DB bestellt 60 Elektrotriebzüge für S-Bahn Rhein - Main

FRANKFURT/Main - Die DB hat an ein Herstellerkonsortium unter Führung von Bombardier Transportation einen Auftrag über die Lieferung von weiteren Elektrotriebzügen (ET) der Baureihe 423 in Höhe von weit mehr als 200 Millionen Euro vergeben. Die 60 vierteiligen elektrischen Triebzüge werden bis 2007 schrittweise ausgeliefert und im S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zum Einsatz kommen. Bereits seit Dezember 2002 sind dort 15 Fahrzeuge der Baureihe ET 423 im Einsatz; noch ab 2003 kommen 25 weitere dazu. 2007 werden dann 100 ET 423 im Rhein-Main-Gebiet fahren.Die Fahrzeuge der Baureihe 423 gehören zu einer neuen Generation elektrischer Triebwagen, die nach einem Baukastensystem gefertigt werden. Sie werden in Hessen die alten S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 420 ersetzen. Die Fahrzeuge sind im Gegensatz zum Vorgängermodell ET 420 durchgehend begehbar, mit Klimaanlage, Fahrstrom-Rückspeisung sowie modernen Diagnose- und Überwachungssystemen ausgestattet. Die vierteiligen Fahrzeuge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.

Jungfernfahrt zum Kirchentag

BERLIN - Den ganzen Tag sind am Mittwoch 38 Sonderzüge aus dem gesamten Bundesgebiet mit Besuchern des Kirchentages in Berlin angekommen. Der imposanteste von ihnen ist gegen 15.30 Uhr im Bahnhof Berlin-Lichtenberg eingetroffen. Der Sonderzug Nr. 12 aus Köln besteht aus 15 Doppelstockwagen, hat die stattliche Länge von rund 420 Metern und bietet 1.770 Fahrgästen Platz. Rund 750 Tonnen bringt die Komposition auf die Waage. Zum Vergleich: Die längsten Doppelstockzüge rund um Berlin auf der RegionalExpress-Linie RE 1 sind aus fünf Wagen gebildet und etwa 150 Meter lang. Noch eine Besonderheit: Elf der 15 Doppelstockwagen haben auf dem Weg nach Berlin ihre Jungfernfahrt mit Fahrgästen erlebt.

Pforzheimer Hauptbahnhof wird rauchfrei

PFORZHEIM - Der Pforzheimer Hauptbahnhof wird ab kommenden Sonntag, 1. Juni 2003, zum rauchfreien Bahnhof. Das Rauchen ist dann nur noch in den ausgewiesenen Raucherbereichen sowie in den gastronomischen Einrichtungen gestattet. Die ausgewiesenen Raucherbereiche, die mit kleinen Stehtischen mit Aschenbechern ausgestattet und entsprechend beschildert sind, befinden sich in Pforzheim in der Empfangshalle hinter dem ServicePoint sowie auf den Bahnstei- gen. Ebenso finden die Kunden neue Aschenbecher an den Bahnhofseingängen. Sicherheitsdienste und Servicepersonal der Bahn werden Kunden, die sich nicht an das Rauchverbot halten, künftig verstärkt ansprechen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollen erheblich gesenkt werden. Die Ergebnisse eines Pilotprojektes aus den Jahren 2001 und 2002 auf dem Bonner Hauptbahnhof waren positiv. Die Bahn hatte daraufhin im September 2002 bundesweit 63 der größten Stationen zu rauchfreien Bahnhöfen gemacht. Der Reinigungsaufwand ist spürbar geringer geworden, wovon alle Kunden profitieren. Erfreulich sind auch die Reaktionen der Raucher, die in der Regel Verständnis zeigen und die Raucherbereiche gut annehmen.

Ab September wieder Züge zwischen Aalen und Nördlingen

STUTTGART - Nach dem Böschungsrutsch bei Lauchheim Ende Dezember 2002 musste die Strecke Aalen - Nördlingen zwischen Lauchheim und Bopfingen für den Zugverkehr gesperrt werden. Nach einem erneuten Rutsch im Februar 2003 und der Gefahr weiterer Hangbewegungen, wurde im März eine provisorische Hangsicherung durch eine Gegenaufschüttung durchgeführt. Im April fanden dann weitere erforderliche geologische Untersuchungen statt. Das Untersuchungsergebnis aus Bohrungen und Schürfungen am Hang wurde am 30. April vorgelegt. Auf Grundlage des Gutachtens konnte jetzt das Vorgehen für die Streckensanierung festgelegt werden, wie die DB am Mittwoch mitteilte. Ab Mitte Juni beginnt demnach die Hangsanierung, die rund sechs Wochen in Anspruch nehmen wird. Die Arbeiten umfassen die Erstellung einer Spritzbetonschale mit Rückverankerung durch Erdnägel und Anker, Herstellung der Entwässerung entlang dem Böschungskopf sowie die Profilierung der Böschung. Ab Ende Juli/ Anfang August erfolgt der Rückbau der provisorischen Gegenaufschüttung, im Anschluss daran werden dann Gleise und Fahrleitung bis Ende August neu errichtet. Zusätzlich zur Hangsanierung wird die Bahn rund vier km Gleis zwischen Lauchheim und Bopfingen komplett erneuern und damit den technischen Zustand der Strecke weiter verbessern. Nach den derzeitigen Planungen ist vorgesehen, den durchgehenden Zugverkehr auf der Strecke Aalen - Nördlingen am 1. September wieder aufzunehmen.

11.111 Call a Bike-Nutzer in Berlin

BERLIN - Call a Bike, die Mieträder der Bahn in Berlin, radeln weiter auf der Erfolgsspur. Prof. Dr. Andreas Knie, Bereichsleiter Intermodale Angebot bei DB Rent, hat heute der 11.111 Kundin einen Blumenstrauß, eine BahnCard und einen Gutschein für eine dreimonatige kostenlose Nutzung der Räder überreicht. "Seit dem 22. März diesen Jahres konnten wir über 3.000 neue Kunden hier in Berlin gewinnen. Insgesamt wollen wir in diesem Jahr die Zahl von 20.000 Kunden erreichen", sagte Prof. Knie bei der Übergabe der Präsente. Call a Bike ist Bestandteil des umfassenden Mobilitätskonzepts der Bahn. "Viele Bahnkunden kombinieren Bahnangebote ausgesprochen gern mit anderen Fortbewegungsmitteln", so Knie weiter. "Call a Bike trägt, neben anderen Bahnangeboten wie DB Carsharing, dazu bei, die Reisekette zu schließen und mobiles Leben zu erleichtern." Call a Bike gibt es seit August 2002 in Berlin und seit Oktober 2001 in München. In Frankfurt am Main sind die Räder am 2. Mai diesen Jahres an den Start gegangen. Berliner Call a Bike-Kunden können die Bikes natürlich auch in diesen Städten nutzen.

Neue Industriehalle in Yverdon-les-Bains

YVERDON - Ab Frühjahr 2005 erfolgt der Unterhalt der ICN-Züge der SBB im Industriewerk Yverdon. Für den Unterhalt der ganzen Neigezug-Flotte wird die alte Unterhaltshalle, die bis vor kurzem der Revision von Güterwagen diente, im kommenden Jahr modernisiert. Die Bauarbeiten im Umfang von 33 Millionen Franken beginnen im Februar 2004 und sollen im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein. Die ICN-Garnituren der SBB benötigen alle drei Jahre oder nach einer Million gefahrener Kilometer eine große Revision. Die SBB besitzt heute 24 ICN-Neigezüge, ab 2004 kommen 20 weitere bestellte Kompositionen hinzu. Im Industriewerk Yverdon werden insgesamt 30 zusätzliche Stellen geschaffen. Yverdon wird damit zum Schweiz weit spezialisierten Unterhaltsort für die Lokomotiven und Triebwagen des SBB-Personenverkehrs. Die verstärkten Kompetenzen der Westschweizer Industrieanlage sollen einen qualitativ hochwertigen Unterhalt garantieren, der für die hohen Komfort- und Sicherheitstandards der SBB-Fahrzeuge unerlässlich sei, wie die SBB in einer Pressemitteilung betonte. Der Umbau des Industriewerks Yverdon ist Bestandteil des Projekts "Reorganisation Service Rollmaterial" im Personenverkehr. Weitere Ausbauten namentlich in Basel und Zürich sind bis 2008 vorgesehen.

IGE Bahntouristik darf Eisenbahninfrastruktur betreiben

HERSBRUCK – Die IGE Bahntouristik GmbH & Co, die zu den führenden deutschen Bahntouristikveranstaltern zählt, darf seit Anfang Mai Infrastruktur betreiben. Wie Thomas Ströhla von IGE Bahntouristik am Dienstag mitteilte, erhielt das Unternehmen am 30. April von der Regierung von Mittelfranken gemäß dem Bayerischen Eisenbahn- und Bergbahngesetz (BayEBG) die Genehmigung zum Betrieb einer nicht öffentlichen Eisenbahninfrastruktur (Privatgleisanschluss) im Bahnhof Hersbruck rechts der Pegnitz. Eine derartige Betriebsgenehmigung werde nur erteilt, wenn der Betreiber eines Gleisanschlusses die Bestimmungen der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Anschlussbahnen (EBOA), der Oberbaurichtlinien für nichtbundeseigene Eisenbahnen (ObRi-NE), der Betriebsunfallvorschrift für nichtbundeseigene Eisenbahnen (BuVO-NE), der Vorschrift über Bremsen und Druckbehälter der nichtbundeseigenen Eisenbahnen (VBD-NE) sowie anderer technischer Vorschriften erfülle und einhalte, hieß es. Der Landesbevollmächtigte für Bahnaufsicht beim Eisenbahn-Bundesamt in Nürnberg habe der Erteilung der Genehmigung ebenfalls zugestimmt. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wurde Dipl.-Ing. Roland Pfefferkorn als Eisenbahnbetriebsleiter des Gleisanschlusses bestellt. Armin Götz, Inhaber und Geschäftsführer der IGE Bahntouristik, wurde in der Funktion des stellvertretenden Betriebsleiters bestätigt. Der Betrieb einer Anschlussbahn ist die Vorstufe zum Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Als solches könnte die IGE Bahntouristik in den Markt der grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehre mit Reise- und Güterzügen einsteigen.

Mehr Züge beim "Rasenden Roland"

PUTBUS - In der Zeit von Juni bis August 2003 wird das Zugangebot des "Rasenden Rolands" wieder aufgestockt. Der reguläre Zweistundentakt auf dem Abschnitt Binz - Göhren wird dabei zu einem täglichen und zeitweisen Stundentakt verdichtet. Neu ist in diesem Jahr der reguläre Einsatz des historischen Traditionszuges der Rügenschen Kleinbahn mit seinen liebevoll im Stile der 20´er Jahre restaurierten Waggons. Der nostalgische Zug wird in den Sommermonaten das Zugangebot auf dem Abschnitt Putbus – Binz ergänzen. Im Monat Juni finden die Fahrten dabei an jedem Mittwoch und Donnerstag statt, in den beiden Folgemonaten wird der historische Zug jeweils von Montag bis Freitag verkehren. Zu den genannten Terminen wird der Zug jeweils in Putbus um 12:22 sowie um 14:22 Uhr starten, die Rückfahrten ab Binz finden um 13:00 und um 15:00 Uhr statt. In Binz gibt es jeweils direkte Anschlußmöglichkeiten an die planmäßigen verkehrenden Züge in bzw. aus Richtung Göhren. Die Benutzung des Traditionszuges ist zum regulären Tarif der Rügenschen Kleinbahn möglich. Betrieben wird der Rasende Roland seit 1. Januar 1996 von der zur Unternehmensgruppe Bernhard van Engelen gehörenden Rügenschen Kleinbahn GmbH & Co. Neben der Betriebsführung obliegt ihr auch die Unterhaltung und Modernisierung der Infrastruktur der noch heute dampfbetriebenen Schmalspurbahn.

Transnet gegen weiteren Personalabbau bei der Bahn

ERFURT (AP) - Der Vorsitzende der Verkehrsgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, hat den geplanten Abbau von 37.000 Stellen bei der Bahn als völlig unrealistisch kritisiert. Hansen sagte auf einer Tagung des Gewerkschaftsbeirates am Dienstag in Erfurt nach Angaben seines Sprechers Michael Klein, es gebe keinen Personalbereich, bei dem noch erheblich eingespart werden könne. Bahnchef Hartmut Mehdorn habe der Gewerkschaft bei ersten Gesprächen bereits zugesichert, dass mit dem Personalabbau sehr behutsam umgegangen werde; im Servicebereich solle der Abbau sogar gestoppt werden. "Wir haben den Eindruck, dass Mehdorn die Signale der Zeit verstanden hat", sagte Klein. Ein weiteres wichtiges Thema der zweitägigen Konferenz sei der von Transnet angeregte "Serviceaufbruch", sagte Klein. Nach Ansicht der Gewerkschaft reichten Änderungen am Preissystem nicht aus. Vielmehr müsse der Service komplett auf den Prüfstand gestellt und gefragt werden, ob man für den Kundendienst der Zukunft überhaupt richtig aufgestellt sei. Der Beirat ist das höchste Beschlussorgan zwischen den Gewerkschaftstagen. Er tagt zwei Mal jährlich. Dem Gremium gehören insgesamt 101 Mandatsträger an.

Bahnhof Hamburg-Wandsbek erhält neues Outfit

HAMBURG - Die DB wird bis Ende des Jahres den Bahnhof Hamburg-Wandsbek sanieren. Die Bauarbeiten werden Anfang Juni mit dem Neubau des Bahnsteiges beginnen. Die Investitionen belaufen sich auf 1,4 Mio. Euro. Die Kosten tragen der Bund und die DB. Der Bahnsteig zwischen den Gleisen 1 und 2 wird grundlegend erneuert. Er wird mit einem neuen Belag, Blindenleitstreifen und Fahrgastinformationsanlagen ausgestattet. Unter dem Bahnsteigdach stehen den Kunden zwei neue Sitzbänke zur Verfügung. Das Bahnsteigdach wird in einer transparenten Glas-Stahl-Konstruktion bis Ende des Jahres neu gebaut. Das 69 Meter lange Dach überspannt die Zugangstreppe und den neuen Aufzug. Der neue Aufzug in einer Glas-Stahl Konstruktion verbindet Fußgängertunnel und Mittelbahnsteig. Die Fertigstellung für die Grundsanierung des Bahnhofs Hamburg-Wandsbek wird vsl. Ende 2003 sein. Die Wege von und zu den rund 100 Zügen werden mit dieser umfassenden Modernisierung für die etwa 1.100 Reisenden und Besucher täglich so bequem wie möglich.

SBB Cargo beschafft Lokomotiven für den Güterverkehr Schweiz-Italien

ZÜRICH - Für insgesamt 99 Millionen Franken beschafft SBB Cargo 18 Mehrstromlokomotiven für den grenzüberschreitenden Güterverkehr Schweiz-Italien. Die Fahrzeuge werden von Bombardier Transportation gebaut und ab Dezember 2004 ausgeliefert. Mit den neuen Hochleistungslokomotiven will SBB Cargo mit ihrer Tochterfirma Swiss Rail Cargo Italy in Norditalien Güterzüge in eigener Verantwortung führen. Die Loks sollen auf allen grenzüberschreitenden Strecken ab der Schweiz in die norditalienischen Güterterminals zum Einsatz kommen. Bei den bestellen Loks vom Typ Re 484 von Bombardier handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bereits bei SBB Cargo im Einsatz stehenden Lok des Typs Re 482 vom selben Anbieter. Durch diesen Synergieeffekt können im Bereich Unterhalt und Ausbildung Kosten eingespart werden. Technisch handelt es sich bei der Re 484 um eine Vierstromlokomotive, die unter allen in Europa gebräuchlichen Stromsystemen eingesetzt werden kann (15kV und 25kV Wechselstrom, 1,5 kV und 3 kV Gleichstrom). Die von SBB Cargo bestellten Fahrzeuge erhalten die Sicherungssysteme für die Schweiz und für Italien. Um die Betriebsaufnahme der Tochterunternehmung Swiss Rail Cargo Italy wie geplant am 15. Dezember 2003 zu ermöglichen, mietet SBB Cargo zusätzlich fünf Lokomotiven des Typs Re 474 bei SiemensTransportation Systems (Schweiz). Es handelt sich dabei um eine angepasste Variante der deutschen Baureihe 189. Die fünf Loks werden bereits Ende 2003 geliefert.

Hamburg - Berlin: 2003 werden 264 Kilometer Gleis für Tempo 230 ertüchtigt

SCHWERIN - Auf 264 Gleiskilometern wird die Strecke Hamburg - Berlin in diesem Jahr fit gemacht für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Ende 2004 will die Bahn die Fahrzeit auf dieser Strecke auf 93 Minuten verkürzen. Derzeit brauchen die ICE zwei Stunden acht Minuten. In den Ausbau der 263 Kilometer Strecke zwischen Hamburg und Berlin werden insgesamt 650 Millionen Euro investiert. Im Rahmen der umfangreichen Baumaßnahmen werden unter anderem Schwachstellen im Untergrund mit Bodenaustausch oder der Verfestigung des Gleisunterbaus beseitigt, das Schotterbett verstärkt, die Gleise für die geplante Spitzengeschwindigkeit hergerichtet, rund hundert Weichen sowie 270 Kilometer Oberleitungsanlage ertüchtigt und Anlagen der Bahnstromversorgung erweitert. Zudem müssen 54 Bahnübergänge durch Brücken oder Unterführungen ersetzt oder geschlossen moderne Leit- und Sicherungstechnik installiert und bei 21 Stationen Bahnsteige umgebaut werden. So erhalten beispielsweise die Stationen Finkenkrug und Neustadt (Dosse) im Herbst 2003 Einrichtungen zur Sicherung von Reisenden bei durchfahrenden Zügen, die in einem Betriebsversuch Anfang 2004 getestet werden sollen.

In Mecklenburg werden 2003 in den Ausbau der Strecke rund 32 Millionen Euro investiert. Insgesamt haben die Ausbaumaßnahmen in Mecklenburg einen Wertumfang von 155 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Jahr waren 70 Gleiskilometer ertüchtigt worden, in diesem Jahr folgen weitere 40 Kilometer Gleis zwischen Boizenburg, Brahlstorf und Pritzier. Schwerpunkt der Investitionen in den Streckenausbau in diesem Jahr ist das Land Brandenburg. Neben dem Neubau des Bahnknotens Wittenberge, in dem bis Jahresende ein weiterer Bahnsteig in Betrieb geht sowie die „Magdeburger Seite“ aufgegeben wird, konzentrieren sich die Arbeiten ab Sommer vor allem auf den Abschnitt Nauen und Wittenberge . Um konzentriert in kurzer Zeit Gleise, Unterbau und Bahntechnik ertüchtigen zu können, wird vom 14. Juli 2003 bis zum 27. September 2003 die Bahnstrecke für 76 Tage zwischen Nauen und Wittenberge total gesperrt.

"Die Totalsperrung ermöglicht uns, schneller zu bauen und die Beeinträchtigungen für Bahnkunden und die Anwohner an der Strecke möglichst gering zu halten", sagt Olaf Drescher, Leiter des Projektzentrums Hamburg – Berlin der DB ProjektBau GmbH, in deren Hand Planung und Projektmanagement aller Investitionen in die Eisenbahn-Infrastruktur liegen. In der Zeit der Totalsperrung werden die InterCity- und RegionalExpreß-Züge von und nach Hamburg beziehungsweise Wismar zwischen Wittenberge und Berlin über Stendal umgeleitet. Die Halte in Ludwigslust und Wittenberge bleiben erhalten. Die ICE zwischen Hamburg und Berlin fahren über Stendal und Uelzen. Die Kunden der Bahn müssen sich auf bis zu 20 Minuten längere Fahrzeiten einstellen. Im Bereich der Totalsperrung zwischen Wittenberge, Neustadt (Dosse) und Nauen wird ein Bus-Shuttle eingerichtet. Max, der Maulwurf, wird rechtzeitig über die genauen Fahrpläne und Fahrzeiten informieren. Aktuelle Informationen gibt es sowohl im Internet (www.fahrplanaenderungen.de) als auch per Telefon (0 30 - 29 71 29 71) sowie in aktuellen Faltblättern auf Bahnhöfen und in den Zügen des Regionalverkehrs.

ICE auf den Namen "Hansestadt Stralsund" getauft

STRALSUND - Die Hansestadt Stralsund hat am Sonntag die Patenschaft für einen ICE T mit Neigetechnik (BR 411) übernommen. Oberbürgermeister Harald Lastovka und Horst Gibtner, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Mecklenburg-Vorpommern, tauften im Stralsunder Bahnhof den Zug auf den Namen "Hansestadt Stralsund". Der getaufte ICE ist der erste, welcher mit dem Namen einer Stadt aus Mecklenburg-Vorpommern auf unterschiedlichen Wegen je nach Zugdisposition durch Deutschland fahren wird. Der neue Zugname ist zusammen mit dem Stadtwappen auf dem Fahrzeug beidseits und an beiden Zugenden angebracht.

Bahn: Bericht über ausstehende Rückforderung ist falsch

BERLIN - Die DB hat am Montag Berichte über offene Rechnungen mit dem Bund in Milliardenhöhe als falsch zurückgewiesen. In einer Mitteilung vom Montag hieß es zu einem entsprechenden Bericht der "Passauer Neuen Presse", in den Geschäftsjahren 1994 bis 2001 habe der Bund Investitionsmittel von insgesamt rund 1,79 Milliarden Euro von der Bahn zurückgefordert. Die Bahn sei diesen Forderungen jeweils zeitnah nachgekommen. Zuletzt seien Anfang Mai 2003 die für das Geschäftsjahr 2001 fälligen Zahlungen angewiesen worden. Diese Darstellung bestätigte auch Mark Wille, der Sprecher des Eisenbahnbundesamtes, das als Aufsichtsbehörde für die Vergabe und Kontrolle der Bundesmittel an die Bahn zuständig ist, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Seinen Worten zufolge hat die DB zu viel erhaltene Bundesmittel für Schienenwege und Gleisbau in Höhe 3,5 Milliarden Mark (rund 1,79 Milliarden Euro) bereits an den Bund zurückgezahlt. Die Rückforderung habe sich auf die Jahre 1994 bis 2000 bezogen. Die Gesamtinvestitionen der Bahn in das Schienennetz mit ICE- Neubaustrecken habe in diesem Zeitraum bei rund 25,8 Milliarden Euro gelegen. Die Rückforderung müsse in Relation zu dieser gewaltigen Summe gesehen werden.

Wie die DB in ihrer Stellungnahme weiter betonte, würden die Verwendungsprüfungen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) für das Geschäftsjahr 2002 vsl. im Juni 2003 aufgenommen. Auch die Unterstellung, die Bahn hätte noch Forderungen des Eisenbahn-Bundesamtes in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro für sogenannte Referenz-Achszähler zu erfüllen, sei falsch, hieß es in der DB-Mitteilung weiter. Das EBA habe nach eingehender Prüfung seine Forderungen auf 6,5 Millionen Euro reduziert. Die Bahn habe diesen Betrag bereits im April 2002 an den Bund beglichen. Weitere Abstimmungsgespräche dazu fänden derzeit statt. Die Bereitstellung von Investitionsmitteln des Bundes folgt einem sehr umfangreichen und detaillierten Regelwerk. Grundsätzlich sieht das Verfahren in diesem Regelprozess vor, dass die Bahn zunächst Investitionsmittel vom Bund erhält. Über die in Anspruch genommenen Gelder muss die Bahn gegenüber ihrer Aufsichtsbehörde, dem EBA, konkrete Verwendungsnachweise erbringen. Diese wiederum werden durch das EBA überprüft und im Bedarfsfall Rückforderungen erhoben. Die den Rückforderungen zugrunde liegenden Sachverhalte werden zwischen der Bahn und dem EBA abschließend behandelt und in einem Verhandlungsergebnis festgelegt. Darüber hinaus führt auch der Bundesrechnungshof Prüfungen durch. Die Bahn betonte abschließend, sie habe ihre Prozesse bei der Verwendung der Investitionsmittel seit der Bahnreform kontinuierlich verbessert. Dies zeige sich unter anderem in der seit 1994 deutlich gesunkenen Rückforderungsquote. Angesichts der Gesamtinvestitionen der Bahn von rund 10 Milliarden Euro jährlich, sei die Rückforderungsquote auf die gewährten Investitionsmittel kaum noch relevant.

Bahn prüft Schadenshöhe durch Betrug mit Gutscheinen

BERLIN (AFP) - Die Bahn hat einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe durch den Betrug mit Verspätungsgutscheinen zurückgewiesen. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, der Leiter der Bahn-Konzernrevision, Josef Bähr, habe einen Schaden im Umfang von mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr bestätigt. "Wir haben eine Zahl in diesem Umfang nicht bestätigt", sagte am Montag ein Sprecher des Konzerns. "Wir nehmen das aber sehr ernst." Das Unternehmen prüfe nun "sehr intensiv", ob Kunden Schwächen des Kulanzsystems der Bahn ausnutzen und so mehrfach Gutscheine für ein und dieselbe Verspätung bekommen könnten. Dass Kunden bei der Bahn mehrfach abkassieren können, liegt offenbar an Versäumnissen der Bahnmitarbeiter. Wie der Bahn-Sprecher betonte, müsste bei Ausgabe eines Gutscheins ein entsprechender Vermerk auf der Fahrkarte erfolgen. Damit würde verhindert, dass sich Kunden mit einem Fahrschein mehrere Verspätungstrostpflaster holen. Die Bahn habe nun kürzlich nochmals auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Gutschein-Vermerk anzubringen, betonte der Sprecher.

'Focus': DB untersucht mutmaßlichen Millionenbetrug mit Gutscheinen

MÜNCHEN - Die DB ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" einem mutmaßlichen Millionenbetrug mit "Pünktlichkeitsgutscheinen" auf der Spur. Die DB-Konzernrevision habe Mitte Mai entsprechende Ermittlungen aufgenommen, hieß es in dem Bericht. Auslöser dafür seien Hinweise eines Leipziger Unternehmensberaters gewesen, der die DB Anfang März über gravierende Sicherheitsmängel beim Umgang mit den Gutscheinen informiert habe, die bei Verspätungen im Fernverkehr an Reisende ausgegeben werden. "Obwohl bereits 2002 ein Bahnmitarbeiter überführt worden war, der in großem Umgang Taxigutscheine veruntreute, hatte die Bahnrevision den unkontrollierten Umgang mit Kulanzgutscheinen bisher nicht untersucht", heißt es in dem "Focus"-Bericht. Der jährliche Schaden für die DB liegt dem Nachrichtenmagazin zufolge mutmaßlich im dreistelligen Millionenbereich. Eine entsprechende Schätzung auf mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr kommentierte der Leiter Revision der DB, Josef Bähr, gegenüber dem "Focus" mit den Worten: "Das nehme ich Ihnen unwidersprochen ab."

Angeblich Rückforderungen in Milliardenhöhe an die DB

FRANKFURT/Main - Laut einem Medienbericht drohen der DB Rückzahlungen an das Eisenbahnbundesamt (EBA) in Milliardenhöhe. Unter Berufung auf einen Bericht des Bundesrechnungshofes berichtete die "Passauer Neue Presse", dass das EBA 3,5 Milliarden Mark (1,79 Milliarden Euro) Bundesmittel zurückfordere, die die Bahn zwischen 1994 und 2000 für Gleisbau und Neubaustrecken über den tatsächlichen Bedarf hinaus erhalten habe. Außerdem fordere das EBA rund 7,8 Millionen Euro für 487 so genannte Referenz-Achszähler zurück. Die Geräte habe die DB in den Jahren 1995 bis 2001 eingebaut, obwohl die Technik noch nicht zugelassen gewesen sei und die Zähler später hätten ersetzt werden müssen, berichtete die "Passauer Neue Presse". Darüber hinaus seien von der Bahn noch durch den Verzicht auf den Einbau von weiteren 154 der geplanten Achsenzählgeräte "mindestens 2,7 Millionen Euro" eingespart worden.

In einer Stellungnahme erklärte die DB am Samstag in Berlin, die in der "Passauer Neuen Presse" genannten Zahlen aus dem Bericht des Bundesrechnungshofes lägen der Bahn nicht vor und könnten in dieser Form nicht nachvollzogen werden. Die Bahn sei mit jährlichen Investitionen von über 6,5 Milliarden Euro in die Infrastruktur und Gesamtausgaben von rund 13 Milliarden Euro der größte Investor und Auftraggeber Deutschlands, hieß es. Neben der eigenen Wirtschaftsprüfung, zu der das Unternehmen verpflichtet sei, werde die Bahn regelmäßig von der Aufsichtsbehörde EBA kontrolliert. Die Investitionsbeiträge des Bundes erfolgten nach einem sehr umfangreichen und detaillierten Regelwerk. Es sei ein völlig normaler Prozess, dass sich die Bahn am Ende eines jeden Haushaltsjahres darüber mit dem Bund abstimme und gesamthaft abrechne, betonte die DB abschließend.

"SZ": Mehdorn drohte vor Vertragsverlängerung mit Rücktritt

BERLIN - Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hat Bahnchef Hartmut Mehdorn am vergangenen Freitag kurz vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seinem sofortigen Rücktritt gedroht. Wie die Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise und den Aufsichtsrat der Bahn berichtete, stellte Mehdorn den Kanzler unmissverständlich vor die Wahl. Entweder werde sein Vertrag als Vorstandschef der Deutschen Bahn (DB) sofort um fünf Jahre verlängert, oder er werde das im Bundesbesitz befindliche Unternehmen sogleich verlassen. Schröder habe sich daraufhin für Mehdorns Verbleib entschieden, hieß es weiter. Das Kanzleramt habe dann umgehend Bahnaufsichtsratschef Michael Frenzel informiert, der im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung vom vergangenen Dienstag die Formalien geregelt habe.

Verträge für Leipziger "City-Tunnel" unterzeichnet

LEIPZIG - Für den Leipziger City-Tunnel, einem der größten Verkehrsprojekte Sachsens, ist der Weg jetzt frei. "Mit diesem Jahrhundertprojekt werden neben dem Großraum Leipzig auch das westliche Erzgebirge und künftig auch das Vogtland wesentlich besser angebunden," sagte Sachsens Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo am Freitag bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung in Leipzig. "In einigen Jahren werden der ganze Regionalverkehr in Nord-Süd Richtung und der Leipziger S-Bahnverkehr durch den City-Tunnel fahren", so Gillo. Der rund vier Kilometer lange Tunnel soll den Hauptbahnhof und den Bayerischen Bahnhof verbinden. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2009 geplant. Gemeinsam mit Bahnchef Hartmut Mehdorn unterschrieb Gillo den Bau- und Finanzierungsvertrag und den Projektvertrag zu diesem Großprojekt. Mehdorn: "Der City-Tunnel verleiht dem Nahverkehr in Mitteldeutschland einen gewaltigen Schub. Die Messestadt wird für uns dadurch ein noch gewichtigerer Knotenpunkt."

Wirtschaftsminister Gillo vereinbarte mit Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee in einem Kostenteilungsvertrag die Unterstützung und Mitfinanzierung des Projektes durch die Stadtverwaltung. "Olympia in Leipzig, jetzt auch mit City-Tunnel. Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt endlich realisiert wird. Wir setzen um, was unsere Vorväter seit über hundert Jahren geträumt haben", sagte Tiefensee. Die ersten Bauarbeiten werden bereits im Juli beginnen. Die Kosten für den Tunnel belaufen sich auf 571 Mio. Euro, wobei Sachsen 182 Mio. Euro trägt. Der Löwenanteil in Höhe von 360 Mio. Euro sind EU- und Bundesmittel. Die weiteren Kosten tragen die Stadt Leipzig und die Bahn.

DB Cargo mit eigenem Internet-Fahrplan

MÜNCHEN - Einen eigenen Internet-Fahrplan für den Güterverkehr auf der Schiene präsentiert DB Cargo erstmalig vom 20. bis 24. Mai 2003 auf der "transport logistic 2003" in München. Interessierte Kunden können zukünftig den neuen Fahrplan unter www.db-cargo.de online nutzen. Er soll die Planung und Abwicklung von Transporten im Einzelwagenverkehr wesentlich erleichtern. Der DB Cargo-Internet-Fahrplan gibt Kunden entsprechend dem Motto "Per Mausklick von der Straße auf die Schiene" in kürzester Zeit Auskünfte für Relationen im Einzelwagenverkehr. Schon in dieser ersten Realisierungsstufe bietet er zahlreiche Zusatzinformationen: Ein Kartensystem enthält Umgebungs- und Routenpläne für die Versand- und Empfangsbahnhöfe. Außerdem informiert der Internet-Fahrplan über Streckenklassen und bietet erstmalig eine Suche nach freien Ladegleisen über Postanschrift in über 1500 Freiladegleisen.

Gleichzeitig wurde ein Internet-Fahrplan für den Kooperationspartner die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) unter www.ohe-transport.de fertig gestellt. Die Entwicklung der beiden Internet-Fahrpläne ist ein wesentliches Teilergebnis des von dem Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes "Portal C" (www.portal-c.info) mit den Projektpartner DB Cargo und OHE. Portal C dient dazu, den Schienenverkehr vor allem im Bereich des Einzelwagensystems zu stärken. Die Realisierung des umfassenden Internet-Fahrplans für den Schienengüterverkehr ist ein weiterer Schritt der DB Cargo auf ihrem Weg, das Internet als zeitgemäße und kundenorientierte Kommunikations- und Geschäftsplattform zu nutzen. Zum Internet-Angebot gehört bereits heute ein Verzeichnis von 12.000 Güterbahnhöfen aus 23 Ländern als E-Commerce-Lösung.

Moderne Anlage für Regionalverkehrsflotte

LUZERN - Die Bauarbeiten für die neue Zug-Wartungsanlage im SBB-Depot Luzern sind abgeschlossen. Zwei bestehende Hallen aus dem Jahre 1896 wurden durch einen modernen Zwischenbau aus Stahl und Glas miteinander verbunden. Davor mussten eine 1917 eingebaute Lok-Schiebebühne abgebrochen und die fünf Gleise beider Hallen miteinander verbunden werden. Dank der heute 145 Meter langen Service-Halle ist es möglich geworden, komplette Züge zu unterhalten. Von den insgesamt fünf Gleisen sind zwei auf die ganze Gebäudelänge mit Revisionsgruben für die Unterflurkontrolle an den Fahrzeugen versehen. Die Kosten für die Baumaßnahmen, die rund ein Jahr dauerten, belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Franken, inklusive Bahntechnikanlagen. Nach dem Umbau werden in Luzern nun alle Regionalzüge der Zentralschweiz gewartet. Luzern wurde auch als Stützpunkt für den Service aller neuen Seetalfahrzeuge gewählt. In der SBB-Service-Anlage Luzern werden rund 65 Personen beschäftigt.

Dresdner Brückenbau-Werkstatt feiert ihr 75-jähriges Bestehen

DRESDEN - Die Brückenbau-Werkstatt Dresden der DB Bahnbau, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG, feierte am Freitag nachträglich ihr 75. Jubiläum. Am 1. Oktober 1927 wurde sie an der Lößnitzstraße im Stadtteil Neustadt gegründet. Seitdem werden hier Brücken und Brückenteile fachmännisch gefertigt. Die Feierlichkeiten mussten verschoben werden, weil die Mitarbeiter im vergangenen Jahr viele Flutschäden in Sachsen reparierten und zum Teil auch privat vom Hochwasser und dessen Folgen betroffen waren. Zurzeit sind die rund 60 Mitarbeiter mit Projekten im Erzgebirgsnetz beschäftigt und beseitigen Hochwasserschäden entlang der Strecke Borsdorf – Döbeln – Coswig. Sie bauten auch die Bahnbrücke über die Mulde bei Eilenburg wieder auf. Hier wurde innerhalb von nur 19 Tagen eine eingleisige Hilfsbrücke und dann eine neue Schottertrogbrücke errichtet. Die Flut hatte das Bauwerk im August 2002 zum Einsturz gebracht und die Verbindung Leipzig – Cottbus unterbrochen.

Der Dresdner Betrieb ist eine der traditionsreichsten Werkstätten der Deutschen Bahn. Zum Beispiel fertigten die Arbeiter hier 1929 die Brücken für die Schmalspurbahn Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf. Nach der Zerstörung der Produktionsanlagen im Zweiten Weltkrieg wurde die Stahlbaufertigung wieder aufgenommen. Die Brücken aus Dresden wurden bis nach Asien exportiert. Die Brückenbau-Werkstatt Dresden war bis 1993 eine Tochterfirma der traditionsreichen Stahlbau Dessau und wurde dann durch DB Bahnbau übernommen. "Auf die 75-jährige Tradition ihrer Werkstatt können die Dresdner Brückenbauer stolz sein", sagte heute Kostadin Poleganov, kaufmännischer Leiter DB Bahnbau. "Die Ingenieure und Facharbeiter erfüllen anspruchsvolle Aufgaben und kommen im gesamten Streckennetz der Bahn bei wichtigen Baumaßnahmen zum Einsatz. Dank der vorzüglichen Arbeit in Eilenburg konnten die Züge dort schon nach wenigen Wochen die Mulde wieder überqueren."

"Automotive MaXX" fährt für Volkswagen

MÜNCHEN - "Automotive MaXX" fährt ab Sommer 2003 für Volkswagen. DB Cargo setzt dann mehrere hundert dieser riesigen Güterwagen im Zwischenwerksverkehr für VW ein. Der für den Autoteiletransport konzipierte "Automotive MaXX" ist in Superlativen zu beschreiben: Mit 230 Kubikmeter Volumen, 75 Quadratmeter Ladefläche und einer Ladehöhe von 3,05 Metern bietet er ein MaXimum an nutzbarer Ladekapazität. Zusätzlich ist er durch die rechteckige Form des Wagenbehälters speziell auf die Ladegestelle in den Zwischenwerks- und Lieferantenverkehren der Automobilindustrie ausgelegt. Ein Maximum an Transportsicherheit ist durch den inneren Aufbau des Wagens gegeben. Dort sind die Transportgefäße durch verriegelbare Trennwände und verstärkte Seitenwände speziell auf die Anforderungen der Automobilindustrie ausgelegt, um eine einfache Bedienung und die Sicherheit des Transportguts zu gewährleisten.

Fest installierte GPS-Geräte (Global Positioning System) geben via Satellit die Möglichkeit zur Positionsbestimmung der Wagen oder Auskunft über deren Beladezustand. Das KundenServiceZentrum von DB Cargo überwacht die Transporte unter anderem mit diesem System und veranlasst bei Transportabweichungen eventuell notwendige Sondermaßnahmen. Das an die Transportsysteme der Automobilbranche angepasste einheitliche Wagenequipment trägt wesentlich zu Effizienzsteigerungen der Logistikprozesse bei VW bei. Sie vereinfachen die Abläufe im Rangierbetrieb, die Verladung sowie die Frachtpapiererstellung und die Gestellplanung - das ermöglicht eine maximale Reduzierung der Logistikkosten. DB Cargo beschafft ein größeres Wagenkontingent, das hauptsächlich in der Automobilindustrie und dort insbesondere bei Verkehren der Volkswagen Transport zum Einsatz kommt. Die Wagen fahren täglich zwischen den Werken und Zulieferern, um Teile und Komponenten für die Produktion zu transportieren. Dabei werden allein zwischen den europäischen Werken des Volkswagen-Konzern mehrere Millionen Tonnen Fracht pro Jahr per Bahn befördert.

Einweihung der modernisierten Ausbildungswerkstätte der DB in Nürnberg

NÜRNBERG - Am Freitag ist in Anwesenheit von Vertretern von Politik und Bahn die modernisierte gewerblich-technische Ausbildungswerkstatt der DB in Nürnberg eingeweiht worden. In nur sechs Monaten wurde mit 400.000 Euro und viel Eigenleistung der Auszubildenden und Ausbilder das Gebäude komplett renoviert. Ausgestattet mit vielen neue Maschinen und modernsten EDV-Lernlaboren werden auf rund 2000 Quadratmetern innovative Ausbildungskonzepte umgesetzt. Anhand von Projektaufträgen werden die theoretischen und praktischen Grundlagen vermittelt und sofort von den Azubis in einem konkreten Produkt verwirklicht. Simulatoren, Internet und Online-Lernprogramme helfen dabei. Als Kompetenzzentrum für die Mechatroniker setzt Nürnberg bundesweite Standards. Zusammen mit den kaufmännischen Berufen gibt es insgesamt 440 Ausbildungsplätze, davon beginnen jedes Jahr ca. 150 junge Menschen ihre Ausbildung in diesem Zentrum.

Elf Ausbilder kümmern sich nicht nur um den bahneigenen Nachwuchs, sondern bilden im Verbund mit anderen Firmen 220 zukünftige Industriemechaniker, Energieelektroniker, Mechatroniker und Tiefbaufacharbeiter aus. Neben der Vermittlung von Hardskills soll auch das Zusammenspiel im Team trainiert werden. Hierbei übernehmen die Ausbilder eine Moderatorenrolle. Soziale Kompetenz erwerben die Auszubildenden auf Outdoortrainings oder in Projekten wie „Azubis gegen Hass und Gewalt“. Für teamfähige und engagierte junge Köpfe eröffnet die Deutsche Bahn mit ihrem Ausbildungskonzept interessante Perspektiven.

Berliner AirportExpress seit fünf Jahren unterwegs

BERLIN - Die schnellste und bequemste Verbindung von der Berliner Innenstadt zum Flughafen Schönefeld feiert ihren fünften Geburtstag. Seit Mai 1998 verbindet der AirportExpress Schönefeld der DB in nur 30 Minuten Fahrtzeit den Bahnhof Zoologischer Garten mit dem Flughafen. Von Friedrichstraße aus dauert es 23 Minuten, vom Ostbahnhof aus gar nur 15 Minuten. Die Fahrt kostet 2,10 Euro und ist damit im europaweiten Vergleich unschlagbar günstig. Die AirportExpress-Züge sind täglich von fünf bis 24 Uhr unterwegs und fahren die meiste Zeit des Tages etwa alle dreißig Minuten. Ergänzt wird das Angebot auf der Schiene von den S-Bahnlinien S 45 und S 9, die zusammen einen Zehnminutentakt in die Innenstadt ergeben. Die AirportExpress- Züge sind in die RegionalExpress-Linien RE 4 und RE 5 eingebunden und bieten somit auch eine umsteigefreie Verbindung von zahlreichen Brandenburger Orten zum Flughafen. Außerdem profitieren in Berlin noch Spandau und Karlshorst von den schnellen Verbindungen.

Lufthansa Cargo-Tochter time:matters übernimmt Bahn-IC-Kurierdienst

MÜNCHEN - Die Kurierdiensttochter "time:matters" der Lufthansa kooperiert ab dem 1. Juli mit der DB beim IC-Kurierdienst. Dies sieht eine Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen vor, die zu Beginn dieser Woche unterzeichnet wurde und am Donnerstag im Rahmen der Messe "transport logistic" in München der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Danach übernimmt "time:matters" zum 1. Juli Management und Vertrieb des IC-Kurierdienstes, während die eigentliche Transportleistung weiterhin vom Fernverkehr der Deutschen Bahn erbracht wird. Das bisherige Bahnangebot soll nun mit dem ähnlichen Lufthansa-Service "same day" verknüpft werden, das bislang an 19 deutschen Flughäfen angeboten wird, und eine Eilzustellung zu knapp 50 europäischen Flughäfen bietet. Gemeinsames Ziel der beiden Partner ist es nach Angaben von "time:matters"-Geschäftsführer Franz-Joseph Miller, den IC-Kurierdienst "mit Visionen und Impulsen" operativ und strategisch neu auszurichten, die Ablaufprozesse zu vereinfachen und zu optimieren und das Sendungsaufkommen durch gezielte Weiterentwicklungen und Vermarktungsmaßnahmen "nachhaltig und signifikant zu steigern". So soll das Beförderungsaufkommen, das im Jahr 2002 bei rund 38.000 Sendungen lag, bis 2006 auf über 50.000 Sendungen pro Jahr erhöht werden.

Der IC-Kurierdienst wird deutschlandweit an derzeit rund 140 Bahnhöfen angeboten, die über einen IC-, EC- und/oder ICE-Anschluss verfügen. Das Transportgut darf bis zu 20 kg schwer sein; die Größenbegrenzung liegt bei einem Meter (Länge) bzw. zwei Metern (Umfang). Mit Ausnahme lebender Tiere, gefährlicher Güter und anderer Gegenstände, die gesetzlichen Beschränkungen unterliegen, kann praktisch alles per ICK transportiert werden - typischerweise richtet sich der Service an Privat- und Firmenkunden, die beispielsweise hocheilige Dokumente oder Ersatzteile zu versenden haben. Der Empfänger kann das Gut dabei bei Ankunft des Zuges entweder am Zielbahnhof abholen oder es sich nach Hause liefern lassen. Die Preise liegen den Angaben zufolge zwischen 85 und 195 Euro pro Kuriergut.

Gerichtsentscheidung: Bahnsteigdachverkürzung rechtmäßig

BERLIN - Das Bundesverwaltungsgericht hat am Mittwoch die Klage des Landes Berlin gegen die Verkürzung des Bahnsteigdaches des künftigen Berliner Hauptbahnhofs/ Lehrter Bahnhof abgewiesen. Der künftige zentrale Fernbahnhof der deutschen Hauptstadt soll zur Fußball-WM 2006 in Betrieb gehen. Aufgrund der einmaligen und technisch sehr anspruchsvollen Dachkonstruktion kam es im Jahr 2001 im technischen Genehmigungsverfahren zu Verzögerungen. Dies führte zu der Entscheidung, das Dach von 450 auf 321 Meter zu verkürzen, um dadurch den Zeitverlust aufzuholen und wie geplant im Sommer 2002 die Verschwenkung der Stadtbahn auf das neue Bauwerk termingerecht vorzunehmen. Die DB begrüßt die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts.

Seit 40 Jahren elektrischer Zugbetrieb in Niedersachsen

HANNOVER - Auf ein "elektrisches" Jubiläum blickt die Bahn in Hannover in diesen Tagen zurück. Vor 40 Jahren, im Mai 1963, wurde die Elektrifizierung der Strecke Bebra - Göttingen - Hannover fertig gestellt. Damit erreichten erstmals von elektrischen Lokomotiven gezogene Züge die niedersächsische Landeshauptstadt. Die Planungen für die Elektrifizierung dieser Strecke und damit der Anschluss des Nordens an die bereits elektrifizierten Bahnstrecken im Süden Deutschlands begannen 1960. Am 22. Mai 1963 fand die Probefahrt und zwei Tage später am 24. Mai die offizielle Einweihungsfahrt von Bebra nach Hannover statt. Wiederum zwei Tage später, am 26. Mai 1963, wurde der Fernschnellzug F 56 "Blauer Enzian" als erster fahrplanmäßiger Zug ab Hannover Hbf mit einer elektrischen Lokomotive bespannt. Alle drei Züge wurden von einer elektrischen Schnellzuglokomotive der Baureihe E 10 gezogen.

Voraussetzung für die Elektrifizierung der Strecke Bebra - Hannover war der Anschluss des nordwestlichen Streckennetzes an das Bahnstromnetz im Süden und die Errichtung eines neuen Umformerwerkes in Lehrte. Dieses Umformerwerk erzeugt aus 50-Hertz-Drehstrom den 16,7-Hertz-Bahnstrom und stellt diesen bedarfsgerecht und fahrplangenau bereit. Das Umformerwerk feiert in diesen Tagen ebenfalls sein 40 jähriges Jubiläum. Das Werk wurde bis heute um eine weitere Leistungsstufe auf insgesamt 60 Megawatt verstärkt, um den gestiegenen elektrischen Zugbetrieb nach wie vor sicher mit Energie zu versorgen. Durch den elektrischen Zugbetrieb, der kürzere Fahrzeiten und höhere Geschwindigkeiten erlaubt, konnten die Fahrgastzahlen erheblich gesteigert werden.

Schweizer Weltrekordhalter im Bahnfahren

BERN (AP) - In der Schweiz wird weltweit am weitesten Bahn gefahren. Einwohner und Touristen haben im Jahr 2001 durchschnittlich 1.923 Kilometer mit der Bahn zurückgelegt, wie der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (LITRA) am Donnerstag mitteilte. Damit hat die Schweiz Japan (1.896 Kilometer) von der Spitze der Auswertung des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC) verdrängt. Weiter zeigt die Statistik, dass in der Schweiz durchschnittlich 45 Mal pro Jahr Eisenbahn gefahren wird. Einzig in Japan ist dieser Wert mit 68 höher als in der Schweiz. In Europa folgen auf die Schweiz Luxemburg (32), Dänemark (29), Österreich (23) und Deutschland (21). Wenig Bahn gefahren wird auf dem Balkan und auch in den USA, wo nur jeder zehnte einmal pro Jahr die Bahn benutzt. Für die Statistik wurden nur die Mitglieder des Internationalen Eisenbahnerverbandes berücksichtigt. Dies sind meist die grossen nationalen Eisenbahngesellschaften. In der Schweiz sind SBB und BLS Mitglieder des UIC.

Hansen: Bahn keine Spielwiese für Politiker

BONN (ots) - Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, hat Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hart attackiert und von ihm Konsequenzen gefordert. "Irgendwann muss der, der das Ganze nach außen verantwortet - und das ist nun einmal der Vorstandsvorsitzende - Konsequenzen ziehen", sagte Friedrich in der Sendung "Berliner PHOENIX-Runde" mit dem Thema "Zug um Zug - Die Bahn auf dem Abstellgleis?". Friedrich zitierte in diesem Zusammenhang das Sprichwort, nach dem "der Fisch immer vom Kopf zu stinken beginnt".

In der gleichen Sendung zeigte sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, erstaunt darüber, dass die FDP einen Wirtschaftsprüfer zur Untersuchung der Bahn-Bilanz beauftragt habe. Der Prüfer war zu dem Schluss gekommen, dass die Bilanzen manipuliert worden seien. Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender behalte er sich rechtliche Schritte gegen diese Vorwürfe vor, sagte Hansen an den FDP-Politiker Friedrich gerichtet. "Wenn Sie der Meinung sind, dass die Bilanzen manipuliert sind, dann bitte schalten Sie die Staatsanwaltschaft ein, aber wenden Sie sich nicht an die Medien", so der Gewerkschaftsvorsitzende. "Die Bahn AG ist keine Spielwiese für Politiker, die sonst keine Felder finden, bei denen sie sich profilieren können."

Eine positive Zwischenbilanz zog Hansen aus der aktuellen Diskussion über das neue Tarifsystem der Bahn. "Damit zeigt sich doch jetzt ganz deutlich, dass die Bahn als Aktiengesellschaft in der Marktwirtschaft angekommen ist", so der Gerwerkschaftsvorsitzende. "Der Kunde hat seine Kritik geäußert. Jetzt werden die Konsequenzen daraus gezogen und man richtet sich nach den Wünschen des Kunden." Das Prinzip funktioniere und "jetzt muss ordentlich repariert werden, was falsch gelaufen ist", forderte Hansen. Nachdem die niedrigere Stornogebühr wieder gelte, müsse nun das nächste Thema die Bahncard sein. Er schlug eine so genannte "Bahncard plus" vor, die Rabatte von mehr als 50 Prozent biete.

Preissystem-Managerin Brunotte muss gehen

FRANKFURT/Main (dpa) - Bei der DB muss im Streit um das neue Preissystem eine weitere Spitzenmanagerin gehen. Wie ein Bahnsprecher bestätigte, verlässt auch die Leiterin des Preis- und Erlösmanagements, Anna Brunotte, das Unternehmen. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die Weiterentwicklung des Preissystems. Vorgestern waren bereits der für den Personenverkehr zuständige Bahnvorstand Christoph Franz und Marketing-Vorstand Hans- Gustav Koch entlassen worden.

Mehdorn räumt Fehler bei Vermittlung des neuen Preissystems ein

BONN (ots) - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat in einem Interview mit dem Fernsehsender Phönix Fehler bei der Vermittlung des neuen Bahn-Tarifsystems eingeräumt. "Wir haben es nicht richtig fertigbekommen, unser System zu vermitteln." Auch die guten Elemente würden zum Teil nicht wahrgenommen. "Wir haben sie nicht zu unseren Kunden in die Herzen oder sonst wohin transportieren können und daran müssen wir arbeiten", sagte Mehdorn. Die Bahn werde nun "mit Hochdruck und Dampf" die einzelnen Module des Systems nochmals auf Kundenfreundlichkeit und auf Vermittelbarkeit prüfen. Dies sei etwas, das man vorher "ein bisschen unterschätzt" habe. Zur Entlassung der beiden Bahnvorstände sagte Mehdorn: "Wir hätten diesen Kurs nicht aussitzen können bis zum Herbst, das wäre nicht gegangen. Wir hätten dem Unternehmen Bahn großen Schaden zugefügt, deshalb war ich da auch zum Handeln gezwungen." Allerdings bestritt der Vorstandsvorsitzende, dass es sich um ein Bauernopfer handele: "Hier ist nicht geopfert worden. Wenn Sie so wollen, ist vielleicht ein Unfall passiert, dass hier eine öffentliche Diskussion eine Dynamik bekommen hat, die man vielleicht so nicht einschätzen konnte und die man auch nicht mehr kontrollieren konnte."

Weiterhin wies der Bahnchef darauf hin, dass das Unternehmen im ersten Quartal außer im Fernverkehr in den restlichen 90 Prozent der Geschäftsfelder besser als im Vorjahr abgeschnitten habe. Das kleine Segment Fernverkehr werde dadurch "überkompensiert". "Viele Kritiker vergessen, dass wir keine Unterstützung mehr vom Staat bekommen außer der Infrastruktur - und die kriegt die Autobahn und die Straße ja auch", so Mehdorn. Es gebe "viele Interessenvertreter, die nicht ruhen werden, bis jeder gratis auf der Bahn fahren kann, aber die stellen nicht die Frage, wer das bezahlt"

Neue ICE-Verbindungen für Montabaur und Limburg

FRANKFURT/Main - Ab dem 15. Juni werden die ICE-Bahnhöfe Montabaur und Limburg noch stärker in die Neubaustrecke Köln – Rhein/Main eingebunden als zuvor. Der ICE 921 bedient ab Mitte Juni täglich außer sonntags um 6:12 Uhr Montabaur in Richtung Frankfurt. Für Limburg wird es vier weitere Verbindungen geben: eine davon täglich außer sonntags um 6.23 Uhr morgens in Richtung Frankfurt, drei weitere abends um 21 Uhr (täglich außer samstags), 22.35 Uhr (täglich) und 23.36 Uhr (täglich außer samstags) in Richtung Köln. Die endgültige Bestätigung dieser Halte durch DB Netz erfolgt am 20. Juni. "Diese neuen Halte werden auch der positiven Nachfrage gerecht", erklärte der Konzernbevollmächtigte der DB für Rheinland-Pfalz und Saarland, Gerhard Schinner. Zählungen hätten ein Fahrgastaufkommen von rund 1100 Personen pro Tag in Montabaur und von rund 900 in Limburg ergeben. Ab Mitte Dezember sollen weitere Verbindungen für die beiden ICE-Halte angeboten werden.

Bahn in den roten Zahlen

BERLIN - Die DB hat in den ersten drei Monaten 2003 im Fernverkehr ein kräftiges Minus verbucht. Wie das Unternehmen am Mittwoch auf seiner Bilanzpressekonferenz bekanntgab, sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,5 und die Verkehrsleistung um 7,1 Prozent. Dank einer positiven Entwicklung im Nahverkehr habe die Personenverkehrssparte aber nur knapp unter dem Vorjahreswert abgeschlossen, betonte die DB. Der Güterverkehr lag auch ohne den neu erworbenen Logistikkonzern Stinnes sogar leicht über dem letztjährigen Ergebnis. Der Konzernumsatz stieg leicht (0,7 Prozent) auf 3,79 Milliarden Euro. Das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen betrug laut DB minus 120 Millionen Euro (Vorjahr minus 82 Millionen Euro), sei damit aber immer noch um 18 Millionen euro besser ausgefallen als geplant. Zu den Einbrüchen im Fernverkehr sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn: "Damit werden wir fertig." Die Fernverkehrssparte trage lediglich knapp zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei. "Wir sind kein Krisenfall", so der Bahnchef. Vor allem äußere Einflüsse wie die schlechte Konjunktur und die Konkurrenz der Billigflieger hätten der Bahn die Quartalsbilanz verhagelt. Trotzdem habe die Bahn sich deutlich besser entwickelt als die Verkehrsbranche allgemein.

Im vergangen Jahr erzielte die DB einen Umsatzanstieg sowie ein gegenüber der Planung deutlich verbessertes Betriebliches Ergebnis. Der Umsatz erreichte im 2002 ohne Stinnes 15,765 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 0,3 Prozent. Alle Unternehmensbereiche außer dem Güterverkehr, der sich von nicht rentablen Umsätzen im Rahmen der Sanierung des Einzelwagenverkehrs getrennt hat, konnten hierzu beitragen. Das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen ohne Stinnes verschlechterte sich um 289 auf minus 493 Millionen Euro. Eingeplant war aber ein Minus von 550 Millionen Euro, betonte Finanzchef Diethelm Sack. Grund für das Minus ist nach Angaben der DB die deutliche Beschleunigung des Investitions- und Modernisierungskurses. Damit gehe die Bahn in den Geschäftsjahren 2001 bis 2003 gezielt und geplant Verluste ein, um ihre Produkte zu verbessern, hieß es. Die Bruttoinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erreichten im Geschäftsjahr 2002 mit zehn Milliarden Euro einen neuen Spitzenwert. Schwerpunkte waren wie im Vorjahr die Infrastruktur – und hier insbesondere das Bestandsnetz - sowie die weitere Modernisierung des Fahrzeugparks. Wie die DB außerdem mitteilte, sei seit Beginn des Bahnreformprozesses die Produktivität je Mitarbeiter erheblich gesteigert worden. Durch den Rückgang der in diese Kenngröße einfließenden Verkehrsleistung stagnierte die Gesamtverbesserung gegenüber 1993 als letztem Jahr vor der Bahnreform trotz weiterer auch in 2002 realisierter Prozessoptimierungserfolge bei 154 Prozent.

Trotz der aktuellen Probleme im Fernverkehr will die DB an ihrer bisherigen Mittelfristplanung festhalten und sich weiter fit für die Börse machen. Ausblickend teilte die Bahn mit, für das laufende Geschäftsjahr werde eine Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Jahr 2002 erwartet. Dies solle durch Einsparungen bei den Investitionen erreicht werden. Finanzvorstand Diethelm Sack sagte, die Bahn könne mit Blick auf das schwierige Umfeld zwar keine Prognose abgeben, wolle ihr Ergebnis im Gesamtjahr aber "verbessern". "Wir kämpfen um unsere Kapitalmarktfähigkeit", betonte DB-Chef Mehdorn. Für Einsparungen sei auch eine Verschiebung von Investitionen möglich. Das Ziel der Börsenfähigkeit bis 2005 sei "natürlich kein Dogma", bleibe aber das Ziel. Ähnlich hatte sich zuletzt Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) geäußert. Der Chef der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, sagte, zuvor müssten die politischen Rahmenbedingen geklärt sein. Darin sei er sich mit Mehdorn einig. Börsengang und Kapitalmarktfähigkeit müssten getrennt betrachtet werden. Zugleich fordert Hansen, das Beschäftigungsbündnis mit einem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis mindestes 2007 zu verlängern. Von 2005 an will die Bahn auch ihre Verschuldung zurückfahren. Im vergangenen Jahr stieg diese um fast 60 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Darin spiegelt sich laut Finanzvorstand Diethelm Sack auch der Erwerb des Logistikkonzern Stinnes für 2,5 Milliarden und des Arcor- Telematik-Geschäfts von 1,1 Milliarden Euro wider. In diesem und im nächsten Jahr steige die Verschuldung weiter. Unter anderem will die Bahn nochmals den Kapitalmarkt anzapfen und sich zwei bis drei Milliarden Euro leihen. Zudem steht unter anderem die Stinnes-Chemie- und Werkstoffsparte zum Verkauf.

Mehdorn lehnt Wiedereinführung der alten BahnCard ab

BERLIN - Anlässlich der Bilanzpressekonferenz hat DB-Chef Hartmut Mehdorn am Mittwoch bekräftigte, das umstrittene Preissystem werde nachgebessert und stark vereinfacht. "Das ist ein lebendiges System, das wird sich immer weiterentwickeln." Wann es weitere Änderungen gebe, ließ Mehdorn offen: "Wir wollen das so schnell wie möglich machen." Das neue Preissystem werde aber auch nicht komplett abgeschafft. Forderungen nach einer Wiedereinführung der alten BahnCard, mit der man spontan für die Hälfte fahren könne, erteilte er ein Absage. "Die alte BahnCard wird es nicht wieder geben." Ziel sei, die BahnCard als "flächendeckende Mobilitätscard" zu etablieren. Dazu sei eine Zusammenarbeit mit den Ländern und den regionalen Verkehrsverbunden nötig. Dies sei aus verschiedenen Gründen nur mit einer BahnCard möglich, die 25 Prozent Rabatt gewähre. Wie schnell eine solche "Mobilitätscard" eingeführt werden könne, sei aber noch offen.

Bauarbeiten für die Flughafenanbindung Köln/Bonn gehen in den Endspurt

KÖLN - Die Bauarbeiten für die Flughafenanbindung Köln/Bonn gehen in den Endspurt. In gut einem Jahr werden die ersten ICE-Züge der jüngsten Generation auf der neuen, rund 15 Kilometer langen Flughafenschleife die Passagiere zu ihren Fliegern bringen. Aber auch Berufspendler profitieren von der neuen Anbindung: Sie erreichen den Flughafen oder benachbarte Gewerbegebiete dank der Einbindung der Strecke in das Kölner S-Bahn-Netz bequem und in kürzester Zeit. Bis dahin gibt es jedoch noch Einiges zu tun: Während viele wichtige Bauwerke bereits fertig gestellt sind, wie z.B. der Schloß-Röttgen-Tunnel und in einigen Abschnitten schon Gleise liegen, sind die Arbeiten in anderen Bereichen noch in vollem Gange. Eine der optisch anspruchsvollsten aber auch aufwändigsten Arbeiten steht dem Projekt noch bevor: Die Fertigstellung des 156 Meter langen und 36 Meter breiten Glasdaches für den neuen Flughafenbahnhof Köln/Bonn.

Der viergleisige Bahnhof, in den sowohl ICE- als auch RegionalExpress- und S-Bahn-Züge einlaufen, liegt 18 Meter unter der Erdoberfläche. Über Treppenanlagen, Rolltreppen und Aufzüge gelangen die Reisenden auf kürzestem Weg zum Check-in in das unmittelbar über dem Bahnhof gelegene neue Terminal, eine Erweiterung der jetzigen Abfertigungshalle. Der Flughafen Köln/Bonn wird mit der neuen Bahnanbindung zum Musterbeispiel einer intermodalen Verkehrsanbindung. Nirgendwo sonst ist ein Umsteigen zwischen den Verkehrsmitteln Flugzeug, Bahn und Auto auf so kurzen Wegen möglich. Kaum 100 Meter muss der Reisende zwischen Terminal, Bahnhof oder Parkhaus zurücklegen. Durch den Anschluss an ICE, RegionalExpress und S-Bahn eröffnen sich dem Flughafen Köln/Bonn neue Perspektiven im Wettbewerb. Das Einzugsgebiet vergrößert sich erheblich und bildet damit die ideale Basis für das gerade entstandene dichte innerdeutsche und europäische Flugnetz.

Die Flughafenanbindung Köln/Bonn als integraler Bestandteil der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main wird ca. 520 Millionen Euro kosten. Die Bausumme wird komplett vom Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Flughafen Köln/Bonn GmbH getragen. Nach den zur Zeit vorliegenden Entwürfen ist folgende Bedienung der Flughafenanbindung geplant: 13 ICE-Zugpaare der Relation Berlin-Flughafen Köln /Bonn sollen täglich im Stundentakt verkehren. Damit ist das gesamte Ruhrgebiet direkt angebunden. Weitere 4 ICE-Zugpaare kommen von oder fahren nach Frankfurt/M. Die RegionalExpress-Linie Mönchengladbach-Koblenz fährt stündlich über den Flughafen. Eine Bedienung mit einer weiteren RegionalExpress-Linie wird zur Zeit überprüft. Die S-Bahn-Linie 13 wird ab Sommer 2004 den Flughafenbahnhof an das S-Bahn-Netz Köln anbinden. Sie fährt von Horrem oder Köln über die Flughafenanbindung nach Troisdorf und zurück. Die Züge fahren tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends bis nach Mitternacht im 30-Minuten-Takt. Das gilt für Werktage außer Samstage. An Samstagen und Sonntagen ist ein durchgehender 30-Minuten-Takt in beiden Richtungen vorgesehen.

Plan&Spar: Hohe Stornogebühren fallen

BERLIN - Die DB reagiert auf die drastischen Umsatzeinbrüche im Fernverkehr. Vor dem Aufsichtsrat kündigte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Dienstag eine kundenfreundliche Überprüfung einzelner Elemente des neuen Preissystems an. Als Sofortmaßnahme werden schon ab dem morgigen Mittwoch die Umtauschgebühren bei Frühbucher-Tickets drastisch gesenkt. Künftig wird nur noch die einheitliche Bearbeitungsgebühr von 15 Euro erhoben, wie sie schon lange auch für Normalpreis-Tickets ohne Zugbindung bei Umtausch oder Erstattung ab dem Reisetag gilt. Bisher wurden für diese Tickets mit fester Zugbindung Stornogebühren bis zu 45 Euro erhoben. "Die öffentliche Fixierung allein auf die höchste Umtauschgebühr von 45 Euro, die nur am Geltungstag des Tickets erhoben wird, hat leider zu einer abschreckenden Wirkung auf die gesamten Plan&Spar-Preise geführt", begründete Mehdorn die Sofortmaßnahme. Bei Aufhebung der Zugbindung am Reisetag ist die Differenz zwischen dem Plan&Spar-Preis und dem Normalpreis weiterhin zu zahlen.

Mehdorn kündigte vor dem Aufsichtsrat außerdem an, dass sich im Personenverkehr unter der neuen Führung die Elemente des neuen Preissystems noch einmal genau auf ihre Kundenwirkung angesehen werden. Sollten die Erkenntnisse belastbar zeigen, dass bei einzelnen Elementen Änderungen notwendig seien, werde man diese Änderungen auch vornehmen. Mehdorn: "Wir werden die schon länger laufenden Analysen beschleunigen und mögliche Änderungen dann der Öffentlichkeit insgesamt vorstellen." Es bleibe aber dabei, dass man verlässliches Datenmaterial brauche, um das zu tun. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wird beispielsweise überlegt, den Zwang zu beseitigen, besonders vergünstigte Reisen über ein Wochenende buchen zu müssen. Die Bahn hatte bereits kurzfristig die kostenlose, unbeschränkte Kindermitnahme eingeführt, weil sich die Begrenzung auf maximal vier Kinder schon kurz nach Einführung als nicht beabsichtigt und damit als Systemfehler herausgestellt hatte. Weiterhin reagiert die Bahn ab dem 15. Juni 2003 mit einer Änderung der Unterbrechungsregelung bei Plan&Spar-Reisen auf Kundenwünsche. Ab diesem Zeitpunkt können Fahrten mit Plan&Spar-Tickets innerhalb ihrer zweitägigen Geltungsdauer statt zweimal zwölf Stunden zweimal beliebig lange pro Fahrtrichtung unterbrochen werden.

Personalwechsel: Franz und Koch müssen gehen, Mehdorn bleibt

BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat auf seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, die Verträge mit Dr. Christoph Franz, Mitglied des Holding-Vorstandes und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Personenverkehr, und mit Hans-G. Koch, Vorstand Marketing und Vertrieb im Unternehmensbereich Personenverkehr, einvernehmlich aufzulösen. "Diese Maßnahme erfolgte auf Grund unterschiedlicher Auffassungen, wie den konjunkturell bedingten Schwierigkeiten und der mangelnden Akzeptanz einzelner Elemente des neuen Preissystems im Personenfernverkehr begegnet werden soll", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn, dessen Vertrag am Dienstag bis zum Jahr 2008 festgeschrieben wurde, zur Begründung. Aufsichtsrat und Anteilseigner seien sich einig gewiesen, dass die Bahn intern wie extern in dem derzeit für alle Unternehmen schwierigen Umfeld langfristige Verlässlichkeit an der Unternehmensspitze zur Vollendung der Bahnreform und zum Erreichen der Kapitalmarktfähigkeit brauche, hieß es.

Nachfolger von Dr. Christoph Franz wird Dr. Karl-Friedrich Rausch, bisher im Holding-Vorstand für den Bereich Technik verantwortlich. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat gleichzeitig eine teilweise Neuordnung und Straffung der Führungsstrukturen vorgeschlagen. Der Holding-Vorstand wird verkleinert. Nachfolger von Dr. Rausch wird Stefan Garber als Generalbevollmächtigter direkt unterhalb des Vorstandes. Garber war bisher im Ressort Rausch für den zentralen Einkauf zuständig. Dr. Horst Föhr, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Services, wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Seine Position übernimmt zum 1. Juli 2003 Dr. Lutz Bücken, ehemals Lahmeyer AG, RWE. Der Vertrag von Klaus Daubertshäuser, Marketing-Vorstand in der Holding, wird um drei Jahre verlängert. Zusätzlich wird das zentrale Marketing durch organisatorische Maßnahmen verstärkt. Einzelheiten wird der Vorstand dem Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung am 2. Juli 2003 zur Beschlussfassung vorlegen.

Reaktionen

BERLIN - Die Allianz pro Schiene begrüßte die Erklärung der Deutschen Bahn, die Stornogebühren drastisch zu senken und ihr Preissystem überarbeiten zu wollen. "Die Deutsche Bahn reagiert erfreulich schnell auf die erschreckenden Einbrüche bei den Fahrgastzahlen" sagte Dirk Flege, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene am Dienstag in Berlin. Die Fahrgastzahlen von nur einem Quartal seien zwar eine "eher dürftige" Grundlage, das neue Preissystem der DB AG zu bewerten. Ein Zusammenhang zwischen den rückläufigen Fahrgastzahlen des ersten Quartals 2003 und dem seit Dezember gültigen Preissystem sei jedoch wahrscheinlich. Offenbar werde das Preissystem von den Kunden nicht akzeptiert, wie auch repräsentative Umfragen belegen. "Letztlich entscheidet nur einer über Erfolg oder Misserfolg: der Kunde", so Flege. Jetzt müssten alle betroffenen Akteure sachlich und in Ruhe an Verbesserungsvorschlägen arbeiten. Der Geschäftsführer des Schienenbündnisses: "Das letzte, was die Bahn und ihre Kunden jetzt gebrauchen können, sind gutgemeinte Schnellschüsse, die sich dann als Flop erweisen." Die Allianz pro Schiene, in der Umweltverbände, Fahrgastorganisationen, Gewerkschaften und Wirtschaftsunternehmen sich gemeinsam für eine Förderung des Schienenverkehrs einsetzen, biete ihre Mitarbeit an einem konstruktiven Dialog an.

Zu den aktuellen personellen Entwicklungen im Vorstand der Bahn erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft TRANSNET, Norbert Hansen: "Aufgrund der dramatischen Entwicklung im Fernverkehr war eine andere Entscheidung aus Sicht der TRANSNET nicht mehr möglich. Dr. Franz trägt die Verantwortung für diese Entwicklung. Dazu zählen massive Umsatzeinbrüche. Dazu zählt der Abbau von Personal und Service. Herr Koch trägt die Verantwortung für die mangelhafte Vermarktung des Preissystems in der Öffentlichkeit. TRANSNET sieht sich in ihrer Kritik bestätigt. Wir erwarten vom Vorstand der Deutschen Bahn AG jetzt eine Kurskorrektur. Das neue Preissystem muss umgehend analysiert werden. Anschließend sind ggf. Änderungen in jeglicher Hinsicht nötig. Außerdem muss das Vertrauen des Personals zurückgewonnen werden. Der Kahlschlag, insbesondere beim Service, muss aufhören. TRANSNET ist bereit, die bislang gewohnte konstruktive, wenn auch kritische, Zusammenarbeit fortzusetzen. Das werde ich dem Vorstandsvorsitzenden, Hartmut Mehdorn, bei einem Spitzengespräch heute Abend auch nochmals mitteilen."

Personelle Konsequenzen bei der Bahn?

HAMBURG - Nach einem Bericht des "manager-Magazin" will sich die Bahn von den Vorständen für Personenverkehr und Marketing trennen. Eine Ablösung von Christoph Franz und Hans-Gustav Koch, denen die Verantwortung für das umstrittene neue Preissystem angelastet werde, stehe unmittelbar bevor, hieß es in dem Vorabbericht unter Berufung auf Bahnkreise weiter. Die Manager Franz und Koch hatten vor der Bahn bei der Lufthansa gearbeitet. Bei ihrer Preisreform orientierten sie sich am Tarifwerk der Fluggesellschaft. Von der Tarifreform hatte sich die DB zusätzliche Fahrgäste und steigende Einnahmen erwartet, stattdessen brach der Umsatz im Fernverkehr aber deutlich ein, die Zahl der Passagiere ging nach Angaben des "manager-magazin" um 10 Prozent zurück. Die Bahn wollte diese Zahlen bislang noch nicht bestätigen und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am kommenden Mittwoch. Auch über die mögliche Ablösung von Franz und Koch wollte die DB am Montag keine Stellung nehmen. Bahn-Sprecher Dieter Hünerkoch sagte, die geplante Ablösung der beiden Vorstände sei ihm neu. Die Bahn äußere sich aber prinzipiell nicht zu Personalspekulationen.

Gewerkschaft fordert Kursänderung bei der Bahn

FRANKFURT/Main (AP/eig. Bericht) - Die Verkehrsgewerkschaft Transnet startet eine Kampagne für Kurskorrekturen bei der Bahn. Die Veranstaltungsreihe beginnt am morgigen Dienstag in Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft will sich damit nach den Worten von Transnet-Chef Norbert Hansen gegen "Kahlschlag beim Personal" wehren und einen besseren Service für die Bahnkunden fordern. Die Kampagne wird nach Angaben von Transnet-Sprecher Michael Klein vor allem aus Mitgliederversammlungen bestehen, an denen auch andere Bahnbeschäftigte teilnehmen können. Dabei sollen die Meinung der Basis erkundet und Verbesserungsvorschläge eingeholt werden. Klein sagte, es bestehe der Eindruck, dass das Bahn-Management sehr weit von den Beschäftigten entfernt sei. Die Kampagne solle bis zur Behebung der kritischen Punkte anhalten. Er sprach von ein bis zwei Jahren. Hansen forderte, die Personalplanung dürfe nicht mehr ausschließlich per Rotstift erfolgen. Der vorgesehene Abbau von weiteren 37.000 Stellen sei nicht zu vertreten. Die Bahn müsse beim Service draufsatteln. Er verlangte eine genaue Analyse des Rückgangs beim Personenfernverkehr. Hier dürfe man nicht einfach auf die schwache Konjunktur und schlechtes Wetter verweisen.

Eine Hauptsorge von Transnet gilt auch dem angestrebten Börsengang der Bahn. Hier müsse die Politik einen klaren Weg vorgeben, verlangte Hansen. Es müsse gesagt werden, "wann und zu welchen Konditionen". Er warnte vor einem übereilten Börsengang. Ähnlich wie Hansen hatten sich am Wochenende auch Politiker verschiedener Parteien geäußert. "Wenn die Zahlen so bleiben, kann man den Börsengang vergessen", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Die Deutsche Bahn AG wird 2005 weder kapitalmarkt- noch privatisierungsfähig sein", wird der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich im "Focus" zitiert. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete unterdessen über ein Papier des Verkehrsexperten Gottfried Ilgmann, das den Aufsichtsräten der DB zugeleitet worden sei. Darin weist Ilgmann den Angaben zufolge unter anderem darauf hin, dass die Bahn auf einen Umsatz von 16 Milliarden Euro komme und zugleich 11 Milliarden Euro aus öffentlichen Kassen erhalte.

Technische Modernisierung des Rangierbahnhofs Seelze

HANNOVER - Rund 65 Millionen Euro investiert die DB AG bis 2006 in die Erneuerung der Güterzugbildungsanlagen in dem Rangierbahnhof in Seelze. Durch die Modernisierung werden die personalintensiven Arbeiten der Auflösung und Neubildung von Güterzügen künftig durch einen vollautomatischen Ablaufbetrieb ersetzt. Mit dem symbolischen Herausnehmen eines Gleisstückes wurde am Montag der Startschuss für die Umbauarbeiten in der östlichen der beiden Zugbildungsanlagen, dem so genannten Ost-West-/System, des Rangierbahnhofs gegeben. Die Arbeiten werden in zwei Teilabschnitten durchgeführt. Nachdem bereits im Vorfeld der gesamte Oberbau – Schienen, Schwellen, Schotter- in den 18 Richtungsgleisen des Ost-/West-Systems erneuert wurde, werden nun die rangiertechnischen Einrichtungen - Gleisbremsen und Förderanlagen - eingebaut. Gleichzeitig wird zur Steuerung der Anlagen eine moderne Rechnertechnik installiert, an die die Gleisbremsen, Förderanlagen und Abdrücklokomotiven angeschlossen werden.

Damit entfällt zum Beispiel das heute noch in diesem östlichen Bereich des Rangierbahnhofs notwendige Hemmschuhlegen in den Richtungsgleisen. Die Modernisierung des Ost-/West-Systems in Seelze gehört zur ersten Tranche eines bundesweit angelegten Erneuerungsprogramms der Bahn für bedeutende Güterzugbildungsanlagen. Sie wird im Oktober 2004 abgeschlossen sein. Danach beginnen die Arbeiten an der gegenüberliegenden westlichen Zugbildungsanlage, da ein gleichzeitiger Umbau beider Anlagen betrieblich nicht möglich ist. In diesem West-/Ost-System, das bereits Anfang 1970 automatisiert wurde, aber mit 30 Jahren Betriebszeit "abgängig" ist, werden die Prozessrechnersteuerung, die Gleisbremsen und die Förderanlagen durch Anlagen neuester Technik ersetzt sowie eine Teilerneuerung des Oberbaus durchgeführt. Die gesamten Modernisierungsmaßnahmen in Seelze werden Mitte 2006 beendet sein.

Der Rangierbahnhof Seelze liegt westlich von Hannover im Verkehrskreuz wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-Zugverbindungen und hat in Folge dieser verkehrsgeografisch günstigen Lage die umfangreichsten Güterzugbildungsaufgaben aller Rangierbahnhöfe im norddeutschen Raum. Mit einem täglichen Wagenausgang von rund 3700 Güterwagen nimmt der Rangierbahnhof Seelze einen Spitzenplatz unter den größten Rangierbahnhöfen in Deutschland ein. Nach Ankunft der Güterzüge im Rangierbahnhof wird die bestehende Wagenreihung aufgelöst. Die Güterwagen werden nach Zielen neu geordnet und Güterzüge für den Ausgang gebildet. Die Auflösung der Züge geschieht mit Hilfe der Schwerkraft, indem die Güterwagen oder Wagengruppen von einer Rampe (Ablaufberg) über Verteilungsweichen in verschiedene Richtungsgleise abwärts rollen und dort durch Hemmschuhe, die auf die Schienen gelegt werden, zum Stillstand kommen.

Zwei Bahnhöfe auf Rügen modernisiert

SCHWERIN - Rechtzeitig zum Beginn der Urlaubssaison wurden auf Rügen die Bahnhöfe Prora und Altefähr nach umfangreichen Umbauarbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Beide Bahnhöfe - die Verkehrsstationen stammen aus den 20er Jahren - zeigen jetzt ein deutlich verbessertes Erscheinungsbild und sind ansprechende Eingangstore zu den Urlaubsorten. Die Umbauarbeiten wurden im Rahmen des Sofortprogramms für Bahnhöfe realisiert, mit dem die Bahn kurzfristig und flächendeckend kleinere und mittlere Stationen verschönert. Das Besondere an diesen beiden Verkehrsstationen: Sie wurden zu einem großen Anteil über Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM) mit Förderung durch das Arbeitsamt und das Land Mecklenburg-Vorpommern optisch aufgewertet.

Diese geförderten Maßnahmen tragen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur und des städtebaulichen Umfeldes bei. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Beschäftigung in der strukturschwachen Region. In Altefähr weist nun eine Stele unübersehbar die Reisenden auf den Bahnhof hin und ein neues Wegeleitsystem erleichtert die Orientierung an der Station. Das alte Holzdach aus dem Jahr 1936 wurde repariert; das Empfangsgebäude mit Vordach, die Treppenabgänge und die Geländer erhielten einen neuen Anstrich im aktuellen DB Farbklima. Ein neues Beleuchtungskonzept und ein heller Aufenthaltsraum mit neuen Sitzgruppen sorgen dafür, dass Besucher und Reisende sich im Bahnhof wohl fühlen. In Prora wurden Teile des Bahnsteiges neu gepflastert und mit Blindenleitstreifen versehen. Auch die Zuwegung zum Bahnsteig und 76 m² Parkfläche wurden gepflastert. Am Bahnhof wurde eine überdachte Fahrradabstellanlage errichtet.

Für 2003 sind Verschönerungen an acht weiteren Rügener Bahnhöfen und Haltepunkten, nämlich in Sassnitz, Binz, Rambin, Lancken, Teschenhagen, Putbus sowie Prora Ost und Sagard, geplant. Neben Rückbauarbeiten und Instandsetzung wird besonderer Wert auf die Verbesserung der Aufenthaltsqualität mit neuen Wetterschutzhäusern, Fahrradabstellanlagen und Park&Ride-Flächen gelegt.

"Matrix Reloaded" - mit Sonderzügen zum Kinoereignis des Jahres

BERLIN - Mit den Partnern Warner Bros., RTL und TV Movie hat die Deutsche Bahn zum deutschen Kinostart von "Matrix Reloaded" am 22. Mai den Matrix-Sonderzug auf die Schienen gestellt. Lok und 11 Wagen sind innen und außen komplett im Stil des Kultfilms gestaltet. An Bord des Zuges dreht sich alles um den Hacker Neo und seine Erlebnisse im 23. Jahrhundert. Zur Einstimmung auf den Film laufen im Kinowagen des Zuges Rückblicke, Einblicke, Ausblicke rund um Matrix. In anderen Wagen stehen Spielkonsolen bereit, an denen Matrix-Fans im Videogame ihren eigenen Ausflug in die virtuelle Welt unternehmen können. Ein Entertainmentwagen sorgt für spannende Unterhaltung rund um die Cyberstory. Ganz real treffen sich die Fans in den beiden Bistros oder in den ebenfalls im Matrix-Stil gestalteten Großraumwagen.

An den Zielorten geht es gemeinsam zu nahe gelegenen Kinos, wo "Matrix Reloaded" gezeigt wird. Nach dem Sonder-Screening bringen die Sonderzüge die Fans wieder in ihre Heimatregionen. Die Tickets für die Sonderzüge wurden von den Kooperationspartnern RTL und TV Movie verlost. Der erste Matrix-Zug startet heute in Leipzig und fährt über Potsdam zur Sondervorführung nach Berlin. Am 20. Mai bringt der Zug die Fans aus Kassel und Hannover nach Hamburg, am 21. Mai von Stuttgart und Ulm nach München und am 22. Mai fährt der Zug von Frankfurt über Köln zur Vorführung in Düsseldorf. Informationen zum Fahrplan im Internet unter www.bahn.de/konzern.

Neuer Grazer Hauptbahnhof eröffnet

GRAZ - Die 20 am stärksten frequentierten Bahnhöfe Österreichs bekommen ein neues "Gesicht". Hell, freundlich und mit großzügigen Servicebereichen, sowohl für ÖBB-Dienstleistungen, als auch für Geschäfte und Gastronomie, sollen sie urbane Zentren und Entree für die Bahnfahrt sein. Als erstes Flaggschiff dieser Bahnhofsoffensive wurde am vergangenen Freitag der Grazer Hauptbahnhof feierlich seiner Bestimmung übergeben. Die Umbauarbeiten dauerten knapp zwei Jahre und kosteten 24 Millionen Euro, die zu je 50 Prozent vom Bund und den ÖBB finanziert wurden. Unmittelbar nach dem feierlichen Spatenstich am 5. Juli 2001 erfolgte der Abbruch des rechten Seitentraktes des Grazer Bahnhofs. Dieser wurde durch einen funktionellen Neubau mit einer transparenten, gut mit Licht versorgten Shopping-/Büro-Mall ersetzt. Auf einer Gesamtfläche von 7.000 m² entstand eine neue, helle und geschmackvolle Einkaufszone mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Im ersten Stock entstanden erstklassige Büroflächen an einer der besten Adressen der Stadt.

Die historische Bahnhofshalle und die gesamte Bahnhofsfassade wurden neu gestrichen. Der Personentunnel wurde als Vorbereitung auf die künftige Nahverkehrsdrehscheibe verlängert. Im Bahnhof sind die Geschäfte nun besser angeordnet. Das kundenfreundliche ÖBB-Reisezentrum ersetzt die bisherigen Fahrkartenschalter. Durch Lifte und Rolltreppen sowie ein Blindenleitsystem wurde der Grazer Hauptbahnhof behindertengerecht. Ein durchgehendes Hinweisband an den Wänden garantiert eine klare und rasche Orientierung. Und durch die Verlängerung des Fußgängertunnels wurden die Wege erheblich verkürzt. Rascher als bisher gelangen die Bahnkunden von den Zügen zu Bus oder Taxi und umgekehrt. Als besonderes "Gustostück" anlässlich der Ernennung zur Kulturhauptstadt hüllt der Wiener Künstler Peter Kogler die Eingangshalle für ein Jahr mit einer für ihn charakteristischen Installation in ein "Bahnhofskleid".

Erzherzog Johann war es, der sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts für den Bau der Südbahn in ihrem heutigen Streckenverlauf einsetzte. Zwar wusste man damals noch nicht, wie der Semmering mit der Eisenbahn technisch zu überwinden ist, doch wurde der Bau trotzdem in Angriff genommen - vorerst unter Aussparung des Semmering-Teils. Der Bahnhof Graz entstand rund eineinhalb Kilometer vom Stadtzentrum entfernt nach den Plänen des Südbahnarchitekten Moritz Löhr. Rund um die Bahn siedelten sich im Laufe der Jahre zahlreiche Industriebetriebe an. Personen- und Güterverkehr nahmen einen starken Aufschwung und der erste Bahnhof war den Anforderungen schon bald nicht mehr gewachsen. Architekt Wilhelm von Flattich zeichnete für die Erweiterung des Bahnhofs verantwortlich. Am Ostermontag 1945 wurde sein Werk von insgesamt 25 Bombenangriffen in Schutt und Asche gelegt. Zwischen 1947 und 1956 entstand schließlich der von Wilhelm Aduatz geplante Hauptbahnhof, der mit seiner großzügig verglasten Haupthalle samt Bahnhofsuhr und beiden Seitenteilen Graz fast ein halbes Jahrhundert lang prägte. Heute ist Graz ein wichtiger österreichischer Verkehrsknotenpunkt. Jeden Tag frequentieren rund 25.000 Menschen den Grazer Hauptbahnhof, das Tor zum Wirtschaftsraum Steiermark und in die aktuelle Kulturhauptstadt Europas 2003.

Bahnprojekt Allgäu - schneller mit Neigetechnik

MÜNCHEN - Im Bahnhof Kaufbeuren fand am Montag der symbolische Auftakt der Bauarbeiten für die Strecke Buchloe-Kempten-Hergatz statt. Mit diesem offiziellen Startschuss des "Bahnprojektes Allgäu - schneller mit Neigetechnik" verbinden sich vier Jahre Bauarbeiten, an deren Ende Neigetechnikzüge des Nah- und Fernverkehrs mit Tempo 160 auf 200 Kilometer erneuerten Gleisen unterwegs sein werden. Klaus-Dieter Josel, der DB-Konzernbevollmächtigte für den Freistaat, nannte das 300 Millionen-Euro-Projekt "eines der größten Bahnvorhaben in Bayern". "Die Deutsche Bahn schafft nun für eine ganze Region eine moderne Eisenbahn, die eine attraktive Alternative zum Pkw darstellen wird", so Josel bei der Auftaktveranstaltung in Kaufbeuren.

Das Bahnprojekt Allgäu umfasst neben dem Ausbau für die schnellen Neigetechnikzüge auch die grundlegende Sanierung der vorhandenen Gleise. In der ersten Stufe bis 2006 übernehmen die Bagger die Regie auf den beiden Ost-West-Strecken zwischen Buchloe, Kempten und Hergatz sowie zwischen München, Memmingen und Lindau. Zusammen messen beide mehr als 300 Kilometer. Die zweite Ausbaustufe, die mit den Strecken Neu-Ulm - Oberstdorf und Augsburg - Buchloe rund 170 Kilometer umfasst, befindet sich gegenwärtig in der Planungsphase. "Bayerisch-Schwaben erhält damit eines der modernsten und leistungsfähigsten Regionalverkehrsnetze in Bayern", sagte das schwäbische Kabinettsmitglied Josef Miller, der für die bayerische Staatsregierung an der Veranstaltung teilnahm. Nach seinen Angaben fördert der Freistaat den Ankauf der modernen Neigetechnikzüge mit 30 Millionen Euro und unterstützt die Baumaßnahmen nochmals mit fast drei Millionen Euro.

Die Bauarbeiten in diesem Jahr konzentrieren sich auf Weichen- und Gleiserneuerungen in den Bahnhöfen Kaufbeuren, Kempten und Hergatz. 2004 rücken die Bahnbautrupps auf der gesamten Strecken zwischen Kaufbeuren und Kempten an. Gleichzeitig werden erste Maßnahmen an Bahnübergängen und Brücken durchgeführt. 2005 stehen der Abschnitt Kempten-Hergatz und der Einbau von Signaltechnik für Neigetechnik im Vordergrund. 2006 findet das Baugeschehen vor allem auf der Strecke München - Memmingen - Hergatz statt. "Das Bahnprojekt Allgäu ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Bahn im Rahmen der Offensive Bahn mit Nachdruck in ihr Schienennetz investiert," so Siegfried Lämmermeyer, Leiter Vetrieb und Sprecher der DB Netz AG in Bayern. "Allein im vergangenen Jahr haben wir bundesweit - mit Schwerpunkt auf der Sanierung des Bestandsnetzes - die Rekordsumme von 6,7 Mrd. Euro aufgewendet. Diesen Trend setzen wir in 2003 fort: seit dem Frühjahr wird täglich auf bis zu 800 Baustellen gearbeitet."

Planung von konventionellem Signalsystem am Lötschberg genehmigt

BERN (AP) - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will die Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels 2007 nicht gefährden und hat darum die Planung einer konventionellen Signalsystems bewilligt. Auf der Lötschberg-Strecke soll das neue Zugsteuerungssystem ETCS 2 zur Anwendung gelangen, wie das BAV am Freitag mitteilte. Dessen Einführung bereitet allerdings Probleme. Deshalb folge nun die vorsorgliche Planung einer sogenannten Rückfallebene mit konventioneller Signalisierung. Diese werde aber erst realisiert, wenn sie sich als unabdingbar herausstelle. Die BLS Lötschbergbahn hatte erst Anfangs Woche ETCS als Terminrisiko bezeichnet und sich für den Bau einer Rückfallebene ausgesprochen. Auch für die Paradestrecke der Bahn 2000 zwischen Mattstetten und Rothrist hatten die SBB Ende letzten Jahres beschlossen, vorläufig eine Rückfalllebene einzubauen. Nur mit ETCS können allerdings die vorgesehenen Höchstgeschwindigkeiten von 200 Kilometern pro Stunde gefahren werden.

S-Bahn-Werk Plochingen erfolgreich zertifiziert

STUTTGART - Die DB Regio-Werkstatt Plochingen hat am Donnerstag von der Zertifizierungsgesellschaft DIN VSB Zert Berlin die Zertifizierungsurkunde nach DIN EN ISO 9001 : 2000 - Qualitätsmanagement, DIN EN ISO 14001 : 1996 - Umweltmanagement, und Bekanntmachung BMA 2/1999 - Arbeitsschutzmanagement, erhalten. Damit wird der Werkstatt, die für den Einsatz und die Instandhaltung der S-Bahn im Großraum Stuttgart verantwortlich ist , bescheinigt, über ein zertifiziertes integriertes Managementsystem zu verfügen. Das seit 2001 laufende Zertifizierungsprojekt konnte mit dem bestandenen externen Zertifizierungsaudit im Mai 2003 erfolgreich abgeschlossen werden. Damit wurden die Prozessabläufe der Plochinger S-Bahnwerkstatt im Bereich der Instandhaltung, des Umwelt- und des Arbeitsschutzes von unabhängigen Dritten geprüft und nach den Qualitätsmanagementforderungen der entsprechenden DIN ISO-Normen bestätigt. Mit dieser Zertifizierung sicherte sich die S-Bahn-Werkstatt Plochingen einen wichtigen Pluspunkt in Sachen Wettbewerbsfähigkeit bei den künftig anstehenden Ausschreibungen des S-Bahn-Verkehrs.

Die DB Regio Werkstatt Plochingen besteht seit 25 Jahren. Sie ging 1978 zusammen mit dem S-Bahn-Liniennetz für den Großraum Stuttgart in Betrieb. In der Werkstatt sind alle 148 S-Bahn-Triebfahrzeuge sowie weitere 21 Triebzüge des Regionalverkehrs beheimatet. In der S-Bahn-Werkstatt Plochingen werden diese rund 170 Fahrzeuge von 95 Mitarbeitern im Drei-Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche instand gehalten.

Bahn verbessert Konditionen bei der Fahrtunterbrechung von Plan&Spar-Reisen

FRANKFURT/Main - Ab dem 15.Juni 2003 werden die Regelungen zur Unterbrechung von Plan&Spar-Reisen flexibler. Fahrten mit Plan&Spar-Tickets können dann im Rahmen ihrer zweitägigen Geltungsdauer pro Fahrtrichtung bis zu zwei Mal beliebig lange unterbrochen werden. Bisher können Fahrten mit Plan&Spar-Tickets pro Fahrtrichtung nur zwei Mal für jeweils maximal 12 Stunden unterbrochen werden. Die Bahn reagiert mit der Änderung auf die Bedürfnisse der Kunden, für die sich die bisherige Regelung vielfach als zu unflexibel erwiesen hat. Mit der neuen Regelung ist beispielsweise ein längerer Zwischenstopp mit einer Übernachtung möglich. Wie bisher muss bei Plan&Spar-Fahrkarten die Zugverbindung auch bei einer Fahrtunterbrechung verbindlich gebucht werden.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßte die Ankündigung als ersten Schritt hin zu mehr Kundenfreundlichkeit und erklärte, die Möglichkeit, auf der Reise mehrere Ziele miteinander zu verbinden und die Fahrt entsprechend zu unterbrechen, sei gerade im Hinblick auf den Hauptkonkurrenten der Bahn, das Auto, entscheidend. Die Bahn orientiere sich damit an den Reisegewohnheiten ihrer Kunden. "In einem zweiten Schritt brauchen wir jetzt die Verlängerung der Ticketgültigkeit auf vier Tage, wie sie bis zum 14. Dezember vergangenen Jahres selbstverständlich war", forderte VCD-Bundesvorsitzender Michael Gehrmann.

Bahn und GDL wieder am Verhandlungstisch

BERLIN - Die Tarifkommission der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Freitag in ihrer Sitzung dem Angebot der Bahn zugestimmt und kehrt an den Verhandlungstisch zurück. Im Rahmen eines kurzfristig festzulegenden Arbeitsprogramms wird nun über lokführerspezifische Regelungen verhandelt, die in das einheitliche Tarifwerk der Bahn integriert werden. "Wir sind sehr froh, dass nun die Verhandlungen mit der GDL fortgesetzt werden können. Wir sind auch erleichtert, dass unseren Kunden kein Streik mehr droht. Wir werden nun mit allen Gewerkschaften bis Jahresende ein Arbeitsprogramm zu den wesentlichen Eckpunkten Arbeitszeit, Entgeltstruktur und Zulagen verhandeln", erklärte Personalvorstand Dr. Norbert Bensel. Die Bahn hatte der GDL ein Angebot zur Lösung des Tarifkonfliktes gemacht, das Verhandlungen über die geforderten lokführerspezifischen Regelungen einerseits und deren Integration in das einheitliche Tarifwerk der Bahn andererseits vorsieht. Die Bahn hat sich dabei verpflichtet, alles zu unternehmen, um die Einheitlichkeit der Gesamtregelung zu bewirken. Diesem Vorschlag wurde in der heutigen Sitzung der Tarifkommission der GDL zugestimmt. Die Bahn will nun die Verhandlungen zügig vorantreiben.

Allianz pro Schiene fordert City-Maut

BERLIN - Der Verband Allianz pro Schiene hat die deutschen Städte aufgefordert, wie in London mit einer Maut für Autofahrer den Staus in den Zentren zu begegnen. Drei Monate nach Einführung der City-Maut in der britischen Hauptstadt sei sie dort ein "Riesenerfolg", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk Flege am Freitag in Berlin. Das Verkehrsaufkommen sei um 20 Prozent gesunken und 14 Prozent mehr Londoner führen in Spitzenzeiten mit dem Bus. Die Fahrgeschwindigkeit der Autos habe sich "glatt verdoppelt": statt mit nur 15 Kilometer pro Stunde könnten die Fahrer sich jetzt mit Tempo 30 durch die Innenstadt bewegen. Nach Einschätzungen des Verbandes werde die Einführung einer Straßenbenutzungsgebühr für Innenstädte nach Londoner Vorbild das Stau-Problem in den deutschen Citys beenden und der Volkswirtschaft Kosten von 70 Milliarden Euro im Jahr ersparen. Für jeden Pendler, der vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteige, müsse die Allgemeinheit durchschnittlich 1.400 Euro Stau- und Parkplatzkosten weniger im Jahr ausgeben, hieß es.

Prozess wegen Schmiergeldzahlungen bei der Bahn

FRANKFURT/Main (AP) - Vor dem Frankfurter Landgericht hat am Freitag ein weiterer Prozess wegen Korruption bei der Bahn begonnen. Angeklagt sind ein 60-jähriger ehemaliger Bahnangestellter und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende eines Handelsbereiches beim Bahnzulieferer Thyssen-Krupp. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Thyssen-Angestellten vor, dem Bahnbeschäftigten in den Jahren 1997 bis 1999 Bestechungsgelder in Höhe von 240.000 Mark gezahlt zu haben, damit ein von Thyssen-Krupp produziertes Schwellensystem eingesetzt wird. Der 60-Jährige, der bei der Bahn Leiter der Abteilung Einkauf und Logistik war, gilt als zentrale Figur der Korruptionsaffäre bei der Bahn. Er war bereits im November 2002 zusammen mit einem Unternehmer wegen schweren Betrugs und Untreue zu einer hohen Haftstrafe verurteilt worden. Im Zuge der anschließenden Ermittlungen stießen die Beamten auf ein Nummernkonto in der Schweiz, auf das die 240.000 Mark eingezahlt worden waren. Nach Angaben der beiden Angeklagten handelt es sich dabei jedoch nicht um Schmiergeld, sondern um Zahlungen im Rahmen einer Beratervereinbarung. Das Urteil wird für nächste Woche erwartet.

Zahlreiche Tote bei Zugbrand in Nordindien

NEU DELHI (dpa/AFP) - Bei einem Brand in einem Passagierzug sind im nordindischen Bundesstaat Punjab mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Nach indischen Medienangaben wurden 22 Menschen verletzt, als drei Waggons des Fernzuges Bombay-Amritsar gegen 3.45 Uhr (Ortszeit) am Donnerstag während der Fahrt nahe der nordindischen Stadt Ludhiana in Flammen aufgingen. Viele Opfer, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, die im Schlaf von den Flammen überrascht wurden, seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Toten noch höher liegen könne. Der Brand brach nach ersten Angaben in einer Toilette aus und griff rasch auf die angrenzenden Waggons über. Die Brandursache war zunächst unklar. Es könnte einen Kurzschluss gegeben haben, vermuteten die Behörden. Sabotage schlossen sie aus. Anderen Angaben zufolge könnte ein Camping-Kocher die Katastrophe ausgelöst haben. In indischen Fernzügen kochen sich viele Passagiere ihre Mahlzeiten auf Kerosin-Kochern, da häufig ein Speisewagen fehlt. "Achtlosigkeit der Passagiere ist eine mögliche Ursache. Obwohl offene Feuer in Zügen verboten sind, sind sie nicht unüblich", sagte ein Bahnsprecher.

Das indische Bahnnetz gehört zu den unmodernsten der Welt. Pro Tag befördern die Züge des Landes 13 Millionen Passagiere. In Indien kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Einer der schlimmsten Unfälle mit bis zu 500 Todesopfern ereignete sich 1999 im Bundesstaat West Bengalen im Osten des Landes. Das Schienennetz - mit mehr als 60 000 Kilometern Gesamtlänge eines der größten der Welt - ist auf weiten Strecken marode. Im vergangenen Monat hatte deshalb Indian Railways ein groß angelegtes Modernisierungsprogramm für Schienen, Brücken und Signale angekündigt, um die Zahl der Zugunglücke zu verringern.

Gutachten über Brandunglück in DB-Schlafwagen Gericht übermittelt

PARIS (AFP) - Der verheerende Brand in einem Schlafwagen der DB bei Nancy Ende vergangenen Jahres wurde Gutachtern zufolge "mit Sicherheit" durch eine glühende Heizplatte im Abteil des Zugbegleiters ausgelöst. Dies geht nach Angaben eines der Anwälte der betroffenen Familien vom Donnerstag aus dem Expertenbericht hervor, der dieser Tage dem Untersuchungsrichter übermittelt wurde. Demnach brach das Feuer, das zwölf Menschen das Leben kostete, in der Nähe dieser Heizplatte aus, die auf Stufe drei gestellt war. Noch ungeklärt sei, wer die Platte angestellt habe, sagte der Anwalt.

Angeklagte im Eschede-Prozess zahlen Geldauflagen

HANNOVER - Im Strafprozess um das ICE-Unglück von Eschede haben die drei Angeklagten ihre Geldauflagen bezahlt. Die drei Männer mussten jeweils 10 000 Euro an die Landeskasse Niedersachsen zahlen. Die Verteidiger der Angeklagten hätten die Zahlungen an die niedersächsische Landeskasse nachgewiesen, teilte ein Sprecher der auswärtigen Strafkammer des Landgerichts Lüneburg mit. Das Gericht hatte das Verfahren um die ICE- Katastrophe mit 101 Toten am vergangenen Donnerstag vorläufig eingestellt. Die angeklagten Ingenieure hätten keine schwere Schuld an dem Unglück, hieß es zur Begründung. Die Strafkammer werde allerdings die Entscheidung über die endgültige Einstellung nicht vor Montag kommender Woche treffen, sagte Gerichtssprecher Ulrich Skwirblies. Das geschehe mit Blick auf den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung auf Fortsetzung des Verfahrens, den die Nebenklage beim Bundesverfassungsgericht stellen wolle. Bis zum kommenden Montag sei die Hauptverhandlung lediglich zehn Tage unterbrochen und könne theoretisch wieder aufgenommen werden.

Zugtaufe für S-Bahn "Stadt Minden"

HANNOVER - Die DB benennt einige ihrer S-Bahn-Züge nach den Namen der Städte in der S-Bahn-Region Hannover. Zu den ausgewählten Städten zählt auch die Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen. Bürgermeister Reinhard Korte und Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der DB Regio AG Niedersachsen/Bremen, tauften am Donnerstag in Minden einen S-Bahn-Zug auf den Namen "Stadt Minden". "Minden ist auf der Schiene sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr gut mit der niedersächsischen Landeshauptstadt verbunden", erklärte Wolfram von Fritsch beim Taufakt mit schäumenden Sekt am Bahnsteig in Minden. "Mit der heutigen Namensgebung wird aber besonders die Verbundenheit Mindens zu 'ihrer' S-Bahn sichtbar zum Ausdruck gebracht". Der Name "Stadt Minden", zusammen mit dem Logo der Stadt auf beiden Seiten und an beiden Zugenden angebracht, wird künftig an diesem Fahrzeug auf dem gesamten S-Bahn-Netz zu sehen sein.

Das S-Bahn-Netz in der Region Hannover und damit auch die Linie 1 von Minden über Wunstorf und Hannover Hbf nach Weetzen-Haste wurde zur Weltausstellung EXPO im Jahr 2000 in Betrieb genommen. Die Kosten für die Beschaffung der S-Bahn-Fahrzeuge wurden zum großen Teil vom Land Niedersachsen getragen und auch das Land Nordrhein-Westfalen hat sich mit einem finanziellen Zuschuss speziell für die Linie 1 beteiligt. Heute verbinden täglich 40 S-Bahn-Züge im Stundentakt die ostwestfälische Metropole Minden mit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Gefahren wird mit den bis zu 140 km/h schnellen S-Bahn-Zügen der Baureihen ET 424/425. Die modernen, leuchtendroten Fahrzeuge sind klimatisiert, haben elektronische Zugziel- und Haltestellenanzeigen und verfügen über ein behindertengerechtes geschlossenes Toilettensystem.

Optimierung für Fahrplan in Nordhessen

FRANKFURT/Main - Seit dem Start des "Flügelungskonzepts" am 1. Mai 2003 hat sich der Fahrplan im Regionalverkehr für die Strecken Göttingen-Kassel und Göttingen-Bebra verbessert. Mit der Einführung des Flügelungskonzepts erhielt der Bahnhof Eichenberg eine besondere Funktion für den Regionalverkehr in Nordhessen: Seit Anfang Mai werden hier die Verkehre der Relationen Göttingen-Kassel und Göttingen-Bebra(-Fulda) in Fahrtrichtung Norden gebündelt und in Fahrtrichtung Süden getrennt. Züge aus Göttingen verkehren nach diesem Konzept im Zugverband bis Eichenberg, nach der Trennung fährt eine Einheit weiter nach Kassel, die zweite fährt weiter in Richtung Bebra(-Fulda). In umgekehrter Richtung werden die Züge aus Kassel und Bebra in Eichenberg zusammengeführt und verkehren bis Göttingen in einem Zugverband.

Bislang wurden nur die von Göttingen kommenden Züge, für die Weiterfahrt nach Kassel bzw. Bad Hersfeld, getrennt. Durch die vollständige Inbetriebnahme des Flügelungskonzepts wird der neu gestaltete Bahnsteig B mit den Gleisen 3 und 4 zur zentralen Schnittstelle für den Regionalverkehr in Nordhessen. Die Vorteile: Im Bahnhof Eichenberg gibt es dadurch deutlich weniger und kürzere Umsteigewege, zwischen Göttingen und Eichenberg werden durch die Reduzierung der Zugzahlen Fahrplantrassen eingespart und die Bahnsteigbelegung im Bahnhof Göttingen wird verkürzt. Für die Umsetzung des Flügelungskonzepts wurde in den vergangenen neun Monaten die Infrastruktur im Bereich des Bahnhofs Eichenberg angepasst. Der Bahnsteig B wurde dazu auf rund 180 Meter Länge erneuert . Die Gleis- und Signalanlagen sowie die Oberleitung wurden ebenfalls entsprechend geändert. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 3,9 Millionen Euro. Die für das Flügelungskonzept erforderlichen Fahrzeuge wurden mit den neuen Triebwagen der Baureihe ET 425/426 bereits im Vorfeld beschafft und befinden sich seit 2002 im Einsatz.

Zugunglück in Rom

ROM (dpa/AP/AFP) – Bei einem Zugunglück sind am Mittwoch morgen nach letzten Angaben etwa 20 Passagiere zumeist leicht verletzt worden, als der Nachtzug München-Neapel in Rom entgleiste und dann mit einem entgegenkommenden Fernzugs, der von Agrigent auf Sizilien nach Mailand unterwegs war, zusammenprallte. Der Nachtzug sei bei sehr geringer Geschwindigkeit aus den Schienen gesprungen, teilten die italienischen Behörden am Abend mit. Mehrere Waggons stürzten um. Vier Menschen mussten mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus, andere erlitten zumeist lediglich Prellungen und Hautaufschürfungen. Die Behörden in Rom sprachen von einem Fehler des Zugführers als Ursache des Unfalls. Eine Untersuchung solle genauen Aufschluss über den Unfallhergang geben. Das italienische Fernsehen berichtete, man sei knapp einer Katastrophe entgangen. Das Unglück verlief glimpflich, weil beide Züge in der Nähe des römischen Bahnhofes Tiburtina weniger als 30 Stundenkilometer schnell fuhren.

Bei dem Nachtzug handelte es sich um den EuroNight 287 der italienischen Bahngesellschaft Trenitalia, der mit dem Ziel Neapel um 20.31 Uhr in München losgefahren war. Der aus 14 Wagen zusammengesetzte Nachtzug sei mit italienischem Personal besetzt gewesen. Bei der Übergabe nach Österreich waren laut Bahn rund 100 Reisende an Bord. Für Angehörige hat die Bahn eine kostenlose Hotline unter der Telefonnummer 0800/3111111 geschaltet.

'FAZ': Siemens an Alstom-Bahntechnikgeschäft interessiert

FRANKFURT/Main - Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ist der Siemens-Konzern an der Alstom-Bahntechniksparte interessiert, die unter anderem den französischen Hochgeschwindigkeits-Zug TGV herstellt. "Wir beschäftigen uns intensiv damit", zitiert die Zeitung Hans M. Schabert, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Siemens-Verkehrstechnik. Inzwischen relativierte allerdings ein Sprecher des Siemens-Bereichs Transportation Systems in Erlangen die Aussagen Schaberts. Es gebe weder konkrete Übernahmeabsichten für eine Firma noch Verhandlungen, fügte er hinzu. Schabert habe sich mit seiner Bemerkung auf Zukaufmöglichkeiten allgemein bezogen. Die "FAZ" berichtete weiter, durch den Zukauf von Alstom würde Siemens mit neun Milliarden Euro Jahresumsatz und einem geschätzten Marktanteil von 26 Prozent der weltgrößte Bahnhersteller. Der bisherige Weltmarktführer Bombardier Transportation würde mit einem Umsatz von 6,3 Mrd EUR und einem Weltmarktanteil von 21 Prozent auf Platz zwei zurückfallen. Allerdings zähle Alstom die Sparte zu ihrem Kerngebiet und wolle sie nicht verkaufen.

Erfolgreiches Geschäftsjahr für BLS

BERN - Die BLS Lötschbergbahn blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der Konzerngewinn wurde auf 7,4 Millionen Franken beinahe vervierfacht. Auch die Zahl der beförderten Personen stieg dank der Expo massiv: nach einer gleichmäßigen, gut zweiprozentigen Zunahme im Personenverkehr 2001 fuhren 2002 wegen der Landesausstellung im Regional- und S-Bahnverkehr rund 8,5 Prozent, im Fernverkehr 1,5 Prozent mehr Fahrgäste mit den Zügen der BLS. Positiv entwickelte sich auch die im Jahr 2001 verselbstständigte Güterverkehrstochter BLS Cargo. Die BLS Cargo hatte 2002 einen Gewinn von 3,1 Millionen Franken erwirtschaftet. Probleme bereiten der BLS weiterhin die Schiffe auf dem Thuner- und Brienzersee sowie der Busbetrieb der Auto AG Interlaken. Wenn die öffentliche Hand die Kursschifffahrt nicht stärker unterstütze, werde die BLS in diesem Bereich drastische Maßnahmen ergreifen, sagte BLS-Konzernchef Mathias Tromp. Für das angelaufene Jahr hätten die Schiffe der BLS aber bereits mehr Passagiere befördert und mehr verdient als in der entsprechenden Vorjahresperiode.

Tromp zeigte sich weiter überzeugt, dass der Lötschberg-Basistunnel termingerecht im Mai 2007 eröffnet werden kann. Die Baufortschritte der BLS AlpTransit lägen im Zeitplan. Tromp erinnerte weiter daran, dass die BLS vom Bundesrat den Auftrag erhalten habe, vorläufig bis 2010 auch zu betreiben. "Wir wollen den Betrieb der Lötschberg-Basisstrecke auch auf lange Sicht sichern", sagte Tromp weiter. Als größtes Terminrisiko bezeichnete Tromp die Einführung des Zugsicherungssystems ETCS. Um die Eröffnung nicht zu gefährden, plädiere die BLS für eine so genannte Rückfallebene mit konventionellen Außensignalen. Auch für die Zukunft der restlichen Teile BLS zeigte sich Tromp zuversichtlich. Mit dem Projekt «S-Bahn Bern 2005» wolle die BLS ein Qualitätszeichen für den gesamten schweizerischen Personenverkehr setzen. Zudem soll BLS Cargo sich weiter etablieren und zu einem wichtigen Player im nationalen und alpenquerenden Güterverkehr werden. Seit einer guten Woche führt BLS Cargo erstmals auch ein Zugpaar auf der Gotthardroute zwischen Basel und Chiasso.

Lokführer-Streiks abgewendet

BERLIN - Nach monatelangem Tarifstreit haben die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL am Dienstag einen Kompromiss erzielt. Beide Parteien hätten vereinbart, dass die Lokführer zwar keinen gesonderten Tarifvertrag, dafür aber einen eigenen Anhang im Tarifvertrag für alle Bahnbeschäftigten bekommen sollen, teilte die Gewerkschaft mit. Geregelt würden darin etwa die Gehaltsstruktur, die Arbeitszeit und die Zulagen für die Lokführer. In den Anlagen sollen alle Regelungen, die Lokführer betreffen, zusammengefasst, vereinfacht und verbessert werden. "Der Arbeitskampf ist damit vom Tisch", erklärte GDL-Chef Manfred Schell kurz vor Ablauf eines von der Gewerkschaft gestellten Ultimatums. "Wir bekommen zwar keinen Spartentarifvertrag, aber unsere inhaltlichen Forderungen werden erfüllt", ergänzte eine Gewerkschaftssprecherin. "Die Struktur ist in trockenen Tüchern, jetzt geht es um die Inhalte." Die Tarifkommission der GDL soll bereits am Freitag über die Vereinbarung abstimmen. Ihre Zustimmung vorausgesetzt, könnten die inhaltlichen Verhandlungen dann "zügig" beginnen, sagte die Sprecherin. Die Verhandlungen mit der Bahn über die Anlagen für Lokführer werden sich nach ihrer Einschätzung wochenlang hinziehen.

Auch die Bahn zeigte sich über die Rückkehr an den Verhandlungstisch erleichtert. "Wir sind froh, dass das Thema Streik vom Tisch ist und wir wieder über Inhalte reden", sagte eine Bahn-Sprecherin. Die Gewerkschaft hatte dem Konzern ein Ultimatum gestellt, um Verhandlungen über einen Spartentarifvertrag aufzunehmen. Andernfalls wollte die GDL eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf im Nahverkehr durchführen, den ihr das hessische Landesarbeitsgericht zuvor erlaubt hatte. Nach Sondierungsgesprächen am Montag in Nürnberg unterbreitete der Bahnvorstand der Gewerkschaft jetzt kurz vor Ablauf des Ultimatums den rettenden Kompromissvorschlag. Mit den beiden anderen im Konzern vertretenen Gewerkschaften Transnet und GDBA hatte sich die Bahn schon Mitte März auf einen Abschluss geeinigt. Die Übernahme dieses Abschlusses hatten die Schlichter auch für die Lokführer empfohlen, die Gewerkschaft hatte dies jedoch abgelehnt. Die GDL zählt nach eigenen Angaben 35.000 Mitglieder, darunter drei Viertel der Bahn-Lokführer. Sie hatten Anfang März mit Warnstreiks den Zugverkehr in Deutschland teilweise lahmgelegt.

Bahn-Umsatz offenbar nur knapp unter Plan

BERLIN - Trotz des Einbruchs beim Fernverkehr hat die DB in den ersten drei Monaten des Jahres offenbar ihre Umsatzplanung nur knapp verfehlt. Von Januar bis März habe der Umsatz im Konzern bei rund 3,79 Milliarden Euro und damit knapp vier Prozent unter Plan gelegen, berichtete die Nachrichtenagentur "Reuters" am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Grund sei der Nahverkehr, mit dem die DB über die Hälfte ihres Umsatzes erzielt. Hier seien mit einem Umsatz von 2,07 Milliarden Euro sowohl die Planzahlen als auch das Vorjahresergebnis ziemlich genau erreicht worden, hieß es. Das gute Ergebnis im Nahverkehr sei zum Teil auf den Wegfall der InterRegio-Züge zurückzuführen, die zum Fernverkehr gehörten. Bereits vor einer Woche war bekannt geworden, dass der Fernverkehr der Bahn mit einem Umsatz von rund 750 Millionen Euro im ersten Quartal fast 20 Prozent unter Plan gelegen habe. Allein in diesem Bereich war ein Betriebsverlust von 133 Millionen Euro angefallen. Im Güterverkehr konnte die Bahn den Meldungen zufolge gegenüber dem Vorjahr ihre Verkehrsleistung um 0,8 Prozent steigern. Die Planzahlen wurden aber den Kreisen zufolge um 3,7 Prozent verfehlt. Positiv sei aber zu bewerten, dass sich die Auslastung der Züge um mehr als zehn Prozent verbessert habe. Der Bahn gelinge es offenbar immer besser, Fahrten von leeren Zügen zu vermeiden, hieß es in den Kreisen. Die Bahn wollte die Zahlen nicht kommentieren und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am 21. Mai.

Sanierung der linken Rheinstrecke

FRANKFURT/Main - Die linke Rheinstrecke zwischen Köln und Mainz wird bis Ende des Jahres saniert. Die umfangreichen Oberbauarbeiten auf der 177 Kilometer langen Strecke laufen bereits seit Ende Januar auf Hochtouren. Die Sanierung trage maßgeblich zur Verbesserung der Reisequalität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bei, so Heinz-Jörg Otto, Sprecher der Netz-Niederlassung Mitte, am Dienstag bei einem Baustellentermin in Trechtingshausen. Die Arbeiten erfolgen nicht nur in nächtlichen Sperrpausen und am Wochenende, sondern im Rahmen einer so genannten Serienbaustelle. Das besondere dabei: Die Bauarbeiten finden größtenteils durchgehend bei eingleisiger Verkehrsführung im betreffenden Bauabschnitt statt. Ein auf die Bauphase abgestimmter Fahrplan soll die Behinderungen dabei so gering wie möglich halten.

Das Gesamtpaket der Sanierung besteht aus insgesamt 146 Einzelmaßnahmen. Projektleiter Rudolf Ditzen: "Fast 100 Kilometer Gleise werden verlegt, 165.000 Schwellen ausgetauscht, 80 Weichen umgebaut und die Leit- und Sicherungstechnik teilweise erneuert." Rund 80 Millionen Euro investiert die Bahn in die Sanierung. Dabei werden weitgehend automatisiert mit Umbauzügen, Stopf- und Reinigungsmaschinen Oberbau, Schienen und Schwellen erneuert. Zur Zeit verläuft die Baustelle zwischen Bingen und Niederheimbach und wandert in den nächsten Wochen von Werlau in den Abschnitt zwischen Uhlerborn und Ingelheim. Der letzte Bauabschnitt wird Ende des Jahres in Urmitz bei Koblenz sein. Insgesamt hat die Bahn - vor allem in ihr bestehendes Schienennetz - im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 6,7 Mrd. Euro investiert. Insbesondere Maßnahmen zur Beseitigung vorhandener und Vermeidung zusätzlicher Langsamfahrstellen hatten dabei hohe Priorität. Die Bahn hat damit 2002 soviel verbaut, wie niemals zuvor. Auch im laufenden Jahr wird wieder auf diesem hohen Niveau gebaut: Bereits im Frühjahr 2003 wurden bundesweit bis zu 800 Baustellen pro Tag eingerichtet.

Spatenstich für den Umbau des Bahnhofs Frankfurt-Sportfeld

FRANKFURT/Main - Mit einem symbolischen haben am Dienstag die Umbauarbeiten des Frankfurter Bahnhofs Sportfeld begonnen. Der Bahnsteigzugang wird durch den Bau von drei Personenaufzügen an der bestehenden Unterführung behindertengerecht ausgebaut. Der neue Fußgängertunnel wird die S-Bahnsteige mit dem Ausgang Flughafenstraße verbinden. Die Ausführung erfolgt im Rahmen des Projektes "Umbau Knoten Frankfurt Sportfeld". Bis zum Beginn der Fußball-WM 2006 soll die Modernisierung des Bahnhofes abgeschlossen sein. An den Kosten von rund sechs Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme zum Bau der Fußgängerunterführung beteiligt sich der RMV zu 50 Prozent an den Planungskosten. Die restlichen Planungskosten sowie die gesamten Baukosten trägt die Stadt Frankfurt.

Squeeze-out bei Stinnes vollzogen

BERLIN - Die DB hat das Logistikunternehmen Stinnes komplett übernommen. Die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre an den Hauptaktionär, die DB Sechste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, sei am vergangenen Freitag in das Handelsregister eingetragen worden, teilte die DB am Montag in Berlin mit. Über die Tochtergesellschaft halte die DB nunmehr die vollen hundert Prozent an Stinnes, nachdem auch der Ausschluss der Restaktionäre (das so genannte Squeeze-out) vollzogen worden sei. Gleichzeitig sei die Börsennotierung der Stinnes AG eingestellt worden. Stinnes ist vor allem im Transport auf der Straßen tätig. Zu dem Unternehmen gehört unter anderem die Spedition Schenker. Mit der Übernahme für rund 2,5 Milliarden Euro will die Bahn ihr Transport- und Logistikgeschäft ausbauen und ihren Kunden künftig einen Transport von Gütern auf Schiene und Straße aus einer Hand anbieten.

Wieder Bewegung im Streit zwischen Bahn und Lokführern

BERLIN - Kurz vor Ablauf eines von der Lokführergewerkschaft GDL gestellten Ultimatums am morgigen Dienstag haben sich Bahn- und Gewerkschaftsvertreter in Nürnberg zu ersten Sondierungsgesprächen getroffen. Ein Bahnsprecher betonte allerdings, es gebe am Montag definitiv noch keine Verhandlungen. Die Bahn kündigte zugleich an, noch am Dienstag und damit innerhalb der Frist einen Brief an die Gewerkschaft zu senden. Darin werde unter anderem erneut Gesprächsbereitschaft signalisiert. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Eine GDL-Sprecherin betonte, die Bahn müsse ein "vernünftiges Angebot" machen. Ob das Ultimatum erfüllt werde, könne erst bewertet werden, wenn der Inhalt des Briefes bekannt sei.

Die GDL hatte mit der Vorbereitung von Streiks gedroht, wenn nicht bis zum 13. Mai Verhandlungen über einen Spartentarifvertrag aufgenommen würden. In dem Tarifvertrag nur für Lokführer sollen Regelungen etwa zur Arbeitszeit, zu Zulagen und zum Entgelt zusammengefasst, vereinfacht und verbessert werden. Derzeit bereitet die GDL nach eigenen Angaben eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf vor. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell hatte am Wochenende erklärt, die GDL werde einen unbefristeten Arbeitskampf einleiten, wenn der Bahnvorstand Gespräche über einen gesonderten Tarifvertrag für Lokomotivführer und Zugbegleiter weiterhin ablehne. Bereits Anfang März hatte die GDL mit einem rund einstündigen Streik den Bahnverkehr in ganz Deutschland stark beeinträchtigt.

Unterdessen sind die Tarifverhandlungen für die telefonische Bahnauskunft nach Angaben der Gewerkschaften Transnet und GDBA gescheitert. Statt auf die Forderungen einzugehen, hätten die Arbeitgeber mit massiven Gehaltseinbußen und Urlaubskürzungen bei der DB Dialog gedroht, erklärten die beiden Gewerkschaften. Das Unternehmen habe erklärt, die Beschäftigten im Osten würden 25 Prozent und im Westen 10 Prozent zu viel verdienen. Ein sozial ausgewogenes Sanierungskonzept sei nicht in Sicht. Protestaktionen seien nun nicht mehr ausgeschlossen. DB Dialog hatte laut Transnet zuletzt erklärt, neun von zur Zeit 13 Call Centern komplett schließen zu wollen. Dadurch seien bundesweit 1000 Stellen gefährdet.

Start des Fahrradzuges Ulm - Passau am 16. Mai

REGENSBURG - Der Regionalverkehr Ostbayern bietet in der Zeit vom 16. Mai bis 28. September wieder einen extra Fahrradzug mit Platz für rund 50 Fahrräder an. Der Zug fährt Samstags, Sonntags und an folgenden Feiertagen: 29. Mai, 9. Juni, 19. Juni und 15. August. Start des Zuges ist in Ulm (Abfahrt um 6:46 Uhr) , weiter geht es über Donauwörth (8:01), Ingolstadt (9:07) und Regensburg (10:47) nach Passau (Ankunft 12:10) und zurück. Wo auch immer man entlang der Strecke aussteigt, finden Fahrradfahrer aber natürlich auch Wanderer, zahlreiche lohnenswerte Ziele.

Die Mitnahme eines Fahrrads kostet im Regionalverkehr drei Euro. Weitere Informationen und interessante Tipps zum Thema Bahn und Fahrrad enthält die Broschüre „Bahn&Bike – Ausgabe Bayern“, die es an allen Verkaufsstellen der Deutschen Bahn gibt. Sie enthält auch eine Übersicht über die Bahnstrecken, auf denen Fahrradmitnahme kostenlos ist. Die selben Informationen gibt es im Internet unter www.bahn.de. Für die Fahrt bietet sich das Schönes-Wochenende-Ticket für 28 € an. An Wochenfeiertagen kann man alternativ das Bayern-Ticket für 21 € nützen. Mit beiden Tickets können fünf Personen sowie Eltern oder Großeltern mit beliebig vielen eigenen Kindern bis einschließlich 14 Jahre die Regionalzüge (RE, RB) der Deutschen Bahn benutzen.

Ruf nach personellen Konsequenzen bei Bahn wird lauter

MÜNCHEN (AP) - Angesichts der anhaltenden Bahnkrise fordern rot-grüne Politiker personelle Konsequenzen. "Bahnchef Hartmut Mehdorn gehört abgesetzt", sagte der frühere Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Stephan Hilsberg (SPD), dem Nachrichtenmagazin "Focus". Nach Ansicht des SPD-Verkehrsexperten Gunter Weißgerber hat sich Mehdorn mit dem umstrittenen Preissystem "von einer seriösen Bahnpolitik" verabschiedet. Auch der grüne Verkehrsexperte im Bundestag, Albert Schmidt, äußerte Kritik: "Wenn die Ergebniszahlen so mies bleiben, wird der Gesetzgeber keine zwölf Monate warten." Dann werde der Eigentümer "die Frage nach der Verantwortung des Vorstandes stellen müssen", sagte Schmidt.

Bahnfest und Zugtaufe in Bamberg

BAMBERG - Mit einem Bahnfest in Schweinfurt und Bamberg ist am Samstag unter dem Motto "150+1" das 151. Jubiläum der Bahnstrecke zwischen Schweinfurt und Bamberg gefeiert worden. Die ursprünglich für den letzten Sommer angedachten Feierlichkeiten für das 1852 eröffnete Teilstück der Ludwigs-Südwestbahn konnten aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke nicht durchgeführt werden. Mit einer feierlichen Zugtaufe eines modernen regionalen NeiTech-Zuges der Baureihe VT 612 startete der Festtag in Schweinfurt. Anschließend fuhr dieser Zug auf der knapp 60 Kilometer langen, zweigleisigen Strecke nach Bamberg. Mit an Bord waren zahlreiche Ehrengäste. Nach der Ankunft des Sonderzuges in Bamberg startete auch hier ein großes Bahnhofsfest. Am Bamberger Bahnhof, der im Oktober 2001 für knapp 17 Millionen Euro umgebaut wurde, boten die DB und ihre Partner ein buntes Programm mit Infoständen, einer kleinen Fahrzeugschau, Mitfahrten auf dem Führerstand einer Rangierlok, einem umfangreichen Kinderprogramm und vielem mehr.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war um 12 Uhr die Taufe eines ICE T auf den Namen Bamberg. Der Oberbürgermeister von Bamberg Herbert Lauer nahm den feierlichen Taufakt gemeinsam mit Ministerialdirigent Dieter Wellner und dem DB-Chef von Bayern, Klaus-Dieter Josel, mit einer Flasche Sekt vor, die sie über dem Endwagen ausgossen. Der neue Zugname ist zusammen mit dem Stadtwappen auf dem Fahrzeug beidseits und an beiden Zugenden angebracht. Damit erhält die getaufte ICE-Einheit einen festen Namen. Je nach Zugdisposition kann sie auf unterschiedlichen Wegen durch ganz Deutschland fahren. Die bisherigen Zugnamen waren nicht auf das jeweilige Fahrzeug bezogen, sondern auf eine bestimmte, im Fahrplan festgelegte Zugfahrt, für die unterschiedliche Fahrzeuge eingesetzt wurden. Die bisherige Benennung der Fernzüge nach Persönlichkeiten der Zeitgeschichte sowie Landschaften und Sehenswürdigkeiten am Zuglauf wurde zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 eingestellt. Für die neuen Städtenamen hat die DB zunächst 50 Städten eine Patenschaft angeboten – in den nächsten Jahren sollen weitere hinzu kommen. Bei der Auswahl spielt die historische oder aktuelle Verbundenheit der Stadt und ihrer Einwohner zur Bahn eine wesentliche Rolle. Seit der ersten Taufe am 31. Oktober 2002 wurden bereits über 40 der zur Zeit 216 ICE-Züge der DB getauft.

Flexibler mit Mehrzweckabteilen

MÜNCHEN - Mit neuen Mehrzweckabteilen will die DB künftig flexibler auf die regionale und saisonale Nachfrage nach Fahrradstellplätzen in ihren Regionalzügen in Südbayern reagieren. Insgesamt werden zur Zeit 14 Reisezugwagen umgebaut. Dabei werden alle Sitze durch Klappsitze ersetzt, so dass das Mehrzweckabteil multifunktional einsetzbar ist. Es bietet Platz für etwa 15 Fahrräder, ebenso für Kinderwagen, Rollstühle oder Gepäck. Zusätzlich wird die Zwischenschiebetür entfernt und damit der Zugang zum Mehrzweckabteil vergrößert. Im März hatte die DB mit dem Umbau begonnen. Fünf der neu gestalteten Wagen sind mittlerweile im Einsatz. Noch im Mai soll das letzte der 14 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Sie kommen auf den Strecken München - Memmingen - Aulendorf, München - Füssen, München - Kempten - Lindau und Augsburg - Donauwörth - Nürnberg zum Einsatz. An den Investitionen von rund 420 000 Euro beteiligt sich zur Hälfte der Freistaat Bayern.

Bahn will Kosten sparen

FRANKFURT/Main - Die DB reagiert auf die schlechte Entwicklung ihrer Geschäftszahlen im ersten Quartal 2003. Die Sparte für den Personenfernverkehr, Reise & Touristik, hat dazu nach Informationen der "Financial Times Deutschland" unter dem Namen "Sprint" ein Programm zur Senkung der Kosten aufgelegt. "Bis zum Ende des Jahres wollen wir die Kosten nachhaltig um über 100 Mio. Euro senken", sagte der Marketingvorstand des Bahn-Personenverkehrs, Hans-Gustav Koch der "FTD". Dazu sollten unter anderem IT-Projekte verschoben, Fahrzeuge effizienter eingesetzt, Unternehmensberater seltener eingesetzt und Konditionen mit Lieferanten neu verhandelt werden. "Für unsere Kunden werden die Kostenschnitte nicht merkbar sein", betonte Koch und schloss zugleich einen zusätzlichen Abbau des Personals für das Erreichen des Sparziels aus. "Die schlechte Entwicklung des ersten Quartals hat uns kalt erwischt", sagte Koch im Interview, ohne die Zahlen jedoch näher zu kommentieren. "Deshalb müssen wir umplanen. Allerdings wollen wir uns auch nicht kaputtsparen."

Koch kündigte neben dem Sparprogramm gleichzeitig Sonderangebote an, die die Umsätze kurzfristig ankurbeln sollen. "Für den Sommer sind Sonderangebote auf bestimmten Strecken geplant", so der Marketingvorstand. Um der Konkurrenz durch Billigflieger zu begegnen, wurde erst kürzlich die Tarifstruktur des Nobelzuges Metropolitan angepasst. Mittlerweile sind für Frühbucher Tickets für die Strecke zwischen Köln und Hamburg zum Preis von knapp 20 Euro genauso günstig zu kriegen, wie die Tickets der konkurrierenden Billigflieger. Auch die neue BahnCard soll laut dem FTD-Bericht besser unter die skeptische Kundschaft gebracht werden. "Unser Problem ist, Kunden mit alter BahnCard von der neuen zu begeistern", zitierte die Zeitung Koch. Die Bahn schicke deswegen allen Kunden, deren alte BahnCard ausgelaufen sei und die nach drei Monaten noch keine neue bestellt hätten, kostenlos eine Schnupper-Bahncard mit einer Gültigkeit von acht Wochen. Täglich würden derzeit für einen befristeten Zeitraum zwischen 10.000 und 12.000 Karten versandt, sagte Koch.

Einschränkungen im Bahnverkehr ins westliche Ausland wegen Streiks

LUXEMBURG/PARIS - Ein 24-stündiger Streik hat am Freitag den gesamten Bahnverkehr in Luxemburg lahm gelegt. Betroffen waren auch internationale Verbindungen von Belgien nach Deutschland und in die Schweiz. Die sozialistischen und christlich-demokratischen Gewerkschaften protestierten mit dem Ausstand gegen eine geplante Neuorganisation der Bahngesellschaft CFL. Befürchtet werden längere Arbeitszeiten und ein Abbau der Beschäftigung von zurzeit 3.200 Mitarbeitern.

Unterdessen sind Anfang kommender Woche erneut Behinderungen im grenzüberschreitenden Bahnverkehr in Richtung Westen zu erwarten. Wie die DB am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte, werden wegen eines geplanten Streiks bei der französischen Staatsbahn voraussichtlich mehrere Züge nach Frankreich ausfallen. Im Autozugverkehr sei schon ab Sonntag mit Einschränkungen zu rechnen. Der Streik werde voraussichtlich von Montag 20.00 Uhr bis Mittwoch 08:00 Uhr dauern, hieß es. Nah- und Fernverkehrszüge von Deutschland Richtung Frankreich über die Grenzübergänge Kehl - Strasbourg, Saarbrücken - Forbach, Berg - Lauterbourg und Schweighofen - Wissembourg verkehrten nur bis zu den deutschen Grenzbahnhöfen. Die Nachtzüge von München und Frankfurt am Main nach Paris fielen in der Nacht zum Dienstag und Mittwoch ganz aus. Über die aktuelle Lage und alternative Reisemöglichkeiten können sich Bahnreisende unter der Rufnummer 11 8 61 informieren. Für AutoZug-Reisende ist die Service-Hotline 01805-241224 geschaltet.

Vatikan: Bahnhof in Luxus-Kaufhaus umgewandelt

ROM – Der Vatikan hat seinen so gut wie unbenutzten Mini-Bahnhof in ein Luxus-Kaufhaus verwandelt. In der einstigen Bahnstation werden jetzt Mode, Lederwaren, Parfüms und Schmuck der Oberklasse verkauft. Dank Steuerfreiheit freut sich die Kundschaft über konkurrenzlos günstige Preise. Zutritt zu dem preisgünstigen Konsumtempel haben allerdings nur Kirchenfunktionäre sowie das Personal der etwa 130 Botschaften im Kirchenstaat.

Spatenstich für Wemmetsweiler Kurve

FRANKFURT/Main - Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Freitag der Bau der "Wemmetsweiler Kurve" zwischen Merchweiler und Illingen offiziell gestartet. Nach der zum Fahrplanwechsel im Dezember 2003 geplanten Fertigstellung können Reisende per Direktverbindung von Saarbrücken nach Lebach fahren, das Wenden im Bahnhof Wemmetsweiler entfällt. Gleichzeitig verkürzt sich die Fahrzeit auf der Strecke Saarbrücken – Lebach um rund fünf Minuten. Dadurch können auch die Anschlüsse verbessert werden. Bislang verläuft die Strecke von Saarbrücken bis Wemmetsweiler zweigleisig mit Oberleitungen. Ab Wemmetsweiler ist die Strecke bis Lebach eingleisig und nicht elektrifiziert. Im Zuge des Ausbaus soll die Strecke zwischen Wemmetsweiler und Illingen zweigleisig mit Oberleitungen weitergeführt werden. Der derzeitige Haltepunkt Illingen wird durch den Bau eines zusätzlichen Gleises und mit einem neuen Mittelbahnsteig zu einem Bahnhof ausgebaut. Die Kosten von rund 20 Millionen Euro teilen sich der Bund, das Saarland und die Bahn.

Für die Durchführung der wichtigsten Arbeiten wird die Strecke für rund ein halbes Jahr gesperrt. Dies ermöglicht eine deutlich kürzere Bauzeit und damit auch geringere Baukosten. "Die Alternative, eine Umsetzung 'unter dem laufenden Rad', hätte zu langfristigen Behinderungen geführt", sagte Bringfried Belter, Sprecher der Niederlassung Mitte der DB ProjektBau GmbH. „Wir denken, die Einrichtung eines Ersatzverkehres für einen Zeitraum von rund sechs Monaten war hier die vernünftigere und auch verträglichere Lösung."

23 Kilometer Neubaustrecke vor der Fertigstellung

LEIPZIG - Die letzten Arbeiten zur Fertigstellung des ersten Abschnitts Gröbers - Leipzig der Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle laufen auf Hochtouren. Während auf dem Abschnitt von Leipzig bis zum Flughafen Leipzig-Halle die Strecke schon fertig gestellt ist, sind am anderen Verknüpfungspunkt mit dem Bahnnetz in Gröbers noch die Gleisbaumaschinen tätig. Am 30. Juni sollen bereits die ersten fahrplanmäßigen Züge über die neue Strecke rollen. Die Neubaustrecke beginnt bei der Saalkreisgemeinde Gröbers mit einer Ausfädelung aus der bestehenden Strecke Halle – Leipzig. Die neue Strecke verläuft ostwärts in Richtung Schkeuditzer Autobahnkreuz (A 9/A 14), überquert dieses südlich mit einer Bahnbrücke und erreicht parallel zur Bundesautobahn A 14 den Flughafen Leipzig-Halle. In Leipzig, in Höhe des neuen Messegeländes, mündet die Strecke in die vorhandenen Bahnanlagen. Somit entsteht ein betriebsfähiger Abschnitt, der in Leipzig und in Gröbers mit dem bestehenden Streckennetz verbunden ist.

Der Abschnitt hat eine Länge von 23 Kilometer, davon 13 Kilometer gebündelt mit der Bundesautobahn A 14. Die Strecke ist zweigleisig, elektrifiziert und als so genannte Feste Fahrbahn ausgeführt. Darunter sind sechs Kilometer in dem neuartigen System Rheda 2000. Insgesamt wurden 6 Eisenbahnbrücken, u. a. eine 125 Meter lange über die BAB A 9 und eine mit fünf Überbauten über die B 2 an der Leipziger Messe gebaut. Neun Brücken überqueren die Trasse, u. a. zwei Rollbrücken für Flugzeuge im Bereich des Airports Leipzig-Halle. Auf vier großen Überwerfungsbauwerken überqueren sich Eisenbahnstrecken kreuzungsfrei. Über 70 Leitungen im Trassenbereich, von der Glasfaser- bis zur Chemieproduktenleitung, mussten verlegt werden. Eine besondere technische Herausforderung ist der Bahnknoten Gröbers, in dem neben der Neubaustrecke auch die Bestandsstrecke Halle - Leipzig und die neuen S-Bahn Halle - Leipzig verlaufen. Den Knoten unterquert eine etwa 100 Meter lange Straßenunterführung, die den Bahnübergang ersetzt. Der Baugrund musste durch eine spezielle Konstruktion gesichert werden, da die Trasse teilweise über altes Bergbaugelände führt.

Im Rahmen des Streckenbaus entstanden auch zwei neue Bahnhöfe. Der Bahnhof Neuwiederitzsch-Leipziger Messe erhielt nach dem Bahnsteig an der Strecke Leipzig - Berlin einen zweiten Bahnsteig für die Neubaustrecke. Hier entstand ein neuer lokaler Verkehrsknoten für Fern- und Regionalbahn auf der Strecke Leipzig - Berlin, Straßenbahn und Straßenverkehr. Der Flughafenbahnhof Leipzig/Halle ist im neuen Airportgebäude integriert. Die Anlagen bestehen aus zwei durchgehenden Gleisen in der Mitte und zwei über 400 Meter langen Außenbahnsteigen. Die Überdachung ist eine Konstruktion aus transluzentem teflonbeschichtetem Glasfasergewebe, das zwischen 22 Stahlbögen gespannt wird. Ab dem 30. Juni werden in dem Flughafenbahnhof Leipzig/Halle täglich mehr als 70 Züge des Nah- und Fernverkehrs Station machen. Mit diesem Tag verkehren die Züge über die neue Strecke zwischen Leipzig, Gröbers und Halle (Saale) in beiden Richtungen durchgehend über den Flughafen Leipzig/Halle. Zwei IC-Linien (Dresden-Dortmund/ Leipzig-Oldenburg) garantieren eine stündliche Fernanbindung. Im Nahverkehr ist der FlughafenExpress unterwegs, der zur Zeit in 14 Minuten Fahrzeit im Halbstundentakt den Airport über die Station Neuwiederitzsch LeipzigerMesse mit dem Hauptbahnhof in Leipzig verbindet.

ICE-Unglück von Eschede: Strafprozess eingestellt

HANNOVER - Der Strafprozess um das ICE-Unglück von Eschede vor knapp fünf Jahren ist am Donnerstag nach rund achtmonatiger Verhandlungszeit eingestellt worden. Staatsanwaltschaft, Verteidiger und die drei Angeklagten selbst stimmten am 53. Verhandlungstag dem vorige Woche präsentierten Einstellungsvorschlag des Lüneburger Landgerichts erwartungsgemäß zu. Die drei wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung angeklagten Ingenieure der DB und eines Radreifenherstellers müssen jeder 10.000 Euro in die Staatskasse zahlen, gelten aber weiter als unschuldig. Sie hätten sich lieber einen echten Freispruch gewünscht, wollten aber ein noch längeres Verfahren vermeiden, erklärten sie am Donnerstag. Gegen die Entscheidung sind keine Rechtsmittel möglich. Richter Michael Dölp gab für die Entscheidung am Donnerstag keine Begründung und berief sich auf seine Erklärung vom 28. April, in der er betont hatte, dass eine genaue Aufklärung der Verantwortlichkeiten für das Unglück noch mehrere Jahre dauern werde. Zugleich sei aber allenfalls eine geringe Schuld der Angeklagten zu erwarten. Damit bestehe kein großes Interesse mehr am Fortgang des aufwändigen Verfahrens, das sich zum erbitterten Gutachterstreit um mögliche Mängel bei der Einführung eines neuen ICE-Rades vor gut zehn Jahren entwickelt hatte.

Die Hinterbliebenen, die als Nebenkläger in dem Prozess auftraten, sehen die Einstellung als Kapitulation des Rechtsstaates. Sie hatten bis zuletzt mit Befangenheits- und Beweisanträgen versucht, das vorzeitige Ende des Prozesses zu verhindern, und kündigten nach der Einstellung des Verfahrens eine Eil-Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe an. Die Einstellung verletze den Anspruch der Nebenklage auf ein faires Verfahren und auf rechtliches Gehör, sagte Nebenkläger- Anwalt Reiner Geulen. Gleichzeitig bekräftigte er die Pläne für Schadenersatzklagen in den USA gegen die Bahn und andere am Bau des ICE beteiligte Unternehmen. "Wir werden das jetzt verschärft vorantreiben", sagte Fagan, der bereits in New York für eine US-Bürgerin, die bei dem Unfall verletzt wurde, eine Klage auf Schmerzensgeld eingereicht hat. Insgesamt seien gut 80 Hinterbliebene an einer solchen Klage interessiert, sagte Geulen. In der US-Rechtsprechung werde Unfallopfern wesentlich höherer Schadenersatz zugestanden als in Deutschland. Die Gesamtforderung soll sich auf mehrere Milliarden Euro belaufen.

Nach Ansicht der DB bestätigt die Einstellung des Verfahrens, "dass die erhobenen Vorwürfe gegen die angeklagten DB-Mitarbeiter nicht haltbar waren". Die Einstellung des Strafverfahrens basiere auf Gutachten, die von weltweit führenden unabhängigen Fachleuten erstellt worden seien, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Die Bahn bedauerte darüber hinaus erneut das Unglück und wies darauf hin, dass sie unabhängig von der Schuldfrage für Schäden und Betreuung von Opfern und Hinterbliebenen aufkommen werde. Bisher seien über 25 Millionen Euro gezahlt worden. Beim schwersten deutschen Zugunglück seit dem Zweiten Weltkrieg waren am 3. Juni 1998 insgesamt 101 Menschen ums Leben gekommen, als ein ICE wegen eines defekten Radreifens gegen eine Brücke geprallt war. In der Anklageschrift wurde den Ingenieuren vorgeworfen, sie hätten bei der Einführung des Radreifens Anfang der 90er Jahre die Gefahr eines Bruches einkalkulieren müssen. Seit Prozessbeginn im August vergangenen Jahres hörte die Strafkammer insgesamt 93 Zeugen und 16 Sachverständige.

Zug rammt deutschen Reisebus in Ungarn

BUDAPEST - Bei einem schweren Unfall eines deutschen Reisebusses in Ungarn sind nach jüngsten Angaben der ungarischen Behörden mindestens 34 Menschen getötet und sieben weitere zum Teil schwer verletzt worden. Der Reisebus war am Donnerstag Morgen etwa 100 Kilometer südwestlich von Budapest in Siófok am Plattensee gegen 8:30 auf einem Bahnübergang von einem heranfahrenden Zug gerammt und etwa 150 Meter weit mitgerissen worden. Das Fahrzeug ging in Flammen auf, bevor es in zwei Teile auseinander brach. Die Reisenden kamen überwiegend aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Über die Unglücksursache gibt es unterschiedliche Angaben. Der ungarischen Bahn zufolge überfuhr der Reisebus an dem unbeschrankten Übergang ein rotes Haltesignal und wurde daraufhin von dem Zug gerammt, der von Budapest in Richtung Nagykanizsa unterwegs war. Möglicherweise sei der Busfahrer aber durch die tief stehende Sonne geblendet worden. Die ungarische Nachrichtenagentur MTI meldete dagegen, der Bus sei wegen eines Staus auf dem Übergang zum Stehen gekommen.

Rund 46.700 Trassenanmeldungen bei DB Netz AG eingegangen

FRANKFURT/Main - Für den Jahresfahrplan 2004 sind bei der DB Netz AG bis zum 14.04.2003 rund 46.700 Trassenanmeldungen eingegangen. Im Vergleich zum Fahrplan 2003 bedeutet dies einen Anstieg der Bestellungen um rund 1,6 Prozent. Die Daten bilden die Grundlage für eine sich anschließende zweimonatige Konstruktionsphase, in der die Anmeldungen mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms in konkrete Trassen umgesetzt werden. Im Falle von Nutzungskonflikten wird gemeinsam mit den Kunden nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. Nach Abgabe des Angebots durch die DB Netz AG verbleiben den Eisenbahnverkehrsunternehmen vier Wochen Zeit, die Vorschläge zu prüfen und anzunehmen. Zwei Monate vor Fahrplanwechsel beginnt die DB Netz AG mit der Herstellung und Verteilung der betrieblichen Fahrplanunterlagen. Alle Terminfolgen bei der Fahrplanerstellung ergeben sich aus den Bestimmungen der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EiBV).

Jeder vierte Bahnhöfe in schlechtem Zustand

BIELEFELD (dpa) - Fast 25 Prozent der 5800 deutschen Bahnhöfe sind in schlechtem Zustand. Das hat laut "Westfalen-Blatt" eine Untersuchung der DB ergeben. Nach dieser Liste besteht bei 1450 Bahnhöfen "hoher Handlungsbedarf". Um die Bahnhöfe kundengerecht zu gestalten, seien 15 Milliarden Euro notwendig. Ein Bahnsprecher sagte, das könne das Unternehmen nicht allein schultern. Um Geld in die Kasse zu bekommen, will die Bahn 1800 Bahnhofs- Empfangsgebäude verkaufen, die nicht mehr benötigt würden.

Hungerstreik gegen Schließung des Bahnwerkes Opladen

LEVERKUSEN (dpa) - Zehn Betriebsratsmitglieder des Bahnwerkes Opladen haben aus Protest gegen die geplante Schließung ihres Betriebs am Ende des Jahres einen Hungerstreik begonnen. Sie hätten sich an das Werkstor gekettet, teilte Betriebsratsvorsitzender Kuno Dreschmann mit. Die Belegschaft des bedrohten Werkes in dem Leverkusener Stadtteil nahm am Vormittag an einer außerordentlichen Betriebsversammlung teil. Opladen mit 430 Mitarbeitern ist eines von bundesweit sechs Bahnwerken mit insgesamt rund 2400 Beschäftigten, die vor der Schließung stehen, wenn keine Käufer zur Übernahme gefunden werden. Die DB habe sich um die von den Wirtschafts- und Verkehrsministerien vorgegebene Richtung "Verkauf vor Schließung" bemüht, sagte DB-Sprecher Manfred Pietschmann. Die Verhandlungen mit einem Interessenten sowie die Pläne zum so genannten Management Buy Out mit Belegschaftsbeteiligung seien jedoch gescheitert. Die Bahngewerkschaft Transnet wirft der Bahn AG dagegen vor, sich nicht wirklich um eine Lösung mit dem Verkehrstechnikkonzern Bombardier als Interessent bemüht zu haben.

Zugtaufe für S-Bahn "Residenzstadt Celle"

HANNOVER - Die Deutsche Bahn AG benennt einige ihrer S-Bahnen nach den Namen der Städte in der S-Bahn-Region Hannover. Zu den ausgewählten Städten zählt auch Celle. Oberbürgermeister Dr. Martin Biermann und Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der DB Regio AG Niedersachsen/Bremen, tauften heute in Celle einen S-Bahn-Zug auf den Namen "Residenzstadt Celle". "Celle ist auf der Schiene durch verschiedene Zugangebote sowohl des Nah- als auch des Fernverkehrs hervorragend mit der Landeshauptstadt Hannover verbunden", erklärte Wolfram von Fritsch beim Taufakt mit schäumenden Sekt am Bahnsteig in Celle. "Mit der heutigen Namensgebung wird aber besonders die Verbundenheit Celles zu 'ihrer' S-Bahn sichtbar zum Ausdruck gebracht". Der Name "Residenzstadt Celle", zusammen mit dem Logo der Stadt auf beiden Seiten und an beiden Zugenden angebracht, wird künftig an diesem Fahrzeug auf dem gesamten S-Bahn-Netz zu sehen sein. Nach Celle, Langenhagen und Hameln plant die Bahn noch weitere S-Bahn-Taufen in Minden, Hannover und Nienburg.

Das S-Bahn-Netz in der Region Hannover wurde zur EXPO 2000, die durchgehende Linie S 3 Celle – Burgdorf – Lehrte – Hannover Hbf im November gleichen Jahres in Betrieb genommen. Die Kosten für die Beschaffung der S-Bahn-Fahrzeuge wurden zum großen Teil vom Land Niedersachsen getragen. Heute verbinden täglich 40 S-Bahn-Züge im Stundentakt die Residenz- mit der Landeshauptstadt. Gefahren wird mit den bis zu 140 km/h schnellen S-Bahn-Zügen der Baureihen ET 424/425. Die modernen, leuchtendroten Fahrzeuge sind klimatisiert, haben elektronische Zugziel- und Haltestellenanzeigen und verfügen über ein behindertengerechtes geschlossenes Toilettensystem. Mit der beabsichtigten Beschaffung weiterer S-Bahn-Züge will die Bahn auch die so genannten Kurvenzüge, die Celle unter Auslassung Lehrtes mit Hannover verbinden, künftig mit modernen S-Bahn-Garnituren fahren. Zur Zeit ist dies nur sonntags der Fall.

Landesweiter Streik bei der Bahn CFL in Luxemburg

FRANKFURT/Main - Nach derzeit vorliegenden Informationen wird es bei der luxemburgischen Eisenbahn CFL von Freitag, 9. Mai, ab 3.00 Uhr morgens bis zum Samstag, 10. Mai, um 3.00 Uhr zu einem 24-stündigen Streik kommen. In dieser Zeit ruht in Luxemburg der komplette Zugverkehr. Betroffen von dem Streik der Bahn-Gewerkschaften sind ausnahmslos alle Zugverbindungen auf Luxemburger Seite: Sie fallen ersatzlos aus. Fünf InterCity-Züge der Deutschen Bahn aus Münster Westfalen, Norddeich Mole, Emden bzw. Frankfurt am Main nach Luxemburg verkehren wegen des Streiks am Freitag jeweils nur bis Trier. Auch in der Gegenrichtung beginnen diese Züge erst in Trier. Veränderungen gibt es auch im Fahrplan des Autoreisezugs Hamburg-Altona - Narbonne: Er wird in beiden Richtungen über Perl - Apach umgeleitet.

Besonders Berufspendler müssen während des Streiks mit erheblichen Behinderungen rechnen. Laut Aussage der CFL wird es keinen Schienen-Ersatzverkehr in Luxemburg geben. Die Nahverkehrszüge der DB Regio Richtung Luxemburg verkehren fahrplangemäß nur bis zur Station Igel Bahnhof an der Grenze zu Luxemburg und wenden dort. Einen Ersatzverkehr ab Igel Richtung Luxemburg gibt es nicht. Für den Freitag hat der Zweckverband SchienenPersonenNahverkehr Rheinland-Pfalz Nord bei der Deutschen Bahn für die Berufspendler einen Ersatzverkehr mit Bussen bestellt. Ab Trier Süd verkehren daher morgens und abends jeweils zwei Busse über die Stationen Trier Busbahnhof (Bahnsteig 2) über Kirchberg bis nach Luxemburg. Diesen Pendelverkehr gibt es auch in entgegengesetzter Richtung. Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, sich möglichst kurz vor Abfahrt beim ReiseService der Deutschen Bahn über die Rufnummer 11 8 61 über die jeweils aktuelle Situation zu informieren.

"Aktionsplan Verbraucherschutz" vorgestellt

BERLIN - Die Bundesregierung will den Schutz und die Rechte, aber auch die Eigenverantwortung der deutschen Verbraucher stärken. Die zuständige Ministerin Renate Künast (Grüne) stellte am Mittwoch in Berlin den vom Kabinett verabschiedeten "Aktionsplan Verbraucherschutz" vor, der verbraucherpolitische Vorhaben auf Bundesebene bündelt. Damit werde dem Verbraucherschutz unabhängig vom jeweils federführenden Ressort "in allen Politikbereichen zum Durchbruch verholfen", sagte Künast. Im "Aktionsplan Verbraucherschutz" wird erwartungsgemäß auch die DB erwähnt. Geprüft werde unter anderem die Möglichkeit von Entschädigungen bei Verspätungen, Ausfällen und schlechtem Service, heißt es in dem heute vorgestellten Plan. Nachgedacht werde auch über die Einrichtung unabhängiger Schlichterstellen und eines gemeinsamen Fahrplanauskunftsystems aller Eisenbahnunternehmen.

40 Prozent Neunutzer bei der BahnCard

BERLIN (AP/eig. Bericht) - Rund 40 Prozent der neuen BahnCard-Nutzer hatten nach Angaben des Unternehmens vorher keine Rabattkarte. Diese Zahl wertete Bahnsprecher Werner Klingberg am Mittwoch auf Anfrage als Beleg dafür, dass das umstrittene Preissystem auch neue Kunden angezogen habe. "Konjunktur, Krieg, Streik" nannte er als Faktoren dafür, dass die Zahlen sich im ersten Quartal nicht wie gewünscht entwickelt hätten. Nachbesserungen am Tarifsystem schloss Klingberg nicht aus. Über Einzelheiten wollte er nicht sprechen. Aus Kreisen des Unternehmens hieß es aber, dass einzelne Bedingungen für die 25- und 40-prozentigen Rabatte gelockert werden könnten. Die neue BahnCard ist mit 60 Euro für die 2. Klasse und 150 Euro für die 1. deutlich günstiger als die alte, die Bahn gewährt auf den Normalpreis aber auch nur noch 25 statt bisher 50 Prozent Ermäßigung.

Modernisierung des Bahnhofs Ravensburg hat begonnen

RAVENSBURG - Im Bahnhof Ravensburg haben am Dienstag Vertreter der DB Station&Service AG, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und der Stadt Ravensburg die Maßnahmen zur Modernisierung des Bahnhofs vorgestellt. Im Zuge der Modernisierung wird der heutige schmale Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 2 und 3 durch einen neuen 8 Meter breiten und 216 Meter langen Bahnsteig mit einer Höhe von 55 Zentimetern ersetzt. Der neue Bahnsteig erhält darüber hinaus eine rund 100 Meter lange Überdachung sowie eine zeitgemäße Bahnsteigausrüstung mit Windschutz, Sitzbänken, Infovitrinen, Beleuchtung, Lautsprecheranlage und Wegeleitsystem. Südlich des Bahnhofsgebäudes entsteht zwischen dem Bahnhofsplatz und der Westseite des Bahngeländes die neue behindertengerechte Bahnsteigunterführung. Die Unterführung ist 42 Meter lang und über Treppen sowie drei Aufzüge vom Bahnhofsplatz/Hausbahnsteig, Gleis 1, vom neuen Bahnsteig Gleis 2/3 und vom neuen Parkplatz westlich des Bahnhofs erreichbar. Westlich der Bahnanlagen werden ein neuer Park&Ride-Platz mit 50 Stellplätzen für Kraftfahrzeuge und eine Bike&Ride-Anlage mit weiteren 48 Abstellplätzen für Fahrräder errichtet. Rund 4,9 Mio. Euro investieren das Land Baden-Württemberg, die Stadt Ravensburg und die Deutsche Bahn in den Bahnhofsumbau, der, bei planmäßigem Verlauf, Ende diesen Jahres abgeschlossen sein soll.

Berlin - Cottbus: Neues Konzept für pünktliche Züge

BERLIN - Die Strecke Berlin - Hamburg wird zur Zeit mit erheblichen Aufwand für eine Streckengeschwindigkeit von 230 km/h ausgebaut. Durch die vielen Baustellen ist die Linie RE 2 im Abschnitt Ludwigslust - Berlin häufig verspätet. Dies hat Auswirkungen auf den Gesamtlauf der Linie bis Cottbus und auf die Anschlussbeziehungen in den Haltebahnhöfen. Für eine hohe Pünktlichkeit der Linie RE 2 im Abschnitt Cottbus - Berlin werden ab 12.05.2003 eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. So wird die Linie ab kommenden Montag in zwei Teillinien Cottbus – Berlin Ostbahnhof und Berlin Friedrichstraße – Wismar geteilt. Dadurch wirken sich Verspätungen, die auf dem Teilstück Ludwigslust - Berlin baubedingt entstehen, nicht mehr auf den weiteren Zuglauf aus. Die DB bittet Reisende, für die Weiterfahrt von Bahnhof Friedrichstraße bis Ostbahnhof (und umgekehrt) die S-Bahn zu benutzen. Ferner wird in Cottbus ein zusätzlicher Zug vorgehalten und gleichzeitig die Regelwartezeit aufgehoben, um dort eine pünktliche Abfahrt zu gewährleisten und damit das System nicht zu gefährden. Am Berliner Ostbahnhof wird ein zusätzlicher Triebfahrzeugführer eingesetzt, um dort die Wendezeit und die pünktliche Abfahrt zu garantieren. Überdies soll die Linie RE 2 vor allen anderen Zügen Vorrang erhalten. Der Zuglauf soll für den stabilen Umlauf und eine absolute Pünktlichkeit überwacht werden. Die Maßnahmen gelten bis zur Vollsperrung am 14. Juli zwischen Nauen und Neustadt (Dosse).

Neues Innendesign für TGV

PARIS (AFP/ eig. Bericht) - Die französischen Hochgeschwindigkeitszüge TGV erhalten in den kommenden Jahren teilweise eine neue Innenausstattung. Den Zuschlag für die geplante Umgestaltung von 183 Wagen erhielt nach Angaben der französischen Staatsbahn SNCF der Pariser Modeschöpfer Christian Lacroix. Zuvor waren drei zur Auswahl stehende Innenausstattungen seit vergangenem November in einem Vorzeige-Zug durch Frankreich gerollt und seitdem von 61.000 Fahrgästen begutachtet worden. In der zweiten Klasse der französischen TGV-Züge wird es den Angaben zufolge künftig verstellbare violette Sitze mit Kopfstützen und mehr Platz für die Beine geben. Einige Plätze sind auch in Rot gestaltet, um den optischen Eindruck aufzulockern. Neu sind zudem Sitzplatz-Beleuchtungen und Gepäck-Stauraum in der Mitte der Fahrzeuge. Die erste TGV-Klasse ist in nüchternem Grau mit einigen apfelgrünen Farbtupfern gehalten. Sie wird mit Steckdosen ausgerüstet, so dass die Fahrgäste an Bord etwa mit Computern arbeiten können. Zunächst sollen die TGV-Züge zwischen Paris und der Atlantik-Küste runderneuert werden, anschließend dann die Fahrzeuge auf den ostfranzösischen Strecken. Die Umrüstung der 183 Wagen soll von einem Konsortium aus Lacroix und den Firmen MBD Design und Compin von 2005 bis 2008 durchgeführt werden und mit rund 270 Millionen Euro nur ein Zehntel des Neupreises kosten.

Offenbar sinkende Umsätze bei der Bahn

BERLIN - Die DB hat im ersten Quartal 2003 ihre Umsatzziele im Fernverkehr offenbar deutlich verfehlt. Wie verschiedene Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Unternehmenskreise berichteten, lag der Umsatz etwa 19 Prozent unter dem Plan und 14 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Statt der erhofften 930 Millionen Euro seien nur 750 Millionen Euro eingenommen worden, hieß es. Auch bei den Passagierzahlen musste das bundeseigene Unternehmen den Angaben zufolge herbe Rückgänge verkraften. Mit 27 Millionen Reisenden wurde der Quartalsplan um fast vier Millionen verfehlt. Damit lag auch die Zahl der beförderte Passagiere rund 13 Prozent unter Plan und 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Die Bahn wollte sich zu den Zahlen nicht äußern und verwies darauf, dass die Ergebnisse zunächst am 20. Mai dem Aufsichtsrat präsentiert und erläutert würden. Ein Bahn-Sprecher betonte aber, dass das Unternehmen "nicht im konjunkturfreien Raum" lebe und dass sich sowohl der Personenverkehr insgesamt als auch der Güterverkehr im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung noch gut behauptet hätten. Dies werde das Gesamtergebnis für das erste Quartal auch deutlich machen. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit Rückgänge besonders im Fernverkehr eingeräumt, dafür aber Zuwächse im Nahverkehr geltend gemacht. Durch den Wegfall von InterRegio- Zügen, die zum Fernverkehr zählten, seien viele Passagiere auf Regionalzüge umgestiegen. Gleichzeitig hatte die DB neben konjunkturellen Gründen auch die zahlreichen technischen Pannen neuer ICE-Züge, Preisoffensiven der Billigflieger und witterungsbedingte Ausfälle im vergangenen Winter als Begründung für die Rückgänge angeführt.

Lokführer drohen Bahn mit Streiks ab nächster Woche

BERLIN - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat dem Arbeitgeberverband im Tarifstreit mit der Bahn ein Ultimatum für Verhandlungen gestellt. Sollte die DB bis zum 13. Mai nicht bereit sein, mit der GDL Verhandlungen über einen speziellen Tarifvertrag für Lokführer aufzunehmen, seien Warnstreils im Nahverkehr bereits in der nächsten Woche wahrscheinlich, erklärte eine GDL-Sprecherin. Zudem wolle die GDL in dieser Woche über eine Urabstimmung für reguläre Streiks entscheiden. Es liege nun beim Arbeitgeber, Streiks im Nahverkehr zu verhindern, betonte GDL-Chef Manfred Schell am Montag in Frankfurt. "Sollte sich der Arbeitgeber - wie in den vergangenen vier Monaten - weigern, ist er auch für die Konsequenzen verantwortlich." Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des angekratzten Images sei der Vorstand gewarnt, seine Kunden nicht zusätzlich durch Streiks zu verärgern, sagte Schell. Ein Bahn-Sprecher entgegnete, man wolle umgehend mit der GDL sprechen. Das sei auch in der Vergangenheit immer wieder betont worden. Man sei dabei auch bereit, über lokführerspezifische Fragen zu reden. Einen eigenen Spartentarifverlag für die Lokführer lehnt die DB aber nach wie vor ab.

Die GDL hatte am vergangenen Freitag vor Gericht erstritten, dass sie bei der Bahn-Tochter DB Regio streiken darf. Im Bereich Fern- und Güterverkehr hingegen herrscht einstweilen noch Friedenspflicht. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer will nun noch Randverträge für diese Bereiche kündigen, damit auch dort die Friedenspflicht am 30. Juni endet. Die GDL will für ihre rund 35.000 Mitglieder einen eigenen Tarifvertrag erstreiten, was bei der Bahn auf Widerstand stößt. Die beiden anderen Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA, die rund 160.000 Beschäftigte vertreten, hatten sich bereits Mitte März mit der Bahn AG auf einen Vertrag verständigt.

Anwalt hält US-Klage gegen Bahn wegen Eschede für wahrscheinlich

OLDENBURG (AP) - Die für kommenden Donnerstag erwartete Einstellung des Strafverfahrens wegen der ICE-Katastrophe von Eschede wird nach Ansicht des Anwalts Reiner Geulen der in den USA eingereichten Schadenersatzklage einen Schub geben. Da die deutsche Justiz offenbar nicht in der Lage sei, den Eschede-Opfern Recht zu verschaffen, könnte sich das US-Gericht für zuständig erklären, sagte der Vertreter der Nebenkläger der Oldenburger "Nordwest-Zeitung". Die Aussichten seien bereits jetzt günstig, und würden nach einer Einstellung des Verfahrens noch erheblich steigen. US-Gerichte bejahten ihre Zuständigkeit, wenn sie den Eindruck hätten, dass die Kläger in ihrer Heimat kein rechtsstaatliches Verfahren gehabt hätten, sagte Geulen. Dies deute sich im Eschede-Prozess an. Im Fall der Übernahme drohe der Deutschen Bahn eine Verurteilung zu mehreren Milliarden Dollar Schmerzensgeld, berichtete die Zeitung. Geulen verlangte die Fortsetzung des Prozesses gegen drei Ingenieure in Hannover.

Neue AIRail-Verbindungen zwischen Frankfurt und Köln

FRANKFURT/Main - Die Lufthansa, die DB und Fraport haben ihr gemeinsames "AIRail"-Angebot ausgeweitet: Seit dem heutigen Montag können Lufthansa-Reisende, die vom Rhein-Main-Flughafen abfliegen, ihren Koffer am Kölner Hauptbahnhof aufgeben und sich das Einchecken am Flughafen sparen. Das teilten Lufthansa, DB und Fraport am Montag mit. Der "Zug zum Flug" fährt auf dieser Strecke bis zu 16mal täglich unter Lufthansa-Flugnummer und ICE-Zugnummer. Er bietet im Stundentakt - alternativ zum bestehenden Flugangebot - eine optimale und schnelle Anbindung an den Flughafen. Zu jedem internationalen Flug gibt es künftig einen taktgenauen Zubringer mit der Bahn und damit mehr Zug- als Flugverbindungen auf dieser Strecke. Die Fahrzeit beträgt nur 57 Minuten im Gegensatz zu 50 Minuten mit dem Flugzeug. Da der Bustransfer zum Flughafen entfällt und durch die verbesserten Anschlüsse die Wartezeiten am Frankfurter Flughafen verkürzt werden, sind beispielsweise Passagiere, die von Köln nach Dallas, Singapur oder Johannesburg reisen, mit der Zug-Flug-Verbindung schneller unterwegs als nur mit dem Flugzeug.

Bereits im Kölner Hauptbahnhof können die Passagiere ihr Gepäck beim neuen Lufthansa Check-in Bereich an der Nordseite des Bahnhofs bis spätestens 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges aufgeben und erhalten dabei bereits ihre Bordkarten für alle Anschlussflüge ab Frankfurt. Während des kurzen Zugstopps am Frankfurter Flughafen wird für die Passagiere das Gepäck entladen und von dort zur Eingabestelle der Fraport-Gepäckförderanlage gebracht. Erst nach dem Flug nehmen die Passagiere ihr Gepäck am Zielort wieder in Empfang. Der neue AIRail-Service ab Köln funktioniert auch in entgegen gesetzter Reiserichtung. Auf der Rückreise von Frankfurt nach Köln wird das am Abflughafen aufgegebene Gepäck erst am Kölner Hauptbahnhof in Empfang genommen, wo auch die Zollkontrolle stattfindet. "Die Zusammenarbeit von Lufthansa, der Deutschen Bahn und Fraport ist in dieser Form weltweit einzigartig", betonte Ralf Teckentrup, Bereichsvorstand Netzmanagement und Marketing der Lufthansa Passage Airline, bei der Vorstellung des neuen Angebots. Sie hat Modellcharakter für die Vernetzung von Schiene und Luftverkehr, von Verkehrssystemen und einer gut funktionierenden Drehscheibe, die sich mit ihren unterschiedlichen Stärken ergänzen. Langfristig sei geplant, die Verkehrssysteme weiter zu vernetzen und Kurzstreckenflüge ganz auf die Schiene zu verlagern, so Teckentrup. Für die Zugfahrt hat Lufthansa für ihre AIRail-Gäste Sitzplätze reserviert: First und Business Class Passagiere reisen in der ersten Klasse, Economy Class Passagiere in der zweiten Klasse. Während der Zugfahrt sind die Passagiere mobil erreichbar und können ihr Notebook für den Zugang zum Internet nutzen. Der Service an Bord des ICE3 ist nach Klassen differenziert. Im Wagen der ersten Klasse wird ein Snack und ein Getränk angeboten.

Mit der neuen "AIRail"-Verbindung unternehmen Lufthansa und DB einen weiteren Anlauf, teure und ökologisch problematische Kurzstreckenflüge zugunsten der Schiene abzuschaffen. Bereits seit März 2001 wird der "AiRail"-Service auf der Strecke zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen angeboten. Hier nutzen nach einem Bericht des "Handelsblatt" bislang aber nur 30 Prozent Passagiere den ICE statt des Jets. Erst bei mindestens 60 Prozent könne die parallele Flugverbindung eingestellt werden, sagte Christoph Klingenberg, langjähriger Infrastruktur-Chef der Lufthansa, dem "Handelsblatt": "Sonst müssen wir mit dem Verlust eines Großteils unserer Kundschaft aus dem Raum Stuttgart rechnen, der dann eben nicht mehr über Frankfurt, sondern über Paris oder Amsterdam reisen würde." Und das hieße dann: Die Kundschaft stiege nicht in den Zug, sondern zur fliegenden Konkurrenz um. Bei der neuen Verbindung Köln-Rhein/Main sind die Verantwortlichen aber optimistischer. Einerseits sind hier die reinen Fahrzeiten auf der Schiene nur sieben Minuten länger als in der Luft, andererseits können durch den Stundentakt (zwischen Stuttgart und Frankfurt nur alle zwei Stunden) bei zahlreichen Anschlüssen die Umsteigezeiten nicht nur gehalten, sondern auch deutlich verbessert werden.

Doch baldige Änderungen am neuen Preissystem?

BERLIN - Die DB hat Änderungen an ihrem umstrittenen Preissystem schon vor Ablauf des Jahres in Betracht gezogen. Anlässlich einer Bundestagsanhörung zu Plänen der rot-grünen Koalition, Rechte der Bahnkunden gesetzlich festzuschreiben, sagte der Bahn-Marketing Vorstand Hans-Gustav Koch, bevor man etwas ändere, sei man eigentlich auf eine solide Zahlenbasis für eine Analyse angewiesen. "Wenn wir aber eher schlau werden, werden wir auch eher etwas ändern." Die derzeit gültigen Beförderungsbedingungen sind erst im Dezember 2002 eingeführt worden. Koch erklärte, die Erwartungen der Bahn bei der Verkehrsentwicklung hätten sich bislang nicht erfüllt. Dies sei aber auch auf die schwache Konjunktur und das Wetter zurückzuführen.

Bahn warnt vor überzogenem Verbraucherschutz

BERLIN - Im Streit über mehr Kundenrechte im Schienenverkehr hat die DB vor überzogenen Verbraucherschutzauflagen gewarnt. Bei einer Anhörung des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz sagte DB-Marketingchef Hans-Gustav Koch am Montag in Berlin, schärfere Haftungsvorschriften bei Verspätungen und Zugausfällen würden die Bahn wirtschaftlich erheblich belasten und zu deutlich teureren Tickets führen. Jedes Mehr an Verbraucherschutz koste Geld und müsste von der Gesamtheit getragen werden, so Koch. Weitergehende Haftungsreglungen müssten berücksichtigen, dass die Bahn ein Massenverkehrsmittel sei. Für viele Verspätungen, etwa durch die jährlich etwa 1000 Selbstmorde auf Bahnstrecken, sei zudem die Bahn nicht verantwortlich zu machen. Koch forderte daher, es dürfe keine Haftung für Verspätungen, Zugausfall und Anschlussversäumnisse geben. Sollten allerdings Vorschläge der EU-Kommission für Verspätungs-Entschädigungen Gesetzeskraft erhalten, würde dies für die Bahn Mehrkosten von über 50 Millionen Euro jedes Jahr bedeuten, die an die Kunden weitergegeben werden müssten, so der Marketingchef weiter. Sollten etwa Folgeschäden wie ein verpasster Opern-Abend ebenfalls ersetzt werden, sei mit Mehrkosten von fast 400 Millionen Euro zu rechnen. Die Fahrpreise müssten dann nach Angaben von Koch um rund 10 Prozent angehoben werden.

Fahrgast- und Verkehrsverbände bezweifelten diese Darstellung und forderten Nachbesserungen bei den seit Dezember 2002 geltenden neuen Beförderungsbedingungen des Staatsunternehmens. Diese seien mit dem Recht nicht vereinbar. Formulierungen wie "Fahrgäste ohne Rechte" und "Lotterielos Fahrkarte" würden die derzeitige Rechtslage im öffentlichen Personenverkehr zutreffend beschreiben. Derzeit habe der Fahrgast auf Grund einer aus dem Jahre 1938 stammenden Regelung keinen Rechtsanspruch auf Entschädigung, falls ein Zug ausfalle oder verspätet sei. Eine Reform sei überfällig. Gleichzeitig übte der Bundesverband der Verbraucherzentralen Kritik am neuen Preissystem der Bahn. Es müsse radikal vereinfacht und für den Kunden nachvollziehbar werden. Der Verband bemängelte auch die Stornogebühren von über 45 Euro und die Nichtrückerstattung bestimmter Fahrkarten. Die Pläne der Bundesregierung zielen auch darauf ab, so hohe Gebühren künftig auszuschließen. Die Bahn AG lehnt dies mit dem Argument ab, bei geringen Stornogebühren könnten Geschäftemacher nahezu risikolos ganze Billig-Kontingente in den Zügen aufkaufen.

Lokführer ließ ICE stehen

KÖLN (AP/dpa) - Ein 46 Jahre alter Lokführer hat am Freitag Nachmittag auf offener Strecke seinen ICE verlassen. Wie ein Bahnsprecher am Montag erklärte, habe der Mann mit dem Zug von Dortmund nach Frankfurt vor einem Signal kurz vor Siegburg halten müssen. Danach sei er ausgestiegen und davongegangen. Die Passagiere mussten fast eine Stunde auf einen von den Zugbegleitern herbeitelefonierten Ersatz-Lokführer warten. Der Lokführer gab nachträglich gesundheitliche Gründe für das Verlassen des Zuges an. Ein internes Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, hieß es.

SNCB passt internationales Angebot an

BRÜSSEL - Der Verwaltungsrat der belgischen Bahngesellschaft SNCB hat entschieden, zum Fahrplanwechsel ab dem 14. Dezember 2003 keine Nachtzüge mehr zur Verfügung zu stellen. Darunter fallen alle Autozüge bzw. klassische Nachtzüge, die bisher von der SNCB organisiert werden. Lediglich die Nachtzüge in Richtung Wien bzw. Berlin, die von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) bzw. von der DB betrieben werden, sollen nach dem 14. Dezember 2003 weiterhin täglich ab Brüssel verkehren. Das Angebot der SNCB für den Sommer 2003 wurde ebenfalls angepasst. Ab dem 1. August 2003 wird die Anzahl der wöchentlichen Autozüge in Richtung Narbonne und St-Raphaël sinken. In den Fahrplänen des Autozugs in Richtung Bologna ändert sich jedoch nichts.

Hintergrund für diese Maßnahme ist Neuregelung für Kosten und Einnahmen eines internationalen "klassischen" Zuges (keine Schnellzüge). Bis vor kurzem wurden die Kosten und Einnahmen diese Züge unter allen betroffenen Bahnunternehmen aufgeteilt. Selbst in diesem Fall war der internationale klassische Verkehr nach Angaben der SNCB nicht rentabel. Seit kurzem müssen die Gesellschaften alleine die Risiken für die von ihnen eingesetzten Züge tragen, sowie alle, bis zum Endbahnhof anfallenden Kosten. Im Gegenzug gehören ihnen auch alle Einnahmen. Die belgische Staatsbahn SNCB hat daher eine eingehende Analyse durchgeführt, um herauszufinden, wie sich ihr Angebot entwickeln könnte, ohne dabei die Rentabilität zu gefährden. Im Vorfeld waren auch andere Alternativen wie die Abwälzung der Kostenerhöhung auf die Preise diskutiert worden. Angesichts der Konkurrenz von Billig-Fluggesellschaften (sogenannte "low-cost"-Gesellschaften) wurde diese Option jedoch rasch wieder verworfen.

Bahnhof Bern nach umfassender Erneuerung eingeweiht

BERN - Am vergangenen Freitag haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) den in den letzten eineinhalb Jahren vollständig erneuerten Bahnhof Bern mit einem großen Fest eingeweiht. "Der Bahnhof Bern ist zu einer Visitenkarte für Reisende geworden, die in der Bundeshauptstadt ankommen", sagte Benedikt Weibel, Vorsitzender der SBB-Geschäftsleitung, vor Vertretern von Behörden, Wirtschaft und Medien in Bern. Der SBB-Chef überreichte Stadtpräsident Klaus Baumgartner zu diesem Anlass symbolisch ein exklusives Bahnhof-Modell. Die transparente Nordhalle, das großzügige Tor zum Bahnhofplatz, bequemere Passantenwege, eine angenehme Beleuchtung, moderne Geschäftsflächen, die neue Bahnhofsvorfahrt mit überdachtem Zugang zu den Postautos und eine komplett sanierte Haustechnik zeichnen den erneuerten Bahnhof Bern aus. Dank 10'700 Quadratmetern Glasfläche - insgesamt 390 Tonnen Glas wurden montiert - können die täglich rund 130'000 Bahnhofnutzer seit einigen Wochen ein transparentes Hauptgebäude betreten.

"Ein vielseitiger Branchenmix, bedürfnisgerechte Öffnungszeiten und attraktive Arbeitsplätze zeichnen die erste RailCity der Schweiz aus", ergänzte Urs Schlegel, Leiter SBB Immobilien. Mit besonders hohen Qualitätsstandards werden nach Bern schrittweise auch Zürich, Basel, Lausanne, Genf, Winterthur und Luzern als moderne internationale Bahnhöfe positioniert und unter dem Namen RailCity vermarktet. Dank des großen Einsatzes der beteiligten Planer und Arbeiter - insgesamt waren über 240 Firmen am Werk - konnte der Umbau des Bahnhofs Bern in zwei Etappen fristgerecht und ohne schweren Unfall abgeschlossen werden. Mit rund 85 Millionen Franken investierten die SBB mehr in die Modernisierung als ursprünglich veranschlagt worden war. Mehraufwendungen erforderten etwa die Asbestsanierung sowie zusätzliche Investitionen für Sicherheit und Haustechnik. Im weiteren konnte Benedikt Weibel am Freitag noch den Ersatz des bestehenden Kuppeldachs über dem Hauptgebäude ankündigen. "Mehr Tageslicht in der Haupthalle wird somit den Umbau des Bahnhofs Bern abrunden", sagte Weibel.

DB investiert 2003 in Hessen rund 51 Mio. Euro in regionale Strecken

FRANKFURT/Main - Mit dem Ziel, regionale Schieneninfrastruktur zu erhalten und deren Nutzung zu forcieren, hat die DB seit 1.1.2002 das Geschäftsfeld "Regionalnetze" eingerichtet und will im Rahmen der Mittelstandsoffensive den Betrieb definierter Netze profitabel machen. In Deutschland sind 43 Regionalnetze mit rund 12.500 km Streckenlänge eingerichtet. "Wir wollen schwach ausgelastete Schienenstrecken in der Region weitgehend erhalten und stärken und versuchen gleichzeitig, die Kosten durch die Anwendung einfacherer Infrastrukturstandards zu senken", sagte der Konzernbevollmächtigte der DB für Hessen, Dr. Rudolf Göbertshahn, in der vergangenen Woche vor Journalisten in Frankfurt am Main. "Die unternehmerischen Potenziale können vor Ort konsequent genutzt werden, um einen wirtschaftlichen Betrieb von Bahnstrecken in der Fläche zu sichern."

In Hessen und den angrenzenden Bundesländern ist das Geschäftsfeld "Regionalnetze der Niederlassung Mitte" mit Sitz in Frankfurt am Main für insgesamt sechs Regionalnetze mit einer Streckenlänge von rund 1.200 Kilometern in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg verantwortlich. Dazu gehören die in Hessen gelegenen bzw. Hessen-tangierenden Netze: Regionalnetz Wetterau, Westerwaldnetz und Odenwald, sowie die nicht in Hessen liegenden Netze Spessart-Untermain, Eifel und Rhein-Mosel. Die ebenfalls in Hessen gelegene Kurhessenbahn ist durch die Vereinigung der Funktionen Schieneninfrastruktur, Verkehrsstationen (Bahnhöfe) und Verkehrsbetrieb unter einem Dach separat organisiert und ist nicht Bestandteil des v. g. Geschäftsfeldes.

"Durch die dezentralen Aufstellung der Regionalnetze und der einfachen organisatorischen Strukturierung kann vor Ort eine klare Identifikation der politischen Entscheidungsträger aber auch der Mitarbeiter mit dem jeweiligen Netz hergestellt werden", betonte der Leiter des Regionalnetzes Wetterau, Georg Salz-Frühauf. "Es gibt einen einzigen Ansprechpartner und Entscheider für alle Belange der Infrastruktur in dem jeweiligen Netz." Welche Bedeutung die Bahn den regionalen Strecken beimisst, zeige sich daran, dass in diesem Jahr in den Regionalnetzen in Hessen (ohne Kurhesenbahn) Investitionen in Höhe von rund 51 Mio. Euro geplant seien. Im wesentlichen sollen die Mittel in diesem und in den kommenden Jahren in die Erneuerung des Oberbaus, die Erneuerung von Brücken, die Modernisierung der Stellwerkstechnik und den Ausbau von Strecken zur Erhöhung der Geschwindigkeit und somit Reduzierung der Fahrzeiten (z.B. Bad Vilbel - Glauburg-Stockheim, Odenwaldbahn, Gießen - Fulda) fließen.

Lost & Found-Versteigerung am Wiener Südbahnhof

WIEN - Am kommenden Dienstag, den 6. Mai 2003, ist es wieder so weit: ein weiteres Mal startet die große Versteigerung von Fundgegenständen, die in den letzten Monaten im Bereich der ÖBB zusammen getragen und von ihrem Besitzer nicht mehr abgeholt wurden. Eine Neuerung ergibt sich diesmal aus der großen Zahl an Fundgegenständen: während bisher alle Gegenstände in den vier veranschlagten Auktionstagen an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden konnten, heißt es diesmal "Open End". Es wird also so lange versteigert, bis alles weg ist. Mitbieten und mitsteigern können alle potenziellen Schnäppchen-Jäger täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr in der Halle Ost des Wiener Südbahnhofes, zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr können die Gegenstände wie gewohnt vorab besichtigt werden. Neben Taschen, Handys, Kleidungsstücken, Büchern und sogar Fahrrädern sind auch diesmal wieder jede Menge interessante und vielversprechende Schnäppchen dabei.

Gegenstände, die im Bereich der ÖBB verloren gehen und von Mitarbeitern gefunden werden bzw. diese zu ihnen gebracht werden, werden umgehend registriert, verbleiben drei Tage lang am nächstgelegenen Bahnhof und werden dann in die zentrale "Lost & Found"-Stelle der ÖBB am Wiener Südbahnhof gebracht. Rechtmäßige Besitzer, die sich binnen zwei Monaten auf einem Bahnhof, telefonisch bei der "Lost & Found"-Stelle oder via Internet melden, können dieserart rasch wieder zu ihrem verlorenen Gut kommen. Alle übrig bleibenden Gegenstände kommen schließlich zur Versteigerung mit dem Ziel einer sinnvollen Nachnutzung. Der Erlös kommt dem Bahnhofsmanagement, und damit vor allem den Service-Einrichtungen und der Sauberkeit der Bahnhöfe, zugute.

Gericht lässt Streiks wieder zu

FRANKFURT/Main - Im juristischen Tauziehen um die Rechtmäßigkeit von Streiks bei der Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL einen Teilerfolg erzielt. Das Hessische Landesarbeitsgericht (LAG) in Frankfurt entschied am Freitag, dass die GDL im Konzernbereich DB Regio Streiks als Arbeitskampfmaßnahmen einsetzen darf. Das Gericht verwies in seinem Urteil auf die "überragende Bedeutung" des im Grundgesetz verankerten Rechts, im Arbeits- und Wirtschaftsleben Vereinigungen zu bilden. Einer Fachgewerkschaft würde "weitgehend der Sinn genommen", wenn sie "einen Tarifvertrag in ihrem spezifischen Segment nicht mehr erstreiken könnte". Daher sei ein Streik trotz Beeinträchtigungen für Bahn und Reisende nicht unverhältnismäßig, wie es das Arbeitsgerichts in erster Instanz festgestellt hatte. Für den Fern- und Güterverkehr bleibe die Untersagung von Streiks aber aufrechterhalten, urteilte der Vorsitzende Richter Rainer Bram, da die Tarifverträge noch nicht gekündigt seien. Dies könne nun bis zum 30. Juni geschehen.

GDL-Chef Manfred Schell bewertete das Urteil als einen ersten Erfolg. Dennoch stünden Streiks nicht unmittelbar bevor. Schell sagte, Reisende müssten in den nächsten Tagen keine Arbeitsniederlegungen befürchten. Er forderte die Bahn auf, unverzüglich über den von der GDL geforderten Sparten- Tarifvertrag für Lokführer zu verhandeln. "Wenn die Bahn AG mit uns über einen Spartentarif verhandeln will, dann gibt es keinen Grund zum Streik," sagte Schell. Eine Urabstimmung zu Warnstreiks, werde erst nach Rücksprache mit der Tarifkommission eingeleitet. Auch weitere rechtliche Schritte seien zunächst nicht geplant. Der Bahnvorstand lehnt einen gesonderten Tarifvertrag bislang ab. Bahn-Personalvorstand Norbert Bensel sagte, er hoffe nach wie vor, dass eine Lösung am Verhandlungstisch möglich sei. Die Bahn biete der GDL weiterhin die Aufnahme von Verhandlungen über alle offenen Themen wie Entgeltstruktur, Arbeitszeitregelungen und Zulagen für Lokomotivführer an. Allerdings sei das Ziel Tarifeinheit. "Wir wollen mit allen drei Gewerkschaften einen Tarifvertrag erreichen." Die Bahn setze darauf, dass die GDL erkenne, dass Streiks in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zu verantworten seien.

Die GDL hat als letzte der drei Gewerkschaften noch keine Tarif-Einigung mit der Bahn erzielt. Die Tarifgespräche waren am Samstag vor Ostern gescheitert. Um Druck zu machen, wollte die GDL nach Ostern streiken, was ihr aber zuerst gerichtlich verboten wurde. Die beiden anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA hatten sich mit dem Konzern schon Mitte März auf einen Abschluss geeinigt. Die Übernahme dieses Abschlusses hatten die Schlichter auch für die Lokführer empfohlen, die Gewerkschaft hatte dies jedoch abgelehnt. Die GDL zählt nach eigenen Angaben 35.000 Mitglieder, darunter drei Viertel der Bahn-Lokführer. Sie hatten bereits Anfang März mit Warnstreiks den Zugverkehr in Deutschland teilweise lahmgelegt. Der Bahn entstand nach eigenen Angaben ein Schaden von fünf Millionen Euro.

Grüne wollen mehr Kundenfreundlichkeit auf der Schiene

Berlin (AP/Reuters) - Die Grünen wollen die Bahn per Gesetz zu kundenfreundlicherem Verhalten zwingen. Man wolle eine rechtlich verbindliche Definition von Kundenrechten im öffentlichen Personenverkehr durchsetzen, erklärten die verkehrs- und verbraucherpolitischen Sprecher der Grünen, Albert Schmidt und Ulrike Höfken, am Freitag in Berlin. Dazu gehörten Mindestrechte wie ein per Gesetz festgehaltener Anspruch auf Entschädigungen bei Verspätungen sowie verbindliche Fahrplanauskünfte von einer unabhängigen Stelle. Nach den Vorstellungen von Schmidt und Höfken sollen die Bahn und ihre Konkurrenten im Nah- und Fernverkehr ihre Fahrpläne in eine gemeinsame Datenbank einspeisen, über die Kunden alle Verbindungen zum Ortstarif abrufen können. Bei der Stornierung einer Reise dürfe es keine "unangemessen hohen Bearbeitungsgebühren geben", heißt es in den Eckpunkten weiter. Im Falle einer Stornierung dürfe es nur eine geringe Servicegebühr geben, und die Rückgabe ermäßigter Fahrscheine dürfe nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, erklärte Höfken. In der Kundencharta soll zudem eine Haftung der Bahn-Unternehmen verbindlich für Fälle vorgeschrieben werden, wenn falsche Informationen erteilt oder Reservierungen versäumt würden beziehungsweise Züge in unzumutbarem Zustand seien.

Ziel der Festschreibung verbindlicher Fahrgastrechte sei es, die Bahn zu einem benutzerfreundlichen Verkehrsmittel zu machen, sagte Grünen-Verkehrsexperte Albrecht Schmidt. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbs verschiedener Bahnunternehmen. Diese sollten aber nicht überfordert werden, weil sie sonst die Fahrpreise erhöhen müssten. Zu den Kundenrechten soll es am Montag eine Anhörung von Experten geben. Höfken sagte, das Gesetzesvorhaben der Grünen sei im Koalitionsvertrag vereinbart und werde von der SPD grundsätzlich mit getragen. Noch vor der Sommerpause solle es einen Gesetzesentwurf geben. In welchen Gesetzen die Änderungen festgeschrieben werden sollen, ist laut Schmidt noch offen. Möglich wäre eine Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch oder auch eine Fortschreibung der Eisenbahnverkehrsordnung von 1938 und der Allgemeinen Beförderungsbedingungen von 1970.

Wieder "Urlaubsexpress" von NRW direkt zur Insel Usedom

DÜSSELDORF - Ein urlaubsfreundlicher Fahrplan auf der Hin- und Rückreise und ein InterCity-Zug prägen das Angebot für Urlauber und Fahrradtouristen, die wieder oder erstmalig nach von NRW nach Mecklenburg-Vorpommern reisen. Der Urlaubszug fährt vom 3. Mai bis 4. Oktober samstags aus den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr, Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg-Harburg Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Der Zug bietet Individual- und Pauschalurlaubern aus Nordrhein-Westfalen und dem südwestlichen Niedersachsen jeden Samstag komfortable Direktverbindungen an die Ostseeküste sowie an die Mecklenburgische Seenplatte und zur Insel Usedom. Ein spezieller Fahrradwagen und Fahrradabteile ermöglichen Fahrradtouristen die bequeme Mitnahme des eigenen Drahtesels. Als geselligen Mittelpunkt führt der Zug ein BordBistro mit einer Auswahl an kleinen Speisen und Getränken.

Seine Premiere erlebte der Urlaubsexpress im Sommer 1998. In der Urlaubssaison fuhren 2800 Urlauber mit diesem Zug an die Ostsee und zur Mecklenburgischen Seenplatte. Im vergangenen Jahr waren es bereits 6000 Feriengäste, davon viele Stammgäste aus dem ersten Jahr. Im Urlaubszug gelten alle Fahrscheine des Fernverkehrs. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, empfiehlt die Bahn, möglichst frühzeitig zu buchen. Es besteht jedoch keine Reservierungspflicht. Detaillierte Auskünfte über Fahrplan und Preise sind bei allen DB ReiseBüros und DB-Schaltern, in Reisebüros mit DB-Lizenz und telefonisch beim ReiseService der Bahn unter 11 8 61 rund um die Uhr erhältlich. ( Fahrplan als pdf zum Download).

Modernisierte Verkehrsstationen entlang der Neißetalbahn

GÖRLITZ - Im vergangenen Jahr hat die Bahn als Startschuss für die Bahnhofsentwicklungskonzeption ein Sofortprogramm zur Auffrischung des Erscheinungsbildes von 3000 kleineren und mittleren Verkehrsstationen aufgelegt. Das Ziel ist, auf diesen Bahnhöfen bis 2004 ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen und die Verweilqualität spürbar zu erhöhen. In der zweiten Jahreshälfte 2002 wurden bundesweit bereits über 300 kleinere Bahnhöfe mit einfachen Mitteln verschönert bzw. modernisiert. Schwerpunkt im Bahnhofsmanagement Görlitz waren die Bahnhöfe zwischen Zittau und Görlitz entlang der Neißetalbahn. Diese Strecke wurde vom Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) zur Pilotstrecke erklärt und finanziell unterstützt. Mit Hilfe des Zweckverbandes wurden die Verkehrsstationen Görlitz-Weinhübel, Hagenwerder und Hirschfelde mit modernen Wetterschutzhäuschen ausgerüstet. Gleichzeitig wurde ein neues Wegeleitsystem installiert und Görlitz-Weinhübel erhielt einen behindertengerechten Zugang. Heute wurden die neugestalteten Verkehrsstationen um 9:00 Uhr in Görlitz-Weinhübel, gemeinsam von DB Station&Service AG und dem Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien abgenommen.

Trittin will für fairen Wettbewerb zwischen Bahn und Flugzeug sorgen

HAMBURG (ots) - Weil Billigflieger der Bahn zunehmend Konkurrenz machen, will Bundesumweltminister Jürgen Trittin für einen fairen Wettbewerb zwischen den beiden Verkehrsträgern sorgen. Im neuen "GREENPEACE MAGAZIN" sagte Trittin, die Steuergeschenke für den Luftverkehr seien ein alter Subventionszopf, "den es abzuschneiden gilt". So solle etwa die Mehrwertsteuerbefreiung für innerdeutsche Flüge und ins europäische Ausland aufgehoben werden. Zugleich kündigte Trittin an, er wolle sich weiter für eine europaweit einheitliche Kerosinsteuer stark machen. Weil der Wettbewerb zwischen Bahn und Flugzeug vor allem über den Preis laufe, solle bei der Bahn zugleich der Mehrwertsteuersatz gesenkt werden. Während Bahnkunden für eine Fahrkarte im Fernverkehr zur Zeit noch den vollen Mehrwertsteuersatz zahlten, werde durch die Steuernovelle "der Satz auf sieben Prozent reduziert", erklärte Trittin.

Trotz sparsamerer und leiserer Motoren sei der Flugverkehr eine der schnellst wachsenden Quellen von Treibhausgasen und atmosphärischen Schadstoffen, warnte der Minister im Interview. Auch moderne Flugzeuge erzielten im Vergleich zu Pkws nur gute Verbrauchswerte, wenn sie "bis zum letzten Platz besetzt sind und lange Strecken fliegen". Im Hinblick auf die Umweltbelastung könnten aber "weder Auto noch Flugzeug mit der Bahn konkurrieren". Zur Frage, wie die Bahn wieder mehr Kunden gewinnen könne, sagte der Umweltminister, sie könne "sicher noch etwas kundenfreundlicher werden." Die Billig-Airlines seien aber in Hinblick auf Pünktlichkeit, Service und Durchschaubarkeit der Preissysteme "kein Vorbild". "Dagegen ist die Bahn transparent und zuverlässig", so Trittin.

Ab Juni mit dem InterConnex quer durch Deutschland

KÖLN - Das private Verkehrsunternehmen Connex hat am Dienstag in Köln die Fahrpreise und den vollständigen Fahrplan für den dritten InterConnex-Fernzug vorgestellt. Er wird von Pfingsten an (6. Juni) täglich quer durch Deutschland von Rostock über Berlin, Halle, Kassel und Gießen nach Köln fahren und dabei die Regionen untereinander sowie mit den Ballungszentren im Westen und Osten verbinden. Der InterConnex soll das Angebot im Eisenbahn-Fernverkehr vor allem in denjenigen Regionen ergänzen, die vom Hochgeschwindigkeitsverkehr nicht oder nur mangelhaft erschlossen werden. Auf der 912 Kilometer langen Strecke wird der Zug 31 Halte bedienen. "Mit dem neuen InterConnex wollen wir vor allem Kunden ansprechen, die umsteigefrei zwischen den Regionen reisen wollen", sagte Udo Winkens, Geschäftsführer der Connex-Tochter Rheinisch-Bergische Eisenbahn-GmbH. So schafft der neue Zug zahlreiche neue Direktverbindungen, darunter zum Beispiel Rostock-Halle (rund 4 Stunden 40 Minuten), Kassel-Köln (gut 4 Stunden) oder Köln-Marburg (knapp 3 Stunden). "Damit füllen wir einen Teil der Lücken, welche die Abschaffung der Interregio-Züge hinterlassen hat", betonte Winkens.

Der Connex-Geschäftsführer Hans Leister wies bei der Vorstellung der Fahrpreise vor allem die Einfachheit des Tarifsystems hin. So gebe es nur einen Fahrpreis, auch wenn man die Fahrkarte erst im Zug kaufe. Der Fahrschein von Nordhausen (Südharz) nach Gießen koste beispielsweise 21 Euro, von Kassel nach Köln 24 Euro und von Rostock nach Halle 30 Euro. Wer die Gesamtstrecke von Rostock nach Köln zurücklegt, muss zwar eine Fahrzeit von neuneinhalb Stunden in Kauf nehmen, zahlt für die 912 Kilometer lange Strecke aber einen sehr günstigen Preis von 50 Euro. Alle Jugendlichen bis zum vollendeten 26. Lebensjahr erhalten rund 30 Prozent Ermäßigung, Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr fahren kostenlos. Studenten werden voraussichtlich in einigen Verkehrsverbünden den InterConnex mit ihrem Studententicket nutzen können. Derzeit würden mit den Verkehrsverbünden Detailgespräche über die Modalitäten der Nutzung geführt, teilte Connex mit. Entlang der InterConnex-Strecke quer durch Deutschland finden sich mehr als zehn große Hochschulstandorte mit insgesamt mehreren hunderttausend Studenten.

Der InterConnex verfügt über drei unterschiedliche Service-Bereiche. Wer ohne Reservierung kurzentschlossen einsteigen möchte, ist im Traveller-Bereich (blaue Tür) richtig. Die reservierten Plätze finden sich im Economy-Bereich (gelbe Tür). Hier sind außerdem auch die besonderen Business-Abteile untergebracht. Für 10 Euro, Reservierung inbegriffen, gibt es im Business-Bereich Kaffee und kleine Speisen sowie aktuelle Tageszeitungen am Platz. Für den neuen Fernverkehrszug setzte Connex komplett modernisierte Abteilwagen in den Unternehmensfarben Blau-Gelb-Weiß ein. Jeder Zug wird eine Kapazität von rund 300 Plätzen haben. Gezogen wird er von modernen Connex-Elektroloks der Baureihen 145 und 185.

Neue Gleise für Strecke Regensburg - Marktredwitz

REGENSBURG - Mit einem symbolischen Spatenstich haben am Dienstag Vertreter des Freistaats Bayern und der Deutschen Bahn an der Eisenbahnbrücke in Stulln den offiziellen Startschuss für die Erneuerung von 100 Kilometer Gleisen und Oberbau auf der Bahnstrecke Regensburg-Marktredwitz gegeben. Insgesamt werden bis 2005 für die Ertüchtigung der Verbindung für Neigetechnik-Züge rund 60 Millionen Euro investiert. Im Rahmen einer Serienbaustelle werden in diesem Jahr 30 Weichen neu eingebaut bzw. saniert und an sechs Brücken gearbeitet. Rund 90.000 Tonnen Schotter werden dabei ein- und ausgebaut. In Maxhütte-Haidhof, Luhe und Pfreimd wird jeweils ein Außen- und ein Hausbahnsteig mit 140 Metern Länge gebaut. Neben der Sanierung der Eisenbahnbrücke in Stulln werden noch Brückenbauarbeiten in Schwandorf, Nabburg, Weiden, Neustadt am Wald und in Windisch-Eschenbach durchgeführt. Die Leit- und Sicherungstechnik muss ebenfalls für den Neigetechnikeinsatz angepasst werden. Neben Mehrwegebaggern kommen beispielsweise zwei Gleis- und zwei Umbauzüge sowie zwei große Gleiskräne zum Einsatz. Das Schotterbett wird mit Hilfe von zwei Reinigungszügen gesäubert und aufgearbeitet. Zum Abschluss der Gleisbauarbeiten sorgen zwei Stopfmaschinen für die notwendige Stabilität von Schienen und Gleisbett.

Da die DB "unter dem rollenden Rad" baut, sind Einschränkungen im Zugverkehr nicht zu vermeiden. Aus Rücksicht auf die Fahrgäste wurden die Schwerpunkte auf die Wochenenden und auf die Sommerferien gelegt. Der Zugverkehr wird dann in verschiedenen Abschnitten teilweise eingeschränkt, in den Sommerferien kommen vom 26. Juli bis 10. August zwischen Irrenlohe und Weiden Busse zum Einsatz. Im Streckenabschnitt Weiden - Marktredwitz verkehren vom 10. August bis 7. September Busse statt Bahnen. Über die genauen Fahrplanänderungen will die DB die Fahrgäste rechtzeitig informieren. "Durch die Konzentration von Bau- und Modernisierungsarbeiten auf einem langen Streckenabschnitt ist es uns möglich, die Bauzeiten zu bündeln", erklärte Siegfried Lämmermeyer, Leiter Vertrieb der DB Netz Niederlassung Süd, beim ersten Spatenstich. Mit Serienbaustellen könnten die Bauzeiten verkürzt und die Maßnahmen entsprechend wirtschaftlicher durchführt werden. Ein Teil der Bauarbeiten soll bereits Ende 2003 abgeschlossen sein. Dann kann im südlichen Streckenabschnitt (Regensburg – Irrenlohe) bereits die Neigetechnik eingesetzt werden. Dadurch kann die Geschwindigkeit von derzeit maximal 130 auf 160 Stundenkilometer erhöht werden.

Niedersachsen: DB investiert weiter in moderne Fahrzeuge

HANNOVER - Die DB will in den nächsten drei Jahren rund 184 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Fahrzeugparks für den Nahverkehr in Niedersachsen investieren, vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages zu dem im Januar unterzeichneten Verkehrsvertrag. Dies kündigte am Mittwoch der Vorsitzende der Regionalleitung Niedersachsen/Bremen der DB Regio AG, Dr. Wolfram von Fritsch, in Hannover an. Demnach sollen unter anderem für das Harz-Weser-Netz 27 neue Diesel-Triebwagen der Baureihe 648, so genannte LINT-Triebwagen, beschafft werden. Die RegionalExpress-Linie Hannover – Hildesheim – Bad Harzburg – Halle (Saale) soll um drei weitere Triebzüge mit Neigetechnik der Baureihe 612 ergänzt werden. Ferner werden für den Ausbau des RegionalExpress-Netzes in beiden Bundesländern 31 neue Doppelstockwagen und 16 neue Lokomotiven der Baureihe 146 beschafft.

Die Investitionen sind Teil einer dreiteiligen Service- und Sanierungsoffensive, die in diesen Tagen startet. Im ersten Teil soll der Kundenservice in den Nahverkehrszügen gesteigert werden. Die Einführung des "ReisendenInformationsSystems (RIS)" auch in Niedersachsen/Bremen hat zum Ziel, Bahnkunden insbesondere bei Verspätungen und Betriebsstörungen schneller und zuverlässiger als bisher über Anschlüsse und Reisealternativen informieren zu können. Dazu werden die Kundenbetreuer im Nahverkehr zurzeit mit 300 mobilen Multimedia-Endgeräten ausgerüstet. Nahverkehrszüge ohne Kundenbetreuer erhalten ein digitales Ansagesystem und teilweise auch elektronische Anzeigen. Die ersten 30 Fahrzeuge sollen noch in diesem Jahr umgerüstet werden. Für die Lokführer wurden bereits über 800 Handys beschafft, mit denen diese eine zusätzliche Informationskette aufbauen können. Um den Kundenservice, zum Beispiel für mobilitätseingeschränkte Reisende, zu verbessern, die Sicherheit in den Fahrzeugen zu erhöhen und zur Fahrgeldsicherung beizutragen, werden über das bisher geplante Maß hinaus zusätzlich Kundenbetreuer in den Zügen eingesetzt.

Im zweiten Teil der Serviceoffensive soll das Fahrplanangebot weiter verbessert werden. Nach dem Erfolg auf der Linie Hannover - Norddeich, wo seit Dezember letzten Jahres 40 neue Doppelstockwagen im Einsatz sind, wird dieser Wagentyp ab Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2003 auch auf den Linien Hannover - Bremen, Braunschweig - Bielefeld - Rheine und zwischen Bremen und Osnabrück eingesetzt. In der letztgenannten Relation wird durch den Einsatz neuer leistungsstarker Lokomotiven zusätzlich eine weitere Fahrzeitverkürzung erreicht. Im dritten Teil wurde bereits ein internes Sanierungs- und Qualitätsprogramm gestartet. Nach der erfolgreichen Qualitäts-Zertifizierung der Werkstätten Hannover und Bremen wird nun das gesamte Unternehmen zertifiziert. Mit einem Maßnahmenpaket werden darüber hinaus kurzfristig 10 Prozent der beeinflussbaren Kosten gesenkt.

Die DB Regio Niedersachsen/Bremen betreibt Schienpersonennahverkehr auf einem Streckennetz von rund 3200 Kilometern. Bedient werden 375 Stationen. Mit einem Fuhrpark von 1100 Fahrzeugen und 200 Lokomotiven werden täglich 190000 Fahrgäste in 2000 Zügen befördert. 2500 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von jährlich rund 550 Millionen Euro. Zum Unternehmen gehören auch die beiden Busgesellschaften Weser-Ems-Busverkehr GmbH Bremen und die Regionalbus Braunschweig GmbH mit insgesamt 900 Mitarbeitern und 1200 Bussen.

SBB fährt trotz Wachstum und hoher Produktivität Verluste ein

ZÜRICH - Bei der Bilanzpressekonferenz haben die SBB-Verantwortlichen ein differenziertes Bild gezeichnet: Trotz Wachstum und hoher Produktivität stehen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) vor schwierigen Zeiten. Wegen hoher Rückstellungen für die Pensionskasse verzeichnete das Unternehmen im abgeschlossenen Geschäftsjahr erstmals seit der Gründung 1999 als spezialrechtliche Aktiengesellschaft einen Konzernverlust von zwölf Millionen Franken (2001: Gewinn von 314,1 Millionen Franken). Und die Pensionskasse wird die SBB auch in den kommenden Jahren mit Rückstellungen von jährlich 145 Millionen Franken belasten. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung Benedikt Weibel sieht daher auch "schwierige Zeiten" auf die SBB zukommen: "Die Zeiten der Überschüsse sind für die SBB vorerst vorbei", prophezeite er auf der Bilanzpressekonferenz.

Im operativen Geschäft war das zurückliegende Jahr für die SBB von gegenläufigen Tendenzen geprägt. Der Personenverkehr verzeichnete ein Rekordjahr: Die Reisezugkilometer konnten um 3,5 Prozent auf 105,2 Millionen Kilometer gesteigert werden, und die Personenkilometer nahmen sogar um 6,6 Prozent auf 14,240 Milliarden Kilometer zu. Weibel stellte das Ergebnis in den Zusammenhang mit der Expo.02. Die Bahn habe mit einem Marktanteil von 61 Prozent ein tolles Resultat erzielt. Erfreulich entwickelt habe sich aber auch das Stammkundengeschäft, wo die Erträge von Halbtax- und Generalabonnements letztes Jahr deutlich gesteigert worden seien, sagte Weibel. Insgesamt erzielte der Personenverkehr 2002 einen Ertragsüberschuss von 113,7 Mio. Franken (2001: 80,4 Mio. Franken). Der Güterverkehr hingegen entwickelte sich rückläufig. Mit 9,730 Milliarden Tonnenkilometern und 54,9 Millionen transportierten Tonnen lag die Leistungsbilanz 2002 klar hinter dem Vorjahr zurück (59,0 Millionen Tonnen Güter und 10,500 Milliarden Tonnenkilometer). Neben der allgemein schlechten Wirtschaftslage behinderten auch mehrere einschneidende Betriebsunterbrechungen auf italienischer Seite der Grenze das internationale Gütergeschäft massiv. Das Defizit im Güterverkehr nahm 2002 gegenüber dem Vorjahr um 41,3 Prozent zu und betrug 96,1 Millionen Franken. Die Infrastruktur schließlich verzeichnete letztes Jahr ein leichtes Wachstum: Auf dem SBB-Netz wurden 135,5 Millionen Zugkilometer zurückgelegt, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die durch Dritte zurückgelegten Trassenkilometer stiegen im Personenverkehr um 15,3 Prozent und im Güterverkehr – hier allerdings auf generell tiefem Niveau – um 68,5 Prozent. Wegen der tieferen Trassengebühren ging das Jahresergebnis der Infrastruktur trotz dieser Entwicklung von 130,1 Mio. Franken 2001 auf 106,5 Millionen Franken im letzten Jahr zurück.

Insgesamt zog Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d’Epinay rückblickend auf die ersten vier Jahre der SBB als spezialrechtliche Aktiengesellschaft eine positive Bilanz: "Die Produktivität des Unternehmens wurde kontinuierlich gesteigert. Das Wachstum erfolgte ruhig und unspektakulär." Diese Produktivitätssteigerung sei "unabdingbar mit einem tiefgreifenden Struktur- und Kulturwandel des ganzen Unternehmens verknüpft", sagte Lalive d’Epinay. Dank diesem Wandel nahm die Produktivität der SBB auf der Basis von 1998 bis Ende 2002 um insgesamt 21,5 Prozent zu. "Damit haben wir die Idee und Zielrichtung der Schuldenbremse bereits vorweg genommen", sagte der SBB-Präsident. Er sei deshalb der Meinung, "dass die SBB nicht noch zusätzliche massive Kürzungen erleiden sollte". Damit nahm Lalive d‘Epinay Bezug auf die laufenden Diskussionen um das Entlastungsprogramm des Bundes. Unter dem Stichwort Verzicht könne man schon über weitere Sparmassnahmen diskutieren, sagte er. Wenn heute gespart werden müsse, dann dort, wo es den geplanten Ausbau betreffe. "Unter keinen Umständen" aber dürfe dort gespart werden, wo allfällige Kürzungen die Werterhaltung der Bahn "und damit auch die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden gefährden würden. Zu einem solchen Schritt wird die SBB niemals Hand reichen."

Verkehrsvertrag für die S-Bahn Stuttgart ist unterschriftsreif

STUTTGART - Der Verkehrsvertrag für die S-Bahn Stuttgart kann aus Sicht der DB unterschrieben werden. Der Vorstand der DB bestätigte den Vertragsentwurf am Mittwoch. Vorbehaltlich der Zustimmung der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart (VRS) kann der ausgehandelte Vertrag damit in Kürze unterzeichnet werden. Die vereinbarten Leistungen laufen mindestens acht Jahre. Sie umfassen die heutigen S-Bahn-Verkehre sowie geplante Taktverdichtungen (z.B. 15-Minuten-Takt bis in die frühen Abendstunden) und Ausbaustrecken (z.B. Plochingen - Wendlingen - Kirchheim/Teck). Im Verkehrsvertrag verpflichtet sich die S-Bahn Stuttgart zur Einhaltung anspruchsvoller Qualitätsstandards. Die Kriterien sind u. a. Pünktlichkeit, die Verfügbarkeit der Fahrzeuge, die Sauberkeit und die Information der Reisenden im Störungsfall.

"Der Verkehrsvertrag bedeutet für uns zum einen die Sicherung der Geschäftsgrundlage, zum anderen die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region und Planungssicherheit für die nächsten acht Jahre", sagte Andreas Schilling, kaufmännischer Leiter und Sprecher der S-Bahn Stuttgart. "Er bedeutet aber auch, dass die S-Bahn Stuttgart künftig europaweit ausgeschrieben wird. Das heißt, wir werden uns ab sofort mit aller Kraft auf den Gewinn dieser Ausschreibung vorbereiten." Auf den sechs Stuttgarter S-Bahn-Linien mit einer Gleislänge von 177 Kilometern sind heute über 90 Millionen Fahrgäste jährlich in der Region unterwegs. Möglich wird das durch den täglichen Einsatz von 123 Fahrzeugen im 30- und teilweise auch 15-Minuten-Takt. Die Zentrale der S-Bahn Stuttgart befindet sich in Plochingen.

Arbeiten für die S-Bahn RheinNeckar laufen auf Hochtouren

MANNHEIM - Noch 230 Tage verbleiben bis zum Start der S-Bahn RheinNeckar, die das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs im Ballungsraum Rhein-Neckar sowie den Außenbereichen bis nach Kaiserslautern, Speyer, Osterburken und Karlsruhe bilden wird. Damit in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember 2003 der erste Zug planmäßig starten kann, wird im gesamten Bereich der künftigen S-Bahn mit Hochdruck gearbeitet. Insgesamt investieren der Bund, die Bahn, die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, und der Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) über 450 Mio. Euro in die S-Bahn RheinNeckar. Davon entfallen auf die neuen S-Bahn-Züge ca. 190 Mio. Euro, die Investitionen in die Baumaßnahmen umfassen ca. 260 Mio. Euro. Dazu kommen noch Investitionen für den Streckenausbau zwischen Mannheim und Ludwigshafen im Zuge der Ausbaustrecke Mainz – Mannheim in Höhe von ca. 80 Mio. Euro.

Die S-Bahn RheinNeckar wird ab Dezember in der Region 65 Stationen miteinander verbinden. Von diesen Stationen werden 48 umgebaut und modernisiert, davon zunächst vier mit provisorischem Bahnsteig. Fünf weitere werden gleich neu errichtet. Alle um- und neugebauten Stationen erhalten Bahnsteige zwischen 140 und 210 Meter Länge. Je nach den örtlichen Erfordernissen ermöglichen künftig Aufzüge und Rampen in Verbindung mit einer Bahnsteighöhe von 76 cm allen Reisenden, vor allem aber mobilitätseingeschränkten Menschen, einen bequemen Bahnsteigzugang und einen niveaugleichen Wechsel zwischen Bahnsteigen und den neuen S-Bahn-Fahrzeugen. Die Bahnsteige erhalten eine zeitgemäße, moderne Ausstattung mit windgeschützten Wartebereichen, Sitzbänken, Informationsvitrinen und Fahrkartenautomaten. Das Ganze wird komplettiert durch eine helle Beleuchtung, Lautsprecher und ein Wegeleitsystem. Ein Blindenleitsystem unterstützt zudem sehbehinderte Reisende bei ihrem Weg zum Bahnsteig und zu den Zügen. Zur Zeit wird an 23 Haltestellen gebaut. "Trotz des engen Terminplanes liegen wir bei den gesamten Baumaßnahmen gut in der Zeit", sagte Bertold Bartel, Projektleiter S-Bahn RheinNeckar der DB Station & Service AG. Er versicherte, dass zur Inbetriebnahme der S-Bahn RheinNeckar alle Stationen für die neuen S-Bahnen zur Verfügung ständen.

Neben den Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an den S-Bahn-Stationen wird in erheblichem Umfang im Bereich der Gleisanlagen gebaut. Zur Verbesserung der Betriebsverhältnisse werden die Gleisanlagen zwischen Ludwigshafen und Mannheim von ehemals zwei Gleisen auf vier Gleise im Endzustand erweitert. Nach derzeitigem Stand werden die zur Aufnahme des S-Bahn-Betriebs am 14.12.2003 erforderlichen 3 Gleise zwischen Ludwigshafen und Mannheim wie geplant zur Verfügung stehen. Die abschließenden Arbeiten für das vierte Gleis zwischen Ludwigshafen und Mannheim erfolgen bis Mitte 2004. Die im Gesamtprojekt S-Bahn RheinNeckar größte Baumaßnahme umfasst neben der neuen Station Ludwigshafen-Mitte vor allem die zweite (2-gleisige) Rheinbrücke (mit Rheinvorlandbrücken) zwischen Mannheim und Ludwigshafen, vier neue Eisenbahnüberführungen in Ludwigshafen sowie zahlreiche Stütz- und Schallschutzwände beidseits der Gleisanlagen in Ludwigshafen. Daneben werden im Zusammenhang mit dem Um- und Neubau der S-Bahn-Stationen im gesamten S-Bahn-Bereich in großem Umfang Arbeiten an den Gleisen und Signalen sowie im Bereich der Stellwerke durchgeführt. Hinzu kommt die Elektrifizierung des Abschnitts Schifferstadt - Speyer (- Germersheim).

Auch der Bau der 40 neuen S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe ET 425.2 steht auf Grün. Die neuen rot-weißen elektrischen Triebzüge bieten ab 14.12. allen Fahrgästen im S-Bahn-Netz einen einheitlich hohen Fahrkomfort. Gegenüber seinen Vorgängermodellen bietet der ET 425.2 einen stufenlosen, ebenerdigen Einstieg, besser gepolsterte Sitze und zwei Mehrzweckräume mit behindertengerechter Toilette und ausreichend Platz für Kinderwagen, sperriges Gepäck oder Fahrräder. Die Züge sind hell und übersichtlich gestaltet. Das moderne Fahrgastinformationssystem informiert sowohl akustisch als auch über Displays über Zugziel, nächste Haltestelle und aktuelle Uhrzeit. Weitere Pluspunkte der neuen Fahrzeuge sind eine vollständige Klimatisierung und im Zug installierte Fahrkartenautomaten. Alle S-Bahn-Züge werden künftig als Nichtraucherzüge verkehren. Für die Wartung der neuen S-Bahn-Fahrzeuge entsteht derzeit eine neue Werkshalle. Auf einer Fläche von rund 2 700m² (96m x 28m) entsteht für rund 10 Mio. Euro die neue Werkshalle als Anbau an die bereits vorhandenen Werksanlagen der Bahn in Ludwigshafen. Die Hallenkonzeption mit zwei aufgeständerten Hallengleisen, die komplett mit Fahrdraht überspannt sind, bietet die Möglichkeit, die Arbeiten gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen durchzuführen.

Neues Gastronomiekonzept im DB AutoZug und DB NachtZug

STUTTGART - Zum 1. Mai 2003 führt die DB AutoZug GmbH ein neues Gastronomiekonzept auf ihren Dienstleistungen DB NachtZug, DB AutoZug und UrlaubsExpress ein. Dr. Stefan Eckert, Geschäftsführer der DB AutoZug GmbH: "Die Philosophie, die den in den Zügen der DB AutoZug GmbH erhältlichen Speisen und Getränke zugrunde liegt, basiert einerseits auf einer harmonischen Abstimmung und orientiert sich andererseits am kulinarischen Angebot der angesteuerten Zielländer sowie den Bedürfnissen der Reisenden. In die Gestaltung der Speisenkarten sind viele Kundenwünsche eingeflossen." Die DB AutoZug Speisenkarten werden entsprechend den Kundengruppen in deutscher und englischer Sprache gestaltet, während die DB NachtZug Karten in deutsch, englisch, französisch und italienisch ausgewiesen sind, um so dem Anteil ausländischer Reisender gerecht zu werden.

Künftig werden viele beliebte kalte und warme Spezialitäten angeboten: So stehen z.B. der legendäre, wieder aus der Taufe gehobene Toast Mozart, Oliven im Speckmantel und Caprese neben vielen Snacks, Suppen und raffinierten Desserts sowie ein Karlsbader Kalbsgulasch oder eine Lachsforelle mit diversen Beilagen als Hauptgerichte auf den Speisenkarten. Für Vegetarier findet sich auch eine Provençalische Gemüsepfanne im Angebot. Insgesamt werden drei hochwertige Rotweine und drei Weißweine angeboten. Bierspezialitäten wie Radeberger Pilsner oder Franziskaner Weißbier sind ebenfalls an Bord erhältlich. Bei den Softdrinks setzt die DB Autozug GmbH nun neben bewährten Produkten wie Coca Cola und Fanta auf Fruchtsäfte aus dem Hause Grannini. Trotz dieser zahlreichen Neuerungen hochwertiger Qualität könne das moderate Preisniveau gehalten werden, teilte das Unternehmen mit. Großzügig ausgebaut und somit ebenfalls deutlich aufgewertet wird zum 1. Mai auch das gastronomische Angebot für Kinder, die nun aus einer eigenen Karte z.B. zwischen zwei Nudelgerichten, einem Bockwurst-Clown oder einem speziellen Kinderfrühstück wählen können.