehr konnten sich die ÖBB im Vorjahr erfolgreich behaupten. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen konnten die ÖBB ihre Marktposition im internationalen Güterverkehr mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 65,7 Mio. Tonnen sehr gut behaupten. Die beförderte Tonnage lag mit rund 87 Mio. Tonnen auf Vorjahresniveau, wobei die Tonnenkilometer um 1,2 Prozent auf 17,8 Mrd. stiegen. Ein wesentlicher Meilenstein war 2003 die Eröffnung der Logistikplattform „Santo Stino“ in Norditalien. Mit dieser innovativen Partnerschaft der ÖBB mit einem internationalen Logistikunternehmen sollen die Marktanteile im Nord-Südverkehr weiter abgesichert und ausgebaut werden. "Santo Stino" ist zudem ein weiterer Schritt der ÖBB in Richtung eines ganzheitlichen Transport- und Logistikunternehmens.

Einen großen Erfolg verbuchen die ÖBB im Unternehmensbereich Infrastruktur, wo durch Effizienzsteigerungen und Erhöhung der Produktivität für Instandhaltung und Betrieb mit rund 1,1 Mrd. EUR um 9,9 Prozent, das sind 121 Mio. EUR, weniger ausgegeben wurde als ursprünglich genehmigt. Durch entsprechende Maßnahmen auf der West- und Südbahn gelang es, die Fahrzeiten für den Personenverkehr weiter zu attraktivieren. Erhebliche Aufwendungen wurden für die weitere Modernisierung der Signaltechnik getätigt. Auf der Strecke Wien-Nickelsdorf wurde der Testbetrieb für das European Train Control System (ETCS) gestartet. "Mit der Inbetriebnahme dieser Teststrecke für eine noch effizientere Nutzung der Schienenwege haben wir auch europaweit die Nase vorne", so Infrastruktur-Vorstand Alfred Zimmermann: "Unser Ziel ist höchste Sicherheit bei steigender Zugfolge". Die Anzahl der Unfälle konnte 2003 um 35 Prozent und die Schadenskosten um 52 Prozent gesenkt werden. "Der wesentlichste Erfolgsfaktor dabei ist der Mensch", betont Zimmermann: "Der Erfolg hängt maßgeblich vom Beitrag jedes einzelnen Mitarbeiters ab. Deshalb haben wir ein eigenes Programm gestartet, das alle Mitarbeiter motiviert, Verbesserungsvorschläge zu entwickeln und umzusetzen." Das Ergebnis 2003 sei beeindruckend. Die Anzahl der eingereichten und umgesetzten Verbesserungsvorschläge sei stetig deutlich angestiegen.

"Obwohl die konjunkturelle Großwetterlage, die Diskussionen um unser Unternehmen im Vorjahr und die Streiktage nicht von Vorteil waren, haben wir letztlich ein besseres Ergebnis eingefahren als budgetiert", so ÖBB Generaldirektor Rüdiger vorm Walde. Für die kommenden Jahre kündigte er weitere Ergebnisverbesserungen an. "Im Rahmen unseres Projekts Power 2005 haben wir im Vorjahr bereits über zwei Drittel aller Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Angriff genommen. Mit Power 2005 bin ich angetreten, um aus den ÖBB eine wirtschaftlich erfolgreiche und kundenorientierte Bahn zu gestalten. Wir erwarten uns davon langfristig Beiträge zur Ergebnisverbesserung mit einem Potenzial von 290 Mio. EUR." 2004 wollen die ÖBB ihre Offensive für die Fahrgäste im Personenverkehr konsequent vorantreiben: So werden beispielsweise in Kooperation mit Nachbarbahnen die internationalen Angebote weiter attraktiver gestaltet. Im Nahverkehr werden vor allem Verbesserungen im Busbereich umgesetzt. Zudem setzen die ÖBB im Nahverkehr auf neue Triebfahrzeuge und eine stärkere regionale Ergebnisverantwortung auf Länderebene an. Im Güterverkehr sind die flächendeckende Ausweitung der Kundenservicecenter, die Errichtung eines internet-basierenden Kundeninformationssystems, die Ausweitung der Züge Richtung Osteuropa sowie des Netzes der Speditionsholding in Richtung Türkei, Griechenland, Russland einige der diesjährigen Schwerpunkte.

Anschlag auf Bahnstrecke in NRW aufgeklärt

(23.06.) DORTMUND - Der Anschlag auf eine Bahnstrecke bei Castrop-Rauxel am vergangenen Mittwoch ist aufgeklärt. Der 56-jährige mutmaßliche Täter habe nach einem Hinweis aus der Bevölkerung ermittelt werden können, teilte die Staatsanwaltschaft Dortmund am Dienstag mit. Ein Richter wies den psychisch kranken Mann in eine forensischen Klinik ein. Am vergangenen Mittwoch war ein RegionalExpress mit 120 Stundenkilometern über eine Metallplattenkonstruktion gefahren und beschädigt worden. Verletzt wurde niemand. Ob es eine Verbindung zu den anderen Anschlägen der letzten Monate auf Bahnstrecken in Nordrheinwestfalen gibt, ist derzeit nicht klar. Nähere Einzelheiten wollen die Ermittler am heutigen Mittwoch mitteilen.

Richtfest am Potsdamer Kaiserbahnhof

(23.06.) BERLIN - Am Potsdamer Kaiserbahnhof wurde am Dienstag das Richtfest gefeiert. Seit Sommer 2003 restauriert und rekonstruiert die Bahn das zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Gebäude, in dem künftig die Akademie für Führungskräfte ihren Sitz haben wird. Die Bauarbeiten waren umfangreicher als zunächst geplant, da sich die vorhandene Bausubstanz in einem sehr schlechten Zustand befand. So musste die gesamte Gleishalle zurückgebaut werden. Während die Stahlträger der Gleishalle rekonstruiert wurden, konnten alle anderen Materialien aufgrund des hohen Verfalls nicht wiederverwendet werden. Das Empfangsgebäude wurde entkernt, seine Außenmauern restauriert. Kaisersaal, Gefolgesaal und Gleishalle sind der historischen Gestaltung nachempfunden und in Teilen den heutigen Ansprüchen angepasst. Dies geschah in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Im Sommer 2005 soll der Seminarbetrieb aufgenommen werden. Nach Fertigstellung wird das Gebäude neben Büro- und Schulungsräumen im Untergeschoss auch ein Auditorium für 175 Personen beherbergen.

Darüber hinaus finden bereits heute ein Großteil der Seminare der DB Akademie in Potsdam statt. Allein im vergangenen Jahr waren das zwölf mehrtägige Veranstaltungen mit 550 Übernachtungen. Für 2004 sind 21 mehrtägige Veranstaltungen mit rund 950 Übernachtungen geplant. Auch nach der Fertigstellung des Kaiserbahnhofs werden zur Unterbringung der Veranstaltungsteilnehmer weiterhin Potsdamer Hotels genutzt. Die DB Akademie nahm am 1. Januar 2003 den Betrieb auf. Sie ist der Ort, an dem die Führungs- und Managementfähigkeiten der Top-Führungskräfte der Bahn gefördert und entwickelt werden. Die DB Akademie nimmt eine wichtige Rolle als Plattform für den Dialog innerhalb des Unternehmens, mit den Kunden, der Öffentlichkeit und der Politik wahr. Der Kaiserbahnhof soll eine Begegnungsstätte werden, an der ein Austausch über die übergreifenden Fragen in den Transport-, Mobilitäts- und Dienstleistungsmärkten stattfindet.

Die DB Akademie ist mit ihrem Angebot schon heute mehr als eine Schulungsstätte für Obere Führungskräfte. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Bahn: "Ich erwarte mir von der Akademie einen substanziellen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur: Ehrgeizig in den Zielen, verbindlich in der Zusammenarbeit, fair und klar in der Führung sowie offen für unsere Umwelt!" Potsdam ist der ideale Standort für die DB Akademie. Nahe an der Zentrale des DB-Konzerns gelegen, bietet sich hier den Teilnehmern die Möglichkeit, die nötige Ruhe und Konzentration finden. Daher kann der Kaiserbahnhof kein öffentliches Haus sein. Das Gebäude wird aber zu bestimmten Zeiten der Öffentlichkeit zugänglich sein und für spezielle Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Transport von Vans mit dem DB AutoZug jetzt auch nach Bozen und Verona

(23.06.) DORTMUND - Der steigenden Beliebtheit geräumiger Familien-Vans wie zum Beispiel des Touran oder des Espace trägt der DB AutoZug Rechnung. So wurde die geltende Verladehöhe für Pkw für die Zielorte Bozen und Verona von bisher 1,67 m deutlich angehoben. Der DB AutoZug befördert jetzt auch Fahrzeuge mit einer Höhe von bis zu 1,97 m. Auch für Autos mit Standardhöhen bedeutet dies eine Verbesserung, denn nun sind auch geschlossene Dachboxen innerhalb der Ladehöhe zugelassen. Daran profitieren in der kommenden Wintersaison vor allem Ski-Urlauber. Von den DB AutoZug Terminals Berlin, Düsseldorf und Hamburg werden Bozen und Verona angefahren. Bozen ist auch über die DB AutoZug Terminals in Dortmund und Hildesheim, Verona zusätzlich über Frankfurt/Neu Isenburg zu erreichen. Während das Fahrzeug sicher auf dem Transportwagen steht, können die Reisenden im Schlaf- oder Liegewagen entspannt und komfortabel die Fahrt in den Urlaub genießen. Ab sofort sparen Reisende mit dem aktuellen Last Minute-Angebot bei DB AutoZug Fahrten nicht nur Kilometer und Spritkosten sondern auch bares Geld. Pro Fahrt beträgt der Rabatt 25 Prozent bei der Fahrt Richtung Italien. So ist die DB AutoZug Fahrt von Berlin ins 950 km entfernte Bozen für zwei Personen im Liegewagen bereits ab 271 Euro zu buchen, Autobeförderung und Frühstück inklusive. Der ADAC hat für diese Strecke Kosten von über 400 Euro errechnet – mit steigender Tendenz, da ein Ende der steigenden Spritpreise nicht abzusehen ist.

Fußball-WM 2006: FIFA-Beauftragter kritisiert Bahn

(23.06.) BERLIN - Die DB nutzt offenbar ihre Chancen zu wenig, die sich mit der Fußball-WM 2006 in Deutschland verbinden. Zu dieser Einschätzung kommt Karl-Geert Kuchenbecker, Sprecher und Koordinator der Bundesländer und FIFA-Beauftragter für den Bereich Verkehr, in einem Gespräch mit der TRANSNET-Mitgliederzeitschrift "inform". So sei noch nicht über eine offizielle Partnerschaft der Bahn entschieden. Als Partner habe die Bahn ganz andere Rechte und Möglichkeiten, schreibt Kuchenbecker. "Wir denken z.B. daran, dass die DB während der WM ein besonderes Deutschland-Ticket auflegt." Damit könnten die WM-Gäste ganz Deutschland mit der Bahn erleben. Auch bei den Vorbereitungen der Schienenverkehrsinfrastruktur gebe es noch Defizite, so Kuchenbecker weiter. Einige Hauptbahnhöfe und vor allem die stadionnahen S-Bahnstationen seien wirklich noch nicht in einem guten WM-Zustand. Hier gebe es zwar laufend konstruktive Gespräche mit der Bahn. Auch sei die Finanzierung weitgehend gesichert. "Aber wir kommen dabei nur sehr langsam voran."

BVO Bahn übernimmt Lößnitzgrundbahn

(22.06.) DRESDEN - Am Montag hat der Verkehrsverbund Oberelbe offiziell einen neuen Betreiber mit der Verkehrsleistung auf der Lößnitzgrundbahn beauftragt. Die DB wird die Verantwortung für den Bahnbetrieb auf der dampfbetriebenen Schmalspurbahn zwischen Radebeul Ost und Radeburg an die BVO Bahn GmbH übergeben. Zusammen mit den Fahrzeugen übernimmt der neue Betreiber auch die Strecke und die Verkehrsstationen inklusive dazu gehöriger Gebäude und Grundstücke. Das komplette Vertragswerk zwischen der Deutschen Bahn, der BVO und dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) umfasst 20 Einzelverträge. In den Verträgen ist festgelegt, dass die Lokomotiven dauerhaft in der Region erhalten bleiben und die Strecke nicht stillgelegt wird. Zudem sichert der VVO trotz knapperer Finanzmittel bis 2010 die Bestellung von Fahrplanleistungen zu und stellt dafür jährlich rund zwei Millionen Euro bereit. Auf der Basis des Vertragswerks hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) der BVO Bahn die Betriebserlaubnis für die Strecke erteilt. Bereits gestern am Sonntag  einwöchige Sanierungsarbeiten auf der Strecke abgeschlossen worden. Auf einem 1,3 km langen Teilstück eingangs des Lößnitzgrunds müssen die Züge jetzt nicht mehr von 25 Km/h auf 10 km/h abbremsen. Dank der Beseitigung der Langsamfahrstelle verkürzt sich die Fahrzeit um rund fünf Minuten. In Radebeul Ost verbessern sich teilweise die Anschlüsse von und zu den Regionalzügen aus/in Richtung Leipzig. Ab morgen dampfen die Züge wieder regelmäßig auf der Strecke.

Mit einer Sonderfahrt von Radebeul Ost nach Moritzburg übernahm die BVO symbolisch die Lößnitzgrundbahn. Auf der anschließenden Festveranstaltung am Bahnhof Moritzburg erklärte der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Martin Gillo: "Die Bündelung der unternehmerischen Verantwortung in einer Hand bietet die große Chance, den Betrieb der Bahn künftig wirtschaftlicher, flexibler und attraktiver zu gestalten." Er begrüße deshalb auch die Idee, dieses Modell baldmöglichst auf die Weißeritztalbahn zu übertragen. Um die Einnahmen zu steigern, werden die Preise für Einzelfahrten auf das bei anderen sächsischen Schmalspurbahnen übliche Niveau angehoben. Die neuen Preise gelten ab dem 22. Juni. Die Zeitkarten des VVO-Tarifs gelten jedoch unverändert weiter. Im Rahmen der Festveranstaltung unterzeichneten die Vertreter von SMWA, VVO, BVO und DB auch eine "Moritzburger Erklärung", in der sich alle Partner zur aktiven Förderung der Sächsischen Schmalspurbahnen bekennen. Wichtigstes Ziel der Erklärung ist es, mit dem Wiederaufbau der Weißeritztalbahn noch dieses Jahr zu beginnen. Ein weiteres Ziel ist die gemeinsame Vermarktung der sächsischen Schmalspurbahnen unter einem Dach.

Pilotprojekt für das DB ReiseZentrum der Zukunft

(22.06.) BERLIN - Mit einem Pilotprojekt im DB ReiseZentrum des Berliner Ostbahnhofs will die Deutsche Bahn noch kundenfreundlicher werden. Ergänzend zur persönlichen Betreuung am Schalter sowie der Fahrplanauskunft und dem Ticketverkauf am Automaten steht ab sofort im Ostbahnhof eine Internetstation zur Verfügung. Dort können Kunden das  gesamte Online-Angebot der Website www.bahn.de nutzen. "Mit dem neuen Service geben wir unseren Kunden die Gelegenheit, auch ohne eigenen Internetzugang und ohne zusätzliche Kosten Spezial- und Sonderangebote zu erwerben sowie die umfangreiche Online-Welt der Bahn für sich zu entdecken", erklärt Joachim Kießling, Leiter Vertrieb/ Marketing Ost der DB Personenverkehr GmbH, die Idee. Neben der europaweiten Fahrplanauskunft, Fahrkartenbuchung und -bestellung können auch Online-Tickets und Reservierungen ausgedruckt werden. Alle weiteren Internet-Angebote der Bahn, wie Hotel- und Mietwagenbuchungen, stehen ebenfalls zur Verfügung. Nach Abschluss der Testphase wird entschieden, ob das neue Angebot auf weitere Standorte bundesweit ausgedehnt wird. Dabei sollen die Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge der Nutzer entsprechend Berücksichtung finden.

Viva und die DB: Mit dem Lovetrain von Köln nach Berlin

(22.06.) KÖLN - Mit einer großen Kooperation starten Viva und DB in den Sommer 2004. Am 9. Juli fährt um 23.08 Uhr der Viva Lovetrain mit 400 Musik-Fans von Köln Hbf über Duisburg (Abfahrt Hbf: 00.00 Uhr) und Dortmund (Abfahrt Hbf: 00.38 Uhr) nach Berlin zum großen LoveWeekend. In diesem komplett im Viva-Design gestalteten Zug wird es bis Berlin heiß hergehen. Die Viva-Sendung Club Rotation ist mit Moderatorin Annemarie Warnkross an Bord und produziert dort mit den angesagtesten DJs und Dance Acts eine Sendung für den 17. Juli. Zurück fährt der Lovetrain am Sonntag, 11. Juli um 10.49 Uhr ab Berlin-Ostbahnhof. Weitere Infos und die Tickets für 39 Euro online auf der Viva-Hompage unter www.viva.tv/lovetrain.

In Berlin können sich die Fans der elektronischen Dance Music auf dem LoveWeekend im SEZ Berlin Friedrichshain bei einem Open Air im Grünen tagsüber auf die am Abend stattfindenden Veranstaltungen einstimmen. Dabei sein werden u.a. Westbam, Lexy, Dr. Motte, Gunjah und Technasia. Auch in Zukunft sind gemeinsame interessante Aktionen von Viva und DB mit speziellen Tickets, kombinierten Angeboten und vergünstigten Reisen geplant. Außerdem ist die DB auch in diesem Jahr Sponsor des Medienpreises Comet, der von Viva in Zusammenarbeit mit RTL am 24. Juli in der Kölnarena verliehen wird. Zu diesem Mega-Event werden anlässlich des 10. Jubiläums Top-Stars aus der nationalen und internationalen Musikszene nach Köln kommen.

Berlins zweitgrößter Bahnhofsneubau an der Papestraße wächst

(22.06.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 28. Juni, steht der neue Nord-Süd-S-Bahnsteig im Bahnhof Papestraße komplett zur Verfügung. Nachdem bereits seit 7. Juni die Linien S2 und S25 in Richtung Süden von dort abfahren, halten ab 28. Juni auch die Züge in Richtung Norden am neuen Bahnsteig. Dieser ist 152 m lang und 15 Meter breit. Ab 2006 steht direkt darüber ein neuer Ringbahnsteig zur Verfügung , der über zwei Treppenaufgänge, vier Fahrtreppen sowie einen Aufzug bequem erreichbar sein wird. Der neue Nord-Süd-S-Bahnsteig erhielt ein modernes Aufsichtsgebäude mit einer Natursteinverkleidung. Das Bahnsteigdach besteht aus einem Trägerrost aus Stahl-Hohlprofilen, ist teilweise verglast oder mit Streckmetallpaneelen versehen. Für die komplette Inbetriebnahme sind umfangreiche Gleis- und signaltechnische Arbeiten erforderlich, die von Mittwoch, 23. Juni, 20.00 Uhr bis Montag, 28. Juni, 4.00 Uhr Einschränkungen des S-Bahnverkehrs erfordern.

Während der 1. Etappe vom 23.06., 20.00 Uhr, bis 24.06.04, 4.00 Uhr fahren zwischen Anhalter Bahnhof und Papestraße keine Züge, die S-Bahnkunden müssen zwischen Papestraße und Schöneberg die Ringbahn benutzen. Ab dem 24. Juni, 4.00 Uhr, steht zwischen Papestraße und Anhalter Bahnhof ein Gleis für die S-Bahn zur Verfügung. Daher wird nur alle 20 Minuten gefahren. Es fahren die Züge der S 25 im 20-Minuten-Takt zwischen Lichterfelde Süd und Nordbahnhof. Diese Züge halten am neuen Bahnsteig in Papestraße. Die Züge der S 2 aus Blankenfelde/Lichtenrade müssen in Papestraße noch den alten Bahnsteig anfahren. Ein direkter Übergang von und zur S 25 ist daher im Bahnhof Papestraße nicht möglich. Bitte im Bahnhof Priesterweg umsteigen. Ab Freitag, 25. Juni, 20.00 Uhr, bis zum Betriebsbeginn am Montag, 28. Juni, 4.00 Uhr, fahren zwischen Anhalter Bahnhof und Papestraße keine Züge, die S-Bahnkunden müssen zwischen Papestraße und Schöneberg die Ringbahn benutzen. Zwischen Papestraße und Priesterweg fahren Pendelzüge im 20-Minuten-Takt. In Priesterweg besteht Anschluss an die S 2 und S 25 Richtung Süden. Diese beiden Linien fahren ebenfalls nur im 20-Minuten-Takt. Ab Montag, 28. Juni 2004, fahren dann alle Züge der Linien S 2 und S 25 von dem neuen S-Bahnsteig. Bis zum Abschluss der Baumaßnahmen in zwei Jahren ist dieser nur über eine 116 Meter lange Fußgängerbrücke erreichbar.

Bei allen Erschwernissen für die Fahrgäste hat die Großbaustelle Papestraße auch ihre positiven Seiten, erklärt Hany Azer, Leiter des Projektzentrums Nord-Süd-Verbindung der DB ProjektBau GmbH: "Die Berlinerinnen und Berliner können täglich den Baufortschritt live mitverfolgen. Viele kommen regelmäßig und halten die Veränderungen mit Fotoapparat und Filmkamera fest. Von der 116 Meter langen Fußgängerbrücke, die bis zum Abschluss der Arbeiten in zwei Jahren bestehen bleiben wird, haben Neugierige einen guten Überblick." Die nächsten Bauetappen können jetzt angegangen werden: Der alte Bahnsteig der Nord-Süd-Richtung sowie der Fußgängertunnel zum Bahnsteig werden abgebrochen. In diesem Bereich müssen noch 59 der insgesamt 97 Betonstützen für die Parkdecks sowie die Stützen für die Brücken der neuen Ringbahnhalle errichtet werden. Für diese Brücken muss auch der Zugang zum alten Ringbahnsteig abgebrochen werden. Dafür entsteht in den nächsten Monaten ein provisorischer Aufgang zum Ringbahnsteig Richtung Schöneberg. Im Mai 2006 soll der neue Bahnhof Berlin Papestraße in Betrieb gehen. Rund 115 Millionen Euro werden bis dahin in Berlins zweitgrößten Fernbahnhof investiert. Rund 200.000 Menschen täglich werden ihn künftig nutzen.

DB will trotz Gegenwind bis 2006 börsenreif sein

(21.06.) BERLIN (AP/Reuters/eig. Ber.) - Die DB will sich bei ihrem Weg zur Kapitalmarktfähigkeit nicht von der Politik oder skeptischen Gutachten ausbremsen lassen. "Wir brauchen unsere Planung bis 2008 nicht zu verändern", sagte Bahn-Finanzvorstand Diethelm Sack am Wochenende in Berlin. Die Mittelfrist-Planung müsse seiner Auffassung nach nur wie üblich jedes Jahr fortgeschrieben werden, um einen Börsengang 2006 zu ermöglichen. Dagegen heißt es in der von der Bundesregierung in Auftrag gegeben Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley: "Die wesentlichen finanziellen Parameter für eine Kapitalmarktfähigkeit der DB werden mit der aktuell gültigen Mittelfristplanung... bis zu deren Endzeitpunkt 2008 nicht erreicht." Die Profitabilität des Konzerns, die zuletzt stark unter den Verlusten im Fernverkehr litt, soll in den nächsten Jahren vor allem durch Gewinn des Schienennetzes erhöht werden. Im Jahr 2008 soll es nun mit über 400 Millionen Euro mehr als ein Fünftel der Bahn-Gewinne erwirtschaften. Dies will Sack vor allem durch die Modernisierung von Stellwerkstechnik ermöglichen, was wiederum einen Personalabbau nach sich ziehe. Ferner soll der Fernverkehr nach Worten von Bahnchef Hartmut Mehdorn in diesem Jahr schon wieder einen Gewinn machen, was in der Mittelfristplanung bislang nicht vorgesehen war. Der Fernverkehr sei auf dem Weg der Erholung, sagte Mehdorn. "Wir sind fast wieder im Plan."

Mehdorn und sein Finanzvorstand Diethelm Sack begrüßten den Beschluss des Bundestages zum Börsengang des Unternehmens als "positiven Einstieg" in das Thema. Die Bahn wolle für 2004 und 2005 "Gewinne testiert vorlegen", versicherte Mehdorn. Sack verwies darauf, dass die Bahn seit der Bahnreform 1994 jährlich eine Ergebnisverbesserung um durchschnittlich 500 Millionen Euro vorgelegt habe. Sie kam damit 2003 erstmals aus den roten Zahlen und will 2004 ein Plus von einer Milliarde Euro erwirtschaften. Mit dem für 2005 geplanten Ergebnis von 1,8 Milliarden läge sie erstmals knapp über der Schwelle von 1,7 Milliarden die als kritisch für die Kapitalmarktfähigkeit angesehen wird. Als letzter Zeitpunkt für eine positive Entscheidung über den Börsengang noch in dieser Legislaturperiode wird allgemein Dezember 2005 angesehen.

Während die Bahn im Jahr 2006 an die Börse möchte, will der Bund erst Mitte 2005 über das Ob und Wann eines Börsengangs entscheiden. Widerstand gegen einen Börsengang bereits im Jahr 2006 gibt es vor allem im Bundestag bei Verkehrsexperten aller Parteien. Der Bundestag hatte am Donnerstagabend beschlossen, eine Grundsatzentscheidung über den Börsengang "erst dann zu treffen, wenn der nachhaltige wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens DB AG, insbesondere eine mehrjährige positive Gewinnentwicklung, feststeht". Gleichzeitig hatte der Bundestag die Bundesregierung in seinem Beschluss auch aufgefordert, die verschiedenen Privatisierungsmodelle, also auch eine mögliche Trennung von Netz und Betrieb, "ergebnisoffen" zu prüfen. Mehdorn und Sack beharrten dagegen darauf, die Bahn müsse als integrierter Konzern, also ohne Trennung von Netz und Betrieb, an die Börse gehen. Mehdorn sagte, er habe nichts gegen weitere Prüfungen, und die Bahn werde alle Hilfe dazu geben. Er warnte aber davor, mit solchen Beschlüssen und Aufträgen "des Teufels liebstes Möbelstück zu zimmern, nämlich die lange Bank".

DB macht 700 Züge wettertauglich

(21.06.) BIELEFELD (AFP/ eig. Ber.) - Die DB will nach Informationen des Bielefelder "Westfalen-Blattes" 700 Elektrotriebzüge des Regionalverkehrs nachrüsten, um deren Bremsverhalten bei wetterbedingten schlechten Schienenverhältnissen zu verbessern. Die Nachrüstung kostet der Zeitung zufolge mehr als 50 Millionen Euro. Ein Bahnsprecher wollte sich zu diesen Zahlen nicht äußern, bestätigte aber ansonsten den Bericht. Hintergrund sei, dass viele Züge im vergangenen Herbst durch einen durch Laub verursachten Schmierfilm auf den Schienen erheblich langsamer fahren mussten. Dadurch kam es vor allem in Nordrhein-Westfalen zu Verspätungen im Nahverkehr. Nach den Angaben des Sprechers erhalten die Züge neue Besandungsanlagen, die das Bremsverhalten verbessern sollen. Dies sei ein Schritt zu mehr Qualität und Pünktlichkeit, sagte der Sprecher. Ziel sei es, auch bei ungünstigen Wetterbedingungen den Fahrplan einhalten zu können.

Verhandlungen zum Flächentarifvertrag starten

(21.06.) BERLIN - Am kommenden Mittwoch starten nach einem Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" zwischen der DB und den Bahngewerkschaften die Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag. Dabei soll es nach den Worten von Alexander Kirchner, Vorstandsmitglied der Eisenbahnergewerkschaft Transnet darum gehen, "Lohndumping zu vermeiden und die Abwärtsspirale in der Branche zu stoppen". Kirchner forderte, dass der Konzern dann zusammen mit dem Arbeitgeberverband BDA dafür sorgt, dass der zukünftige Flächentarifvertrag auch möglichst für die anderen Schienenverkehrsunternehmen angewendet wird. Angesichts der bisher veröffentlichten Forderungen der Bahn gebe es bereits erhebliche Spannungen in der Belegschaft. Die Gewerkschaften lehnten die Forderungen der Bahn nach einer Anhebung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 40 Stunden ab, betonte Kirchner. Dieses Ziel hatte vor kurzem Bahn-Personalvorstand Norbert Bensel vorgegeben. Eine solche Verlängerung werde – rein rechnerisch - 12000 der rund 240000 Arbeitsplätze kosten, sagte Kirchner dem "Tagesspiegel am Sonntag". Dabei gehe der Konzern ohnehin bereits für die kommenden Jahren von einem Jobabbau von 30000 Stellen aus. Der Gewerkschafter kritisierte auch, dass die Bahn Verhandlungen über den Tarifvertrag mit der Verlängerung des Beschäftigungspakts verbinde, der im Konzern bis Ende 2004 gilt und betriebsbedingte Kündigung ausschließt. Die Arbeitnehmervertreter wollen einen neuen Pakt, der bis 2010 läuft. Kirchner: "Das ist auch für den von Bahnchef Hartmut Mehdorn geplanten Börsengang wichtig. Der kann nicht erfolgen, wenn die Mitarbeiter Angst haben."

Mehr Geld für Schienenwege dringend erforderlich

(21.06.) BERLIN - Angesichts der bevorstehenden Entscheidung des Bundeskabinetts über den Haushaltsentwurf 2005 fordern die Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die Finanzierung der Schieneninfrastruktur mindestens auf dem Niveau von 2003 zu stabilisieren. Für das wirtschaftliche Wachstum im erweiterten Europa sei der forcierte Ausbau der Verkehrswege - insbesondere im Haupttransitland Deutschland - unverzichtbar. Deshalb unterstützen beide Organisationen im Grundsatz die Erklärung "Mobilität statt Stillstand" des BDI und weiterer Verbände, nicht jedoch deren Straßenlastigkeit, so VDV-Hauptgeschäftsführer Adolf Müller-Hellmann und Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Schon heute habe sich der Straßengüterverkehr praktisch eine eigene Fahrspur auf den Autobahnen gesichert. Durch den forcierten drei- oder mehrspurigen Ausbau wichtiger Autobahnen würde dieser Wettbewerbsvorteil gegenüber der Schiene weiter intensiviert. Im Gegensatz zum Straßenverkehr würde der Schienengüterverkehr, der tagsüber überwiegend im Mischbetrieb mit priorisierten, schnell fahrenden Personenverkehrszügen betrieben würde, immer wieder zum Halten gezwungen. Müller-Hellmann: "Wo wäre das Leistungsvermögen des Straßengüterverkehrs, wenn er für schnelle Porsche immer Platz machen müsste?" Verstärkte Investitionen in Straßenverkehrswege zu Lasten von Schieneninvestitionen führten zwangsläufig zur weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. Die Folge sei eine zunehmende Abkehr von der Schiene zur Straße mit der Konsequenz der erneuten Überlastung der Straßenverkehrswege und der volkswirtschaftlich unakzeptablen Ausnutzung der bisher getätigten Schieneninvestitionen.

Nur durch eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs ließe sich dieses Dilemma lösen. Diese könne nur durch leistungsfähigere Schienenwege für den Güterverkehr erreicht werden. Deshalb müssten bei einer Verknappung der Mittel insbesondere Investitionen in die Schienenwege erfolgen, so der Hauptgeschäftsführer des VDV. Der in der BDI-Erklärung enthaltenen Aufteilung der Investitionsmittel zu Gunsten der Straße liege "die offensichtlich trotz vielfältiger negativer Beispiele nicht ausrottbare Illusion zu Grunde, die Mobilitätsbedürfnisse von Personen und Gütern ließen sich alleine mit dem Straßenverkehr befriedigen", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Die Allianz pro Schiene ist ein Bündnis aus 17 Umweltverbänden, Fahrgastorganisationen und Gewerkschaften zur Förderung des umweltverträglichen und sicheren Schienenverkehrs. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 52 Unternehmen aus der bahnnahen Wirtschaft. Im VDV sind 590 Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs und des Schienengüterverkehrs organisiert. Mit den VDV-Unternehmen fahren 25 Millionen Fahrgäste pro Tag. Die Schienengüterverkehrsunternehmen des VDV befördern jährlich 510 Millionen Tonnen Güter.

Feuer im Dortmunder Hbf behinderte Zugverkehr

(21.06.) DORTMUND - Aufgrund eines Brandes im Dortmunder Hbf ist der Zugverkehr am Sonntag vorübergehend zum Erliegen gekommen. Verletzt wurde niemand. Der Brand war nach ersten Ermittlungen gegen 6.30 Uhr in einem Souvenirladen im Hauptpersonentunnel ausgebrochen. Eine halbe Stunde wurde der Bahnhof zunächst vollständig gesperrt. Von 07.00 Uhr bis 09.00 Uhr musste der Zugverkehr wegen starker Rauchentwicklung komplett ruhen, erst um 11.00 Uhr wurden die letzten beiden gesperrten Gleise wieder frei gegeben. Nach Angaben der Bahn waren bis mittags 84 Züge im Nah- und Fernverkehr insgesamt 1.100 Minuten verspätet. Die Berufsfeuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Die Kriminalpolizei und der Bundesgrenzschutz begannen mit Ermittlungen zur Brandursache. Angaben zur Schadenshöhe gab es zunächst nicht.

DB erhöht Ausbildungsangebot auf über 2.400 Ausbildungsplätze

(21.06.) BERLIN - Im Rahmen des Ausbildungspaktes der Deutschen Wirtschaft hat der DB-Konzern sein geplantes Ausbildungsangebot für das neue Ausbildungsjahr um rund 15 Prozent auf 2.431 Ausbildungsplätze und 122 Studienplätze der Berufsakademie erhöht. Damit bildet die Bahn weit über Bedarf aus. Die Bahn ist und bleibt mit derzeit rund 8.200 Auszubildenden in mehr als 25 Berufen an 43 Standorten einer der größten Ausbilder Deutschlands. Zusätzlich bietet die Bahn bedingt ausbildungsfähigen Jugendlichen 75 Plätze im Rahmen eines einjährigen Praktikantenprogramms an. In einem Wechsel zwischen Theorie- und Praxiseinsätzen werden die Jugendlichen mit dem beruflichen Alltag vertraut gemacht. Durch das Programm werden Jugendliche auf eine Ausbildung, bei der Bahn oder in anderen Unternehmen, vorbereitet. In Kooperation mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat die Bahn zudem eine Ausbildungsoffensive für mehr Ausbildungsplätze in der Verkehrsbranche gestartet.

Die Bahn bietet jungen Menschen eine qualitativ hochwertige, moderne Berufsausbildung mit besten Zukunftsaussichten sowohl im gewerblich-technischen als auch im kaufmännisch-serviceorientierten Bereich. Die Ausbildungspalette reicht von modernen Büro- und Serviceberufen über die Ausbildung zum Lokführer bis zu neuen IT-Berufen und der Ausbildung zum Mechatroniker. Die Bahn fördert in einem permanenten Lernprozess die Sozial- und Methodenkompetenz aller Auszubildenden: Das Outdoortraining „Sozial- und Methodenkompetenz“, der Projekt-Wettbewerb „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“ und selbstgesteuertes Lernen im Netz sind dabei auch 2004 wesentliche Erfolgsbausteine in der Berufsausbildung der Bahn. Eine Ausbildung bei der Bahn eröffnet sehr gute Zukunftsperspektiven. Wer die Ausbildung mit guten Leistungen abschließt und mobil ist, hat sehr gute Chancen, im Verkehrsmarkt übernommen zu werden. Die Bahn gewinnt etwa zweidrittel ihrer neuen Mitarbeiter über die Berufsausbildung.

Zusätzlich zu den eigenen Ausbildungsplätzen bietet die Bahn in Kooperation mit den örtlichen Industrie- und Handelskammern, den Arbeitsämtern und anderen Unternehmen rund 700 Verbundausbildungsmaßnahmen im gesamten Bundesgebiet an. Bei der Verbundausbildung werden einzelne Module einer Ausbildung bis hin zur kompletten Ausbildung von der Deutschen Bahn angeboten, die die Partnerunternehmen nicht realisieren könnten.

Bundestag gegen überhasteten Börsengang der Bahn

(19.06.) BERLIN - Der Bundestag hat sich mit den Stimmen aller Fraktionen gegen einen überstürzten Börsengang der DB bereits im Jahr 2006 ausgesprochen. In dem am Donnerstag Abend gefassten Beschluss fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, eine Entscheidung über einen Börsengang erst nach einer mehrjährigen positiven Gewinnentwicklung des Konzerns zu treffen. Diese dürfe nicht auf Leistungen des Bundes beruhen, sondern müsse unternehmerisch erwirtschaftet sein, heißt es. Da die DB 2004 erstmals nach mehreren Jahren wieder einen Gewinn erwirtschaften will, wäre der Termin 2006 nicht zu halten. Die Regierung hatte zuletzt erklärt, sie wolle 2005 über das Ob und Wann eines Börsengangs entscheiden. Zudem forderte der Bundestag, das "Eigentumsmodell" zu prüfen. Danach verbliebe das Eigentum an der Infrastruktur dauerhaft im öffentlichen Eigentum, was unter anderem Bahn-Chef Hartmut Mehdorn strikt ablehnt. Ein privatisiertes Schienennetz wäre einem brutalen Rentabilitätsdruck unterworfen, betonte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt. "Schwach ausgelastete Strecken wären von der Stilllegung bedroht, da sie die Renditeerwartung privater Shareholder schmälern. Diese Tendenz zu einem Schrumpfnetz würde zu weniger statt mehr Schienenverkehr und zu Arbeitsplatzverlusten im System Schiene führen."

Wieder häufiger Verspätungen

(19.06.) BERLIN - Die DB ist in den vergangenen Tagen nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wieder deutlich unpünktlicher geworden. Momentan kämen nach Angaben der DB nur vier von fünf Zügen pünktlich an, hieß es weiter. Als Grund nenne der Konzern die Unwetter der vergangenen Tage, bei denen beispielsweise mehrere Stellwerke durch Blitzeinschläge beschädigt worden seien. Bahnreisende klagen laut "Bayerischem Rundfunk" außerdem über eine Häufung von technischen Defekten. So kam es beispielsweise am vergangenen Dienstag erneut zu einer ICE-Panne, bei der die Fahrgäste wegen eines Kurzschlusses in der Bordstromversorgung zwei Stunden bei Naumburg/Saale in dem Zug festsaßen, bis ein nachfolgender ICE die Reisenden aufnahm. Zu allem Überfluss wurde der Ersatzzug wegen eines Oberleitungsschadens umgeleitet, so dass die Fahrgäste Nürnberg erst mit fünf Stunden Verspätung erreichten.

Neue Diesellok für die NEG

(19.06.) NIEBÜLL - Ende letzter Woche hat die Niebüller Eisenbahngesellschaft (NEG), die den Personenverkehr zwischen Niebüll und Dagebüll Mole sowie Teile des Schienengüterverkehrs in Norddeutschland betreibt, ihren letzten Neuzugang, eine Lok der Baureihe G 2000 erhalten. Die drei Jahre alte, von der Fa. Vossloh Locomotives in Kiel gebaut Lok ist zunächst für einige Monate angemietet. Sie soll im mittleren und schweren Güterverkehrs-Streckendienst eingesetzt werden. Nach der Pionierfahrt in der letzten Woche mit einem 700 m langen Güterzug aus Trier nach Kiel fährt die Lok mit der NEG-Nummer 2000.009 jetzt im Regel- und Sonderzugfahrplan der NEG in Norddeutschland. Der Neuzugang soll die vorhandenen Loks der BR 203, der G 1206 und der DL 2 in den Tagesaufgaben unterstützen. So fuhr die 2.240 kW starke und bis zu 120 km/h schnelle Lok bereits die ersten Leistungen nach Sylt. Zunächst wird weiteres Personal auf die Baureihe eingewiesen, dann sollen ab der nächsten Woche Leistungen in Norddeutschland bis ins dänische Padborg übernommen werden.

ÖBB: Neue Bahnhofshalle und neues Reisezentrum in Leoben

(19.06.) GRAZ - Der Umbau des Leobener Hauptbahnhofes im Rahmen der Bahnhofsoffensive der Österreichischen Bundesbahnen schreitet zügig voran. Die erste Etappe der Neugestaltung des Leobener Hauptbahnhofes ist nun abgeschlossen. Nach rund einem Jahr Bauzeit wurden die neue Bahnhofshalle und das neue Reisezentrum fertig gestellt und am Freitag wiedereröffnet. Für die Kunden wurden das Reisezentrum und die Bahnhofshalle funktionell und architektonisch neu gestaltet. Das helle und kundenorientierte ÖBB-Reisezentrum bietet ein freundliches Ambiente und stellt ein attraktives Eingangstor für die Bahnreise dar. Die Trafik ist bereits fertig umgebaut und steht den Kunden wieder in der Halle zur Verfügung. Die Fertigstellung des Gastronomiebetriebes und eines Lebensmittelnahversorgers erfolgt Ende des Jahres, im Herbst 2005 wird die Bahnhofsoffensive Leoben komplett abgeschlossen sein. Der Umbau wird nach Plänen der Architekten Gaisrucker und Ostertag aus Wien realisiert. Insgesamt werden rund 5,8 Mio. Euro in die Neugestaltung des neuen Bahnhofes investiert.

Seit dem Startschuss für den Bahnhofsumbau wurde mit Nachdruck an der Realisierung des Umbaues gearbeitet. Rund 1.400 m3 Beton und 1.000 m2 Glas, sowie 120 Tonnen Stahl zur Bewehrung wurden seit Baubeginn verbaut, über 3.000 Tonnen Schutt wurden beseitigt. Die behindertengerechte Ausstattung des Leobener Hauptbahnhofes ist ein vordringliches Ziel der Bahnhofsoffensive. Mit der heutigen Inbetriebnahme der Halle und des neu eingebauten Liftes wird für die Kunden ein wichtiges Etappenziel erreicht. Aber nicht nur für gehbehinderte Personen wurde vorgesorgt. Auch ein Blindenleitsystem ist vorhanden, dessen volle Tauglichkeit vom Odilieninstitut überprüft und bestätigt wurde.

Preisverleihung beim Projektwettbewerb "So mobil ist Schule"

(19.06.) DÜSSELDORF - Die fünfte Runde des bundesweiten Wettbewerbs "So mobil ist Schule" endet am 19. Juni mit der Preisverleihung in Köln. Rund 2.500 Schülerinnen und Schüler aus allen Bundesländern beteiligten sich mit ca. 130 kreativen Projekteinsendungen. Unter dem Motto "So mobil ist Schule" ruft das DienstleistungsZentrum Bildung der Deutschen Bahn AG in jedem Jahr die Klassenstufen 7 bis 10 aller Schularten in Deutschland auf, gemeinsam mit ihren Lehrern innovative Unterrichtsprojekte zu gestalten. Veranstaltet wird der Wettbewerb seit 1999 mit Förderung durch die Commerzbank AG, die Deutsche Post AG und die REWE-Gruppe. Unterstützt wird er durch die Kultusministerien Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen vor allem Kriterien, die im Berufsleben immer mehr an Bedeutung gewinnen, wie z. B. selbständiges, innovatives, kreatives Handeln und die ergebnisorientierte Teamarbeit. Diese Kriterien galt es in den Themenbereichen "Wir erbringen Dienstleistung", "Soziales und kulturelles Engagement", "Wir produzieren", und "Mobilität und Umwelt" oder im Rahmen eines selbstgewählten Schwerpunkts umzusetzen.

Alle Gewinner sind zum Finale nach Köln eingeladen. Es werden 19 Preise im Gesamtwert von über 20.000 Euro in Anwesenheit hochrangiger Vertreter der Deutschen Bahn AG, der Deutschen Post AG, der Commerzbank AG, der REWE-Zentral AG, der Stadt Köln und des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Am Samstag in der Zeit zwischen 10 Uhr und 13 Uhr werden die jeweiligen Projekte präsentiert. Interessierte haben die Möglichkeit, sich genauer über den Inhalt und Verlauf der Projekte zu informieren. Ab 14 Uhr findet die Preisverleihung statt. Zusätzlich bieten die beteiligten Unternehmen interessierten Schülern und Lehrern am Finaltag an, sich über die Ausbildungsmöglichkeiten der vertretenen Firmen zu informieren. Immerhin bilden diese vier Unternehmen derzeit ca. 22.000 junge Menschen in verschiedensten Berufen aus.

Tarifstreit bei S-Bahn Berlin beendet

(18.06.) BERLIN - Der seit Monaten dauernde Tarifstreit bei der Berliner S-Bahn ist beigelegt. Wie die S-Bahn Berlin GmbH am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, nahm die Tarifkommission den Schlichterspruch nach stundenlangen Verhandlungen an. Danach werden die Einkommen der rund 4.000 Beschäftigten ab 1. August dieses Jahres um 3,2 Prozent erhöht. Zusätzlich gibt es eine Einmalzahlung von 465 Euro. Außerdem wurde eine Beschäftigungssicherung bis zum 31.07.2006 vereinbart. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Als Gegenleistung für diese Garantie wird die Arbeitszeit ab 1. August von 38 auf 37 Stunden gekürzt – bei einem Lohnausgleich nur für die unteren Einkommensgruppen. Durch die Arbeitszeitverkürzungen werden im Rahmen der Dienstplangestaltung freie Tage eingeplant. Transnet-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann nannte das Ergebnis "ein tragbares Resultat einer äußerst schwierigen Tarifrunde". Der Tarifvertrag tritt zum 1. August 2004 in Kraft und läuft bis zum 31. Juli 2006.

BahnBeirat empfiehlt Börsengang des DB-Konzerns bis 2006

(18.06.) BERLIN - Der BahnBeirat, ein Expertengremium aus Wissenschaft und Wirtschaft, hat sich auf seiner Sitzung am Mittwoch für einen Börsengang der DB im Jahr 2006 ausgesprochen. "Der Börsengang ist unbedingt notwendig und verdient keinen Aufschub", sagte Beirats-Mitglied Horst Albach am Mittwoch nach der Sitzung des Gremiums, in der die Beiratsmitglieder intensiv mit dem DB-Vorstand, Vertretern des Bundes als Eigentümer sowie der Investmentbank Morgan Stanley diskutiert hatten, die im Auftrag der Bundesregierung ein Gutachten zu Fragen der Kapitalmarktfähigkeit des DB-Konzerns erstellt hatte. Der BahnBeirat empfahl nach der Sitzung in einer von allen Mitgliedern unterzeichneten Erklärung, "das Ziel der materiellen Privatisierung der DB AG im Jahre 2006 zu verwirklichen und umgehend den Prozess der Vorbereitung des Börsengangs fortzusetzen". Der Börsengang erlaube es dem DB-Konzern, seine Strategie eines global tätigen Mobilitäts- und Logistik-Unternehmens zu verwirklichen. Ohne diesen Schritt seien die Chancen aus der Liberalisierung des Schienenverkehrs in Deutschland und aus der konsequenten Öffnung der Bahnmärkte in Europa nicht zu realisieren. Der Börsengang des DB-Konzerns sei außerdem wichtig, um seine Ausstattung mit Eigenkapital zu verbessern und die notwendigen Mittel zur Finanzierung der geplanten Erweiterungsinvestitionen beschaffen zu können. Aus diesen Gründen dürfe der Gang an die Börse auch nicht aufgeschoben werden.

Der Bahn-Beirat, dem neben Wissenschaftlern wie den Professoren Gerd Aberle und Dr. Horst Albach auch Spitzenmanager der Wirtschaft und auch Bahn-Aufsichtsratschef Michael Frenzel angehören, sprach sich ferner für einen Börsengang zusammen mit dem Schienennetz aus. Der BahnBeirat hält es auf Grund des bisher erfolgreichen Restrukturierungsprozesses und der mittelfristigen Planung der Bahn bei Würdigung aller darin enthaltenen Risiken für möglich, die operativen und finanziellen Voraussetzungen für den Börsengang des DB-Konzerns zu schaffen. Allerdings seien zuverlässige Vereinbarungen zwischen dem Bund und dem DB-Konzern über die Infrastrukturfinanzierung Voraussetzung für einen erfolgreichen Börsengang. Sie müssten gewährleisten, dass die Bahn nach kaufmännischem Urteil nur rentable Infrastrukturinvestitionen durchführt. Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern über die Regionalisierungsmittel erleichtern nach Ansicht des BahnBeirats den Börsengang des DB-Konzerns. Mit solchen Vereinbarungen sei nicht über die Verwendung der Mittel zu Gunsten der DB AG entschieden. Der Wettbewerb bleibe bestehen, hieß es in der Erklärung des Beirats.

Unterdessen berichtet die "Financial Times Deutschland", das Bundesfinanzministerium suche nach einem Beratungsunternehmen, das den Bund "bezüglich der Fortschritte der DB auf dem Weg zur Kapitalmartkfähigkeit beraten" solle. Dem Vernehmen nach sei im Finanzministerium die Skepsis gewachsen, ob die Bahn tatsächlich börsenfähig sei, hieß es in der "FTD" weiter. Daher solle der künftige Berater im Sinne eines "Monitorings" darüber wachen, ob die Bahn die Planziele realisiere. Zudem soll der Berater regelmäßig Bericht erstatten "über das generelle Kapitalmarktumfeld und das zu erwartende Investoreninteresse" an einem Bahn-Börsengang. Bereits Ende Mai hatte die Bundesregierung angekündigt, die unternehmerischen Fortschritte des Konzerns künftig jeden Monat mit den Zielvorgaben abgleichen zu wollen. Zudem soll in den nächsten Tagen ein von Regierungs- und Oppositionsfraktionen gefordertes Gutachten zu einer möglichen Teilprivatisierung der Bahn ohne Netz ausgeschrieben werden.

Bahn&Bett Sommerhit: Ab 89 Euro zum Städteurlaub

(18.06.) BERLIN - Die Bahn und Ameropa bieten in diesem Sommer preisgünstige Städtereisen zu 14 attraktiven Zielen an. Die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse und eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstücksbuffet in 19 komfortablen Hotels gibt es bereits ab 89 Euro pro Person. Das Angebot kostet für zwei Erwachsene mit BahnCard 89 Euro, ohne BahnCard gibt es den Kurzurlaub schon ab 99 Euro pro Person. Der Aufpreis für die Bahnfahrt in der 1. Klasse beträgt 33 Euro. Für Alleinreisende beträgt der Einzelzimmerzuschlag 30 bzw. 40 Euro. Ab 46 Euro pro Nacht und pro Person kann der Urlaub verlängert werden. Für Familien ist das Angebot besonders günstig. Bis zu zwei Kinder unter 15 Jahren reisen kostenlos mit, wenn sie im Zimmer der Eltern schlafen. Wegen der begrenzten Hotelkapazität ist das Angebot nur erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Die An- und Abreise mit dem Zug ist frei wählbar. Auch eine Fahrt im ICE ist möglich. 19 Hotels stehen in 14 attraktiven Städte zur Auswahl. Alle Hotels gehören zur gehobenen Mittelklasse mit drei oder vier Sternen. In einigen Städten wie Basel, Köln oder Berlin kann man die Übernachtung ab 99 Euro pro Person im Doppelzimmer auch im Fünf-Sterne-Hotel genießen. Der Bahn&Bett Sommerhit wird für folgende Städte angeboten: Bremen, Hamburg, Hannover, Schwerin, Düsseldorf, Köln, Berlin, Dresden, Erfurt, Leipzig, Augsburg, Bamberg, München und Basel. Der Bahn&Bett Sommerhit kann in allen DB ReiseZentren, in Reisebüros mit DB- und Ameropa-Lizenz oder im Internet unter www.bahn.de oder www.ameropa.de gebucht werden. Dort sind auch alle Informationen zum Angebot erhältlich. Als "Bahn-Sommerhit" bieten auch die Veranstalter DERTOUR und Thomas Cook dieses preiswerte Städteangebot mit der Bahn an.

NRW: Erneut Metallplatten auf Schienen

(18.06.) DORTMUND - Auf der Bahnstrecke zwischen Herne und Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet ist erneut ein Anschlag mit Metallplatten verübt worden. Nach Polizeiangaben fuhr ein RegionalExpress am späten Mittwoch Abend über mehrere Metallplatten, die bislang Unbekannte zuvor auf die Schienen gelegt hatten. Der Lokführer konnte den Zug mit einer Schnellbremsung auf den Gleisen zum Stehen bringen. Die 30 Insassen und der Lokführer blieben unverletzt, allerdings wurde die Lok beschädigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr. Die Polizei in Dortmund nahm Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr auf. Bereits Anfang April war bei Kamen ein ICE auf der Fahrt von Köln nach Berlin gegen drei Metallplatten geprallt, die Unbekannte auf die Schienen festgeschraubt hatten. Auch damals blieben die rund 200 Fahrgäste unverletzt. Nur wenige Woche später wurde am 28. April auf der Bahnstrecke Emmerich - Oberhausen im Gleisbett eine 13,5 Kilogramm schwere Stahlplatten-Konstruktion entdeckt worden, die auf ein Gleis aufgeschraubt gewesen war. Zu möglichen Zusammenhängen zwischen den Taten wollte sich die Staatsanwaltschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern. Durch eine Veröffentlichung von Bildern der Metallplatten erhoffen sich die Ermittler nun weitere Erkenntnisse.

Bauarbeiten am DB AutoZug Terminal Troisdorf beendet

(18.06.) DÜSSELDORF - Nach 22 Monaten sind die letzten Bauarbeiten am neuen DB AutoZug Terminal in Troisdorf abgeschlossen. Seit der offiziellen Eröffnung im Dezember 2003 wurde zusätzlich ein Regenunterstand am Gleis errichtet. Gleichzeitig wurden umfangreiche Asphaltierungsarbeiten vorgenommen, Spurschilder zur besseren Orientierung aufgestellt und Markierungen für die Be- und Entladung sowie für die Wartespuren angebracht. Insgesamt wurden rund 1,4 Millionen Euro in die Errichtung der Terminalanlage und den Bau einer Schallschutzwand investiert. Die moderne Verladeanlage mit Beleuchtungsmasten macht das sichere Befahren der Fahrzeugtransporter zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. In der aktuellen Sommersaison werden vom DB AutoZug Terminal Troisdorf Verbindungen nach Lindau und München angeboten. Gerade bei den hohen Benzinpreise ist der DB AutoZug eine hervorragende Alternative zur eigenen An- und Abreise mit dem Pkw. Auf der mehr als 600 km langen Strecke Troisdorf - Lindau ist die Pkw-Beförderung beim DB AutoZug zum Last Minute-Preis ab 53 Euro zu buchen, während bei der Selbstanreise allein mehr als 75 Euro Benzinkostenkosten anfallen - laufende Betriebskosten noch nicht mitgerechnet.

150. Kindergeburtstag auf dem Hauptbahnhof Schwerin

(18.06.) SCHWERIN - "Der Schweriner Hauptbahnhof gratuliert.." - Diese Ansage über die Lautsprecher des Schweriner Hauptbahnhofes erschallte am 16. Juni zum 150. Mal anlässlich eines Kindergeburtstages. Das Geburtstagskind diesmal Maximilian Emrich, der mit seinen sechs Freunden und den Eltern seinen 11. Geburtstag bei der Bahn feierte. Bahnhofsmanager Siegfried Kasten begrüßte das Geburtstagskind und überreichte ein Buch über die Bahn. Seit dem 31. Mai 2001 bietet die Bahn die Möglichkeit, auf dem Schweriner Hauptbahnhof ein dreistündiges Programm für einen Kindergeburtstag der besonderen Art zu buchen. Nach der Begrüßung über die Lautsprecher werden das Geburtstagskind und die Gäste mit auffallenden orangenen Warnwesten und Namensschildern ausgestattet, damit die Gruppe gut im Bahnhofsgewühl erkennbar ist. Die Hauptperson erhält außerdem eine rote Eisenbahnermütze. Dann beginnt ein ausführlicher Rundgang: Fahrkarten bestellen und ausdrucken, einen Zug ansagen und mit Kelle und Pfeife abfahren lassen, bei einer Zugfahrt dem Lokführer über die Schulter schauen, den neuen Haltepunkt in Schwerin Mitte erkunden und einiges über die roten Informationssäulen erfahren.

Beim Besuch der Dienststelle des Bundesgrenzschutzes lernen die Sieben- bis Zwölfjährigen die Polizeiautos kennen, es werden Fingerabdrücke genommen und die Arrestzelle besichtigt. Nach der leckeren Stärkung beim Bahnhofsbäcker geht es dann zum Museum der Mecklenburger Eisenbahnfreunde Schwerin. Dort lernen die Kinder Interessantes aus der Geschichte der Eisenbahn kennen, können Signale stellen und sich auf einem Lokführersitz einer Diesellok als "Großer" fühlen. Gern ausprobiert: Die alten Telefone, mit denen auch heute noch telefoniert werden kann. Besonders interessant sind die vielen alten Lokomotiven der Ausstellung, von denen einige bestiegen werden können. Der Höhepunkt ist natürlich die über 105 Jahre alte Lokomotive. Für die Wiederinbetriebnahme dieser Lok wird der Erlös des Kindergeburtstages gespendet. So sind bisher rund 9 000 Euro nur über den Kindergeburtstag zusammen gekommen. Zum Schluss noch ein Kraftakt: Die Geburtstagsgesellschaft fährt mit einer alten Draisine. Diese Fahrten sind stets Spaß pur. Mit einem kleinen Quiz und kleinen Erinnerungsgeschenken geht dann ein interessanter Tag zu Ende. Der Kindergeburtstag kostet 75 Euro und kann bei der Bahn-Kommunikation gebucht werden.

NRW-Landesregierung verstärkt Druck auf Bahn

(17.06.) DÜSSELDORF (ddp/eig. Ber.) - Nach dem Herbstchaos im Nahverkehr verstärkt die rot-grüne Landesregierung den Druck auf die Bahn, um die Qualität zu verbessern. Landesverkehrsminister Axel Horstmann (SPD) stellte am Mittwoch einen Gesetzentwurf vor, wonach der Bahn in Zukunft empfindliche Strafen bei Verspätungen und Zugausfällen drohen. Diese sollen dreimal höher ausfallen als bisher. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die neun Zweckverbände in Zukunft bei der Bestellung von Leistungen konkrete Qualitätsstandards mit der Bahn vereinbaren müssen und bei Nicht-Einhaltung Sanktionen greifen. Wird die vereinbarte Qualität nicht erreicht, können die Verbände Geld einbehalten. Allein in diesem Jahr fließen über die Zweckverbände rund 750 Millionen Euro vom Land an die Bahn. Der Minister rechnet bereits in diesem Herbst mit einer "wesentlichen Entspannung". So habe die Bahn zugesagt, zusätzlich Wagen und Personal zur Verfügung zu stellen.

Schweres Zugunglück in Indien

(17.06.) NEU DELHI - In Indien ist ein mit rund 1000 Reisenden besetzter Zug in Felsbrocken gerast, die nach heftigem Regen durch einen Erdrutsch auf die Schienen gelangt waren. Dabei entgleisten 11 der 14 Waggons, drei Wagen stürzten von einer Brücke und blieben senkrecht in der Luft hängen. Über die Opferzahl gab es auch zwölf Stunden nach dem Unfall noch unterschiedliche Angaben. Die Sprecherin der betroffenen Konkan-Bahn sagte, 14 Menschen seien ums Leben gekommen und 62 verletzt worden. Nach Angaben des staatlichen Fernsehkanals Doordarshan starben mindestens 25 Menschen. 100 Reisende seien verletzt worden. Die seit Mai amtierende indische Regierung sagte umgehend eine gründliche Untersuchung zu. Der Minister für das Bahnwesen, Laloo Prasad Yadav kündigte Entschädigungen in Höhe von 100 000 Rupien (1800 Euro) für die Hinterbliebenen jedes Todesopfers an. Schwerverletzte sollen umgerechnet 274 Euro erhalten.

DB gewinnt Preis beim "Mobile Internet Award 2004"

(17.06.) BERLIN - Die Telekommunikationszeitschrift connect hat am Mittwoch Abend in Stuttgart im Rahmen des connect-Kongresses "TV meets mobile" zum dritten Mal den "Mobile Internet Award" verliehen. Ausgezeichnet wurden die besten Internetanwendungen für Handy, Smartphone und Organizer in neun Kategorien. In der Kategorie "Bester Mobiler Service für die Reise" gewann die DB den 2. Preis. Reinhold Pohl, Leiter e-commerce Personenverkehr der Deutschen Bahn, zur Auszeichnung: "Wir freuen uns sehr über den 2. Preis. Er ist für uns Ansporn, noch besser zu werden. Wir bauen das Angebot und den Service weiter aus und wollen im nächsten Jahr den ersten Preis gewinnen!" Die Deutsche Bahn bietet für Nutzer von Handys und anderen mobilen Endgeräten wie Handheld PCs drei mobile Dienste an: Bei der Reiseauskunft erhält der Nutzer Auskunft über Zugverbindungen von Haltestelle zu Haltestelle oder von Tür zu Tür. Bei den Ankunfts- und Abfahrtstafeln sind die aktuellen Abfahrtszeiten und eventuellen Verspätungen aller Züge der DB für alle Bahnhöfe in der nächsten Stunde abrufbar. Der Kunde kann diese Informationen auch selektieren, indem er sich ausschließlich verspätete Züge anzeigen lässt oder die Zugnummer eines bestimmten Zuges eingibt. Beim persönlichen Fahrplan kann man alle Hin- und Rückfahrten auf einer individuellen Strecke für alle Wochentage des aktuellen Fahrplans abrufen.

Nahverkehr bald teurer?

(16.06.) DÜSSELDORF - Die meisten Verkehrsbetriebe wollen im Sommer die Fahrkartenpreise für Busse und Bahnen um mindestens fünf Prozent erhöhen. Das ergab eine Umfrage des "Handelsblatts". Als Grund nannten sie massive Kürzungen der staatlichen Zuschüsse. Den Verkehrsunternehmen fehlen infolge des von den Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) angestoßenen Subventionsabbauprogramms zum Teil zweistellige Millionenzuschüsse von Bund und Ländern. Bis 2006 fallen beispielsweise zwölf Prozent der gesetzlich verankerten Ausgleichszahlungen für Schüler- und Azubifahrkarten weg. Überdies sieht die so genannte Koch-Steinbrück-Liste empfindliche Abstriche bei den Regionalisierungsmitteln vor. Besonders hart würden die Einsparungen ländliche Regionen treffen, hieß es bei den Stadtwerken München. Denn hier habe der subventionierte Schülerverkehr erst die notwendigen Mittel gebracht, um dort den öffentlichen Nahverkehr überhaupt noch aufrecht zu erhalten. Die Bahn-Tochter DB Stadtverkehr will zunächst nur in Verbünden mitziehen. Die DB Regio kündigte an, die Preise lediglich der Inflationsrate anpassen zu wollen. Im Nahverkehr der Bahn hatten sich die Fahrkarten Mitte Dezember um gut vier Prozent verteuert.

Die Bahn auf der Innotrans vom 21. bis 24. September 2004

(16.06.) BERLIN - Die DB wird auch in diesem Jahr wieder auf der alle zwei Jahre stattfindenden Innotrans, der Leitmesse für Verkehrstechnik in Berlin, vertreten sein. Der größte Mobilitätsdienstleister Europas nutzt die Plattform der Innotrans, um das internationale Fachpublikum über sein technisches Know-how und Leistungsspektrum zu informieren. Experten aus den technischen Bereichen von DB Energie, DB Fahrzeuginstandhaltung, DB Systems, DB Netz AG, DB Systemtechnik, DB Telematik, DB Projektbau GmbH sowie dem Dienstleistungszentrum Bildung sind in Halle 1.2, Stand 218 sowie auf dem Freigelände präsent. Ein bestimmendes Thema am Messestand der Bahn wird die moderne Bahn-Mobilfunktechnologie GSM-R (Global System for Mobile Communications- Rail) sein. So präsentiert der Bereich DB Telematik beispielsweise Aufbau und Funktionsweise einer GSM-R-Basisstation. Die DB Fahrzeuginstandhaltung macht ihre Kompetenz am Beispiel der GSM-R-Umrüstung von Schienenfahrzeugen deutlich. Denn ab 2005 wird das Netz der DB stufenweise auf GSM-R umgestellt. Für die Werke der Bahn heißt das, rund 9000 Lokomotiven und Triebwagen der DB zusätzlich mit der neuen Technik auszurüsten. Die technischen Kapazitäten der DB stehen auch allen anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung.

Auf dem Freigelände der Innotrans ist die Bahn zum Beispiel mit dem Messzug VT 612 vertreten, der in regelmäßigen Abständen zur Prüfung der Neigetechnik-Infrastruktur eingesetzt wird. Im Inneren des Fahrzeugs präsentieren sich die 17 vom Eisenbahnbundesamt akkreditierten Prüflabors der DB Systemtechnik. Deren Aufgabe es ist unter anderem, die notwendigen Nachweise für eine Zulassung von Schienenfahrzeugen oder Komponenten zu erbringen. Diese Leistung führen sie im Auftrage ihrer weltweit nachfragenden Kunden aus. Die DB Netz AG ist mit dem Schwerpunkt Instandhaltung/Instandsetzung am Stand der DB AG vertreten. Die dazugehörigen Werke Oberbaustoffe Witten und Signalwerk Wuppertal sowie der Baustellendienstleister Verkehrsbaulogistik stellen ihr Leistungsspektrum vor.

Kartellamt unterbindet Beteiligung der DB an Verkehrsbetrieben Saarlouis

(16.06.) BONN - Das Bundeskartellamt hat am Dienstag der DB untersagt, eine Beteiligung von 30 Prozent an der Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis GmbH (KVS) zu erwerben. Grund für die Entscheidung ist die Befürchtung einer marktbeherrschenden Stellung der DB Konzerngesellschaft RSW Regionalbus im saarländischen ÖPNV. Nach Angaben der Behörde ist die DB im Schienenpersonennahverkehr des Saarlands mit einem Marktanteil von nahezu 90 Prozent nach wie vor unangefochtener Marktführer. Durch den Zusammenschluss mit der KVS drohe eine weitere Verstärkung der Marktmacht, denn das Unternehmen habe im Busverkehr einen Marktanteil von über 40 Prozent. Nach einem Zusammenschluss sei nicht mehr damit zu rechnen, dass die beiden Unternehmen sich bei der Bewerbung um Konzessionen oder Aufträge im Öffentlichen Personen-Nahverkehr noch weiter Konkurrenz machen würden. Die Bahn versucht seit längerem, in den städtischen Nahverkehrssektor einzusteigen. Dafür hat das Unternehmen auch einen eigenen Bereich Stadtverkehr gegründet. Es hat in der Vergangenheit aber bereits öfter Probleme mit dem Kartellamt bei dem Versuch gegeben, sich an kommunalen Verkehrsunternehmen zu beteiligen.

DB Regio will bei Personalkosten sparen

(16.06.) FRANKFURT/Main - Die DB plant zur Sicherung ihrer Anteile am Regionalverkehr weitere Kostensenkungen beim Personal. In den nächsten Jahren müsse vor allem die Produktivität der Beschäftigten erhöht werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahn-Tochter DB Regio AG, Ulrich Homburg, am Dienstag in Frankfurt am Main. Lohnsenkungen auf das "Niveau einiger Mitbewerber" seien aber nicht vorgesehen. Auch Entlassungen kündigte Homburg nicht an. Um den Anteil auf dem Markt des regionalen Schienenverkehrs von jetzt 89 Prozent in den nächsten zehn Jahren nicht unter 70 Prozent sinken zu lassen, seien auch höhere Ticket-Erlöse nötig, sagte Homburg. Das Geld der Länder als Besteller des Schienennahverkehrs sei limitiert, gesteigert werden könne aber das Fahrgastaufkommen. Im Wettbewerb zwischen der DB Regio und privaten Anbietern würden erst in sieben oder acht Jahren auch Qualitätskriterien eine Rolle spielen.

Gleichzeitig erklärte Homburg, die Geldknappheit der Länder habe bislang nicht zu großflächigen Streichungen von Zugverbindungen im Nahverkehr geführt. Die etwa in Baden-Württemberg vom Rotstift betroffenen 800.000 Zugkilometer nannte er angesichts einer Gesamtlänge von 60 Millionen Kilometern "marginal". Allerdings werde das Leistungsangebot hinterfragt, sagte Homburg. Die Länder überlegten sehr genau, welche Verbindungen sie halten wollten. Grund für die von der Gewerkschaft Transnet vor gut einer Woche kritisierten Abbestellungen in mehreren Bundesländern sind die Kürzungen bei den so genannten Regionalisierungsmitteln, den staatlichen Zuschüssen für den Nahverkehr.

Dokumentation zum Bau der S-Bahn RheinNeckar vorgestellt

(16.06.) MANNHEIM - Als größtes Ausschreibungsprojekt in Deutschland hat am 14.12.2003 die S-Bahn RheinNeckar ihren Betrieb aufgenommen. Auf dem 240 km langen Streckennetz liegen 65 Stationen, von denen bis zum Start der S-Bahn 53 Stationen unter dem rollenden Rad in nur rund zweijähriger Bauzeit um- bzw. neuerbaut wurden. Für die gesamten Baumaßnahmen an Stationen und Gleisinfrastruktur wurden ca. 260 Mio. Euro investiert. Um zu dokumentieren, was entlang der RheinNeckar-S-Bahn bis zur Inbetriebnahme geleistet werden musste, wurden die Arbeiten an den - durchweg behindertengerecht ausgestatteten - Stationen im Bild festgehalten. Von den kleineren Stationen wie beispielsweise Frankenthal bis hin zum futuristisch anmutenden neuen Haltepunkt Ludwigshafen Mitte sind alle Stationen beschrieben und mit Zahlen und Fakten unterlegt. Die 148-seitige Dokumentation mit durchgehend vierfarbigen Fotos wurde am Dienstag durch den Konzernbevollmächtigten der Bahn, Dr. Peter Schnell, in Mannheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie bietet dem interessierten Leser einen umfassenden Überblick über die Entstehung der S-Bahn RheinNeckar und vor allem ihrer Stationen. Die in begrenzter Auflage gedruckte Dokumentation ist über die Bahnhofsbuchhandlungen an den S-Bahn-Strecken erhältlich solange der Vorrat reicht. Die Schutzgebühr beträgt 6,80 Euro inkl. Mehrwertsteuer.

Mehr Fahrradstellplätze in Nahverkehrszügen in Niedersachsen

(16.06.) HANNOVER - Rechtzeitig zur Sommer- und Hauptreisezeit verdoppelt die DB die Anzahl der Fahrradstellplätze in den Nahverkehrszügen zwischen Uelzen und Göttingen sowie zwischen Emden und Münster (Westf). Statt bisher zehn Fahrradabstellplätzen verfügt jeder Zug nun über zwanzig Plätze. Ein Fahrradsymbol am Einstiegsbereich der Wagen weist den Weg zu den Stellplätzen. Die Deutsche Bahn AG trägt mit dem verbesserten Angebot dem Fahrradtourismus Rechnung, der gerade in den Urlaubsgebieten Niedersachsens angestiegen ist. Wichtige Hinweise und Informationen zur Fahrradmitnahme gibt es unter der Radfahrer-Hotline 01805 151415 (12 Cent/Minute), www.bahn.de/bahnundbike und in der Broschüre "Bahn & Bike".

Niedersachsen-Ticket für Single ist Verkaufsschlager

(15.06.) HANNOVER - Das Niedersachsen-Ticket Single hat sich zu einem wahren Verkaufsschlager entwickelt: Seit Einführung Mitte Dezember 2003 hat die Db bis heute 255 000 dieser Tickets an allein Reisende verkauft. Mit dem Niedersachsen-Ticket Single kann eine Person einen Tag lang in den Zügen des Nahverkehrs der DB Regio AG sowie der Bahnen der EVB, eurobahn, metronom und NWB in Niedersachsen, Bremen und Hamburg sicher, schnell und bequem reisen.In den beteiligten Verkehrsverbünden in Hannover, Bremen, Hamburg, Braunschweig und Göttingen können zusätzlich Busse und Bahnen benutzt werden. Das Ticket gilt ohne Kilometerbegrenzung von montags bis freitags jeweils von 9 Uhr bis 3 Uhr des nächsten Tages. Es kostet nur 15 Euro. Für Familien und Gruppen bis fünf Personen gibt es weiterhin das Niedersachsen-Ticket. Dieses hat die gleichen Konditionen wie das Single-Ticket und kostet 21 Euro.

Neue S-Bahnlinie in Berlin

(15.06.) BERLIN - Für Fahrgäste im Berliner Norden gibt es seit Montag mehr Direktverbindungen im S-Bahn-Netz. Zum Fahrplanwechsel wurde die neue Linie S 85 eingerichtet. Die Bahn fährt im 20-Minuten-Takt von Grünau nach Waidmannslust und ergänzt das Angebot der Linie 8. Zwischen Bornholmer Straße und Waidmannslust verstärkt die S 85 den 10-Minuten-Takt der Linie S 1. Davon profitieren nach Angaben der S-Bahn vor allem die Bewohner des Märkischen Viertels. Ebenfalls seit dieser nächster Woche wird die wegen Baustellen bisher geteilte Linie S 8 Grünau-Pankow und Blankenburg-Birkenwerder wieder durchgehend im 20-Minuten-Takt befahren. Die Sanierung von Brücken in Pankow und Blankenburg hatte dort über einen längeren Zeitraum hinweg häufig nur einen eingleisigen Betrieb zugelassen. Fahrgäste mussten auf die S 2 ausweichen. Die neue S 85 ist den Angaben zufolge die 15. Linie der S-Bahn Berlin GmbH.

Neue Bahnbrücke für Bundesgartenschau

(15.06.) RONNEBURG (ddp/eig. Ber.) - Am vergangenen Freitag ist der Startschuss für eine 78 Meter lange Brücke für die Mitte-Deutschland-Schiene gefallen. Bisher führt diese wichtige Ost-West-Schienenverbindung in Ronneburg über einen 1964 aufgeschütteten rund 20 Meter hohen Bahndamm. Der Bahndamm hatte jedoch das "Gessental", das die Städte Gera und Ronneburg verband, abgeschnitten. Eines der Projekte für die Bundesgartenschau (Buga) 2007 sehe vor, den Bahndamm bei Ronneburg zu öffnen, mit einer Brücke zu überspannen und damit das idyllische Tal wieder als Ganzes erlebbar zu machen, sagte Buga-Geschäftsführer Günther Linsel. Die Kosten für dieses Vorhaben betragen rund 4,6 Millionen Euro, die von den Buga-Gesellschaftern und durch Fördermittel aufgebracht werden. Derzeit werde mit der Bahn AG noch über eine Kostenbeteiligung verhandelt. Reisende auf der Mitte-Deutschland-Verbindung müssen im Abschnitt zwischen Gera und Schmölln bis Mitte September mit Behinderungen durch den Umstieg in Busse rechnen, wie die Bahn ankündigte. Der Zugverkehr werde komplett unterbrochen.

Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz des Kieler Hbf werden feierlich eingeweiht

(15.06.) KIEL - Das Empfangsgebäude des Kieler Hauptbahnhofes und der Bahnhofsvorplatz werden am kommenden Donnerstag offiziell eingeweiht. Rund 40 Millionen Euro wurden bislang in den Umbau und die Neugestaltung investiert. Zusammen mit der Neugestaltung des Empfangsgebäudes entstand so eine attraktive und moderne Verkehrsstation, der allerdings noch die Bahnhofshalle fehlt, mit deren Neubau noch nicht begonnen wurde. Am 1. Juni 1899 wurde das ehemalige Empfangsgebäude des Kieler Hauptbahnhofes eröffnet. Der 17. Juni 2004 markiert wiederum ein historisches Datum in der Bahngeschichte Kiels: Der denkmalgeschützte, neugestaltete Kieler Hauptbahnhof präsentiert sich zusammen mit dem Bahnhofsvorplatz in neuem Gewand. Dr. Bernd Rohwer, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Angelika Volquartz, Oberbürgermeisterin der Stadt Kiel, Hans-Jürgen Meyer, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Bernhard H. Hansen, Vorstand Betrieb und Entwicklung der DB Station&Service AG, werden das Empfangsgebäude und den Bahnhofsvorplatz um 13.30 Uhr vor dem Kaiserportal einweihen. Die DB wird gemeinsam mit den Mietern des Bahnhofes und der Landeshauptstadt Kiel rechtzeitig zur Kieler Woche die Fertigstellung von Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz feiern. Im Anschluss an die offizielle Einweihung wird es am Donnerstag und Freitag ein buntes Rahmenprogramm im Bahnhof und auf dem Bahnhofsvorplatz mit musikalischer Unterhaltung, Comedy, Pantomime u.v.m. geben.

Im Zuge der Umbauarbeiten wurde das Empfangsgebäude seit 1999 völlig entkernt. Hierbei traten im Sommer 2000 unvorhersehbare Schwierigkeiten mit der vorhandenen Bausubstanz auf. Deswegen konnten die Arbeiten erst im Februar 2001 wieder im vollen Umfang aufgenommen werden. Die Außenfassade blieb hierbei vollständig erhalten, sie wurde gesandstrahlt und erstrahlt im neuen Glanz. Lichtdurchflutet und transparent und präsentiert sich das Empfangsgebäude nun den Kunden und Besuchern. Die Empfangshalles des Bahnhofes wurde mit einem neuen Vordach im Eingangsbereich der Raiffeisenstraße versehen. Reisende und Besucher erreichen das Erdgeschoss von der Empfangshalle aus mit einer neuen Fahrtreppe sowie über eine feste Treppe. Zum Bahnhofsvorplatz auf der Hafenseite steht den Fahrgästen das Kaiserportal als Zugang zur Verfügung. Für diese Maßnahmen investierte die Deutsche Bahn AG insgesamt 34,5 Millionen Euro. Bereits im Juni 2003 wurden das neue Reisezentrum und einige Geschäfte im Bahnhof wieder eröffnet. Mit dem Abtragen des alten Hallendaches wurde im Sommer 2003 begonnen und im November des gleichen Jahres der Spatenstich für die Entstehung des neuen Daches gelegt. In Abstimmung mit der Stadt Kiel wird eine moderne Nachzeichnung der historischen, dreischiffigen Gleishalle entstehen.

38 Millionen Euro für Bahnhofsmodernisierung im Saarland

(14.06.) SAARBRÜCKEN - Das Saarland und die DB haben am Freitag in Saarbrücken eine Rahmenvereinbarung zur Modernisierung von 24 Personenbahnhöfen und Nahverkehrshaltepunkten getroffen. Insgesamt sollen zwischen 2004 und 2008 ca. 38 Millionen Euro in zahlreiche Einzelmaßnahmen investiert werden. Dazu gehören zum Beispiel der behindertengerechte Ausbau der Infrastruktur mittels Aufzügen und leicht zugänglichen Bahnsteigen, aber auch neue Bahnsteigdächer, Beschilderungen, Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen sowie die Sanierung von Personenunterführungen. "Bahnhöfe sind die Visitenkarten für unseren attraktiven ÖPNV", erklärte der saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi. Das Saarland habe durch den neuen Verkehrsvertrags mit der DB Regio die Weichen für einen landesweiten Nahverkehr in S-Bahn- Qualität bereits gestellt. Im saarländischen Nahverkehr fahre die modernste Fahrzeugflotte bundesweit. Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service, erklärte: "Wir freuen uns, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre mit dieser Rahmenvereinbarung fortführen können." Bisher wurden im Saarland seit 1994 fünf neue Haltepunkte gebaut, neunzehn Bahnhöfe aufgewertet und an 20 Stationen neue Wartebereiche - so genannte DB Pluspunkte - errichtet. "Nach Fertigstellung der nun geplanten Maßnahmen wird die überwiegende Zahl unserer 75 Stationen im Saarland sichtbar aufgewertet sein", so Siebert.

Neuer Bahnhof am Flughafen Köln/Bonn eröffnet

(14.06.) KÖLN/BONN - Der Flughafen Köln/Bonn ist jetzt auch per Bahn erreichbar. Am Samstag wurde dort der neue Bahnhof eingeweiht, und seit Sonntag rollen die Regional- und Fernzüge der DB. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe sagte bei der Einweihung, die Verknüpfung des Schienen- und Luftverkehrs sei der richtige Weg, um der weiter steigenden Mobilität der Menschen gerecht zu werden. Außerdem entstünden bei diesen integrierten Verkehrskonzepten neue Entwicklungs- und Kooperationsformen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück betonte, die neue Flughafenverbindung ermögliche auch die angestrebte umweltfreundliche Verlagerung des Kurzstreckenluftverkehrs auf die Schiene. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte bei der Inbetriebnahme, mit dem Flughafen Köln/Bonn schließe man bereits den neunten Airport an das Netz der DB an. "Mit dem neuen Bahnhof wird der Flughafen zum Musterbeispiel einer intermodalen Verkehrsanbindung. Die sinnvolle enge Verknüpfung der Verkehrsmittel Schiene und Flugzeug auf kürzestem Wege ist ein Meilenstein in Richtung moderne Mobilität."

Vorerst 174 Züge rollen seit dem gestrigen Sonntag täglich bis direkt unter das Terminal 2, darunter 115 S-Bahn-Züge und 30 RegionalExpress-Verbindungen. Insgesamt 13 ICE-Zugpaare der Relation Berlin - Flughafen Köln/Bonn verkehren täglich im Stundentakt. Damit ist das gesamte Ruhrgebiet direkt angebunden. Von und nach Frankfurt/Main gibt es zunächst abends jeweils eine durchgehende Verbindung. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 werden weitere Verbindungen von und nach Berlin sowie in Richtung Süden hinzukommen. Neben den Fluggästen profitieren insbesondere Berufspendler von der Schienenanbindung: Sie erreichen den Flughafen oder benachbarte Gebiete dank der Einbindung der Strecke in das Kölner S-Bahn-Netz bequem und in kürzester Zeit. Die RegionalExpress-Linie Mönchen­gladbach–Koblenz fährt stündlich über den Flughafen. Die S-Bahn-Linie 13 bindet den Flughafenbahnhof an das S-Bahn-Netz Köln an. Sie fährt von Horrem oder Köln über die Flughafenanbindung nach Troisdorf und zurück. Die Züge fahren an Werktagen tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends bis nach Mitternacht sowie an Samstagen und Sonntagen im 30-Minuten-Takt.

Die Streckenführung ist geprägt von ihrem hohen Tunnelanteil. Rund ein Drittel der Strecke verläuft unterirdisch. Der 1.047 Meter lange Schloss-Röttgen-Tunnel schützt den denkmalwerten Charakter des Areals mit dem Gestüt Röttgen und den vorgelagerten Weide- und Koppelflächen. Das Naturschutzgebiet Wahner Heide und das Flughafengelände werden im 4.210 Meter langen Flughafentunnel komplett unterirdisch durchquert. Der nördliche und südliche Abzweig der Flughafenschleife bildet die Schnittstellen zur Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. Im Norden ist ein markantes Bauwerk am Gremberger Kiesteich entstanden. Der Verkehr von Köln in Richtung Troisdorf, Gummersbach und zum Flughafen läuft hier reibungslos auf drei Ebenen. Für die südliche Schnittstelle wurde der Bahnhofsbereich von Köln-Porz-Wahn komplett umgebaut. Ein großes Rampenbauwerk für die ICE-Züge von und zum Flughafen ermöglicht einen kreuzungsfreien Verkehr. Das zentrale Bauwerk der Flughafenanbindung ist der neue viergleisige Bahnhof unter dem Terminal 2. Über Treppenanlagen, Rolltreppen und Aufzüge gelangen die Reisenden auf kürzestem Weg zum Check-in in das unmittelbar über dem Bahnhof gelegene neue Terminal. Auch optisch setzt der Entwurf des Architekturbüros Murphy/Jahn mit seinem gewölbten Glasdach Maßstäbe. Die 156 Meter lange Stahl-Glas-Konstruktion überspannt das Bauwerk in seiner vollen Breite von 36 Meter.

SNCF-Chef für engere Zusammenarbeit mit DB

(14.06.) MÜNCHEN (AP) - Der Chef der französischen Staatseisenbahn SNCF, Louis Gallois, hat sich für eine weit reichende Kooperation mit der DB ausgesprochen. In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) plädierte Gallois dafür, für den grenzüberschreitenden Verkehr zwei gemeinsame Unternehmen zu gründen, eines für den Hochgeschwindigkeits-Personenbereich und eines für den Güterbereich. Nur so seien Verbesserungen für die Kunden zu erreichen, wurde der SNCF-Chef zitiert. Gallois griff damit einen Vorschlag von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn auf, der nach Angaben der Zeitung vorgeschlagen hatte, binnen zehn Jahren ein deutsch-französisches Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, in dem die Franzosen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr auch in Deutschland zuständig sind. Gallois bezweifelte jedoch, dass Mehdorns Vorstoß mit dem EU-Kartellrecht vereinbar sei und plädierte für eine langsamere Annäherung: "Bevor wir eine solch großartige Hochzeit organisieren, müssten wir erst einmal zu flirten beginnen", wurde er zitiert.

Arbeiten für elektronisches Stellwerk in Hildesheim beginnen

(14.06.) HANNOVER - In diesen Tagen beginnt die DB mit den Vorarbeiten zum Bau des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) in Hildesheim. An der Bahnstrecke zwischen Hildesheim und Emmerke werden zunächst Tiefbauarbeiten für die neuen Kabeltrassen durchgeführt. Der Bau eines neuen Stellwerks in Hildesheim wird notwendig, um den Bahnhof unter Einbeziehung modernster Technik noch besser an die gestiegenen Anforderungen des heutigen Bahnverkehrs anzubinden. Mit der Realisierung wird eine Beschleunigung der Betriebsabwicklung sowie eine Verbesserung der Betriebsqualität im Knoten Hildesheim erreicht. Die Technik der bisherigen Stellwerksanlagen, teilweise aus dem Jahr 1946, ließ sich nicht weiter ausbauen. Bei der neuen Anlage handelt es sich um ein elektronisches Stellwerk der Firma Siemens. Auf rund 13 Kilometer Bahngleisen in und um Hildesheim herum werden 74 Weichen und 150 Signale künftig per Mausklick aus der Betriebszentrale der Bahn in Hannover ferngesteuert. Das neue Stellwerk ersetzt fünf Stellwerke herkömmlicher Bauart in Hildesheim Hauptbahnhof (3), Himmelsthür und Emmerke. Außerdem wird auch die Abzweigung Rössing/Barnten künftig durch das ESTW Hildesheim gesteuert. In die neue computergestützte Technik investiert die Bahn rund 52 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2006 vorgesehen.

RegionalExpress-Dresden-Zittau bis Liberec verlängert

(14.06.) LEIPZIG - Seit dem gestrigen Sonntag wird die RegionalExpress-Linie Dresden - Zittau an den Wochenenden vorerst zweimal täglich bis Liberec in Tschechien verlängert. Damit wird der seit Erweiterung der Europäischen Union Anfang Mai 2004 rollende "Wanderzug Bohemica" von Dresden nach Decin um ein weiteres neues Angebot in das südliche Nachbarland verstärkt. Die modernen Triebwagen benötigen für die 130 Kilometer lange Strecke rund 2,5 Stunden, ab Zittau dauert die Fahrt bis Liberec 40 Minuten. Nach Abschluss der Gleisbauarbeiten zwischen Bischofswerda und Arnsdorf, die derzeit einige Fahrplanänderungen auf der Relation erforderlich machen, werden ab 25. Juli weitere zwei RegionalExpress-Züge aus Dresden direkt bis Liberec geführt. Derzeit ist hier ein Umsteigen in Bischofswerda erforderlich. Die aktuellen Abfahrtszeiten ab Bahnhof Dresden-Neustadt Richtung Liberec sind 7.20 Uhr, 11.20 Uhr, 15.59 Uhr und 19.20 Uhr. "Das neue Angebot ist vor allem ein touristisches, dass in Zusammenarbeit mit der tschechischen Bahn entstanden ist. Mit der Euro-Neiße-Tageskarte des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien können Einzelreisende bei Zustieg innerhalb dieses Gebietes beispielweise ab Bischofswerda an einem Tag die Nahverkehrszüge bis Liberec für nur zehn  Euro nutzen", sagt Klaus-Dieter Martini, Leiter des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG. Alternativ können Reisende auch das Schönes-Wochenende-Ticket (SWT) der Bahn nutzen.

Seit dem 2. Mai rollt der "WanderExpress Bohemica" jeweils einmal je Wochenendtag bis 31.Oktober von Dresden nach Decin in Tschechien. Das neue Angebot wird durch die bereits bestehenden fünf Zugpaare des Elbe-Labe-Sprinters zwischen Bad Schandau und Decin komplettiert. Die Tageskarten des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) gelten ebenfalls grenzüberschreitend für den Elbe-Labe-Sprinter, den "WanderExpress Bohemica" und darüber hinaus für andere tschechische Regionalbahnen-Linien in Grenznähe. Auch im Busverkehr gilt das grenzüberschreitende Angebot seit Anfang Mai. Im Bahnhof Görlitz hat die DB mit der EU-Osterweiterung einen erweiterten Service eingeführt: So informiert ein neues Wegeleitsystem in deutscher, englischer und polnischer Sprache. Auch die Ansagen erfolgen seitdem zusätzlich in polnischer Sprache.

Sommer-Spezial-Preis: Ab 29 Euro quer durch Deutschland

(12.06.) BERLIN - Vom 1. Juli bis 31. August können Fahrgäste der DB für 29 Euro einen Tag lang unbegrenzt durch Deutschland fahren. Wie die DB in Berlin mitteilte, sollen ungefähr 30.000 Zugplätze täglich für den Sommer-Spezial-Preis zur Verfügung gestellt werden. Die Tickets gibt es für 29 Euro im Internet auf www.bahn.de oder an einem der rund 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr. Beim Kauf in den DB ReiseZentren, den Reisebüro mit DB-Lizenz und telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 beträgt der Preis 34 Euro. Der Verkauf startet am Montag, 14. Juni. Im Internet ist das Angebot am Montag ab 6.00 Uhr verfügbar. Der Preisknüller der Bahn gilt für die einfache Fahrt in der 2. Klasse. Für 29 Euro kann eine Person an einem Tag bis 3.00 Uhr des Folgetages innerhalb Deutschlands unbegrenzt weit fahren. Die Reise muss zumindest teilweise mit Zügen des Fernverkehrs zurückgelegt werden (ICE, IC/EC oder IR). Die Fahrkarten mit Bindung an einen bestimmten Zug sind bis drei Tage vor Fahrtantritt erhältlich und werden verkauft, solange der Vorrat reicht. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen. Erstattung und Umtausch sind nicht möglich. Jürgen Büchy, Vertriebschef des Personenverkehrs: „Natürlich ist der Preis für den Kunden extrem wichtig. Aus diesem Grund gehen wir gerade zur Sommer- und Reisezeit mit diesem Preishit in den Markt. Unser Ziel ist ganz klar, die Kunden zu gewinnen, die bisher mit dem Auto unterwegs waren."

Allianz pro Schiene beklagt Verschleppen von Finanzierungsvereinbarungen

(12.06.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat Verkehrsminister Manfred Stolpe und Finanzminister Hans Eichel vorgeworfen, Finanzierungsvereinbarungen für den Unterhalt des bestehenden Schienennetzes zu verschleppen. Nach Informationen des Schienenbündnisses sind in diesem Jahr zwischen Bund und DB erst sechs Finanzierungsvereinbarungen für die Unterhaltung des Bestandsnetzes in Höhe von insgesamt 740 Millionen Euro unterzeichnet. 18 weitere mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro warten in der Mitte des laufenden Haushaltsjahres noch auf die Unterschriften aus dem Verkehrs- und Finanzministerium. Das Parlament habe 2,5 Milliarden Euro für das Bestandsnetz bewilligt, deshalb sei es "völlig unverständlich, dass diese unstrittigen Mittel noch nicht freigegeben sind", so Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Stolpe und Eichel verschleppen die Finanzierungsvereinbarungen, ohne die die DB AG nicht losbauen darf, damit ein Teil der Schienenmittel am Ende des Jahres verfällt." Eichel wolle damit seine Haushaltslöcher stopfen, Stolpe liebäugele mit einer Umschichtung von 600 Mio Euro der Schienenmittel zur Straße. Flege: "Beides ist gegen den Beschluss des Parlaments."

Die Minister setzten wissentlich Arbeitsplätze aufs Spiel, kritisierte die Allianz pro Schiene weiter. Schon jetzt seien Baufirmen, Zuliefererbetreibe und Planungsbüros von ausbleibenden Aufträgen und von der fehlenden Planungssicherheit massiv bedroht. Nicht nur Bahnbranche und Bauwirtschaft seien enttäuscht von Verkehrs- und Finanzminister, auch innerhalb der Koalitionsfraktionen wachse der Unmut. In einem Schreiben an Verkehrsminister Stolpe, das der Allianz pro Schiene vorliegt, kritisieren zwei Fraktionsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen "nach Rücksprache mit der Fraktionsführung" die Verzögerung der Finanzierungsvereinbarungen und unzureichende Informationen. In dem Brief vom 9.6.04 forderten die Grünen Stolpe auf, "die ausstehenden Finanzierungsvereinbarungen in den nächsten Tagen definitiv zum Abschluss zu bringen und die Koalitionsfraktionen künftig in ungeschminkter und präziser Weise zeitnah zu unterrichten."

Bahn will EM-Fußballergebnisse in Fernzügen durchsagen

(12.06.) BERLIN - Die DB will alle Halbzeit- und Endergebnisse der Fußball-Europameisterschaft in ihren Fernzügen durchsagen. Das kündigte Bahnsprecher Achim Stauss am Freitag in Berlin an. Der Zugbegleiter soll dazu bei den EM-Spielen seine Informationen per SMS aufs Handy erhalten. Bei deutscher Beteiligung sowie in den Halbfinalen und im Endspiel soll laut Stauss sogar jedes Tor mit dem entsprechenden Torschützen verkündet werden.

Interview: Mehdorn sieht Pünktlichkeit bei der Bahn deutlich verbessert

(12.06.) FRANKFURT/Main - Die DB ist nach eigenen Angaben deutlich pünktlicher geworden. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte der in Ludwigshafen erscheinenden "Rheinpfalz" (Samstagausgabe), in den ersten fünf Monaten des Jahres habe sich der Anteil der pünktlichen Züge um zehn Prozentpunkte auf 91 Prozent erhöht. Die Fernzüge seien dabei zu durchschnittlich 90 Prozent zu den im Fahrplan angegebenen Uhrzeiten angekommen. Im Regionalverkehr seien es 95 Prozent und bei den S-Bahnen 98 Prozent gewesen. Mehdorn hofft nach dem Zwischenfahrplanwechsel am Wochenende auf eine weiter verbesserte Pünktlichkeit der Züge. Ziel sei eine durchschnittliche Pünktlichkeit von 95 Prozent. Zugleich kündigte der Bahnchef an, dass auf den wichtigsten ICE-Strecken die Züge mittelfristig im Halbstunden-Takt rollen sollen. Statt langer seien zahlreichere kurze Züge angestrebt.

Die Kürzung der Bundesmittel für Investitionen ins Schienennetz bedeute für die DB-Bemühungen, Personen- und Güterverkehr zu entflechten, einen erheblichen Rückschlag, betonte Mehdorn in dem Interview mit der "Rheinpfalz". Die Folgen seien verheerend und täten "richtig weh". In den nächsten fünf Jahren blieben dadurch nur rund 2,5 Milliarden Euro für Neu- und Ausbaustrecken übrig. Damit stehe fest, dass in dieser Zeit keine einzige Neubaustrecke mehr in Angriff genommen werden könne. Die verbliebenen Mittel sollen laut Mehdorn auf die Fertigstellung von drei Projekten konzentriert werden: auf die Strecken Nürnberg - Ingolstadt und Hamburg - Berlin sowie den neuen Berliner Hauptbahnhof. Die Finanzierung von Neubaustrecken durch zusätzliche Schuldenaufnahme der Bahn lehnte Mehdorn ab. Man werde nicht den selben Fehler machen wie früher die Bundesbahn und sich in eine Überschuldung treiben lassen.

Bahn beendet EC-Kartenzahlung im Zug

(11.06.) BERLIN - Ab dem 1. August 2004 können Fahrgäste in Zügen des Nah- und Fernverkehrs der DB ihre Fahrkarten nicht mehr mit der EC-Karte bezahlen. Wie die DB am Donnerstag in Berlin mitteilte, müssten die Zugbegleiter während des Zahlungsvorgangs eine Onlineprüfung durchführen, um einen sicheren Zahlungsverkehr mit der EC-Karte im Zug zu gewährleisten. Diese sei aber im Zug - anders als im ReiseZentrum oder an Automaten - technisch nicht möglich, weil die derzeit eingesetzten mobilen Terminals technisch nicht für das Online-Abrechnungsverfahren ausgerüstet seien, sagte Bahn-Sprecherin Monika Bloch. Selbst wenn die Geräte das könnten, "bekämen wir Probleme im Tunnel", meinte sie. Die DB benutzt stattdessen bisher das Lastschriftverfahren, bei dem mit der Unterschrift ein Abbuchungsauftrag erteilt wird. Dies ist eine von Banken und Sparkassen nicht autorisierte Nutzung der EC-Karte. Daher gibt es keine Garantie der Kreditinstitute, dass der Betrag auch bei mangelnder Bonität oder bei Missbrauch gutgeschrieben wird.

Die Bahn entschloss sich nach eigenen Angaben zur Einstellung der Bezahlungsmöglichkeit mit EC-Karte im Zug, weil durch den Missbrauch von EC-Karten die Zahlungsausfälle in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen seien. Dadurch entständen dem Unternehmen Schäden in Millionenhöhe, hieß es. Reisende können im Zug weiterhin bar oder per Kreditkarte bezahlen. Im ReiseZentrum und am Automaten wird die EC-Karte nach wie vor akzeptiert. Gleichzeitig betonte die DB, nicht einmal jede 20. Fahrkarte werde an Bord eines Zuges gekauft, davon würden lediglich 10 Prozent mit der EC-Karte bezahlt. Jürgen Büchy, Geschäftsführer Vertrieb Personenverkehr: "Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Aber es ist im Interesse aller Kunden, wenn wir den Missbrauch stoppen, da wir sonst die uns entstehenden Kosten auf alle Fahrscheine umlegen müssten."

Die Abschaffung der Zahlungsmöglichkeit mit EC-Karte im Zug ist vom Fahrgastverband Pro Bahn als Benachteiligung vor allem junger Menschen und von Fahrgästen in ländlichen Regionen kritisiert worden. "Typisch Deutsche Bahn", sagte der Vorsitzende der Organisation, Karl-Peter Neumann, der dpa in Berlin. "So lange nicht zu 100 Prozent garantiert werden kann, dass die Fahrkartenautomaten funktionieren, dürfte es solche Einschränkungen nicht geben", forderte Naumann. Vor allem junge Menschen hätten in der Regel nur eine EC-Karte, und in ländlichen Regionen seien Kreditkarten weniger verbreitet. Wenn die Fahrkartenautomaten nicht funktionieren, hätten diese Bahnkunden Probleme mit dem Ticketkauf.

Israelische Staatsbahnen stocken Doppeldecker-Flotte auf

(11.06.) BERLIN - Bombardier Transportation wird weitere 54 Doppelstockwagen an die Israelischen Staatsbahnen liefern. Der Auftrag, mit dem die Israelischen Staatsbahnen nicht nur, wie vorgesehen, eine Option über 23 Wagen ziehen, sondern mehr als doppelt so viele Fahrzeuge bestellen, hat einen Wert von rund 78 Millionen Euro. Der ursprüngliche Auftrag wurde 1999 erteilt. Mit der Neubestellung stocken die Israelischen Staatsbahnen ihre Doppeldecker-Flotte auf insgesamt 147 Fahrzeuge auf. 89 der bereits bestellten Wagen sind schon beim Kunden, vier werden bis Juli 2004 ausgeliefert sein. Die Lieferung der neuen Wagen soll im Dezember 2005 beginnen und bis Mitte 2006 abgeschlossen sein.

Die neuen 47 Mittel- und sieben Steuerwagen werden größtenteils im Bombardier-Werk Görlitz produziert. Einen Teil der Endmontage, etwa die Installation von Heizung, Klimaanlage und der Einbau der Sitze, wird die Israel Aviation Industry (IAI) übernehmen. Die Fahrzeuge bekommen gegen die extrem heißen Sommer besonders leistungsstarke Klimaanlagen. 29 Wagen sind behindertengerecht gestaltet und mit einer Spezialrampe für Rollstühle sowie einer besonders geräumigen Toilette ausgestattet. Die Wagen für die Israelischen Staatsbahnen gehören zu der außerordentlich erfolgreichen neuesten Generation von Doppelstockwagen, die bei Betreibern und Fahrgästen gleichermaßen beliebt sind. Allein rund 1500 Fahrzeuge dieser hochmodernen Baureihe beweisen jeden Tag aufs Neue ihre Zuverlässigkeit auf zahlreichen Strecken etwa der Deutschen Bahn und der Dänischen Staatsbahnen (DSB). Auch für die Luxemburgischen Eisenbahnen (CFL) werden zur Zeit Doppeldecker in Görlitz gebaut.

Schweiz: Streifkollision einer S-Bahn mit einem Rangierzug

(11.06.) BERN - Am Donnerstag Nachmittag sind im Bahnhof Oberwinterthur ein Rangierzug und eine S-Bahn der Linie 12, die von Seuzach nach Zürich HB verkehrte, seitlich kollidiert. Dabei entgleisten die Lok sowie ein Wagen der S12 sowie mehrere Wagen der Rangierkomposition, die aus der Unterhaltsstätte in den Bahnhof einfuhr. Zwei Personen mussten sich ärztlich behandeln lassen: Eine Person erlitt einen Schock, eine Person verletzte sich beim Öffnen der Tür an der Hand. Wegen des Unfalls blieb die Strecke Winterthur–Seuzach den restlichen Donnerstag gesperrt. Als Ersatz für die entfallenen Züge setzten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) Busse ein. Die Intercity-Züge Winterthur–Romanshorn verkehrten bereits seit dem frühen Donnerstag Abend wieder durchgehend und weitgehend fahrplanmäßig.

DB soll wieder Strecke Hamburg-Flensburg-Padborg betreiben

(10.06.) FLENSBURG - Nach Informationen des Hamburger "Abendblatts" soll die DB Regionalbahn Schleswig-Holstein von Ende 2005 an wieder die Züge auf der Strecke Hamburg-Flensburg-Padborg betreiben. Diesen Vorschlag unterbreite Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD) dem Landtag in einem vertraulichen Schreiben, das der Zeitung vorliege, heißt es in dem Bericht. Außer der Regionalbahn (RB) hatten laut "Abendblatt" auch die Länderbahn AKN, die Hamburger Hochbahn und die private Nord-Ostsee-Bahn (NOB), deren Züge zurzeit auf der so genannten Flex-Strecke zwischen Hamburg und Flensburg/Padborg (190 Kilometer) fahren, Angebote für die Strecke abgegeben. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei letztlich das günstige Angebot der DB gewesen. Sie will die Strecke nach Informationen des "Abendblatts" mit einem Landeszuschuss von jährlich nur 4,78 Millionen Euro fahren. Die NOB erhält derzeit 6,42 Millionen Euro. Möglich sei das niedrige Angebot der DB nur, weil die Regionalbahn keine fabrikneuen Fahrzeuge anschaffen wolle, sondern auf ehemalige InterRegio-Wagen setze, die für die neue Aufgabe ein Re-Design erhalten sollten.

STATION AGENT - Eisenbahn im Kino

(10.06.) ERLANGEN - Mit "STATION AGENT" startet am heutigen Donnerstag, also am 10. Juni, ein Film in den deutschen Kinos, in dem die Eisenbahn eine Hauptrolle spielt. Erzählt wird die Geschichte eines Eisenbahnfans, der ein idyllisch gelegenes, stillgelegtes Eisenbahndepot in Newfoundand erbt. Obwohl er entschlossen ist, allen Begegnungen mit anderen Menschen aus dem Weg zu gehen, schließt er zwei Freundschaften für ein Leben, in dem er fortan vielleicht allein, aber sicher nicht mehr einsam ist. Mehr Infos zum Film und ein Gewinnspiel mit 5x2 Freikarten für einen Kinobesuch gibt es auf einer Bahnnews-Sonderseite.

DB stationiert in Berlin weitere Abschlepplok

(10.06.) BERLIN - Nach den zwei jüngsten Pannen mit ICE-Zügen, bei dem die Reisenden jeweils für mehrere Stunden in den Zügen festsaßen, hat die DB nach Informationen der "Berliner Zeitung" ein schnelleres Eingreifen versprochen. "Wir haben in Berlin eine zusätzliche Bereitschaftslok stationiert," sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn der Zeitung. Damit stehen in dieser Stadt jetzt zwei Lokomotiven nebst Personal parat, die liegen gebliebene Züge abschleppen können. Bisher hat es nur in Rummelsburg eine Bereitschaftslok gegeben. Auch künftig werde es in der Regel nicht möglich sein, die Fahrgäste auf freier Strecke aussteigen zu lassen, sagte Mehdorn: "Sicherheit hat für uns höchste Priorität."

Railion beteiligt sich mehrheitlich an Strade Ferrate del Mediterraneo (SFM)

(10.06.) MAINZ - Mit Wirkung zum 08. Juni 2004 hat sich die Railion Deutschland AG mit 95 Prozent an der privaten italienischen Eisenbahngesellschaft Strade Ferrate del Mediterraneo (SFM) mit Verwaltungssitz in Alessandria beteiligt. Italien bildet den stärksten Auslandsmarkt für Railion und weist hohe Wachstumsraten auf. Die zunehmenden Kundenanforderungen nach internationalen durchgängigen Transporten mit gleichbleibend hoher Qualität sowie der verstärkte Wettbewerb auf der wichtigen Achse Deutschland - Schweiz - Italien erfordern eine starke strategische Positionierung, um sich Marktanteile zu sichern und wettbewerbsfähiger zu werden. Durch die Übernahme der im April 2001 gegründeten SFM schafft sich Railion eine eigene Produktionsgesellschaft zu den Wirtschaftszentren in Nord-West-Italien. Damit hat Railion einen weiteren Wettbewerbsvorsprung im Alpentransit erreicht.

Die Durchführung dieser Transportleistungen in Eigenregie steht in Ergänzung zu den bestehenden Kooperationen mit der italienischen Staatsbahn Trenitalia, der Ferrovie Nord Cargo und der Rail Traction Company (RTC), an der Railion Deutschland mit 30,07 Prozent beteiligt ist. "SFM ist ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Erweiterung unseres Europäischen Produktionsnetzwerks. Durch die Verzahnung der Produktionsprozesse sind wir in der Lage, Qualität und Zuverlässigkeit unserer Leistungen deutlich zu steigern", so Dr. Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender der Railion Deutschland AG. "Gleichzeitig möchten wir unsere bestehenden Kooperationen mit Trenitalia, Ferrovie Nord Cargo und RTC weiter ausbauen", erläutert Dr. Kremper die zukünftigen Schritte im Italienverkehr. Railion baut damit im Alpentransit seine starke Wettbewerbsposition auf den drei wichtigen Verkehrsachsen im Alpentransit über den Brenner, den Gotthard und über den Lötschberg-Simplon-Pass aus.

Finanzierung für Wiener Zentralbahnhof geregelt

(10.06.) WIEN - Die Signale für den Bau des 420 Mio. Euro teuren Projekts Wiener Zentralbahnhof stehen nach Informationen des "ORF" nun offenbar auf grün. Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Finanzstadtrat Sepp Rieder (SPÖ) haben sich demnach über die Finanzierung für das Projekt geeinigt. Bis Herbst sollten die entsprechenden Verträge zwischen Bund, Stadt Wien und ÖBB unterschriftsreif sein. Der neue Bahnhof soll laut "ORF" auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern beim Südtiroler Platz entstehen und 2010 fertiggestellt sein. Der jetzige Südbahnhof solle abgerissen werden und an seiner Stelle solle ein neuer Stadtteil entstehen.

Millionenschäden bei der DB durch Graffiti und Vandalismus

LEIPZIG - Durch Graffitisprayer und Vandalismus entstehen der DB jedes Jahr Reparatur- und Reinigungskosten in Millionenhöhe. Allein im Raum Leipzig musste der Konzern im vergangenen Jahr mehr als 600 000 Euro zur Beseitigung der Schäden an Zügen und Bahnhöfen aufbringen, sagte der Sprecher des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG, Klaus-Dieter Martini, am Mittwoch in Leipzig. Bundesweit beliefen sich die Kosten im Jahr 2003 nach seinen Angaben auf mehr als 50 Millionen Euro. Die meist jugendlichen Täter würden nur selten erwischt, so dass die Bahn meist auf den beträchtlichen Kosten sitzen bleibe, berichtete der Sprecher des Bundesgrenzschutzes (BGS) Leipzig, Jens Damrau. Den Tätern droht im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren, mindestens aber eine Geldstrafe. Neben einem Straf- oder Bußgeldverfahren könne die Bahn auch Schadenersatz in Höhe von mehreren 10 000 Euro von den Tätern fordern. Die Graffiti-Entfernung am Zug koste pro Quadratmeter 50 bis 55 Euro. Für eine zerstörte Bahnhofsuhr müsse das Unternehmen 2200 Euro bezahlen.

Bombardier beschließt endgültiges Aus für Ammendorf

(10.06.) BERLIN (AFP/ eig. Ber.) - Begleitet von Protesten mehrerer hundert Arbeiter hat der Aufsichtsrat von Bombardier die endgültige Schließung des Waggonbau-Werks im sachsen-anhaltinischen Ammendorf zum Jahresende 2005 beschlossen. Bereits Mitte März hatte der kanadische Bahn- und Luftfahrtkonzern die Pläne für eine Werksschließung angekündigt, die formelle Entscheidung dann jedoch verschoben. Nach Gewerkschaftsangaben sind in dem Werk derzeit 677 Mitarbeiter beschäftigt. Gespräche über Ersatzarbeitsplätze für die entlassenen Beschäftigten liefen, sagte ein Unternehmenssprecher. Weltweit will Bombardier binnen zwei Jahren 6600 Stellen streichen und sieben Werke in Europa schließen. Knapp 5700 Jobs sollen allein in Europa wegfallen, darunter rund 1500 in Deutschland. Erst vor zwei Jahren hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die bereits damals drohende Stilllegung von Ammendorf abgewendet.

Schlichterspruch im Berliner S-Bahn-Streit

(09.06.) BERLIN - Im dem seit Monaten dauernden Tarifstreit bei der Berliner S-Bahn haben sich am Dienstag in Halle beide Parteien auf eine Schlichtungsempfehlung geeinigt. Danach sollen die Entgelte für die rund 4000 Beschäftigten ab 1. August um 3,2 Prozent steigen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Transnet am Dienstag sagte. Zudem sei eine Einmalzahlung von 475 Euro vorgesehen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen bis 2006 ausgeschlossen werden. Außerdem werde die Wochenarbeitszeit ab 1. August ohne Lohnausgleich um eine Stunde verkürzt, untere Einkommensgruppen erhielten jedoch den vollen Lohnausgleich. Dem Schlichterspruch müssen noch die Tarifkommissionen beider Seiten zustimmen. Die Schlichtungsgespräche waren am Dienstag in Halle wieder aufgenommen worden. Auf Arbeitnehmerseite fungierte der frühere Berliner Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) als Schlichter. Die Arbeitgeberseite wurde vom Chef des Halleschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH), Rüdiger Pohl, vertreten.

Kommt die Kerosin-Steuer?

(09.06.) BERLIN - Finanzminister Hans Eichel erwägt nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" die Besteuerung des Kerosins bei innerdeutschen Flügen als ein mögliches Mittel zum Stopfen der Löcher im Haushalt 2005. Die Allianz pro Schiene begrüßte die Pläne als Beitrag zur Chancengleichheit im Wettbewerb. Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege führte Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaft an, wonach der Flugverkehr in Deutschland 2001 allein durch die Befreiung von der Kerosinbesteuerung mit mehr als zwei Milliarden Euro subventioniert wurde. "Die Steuerfreiheit von Flugtreibstoff ist umweltschädlich, anachronistisch und ungerecht", sagte Dirk Flege, der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Während Auto- und Bahnfahrer Mineralölsteuer, Ökosteuer und Mehrwertsteuer auf jeden Liter Treibstoff zahlen, "verpesten die Fluggesellschaften unsere Atmosphäre mit staatlicher Unterstützung", so Flege.

Die Steuerbefreiung des Luftverkehrs geht laut der Allianz pro Schiene auf das so genannte Chicagoer Abkommen aus dem Jahr 1944 zurück, mit dem das damals junge Verkehrsmittel Flugzeug gefördert werden sollte. Diese Anschubförderung sei nach Auffassung der Allianz pro Schiene überholt, da der Luftverkehr mit jährlichen Wachstumsraten von 5 Prozent längst etabliert sei. Auch das Argument der Fluggesellschaften, dass der Luftverkehr seine Wegekosten durch Gebühren selbst trage, laufe ins Leere. Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege: "Treibstoffsteuer ist eine Umweltverbrauchssteuer - mit der Finanzierung der Verkehrswege haben Energiesteuern nichts zu tun." Mit dieser "Augenwischerei" versuchten die Fluggesellschaften, ein "anachronistisches Steuerprivileg" zu erhalten. Die Allianz pro Schiene verwies auf die Ungerechtigkeit gegenüber Bahnfahrern, die durch die Steuerbefreiung des Flugverkehrs entstehe. "Auf der Strecke Berlin-München spart der Flieger 25 Euro gegenüber dem Bahnfahrer, der alle üblichen Steuern mit seinem Bahnticket bezahlt", rechnete Dirk Flege vor. Seit der europäischen Richtlinie 2003/96/EG vom 23. Oktober 2003 zur Besteuerung von Energieerzeugnissen ist es ohne weiteres möglich, eine Kerosinsteuer auf.

Auch die Bahngewerkschaft Transnet begrüßte die Pläne Eichels. Gewerkschaftschef Norbert Hansen unterstrich, Transnet habe ein solches Vorgehen bereits seit längerem gefordert. Hansen forderte zugleich, die Mehrwertsteuer auf In- und Auslandsflügen einzuführen. Auch dies sei ein Wettbewerbsnachteil der Schiene, kritisierte der Transnet-Vorsitzende. Die Einführung der Steuer für Auslandsflüge war vom Bundestag bereits im vergangenen Jahr bereits beschlossen worden. Allerdings hatte die Union den Vorstoß im Bundesrat gestoppt. Zugleich erinnerte der Gewerkschaftsvorsitzende die Bundesregierung an die Zusage, die Mehrwertsteuer im Fernverkehr auf sieben Prozent abzusenken. Die Bahnen, die bislang noch den vollen Satz abführen müssen, könnten diese Vergünstigung dann an die Kunden weitergeben. Umweltminister Trittin hatte mehrfach zugesagt, den Mehrwertsteuersatz im Fernverkehr im kommenden Jahr zu senken.

Neue Züge auf der Gäubahn

(09.06.) STUTTGART - Die DB setzt im Rahmen des Verkehrsvertrages mit dem Land Baden-Württemberg ab Sonntag, 13. Juni 2004, für die RegionalExpresszüge Stuttgart - Rottweil neue Elektrotriebwagen (ET) der Baureihe 425.3 ein. Die Züge für die Strecke Stuttgart - Singen folgen Mitte September. Die neuen Züge stammen vom Herstellerkonsortium Bombardier Transportation und Siemens und ersetzen die bisherigen lokbespannten Züge. In den Hauptverkehrszeiten werden zusätzlich weiterhin vereinzelt lokbespannte Züge eingesetzt. Peter Rumpf, Leiter Regionalverkehr Württemberg der DB Regio AG: "Dies ist ein Schritt zu mehr Qualität und Komfort auf der Gäubahn, für den wir als DB Regio rund 60 Mio. Euro investieren. Wir sind überzeugt, dass die Fahrzeuge zwischen Stuttgart und Singen genauso erfolgreich laufen, wie im Regionalverkehr zwischen Stuttgart und Karlsruhe bzw. Heidelberg und bei der Rhein-Neckar-S-Bahn, wo Elektrotriebwagen der Baureihe ET 425 bereits im Einsatz sind".

Zum Einsatz auf der Gäubahn kommen fabrikneue Fahrzeuge der neuesten Generation. Transparente Trennscheiben und große Fenster sorgen für Helligkeit und eine offene, lichte Raumatmosphäre. In jedem Fahrzeug befinden sich zwei Mehrzweckräume, in denen z. B. Fahrräder mitgeführt werden können, sowie ein behindertengerechtes, geschlossenes Vakuum-Toilettensystem. In jedem der behindertenfreundlich ausgelegten Einstiegsräume ermöglichen Wechselsprechanlagen die Kontaktaufnahme zum Triebfahrzeugführer. Durch die Energierückspeisung beim Bremsen, die Nutzung der Geräteabwärme zum Heizen der Fahrgasträume, durch doppelverglaste Fenster und eine starke Isolierung wird eine günstige Energiebilanz garantiert. Zum Start der neuen Züge auf der Gäubahn können am Sonntag, 13. Juni 2004, ganztägig alle durchgehenden RegionalExpress-Züge (RE-Züge) zwischen Stuttgart - Horb / Rottweil und Stuttgart - Singen kostenlos benutzt werden. Mit unterwegs in den meisten Zügen sind die Maskottchen des 3-Löwen-Taktes, die gleichnamigen Löwen, die mit Schokolade und Informationen für Kurzweil auf der Fahrt sorgen. Sie verteilen leckere Schokolöwen aus der Schwarzwälder Schokoladenmanufaktur und Infobroschüren, die aus Anlass des 125-jährigen Gäubahnjubiläums in Zusammenarbeit mit den Kommunen erstellt wurden und interessante Ausflugtipps entlang der Gäubahn vorstellen.

ICE-Anschlag wäre ohne große Folgen geblieben

(09.06.) DORTMUND (AP/eig. Ber.) - Neun Wochen nach dem Anschlag auf einen ICE bei Kamen am 03. April haben die Ermittler nach wie vor keine konkreten Hinweise auf Täter und Motiv. Der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständige für das Bahnwesen hat inzwischen die Standorte der auf den Gleisen angebrachten Metallplatten rekonstruiert. Alle Platten waren demnach in Fahrtrichtung hinter der Autobahnbrücke angebracht worden, so dass nach Angaben der Behörden ein Absturz des Zuges von der Autobahnbrücke in jedem Fall ausgeschlossen war. Der Sachverständige kommt in seinem vorläufigen Gutachten zu dem Ergebnis, dass sich der Zug auch im Falle einer Entgleisung weiter im Bereich des Gleises fortbewegt hätte und nach einigen hundert Metern zum Stillstand gekommen wäre. «Es wäre selbst bei einer Fahrgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern allenfalls mit leichten Verletzungen weniger Fahrzeuginsassen zu rechnen gewesen», hieß es in der gemeinsamen Presseerklärung. Für schwerwiegendere Folgen hätten mehrere wichtige Voraussetzungen gefehlt.

Bahn kooperiert mit Kreuzberger Oberschule

(09.06.) BERLIN - In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Wirtschaftsverbänden und der Agentur für Arbeit Berlin Mitte unterzeichnete der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Dr. Norbert Bensel, am Montag in der Konzernzentrale am Potsdamer Platz eine Kooperationsvereinbarung mit der Hector-Peterson-Oberschule. Inhalt der Kooperation mit der Kreuzberger Gesamtschule ist die regelmäßige Zusammenarbeit im Bereich Berufsorientierung und Qualifizierung. So werden den Schülern beispielsweise die Berufsbilder der Bahn vorgestellt, Betriebsbesichtigungen bei der Bahn durchgeführt und Gespräche mit Auszubildenden angeboten. Darüber hinaus wird ein Bewerbertraining vorgestellt, das auch von Lehrkräften anderer Schulen für den Unterricht genutzt werden kann.

"Schülerinnen und Schüler sind unsere Mitarbeiter von morgen – in mehr als 25 Ausbildungsberufen suchen wir qualifizierten Nachwuchs", sagte Dr. Norbert Bensel. "Das Engagement für Schulen ist für uns als einer der größten Ausbilder und Arbeitgeber in Deutschland deshalb von großer Bedeutung." IHK-Präsident Werner Gegenbauer betonte die hohe Bedeutung, die diese Kooperationen für die Schüler haben: "Der frühzeitige Kontakt mit Unternehmen, beispielsweise durch Praktika, ist für die Schüler oft der erste Schritt zum späteren Ausbildungsbetrieb. Wir freuen uns, mit dem Projekt 'Partnerschaft Schule Betrieb' diese Kontakte seit nunmehr vier Jahren erfolgreich zu vermitteln und zu begleiten".

Transnet: Bundesländer planen Abbestellungen von Zugleistungen

(08.06.) BERLIN - Nach Informationen der Bahngewerkschaft Transnet planen einige Bundesländer Abbestellungen von Verkehrsleistungen im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV). Konkrete Vorhaben gebe es beispielsweise in Hessen, Baden-Württemberg und Brandenburg, hieß es. In Hessen sollten bereits zum Fahrplanwechsel Mitte des Monats rund 300.000 Zugkilometer gestrichen werden. In Baden-Württemberg sollten Mitte Dezember 800.000 Zugkilometer dem Rotstift zum Opfer fallen, in Brandenburg ebenfalls 800.000. Wie die Gewerkschaft weiter betonte, handele es sich dabei nicht um Kürzungen durch die DB Regio. Vielmehr nutzten die Länder die in Verkehrsverträgen vereinbarten "Atmungsklauseln", wonach Abbestellungen in engem Rahmen möglich seien. Die Gewerkschaft kritisierte die geplanten Streichungen, die offenbar Folge der Kürzungen bei den Regionalisierungsmitteln seien, scharf. Das sei ein Auswuchs dieser verkorksten Vorgehensweise im Bereich Subventionsabbau, erklärte das zuständige Vorstandsmitglied der Gewerkschaft, Karl-Heinz Zimmermann. Durch die Streichungen gerate der SPNV nun wieder in die Defensive, warnte Zimmermann. Die "Erfolgsstory SPNV" drohe kaputtgespart zu werden.

Kleiner Fahrplanwechsel am 13. Juni

(08.06.) BERLIN - Zum kleinen Fahrplanwechsel am 13. Juni gibt es einige Anpassungen. Neu ans Bahnetz geht an diesem Tag der Bahnhof "Flughafen Köln/Bonn". Zahlreiche Regionalzüge und auch der DB-Fernverkehr machen dann direkt unter dem Terminalgebäude des zweitgrößten Flughafens Nordrhein-Westfalens Station. Die ICE-Linie Köln - Hannover - Berlin wird nach Süden bis zum Airport Köln/Bonn verlängert und schafft damit stündliche, umsteigefreie Verbindungen zwischen dem Konrad-Adenauer-Flughafen und zahlreichen Großstädten Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens. Von und nach Frankfurt wird es bereits ab Juni abends jeweils eine durchgehende Verbindung pro Richtung geben. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 werden weitere Verbindungen von und nach Berlin sowie Richtung Süden hinzukommen. Im Nahverkehr werden die RegionalExpress-Linie Koblenz - Mönchengladbach im Stundentakt und die S-Bahn-Linie Troisdorf - Köln - Horrem alle 20 Minuten über den Flughafen geführt.

Darüber hinaus treten bei der Bahn am 13. Juni 2004 geringfügige Fahrplananpassungen in Kraft. Um Verspätungen auf der stark belasteten Berliner Stadtbahn zu reduzieren, halten die ICE auf der Linie Hamburg - Berlin - Leipzig - München - außer in Tagesrandlagen - künftig nicht mehr am Flughafen Berlin-Schönefeld. Auf der ICE-Linie Münster - Köln Deutz - Frankfurt/M. wird das Zugangebot deutlich reduziert. Einzelne Züge verkehren nur noch zwischen Frankfurt/M. und Köln-Deutz oder Essen. Als Grund für die Streichungen gibt die Bahn eine mangelnde Auslastung der Züge an. In Bayern verbessert die Bahn die Anschlüsse ins Werdenfelser Land. Die Züge der ICE-Linie (Berlin-) Frankfurt - Stuttgart - München halten künftig zusätzlich in München-Pasing und schaffen damit attraktive Umsteigeverbindungen an den Regionalverkehr in Richtung Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen. Der "ICE-Sprinter", der am frühen Morgen von Frankfurt/Main nach Hannover und Hamburg fährt, hält vom 13. Juni an zusätzlich in Kassel-Wilhelmshöhe. Bei diesem Zug entfällt außerdem der bislang obligatorische "Sprinter"-Aufpreis.

Schon traditionell verstärkt die Bahn im Sommer ihr Angebot für Urlauber. In der Hochsaison fahren zusätzliche InterCitys direkt auf die beliebtesten deutschen Ferieninseln Sylt, Fehmarn, Rügen und Usedom. So wächst beispielsweise das Angebot nach Puttgarden auf Fehmarn im Sommer von vier auf sieben Fernzüge täglich. Mehr Direktverbindungen gibt es saisonal auch nach Norddeich Mole (mit Fähr-Anschluss nach Norderney und Juist) sowie für Skandinavien-Reisende von Hamburg nach Kopenhagen. Die schönsten Feriengebiete in Österreich und Italien sind im Sommer mit dem UrlaubsExpress im Zeit sparenden „Nachtsprung“ erreichbar. Die Bahn bietet jeden Freitagabend preisgünstige Direktverbindungen im Schlaf- oder Liegewagen von Hamburg und Dortmund nach Klagenfurt und Venedig, außerdem dreimal wöchentlich über Nacht von München nach Rimini, Ancona und Pescara an der Adria.

Die neue CD-ROM "Elektronischer Fahrplan für Deutschland und Europa" mit allen Fahrplandaten vom 13. Juni bis 11. Dezember 2004 ist ab Anfang Juni für 5 € in allen ReiseZentren oder telefonisch unter 02241/947 777 erhältlich, ebenso "Regio"-Ausgaben auf CD-ROM für 2,50 €.

Allianz pro Schiene: "FDP für Bahnfahrer nicht wählbar"

(08.06.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat am Montag Bahnfahrer zur Nichtwahl der FDP bei der Europawahl aufgerufen. "Die FDP betreibt eine einseitige Verkehrspolitik gegen die Schiene, die unser Land in den Verkehrskollaps treiben würde", sagte Norbert Hansen, der Vorsitzende des Schienenbündnisses, zur Begründung. "Wer wie die FDP die Schiene für den ‚am stärksten bezuschussten Verkehrsträger' hält, hat kein Fünkchen volkswirtschaftlichen Sachverstand", kritisierte Hansen und verwies darauf, dass der Straßenverkehr in der EU jährlich mit 485 Milliarden Euro subventioniert werde, indem die Gesellschaft die Kosten für vom Straßenverkehr verursachte Gesundheits- und Umweltschäden bezahle. Hansen: "Die FDP ist die Anti-Umweltpartei schlechthin und für Bahnfahrer nicht wählbar." Die Allianz pro Schiene hatte an alle maßgeblichen Parteien Fragen zu ihrem verkehrspolitischen Programm für die Europawahl gerichtet. Unter den Antworten falle neben den "für Schienenfreunde indiskutablen Positionen der FDP" auch die PDS mit dem "abstrusen Vorschlag einer europäischen Staatsbahn" auf. Der Allianz pro Schiene-Vorsitzende Hansen: "Das ist so unrealistisch, dass man die PDS verkehrspolitisch nicht ernst nehmen kann."

Die Allianz pro Schiene forderte die Deutschen auf, an der Europawahl am 13. Juni teilzunehmen und dabei die Verkehrspolitik der Parteien zu berücksichtigen. "Das Transitland Deutschland ist der europäischen Verkehrspolitik in besonderem Maße ausgeliefert", betonte der Vorsitzende Hansen. Das betreffe Bahn- und Autofahrer gleichermaßen, denn "nur ein starker Schienenverkehr kann die Straßen von Staus und Abgasen entlasten", so Hansen. Die Belastung durch den LKW-Transitverkehr steige seit der EU-Osterweiterung bereits spürbar: So habe seit dem Wegfall der Zollkontrollen der LKW-Verkehr in den deutsch-tschechischen Grenzregionen nach jüngsten Erhebungen bereits um 33 Prozent zugenommen und zu wachsenden Protesten der Anwohner geführt. Die beiden großen Parteien SPD und CDU bleiben nach Einschätzung der Allianz pro Schiene in ihren Aussagen zur europäischen Verkehrspolitik "recht allgemein". "Es bleibt abzuwarten, wie die sozialdemokratischen und konservativen EU-Parlamentarier die verkehrspolitischen Grundsätze ihrer Parteien mit Leben füllen werden", bemerkte Norbert Hansen dazu. Die Antwort von Bündnis 90/Die Grünen sei demgegenüber "erfreulich differenziert und umfangreich" ausgefallen, "mit Blick für verkehrspolitische Zusammenhänge". (Weitere Informationen zum Download: Die Wahlprüfsteine der Allianz pro Schiene, die Antworten der Parteien: SPD, CDU, Bündnis 90/ Die Grünen, FDP, PDS)

DB eröffnet Lounge in Hamburg

(08.06.) HAMBURG - In Hamburg ist am Montag die bundesweit zwölfte DB Lounge eröffnet eröffnet worden. Auf 365 Quadratmetern mit 93 Sitzplätzen können Kunden der Bahn in ruhiger Atmosphäre ihre Zeit bis zur Abfahrt ihres Zuges verbringen, Geschäftspartner treffen, arbeiten oder sich einfach nur ausruhen. Der Aufenthaltsbereich ist mit kleinen Sitzgruppen und Arbeitsplätzen mit Anschlüssen für Laptops ausgestattet. Und mit Wireless-LAN (W-LAN) geht's schnurlos ins Internet. Fünf Mitarbeiter der Bahn betreuen die Gäste und informieren rund um das Thema Bahn. Außerdem können die Besucher der Lounge Fahrkarten kaufen und Sitzplätze reservieren. Allen Besuchern stehen aktuelle Tageszeitungen, Magazine und TV-Programme zur Verfügung. Softdrinks und Heißgetränke sind ebenfalls kostenlos erhältlich. Die Lounge ist montags bis freitags von 6:00 bis 22:00 Uhr und samstags, sonntags sowie feiertags von 7:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Fahrgäste, die entweder über eine gültige DB Fernverkehrskarte 1. Klasse oder einen Metropolitan-Fahrschein (Office/Silence/Club) verfügen können die Lounge kostenlos nutzen. Allen bahn.comfort-Kunden steht die DB Lounge ebenfalls zur Verfügung.

In knapp sieben Monaten hat die DB die bundesweit größte DB Lounge gebaut und rund 900.000 Euro investiert. Insgesamt bietet die Deutsche Bahn AG nun in 12 Bahnhöfen in Deutschland den Service einer DB Lounge. Standorte sind neben Hamburg Hauptbahnhof, München Hbf, Frankfurt/M. Hbf, Frankfurt/M. Flughafen Fernbahnhof, Köln Hbf, Hannover Hbf, Mannheim Hbf, Leipzig Hbf, Stuttgart Hbf, Nürnberg Hbf, Bremen Hbf und Berlin Zoologischer Garten.

Berliner S-Bahn: Schlichtungsverhandlungen werden fortgesetzt

(08.06.) BERLIN - Die Schlichtung bei der Berliner S-Bahn geht am Dienstag in die möglicherweise entscheidende Runde. Die Tarifverhandlungen waren von den Arbeitgebern am 23. April für gescheitert erklärt worden. In den Verhandlungen hatte die S-Bahn für ihre gut 3.900 Beschäftigten zuletzt eine Einmalzahlung von 550 Euro für 21 Monate angeboten. Außerdem sollte die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von zurzeit 38 auf 36 Stunden abgesenkt werden. Demgegenüber stehen Gewerkschaftsforderungen von 3,2 Prozent höheren Einkommen. Die Schlichtung hatte am 29. April begonnen. Von den Gewerkschaften wurde der ehemalige PDS-Politiker Gregor Gysi benannt. Die Arbeitgeber hatten Rüdiger Pohl, den Präsidenten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle benannt. Sollte es in der Schlichtung zu keinem für beide Seiten tragbaren Kompromiss kommen, droht eine Eskalation des Tarifkonflikts.

"Tagesspiegel": Behinderte sollen für Bahn bezahlen

(08.06.) BERLIN - Die Bundesregierung will nach einem Bericht des "Tagesspiegels" für schwerstbehinderte Menschen die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel kostenlos zu benutzen, stark einschränken. Ein Gesetzentwurf von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sehe vor, dass die Behinderten Busse und Bahnen in Zukunft nur noch innerhalb des Nahverkehrsverbundes ihres Heimatortes kostenlos benutzen dürften, hieß es. Bisher sei auch die Nutzung von Nahverkehrsmitteln in anderen Regionen Deutschlands kostenlos. Dazu komme die Möglichkeit, auch einen Teil der Fernverkehrszüge der Bahn zu nutzen. Eine Sprecherin von Ulla Schmidt bestätigte am Montag die geplante Gesetzesänderung. Hintergrund für die Neuregelung ist laut "Tagesspiegel" die Subventionsabbauliste des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück (SPD). Danach muss der Bund seine Fahrgeldzuschüsse für Behinderte (240 Millionen Euro) in diesem Jahr um knapp zehn und 2005 um 17 Millionen Euro kürzen.

Verzögerung beim Bahn-Börsengang?

(07.06.) BERLIN - Die Bundesregierung will nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) ein neues Gutachten in Auftrag geben, in dem geprüft werden soll, ob die Bahn auch ihr Schienennetz kapitalmarktfähig ist. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe habe fest zugesagt, ein Gutachten in Auftrag zu geben, sagte Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt. Die Studie solle voraussichtlich im Herbst in Auftrag gegeben werden, schreibt die FTD. Durch die Vergabe eines weiteren Gutachtens würde sich aber der ohnehin langwierige Entscheidungsprozess noch weiter verzögern. Bislang war der Bahn-Vorstand davon ausgegangen, dass die Regierung bereits im Herbst 2004 einen Entwurf für ein Bahnprivatisierungsgesetz vorlegt. Dies ist Voraussetzung für das anschließende Beschlussverfahren in Bundestag und Bundesrat. Falls die politischen Vertreter überdies zu der Überzeugung gelangten, dass ein Börsengang ohne das Schienennetz sinnvoller wäre, zöge dies womöglich eine aufwändige Entflechtung des Konzerns nach sich, heißt es in dem FTD-Bericht.

Bahnstrecke zwischen Erfurt und Halle wieder frei

(07.06.) HALLE (ddp/ eig. Ber.) - Die seit Freitagabend gesperrte Bahnstrecke zwischen Erfurt und Halle ist am Samstag Abend wieder freigegeben. Die Befahrbarkeit der Brücke im Abschnitt Halle-Ammendorf - Schkopau wurde durch eine technische Zwischenlösung von der bauausführenden Firma hergestellt, wie die Bahn am Sonntag mitteilte. Durch das Eisenbahnbundesamt sei die bauliche Abnahme erfolgt. Die InterCity und InterCityExpress der Linien Düsseldorf beziehungsweise Frankfurt am Main - Halle (Saale) - Berlin sowie die Züge der RegionalBahn - Linien Halle (Saale) - Merseburg - Naumburg bzw. Halle (Saale) - Eisenach verkehren wieder planmäßig. Die Streckensperrung war erforderlich, weil an der 144 Meter langen, die Weiße Elster überquerenden Spannbetonbrücke Mängel im Bereich der Widerlager festgestellt wurden. Die neue Brücke war erst Ende Mai eingebaut und Pfingstsonntag freigegeben worden. Wie bekannt wurde, waren durch die Baufirma verursachte Materialprobleme Grund der Sperrung. Eine Baustoffmischung, so Frank Kniestädt von der DB Projektbau, welche im Bereich der Widerlager Teile miteinander verbinde, habe nicht die nötige Festigkeit aufgewiesen. In den kommenden Tagen werden den Angaben zufolge weitere Baumaßnahmen notwendig. Sollte es in diesem Zusammenhang zu weiteren Einschränkungen im Reiseverkehr kommen, werde rechtzeitig informiert.

Malmström: Arbeitsplätze im DB-Frachtgeschäft nicht gefährdet

(07.06.) BERLIN - Die Arbeitsplätze im Frachtgeschäft der Bahn sind nach Auffassung von Stinnes-AG-Vorstand Bernd Malmström nicht gefährdet. Durch die Zusammenführung der DB-Güterverkehrssparte mit dem Logistikkonzern Schenker seien "die Voraussetzungen für weiteres Wachstum und Sicherung der Arbeitsplätze im Schienengüterverkehr" geschaffen, sagte Malmström der TRANSNET-Mitgliederzeitschrift "inform". Handel und Industrie würden längst mehr verlangen als Transporte von A nach B, erklärte der Manager. Dennoch müsse weiter darum gerungen werden, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, sagte Malmström weiter. Es werde sich jeweils das Verkehrsmittel durchsetzen, das für den jeweiligen Abschnitt in der Transportkette am besten geeignet sei. Entscheidend sei, dass der Kunde nicht nur alle Leistungen aus einer Hand bekäme, sondern auch nur einen Ansprechpartner habe. Malmström trat zugleich Berichten entgegen, die DB AG denke über einen Verkauf der See- und Luftfrachtsparte nach. Dies käme "einer Zerschlagung von Schenker und unserem Grundprinzip 'Alles aus einer Hand' gleich." In der Logistikbranche sei gerade ein weltumspannendes Netzwerk ein wichtiger Vorteil. Im Übrigen gelte das See- und Luftfrachtgeschäft als Wachstumsmarkt. Die gute Marktstellung sei daher auch im Hinblick auf die Kapitalmarktfähigkeit der Bahn bedeutsam, erklärte Malmström.

Bahnstrecke wegen Mängeln an neuer Brücke gesperrt

(05.06.) HALLE - Nur fünf Tage nach ihrer Freigabe am Pfingstsonntag ist eine neue Bahnbrücke zwischen Halle-Ammendorf und Schkopau über die Weiße Elster wieder gesperrt worden. Grund sind nach Angaben der DB bauliche Mängel an der 144 Meter langen Spannbetonbrücke. Wie es weiter hieß, bleibe damit die Bahnstrecke zwischen Halle und Erfurt auf "unbestimmte Zeit" gesperrt. InterCity-Züge sowie ICE nach Düsseldorf und auf der Strecke Frankfurt am Main - Halle - Berlin werden den Angaben zufolge umgeleitet und die Fahrpläne verändert. Zwischen Halle und Berlin verkehren die Züge mit späteren Abfahrtszeiten. Die RegionalBahnen zwischen Halle, Merseburg und Naumburg werden zwischen Halle und Merseburg umgeleitet. Dabei entfallen die Halte in Halle-Ammendorf und Schkopau. Die RegionalBahnen zwischen Halle und Eisenach fallen zwischen Halle und Schkopau aus. Dort werden Busse eingesetzt. Die neue Brücke war für 11,6 Millionen Euro unmittelbar neben der bisherigen Elster-Querung errichtet worden. Nach dem Abbruch der alten Brücke wurde das neue Bauwerk mit aufwändiger Technik in die bisherige Streckenachse bugsiert.

InterConnex-Verlängerung nach Liberec pünktlich gestartet

(05.06.) LIBEREC - Der erste InterConnex vom böhmischen Liberec (Reichenberg) an die Ostsee hat am Freitag pünktlich um 4.14 Uhr den Bahnhof Liberec in Richtung Norden verlassen. Als erste Kunden der neuen Verbindung konnte Connex eine Gruppe tschechischer Fahrradtouristen auf dem Weg nach Berlin begrüßen. Der Zug wird gemeinsam von der LausitzBahn aus Görlitz und der tschechischen Schwestergesellschaft Connex CR betrieben. Die Verlängerung der bisherigen InterConnex-Linie Binz–Berlin–Görlitz–Zittau zielt vor allem auf Kunden aus Nordböhmen, erläutern LausitzBahn-Geschäftsführer Andreas Trillmich und der zuständige Regionalmanager von Connex CR, Per-Eric Bjurenborg: "Wir wollen potenziellen Ostseeurlaubern nach vielen Jahren Pause wieder eine schnelle und direkte Verbindung an die Küste anbieten." Aber auch für Jugendliche, die ein Wochenende in Berlin verbringen wollen, sei der InterConnex ein interessantes Angebot. Geschäftsreisende nach Berlin schließlich könnten künftig am gleichen Tag nach Liberec zurückkehren, ohne Abstriche an der Aufenthaltsdauer machen zu müssen: "Unser Zug kommt schon um 8.45 Uhr in Berlin-Lichtenberg an und fährt um 16.55 Uhr zurück", hebt Bjurenborg hervor.

Der Zug verkehrt an den Hauptverkehrstagen von Freitag bis Montag. Die Abfahrt in Liberec ist um 4.14 Uhr. Der Zug erreicht Berlin-Lichtenberg um 8.45 Uhr, Stralsund um 11.50 Uhr und Binz (nur während der Badesaison bis 25. Oktober) um 12.45 Uhr. Der Zug in Gegenrichtung verlässt Binz um 13.17 Uhr, Stralsund um 14.07 Uhr und Berlin-Lichtenberg um 16.55 Uhr. Ankunft in Liberec ist um 21.41 Uhr. "Wir hoffen, trotz der zugegebenermaßen sehr frühen Abfahrt in Liberec so viele Kunden für unser Angebot begeistern zu können, dass wir es dauerhaft etablieren können", sagt Bjurenborg. Weitere Informationen zum InterConnex Binz–Berlin–Görlitz–Liberec gibt es telefonisch beim LausitzBahn-Kundentelefon unter 0 35 81/76 76 0, beim Connex Kunden Center unter 0 18 05/10 16 16 (12 Ct/min. aus dem Festnetz) oder im Internet unter www.interconnex.com.

Rasender Roland wieder unter Dampf

Eine kleine Chronologie der vergangenen Wochen

(05.06.) PUTBUS - Am 10.03.2004 veräußerte Bernhard van Engelen seine RüKB-Geschäftsanteile an Ludger Guttweins Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (EBG) aus Prora (Rügen). Sah die ersten Wochen nach der Übernahme noch alles danach aus, daß der Kleinbahnbetrieb in bewährter Form fortgeführt würde, änderte sich dies schlagartig am 27.04.2004. Der Verkehr wurde durch Guttweins neuen Betriebsleiter aufgrund eines festgestellten Mangels am Bahndamm (km 42,6) eingestellt. Die anschließende Überführung von Lokomotiven und Wagen zur Aufrechterhaltung eines Inselbetriebes zwischen Binz und Göhren wurde daraufhin ebenso abgelehnt, wie zeitnah eingegangene und kostengünstige Angebote zur raschen Behebung des Mangels. Für die gesamte Strecke wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Am 03.05.2004 wurde dann auf Weisung der neuen Geschäftsführung für Bodenuntersuchungen im Bereich des defekten Bahndammes ein ca. 10 m langes Gleisjoch entnommen und der Bahndamm abgetragen. Die Strecke war nun endgültig unterbrochen.

Bereits einen Tag später wurde mit dem Abtransport von Dampflokomotiven in das Eisenbahnmuseum Prora begonnen. Dort sollten Vermessungen durch Spezialisten des Dampflokwerkes Meiningen (DLW) für spätere Hauptuntersuchungen erfolgen. Ein entsprechender Auftrag wurde dem DLW jedoch nie erteilt, wie sich kurz darauf herausstellte. Offiziell wurde verkündet, daß Prora nur als Zwischenstation für einen Weitertransport nach Baabe dienen sollte. Von dort aus sollten nach offizieller Verlautbarung die Fahrzeuge dann nach Göhren überführt werden, um zu einem späteren Zeitpunkt einen "touristischen Betrieb" zwischen Binz und Göhren aufzunehmen. Als erste Maschine verließ die erst am 11.03.2004 angelieferte EBG-Dampflok 7 auf einem Straßentieflader das Betriebswerk Putbus. Ihr folgten noch am selben Tag die 53 Mh und am 05.05.2004 die 99 4801. Die anfangs nicht genehmigten Transporte wurden begleitet durch erhebliche Medienpräsenz und aufgebrachte Mitarbeiter der RüKB. In den Folgetagen wurde durch Guttweins Spedition noch der vergebliche Versuch unternommen, die derzeit im DLW weilende RüKB-Dampflok 99 784 in Richtung Prora abzutransportieren. Darüber hinaus sollte die Diesellok V51 901 an eine Museumsbahn in Baden-Württemberg verkauft werden. Mittlerweile hatten sich bereits der Landkreis und das Land in die sich zuspitzende Situation eingeschaltet, da man - nicht nur hier - einen Ausverkauf der Fahrzeuge befürchtete. Vorausgegangen war auch, dass Guttwein bereits im März alle Fahrzeuge der RüKB begutachten ließ.

Am 06.05.2004 stellte das Land dann einen Insolvenzantrag gegen die RüKB, da Guttwein sich weigerte, die bereits zu van Engelens Zeiten aufgestellte Rückforderung von ca. 600.000 € Fördergeldern (nicht erfolgte Gleissanierung im Herbst 2003) auszugleichen. Offiziell verkündete der Landkreis Rügen nun, für den Fall einer Insolvenz eine Auffanggesellschaft für den Rasenden Roland gründen zu wollen, um den Weiterbetrieb des Rasenden Rolands sicherzustellen. Bereits Mitte April hatte sich der Kreistag einstimmig für den Erhalt der Kleinbahn als aktives technisches Denkmal sowie als unverzichtbaren Bestandteil des ÖPNV auf der Insel ausgesprochen und das Land zur Unterstützung aufgefordert. Guttwein sah sich nach eigenen Angaben hingegen einer "kalten Enteignung" durch Land und Landkreis ausgesetzt. Darüber hinaus verkündete er offiziell, zum Zeitpunkt des Kaufs der RüKB nicht ausreichend über die Höhe der Verbindlichkeiten unterrichtet gewesen zu sein. Infolgedessen weigerte er sich auch weiterhin, den vereinbarten Kaufpreis für die Bahn zu zahlen.

Parallel hierzu lief der Insolvenzantrag weiter. Am 11.05.2004 verkündete Guttwein der versammelten RüKB-Belegschaft, daß er den Verkehrsvertrag mit dem Land M-V am Vortag gekündigt hätte und der Geschäftsbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt werde. Betriebsbedingt sollten daher alle Mitarbeiter in den Folgetagen ihre Kündigung erhalten. Zeitgleich nahm Guttwein erste Verhandlungen mit dem Landkreis Rügen über eine Veräußerung der RüKB an denselbigen auf. Der Landkreis machte allerdings eine sofortige Wiederinbetriebnahme der Bahn für eine Fortführung der Verhandlungen zur Voraussetzung. Zwischenzeitig widersprach das Land der vertragsgemäß unzulässigen Kündigung des Verkehrsauftrages und bestand auf eine Wiederinbetriebnahme des Betriebes bis zum 25.05.2004. Am Nachmittag des 14.05.2004 erließ Guttwein dann die Anweisung, für den Folgetag (Eröffnung des sanierten Kleinbahnhofes Binz) eine Lokomotive und einige Reisezugwagen nach Binz zu verbringen. Aufgrund des eingestellten Geschäftsbetriebes konnte jedoch keine betriebsfähige Lok aus Putbus gestellt werden. Unter großem Aufwand wurde daher die 99 4801 per Straßentieflader aus Prora nach Binz gebracht, ihr folgten bis zum frühen Morgen 3 Wagen aus Putbus. Am 15.05.2004 wurden dann unter erheblicher Anteilnahme der Öffentlichkeit 2 Zugpaare zwischen Binz und Göhren gefahren. Lok und Wagen verblieben anschließend "kalt" in Göhren, der Schienenverkehr ruhte weiter.

Der öffentliche Druck nach einer Wiederaufnahme des Zugbetriebes wuchs stetig an, doch die Geschäftsführung weigerte sich weiterhin, einen Inselbetrieb ohne Erfüllung ihrer Forderungen gegenüber Land und Landkreis aufzunehmen. Nicht nur die Mitarbeiter der Kleinbahn kämpften mittlerweile vehement um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, auch die Bevölkerung, die Tourismuswirtschaft und die Lokalpolitik der Insel äußerte deutlich ihren wachsenden Unmut. Namhafte Künstler entschlossen sich spontan zu einem Konzert für den Erhalt des Rasenden Rolands. Erst Tage später erging die Anweisung an den örtlichen Betriebsleiter der RüKB, die notwendigen Genehmigungen für die entsprechende Herrichtung der ehemaligen Einsatzstelle Göhren bei den entsprechenden Organen des Landkreises einzuholen, um von dort aus "touristische Züge" fahren zu lassen. 

Völlig überraschend erfolgte dann kurz darauf, am 21.05.2004, die Rückabwicklung des Kaufvertrages wegen Nichterfüllung. Vollstreckungsversuche gegen Guttwein persönlich und seine mithaftenden Unternehmen EBG sowie WAB waren in den vorausgegangenen Tagen erfolglos geblieben. Nach einer 72-tägigen Unterbrechung war Bernhard van Engelen wieder alleiniger Eigentümer der RüKB. Die angekündigte Entlassung aller Mitarbeiter wurde vom neuen Geschäftsführer sofort zurückgezogen. Unmittelbar nach der Rückabwicklung wurde am 22.05.2004 bereits mit der Wiederherstellung des unterbrochenen Gleisabschnittes bei Serams (km 42,6) begonnen. Am Nachmittag des Folgetages konnte dann unter Anwesenheit der Landesbahnaufsicht die bauliche Abnahme erfolgen. Als erster Zug passierte anschließend die 99 4801 mit dem "Göhrener Leerzug" den wiederhergestellten Abschnitt. Am Morgen des 24.05.2004 wurde schließlich der fahrplanmäßige Betrieb des Rasenden Rolands um 5:20 Uhr wieder aufgenommen. Damit endete die in der Geschichte der Kleinbahn bislang einmalige Situation eines fast 4 Wochen stilliegenden Betriebes.

Nur zwei Tage später, am 26.05.2004, verkündete das Amtsgericht Stralsund dann die Zurückweisung des Insolvenzantrages. Am Abend desselben Tages kehrte auch die 53 Mh wieder aus Prora nach Putbus zurück. Seit dem 29.05.2004 verkehren die Züge des Rasenden Rolands nun im annähernden Stundentakt zwischen Putbus und Göhren. Auch der Verkehr über das Dreischienengleis nach Lauterbach Mole wurde wieder aufgenommen. In das noch bis zum 05.09.2004 verdichtete Fahrplanangebot ist wie im vergangenen Jahr ebenfalls der historische Traditionszug aus den 1920´er Jahren eingebunden. In Kürze erfolgt die Anlieferung von 4 Reisezugwagen aus dem gemeinsamen Wagenpool mit der BVO Fichtelbergbahn (Cranzahl - Oberwiesenthal), die bis zum Herbst den Fuhrpark der Kleinbahn verstärken werden.

Nachtreise mit der CityNightLine wieder zum Globalpreis

(05.06.) ZÜRICH - Ab dem 13. Juni 2004 gilt der neue Fahrplanprospekt der Schweizer CityNightLine. Familien, Freizeit- und Geschäftsreisende erhalten damit alle aktuellen Informationen für die Planung und Buchung ihrer Reise mit Europas modernem Nachtreisezug. Mit Gültigkeit des neuen Fahrplanprospekts führt die CityNightLine CNL AG auf vielfachen Wunsch wieder Globalpreise ein. Diese beinhalten jeweils Fahrkarte und Reservierung für Bett, Liege oder Ruhesessel und werden neben den bisherigen Tarifen Aufpreis und SparNight angeboten. Als nicht kontingentiertes Angebot vereinfachen die neuen Globalpreise die Preisübersicht, da aus der Preisliste auf den ersten Blick verbindliche und unbeschränkt verfügbare Tarife ersichtlich sind. Mit dem Globalpreis wird Reisenden gerade auf internationalen Strecken ein attraktives und übersichtliches Angebot gemacht, insbesondere wenn die günstigen SparNight Kontingente vergriffen sind.

Neben Fahrkarten zum regulären Globalpreis bietet die CityNightLine auch Varianten für Inhaber von Ermäßigungskarten wie z. B. BahnCard in Deutschland, VORTEILScard in Österreich und Halbtax-Card bzw. GA-Abonnenten in der Schweiz. Von reduzierten Globalpreisen profitieren zudem Jugendliche, Senioren, Kinder und Gruppen. Fahrgästen aus Richtung Kopenhagen ermöglicht die CityNightLine auf der Linie "Komet" ab dem 13. Juni 2004 günstige Anschlussverbindungen. Jeweils am Samstag- und Sonntagabend verkehrt der "Komet" mit späteren Abfahrtszeiten und fährt z. B. ab Hamburg-Altona um 20:09 Uhr. Entspannt und sicher gelangen CityNightLine Gäste in komfortablen Schlafwagenabteilen oder in Liege- bzw. Ruhesesselwagen ohne Stress, Stau und aufwändige Flughafentransfers an ihr Ziel - zum SparNight Tarif bereits ab 29 Euro pro Person und Weg im Ruhesessel. Infos und Buchungsmöglichkeiten unter www.citynightline.ch, bei der Nachtreise Hotline unter 01805/141514 (Deutschland, 12 ct/Min.) oder unter 0900300300 (Schweiz), unter 05/1717 (Österreich) sowie an Bahnhöfen und in Reisebüros mit Bahnkartenverkauf.

Call a Bike ab jetzt auch in Köln

(05.06.) KÖLN – Seit dem gestrigen Freitag fährt die Bahn auch in Köln Fahrrad. Die Rheinmetropole ist vierte Call a Bike-Stadt nach München, Berlin und Frankfurt am Main. „Die silberroten Fahrräder komplettieren die Reisekette im Vor- und Nachlauf zum Kernprodukt Schiene jetzt auch in Köln“, so Rolf Lübke, Geschäftsführer der Bahntochter DB Rent. Call a Bike ist ein flächendeckendes Mobilitätssystem für städtische Ballungsräume und bietet kurzfristig individuelle Mobilität auf komfortablen Fahrrädern. Damit wird auch der innerstädtische Verkehr umweltfreundlich entlastet. Die 700 silberroten Fahrräder stehen ab Juni in der Innenstadt mit den Stadtteilen Altstadt Süd, Altstadt Nord, Neustadt Süd, Neustadt Nord und Köln-Deutz zur Verfügung. Dieses Kerngebiet umfasst insgesamt 17 Quadratkilometer. In diesen Stadtteilen leben über 130.000 Einwohner.  Die Radstation am Kölner Hauptbahnhof ist Kooperationspartner von Call a Bike und führt die Wartung, Pflege und die Lagerung der CallBikes durch.

Grundsätzlich werden zwei Tarife angeboten: Im NormalTarif zahlen die Kunden 6 Cent pro Minute Fahrzeit. Im Aktiv-Tarif fahren sie für einmalig 20 Euro ein Jahr lang für 4 Cent pro Minute. BahnCard-Kunden fahren automatisch im AktivTarif für 4 Cent pro Minute, ohne die 20 Euro zu zahlen. In allen Tarifen kostet ein CallBike pro Tag höchstens 15 Euro. Bei der Registrierung werden 5 Euro erhoben, die als Startguthaben vollständig zur Verfügung stehen. Abgerechnet wird wahlweise per Kreditkarte oder Lastschriftverfahren. Call a Bike war im Oktober 2001 in München gestartet. Im Sommer 2002 kam Berlin als zweite Stadt und im Mai 2003 Frankfurt am Main hinzu. Bisher nutzen bundesweit über 50.000 Kunden das umweltfreundliche Angebot von DB Rent. Weitere Informationen gibt es unter 07000 – 5 22 55 22 (ab 6 Cent pro Minute) oder unter www.callabike.de.

Tickets für den AutoZug ab sofort online buchbar

(04.06.) BERLIN - DB AutoZug Kunden können ab sofort noch leichter eine DB AutoZug Reise innerhalb Deutschlands oder ins benachbarte Ausland buchen: unter www.dbautozug.de haben Reisende die Möglichkeit, rund um die Uhr Fahrkarten zu buchen, zu bezahlen und auszudrucken. Bisher war eine Buchungsanfrage per Mail erforderlich, das Ticket wurde dann per Post zugesandt. Bis zum Abreisetag ist eine Buchung per Internet jederzeit möglich - ein Vorteil für alle, die kurzfristig auf Reisen gehen wollen. Zudem erhalten alle Kunden bei Buchung eines OnlineTickets eine Ermäßigung von 15 Euro auf den regulären Preis. So reisen zum Beispiel zwei Personen im Liegewagen bereits ab 508 Euro von Düsseldorf nach Bozen und zurück - Fahrzeugtransport und Frühstück inbegriffen. Die neue Online-Buchung ist zunächst ausschließlich für Standardfahrzeuge (PKW, Cabrio, Motorrad) bis max. 1,58 m Höhe möglich - ohne Aufbauten, Anhänger oder Beiwagen. Hin- und Rückfahrt müssen sich dabei auf die gleiche Verbindung beziehen. Kunden, deren Fahrzeuge nicht dem Standard entsprechen oder die auf unterschiedlichen Strecken hin- und zurückreisen, können über die DB AutoZug Homepage eine Buchungsanfrage vornehmen. Die Fahrkarte wird per Post zugestellt, sofern noch Plätze verfügbar sind.

Eine Umbuchung oder Erstattung der Online-Fahrkarten ist bis drei Tage vor Reiseantritt beim DB AutoZug Servicetelefon 01805 / 24 12 24 (12 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz) täglich von 8.00 bis 22.00 Uhr problemlos möglich. Diese Telefonnummer steht auch für zusätzliche Informationen und spezielle Buchungswünsche zur Verfügung. Und so funktioniert die Internet-Buchung beim DB AutoZug: Zunächst wählt der Kunde seine DB AutoZug Verbindung für die Hin- und Rückfahrt aus und kategorisiert sein Fahrzeug. Abschließend gibt der Bucher noch die Zahl Mitreisenden an. Im 2. Schritt erfolgt die Auswahl des Reisetermins für die Hin- und Rückfahrt. Die Preisstufe, in der dieser Termin liegt, wird direkt angezeigt. Nun folgt die Auswahl der Komfortkategorie. Auf den Nachtverbindungen stehen Schlaf- oder Liegewagen, bei Tagesverbindungen Sitzwagen zur Verfügung. Die Buchung von Einzelplätzen oder Abteilen ist dabei möglich. Bereits nach diesem dritten Schritt kennt der Kunde den Preis und alle relevanten Daten seiner DB AutoZug Reise. Mit der Eingabe der Daten zum Käufer und zum Fahrzeug sowie zur Zahlungsabwicklung via Kreditkarte wird der Buchungsvorgang abgeschlossen. Stammkunden können sich hier registrieren lassen und müssen nicht bei jeder Buchung die persönlichen Daten neu eingeben. Nun kann der DB AutoZug Reisende alle Daten überprüfen und mit einem Click die Buchung auslösen. Das Ticket kommt dann per Mail zum Ausdrucken auf den heimischen PC. Der am eigenen Rechner erstellte Ausdruck gilt als Fahrkarte.

STATION AGENT - Eisenbahn im Kino

(04.06.) ERLANGEN - Mit "STATION AGENT" kommt am kommenden Donnerstag, also am 10. Juni, ein Film in die deutschen Kinos, in dem die Eisenbahn eine Hauptrolle spielt. Erzählt wird die Geschichte eines Eisenbahnfans, der ein idyllisch gelegenes, stillgelegtes Eisenbahndepot in Newfoundand erbt. Obwohl er entschlossen ist, allen Begegnungen mit anderen Menschen aus dem Weg zu gehen, schließt er zwei Freundschaften für ein Leben, in dem er fortan vielleicht allein, aber sicher nicht mehr einsam ist. Mehr Infos zum Film und ein Gewinnspiel mit 5x2 Freikarten für einen Kinobesuch gibt es auf einer Bahnnews-Sonderseite.

Mehr Kapazität für den Bahnhof Bern

BERN - Der Ausbau des Bahnhofs Bern kommt planmäßig voran. In der Nacht auf Donnerstag wurde die erste Verbindung zwischen den Tischen auf den Perrons 4 und 5 der neuen Fußgängerbrücke westlich des Bahnhofs installiert. Bis Ende August werden nun die restlichen Verbindungsplatten per Bahn antransportiert und eingebaut, bevor anschließend die Montage der Überdachung und der Ausrüstung der Fußgängerbrücke beginnt. Die neue Überführung wird ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 für die Bahnsteige 2 bis 6 in Betrieb gehen. Mit der Fertigstellung des Bahnsteigs 1 und des dortigen Aufgangs zur Fußgängerbrücke werden alle Bauarbeiten planmäßig im Sommer 2005 abgeschlossen sein. Die neue Überführung ersetzt die bisherige Brücke Schanzenpost, die im Herbst 2005 abgerissen wird, und ermöglicht wesentlich mehr Passagieren das bequeme Ein-, Aus- und Umsteigen.

Mit Bahn 2000 werden ab dem 12. Dezember über 20 Prozent mehr Züge im zweitgrößten Schweizer Bahnhof ein- und ausfahren. Häufigere, schnellere und komfortablere Verbindungen führen nach Bern und von dort aus in die ganze Schweiz. Die Arbeiten für die Leistungssteigerung in Bern laufen bereits seit April 2003. Derzeit werden neben des Baus der Fußgängerbrücke die drei ersten Bahnsteige um 100 bis 150 Meter Richtung Westen verlängert, Weichen ausgebaut, Fahrleitungen neu gesetzt und neue Sicherungsanlagen installiert.

S-Bahn nach Homburg kann rollen

(04.06.) KAISERSLAUTERN (ddp-rps) - Die S-Bahn RheinNeckar kann bis ins saarländische Homburg rollen. Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Westpfalz Verkehrsverbund (WVV) stimmte einer entsprechenden Verlängerung über Kaiserslautern hinaus zu, teilte der WVV am Donnerstag in Kaiserslautern mit. Bis zur Fußball WM 2006 sollen die Pläne umgesetzt sein. Die Investitionen werden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt. Die S-Bahn RheinNeckar startete im vergangenen Dezember im Großraum Ludwigshafen-Mannheim-Heidelberg.

NEG wieder mit Publikums-Schalter

(04.06.) NIEBÜLL - Rechtzeitig zur Ferienreisezeit wird die Niebüller Eisenbahngesellschaft (NEG) am 7. Juni 2004 wieder eine Vor-Ort-Gelegenheit anbieten, um Fahrkarten und Informationen direkt vor Ort, neben dem "Wartesaal" im allgemeinen Publikumsverkehr zu erhalten. Nachdem im letzten Jahr der Schalter im Bahnhofsgebäude von der alten NVAG geschlossen worden war, wird diese kundenunfreundliche Maßnahme jetzt widerrufen. Anders als in "alten Zeiten" werden Fahrgäste jedoch nicht mehr an einem Schalter bedient, sondern in ein Büro gebeten, in dem man sitzend - mit Rat, Tat, Informationen und auch Fahrkarten versorgt wird. Anfangs wird das Kunden-Center nur 5 Tage die Woche jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein, das Ziel ist jedoch auch eine Öffnung an den Sonnabenden sowie an Sonn- und Feiertagen. Die NEG entstand Anfang des Jahres als ein Nachfolgeunternehmen der insolventen Norddeutschen Verkehrsgesellschaft (NVAG). Das Unternehmen betreibt unter anderem den Personenzugverkehr zwischen Niebüll und Dagebüll Mole sowie den Güterverkehr auf zahlreichen Strecken in Norddeutschland.

ÖBB: Baubeginn des größten Lärmschutzprojektes Österreichs

(04.06.) WIEN – Die Bahn wird leiser: 31 Millionen Euro wurden bisher in der Steiermark in Lärmschutzmaßnahmen entlang der Eisenbahn-Bestandsstrecken investiert. Seit Wochen werden in den Gemeinden Bruck und Kapfenberg umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen in gesetzt. Bis Mai 2005 ist die Errichtung des 1. Bauabschnittes mit einer Länge von 9,6 km und einem Gesamtumfang von 30.000 m2 geplant. Rund 7,1 km Stahlrammrohre und 10,2 km Stahlsteher werden für dieses österreichweit größte Lärmschutzbauprojekt benötigt. Diese Stahbauteile haben ein Eigengewicht von mehr als 1.470 Tonnen. Das Investitionsvolumen des lärmtechnischen Meisterstückes beträgt 12,8 Millionen Euro. Die Kosten werden zu 50 Prozent durch den Bund, 25 % durch das Land und 25 Prozent durch die Gemeinden Bruck und Kapfenberg finanziert. Die Abwicklung und Umsetzung der Lärmschutzmaßnahmen erfolgt auf Basis zertifizierter Qualität, durch die ÖBB Planung & Engineering.

1998 hat die Steiermark einen Rahmenvertrag über die schalltechnische Sanierung der Eisenbahn-Bestandsstrecken mit dem Bund abgeschlossen. In Niklasdorf, Oberaich, Rottenmann, Kindberg sind die Lärmschutzmaßnahmen bereits fertig gestellt. Insgesamt bestehen mit 20 Gemeinden Planungsverträge. Mit 11 Gemeinden konnte bereits ein vertragliches Einvernehmen über den Bau von Lärmschutzwänden bzw. der Förderung von Objektschutzmaßnahmen getroffen werden. Das gegenwärtig vereinbarte Investitionsvolumen für Lärmschutzmaßnahmen entlang der Eisenbahn-Bestandstrecken im Bundesland Steiermark beträgt 31 Mio. Euro. Mit den derzeit in Planung und Umsetzung befindlichen Lärmschutzmaßnahmen wird die Steiermark für 42.000 Einwohner und Millionen Touristen hörbar leiser und noch attraktiver.

Niebüll - Tønder: Süderaubrücke wird ausgetauscht

(04.06.) NIEBÜLL - Auf der Bahnstrecke Niebüll - Tønder (DK) wird im Juni die Brücke über die Süderau ausgetauscht. Die Bauarbeiten wurden von dem Schieneninfrastrukturbetreiber neg Niebüll GmbH veranlasst. Die von den Zügen der NOB befahrene Strecke muss aufgrund dieser Baumaßnahme von Dienstag, 8. Juni bis Donnerstag, 10. Juni 2004 sowie Montag, 14. Juni bis Dienstag, 22. Juni 2004 für den Zugverkehr gesperrt werden. Die NOB hat für diese Zeiträume bei ihrem Tochterunternehmen Niebüller Verkehrsbetriebe (NVB) einen Schienenersatzverkehr mit Bussen bestellt. Die Busse verkehren jeweils nach dem für die Züge geltenden Fahrplan. Am Wochenende vom Freitag 11. Juni bis einschließlich Sonntag 13. Juni 2004 kann der Zugverkehr ohne Einschränkungen durchgeführt werden.

Milliarden-Auftrag für Dieselloks wird offenbar abgespeckt

(03.06.) BERLIN - Der geplante Milliarden-Auftrag der DB für Dieselloks wird nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" weniger Loks als die zuletzt geplanten 523 Stück umfassen. Außerdem werde sich die Ausschreibung weiter verzögern und im Herbst erfolgen, heißt es unter Berufung auf Branchenkreise weiter. Mit einer Auftragsvergabe sei dann nicht vor 2005 zu rechnen. Grund für die Verzögerung sei, dass nach dem Abbruch der ursprünglichen Ausschreibung nun neue Anforderungen an die Loks gestellt würden. Die Bahn hatte Anfang des Jahres die bereits laufende Ausschreibung für die Loks abgebrochen, da die Angebote nach Angaben von Technik-Chef Stefan Garber nicht den Erwartungen entsprochen hatten.

TGV fährt vorzeitig in Basel ein

(03.06.) BASEL - Paris rückt in drei Jahren näher an Basel heran. Die Fahrzeiten zwischen den beiden Städten werden sich ab 2007 um über eine Stunde verkürzen. Mit der Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Vaires bei Paris bis Baudrecourt wird Paris ab Basel SBB in 3 Stunden und 30 Minuten (heute 4h55) erreichbar sein. Nach heutigem Planungsstand sind täglich vier Verbindungen zwischen Paris und Basel bzw. drei Verbindungen zwischen Paris und Zürich mit modernem TGV-Rollmaterial vorgesehen. Zunächst müssen jedoch Test- und Messfahrten durchgeführt werden. Deshalb ist der TGV bereits am Mittwoch ein erstes Mal im Bahnhof Basel eingefahren. Im Zentrum der Tests stehen die unterschiedlichen Systeme von SNCF und SBB bei der Stromversorgung und der Zugssicherung. Die Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit Rhealys, einer gemeinsamen Gesellschaft der SNCF, DB, CFL und der SBB durchgeführt.

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen DB und Meyer ein

(03.06.) BERLIN - Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) die Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption gegen die DB und den ehemaligen brandenburgischen Verkehrsminister Hartmut Meyer (SPD) eingestellt. Die Ermittlungen hatten sich bei der Bahn zuletzt in erster Linie gegen Bahn-Vorstand Klaus Daubertshäuser gerichtet, der im Unternehmen für politische Kontakte zuständig ist. Die Ermittlungen gegen Bahnchef Hartmut Mehdorn waren bereits früher eingestellt worden. Es hätten sich keine Zusammenhänge zwischen dem Verkehrsvertrag des Landes Brandenburg und der DB mit der Beratertätigkeit des früheren Ministers für das Unternehmen ergeben, hieß es. Die Vergabe des lukrativen Nahverkehr-Auftrages über 1,9 Mrd. Euro ohne Ausschreibung habe nicht gegen nationales Recht verstoßen. Zudem sei der Vertrag auf Arbeitsebene ohne Meyers Beisein ausgehandelt worden.

Brandenburg und die Bahn hatten im Dezember 2002 ohne vorherige Ausschreibung einen zehn Jahre geltenden Verkehrsvertrag unterzeichnet. Das Dokument umfasst ein Leistungsvolumen von fast zwei Milliarden Euro. Ein knappes Jahr nach Vertragsunterzeichnung nahm Meyer aus privaten Gründen als Minister seinen Hut. Später wurde bekannt, dass er als Unternehmer einen lukrativen Beratervertrag mit der Bahn unterhielt. Auf Grund dieser Verbindungen ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Korruption. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit noch, ob Meyer seine Einkünfte aus der Beratungstätigkeit bei der Oberfinanzdirektion Cottbus ordnungsgemäß angezeigt hat. Dazu sei ein gesondertes Verfahren eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Viel Zug bei den SBB-Jugendaktivitäten


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(03.06.) BERN - Großer Bahnhof für die Klasse P6b aus Beringen SH: Die Schüler durften am Mittwoch bei der Einweihung "ihrer" Lok in Ostermundigen vom SBB-Vorsitzenden Benedikt Weibel persönlich die Gratulationswünsche entgegennehmen. Die Klasse hat den Ideenwettbewerb des Jugendclubs Magic Ticket für die Gestaltung einer modernen Lokomotive des Typs Re 460 gewonnen. Der Vorschlag der Klasse P6b aus Beringen im Kanton Schaffhausen wurde aus über 500 Einsendungen ausgewählt und mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Aus diesem Grund lud die SBB am 2. Juni 2004 die ganze Klasse zu einer Reise nach Bern ein – verbunden mit einem attraktiven Rahmenprogramm. Höhepunkt des Ausflugs war in Ostermundigen die Taufe der Magic-Ticket-Lok, die nach der Idee der Schülerinnen und Schüler gestaltet worden ist. Die Lok fährt das Sujet nun auf Schienen durch die Schweiz.

Die SBB misst der Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen große Bedeutung bei, weshalb es sich Benedikt Weibel nicht nehmen liess, den Jugendlichen anlässlich der Lok-Einweihung persönlich zum Wettbewerbsgewinn zu gratulieren. Dabei wies der Vorsitzende der SBB-Geschäftsleitung auf das große und vielseitige Engagement der SBB im Kinder- und Jugendbereich hin. Ziel der SBB sei es, möglichst viele Kinder und Jugendliche schon sehr früh und altersgerecht über die Vorzüge der Bahn und des öffentlichen Verkehrs zu informieren. Damit die SBB als größte Schweizer Transportunternehmung diese Ziele erreichen kann, ist das Unternehmen auf verschiedenen Ebenen aktiv. Die SBB Schulinfo unterstützt Lehrer mit Unterrichtsmaterial, Publikationen und einer Internetplattform. Zudem setzte die SBB in den letzten Monaten einen speziell ausgestatteten Schulzug ein, der primär der Unfall- und Gewaltprävention dient. Der Schulzug machte zwischen September 2003 und April 2004 in über 30 Orten der Schweiz halt und wurde von über 14’000 Schülern besucht. Der Schulzug wird mit neuen Themen ab Herbst 2004 wieder unterwegs sein.

p>Unter dem Titel Magic Ticket betreibt die SBB ausserdem eigens für Kinder und Jugendliche ein Internetportal. Diese Erlebnisplattform, welche gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen eingeht, ist Drehscheibe des Magic Ticket Clubs. Seit der offiziellen Lancierung von Magic Ticket im Februar 2003 stoßen die Aktivitäten von Magic Ticket auf großes Interesse. So hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die im Club mitmachen, auf inzwischen 450'000 erhöht. Eine Fachjury hat am 4. Mai 2004 das Internetportal zudem mit dem Gütesiegel "Best of Swiss Web" ausgezeichnet.

Betriebstörung im Bahnhof Dresden-Neustadt am Nachmittag behoben

(03.06.) DRESDEN - Bei einer Rangierfahrt nahe des Bahnhofs Dresden-Neustadt ist am Mittwochmorgen ein Triebzug der Baureihe 612 aus noch ungeklärter Ursache entgleist. Zwei Drehgestelle des Fahrzeuges sprangen dabei aus den Schienen. Personen wurden nicht verletzt, allerdings kam es bis in den Nachmittag hinein zu Behinderungen im Bahnverkehr, weil der Bahnhof Dresden-Neustadt nur eingeschränkt für den Bahnverkehr zur Verfügung stand. Rund 100 Züge des Nah- und Fernverkehrs im Großraum Dresden waren von Umleitungen, Ausfällen, verkürzten Laufwegen und zum Teil auch von Verspätungen betroffen. Aus Richtung Ostsachsen war für einige Reisende ein Umsteigen in andere Züge notwendig, um nach Dresden zu kommen. Für die ICE-Linie Dresden-Leipzig-Frankfurt blieb über mehrere Stunden die Umleitung über Cossebaude erforderlich. Der Bahnhof Dresden-Neustadt konnte nur von einigen Nahverkehrszügen angefahren werden, darunter der S-Bahn S1 Meißen - Schöna.

SOB schreibt Strecke Neumarkt St.Veit - Frontenhausen/Marklkofen aus

(03.06.) MÜHLDORF - Die SüdostBayernBahn (SOB) will versuchen, einen neuen Betreiber für die Infrastruktur von Neumarkt St.Veit nach Frontenhausen/Marklkofen zu finden. Dazu soll die Strecke im Internet zur Übernahme ausgeschrieben werden . Die Übergabe der Strecke soll aus Sicht der SOB bis spätestens 01.01.2006 erfolgen. Im April 2002 hat die SüdostBayernBahn (SOB) die damals akut vor der Stilllegung stehende Strecke von Neumarkt St.Veit nach Frontenhausen/Marklkofen übernommen und den Güterverkehr für den Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern (ZAS), weitergeführt. Dies geschah mit dem Hinweis, dass die Strecke mit nicht unerheblichem Instandhaltungsaufwand längstens bis 2006 in betriebsfähigem Zustand gehalten werden kann. Danach sind Investitionen in erheblichem Umfang nötig, um die Infrastruktur zu ertüchtigen. Unter den derzeit verkehrspolitischen Rahmenbedingungen und dem gegenwärtigen Frachtaufkommen, ist es aus Sicht der SüdostBayernBahn wirtschaftlich nicht mehr zumutbar, die Strecke weiter zu betreiben.

Bilanz: Stolpe bislang "auf ganzer Linie enttäuschend"

(02.06.) BERLIN - Bislang "auf ganzer Linie enttäuschend" für die Schiene - so lautet das Urteil der Allianz pro Schiene zur Verkehrspolitik der Bundesregierung in dieser Wahlperiode. Mit Ausnahme der Gleisanschlussförderung habe Rot-Grün noch nichts von den Maßnahmen zur Stärkung der Schiene umgesetzt, die in der Koalitionsvereinbarung angekündigt seien. Im Gegenteil: "Das Einzige, womit Verkehrsminister Stolpe in Erscheinung tritt, ist das drastische Zusammenstreichen der Schieneninvestitionen", kritisierte der Allianz-Pro Schiene Vorsitzende und Transnet-Chef Norbert Hansen am Dienstag . Hansen appellierte an Stolpe, am 4. Juni im entscheidenden Gespräch mit Finanzminister Eichel dafür zu sorgen, dass die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur wieder aufgestockt werden. "Von den 450 Millionen Euro, die in den nächsten Jahren noch für Neu- und Ausbau des Gleisnetzes bleiben werden, kann die Bahn gerade mal ein paar Signalanlagen bauen", so der Allianz pro Schiene-Vorsitzende. Es sei "fatal", dass Investitionen ins Schienennetz sowie die Regionalisierungsmittel vom Bund an die Länder im Koch-Steinbrück-Katalog als Subventionen "umdefiniert" worden seien. Damit seien sie der Beliebigkeit unterworfen.

Dabei ignoriere die Allianz pro Schiene nicht die Sparzwänge des Bundes. Die Bundesregierung könne sich jedoch "nicht mit ihren Finanznöten rausreden", denn sie bleibe auch da verkehrspolitisch untätig, wo "Geld in die Kassen zu spülen wäre", wie beim Abbau der Steuerbefreiungen des Flugverkehrs. Allerdings müsse auch die Union den "verkehrspolitischen Stillstand" mitverantworten. Norbert Hansen: "Die gleiche Union, die lautstark den Subventionsabbau fordert, hat im Bundesrat das rot-grüne Vorhaben ausgebremst, die Mehrwertsteuerbefreiung für grenzüberschreitende Flüge aufzuheben." An dem "auch von einer breiten Öffentlichkeit nur noch mit Spott verfolgten" Scheitern der LKW-Mauteinführung sei laut Hansen zwar vor allem das Konsortium aus DaimlerChrysler und Telekom schuld, doch habe Verkehrsminister Stolpe beim Krisenmanagement "alles andere als geglänzt". Obwohl Stolpe seine Zusagen an die Schiene bisher nicht gehalten, habe, fordere er nicht dessen Rücktritt, betonte der Vorsitzende der Schienen-Allianz. Der Minister brauche aber mehr Unterstützung im Kabinett und müsse dort auch mehr Stärke zeigen.

In der negativen Einschätzung der rot-grünen Verkehrspolitik sind sich die in der Allianz pro Schiene zusammengeschlossenen 17 Non-Profit-Organisationen und 51 Wirtschaftsunternehmen weitgehend einig, wie eine verbandsinterne Umfrage ergab. 80% der Allianz pro Schiene-Mitglieder sind mit der Verkehrspolitik der Bundesregierung unzufrieden und bewerten sie schlechter als in der letzten Wahlperiode. "Unsere Mitglieder sind enttäuscht und empört über die aktuelle Verkehrspolitik", beschreibt Geschäftsführer Dirk Flege die Stimmung der Schienenbranche. Für die erste Amtszeit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen sei die verkehrspolitische Bilanz der Allianz pro Schiene positiv ausgefallen, doch in der zweiten Wahlperiode "warten wir noch auf Erfolgsmeldungen", so Flege. Gleichzeitig verwies er auf das Vorbild anderer europäischer Länder, die ihre Verkehrs- und Investitionspolitik mit klaren Prioritäten zugunsten der Schiene ausrichten. "Verglichen mit unseren Nachbarn in Frankreich, Österreich und Schweden droht Deutschland zum Schlusslicht in punkto Schieneninvestitionen zu verkommen", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Während in Deutschland in den nächsten Jahren nur 37 Euro pro Einwohner jährlich in die Schiene investiert werden sollen, liegt dieser Wert beispielsweise in Frankreich bei 58 Euro und in Österreich sogar bei 133 Euro. Beide Länder investieren dabei im Gegensatz zu Deutschland deutlich mehr in die Schiene als in die Straße und können beeindruckende Zuwächse in der Schienenverkehrsleistung vorweisen.

DB weitet Angebot "Kids on Tour" aus

(02.06.) FRANKFURT/Main - Die DB weitet ihr Angebot für alleinreisende Kinder aus. Wie die DB am Dienstag mitteilte, wird der Service "Kids on Tour" nach dem erfolgreichen Pilotprojekt auf der Strecke Hamburg - Köln - Stuttgart ab dem 25. Juni zusätzlich auf den Verbindungen Berlin Zoologischer Garten - Hamburg Hbf, Berlin Zoologischer Garten - Frankfurt/Main Hbf, Frankfurt/Main Hbf - Leipzig Hbf sowie Frankfurt/Main Hbf - Basel Badischer Bf angeboten. Der familienfreundliche Service für alleinreisende Kinder steht freitags und sonntags jeweils in beiden Fahrtrichtungen zur Verfügung. Alle "Kids on Tour-Verbindungen" werden zwischen Mittag und dem frühen Abend angeboten. Speziell für ihre Aufgabe geschulte Betreuerinnen und Betreuer der Bahnhofsmission begleiten die Jungen und Mädchen auf ihrer Reise im ICE oder InterCity. Dadurch können z. B. Kinder getrennt lebender Eltern am Freitag nach der Schule zum anderen Elternteil reisen und am Sonntag Nachmittag wieder die Heimreise antreten. Ebenso sind die Zugverbindungen für Ferienbesuche zum Beispiel von entfernt wohnenden Großeltern bestens geeignet.

Der Service kostet zusätzlich zur Kinderfahrkarte 25 Euro pro gebuchter Strecke. Wenn auf der Strecke Hamburg - Köln - Stuttgart die Umsteigemöglichkeit in Köln genutzt wird, beträgt das zusätzliche Serviceentgelt 35 Euro. Die Vorausbuchung für "Kids on Tour" ist mindestens sieben Werktage im Voraus telefonisch oder per Internet erforderlich. Mit der Ausweitung von "Kids on Tour" auf nunmehr sechs attraktive Fernverbindungen reagieren Bahn und Bahnhofsmission auf die positiven Ergebnisse der Pilotphase auf den Strecken von Köln nach Hamburg und Stuttgart. Insgesamt betreute die Bahnhofsmission seit Einführung von "Kids on Tour" vor knapp einem Jahr mehr als 300 alleinreisende Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Eine weitere Ausdehnung des Angebotes sowie Zubringerdienste werden bereits geprüft. Die Deutsche Bahn und die Bahnhofsmission planen für ihr familienfreundliches Angebot "Kids on Tour" attraktive Sponsoring-Partner zu gewinnen. Gegenwärtig werden unter anderem Gespräche mit Unternehmen aus der Spielwaren- und Nahrungsmittelbranche geführt.

Ausführliche Informationen zu "Kids on Tour" sind im Prospekt "Bahnreisen-Angebote-Services" enthalten, der in allen größeren Bahnhöfen kostenlos erhältlich ist. Die speziell für diesen Service eingerichtete Hotline für Informationen und Buchungen ist unter 01805/99 22 99 (0,12 € pro Min.) montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr (ab dem 19.06.2004 Sa. 8.00 - 16.00 Uhr) zu erreichen. Im Internet stehen unter www.bahn.de/familien-kinder weitere Informationen sowie ein Vordruck zur Anmeldung zum Download zur Verfügung.

Offenbar 370 Mio. Euro Zusatzkosten wegen Baustopps

(02.06.) BERLIN - Die DB hat nach Angaben aus Unternehmenskreisen wegen des Stopps zahlreicher Aus- und Neubauprojekte infolge der Investitionskürzungen des Bundesverkehrsministeriums nach Angaben aus Unternehmenskreisen Zusatzkosten von rund 370 Millionen Euro. Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" am Dienstag berichtete, mache die DB auf Grund der Verschiebung von Projekten rund 300 Millionen Euro Kosten etwa für überflüssige Planungen geltend. Wegen aufgeschobener Modernisierungen des bestehenden Netzes kämen noch einmal 70 Millionen Euro hinzu. Diese Zusatzkosten wolle die Bahn vom Bund erstattet bekommen, nachdem die Investitionen in die Schiene bis zum Jahr 2008 drastisch gekürzt wurden. Es sei unklar, ob die Summen der Bund dann extra zur Verfügung stelle oder von den verbliebenen Investitionen abgezogen würden. Ein Bahn-Sprecher sagte: "Verhandlungen zwischen Bund und Bahn zu Detailkosten in der Investitionsplanung laufen." Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte, es gebe noch keine realistischen Schätzungen über Zusatzkosten. "Euro für Euro muss bei einzelnen Projekten nachgewiesen werden."

Österreich: Keine Posttransporte mehr auf der Schiene

(02.06.) WIEN - Seit dem gestrigen Dienstag wird die Post zwischen den Verteilzentren in Österreich statt mit der Bahn nur noch mit dem Lkw transportiert. Bei der Post begründet man diesen Schritt einfach mit der Notwendigkeit, schneller sein zu müssen und Kosten zu sparen. "Wir sind an Fristen gebunden", sagt Post-Pressesprecher Michael Homola. Beim Brief müsse man durch die Vorgaben der Universaldienste-Verordnung schneller werden und beim Paket zwinge die private Konkurrenz zu höheren Geschwindigkeiten.

Zwölf Verletzte bei Zugunglück in Dänemark

(02.06.) KOPENHAGEN (AFP) - Bei einem Zusammenstoß zweier Züge in der Nähe von Holstebro im Westen von Dänemark sind am Dienstag zwölf Passagiere verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich das Unglück, als ein Intercity unmittelbar nach Verlassen des Bahnhofs mit einem Regionalzug kollidierte. Als Unfallursache vermuteten die Behörden menschliches Versagen. Einem Bericht des Fernsehsenders DR1 zufolge hatte einer der Züge den Bahnhof eine Minute vor der fahrplanmäßigen Abfahrtzeit verlassen.

Erneut Fahrgäste vier Stunden in ICE eingesperrt

(01.06.) BERLIN - Ein Oberleitungsschaden in Berlin-Spandau hat am Freitag den Zugverkehr zwischen Berlin, Hannover und Hamburg beeinträchtigt. Reisende mussten Verspätungen bis zu 20 Minuten hinnehmen, wie ein Bahnsprecher am Abend sagte. Besonders hart traf es aber die 450 Reisenden des ICE 1611, der in Folge des Oberleitungsschadens kurz vor dem Regionalbahnhof Dallgow-Döberitz mit abgerissenem Stromabnehmer liegen blieb. Ohne Stromversorgung und daher ohne Klimaanlage und bei offenbar eingeschränktem Toilettenbetrieb mussten die etwa 450 Passagiere zunächst zweieinhalb Stunden im stehenden Zug ausharren, bevor eine Diesellok den Zug erreichte. Statt wie fahrplanmäßig um 14.29 Uhr trafen die Zugreisenden erst gegen 18.14 Uhr am Ostbahnhof ein. "Da der Zug auf dem mittleren von drei Gleisen stand, entschieden wir uns aus Sicherheitsgründen dafür, die Fahrgäste nicht aussteigen zu lassen", erklärte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. "Wir können uns für diesen erneuten Vorfall nur entschuldigen." Die Bahn wolle demnächst eine Notfallübung abhalten, um die Abläufe verschiedener Maßnahmen während eines Störfalls "zu optimieren". Eine Gruppe von 80 Kindern, die von Berlin nach Füssen wollte, konnte ihre Reise mit einem ICE Sprinter fortsetzen. Von Fulda wurden sie mit Bussen an ihr Ziel gebracht.

Zwei Bahnunfälle in der Schweiz

(01.06.) ZERMATT - Ein Regionalzug der Matterhorn Gotthard Bahn ist am Montag in der Kreuzungsstation "Kalter Boden" zwischen Zermatt und Täsch mit geringer Geschwindigkeit auf einen Glacier-Express aufgefahren, der einen Gegenzug abwartete. Dabei erlitten zwölf Reisende Prellungen und Schürfungen. Alle Verletzten konnten nach einer ärztlichen Kontrolle weiter reisen. Im Glacier-Express saßen beim Zusammenprall rund 150 Leute, im Regionalzug 20. An beiden Zügen entstand leichter Sachschaden. Der Glacier Express wurde - ohne Lok und ohne den ersten Wagen - nach Zermatt geschleppt. Der Regionalzug fuhr aus eigener Kraft dorthin. Der Bahnverkehr war nur kurz unterbrochen, da an der Kreuzungsstelle ein Gleis frei blieb. Zur Unfallursache wurde eine Untersuchung eingeleitet.

Bereits am Samstag war ein Rangierzug im Bahnhof Biel auf einen Intercity-Neigezug (ICN) aufgefahren. Eine Person wurde leicht verletzt, konnte ihre Reise aber fortsetzen, wie die SBB mitteilten. Die Höhe des Sachschadens wird auf 100'000 Franken geschätzt. Die Unfallursache wird untersucht. Laut den SBB konnte der vordere Teil der Doppelkomposition die Fahrt mit einer halbstündigen Verspätung fortsetzen. Im Schnellzugverkehr sei es zu keinen größeren Verspätungen gekommen.

Bahnverkehr zwischen Grosny und Moskau wieder aufgenommen

(01.06.) MOSKAU (AP/AFP/ eig. Ber.) Nach fünf Jahren ist am Sonntag der Bahnverkehr zwischen der tschetschenischen Hauptstadt Grosny und Moskau wieder angelaufen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen verließ der Zug am Sonntag die vom Krieg zerstörte Stadt, am Dienstag soll er Moskau erreichen. Die Fahrkarten für die Reise waren ausverkauft. Die Route zwischen Moskau und Grosny soll künftig zwei Mal pro Woche in beide Richtungen angeboten werden. Der Bahnverkehr war mit Beginn des Krieges im September 1999 unterbrochen worden, nachdem der Bahnhof in Grosny und die Gleisanlagen bei den Gefechten schwer beschädigt worden waren, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf die Bahngesellschaft berichtete.

Pro Bahn kritisiert Preise auf ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln

(01.06.) KÖLN (ddp) - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die hohen Fahrpreise speziell auf der ICE-Strecke zwischen Frankfurt am Main und Köln kritisiert. Der Regelpreis (ohne Bahncard oder sonstige Sparangebote) liegt bei 51 Euro für die einfache Fahrt. "Das Preisniveau des Deutschen ICE liegt auf Schnellstrecken wie der Linie Frankfurt - Köln etwa 100 Prozent über dem des französischen TGV. Für den Preis einer ICE-Fahrkarte von Köln nach Frankfurt können französische Fahrgäste fast die ungefähr doppelt so weite Strecke von Paris nach Lyon zurücklegen", sagte Verbandsvorsitzende Petra Becker am Montag im bayerischen Lauterbach. Nach Ansicht des Verbandes haben die deutschen ICE-Züge mittlerweile auch ihren Komfort-Vorsprung gegenüber dem französischen Konkurrenzprodukt eingebüßt. Die Sitzabstände seien im Stammfahrzeug der Linie Köln-Frankfurt, dem ICE 3, deutlich enger geworden, Speisewagen fehlten und auch die Klimaanlagen hätten im heißen Sommer 2003 sehr häufig ihren Geist aufgegeben. Außerdem würden die ursprünglich vorgesehenen Fahrzeiten nicht erreicht, so lange in den Stadtbereichen von Köln und Frankfurt der Streckenausbau nicht beendet sei, hieß es. "Für Pro Bahn & Bus sind das genügend Gründe, die sehr hohen Preise der Schnellstrecke auf ein realistisches Maß zurückzunehmen", betonte Becker.

Auftritt RailCity mit "Oskar" ausgezeichnet

(01.06.) BERN - Der Internet-Auftritt der sieben größten SBB-Bahnhöfe unter dem Markenzeichen "RailCity" ist von Erfolg gekrönt: Die "Best of Swiss Web Association" hat den Webauftritt von RailCity mit einem der begehrten Gütesiegel in der Kategorie "Technologie Innovation" prämiert. In dieser Kategorie werden Projekte ausgezeichnet, die durch den innovativen Einsatz neuer Technologien die Funktionalität einer Webseite maßgeblich steigern. Von den insgesamt 272 eingereichten Projekten wurden lediglich 38 mit einem Gütesiegel belohnt. Die Expertenjury kam zum Schluss, RailCity besteche "mit einer konsequenten Kombinationslösung aus Flash und XML" und sei "beispielhaft für eine saubere und konsequente technische Umsetzung". Die SBB-interne Informatikabteilung hat die technische Lösung von der Idee, Konzeption bis zur Onlineschaltung erfolgreich umgesetzt.

Unter www.railcity.ch finden Webbesucher eine aktuelle Branchenliste und Infor­mationen; sie können gezielt nach Produkten und Shops suchen und erhalten auf einer virtuellen 3D-Tour durch die Bahnhöfe Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich fast lebensechte Eindrücke. Die Website dient den Mietern als Schaufenster zur Kundschaft im Internet und ergänzt die klassischen Kommunikationsmittel in der Marken- und Standortwerbung. Schon bald wird die Website erweitert: Am 5. und 6. Juni 2004 öffnen die RailCity Lausanne und die RailCity Genf ihre Pforten.