"SZ": DB verdient in ersten fünf Monaten 668 Millionen Euro

(30.06.) MÜNCHEN - Der Gewinn der DB in den ersten fünf Monaten diesen Jahres fällt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" fast doppelt so hoch aus wie geplant. Von Januar bis Mai 2007 habe die DB einen Gewinn nach Zinsen und Steuern in Höhe von 668 Millionen Euro erzielt, heißt es unter Berufung auf einen Lagebericht, den DB-Chef Hartmut Mehdorn in dieser Woche dem Aufsichtsrat vorlegte. Kalkuliert waren laut "SZ" 371 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag der Gewinn noch bei 304 Millionen Euro. Der profitabelste Unternehmensbereich ist dem Bericht zufolge nach wie vor der Regionalverkehr, der fast die Hälfte des Konzerngewinns beisteuere: 319 Millionen Euro in den ersten fünf Monaten 2007.

In diesem Jahr will die Bahn laut "SZ" 1,39 Milliarden Euro Gewinn nach Zinsen und Steuern machen und damit das Rekordergebnis vom Vorjahr (1,24 Milliarden Euro) übertreffen. Mehdorn strebe einen baldigen Börsengang an. Schon im Herbst wolle der Konzernchef auf potentielle Investoren zugehen, schreibt die "SZ". Auch wolle der Konzernchef mit der Bahn international weiter expandieren. Nach dem in dieser Woche bekannt gegebenen Kauf von Transportgesellschaften in Spanien und Großbritannien richte Mehdorn seinen Blick nun nach Osten. Es würden Beteiligungen an Staatsbahnen geprüft, habe Mehdorn dem Aufsichtsrat erklärt. Das Unternehmen wolle sich in einer "DB Eastern Europe" mit osteuropäischen Staaten zusammentun und mit ihnen die dortigen Eisenbahnen betreiben sowie neue Logistikzentren für den Güterumschlag errichten.

Allianz pro Schiene zieht verkehrspolitische Bilanz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft

(30.06.) BERLIN - "Insgesamt positiv - mit einigen Schönheitsfehlern", so bewertet die Allianz pro Schiene die jetzt zu Ende gehende deutsche EU-Ratspräsidentschaft verkehrspolitisch. "Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee ist mit dem Dritten Eisenbahnpaket ein wichtiger Schritt für Europas Eisenbahnen gelungen", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Freitag in Berlin. Die Einführung eines europaweit anerkannten Lokführerscheins, die Netzöffnung für den Personenfernverkehr und die europäischen Fahrgastrechte seien "Meilensteine, auf die wir lange gewartet haben." Insbesondere mit dem europäischen Lokführerschein sei ein wesentlicher Wettbewerbsnachteil für die Schiene endlich aufgehoben. Die europäischen Fahrgastrechte sollen ab 2009 in Kraft treten. Allerdings wurde im Dritten Eisenbahnpaket für die nationale Umsetzung in den EU-Mitgliedsstaaten eine Übergangsfrist von 15 Jahren vereinbart. "Jetzt muss Deutschland die Kundenrechte so schnell wie möglich umsetzen", forderte Flege.

Bei der Durchsetzung der so genannten Cross-Acceptance, der EU-weiten gegenseitigen Anerkennung von Zulassungen für Schienenfahrzeuge, kann Tiefensee nach Allianz pro Schiene-Ansicht einen Teilerfolg verbuchen. Zwar konnte der Minister sein angestrebtes Ziel der EU-weiten Zulassungsanerkennung nicht erreichen. Aber immerhin gibt es eine schriftlich fixierte Absichtsbekundung, nach der in Deutschland zugelassene Fahrzeuge ohne Mehrfachprüfung auch in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Italien fahren dürfen. Enttäuschend sei jedoch die vom EU-Verkehrsministerrat verabschiedete europäische Energiestrategie für den Verkehr. Der Verkehrsministerrat hatte kein CO2-Minderungsziel für den Verkehrssektor formuliert und bleibt damit weit hinter der Bundesregierung zurück, die sich für Deutschland auf die Reduzierung von mindestens 30 Millionen Tonnen CO2 bis zum Jahr 2020 verständigt hat. Auch sei es im Zeitalter des Klimawandels "nicht nachvollziehbar, dass der Verkehrsministerrat unter der deutschen Präsidentschaft die Chancen einer Verkehrsverlagerung auf die Schiene überhaupt nicht erkannt zu haben scheint", so Flege. Die vom Rat angekündigten Effizienzsteigerungen bei allen Verkehrsträgern reichten bei weitem nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen.

Tiefensee: "Durchbruch für feste Fehmarnbeltquerung"

(30.06.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und sein dänischer Amtskollege Flemming Hansen haben am Freitag in Berlin einen Durchbruch bei den Verhandlungen über die Fehmarnbeltquerung erzielt. "Nach harten, aber immer nachbarschaftlich fairen Verhandlungen haben wir heute unsere Absicht bekundet, das Bauwerk quer über den Fehmarnbelt zu errichten", sagte Tiefensee. Diese völkerverbindende Brücke soll nicht nur die Fahrzeit zwischen Kopenhagen und Hamburg deutlich verkürzen, sie hat auch für die gesamteuropäischen Transportwege einen großen Stellenwert. Deswegen ist das heute auch ein guter Tag für Europa." Über die 19 Kilometer lange Brücke sollen sowohl Züge als auch der Individualverkehr rollen. Bis zur Brückenfertigstellung wird nach den Plänen des Verkehrsministeriums die eingleisige Schienenstrecke nach Puttgarden elektrifiziert, sieben Jahre nach Inbetriebnahme der Brücke soll eine zweigleisige, elektrifizierte Schienenstrecke zur Verfügung stehen. Der Bau der Brücke soll bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein.

Bahnvorstand appelliert an Gewerkschaften: Dritte Verhandlungsrunde um Entgelte konstruktiv nutzen

(30.06.) BERLIN - Vor der dritten Verhandlungsrunde um die Entgelte für 134.000 Mitarbeiter bei der DB am heutigen Samstag in Berlin hat Personalvorstand Margret Suckale am Freitag die Gewerkschaften Transnet und GDBA dazu aufgefordert, konstruktiv und mit Augenmaß zu verhandeln und damit doch noch einen drohenden Streik abzuwenden. Am 30. Juni endet die Friedenspflicht. Die Gewerkschaften hatten erneut davon gesprochen, ihre Forderungen mit Streiks durchsetzen zu wollen. Sie verlangen ein neues, höheres Angebot des Unternehmen. Sollte dies nicht geschehen, würden die Gespräche an diesem Samstag "ein schnelles Ende haben", sagte Transnet-Vorstandsmitglied Alexander Kirchner am Freitag in Berlin. In diesem Fall wollen die Gewerkschaften Transnet und GDBA am Sonntag über erste Warnstreiks beraten. Die Friedenspflicht endet am Samstag um 24.00 Uhr.

Die DB AG hatte in der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstag ein Angebot vorgelegt, das den Forderungen der Gewerkschaften Transnet und GDBA entgegenkommt und die Beschäftigten der Bahn am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lässt. Das Angebot sieht unter anderem vor: konjunkturbedingte Sonderzahlung für Juli bis Dezember 2007 in Höhe von 300 Euro, Erhöhung des Tabellenentgelts zum 1. Januar 2008 in Höhe von 2 Prozent sowie zum 1. Juli 2009 weitere 2 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Dazu Suckale: "Wir können uns eine Erhöhung des Angebots vorstellen, wenn gleichzeitig produktivitätssteigernde Maßnahmen vereinbart werden.

Zur anstehenden dritten Verhandlungsrunde wurde erneut auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eingeladen. Bisher hat die GDL-Führung sämtliche Gesprächsangebote abgelehnt und lediglich mit Streiks gedroht. "Diese Verweigerungshaltung ist unverantwortlich. Hier wird versucht, das organisationspolitische Eigeninteresse einer Gewerkschaft auf dem Rücken unserer Kunden durchzuboxen", sagte Suckale. Die GDL will am Montag über Details zu den angekündigten Streikmaßnahmen informieren.

Kürzungen im Nachtverkehr Schweiz - Italien

(30.06.) BERN - Die Tagesverbindungen Schweiz - Italien werden immer schneller. Mit der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels verbessert sich das Angebot für die Reisenden von und nach Italien erneut. In Italien selber verkehren immer mehr Hochgeschwindigkeitszüge. Aus diesem Grund verlagern sich laut SBB die Reisebuchungen immer häufiger von Nacht- auf Tageszüge. Vor diesem Hintergrund hat sich die SBB entschieden, das Angebot im Nachtverkehr an die heutige wirtschaftliche Situation und die Kundenbedürfnisse anzupassen. Ab Ende August bzw. Ende Oktober 2007 werden die beiden saisonalen Wochenendverbindungen Freccia delle Puglie (Zürich - Bari - Lecce) und Freccia della Calabria (Zürich - Lamezia Terme - Villa San Giovanni) aufgehoben. Als Alternative steht nach wie vor der Nachtzug Zürich/Genf - Rom zur Verfügung. In Rom können die Fahrgäste mit den modernen Eurostar-Hochgeschwindigkeitszügen von Trenitalia in den Süden weiterreisen.

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verkehren internationalen Züge nach Italien via Lötschberg-Basistunnel und gewinnen damit ab Basel und Bern um bis zu einer Stunde pro Weg. Die Fahrzeit im Zug Bern - Mailand verkürzt sich so auf drei Stunden. Ab Mailand können Reisende entweder mit schnellen Eurostar-Zügen oder mit Nachtzügen von Trenitalia in den Süden weiter reisen. Daraus ergeben sich auch Anpassungen bei den EuroNight-Verbindungen (EN): Ab Dezember 2007 verkehrt der EuroNight nach Rom nur noch ab Zürich und Genf. Die direkten Wagen Basel - Rom werden aufgehoben. Der Zürcher Flügel des EN Luna bedient im Gegenzug ab dem Fahrplanwechsel auch die Bahnhöfe Olten, Bern und Spiez. In Olten und Bern bestehen von und nach Basel/Deutschland gute Anschlüsse. Die SBB empfehlen den Kundinnen und Kunden, ihre Reise mit dem Nachtzug nach Italien frühzeitig zu planen.

Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Warburg

(30.06.) FRANKFURT/Main - Die DB modernisiert die Strecke Kassel - Warburg und investiert rund 57 Millionen Euro in modernste Leit- und Sicherungstechnik. Planmäßig geht an diesem Wochenende das neue elektronische Stellwerk (ESTW) Warburg mit Stellrechnern in Lamerden, Hümme, Hofgeismar und Immenhausen in Betrieb. Während der Umstellung ist die Strecke Kassel - Warburg am 1. Juli ganztägig gesperrt, es verkehren Ersatzbusse.

Das neue Stellwerk in Warburg steuert dann die Strecke von Warburg bis Mönchehof. Die weiteren Abschnitte zwischen Mönchehof bzw. Weimar und Kassel werden in einem zweiten Bauabschnitt bis Mitte November in die neue Technik eingebunden. Die Modernisierung beinhaltet die komplette Ausrüstung der Strecke mit Computertechnik, eine ferngesteuerte Betriebsführung sowie die Anpassung der Bahnübergangsanlagen an die zentrale Betriebsführung. Als Signale dienen ausschließlich Lichtsignale. Darüber hinaus stehen neue Weichenverbindungen in Lamerden sowie optimierte Fahrmöglichkeiten auf beiden Richtungsgleisen zur Verfügung. Die neuen Stellrechner ersetzen die bisherigen mechanischen oder Relais-Stellwerke in Lamerden, Hümme, Hofgeismar, Grebenstein, Immenhausen und Mönchehof. Sie ermöglichen elektronische Gleisfreimeldungen und bei Bedarf Gleiswechsel (Fahren auf dem Gegengleis, z.B. bei Gleissperrungen) unter höchsten Sicherheitsanforderungen. In Verbindung mit den neuen Überleitverbindungen wird so eine verbesserte Leistungsfähigkeit des 40 Kilometer langen Streckenabschnittes Warburg - Mönchehof erreicht.

Weiterhin wurde im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des ESTW Warburg auch die Technik an vierzehn Bahnübergängen entlang der Strecke an die zentrale Betriebsführung angepasst und modernisiert. Zwei Bahnübergänge in Eberschütz bleiben dauerhaft geschlossen. Je ein kleiner Wirtschaftsweg-Bahnübergang in Hofgeismar und einer in Grebenstein bleiben zwar ebenfalls zu, erhalten aber Ersatzquerungsmöglichkeiten mit der Bahn. Zur Verbesserung der Telekommunikation wurden neue Kabeltrassen mit modernen Lichtwellenleiter-Kabeln entlang der Strecke installiert.

DB will EWS und Transfesa kaufen

(29.06.) BERLIN - Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats der DB plant das Unternehmen eine 100-prozentige Übernahme der English Welsh & Scottish Railway Holding Limited (EWS) sowie eine mehrheitliche Beteiligung an der spanischen Transportes Ferroviarios Especiales (Transfesa). Vorbehaltlich der Vertragsunterzeichnung sowie der notwendigen behördlichen Zustimmungen wird die DB mit den Akquisitionen ihre Spitzenposition als international agierendes Verkehrsunternehmen vor allem im Schienengüterverkehr in Europa weiter ausbauen. Hiermit erweitert DB Logistics die zentralen Transportkorridore in Westeuropa und kann für die Kunden noch bessere Angebote aus einer Hand entwickeln.

Für DB Logistics ergeben sich aus der Übernahme der beiden Unternehmen Anknüpfungspunkte an die Transport- und Logistikmärkte in West- und Südwesteuropa und damit eine Stärkung des Süd-West-Korridors. Mit der Integration soll der Marktanteil der Schiene in Europa spürbar ausgebaut und die Qualität des Angebots erhöht werden. DB Logistics, EWS und Transfesa ergänzen sich vor allem in den Segmenten Rail Logistics, Automotive, Industrie- und Massengüter. Zudem erhofft sich DB Logistics künftig eine bessere Ausgangsposition in Frankreich, wo EWS durch die Tochter Euro Cargo Rail bereits vertreten ist. Gleichzeitig ist es das erklärte Ziel der DB, weiterhin eng mit der SNCF zusammenzuarbeiten, wie es heute zum Beispiel bereits im Einzelwagenverkehr der Fall ist, um mit attraktiven Angeboten neue Verkehre für die Schiene zu gewinnen.

Die EWS ist als größte britische Güterbahn und als eines der größten Güterverkehrsunternehmen in Europa auf Wagenladungsverkehr in den Bereichen Energiewirtschaft, Industriegüter und Baumaterial spezialisiert. Vor allem aufgrund ihrer Aktivitäten in Großbritannien und der sich entwickelnden Marktposition in Frankreich ist die EWS eine sehr gute Ergänzung für DB Logistics. Mit etwa 5.000 Mitarbeitern hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 770 Millionen Euro erwirtschaftet. Das spanische Unternehmen Transfesa ist ein international agierender Transport- und Logistikdienstleister, der sich auf Schienen- und Straßentransporte in den Segmenten Automotive, Schüttgut und General Cargo spezialisiert hat. Für DB Logistics bietet das Unternehmen aufgrund seiner starken Präsenz im iberischen Wirtschaftsraum und zum anderen als Betreiber von Umspuranlagen einen idealen Zugang zum Süd-West-Korridor. Das Unternehmen hat zurzeit rund 1.100 Mitarbeiter und wies für das vergangene Jahr einen Umsatz von rund 290 Millionen Euro aus.

"Tagesspiegel": Regierung einigt sich bei wichtigen Details zu Bahnbörsengang

(29.06.) BERLIN - Die Bundesregierung hat sich einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge auf wichtige Details für die Teilprivatisierung der DB geeinigt. Unter Berufung auf das Umfeld des Wirtschaftsministeriums hieß es, die Staatssekretäre aus den betroffenen Ressorts hätten sich am Donnerstag auf einen Kompromiss verständigt. Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), der bislang als scharfer Kritiker des von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee erarbeiteten Konzeptes zum Bahnbörsengang galt, hat den Angaben zufolge wichtige Änderungen zugunsten des Bundes in dem Gesetzentwurf erreicht. Die Bahn soll laut "Tagesspiegel" nach dem Kompromiss weiterhin starken Einfluss auf das 34 000 Kilometer lange Netz behalten, es aber juristisch nicht besitzen. Zunächst bekommt sie es für 15 Jahre übertragen. Für eine Verlängerung muss anders als bisher geplant der Bundestag zustimmen. Es sei nun sichergestellt, dass die Teilprivatisierung "in vollem Umfang revidierbar ist, wenn die Erfahrungen negativ sein sollten", zitierte der "Tagesspiegel" aus dem Umfeld des Wirtschaftsministeriums.

Ein anderer Streitpunkt betraf die Finanzierung des Netzes. Die Bahn soll vom Staat zur Pflege der Infrastruktur während der 15 Jahre insgesamt 37,5 Milliarden Euro bekommen. Eine vertragliche Vereinbarung darüber soll aber dem Bericht zufolge erst ein Jahr lang im Probebetrieb laufen, vereinbarten nun die Staatssekretäre. Dies würde bedeuten, dass Anteile der Bahn wohl frühestens Anfang 2009 verkauft werden können. Durchgesetzt hat das Ministerium den Informationen zufolge ferner eine Stärkung der Bundesnetzagentur: Diese soll die Unabhängigkeit des Netzes überwachen. Zudem solle eine Arbeitsgruppe die Höhe der Trassenpreise ermitteln und ein System entwickelt werden, um diese zu senken. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollten ebenfalls im Gesetz berücksichtigt werden, hieß es.

"FTD": Bahn hat Betriebsräten jahrelang Vorteile gewährt

(29.06.) HAMBURG - Betriebsräte bei der Bahn haben nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" über Jahre billige Fahrkarten, überproportionale Gehaltserhöhungen und andere Vergünstigungen erhalten. Unter Berufung auf einen internen Revisionsbericht hieß es, die Prüfer hätten "unzulässige Zulagen und Zuschläge" für Betriebsräte und die hohe Zahl von Freistellungen bemängelt. Danach sollen allein im Jahr 2001 947 Mitarbeiter freigestellt worden sein, 85 Prozent mehr als nach Betriebsverfassungsgesetz und Tarif notwendig, heißt es weiter. Außerdem habe es "auffällige Einkommenssteigerungen" und fehlerhafte Eingruppierungen in zu hohe Gehaltsklassen gegeben. "Einkommenssteigerungen beim Monatsgehalt innerhalb einer Wahlperiode von bis zu 66 Prozent wurden festgestellt", so die Prüfer.

Der der "FTD" vorliegende Bericht listet außerdem eine Vielzahl von Abrechnungsmängeln bei Betriebsräten auf, etwa bei der Nutzung von Jahresfahrkarten oder bei Reisekosten. Kritisiert werden zudem externe Schulungsmaßnahmen, an deren Notwendigkeit es Zweifel gebe. So wurden bei 58 von 160 externen Schulungen Ungereimtheiten festgestellt, entweder wurden die Seminarinhalte nicht genannt oder Reisekosten falsch abgerechnet. Die DB bestätigte gegenüber der "FTD" den Bericht. Vorstandschef Hartmut Mehdorn und der damalige Personalvorstand Norbert Bensel hätten 2002 die interne Untersuchung eingeleitet, sagte ein Bahn-Sprecher. Offenbar hatte sich die damals neue Unternehmensspitze an einigen bekannt gewordenen Missständen gestoßen. Den Vorwurf, die Bahn habe mit den Vergünstigungen das Wohlverhalten der Gewerkschaften erzielen wollen, wies der Bahn-Sprecher als "abwegig" zurück. Außerdem betonte er, dass es heute keine vergleichbaren Fälle mehr gebe.

Ferienfahrplan der S-Bahn startet bereits am 2. Juli

(29.06.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin führt am 2. Juli und damit eine Woche früher als geplant den Ferienfahrplan ein. Darüber hinaus werden einzelne Linien verkürzt. Gründe dafür sind die Wiedereinführung der bisherigen Dienstpläne für Triebfahrzeugführer, gemäß der am 5. Juni getroffenen Vereinbarung zwischen der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, dem Betriebsrat und den Tarifparteien und der anhaltend hohe Krankenstand bei den Triebfahrzeugführern. "In den vergangenen Tagen fielen immer wieder einzelne Züge wegen fehlender Triebfahrzeugführer aus. Im Interesse unserer Fahrgäste schaffen wir jetzt ein zwar vermindertes, jedoch stabiles Zugangebot", sagt Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung.

Die Änderungen im Einzelnen:
- Einführung des Ferienfahrplans schon am 2. Juli
- S 25, Mo-So: Verstärkerzüge verkehren zwischen Lichterfelde Süd und Potsdamer Platz
- S 25, Mo-So, ab 20.30 Uhr: 20 Min-Takt zwischen Priesterweg und Gesundbrunnen
- S 46, Mo-So, ab 20:30 Uhr: verkehrt zwischen Königs Wusterhausen und Tempelhof
- S 5, Mo-Fr, ab 18 Uhr: Verstärkerzüge verkehren zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße
- S 85, verkehrt nur Mo-Fr

Bahn bietet Gewerkschaften neue Verhandlungen an

(29.06.) BERLIN - Die DB will mit einem neuen Gesprächsangebot an die Gewerkschaften Transnet und GDBA einen Streik in letzter Minute abwenden. Am Samstag, also genau an dem Tag, nach dem die Friedenspflicht endet, ist ein neuer Verhandlungstermin angesetzt. Das für Personal zuständige Vorstandsmitglied der DB, Margret Suckale, erklärte zu dem neuerlichen Gesprächsangebot: "Unsere Kunden dürfen nicht unter dem Tarifkonflikt leiden." Die beiden Gewerkschaften fordern für 134.000 Arbeitnehmer bei der Bahn sieben Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 150 Euro. Die Arbeitgeber hatten am Dienstag Erhöhungen um je zwei Prozent für 2008 und 2009 sowie eine Einmalzahlung von 300 Euro angeboten.

Mehdorn bleibt bis 2011 Bahnchef

(28.06.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat am Mittwoch den Vertrag für den DB-Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn um drei Jahre verlängert. Das Vertragsende ist demnach im Mai 2011. "Unter Mehdorns Führung hat sich das Unternehmen äußerst erfolgreich entwickelt", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Werner Müller. "In der Phase der Teilprivatisierung ist die Kontinuität an der Führungsspitze unerlässlich für die Entwicklung des Unternehmens." Mit der Entscheidung des Aufsichtsrates sei sichergestellt, dass auch nach einer Teilprivatisierung die DB Kurs halten werde. Müller betonte, dass es wichtig sei, dass der Zeitplan der Teilprivatisierung eingehalten werde. "Wir freuen uns, dass das Gesetzgebungsverfahren offensichtlich gut vorankommt." Wesentliche Fragen seien jüngst zufriedenstellend beantwortet worden, so dass zahlreiche Bedenken ausgeräumt worden seien.

Die DB hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ihren wirtschaftlichen Erfolgskurs fortgesetzt. Bis Mai haben sich sowohl Umsatz als auch Ergebnis positiv entwickelt. "Wir sind sehr gut unterwegs", sagte Mehdorn. "Die Ziele für dieses Jahr werden wir sicherlich erreichen, wenn keine außergewöhnlich negativen Umstände eintreten. Sorgen machen mir dabei die Streikdrohungen der Gewerkschaften."

Der Aufsichtsrat billigte zudem den Verkauf der Fährgesellschaft Scandlines. Dass diese Veräußerung an eine mehrjährige Beschäftigungssicherung  gekoppelt worden sei, habe sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat sehr am Herzen gelegen, sagte Müller weiter. Der Aufsichtsrat genehmigte am Mittwoch nach Angaben aus dem Gremium ferner den Kauf von drei Logistikunternehmen im Wert von über 700 Millionen Euro. Die britische Güterbahn EWS wird für rund 460 Millionen Euro gekauft, 51 Prozent am spanischen Logistiker Transfesa für 130 Millionen Euro und das spanische Unternehmen Spaintir für knapp 150 Millionen Euro. Details will die DB am heutigen Donnerstag bekannt geben.

Für seine langjährige Arbeit für die Bahn in Deutschland hat der Aufsichtsrat Roland Heinisch gedankt. Das DB-Vorstandsmitglied für den Systemverbund Bahn scheidet mit Ablauf seines Vertrages Ende August aus dem Konzernvorstand aus. Seine Aufgaben übernimmt künftig Dr. Lutz Bücken, der als Generalbevollmächtigter direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichten wird. Der 51-jährige Bücken hat bislang das Geschäftsfeld Dienstleistungen geführt und erfolgreich saniert. "Heinisch hat sich um das Bahnwesen in Deutschland verdient gemacht und viele Innovationen eingeführt, ohne die die moderne Bahn von heute in Deutschland nicht denkbar wäre", so Mehdorn.

Bald wird auch im Südtirol geFLIRTet

(28.06.) BUSSNANG - Am Mittwoch haben die STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) und Stadler Bussnang AG einen Vertrag über die Lieferung von 8 Zweispannungstriebzügen des Typs FLIRT unterschrieben. Der Vertrag beinhaltet zudem Optionen für die Lieferung von weiteren Zügen. Der Auftragswert beträgt knapp Euro 60 Millionen. Die Züge werden ab Dezember 2008 auf der Strecke Meran - Bozen - Innichen (Pustertal) verkehren. Insgesamt hat STA 4 4-teilige, 2 5-teilige, 2 6-teilige FLIRT sowie zwei Verstärkungswagen bestellt. Die Zweispannungstriebzüge (15 kVAC, 3 kVDC) sollen in Italien und später auch in Österreich zugelassen werden, damit sie durchs Pustertal bis nach Lienz in Kärnten bzw. über den Brenner nach Innsbruck verkehren können. Die Züge bieten je nach Länge zwischen 406 und 632 Sitzplätze an. Sie verfügen über vollklimatisierte Fahrgasträume, einen Niederflurbereich, ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Flachbildschirmen sowie ein offenes und transparentes Innendesign, derweil das Außendesign den Dieseltriebzüge des Typs GTW im Vinschau ähneln wird.

Land bestellt mehr Plätze im Zug nach Neumünster

(28.06.) KIEL - Die Regionalbahn um 16.55 Uhr von Kiel nach Neumünster fährt künftig mit fünf Wagen. Das hat das Land Schleswig-Holstein nun bei der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein bestellt. Dadurch werden in diesem stark genutzten Pendlerzug ausreichend Sitzplätze für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. Bisher hat die Regionalbahn für diese Verbindung einen Triebwagen vom Typ LINT eingesetzt. Auf der Bahnlinie Kiel - Neumünster kooperieren Nord-Ostsee-Bahn und Regionalbahn und teilen sich den Verkehr. Die Bestellung des Landes gilt ab dem 23. Juli und kostet das Land jährlich rund 10.000 Euro. Bereits jetzt setzt die Regionalbahn Schleswig-Holstein den Fünf-Wagen-Zug auf eigene Rechnung ein, um damit den momentan nicht verkehrenden ICE um 17.11 Uhr in Richtung Hamburg zu ersetzen. LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers: "Ich bin froh, dass wir endlich eine Lösung für diese stark nachgefragte Verbindung gefunden haben. In der Vergangenheit gab es immer wieder Beschwerden von Fahrgästen, die keinen Sitzplatz gefunden hatten."

NOB: Mit zusätzlichen Fahrradwagen in die Hochsaison

(28.06.) KIEL - Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) verlängert in der touristischen Hochsaison ihre Züge auf der Strecke Hamburg - Westerland und ergänzt diese teilweise um einen Fahrradwagen: Vom 30.6. bis einschließlich 2.9.2007 werden an den Wochenenden die planmäßigen Züge 9.07 Uhr ab Hamburg-Altona und 19.22 Uhr ab Westerland um je einen Fahrradwagen verstärkt. "Unsere Kunden haben bereits zu Ostern und Pfingsten regen Gebrauch von unserem Fahrradwagen gemacht", so die NOB-Pressesprecherin Suzanne Thomas. "Wir freuen uns, wenn die Kunden auch jetzt wieder den Fahrradwagen nutzen, um ihr Rad zu transportieren." Ein streckenbezogenes Fahrradticket kostet im Schleswig-Holstein-Tarif 3,50 Euro pro Fahrrad und Tag. NOB-Kunden erhalten übrigens beim Fahrradverleih Velo-Quick gegenüber dem Westerländer Bahnhof bei Vorlage eines gültigen Fahrausweises einen Rabatt von 20 Prozent (www.veloquick.de).

DB: Signale stehen auf Streik

(27.06.) FRANKFURT/Main - Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen DB und den Gewerkschaften Transnet und GDBA ist am Dienstag ergebnislos zu Ende gegangen. Ein neuer Termin wurde nicht vereinbart. Die Arbeitgeberseite betonte allerdings, sie sei an einem weiteren Gespräch noch vor Ende der Friedenspflicht interessiert. Die DB hatte am Dienstag zwar ein Angebot vorgelegt, das die Gewerkschaften allerdings als "Almosen" bezeichnete. Das Angebot der DB sieht unter anderem konjunkturbedingte Sonderzahlung für Juli bis Dezember 2007 in Höhe von 300 Euro, Erhöhung des Tabellenentgelts zum 1. Januar 2008 in Höhe von 2 Prozent sowie zum 1. Juli 2009 weitere 2 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten vor. Margret Suckale, Personalvorstand der DB, sagte nach der zweiten Verhandlungsrunde: "Wir wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg beteiligen. Nun müssen sich auch die Gewerkschaften bewegen. Mit den bundesweit höchsten Forderungen in der laufenden Tarifrunde werden sonst Arbeitsplätze gefährdet."

Transnet-Verhandlungsführer Alexander Kirchner sagte, das Angebot der DB sei eine "Verhöhnung der Beschäftigten". Der Vorschlag der Arbeitgeberseite habe "erhebliche Zugeständnisse der Mitarbeiter" beinhaltet. Zum einen solle die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden angehoben werden. Zum anderen wollten die Arbeitgeber Teile des noch laufenden Tarifvertrages mit der aktuellen Einkommensrunde vermengen. "Die Arbeitgeber provozieren geradezu Streit", erklärten Kirchner und sein GDBA-Kollege Heinz Fuhrmann. Sie verwiesen auf die Rekordbilanz der Bahn im Jahr 2006 und die für dieses Jahr in Aussicht gestellten neuen Rekordzahlen. Die Gewerkschaften fordern sieben Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr Lohn.

Unterdessen präzisierte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Streikankündigung. Ihr Vorsitzender Manfred Schell kündigte im gemeinsamen "Morgenmagazin" von ZDF und ARD Streiks ab Montag an und rechtfertigte dies mit den Worten: "Wer über 130 Tage mit uns nicht verhandeln will, wird in den letzten drei Tagen nichts mehr daran ändern können." Dazu sagte DB-Personalvorstand Suckale, die Streikdrohungen der GDL seien "völlig unverantwortlich". Die GDL lehne "alle Gesprächsangebote über die Entlohnung" ab und versuche "dann ohne Verhandlungen auf dem Rücken der Kunden [...], ihre Interessen durchzuboxen."

Bahn droht VRR mit Zugstreichungen

(27.06.) DÜSSELDORF - Im Streit zwischen der DB und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) um gekürzte Zahlungen hat die DB am Dienstag erstmals damit gedroht, ein Fünftel ihrer Zugverbindungen einzustellen und den VRR zu verklagen. Der Verkehrsverbund halte 21 Millionen Euro zurück, die der Bahn vertraglich zustünden. "Geschlossene Verträge müssen eingehalten werden", betonte der Chef der DB Regio NRW, Heinrich Brüggemann. Wenn der VRR bei seiner harten Haltung bleibe, müsse die Bahn auch Sonderzüge etwa zu Fußball-Bundesligaspielen oder zur Loveparade Ende August in Essen auf den Prüfstand stellen. Brüggemann forderte den VRR zugleich auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Eine VRR-Sprecherin begründete die Kürzungen dagegen mit mangelnder Pünktlichkeit und verdreckten Zügen. Da die Bahn unzureichende Leistungen erbringe, könne sie auch nicht volle Bezahlung verlangen. Außerdem enthielten die 2004 mit einer damals noch praktisch monopolistischen Bahn abgeschlossenen Verträge überhöhte Preise für den Nahverkehr. Der VRR sei offen für Nachverhandlungen über die Verträge, wenn dabei geringere Preise herauskämen. Insgesamt will der Verkehrsverbund seine Zahlungen an die DB jährlich um 45 Millionen Euro kürzen. Wegen rückläufiger Bundeszuschüsse plant der VRR mit dem nächsten Fahrplanwechsel außerdem Kürzungen bei Leistungen für die Kunden.

Bauarbeiten zwischen Sontheim und Memmingen

(27.06.) MEMMINGEN - Auf insgesamt rund zehn Kilometern erneuert die Bahn in zwei Bauabschnitten seit 4. Juni bis zum 2. August zwischen Sontheim und Ungerhausen sowie zwischen Ungerhausen und Memmingen die Gleise. Dies ist Voraussetzung, um den technischen Standard für einen schnellen und pünktlichen Zugverkehr auf hohem Niveau halten zu können. Insgesamt werden in diese Baumaßnahme rund acht Millionen Euro investiert.

Mit einem Zweiwegebagger und einem Gleiskran werden als erstes Schienen und Schwellen ausgebaut. Dann wird der alte Gleisschotter per Bagger, Radlader und LKW abgefahren, gereinigt und aufbereitet. Eine Schicht von 30 Zentimetern altem Erdboden unter dem Schotter wird anschließend entsorgt. Zur Verbesserung des Gleisuntergrundes wird dann eine neue Tragschicht mit einer Tiefe von 30 Zentimetern zur Ableitung von Oberflächenwasser eingebaut. Diese Tragschicht besteht aus einem Sand-Kies-Gemisch mit einem Gesamtgewicht von 34 000Tonnen. Der gereinigte Schotter wird in einem nächsten Schritt per LKW, Radlader und Bagger auf die Strecke aufgeschüttet. Danach werden die neuen Schwellen (insgesamt 16800) auf den Schotter verlegt; anschließend werden die Schienen auf den Schwellen befestigt. Als Abschluss der Arbeiten verdichtet eine Stopfmaschine den Schotter unter Schwellen und Schienen, um so den sicheren Halt des Gleises zu gewährleisten.

Mittelbahnsteig Hämelerwald über Rampe erreichbar

(27.06.) HANNOVER - Ab Sonntag, 8. Juli, ist der Mittelbahnsteig im Bahnhof Hämelerwald von der neuen Fußgängerunterführung  aus behindertengerecht über eine Rampe zu erreichen. Die Nutzung der Fußgängerbrücke ist dann nicht mehr möglich. Sie wird schon in der Nacht zuvor, nach Halt des letzten Zuges in Richtung Hannover, zurückgebaut. Die Bahn ist bemüht, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem kann es zu Beeinträchtigungen kommen, für die das Unternehmen um Verständnis bittet.

Riesen-Lkws: Schweden und Niederländer legen Rückwärtsgang ein

(27.06.) BERLIN - Während der Streit um die Zulassung von Riesen-Lkw in Deutschland das Speditionsgewerbe erreicht hat, machen die Regierungen von Schweden und den Niederlanden bereits einen Rückzieher. Nach Angaben der Deutschen Verkehrszeitung hat die schwedische Regierung das staatliche Forschungsinstitut für Transportfragen VTI beauftragt, die Vorteile der Rückkehr zum Lkw nach europäischem Standardmaß (18,75 Meter Länge und 40 Tonnen Gewicht) zu untersuchen. Die Studie soll die Kosten für den Verschleiß der Straßen, die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Emissionen der Riesen-Lkw ermitteln. Die niederländische Regierung, die bei der Einführung der Monstertrucks zusammen mit Schweden bislang vorpreschte, hat sich inzwischen für die Abkehr von den 60-Tonnern entschieden.

"Die Entwicklung in Schweden und in den Niederlanden zeigt, dass Monstertrucks in Deutschland keine Zukunft haben", sagt Peter Witt, Förderkreissprecher der Allianz pro Schiene und Aufsichtsratvorsitzender von Bombardier Transportation. Die bundesweite Einführung von Riesen-Lkw würde einen großen Teil des Schienenverkehrs auf die Straße verlagern. „Das können wir uns verkehrs- und umweltpolitisch nicht leisten." Kosten in Milliardenhöhe kämen für die Anpassung der Straßeninfrastruktur auf den Steuerzahler zu. Nach einer Studie des Bundesverkehrsministeriums wären allein für den Ausbau der Brücken bis zu 8 Milliarden Euro nötig. Die deutschen Spediteure sind nach einem Bericht der Financial Times Deutschland von Dienstag in der Frage um die Zulassung von 60-Tonnern uneins. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der eher große Speditionen vertritt, setzt sich für die Riesen-Lkw ein. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) lehnt sie mit Verweis auf vorhandene Infrastrukturengpässe und die Verkehrssicherheit vehement ab. Derzeit werden die Monstertrucks in fünf Bundesländern probeweise eingesetzt.

"Die Verkehrssicherheit ist eines der Hauptprobleme des Monstertrucks", pflichtet Allianz-pro-Schiene-Förderkreissprecher Peter Witt dem bei. "Überlange Fahrzeuge sind vor allem durch ihre längeren Überholvorgänge und das eingeschränkte Sichtfeld tickende Zeitbomben auf unseren Straßen."

DB investiert in Logistiksparte

(26.06.) BERLIN - Die DB will nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" mit mehr als 700 Millionen Euro die internationale Logistiksparte ausbauen. Für rund 460 Millionen Euro werde die größte britische Güterbahn EWS komplett übernommen, meldete "Reuters" am Montag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Da das Unternehmen bereits in Frankreich aktiv sei, könne die Bahn so indirekt auf den schwer zugänglichen Nachbarmarkt vordringen. Auf der Einkaufsliste stünden zudem 51 Prozent des spanischen Logistikers Transfesa, der rund 130 Millionen Euro kosten solle. Etwa 150 Millionen Euro werde zudem für die spanische Spaintir mit gut 800 Beschäftigten bezahlt. Um die Engpässe im deutschen Schienengüterverkehr zu mildern, würden 500 Güterwaggons angeschafft, die rund 40 Millionen Euro kosten sollen. Ein Bahn-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren.

Nach Angaben aus dem Unternehmen boomt das Logistik-Geschäft sowohl bei der Spedition Schenker (Lkw, Flugzeug, Schiff) und der Güterbahn Railion. Bis Ende Mai liege man bei Schenker beim Gewinn etwa acht Prozent über Vorjahr, bei Railion etwa 6,5 Prozent. Bei der Güterbahn mache die Personalknappheit weiter massiv zu schaffen. Vor allem der Container-Verkehr habe in den ersten Monaten des Jahres erneut die Erwartungen übertroffen, hieß es.

Preise des Schleswig-Holstein-Tarifs steigen zum 1. August um durchschnittlich 3,7 Prozent

(26.06.) KIEL - Zum 1. August 2007 steigen die Fahrkartenpreise in Schleswig-Holsteins Nahverkehr um durchschnittlich 3,7 Prozent. Einzelfahrkarten und Zeitkarten werden etwa um 3,6 Prozent teurer, während die Preise der günstigeren Schülerzeitkarten um 4,9 Prozent steigen. Tageskarten und Kleingruppenkarten werden im Durchschnitt um 2,8 Prozent teurer. Der Preis der Kleingruppenkarte für das gesamte Bus- und Bahnnetz in Schleswig-Holstein und Hamburg bleibt mit 33,50 Euro unverändert. Neu ist, dass Kunden ab dem 1. August auf der Kleingruppenkarte ihren Namen eintragen müssen. Damit soll dem Missbrauch der Karte vorgebeugt werden.

Neben der allgemeinen Preissteigerung spiegele sich in der Preiserhöhung auch die Kürzung der Regionalisierungsmittel wider, die der Bund den Bundesländern zur Finanzierung des Nahverkehrs zuweist, hieß es in einer Pressemitteilung der LVS. Täglich nutzen 165.000 Fahrgäste den Schleswig-Holstein-Tarif bei über 40 Bus- und Eisenbahnunternehmen.

Neue Schwarzwaldbahn seit einem halben Jahr in Betrieb

(26.06.) KARLSRUHE - Ende letzten Jahres hat die neue Schwarzwaldbahn der DB den planmäßigen Betrieb zwischen Karlsruhe und Konstanz aufgenommen. Zuvor hatte das Land Baden-Württemberg alle Nahverkehrsleistungen auf der Strecke öffentlich ausgeschrieben und im Jahr 2004 den Zuschlag an die DB Regio AG erteilt. Seit Dezember 2006 verbinden 36 moderne Doppelstockwagen mit Klimatisierung, komfortablen Sitzen, viel Platz für Gepäck und bis zu 50 Fahrräder und viel Aussicht aus der Panoramaklasse Rheintal, Schwarzwald und Bodensee. Die Züge befahren die Strecke abwechselnd im Zwei-Stunden-Takt als InterRegioExpress oder RegionalExpress. Die Schwarzwaldbahn kooperiert im touristischen Bereich mit zahlreichen Gemeinden und Freizeiteinrichtungen entlang der Strecke und setzt auf neue Marketingideen wie etwa die "Schwarzwald-Erlebnisgutscheine". Diese Konzeption kommt bei Freizeitnutzern gut an und erklärt maßgeblich den Erfolg der Schwarzwaldbahn auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten.

In Karlsruhe zogen am Montag Dr. Walter Gerstner, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, und Thilo Blennemann vom Innenministerium Baden-Württemberg sowie Dr. Michael Vulpius, Leiter Regionalverkehr Südbaden der DB Regio AG, und Dirk Andres, Schwarzwaldbahnmanager, nach einem halben Jahr planmäßigem Betrieb eine erste erfolgreiche Zwischenbilanz. So ergaben sich an Wochentagen bei den Pendlern Verkehrszuwächse von zwölf Prozent auf dem Abschnitt Karlsruhe-Offenburg und von über sieben Prozent zwischen Offenburg und Konstanz. Im Freizeitverkehr an Sonn- und Feiertagen betrug der Zuwachs 9,1 Prozent (Karlsruhe-Offenburg) und 3,8 Prozent (Offenburg-Konstanz). Die Zuwächse liegen insgesamt deutlich über den Erwartungen.

Sehr positive Ergebnisse zeigen sich auch in der Auswertung der Qualitätskriterien, für die das Land bei der Ausschreibung in allen Bereichen des Leistungsspektrums anspruchsvolle Vorgaben gemacht hatte. Umso erfreulicher ist es nach Ansicht des Unternehmens und der Landesvertreter, dass die Schwarzwaldbahn sowohl bei den objektiven als auch bei den subjektiven Kriterien alle vereinbarten Zielwerte auf Anhieb klar übertroffen hat. Die Qualitätsuntersuchungen führt ein unabhängiges Institut durch. Die objektiven Kriterien (Pünktlichkeit, Zugbildung, Sauberkeit, Schadensfreiheit und Fahrgastinformation) werden in Prozent gemessen. Die subjektiven Kriterien, das heißt das Fahrgasturteil, (Pünktlichkeit, Sauberkeit, Sicherheit, Schadensfreiheit, Sitzplatzangebot, Information im Regelfall und Information bei Unregelmäßigkeiten) werden durch Befragung der Fahrgäste in Form von Schulnoten ermittelt.

Wieder Steine auf den Schienen - wieder Kinder gestellt

(26.06.) WUPPERTAL - Einen Tag nach der Zugentgleisung in Solingen wurden am Samstag wieder Kinder beim Steine auf die Gleise legen gestellt. Wie die Bundespolizei mitteilte, meldeten gegen 21.15 Zeugen der Polizei, dass eine S-Bahn am Haltepunkt Velbert-Rosenhügel über Steine gefahren sei, zuvor hätten sie drei  Jugendliche beobachtet. Bei der Absuche der gesperrten Strecke fanden die Beamten auch  auf dem Gegengleis (Fahrtrichtung Essen) aufgelegte Steine auf einer Länge von 6 Metern. Erst nachdem diese geräumt waren, wurde die Strecke wieder freigegeben. Drei Züge erhielten durch diesen Vorfall insgesamt 41 Minuten Verspätung. Verletzt wurde glücklicher Weise niemand. Sachschäden wurden nicht bekannt.

Bei einer Nahbereichsfahndung konnten Polizeibeamte drei Mädchen im Alter von 13,14 und 15 Jahren stellen. Im Beisein der Eltern gaben die Mädchen sofort zu, Steine auf die Schienen gelegt zu haben. Unter Tränen gaben die Mädchen an, sich über die mögliche Konsequenzen ihres Handelns nicht im Klaren gewesen zu sein. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr wurde eingeleitet.

35 Jahre S-Bahn München

(26.06.) MÜNCHEN - Seit 1972 gibt es in der Region München die S-Bahn. Sie hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in München entwickelt. "35 Jahre S-Bahn München" soll für die Bevölkerung der Region München auch ein Grund zum Feiern sein. Dazu veranstaltet die S-Bahn am 1. Juli 2007 von 10 - 17 Uhr ein großes Familienfest im Ostbahnhof und im Werk Steinhausen. Mit Unterstützung von DB Station&Service, DB Netz und DB AutoZug findet im Ostbahnhof eine große Fahrzeugschau statt. Zum Bestaunen gibt es eine Vielzahl von historischen Schienenfahrzeugen. Von der Dampflok bis zu einer kleinen Rangierlokomotive sind alle Größen vertreten. Aber auch die Fahrzeuge der Gegenwart werden präsentiert. So wird der modernste Nahverkehrswagen Deutschlands – ein neuer Doppelstockwagen - zum Besichtigen bereit stehen.

Die Gewerbebetriebe im Ostbahnhof beteiligen sich ebenfalls an den Feierlichkeiten. Bei der Bäckerei Rischart wird um 10 Uhr eine über drei Meter lange S-Bahntorte angeschnitten und anschließend an die Besucher kostenlos verteilt. Die S-Bahn hat 3.500 "S-Bahn-Brezn" bestellt und verschenkt sie an die Festbesucher. Viele Künstler und eine mobile Jazz-Band sorgen für Spaß und Unterhaltung. Im Talgo-NachtZug und im Speisewagen der SüdostBayernBahn erhalten die Besucher Speisen und Getränke. Für Nostalgiefans stehen der erste S-Bahn-Zug Münchens, der ET 420001, zu Fahrten zwischen Ostbahnhof und Markt Schwaben (Fahrpreis Erwachsene zwei Euro, Kinder einen Euro) bereit. Ein Dampfzug fährt zwischen Ostbahnhof und Hauptbahnhof (Fahrpreis fünf Euro).

Alle 20 Minuten pendelt die S1 ab 9.44 Uhr kostenlos zwischen Ostbahnhof und der Werkshalle der S-Bahn in Steinhausen. Das Werk wird seine ganze Leistungsvielfalt präsentieren. Es wird z. B gezeigt, wie Graffitis beseitigt, Radsätze überprüft oder die Sitzreinigung durchgeführt werden. Die Mitarbeiter des  Notfallmanagements der S-Bahn informieren über ihre abwechslungsreiche Tätigkeit. Zu besichtigen ist auch eine der modernsten Außenreinigungsanlagen für Züge in Europa. Für Freizeitlokführer finden Führerstandsmitfahrten im Werksgelände statt. Dabei erhalten die Gäste Einblick in das Cockpit und die Arbeit der Lokführer. In der Lehrwerkstatt können sich Schüler und Eltern über die Ausbildung bei der S-Bahn informieren. Azubis geben dabei Auskunft über ihre Tätigkeiten und ihren Ausbildungsberuf.

Die S-Bahn-Geschäftsleitung steht in mehreren Diskussionsrunden den Fahrgästen für Fragen zur Verfügung. Das Thema Klimaschutz wird hierbei ganz besonders im Focus der Gespräche stehen. Dabei geht es z. B. um das Engagement der S-Bahn bei der Veranstaltung „München macht mit“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Entlang einer Budenstraße erhalten die Besucher Informationen rund um die S-Bahn. Mit dabei sind u. a. der MVV, die Bundespolizei und der BahnShop 1435. Für Briefmarkenfreunde gibt es einen Sonderstempel zum 35. Geburtstag der S-Bahn München.

Für die Kinder (von drei bis 14 Jahren) wurde ein altersgerechtes Programm mit Minieisenbahn, Kinderschminken, Hüpfburg und Zauberkunststücken zusammengestellt. Die Hundestaffel der Bundespolizei zeigt bei Vorführungen die Fähigkeiten und verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Polizeihunde. Eine Auswahl des Bundespolizei-Orchesters München spielt zur Unterhaltung der Gäste. In einem überdachten Biergarten gibt es bayerische Spezialitäten zu günstigen Preisen. Die Stimmungsband "The Oldies" sorgt hier für die musikalische Unterhaltung. Auf einer Showbühne bietet die S-Bahn ein buntes Programm für die ganze Familie mit einem großen Gewinnspiel.

DIW warnt vor überzogenen Forderungen im Tarifstreit bei DB

(25.06.) BERLIN - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung warnt nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" vor einem zu hohen Lohnabschluss zwischen der DB und den Bahngewerkschaften. Sollten die Gewerkschaften Transnet und GDBA ihre Forderungen nach siebenprozentigen Lohnsteigerungen durchsetzen, seien bis zu 6400 Arbeitsplätze in Gefahr. Die Bahn "hätte einen Anreiz, sich aus der bisher praktizierten Beschäftigungssicherung zu verabschieden", wenn die Gewerkschaftsforderungen durchgesetzt würden, zitiert der "Spiegel" aus einer DIW-Studie, die in dieser Woche erscheinen soll. Rund 3000 Arbeitsplätze, die unter derzeitigen Bedingungen durch die DB JobService GmbH abgesichert seien, seien gefährdet. Im Bahnkonzern selbst könnten in den kommenden vier Jahren bis zu 6400 Stellen abgebaut werden, sofern das Unternehmen sämtliche Möglichkeiten nutze, Arbeit im Produktionsprozess einzusparen. Eine moderate Lohnpolitik sichere "zweifach Beschäftigung": durch Sicherung der Wirtschaftlichkeit im DB Konzern und durch Sicherung von Marktanteilen bei den im Wettbewerb stehenden Konzernteilen.

Die Tarifverhandlungen werden am kommenden Dienstag forgesetzt. Lege die Bahn dann kein oder ein nur unzureichendes Angebot vor steige das Risiko eines Streiks enorm, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen am Wochenende in der "Berliner Zeitung". "Wir sind jedenfalls uneingeschränkt mobilisierungsfähig." Die Friedenspflicht endet am 30. Juni. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat bereits angekündigt, dass ein Streik im Juli nicht mehr zu vermeiden sei. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen von bis zu 31 Prozent.

Velaro E nimmt offiziell Betrieb auf

(25.06.) ERLANGEN - Mit dem Velaro E bringt Siemens erstmals einen deutschen Hochgeschwindigkeitszug in Spanien auf die Schiene. Am Freitag wurde der Betrieb durch die spanische Regierung und die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe offiziell aufgenommen, teilte Siemens mit. Der Velaro, der als erster Serienzug Reisegeschwindigkeiten von 350 km/h fahren kann, hat bei Testfahrten in Spanien bereits Spitzenwerte von 404 km/h erreicht. Damit ist er der schnellste Serien-Hochgeschwindigkeitszug der Welt. Nun fahren die ersten Passagiere im Regelbetrieb mit dem in Krefeld und Spanien gefertigten Zug auf den Strecken Madrid - Tarragona und Madrid - Sevilla. Der Auftrag hatte inklusive Service für 14 Jahre für Siemens ein Volumen von über einer Milliarde Euro.

Technologisch basiert der Velaro auf Weiterentwicklungen des erfolgreichen Triebzugkonzepts ICE 3 für die Deutsche Bahn AG. "Wir sind weltweit der einzige Anbieter, der mit dem Velaro im Hochgeschwindigkeitsverkehr über 300 km/h einen Triebzug vorweisen kann und darauf können wir sehr stolz sein", sagte Hans M. Schabert, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Transportation Systems. "Mit dem Velaro setzen wir den eingeschlagenen Weg konsequent fort, Hochgeschwindigkeitszüge als Alleinhersteller anzubieten". Bereits im September 2006 hatte der Velaro E, bei der spanischen Eisenbahn Renfe "AVE S 103" genannte Zug, mit 403,7 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für Serienzüge aufgestellt. Der Rekord wurde während einer Testfahrt zwischen Madrid und Barcelona erzielt. "Unser Velaro E hat diese Geschwindigkeit als Serienfahrzeug ohne Umbauten aus dem Stand heraus erreicht. Es gibt zwar Züge, die schon schneller gefahren sind, aber dabei handelt es sich immer nur um Prototypen oder speziell ausgestattete Versuchsfahrzeuge", betonte Schabert. Der bisherige Weltrekord für Serienzüge lag bei 368 km/h aus dem Jahr 2000 und wurde von einem ICE 3 gehalten.

Triebzüge finden aufgrund verschiedener Vorteile gegenüber herkömmlichen Push-and-Pull-Zügen international großes Interesse. Bei gleicher Zuglänge bedeutet die unterflur untergebrachte Antriebstechnik etwa 20 Prozent mehr Raum für Sitzplätze, da statt Lokomotive zusätzlich Raum für Fahrgäste bleibt. So finden beispielsweise im chinesischen Velaro über 600 Passagiere Platz. Indem 50 Prozent der Achsen direkt angetrieben werden, kann der Zug aufgrund der besseren Haftwertausnutzung effektiver beschleunigen. Darüber hinaus ermöglicht dieses Antriebskonzept das Befahren von steileren Streckenabschnitten mit einer Steigung bis zu 40 Promille. Nicht zuletzt lastet durch die bessere Gewichtsverteilung über den gesamten Triebzug weniger Gewicht auf dem einzelnen Radsatz, wodurch die internationale Norm (TSI) von maximal 17 Tonnen pro Radsatz eingehalten wird. Die Zuglänge von 200 Metern ermöglicht den Einsatz des Velaro in Doppeltraktion bzw. im Flügelverkehr. Man wählte mit dem Velaro ein Plattform-Konzept, um auf spezielle Kundenwünsche wie unterschiedliche Klassen und betriebliche Anforderungen wie Temperatur- oder Topographieunterschiede weiterhin individuell eingehen zu können. Außer in Spanien hat man sich auch in China und Russland für den Velaro entschieden.

Die 26 Hochgeschwindigkeitszüge des Typs Velaro E (Kundenbezeichnung AVE S 103) für die Spanische Eisenbahn Renfe waren der erste Auftrag für die Velaro-Plattform von Siemens. Siemens Transportation Systems hat im Juli 2005 den ersten Velaro E in Spanien dem Kunden präsentiert. Von den 26 bestellten Zügen sind bereits 18 an den Kunden ausgeliefert. Mit einer Leistung von 8 800 Kilowatt erreicht der Triebzug eine reguläre Betriebsgeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern. Mit einer Länge von 200 Metern bietet der AVE S 103 Platz für 404 Passagiere in drei Klassen: Club, Preferente, Turista. Merkmale des neuen Zugs sind der außergewöhnliche Komfort, das Video- und Audio-Programm sowie das Catering, für das vier Onboard-Galleys eingerichtet wurden. Am Kopf des Zuges befindet sich ein Endwagen der Club-Klasse mit Besprechungs- und VIP-Raum sowie eigener Galley. Die daran anschließende Preferente-Klasse bietet hochwertige Ausstattung und individuellen Service auf Business-Class-Niveau. Den Übergang zur Touristen-Klasse bildet der Cafeteria- Wagen, in dem sich auch Räume für das Kundenbetreuungszentrum, das Zugpersonal und für unbegleitetes Gepäck befinden. Fast alle Sitze des Verlaro E sind drehbar und können somit vor Fahrtbeginn in Fahrtrichtung ausgerichtet werden. In allen Wagenklassen bieten große Video-Displays Unterhaltungsprogramme. Zudem sind an allen Sitzplätzen sechs verschiedene Audioprogramme in Stereoqualität empfangbar. LED-Innen- und Außendisplays versorgen die Fahrgäste mit aktuellen Informationen in verschiedenen Sprachen. Hinsichtlich des Zugsicherungssystems ist der AVE S 103 bereits mit dem neuen europäischen Standard ETCS (Level 2) ausrüstet, der die Voraussetzung auch für den grenzüberschreitenden Einsatz des Zuges bildet. Parallel zu den ersten Passagierfahrten startet nun auch der für 14 Jahre abgeschlossene Servicevertrag für die spanischen Hochgeschwindigkeitszüge.

"Westfalenblatt": Bahn bekämpft das gefälschte Tickets

(25.06.) BIELEFELD - Angesichts der Zunahme von Ticketfälschungen will die DB das Papier in ihren 9000 Fahrkartenautomaten austauschen. Die Bahn werde zudem die Ticket-Kontrollen in den Zügen verschärfen, sagte Bahnsprecher Gerd Felser dem Bielefelder "Westfalen-Blatt". Alle Schaffner im Nah- und Fernverkehr seien speziell geschult worden, um die Fälschungen auf den ersten Blick zu erkennen. Durch Schwarzfahrer im öffentlichen Personennahverkehr entstehe den Verkehrsunternehmen jährlich ein Schaden von 300 Millionen Euro. Laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Köln liege die Schwarzfahrerquote bei 2,5 bis 3 Prozent.

Neue Brücke beseitigt Engpass der Bahnstrecke München - Regensburg

(25.06.) MÜNCHEN - Zur Verbesserung der Zugkapazität auf der Bahnstrecke München - Regensburg beseitigt die Bahn im Bereich von Neulustheim (zwischen Moosach und Laim) einen infrastrukturellen Engpass. Bis Ende 2008 werden 35 Millionen Euro investiert. Zurzeit kommt es in diesem Streckenbereich immer wieder zu Behinderungen zwischen dem Regionalverkehr und der S-Bahnlinie 1. Stadteinwärts fahrende S-Bahnen kreuzen das Gleis des Regionalverkehrs. Dies führt oft dazu, dass die S1 warten muss, bis der Regionalzug den Streckenabschnitt befahren hat. Diese Verzögerung führt dann im Dominoeffekt auch zu Verspätungen bei anderen S-Bahnlinien auf der Stammstrecke. Mit dem Bau eines Überwerfungsbauwerks als höhenfreie Kreuzung wird dieser Engpass beseitigt. Die Bauarbeiten zu diesem 85 Meter langen Bauwerk haben im Frühjahr 2007 begonnen und werden im Dezember 2008 abgeschlossen sein.

Neben dem eigentlichen Bauwerk sind aber noch zahlreiche weitere Arbeiten notwendig. Dazu zählen die Erweiterungen der Eisenbahnüberführungen an der Bärmannstraße und über den Nymphenburger Kanal. Eine Verbreiterung der Gleisanlagen und die Anpassung der Oberleitung sowie der Signaltechnik schließen sich an. "Wir müssen unter dem 'rollenden Rad' bauen und die baubedingten Behinderungen so gering wie möglich halten. Das erfordert eine ausgefeilte Baulogistik", erläutert Dipl.-Ing. Peter Scheidt, Projektingenieur von DB ProjektBau. Die vorhandene Vegetation des nahen Schlossparks wird durch einen Zaun entlang der Baustelle geschützt. Für die baubedingten Eingriffe wird in München-Aubing eine Ausgleichsfläche von 35.145 m² angelegt. Diese Kosten für diese Baumaßnahme werden durch Bund, Land und DB Netz AG finanziert.

Hoher Krankenstand bei Berliner S-Bahn

(25.06.) BERLIN - Am Wochenende ist es bei der Berliner S-Bahn erneut wegen eines hohen Krankenstands bei den Lokführern zu Beeinträchtigungen gekommen. Wie ein Sprecher der S-Bahn am Samstag sagte, seien derzeit elf Prozent der S-Bahn-Führer krankgeschrieben. Aufgrund zahlreicher Krankmeldungen bei den 940 Lokführern der S-Bahn war es bereits Anfang Juni zu massiven Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr gekommen. Hintergrund war damals der Konflikt zwischen Belegschaft und Unternehmen über die neue Dienstplanregelung. Diese sah für die Lokführer zum Teil lange Wege zu Beginn und zum Ende der Schichten vor. Unternehmensleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft einigten sich kurz darauf auf eine Rückkehr zur alten Regelung ab 1. Juli. Dem Sprecher zufolge wird derzeit geprüft, ob der hohe Krankenstand möglicherweise betriebs- oder stressbedingten Ursachen hat. Hierzu würden Gespräche mit den Betroffenen geführt.

Behindertengerechter Ausbau der S-Bahn-Station Grafing Stadt beendet

(25.06.) GRAFING - Die DB hat den barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Station Grafing Stadt abgeschlossen. Den neuen Bahnsteig besichtigten am Freitag Grafings Bürgermeister Rudolf Heiler und Heiko Hamann, Leiter Bahnhofsmanagement München. Der Ausbau dieser Station ist Bestandteil des 104 Millionen Euro-Programms "Barrierefreier Ausbau der S-Bahn München", welches zwischen dem Freistaat Bayern und der DB im Juni 2001 vereinbart worden ist. Die Modernisierung der Station Grafing Stadt wurde aus diesem Programm mit einer Million Euro finanziert. Im Zuge der Umbauarbeiten hat die Bahn in Grafing Stadt den Bahnsteig  auf einer Länge von etwa 100 Metern auf 96 cm erhöht. Damit kann der Ein- und Ausstieg zu den dort haltenden S-Bahn-Zügen ohne Stufen erfolgen.

Außerdem wurde der Bahnsteig um 40 Meter verlängert. Dieser neue Abschnitt hat eine Höhe von 76 cm erhalten. In diesem östlichen Bahnsteigabschnitt können die Fahrgäste der Regionalbahn bequem in den Zug einsteigen. Die Bahnsteigausstattung und die Wetterschutzanlagen sind ebenfalls erneuert worden. Erstmals hat die Station ein 30 m langes Bahnsteigdach erhalten. Rampen ermöglichen den barrierefreien und bequemen Zugang zum Bahnsteig. Der gesamte Bahnsteig verfügt jetzt über ein so genanntes taktiles Blindenleitsystem. In den Boden gefräste Rillen erleichtern sehbehinderten Reisenden, die einen Taststock nutzen, die Orientierung.

EU: Verspätungsregelung für internationalen Zugverkehr

(23.06.) BRÜSSEL - Das Europaparlament, die EU-Kommission und der EU-Ministerrat haben sich langwierigen Verhandlungen auf Entschädigungsregelungen bei Verspätungen im internationalen Bahnverkehr geeinigt. Hat ein Zug mehr als eine Stunde Verspätung, soll der Fahrgast 25 Prozent des Fahrkartenpreises zurückerhalten. Bei einer Verspätung von mehr als zwei Stunden gibt es die Hälfte des Fahrpreises zurück. Die Regelung soll ab 2009 in Kraft treten. Bei nationalen Bahnfahrten, die etwa 95 Prozent aller Fahrten ausmachen, können die Mitgliedsländer Übergangsfristen bis zu 15 Jahren beschließen. Abgelehnt durch die EU-Verkehrsminister wurde die Forderung des Europaparlaments, auch im Regional- und Nahverkehr, wo es häufig zu beträchtlichen Verspätungen kommt, die Bahnkunden zu entschädigen.

Die Entschädigungsregelungen sind Teil des sog. dritten Eisenbahnpakets. Ein weiterer Punkt, der mit der Annahme dieses Paketes beschlossen wurde, ist der einheitliche europäische Lokführerschein. "Ich freue mich besonders, dass es gelungen ist, die Voraussetzungen zu schaffen, dass zukünftig Lokführer nicht mehr an den Grenzen wechseln müssen. Der bereits zum 1. Januar 2007 mögliche freie Netzzugang im Schienengüterverkehr wird dadurch wesentlich erleichtert", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Weiterer Teil des Paketes bildet ein Richtlinienvorschlag, der nunmehr auch die Liberalisierung des grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrs ermöglicht. Auch hier sind ab 2010 grenzüberschreitende Angebote eines einzelnen Eisenbahnunternehmens möglich. Durch die Marktöffnung für den grenzüberschreitenden Personenverkehr wird der Binnenmarkt angeregt. So könnten beispielsweise Verkehrsdienste wie Thalys und Eurostar künftig Konkurrenz bekommen.

Startschuss für Modernisierung der Strecke Mühldorf - Landshut

(23.06.) VILSBIBURG - Mit einem Spatenstich im Bahnhof Vilsbiburg haben am die Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl, der Landrat von Landshut , Josef Eppeneder, und die SüdostBayernBahn den Startschuss für den Ausbau der Strecke Mühldorf - Landshut gegeben. Im Projekt "Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs Mühldorf - Landshut" verbirgt sich der Neubau von Bahnsteigen in Geisenhausen, Vilsbiburg und Neumarkt-St. Veit, die Erneuerung der Signaltechnik, die Modernisierung der Sicherungsanlagen an Bahnübergängen sowie abschnittweise Gleiserneuerungen. Durch die Optimierung der Einfahrten in die Bahnanlagen sowie eine Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 120 Stundenkilometer ist eine Verkürzung der Reisezeiten um bis zu acht Minuten möglich.

Zusätzlich beabsichtigt die SüdostBayernBahn gemeinsam mit der Stadt Landshut den Neubau des Haltepunktes Landshut Süd. Die neuen Bahnsteiganlagen werden eine Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern aufweisen und ermöglichen damit ein bequemes Ein- und Aussteigen. Umfangreiche Studien im Vorfeld der Planung haben gezeigt, dass die Einführung eines Stundentaktes sowie die vorgesehenen Infrastrukturverbesserung einen sehr positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt haben. Vor diesem Hintergrund unterstützen Bund und auch der Freistaat Bayern die Ausbaumaßnahme.

Insgesamt investieren der Bund, die Kommunen und die SüdostBayernBahn rund 23 Millionen Euro. 16 Bahnübergänge werden mit einer neuen technischen Sicherung ausgestattet. Für die neuen Signalanlagen werden rund 22 Kilometer Kabeltröge verlegt. Die Modernisierung der Strecke soll bis Herbst 2008 abgeschlossen sein. Nach Beendigung der Ausbaumaßnahmen wird die Bahnstrecke Mühldorf - Landshut vom elektronischen Stellwerk im Bahnhof Mühldorf überwacht und gesteuert.

Foster gewinnt Architekturpreis für Umbau des Dresdner Hauptbahnhofs

(23.06.) LONDON - Der Archtitekt Lord Norman Foster hat den renommierten britischen Architekturpreises RIBA-Award in der europäischen Kategorie gewonnen. Das Royal Institute of British Architects (RIBA) zeichnete Foster + Partners am Freitag Abend auf einer Festveranstaltung in London für den gelungenen Umbau des Dresdner Hauptbahnhofs aus. Das Royal Institute of British Architects vergibt die Awards jährlich für Gebäude mit einem besonders hohen architektonischen Standard bei gleichzeitiger starker Prägung des Stadtbildes. Lord Foster hat dem Gebäude von 1898, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, mit einem kühnen Entwurf ein neues Gesicht gegeben. Über die sanierten historischen Stahlträger und das Sandsteingebäude haben die Architekten eine lichtdurchlässige Kunststoffmembran gespannt, die das Gebäude hell und freundlich erscheinen lassen. Die Modernisierung des  Bahnhofsdachs, des Empfangsgebäudes sowie des Großteils der Gleisanlagen war im November 2006 abgeschlossen worden.

"Der Dresdner Hauptbahnhof stellt in seiner Einheit von Funktionalität, Service für die Kunden und architektonischer Schönheit ein Aushängeschild für unser Unternehmen dar. Dafür gratulieren wir Lord Foster und seinem Team“, sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn. "Mit seiner für einen Bahnhof einzigartigen Atmosphäre ist er eine gelungene Verbindung von historischer, denkmalgeschützter Pracht und modernen Ansprüchen an einen Mobilitätskonzern. Und Dresden hat ein neues Wahrzeichen."

Zusätzliche Züge zwischen Hannover und Norddeich

(23.06.) HANNOVER - Die DB setzt während der Hauptreisezeit zusätzliche Züge zwischen Hannover und Norddeich Mole ein. In der Zeit vom 29. Juni bis 27. Juli fährt an Freitagen ein zusätzlicher Regional-Express von Hannover (ab 13.00 Uhr) nach Norddeich Mole (an 16.44 Uhr). Zur Rückfahrt fährt in der Zeit vom 1. bis 29. Juli an Sonntagen ein zusätzlicher Regional-Express von Norddeich (ab 14.16 Uhr) nach Hannover (an 17.57 Uhr). In den Zügen gelten alle Fahrscheine des Nahverkehrs. Mit dem Niedersachsen-Ticket gewähren die Reedereien AG Ems und AG Reederei Norden Frisia Reisenden Rabatte auf der Seeverbindung von Emden-Außenhafen nach Borkum sowie von Norddeich Mole nach Norderney und Juist.

Modernisierung des Bahnhofs Elbgaustraße

(23.06.) HAMBURG - Die DB modernisiert derzeit den S-Bahnhof Elbgaustraße. Aufgrund der Baumaßnahmen ist ab Montag, 25. Juni die Fußgängerbrücke von der Park&Ride-Anlage zum S-Bahnsteig komplett gesperrt. Zu der Modernisierung gehört der Einbau eines Personenaufzugs, der einen bequemen Zugang für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zum Bahnsteig bietet. Die bestehende Überdachung des Zugangs zum Bahnsteig wird bis zum Aufzug verlängert. Der tiefer liegende Außenbereich vor der Fußgängerbrücke wird auf die Bahnsteighöhe angepasst und die Zugangsanlage zum Bahnsteig wird optisch freundlich gestaltet. Im Herbst sind die Umbauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen. Investiert werden rund 900.000 Euro in diese Baumaßnahme.

Kinder bringen Triebwagen zum Entgleisen

(23.06.) SOLINGEN - Zwei 13-jährige Jungen haben am Donnerstagabend eine Regionalbahn in Solingen zum Entgleisen gebracht. Gegen 21.50 Uhr war der Zug auf dem Weg nach Wuppertal über Steine gefahren, die die Jungen auf die Schienen gelegt hatten. Wie die Bundespolizei am Freitag in Wuppertal mitteilte, sprang dabei die erste Achse der Lok aus den Schienen, der Zug rutschte noch 100 Meter durch das Gleisbett. Die 50 Fahrgäste und der Lokführer kamen laut Polizei mit dem Schrecken davon. Anwohner waren nach Polizeiangaben auf die beiden Jungen aufmerksam geworden, weil sie schon früher am Abend Steine auf die Schienen des Gegengleises gelegt hatten. Es handle sich hier um einen gefährlichen "Dumme-Jungen-Streich" mit teuren Folgen, betonte Wolfgang Heimann, Sprecher der Bundespolizei. So dürften auf die Eltern nun Schadensersatzforderungen im fünfstelligen Bereich zukommen, erklärte er. Der entstandene Schaden werde derzeit auf 50.000 Euro geschätzt.

Russische und Deutsche Bahn schmieden Bündnis

(22.06.) MOSKAU - Die DB und die Russische Eisenbahn (RZD) haben einen Vertrag über eine enge Zusammenarbeit beider Unternehmen in den Bereichen Transport und Logistik unterzeichnet. DB-Chef Hartmut Mehdorn sprach am Donnerstag in Moskau von einem "wichtigen Durchbruch". " Damit rückt auch die angestrebte Schienenverbindung von Deutschland nach China via Russland wieder ein Stück näher", sagte Mehdorn. RZD-Präsident Wladimir Jakunin lobte während derselben Pressekonferenz: "Die Deutsche Bahn AG ist einer unserer besten Partner, die immer zu dem steht, was sie sagt. Die gemeinsame Logistikgesellschaft mit der DB AG ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, ein integriertes Transportsystem zu schaffen. Mit dem Joint Venture wird es uns gelingen, zusätzliches Frachtvolumen zwischen Westeuropa, Russland und China auf die Schiene zu bringen."

Ein zentraler Bestandteil der Vereinbarung ist die Gründung einer gemeinsamen Logistikgesellschaft. Dieses Joint Venture wird Komplettleistungen aus einer Hand anbieten und damit insbesondere den Containertransport von Europa bis in alle Regionen von Russland und der GUS deutlich vereinfachen. Gleichzeitig wird es verbesserte fahrplanmäßige Verbindungen von Deutschland durchgehend bis nach Moskau geben. Im Ergebnis ist dies ein weiterer wichtiger Baustein, um eine wettbewerbsfähige Eisenbahnverbindung bis nach China etablieren zu können. "Mit der Aufnahme der Verkehre in diesem Jahr können wir auch Angebote ab der chinesischen Grenze via Russland bis nach Deutschland anbieten", sagte Mehdorn. Aus diesem Grund wollen die Deutsche Bahn und die Russische Eisenbahn auch die Zusammenarbeit mit den Chinesischen Eisenbahnen vertiefen. Ziel ist die Schaffung eines Joint Venture. Bis dahin sind aber noch einige Fragen zu klären.

Deutschland zählt zu den attraktivsten europäischen Partnerländern für Russland und China. Im Zuge der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung nehmen die Handels- und damit die Verkehrsströme zwischen Europa, Russland und China stetig zu. So lag das Transportvolumen zwischen der EU und Russland im Jahr 2005 bei über 300 Millionen Tonnen. Zwischen EU und China waren es über 60 Millionen Tonnen. In den ersten Monaten 2007 war der Aufwärtstrend ungebrochen. Laut Statistischem Bundesamt wuchsen die deutschen Exporte nach Russland von Januar bis März dreimal so schnell wie die gesamten Ausfuhren. Mehdorn: " Wir engagieren uns langfristig und besetzen heute schon die Schlüsselmärkte von morgen."

Weiterbetrieb von Tempelhof: DB sieht keine rechtlichen Möglichkeiten mehr

(22.06.) BERLIN - Der Weiterbetrieb des Flughafenstandorts Berlin-Tempelhof ist nach Einschätzung der DB nur noch durch eine entsprechende politische Entscheidung möglich. "Realistisch betrachtet sind die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft", erklärte Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG, am Donnerstag in Berlin. Das jüngste Schreiben des Bundesverwaltungsgerichts lege nahe, dass sowohl die Frage der Zuständigkeit des Gerichts als auch die Frage der Zulässigkeit der Klage negativ entschieden werden könnten. "Damit tritt klarer denn je zu Tage, dass der Flughafen Tempelhof offenbar ausschließlich auf politischem Wege gerettet werden kann. Die Bahn steht bei entsprechendem politischen Willen bereit, in einem Gesamtkonzept für den Standort Tempelhof den Flughafenbetrieb zu übernehmen."

Siebert machte erneut deutlich, dass die DB AG den Ausbau des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in keiner Weise beeinträchtigen wolle. Vielmehr gehe es darum, die großen Chancen dieses einmaligen Flughafenstandorts für die Hauptstadtregion zu erhalten. "Wir sind auch weiterhin bereit, etwas für den Wirtschaftsstandort Berlin zu tun." Die DB hatte jüngst eine Feststellungsklage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht, um rechtliche Zweifel an der künftigen Nutzung von Berlin-Tempelhof als Sonderflughafen auszuräumen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte jedoch Bedenken gegen die Zulässigkeit der von der Bahn erhobenen Feststellungsklage zur Weiternutzung des Flughafens Tempelhof geäußert. Das Gericht verwies darauf, dass die Länder Berlin und Brandenburg eine für die Weiternutzung Tempelhofs erforderliche Änderung des Landesentwicklungsplanes bislang ablehnen. Daher sei es, so das Gericht, derzeit ungewiss, welche Auswirkung diese Änderung auf den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Flughafens Schönefeld hätte.

Die Bahn hatte vorgeschlagen, Tempelhof als Sonderflughafen für einen eingeschränkten Nutzerkreis, beispielsweise Geschäftskunden, zu betreiben. Bereits heute ist die Bahn an zehn deutschen Flughäfen rund um den Flugverkehr aktiv.

Graffiti-Sprayer reinigen beschmierte Flächen

(22.06.) MÜNCHEN - DB Station&Service ist bei der DB für die Bahnhöfe und Stationen zuständig. Das Bahnhofsmanagement München alleine für 147 Stationen. Durch Graffiti-Schäden entsteht in diesem Gebiet ein jährlicher Schaden von rund 100.000 Euro. In enger Zusammenarbeit zwischen den Polizeibehörden und der Bahn werden immer mehr Graffiti-Sprayer gefasst und überführt. Die Wiedergutmachung des Schadens, der durch die Schmierereien verursacht wird, übersteigt aber oft die finanziellen Möglichkeiten der meist jugendlichen Sprayer. Selbst wenn die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Tat nicht über Geld verfügen, kann die Bahn zivilrechtlich auch noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadenersatz fordern. Viele Jugendliche unterschätzen diese rechtliche Bedeutung, wenn sie Bahnanlagen zerstören und beschmieren.

Die Organisation "BRÜCKE MÜNCHEN e. V." und das Projekt Graffiti München (ProGraM) - gefördert vom Sozialreferat der Stadt München - haben es sich zur Aufgabe gemacht, bei der Wiedergutmachung des Schadens zwischen Geschädigten und Sprayern zu vermitteln. In der Vergangenheit war es allerdings oft ein Problem, geeignete Einsatzmöglichkeiten zur Schadensabgeltung zu finden. Graffitis zu entfernen erfordert Sachkenntnis im Umgang mit den benötigten Chemikalien. Es soll weder die Gesundheit der Sprayer noch die Beschaffenheit der zu reinigenden Flächen in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch einfache Reinigungstätigkeiten sind meist in Gleisnähe durchzuführen und erfordern die ständige Anwesenheit von geschultem Aufsichtspersonal.

An der S-Bahn-Station Heimeranplatz konnte nun eine Fläche gefunden werden, die es erlaubt, dass Sprayer ohne Gefährdung die Reinigung durchführen können. Die Betreuer von ProGraM haben die erforderliche Sachkenntnis im Umgang mit den notwendigen Reinigungsmitteln. Die Abgeltung der Schuld erfolgt durch Anrechnung der geleisteten Arbeitsstunden. Diese Leistung wird durch ProGraM überwacht und dokumentiert. Nach der geleisteten Arbeitszeit erhält der Sprayer eine schriftliche Erklärung, dass DB Station&Service den entstandenen Schaden als abgegolten betrachtet und keine weiteren Forderungen mehr erheben wird.

SBB: Heftige Unwetter behinderten Bahnverkehr

(22.06.) BERN - Heftige Gewitterstürme am Donnerstagmorgen haben zu erheblichen Behinderungen im Schweizer Bahnverkehr geführt, hauptsächlich in den Regionen Fribourg, Bern, Emmental und Oberaargau. Nur am Rande betroffen waren die Regionen Zürich und Ostschweiz. In der übrigen Schweiz hatten die heftigen Unwetter keine oder nur geringe Auswirkungen auf den Bahnverkehr der SBB. Beschädigungen an Fahrleitungen durch Bäume und Äste sowie durch Hochwasser überflutete Gleise führten lokal zu Behinderungen. Die SBB setzte, wo möglich, kurzfristig Bahnersatzbusse sowie zahlreiche Mitarbeitende zur Kundeninformation ein.

Noch freie Plätze zur Doppelqualifikation Studium und Berufsausbildung

(22.06.) STUTTGART - Die DB Netz AG bietet Abiturienten in Baden-Württemberg interessante Ausbildungsmöglichkeiten an. Abiturienten haben die Möglichkeit, ein Hochschulstudium in Kombination mit einer Berufsausbildung und den damit verbundenen Praxiserfahrungen zu absolvieren. Sie sparen Zeit, weil die Berufsschule durch den Besuch der Hochschule ersetzt wird. Zudem eröffnen sich den Absolventinnen und Absolventen spannende Entwicklungschancen in vielen Fach- und Führungsaufgaben bei der DB.

Insgesamt elf Studienplätze in drei Fachrichtungen stehen zur Verfügung:
- Studium Bauingenieurwesen zum Bachelor of Science in Wuppertal in Kombination mit der Berufsausbildung zum Tiefbaufacharbeiter/Gleisbauer (m/w)
- Studium Wirtschaftsingenieurwesen zum Bachelor of Engineering in Erfurt in Kombination mit der Berufsausbildung Eisenbahner im Betriebsdienst - Fachrichtung Fahrweg (m/w)
- Studium Elektrotechnik zum Bachelor of Science Systems Engineering in Wiesbaden in Kombination mit der Berufsausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik (m/w)

Die Berufsausbildung wird an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg absolviert, die Fachhochschul-Standorte sind Wuppertal, Erfurt und Wiesbaden. Die Inhalte der Seminare und Vorlesungen sind bei allen drei Richtungen auf die Praxistage bei der DB Netz AG abgestimmt. Dadurch können Studenten ihr Wissen direkt umsetzen und anwenden. Nach vier Jahren haben die Absolventen zwei Abschlüsse: den Bachelor und den Facharbeiterbrief der Industrie- und Handelskammer. Weiterführende Informationen finden Interessierte unter www.db.de/schueler (Duales Studium/Fachhochschule/Uni). Der Bewerbungsschluss für das Jahr 2007 ist am 15. Juli 2007.

Thüringen: Schüler-Ferien-Ticket 2007 und Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr 2007

(22.06.) ERFURT - Bus- und Bahnunternehmen kooperieren und legen im Feriensommer 2007 erstmals ein attraktives Schüler-Ferien-Ticket Thüringen in zwei Varianten auf. Noch nie beteiligten sich so viele Bus- und Bahnunternehmen gemeinsam an der Aktion für eine grenzenlose Mobilität junger Leute in Thüringen. Mit dem Schüler-Ferien-Ticket 2007 und der Sommer-Sonnen-Ferienuhr besteht auch in diesem Jahr für Vollzeitschüler bis zum 21. Lebensjahr vom 19. Juli bis zum 29. August die Möglichkeit, den Freistaat Thüringen unabhängig und mobil zu genießen. Das Schüler-Ferien-Ticket kostet einmalig 18 Euro und berechtigt zur Fahrt in allen Nahverkehrszügen sowie in Straßenbahnen und Bussen der 27 beteiligten Verkehrsunternehmen in Thüringen. Erhältlich ist das Schüler-Ferien-Ticket ab sofort in den DB Reisezentren und DB Agenturen, in Reisebüros mit DB-Lizenz, an den Fahrkartenautomaten, an den Automaten der beteiligten Verkehrsunternehmen, in den Ticketshops der Zeitungen TA/TLZ/OTZ sowie in den angeschlossenen Touristinformationen.

Die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr 2007 kostet einmalig 9 Euro und gilt in den Straßenbahnen und Bussen der beteiligten Verkehrsunternehmen in Thüringen. Der Verkauf erfolgt bei den beteiligten Verkehrsunternehmen. Die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr gilt zusätzlich für Begleitpersonen von Schülergruppen ab fünf Schülern. Beim Kauf eines Schüler-Ferien-Ticket oder einer Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr erhält der Schüler ein kostenfreies Bonusheft. Mehr als 25 Freizeiteinrichtungen bieten wieder Ermäßigungen auf ihre Angebote. Der Gesamtwert aller Coupons beträgt über 50 Euro. Besonderes Highlight: Der Deutsche Jugendherbergsverband Thüringen gewährt Inhabern des Schüler-Ferien-Tickets eine kostenlose Jahresmitgliedschaft. Im vergangenen Jahr nutzten mehr als 9.000 Schüler das Schüler-Ferien-Ticket. Die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr wurde von rund 5.000 Schülern erworben.

Das Schüler-Ferien-Ticket-Thüringen hat eine eigene Homepage. Unter www.sft-thueringen.de sind alle wichtigen Informationen rund um die Ferienangebote, Ausflugs- und Veranstaltungstipps zusammengefasst. Bei den Thüringen Tagen 2007 in Eisenach, zur Schulabschluss-Party "Mega-Rock in die Ferien" und zur KI.KA-Party in Erfurt kann man das Schüler-Ferien-Ticket auch am Infostand der Deutschen Bahn AG erwerben.

Halbzeit bei Bauarbeiten auf der Strecke Hamburg - Hannover

(21.06.) HANNOVER - Halbzeit bei den Gleisbauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover: Rund 14.000 Meter Gleise wurden seit dem 8. Mai neu verlegt, 23.800 Tonnen Schotter verfüllt und 23.340 Schwellen ausgewechselt. Damit ist gut die Hälfte der notwendigen Arbeiten auf dem 28 Kilometer langen Abschnitt zwischen Celle und Bienenbüttel geschafft. Die Arbeiten, wechselseitig an beiden Streckengleisen und einigen Bahnhofsgleisen in Bienenbüttel, Klein Süstedt und Bad Bevensen "unter dem rollenden Rad" ausgeführt, werden noch bis zum 21. Juli fortgesetzt. Derzeit sind die große Bettungsreinigungsmaschine und der Gleisumbauzug auf dem 6 Kilometer langen Abschnitt von Celle in nördlicher Richtung nach Garßen im Einsatz.

Rund 24 Millionen Euro investiert die Bahn allein in diese Baumaßnahme. Durch die Großbaustelle ist der Bahnbetrieb teilweise nur eingleisig möglich und die Kapazität der Strecke eingeschränkt. Personenzüge werden umgeleitet oder müssen auf Teilstrecken sogar ausfallen, der Güterverkehr wird großräumig umgeleitet. Für die Reisenden steht zusätzliches Servicepersonal in den Bahnhöfen und Zügen zur Verfügung. Auf bundesweit insgesamt über 3.000 Großbaustellen arbeitet die Bahn daran, das 34.000 Kilometer lange Schienennetz fit für die Zukunft zu machen. Von März bis Oktober werden dabei rund 5.500 Kilometer Schienen, über 2.000 Weichen und nahezu fünf Millionen Schwellen erneuert und über sechs Millionen Tonnen Schotter verarbeitet.

Spatenstich für neue Zug-Außenreinigungsanlage in Saarbrücken

(21.06.) SAARBRÜCKEN - Saarbrücken erhält auf der Nordseite des Hauptbahnhofs eine neue Außenreinigungsanlage für Regionalzüge. Bei einem Spatenstich stellten der saarländische Staatssekretär im Wirtschafts- und Arbeitsministerium, Albert Hettrich, und der Vorsitzende der Regionalleitung der DB Regio Südwest, Udo Wagner, am Mittwoch das neue rund sechs Millionen Euro teure Projekt vor. Die neue Anlage wird rund 90 Meter lang und 12 Meter breit und mit modernster Technologie ausgestattet sein. Sie ersetzt eine alte Anlage, bei der die Züge aufwändig, teilweise mit einer Lok in das Arbeitsgleis hinein- und nach der Wäsche wieder herausrangiert werden mussten. Die neue Anlage kann von den Zügen komplett durchfahren werden. Für die Waggons wird eine automatische Schleppeinrichtung installiert.

Etwa 140 Züge - Diesel- und Elektrotriebzüge, Doppelstock- oder Reisezugwagen - können so pro Woche frisch geputzt wieder auf die Reise geschickt werden. Ein modernes Computersystem erkennt schon bei der Einfahrt eines Fahrzeugs die jeweilige Baureihe. Es stellt die rotierenden Bürsten automatisch auf die Konturen des Zuges ein und reinigt die vorprogrammierten Flächen inklusive der Front- und Heckbereiche. Ein Großteil des Wassers wird in einem geschlossenen System gereinigt und reduziert so den Frischwasserverbrauch. Dem Umweltschutz wird zudem dadurch Rechnung getragen, dass die neue Anlage deutlich weniger Reinigungsmittel und Energie pro Waschgang verbraucht als ihre Vorgängerin. Die Anlage soll im März 2008 in Betrieb genommen werden.

NBS Rhein/Main - Rhein/Neckar: Mehdorn trifft Vertreter hessischer Kommunen

(21.06.) DARMSTADT - Knapp 200 Vertreter südhessischer Kommunen sind am Mittwoch der Einladung der DB zu einer Informationsveranstaltung über die Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar gefolgt. Dabei stellte die Bahn in Darmstadt-Kranichstein den aktuellen Planungstand vor. Gemeinsam mit Klaus-Peter Güttler, Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium, stellte sich DB-Chef Hartmut Mehdorn den Fragen der Kommunalpolitiker. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen der Trassenführung, des Lärmschutzes sowie des zukünftigen Betriebskonzeptes. "Die Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim ist eines unserer zentralen Infrastrukturprojekte. Wir brauchen diese Strecke dringend, um die wachsenden nationalen wie internationalen Verkehre aufzunehmen und weiter Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern zu können", so Hartmut Mehdorn. "Eine möglichst zeitnahe Umsetzung ist aber nur in enger Kooperation mit den betroffenen Kommunen und dem Land möglich. Mit der Konsenstrasse ist uns ein erster entscheidender Durchbruch in Hessen gelungen. Deswegen setzen wir auch weiterhin auf Dialog und Zusammenarbeit mit der Region."

Die Konsenstrasse sieht eine durchgehende Hochgeschwindigkeitsstrecke entlang der Autobahnen A 5 und A 67 mit einem eingleisigen Anbindungsast über den Darmstädter Hauptbahnhof vor. Derzeit erarbeitet die Deutsche Bahn die Unterlagen zur Planfeststellung. Gleichzeitig plant das Land Hessen den sechsspurigen Ausbau der Autobahn A 67 zwischen dem Darmstädter Kreuz und Langwaden. Um dem im Regionalplan Südhessen festgelegten Grundsatz der Trassenbündelung gerecht zu werden, wurde mit dem Land Hessen eine gemeinsame Planung vereinbart. Damit können die Planung der beiden Verkehrswege optimal verzahnt und die Eingriffe für Mensch und Natur minimiert werden. Im Anschluss an die Veranstaltung trat der Projektbeirat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Das Gremium, in dem neben der Bahn und dem Land die betroffenen Landkreise sowie Städte und Gemeinden vertreten sind, wird im konstruktiven Dialog die weiteren Planungen des Projektes eng begleiten. Weitere Informationen zum Projekt sind seit Mittwoch auch im Internet unter www.db.de/bauprojekte verfügbar.

"FAZ": Verfassungsrechtliche Bedenken beim Bahnbörsengang beseitigt

(21.06.) FRANKFURT/Main - Die Bundesregierung kommt auf dem Weg zur Privatisierung der DB nach eigener Einschätzung einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" voran. Die verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Pläne von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) seien beseitigt, hieß es unter Berufung auf Ministeriumskreise. Im überarbeiteten Gesetzentwurf soll der Einfluss des Bundes auf die Infrastruktur gestärkt werden. "Die Verfassungsressorts, die Bundesministerien für Inneres und Justiz, haben jetzt keine Einwände mehr. Damit ist ein dicker Brocken abgearbeitet", zitiert das Blatt aus den Kreisen.

Bahnstrecke Mühldorf (Oberbay) - Wasserburg (Inn) wieder frei

(21.06.) MÜHLDORF - Die Sperrung der Bahnstrecke Mühldorf (Oberbay) - Wasserburg (Inn) wird am heutigen Donnerstag um 17.00 Uhr aufgehoben. Die ersten Züge sind der Regionalexpress von Wasserburg (Inn) nach Mühldorf (Oberbay) um 17.55 Uhr und in der Gegenrichtung der Regionalexpress um 18.26 Uhr ab Mühldorf (Oberbay). Die Bahnstrecke war seit Freitagabend, 15.6.2007, wegen umgestürzter Bäume gesperrt.

Tarifverhandlungen bei der DB vertagt

(20.06.) BERLIN - Die Tarifverhandlungen zwischen der DB und den Gewerkschaften Transnet und GDBA sind nach der ersten Verhandlungsrunde am Dienstagmittag ergebnislos vertagt worden. Nach Angaben der beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA sollen die Gespräche am 26. Juni in Frankfurt am Main fortgeführt werden. Die Gewerkschaft Transnet äußerte sich enttäuscht, dass es von der Bahn am Dienstag nicht einmal ein Angebot gegeben habe. Transnet-Chef Norbert Hansen nannte die Forderungen der Arbeitnehmer berechtigt. "So wie die Bilanz des Unternehmens sich positiv gestaltet, so muss sich auch wieder die Bilanz der Arbeitnehmerhaushalte der Beschäftigten der Bahn AG positiv gestalten." Die Gewerkschaften halten weiter an ihrer Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn für die rund 134 000 Tarif-Beschäftigten fest. Der aktuelle Tarifvertrag läuft am 30. Juni aus.

Unterdessen hat die Lokführergewerkschaft GDL für Anfang Juli einen Streik bei der DB angekündigt. Manfred Gell, Vertreter der GDL, bezeichnete den Arbeitskampf als "unvermeidlich". Hintergrund sei die Weigerung des Bahn-Vorstandes, mit der Gewerkschaft über einen Fahrpersonal-Vertrag zu verhandeln. Die GDL hat für einige Lohngruppen Steigerungen bis zu 31 Prozent verlangt. Vor Gericht strittig ist, ob sie das Recht auf eigene Tarifverhandlungen hat. Zwar sind rund 60 Prozent der 20.000 Lokführer in ihr organisiert, aber nur knapp über zehn Prozent des übrigen Zugpersonals.

Modernisierung der Infrastruktur in Bayern erhöht die Leistungsfähigkeit

(20.06.) MÜNCHEN - Die Umsetzung des bundesweiten Zukunftsprogramms ProNetz liegt in Bayern voll im Zeitplan. Wie es am Dienstag in einer Pressemitteilung der DB hieß, würden sowohl die stark frequentierten Hauptstrecken als auch die Regionalnetze umfangreich modernisiert. Insgesamt werden in diesem Jahr in Bayern mehr als eine Milliarde Euro eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit von Schienen, Weichen, Brücken sowie der Leit- und Sicherungstechnik zu erhöhen. In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der bestellten Fahrplantrassen um knapp zehn Prozent gestiegen, die Zahl der Trassenkilometer hat um sechseinhalb Prozent zugenommen.

"Wir machen die Infrastruktur fit für die Herausforderungen des Schienenverkehrs der Zukunft", erläutert Dr. Frank Ludwig, Leiter regionale Außenbeziehungen DB Netz Süd. Der Schienenverkehrsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren überproportional entwickelt. Im Wettbewerb der Verkehrsträger gewann die Schiene Marktanteile zurück. Der Personenverkehr legte in 2006 um vier und der Güterverkehr um über zehn Prozent zu. In Bayern ist vor allem auf den Strecken Würzburg/Bamberg - Fürth - Nürnberg und weiter nach Augsburg - München - Rosenheim - Österreich sowie die Achse Nürnberg - Regensburg - Plattling - Passau - Österreich ein überproportionales Wachstum, vor allem im Güterverkehr, erkennbar. Im Jahr 2005 wurden von den Bahnen auf dem bayerischen Schienenetz rund 165 Millionen Trassenkilometer zurückgelegt. Im laufenden Jahr liegt die Zahl der bestellten Trassenkilometer bei rund 176 Millionen.

Von acht Korridorprojekten in Bayern sind fünfzig Prozent bereits umgesetzt beziehungsweise in vollem Gange. Die Arbeiten in den Korridoren Würzburg - Treuchtlingen sowie Kaufering - Geltendorf sind bereits abgeschlossen. In den Korridoren Treuchtlingen - Augsburg und Mindelheim - Memmingen laufen derzeit die Bauaktivitäten auf Hochtouren. Im zweiten Halbjahr folgen die Korridore Nürnberg - Passau, Rosenheim - Salzburg, Lindau - Hergatz und Hergatz - Immenstadt. Die Sanierung des Regionalnetzes schreitet ebenso zügig voran. Vor allem in den Sommerferien sind noch einmal umfangreiche Bauarbeiten beispielsweise auf den Streckenabschnitten Wicklesgreuth - Windsbach, Cham - Miltach, Niederarnbach - Aichach sowie zwischen Holzkirchen und Schliersee beziehungsweise Bad Tölz vorgesehen.

DB und dänisches Transport- und Energieministerium verkaufen Scandlines

(20.06.) BERLIN - Die Gesellschafter der Scandlines AG ("Scandlines"), die DB und das dänische Transport- und Energieministerium, haben am Dienstag offiziell die Unterzeichnung einer Aktienverkaufsvereinbarung zum Verkauf aller Anteile an Scandlines bekannt gegeben. Ein Konsortium aus Allianz Capital Partners GmbH, München, der 3i Group, Kopenhagen und Frankfurt am Main, und der Deutschen Seereederei GmbH, Rostock, zahlt 1,56 Milliarden Euro für den Gesamtanteil an Scandlines. Die Transaktion unterliegt der Genehmigung durch den Finanzausschuss des dänischen Parlaments, den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und die EU-Wettbewerbsbehörde. Diese Genehmigungen werden innerhalb von circa zwei Monaten erwartet.

SOB modernisiert Bahnlinie Mühldorf - Garching - Trostberg

(20.06.) MÜHLDORF - Die SüdostBayernBahn (SOB) modernisiert die Bahnstrecke Mühldorf - Trostberg. Erster Schritt ist der Neubau eines modernen Haltepunktes in der Gemeinde Tacherting. Als weitere Maßnahmen sind bis 2010 eine Erneuerung der Signaltechnik, der Bahnübergänge und der Gleisanlagen vorgesehen. Nachdem sich der Bahnsteig in Tacherting in einem nicht allzu guten Zustand präsentiert, hat sich die SüdostBayernBahn für einen kompletten Neubau entschieden. Es wird ein behindertengerechter Bahnsteig mit einer Länge von 60 Metern und einer Höhe von 55 Zentimetern neu errichtet. Die Haltestellen­anlage wird mit einem Blindenleitstreifen sowie einem transparenten Warte­häuschen ausgestattet. Ein neues Beleuchtungskonzept wird die subjektive Sicherheit der Reisenden in den Abendstunden verbessern. Zusätzlich wird die Station einen neuen Fahrradständer mit 22 Stellplätzen erhalten.

Während der Bauzeit steht den Reisenden ein provisorischer Bahnsteig zur Verfügung. Bis Ende August 2007 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Lange beschäftigt hat sich Projektleiter Christian Kern mit der Zukunft des alten Baumbestandes an der heutigen Haltestelle. "Wir werden im Rahmen der Bauarbeiten  versuchen, die in Gleisnähe bestehende Baumgruppe mit fünf alten Ahornbäumen so weit als möglich zu erhalten. Absehbar ist aber bereits jetzt, dass einer der beiden Spitzahornbäume der Zuwegung weichen muss und eine weiterer bei den erforderlichen Fundamentierungsarbeiten gefährdet ist", so Christian Kern. Gemeinsam mit der Gemeinde Tacherting wurden schon im Vorfeld bereits drei junge Eichenbäume abseits der Bahntrasse gepflanzt. Insgesamt investiert die SüdostBayernBahn rund 130.000 Euro in Tacherting. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Bundesmitteln sowie Eigenmitteln der SüdostBayernBahn. Aber auch die Gemeinde Tacherting und das Land Bayern haben die Modernisierung von Anfang an unterstützt.

Vortrieb in der Oströhre am Katzenbergtunnel vorübergehend eingestellt

(20.06.) FREIBURG - Die Bauarbeiten zur Realisierung des Katzenbergtunnels sind am 15. Juni in der Oströhre bei rund 7.950 Meter vorübergehend eingestellt worden. Hintergrund für die Maßnahme ist die noch ausstehende Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt zur Unterfahrung von Bad Bellingen. Der Bereich von Bad Bellingen wird von allen an der Baumassnahme Beteiligten als große Herausforderung angesehen, da die Geologie auf der rund 400 Meter langen Strecke einen setzungsarmen Vortrieb erfordert. Trotz der im Vorfeld durchgeführten umfangreichen Messprogramme, Untersuchungen und Gutachten zur Unterfahrung dieses Abschnittes sowie Umbaumaßnahmen an den Tunnelbohrmaschinen, bat das Eisenbahn-Bundesamt vor einer Baufreigabe um Klärung der letzten noch offenen Fragen. "Wir werden die geforderten Unterlagen unverzüglich zur abschließenden Beantwortung einreichen", so Heinz-Georg Haid, Gesamtprojektleiter der Ausbau-und Neubaustrecke Karlsruhe – Basel. "Es ist daher mit einer Verzögerung der Vortriebsarbeiten von rund 14 Tagen zu rechnen." Die Fertigstellung des Tunnelrohbaus Mitte 2008 ist durch diese Verzögerung jedoch nicht gefährdet.

DB steigt bei Thalys ein

(19.06.) KÖLN - Die DB steigt mit zehn Prozent beim europäischen Hochgeschwindigkeitszug Thalys ein. Das teilten die DB, die französische und die belgische Bahn am Montag mit. Die weiteren Anteile halten zu 62 Prozent die französische Bahn SNCF (bisher 70) und zu 28 Prozent die belgische SNCB (bisher 30). Der Thalys verbindet Köln und Amsterdam über Brüssel mit Paris. Im vergangenen Jahr fuhren knapp sieben Millionen Reisende mit den Thalys-Zügen.

Unternehmer verlagern ihre Transporte von der Straße auf die Schiene

(19.06.) BERLIN - Deutschlands Unternehmen verlagern zunehmend Transporte von der Straße auf die Schiene. "Der Schienengüterverkehr erlebt eine Renaissance", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Montag in Berlin während der Vorstellung einer Broschüre mit Verlagerungsbeispielen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen. "Jahrzehntelang ist in der Politik von der Verlagerung auf die Schiene geredet worden, die Wirtschaft hat jedoch auf die Straße gesetzt. Jetzt haben wir endlich die Trendumkehr. Die Güterbahnen sind mittlerweile so gut und preiswert, dass sie Verkehr von der Straße abziehen", so Flege. Allein die präsentierten Einzelbeispiele "ersparen der Gesellschaft jährlich 200.000 Lkw-Fahrten".

"Die Gründe für die Verlagerung sind vielfältig. Häufig ist der Bahntransport günstiger als der Lkw, andere Unternehmen haben die Nase voll von Staus und unpünktlichen Lkw, wiederum andere entscheiden sich auch aus Umweltgründen für die Schiene", fasst der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer die Motive der Unternehmer zusammen. Flege: "Überrascht waren wir von der großen Bedeutung der Lkw-Maut bei der Verlagerungsentscheidung. "Die 2005 eingeführte Lkw-Maut hat ganz offensichtlich zu mehr Wettbewerbsgerechtigkeit der Verkehrsträger beigetragen und führt selbst auf dem aktuell niedrigen Niveau zu einer Verlagerung auf die Schiene".

Der Geschäftsführer des Schienenbündnisses forderte, die Wettbewerbsnachteile des Schienengüterverkehrs weiter abzubauen und die Lkw-Maut auf alle Straßenkategorien auszudehnen sowie Lkw unter 12 Tonnen mit einzubeziehen. "Der Lkw zahlt nur ab 12 Tonnen und nur auf Autobahnen Maut, die Güterbahn auf allen Trassen. Das ist unfair." Die Allianz pro Schiene appellierte an die Bundesregierung, bei den am Montag beginnenden "Chefgesprächen" zum Bundeshaushalt die Weichen für einen umfassenden Ausbau des Schienennetzes zu stellen. "Sonst könnte der Aufschwung auf der Schiene schon in wenigen Jahren durch Kapazitätsengpässe abgewürgt werden. Klimapolitisch eine unschöne Vorstellung", kommentierte Flege.

Tarifverhandlungen bei DB beginnen

(19.06.) BERLIN - Die DB und die Gewerkschaften Transnet und GDBA verhandeln ab dem heutigen Dienstag über einen neuen Tarifvertrag. Die Gewerkschaften fordern für rund 134 000 Beschäftigte sieben Prozent mehr Geld und begründen dies mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung. Die Anhebung der unteren Lohngruppen soll mindestens 150 Euro betragen. Bahnchef Hartmut Mehdorn wies dies zurück. Die Bahn-Beschäftigten hätten zwar in den letzten Jahren für den Sparkurs des Unternehmens Opfer gebracht, aber "sieben Prozent mehr ist zuviel", sagte Mehdorn der Zeitschrift "Super Illu". Er appellierte an die Gewerkschaften, einem "maßvollen" Abschluss zuzustimmen. Ansonsten sei die bis Ende 2010 vereinbarte Beschäftigungssicherung gefährdet. Der aktuelle Tarifvertrag läuft am 30. Juni aus.

Siegerehrung beim Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt"

(19.06.) BERLIN - Beim jährlichen Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt" wurden am Montag in Wiesbaden Auszubildende der DB für das Engagement gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt geehrt. Die Siegerteams kommen aus Leipzig, Frankfurt am Main und Berlin. Überreicht wurden die Preise von DB-Personalvorstand Margret Suckale sowie Vertretern der Gewerkschaften Transnet und GDBA, die als Schirmherren fungieren.

Den ersten Preis erhielten 10 Azubis aus Leipzig für ihr Projekt "Bahn-Azubis zeigen der Gewalt die rote Karte!". Die Azubis organisierten mit regionalen Fußballvereinen eine Unterschriftenaktion im Hauptbahnhof Leipzig. Gemeinsam demonstrierten sie in der Öffentlichkeit, dass Fußball auch nach der Weltmeisterschaft Mannschaftsgeist, Spaß und Fairness bedeutet. Das Siegerteam erhielt eine von der DB gestiftete Reise an die niederländische Nordseeküste samt Tagesausflügen nach Rotterdam und Amsterdam. Den zweiten Preis teilten sich zwei Teams aus Frankfurt und Berlin, die mit einer Autowaschaktion und dem Verkauf von selbstbedruckten Mouse-Pads Spenden für soziale Einrichtungen sammelten. Beide Teams fahren auf Einladung der Transnet an die Cote d´Azur. Weitere Preise gingen nach Mainz und Nürnberg.

Margret Suckale sagte bei der Preisverleihung: "Sieben Millionen Menschen reisen täglich mit Zügen und Bussen der Deutschen Bahn - Menschen aus allen Ländern der Welt. Deshalb motivieren wir unsere Jugendlichen schon am Anfang ihrer beruflichen Ausbildung, sich mit den Prinzipien des respektvollen und friedlichen Miteinanders zu beschäftigen." In ihrem Grußwort an die Teilnehmer der Siegerehrung sagte die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger: "Ich freue mich, hier auf ein Unternehmen und Menschen zu treffen, die nicht bewegt werden müssen, sondern schon längst aktiv geworden sind und andere bewegen." Die Projekte der Auszubildenden zeugten von der Vielfalt und Breite der Probleme, aber auch von der Phantasie und dem Willen zu gemeinsamem Handeln, lobte die Ministerin. Seit seinem Start vor sieben Jahren beteiligten sich bereits 6.800 Auszubildende der DB, der BAHN-BKK, der Stiftung Bahn-Sozialwerk und der DEVK mit insgesamt 550 Projekten an dem Wettbewerb.

Kirchenglocke auf HSB-Gleisen unterwegs

(19.06.) WERNIGERODE - Am 24. Juni wird die Harzer Schmalspurbahnen GmbH HSB) einen Sonderzug mit einer ganz außergewöhnlichen Fracht auf die Reise schicken. Anlässlich des "Straßberger Kirchfestes zur Glockenweihe" wird der mit einer historischen Dampflokomotive bespannte Zug die für das dortige Gotteshaus bestimmte und knapp eine Tonne wiegende Bronzeglocke von Gernrode nach Straßberg transportieren. Bereits im Jahre 1925 wurde auf diesem Wege eine Glocke nach Straßberg befördert. Die Glocke wird bereits einen Tag zuvor, am Sonnabend dem 23. Juni gegen 14:00 Uhr im Bahnhof Gernrode auf einen Spezialwaggon der HSB verladen und anschließend geschmückt.

Der Sonderzug zum Kirchfest startet dann am 24. Juni um 9:36 Uhr in Gernrode und wird mit seinem kostbaren Ladegut um 11:00 Uhr in Straßberg eintreffen. Zustiegsmöglichkeiten bestehen unterwegs in Mägdesprung um 10:13 Uhr, in Alexisbad um 10:35 Uhr sowie in Silberhütte um 10:47 Uhr. Die Mitfahrt ist für jedermann zum tariflichen Fahrpreis möglich. Die Rückfahrt nach Gernrode kann mit jedem beliebigen fahrplanmäßigen Zug erfolgen. Nach Eintreffen des Sonderzuges in Straßberg wird die Glocke entladen und von einem historischen Festumzug zum Straßberger Kirchplatz geleitet, wo um 12:00 Uhr im Rahmen des Kirchfestes die feierliche Glockenweihe stattfinden wird. Im Anschluss wird ab 12:30 Uhr im eigens errichteten Festzelt ein musikalischer Frühschoppen veranstaltet, wobei mit Essen aus der Gulaschkanone und vom Grill sowie mit einer großen Kaffee- und Kuchentafel auch für das leibliche Wohl gesorgt sein wird.

"Focus": Aufsichtsrat will Vertrag mit Mehdorn noch im Juni verlängern

(18.06.) BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn bleibt nach einem Bericht des Magazins "Focus" zwei weitere Jahre an der Spitze des Konzerns. Unter Berufung auf Aufsichtsratskreise hieß es, der Aufsichtsrat wolle auf seiner Sitzung am 27. Juni den Vertrag des Konzernchefs bis 2010 vorzeitig verlängern. Sein derzeitiger Vertrag läuft bis 2008. Mehdorn, der seit 1999 DB-Chef ist, solle noch den Börsengang des Staatsunternehmens managen. Das Gremium gewähre dem Vorstandsvorsitzenden eine Sonderregelung für die Vertragsverlängerung, weil Mehdorn am 31. Juli 65 Jahre alt wird. Laut hausinternen Grundsätzen der DB AG gelte: "Für Vorstandsmitglieder ist eine generelle Altersgrenze von 65 Jahren festgelegt." Getreu dieser Regel müsse Systemverbund-Vorstand Roland Heinisch mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen.

"Spiegel": Widerstand in der SPD gegen Bahnprivatisierung wächst

(18.06.) HAMBURG - In der SPD wächst einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge der Widerstand gegen die Bahnprivatisierung. Demnach soll das Vorhaben, das bereits zahlreiche Bundestagsabgeordnete ablehnen, nun per Parteitagsbeschluss zu Fall gebracht werden. Mehrere SPD-Landesverbände wollten auf dem Bundesparteitag im Oktober einen entsprechenden Antrag stellen, heißt es in dem Bericht. "Kernbereiche öffentlicher Daseinsvorsorge können wir nicht den Renditeerwägungen globaler Kapitalmärkte aussetzen", zitierte das Magazin aus einem Papier der SPD Baden-Württembergs. Auch Berlins Landeschef Michael Müller mache gegen die Privatisierung Front: Das Vorhaben sei verfassungsrechtlich bedenklich und "inhaltlich nicht begründet". In der SPD-Bundestagsfraktion hätten die Abgeordneten Hermann Scheer und Peter Friedrich ein "Memorandum gegen die geplante Privatisierung der Bahn" vorgelegt.

Allianz pro Schiene startet neues Umwelt-Projekt

(18.06.) BERLIN - Eisenbahnunternehmen soll die Kaufentscheidung für leise, energieeffiziente und schadstoffarme Schienenfahrzeuge leichter gemacht werden. In Zusammenarbeit mit Umwelt- und Eisenbahnexperten sowie mit Banken will die Allianz pro Schiene einen Kriterienkatalog zur umweltfreundlichen Fahrzeugbeschaffung erarbeiten. Dieser Katalog soll Kreditgebern als Grundlage dafür dienen, ihre Finanzierungskonditionen nach Umweltkriterien zu überprüfen. Gefördert wird das Projekt "Umweltbezogene Risikobewertung bei der Finanzierung von Schienenfahrzeugen" vom Bundesumweltministerium.

"Wir erhoffen uns ein Bewertungssystem, das erstmalig in Deutschland einen bundesweiten Anreiz für die beschleunigte Markteinführung von Umweltinnovationen bei Eisenbahnfahrzeugen liefert", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am vergangenen Donnerstag während der Projekt-Auftaktveranstaltung in Berlin. Bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen handele es sich "allein in Deutschland um einen Markt mit einem Jahresvolumen von rund 3 Milliarden Euro". Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium ergänzte: "Umweltstandards werden bei der Beschaffung und Finanzierung von Schienenfahrzeugen bislang kaum berücksichtigt. Das hat seinen Grund: Einmal zugelassene Fahrzeuge hatten zeitlebens Bestandsschutz. Doch solche Garantien wird es angesichts steigender Umweltanforderungen zum Beispiel bei Lärm, Energieeffizienz und Abgasemissionen künftig nicht mehr geben. Schon heute zeigen EU-Vorschriften zur Luftreinhaltung und zum Umgebungslärm ihre Wirkung. Wer künftig Restwertverluste, aufwändige Nachrüstung oder vorzeitige Stilllegung vermeiden will, sollte bereits heute in innovative Techniken investieren."

Die Eisenbahnen sind das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Allianz pro Schiene-Projektleiter Matthias Pippert: "Den Umweltvorsprung wollen wir halten und ausbauen. Dieses politische Interesse der Schienenbranche geht Hand in Hand mit der Erwartungshaltung der Gesellschaft und dem betriebswirtschaftlichen Interesse der Banken und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Berücksichtigung ambitionierter Umweltstandards bei der Fahrzeugbeschaffung ist für alle die beste Zukunftsvorsorge." Die Resonanz der Auftaktveranstaltung war viel versprechend: Rund 100 Fachleute, überwiegend von Eisenbahnunternehmen, Kreditinstituten und der Bahnindustrie, waren gekommen, um sich über das Projekt zu informieren. Das Bewertungssystem soll im September 2008 auf der Fachmesse InnoTrans in Berlin vorgestellt werden.

Lötschberg-Basistunnel offiziell eröffnet

(16.06.) FRUTIGEN - Acht Jahre nach Baubeginn ist der Lötschberg-Basistunnel am Freitag in Frutigen vor 1200 Gästen offiziell eröffnet worden. Um 10.30 Uhr durchbrach ein Güterzug eine vor dem Nordportal angebrachte Papierwand. Anschließend übergab Peter Teuscher, der Direktor der Bauherrin BLS AlpTransit, Verkehrsminister Moritz Leuenberger symbolisch ein Schienenstück. Der erste Ast der Neuen Eisenbahn Alpentransversale (NEAT) führt von Frutigen im Berner Oberland nach Raron im Wallis. Mit 34,6 Kilometern Länge ist es der längste Alpentunnel sowie nach dem Seikan-Tunnel in Japan und dem Eurotunnel der drittlängste Bahntunnel der Welt. Die Kosten des Bauwerks belaufen sich ohne Teuerung, Bauzinsen und Mehrwertsteuer auf 2,6 Milliarden Euro. Der zweite Ast der NEAT durch den Gotthard soll 2017 in Betrieb genommen werden. Vorerst verkehren nur Güterzüge durch den neuen Tunnel, zum Fahrplanwechsel im Dezember soll auch der Personenverkehr aufgenommen werden.

Kapazitätsgrenzen bei Fahrrädern im München-Nürnberg-Express erreicht

(16.06.) NÜRNBERG - An den vergangenen Wochenenden haben das schöne Wetter und der damit verbundene Ausflugsverkehr ins Altmühltal laut DB für eine hohe Auslastung des München-Nürnberg-Express gesorgt. Viele Fahrgäste nutzten den schnellen Regionalverkehr zwischen München und Nürnberg für die Fahrt zum Wandern oder zu einer Fahrradtour. In diesem Zusammenhang hat die DB am Freitag noch einmal darauf hingewiesen, dass im München-Nürnberg-Express nur 16 Fahrräder transportiert werden können. Aus Kapazitätsgründen sei es derzeit leider nicht möglich, darüber hinaus Fahrräder mitzunehmen. Bei den Fahrzeugen des München-Nürnberg-Expresses handele es sich um druckdichte und klimatisierte Reisezugwagen aus dem IC-Verkehr. Aufgrund der besonderen technischen Anforderungen zum Befahren der Hochgeschwindigkeitsstrecke, könnten kurzfristig auch keine zusätzlichen Wagen angehängt werden. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, suchen die DB und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) derzeit nach Lösungen, das Angebot an Fahrradstellplätzen im München-Nürnberg-Express, der vor allem auf die Bedürfnisse der Kunden im Pendlerverkehr ausgerichtet ist, zu erhöhen.

Bombardier modernisiert 104 Lokomotiven für Green Cargo

(16.06.) BERLIN - Bombardier Transportation hat vom schwedischen Frachtunternehmen Green Cargo einen Großauftrag für die Modernisierung von 42 Elektrolokomotiven des Typs Rc2 und 62 Diesellokomotiven des Typs T44 erhalten. Bei dem Auftrag im Wert von rund 115 Millionen Euro handelt es sich um den größten Auftrag für die Modernisierung von Fahrzeugen, den es für Bombardier bis jetzt in Schweden gegeben hat. Er umfasst die Verlängerung der Lebensdauer des Fahrzeugbestandes um 15 Jahre, die Möglichkeit zur Vielfachsteuerung, die Verbesserung des Fahrerraums, die Senkung des Energieverbrauchs, eine höhere Flottenverfügbarkeit und eine Senkung der Wartungskosten. Das Projekt, das in den Bombardier-Werken in Västeras (Schweden) und Randers (Dänemark) ausgeführt wird, beginnt im Juni 2007. Die Lieferung der Prototypen ist für nächstes Jahr vorgesehen, während die verbleibenden Einheiten im Laufe der folgenden 6 Jahre ausgeliefert werden sollen.

Für Bombardier hat sich Green Cargo wegen der großen Kundenfreundlichkeit, der Stabilität und des Umfangs seiner Tätigkeiten sowie seiner einwandfreien Projektumsetzung entschieden. Hinzu kommt Bombardiers Engagement für den schwedischen Markt: Sechs der elf "Kompetenzzentren" sind in diesem Land angesiedelt. Bombardier Transportation Sweden verfügt zudem über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Technik und Wartung für 35 Länder weltweit. Mehr als 5.100 Fahrzeuge (32 Prozent davon für den Export) und mehr als 590 elektronische Stellwerksysteme wurden an 50 Kunden in 20 Ländern ausgeliefert.

Erster People Mover in Berlin in Betrieb genommen

(16.06.) BERLIN - Zum ersten Mal spannt sich in Berlin ein People Mover, eine Kombination aus Aufzug und Brücke, am Berliner Betriebsbahnhof Rummelsburg über das Gleis der S-Bahn. Der in vertikaler und horizontaler Richtung laufende Aufzug ermöglicht den Reisenden über die Bahnstrecke hinweg den barrierefreien Transfer zwischen Vorplatz und S-Bahnsteig. Nach einer Bauzeit von sechs Monaten steht den täglich rund 5.400 Reisenden im Berliner Betriebsbahnhof Rummelsburg ein innovatives Personenbeförderungssystem zur Verfügung. Durch zwei Türme und eine verbindende Brücke bringt die Kabine des People Movers die Fahrgäste in 35 Sekunden in einer durchgehenden Fahrt über das vielbefahrenen Gleis der S-Bahn. Die ebenerdige und damit barrierefreie zugängliche Fahrgastkabine ist innen 1,90 Meter tief und 1,40 Meter breit. Sie ermöglicht Rollstuhlfahrern, Reisenden mit sperrigem oder schwerem Gepäck sowie Reisenden mit Kinderwagen den bequemen Zugang zum S-Bahnsteig. Die Kabine ist auch für Fahrräder groß genug. Die beiden Türme sind 9,80 Meter (Bahnsteigebene) beziehungsweise 11,19 Meter (Vorplatz) hoch und durch eine 10,25 Meter lange Brücke verbunden.

Die Wartung, Instandhaltung sowie die technische Überwachung des Aufzugs im Störungsfall erfolgt durch die Firma ThyssenKrupp im Auftrag der DB. Die Investitionen für den Bau des People Movers von rund 890.000 Euro teilen sich der Bund und die DB. Bereits seit einigen Jahren überbrückt ein People Mover eine mehrspurige Bundesstraße bei Reutlingen und seit letztem Jahr die Bahngleise bei Altbach in Baden-Württemberg. Das System wurde dort sofort angenommen und läuft seither sehr zuverlässig.

Sanierung des Mittelbahnsteiges im Quedlinburger Bahnhof abgeschlossen

(16.06.) QUEDLINBURG - In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung haben am Freitag Dr. Hans-Joachim Gottschalk, Staatssekretär im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Matthias Wagener, Geschäftsführer der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), und Ursula Warmus vom Bahnhofsmanagement Magdeburg der DB AG mit einem symbolischen Akt den fertig sanierten Mittelbahnsteig des Quedlinburger Bahnhofs eröffnet. Die Bauzeit der vom Land Sachsen-Anhalt in erheblichem Umfang mitfinanzierten und von der HSB im Auftrag der DB Station & Service AG durchgeführten Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung des Bahnhofs der Welterbestadt betrug rund drei Monate. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 450000 Euro, davon trägt das Land ca. 275000 Euro, das Eisenbahnbundesamt hat Bundesmittel in Höhe von ca. 175000 Euro beigesteuert.

Nach dem jüngst erfolgten Abschluss der Sanierungsarbeiten erstrahlt der Mittelbahnsteig der DB Station & Service AG, welcher gemeinsam von HSB und Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH genutzt wird, nun in neuem Glanz. Im Zuge der Bauarbeiten standen dabei neben der Erhöhung der Kundenfreundlichkeit aber auch die Vorgaben des Denkmalschutzes im Vordergrund. So blieben das Bahnsteigdach und die historischen Fußgängertunnelabgänge vollständig erhalten. Der höher gelegte Bahnsteig bekam eine neue und behindertengerechte Pflasterung mit Blindenleitstreifen. Die originalen Bahnsteigkanten aus Naturstein blieben erhalten und wurden nach erfolgter Restaurierung auf einer Länge von 182 Metern wieder eingebaut. Die bereits 2006 errichtete Park & Ride-Anlage wurde direkt über den Kopfbahnsteig der HSB angebunden, so dass die Nutzer des Parkplatzes jetzt bequem die Züge erreichen können. Als besonderen Blickfang errichtete die HSB darüber hinaus eine rote Infowand neben der neuen Fahrradabstellanlage. Begleitend zu den Sanierungsarbeiten erneuerte die DB Netz AG das regelspurige Gleis am Mittelbahnsteig.

Im Rahmen der Eröffnung stand auch die aktuelle Entwicklung seit Aufnahme des fahrplanmäßigen Betriebes der HSB zwischen Quedlinburg und Gernrode im Blickpunkt. "Die vom Land Sachsen-Anhalt mit 6,5 Mio Euro geförderte Anbindung Quedlinburgs an unser Streckennetz schlug sich bereits mit einem deutlichen Plus in den Fahrgastzahlen nieder. Benutzten im Jahre 2005 nur 100.000 Fahrgäste die Züge der Selketalbahn, so waren es seit Aufnahme des fahrplanmäßigen Betriebes vor fast einem Jahr bislang schon über 120.000 Fahrgäste, welche die Züge der Selketalbahn benutzt haben", so HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener über die bislang sehr positive Bilanz und die entsprechende Fortsetzung des Trends. Wie Auswertungen der HSB belegen, sind bislang gut zwei Drittel der beförderten Passagiere aus dem Harz in Richtung Quedlinburg unterwegs gewesen.

Seit der im vergangenen Jahr feierlich eröffneten Anbindung der Welterbestadt Quedlinburg an ihr nunmehr 140 km umfassende Streckennetz hat die HSB auch schon weitere begleitende Maßnahmen umgesetzt. So wurden bislang insgesamt fünf Bahnübergänge, drei davon auf Quedlinburger Stadtgebiet, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit mit neuen, modernen technischen Sicherungsanlagen ausgestattet. Noch vor Aufnahme des schmalspurigen Zugverkehrs setzte die HSB bereits mit der Eröffnung ihres Ladengeschäfts "Dampfladen No 7" am Quedlinburger Marktplatz einen wichtigen touristischen Akzent. HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener dankte dem Land Sachsen-Anhalt für die finanzielle Unterstützung und erklärte, dass auch im laufenden Jahr das touristische Engagement für das Selketal fortgesetzt werde, wie beispielsweise mit dem sehr erfolgreich verkehrenden Quedlinburger Brocken-Express.

Ohne Umsteigen mit dem Zug von Trier nach Metz

(16.06.) TRIER - Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni bietet die Bahn samstags und sonntags durchgehende Zugverbindungen zwischen Trier und Metz an. In beiden Fahrtrichtungen besteht jeweils einmal morgens und abends eine direkte Zugverbindung zwischen den beiden Städten. Am Trierer Hauptbahnhof startet der Regionalexpress um 9.58 Uhr. Nach Zwischenhalten in Konz Mitte, Perl, Thionville und Hagondange wird der Bahnhof Metz Ville um 11.25 Uhr erreicht. Zurück geht es um 18.10 Uhr über dieselben Stationen mit Ankunft in Trier um 19.32 Uhr. Damit bleibt genug Zeit, um in der auch als "Stadt mit Herz" bezeichneten Hauptstadt Lothringens zum Beispiel die Kathedrale Saint-Etienne mit den berühmten Fenstern von Chagall oder die schöne Altstadt anzuschauen.

In der Gegenrichtung können vor allem Besucher aus Frankreich um 8.10 Uhr in Metz in den Zug steigen, sich von 9.32 Uhr bis 19.58 Uhr von der Attraktivität Triers überzeugen, um dann um 21.25 Uhr wieder am Bahnhof Metz Ville anzukommen. Für den Reisekomfort sorgen bequeme Dieseltriebwagen mit modernster Technik. Sie bieten Platz für 80 Fahrgäste. Die neue deutsch-französische Direktverbindung ist ein Angebot der DB Regio Südwest, des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord und der französischen Staatsbahn SNCF. Als besonders günstiger Fahrschein bietet sich das Saar-Lor-Lux-Ticket an. Es kostet für eine Person 18 Euro und für die zweite bis fünfte Person nur noch 9 Euro. Es berechtigt am Wochenende zu beliebig vielen Fahrten im Saarland, in Lothringen, in Luxemburg sowie in Rheinland-Pfalz auf der Obermoselstrecke, der Saarstrecke und der Strecke Trier - Wasserbillig (- Luxemburg).

Angebot auf der Franken-Sachsen-Magistrale wird erhöht

(15.06.) BAYREUTH - Der Franken-Sachsen-Express (FSX) soll ab 9. Dezember 2007 stündlich als Direktverbindung auf der Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Nürnberg und Dresden verkehren. Eine entsprechende Angebotsverbesserung planen die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die Aufgabenträger für den sächsischen Nahverkehr, das Sächsisch-Bayerische Städtenetz sowie Regio Oberfranken. Außerdem sollen die Anschlussverbindungen in Hof verbessert werden. Derzeit fährt der FSX im Zweistundentakt zwischen Nürnberg und Dresden. Außerdem besteht alle zwei Stunden eine Fahrtmöglichkeit zwischen den beiden Städten mit Umsteigen in Hof. Für das neue Fahrplankonzept müssen neben den Fahrplantrassen auch die Umlaufpläne des FSX neu gestaltet und die Fahrzeugflotte an die besonderen Erfordernisse, beispielsweise den Catering-Service, angepasst werden. Beim FSX sind speziell gekennzeichnete Triebzüge der Baureihe VT 612 mit Neigetechnik im Einsatz, die in einem separaten Fahrzeugumlauf geplant werden.

Der FSX hat sich laut DB seit der Einführung am 10. Dezember 2006 zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Täglich fahren bis zu acht Zugpaare im Zweistundentakt auf direktem Weg zwischen Nürnberg und Dresden. Die Fahrzeit von nur vier Stunden und 20 Minuten, Pünktlichkeitswerte von über 93 Prozent sowie der Service im Zug haben zu einer hohen Kundenzufriedenheit geführt. Durchschnittlich nutzten in den ersten sechs Monaten über 214.000 Fahrgäste den FSX. Aufgrund der starken Nachfrage wurden in den ersten Betriebswochen mehrmals kurzfristig Kapazitätsanpassungen erforderlich. "Wir freuen uns, dass der FSX so gut bei den Kunden ankommt. An dieser Stelle bedanke ich mich auch bei allen Partnern für die gute Zusammenarbeit. In Zeiten von hohen Spritpreisen und Klimadiskussionen schaffen wir gemeinsam ein preisgünstiges, hochwertiges und damit attraktives Angebot auf der Franken-Sachsen-Magistrale", so Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung von Regio Bayern.

Betuwe-Route nimmt Betrieb auf

(15.06.) BERLIN - Nach 15-jähriger Bauzeit nehmen die Niederländer am 16. Juni eine der modernsten Güterzugverbindungen Europas in Betrieb. Die Betuwe-Route verbindet den Hafen Rotterdam mit dem deutschen Emmerich und knüpft damit den größten Tiefseehafen Europas besser an das europäische Schienennetz an. Die ausschließlich für den Güterverkehr vorgesehene Strecke ermöglicht einen Fahrtzeitgewinn von bis zu anderthalb Stunden auf der bedeutenden Achse zwischen Rotterdam und dem Ruhrgebiet. Mit Inbetriebnahme der Betuwe-Route will die niederländische Regierung den Anteil des Schienengüterverkehrs aus dem Hafen Rotterdam bis 2010 verdoppeln und 50 Millionen Tonnen Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Seit 1998 verzeichnet der Hafen ein jährliches Wachstum von rund acht Prozent mit steigender Tendenz. Über die nach einem niederländischen Landschaftsstrich genannte Güterzuglinie sollen rund 60 Prozent des gesamten deutsch-niederländischen Verkehrs abgewickelt werden. Neben den Massengütern wie Kohle, Erze, Öl und Chemieprodukte dient die Betuwe-Route vornehmlich zur Verteilung der steigenden Containermenge aus dem Hafen Rotterdam nach Deutschland und Europa.

Inklusive der Hafenlinie nach Maasvlakte hat die Betuwe-Route eine Länge von 160 Kilometern bis zum Grenzbahnhof Zevenaar. Ihre Fortsetzung auf deutscher Seite bildet die Ausbaustrecke Emmerich - Oberhausen, welche ab 2012 einen nahtlosen interoperablen Anschluss im europäischen Güterverkehrskorridor A bilden wird. Die Betuwe-Route ist mit modernster Technik, wie dem europäisch genormten Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) und dem Wechselstromsystem 25 Kilovolt (kV) 50 Hertz (Hz) ausgestattet. "Damit wird eine der ersten reinen Güterzugverbindungen mit europäischen Standards geschaffen, um Grenzprozesse zu beseitigen und eine bessere Qualität zu bieten", sagte Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG.

Der Beginn der Harmonisierung im Schienengüterverkehr hat eine Anpassung des Fahrzeugparks der Eisenbahnen zur Folge. Railion rüstet derzeit für rund 30 Millionen Euro 26 Mehrsystemloks der Baureihe 189 und 22 Loks der Baureihe 6400 auf ETCS um. Da noch zwei Teilstrecken mit Gleichstrom1,5 kV und der niederländischen Zugsicherungstechnik ausgestattet sind, müssen die Fahrzeuge zusätzlich diese Systeme integrieren. Die Eisenbahnen sind somit einem hohen Kostenblock zur Ertüchtigung ihrer Fahrzeuge ausgesetzt. Die Güterbahn Railion ist von der Bedeutung der Betuwe-Route überzeugt und wird diese Investitionen tätigen. "Ab 2008 werden wir den überwiegenden Teil der Verkehre auf dieser Strecke fahren, damit die produktionellen Vorteile eines durchgehenden grenzüberschreitenden Verkehrs voll ausgespielt werden können. Verbunden mit einer kürzeren Fahrtzeit erhöhen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit der Seehafen­hinterlandverkehre von den Westhäfen ganz wesentlich", sagt Dr. Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender der Railion Deutschland AG.

'FTD': Bahn verkauft Reederei Scandlines an drei Investoren

(15.06.) BERLIN - Nach Nach langwierigen Verhandlungen ist der Weg für den Verkauf der deutsch-dänischen Fährreederei Scandlines einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge nun frei. Demnach wollen die Finanzinvestoren 3i und Allianz Capital (je 40 Prozent) sowie die Deutsche Seereederei (DSR)  (20 Prozent) insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Euro für das Unternehmen zahlen, das zur Hälfte der DB und dem dänischen Staat gehört. Der Kaufvertrag soll nach den Informationen "aus Arbeitnehmerkreisen" in der kommenden Woche unterzeichnet werden. Ein Bahn-Sprecher lehnte am Donnerstagabend jeden Kommentar ab.

Streit mit VRR: DB zeigt sich weiterhin gesprächsbereit

(15.06.) DÜSSELDORF - Im Streit mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) um Einsparungen im Nahverkehr setzt die DB weiterhin auf konstruktive Gespräche. "Wir begrüßen es, dass der VRR heute in seiner Verwaltungsratsitzung die Tür dazu nicht gänzlich zugeschlagen hat", erklärte am Donnerstag Nachmittag Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von DB Regio NRW. Ziel müsse es bleiben, eine für die Fahrgäste im VRR-Gebiet verträgliche Lösung zu finden: "Dazu müssen sich beide Seiten bewegen. Wir waren und sind dazu bereit!", so Brüggemann. Aufgrund sinkender Zuwendungen des Bundes an die Länder für die Bestellung von Leistungen im öffentlichen Nahverkehr waren VRR und Bahn seit Monaten in Gesprächen über Einsparpotenziale. Ziel war es, die Auswirkungen für die Kunden möglichst gering zu halten und dennoch die ab 2008 fehlenden Mittel von jährlich 30 Millionen Euro im VRR zu kompensieren. Brüggemann: "Wir waren auf einem guten Weg, bis der VRR vergangene Woche die Gespräche leider abbrach."

Stattdessen kündigte der Verbund an, jährlich 45 Millionen Euro weniger zu zahlen. Als Grund dafür führt der VRR an, dass im 2004 abgeschlossenen Verkehrsvertrag keine marktgerechten Preise vereinbart seien. "Diese Einschätzung teilen wir überhaupt nicht", so Brüggemann. Im Gegenteil: Der aktuelle Verkehrsvertrag berücksichtige die Interessen beider Seiten angemessen. Brüggemann: "Die Einräumung eines Preisnachlasses seitens der Bahn ohne irgendeine Gegenleistung ist nicht akzeptabel. Durch unsere Vorschläge könnte die Finanzierungslücke des VRR fast vollständig geschlossen werden. Darauf müssen wir aufbauen." Zum Vorwurf, "die Bahn" liefere schlechte Qualität ab, sagte Bahnsprecher Gerd Felser: "Schon vor Wochen haben wir unsere Fahrgäste um Verständnis gebeten, dass durch erforderliche Bauarbeiten im Netz vorübergehend auch Qualitätseinbußen nicht zu verhindern sind. Mittelfristig sind diese Arbeiten notwendige Voraussetzung für mehr Qualität im stark belasteten Schienennetz des Ballungsraums Rhein-Ruhr."

Bussard sorgt für Streckensperrung

(15.06.) HANNOVER - Ein Bussard hat in der Nacht zu Donnerstag durch Überbrückung der Isolation einen Kurzschluss in der Oberleitung ausgelöst und damit die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Messebahnhof komplett stillgelegt. Erst am Nachmittag wurde die Bahnstrecke wieder freigegeben und die Züge verkehrten wieder nach Fahrplan. Zuvor war es vor allem im Fernverkehr zu erheblichen Verspätungen gekommen. Die Fernverkehrszüge von und nach Hannover Hauptbahnhof waren über Lehrte umgeleitet worden. Für den Nahverkehr war ein Busersatzverkehr zwischen den Bahnhöfen Hannover Messe/Laatzen und Hannover Hauptbahnhof eingerichtet worden.

CTL Logistics meldet sich 'europareif'!

(15.06.) WARSCHAU - Die CTL Logistics S.A., Warschau, präsentiert auf der transport logistic 2007 in München ihre Europastrategie: Die größte polnische Privatbahn wird ihre internationalen Logistikleistungen mit ungebrochenen, grenzüberschreitenden Eisenbahntransporten verstärkt ausbauen und den Aktionsradius erweitern. CTL Logistics (250 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2006) erwartet bis 2010 jährliche Zuwächse von 15 bis 20 Prozent sowie eine deutliche Umsatzsteigerung in Westeuropa.

Industrie und Transportwirtschaft brauchen eine länderübergreifende, europaweite Logistik", sagt Jarosław Pawluk, CEO der CTL Logistics S.A. "Die Schiene ist dabei prädestiniert für die Bewältigung langer Strecken mit großen Gütermengen quer durch Europa. Wir bieten unseren Kunden bereits heute europaweit maßgeschneiderte Logistik­leistungen mit ungebrochenen grenzüberschreitenden Eisenbahntransporten und werden diese Dienstleistung weiter ausbauen." Mit einer Verkehrsleistung von 3,25 Mrd. Nettotonnenkilometern ist der Marktführer unter den privaten polnischen Güterbahnen inzwischen ein wichtiges Bindeglied auf der Ost-West-Achse. Die Weichen sind auf Wachstum gestellt: „Im laufenden Geschäftsjahr streben wir eine Steigerung des Umsatzes an", sagt Pawluk. "Die Basis im Unternehmen ist geschaffen - CTL meldet sich 'europareif'!"

Besondere Marktchancen sieht CTL im Aufbau von eisenbahngestützten Logistikketten zwischen West- und Osteuropa: "In naher Zukunft schaffen wir die Voraussetzungen für eigene Bahnverkehre in weiteren europäischen Ländern, z.B. in Belgien, den Niederlanden, Österreich, Rumänien und der Slowakei", erklärt Matthias Raith, seit dem 1. Juni 2007 Vorstand der CTL Logistics für den Bereich European Development. Die Einrichtung seines Ressorts ist Teil der Europastrategie des Unternehmens. "Geplant ist, in mehreren Ländern eigene Tochterfirmen aufzubauen oder mit örtlichen Unternehmen auf operativer oder gesellschaftlicher Ebene zu kooperieren", sagt Raith. "Auch das Personal wird außerhalb Polens gezielt verstärkt."

Bereits heute verfügt CTL über den Netzzugang in Deutschland und ist hier mit erheblicher Dynamik unterwegs. Die Nachfrage nach grenzüberschreitenden Schienengüterverkehren sowie kundenspezifischen und kostenoptimierten Lösungen aus einer Hand ist in Deutschland wie in ganz Europa ungebrochen. "Wir bringen beispielsweise 200.000 Tonnen Schotter in Ganzzügen aus Deutschland zum Autobahnausbau nach Polen", erklärt Peter Plewa, Geschäftsführer der CTL Logistics GmbH, Düsseldorf. "Durch unsere ausgeklügelten, multimodalen Logistikkonzepte können wir die Transporte im Hauptlauf mit der Eisenbahn durchführen. Wir haben damit beispielhaft die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn gegenüber der Straße unter Beweis gestellt."

Neuen Kundenanforderungen für transeuropäische Verkehrsleistungen begegnet CTL mit der Erweiterung des Portfolios. Das jüngste Tochterunternehmen, die im Februar 2007 gegründete CTL Car Transport Logistics GmbH, bietet z.B. komplexe Material- und Fahrzeuglieferungen mit eigenem Equipment und starken Kooperationspartnern an. „Wir starten den Fahrzeugtransport auf der Schiene noch 2007 mit ersten, eigenen Doppelstockwaggons", sagt Gerald Binz, Geschäftsführer der CTL Car Transport Logistics. "Mit einem Neubauprogramm werden wir die Zahl eigener Waggons bis Ende 2012 auf über 1.800 erhöhen." Um seine Verkehrsleistungen europäischen Anforderungen anzupassen, wird der CTL-Konzern noch in diesem Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in Lokomotiven und Waggons investieren. "Wir bieten die gesamte Leistung aus einer Hand und beschränken uns nicht auf die Traktion", so Jarosław Pawluk. "Dafür setzt CTL von Beginn an auf kontinuierliche Investitionen in eigenes Equipment und eigene Bahninfrastruktur."

Berlin: S-Bahnen müssen langsamer in Bahnhöfe einfahren

(14.06.) BERLIN - Als Reaktion auf den Unfall am Südkreuz vom vergangenen November, bei dem eine S-Bahn nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und auf einen Gleismesstriebwagen prallte, müssen die S-Bahnen laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" ab sofort in bestimmten Fällen langsamer in die Bahnhöfe einfahren. Zeige ein Vorsignal an, dass die S-Bahn vor dem darauf folgenden Signal stoppen müsse, so dürfe dieses Vorsignal nur noch mit höchstens 80 km/h passiert werden, damit auf jeden Fall sichergestellt sei, dass der Zug rechtzeitig zum Stehen komme, hieß es. Die Weisung an die Triebfahrzeugführer gelte für die Fahrzeuge der neuesten Baureihe 481, von denen ein Zug in den Unfall am Südkreuz verwickelt war. Die Fahrzeiten verlängern sich dem Bericht zufolge nur leicht. "Die Fahrgäste merken davon nichts", zitierte die Zeitung den neuen S-Bahn-Geschäftsführer, Tobias Heinemann.

"FTD": Tiefensee ignoriert Ministerkollegen beim Bahnbörsengang

(14.06.) BERLIN - Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat beim Gesetzentwurf zur Bahn-Privatisierung nach Informationen der "Financial Times Deutschland" zahlreiche Bedenken seiner Kabinettskollegen ignoriert. In dem der Zeitung vorliegende Entwurf berücksichtige Tiefensee an den wichtigen Stellen weder die Einwände der anderen Minister noch die Kritik der Experten bei den Anhörungen im Bundestag, schreibt die "FTD". Besonders unerfreulich sei der Gesetzentwurf für Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU). Er hatte unter anderem gefordert, dass die Bahn das Schienennetz nur für zehn Jahre im Wege der Sicherungsübereignung vom Bund erhält. Die zweite Periode sollte - falls sich die Regelung bewährt - fünf Jahre dauern. Das Verkehrsministerium hat laut "FTD" nun jedoch 15 und 10 Jahre vorgesehen. Auch die Forderungen von Glos nach schärferer Regulierung des Schienennetzes sei ignoriert worden. 

Laut einem Bericht des "Tagesspiegel" kommt der geänderte Gesetzentwurf Kritikern aus dem Innen-, Wirtschafts- und Justizressort zumindest in der Frage entgegen, wieviel Einfluss der Bund auf die Bahn nach dem Börsengang noch hat. Private Investoren, die sich an der DB beteiligen, sollen demnach kaum Einfluss auf den Konzern erhalten. Der Bund allein als Mehrheitseigentümer einer privatisierten DB AG solle über die Besetzung der Arbeitgebervertreter im Aufsichtsrat bestimmen. Auch eine Absprache mit Dritten - den privaten Investoren - über die Stimmabgabe des Bundes in der Hauptversammlung wäre unwirksam. Bei den Infrastrukturtöchtern erteilt der Bund der DB AG laut "Tagesspiegel" zwar eine Stimmrechtsvollmacht. Doch bei der Wahl und Abberufung von deren Aufsichtsratsmitgliedern müsste nach den neuen Vorstellungen das Verkehrsministerium die Zustimmung erteilen. Zuvor war aus den oben aufgeführten Ministerien die Kritik laut geworden, nach dem bisherigen Gesetzentwurf habe der Bund nach der Privatisierung viel zu wenig Einfluss auf die Bahn und die Entwicklung des Schienennetzes.

Der Entwurf soll den Berichten zufolge am kommenden Montag zwischen den Ministerien beraten werden. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte dem "Tagesspiegel", im Ministerium gehe man davon aus, einen Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause - das heißt im Juli - ins Kabinett einzubringen. Der Sprecher reagierte auf Spekulationen, man bereite sich bereits auf einen Termin im August vor.

"Abendblatt": Bahn-Hotline überlastet

(14.06.) BERLIN - Wegen der großen Nachfrage nach dem neuen Spartarif "Dauer Spezial" der Bahn ist die Hotline 11861 des Unternehmens einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" derzeit überlastet. "Wir wurden von der starken Resonanz überrascht", sagte ein Konzernsprecher der Zeitung. Die Wartezeiten seien wesentlich länger als sonst. Der Sprecher wies aber darauf hin, dass erst ab dem Zeitpunkt der Verbindung Kosten entstünden. "Wir werden nun 40 zusätzliche Mitarbeiter im Callcenter einstellen." Am Wochenende würden die Probleme behoben sein. Die Internetseite der Bahn laufe inzwischen wieder stabil.

Weiterer Meilenstein beim Neubauprojekt Stuttgart - Ulm

(14.06.) STUTTGART - Mit diesem Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes liegt für einen weiteren Abschnitt der geplanten Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Stuttgart und Ulm die planrechtliche Genehmigung vor. Damit ist der Kernbereich von Stuttgart 21 mit dem neuen innerstädtischen Ring, dem neuen Durchgangsbahnhof  und allen Zulaufstrecken planfestgestellt. Der Beschluss des Eisenbahnbundesamtes (EBA) wurde heute vom Leiter der EBA-Außenstelle Karlsruhe/Stuttgart, Volker Kurze, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Werner W. Klingberg, und dem für die Neubaumaßnahmen verantwortlichen Gesamtprojektleiter der Bahn, Peter Marquart, offiziell übergeben. Als nächster Beschluss zu Stuttgart 21 wird der Planfeststellungsbescheid zum Abschnitt 1.4, dem Teil der Hochgeschwindigkeitsstrecke vom Stuttgarter Flughafen bis Wendlingen Ende 2007 erwartet.

Verwaltungsgericht sieht keine Chance für Tempelhof

(14.06.) BERLIN - Für den Weiterbetrieb des Berliner Flughafens Tempelhof über 2008 hinaus gibt es keine Rechtsgrundlage. Das hat das Bundesverwaltungsgericht nach Informationen des "Tagesspiegel" am Mittwoch festgestellt. Mit der Entscheidung habe sich die Klage der Bahn AG erledigt, die den Flughafen in begrenztem Umfang weiterbetreiben wollte, schreibt die Zeitung. Um das möglich zu machen, hatte die Bahn auf Planfeststellung geklagt. Die Leipziger Richter begründeten die Abweisung der Klage dem Bericht zufolge vor allem damit, dass sie gar nicht zuständig seien. Man erwäge, das Verfahren an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg weiterzuleiten. Vor allem erinnert das Bundesverwaltungsgericht daran, dass das Planfeststellungsverfahren, das die Bahn mit ihrer Klage angegriffen hatte, abgeschlossen sei. Auf Grundlage dieses Verfahrens komme eine Weiternutzung des Tempelhofer Flughafens nicht in Betracht. Ein Sprecher der Bahn interpretierte das Urteil dem Bericht zufolge dagegen anders: das Gericht habe keine endgültige Entscheidung getroffen, sondern von beiden Parteien Stellungnahmen erbeten, zitierte ihn die Zeitung. Darauf werde man in der gesetzten Frist reagieren. "Wir erwarten weiterhin von der Klage eine verbindliche Klärung der Vereinbarkeit des Weiterbetriebs von Tempelhof neben dem BBI."

Abzug von Bahn-Personal bei Engpässen rechtswidrig

(14.06.) BONN (AP/ eig. Ber.) - Die DB darf nach Auffassung der Bundesnetzagentur auch bei Personalengpässen keine Mitarbeiter von ihren angestammten Posten abziehen, wenn dies zu erhebliche Störungen im Zugverkehr führt. Die DB Netz hatte im Mai auf der Strecke von Coesfeld nach Dorsten ihre Schrankenwärter für mehrere Tage komplett abgezogen, weil sie nach Darstellung der DB als Ersatz für gestörte Bahnübergangssicherungen im Raum Bonn dringend benötigt wurden. Die Lokführer des auf dieser Strecke verkehrenden Eisenbahnunternehmens "NordWestBahn" mussten daher jedes Mal anhalten und den Bahnübergang selbst sichern, so dass es zu erhebliche Verspätungen kam. Die Aufsichtsbehörde bewertete den Abzug der Schrankenwärter als einen Verstoß gegen Vorschriften des Eisenbahnrechts und als diskriminierendes Verhalten gegenüber dem betroffenen Eisenbahnunternehmen. Konsequenzen hat der so genannte "Feststellungsbescheid" für die DB allerdings nicht, da die Bundesnetzagentur nach eigenen Angaben keine Sanktionsmöglichkeiten hat.

Krähe sorgt für erhebliche Behinderungen im Schweizer Bahnverkehr

(14.06.) BERN - Eine Fahrleitungsstörung in Bern hat am Mittwoch zwischen 8.30 und 10.00 Uhr zu großen Verspätungen und Zugausfällen geführt. Der Bahnhof Bern war nur beschränkt befahrbar. Im Fernverkehr kam es daher zu Verspätungen von bis zu 45 Minuten, die S-Bahnen mussten teilweise vorzeitig wenden. Die SBB setzte zahlreiche Betreuer zur Kundeninformation an den Bahnhöfen ein. Gegen 10.00 Uhr konnten Techniker die Störung beheben. Der Grund der Störung ist bekannt: Eine Krähe hatte beim Unterwerk, das für die Speisung der Fahrleitung im Raum Bern verantwortlich ist, einen Kurzschluss ausgelöst.

125. Kieler Woche 2007: Zusatzzüge von DB und NOB

(13.06.) KIEL - Die DB hat sich auch in diesem Jahr wieder gut auf den zu erwartenden Besucheransturm der Kieler Woche 2007 (16. Juni bis 24. Juni) gerüstet. So wird die Regionalbahn Schleswig-Holstein (RB SH) insgesamt 164 zusätzliche Züge einsetzen, insbesondere an den Wochenenden und in den Tagesrandlagen. Zusätzlich fahren 90 Züge zwischen Kiel und Preetz bzw. Lübeck, 26 Züge zwischen Kiel über Eckernförde nach Flensburg und 48 Züge zwischen Kiel und Neumünster bzw. Hamburg. In zahlreichen Zügen wird zudem das Platzangebot durch zusätzliche Wagen erhöht. Sonderfahrpläne mit den genauen Fahrzeiten werden als handliches Faltblatt beim DB Service Point in Kiel sowie in DB Reisezentren des Kieler Umlandes erhältlich sein. Infos gibt es auch online unter www.regionalbahn-sh.de oder telefonisch unter 01805 194195.

In Kiel ist der DB Service Point als Anlaufstelle für die Reisenden durchgehend von 6 Uhr bis 1 Uhr besetzt, samstags und sonntags sogar bis 2 Uhr. Das DB Reisezentrum  ist an den Samstag, 16. und 23 Juni, sowie am Sonntag, 24. Juni von 6:45 Uhr bis 22 Uhr geöffnet, am Freitag, 22. Juni von 5:45 Uhr bis 22 Uhr und an den übrigen Tagen jeweils von 5.45 Uhr bis 20.30 Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen Reisenden im Bereich des Bahnhofs elf DB-Automaten zum Fahrscheinkauf zur Verfügung.

Auch die Nord-Ostsee-Bahn bietet zur Kieler Woche auf den Strecken Kiel - Husum sowie Kiel - Neumünster zusätzliche Fahrten an. Darüber hinaus werden ab dem späten Nachmittag Züge mit mehr Kapazitäten eingesetzt; auf der Strecke Kiel - Husum wegen der zu erwartenden Touristenströme von der Westküste sogar bereits ab dem späten Vormittag. Die NOB kann während der Kieler Woche nicht gewährleisten, dass Fahrräder im Zug mitgenommen werden können. Da nicht alle Züge einen Niederflureinstieg bieten, bittet das Bahnunternehmen mobilitätseingeschränkte Personen, sich bitte möglichst einen Tag vor Fahrtantritt an die Kunden-Hotline unter 0180/10 180 11 (Ortstarif) zu wenden, so dass die NOB eine individuelle Reiselösung erstellen kann. Der Kieler-Woche-Fahrplan der NOB liegt ab sofort in den Zügen aus. Im Internet ist er unter www.nord-ostsee-bahn.de.

Günstiger nach Metz Ville mit neuem Saar-Lorraine-Tarif

(13.06.) SAARBRÜCKEN - Bahn fahren nach Frankreich wird immer bequemer und günstiger. Gleichzeitig mit der neuen ICE-Verbindung nach Paris wurde auch das Reisen in den Nahverkehrszügen nach Frankreich noch attraktiver. Zwischen Saarbrücken Hauptbahnhof und Metz Ville wurde erstmals ein eigener Tarif eingeführt. Darin verschmolzen die bislang gültigen internationalen Tarife der DB und der SNCF zu einem neuen Tarif, dem Saar-Lorraine-Tarif. Mit diesem günstigen Tarif wurden für alle zwölf Bahnhöfe auf der Strecke nach Metz Ville, gestaffelt nach der Entfernung, eigene Fahrpreise berechnet. Die Fahrt von Saarbrücken nach Forbach kostet jetzt 3,10 Euro, nach Metz Ville 7,90 Euro. Es können sowohl Einzelfahrscheine als auch Hin- und Rückfahrscheine gelöst werden. Saarbrücken - Metz Ville hin und zurück kostet 15,80 Euro, bislang 28,60 - eine Ersparnis von 12,80 Euro. Selbst zu dem preiswerten Saar-Lorraine-Ticket, welches 20 Euro kostet, spart der Reisende mit dem neuen Tarif 4,20 Euro. Die Fahrscheine sind in Saarbrücken an den  Fahrscheinautomaten und im DB ReiseZentrum erhältlich. Ab Mitte Dezember werden mit Wochen- und Monatskarten für die Strecke auch interessante Angebote für Berufspendler eingeführt. Dann werden die Fahrscheine auch an den Fahrkartenautomaten im gesamten Saarland erhältlich sein.

ICE-Verbindung Berlin - Rostock offiziell eröffnet

(13.06.) ROSTOCK - In Rostock-Warnemünde wurde am Dienstag die Aufnahme der neuen ICE-Verbindung Berlin - Rostock feierlich mit der Taufe eines ICE begangen. Harald Ringstorff, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, und DB-Chef Hartmut Mehdorn tauften einen ICE auf den Namen "Ostseebad Warnemünde". Am vergangenen Sonntag hatte die DB den ersten ICE auf der Strecke München - Leipzig - Berlin - Rostock eingesetzt. Der neue ICE verkehrt in Richtung München - Berlin - Rostock von Sonntag bis Freitag und erreicht Rostock jeweils 20.32 Uhr. In der Gegenrichtung fährt der ICE ab Rostock Hauptbahnhof von Montag bis Freitag 7.27 Uhr ab, an den Sonnabenden jeweils um 9.27 Uhr. Die Züge halten  in den Berliner Bahnhöfen Südkreuz, Hauptbahnhof und Gesundbrunnen sowie in Neustrelitz und Waren (Müritz). Für das neue Angebot wurde die Strecke Berlin - Rostock in Mecklenburg-Vorpommern teilweise ausgebaut. Bis Mitte 2008 wird auch der Abschnitt Blankenburg - Warnow für Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h fertig gestellt. Auch zwischen Neustrelitz und Waren wird die Strecke für 160 km/h ausgebaut.

Mit rund 4.400 Mitarbeitern ist die DB einer der größten Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern. Direkt und indirekt schaffen und sichern die DB-Unternehmen über 7.600 Arbeitsplätze im Land. Das Auftragsvolumen über jährlich rund 115 Millionen Euro in der Region geht zu über 90 Prozent an mittelständische Unternehmen. Die Aufträge der DB AG sichern allein rund 2.100 Arbeitsplätze in der Region. Täglich sind über 50.000 Fahrgäste in den Fernverkehrs- und Regionalzügen sowie in der S-Bahn Rostock unterwegs. Viele der 230 Bahnhöfe sind bereits modernisiert und behindertengerecht ausgestattet worden. Für dieses Jahr sind dafür weitere 14 Millionen Euro vorgesehen. Auch die Modernisierung der Wagenflotte geht weiter: Klimatisierte Doppelstockwagen fahren ab Jahresende zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg. Auf der Insel Rügen ersetzen ab kommendem Jahr neue Elektrotriebwagen die alten Fahrzeuge.

DB Logistics gewinnt IBS Förderpreis Rail Logistic 2007

(13.06.) MÜNCHEN - DB Logistics hat den diesjährigen Förderpreis "RAIL-LOGISTIC" der Interessengemeinschaft der Bahnspeditionen (IBS) gewonnen. Der Preis wurde am Dienstag auf der Messe transport logistic 2007 in München übergeben. Der eingereichte Vorschlag "Railport Europe - Innovation für den Schienengüterverkehr von morgen" konnte die hochkarätig besetzte Jury unter Leitung von Frank Schnell, dem ehemaligen Herausgeber der Deutschen Logistik-Zeitung (DVZ), überzeugen. RailportEurope bietet Verladern ohne eigenen Gleisanschluss Zugang zum Schienennetz. Ausgangspunkt ist stets das Einzelwagennetz der Railion Deutschland AG, von wo die Railports in Dänemark, Niederlanden, Frankreich, Italien, Schweiz und Deutschland in regelmäßigen Shuttleverkehren fahrplanmäßig angefahren werden. Zudem bieten die Railports Zwischenlagermöglichkeiten sowie einen flexiblen Lkw-Einsatz bei der Abholung und der Zustellung. Derzeit gibt es 21 Railports, davon zehn in Deutschland, die sich jeweils in der Nähe großer Wirtschaftszentren befinden.

Engere Zusammenarbeit zwischen Railion und  belgischer B-Cargo

(13.06.) MAINZ - Railion und die belgische B-Cargo wollen ihre Zusammenarbeit deutlich intensivieren. Der Fokus liegt auf dem weiteren Qualitätsausbau in den grenzüberschreitenden Verkehren zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Carel Robbeson als langjähriger Managing Director der Railion Nederland und Kenner sowohl der Railion Deutschland und als auch der B-Cargo wird diese Aufgabe ab 1. Juli 2007 übernehmen. Railion-Chef Klaus Kremper: "Carel Robbeson kennt die involvierten Eisenbahnen, deren Schlüsselpersonen und vor allem auch deren Kulturen. Seine Bestellung ist ein klares Zeichen an die Partner, die Zusammenarbeit zügig entwickeln zu wollen. Aufgrund der strategischen Bedeutung berichtet er in der neuen Funktion direkt an Dr. Christoph Wolff, Vorstand Internationales und Netzmanagement"

Detlef Heydt wird ab 1. Juli 2007 als neuer Managing Director die Leitung der Railion Nederland übernehmen. Heydt hat sich in unterschiedlichen operativen Führungsaufgaben bewährt, zuletzt als Produktionschef des Geschäftsfeldes Intermodal, und ist mit der Hafenthematik gerade in Rotterdam vertraut. Er wird den laufenden Integrationsprozess zwischen Railion Nederland und den anderen Railion-Gesellschaften weiter vorantreiben. Sein Fokus liegt dabei auf der kurzfristigen Verbesserung der Produktionsqualität und der engen Zusammenarbeit mit dem Transportmanagement Duisburg, um die grenzüberschreitende Betriebsdurchführung zu verbessern.

BLS AG erhöht Platzangebot auf der S-Bahn Bern

(13.06.) BERN - Die BLS AG vergrößert schrittweise das Platzangebot auf den S-Bahn-Linien S1 und S3. Seit Montag  verkehrt der Zug der S1 mit der größten Nachfrage  - Thun ab 06.43, Münsingen ab 06.56, Bern an 07.13 Uhr - neu mit 721 Sitzplätzen, 129 mehr als bis dahin. Die Nachfrage auf den S-Bahn-Linien S1 und S3 steigt kontinuierlich. In Spitzenzeiten führt dies zu knappen Platzverhältnissen. Zur Erhöhung des Platzangebots werden 13 Niederflur-Triebzüge NINA durch Einfügen eines vierten Wagenkastens verlängert. Die Zahl der Sitzplätze pro Fahrzeug steigt damit um 43 auf 191, davon neu 32 in der 1. Klasse und 159 in der 2. Klasse.

Seit Ende Mai stehen sieben verlängerte NINA im Einsatz. Dies erlaubt es der BLS AG, sie gezielt in sechstägigen Umläufen schwergewichtig auf der S1 einzusetzen. Profitieren sollen unter anderem die Fahrgäste des S1-Zuges mit der grössten Nachfrage. Dieser Zug verlässt Thun um 06.43 Uhr und fährt via Münsingen nach Bern, wo er um 07.13 Uhr ankommt. Er wird von Montag bis Freitag neu mit drei vierteiligen und einer dreiteiligen NINA gefahren. Die 234 Meter lange Komposition bietet 721 Sitzplätze, das sind 129 mehr als bisher. Wegen den teilweise ungenügenden Perronlängen wird die hinterste NINA erst ab Münsingen geöffnet und sie kann Bern Wankdorf nicht bedienen. Dies wird auf den Informationsdisplays des betreffenden Fahrzeugs entsprechend angeschrieben und im Zug über Lautsprecher angesagt. Die übrigen vierteiligen NINA folgen im Abstand von zwei bis drei Wochen bis September 2007. Im Weiteren werden zehn neue JUMBO-Gelenkwagen mit je 130 Sitzplätzen in 2. Klasse ausgeliefert. Ab Fahrplanwechsel werden sie insbesondere auf der S-Bahn-Linie S3 eingesetzt.zu finden. Informationen erhalten die Fahrgäste auch zum Ortstarif über das Service-Telefon unter 0180/10 180 11.

Eisenbahngüterverkehr: 6,3 Prozent mehr Güter im ersten Quartal 2007

(12.06.) WIESBADEN - Auf dem deutschen Schienennetz haben die Eisenbahnunternehmen im ersten Quartal 2007 insgesamt 90,3 Millionen Tonnen transportiert. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, waren das 6,3 Prozent oder 5,4 Millionen Tonnen mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Diese Zunahme sei von allen Hauptverkehrsbeziehungen getragen worden: Demnach stieg der Binnenverkehr mit 55,6 Millionen Tonnen um 4,0 Prozent. Die Güterströme mit Auslandsbezug nahmen insgesamt um 10,3 Prozent zu und umfassten 34,7 Millionen Tonnen. Die höchste prozentuale Zunahme verzeichnete dabei mit 19,2 Prozent der Durchgangsverkehr, der im ersten Quartal 2007 5,0 Millionen Tonnen betrug. Der grenzüberschreitende Empfang stieg um 10,3 Prozent auf 15,3 Millionen Tonnen. Der grenzüberschreitende Versand (14,4 Millionen Tonnen) erhöhte sich um 7,4 Prozent.

Nach Gütern und ihrer jeweiligen Transportmenge differenziert, nahm die volumenstärkste Güterabteilung "Besondere Transportgüter" (16,5 Millionen Tonnen) um 16,2 Prozent zu, sie umfasst auch den kombinierten Verkehr. Die zweitgrößte Güterabteilung "Eisen, Nichteisen-Metalle" (15,9 Millionen Tonnen) stieg um 14,6 Prozent, daneben wurden feste mineralische Brennstoffe (13,6 Millionen Tonnen; - 10,7 Prozent) seltener transportiert. Steine und Erden (8,9 Millionen Tonnen) nahmen um 13,9 Prozent zu, während für den von der Tonnage her in etwa gleichgewichtigen Produktbereich Mineralölerzeugnisse (8,7 Millionen Tonnen) eine Abnahme um 4,1 Prozent zu verzeichnen war. Im ersten Quartal 2007 erreichte die Transportleistung (das Produkt aus Transportaufkommen und Versandweite) für den gesamten Eisenbahngüterverkehr 28,7 Milliarden Tonnenkilometer. Dies entspricht einer Zunahme von 11,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit ergab sich eine durchschnittliche Transportweite pro Tonne von 318 Kilometern (+ 4,7 Prozent).

Besondere Wachstumsimpulse gingen vom kombinierten Verkehr aus: Der Transport von Containern, der den größten Teil des kombinierten Verkehrs umfasst, erreichte von Januar bis März 2007 ein Volumen von 14,7 Millionen Tonnen (+ 18,0 Prozent inklusive Behältergewichte). Dieses Aufkommen ist in der oben genannten Gesamt-Tonnage von 90,3 Millionen Tonnen bereits enthalten. Bei der Maßeinheit TEU (Twenty Foot Equivalent Unit; 1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) ergab sich ein Wert von 1,4 Millionen TEU (+ 13,9%). Die tonnenkilometrische Leistung (7,4 Milliarden Tonnenkilometer) stieg um 17,7 Prozent. Die durchschnittliche Beförderungsweite lag mit 544 Kilometern deutlich über dem Wert der gesamten Transporte im Eisenbahngüterverkehr.

Weltpremiere auf der Nahestrecke: Tunnelerneuerung bei laufendem Zugverkehr

(12.06.) FRANKFURT/Main - Die DB setzt im Jähroder Tunnel an der Nahestrecke zwischen Heimbach und Neubrücke erstmals bei der Erneuerung von Eisenbahntunneln ein neues Bauverfahren ein, mit dem während der Bauzeit der Zugverkehr aufrechterhalten werden kann. Weltneu dabei ist, dass der Tunnel von einem sogenannten Tunnelvortriebsportal - einer 120 Tonnen schweren Maschine - aus erneuert wird, die sich wie ein umgedrehtes "U" in die Wände und Decke des bestehenden Tunnels eingräbt. Der Hohlraum unter der Maschine bietet ausreichend Platz für eingleisigen Zugverkehr.

"Wir setzen hier erstmals ein Bauverfahren ein, mit dem die Beeinträchtigung durch die Baumaßnahme erheblich gemildert werden kann", erläutert Matthias Breidenstein, Gesamtprojektleiter Tunnelbauprojekte bei der DB ProjektBau, der das innovative Verfahren entwickelt hat. Mit dem Vortriebsportal wird das gesamte alte Tunnelmauerwerk abgebrochen und der dahinterliegende Fels abgetragen. Dabei wird der Jähroder Tunnel um 1 Meter 60 aufgeweitet und zunächst mit Spritzbeton, dann mit Schalbeton ausgebaut. Im Endzustand wird der Tunnelinnenradius von etwa vier auf fünf Meter vergrößert worden sein. Ab August werden die Arbeiten am Mausenmühlen-Tunnel fortgesetzt.

Baubeginn für den 129 Meter langen Jähroder und den benachbarten Mausenmühlen-Tunnel (149 Meter) war Oktober 2006. Um das über 22 Meter lange Vortriebportal im Tunnel betreiben zu können, musste lediglich der Eisenbahnbetrieb zwischen Heimbach und Neubrücke vorübergehend von zwei auf ein Gleis reduziert werden. Zum Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember war die Strecke zwischen den Bahnhöfen Heimbach und Neubrücke auf einen eingleisigen Betrieb umgebaut worden. Diese Einschränkung wurde bei der Fahrplangestaltung aber berücksichtigt, so dass die Begegnungen der Züge in anderen Streckabschnitten liegen und so ein fahrplanmäßiger Betrieb gewährleistet ist. Die Gesamtinvestition in die Tunnel beträgt über zehn Millionen Euro.

Noch im laufenden Jahr werden die Arbeiten am Jähroder und am Mausenmühlen-Tunnel abgeschossen werden. Die Tunnelerneuerung soll dann in 2009/10 mit den Tunneln Frauenberg und Kupferheck und ab 2011 mit zwei weiteren Tunneln fortgesetzt werden. Die Erneuerungen der Tunnel sind Teil der Investitionsoffensive zur Grundsanierung der Nahestrecke. Seit 2004 sind auf dieser Strecke Gleisanlagen mit einer Gesamtlänge von über 100 Kilometern vollständig erneuert worden. Allein dafür wurden bereits Investitionen in einer Größenordnung von rund 52 Millionen Euro getätigt.

24 neue Doppelstockwagen bei SOB im Einsatz

(12.06.) MÜHLDORF - Die 24 neuen Doppelstockwagen der SüdostBayernBahn (SOB) sind seit letztem Sonntag offiziell im Einsatz. Die SOB bietet ihren Kunden damit auf der stark nachgefragten Strecke Mühldorf (Inn) - München die neuesten und modernsten Fahrzeuge, die im Regionalverkehr in Deutschland unterwegs sind. Eine Besonderheit sind die neuen Doppelstockwagen für die Reisenden der 1. Klasse: Mit Ledersitzen und ausklappbaren Tischen, Teppichboden, Steckdosen und einem neuartigen Beleuchtungssystem setzt die SüdostBayernBahn neue Standards im Regionalverkehr. Dank einer Beschränkung auf drei Sitze je Reihe haben die Reisenden in der ersten Klasse künftig deutlich mehr Platz. In den neuen Wagen ist die 1. Klasse generell nur noch im Oberdeck zu finden. Damit haben Berufs- und Geschäftsreisende mehr Ruhe zum Arbeiten.

Auch in der 2. Klasse gibt es deutliche Verbesserungen: Klimaanlage, breite und bequeme Einstiege sowie neue komfortable Sitze mit mehr Beinfreiheit. Jeder 2. Klasse-Doppelstockwagen bietet 23 Sitzplätze mehr als ein herkömmlicher Personenzugwagen. Die Platzkapazität erhöht sich durch die neuen Wagen um über 20 Prozent gegenüber den bisherigen einstöckigen Wagen. Die neuen Wagen kommen - gemeinsam mit den bisherigen Wagen - auf der Strecke Mühldorf - München zum Einsatz. Im Berufsverkehr werden auch auf der Strecke Simbach (Inn) - Mühldorf die beiden wichtigen Pendlerzüge um 5:53 Uhr ab Simbach und um 17:27 Uhr ab München Hbf mit modernen Doppelstockwagen fahren. Bis zum Jahresende will die SüdostBayernBahn außerdem auch ihre älteren Doppelstockwagen mit einer Klimaanlage nachrüsten und einen Teil der 1.-Klasse-Abteile auf das neue Design umstellen.

'FTD': DB prüft Einstieg in Saudi-Arabien

(12.06.) BERLIN - Die DB strebt einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge die Beteiligung an milliardenschweren Eisenbahn- und Logistikprojekten in Saudi-Arabien an. Der Konzern bemühe sich um den Zuschlag für den Betrieb von Hochgeschwindigkeits- und Güterverkehrszügen sowie eines Frachtumschlag-Standorts in der Retortenstadt King Abdullah Economic City, schreibt die Zeitung. Der gesamte Vorstand habe Anfang Mai in Saudi-Arabien erste Gespräche zu dem Thema geführt, berichtet die "FTD" unter Berufung auf das Umfeld der Projektsteuerung in Saudi-Arabien.

Kostenlose Fahrradbeförderung auf der Kulturbahn

(12.06.) ULM - Auf der Kulturbahn, die zwischen Pforzheim, Horb und Tübingen verkehrt, können die Fahrgäste im Streckenabschnitt Horb - Pforzheim ihre Fahrräder in den Nahverkehrszügen (RegionalBahnen) der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) von Montag bis Freitag ab 9.00 Uhr, an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen ohne zeitliche Einschränkung weiterhin kostenlos mitnehmen. Durch Unterstützung des Landkreises Calw wurde die bisherige Vereinbarung über die kostenfreie Beförderung von Fahrrädern in den Nahverkehrszügen der RAB jetzt um ein weiteres Jahr bis Ende Juni 2008 verlängert. Für die Mitnahme von Fahrrädern vor 9.00 Uhr ist eine Fahrradkarte zum Preis von 2,50 Euro (KultourBahn Rad-Ticket) oder eine Fahrradtageskarte Nahverkehr (gültig am angegebenen Reisetag bundesweit als Tageskarte für beliebig viele Fahrten) zum Preis von 4,50 Euro erforderlich.

Huber: "Ende 2010 ist und bleibt Inbetriebnahmeziel für neue S-Bahnen in Nürnberg"

MÜNCHEN - "Die vier geplanten S-Bahn-Strecken im Großraum Nürnberg sollen Ende 2010 in Betrieb gehen. Das ist und bleibt unser Ziel für diese so wichtigen Infrastrukturprojekte. Wir arbeiten mit allen Beteiligten hart an der Realisierung der Strecken." Mit diesen Worten wies Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber die Behauptung von MdL Thomas Beyer, die Staatsregierung spiele bei der S-Bahn Nürnberg mit einer Hinhaltetaktik, entschieden zurück. Mit seinen Äußerungen löse Beyer im Nürnberger Raum unberechtigte Verunsicherungen aus. Das sei weder im Sinne der Region noch der vier S-Bahnprojekte.

Huber: "Die Verhandlungen der Bau- und Finanzierungsverträge zwischen dem Freistaat und der DB AG laufen auf Hochtouren. Wie angekündigt ist der Abschluss der Bau- und Finanzierungsverträge für diesen Spätsommer vorgesehen." Die Entwurfsplanungen sind für die Strecken nach Ansbach, Neumarkt und Hartmannshof bereits abgeschlossen. Derzeit laufen die Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren. Sofern sich bei der Erlangung des Baurechts keine besonderen Schwierigkeiten ergeben, soll Mitte 2008 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Neuberechnung der Nutzen-Kosten-Untersuchung für die Strecke Nürnberg - Ansbach konnte mittlerweile mit einem eindeutig positiven Ergebnis abgeschlossen werden.

Start der ICE- und TGV-Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich

(11.06.) FRANKFURT/Main - Deutschland und Frankreich rücken durch ICE und TGV näher zusammen. Am Sonntag wurde der Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen beiden Ländern aufgenommen. Der erste ICE in Richtung Deutschland ging um 6.43 Uhr im Pariser Bahnhof Gare de l'Est auf die Reise. Er war der erste Zug, der die neue französische Hochgeschwindigkeitsstrecke "TGV Est Européen" mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h planmäßig befahren hat. Der erste ICE in die französische Hauptstadt startete um 8.29 Uhr in Frankfurt/Main. Die Fahrzeit zwischen beiden Städten beträgt nur noch rund vier Stunden. Der TGV fuhr um 7.24 Uhr in Paris mit Ziel Stuttgart ab, in die Gegenrichtung ging es erstmals um 12.55 Uhr bei einer Fahrtzeit von 3 Stunden 39 Minuten. Alle Züge waren laut DB sehr gut gebucht.

"Dieser Tag hat für uns eine besondere Bedeutung: Nach jahrelanger intensiver Vorbereitung auf deutscher und französischer Seite leiten wir heute eine neue Ära im europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr ein", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Sonntag bei der Ankunft des ersten TGV in Stuttgart. Mit Festveranstaltungen feierte die DB in allen Haltestädten die Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen Deutschland und Frankreich. Konzerte mit Stars wie No Angels, Monrose, Sasha, Patricia Kaas oder Roger Cicero bildeten dabei die Höhepunkte.

Das neue Angebot betreibt die DB in Kooperation mit der französischen Eisenbahn SNCF. Die nördliche Linie von Frankfurt/Main über Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken nach Paris wird vom deutschen ICE 3 bedient. Auf der Verbindung von Stuttgart über Karlsruhe und Straßburg kommt der französische TGV zum Einsatz. Auf beiden Linien verkürzen sich die Reisezeiten um mehr als zwei Stunden.

DB und SNCF verhandeln über Kooperation im Frachtverkehr

(11.06.) DÜSSELDORF - Die französische Staatsbahn SNCF verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit der DB über eine umfassende Kooperation im internationalen Frachtverkehr. Das sagte SNCF-Präsidentin Anne-Marie Idrac dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Wir durchforsten gerade alle Bereiche, um zu prüfen, wo eine Zusammenarbeit Sinn machen könnte", sagte Idrac. Am weitesten seien die Gespräche mit der DB im Bezug auf den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und Frankreich. "Ich kann mir aber eine weiter gehende Zusammenarbeit vorstellen", sagte Idrac.

"Welt": Zeichen bei DB stehen auf Streik

(11.06.) BERLIN - Bei der DB stehen die Zeichen offenbar auf Streik. Alle drei Bahngewerkschaften haben sich laut einem Bericht der Zeitung "Die "Welt" kurz vor Ablauf der Friedenspflicht auf einen harten Arbeitskampf eingestimmt, der bereits im Juli beginnen könnte. "Wir gehen nicht mehr davon aus, dass die Bahn an den Verhandlungstisch kommt", sagte ein Mitglied der Gewerkschaft deutsche Lokomotivführer (GdL) der Zeitung. "Daher steht praktisch fest, dass es in der ersten Juliwoche bundesweit mehrstündige Warnstreiks geben wird." Die Lokführer-Vertretung fordert nicht nur Lohnerhöhungen von bis zu 31 Prozent, sondern einen eigenen Spartentarifvertrag für ihre Mitglieder.

Auch die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA stimmen sich laut "Welt" kurz vor Ende der Friedenspflicht Ende Juni auf einen harten Arbeitskampf ein. "Das werden harte Verhandlungen. Mit ein oder zwei Tarifrunden ist es sicher nicht getan", sagte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft der beiden Gewerkschaften, Alexander Kirchner, der Tageszeitung. Die Arbeitgeber sowie die Vertreter der beiden Gewerkschaften wollen erstmals am 19. Juni in Berlin zu Tarifgesprächen zusammenkommen. Transnet und GDBA fordern für die rund 134.000 tariflichen Mitarbeiter der Deutschen Bahn eine Anhebung der Gehälter um sieben Prozent oder mindestens 150 Euro im Monat. "Die Kollegen werden sich nicht mit einem Ergebnis wie im Fall der Metall- und Elektroindustrie zufrieden geben", sagte Kirchner.

50 Millionen Euro Vandalismus-Schäden bei der DB

(11.06.) BERLIN - Die Deutsche Bahn hat 2006 einen Schaden von 50 Millionen Euro wegen Vandalismus erlitten. Das berichtete die "Bild"-Zeitung am Wochenende unter Berufung auf Konzernzahlen. Danach stellte die Bahn im vergangenen Jahr rund 45.000 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung wie Zerkratzen und Besprühen von Scheiben, Zerstören von Sitzen oder Schmierereien. Davon bezogen sich laut "Bild"-Zeitung rund 21.300 auf Graffiti. Am schlimmsten betroffen waren dem Bericht zufolge Bahnhöfe und Züge in Großstädten.

Züge auf der Brenzbahn seit 10. Juni mit bis zu 160 km/h unterwegs

(11.06.) STUTTGART - Seit dem Fahrplanwechsel am gestrigen Sonntag sind die Züge zwischen Ulm und Aalen mit bis zu 160 km/h unterwegs. DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) setzt seit dem Fahrplanwechsel für die IRE-Verbindung zwischen Ulm und Aalen Neigetechnikzüge VT 612 ein. Die neuen Fahrzeuge sind klimatisiert, haben einen Mehrzweckraum für Kinderwagen, Fahrräder etc. und verfügen über 24 Sitzplätze in der 1. Klasse sowie 122 Sitzplätze in der 2. Klasse. Die geänderten Fahrzeiten sind unter www.bahn.de abrufbar.

Mehr Züge zwischen Aschaffenburg und Wertheim

(11.06.) ASCHAFFENBURG - Auf der Maintalbahn (Aschaffenburg - Miltenberg - Wertheim) ist zum 10. Juni das Zugangebot verbessert worden. Folgende Regionalbahnen verkehren ab sofort durchgehend von Montag bis Freitag:
RB 33491 Miltenberg ab 13.10 Uhr, Wertheim an 13.52 Uhr
RB 33480 Wertheim ab 14.37 Uhr, Miltenberg an 15.13 Uhr
RB 33484 Wertheim ab 16.37 Uhr, Miltenberg an 17.11 Uhr

Die "Radlzüge" RE 33427 (Aschaffenburg ab 8.30 Uhr) und RB 33474 (Aschaffenburg an 19.36 Uhr) werden ab 10. Juni an fast allen Wochenende bis Mitte Oktober bis nach Lauda verlängert. Die genauen Fahrpläne sind unter www.bahn.de abrufbar.

Veolia fordert schlagkräftige Regulierungsbehörde

(09.06.) BERLIN - In einem Positionspapier an politische Mandats- und Entscheidungsträger hat sich die deutsche Veolia-Verkehr-Gruppe (ehemals Connex) bei einem möglichen Börsengang der DB nochmals deutlich für eine strikte Trennung zwischen Infrastruktur und Bahnbetrieb ausgesprochen. Gleichzeitig votierte der größte private Bahnbetreiber Deutschlands für faire Wettbewerbsbedingungen und eine strengere Regulierung des Zuganges zum Schienennetz durch die Bundesnetzagentur. "Wenn wir in Zukunft wirklich deutlich mehr Verkehr auf die Schiene bringen wollen, kann das nur durch fairen Wettbewerb gewährleistet werden", betonte Deutschland-Chef Dr. Axel Sondermann klar. "Eine unabhängige Verwaltung des Schienennetzes ist hierfür die Basis. Die aktuell anstehenden Entscheidungen zur zukünftigen Gestaltung der Markt- und Wettbewerbsstrukturen, vor allem durch die Regelung der Zugangsbedingungen zum Schienennetz, sind daher für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen von existenzieller Bedeutung." In dem Positionspapier stellt Veolia Verkehr die aktuell wichtigsten Probleme im Bahnverkehrsmarkt dar und zeigt Lösungsvorschläge auf, wie die Stärkung der Eisenbahnaufsicht hier entgegenwirken kann.

Sondermann stellt fest: "Der beste Weg, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, wäre es, wenn das Schienennetz im Auftrag des Bundes vollständig durch eine unabhängige Gesellschaft betrieben wird, deren Hauptziel eine maximale Auslastung des Netzes ist." Die Erfahrungen der letzten Jahre belegen, dass die bislang praktizierte gemeinsame Verwaltung von Schienennetz und Bahnbetrieb unter dem Dach nicht zu den nennenswerten Steigerungen etwa im Personenfernverkehr geführt haben, die man sich ursprünglich von der Bahnreform versprochen habe, so Sondermann. „Angesichts der aktuellen Debatte zum Klimawandel und der damit einhergehenden gewünschten Verkehrsverlagerung zugunsten der Bahn ist diese Entwicklung sehr bedauerlich", stellt Sondermann klar. Der Vergleich mit dem Telekommunikations- oder Energiemarkt zeige, dass den Unternehmen mit der Verfügungsgewalt über die Infrastruktur ein immenses Diskriminierungspotential zur Verfügung steht. Auch reichten die Kompetenzen der Bahn-Regulierungsbehörde bislang nicht aus, um einen eventuellen Missbrauch dauerhaft entgegenzuwirken.

Die DB wies das Positionspapier als grotesk und ohne jede Substanz hat zurück. Keine einzige der Verdächtigungen aus dem Papier treffe zu, erklärte der DB-Konzernbevollmächtigte für Europäische Angelegenheiten, Wettbewerb und Regulierung Joachim Fried. "Stattdessen handelt es sich um den durchsichtigen Versuch des unter Druck geratenen deutschen Veolia-Managements, von eigenen wirtschaftlichen Misserfolgen abzulenken." Veolia operiere im geöffneten deutschen Markt von seiner geschützten Position im französischen Wasserentsorgungs- und Verkehrsmarkt. Der Vorstoß Veolias "für mehr Wettbewerb" sei auch deshalb nicht glaubwürdig, weil Veolia vor wenigen Jahren wegen unerlaubter Absprachen im französischen Bussektor mit hohen Strafzahlungen belegt worden war. "Phantomschmerz des französischen Wassermonopolisten", urteilt Fried angesichts Jahr für Jahr zweistellig wachsender Transportleistungen der privaten Eisenbahnen in Deutschland.

Deutschland und Anrainerstaaten erkennen Zulassung von Loks an

(09.06.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat am Donnerstag in Luxemburg für die Bundesregierung ein Memorandum of Understanding zur gegenseitigen Anerkennung bei der Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen unterzeichnet ("Cross acceptance"). "Wir wollen einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum. Dazu brauchen wir auch die gegenseitige Anerkennung bei der Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen. Deutschland, die Niederlande, die Schweiz, Österreich und Italien sind mit der heutigen Unterzeichnung einen Schritt weiter gekommen auf dem Weg zur Beseitigung der bestehenden technischen Hürden. Die zeitaufwendige und teure Mehrfachprüfung bei der Zulassung - insbesondere von Lokomotiven - in den unterzeichnenden Ländern hat nun ein Ende. Das spart Zeit und auch eine Menge Geld", sagte Tiefensee am Donnerstag in Luxemburg.

Bislang müssen Lokomotiven in jedem Staat einen vollständigen Zulassungsprozess durchlaufen. Dies alleine kostet die Branche nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2015 rund 400 Millionen Euro. Durch die gegenseitige Anerkennung von Lokomotiven können die Zulassungskosten um bis zu 50 Prozent bei in Betrieb befindlichen Fahrzeugen und bis zu 70 Prozent bei Neufahrzeugen gesenkt werden. Da Straßen- und Luftverkehr diese Kosten nicht kennen, ist das Thema von erheblicher Bedeutung zur Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit des internationalen Eisenbahnverkehrs.

Neues Angebot für den Regionalverkehr in Bayern

(09.06.) MÜNCHEN - DB Regio Bayern bietet ab 10. Juni 2007 den Bahnkunden in Bayern ein neues Ticket an: Das Bayern-Böhmen-Ticket. Das neue Angebot gilt einen Tag in allen Nahverkehrszügen in Bayern und berechtigt zu grenzüberschreitenden Fahrten zwischen Bayern und Tschechien. Für das Nachbarland gibt es ein Verzeichnis mit über 30 Strecken, auf denen das Ticket anerkannt wird. Bernd Rosenbusch, Regionalleiter Marketing DB Regio Bayern, sagte zum neuen Angebot: "Mit dem Bayern-Böhmen-Ticket sind Fahrten bis nach Pilsen möglich. Gerade der Ausflugs- und Einkaufsverkehr wird davon profitieren".

Das Bayern-Böhmen-Ticket kann von bis zu fünf gemeinsam reisenden Personen oder ein Eltern/ Großelternpaar (maximal zwei Erwachsene) mit beliebig vielen eigenen Kindern bzw. Enkeln bis einschließlich 14 Jahren genutzt werden. Es kostet am DB-Automaten oder im Internet 32 Euro. Für Einzelreisende gibt es das Bayern-Böhmen-Ticket Single. Der Festpreis beträgt hier 22 Euro im Automaten- und Internetverkauf. Beide Tickets sind von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 3.00 Uhr des Folgetages und an Samstagen und Sonntag sowie an den in gang Bayern gültigen gesetzlichen Wochenfeiertagen ab 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr des Folgetages gültig. Weitere Informationen zum neuen Angebot gibt es im Internet unter www.bahn.de/regio-oberfranken. Mit der Einführung des Bayern-Böhmen-Tickets wird das Schöne-Wochenende-Ticket in Böhmen nicht mehr anerkannt.

Neues Projekt für Qualitätssteigerung bei den ÖBB

WIEN - Ein neues System der ÖBB-Personenverkehr AG geht diese Woche in Echtbetrieb: Durch den Einsatz einer Fleet Monitoring System (FMS)-Box werden Schäden an eingesetzten Wagen mittels Sensoren sofort erkannt und Maßnahmen zur Behebung rascher eingeleitet. Sobald die Sensoren eine Störung an einer elektronischen Einrichtung registrieren, werden diese sofort an einen Bordrechner im Wagen - die FMS-Box - weitergeleitet. Die im Wagendach eingebaute FMS-Box baut dann automatisch eine GSM/GPRS-Funkverbindung zum Dispositionssystem der ÖBB Personenverkehr AG auf und meldet die Störung. Der zuständige Disponent kann dadurch beim nächsten Halt die Behebung des gemeldeten Schadens umgehend veranlassen oder bei größeren Defekten einen Ersatzwagen organisieren. Parallel werden die Störungsmeldungen der Sensoren auch direkt an die Werkstätte übermittelt. Dadurch können ohne Zeitverlust Ersatzteile für die Reparatur organisiert werden.

Für die Kunden bedeutet der Einsatz dieser neuen Technologie mehr Komfort und Zuverlässigkeit. Zum Einsatz kommen die FMS-Boxen vorerst in einem Business- und einem Speisewagen auf der Westbahn. Die beiden Wagen sind mit bis zu 58 Sensoren ausgestattet, die Störungen an elektronischen Einrichtungen wie Klimaanlage, WC, Licht etc. registrieren und zur Behebung des Schadens weiterleiten. Durch den Einsatz dieser Technologie sollen die Betriebsicherheit erhöht, bessere Umlaufzeiten und ein höherer Pünktlichkeitsgrad erzielt werden. Geplant ist - nach erfolgreichen Abschluss der Testphase - alle 34 Speise- und 51 Businesswagen mit FMS-Boxen auszustatten.

Allianz pro Schiene kritisiert Ergebnis des EU-Verkehrsministerrates

(09.06.) BERLIN - Mit Empörung hat die Allianz pro Schiene am Freitag auf die Schlussfolgerungen des Europäischen Verkehrsministerrates zu einer europäischen Energiestrategie für den Verkehr reagiert. "Das Ergebnis ist ein Skandal. Klimapolitisch haben die Verkehrsminister völlig versagt", kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Die europäischen Verkehrsminister haben sich vor ihrer Gestaltungsaufgabe gedrückt und sich unbeweglicher als Präsident George Bush gezeigt." Der Verkehrsministerrat unter der deutschen Präsidentschaft habe die Chancen, die der Schienenverkehr im Zeitalter des Klimawandels bietet, anscheinend überhaupt nicht erkannt.

"Die Verkehrsverlagerung fehlt in der so genannten Strategie der europäischen Verkehrsminister", bemängelt Flege. Die vom Rat angekündigten Effizienzsteigerungen bei allen Verkehrsträgern reichten bei weitem nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen. Im jüngsten Bericht des Weltklimarates (IPCC) war unmissverständlich formuliert worden, dass die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und auf die Binnenschifffahrt eine zentrale Handlungsnotwendigkeit ist. Auch die Tatsache, dass der Verkehrsministerrat kein CO2-Minderungsziel für den Verkehr formuliert hat, sei enttäuschend. Die EU bleibt mit ihrem Versäumnis ein Minderungsziel zu formulieren weit hinter der Bundesregierung zurück. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hatte in seiner Regierungserklärung vom 26. April 2007 für den Verkehrsbereich in Deutschland die Reduzierung von mindestens 30 Millionen Tonnen CO2 bis zum Jahr 2020 als Ziel formuliert. Während Ratspräsident Tiefensee allen anderen Verkehrsträgern in der Pressekonferenz Unterstützung zugesagt habe, sei die Schiene buchstäblich zu kurz gekommen. Dirk Flege: "Ausgerechnet der energieeffizienteste Verkehrsträger, die Schiene, fällt bei der so genannten Energiestrategie der Verkehrsminister komplett hinten runter."

Fahrplanänderungen auf der Saaletalbahn

(09.06.) GEMÜNDEN - Auf der Saaletalbahn Gemünden - Bad Kissingen wird kurzfristig die Erneuerung von Schienen erforderlich. Entlang der Strecke werden in mehreren Abschnitten insgesamt rund 3.600 Meter Schienen ausgewechselt. Bis zum Abschluss der Arbeiten können die Züge die Strecke nur mit verminderter Geschwindigkeit befahren. Von Montag, 11. Juni 2007, bis voraussichtlich Sonntag, 8. Juli 2007, verkehren die Züge nach einem geänderten Fahrplan. Vom 6. August 2007 bis 22. August 2007 sind außerdem umfangreiche Bauarbeiten zwischen Gemünden und Wolfsmünster geplant. Auf einer Länge von rund vier Kilometern werden sowohl die Schienen als auch Schwellen und der Untergrund erneuert. Die Deutsche Bahn investiert hierfür auf der Saaletalbahn rund 2,5 Millionen Euro.

DB: Airport-Express für Schönefeld kann rechtzeitig fertig werden

(08.06.) BERLIN - Die Strecke für den Airport-Express zum neuen Airport Berlin Brandenburg International kann nach Aussage eines Bahnsprechers noch rechtzeitig zur Eröffnung des Flughafens Ende 2011 fertig werden. Er widersprach damit einem Bericht des "Tagesspiegels". Die Zeitung hatte unter Berufung auf die DB berichtet, die neue Strecke für den Airport-Express könne nicht vor 2015 fertiggestellt werden. Hintergrund der möglichen Verzögerung ist ein Streit über die Trassenführung. Während die Anwohner in Lichtenrade und der Berliner Senat einen Tunnel fordern, plant die Bahn aus Kostengründen einen ebenerdigen Trassenverlauf. Weil sich die Kontrahenten nicht einigen konnten, hatte der Senat jahrelang das Genehmigungsverfahren verschleppt. Der Genehmigungsbeschluss durch das Eisenbahn-Bundesamt lässt laut "Tagesspiegel" weiter auf sich warten; wahrscheinlich kommt er erst im nächsten Jahr.

Wie es in einer Pressemitteilung der DB vom Donnerstag heißt, sei der Bahnanschluss mit Fertigstellung BBI zu schaffen, wenn alle beteiligten Stellen mitzögen. Grundlage hierfür sei, dass die DB so bauen könne wie geplant, d.h. eine ebenerdige Schienenanbindung. Sollten Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht vorliegen, könnten allerdings Verzögerungen eintreten, heißt es einschränkend. Tatsache sei, dass das Anhörungsverfahren für eine Zeitdauer von 4 Jahren durch das Land Berlin ausgesetzt wurde. Nach Vorlage des Planfeststellungsbeschlusses und gegebenenfalls eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichtes könne mit dem Bau begonnen werden. Finanzmittel würden rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Als Beispiel für eine schnelle Bauabwicklung verwies die DB auf den Ausbau der Strecke Hamburg - Berlin, der mit über 50 zu beseitigenden Bahnübergängen in nur zweieinhalb Jahren realisiert werden konnte.

700. Ehrenlokführer bei der HSB

(08.06.) WERNIGERODE - Ein Jubiläum der besonderen Art beging die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) am Donnerstag. An diesem Tag absolvierte Herr Dr. Christoph Schink aus Köln als 700. Teilnehmer den Lehrgang zum "Ehrenlokführer" bei der HSB. Nach bestandener Abschlussprüfung gratulierte HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener dem 40-jährigen Eisenbahnfan persönlich und überreichte ihm die Ehrenlokführer-Urkunde. Die elftägige Hobby-Ausbildung, welche die HSB mittlerweile seit 1993 durchgeführt, bietet Eisenbahn- und Technik-Begeisterten die Möglichkeit, sich ihren Kindheitstraum im Harz zu erfüllen. Jedes Jahr werden den "Fahrschülern" in Theorie und Praxis fundierte Kenntnisse über die Bedienung und den Betrieb von Dampflokomotiven der Baureihe 99 vermittelt. Und die fahren täglich auf dem insgesamt 140 km umfassenden Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen.

Anspruchsvolle Fahrtrouten und das heute seltene Flair eines authentischen Dampflokbetriebes machen unter Anleitung eines Ausbildungslokführers den besonderen Reiz für die Lehrgangsteilnehmer aus. Einzige Voraussetzungen für die Hobby-Ausbildung sind ein Mindestalter von 18 Jahren und der Abschluss einer Haftpflichtversicherung. Dabei ist der Lehrgang durchaus keine reine Männerdomäne. Auch Frauen haben bereits ihre Ehrenlokführer-Urkunde bei der HSB erhalten.

Aufgrund der großen Begeisterung der Kursteilnehmer und der regen Nachfrage nach Ausbildungsterminen werden die Harzer Schmalspurbahnen den Lehrgang auch in den kommenden Jahren fortführen. Darüber hinaus bietet die HSB auch weiterhin die Möglichkeit, die "Materie" während eines dreitägigen Dampflok-Schnupperkurses zunächst erst einmal kennenzulernen oder den Führerstand einer Dampflokomotive im Rahmen einer Mitfahrt zu erleben. Informationen zu den Ausbildungs- und Mitfahrmöglichkeiten sind im Internet unter www.hsb-wr.de oder telefonisch beim Kundenservice der HSB unter 03943-558151 erhältlich.

Sachsen: Fahrplananpassungen im Nahverkehr

(08.06.) DRESDEN - Zum 10. Juni gibt es im Eisenbahnknoten Dresden und auf der Elbschiene baubedingte Fahrplananpassungen. Im Bahnhof Bad Schandau stehen wegen Bauarbeiten nur zwei Gleise für die Vielzahl der Züge im Elbtal zur Verfügung. Deshalb wenden die meisten S-Bahnen der Linie S1 Meißen Triebischtal - Dresden Hbf - Bad Schandau - Schöna, die heute nur bis Bad Schandau fahren, in Königstein. Zwischen Königstein und Bad Schandau - Schöna fahren zeitweise weniger S-Bahnen. Als Ausgleich halten die Züge der RE 20 Wanderexpress Bohemica Dresden - Bad Schandau - Decin zusätzlich in Krippen und Schmilka - Hirschmühle (in beiden Richtungen). Die Züge werden generell auf zwei Triebwagen verstärkt. Zusätzlich gibt es bei folgenden Bahnen einen bahnsteiggleichen Umstieg in Pirna: S-Bahn 7039 Meißen Triebischtal - Königstein von montags bis freitags und S 7040 Schöna - Meißen - Triebischtal an den Wochenenden.

Beim Elbe-Labe-Sprinter Decin-Bad Schandau ergeben sich zeitliche Anpassungen. Die S 7103 fährt ab Dresden Hauptbahnhof künftig erst 0.15 Uhr. Der Anschluss an die letzte S-Bahn vom Flughafen Dresden (S 7279) ist gewährleistet, ebenso der Anschluss an die Buslinie 96 Richtung Kreischa in Dresden-Niedersedlitz. Hier beträgt die Übergangszeit drei Minuten. Die Bauarbeiten in der Südhalle des Dresdner Hauptbahnhofes schränken ab 26. August die Verfügbarkeit der Gleisanlagen ein. Die Auswirkungen auf die Strecken RE 2 Dresden - Bischofswerda - Zittau und RB 31 Elsterwerda - Biehla - Großenhain - Cossebaude-Dresden werden rechtzeitig im neuen Streckenfahrplan mitgeteilt.

Im grenzüberschreitenden Ausflugsverkehr werden ab 10. Juni das Sachsen-Böhmen-Ticket und das Sachsen-Böhmen-Ticket Single für Einzelreisende zum Preis von 31 beziehungsweise 21 Euro eingeführt und damit das Angebot erweitert. Die Tickets werden auch bei der Erzgebirgsbahn und der Vogtlandbahn anerkannt.

SBB: Neue Müllverbrennungsanlage mit unterirdischem Bahnanschluss

(08.06.) BERN - SBB Cargo und das Partnerunternehmen ACTS AG transportieren jährlich über 700 000 Tonnen Entsorgungsgüter in der Schweiz umweltfreundlich auf der Schiene. In Lausanne fährt der Abfall seit neustem auf der Schiene und - als Premiere - unterirdisch direkt in die Müllverbrennungsanlage. Die frühere Anlage musste ersetzt werden, weil sie nicht mehr den Umweltnormen entsprach. Am 1. Januar 2006 wurde die hochmoderne Anlage in Lausanne in Betrieb genommen. Jetzt ist ein Bahnanschluss dazugekommen. Dank dem Tunnel fahren täglich 50 Lastwagen weniger durch die Stadt Lausanne. Der in der Region Lausanne gesammelte Kehricht wird per LKW angeliefert und in den verschiedenen Bahnhöfen im Kanton Waadt auf die Bahntragwagen umgeschlagen. Vereinfacht wird der Umschlag durch Spezialcontainer, die einen Kran überflüssig machen. Die letzten 3800 Meter bis zur Anlage legt der Abfall dann unter der Stadt zurück. Auch die Kehrichtschlacke, die bei der Verbrennungsanlage entsteht, wird durch den Tunnel zurücktransportiert wird.

Gemeinsam mit der Firma ACTS transportiert SBB Cargo in der ganzen Schweiz den in Spezialcontainer abgefüllten Kehricht. Hauptabnehmer sind Winterthur, gefolgt von Weinfelden und Bazenheid. Mit etwas kleineren Mengen werden auch Müllverbrennungsanlagen im Raum Zürich, in Thun und in Landquart beliefert. Um die Restkapazitäten von einzelnen Müllverbrennungsanlagen in der Deutschschweiz auszunutzen, wird auch Kehricht aus dem Tessin nach Norden transportiert. Der Kanton Tessin verfügt bislang über keine eigene Müllverbrennungsanlage. Auf diese Weise transportieren wir mit der Firma ACTS AG insgesamt über 700 000 Tonnen Entsorgungsgüter pro Jahr.

Verkehrsausschuss des EU-Parlaments gegen Riesen-Lkw

(08.06.) BRÜSSEL - Die Allianz pro Schiene begrüßt das Votum der Verkehrspolitiker im Europaparlament gegen die europaweite Zulassung von Riesen-Lkw. "Wir sind sehr erleichtert, dass sich die Europaparlamentarier klar gegen die Einführung von Monstertrucks ausgesprochen haben", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin in einer ersten Reaktion. Der Verkehrsausschuss des EU-Parlamentes hatte am Dienstag bei der Abstimmung über den so genannten "Cramer-Report" festgehalten, "dass überlange LKW (so genannte Gigaliner) die Wettbewerbsposition der Schiene weiter untergraben". Weiter heißt es in dem Beschluss wörtlich: Der Ausschuss "befürchtet, dass eine europaweite Zulassung von Gigalinern den Einzelwagen-Güterverkehr sowie den kombinierten Verkehr zerstören würde und lehnt eine solche daher ab".

In Deutschland experimentieren nach Allianz pro Schiene-Informationen fünf Bundesländer mit Riesen-Lkw. Erst kürzlich hatte Thüringens Verkehrsminister Andreas Trautvetter im Landtag behauptet, es sei "nur noch eine Frage der Zeit", wann die Zulassung der Riesen-Lkw "von der EU erzwungen wird". "Jetzt sollten diejenigen Bundesländer, die sich bislang für Pilotversuche zur Einführung der 25,25 Meter langen und bis zu 60-Tonnen schweren Lkw ausgesprochen haben, erkennen, dass sie auf dem Holzweg sind", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Ein Teil der Bundesländer versuche momentan, "die bundesweite Einführung von 25-Meter-Lkw durchzudrücken, und als vermeintlichen Kompromiss ein Gewicht von unter 60-Tonnen anzubieten". Flege: "Auch diese Variante der Monstertrucks lehnen wir klar ab. Sie würde ebenfalls Güterverkehr von der umweltfreundlichen Schiene auf die Straße verlagern und zu hunderttausenden zusätzlichen Lkw-Fahrten in Deutschland führen."

Während nach Einschätzung der Allianz pro Schiene die 60-Tonnen-Variante in Deutschland durch die bereits erfolgte Positionierung des Bundesverkehrsministeriums "so gut wie politisch tot" sei, bleibe die Gefahr der Einführung von 25,25 Meter langen und beispielsweise 48 Tonnen schweren Lkw "nach wie vor akut, auch wenn die Befürworter in Deutschland nun durch den Beschluss der EU-Verkehrspolitiker einen Dämpfer erhalten haben". Zur Zeit sind in Deutschland Lkw lediglich mit einer Länge von 18,75 Metern und einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen zugelassen.

Tunneldurchschlag am neuen Ramholz-Tunnel

(07.06.) FRANKFURT/Main - Am Dienstag gab es an der Baustelle für den neuen Ramholz-Tunnel an der Bahnstrecke Flieden - Gemünden Grund zum Feiern. Die Tunnelbauer schafften den sogenannten Tunneldurchschlag, das heißt sie erreichten mit der von der Südseite aus mit Baggern vorgetriebenen Tunnelröhre im Norden das Tageslicht. In weniger als vier Monaten wurde so die Durchgängigkeit des 474 Meter langen Stollens erreicht. Die Tunnelbauer bedankten sich bei ihrer Schutzpatronin, der heiligen Barbara, dass die Arbeiten bisher unfallfrei verliefen. In den nächsten Monaten wird der komplette Tunnelquerschnitt hergestellt, zunächst mit Spritzbeton gesichert und anschließend die eigentliche Tunnelröhre aus Stahlbeton eingebaut. Wenn auch die beiden Gleise und die Signaltechnik verlegt sind, kann im Sommer 2008 der Zugverkehr durch den neuen Ramholz-Tunnel rollen. Anschließend wird die alte Tunnelröhre verfüllt.

DB weitet Angebot "Kids on Tour" aus

(07.06.) HAMBURG - Die DB wird ab Sonntag, 10. Juni, den Service "Kids on Tour" um eine weitere Linie ergänzen. Dann können auch auf der Direktverbindung Hamburg-Hannover-Stuttgart Kinder zwischen 6 und unter 15 Jahren allein, aber betreut mit der Bahn reisen. Ein- und Ausstiegmöglichkeiten bestehen in Hannover, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Frankfurt a. M. und Mannheim. Die Bahn bietet diesen Service freitags und sonntags außerdem auf den Strecken Hamburg - Köln - Stuttgart, Hamburg - Berlin, Frankfurt/Main - Berlin, Frankfurt/Main - Leipzig und Frankfurt/Main - Basel an. Geschulte Betreuer der Bahnhofsmission begleiten die Kids im ICE oder IC vom Start- bis zum Zielbahnhof. Der Service Kids on Tour kostet zusätzlich zur Kinderfahrkarte 25 Euro pro Strecke. Die Buchung muss mindestens sieben Werktage im Voraus telefonisch oder per Internet erfolgen. Die speziell für diesen Service eingerichtete Hotline für Information und Buchungen ist unter 01805 992299 (0,12 Euro/Minute) montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr zu erreichen. Im Internet stehen unter www.bahn.de/familien-kinder weitere Informationen sowie ein Vordruck zur Anmeldung zur Verfügung.

EU: Keine Einigung über Entschädigung bei Zugverspätungen

(07.06.) BRÜSSEL (ddp/ eig. Ber.) - Der EU-Ministerrat und das Europäische Parlament konnten sich in informellen Vermittlungsgesprächen in der Nacht zum Mittwoch in Brüssel nicht auf einen Kompromiss für das so genannte dritte Eisenbahnpaket einigen. Hauptstreitpunkt sind die Regeln für Entschädigungszahlungen bei Zugverspätungen. Die EU-Regierungen wollen Bahnkunden vorerst nur bei Verspätungen internationaler Züge entschädigen, das Parlament will hingegen auch Kompensationen bei Verspätungen auf nationalen Bahnverbindungen. Das Angebot des Rates, dies erst in 15 Jahren einzuführen, hätten die Parlamentsvertreter entschieden zurück gewiesen, hieß es am Mittwoch aus Parlamentskreisen. In der Woche vom 18. Juni ist ein weiteres informelles Treffen geplant. Bleibt auch das ergebnislos, beginnt ein sechswöchiges Vermittlungsverfahren. Wird dabei keine Einigung erzielt, ist die geplante Gesetzgebung gescheitert.

BLS Cargo beschafft von 10 Güterverkehrslokomotiven

(07.06.) BERN - Die BLS Cargo beschafft eine Serie von 10 neuen Mehrsystem-Güterverkehrslokomotiven. Damit rüstet sich BLS Cargo als bisherige Spitzenreiterin in der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene für weiteres Wachstum. Auslöser der Beschaffung ist ein starkes Wachstum der Verkehrsleistung von BLS Cargo in den vergangenen Jahren (2006: erneut plus 15 Prozent) und eine offensive Wachstumsplanung für die kommenden Jahre. Diese betrifft sowohl die internationalen Transitverkehre als auch nationale Ganzzüge. Während die transportierte Gütermenge im Alpentransit durch die Schweiz zwischen 2002 und 2006 jährlich durchschnittlich um 7 Prozent gestiegen ist, nahm in der gleichen Periode die Verkehrsmenge von BLS Cargo um jährlich durchschnittlich 25 Prozent zu. "Die erfolgreiche Entwicklung von BLS Cargo zeigt deutlich, dass wir der Motor der Verlagerungspolitik sind. Mit dem neuen Lötschberg-Basistunnel und den zu beschaffenden Lokomotiven erwarten wir eine weitere Leistungssteigerung, um auch in Zukunft in hohem Masse zur Erreichung der Verkehrsverlagerungsziele beizutragen", so der Verwaltungsratspräsident von BLS Cargo, Dr. Mathias Tromp.

Die bestehenden Lokomotivkapazitäten sind heute weitgehend ausgeschöpft. Zur Abdeckung des Zusatz- und Spitzenbedarfes stehen bereits sechs Mietlokomotiven im Einsatz. Die Lokomotiven, deren Beschaffung in diesen Tagen ausgeschrieben wird, sollen mit den Strom- und Zugsicherungssystemen für Deutschland, die Schweiz, Österreich und Italien ausgerüstet und in diesen Ländern zugelassen sein. Der produktive Einsatz wird ab Dezember 2008 angestrebt. Die Ausrichtung der Beschaffung auf Mehrsystemlokomotiven zeigt die Produktionsstrategie der BLS Cargo auf, die stark auf die Fortführung und Weiterentwicklung grenzüberschreitender Produktionskonzepte ausgerichtet ist. Dabei werden mit Partnerbahnen gemeinsame Lokomotiv- und auch Lokführerressourcen grenzüberschreitend optimiert eingesetzt. Die Erfahrungen im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz zeigen eine verbesserte Effizienz und Qualitätsgewinne. Mit den neuen Lokomotiven wird eine Erweiterung der Konzepte Richtung Italien mit dort tätigen Partnerbahnen möglich sein.

Dienstplan-Streit bei der Berliner S-Bahn entschärft

(06.06.) BERLIN - Der Streit um die Einführung neuer Dienstpläne bei der Berliner S-Bahn ist entschärft. In einem Spitzengespräch zwischen Transnet-Vorstand Karl-Heinz Zimmermann, dem Betriebsratsvorsitzenden Heiner Wegner und S-Bahn-Chef Tobias Heinemann seien zahlreiche Probleme ausgeräumt worden, teilte die Bahngewerkschaft am Dienstag auf ihrer Homepage mit. So würden zum 1. Juli die Schichtlagepläne wieder eingeführt. Dadurch werde der Einsatz, wie zu früheren Zeiten, wieder berechenbarer. Dies gelte damit auch für die Einsatzorte. Beschäftigte, die von sozialen Härten betroffen sind, sollen laut Transnet bis zur Einführung der neuen Pläne gesondert eingesetzt werden. Die neuen Dienstpläne bei der Berliner S-Bahn waren erst Ende Mai eingeführt worden. Bereits in dieser kurzen Zeit hatte es erhebliche Probleme für die betroffenen Triebfahrzeugführer gegeben. Am Wochenende hatten sich über 90 Triebfahrzeugführer krankgemeldet und dadurch für erhebliche Behinderungen gesorgt.

NEG: Ab 10. Juni schneller von Niebüll nach Dagebüll

(06.06.) Niebüll - 5 Minuten bekommen die Fahrgäste der NEG pro Richtung zwischen Niebüll und Dagebüll geschenkt. Die abgeschlossenen Gleisbauarbeiten werden zum Fahrplanwechsel am 10. Juni zu deutlich verkürzten Fahrzeiten führen. Mit 19 Minuten Fahrzeit kann die NEG dann nahezu jede Stunde den Taktknoten Niebüll bedienen. Damit entfallen viele der heutigen Schienenergänzungsverkehrsbusse. Vor allem in den Abendstunden ergeben sich somit bessere Umsteigebeziehungen von und nach Hamburg. Bis zu 2 Stunden Reisezeit können so für Gäste von Amrum und Föhr gewonnen werden.

Für kommendes Jahr erwartet die NEG weitere Verbesserungen: Bis zu 3 Stunden werden Reisenden im Kurswagen aus Köln dann geschenkt werden. "Dass durch die 5 Minuten bei uns auf einmal die Gesamtreisezeit um bis zu 26 Prozent verkürzt werden kann, ist unglaublich", freut sich NEG-Geschäftsführer Ingo Dewald. Von März bis Oktober 2008 werden Kölner DB-Kurswagen in Dagebüll rechtzeitig für die Amrum-Fähre der WDR um 12 Uhr 30 ankommen.

Das Land Schleswig-Holstein hat die Sanierung und Beschleunigung der NEG-Strecken finanziell unterstützt. Die WDR und der DB Fernverkehr stehen derzeit in enger Abstimmung mit der NEG für die Fahrplangestaltung 2008: „Alle erwarten durch die Reisezeitersparnis deutlich mehr Bahn-Reisende für Föhr und Amrum. Das beflügelt die Kooperation!" stellt Dewald erfreut fest. In Kürze gehen an den NEG-Strecken nach Dagebüll und Tønder auch die technischen Bahnüberganssicherungen in Niebüll (Schützenring), Uphusum, Bosbüll, Süderlügum (Süderengweg) und Humptrup in Betrieb. Deezbüll-Burg und der Unfallschwerpunkt L 192 (Grenzstraße) folgen im Verlauf des Sommers.

SüdostBayernBahn weitet Fahrplan aus

(06.06.) MÜHLDORF - Die SüdostBayernBahn setzt ab Sonntag, 10. Juni 2007, zusätzliche Züge zwischen Mühldorf und Burghausen ein. Dadurch sind auch die Wallfahrtsstadt Altötting und die Stadt Burghausen jede Stunde mit der Bahn erreichbar. "An Samstagen setzen wir vier zusätzliche Züge ein und am Sonntag bieten wir sogar 12 neue Verbindungen an", so Christoph Kraller, Sprecher der SüdostBayernBahn (SOB). Insgesamt fährt die SOB eigenwirtschaftlich rund 30.000 zusätzliche Zugkilometer in einem Fahrplanjahr auf der Bahnstrecke nach Burghausen. Mit diesem neuen Angebot erfüllt die SüdostBayernBahn den langjährigen Wunsch vieler Altötting-Wallfahrer. Aber auch Wochenend-Pendler und Ausflügler profitieren von den neuen Verbindungen nach Burghausen. Zeitgleich hat die Stadt Burghausen mit der SOB eine neue Vereinbarung über eine Kooperation abgeschlossen hat. Wer ab 10. Juni 2007 sein Bahnticket vorzeigt, bekommt einen ermäßigten Eintritt bei Stadt- und Fotomuseum bzw. einen Rabatt bei der Burgführung. Informationen zum neuen Fahrplan gibt es unter www.suedostbayernbahn.de. Außerdem verteilt die SOB zwischen Mühldorf und Burghausen neue Pocketfahrpläne an alle Haushalte.

Schnupper-Ticket für neue ICE-Direktverbindung Rostock - Berlin

(06.06.) BERLIN - Am 11. Juni ist Premiere: Zum ersten Mal fährt ein ICE von Rostock nach Berlin. Damit steht neben den Angeboten im Regionalverkehr nun auch eine direkte DB-Verbindung aus dem Nordosten Deutschlands nach München über Berlin und Leipzig zur Verfügung. "Zum Start bieten wir unseren Kunden ein Schnupper-Ticket an. Es gilt von Rostock, Waren(Müritz) und Neustrelitz nach Berlin und zurück und kostet 29 Euro pro Person hin und zurück in der 2. Klasse", erklärt Joachim Kießling, Leiter Vertrieb/Marketing Ost der DB Vertrieb GmbH. Das Angebot gilt vom 11. bis 15. Juni. Der Vorverkauf beginnt am 9. Juni. Der ICE verkehrt von Montag bis Sonnabend auf der Linie Rostock - Berlin - Leipzig - München mit Halt in Waren (Müritz) und Neustrelitz. Der Zug startet um 7.27 Uhr in Rostock Hauptbahnhof, sonnabends um 9.02 Uhr bereits in Warnemünde und um 9.27 Uhr in Rostock Hauptbahnhof. In der Gegenrichtung erreicht der ICE montags bis freitags um 20.32 Uhr  Rostock, sonnabends um 20.56 Uhr Warnemünde. Der erste Zug von München über Leipzig und Berlin kommt in Rostock am 10. Juni 2007 um 20.32 Uhr an.

Bahn lädt Darmstädter Schüler zum Tag der Technik ein

(06.06.) FRANKFURT/Main - Am 15. und 16. Juni wird sich in Deutschland wieder alles um Technik drehen. Zum Tag der Technik lädt die Bahn 25 Schülerinnen und Schüler der Oberstufen zu Vorführungen, Experimenten und Informationen über bahntechnische Arbeitsgebiete nach Darmstadt ein. Keine Angst vor Langeweile, denn bei der DB gehört Hochspannung zum Tagesgeschäft. 15.000 Volt fließen in der Oberleitung, aber wie wird der sogenannte Fahrdraht gewartet oder repariert? Die Tour auf einem Schienfahrzeug zur Instandhaltung der Oberleitungsanlagen ist nur ein Programmpunkt in einer interessanten Mischung an Information und Aktionen, die sich die Bahn für die Schüler einfallen ließ.

Die Schüler können sich in Workshops informieren und mit jungen Bahnmitarbeitern aus technischen Bereichen sowie Betriebsstudenten diskutieren. In der Ausbildungswerkstatt kann jeder Teilnehmer seine eigenen technischen Fähigkeiten entdecken, ausprobieren und mit Unterstützung von Profis weiterentwickeln. Bei einer Exkursion ins Eisenbahnbetriebsfeld Darmstadt, einer Simulationsanlage, die den täglichen Eisenbahnbetrieb in seiner gesamten Komplexität realistisch im Modell nachbildet, treffen die Schüler auf alle heute noch aktiven Stellwerkstechniken aus über 100 Jahren. Diese noch heute gebräuchliche Stellwerkstechnik aus unterschiedlichen Epochen arbeitet zusammen und steuert - vom Hebelzug bis zum Mausklick- die Züge.

Interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufenklassen 10 - 13 melden sich unter E-mail bei Nicole.Hoeppner@bahn.de oder unter der Telefonnummer 069/265-19311. Eine Teilnahme ist nur bei bis am 11. Juni erfolgter Anmeldung möglich. Für die Teilnahme wird Schulbefreiung gewährt.

Bahn-Erpresser zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

(06.06.) BERLIN - Ein aus Niedersachsen stammender Bahn-Erpresser, der von der DB im Februar zwei Millionen Euro gefordert und andernfalls bundesweite Sprengstoffanschläge auf Züge angedroht hatte, ist am Dienstag zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Es habe zwar keinen Ansatz zur Verwirklichung seiner Drohungen gegeben, der Mann habe allerdings eine "ganz massive Bedrohungslage geschaffen", sagte der Richter. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und zwei Monate Haft gefordert. In seinem Schlusswort entschuldigte sich der 45-Jährige bei der Bahn und allen Beteiligten und sagte, die Tat sei das dümmste gewesen, was er je getan habe.

Neues Sparangebot: Dauer-Spezial  bei der DB

(05.06.) BERLIN - Die DB bietet vom 10. Juni bis zum 28. Dezember das neue Angebot "Dauer-Spezial" an, mit dem für einen Preis ab 29 Euro eine einfache Fernverkehrsfahrt in der 2. Klasse auf einer beliebig langen Strecke quer durch Deutschland unternommen werden kann. Der erste mögliche Reisetag ist der 13. Juni, der letzte der 31. Dezember 2007. "Viele Deutsche fahren in den kommenden Monaten in den Urlaub und sie werden sich jetzt für die Bahn entscheiden. Denn in Zeiten hoher Spritpreise ist dieses Preisangebot einfach unschlagbar", so DB-Chef Hartmut Mehdorn. "Mit dem 'Dauer-Spezial' gewinnen wir neue Kunden und setzen damit den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort."

Das "Dauer-Spezial" ist je nach Verfügbarkeit für 29, 39,49, 59 oder 69 Euro im Internet über www.bahn.de und an den Automaten erhältlich. In Reisezentren, Agenturen oder telefonisch beim DB-Reiseservice über die Rufnummer 11861 kostet das Angebot fünf Euro mehr. Das Angebot kann frühestens drei Monate und spätestens drei Tage vor dem Reisetag gebucht werden. Die Tickets sind an einen festen Zug gebunden und erhältlich, solange der Vorrat reicht. In schwach ausgelasteten Zügen sind mehr Tickets im Angebot als zu den Hauptreisezeiten am Freitag oder am Sonntag. Insgesamt sind pro Monat 750.000 Fahrten verfügbar. Wer zeitsparend über Nacht reisen möchte, kann das "Dauer-Spezial" mit dem entsprechenden Aufpreis für Sitz-, Liege-, oder Schlafwagen auch in den Zügen von DB Nachtzug und CityNightLine nutzen. Das "Dauer Spezial" ersetzt die bisherigen saisonalen Sonderangebote.

Mit der Einführung von Dauer-Spezial wird die DB das Angebot "Surf&Rail", das nur über bahn.de erhältlich ist, nicht mehr anbieten. Ebenfalls zum 10. Juni vereinfacht die DB die Berechnung des Normalpreises im Fernverkehr und macht ihr Angebot dadurch transparenter. Die Zahl unterschiedlicher Preise für die Fahrt zwischen zwei Orten wird deutlich reduziert und die Fahrkarten werden für die Kunden flexibler nutzbar. Das durchschnittliche Preisniveau ändert sich nicht. Die Bahn kommt mit der Vereinfachung nach eigenen Angaben Forderungen von Fahrgastverbänden entgegen.

Energiesparende Fahrweise wichtiger Baustein für Klimaschutzprogramm der DB

(05.06.) BERLIN - Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel und in Sachen CO2-Einsparung beispielhaft für den Verkehrssektor: Um mehr als elf Prozent hat die DB AG ihren spezifischen CO2-Ausstoß seit dem Start ihres Klimaschutzprogramms im Jahr 2002 bereits vermindert. Insgesamt 20 Prozent der CO2-Emission will die Bahn bis 2020 einsparen. "Umweltfreundliche Mobilität ist unsere Kernkompetenz. Damit ersparen wir der Umwelt schon heute rund zehn Millionen Tonnen CO2 im Jahr", sagte Joachim Kettner, Leiter des Bahn-Umwelt-Zentrums, am Montag.

Wichtige Säule des konzernweiten Klimaschutzprogramms ist die energiesparende Fahrweise. 14.000 Lokführer des Personenverkehrs und 5.400 Lokführer der Güterverkehrstochter Railion hat das Unternehmen bereits geschult, Ressourcen schonend zu fahren. Denn bewusstes Beschleunigen und eine kontinuierliche Durchschnittsgeschwindigkeit sparen erhebliche Mengen an Energie. Durch ihre hohe kinetische Energie können die Züge mit ausgeschalteten Motoren kilometerweit ausrollen. In Zahlen heißt das: Auf der Fahrt zwischen Hamburg und München kann ein ICE bis zu 4000 Kilowattstunden Strom einsparen - das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts.

Die energiesparende Fahrweise präsentiert die Deutsche Bahn AG auf einer Fachausstellung anlässlich der "Woche der Umwelt", zu der das Bundespräsidialamt gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 5. und 6. Juni 2007 eingeladen hat. Mit einem Ausstellungsstand und einem Fachforum zum Thema "Klimafreundliche Logistik" stellt sich die Bahn den Fragen der Fachbesucher. An einem speziellen Fahrsimulator können die Besucher darüber hinaus selbst einmal Lokführer spielen und durch überlegte Fahrmanöver möglichst viel Energie einsparen.

Umbau am Hofer Hauptbahnhof abgeschlossen

(05.06.) HOF - Der Hofer Hauptbahnhof wurde in den vergangenen zwei Jahren umfangreich modernisiert. Knapp zweieinhalb Millionen Euro wurden für die behindertengerechte Ausstattung der Verkehrsstation investiert. Am Hausbahnsteig wurde ein Aufzug errichtet der sowohl mobilitätseingeschränkten Reisenden als auch Fahrgästen mit Fahrrad oder Kinderwagen einen bequemen Zugang zur Unterführung ermöglicht. Von dort führen Aufzüge zu allen weiteren Bahnsteigen. An den Gleisen 1a und 1b sowie 2a und 2b wurden die Bahnsteige auf 0,55 Meter erhöht. Damit ist jetzt auch der höhengleiche Einstieg in die Züge möglich. Am Bahnsteig 1 a/b wurden außerdem Wartemöglichkeiten zum Schutz vor Wind und Wetter gebaut sowie neue Lautsprecher- und Beleuchtungsanlagen installiert. Das denkmalgeschützte Bahnsteigdach wurde komplett zurückgebaut und in Anlehnung an die ursprüngliche Dachkonstruktion erneuert; historische Stützen wurden wieder eingebaut. Außerdem blieben das Stützenraster und das Fachwerk artgerecht erhalten.

Weitere 640.000 Euro wurden in eine moderne Fahrgastinformationsanlage investiert. Auf allen Bahnsteigen wurden die herkömmlichen Zugzielanzeiger durch zwölf doppelseitige LCD-Anzeiger ersetzt. In der Bahnhofshalle wurden ergänzend dazu zwei Informationstafeln angebracht. Mit Hilfe dieser modernen Technik erhalten die Reisenden zuverlässig die aktuellsten Informationen über den Zugverkehr. Ab sofort ist der Hofer Hautbahnhof auch "rauchfrei".

Die DB veranstaltet zum offiziellen Abschluss der Baumaßnahmen am 7. Juli 2007 ein großes Fest am Hofer Hauptbahnhof und einen Tag der offenen Tür im Neigetechnikzentrum. Unter dem Motto "Eisenbahn live entdecken" ist für die ganze Familie von 11 bis 19 Uhr ein buntes Programm geplant. Neben Werkstatt- und Stellwerksbesichtigungen gibt es viele Attraktionen wie Gewinnspiele, eine Fahrzeugschau, Markt- und Infostände sowie ein Human Kicker Turnier. Als Stargast hat Oli P. sein Kommen angesagt.

S-Bahn-Verkehr in Berlin läuft wieder normal

(05.06.) BERLIN - Nach massiven Einschränkungen am Wochenende wegen Krankmeldungen von rund 90 Lokführern hat sich der S-Bahnverkehr in Berlin wieder normalisiert. "Wir konnten die krankheitsbedingten Ausfälle am Wochenende durch Ersatzmaßnahmen kompensieren", sagte S-Bahn-Sprecher Gisbert Gahler. In wenigen Tagen werde der S-Bahn-Betrieb wieder voll funktionieren. Der Krankenstand war am Montag laut Gahler unverändert hoch. Um den Personalausfall zu überbrücken, hat die S-Bahn unter anderem Lokführer in Freizeit sowie Ausbilder eingesetzt. "Auf Dauer ist ein Personalmangel in dieser hohen Zahl natürlich nicht zu ersetzen", sagte Gahler.

ÖBB testen neue DVB-H Technologie

(05.06.) WIEN - Mit dem neuen Übertragungsstandard DVB-H (Digital Video Broadcasting - Handheld), wird der Empfang von multimedialen Diensten wie digitalen TV-Angeboten auf mobilen Endgeräten wie Mobiltelefonen oder Handhelds möglich. "Die ÖBB haben diese Technologie jetzt in den Zügen getestet: auch Bahnreisende werden in Zukunft in den Genuss von mobilem Fernsehen kommen", kündigte Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG am Montag an. Die ÖBB beobachten seinen Worten zufolge neue innovative Technologien sehr genau. Wehinger setzt große Hoffnungen in DVB-H, um den ÖBB-Kunden ein noch umfassenderes Service anzubieten. Gemeinsame Tests - die im Zug mit Spezialisten der mobilkom und ORS durchgeführt wurden - seien erfolgreich verlaufen. Im gesamten Testgebiet Wien, der Stammstrecke der Wiener S-Bahn, ist auf freier Strecke der Empfang von mobilem digitalem Fernsehen mit Geräten wie Mobiltelefonen oder Handhelds möglich. "Wir prüfen den Einsatz von DVB-H auf Herz und Nieren und werden schon bald in den ersten Gebieten in Zusammenarbeit mit der mobilkom einen durchgehenden Empfang bieten", so Wehinger abschließend.

Berlin: Verspätete S-Bahnen wegen Massenkrankmeldung

(04.06.) BERLIN - Im Berliner S-Bahnnetz ist es am Wochenende zu erheblichen Einschränkungen gekommen. Auf mehreren Linien wurden die Taktzeiten zum Teil verdoppelt. Als Grund nannte ein S-Bahnsprecher, dass sich am Samstag Morgen spontan 50 bis 60 Lokführer krank gemeldet hätten. Die Bahn prüfe nun, ob es sich bei den überdurchschnittlich vielen Krankmeldungen um einen illegalen Streik handle. Wenn ja, werde das Konsequenzen haben. Hintergrund ist Medienberichten zufolge ein Streit zwischen den Fahrern der S-Bahnen und der S-Bahn-Geschäftsführung über einen neuen Dienstplan, der Ende Mai in Kraft getreten ist. Der Betriebsrat hatte die Dienstpläne in den vergangenen Wochen "unsozial" genannt und hatte ihre Einführung verhindern wollen. Nach den Worten des Sprechers kann es auch am Montag noch zu Behinderungen im Berliner S-Bahnnetz kommen.

Zugstreichungen in Baden-Württemberg zum 10. Juni

(04.06.) STUTTGART - Ab dem 10. Juni - dem sogenannten kleinen Fahrplanwechsel der DB - werden auf zahlreichen Regionalbahnlinien in Baden-Württemberg weniger Züge als bisher fahren. Der Grund: Der Bund hat Zuschüsse an die Bundesländer, die sogenannten Regionalisierungsmittel für den öffentlichen Personennahverkehr, gekürzt. Dies führt dazu, dass weniger Geld für den Regionalverkehr vorhanden ist, und dass deshalb Zugfahrten gestrichen, bzw. Züge zusammengelegt werden müssen. Die S-Bahn in der Region Stuttgart ist von diesen Kürzungen nicht betroffen, da der Verband Region Stuttgart die Kürzungen finanziell aufgefangen hat.

Flughafen Tempelhof: Bahn reicht Klage ein

(04.06.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" am Freitag eine Feststellungsklage zur Zukunft des Flughafens Tempelhof beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Geklärt werden solle, ob die Weiternutzung Tempelhofs mit eingeschränktem Flugverkehr tatsächlich, wie von den Ländern Berlin und Brandenburg befürchtet, die Genehmigung des neuen Hauptstadtflughafens BBI in Schönefeld in Frage stelle. Zuvor hatte die Berliner Luftverkehrsbehörde Mitte April den Antrag der Bahn auf Übernahme der Betriebsgenehmigung für den Flughafen abgelehnt. Die Bahntochter DB Station und Service AG will den innerstädtischen Airport als Sonderflughafen für einen eingeschränkten Nutzerkreis von Geschäftsreisefliegern großer deutscher und europäischer Unternehmen betreiben.

Fünfter ÖPNV-Preis Schleswig-Holstein verliehen

(04.06.) KIEL - Der landesweite Fahrgastbeirat hat am Freitag zum fünften Mal den ÖPNV-Preis Schleswig-Holstein verliehen. Preisträger sind Verkehrsminister Dietrich Austermann sowie die Verkehrsunternehmen AKN Eisenbahn AG, Nord-Ostsee-Bahn und Regionalbahn Schleswig-Holstein. Austermann erhielt den ÖPNV-Preis für seinen Einsatz für den Ausbau der neg-Strecken Niebüll - Dagebüll und Niebüll - Tondern. Die AKN Eisenbahn wurde für den Einsatz der Fahrgastbetreuer ausgezeichnet, die insbesondere für Menschen mit Behinderung wichtige Hilfestellungen leisteten. Die Nord-Ostsee-Bahn erhielt den Preis für den Einsatz der NOB-Scouts während der turbulenten Betriebsaufnahme und gleichzeitig für ihre Entschädigungsregelung bei Verspätungen. Die Regionalbahn Schleswig-Holstein hat der Fahrgastbeirat für den Einsatz der Doppelstockwagen zwischen Lübeck und Hamburg ausgezeichnet.

Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastbeirats Schleswig-Holstein: "Mit dem Preis wollen wir die Preisträger motivieren, sich weiter für einen fahrgastfreundlichen Nahverkehr zu engagieren. Ich bin dem Verkehrsminister und den Verkehrsunternehmen dankbar dafür, dass sie die Fahrgastwünsche ernst nehmen und in ein besseres Angebot und besseren Service investieren. Für die Zukunft wünschen wir Fahrgäste uns natürlich weitere Angebotsverbesserungen und noch besseren Service. Und wenn die Züge dann doch einmal verspätet sind, brauchen wir eine kundenfreundliche Entschädigungsregelung bei allen Verkehrsunternehmen." Den ÖPNV-Preis Schleswig-Holstein vergibt der landesweite Fahrgastbeirat seit 2002 an Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise um den Nahverkehr verdient gemacht haben.

Mann aus fahrendem Zug in den Tod gestürzt

(04.06.) BERLIN - Erneut ist in Berlin ein Mann aus einem fahrenden Zug in den Tod gestürzt. Ein 23-jähriger Pole fiel am Samstag auf freier Strecke aus einem Toilettenfenster des EuroCity von Berlin nach Warschau, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Sonntag mitteilte. Ein Schaffner hatte in einer Toilette plötzlich lautes Klopfen gehört und daraufhin die Tür mit seinem Vierkantschlüssel geöffnet. Der Raum war leer und das Toilettenfenster herausgedrückt. Der Schaffner zog daraufhin die Notbremse, der Zug kam am S-Bahnhof Wuhlheide zum Stehen. Warum der Pole aus dem Fenster stürzte, ist bisher unklar. Die Strecke war rund zwei Stunden gesperrt. Nach Angaben eines Bahnsprechers mussten rund 60 Züge umgeleitet werden. Die Fahrgäste im betroffenen EC konnten erst nach zwei Stunden ihre Fahrt fortsetzen. Erst am Freitag war ein Lokführer aus einem fahrenden Zug in Berlin- Lichterfelde zu Tode gestürzt.

DB unterstützt 31. Evangelischen Kirchentag

(02.06.) KÖLN - Mit zahlreichen Maßnahmen unterstützt die DB das Verkehrskonzept des Deutschen Evangelischen Kirchentages. In Abstimmung mit dem Zweckverband VRS und den Organisatoren hat DB Regio NRW das Nahverkehrsangebot verstärkt. Nicht zuletzt auf Grund der Erfahrungen mit den letzten Kölner Großereignissen wie Weltjugendtag und der Fußball-WM hat sich die DB auf die Anforderungen, die sich durch Hunderttausende zusätzlicher Besucher ergeben, bestens eingestellt. Schwerpunkte des Reisendenaufkommens sind der Mittwoch als Abend der Begegnung und der Sonntag mit dem Abschlussgottesdienst.

Zusätzliche Servicekräfte stehen an sämtlichen Veranstaltungstagen sowohl im Hauptbahnhof Köln als auch in Köln Messe /Deutz bereit. Mehrere Hundert Mitarbeiter helfen bei der Reisendenlenkung, sie unterstützen bei der Automatenbedienung, sorgen für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit und helfen bei der Information und Orientierung der Ankommenden in und vor den Bahnhöfen und der Wegweisung zu den Veranstaltungsorten. Auf den Bahnsteigen sind die bewährten Abfertigungshelfer im Einsatz. Am Mittwoch und Sonntag unterstützen Lautsprecherwagen vor dem Hauptbahnhof bei der erstmals getrennten Wegeleitung der Reisenden zu den S-Bahn-Bahnsteigen und zu den RegionalBahn- und RegionalExpress-Zügen und den Zügen des Fernverkehrs. Insgesamt fährt DB Regio NRW circa 4.500 Kilometer zusätzliche Zugleistungen im Nahverkehr. Dabei verkehren die S-Bahnen am 6./7. Juni bis um circa 1.30 Uhr im 20-Minuten-Takt. An Standorten im weiteren Umfeld, so unter Anderem in Wuppertal, Solingen, Düsseldorf, Bonn, Aachen, Düren sind zusätzliche Verkaufsmitarbeiter und Automaten-Guides beim Ticketverkauf im Einsatz.

Für Fernreisende gibt es ein Veranstaltungsticket für alle Züge der DB, das für die Hin- und Rückfahrt 99 Euro in der 2. Klasse kostet und ausschließlich über eine Hotline der DB (0180 5 311153) vertrieben wird (Vorausbuchungsfrist mindestens 3 Tage, mit Zugbindung, solange der Vorrat reicht). Am Wochenende bietet sich das Schöne-Wochenende-Ticket als günstiges Nahverkehrsangebot auch für Teilnehmer aus angrenzenden Bundesländern an. Innerhalb von NRW sind die SchönerTagTickets NRW, Single oder für fünf Personen die passenden Angebote, erhältlich auch bereits im Vorverkauf an allen DB-Automaten sowie im Internet unter www.bahn.de/dekt. Im Verkehrsgebiet des VRS gibt es das Tagesticket für eine oder für bis zu fünf Personen. Auch diese werden bereits seit dem 14. Mai im Vorverkauf an allen DB-Automaten angeboten, um die zu erwartende Ticketnachfrage an den Veranstaltungstagen zu entzerren.

Täglich im InterConnex von Leipzig direkt an die Ostsee

(02.06.) BERLIN - Ab 10. Juni 2007 wird die Veolia Verkehr GmbH mit ihrem Fernverkehrszug InterConnex wieder die tägliche und direkte Verbindung zwischen Leipzig und Rostock/ Warnemünde über Berlin anbieten. Die Fahrt zwischen der sächsischen Metropole und dem Ostseebad dauert weniger als vier Stunden. Der Zug bietet in fünf Wagen 398 Sitzplätze und großzügige Fahrradabteile. Nach über einjährigen Bauarbeiten an der Infrastruktur erfolgt pünktlich zum fünfjährigen Bestehen des ersten privat betriebenen Fernverkehrszuges die Wiederaufnahme dieser Verbindung. Andreas Winter, Sprecher von InterConnex, zieht ein Zwischenresümee: "Wir haben unser Angebot kontinuierlich aufrechterhalten und an günstigen Fahrpreisen festgehalten. Durch uns haben Reisende erfahren, dass Bahnfahren nicht teuer sein muss. Darauf sind wir stolz, auch wenn weiterhin viel zu tun bleibt." Winter spricht vor allem den Service an und betont: "Guter Service und dauerhaft niedrige Preise sind wichtige Kriterien für eine realistische Chance im Wettbewerb mit der Deutsche Bahn."

Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel wird auch das Netz der Verkaufsstellen für den InterConnex dichter geknüpft. Neben der erfolgreichen Kooperation mit den Leipziger Verkehrsbetrieben, an deren Schaltern bereits InterConnex-Tickets verkauft werden, eröffneten jüngst vier neue Verkaufsstellen in Berlin. Jetzt strebt der private Anbieter den verbesserten Service auch auf dem nördlichen Abschnitt seiner Fernzugstrecke an. Erfolg versprechende Gespräche werden derzeit in Rostock und Warnemünde geführt. Das Super-Sparticket für die Strecke Leipzig - Warnemünde ist im Internet bereits für 21 Euro buchbar. Im Vorverkauf bei den LVB zahlt der Kunde 28 Euro, bzw. direkt im Zug 35 Euro. Kinder bis einschließlich 14 Jahre fahren in Begleitung der Eltern oder Großeltern frei. Und: Von Berlin geht es bereits ab 12 Euro an die Ostsee, "ein unschlagbarer Preis", meint Andreas Winter.

"Unser Ziel bis 2008 ist es, den InterConnex auf der Trasse Leipzig - Berlin - Rostock - Warnemünde wieder zu etablieren, indem Kunden das alternative Angebot annehmen", so Andreas Winter. "Neben dem Preis spricht dafür die verbesserte Fahrzeit. Der InterConnex fährt fast auf ICE-Niveau. Mit einer Fahrzeit ab 1 Stunde und 16 Minuten zwischen Leipzig und Berlin wollen wir auch die Autofahrer von unserem Angebot überzeugen." InterConnex ist das Fernverkehrsangebot der Veolia Verkehr GmbH. Mit ihren 4.250 Mitarbeitern erwirtschaftet die Veolia-Verkehr-Gruppe (ehemals Connex) 430 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2006.

Premiere: Neue ICE-Direktverbindung nach Rostock

(02.06.) LEIPZIG - Am 10. Juni ist Premiere: Zum ersten Mal fährt ein ICE auf der Linie München - Leipzig - Berlin weiter nach Rostock. Der Zug startet im Leipziger Hauptbahnhof 16.52 Uhr und erreicht Rostock Hauptbahnhof 20.32 Uhr. In der Gegenrichtung startet der ICE in Rostock von Montag bis Freitag 7.27 Uhr bzw. 9.27 Uhr an Sonnabenden. Die Züge halten in Lutherstadt Wittenberg, in den Berliner Bahnhöfen Südkreuz, Hauptbahnhof und Gesundbrunnen sowie in Neustrelitz und Waren (Müritz). Den Leipziger Hauptbahnhof erreicht der ICE 11.05 Uhr. "Mit diesem Angebot erfüllen wir den Wunsch vieler Leipziger, komfortabel im modernen ICE direkt an die Ostsee zu reisen", so Joachim Kießling, Leiter Vertrieb/Marketing Ost der DB Vertrieb GmbH.  "Damit werden wir den Erfolg der Bahn in Sachsen fortsetzen und gerade in den Sommermonaten neue Kunden gewinnen."

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 und der Einführung des ICE-Stundentaktes sind viele Menschen zwischen Hamburg - Berlin - Leipzig ­ München vom Auto auf die Bahn umgestiegen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Reisenden von Leipzig in Richtung Berlin im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent und in Richtung Bayern um 20 Prozent. Neben dem attraktiven ICE-Stundentakt sind für diesen Erfolg vor allem die attraktiven Fahrzeiten verantwortlich. Seit dem 10. Dezember 2006 fährt der schnellste ICE von Leipzig und Berlin in einer Stunde und in weniger als drei Stunden nach Hamburg.

Schweiz: Verkehrskonzept für EURO 2008 vorgestellt

BERN - Am Donnerstag haben Benedikt Weibel (Delegierter des Bundesrates für die Euro 2008), Thomas Berner (Leiter Teilprojekt Infrastruktur und Verkehr der Projektorganisation Öffentliche Hand), Andreas Meyer (CEO SBB AG) sowie Christian Mutschler (Turnierdirektor Schweiz, Euro 2008 SA) bei einer Pressekonferenz das Verkehrskonzept der Schweiz für die UEFA EURO 2008 vorgestellt. Angestrebt werden ambitionierte Ziele: Der Anteil des öffentlichen Verkehrs bei der An- und Abreise soll im Nahverkehr 80 Prozent, im Fernverkehr 60 Prozent betragen.

Deshalb ist erstmals bei einem Anlass von dieser Bedeutung das gesamte landesweite Angebot des öffentlichen Verkehrs in den Eintrittskarten für die Fußballspiele inbegriffen. Ticketinhaber können in der Schweiz am Spieltag und zwölf Stunden danach Kursschiffe, Bahnlinien und die städtischen Verkehrsangebote in allen Schweizer Städten kostenlos nutzen. Auch für Besucher ohne Matchticket werden im Juni 2008 spezifische Fahrausweise angeboten, so ein Euro 2008-Generalabonnement und ein -Halbtax. Zusätzlich wird das Nachtangebot im Orts-, Regional- und Fernverkehr ausgebaut. Damit setzt die Euro 2008 auch bezüglich ökologischer Verträglichkeit neue Maßstäbe und will für künftige Austragungen beispielhaft sein.

Lokführer bei Sturz aus fahrendem Zug getötet

(02.06.) BERLIN - Der Lokführer eines EuroCity auf dem Weg von Budapest nach Berlin ist am Donnerstag Abend aus bislang ungeklärten Gründen bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h aus der Lok gestürzt und ums Leben gekommen. Der Zug kam kurz darauf durch eine automatische Zwangsbremsung zum Stehen. Die rund 85 unverletzt gebliebenen Fahrgäste konnten gegen 23 Uhr 50 zur Weiterfahrt in einen anderen Zug umsteigen.

Zunächst war die zuständige Bundespolizei über die Zwangsbremsung informiert worden. Als die Beamten eintrafen und den stehenden Zug inspizierten, konnten sie den Lokführer weder im noch am Zug antreffen. Darauf dehnten sie ihre Suche aus. Gegen 0 Uhr 50 fanden sie den 41-Jährigen aus dem Oder-Spree-Kreis leblos in einem Graben neben den Gleisen rund 200 Meter südlich vom Bahnhof Lichterfelde-Süd. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die Berliner Kriminalpolizei wurde in die Ermittlungen eingeschaltet, um die Umstände, die zum Tod des 41-Jährigen führten, aufzuklären. Sicher ist bislang nur, dass die Tür der Lokomotive geöffnet wurde und dass die Sicherheitsfahrschaltung, die alle 30 Sekunden betätigt werden muss, nicht mehr bedient wurde. Die Ermittlungen dauern an.

Nieten Fracht jetzt auch in Russland präsent

(02.06.) MAINZ - Die Nieten Fracht Logistik GmbH, die auf Holzlogistik rund um den Verkehrsträger Schiene in Europa spezialisiert ist, hat jetzt eine Repräsentanz in St. Petersburg eröffnet. Darüber informierte heute das Unternehmen, das zur DB gehört. Grund für die Eröffnung ist vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach Holzprodukten aus Russland. Darüber hinaus bieten die steigenden Hafenkapazitäten in St. Petersburg und der 120 Kilometer westlich von St. Petersburg neu entstehende Hafenkomplex Ust-Luga für den Bahnlogistiker neue Chancen. Bereits heute verfügt Ust-Luga über einen eigenen Eisenbahnfähranleger, der künftig auch eine Anbindung zum Fährhafen Sassnitz-Mukran auf Rügen erhalten soll. Darüber hinaus sind hafennahe Ansiedlungen der Sägewerkindustrie und die Planung eines großen Holzterminals Grund genug für Nieten, vor Ort dauerhaft präsent zu sein.

DB lehnt Fahrräder im ICE weiterhin ab

(01.06.) BERLIN - Die DB lehnt weiterhin die Mitnahme von Fahrrädern im ICE ab. "Es sprechen gewichtige Gründe für das derzeitige System", sagte am Donnerstag ein Bahnsprecher in Berlin. So müssten die Züge auf jedem Bahnhof länger anhalten, um das Be- und Entladen der Fahrräder fahrplanmäßig zu ermöglichen. Im Vergleich zum französischen TGV, in dem die Radmitnahme erlaubt ist, halte der deutsche ICE öfters, so beispielsweise an mehreren Bahnhöfen im Ruhrgebiet. "Da kommen schnell 20 oder 30 Minuten mehr Fahrzeit zusammen", sagte der Sprecher. Außerdem bedeuteten Plätze für Fahrräder den ständigen Verlust von Sitzplätzen. Eine entsprechende Umrüstung aller rund 250 ICE-Züge würde dem Bahnsprecher zufolge Kosten in zweistelliger Millionenhöhe bedeuten.

Die DB reagierte damit auf einen Vorstoß von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Der Minister will bundesweit den Fahrradverkehr fördern und forderte deshalb, die Radmitnahme im ICE zu ermöglichen. "Wir sind derzeit auf der Suche nach einer geeigneten Pilotstrecke und im Gespräch mit der Deutschen Bahn", hatte die "Berliner Zeitung" die Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums, Alexandra Dittmann, zitiert.

80 Jahre Hindenburgdamm

(01.06.) WESTERLAND - Am heutigen Freitag wird der Hindenburgdamm zwischen der Insel Sylt und dem Festland 80 Jahre alt. Der 11 Kilometer lange Damm, auf dem ausschließlich Zugverkehr stattfindet, wurde am 1. Juni 1927 offiziell vom damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg eingeweiht. Zuvor mussten Erholungssuchende per Bahn von Altona über Husum und Niebüll bis zum Umschlaghafen Hoyerschleuse fahren und von dort den Raddampfer nehmen.

Die Genehmigung für den Bau des Dammes erfolgte bereits im Jahr 1913 durch den Preußischen Landtag. Wegen des Ersten Weltkriegs verzögerte sich der Baubeginn allerdings bis zum Mai 1923. Nur wenige Monate später, am 30.08.1923, erlitt das Projekt einen herben Rückschlag: eine Sturmflut zerstörte alles bis dahin Geleistete und spülte 250.000 Kubikmeter Boden und viele große Arbeitsgeräte fort. Während des Baus waren bis zu 1.500 Arbeiter Tag und Nacht im Einsatz. Täglich fuhr ein Materialzug mit 70 Wagen von der Festlandsseite aus, von Sylt aus bedienten 30 Segler, drei Schlepper und 20 Schuten die Arbeiter mit Baustoffen aus Husum. Verbaut wurden 2,7 Mio. Kubikmeter Sandboden für den Dammkern, 500.000 Kubikmeter Kleiboden zur Abdeckung, 120.000 Tonnen Granitsteine und 200.000 Kubikmeter Böschungspflaster. Die Kosten betrugen insgesamt 18,5 Millionen Reichsmark.

Heute fahren nach Angaben der DB täglich mehr als 80 Auto- und Reisezüge über den Damm, an Spitzentagen sind es bis zu 120 Züge. Besonders die Autozüge sind für die DB ein einträgliches Geschäft: Der Großteil aller Pkws, Lkws, Busse und Motorräder gelangt über den Hindenburgdamm nach Sylt, insgesamt rund 880000 Fahrzeuge jährlich. Alternativ ist die Anreise nur noch per Autofähre über die dänische Insel Römö möglich.

DB verstärkt Zugangebot während des G8-Gipfels

(01.06.) BERLIN - Nach Bestellung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die DB Regio das Zugangebot anlässlich der Veranstaltungen rund um den G8-Gipfel in Mecklenburg-Vorpommern erhöht. In der Zeit vom 1. bis 9. Juni wird ein größeres Aufkommen von Reisenden erwartet, so dass umfangreiche Verstärkungen der Züge und dichtere Fahrplantakte angeboten werden. Zwischen Rostock und Wismar wird rund um die Uhr ein Stundentakt mit zwei gekoppelten Triebwagen der Baureihe VT 628 gefahren. Darüber hinaus ist von 5.30 bis 9.30 Uhr ein weiterer Stundentakt zwischen Bad Doberan und Rostock mit zwei Triebwagen im regulären Fahrplan vorgesehen. Zur Stabilisierung des Fahrplans wird in Sandhagen und Teschow nur zweistündlich gehalten. Ab 9.30 Uhr fährt ein Doppelstockzug mit größerer Kapazität ohne Verkehrshalt zwischen Rostock und Bad Doberan im Stundentakt.

Die S-Bahn-Züge Rostock - Warnemünde sind während des gesamten Zeitraumes von drei auf fünf Wagen verstärkt. Es wird ein 10-Minuten-Takt von 10 bis 20 Uhr und ein 15-Minuten-Takt von 20 bis 24 Uhr angeboten. Am 7. Juni verkehrt nach einem Großkonzert die S-Bahn bis 24 Uhr im 10-Minuten-Takt. Ebenfalls verstärkt werden die RegionalExpress-Züge auf der Strecke Hamburg - Rostock, die statt mit vier mit fünf Doppelstockwagen zum Einsatz kommen. Zwischen Berlin - Rostock - Berlin verkehrt am Sonnabend, 2. Juni, und am Donnerstag, 7. Juni, jeweils ein Sonderzug (2. Juni: Berlin Hbf ab 9:03 - Rostock an 11:32/ ab 20:37 - Berlin an 23:03; 7. Juni: Berlin Hbf ab 8:20 - Rostock an 10:59/ Rückfahrt nach Konzertende; Zwischenhalte bei beiden Zügen jeweils in Berlin Gesundbrunnen, Oranienburg, Fürstenberg, Neustrelitz und Waren).

Im Zeitraum vom 2. bis 9. Juni ist eine Fahrradbeförderung auf den Linien RE 1 (Rostock - Hamburg), RE 5 (Rostock - Lutherstadt Wittenberg) zwischen Rostock und Oranienburg, RE 8 (Wismar - Rostock - Tessin) zwischen Wismar und Rostock und in der S-Bahn Rostock ausgeschlossen. Grund sind die voraussichtlich eingeschränkten Platzverhältnisse. Die DB stellt sich insgesamt mit über 100 Mitarbeitern sowie über 70 zusätzlichen Lokomotiven, Trieb- und Reisezugwagen auf den erheblichen Mehrverkehr ein. Der genaue Fahrplan ist in einer Broschüre bekannt gegeben und auf den Bahnhöfen ausgehängt. Weitere Informationen unter: www.bahn.de/fahrplanaenderungen.

Premiere: Triebfahrzeugführer erhalten den Europäischen Lokführerschein in Dresden

(01.06.) DRESDEN - Die DB hat am Donnerstag die ersten europäischen Lokführerscheine im Freistaat Sachsen ausgegeben. 13 Triebfahrzeugführer, die im grenzüberschreitenden Verkehr Züge bis Prag fahren, verfügen jetzt über das neue Zertifikat. Die Übergabe erfolgte nach erfolgreichem Abschluss einer intensiven Sprach- und fachspezifischen Ausbildung. Wie Dr. Holger Voigt, Chef der Triebfahrzeugführer (Fernverkehr) in Sachsen, betont, "dient der neue Führerschein der Durchsetzung eines europaweit einheitlich hohen Standards bei der Lokführerausbildung". Gleichzeitig ist er auch ein Ergebnis der stark wachsenden internationalen Bahnverkehre. Die Vereinbarung zur Einführung eines europäischen Führerscheins für Lokführer haben die Europäische Transportarbeiter Föderation (ETF) und die Community of European Railway and Infrastructure Companies (CER) unterzeichnet.

SBB: Weichen für Verbindung Mendrisio - Varese gestellt

(01.06.) BERN - Der Verwaltungsrat der SBB hat auf seiner jüngsten Sitzung das Vorprojekt für den Bau einer grenzüberschreitenden Bahnlinie von Mendrisio (TI) nach Varese (I) genehmigt. Die Inbetriebnahme der neuen Verbindung ist für 2011 vorgesehen und ermöglicht ein regionales, grenzüberschreitendes S-Bahnangebot ab Bellinzona und Como nach Mendrisio und Varese. Außerdem sind zweistündliche direkte Interregio-Züge ab Lugano zum Flughafen Malpensa vorgesehen. Schließlich verkürzt sich dank der neuen Strecke auch die Reisezeit zwischen dem Tessin und der Westschweiz um mehr als zwei Stunden; die Bahnfahrt zwischen Lausanne und Lugano dauert künftig via Simplon und Gallarate nur noch 3 Stunden 15 Minuten statt 5 Stunden 20 Minuten. Die SBB rechnet für die neue Bahnverbindung mit einem Nachfragepotenzial von jährlich über drei Millionen Personenfahrten.

Die SBB hat nun das Vorprojekt für die Verbindung verabschiedet. Die neue Strecke ist 17,7 Kilometer lang, davon liegen 6,5 Kilometer im Schweizer Abschnitt. Der 11,2 Kilometer lange italienische Streckenteil wird von italienischer Seite finanziert und realisiert. Auf Schweizer Seite wird auf ersten 4,5 Kilometern zwischen Mendrisio - Stabio das bestehende Gütergleis zu einer Doppelspur ausgebaut. Ab Stabio bis zur italienischen Grenze entsteht ein neuer, zwei Kilometer langer Doppelspurabschnitt. Überdies baut die SBB den Bahnhof Mendrisio entsprechend aus. Die Bauarbeiten sollen im Verlauf des Jahres 2008 starten, die Inbetriebnahme ist auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2011 vorgesehen. Die Gesamtinvestition auf Schweizer Seite beträgt rund 137 Mio. CHF. Die SBB beteiligt sich mit 68,25 Mio. CHF an den Investitionskosten, finanziert aus dem Infrastrukturfonds des Bundes. Die restlichen Kosten trägt der Kanton Tessin.

"Usedom-Express" startet ab 4. Juni in die Saison

(01.06.) BERLIN - Ab Montag, 4. Juni bis zum 28. September können Reiselustige mit Ziel Sonneninsel Usedom auch dieses Jahr wieder den beliebten "Usedom-Express" nutzen. Der Zug fährt montags bis freitags von Potsdam Hbf (ab 7.24 Uhr) über Berlin mit Halten in Wannsee, Zoologischer Garten, Hauptbahnhof (ab 7.49 Uhr), Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof, bis Ahlbeck Grenze (an 12.15 Uhr). Die Rückfahrt beginnt in Ahlbeck Grenze um 17.37 und endet in Potsdam Hbf um 22.54 Uhr. Auf der Insel Usedom werden 17 Zielbahnhöfe angefahren, darunter Zinnowitz, Bansin Seebad und Seebad Heringsdorf. Der "Usedom-Express" ermöglicht wochentags eine bequeme, umsteigefreie An- und Abreise zur Ostseeküste und eignet sich nicht zuletzt wegen seiner vier Fahrradabteile mit insgesamt 32 Fahrradstellplätzen insbesondere für Tagesausflügler. Am Wochenende können Reisende mit Zielort Usedom zunächst den "Rügen-Express" bis Züssow nutzen. Hier steigen sie in die Usedomer Bäderbahn um, die um 10.30 Uhr einen zusätzlichen Zug einsetzt, um einen reibungslosen Anschluss zu gewährleisten. Neben den Fahrscheinen des Fernverkehrs gilt im Usedom-Express auch das günstige Ostsee-Ticket.

Allianz pro Schiene weiterhin auf Wachstumskurs

(01.06.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene bekommt Verstärkung. Die gemeinnützige Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ist als 16. Non-Profit-Mitglied dem Bündnis zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs beigetreten. "Die Zusammenarbeit wird sich nach unserer Überzeugung schnell als segensreich zur Beförderung unserer gemeinsamen Ziele erweisen", kommentiert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch die Aufnahme der DUH in das Schienenbündnis. Von der Mitgliedschaft bei der Allianz pro Schiene verspricht sich Resch vor allem Synergien. "Die umweltfreundliche Bahn ist unverzichtbar für das von der DUH seit vielen Jahren verfolgte strategische Ziel einer insgesamt nachhaltigen Mobilität in Deutschland", begründet er den Beitritt zur Allianz pro Schiene. " Abgasarme und Sprit sparende Pkw und Lkw, die die Deutsche Umwelthilfe seit Jahren im Straßenverkehr einfordert, bilden für eine dauerhafte Nachhaltigkeit im Verkehr eine notwendige Voraussetzung. Dafür brauchen wir dringend eine erfolgreiche und attraktive Bahn." Die 1975 gegründete Deutsche Umwelthilfe hat 300 Mitglieder sowie rund 50 000 Spender und Förderer. Sie setzt sich für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltig gestaltete Zukunft ein. Dazu gehöre, so Resch, selbstverständlich auch eine umweltverträgliche Verkehrspolitik: "In Deutschland darf nach Ansicht der DUH auch künftig weiter gerast werden - aber dann bitte mit ICE statt mit GTI."

Außer der Deutschen Umwelthilfe gehören die drei mitgliederstärksten Umweltverbände Deutschlands, BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands mit insgesamt rund 1 Million Mitgliedern zur Allianz pro Schiene. Die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI gehören ebenfalls zu den Non-Profit-Mitgliedern des Schienenbündnisses.