NEB erhält endgültig Zuschlag für "Heidekrautbahn"
(29.05.) BERLIN - Dem Abschluss des Verkehrsvertrages mit der
Connex-Beteiligungsgesellschaft Niederbarnimer Eisenbahn-AG (NEB) für die
"Heidekrautbahn" im Nordosten Berlins steht nichts mehr entgegen. Das
teilten die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg (VBB) mit. Damit wird die NEB ab Dezember 2005 den
Schienenpersonennahverkehr auf der in ihrem Eigentum befindlichen
"Heidekrautbahn" übernehmen. Derzeit fahren dort Züge der Deutschen Bahn
AG. Der Vertrag wird eine Laufzeit von 15 Jahren haben und umfasst jährlich
rund 670.000 Zugkilometer auf 47 Kilometern Streckenlänge. Rund 25 zusätzliche
Mitarbeiter sollen diese Leistung mit vier dreiteiligen "Talent"-Dieseltriebwagen
erbringen. Auf der Stammstrecke vom S-Bahn-Halt Berlin-Karow nach Basdorf ist
ein Halbstundentakt vorgesehen, auf den Außenstrecken von Basdorf nach Groß
Schönebeck und Wensickendorf – am Wochenende sogar bis Schmachtenhagen –
ein Ein- bis Zweistundentakt.
Auf den Strecken der NEB verkehren seit der faktischen Enteignung 1950 Züge der
Deutschen Reichsbahn bzw. der Deutschen Bahn. Seit der Rückgabe an die NEB 1998
wurde die Strecke ausgebaut sowie grundlegend modernisiert und zum Beispiel die
Fahrzeit von Groß Schönebeck nach Karow von 64 auf 44 Minuten verringert.
Derzeit sind 17 Mitarbeiter für die NEB tätig. Haupteigentümer sind die
Connex-Beteiligungsgesellschaft Industriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (IGB) mit
66,92 Prozent sowie Anlieger-Landkreise und -Kommunen mit zusammen rund 27
Prozent.
Mehr Schutz für Nichtraucher in Zügen und Bahnhöfen
(29.05.) BERLIN - Die DB verstärkt den Schutz für Nichtraucher in ihren Zügen und Bahnhöfen. Im Nahverkehr fahren in drei Bundesländern ausschließlich Nichtraucherzüge. Und auch in den Fernverkehrszügen ist der Anteil der Nichtraucherplätze gestiegen. Die wichtigsten Bahnhöfe in Deutschland werden seit 2002 in einem großen Programm als Rauchfreie Bahnhöfe umgestaltet. Damit kommt die Bahn den Wünschen der überwiegenden Zahl der Fahrgäste nach. Pünktlich zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai hat die Bahn nunmehr 225 Rauchfreie Bahnhöfe. Sie finden bei Reisenden und Bahnhofsbesuchern breite Akzeptanz. Deshalb weitet die Bahn das Programm kontinuierlich aus. Auf den Rauchfreien Bahnhöfen ist das Rauchen ausschließlich in ausgewiesenen Raucherbereichen, den gastronomischen Einrichtungen und den DB Lounges gestattet. Alle Rauchfreien Bahnhöfe sind mit entsprechenden Schildern und Plakaten ausgestattet. Positive Nebeneffekte: Die Sauberkeit in den Stationen wurde deutlich verbessert und die Reinigungskosten verringert. Vorbildlich zeigt sich das Bahnhofsmanagement Görlitz zum Weltnichtrauchertag. Hier sind alle 65 Stationen rauchfrei. Görlitz ist bundesweit die erste Region, die dieses Ziel geschafft hat.
Auch bei den Zügen geht die Tendenz hin zu mehr Nichtraucherbereichen. Im Nahverkehr werden verstärkt komplette Nichtraucherzüge eingesetzt. Damit entspricht die Bahn dem Wunsch nach mehr Nichtraucherplätzen und einer Bahnfahrt ohne Beeinträchtigung durch Zigarettenrauch. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ist bereits die gesamte Regionalverkehrsflotte rauchfrei. Ab dem Weltnichtrauchertag ist das Rauchen auch in den Nahverkehrszügen der DB in Sachsen nicht mehr gestattet. S-Bahnen sind bundesweit in der Regel ebenfalls rauchfreie Züge. Mehr Nichtraucherplätze gibt es zudem im Fernverkehr. Inzwischen sind rund 80 Prozent der Plätze in den Fernzügen für Nichtraucher reserviert. Bei den Platzreservierungen gehen die Wünsche nach Raucherplätzen seit Jahren zurück. Selbstverständlich setzt sich die Bahn auch als Arbeitgeber konzernweit für den Nichtraucherschutz ein. So unterstützt die Bahn unter anderem im Rahmen der Nichtraucherkampagne !Rauchfrei 2004! auch in diesem Jahr Mitarbeiter, die dem Qualmen ein Ende setzen wollen.
Werder Bremen mit Pokal-Express zum Endspiel
(29.05.) BREMEN - Der Deutsche Meister der Fußballbundesliga Werder Bremen hat für das Wochenende einen kompletten ICE der Bahn gechartert. Im Werder Pokal-Express sind am Samstag Prominente aus Wirtschaft und Politik zum Spiel unterwegs, um die Mannschaft im Endspiel um den DFB-Pokal gegen Alemania Aachen im Berliner Olympiastadion anzufeuern. Am Sonntag werden sie dann gemeinsam mit der Mannschaft von Werder Bremen in dem exklusiv gestalteten ICE die Rückreise nach Bremen antreten. Auch die Fans reisen in drei Sonderzügen der Bahn nach Berlin. So ist eine umfangreiche Unterstützung für Werder Bremen beim entscheidenden Spiel gesichert. Die Zusammenarbeit mit Werder Bremen ist Teil einer Kooperation mit Vereinen der Fußballbundesliga und deren Fangruppen. Dabei bietet die Bahn Gruppenreisen und Sonderzüge für Fußballfans an, die ihre Mannschaften zu den Auswärtsspielen begleiten. Der Werder Pokal-Express trifft am Samstag um 11.33 Uhr im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten ein. Am Sonntag startet der ICE um 10.35 Uhr in Richtung Bremen Hauptbahnhof, wo er um 12.58 Uhr erwartet wird.
Neues Bahnreisezentrum Zürich Flughafen eröffnet
(29.05.) ZÜRICH - Das neue Bahnreisezentrum Zürich Flughafen ist am Freitag nach einer Bauzeit von sieben Monaten eröffnet worden. Damit können die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ihre Kunden, die nach ihrer Ankunft die Schweiz mit der Bahn bereisen, in einer modernen und großzügigen Beratungsstelle empfangen und bedienen. Ergänzt wird die Präsenz der SBB durch das Caffe Spettacolo sowie durch den neuen Kiosk mit Pressecenter. Im Jahr der Einführung von Bahn 2000 ist das neue Bahnreisezentrum ein weiterer Schritt im Bestreben der SBB, die Kombination von Flug und Zug weiter zu verbessern. Die SBB haben in das neue Bahnreisezentrum zwischen Zug und Flugzeug 5,1 Millionen Franken investiert.
"Ruhr Nachrichten": DB legt Konzept zum Thema Herbstchaos vor
(28.05.) DORTMUND - Die DB will nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" durch den Einsatz alter und weniger störanfälliger Loks in Nordrheinwestfalen ein erneutes Verspätungschaos im Herbst verhindern. Danach sollen Lokomotiven alter Baureihen reaktiviert werden, die nicht wie die neuen Triebwagen auf dem herbstlichen Schmierfilm ins Rutschen kommen. Wie es weiter hieß, werde die Bahn dafür sorgen, dass an neuralgischen Punkten zahlreiche zusätzliche Züge bereit stünden, um bei Verspätungen für eine pünktliche Abfahrt in Gegenrichtung zu sorgen. Dafür seien bereits rund 100 Zugführer und ebenso viele Schaffner aus allen Bundesländern angefordert worden. Mit der Gewerkschaft seien Vereinbarungen für Überstunden getroffen worden.
Flughafen Köln/Bonn geht ans Schienennetz
(28.05.) KÖLN - Nach rund vier Jahren Bauzeit geht am 13. Juni die Schienenanbindung für den Flughafen Köln/Bonn in Betrieb. Die rund 15 Kilometer lange Flughafen-Schleife ist in Gremberghoven und in Porz-Wahn mit der Neubaustrecke Köln–Rhein/Main und der Strecke Köln-Troisdorf verbunden. Zu den herausragenden Bauwerken der Anbindung zählen der neue viergleisige Bahnhof unter dem Terminal 2, der rund 4.200 Meter lange Flughafentunnel im Bereich des Naturschutzgebiets Wahner Heide und der rund 1.000 Meter lange Schloss-Röttgen-Tunnel. Insgesamt wurden für das Projekt 520 Millionen Euro investiert; die Mittel stammen aus einer gemeinsamen Finanzierung des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Flughafen Köln/Bonn GmbH. "Der Flughafen Köln/Bonn ist bereits der neunte Airport mit Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn. Nach Frankfurt/Main, Düsseldorf, Berlin-Schönefeld und Leipzig/Halle ist er der fünfte mit Halt für Fernzüge", so Klaus Junker, Vorstand Betrieb der DB Netz AG.
© DB ProjektBau/Kampschulte |
Der neue Bahnhof, in der sowohl ICE- als auch RegionalExpress-
und S-Bahn-Züge halten, liegt 18 Meter unter der Oberfläche. Über
Treppenanlagen, Rolltreppen und Aufzüge gelangen die Reisenden auf kürzestem
Weg zum Check-in in das unmittelbar am Bahnhof gelegene neue Terminal 2. Auch
optisch setzt der Entwurf des Architekturbüros Murphy/Jahn mit seinem gewölbten
Glasdach Maßstäbe: Die 156 Meter lange Stahl-Glas-Konstruktion überspannt das
Bauwerk in seiner vollen Breite von 39 Meter. Die Streckenführung der
Flughafenanbindung ist geprägt von ihrem hohen Tunnelanteil. Rund ein Drittel
der Strecke verläuft unterirdisch. Der 1.047 Meter lange Schloss-Röttgen-Tunnel
schützt den denkmalwerten Charakter des Areals mit dem Gestüt Röttgen und den
vorgelagerten Weide- und Koppelflächen. Dieses Bauwerk machte Schlagzeilen,
weil die Besitzer des Gestüts wegen des ICE-Verkehrs das Ausbleiben der
Zuchterfolge befürchteten. Die eingereichte Klage wurde letztlich abgewiesen,
dennoch verhinderte die Auseinandersetzung die geplante Fertigstellung des
Projekts im Juli 2002, zeitgleich mit der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main.
Das Naturschutzgebiet Wahner Heide und das Flughafengelände werden im 4.210
Meter langen Flughafentunnel komplett unterirdisch durchquert. Das Bauwerk wurde
in offener Bauweise erstellt, lediglich im Bereich der Hermann-Löns-Straße im
Stadtteil Porz-Grengel erwies sich der Tunnelbau unterhalb eines Betondeckels
wegen der vergleichsweise engen Bebauung und der geringen Überdeckung als
praktikabelste Lösung. Hier wurde der Gleiskörper teilweise elastisch
gelagert, um eine Übertragung der Erschütterungen auf die umliegenden Gebäude
auszuschließen. Ein schwieriges Unterfangen war auch die Unterfahrung der
Autobahn 59 im Bereich des Südportals des Flughafentunnels. Um ein Absinken der
unmittelbar benachbarten Autobahnbrücke zu verhindern, wurde der Tunnelbau mit
umfangreichen technischen Maßnahmen abgesichert. Die Autobahnbrücke wurde während
der Bauzeit permanent durch eine Lasermessanlage überwacht. Die Abzweige Nord
und Süd bilden die Schnittstellen zur Neubaustrecke Köln-Rhein/Main. Im Norden
ist ein markantes Bauwerk am Gremberger Kiesteich entstanden: Der Verkehr von Köln
in Richtung Troisdorf, Gummersbach und zum Flughafen läuft hier reibungslos auf
drei Ebenen. Für den Abzweig Süd wurde der dort befindliche Bahnhofsbereich
von Köln-Porz-Wahn komplett umgebaut. Ein großes Rampenbauwerk für die ICE-Züge
von und zum Flughafen ermöglicht einen kreuzungsfreien Verkehr.
Mit 29 Fernzügen der Bahn und 145 Nahverkehrszügen, bestellt durch den VRS,
die den Flughafenbahnhof direkt anfahren, profitieren besonders die Regionen
Nordrhein-Westfalen und das nördliche Rheinland-Pfalz. Die ICE-Linie 10 Berlin
Zoo - Dortmund - Düsseldorf wird ab 13. Juni von Düsseldorf über Köln-Deutz
bis zum Flughafen Köln/Bonn verlängert. 13 Züge pro Tag erreichen den
Flughafen aus Richtung Berlin stündlich von 9:43 Uhr bis 21:43 Uhr und 14 Züge
starten stündlich von 7:12 Uhr bis 20:12 Uhr vom Flughafen Richtung Berlin.
Zwei Züge der ICE Linie 40 Frankfurt (Main) Hbf - Limburg Süd - Montabaur - Köln fahren ab 13. Juni ebenfalls über den Flughafen. Ankunft aus Richtung
Frankfurt um 20:36 Uhr. Abfahrt Richtung Frankfurt um 23:20 Uhr. Weitere
Verbindungen von und nach Berlin sowie Richtung Süden kommen zum
Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 hinzu.
© DB ProjektBau/Kampschulte |
115 S-Bahnzüge der S 13 verkehren täglich von Montag bis Freitag zwischen Köln Hbf und Troisdorf von 4:21 Uhr bis 0:41 Uhr umsteigefrei zum Flughafen. Die Fahrzeit von Köln Hbf zum Flughafen beträgt 15 Minuten. Alle Züge sind mit modernen Triebwagen der Baureihe ET 423 ausgerüstet und bieten mit 192 Sitzplätzen und 352 Stehplätzen je Fahrzeug ausreichend Platz. 30 umsteigefreie Verbindungen zum Flughafen gibt es ab 13. Juni auch mit der Regionalexpresslinie RE 8 Mönchengladbach - Köln Hbf - Köln/Bonn Flughafen - Bonn-Beuel - Linz - Koblenz. Auf der RE 8 werden ab 13. Juni ebenfalls neue Fahrzeuge vom Typ ET 425 eingesetzt. Die Bahnverbindungen zum Flughafen Köln/Bonn sollen in Zukunft schrittweise erweitert werden.
Erster neuer Bahnsteig im Bahnhof Berlin Papestraße geht in Betrieb
(28.05.) BERLIN - Ab Montag, 7. Juni 2004, halten die S-Bahnen der Linien S 2 und
S 25 Richtung Süden am ersten neuen Bahnsteig im künftigen S- und Fernbahnhof
Berlin Papestraße. Damit geht ein erster Teil des neuen Verkehrsknotens in
Betrieb. Seit Dezember 2003 entstand der 152 m lange, rund 15 Meter breite neue
Bahnsteig für die S-Bahnen der Nord-Süd-Richtung. Er liegt direkt unter dem künftigen
Ringbahnsteig und wird mit Fertigstellung des Ringbahnsteiges 2006 über zwei
Treppenaufgänge, vier Fahrtreppen sowie einen Aufzug bequem erreichbar sein. Im
Norden und Süden werden sich künftig über dem Bahnsteig die Parkdecks des
Bahnhofs befinden. Der Bahnsteig erhält ein modernes Aufsichtsgebäude und
einen Natursteinbelag. Das Bahnsteigdach besteht aus einem Trägerrost aus
Stahl-Hohlprofilen, ist teilweise verglast oder mit Akustikpaneelen versehen. Am
7. Juni werden zunächst nur die S-Bahnzüge der Linien S 2 und S 25 Richtung Süden
an dem neuen Bahnsteig halten, ab Ende Juni werden die Züge in beiden
Richtungen an dem neuen Bahnsteig halten.
Für das Umschwenken des S-Bahngleises vom alten an den neuen Bahnsteig sind
umfangreiche Gleis- und signaltechnische Arbeiten erforderlich, die von Freitag,
4. Juni 2004, 19.00 Uhr bis Montag, 7. Juni 2004, 4.00 Uhr Einschränkungen des
S-Bahnverkehrs erfordern. Zwischen Anhalter Bahnhof und Papestraße fahren keine
Züge, die S-Bahnkunden müssen von Norden bis Schöneberg fahren und dort in
die Ringbahn umsteigen. Zwischen Papestraße und Priesterweg fahren Pendelzüge
im 20-Minuten-Takt. In Priesterweg besteht Anschluss an die S 2 und S 25
Richtung Süden. Diese beiden Linien fahren ebenfalls nur im 20-Minuten-Takt. Am
Sonnabend in den Nachtstunden zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr fahren zudem auf
der S 25 zwischen Priesterweg und Lichterfelde Süd Busse als Ersatz für die
S-Bahn. Ab Montag, 7. Juni 2004, müssen sich Umsteiger am Bahnhof Papestraße
auf neue Wege einstellen. Der neue S-Bahnsteig ist für die Zeit bis zum
Abschluss der Baumaßnahmen in zwei Jahren nur über eine 116 Meter lange
provisorische Fußgängerbrücke von der Suadicanistraße aus erreichbar.
Stinnes in Südost-Europa auf Wachstumskurs
(28.05.) BERLIN - Starke Zuwächse bei den Ganzzugverkehren von und nach Südost-Europa
gab die Stinnes AG anlässlich des International Railway Seminars (27.-29. Mai)
im slowenischen Ljubljana bekannt. Bei dem Kongress, einer Folgeveranstaltung
der EurailFreight 2003, präsentierte Dr. Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender
der Stinnes-Güterbahn Railion, die Leistungspalette des Unternehmens und sprach
über die "Rolle der Schiene in der Logistikkette" und die Perspektiven für
den Wachstumsmarkt Südost-Europa. Auf über eine Million Tonnen hat allein
Railog, das Schienenkompetenz-Zentrum der Stinnes-Tochter Schenker, gemeinsam
mit ihrem griechischen Partner Proodos im Jahr 2003 das Volumen im Verkehr mit
Griechenland, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien und der Türkei
gesteigert. Die Laufzeit beträgt je nach Bestimmungsort zwischen drei und sechs
Tagen. Damit zählen die Ganzzüge von und nach Südost-Europa zu den
erfolgreichsten Produkten in der Leistungspalette der Schenker-Tochter, die 2001
als Joint Venture der Deutschen Bahn AG und der Stinnes AG gegründet wurde.
Railog bietet dank der Einbindung in das dichte Schenker-Netzwerk durchgängige
Lieferqualität von Tür zu Tür.
Erfolgreich hat Stinnes mit dem Produktionskonzept "Ljubljana Line" die
Transportzeit auf der Schiene von München nach Ljubljana drastisch verkürzt
und wird das Angebot ab Mitte Juni noch einmal von 17 auf 23 Züge pro Woche erhöhen:
In zehn statt bisher in rund 20 Stunden pendeln dann täglich vier Direktzüge
zwischen den Rangierbahnhöfen München Nord und Ljubljana Zalog sowie in
Gegenrichtung. „Stinnes arbeitet im Verbund mit den Partnerbahnen seit langem
intensiv daran, die Produktqualität zu verbessern“, so Dr. Bernd Malmström,
Vorstand Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG und Vorstandsvorsitzernder
der Stinnes AG. "Wir haben die Weichen für zukunftsfähige Logistiklösungen
im erweiterten Europa gestellt und beste Voraussetzungen geschaffen, auf diesem
Zukunftsmarkt weiter zu wachsen."
Experten-Gutachten sollen Ermittlungen zu ICE-Anschlag voran bringen
(28.05.) DORTMUND (ddp/ eig. Ber.) - Fast zwei Monate nach dem ungeklärten Anschlag auf die ICE-Strecke zwischen Köln und Berlin, bei dem ein ICE Anfang April mehrere auf die Schienen montierte Stahlplatten überrollt hatte, setzt die Staatsanwaltschaft ihre Hoffnungen auf zwei neue Gutachten. Die Untersuchungen eines Bahn-Sachverständigen und der DNA-Experten seien fast abgeschlossen, erklärte Staatsanwalt Henner Kruse. Die Gutachter sollten zum einem klären, was geschehen wäre, falls der Lokführer nicht in letzter Sekunde eine Notbremsung eingeleitet hätte. Zum anderen sollten die sichergestellten Hindernisse auf DNA-Spuren hin untersucht werden. Allerdings hatten Experten kritisiert, dass die Stahlplatten am Tatort nicht ordnungsgemäß gesichert wurden. "Trotz zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung gibt es noch keine Tatverdächtigen", so Kruse weiter. Weiterhin rätseln die Ermittler über das Motiv der Täter: "Es gibt weder ein Bekennerschreiben noch Erpressungsversuche gegenüber der Bahn."
Tarifverträge für Reinigungspersonal der Bahn gekündigt
(28.05.) BERLIN - Der Arbeitgeberverband Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) hat überraschend die Tarifverträge für die sechs Regionalgesellschaften der Dienstleistungstochter der Deutschen Bahn, DB Services, gekündigt. Wie die Bahngewerkschaft Transnet mitteilte, seien nach 12 000 Beschäftigte, überwiegend Reinigungspersonal betroffen. Die Kündigung sei mit der aktuellen Marktsituation begründet worden. DB Services ist angeblich nicht mehr wettbewerbsfähig. Die DB Services verwiese dabei auf die aktuellen Tarife der Gebäudereiniger-Innung. Diese würden 15 Prozent unter dem Niveau der DB Services liegen. Die Gewerkschaft betonte, dass die gekündigten Tarifverträge erst zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft traten. Offenbar versuche der Arbeitgeber, die Beschäftigten, ihre Betriebsräte und ihre Gewerkschaften zu erpressen. Für die verschlechterte Wettbewerbssituation seien keine "stichhaltige Nachweise" vorgelegt worden. Man sehe "keine Notwendigkeit, nun erneut Tarifverhandlungen zu führen", hieß es.
Bahn streicht weitere Verbindungen über NBS Köln - Frankfurt
(27.05.) DÜSSELDORF - Zum kleinen Fahrplanwechsel am 13. Juni werden die ICE-Verbindungen zwischen Münster (Westf) und Frankfurt am Main über Köln und die Neubaustrecke deutlich ausgedünnt. Wie die Bahn am Mittwoch mitteilte, werden drei von sechs Verbindungen zwischen Münster und Frankfurt sowie eine Verbindung von Münster nach Köln und in der Gegenrichtung vier von sieben Verbindungen gestrichen. Statt des bisherigen Zweistundentakts zwischen 6 und 17 Uhr werden so beispielsweise ab Münster nur noch Abfahrten um 6.04 Uhr, 7.29 Uhr und 13.29 Uhr angeboten. Davon fährt ein Zug über Frankfurt hinaus nach Nürnberg und zurück. Als Grund für die Streichungen gibt die Bahn eine mangelnde Auslastung der Züge an. Daneben wurden auch Engpässe im Ruhrgebiet angeführt. Man hoffe, mehr Pünktlichkeit zu erreichen, wenn weniger Züge durch den stark befahrenen Raum müssten. Als alternative Verbindung, besonders für Pendler auf dem Streckenabschnitt Münster - Düsseldorf - Köln, empfahl die DB die ICE-Umsteigeverbindungen von Münster über Dortmund oder Köln, sowie die stündlich zwischen Münster und Frankfurt verkehrenden IC-Züge. Ab Recklinghausen und Gelsenkirchen bestehen Umsteigeverbindungen mit Regionalzügen nach Essen, die dort Anschlüsse an den Fernverkehr bieten.
Elbschiene Pirna - Bad Schandau wird saniert
(27.05.) DRESDEN - Ab dem 1. Juni 2004 beginnt die DB mit der Beseitigung der Hochwasserschäden auf dem Abschnitt Pirna - Bad Schandau. Bis zum Jahresende werden in die auf der internationalen Bahntrasse Hamburg - Berlin - Prag liegende Strecke rund 40 Millionen Euro investiert. "Damit versetzen wir die für den Personen- wie Güterverkehr gleichermaßen bedeutende Strecke wieder in den Zustand wie vor der Flut. Die Fahrgeschwindigkeit wird dann mit bis zu 120 km/h im Vergleich zu heute wieder knapp verdoppelt", sagte heute Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Sachsen, vor Journalisten in Dresden.
Die Mittel für die Sanierung der Strecke, die von über 200 Zügen
pro Tag befahren wird, stammen mit rund 30 Millionen Euro aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (Efre). Außerdem wird das Hochwasserbudget des
Bundes für die Bahn eingesetzt. Die Bahn nimmt auf dem 33 Kilometer langen
Abschnitt im oberen Elbtal die zunächst letzte größere Maßnahme zur
Reparatur nach dem Hochwasser in Sachsen auf. Zwischen Pirna und Schöna hatte
das Elbe-Hochwasser an vielen Stellen den Bahndamm aufgeweicht, technische
Bahnanlagen beschädigt und zum Teil außer Funktion gesetzt. Über fünf Wochen
war der Verkehr auf der Relation bis Frühherbst 2002 komplett unterbrochen.
Erste Sicherungsreparaturen gewährleisteten dann die Wiederaufnahme des
Personen- und Güterverkehrs. Allerdings blieben die Einschränkungen in der
Geschwindigkeit der Züge und der Belastung seitdem bestehen.
Bei den Bauarbeiten in den kommenden Monaten soll die Tragfähigkeit des Erdkörpers
durch den Einbau einer Tragfähigkeitsschicht mit lastverteilendem und
trennendem Geoverbundstoff wieder hergestellt bzw. erhöht werden. Damit wird
gewährleistet, dass das Planum die Betriebsbelastungen wieder dauerhaft
aufnehmen kann. Zugleich werden die Standsicherheit des Dammes verbessert und
die Entwässerung wieder hergestellt. Außerdem werden abgängige Randwege durch
neue Randwegkonstruktionen oder - bei ausreichendem Platz - durch Ansetzen der
abgängigen Materialien gesichert. Beginnend im Abschnitt Bahnhof Bad Schandau
- Bad Schandau Ost erfolgt in den kommenden Monaten etappenweise die
Instandsetzung der Streckenabschnitte zwischen der tschechischen Grenze und
Pirna mit einem jeweils ähnlichen Bauablauf. Alle Maßnahmen sind den Vorgaben
des Naturschutzes in dem sensiblen Bereich unterworfen. Die topografische Lage
der Trasse in Elbnähe und mit zum Teil steilen Abhängen auf der anderen Seite
stellen die Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Die Belieferung und der
Abtransport von Materialien zu und von den Baustellen sind nur über die Schiene
möglich. Außerdem kommen zeitweise speziell für geringe Platzverhältnisse
bemessene Baumaschinen zum Einsatz.
Die Bauarbeiten erfolgen unter dem rollenden Rad. Zunächst beschränken sich die Sperrpausen zwischen Anfang Juni und dem 25. Juli 2004 auf den Abschnitt Bad Schandau - Schöna der S-Bahn S 1. Hier fallen sowohl am Tag (mittags) als auch in der Nacht einzelne S-Bahnen ohne Ersatz aus. Ab 26. Juli machen sich wegen der dann erreichten Bauzustände mit zum Teil drei eingleisigen Abschnitten sowie fehlenden Kreuzungsbahnhöfen weitaus umfangreichere Einschränkungen erforderlich. Der Personenverkehr wird ab diesem Zeitpunkt um die Hälfte reduziert. Die S-Bahnen im oberen Elbtal verkehren dann zwischen Pirna und Schöna nur noch im Stundentakt. Im Fernverkehr muss das Angebot auf der IC/EC-Linie Hamburg - Berlin - Dresden - Prag - Budapest/Wien zwischen Dresden und Prag ab dem 26. Juli deutlich gekürzt werden. Nach heutigem Stand werden nur drei Züge je Tag und Richtung durchgehend auf der gesamten Relation fahren können. Zwei Züge pro Tag aus/in Richtung Berlin beginnen und enden bis Dezember in Dresden. Die übrigen Züge entfallen während der Bauphase. Der Güterverkehr wird zu großen Teilen über andere Strecken umgeleitet. Genutzt werden unter anderem die Grenzübergänge Bad Brambach und Ebersbach.
Ab Mitte Juni nur noch Nichtraucher-Thalys-Züge
(27.05.) PARIS (AFP) - Ab Mitte Juni darf in den Hochgeschwindigkeitszügen Thalys zwischen Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden nicht mehr geraucht werden, ab Mitte Dezember gilt an Bord aller TGV innerhalb Frankreichs ein absolutes Rauchverbot. Das teilten die Bahnunternehmen Thalys und SNCF am Mittwoch in Paris mit. Die französische Staatsbahn SNCF begründete den Schritt mit dem veränderten Verhalten und den Wünschen der Bahnreisenden. Thalys erklärte, das Unternehmen wolle der "mehrheitlichen Nachfrage" nach einer Verbesserung des Komforts an Bord nachkommen.
Regierung hält Bahn-Börsengang 2006 für möglich
(27.05.) BERLIN - Der geplante Börsengang der DB 2006 ist nach Einschätzung der Bundesregierung durchaus möglich. Bundeskanzler Gerhard Schröder sehe einen Börsengang in zwei Jahren "als durchaus sinnvoll" und machbar an, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien, erklärte Regierungssprecher Béla Anda am Mittwoch. In der Kabinettssitzung habe Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) in einem Zwischenbericht dargestellt, welche Hürden bis zu einem Börsengang noch zu nehmen seien. Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums fügte hinzu, dass auf der Basis der Zahlen von 2005 zu analysieren sei, ob die Kapitalmarktfähigkeit des Unternehmens gegeben sei. Unterdessen drängt Bundesumweltminister Jürgen Trittin nach Angaben aus seinem Umfeld auf eine Einbindung in die Vorbereitungen eines Bahn-Börsengangs. "Trittin hat bei der Kabinettsitzung klar gemacht, dass das Bundesumweltministerium und auch die Fraktionen an den Vorbereitungen beteiligt werden sollten", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch nach der Sitzung aus dem Umfeld Trittins. Trittin habe zudem auf die Probleme hingewiesen, die die Vorbereitung eines Börsenganges in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes 2006 machen werde.
Gewerkschaften und SBB einigen sich auf neuen GAV
(27.05.) BERN - Der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Bahnbereich ist perfekt. Die Gewerkschaften SEV, transfair, KVöV und VSLF einigten sich mit den SBB in der Nacht auf Mittwoch nach zehn harten Verhandlungsrunden, wie die SBB mitteilten. Die wichtigsten Neuerungen betreffen Lohnsystem und Arbeitszeit. Die Jahresarbeitszeit wird von 1950 auf neu 2000 Stunden festgesetzt. Im Gegenzug gewährt die SBB fünf zusätzliche Ferientage. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt 40 Stunden. Beim Lohn vereinbarten die Vertragsparteien vor allem technische Änderungen im Lohnsystem sowie eine flexiblere Auslegung des Leistungsanteils. Noch offen sind die bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen; sie müssen im Detail zwischen den einzelnen Bereichen der SBB und den Vertragsparteien vereinbart werden. Auch wollen SBB und Gewerkschaften im nächsten Jahr die Zulagen und Spesenentschädigungen neu verhandeln.
Kündigungsschutz und Friedenspflicht bleiben bestehen. Wer seine Stelle im Rahmen von Reorganisationen oder aus wirtschaftlichen Gründen verliert, soll auch künftig nicht entlassen werden. In diesen Fällen werden interne Lösungen gesucht, und die Betroffenen haben falls nötig bis zu zwei Jahren Zeit, sich neu zu orientieren. Im Gegenzug bekennen sich die Sozialpartner zur absoluten Friedenspflicht. Jetzt müssen noch der Verwaltungsrat der SBB und die Gremien der Verhandlungsgemeinschaft dem Vertragswerk zustimmen. Der neue GAV soll am 1. Januar 2005 in Kraft treten. Mit Blick auf das sich rasch wandelnde marktwirtschaftliche Umfeld wurde die Laufzeit für den neuen SBB-GAV auf zwei Jahre bis Ende 2006 befristet.
SBB: SMS-Alarm wegen technischer Probleme vorübergehend eingestellt
(27.05.) BERN - Wegen einer technischen Störung funktioniert derzeit der so genannte SMS-Alarm der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nicht. Unter diesem Namen bieten die SBB seit Anfang Mai auf dem Internet und per SMS Echtzeitinformationen über den aktuellen Bahnverkehr an. Jetzt traten Probleme auf, so dass die Verspätungsmeldungen verspätet ausgeliefert werden und daher nutzlos sind. Deshalb haben die SBB entschieden, den Service bis zur Störungsbehebung vom Netz zu nehmen. Die Kundinnen und Kunden des SMS-Alarms wurden direkt informiert. Die Techniker arbeiten mit Hochdruck an der Störungsbehebung, damit der Dienst so rasch als möglich wieder angeboten werden kann. Der SMS-Alarm erfreute sich in der Startphase großer Beliebtheit: Bereits in den ersten drei Wochen abonnierten über 2000 Kunden den kostenlosen Service im Internet.
Italien: Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes
(26.05.) ROM - Die Italienische Staatsbahn (FS) will ihr Hochgeschwindigkeitsnetz weiter ausbauen. Ein Sprecher der FS sagte am Dienstag, bis Jahresende solle die 204 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Rom und Neapel eingeweiht werden. Seinen Angaben zufolge dauert eine Fahrt zwischen den beiden Städten dann nur noch 75 Minuten. Insgesamt plant die FS den Bau einer 655 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke, die den Norden mit dem Süden des Landes verbinden soll. Ab 2008 soll sich damit die Fahrzeit zwischen Mailand mit Rom um eine auf dreieinhalb Stunden verkürzen. Bis 2006 soll die Hochgeschwindigkeitsachse Turin-Novara im Nord-Westen Italiens eingeweiht werden, der ein erster Schritt in Richtung des Baus der Verbindung Turin-Mailand sein wird. Die Italiener werden bis 2008 auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Mailand und Bologna warten müssen. Inzwischen wird an einem neuen 73,3 Kilometer langem Tunnel unter dem Apennin gebaut, der Bologna mit Florenz verbinden wird. Es handelt sich um den längsten Bahntunnel der Welt, sagte der Geschäftsführer der für den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke verantwortliche Gesellschaft TAV, Antonio Savini Nicci.
VDV: Wirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen weiter verbessert
(26.05.) BERLIN - Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland hat sich auch im Jahr 2002 weiter verbessert. Wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) anlässlich seiner Jahrestagung am Dienstag in Berlin mitteilte, konnte der Kostendeckungsgrad - als das Verhältnis von Nettoertrag zu Aufwand - nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen für das Wirtschaftsjahr 2002 weiter auf 70,9 Prozent gegenüber 70,5 Prozent im Vorjahr gesteigert werden. Dies bezeichnete VDV-Präsident Günter Elste als Erfolg vor dem Hintergrund des weiteren Rückgangs der Erwerbstätigen, einer Abnahme der Freizeit- und Einkaufsfahrten und der Folgen der Hochwasserkatastrophe in Ostdeutschland als Beispiele für die schwierigen Rahmenbedingungen in diesem Jahr. Auf der Jahrestagung seines Verbandes in Hamburg teilte Elste mit, dass der Nettoertrag im Jahr 2002 um 94 Millionen Euro oder 1,2 Prozent auf 8,05 Milliarden Euro gestiegen sei. Dabei seien die Ausgleichs- und Erstattungsleistungen für die rabattierte Beförderung von Auszubildenden und für die kostenlose Beförderung von schwer behinderten Menschen in den vergangenen Jahren bei ungefähr 1,2 Milliarden Euro relativ konstant geblieben. Die Aufwendungen seien 2002 unterproportional um 63 Millionen Euro oder 0,6 Prozent auf 11,35 Milliarden Euro gestiegen.
Wie es in einer Pressemitteilung hieß, konnten die VDV-Unternehmen im Jahr 2003 die Zahl ihrer Fahrgäste nach vorläufigen Zahlen insgesamt um 1,6 Prozent auf 9,1 Milliarden steigern. Im Straßenpersonenverkehr wurden demnach mit Bussen, Obussen, U-Bahnen, Stadt- und Straßenbahnen sowie Bahnen besonderer Bauart voraussichtlich insgesamt 7,4 Milliarden Fahrgäste – 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr – befördert. Dieser Zuwachs sei fast ausschließlich durch die weitere Verbreitung spezieller Schülertickets beziehungsweise die zunehmende Nutzung von Zeitfahrausweisen für Schüler, Studenten und Auszubildende erzielt worden, hieß es. Die höchsten Zuwachsraten seien dabei in den Verbund-zugehörigen Unternehmen Nordrhein-Westfalens erzielt worden. Im Personennahverkehr mit Eisenbahnen beförderten die VDV-Unternehmen den vorläufigen Zahlen zufolge 1,7 Milliarden Fahrgäste, was einem Zuwachs von zwei Prozent entspreche. Allerdings beruhe ein Teil dieser Zuwächse auf Produktverlagerungen vom Schienenfern- hin zum Schienennahverkehr. Die Einnahmen stiegen im Jahr 2003 um 4,9 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.
Auch der öffentliche Schienengüterverkehr habe - nach den konjunkturbedingten Rückgängen der letzten Jahre - im Jahr 2003 erstmals wieder zulegen können, berichtete Elste. Der VDV erwarte eine Verkehrsleistung von voraussichtlich etwa 79,5 Milliarden Tonnenkilometern (gegenüber 75,8 Milliarden in 2002). Damit werde der Verkehrszuwachs wahrscheinlich zwischen vier und fünf Prozent liegen. Wesentliche Leistungssteigerungen seien, betonte Elste, vor allem bei den Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) zu beobachten, deren Marktanteil ersten Schätzungen zufolge um 2,4 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent angestiegen sein dürfte. Über die Entwicklungen im nicht-öffentlichen Schienengüterverkehr 2003 seien, so Elste, zur Zeit noch keine Aussagen möglich. Neben der engen Koppelung an die verladende Wirtschaft bei den Werksbahnen und Verschiebungen in den "kommerziellen" öffentlichen Verkehr wäre bei den Hafenbahnen mit der überdurchschnittlichen Trockenperiode und entsprechend niedrigen Flusspegeln ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu gekommen.
Wie bei der Jahrestagung weiter bekannt wurde, denken die Verkehrsbetriebe über Preiserhöhungen von sechs bis elf Prozent nach. Nach Angaben von Elste rollt eine gigantische Kostenlawine auf Busse und Bahnen zu, weil Bund und Länder einseitige Zuschuss-Kürzungen beschlossen haben. Der öffentliche Nahverkehr sei "einem Kahlschlag in Dimensionen ausgesetzt, der wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg zu einem Rückschritt führen wird". Hintergrund der Kürzungen ist laut VDV die so genannte Koch-Steinbrück-Liste. In der hatten sich die Ministerpräsidenten von Hessen, Roland Koch und von Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück, auf viele verschiedene Sparvorschläge geeinigt, um die Staatskassen zu sanieren. So sollen in den nächsten Jahren die Zuschüsse an die Verkehrsunternehmen für den Schülertransport deutlich sinken. Auch die Zuschüsse für den kostenlosen Transport von Schwerbehinderten seien in Gefahr, erklärte der Verband. Allein diese gesetzlichen Änderungen würden die Fahrkarten fünf bis acht Prozent teurer machen. Dazu kämen die sonstigen Kostensteigerungen von ein bis drei Prozent. Wenn der Wegfall der Schülererstattung nur von den Schülern bezahlt werden sollte, müssten deren Monatskarten sogar bis zu 30 Prozent teurer werden, sagte Hauptgeschäftsführer Adolf Müller-Hellmann. Der Verband ärgerte sich auch darüber, dass den Unternehmen Steuervorteile beim Strom für Bahnen und bei der Mineralölsteuer gestrichen wurden und dass die Investitionen in das Schienennetz deutlich zurückgefahren werden sollen.
Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Lübeck soll bis 2008 starten
(26.05.) LÜBECK - Nach einem Bericht der "Kieler Nachrichten" ist die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg - Lübec jetzt im Finanzplan bis 2008 enthalten und solle "stufenweise" realisiert werden. Bis 2008 solle mit dem Bau des Großprojekts begonnen werden. "Angesichts der finanziellen Probleme bei Bund und Bahn ist das zumindest ein wichtiger Zwischenerfolg", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) in einer ersten Reaktion. "Jetzt wird es in den nächsten Wochen darum gehen, mit einer konkreten Finanzierungsvereinbarung einen raschen Baubeginn sicherzustellen."
S-Bahn Berlin: Schlichtungsverfahren soll diese Woche fortgesetzt werden
(26.05.) BERLIN - Das Schlichtungsverfahren im Tarifkonflikt bei der Berliner S-Bahn soll in dieser Woche fortgesetzt werden. Nach dem letzten bekannt gewordenen Stand der vertraulichen Verhandlungen verlangen die Gewerkschaften 3,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie die Aufnahme von Gesprächen über eine Beschäftigungssicherung. Die Arbeitgeber bieten lediglich eine Einmalzahlung von 550 Euro für 21 Monate. Daneben wollen sie eine Senkung der Arbeitszeit von 38 auf 36 Stunden ohne Lohnausgleich. Das Schlichtungsverfahren war in der ersten Maihälfte für zwei Wochen ausgesetzt worden. Von dem seit Monaten andauernden Tarifkonflikt sind rund 4000 S- Bahnmitarbeiter betroffen.
Israel plant Bahnstrecke als Konkurrenz zum Suezkanal
(26.05.) JERUSALEM - Israel will eine Zugverbindung zum Roten Meer bauen. Der Bau der Trasse zur Küstenstadt Eilat werde voraussichtlich vier Jahre dauern, sagte Vize-Finanzminister Meir Scheetrit. Die Kosten lägen bei umgerechnet etwa 525 Mio. Euro. Die Bahnstrecke könnte Scheetrit zufolge eine Alternative zum stark befahrenen ägyptischen Suez-Kanal werden, der auf einer Strecke von rund 160 Kilometern das Mittelmeer und das Rote Meer verbindet. Mit geringeren Container-Preisen könne Israel mit den Betreibern des staatlichen Kanals konkurrieren.
Leipzig-Paunsdorf bekommt einen "Grünen Bahnhof"
(26.05.) LEIPZIG - In jedem Bahnhofsmanagement Deutschlandweit soll mindestens ein
"Grüner Bahnhof" entstehen, so der Aufruf des Vorstandes von DB
Station&Service AG. Im Bahnhofsmanagement Leipzig – mit insgesamt 175
Bahnhöfen – fiel die Wahl auf den Bahnhof Pausdorf. Bereits im Jahre 1839
tangierte die erste deutsche Ferneisenbahn auf dem Weg von Leipzig nach Dresden,
den Bahnhof Paunsdorf, der im 19. und 20. Jahrhundert als Umsteigebahnhof
zunehmend an Bedeutung gewann. In den Jahren 1998-2000 wurde Bahnhof im Rahmen
des Verkehrs-Projektes Deutsche Einheit (VDE Nr.9) zu einer Verkehrsstation in
zeitgemäßen Ambiente behindertengerecht, mit Aufzug und neuer
Bahnsteigausstattung umgebaut.
Mitarbeiter und Auszubildende im Bahnhofmanagement erarbeiteten seit Anfang März
ein Konzept mit der Maßgabe, bereits vorhandene Bepflanzung im Bereich des
Bahnsteiges 2/3 zu erhalten, sinnvoll zu ergänzen und so umzugestalten, damit
auf der Fläche von ca. 1400 qm ein Wartebereich mit Sitzgruppe mitten im „Grünen“
entstehen kann. Unterstützung erhielten die Bahner beim gärtnern und planen
u.a. durch das Gartencenter Selders Delitzsch und dem Bahnsteigausstatter, der
Firma Erlau AG aus Aalen. Um den Reisenden den Aufenthalt auf dem Bahnsteig noch
angenehmer zu gestalten, wurden neben Rot-Dorn, Heckenberberitze, Wild Rose und
Stechapfel, acht weitere Arten von Sträuchern, Bodendeckern und Laubbäumen auf
der Grünfläche arrangiert. Die Leiterin des Bahnhofsmanagements Leipzig, Ute
Stuhr ist stolz. "In nur drei Monaten ist es uns mit der Hilfe aller
Unternehmensbereiche gelungen den ersten – Grünen Bahnhof – in Leipzig zu
gestalten". Die Pflege der neuen Bepflanzung wird künftig von Mitarbeitern
von DB Services im Rahmen der regelmäßigen Reinigung der Verkehrsstation
realisiert.
SBB: Erster Stahl-Güterzug vom Saarland nach Italien
© Foto SBB |
(25.05.) BERN - Die SBB Cargo hat mit der deutschen Saarstahl AG und deren Tochter Saarlog einen neuen Großkunden gewonnen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, werden die Stahltransporte vom Saarland nach Italien künftig in ungeteilter Transportverantwortung durch die SBB Cargo zu den Bahnhöfen Merone, Molteno, Oggiono und Lecco durchgeführt. Der erste Zug verkehrte demnach bereits am 18. Mai 2004. Mehrere Züge seien wöchentlich vorgesehen, hieß es weiter. Bei dem Zug aus dem Saarland handelt es sich um den zweiten regelmäßigen grenzüberschreitenden Verkehr von Deutschland nach Norditalien, den SBB Cargo in ungeteilter Transportverantwortung und ohne Kooperationspartner ausführt. Bereits seit Februar 2004 fährt SBB Cargo wöchentlich erfolgreich Züge im Auftrag des Kombioperateurs Hupac von Duisburg nach Novara.
Umbau Bahnhof Flughafen Wien Schwechat kommt voran
(25.05.) WIEN - Der Umbau des Bahnhofes Flughafen Wien Schwechat zu einer leistungsfähigen und kundenorientierten Verkehrsstation in Tieflage läuft auf Hochtouren. Seit dem Baustart im Januar entstand die Grundstruktur der neuen Tunnelröhre, die Vorbereitungsarbeiten für den Großumbau sind abgeschlossen. Seit Baustart vor vier Monaten wurden rund 100.000 Kubikmeter Aushub bewegt, 11.100 Kubikmeter Beton verarbeitet und 420 Bohrpfähle errichtet. An Spitzentagen sind bis zu 100 Arbeiter im vollen Einsatz, denn bis zum Ende der Bautätigkeit werden 610.000 Kubikmeter Erde ausgehoben, 100.000 Kubikmeter Beton verarbeitet, 120.000 Quadratmeter Schalungen angebracht und 1.300 Bohrpfähle errichtet, die aneinandergereiht gleich lang sind wie die Strecke zwischen Wien Mitte und Bahnhof Flughafen Wien Schwechat.
Nach der geplanten Beendigung des Umbaus im Jahr 2008 soll der Bahnhof deutlich kundenfreundlicher und leistungsfähiger werden. So werden eine durchgehende behindertengerechte Ausstattung, neue Aufgänge, Lifte und Rolltreppen gerade für Flugreisende einen wesentlichen Vorteil bringen. Zusätzliche Zugangsmöglichkeiten vom und zum bestehenden Ankunfts- und Abflugsbereich werden errichtet, und auch zum gerade in Planung (Bau ab 2005) befindlichen neuen Terminal des Flughafens wird es eine direkte Verbindung geben. Durch die Verlängerung der Bahnsteige werden die Voraussetzungen geschaffen, dass künftig bei Bedarf auch Fernverkehrszüge den internationalen Airport ansteuern können. Dazu wird die Zweigleisigkeit um einige hundert Meter unter der bestehenden Flughafenpiste verlängert und ein zweiter Pistentunnel errichtet. Eine neue Wendeanlage im Freien soll sicherstellen, dass künftig Nah- und Fernverkehr parallel stattfinden und optimal gemanagt werden können. Spätere Ausbauprogramme zur Verbindung der Flughäfen von Wien und Bratislava können an dieses zentrale Bindeglied problemlos anschließen.
Voll umgesetzt wird im Zuge des Ausbaus auch das eigens entwickelte Tunnelsicherheitskonzept, das nach strengen Auflagen die Sicherheit der Reisenden im Ernstfall gewährleistet. Brandrauchentlüftungen, Trockenlöschleitungen, Notruf, Randwege, Beleuchtung und Kennzeichnungen werden hier nach dem neuesten Stand der Technik kombiniert. Hinzu kommen neue Technologien beim Bauen, insbesondere bei der Zusammensetzung des Betons, der sich durch die Beigabe von speziellen Fasern im Brandfall als besonders widerstandsfähig erweist und daher für ein Maximum an Sicherheit sorgt. Das Gesamt-Investitionsvolumen für den Ausbau des Bahnhofes Flughafen beläuft sich auf rund 100 Mio. EUR, die zu einem Drittel von der Flughafen Wien AG und zu zwei Drittel vom Bund (SCHiG-Mittel) finanziert werden. Mit der Umsetzung und Projektleitung ist der ÖBB-Geschäftsbereich Planung & Engineering beauftragt. Die ÖBB führen den Umbau des Bahnhofes zeitgleich und abgestimmt mit der Errichtung des neuen Flughafenterminals und der dadurch benötigten zusätzlicher Abstellflächen für Flugzeuge durch. Dadurch können bauliche Synergieeffekte bei beiden Projekten im hohen Maße genützt und Kosten gespart werden. Die Bauarbeiten werden unter Aufrechterhaltung des Betriebs von Bahn und Flughafen durchgeführt.
Rettungsübung in Tunnelanlage der Flughafenanbindung Köln/Bonn
© DB ProjektBau/ Kampschulte |
(25.05.) KÖLN - In Vorbereitung auf die Inbetriebnahme der Flughafenanbindung Köln/Bonn
am 13. Juni ist im Flughafen-Tunnel gemeinsam mit der zuständigen Berufsfeuerwehr der Stadt
Köln am Samstag eine Rettungsübung durchgeführt worden. Als Übungsszenario
wurde die Entgleisung eines mit ca. 300 Personen besetzten im Flughafen-Tunnel
gewählt, der in Brand gerät. 30 Reisende wurden der Simulation zufolge dabei schwer verletzt und konnten
sich nicht aus eigener Kraft selbst retten. Ingesamt waren
mehr als 1000 Personen von Flughafenfeuerwehr, Bundesgrenzschutz, Polizei und
weitere Rettungskräfte an dieser Großübung beteiligt. Ziel der Übung war es,
u.a. die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit der Tunnelanlage und den Fahrzeugen
vertraut zu machen und die Kommunikationswege zu überprüfen. Die Übung ist
dazu angelegt, weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die
Sicherheit der Bahn in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren weiter auszubauen. Die
Auswertung der Rettungsübung dauert durch die Vielzahl der Einsatzkräfte,
Schiedsrichter und Beobachter einige Wochen.
Die DB setzt im Flughafentunnel ein Sicherheitskonzept um, das gemeinsam mit
Feuerwehren, Bundesländern und dem Eisenbahn-Bundesamt entwickelt wurde. Das
Konzept beruht auf vier Stufen: Die Präventivmaßnahmen werden ergriffen, um
die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses innerhalb eines Tunnels so weit wie möglich
zu verringern. Dazu zählen z. B. Begegnungsverbote in Tunnel zwischen Reisezügen
und Güterzügen oder die Verwendung besonders schwer entflammbarer bis nicht
brennbarer Materialien gemäß Deutscher Industrienorm (DIN) für den Bau von
Reisezugwagen. Sollte es trotz der Präventivmaßnahmen zu einem Brand kommen,
greifen die sogenannten ereignismindernden Maßnahmen. Diese sind darauf
ausgerichtet, weitere Auswirkungen zu begrenzen. Dies wird u. a. mit der
Notbremsüberbrückung erreicht. Dieser technischen Vorkehrung liegt die Annahme
zugrunde, dass ein brennender Zug nach Betätigung der Notbremse durch einen
Fahrgast in einem Tunnel zum Halten kommen könnte. Mittels der Notbremsüberbrückung
hat der Lokführer die Möglichkeit, die Wirkung der Bremsung aufzuheben und den
Zug außerhalb des Tunnels zu stoppen. Die Evakuierung der Fahrgäste und die
Zugriffsmöglichkeiten der Feuerwehren sind außerhalb des Tunnels deutlich
besser. Weiterhin sind in jedem Wagen zwei Feuerlöscher vorhanden. Die
Zugbegleiter sind besonders darin geschult, damit Entstehungsbrände zu bekämpfen.
Sollte es dennoch zu einem Unfall oder einem Brand in einem Tunnel kommen,
unterstützen bauliche Einrichtungen die Möglichkeiten der Reisenden, den
Tunnel so schnell wie möglich zu verlassen. Zu den Einrichtungen, die der
Selbstrettung dienen, zählen Notausstiege, die eine maximale Fluchtweglänge
von 500 Metern sicher stellen, Notbeleuchtungen, Fluchtwegkennzeichnungen und
Notruffernsprecher. Die Möglichkeiten der Rettungskräfte zur Fremdrettung
werden ebenfalls durch bauliche Vorrichtungen unterstützt. Neben der Löschwasserversorgung
und der Bereitstellung von Transporthilfen in Form schienenfahrbarer
Rollpaletten zählen dazu Rettungsplätze und Zufahrten an den Tunnelportalen,
Materialaufzüge in Notausstiegen sowie eine Funk- und Energieversorgung im
Tunnel und die automatische Ausschaltung und Erdung der Oberleitung. Ergänzt
wurden diese Vorrichtungen durch die Bahn mit der Beschaffung u. a. von
Langzeitatemschutzgeräten für die Feuerwehren. Darüber hinaus führt die Bahn
besondere Schulungen der Zugbegleiter durch, bei denen die Kenntnisse über das
Selbstrettungskonzept vermittelt und die nötigen Fertigkeiten dazu vertieft
werden. Dies umfasst insbesondere Maßnahmen im Umgang mit Feuerlöschern zur
Bekämpfung von Entstehungsbränden sowie die Durchführung von Evakuierungen
auch im Tunnel.
Bahn-Studie - alle sehen sich bestätigt
(25.05.) BERLIN - Nach dem Bekanntwerden der Studie der Investmentbank Morgan Stanley zur Börsenfähigkeit der Bahn fühlen sich alle bestätigt. So sieht sich beispielsweise das Verkehrsministerium mit seinen Plänen für den Börsengang der DB bestätigt. Ein Sprecher des Ministeriums betonte, der Börsengang in zwei Jahren sei zwar ambitioniert, aber möglich. Nicht Stellung nahm er aber zu den geplanten drastischen Mittelkürzungen für die Schiene, die einen Börsengang der Bahn laut der Studie deutlich erschweren wenn nicht unmöglich machen. Etwas anders interpretierten die Verkehrspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion die Studie, fühlten sich aber auch bestätigt in ihrer Haltung, keine vorschnelle Entscheidung über einen Börsengang zu treffen. Wie der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Reinhard Weis, und seine Stellvertreterin, Karin Rehbock-Zureich erklärten, müssen vor einem solchen Schritt - auch nach der Auffassung des Gutachters - eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein. Insbesondere sei fraglich, ob die finanziellen Voraussetzungen für eine Kapitalmarktfähigkeit mit den mittelfristigen Planungen für den Bundeshaushalt in Einklang zu bringen seien. Bestätigt sieht sich schließlich auch die Gewerkschaft Transnet in ihrer Auffassung, dass die Bedingungen für einen Börsengang noch nicht gegeben sind.
Gutachten: Bahn muss für raschen Börsengang Sanierung forcieren
(24.05.) BERLIN - Die DB muss auf dem Weg an die Börse offenbar noch einige Herausforderungen meistern. Das ergibt sich aus den am Sonntag bekannt gewordenen Ergebnissen einer Studie der Investmentbank Morgan Stanley zur Kapitalmarktfähigkeit der Bahn. Demnach erfüllt die strategische Ausrichtung des Unternehmens zwar grundsätzlich die Anforderungen des Kapitalmarktes. Entscheidend sei aber, dass die Bahn ihre Effizienz insgesamt erheblich steigere. Vorrangig sei dabei die Steigerung der Profitabilität der Unternehmensbereiche auch durch weitere Kostenreduzierungen, eine effizientere Nutzung des Schienennetzes sowie eine Verbesserung des Bargeldumlaufs (Cash Flow) und damit der Dividendenfähigkeit. Die Bahn müsse auch sicher stellen, dass der Fernverkehr wieder in die schwarzen Zahlen komme. Die für 2004 und 2005 geplanten deutlichen Gewinne müssten wie geplant eingefahren werden. Im kommenden Jahr müsse die DB ferner eine Planung für 2006 bis 2010 vorlegen, die die Vorgaben des Kapitalmarktes, insbesondere die Erwirtschaftung ihrer Kapitalkosten, innerhalb von zwei Jahren glaubwürdig dokumentiert, hieß es weiter.
Insgesamt habe der bundeseigene Konzern nach zehn Jahren Sanierung seine Wirtschaftlichkeit klar verbessert, urteilen die Gutachter nach Angaben aus Regierungskreisen. Unter anderem habe das Unternehmen die Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von minus 14 Prozent auf plus 12 Prozent gesteigert. Das entspreche einem jährlichen Wachstum von rund 500 Millionen Euro. Außerdem sei die Zahl der Mitarbeiter von 374 000 im Jahr 1994 auf 199 000 im vergangenen Jahr gesunken. Insgesamt könne die DB als Marktführer im deutschen und europäischen Schienenverkehr "Interesse auf Seiten von Investoren wecken", heißt es. "Attraktivstes Element" der Bahn sei der Unternehmensbereich DB Regio, also der Nahverkehr, heißt in dem Gutachten. Hier bräuchten potenzielle Investoren aber Klarheit nicht nur über die staatlichen Zuschüsse, sondern auch über die Vereinbarkeit des deutschen Vergaberechts im Regionalverkehr mit EU-Recht. Das Nahverkehrsangebot wird von den Ländern mit Regionalisierungsmitteln des Bundes bestellt. Erwarten könnten Investoren von der Bahn kaum deutliches Wachstum des Geschäftsvolumens als vielmehr eine "wertorientierte Anlage".
Als eine wesentliche Bedingung für eine erfolgreiche Teilprivatisierung des bundeseigenen Konzerns nannten die Gutachter eine rechtsverbindliche Fortschreibung der jährlichen Bundeszuschüsse für das bestehende Schienennetz in Höhe von 2,5 Milliarden Euro bis 2015 sowie die langfristige Erhaltung der Regionalisierungsmittel. Die Kürzung der Bundeszuschüsse für das Schienennetz bedeute eine "signifikante Schwächung" der Bahn, heißt es den Regierungskreisen zufolge in dem Gutachten. Sie habe aber "keine Verhinderungsqualität" für den Börsengang, so lange die Investitionsmittel für das Bestandsnetz erhalten blieben. Dies ist den Regierungskreisen zufolge zumindest bis 2008 gesichert. Die aktuelle mittelfristige Finanzplanung sieht demnach eine kontinuierliche Absenkung der jährlichen Bundeszuschüsse von 3,53 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf 2,86 Milliarden Euro im Jahr 2008 vor. Damit sind die zum Erhalt des bestehenden Netzes nötigen 2,5 Milliarden Euro pro Jahr gesichert. Die Mittel für Neu- und Ausbauten sinken aber von einer Milliarde Euro in diesem Jahr auf 317 Millionen Euro 2007. Für 2008 sind 364 Millionen Euro vorgesehen. Die politisch besonders umstrittene Frage, ob die Bahn mit oder ohne das Schienennetz teilprivatisiert werden soll, sollte die Investmentbank nach Angaben der Kreise nicht prüfen. Die Gutachter hätten dennoch die Einschätzung abgegeben, dass die Vorteile eines integrierten Börsengangs von Netz und Betrieb wohl überwiegen würden.
"Rasender Roland" wieder unter Dampf
(24.05.) PUTBUS (ddp/eig. Ber.) - Überraschende Wende beim Rasenden Roland: Nach den Querelen zwischen dem neuen Besitzer Ludger Guttwein und dem vorherigen Eigentümer Bernhard van Engelen sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern, das einen Insolvenzantrag gegen die Rügensche Kleinbahn GmbH gestellt hatte, ist der Verkauf am Freitag wieder rückgängig gemacht worden. Der neue und alte Besitzer van Engelen will schon ab Montag wieder die Züge rollen lassen, nachdem seinen Angaben zufolge auch der Schaden an einem Bahndamm bei Serams behoben ist. Der Insolvenzantrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern gegen die Kleinbahngesellschaft werde voraussichtlich wieder zurückgenommen, sagte van Engelen nach Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp. Zugleich habe er die durch Guttwein ausgesprochenen, aber noch nicht rechtskräftig gewordenen Kündigungen der rund 50 Mitarbeiter der Kleinbahn rückgängig gemacht. Nun soll der "Rasende Roland" ab Montagmorgen zunächst wieder im Zwei-Stunden-Takt verkehren, ab Samstag dann stündlich mit vier Zügen.
Bessere Bahnverbindungen zwischen Bayern und Tschechien
(22.05.) MÜNCHEN / PILSEN - Bayern und die Tschechische Republik wollen die
Bahnverbindungen zwischen beiden Ländern verbessern. Bayerns
Verkehrsstaatssekretär Hans Spitzner und der tschechische Vize-Verkehrsminister
Vojtech Kocourek haben am Donnerstag bei ihrem Treffen im tschechischen Pilsen
hierzu eine noch engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit vereinbart. So
streben beide Seiten an, noch bis Ende des Jahres beim Regionalverkehr in
Bayerisch-Eisenstein eine Durchfahrt von Bayern nach Tschechien zu realisieren,
ohne wie bisher aussteigen und zu Fuß zum tschechischen Zug jenseits der Grenze
gehen zu müssen. Staatssekretär Spitzner bezeichnete den nachbarschaftlichen
Dialog als "intensiv, freundschaftlich und sehr konstruktiv".
"Bessere Verbindungen im Schienen- wie auch im Straßenbereich lassen die
beiden Länder näher aneinanderrücken und forcieren ein schnelleres
Zusammenwachsen an der Nahtstelle des neuen Europa", machte Spitzner
deutlich. Der bayerisch-tschechische Verkehrsgipfel war auf Anregung und unter
Teilnahme des Chamer Bundestagsabgeordneten Klaus Hofbauer zustande gekommen.
Spitzner und Kocourek waren sich einig, dass die Strecke Nürnberg - Markredwitz
- Eger - Prag auf lange Sicht als einziger bedeutender Korridor für den
Bahnverkehr zwischen Bayern und Tschechien nicht ausreicht. Beide Politiker
beschlossen deshalb, dass sich die bayerisch-tschechische Arbeitsgruppe zur
Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs damit befassen wird,
wie man den zweiten Korridor von Regensburg über Schwandorf, Furth i. Wald und
Pilsen nach Prag langfristig aufwerten kann. Die Arbeitsgruppe gibt es seit Ende
2001. Auch beim Güterverkehr wollen beide Seiten die Situation verbessern, wird
er sich doch einer Prognose des Münchner ifo Instituts zufolge zwischen Ost und
West bis 2015 verdoppeln bis vervierfachen. Der Ausbau der Straßenverbindungen
sei hierfür unbedingte Notwendigkeit, betonte Spitzner. Langfristig sieht er
aber ebenso wie sein tschechischer Kollege Perspektiven für langlaufende Güterverkehre
auf der Schiene. Dazu sei aber eine Ertüchtigung der Infrastruktur im
Bayerischen Wald unbedingt notwendig.
Insgesamt seien die Zentralregierungen in Berlin und Prag laut Spitzner
gefordert, die Schieneninfrastruktur im Grenzverkehr durch Neu- und Ausbaumaßnahmen
zu verbessern. Die Konzeption für eine Donau-Moldau-Bahn biete sich dabei als
Teil eines künftigen europäischen Schienennetzes an, meinte der Staatssekretär.
Eine Machbarkeitsstudie zu diesem neuen Schienenprojekt befindet sich derzeit im
Endstadium.
Zahlreiche Verletzte bei zwei Zugunglücken
(22.05.) AMSTERDAM/ MADRID - Bei zwei Zugunglücken in den Niederlanden und in Spanien sind am Freitag zahlreiche Menschen verletzt worden. In Amsterdam kollidierte gegen 18 Uhr in der Nähe vom Hauptbahnhof ein Schnellzug mit einem rangierenden leeren Zug. Dabei wurden 20 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Durch den Unfall schob sich der erste Waggon des Schnellzugs von hinten auf die Lokomotive auf und ragte steil in die Luft. Der Zugverkehr um Amsterdam lag am Abend längere Zeit still. Die Gründe für die Kollision sind noch unklar. Im Nordwesten Spaniens stießen am Abend zwei Schnellzüge zusammen. Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Behörden aus ungeklärter Ursache im Bahnhof der Kleinstadt Linarejos bei Zamora. Wie die Rettungskräfte mitteilten, erlitten 20 Menschen Verletzungen. Nach Angaben der Eisenbahngesellschaft Renfe gab es keine Todesopfer. Die beiden Züge waren demnach in entgegengesetzter Richtung auf der Strecke Madrid-Vigo-La Coruña unterwegs. Mehrere Waggons entgleisten durch die Wucht des Aufpralls, und die beiden Lokomotiven fingen Feuer, wie Augenzeugen berichteten.
metronom 50. Fördermitglied der Allianz pro Schiene
(22.05.) BERLIN - Der Lobbyverband Allianz pro Schiene wächst
rasant. Knapp vier Jahre nach seiner Gründung zählt das gemeinnützige
Schienenbündnis mittlerweile 17 Mitgliedsverbände und 50 Fördermitglieder aus
der Wirtschaft. "Wir freuen uns, mit der metronom Eisenbahngesellschaft
ein bundesweit beachtetes Vorzeigeunternehmen als 50. Fördermitglied begrüßen
zu können", sagte der Förderkreissprecher der Allianz pro Schiene, Peter Witt.
Die metronom Eisenbahngesellschaft mbH mit Sitz in Uelzen fährt seit dem 14.12.2003 im
Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen zwischen Bremen, Hamburg
und Uelzen. Bereits in den ersten drei Monaten stieg die Zahl der Fahrgäste des
metronom um 13 Prozent auf 25.000 pro Tag.. "Die Schienenverkehrsbranche
ist im Umbruch. Mit der Allianz pro Schiene findet sie die so dringend benötigte
starke Stimme, die in Berlin ihre politischen Interessen vertritt", so
Witt.
Die Allianz pro Schiene ist das einzige breite Lobbybündnis für die
Schiene. Neben den Fördermitgliedern gehören ihr Non-Profit-Organisationen aus
den Bereichen Arbeit, Umwelt und Verbraucherschutz an. "Es gibt keinen
anderen Lobbyverband in Deutschland, der ein derart breites Spektrum von
Interessen unter seinem Dach vereint", weist Vorsitzender Norbert Hansen
auf die Besonderheiten des von ihm initiierten Bündnisses hin. Einzigartig ist
laut Hansen, der im Hauptberuf Vorsitzender der TRANSNET-Gewerkschaft
ist, auch die Art der Finanzierung: "Rund zwei Drittel des Jahresetats von
550.000 Euro steuern die Fördermitglieder per Spende bei." Den nächsten
Schritt hat Hansen bereits vor Augen: "Nachdem wir national eine feste Größe
in der Verkehrspolitik geworden sind, werden wir unsere Aktivitäten zunehmend
europäisch ausrichten". In Schweden gebe es bereits nach deutschem Allianz
pro Schiene-Vorbild eine Gruppierung, in der Non-Profit-Verbände und
Industrie zur Förderung des Schienenverkehrs zusammenarbeiten. So werde noch im
Juni eine Allianz pro Schiene-Delegation zur schwedischen
Partnerorganisation Järnvägsforum reisen, um die Möglichkeiten der
Zusammenarbeit zu sondieren.
Grünenpolitiker Schmidt: "Bahnbörsengang wird zum Witz"
(22.05.) BERLIN - Die offenbar geplanten Kürzungen bei den Infrastrukturzuschüssen für die Bahn sind am Freitag auf heftige Kritik gestoßen. Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, sagte dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe): "Das Gerede von einem Bahnbörsengang gerät zu einem Witz." Statt den Konzern gut auszustatten, werde er vom Bund geplündert. "So erhält der Börsengang den Charakter eines Notverkaufs", sagte Schmidt. Eine Voraussetzung für das Gutachten der US-Investmentbank zur Börsenfähigkeit der Bahn, das teilweise am Freitag bekannt wurde, ist nach Presseberichten, dass vom Bund auf Dauer wenigstens 2,5 Milliarden Euro für das bestehende Netz bereitstehen. "Diese Bedingung wird nach der Mittelfristplanung offenbar nicht erfüllt", sagte Schmidt. So werde das Gutachten hinfällig. Gleichzeitig kritisierte der Verkehrspolitiker die Kürzungen im Verkehrsetat: "Das ist nicht die Politik, für die wir gewählt wurden."
'FAZ': Siemens macht Angebot für Alstom-Bahntechniksparte
(22.05.) BERLIN - Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf regierungsnahe Kreise berichtet, will die Siemens AG nicht nur das Turbinengeschäft des angeschlagenen französischen Alstom-Konzerns übernehmen, sondern hat auch ein Angebot zur Übernahme der kompletten Alstom-Bahntechniksparte vorbereitet. Siemens wolle verhindern, dass Alstom dank weiterer Staatshilfen die Preise drücke und damit die Rentabilität der eigenen Geschäfte gefährde. Ein Siemens-Sprecher habe diese Informationen nicht kommentieren wollen. Die EU-Kommission wird frühestens am kommenden Montag entscheiden, unter welchen Auflagen die milliardenschweren Staatshilfen zur Rettung Alstoms genehmigt werden. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy wehrt sich mit allen Mitteln gegen einen Verkauf der Kernsparten Energie- und Bahntechnik an den Wettbewerber Siemens. Schließlich umfasst die Alstom-Bahntechnik auch den Hochgeschwindigkeitszug TGV, der für die Franzosen eine Art Nationalsymbol ist.
Bundesregierung will bei Bahn weiter kürzen
(21.05.) BERLIN - Wegen ihrer Finanznöte muss die Bundesregierung nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bei der Bahn offenbar weiter kürzen. Unter Berufung auf eine interne Vorlage für Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe schreibt die Zeitung, die DB solle von 2006 an voraussichtlich bis weit in das nächste Jahrzehnt hinein weniger als drei Milliarden Euro jährlich erhalten. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn habe hingegen die Kosten eines modernen Schienennetzes zuvor auf vier bis fünf Milliarden Euro im Jahr beziffert. Der Ministervorlage zufolge sollten unter anderem die ICE-Strecke von Mannheim nach Frankfurt am Main und der Ausbau der Linie von Hamburg nach Lübeck gestrichen werden. Die Modernisierung der Strecke von Nürnberg über Chemnitz nach Leipzig solle abgebrochen werden. Darüber hinaus sollten einige Strecken erst später ausgebaut werden. Deutlich verzögern wird sich dem Bericht zufolge auch der Bau ICE-Strecke Nürnberg - Erfurt - Halle/Leipzig. Das Ministerium ziehe wegen der hohen Kosten, die andere Schienenprojekte belasten könnten, intern die Konsequenz, dass die Fertigstellung im kommenden Jahrzehnt unrealistisch erscheine. Mit der Bahn könnten nur Teilschritte bis 2008 vereinbart werden, ohne damit die Realisierung insgesamt zu sichern. Die Regierung werde bis Montag entscheiden, wo und wie viele Mittel künftig in die Schiene investiert würden. Opposition und Grüne kritisierten laut "SZ" die Kürzungspläne. Für Empörung beim grünen Koalitionspartner habe vor allem der Plan des Verkehrsministeriums gesorgt, 738 Millionen Euro bis 2008 "zu Lasten des Bestandsnetzes" umzuschichten, um einen "Mindestbedarf" an Mitteln für den Aus- und Neubau von Strecken zu sichern.
Den Börsenplänen von DB-Chef Hartmut Mehdorn droht damit ein Rückschlag. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf ein internes Papier des Bundesverkehrsministeriums berichtet, ergebe sich aus einem Gutachten der Investmentbank Morgan Stanley, dass "bei nicht weiterem deutlichen Entgegenkommen des Bundes die Ampeln für den geplanten Börsengang der Bahn mehr oder weniger alle auf Rot stehen". Dem Gutachten zufolge sei für einen Börsengang der DB außerdem sehr wichtig, ob die Bahn den in diesem Jahr geplanten Betriebsgewinn nach Zinsen von 310 Millionen Euro erreiche, berichtete die Zeitung. Zudem müsse der Grad der Zug-Auslastung im verlustreichen Fernverkehr erheblich steigen. Geringe Abweichungen würden den Börsengang erheblich gefährden.
Neues Druck- und Logistikzentrum von Burda wird auf Bahnfläche realisiert
(21.05.) OFFENBURG - Die Verkaufsverhandlungen zwischen der DB und der Burda Druck GmbH für das Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn in Offenburg sind abgeschlossen. Nach intensiven Verhandlungen steht jetzt fest, dass Burda das Gelände als Standort für das neue Druck- und Logistikzentrum erwirbt. Dieses Areal bietet sich auf Grund seiner Lage unmittelbar an der Rheintalstrecke als idealer Standort an. Burda hatte als Standortkriterium die Anbindung an das Schienennetz der Bahn gefordert. Die Erhaltung der ursprünglich denkmalgeschützten Hallen ist mit der – auch von der Stadt mitgetragenen Lösung – allerdings nicht vereinbar. Weitere angrenzende Flächen, für die Burda eine Kaufoption erhält, werden von der Stadt erworben. Insgesamt wechseln bei diesem Grundstücksgeschäft 133 300 m² den Besitzer.
Künast warnt Bahn vor Kahlschlag im ländlichen Raum
(21.05.) OSNABRÜCK (AP) - Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat die Bahn aufgefordert, im ländlichen Raum ein ausreichendes Service-Angebot sicherzustellen. Der geplante drastische Abbau von Kundencentern und Personal dürfe nicht dazu führen, dass sich der Service verschlechtere und die Attraktivität der Bahn insgesamt leide, sagte die Grünen-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). Zumindest stundenweise müssten Schalter geöffnet bleiben. Die Ministerin warnte das Unternehmen zudem vor einem "Abkoppeln" bestimmter Personenkreise. Das gelte insbesondere für Senioren und ärmere Menschen, die keinen Zugang zum Internet hätten und schwerlich vom Online-Buchen Gebrauch machen könnten, das von der Bahn forciert wird. Vor Ort müsse es weiterhin Ansprechpartner für diejenigen geben, "die sich allein nicht zurechtfinden können", betonte die Ministerin.
DB Bahnbau GmbH präsentierte Motorturmwagen
(21.05.) LEIPZIG - Die DB Bahnbau GmbH hat Mitte der Woche gemeinsam mit dem Vorstand DB Netz Instandsetzung in Gegenwart von Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie des Herstellers Plasser & Theurer zwei ihrer neuen Motorturmwagen (MTW 100) auf dem Leipziger Hauptbahnhof getauft. Zwei der insgesamt sechs Motorturmwagen der DB Bahnbau GmbH erhalten die Namen "MTW Leipzig" und "MTW Halle". Der Motorturmwagen von Plasser & Theurer ist die aktuellste Entwicklung des Maschinenpools an Oberleitungsmontagefahrzeugen der DB Bahnbau GmbH.
Der Motorturmwagen 100 ist ein vierachsiges, dieselhydraulisch angetriebenes Gleisarbeitsfahrzeug mit Hubarbeitsbühne und gewährleistet einen flexiblen und effektiven Einsatz in der Oberleitungsmontage, Instandhaltung sowie in der Wartung von Fahrleitungsanlagen. Für Arbeiten in Tunneln ist der Motorturmwagen mit einem Rußpartikelfilter zur Reduzierung der Dieselrußemission ausgerüstet.Die Ausrüstung des Motorturmwagens mit Traktionssteuerung ermöglicht, mehrere Fahrzeuge über den Führerstand zu steuern, um große Anhängelasten zu transportieren. Dabei können mehrere Motorturmwagen gekoppelt werden, wobei die Steuerung der Motoren von der Mastermaschine an der Spitze erfolgt. Der MTW verfügt über eine extra große Kabine für acht Personen mit Klimaanlage. Die Hubarbeitsbühne vom Typ PA 120 ist im Schwenkbereich stufenlos drehbar und das Fahrzeug verfügt über eine Sprechanlage zwischen dem Arbeitskorb und der Kabine. Des weiteren ist das Gleisarbeitsfahrzeug über Funk steuerbar.
Der Motorturmwagen 100 kommt zusätzlich in dem Fahrleitungsumbaumaschinen-Komplex (FUM-Komplex) zum Einsatz. Der FUM-Komplex besteht aus einem Motorturmwagen mit einem Oberleitungsbauwagen (OBW) zum Auftrommeln der abzubauenden Tragseile und Fahrdrähte. Danach folgt der FUM-Express gekoppelt mit einem Fahrleitungsmontagewagen (FMW), der im Bedarfsfall mit einem Motorturmwagen ergänzt werden kann. Der FUM-Express 100.28 ist eine der modernsten Fahrleitungsumbaumaschinen Europas. Die Hochleistungsmaschine wird für die schnelle, präzise und wirtschaftliche Verlegung sowie zur Auswechslung von Fahrdraht und Tragseil eingesetzt. Das Fahrzeug ist durch seinen konstruktiven Aufbau in der Lage, Fahrdraht und Tragseil in nur einem Arbeitsgang zu verlegen, und dies mit der jeweils erforderlichen endgültigen Betriebszugkraft.
VCD veröffentlicht Studie 'Bahn 21'
(20.05.) BERLIN - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. hat am Mittwoch mit der Studie 'Bahn 21' ein umfassendes Konzept für die Zukunft der Schiene vorgelegt. Danach kann der Anteil der Eisenbahn am gesamten Personen- wie Güterverkehr erheblich gesteigert werden. "Immer wieder beteuern die Verantwortlichen in der Politik wie auch bei der Bahn, es solle mehr Verkehr auf die umweltschonende Schiene verlagert werden. Doch deren Anteil am Gesamtverkehr stagniert seit Jahren. Der VCD weist mit Bahn 21 den Weg, wie die Absichtserklärungen endlich Wirklichkeit werden", erklärte Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender, bei der Vorstellung von 'Bahn 21'. Allein durch Streckenreaktivierungen könnten rund 5,6 Millionen potenzielle Neukunden einen Anschluss an den Schienenverkehr, heißt es in der Studie. Durch kleinere Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie zusätzliche Haltepunkte ließe sich zudem ein Fahrplankonzept umsetzen, bei dem es dichtere Takte und flächendeckend aufeinander abgestimmte Anschlusszüge gebe. So könne die Bahn wesentlich attraktivere Angebote für viel mehr Kunden machen.
Wie Gehrmann weiter sagte, habe die Bahn auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen Metropolen ihr Potenzial an Fahrgästen weitgehend ausgeschöpft. Im Bereich bis 200 Kilometer seien dagegen noch enorme Zuwächse möglich. Die derzeitige Infrastrukturplanung setze dagegen vor allem auf einzelne, teure Hochgeschwindigkeitstrassen zwischen Großstädten. Da mehr als die Hälfte aller Fahrten jedoch in kleineren Städten mit 5.000 bis 100.000 Einwohnern beginne bzw. ende, müsse ein leistungsfähiges Netz eben diese Städte für den Fernverkehr erschließen und mit höheren Reisegeschwindigkeiten bedienen. Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD: "Der Fehler liegt darin, dass in einzelnen Strecken gedacht wird. Entscheidend muss dagegen die Wirkung jeder einzelnen Investition auf das ganze Netz sein. Der VCD fordert die Bundesregierung daher auf, Prestigeprojekte wie beispielsweise die ICE-Strecke Erfurt - Nürnberg fallen zu lassen und ihre Verkehrswegeplanung am Netzgedanken auszurichten. Bahn 21 bietet eine geeignete Grundlage dafür." Die komplette Studie Bahn 21 (ca. 80 Seiten) steht ab Montag (24.5.) im Internet unter www.vcd.org zum Download zur Verfügung oder kann für 20 Euro beim VCD bestellt werden.
Ehemaliger Bahnchef Oeftering verstorben
(20.05.) BERLIN - Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E.h. Heinz Maria Oeftering ist am 18. Mai in Frankfurt am Main im Alter von 100 Jahren verstorben. Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter der DB trauern um den am längsten amtierenden Ersten Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bundesbahn. Oeftering stand von 1957 bis 1972 an der Spitze des Unternehmens. Während seiner Amtszeit wurden beispielsweise zunehmend die alten durch Diesel- und Elektroloks ersetzt, Rangierbahnhöfe automatisiert und der zweistündliche InterCity-Takt eingeführt. Nach seinem Abschied von der Spitze des Unternehmens blieb Oeftering bis 1977 Präsident des Bahn-Verwaltungsrates und war in mehreren Großunternehmen als Vorstand tätig. Bahnchef Hartmut Mehdorn, den bis zuletzt ein regelmäßiger Kontakt mit Oeftering verband, sagte: "Mit Professor Oeftering verlieren die Bahn und auch ich persönlich einen hervorragenden Ratgeber und Freund. Den Austausch mit ihm werden wir vermissen."
Rollenbergtunnel und Tunnel Forst bekommen vier Rettungsplätze
(20.05.) FRANKFURT/Main - Die Bauarbeiten für vier neue Rettungsplätze an den
Tunnelportalen des Rollenbergtunnels und des Tunnel Forst haben begonnen.
Insgesamt investiert die Bahn 1,7 Millionen Euro in die Anlage von 6.000
Quadratmetern Rettungsflächen. Beide Tunnel liegen an der Bahnstrecke Mannheim
- Stuttgart. Der Rollenbergtunnel ist 3.303 Meter lang, der Tunnel Forst hat
eine Länge von 1.726 Metern. Die Rettungsplätze sollen in vier Monaten fertig
gestellt werden. Die beiden Tunnel sind zwei von 71 Tunneln, die in den
kommenden Jahren bis 2008 u.a. mit Rettungsplätzen ausgestattet werden sollen.
49 Tunnel auf der Schnellfahrstrecke Hannover - Würzburg, zehn Tunnel auf der
Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart und 22 Tunnel im Altnetz.
Bei den Tunneln im Altnetz gehören der Einbau einer Löschwasserversorgung und
Fluchtwegen mit Fluchtwegkennzeichnung, sowie Stromversorgung, Katastrophenfunk
und Erdungseinrichtungen auf elektrifizierten Strecken zu den Maßnahmen, die in
den nächsten vier Jahren zur Ausführung kommen. Außerdem werden
Transporthilfen an den Tunnelportalen zur Beförderung von Ausrüstung und von
Personen zur Verfügung gestellt. Ingesamt sollen 150 Millionen Euro in neue
sicherheitstechnische Ausrüstungen investiert werden. Die Bahn hat die Maßnahmen
im Einzelnen mit den Rettungsdiensten abgestimmt. Das bundesweite Tunnelnachrüstungsprogramm
wird von der Niederlassung Mitte der DB ProjektBau in Frankfurt betreut.
Umgestaltung des Bahnhofes in Neu-Ulm kommt in Fahrt
(20.05.) NEU-ULM - Nach dem offiziellen Spatenstich zum Projekt Neu-Ulm 21 (NU 21)
im September letzten Jahres und den umfangreichen Bauvorbereitungen in den
letzten Monaten sind nun die Bagger angerückt. Derzeit erstellen die Baufirmen
im Anschluss an die Donaubrücke eine Spundwand zur Verbreiterung des
Bahndammes. Im Bereich des Bahnüberganges Max-Eyth-Strasse werden Kabelkanäle
neu verlegt. Mit den Tiefbauarbeiten für die Herstellung des Troges für die
neue Trasse wird nun ebenfalls in Kürze begonnen. Pünktlich zur
Landesgartenschau soll die Umgestaltung der Bahnanlagen in Neu-Ulm zum
31.03.2008 abgeschlossen sein. Insgesamt 159,1 Mio. € werden bis zur
Fertigstellung in die komplette Umgestaltung der Bahnanlagen in Neu-Ulm
investiert.
Neben der kompletten Neuordnung der Bahnanlagen mit der Reduzierung von derzeit
16 Gleisen auf zukünftig 4 Gleise kann mit "NU 21" für die Stadt Neu-Ulm
eine städtebauliche Entwicklungschance realisiert werden, die in dieser Art
wohl einmalig ist. Schließlich gewinnt Neu-Ulm etwa 1/3 der derzeitigen innerstädtischen
Fläche dazu und besitzt damit ein bedeutendes Entwicklungspotenzial. Die frei
werdenden Flächen, die sich noch zu ca. 50 Prozent in Bahnbesitz befinden, werden
durch die DB Services Immobilien München zusammen mit der Stadt vermarktet. Die
Verkehrsbeziehungen in der Stadt werden durch den Umbau sowohl für den
Bahnverkehr als auch für den innerstädtischen Verkehr verbessert, es entstehen
neue verbesserte Verkehrsanbindungen im öffentlichen Personennahverkehr.
Mit Max Maulwurf hat die Bahn einen sympathischen Informationsträger für ihre
Baumaßnahmen im Einsatz, der als "Bauleiter" vor Ort die Anwohner z. B. über
den Bauablauf, über spezielle Arbeiten, aber auch über geänderte Verkehrsführungen
informiert. Mit dem Neu-Ulmer Wasserturm und dem Ulmer Spatz in einem speziell für
Neu-Ulm 21 geschaffenen "Max-Maulwurf-Motiv" wird die Bahn zukünftig die
Anwohner aktuell über das Baugeschehen auf dem Laufenden halten. Darüber
hinaus sind eine ganze Reihe von Öffentlichkeitsmaßnahmen geplant. Die DB
ProjektBau GmbH wird z. B. ein Infocenter Neu-Ulm 21 einrichten, in dem sich
Besucher einen Überblick über die Baumaßnahme machen können. Zusammen mit
der Stadt Neu-Ulm wird die Bahn zu verschiedenen Events wie z. B.
Baustellenbesichtigungen, Stadtwanderungen etc. einladen.
Stewardessen in Spaniens Bahnen dürfen im Dienst Hosen tragen
(20.05.) MADRID (dpa) - Die Stewardessen der spanischen Eisenbahn dürfen jetzt erstmals Hosen anstelle von Röcken tragen. Das entschied Verkehrsministerin Magdalena Alvarez. Nach Medienberichten setzte sie die bisher geltende "Rockpflicht" außer Kraft. Die Stewardessen in den Hochgeschwindigkeitszügen hatten seit der Eröffnung der Strecke Madrid-Sevilla 1992 im Dienst Röcke tragen müssen. Die Klage einer Gewerkschaft gegen diese Vorschrift wurde vom obersten Gerichtshof abgewiesen. Die Richter sahen keine Verletzung von Grundrechten.
Bahn bietet Beschäftigungsbündnis gegen Mehrarbeit
(19.05.) BERLIN - Die DB fordert längere und flexiblere Arbeitszeiten als Gegenleistung der Beschäftigten für einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Das Ende des Jahres auslaufende Beschäftigungsbündnis könne bis 2008 verlängert werden, wenn die Gewerkschaften einem Flächentarifvertrag mit wettbewerbsfähigen Regelungen zustimmten, teilte die Bahn am Dienstag in Berlin mit. Konkret fordert die Bahn im Rahmen des Flächentarifvertrages die Erhöhung der Regeljahresarbeitzeit von 1.984 auf 2.088 Stunden (entspricht der Rückkehr zur 40 Stunden-Woche), die Einführung von Arbeitszeitkorridoren von +/-10 Prozent zur temporären Anpassung der Arbeitszeit bei wirtschaftlichen und regionalen Erfordernissen, eine Reduzierung der Anrechnung unproduktiver Zeiten (u.a. Pausen, Tätigkeitsunterbrechungen), die Umwandlung von fixen in variable Entgeltbestandteile im Rahmen einer neuen Vergütungssystematik sowie die Reduzierung und Pauschalisierung der Zulagen und Zuschläge. Eine Reduzierung des monatlichen Tabellenentgelts ist nicht beabsichtigt.
Personalvorstand Dr. Norbert Bensel betonte: "Notwendig ist eine neue Tarifpolitik, die das Thema Wettbewerbsfähigkeit sowohl national wie international angemessen berücksichtigt." Im Personen- und Güterverkehr konkurriere die Bahn mit dem Verkehr auf der Straße, in der Luft und auf dem Wasser. Bei jeder Ausschreibung im Regionalverkehr seien die Wettbewerber andere schienengebundene Unternehmen, sehr oft auch Betriebe großer ausländischer Bahnunternehmen. Und gerade in der Konkurrenz mit anderen schienengebundenen Unternehmen werde der Wettbewerb oft über Personalkosten entschieden. Die Bahn habe gegenüber ihren Konkurrenten wesentliche Nachteile bei den Personalkosten – niedrigere Produktivität, höheres Entgeltniveau, höhere Zulagen und niedrigere produktive Jahresarbeitszeit. Sie brauche daher eine Annäherung an die Personalkosten der Wettbewerber und bei Ausschreibungen im Regionalverkehr ein vergleichbares Tarifniveau, um nicht weitere Ausschreibungen zu verlieren.
Die Gewerkschaften wiesen die Forderungen erwartungsgemäß als nicht akzeptabel zurück. Die Vorschläge seien eine "drastische Verschlechterung geltender Tarifbestimmungen", erklärten die Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA. "Wieder einmal fällt dem Bahnvorstand nichts anderes ein, als die eigenen Managementversäumnisse auf dem Rücken der Beschäftigten abzuladen", kritisierten Transnet-Chef Norbert Hansen und der GDBA-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel. Beide kündigten eine breite Diskussion unter ihren Mitgliedern an und drohten mit weiteren Aktionen.
(19.05.) FRANKFURT/Main - Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat am Dienstag der DB offiziell die "raumordnerische Beurteilung" für die von der Bahn beantragten Varianten A und B zur Streckenführung der Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar in Baden-Württemberg übergeben. Das Regierungspräsidium lehnt darin die von der Bahn eindeutig bevorzugte Variante B - Anbindung des Hauptbahnhofs Mannheim und Direktverbindung zur Hochgeschwindigkeitsstrecke Mannheim-Stuttgart - ab. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, würde eine Trasse an Mannheim vorbei zu viel Fläche verbrauchen und die Fernverkehrsanbindung des Rhein-Neckar-Dreiecks gefährden. Außerdem seien drei Naturschutzgebiete, zwei Feldhamster-Kolonien und die Trinkwasserversorgung in Gefahr. Der Raumordnungsbeschluss des Präsidiums gilt für die Dauer von fünf Jahren.
Im Jahr 2002
hatte die Deutsche Bahn die Durchführung der Raumordnungsverfahren zum Bau der
Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar in Hessen und Baden-Württemberg
beantragt. In Baden-Württemberg wurden zwei Varianten untersucht: Die Variante
A sieht eine zweigleisige Streckenführung ausschließlich über das Stadtgebiet
und den Mannheimer Hauptbahnhof vor. Variante B beinhaltet neben der selben
zweigleisigen Anbindung des Mannheimer Hauptbahnhofes (Variante A) zusätzlich
noch die direkte Anbindung der neuen Strecke an die vorhandene
Hochgeschwindigkeitsverbindung Mannheim-Stuttgart. Dadurch hat die Variante B
nach Meinung der DB einen sehr viel höheren verkehrlichen Nutzen.
Aus Sicht der Bahn berücksichtigt die jetzige Entscheidung des Regierungspräsidiums
lediglich die Belange der Region. Die verkehrspolitischen Ziele des Projektes
gingen allerdings weit über den Raum Rhein/Neckar hinaus, hieß es. Vor diesem
Hintergrund stelle allein die Variante B unter Berücksichtigung der regionalen,
überregionalen und verkehrspolitischen Aspekte eine zukunftsweisende Lösung
dar - dies insbesondere aufgrund der absehbaren Entwicklungen im transeuropäischen
Schienenverkehr (Personen- und Güterverkehr). Hinzu komme, dass mit der
Variante A die Weiterentwicklung des Regional- und Nahverkehrs erheblich
erschwert wäre, da der Knoten Mannheim schon heute an die Grenzen seiner
Leistungsfähigkeit stoße. Die DB will die raumordnerische Beurteilung des
Regierungspräsidiums Karlsruhe jetzt intensiv prüfen. In Hessen soll das
Raumordnungsverfahren im Sommer diesen Jahres abgeschlossen werden. Erst nach
eingehender Auswertung beider Raumordnungsentscheide und nach Verabschiedung des
neuen Bundesschienenwegeausbaugesetzes - voraussichtlich ebenfalls im Sommer - könne über das weitere Vorgehen entschieden werden, teilte die DB mit.
"WiWo": DB will Güterverkehr verstärken
(19.05.) BERLIN - Nach Informationen der "WirtschaftsWoche" hat sich die DB um die Kohlebahnen beworben, die die RAG (früher Ruhrkohle) betreibt und die RAG-Chef Werner Müller bis Ende 2004 verkaufen will. Wie es in einem Vorabbericht der Wirtschaftszeitung heißt, ist die RAG-Eisenbahn mit 180 Millionen Euro Umsatz und 2.400 Waggons, die jährlich 21.000 Tonnen befördern, Deutschlands größter Kohletransporteur auf der Schiene. Laut dem Bericht verhandelt die DB nach Brancheninformationen parallel auch über einen Einstieg bei der kommunalen Häfen und Güterverkehr AG in Köln, die vor dem Ausstieg aus einem Joint-Venture mit den Schweizerischen Bundesbahnen stehe, sowie mit Ferrovie Nord Cargo in Mailand, einer Güterbahn im mehrheitlichen Besitz der norditalienischen Provinz Lombardei.
RoLa Dresden - Lovosice wird eingestellt
(19.05.) DRESDEN - Die "Rollende Landstraße" (RoLa) zwischen Dresden und dem tschechischen Lovosice wird eingestellt. Darauf verständigten sich nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" am Dienstag in Prag Vertreter beider Seiten. Seit dem 1. Mai, an dem mit der EU-Osterweiterung die Zollkontrollen an der Grenze zu Tschechien entfielen, war die Auslastung der an Züge von siebzig bis achtzig Prozent in den vergangen Jahren drastisch auf unter 10 Prozent eingebrochen, weil die Lkw-Unternehmer wieder auf die Straße auswichen. Damit gilt das Projekt, das trotz der guten Auslastung bereits in den letzten Jahren von Sachsen und Tschechien finanziell unterstützt worden war, als nicht mehr finanzierbar. Einen Termin für die Einstellung des Verkehrs gibt es laut "Sächsischer Zeitung" noch nicht. Das sächsische Wirtschaftsministerium sprach vom "frühstmöglichen Zeitpunkt". Bis dahin würden die Zahl der täglichen Zugfahrten reduziert und die Preise gesenkt. Details seien erst in den kommenden Tagen klar.
Bombardier erste Multisystem-Lokomotive für SBB Cargo vor
(19.05.) KASSEL - Bombardier Transportation hat am Dienstag seine erste
Multisystem-Lokomotive vorgestellt. Sie ist zugleich die 34.000. Lok, die seit
1848 am Standort Kassel gebaut wurde. Insgesamt 18 elektrische Güterzuglokomotiven
mit der Bezeichnung Bombardier* TRAXX* MS wurden im Mai 2003 von den
Schweizerischen Bundesbahnen bestellt. Die Lokomotiven sollen von Oktober 2004
bis März 2005 dem Kunden übergeben werden. Der modulare Aufbau der Lokomotive TRAXX
MS gestattet die Ausrüstung mit modernster Hochleistungselektronik sowohl für
das 15 kV Wechselstromnetz der Schweiz als auch für das 3 kV Gleichstromnetz
Italiens. Die leichte und kompakte Antriebsausrüstung vom Typ MITRAC,
setzt Maßstäbe beim sparsamen Verbrauch von Energie. Es werden die
schweizerischen und italienischen Zugsicherungssysteme installiert. Damit erfüllen
die Mehrsystemlokomotiven alle Voraussetzungen für einen grenzüberschreitenden
Güterzugverkehr zwischen der Schweiz und Italien, insbesondere auf der Strecke
Bellinzona - Luino - Gallarate.
Dank der konsequenten Plattformstrategie verfügt die Multisystem-Lokomotive über
zahlreiche Gleichteile, mit der sie sich problemlos in die von SBB Cargo bei
Bombardier bestellte Flotte von insgesamt 50 Zweisystem-Güterzuglokomotiven
integrieren lässt. Durch diesen Synergieeffekt kann SBB Cargo im Bereich
Unterhalt und Ausbildung Kosten einsparen. Die in bereits über 298 Exemplaren
nach Deutschland und in die Schweiz ausgelieferten TRAXX-Lokomotiven
haben sich auf weit über 54 Millionen Kilometer bewährt. Sie garantieren eine
außerordentlich hohe Verfügbarkeit und niedrige Kosten für Betrieb und
Wartung. Die bis zu 140 km/h schnelle Lokomotive mit einer Leistung von 5,6 MW
bei 15 kV Wechselstrom wurde zu einem großen Teil bei Bombardier in Oerlikon
und Turgi (Schweiz) entwickelt. Sie wird in Kassel gebaut und anschließend in
der Schweiz von Bombardier in Betrieb gesetzt.
Der Standort Kassel wurde vor über 150 Jahren von Carl Anton Henschel begründet.
Der ersten Lokomotive „Drache“ folgten bis heute insgesamt 34.000 Dampf-,
Diesel- und Elektrolokomotiven. Zahlreiche Entwicklungen aus Kassel haben die
Geschichte des Lokomotivbaus richtungweisend geprägt. So lieferte das Werk 1898
die weltweit erste Heißdampf-Personenzug-Lokomotive mit einer für die damalige
Zeit beeindruckenden Leistung. Auch die erste Einheitslok, eine Heißdampf-Vierzylinder-Verbund-Schnellzuglokomotive
der Baureihe 02, entstand in Kassel, ebenso Hoch- und Mitteldrucklokomotiven und
Kondensloks. Für weltweites Aufsehen sorgten in den 30er Jahren des vergangen
Jahrhunderts Schnellfahrlokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu
175 km/h bzw. 186 km/h. Die 200 km/h-Marke durchbrach die 1940 gelieferte
elektrische Schnellzug-Lokomotive E 19, deren Höchstgeschwindigkeit von 225
km/h erst 1970 durch die mittlerweile legendäre E 03 mit 286 km/h übertroffen
wurde. Noch schneller sind die Anfang der 90er Jahre in Kassel gefertigten
ICE-Triebköpfe. Im letzten Jahr wurden im Bombardier-Werk Kassel 153 Elektro-
und Diesel-Lokomotiven für den deutschen und den internationalen Markt gebaut.
Erneuerung der Eisenbahnüberführung "Am Salzmagazin" in Köln
(18.05.) KÖLN - Die Eisenbahnbrücke über die Straße "Am Salzmagazin" im
westlichen Einfahrbereich des Kölner Hauptbahnhofes wird an sechs Wochenenden
von Mai bis Juli erneuert. Das alte Bauwerk aus dem Jahre 1891 trägt sieben
Gleise, über die täglich mehr als 900 Zugfahrten verkehren. Die Konstruktion
aus schweißeisernem Material muss komplett ausgetauscht werden.
Als Zwischenzustand wurden in den vergangenen Monaten die alten Bauteile
teilweise gegen vierzehn Hilfsbrücken ausgetauscht. Jetzt wird an mehreren
Wochenenden von Mai bis Juli, ausgenommen Pfingsten, die neue Konstruktion
eingebaut. Dafür wurden sieben Stahlüberbauten mit einem Gewicht von bis zu
130 Tonnen, einer Länge von 22 Metern und einer Breite bis zu 5 Metern
hergestellt. Diese Bauteile werden an den Wochenenden mit einem Spezialgüterwagen
angeliefert und von Deutschlands leistungsfähigsten Schienenkränen eingehoben.
Wie die DB weiter mitteilte, haben die Arbeiten auch Auswirkung auf die ohnehin
schon komplizierte Fahrplansituation im Kölner Hauptbahnhof. Fahrplanänderungen
seien daher unvermeidlich. Um während der Bauarbeiten weiterhin die Station Köln
West anfahren zu können, wurde dort ein provisorischer Bahnsteig auf der Seite
des Stadtgartens gebaut. Auf allen Stationen, auf denen Nahverkehrslinien
umgeleitet werden bzw. abweichend der normalen Gleisbelegung fahren, wird zusätzliches
Servicepersonal eingesetzt. Die Information der Kunden erfolgt im Internet durch
die Seite http://bauarbeiten.bahn.de/nrw.
Dort wird auch ein kostenloser E-Mail-Newsletter angeboten. Bei der Eingabe der Fahrplandaten in die
elektronische Fahrplanauskunft sind die Bauarbeiten berücksichtigt. Das
bedeutet, dass die Fahrplanänderungen bzw. Umleitungen und die damit
verbundenen Reisezeitverlängerungen angezeigt werden. Die Videotext-Tafeln 580
und 581 des WDR bieten ebenso Informationsmöglichkeiten, wie ein automatisches
Info-Telefon unter der Telefonnummer 0180 1 629 629 (Ortstarif). Eine
umfangreiche Broschüre mit allen Fahrplandaten liegt in den Reisezentren und an
den Service-Points aus. Außerdem kündigt "Max Maulwurf" auf Plakaten seit
Tagen auf allen betroffenen Stationen die Fahrplanänderungen an. Die
Bekanntgabe der Termine und die detaillierte Information über die Maßnahmen in
den jeweiligen Bauphasen erfolgt ebenfalls mit Plakataktionen auf allen
Stationen und in den Zügen des Nahverkehrs.
Endgültiges Aus für Muldentalbahn?
(18.05.) CHEMNITZ - Die DB hat nach einem Bericht der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse" beim Eisenbahnbundesamt das Stilllegungsverfahren für die Muldentalbahn eingeleitet. Zuvor war nach Informationen der Zeitung ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen, das sich um die Übernahme der Muldentalbahn bemüht hatte, wegen des Investitionsaufwands zur Sanierung einer Brücke von seinem Vorhaben zurückgetreten, die Bahnstrecke zu übernehmen. Kommunale Politiker sprachen von einer Katastrophe für den Tourismus in Wolkenburg und im Muldental, sollte die Bahnstrecke tatsächlich stillgelegt werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz forderte, jetzt müssten der Landkreis, die Kommunen, die Vereine und weitere Helfer aktiv werden, "um wenigstens den Abschnitt Glauchau-Wolkenburg zu retten."
Sofortprogramm für Bahnhof Bad Harzburg abgeschlossen
(18.05.) HANNOVER - Dank des gemeinsamen Engagements der Deutschen Bahn, der
Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und des Zweckverbandes Großraum
Braunschweig (ZGB) wurde der denkmalgeschützte Bahnhof Bad Harzburg
kundenfreundlich renoviert. Im Rahmen des Sofortprogramms für Bahnhöfe erhielt
das Bahnhofsgebäude eine sanierte Fassade. Die Empfangshalle im Inneren
erstrahlt in neuem Glanz und wird durch eine moderne Beleuchtung ins rechte
Licht gerückt. Damit kommen auch die restaurierte Decke, die historischen
Oberlichter und der neue Wartebereich gut zur Geltung. Sämtliche Lichtmasten
und Stahlkonstruktionen der Bahnsteigdächer wurden ebenfalls neu gestrichen.
Zum bequemeren Warten stehen auf den Bahnsteigen jetzt zusätzliche Bänke und
neue Wetterschutzanlagen. Ferner wurde die Beschilderung im gesamten
Bahnhofsbereich durch eine neue ersetzt, so dass sich alle Reisenden leicht
orientieren können.
Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der LNVG, stellt fest:„ Das Bahnhofsgebäude
in Bad Harzburg ist eines von insgesamt acht Gebäuden, die im Rahmen des
Sofortprogramms 2003 mithilfe von Landesmitteln renoviert werden konnten. Da
attraktive Bahnhöfe das Image des Nahverkehrs wesentlich prägen, erwarten wir,
dass unsere Investitionen dazu beitragen, dass der Bahnhof Bad Harzburg in
Zukunft auch von mehr Fahrgästen genutzt wird.“ Berthold Uebel, Leiter des
zuständigen Bahnhofsmanagements Braunschweig, betonte zum Abschluss der
Arbeiten: "Nun sollten wir darauf achten, dass alles so sauber und ansehnlich
bleibt. Daher appelliere ich eindringlich an alle, ein waches Auge auf das
gesamte Bahnhofsareal zu haben. Graffiti, Vandalismus und Sachbeschädigungen
werden wir nicht dulden." Im Jahr 2003 wurden 79 Bahnstationen in
Niedersachsen modernisiert. Die Gesamtinvestitionen betrugen rund 4,7 Millionen
Euro, wovon circa 3,5 Millionen Euro durch Landeszuschüsse finanziert wurden.
Die Kosten für die Modernisierung in Bad Harzburg betragen rund 220 000 Euro.
Das Land Niedersachsen trägt circa 165 000 Euro; der ZGB beteiligt sich mit
rund 40 000 Euro.
ÖBB-Strukturreform: Gründung von 5 Gesellschaften
(18.05.) WIEN - Die ÖBB Holding AG und die Österreichischen Bundesbahnen haben am Montag die fünf Gesellschaften ÖBB-Personenverkehr AG (Vorstand: Ferdinand Schmidt Aufsichtsrat: Dipl.-Bw. Rüdiger vorm Walde, Niki Lauda, Mag. Erich Söllinger), Rail Cargo Austria AG (Vorstand: Ferdinand Schmidt Aufsichtsrat: Dipl.-Bw. Rüdiger vorm Walde, Dr. Kari Kapsch, Mag. Erich Söllinger), ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG (Vorstand: Dr. Alfred Zimmermann Aufsichtsrat: Dr. Josef Moser, Dr. Hermann Egger, Mag. Rudolf Fischer), ÖBB-Dienstleistungs GmbH (Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Moldaschl) sowie die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH (Geschäftsführer: Dr. Josef Moser) gegründet. In der Generalversammlung der Österreichischen Bundesbahnen erfolgte außerdem die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2003. Aufgrund der Beendigung der Funktionsperiode des Aufsichtsrates wurde mit der heutigen Generalversammlung die Neuwahl des Aufsichtsrates vorgenommen. Als neue Aufsichtsräte wurden nachfolgende Mitglieder bestellt: Dr. Wolfgang Reithofer (Vorsitzender), Franz Rauch, Dr. Siegfried Dillersberer, DI Dr. Hermann Egger, Ing. Mag. Rudolf Fischer, Dr. Reinhard Iro, Dr. Kari Kapsch, Niki Lauda, Prof. Dr. Fredmund Malik und DDr. Regina Prehofer.
Stolpe: Bahn-Börsengang schon im nächsten Jahr möglich
(17.05.) BERLIN - Die Meinungen über den Zeitpunkt des geplanten Börsengangs der DB gehen weiterhin stark auseinander. Galt bislang 2006 als der frühest mögliche Termin, hat Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) jetzt in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" einen Börsengang der Bahn AG schon im nächsten Jahr nicht ausgeschlossen. Stolpe sagte, die Bahn werde an die Börse gehen, sobald sie etwa über schwarze Zahlen ihre Börsenfähigkeit nachgewiesen habe und das Umfeld eine Teilprivatisierung zulasse. "Es könnte sein, dass das 2005 schon so weit ist." Im Gegensatz zu Stolpe hatten Anfang Mai Verkehrspolitiker aller Parteien vor einem übereilten Börsengang der DB gewarnt und gefordert, dass die Bahn als Voraussetzung erst über mehrere Jahre schwarze Zahlen schreiben müsse.
Abfrage online: Fahrplanvorschau der SBB
(17.05.) BERN - Der künftige Fahrplan von Bahn 2000 findet bei den Reisenden schon jetzt großes Interesse. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben deshalb eine online-Version des Fahrplanentwurfs ins Internet gestellt. Unter www.sbb.ch/bahn2000 können Interessierte für jede beliebige SBB-Strecke die beste Verbindung und die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten abfragen. Unter derselben Internetadresse finden sich in der Rubrik "Neues Bahnfahren" die wichtigsten Angebotsveränderungen im Überblick – auf einer interaktiven Schweizer Karte fürs ganze Land sowie tabellarisch aufgelistet für die einzelnen Regionen. Unter "Projekt Bahn 2000" finden sich Zahlen und Fakten rund um das Projekt. Die Rubrik "News und Events" schließlich liefert aktuelle Informationen und wichtige Termine zu Bahn 2000. Und wer mag, spielt mit im Quiz und beantwortet die wöchentlich neuen Fragen. Noch liegt der neue Fahrplan für die Zeit ab dem 12. Dezember 2004 erst im Entwurf vor. Die Vernehmlassung wurde in diesen Tagen abgeschlossen. Die Auswertung läuft. Der definitive Fahrplan wird ab dem 11. Oktober 2004 veröffentlicht.
Wegen Bahn 2000 mehr Personal für die SBB
(17.05.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) stocken mit dem Beginn der Bahn 2000 im kommenden Dezember ihr Personal auf. Die Zahl der Zugbegleiter werde voraussichtlich um 200 erhöht, sagte SBB-Sprecher Danni Härry zu einem Bericht der "SonntagsZeitung". Zum Jahresende 2004 sollen 1.870 Zugbegleiter im Dienst sein. Grund ist der Fahrplanausbau im Rahmen der Bahn 2000, welche die Kapazitäten der SBB erhöht.
15 Tote bei Kollision von Zug und Bus in Ukraine
(17.05.) KIEW (AFP) - Beim Zusammenstoß eines Güterzuges mit einem Linienbus in der Ukraine sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen und rund 20 weitere verletzt worden. In der Nähe der Stadt Odessa wurde am Samstag ein Omnibus an einem unbeschrankten Bahnübergang der Ortschaft Kernitschki nahe der Grenzen zu Rumänien und Moldawien von einem Güterzug erfasst und 500 Meter mitgeschleift, teilte der ukrainische Zivilschutz mit. Ein Bahnwärter berichtete der Nachrichtenagentur Interfax, der Zug habe den Bus noch rund einen halben Kilometer weit mitgeschleift, bevor er schließlich zum Stillstand kam.
Bei einem Zugunglück in Italien sind mindestens zehn Menschen schwer verletzt worden. Aus zunächst unbekannter Ursache entgleisten drei Züge auf der Strecke zwischen Genua und Mailand, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA meldete. Das Unglück ereignete sich demnach auf der Höhe von Serravalle Scrivia, etwa 50 Kilometer nördlich der Hafenstadt Genua an der ligurischen Küste.
Absichtserklärung für ETCS-Projekt unterzeichnet
(15.05.) BERLIN - In Paris haben Bahnchef Hartmut Mehdorn, Louis
Gallois, Präsident der französischen Staatsbahnen SNCF sowie Jean-Pierre
Duport, Präsident der französischen Infrastrukturbehörde RFF, am Freitag eine
Absichtserklärung über ein gemeinsames Projekt zur Einführung des europäischen
Leit- und Sicherungssystems ETCS auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke
Paris-Saarbrücken-Ludwigshafen (später Frankfurt/Main) unterzeichnet. Ziel des
Projektes ist es, den Nachweis der betrieblichen Eignung für ETCS sowohl für
das französische wie für das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz zu erbringen.
Der Verknüpfung der beiden größten europäischen Hochgeschwindigkeitsnetze
unter ETCS-Betrieb und der Erprobung eines störungsfreien grenzüberschreitenden
Verkehrs kommt dabei besondere Bedeutung zu. Auf der Strecke sollen die bisher
angewendeten nationalen Systeme auch weiterhin verwendet werden, so dass auch
Fahrzeuge mit nationaler Ausrüstung verkehren können. Auch dieser Mischbetrieb
soll erstmals unter Betriebsbedingungen erprobt werden. Darüber hinaus wird
auch das rollende Material der SNCF in Deutschland und umgekehrt das Material
der Deutschen Bahn in Frankreich im ECTS-Einsatz erprobt. Das ist eine der
Voraussetzungen für reibungslosen grenzüberschreitenden Verkehr.
Da bisher Testerfahrungen nur für nationale Lösungen vorliegen, ist nun die
Erprobung der Netzverknüpfung und der Verknüpfung alter und neuer nationaler
Techniken wichtig. Mit einem erfolgreichen Abschluss dieser Tests wird der endgültige
Nachweis erbracht, dass ETCS die geeignete Leit- und Sicherungstechnik für
einen gemeinsamen europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr ist. Gleichzeitig
sollen die Tests dazu dienen, technische und betriebliche Regeln für den
Verkehr auf beiden Netzen unter ETCS zu erarbeiten. Dabei sollen die Möglichkeiten
zur Vereinheitlichung der Regelwerke beider Bahnsysteme geprüft und genutzt
werden. Wegen der besonderen europäischen Bedeutung werden sich die Partner bei
der Europäischen Union gemeinsam für die Förderung des Forschungs- und
Erprobungsprojekts einsetzen. Die Erfahrungen der Kooperationspartner sollen den
Bahnen der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden.
Asien-Europa-Express angekommen: Istanbul - Köln in 79 Stunden
(15.05.) KÖLN - Die 3.000 Kilometer lange Testfahrt des Güterzuges
"Asien-Europa-Express" von Istanbul über Mannheim nach Köln hat rund
20 Stunden früher als geplant ihr Ziel erreicht. Am vergangenen Sonntag war der
500 Meter lange Güterzug von Bahnchef Hartmut Mehdorn und dem türkischen
Generaldirektor der türkischen Bahn TCDD, Süleyman Karaman, mit einer
Zielvorgabe von 100 Stunden Transportzeit auf die Reise geschickt worden. Der
mit einer durchlaufenden, interoperablen Europa-Lokomotive der Baureihe 189 von
Siemens bespannte Zug wurde ohne Lokwechsel von Istanbul-Halkali über
Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich bis nach Deutschland gezogen. Nach nur
69 Stunden passierte der Asien-Europa-Express die österreichisch / deutsche
Grenze in Passau. Die weitere Fahrtdauer bis Köln betrug 10 Stunden, die
Aufenthaltsdauer in Mannheim für die Empfangspressekonferenz herausgerechnet.
In einem speziell eingelegten Zwischenhalt in Mannheim wurde der Zug von Dr.
Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender der DB/Stinnes-Güterbahn Railion, und dem
Güterbahnchef der TCDD, Veysi Kurt, vor Vertretern der Presse begrüßt. Klaus
Kremper: "Der Asien-Europa-Express zeigt, wie attraktiv und wettbewerbsfähig
die Schiene sein kann, wenn die beteiligten Bahnen, aber auch die
administrativen Stellen wie Zoll- und Grenzbehörden, zusammenarbeiten. Unser nächster
Schritt ist jetzt, die gewonnenen Erfahrungen in eine regelmäßige
Shuttleverbindung zwischen der Türkei und Deutschland einfließen zu lassen."
Auch Güterbahnchef Veysi Kurt, der den Zug von Istanbul bis Mannheim begleitet
hatte, ist von der Machbarkeit überzeugt: "Die türkische Bahn steht voll
und ganz hinter der Realisierung dieses Projektes."
Mit dem Asien-Europa-Express ist nun der Grundstein für regelmäßige und
schnelle Zugverkehre zwischen der Türkei und Deutschland gelegt. Die avisierte
Transportzeit von rund 100 Stunden ist für die Schiene im Vergleich zum LKW,
der sechs Tage für die Strecke benötigt, ein Wettbewerbsvorteil. "Mit
diesem Transportangebot kann die Schiene den florierenden Warenaustausch
zwischen Zentraleuropa und der Türkei unterstützen", so Klaus Kremper.
Die Vermarktung des "Asien-Europa-Express" an Kunden aus Industrie,
Handel und der Logistikbranche übernimmt die DB/Stinnes-Tochterfirma Railog,
die bereits langjährige Erfahrungen in der Erschließung des südosteuropäischen
Transportmarktes besitzt. Günther J. Ferk, Geschäftsführer der Railog Gruppe,
sieht eine Realisierung regelmäßiger Verkehre bereits in den nächsten
Monaten: „Wir werden mit einem Zugpaar pro Woche den Regelverkehr aufnehmen,
um dann sukzessive die Ausweitung des Transportangebotes voranzutreiben und
gehen jetzt auf die Kunden zu. Mit der Kombination des neuen Produktes und
unserem RailHub Konzept sind wir in der Lage unseren Kunden die gesamte
logistische Kette anzubieten, auch wenn diese über keinen Gleisanschluss verfügen.“
Interessierte Kunden können beim Produkt Management von Railog Deutschland
unter der Telefonnummer (06107-509251) Informationen zum Shuttleverkehr
erhalten. Am Projekt "Asien-Europa-Express" beteiligt sind die DB-Güterbahn
Railion, die türkische Bahn TCDD, die bulgarische Bahn BDZ, die rumänische
Bahn CFR, die ungarischen Bahnen MAV und GySEV sowie die österreichische Bahn
ÖBB. Das Protokoll des genauen Fahrtverlaufs kann unter www.railion.com
abgerufen werden.
Ermittlungen gegen Bahnchef Mehdorn werden eingestellt
(15.05.) BERLIN (dpa/eig. Ber.) - Bahnchef Hartmut Mehdorn ist vom Verdacht der Korruption entlastet. Das Ermittlungsverfahren solle noch im Mai eingestellt werden, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe. Der vor zwei Monaten von Ermittlern geäußerte Anfangsverdacht der Korruption habe sich als falsch erwiesen. Die Untersuchungen gegen Brandenburgs Ex-Verkehrsminister Hartmut Meyer und Bahnvorstand Klaus Daubertshäuser sind noch nicht abgeschlossen. Meyer hatte der Bahn Ende 2002 einen Zehn-Jahres-Vertrag für den Nahverkehr in Brandenburg gegeben. Nach seinem Ausscheiden aus dem Ministeramt 2003 erhielt er dann einen Beratervertrag bei der Bahn.
Kölner Hauptbahnhof nach einem Kabelbrand geräumt
(15.05.) KÖLN - Wegen eines Brandes im Kölner Hauptbahnhof und einer damit verbundenen einstündigen Sperrung ist es am Freitag Nachmittag zu Behinderungen im Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen gekommen. Wie die Feuerwehr mitteilte, hatte ein Brandmelder Alarm geschlagen, weil sich offenbar ein Kabel im zweiten Untergeschoss des Verkehrsknotenpunktes entzündet hatte. Die Feuerwehr rückte mit drei Löschzügen aus und erstickte die Flammen. Die Ursache des Brandes war zunächst nicht bekannt, Verletzte wurden nicht gemeldet. Nach Angaben eines Sprechers der DB waren mehrere hundert Reisende von dem Zwischenfall betroffen. Die Nahverkehrszüge wurden um den Bahnhof umgeleitet, die Fernverkehrsverbindungen mussten auf die Station Köln-Deutz-Tief ausweichen.
Bahn setzt nach versuchtem Anschlag Belohnung aus
(15.05.) KLEVE (AP/eig. Ber.) - Die DB hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Urheber eines versuchten Anschlags auf die auch von ICE-Zügen befahrene Strecke Oberhausen - Arnheim führen. Am 28. April war in Wesel-Feldmark eine 13,5 Kilogramm schwere Stahlplatten-Konstruktion entdeckt worden, die auf ein Gleis aufgeschraubt gewesen war. Bei einer am Freitag in Kleve am Niederrhein abgehaltenen Pressekonferenz sagte der Leiter des zuständigen Bundesgrenzschutzamtes, Martin Büssow, die Stahlplatten hätten "die Entgleisung eines Personenzuges verursachen können". Nach bisherigen Erkenntnissen muss ein Zug gegen das Hindernis gestoßen sein und es etwa 100 Meter weit vor sich hergeschoben haben. Dann sei die aus vier Stahlplatten, dicken Bolzen und Muttern bestehende Konstruktion weggeschleudert worden, hieß es. Bislang fehlt von den Tätern noch jede Spur. Deshalb sollen von heute an im Großraum Wesel über 30.000 Flugblätter und Plakate verteilt werden, auf denen der Tatort und das für die Tat verwendete Material abgebildet sind. "Wir sind sehr optimistisch, den Täter zu ermitteln, und werden alles daran setzen, dass uns das gelingt", betonte Büssow. Für Hinweise aus der Bevölkerung wurde die gebührenfreie Rufnummer 0800-4540229 eingerichtet.
DB steigert Umsatz und verringert Minus
(14.05.) BERLIN - Der am Donnerstag vorgestellte Konzernabschluss 2003 der DB bestätigt die im März veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Der Umsatz stieg demnach um 51,1 Prozent auf 28,23 Milliarden Euro, was maßgeblich auf die erstmals ganzjährige Einbeziehung der in der zweiten Jahreshälfte 2002 akquirierten Stinnes-Aktivitäten zurückzuführen ist. Bereinigt um konsolidierungsbedingte Veränderungen konnte der DB-Konzern den Umsatz um zwei Prozent auf 15,89 Milliarden Euro steigern. Der Konzern-Außenumsatz wurde im vergangenen Jahr im Wesentlichen getragen von den zwei Unternehmensbereichen Transport und Logistik mit 38 Prozent und Personenverkehr mit rund 40 Prozent, wovon der Fernverkehr etwa elf Prozentpunkte ausmacht. Die Infrastrukturbereiche Personenbahnhöfe und Fahrweg profitierten von der weiter steigenden Nachfrage konzernfremder Kunden und erzielten beim Außenumsatz zweistellige Wachstumsraten. Das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen war mit minus 172 Millionen Euro um 282 Millionen Euro besser als im Vorjahr. "Die Bahn bleibt damit konsequent auf Kurs in Richtung Gewinnzone", betonte Bahnchef Hartmut Mehdorn auf der Bilanzpressekonferenz. "Trotz schwacher Konjunktur und verschärften Wettbewerbs haben wir mit Hilfe unternehmerischer Gegensteuerungsmaßnahmen unsere Ziele erreicht und erneut Verlässlichkeit bewiesen." Mehdorn unterstrich, dass die DB das laufende Jahr mit einem positiven Betrieblichen Ergebnis abschließen wolle.
Die Verkehrsmärkte entwickelten sich 2003 erneut schwächer als erwartet. Zusätzlich
sah sich der DB-Konzern insbesondere im Personenfernverkehr mit aggressiven
Angeboten von Billig-Airlines und einem insgesamt verschärften Wettbewerb
konfrontiert. Angesichts dieses Marktumfelds zeigte sich der Vorstand mit der
Entwicklung der Verkehrsleistung zufrieden. Im Vergleich zur Entwicklung des
deutschen Personenverkehrsmarkts, der 2003 um 2,4 Prozent schrumpfte, lag die
Verkehrsleistung im gesamten Schienenpersonenverkehr der Bahn mit einem Rückgang
um nur 0,4 Prozent auf 69,5 Milliarden Personenkilometer (Pkm) annähernd auf
Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Individualverkehr konnten damit Marktanteile
gewonnen werden. Durch gezielte Angebotsveränderungen ergab sich auf kürzeren
Entfernungen eine gewollte und spürbare Umorientierung der Kunden vom
Fernverkehr zum Nahverkehr. Während damit die Verkehrsleistung im Fernverkehr
im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf 31,6 Milliarden Pkm zurückging,
entwickelte sich die Verkehrsleistung im Nahverkehr mit einem Anstieg um 3,4
Prozent auf 37,9 Milliarden Pkm erfreulich positiv, was vor allem auf Qualitätsverbesserungen
und Ausweitungen des Angebots zurückzuführen ist. Auch die DB-Busverkehre
konnten im Jahr 2003 zulegen.
Der aus der erfolgreichen Integration der Stinnes AG neu entstandene
Unternehmensbereich Transport und Logistik konnte im Bereich Schenker und auch
im Geschäftsfeld Railion ein erfolgreiches Jahr verbuchen. Geprägt durch die
im Jahresverlauf zunehmende Erholung des dominierenden Straßengüterverkehrs
konnte der deutsche Güterverkehrsmarkt 2003 – auf Basis vorläufiger
Verkehrsleistungsdaten – nur um rund ein Prozent zulegen. Gemessen daran kann
bei Railion eine positive Bilanz gezogen werden: Die Tochtergesellschaft Railion
Deutschland AG (vormals DB Cargo AG) steigerte die Verkehrsleistung um 2,1
Prozent auf 74 Milliarden Tonnen-kilometer (tkm) und konnte ihren Marktanteil
stabilisieren. Einschließlich der internationalen Töchter Railion Nederland
N.V. und Railion Danmark A/S konnte Railion insgesamt eine Verkehrsleistung von
79,9 Milliarden tkm und damit einen Anstieg um 2,4 Prozent gegenüber dem
Vorjahr erzielen.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz berichtete der Vorstand zudem über einen
zufriedenstellenden Start ins Geschäftsjahr 2004. In einem erneut rückläufigen
Personenverkehrsmarkt konnte der DB-Konzern die Verkehrsleistung auf der Schiene
um 1,2 Prozent auf 16,6 Milliarden Personenkilometer steigern. Im weiter
wachsenden Güterverkehrsmarkt überzeugte Railion mit Zuwächsen der
Verkehrsleistung von 9,7 Prozent in Deutschland sowie insgesamt - unter
Einschluss der internationalen Aktivitäten - von 9,1 Prozent auf 21
Milliarden Tonnenkilometer. Auch die übrigen Geschäftsfelder im
Unternehmensbereich Transport und Logistik behaupteten sich gut. Nachdem mit
Wirkung zum 1. Januar 2004 die im Rahmen der Stinnes-Akquisition mit erworbenen
Aktivitäten Brenntag und Interfer planmäßig veräußert worden sind, liegt
der im ersten Quartal 2004 erzielte Umsatz von 5,73 Milliarden Euro rund 1,2
Milliarden Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Bereinigt um den
Abgangseffekt konnte damit ein Wachstum im Kerngeschäft von 3,9 Prozent erzielt
werden. Das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum von minus 120 Millionen Euro auf minus 82 Millionen Euro. Die
Zahlen des ersten Halbjahres 2004 sollen am 16. August veröffentlicht werden.
DB und das Saarland unterzeichnen Verkehrsvertrag
(14.05.) SAARBRÜCKEN - Der saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter
Georgi und der Vorstandsvorsitzende der DB Regio AG, Ulrich Homburg, haben am
Donnerstag in Saarbrücken einen neuen Verkehrsvertrag für den Nahverkehr im
Saarland unterzeichnet. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 14 Jahren bis Ende
2018. Er regelt Umfang und Qualität der vom Land bestellten Verkehrsleistungen.
Danach erbringt DB Regio, die Nahverkehrssparte der Deutschen Bahn, im ersten
Vertragsjahr 2005 Verkehrsleistungen von rund 6,4 Millionen Zugkilometer.
Gleichzeitig vereinbarten die Vertragspartner umfassende Regelungen für den Übergang
in den Wettbewerbsmarkt. So kann das Saarland bis 2014 rund 3,8 Millionen
Zugkilometer und damit rund 59 Prozent der in 2005 von DB Regio erbrachten
Leistung im Wettbewerb neu vergeben. „Der Vertrag schafft die wirtschaftliche
Grundlage für den Einsatz modernster Fahrzeuge. Er ist die Basis für eine hohe
Qualität im Nahverkehr und damit für mehr Kunden. Die Erfolge der letzten
Jahre werden fortgeschrieben. Im Saarland haben wir seit 2001 eine der
modernsten Fahrzeugflotten bundesweit im Nahverkehr in Betrieb“, so Ulrich
Homburg. Als weitere Verbesserung im Leistungsangebot werde die Bahn auch die
Verbindung Homburg – Kaiserslautern vollständig auf moderne Elektrotriebwagen
umstellen. Hierzu würden ab Dezember drei weitere Triebzüge der Baureihe ET
425 zu den bisherigen 25 eingesetzt.
Wirtschaftsminister Georgi sprach von einer "landesweiten S-Bahn-Qualität"
im saarländischen Nahverkehr. Alle Linien, die ins benachbarte Rheinland-Pfalz
fahren, würden während der Laufzeit des Vertrages in wettbewerblichen
Verfahren vergeben. "Wir entziehen den Schienenpersonennahverkehr nicht dem
Wettbewerb, obwohl wir die gegenwärtige Entwicklung bei den
Wettbewerbsverfahren kritisch verfolgen", so Georgi. Er begrüßte es, dass
sich die Bahn mit Abschluss des Verkehrsvertrages verbindlich dazu bereit erklärt
habe, die Gründung des Verkehrsverbundes im Saarland sowie eine Kooperation mit
allen im Saarland tätigen Verkehrsunternehmen aktiv zu unterstützen und
voranzutreiben. So sei der jetzt vereinbarte Verkehrsvertrag eine wichtige
Grundlage für die Allianz im ÖPNV einschließlich Verkehrsverbundtarif. Udo
Wagner, Vorsitzender der Region Südwest der DB Regio AG, wies auf die im
Verkehrsvertrag vereinbarte Service-Offensive hin. Alle RegionalExpress-Züge würden
ganztägig mit Servicepersonal besetzt. Wagner: "Damit leistet das Saarland
einen bedeutenden Beitrag zur Erhöhung der Servicequalität in den Zügen.
Gleichzeitig werden bis zu zehn neue Arbeitsplätze geschaffen." Weiterhin
werde DB Regio im Saarland zusätzlich fünf Auszubildende jährlich einstellen.
(14.05.) KONSTANZ - Der Kreistag des Landkreises Konstanz hat im Dezember 2003 die DB als marktverantwortliches Unternehmen für den seehas beauftragt, die Nahverkehrszüge zwischen Konstanz und Engen als rauchfreie Züge zu führen. Die EuroTHURBO GmbH, die als Auftragnehmerin der DB die Fahrzeuge stellt, hat jetzt in den ersten Seehas-Fahrzeugen die Aschenbecher entfernt, Fussböden, Sitzpolster, Wände und Decken gründlich gereinigt und Hinweisschilder angebracht, dass auf den Zügen ein generelles Rauchverbot gilt. „Danke, dies ist kein Lungenzug“, lautet die Botschaft der Kampagne. In den nächsten Wochen werden alle Seehas-Züge umgerüstet. Die Seehas-Züge verkehren neben dem Landkreis Konstanz auch zwischen Konstanz/Kreuzlingen und Weinfelden. Hier gilt ebenso das Rauchverbot in den Zugabteilen. Zu Beginn des laufenden Jahres hat die THURBO AG, eine Tochtergesellschaft der Schweizerischen Bundesbahnen, ihre Gelenktriebwagen (GTW) auf der Seelinie zwischen Romanshorn und Schaffhausen zu Nichtraucherfahrzeugen umgerüstet. Die neuesten GTW der Schweizer Privatbahn weisen von Anfang an keine Raucherabteile mehr auf.
Planfeststellungsbeschluss für Streckenausbau Frankfurt/Main West - Bad Vilbel übergeben
(14.05.) FRANKFURT/Main - Die Planungen für den für den viergleisigen Ausbau der
Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel, haben am Donnerstag einen
wichtigen Meilenstein erreicht. Heute übergab Ümit Kaya vom Eisenbahnbundesamt
den Planfeststellungsbeschluss an Uwe Schmidt, den Gesamtprojektleiter
S-Bahn-Projekte Rhein-Main bei der DB ProjektBau Niederlassung Mitte. Übergeben
wurde der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Frankfurt. Die
Unterlagen für den Abschnitt Bad Vilbel hatte die DB ProjektBau bereits letzte
Woche erhalten. Auf der vielbefahrenen Bahnstrecke von Frankfurt/Main über Bad
Vilbel, Friedberg und Gießen nach Kassel teilt sich zur Zeit die S-Bahn zwei
Gleise mit dem Fern-, Regional-, S-Bahn- und Güterverkehr. Entstehen nur kleine
Störungen auf der Strecke, kann sich dies sofort auf das gesamte S-Bahn-Netz im
Rhein-Main-Gebiet auswirken. Damit künftig die S-Bahnen der Linie S6
ungehindert fahren können, soll die Main-Weser-Bahn von Frankfurt/Main-West bis
Bad Vilbel auf 12,6 Kilometer Länge durch den Neubau von zwei S-Bahn-Gleisen
ergänzt werden.
Für den S-Bahn-Betrieb sollen auch der Bahnhof Bad Vilbel und die Haltepunkte
Bad Vilbel Süd, Frankfurt-Berkersheim, Frankfurter Berg und
Frankfurt-Eschersheim umgebaut werden. Je nach Örtlichkeit werden die neuen
behindertengerechten Bahnsteige an den Haltepunkten als Außen- oder
Mittelbahnsteige erstellt. Während der Bauzeit werden vier Bahnübergänge
beseitigt, drei davon werden durch den Bau einer Straßenunterführung ersetzt,
eine wird beseitigt. Um die Lärmbelastungen für die Anwohner zu reduzieren,
werden neben den so genannten passiven Schallschutzmaßnahmen, wie z.B.
schallisolierter Fenster, an der Strecke links und rechts fast 14 Kilometer Lärmschutzwände
errichtet. Der viergleisige Ausbau der Strecke nach Bad Vilbel ist Teil des
10-Punkte-Programms der Hessischen Landesregierung zur Verbesserung des
Nahverkehrs im Ballungsraum Rhein-Main. Für das Projekt wurde ein Bau- und
Finanzierungsvertrag zwischen der Bahn, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt,
dem Wetteraukreis und dem RMV abgeschlossen. Das geplante Investitionsvolumen
beläuft sich auf 178 Mio. Euro. Ein späterer Ausbau der Strecke bis Friedberg
wird geplant.
Neue Anzeigetafeln auf dem Halleschen Hauptbahnhof
(14.05.) HALLE - Am Donnerstag enthüllte Dr. Hans-Joachim Gottschalk,
Staatssekretär im Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
auf dem Hauptbahnhof in Halle (Saale) eine neue Fahrtzielanzeige in der
Kuppelhalle. Damit nahm er symbolisch das neue Informationssystem für die
Reisenden in Betrieb. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Millionen Euro
wurde es in den letzten sechs Monaten auf den Bahnsteigen, an den Treppenaufgängen
zu den Bahnsteigen sowie in den Personentunneln installiert. 1,25 Millionen Euro
kamen vom Land und 250.000 Euro von der Deutschen Bahn. Die digitalen
Anzeigetafeln lösen die rund 30 Jahre alten bisherigen elektromechanischen
Anzeigen ab. Die neue Fahrgastinformationsanlage ist mit zwei großen zwölfzeiligen
Anzeigetafeln in der Kuppelhalle und am Zugang Ernst-Kamieth-Straße sowie mit
weiteren 38 kleineren Tafeln auf den Bahnsteigen und in den Tunneln ausgerüstet.
Die Steuerung der Anlage erfolgt automatisch von zwei Computern, die mit den
Fahrplandaten gespeist sind. An den Gleisen sind Sensoren angebracht, mit denen
die Anzeigen selbstständig gelöscht werden, sobald der Zug den
Bahnsteigbereich verlassen hat. Bedient wird die Anlage von den Zugansagern, die
bei Abweichungen vom Fahrplan die veränderten Ankunfts- und Abfahrtszeiten in
die Fahrgastinformationsanlage eingeben.
Mit Installation der neuen Anzeigen wurden gleichzeitig neue windgeschützte
Aufenthalts- und Wartebereiche auf den Bahnsteigen geschaffen. Das
Wegeleitsystem und die Beschilderung auf den Bahnsteigen wurde ebenfalls
erneuert. Somit ist gewährleistet, dass die 60.000 Reisenden und Besucher, die
den Bahnhof täglich frequentieren, den Weg zu den täglich fast 600 Zügen und
zu den verschiedenen Dienstleistungseinrichtungen finden. Der Information von
Reisenden kommt eine besondere Bedeutung zu. Die DB investiert rund 220
Millionen Euro in das Projekt ReisendenInformationsSystem (RIS). Geschaffen wird
ein technisches und organisatorisches Fundament, von dem aus Reisende und
DB-Mitarbeiter einheitlich, zuverlässig und aktuell über die Betriebslage
informiert werden. Nach dem Start des Projektes im Jahr 2002 wird RIS in den
kommenden Jahren flächendeckend auf ca. 3.600 Bahnhöfe, auf alle Fernverkehrszüge
und auf ca.76 Prozent der Nahverkehrszüge ausgedehnt. Rund 1.700 Zugchefs in
den ICE- und IC-Zügen und 5.000 Kundenbetreuer im Nahverkehr sind bereits mit
dem RIS-Communicator, einem Taschencomputer mit Mobilfunk-Technik, ausgerüstet.
Die Zugbegleiter sind damit in der Lage, auf SMS-Basis mit der Transportleitung
zu kommunizieren. Sie erhalten Informationen über den Lauf ihres Zuges und die
Ursache etwaiger Unregelmäßigkeiten. Umgekehrt können sie Meldungen an die
Transportleitung absetzen, beispielsweise die Anzahl Anschlussreisender für die
weiteren Stationen des Zuges. Mit Hilfe dieser Daten können kurzfristig
Dispositionsmaßnahmen getroffen und umgehend an die Beteiligten kommuniziert
werden.
DB verpflichtet Ex-Banker Fahrholz als Berater für Börsengang
(13.05.) BERLIN - Die DB setzt weiterhin auf einen raschen Börsengang und hat dazu den ehemaligen Chef der Dresdner Bank, Bernd Fahrholz, als externen Berater verpflichtet. Damit solle der Bund als Eigentümer ab dem Jahr 2005 in die Lage versetzt werden, "über den Gang der Bahn an die Kapitalmärkte zu entscheiden", teilte die DB mit. Fahrholz werde dem Vorstand mit seinen "langjährigen Erfahrungen insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen der internationalen Kapitalmärkte" zur Verfügung stehen. Der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg erklärte dazu, die Bahn habe eine Bringschuld, was die Börsenfähigkeit angehe. Es handele sich um Ziele, die das Unternehmen selbst geschaffen habe. Daher müsse sie auch selbst die Voraussetzungen dazu schaffen. Dann könne man über die konkrete Umsetzung nachdenken.
Unterdessen berichtet die "WirtschaftsWoche", auch Bundeskanzler Gerhard Schröder forciere einen Börsengang des Staatsunternehmens im Jahr 2006. Dazu wolle Schröder auf dem Treffen der Ministerpräsidenten am 17. Juni in Berlin die Länder von der Notwendigkeit des Börsengangs überzeugen. Dafür wolle der Regierungschef unter anderem anbieten, die Zusage für Nahverkehrsgelder, die der Bund den Ländern zahlt, vorzeitig über 2008 hinaus zu verlängern. Dies solle der Bahn Planungssicherheit geben, mit welchen Mitteln sie im Nahverkehr rechnen kann. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" stehen die meisten Bundesländer den Börsenplänen der DB derzeit kritisch gegenüber. Die Bahn dürfe auf keinen Fall zusammen mit dem Schienennetz privatisiert werden, argumentierten sie in einer Umfrage der Zeitung. Die Länder müssten einem Verkauf der Bahn samt des Gleisnetzes im Bundesrat zustimmen.
Verletzte bei Zugunglück in Österreich
(13.05.) WIEN - Bei einer Flankenfahrt eines Personen- und eines Güterzuges sind Mittwochabend im Bereich des Bahnhofes Purkersdorf nach Angaben des Roten Kreuzes sieben Passagiere und ein Lokführer verletzt worden. Die beiden Züge waren in die selbe Richtung unterwegs, als eine falsch gestellte Weiche die S-Bahn auf das benachbarte Gleis lenkte, auf dem der Güterzug fuhr. Mehrere Waggons der Schnellbahn kippten seitlich aus den Gleisen, nach Angaben der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) dürften auch Waggons des Güterzuges entgleist sein. In der Schnellbahn waren etwa 30 Passagiere. Die Sperrung der Westbahn wird nach Angaben der ÖBB noch bis mindestens Donnerstag Vormittag dauern.
Aufsichtsrat stellt Jahresabschluss 2003 fest
(13.05.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat auf seiner gestrigen Sitzung den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss des Konzerns für das Geschäftsjahr 2003 festgestellt. Der Jahresabschluss ist mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers, der PWC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, versehen. Die Bahn hatte im vergangenen Jahr ihren Umsatz gegenüber Vorjahr – bereinigt um die Stinnes-Aktivitäten – um etwa zwei Prozent ausgeweitet, das operative Ergebnis um rund eine Milliarde Euro gesteigert und auch das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen deutlich verbessert. Die Bahn informiert über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2003 detailliert am heutigen Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin informieren. (Ausführlicher Bericht folgt am Freitag)
Schnellzug-Dampflok 03 1010 fit für Nostalgiefahrten
(13.05.) BERLIN - Die Schnellzug-Dampflok 03
1010 der DB ist wieder im Einsatz. Die 1935 von der damaligen
Deutschen Reichsbahn in Betrieb genommene Dampflok gilt als eine der
elegantesten Schnellzuglokomotiven Deutschlands und stammt aus einer Serie von
knapp 300 Maschinen, die noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg zu den legendären
Zugpferden der Bahnen in Ost und West zählten. In den 50er Jahren erhielten die
Maschinen neue Kessel und liefen so bis in 80er Jahre im hochwertigen
Schnellzugdienst. Im März 2004 wurde die Dampflok 03 1010 wieder in den Bestand der DB übernommen,
nachdem sie sich zuvor für vier Jahre im Besitz der Firma Dampf plus GmbH
befand und zuletzt nicht mehr betriebsfähig war. Inzwischen erhielt die Lok im
Dampflokwerk Meiningen das Zugsicherungssystems PZB 90, kleinere Reparaturen
sowie eine Verlängerung der Kesselfrist und steht wieder uneingeschränkt und
mit modernster Sicherungstechnik für den Betrieb zur Verfügung.
Neben der in Neumünster beheimateten Schnellzugdampflok 01 1100 steht mit 03
1010 eine zweite Schnellzugdampflok für Sonderfahrten zur Verfügung. Die
beiden Loks repräsentieren die nach der deutschen Teilung unterschiedlichen
Erscheinungsbilder der in West- und Ostdeutschland modernisierten
Schnellzuglokomotiven. Die 03 1010, die bei ihren Fans wegen des typischen
Klangs ihres Dreizylinder-Triebwerks beliebt ist, wird am Standort Halle (Saale)
des DB Museums beheimatet und traditionell vom dortigen Personal betreut. Die 24
Meter lange Lokomotive erreicht mit 1870 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 140
Kilometern pro Stunde und wiegt rund 170 Tonnen.
Die erste Fahrt der 03 1010 nach der Wiederinbetriebnahme ist für Samstag, 22.
Mai, von Berlin zum Dresdner Dampflokfest geplant, Abfahrt in
Berlin-Charlottenburg ist um 7.25 Uhr. Weitere Halte in Berlin-Wannsee (7.40
Uhr), Potsdam Hbf (7.51 Uhr) und Blankenfelde (8:45 Uhr).
Am 30.Mai 2004 bringt die Lok den Nostalgiezug von Leipzig nach
Neuenmarkt-Wirsberg, Abfahrt voraussichtlich um 8.40 Uhr. Der Zug startet mit
einer historischen Diesellok in Berlin, Abfahrt gegen 6 Uhr.
Am Samstag, 4. Juli 2004, zieht 03 1010 einen Schnellzug von Berlin zum Schützenfest
nach Hannover; am Samstag, 4. September 2004, von Berlin zum Besuch des
Dampflokwerkes nach Meiningen. Informationen und Fahrkarten zu den Nostalgiefahrten gibt es telefonisch beim
ServiceBüro Nostalgiefahrten unter 0331 / 6006 706 oder im Internet auf der
Seite www.berlin-macht-dampf.de.
Transportleitung in München steuert Deutschlands größtes S-Bahn-System
(13.05.) MÜNCHEN - Die S-Bahn München hat die Transportleitung durch eine räumliche
Zusammenlegung der drei Disponenten leistungsfähiger gemacht und kann so auf Störungen
schneller reagieren. Seit Jahresbeginn 2004 sind die Disponenten Betrieb (sie greifen bei
Fahrplanabweichungen ein), der Disponent Personal (regelt den Personaleinsatz)
und der Maschinendienst (steuert den Fahrzeugeinsatz) räumlich in der
Transportleitung an der Richelstraße zusammen gelegt worden. "Mit dieser Maßnahme
konnten wir erreichen, dass im Störungsfall alle Entscheidungsträger auf Zuruf
Ersatzkonzepte, wie z. B. Notprogramme, einführen können", so René Neuhäuser,
Leiter der S-Bahn-Transportleitung. Die "Räder" in dieser neuen Einrichtung
greifen wie geschmiert ineinander. In wenigen Minuten können die Mitarbeiter
auf plötzlich auftretende Störungen reagieren und Ersatzmaßnahmen, wie z. B.
einen Busersatzverkehr, organisieren. Direkte Verbindungen ("rotes Telefon")
zu den Leitstellen bei der U-Bahn und des Oberflächenverkehrs in München ermöglichen
eine rasche Information der Fahrgäste schon auf dem Weg zur S-Bahn.
Die Transportleitung beschäftigt 29 Mitarbeiter. Sie sind zuständig für die
Disposition von täglich 1 100 Zügen im größten S-Bahn-Netz Deutschlands. Das
Streckennetz beträgt 442 Kilometer und hat 147 Stationen. Rund 720 000 Fahrgäste
sind an Werktagen mit der S-Bahn unterwegs. Ab Dezember 2004 werden weitere
Mitarbeiter die Disponenten unterstützen. Sie werden dann das neue
Fahrgastinformationssystem betreuen. Über 68 neue Zugzielanzeiger informieren
dann die Kunden noch zeitgerechter.
"Liberalisierungsindex Bahn 2004" vorgestellt
(12.05.) BRÜSSEL - Am Montag Abend wurde in Brüssel der "Liberalisierungsindex Bahn 2004" (LIB-Index) präsentiert. Diese Studie, die von IBM Business Consulting Services in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Christian Kirchner, Humboldt-Universität zu Berlin, erstellt wurde, vergleicht die Zugangsbedingungen in den europäischen Schienenverkehrsmärkten. Der aktuelle LIB-Index 2004 zeigt auf, wie sich die nationalen Rechtsnormen und die praktischen Marktzugangsbarrieren vor dem Hintergrund der Liberalisierungsaktivitäten aus Brüssel entwickelt haben. Der Index 2004 betrachtet nun auch die acht Schienenverkehrsmärkte, die am 1. Mai 2004 der EU beigetreten sind. Wie schon 2002 ist es Ziel der Studie, der verkehrspolitischen Diskussion eine unabhängige und fundierte Wissensgrundlage zu verschaffen. Der LIB-Index 2004 zeigt, dass die Liberalisierung der Schiene zwar voranschreitet, aber immer noch am Anfang steht. In den einzelnen Ländern werde unterschiedlich schnell und auf unterschiedliche Art und Weise auf die von der EU-Kommission eingeleitete Liberalisierung der Schiene reagiert, heißt es in der Untersuchung. Viele Länder gewährten inzwischen zwar einen dokumentierten diskriminierungsfreien Marktzugang, dieser lasse sich aber in der Praxis beispielsweise aufgrund von teuren Zulassungsprozessen immer noch nicht verwirklichen.
Die von der EU-Kommission eingeleitete Liberalisierung der Schiene lasse erste Erfolge erkennen. Diese Erfolge beschränken sich der Studie zufolge aber nur auf ein Drittel der untersuchten Länder. Lediglich in sieben EU-Staaten, nämlich Großbritannien, Schweden, Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Italien, und Portugal, sowie in der Schweiz ist der Marktöffnungsprozess bislang gut vorangekommen. In dieser ersten Gruppe ist ein dynamischer Liberalisierungsprozess zu erkennen, und es werden unterschiedliche ordnungspolitische Konzepte mit ähnlichem Erfolg für die Liberalisierung verfolgt. Die anderen EU-Staaten und Norwegen bieten dagegen restriktive oder gar keine Marktzugangsmöglichkeiten und folglich besteht eine geringe bis keine Wettbewerbsdynamik auf der Schiene in diesen Ländern. Somit ist ein Markteintritt neuer Eisenbahnverkehrsunternehmen noch mit erheblichen Problemen behaftet oder sogar ganz ausgeschlossen. Die neuen Mitgliedstaaten, wie zum Beispiel Polen oder Tschechien, können zum Teil bessere Ergebnisse im LIB-Index 2004 vorweisen, als die Länder, die bereits 2002 analysiert wurden, wie zum Beispiel Frankreich oder Belgien. Trotz der nach wie vor bestehenden Eintrittsbarrieren gibt es der Studie zufolge inzwischen aber mehr Versuche von Eisenbahnverkehrsunternehmen, sich als neue Wettbewerber in neuen Eisenbahnverkehrsmärkten zu behaupten. Ihre Marktanteile seien bislang aber immer noch marginal.
Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Umsetzung der Liberalisierung hemmen noch immer die Vollendung des Binnenmarktes im Eisenbahnverkehr. Die pan-europäische Analyse vergleicht den Marktöffnungsgrad unter dem Aspekt des praktischen Netzzugangs im Schienenverkehr. Die relative Höhe der nationalen Marktzutrittsbarrieren wie zum Beispiel Lizenzen, Sicherheitszertifikate, Fahrzeugzulassungen, gesetzlich geregelter Marktzugang, Struktur des Trassenpreissystems oder Zugang zu Serviceleistungen wie Fahrstrom werden gemessen und zum LIB-Index 2004 verdichtet. So werden Schwachstellen des Liberalisierungsprozesses der einzelnen Länder transparent und vergleichbar. Ferner können unterschiedliche ordnungspolitische Konzepte der untersuchten Länder hinsichtlich des Erfolges bei der Liberalisierung bewertet werden. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn: "Bei der Öffnung der Schienenverkehrsmärkte gibt es noch immer ein Europa der drei Geschwindigkeiten. Der LIB-Index dokumentiert die gravierenden Hemmnisse im europäischen Schienenverkehr und soll den Forderungen nach fairen Marktzugangsbedingungen in der Praxis den nötigen Nachdruck verleihen." Der LIB-Index soll weiter in regelmäßigen Intervallen fortgeschrieben werden. (Zur Studie Liberalisierungsindex Bahn 2004)
Bahn-Verlust zu Jahresanfang angeblich höher als geplant
(12.05.) BERLIN - Die DB hat offenbar von Januar bis März höhere Verluste als geplant eingefahren. Der Betriebsverlust nach Zinsen habe im ersten Quartal rund 82 Millionen Euro betragen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf Bahnkreise. Damit sei der Plan um gut 65 Millionen Euro verfehlt worden. Allerdings schnitt das Unternehmen damit besser ab als im Vorjahreszeitraum, als der Verlust noch 120 Millionen Euro ausgemacht hatte. Trotz eines scharfen Sparkurses wurde die Bilanz vor allem durch die Verluste im Fernverkehr belastet, der ein Minus von rund 140 Millionen Euro einfuhr. Im März habe es aber einen Aufwärtstrend gegeben, der Hoffnungen für das zweite Quartal wecke. Ab April werden sich zudem Preiserhöhungen auswirken. Zugleich versucht die Bahn durch zahlreiche Sonderangebote, mehr Kunden auf die Schiene zu locken. Durchweg positiv entwickelte sich dagegen laut Reuters der Nahverkehr, der von Januar bis März rund 110 Millionen Euro Gewinn eingebracht habe. Ein Bahnsprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am Donnerstag.
Kündigungen beim "Rasenden Roland"
(12.05.) PUTBUS (ddp/ eig. Ber.) - Die seit Ende April nicht mehr verkehrende Rügensche Kleinbahn GmbH hat am Dienstag ihr gesamtes operatives Geschäft eingestellt und fast allen 53 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt. Damit wolle man dem Landkreis Rügen die Möglichkeit der Übernahme der Firma und einen Neubeginn für den "Rasenden Rolands" schaffen, sagte Inhaber Ludger Guttwein am Dienstag auf einer Betriebsversammlung in Putbus. Da Land, Landkreis und Belegschaft offenbar nicht mehr hinter ihm stünden, habe er sich für den Verzicht entschieden. Das Land hatte vergangene Woche Insolvenz für die Kleinbahn beantragt, weil 1,6 Millionen Euro Fördermittel durch den Vorbesitzer Bernhard von Engelen zweckentfremdet verwendet worden sein sollen.
Informationen zu Güterwagen im Internet abrufbar
(12.05.) BERLIN - Ab sofort steht mit dem Online-Katalog "Güterwagen der
Bahn" ein umfangreiches Nachschlagewerk zur Verfügung. Damit sind im Internet
die technischen Daten von 180 verschiedenen Bauarten von Güterwagen abrufbar.
Kategorisiert nach Güterwagengattungen sind Bilder, Maße, Staupläne und
Lastgrenzen übersichtlich aufgelistet. Technische Zeichnungen illustrieren den
Aufbau jedes Güterwagens. Abkürzungen, Güterwagenkennzeichnungen sowie Güterwagenanschriften
werden umfassend erklärt. Erläuterungen zur Transportabwicklung und zu den
Besonderheiten im internationalen Schienengüterverkehr runden den
Online-Katalog ab. Insgesamt verfügt Stinnes mit seinem Carrier Railion über
mehr als 100.000 Güterwagen.
Das neue Angebot unterstützt Kunden von Freight Logistics bei der Vorbereitung
von Transporten sowie bei der Planung und Optimierung ihrer logistischen
Transportketten. Mit dem Güterwagen-Katalog wird das Internet-Angebot von
Stinnes Freight Logistics weiter ausgebaut. Beispielsweise lässt sich mit der
Streckenklasse, die im kürzlich vorgestellten Internet-Güterfahrplan für jede
Verbindung in Deutschland ausgewiesen wird, die maximal zulässige Beladung der
Wagen ermitteln. Unter Last Minute Freight findet der Kunde freie Kapazitäten
im nationalen Einzelwagenverkehr, die zu Sonderkonditionen angeboten werden.
Abrufbar ist der neue Online-Katalog "Güterwagen der Bahn" unter
www.stinnes.de/freightlogistics in der Rubrik e-Stinnes.
ÖBB und Roco präsentieren die "150 Jahre Semmeringbahn"-Lokomotive
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Foto: ÖBB |
(12.05.) LINZ - 2004 wird die seit dem Jahre 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Semmeringbahn 150 Jahre alt. Im Rahmen eines österreichweiten Schulwettbewerbs haben über 15.000 Kinder ihre Vorstellungen von der Semmeringstrecke künstlerisch umgesetzt. Von einer Jury (ÖBB, Roco, UNESCO und Verein Freunde der Semmeringbahn) wurden jene zwei Siegerbilder ausgewählt, die jetzt das Design der neuen Taurus 1116.200 bilden. Die Sieger des Wettbewerbes sind: Kerstin Pfandl (11 Jahre) aus der Hauptschule St. Peter (Steiermark) und Laura Urban (10 Jahre) aus der Volksschule Michaelbeuern (Salzburg). Die beiden Arbeiten der Kinder wurden auf 2 x 8 m Plakatformat vergrößert und auf je einer Seite der Jubiläumslok aufgebracht. In der Farbgebung zeigt sich die Sonderlokomotive in den ÖBB-Eurocity Farben grau und rot. So dekoriert wird die Lok ein Jahr lang in Österreich und Deutschland auf das Jubiläum der ersten Gebirgseisenbahn der Welt aufmerksam machen.
Am vergangenen Montag enthüllten die Sieger im Linzer ÖBB-Werk diese einzigartige Lokomotive und präsentierten sie erstmals der Öffentlichkeit. Zum ersten mal offiziell unterwegs sein wird die "Semmering-Lok" dann am 16. Mai bei einer Fahrt über dem Semmering. An diesem Tag finden in den Gemeinden entlang der Semmeringstrecke Jubiläumsfeiern statt und die hochmoderne Taurus-Lok wird gemeinsam mit einer alten "Schwester", einer Dampflokomotive, den Semmering bezwingen. Roco wird diese "Semmering-Lok" als H0-Modell (Maßstab 1:87) herausbringen. Das weitgehend in Handarbeit hergestellte Modell wird im Rahmen einer einmaligen Produktionsserie 2004 angeboten, die Lieferung an den Fachhandel erfolgt Ende Juni. Aus dem Verkaufserlös der Modelle der Semmering-Jubiläumslok werden je 13,- Euro an die Aktion "Licht ins Dunkel" gespendet.
Nach ICE-Panne: Mehrere Fahrgäste ziehen vor Gericht
(11.05.) BERLIN – Die Panne eines ICE am 30. April in Berlin, bei der die Fahrgäste vier Stunden lang in dem wegen defekter Bremsen liegengebliebenen Zug ausharren mussten, hat jetzt auch ein juristisches Nachspiel. Wie der Berliner "Tagesspiegel" berichtet, haben mehrere Fahrgäste wegen des Verdachts der Körperverletzung, der Freiheitsberaubung und wegen unterlassener Hilfeleistung Strafanzeige gegen die DB erstattet. Seine Mandanten, die sportlich seien, hätten den Zug verlassen, wenn die Bahn dies ermöglicht hätte, sagte Anwalt Heinrich Weber dem "Tagesspiegel". Die Bahn hatte das Aussteigen mit dem Hinweis auf Verletzungsgefahr und auf die benachbarten Stromschienen der S-Bahn verweigert. So mussten die rund 600 Reisenden vier Stunden in dem Zug ausharren, teilweise waren die Stromversorgung und damit z.B. die Klimaanlage oder die Toiletten lahmgelegt. Zur Ursache des Bremsdefekts gibt es unterdessen noch keine Angaben. Die Prüfungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte Bahnsprecher Gisbert Gahler dem "Tagesspiegel". Nach bisherigen Vermutungen, zu denen Gahler sich gestern noch nicht äußern wollte, haben die Bahnmitarbeiter im Zug versucht, eine verstopfte Toilette zu reparieren. Dabei sei Abwasser in den Wagenkasten geflossen, wo es zu einem Kurzschluss gekommen sein soll. Deshalb habe man die Bremsen nicht mehr lösen können.
ICE-Testfahrten zwischen Nauen und Neustadt (Dosse)
(11.05.) BERLIN - Von Mittwoch, 12. Mai 2004, bis Dienstag, 18. Mai 2004, werden auf der Hamburger Bahn zwischen Nauen und Neustadt (Dosse) Hochgeschwindigkeitsfahrten durchgeführt, mit denen die Prüfung, Abnahme und Zulassung der Strecke Hamburg – Berlin für Tempo 230 vorbereitet werden. RegionalExpress- und Regionalbahnen fahren planmäßig. Während der Versuchsfahrten werden die Bahnsteige an den durchgehenden Hauptgleisen zwischen Nauen und Neustadt (Dosse) jedoch kurzzeitig gesperrt. Die Deutsche Bahn bittet um Verständnis für kurzzeitige Behinderungen. Zudem warnt die Bahn ausdrücklich vor dem Betreten der Gleisanlagen. Ende 2004 soll die ICE-Strecke Berlin-Hamburg in Betrieb genommen werden. Bis dahin würden alle Streckenabschnitte mit insgesamt 250 Testfahrten überprüft, sagte eine Sprecherin. Die Fahrtzeit mit dem ICE zwischen Spree und Alster soll 93 Minuten betragen.
Bombardier: Elektronische Stellwerke für die Thailändische Staatsbahn
(11.05.) BERLIN - Bombardier Transportation ist von der Thailändischen
Staatsbahn mit der Installation einer INTERFLO-Lösung im Gesamtwert von
58 Millionen Euro (70 Mio. USD) beauftragt worden. Sie besteht aus
elektronischen Stellwerken vom Typ EBI Lock 950, der Ausrüstung der
Strecken samt den entsprechenden Kommunikationssystemen und soll auf allen vier
neuen Verbindungen von und nach Bangkok eingesetzt werden. Die vier
Fernverkehrsstrecken - Nord, Nordost, Süd und Ost - verlaufen in drei
Ausbaustufen zwei- bzw. dreigleisig über eine Gesamtlänge von 174 km mit
insgesamt 33 Stationen.
Seit seiner Einführung in Schweden im Jahr 1978 ist das EBI Lock-System
von Bombardier eines der führenden elektronischen Stellwerke am Markt. Das nach
25 Jahren noch immer im Betrieb befindliche System erfüllt nach wie vor die höchsten
Standards in punkto Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz. Die jüngste
Generation verfügt über ein modulares Design, mit dem ein Höchstmaß an
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen betrieblichen
Anforderungen verbunden ist. In 21 Ländern weltweit erfüllen rund 400
Einheiten dieses Systems alle Ansprüche sowie die Qualitäts- und
Sicherheitsnormen von ca. 30 Kunden. Insgesamt sind elektronische Stellwerke von
Bombardier in 25 Ländern der Welt in Betrieb – vom Baltikum bis Skandinavien,
von Mitteleuropa bis Asien. Die Bahnsteuerungssysteme von Bombardier Transportation
stellen ein vollständiges Angebot an strecken- und fahrzeugseitigen Ausrüstungen dar
und sind über die gesamte Bandbreite des schienengebundenen Verkehrs einsetzbar. Die CITYFLO-Lösung
ist für den Nahverkehr konzipiert, vom manuellen Modus bis hin zum
vollautomatischen Betrieb. INTERFLO ist die Lösung für Trassen, von
herkömmlichen Systemen bis hin zu ERTMS, Level 2.
Fliegerbombe legt Hauptbahnhof Leipzig lahm
(11.05.) LEIPZIG - Eine bei Bauarbeiten entdeckte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Montag Nachmittag zwei Stunden lang den Zugverkehr in Leipzig lahmgelegt. Rund zwei Stunden lang durfte kein Zug in den Hauptbahnhof einfahren, der gesamte Gleisbereich wurde gesperrt und die Menschen evakuiert, wie eine Bahnsprecherin sagte. Betroffen waren mehr als 100 Züge. Auf zahlreichen Zugstrecken kam es zu Verspätungen, Fernverkehrszüge wurden umgeleitet und Nahverkehrszüge teilweise gestrichen. Experten konnten die Bombe am späten Nachmittag entschärfen. Der Zugverkehr wurde danach wieder aufgenommen, wird nach Angaben der DB jedoch erst am späten Abend wieder reibungslos funktionieren. Die Züge müssen erst wieder in den regulären Umlauf gebracht werden.
Mehdorn für Zusammenarbeit von Siemens und Alstom
(11.05.) PARIS (dpa-AFX/AP) - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat nach eigenen Worten nichts gegen einen Einstieg der Siemens AG bei dem angeschlagenen französischen Mischkonzern Alstom einzuwenden. Es sei überholt, dass es zusammen mit dem europäischen Bombardier-Ableger noch drei Entwicklungs- und potenzielle Produktionszentren für Hochgeschwindigkeitszüge gebe, sagte Mehdorn dem Pariser Wirtschaftsblatt "Les Echos" (Montagausgabe). Er favorisiere zudem ein deutsch-französisches Unternehmen für den Bau von Hochgeschwindigkeitszügen unter der Führung der französischen Staatsbahn SNCF und ein weiteres Frachtunternehmen, in dem die Deutsche Bahn das Sagen habe. "Das würde für die Aktionäre beider Gruppen rein gar nichts ändern", sagte der Manager. Ein solches Szenario hält Mehdorn allerdings erst in zehn Jahren für realistisch.
S-Bahn-Fahrerin verhinderte Schlimmeres
(11.05.) MÜNCHEN - Drei Tage nach dem schweren S-Bahn-Unglück von München richten sich die Ermittlungen gegen den 53-Jährigen Lokführer des Gleisbauzuges. "Wir glauben, dass er ein rotes Signal überfahren hat", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Montag in München. "Wir denken das es menschliches Versagen war." Die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks dauerten jedoch noch an. Wie die Zeitung "tz" berichtet, habe der Lokführer nach Rangierarbeiten die so genannte "induktive Zusicherung" nicht aktiviert. Diese "Indusi" hätte den Angaben zufolge eine sofortige Zwangsbremsung ausgelöst, als der Mann an der S-Bahn-Station Leuchtenbergring das Haltesignal übersah. Schlimmeres verhindert hat offenbar die Fahrerin der von dem Unfall betroffenen S-Bahn. Mit der sofortigen Vollbremsung habe die junge Frau "gerettet, was zu retten war", sagte der Staatsanwalt. Unterdessen korrigierten die Behörden die Zahl der Verletzten auf auf 67. Acht davon müssten noch im Krankenhaus behandelt werden.
Testfahrt: Asien-Europa-Express verbindet Istanbul und Köln
(10.05.) ISTANBUL - Istanbul - Köln in deutlich weniger als hundert Stunden und
mit einer durchlaufenden, interoperablen Europa-Lokomotive - Dies ist die
Zielstellung für den rund 500 Meter langen Testgüterzug, den Hartmut Mehdorn,
Vorstandschef der DB, und Süleyman Karaman, Generaldirektor der
türkischen Bahn TCDD, am Sonntag in Istanbul auf die Reise geschickt haben. Der
Zug wird am Donnerstag nach vier Tagen Fahrt mit einem Festakt in Mannheim
erwartet. Lastwagen brauchen für diese Strecke derzeit rund sechs Tage.
Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Wir wollen mit diesem symbolträchtigen Projekt
zeigen, dass Südosteuropa noch näher an Zentraleuropa rücken kann, wenn alle
beteiligten Partner mitspielen. Wenn wir so unser Angebot verbessern, werden wir
auf diesem paneuropäischen Korridor bald einiges mehr auf der Schiene
transportieren können. Zentraleuropa und die Türkei haben einen florierenden
Warenaustausch, den wir mit hochwertigen Transportangeboten unterstützen
wollen."
Hinter dem Testgüterzug verbirgt sich ein ambitioniertes Projekt: Zum einen
soll die Möglichkeit nachgewiesen werden, die Strecke vom Bosporus bis nach Köln
über Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich ohne Lokwechsel zurücklegen
zu können. Hierfür stellt Siemens eine interoperable Mehrsystem-Lok vom Typ
"Eurosprinter" zur Verfügung. Zum anderen soll der Grundstein gelegt werden
für regelmäßige und dabei schnelle, durchgehende und zuverlässige Güterzüge
im Shuttle-Verkehr zwischen Deutschland und der Türkei. Durch eine intensive
Vermarktung des Angebots an Kunden aus Industrie, Handel und der Logistikbranche
durch die DB/Stinnes-Tochterfirma Railog soll der Südosteuropamarkt für die
Schiene gemeinsam in den nächsten Jahren weiter erschlossen werden. Am Projekt
"Asien-Europa-Express" beteiligt sind die DB-Güterbahn Railion, die türkische
Bahn TCDD, die bulgarische Bahn BDZ, die rumänische Bahn CFR, die ungarischen
Bahnen MAV und GySEV sowie die österreichische Bahn ÖBB. An Bord des Testgüterzuges
- in angehängten Personenwagen - sind neben den begleitenden Spezialisten
der Bahnen auch internationale Journalisten.
Stolpe: Nicht auf Termin für Bahn-Börsengang festgelegt
(10.05.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe will sich nicht auf einen Termin für den geplanten Börsengang der Deutschen Bahn festlegen. "Unsere Position ist, dass wir den Börsengang brauchen", sagte Stolpe der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Wochenende. Vor dem Börsengang stehe aber die Börsenfähigkeit. "Wenn die betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen vorliegen und es einen breiten politischen Konsens gibt, schauen wir uns 2005 die Gesamtsituation an. Aber wenn diese Voraussetzungen fehlen, tun wir alle gut daran, das nicht zu überstürzen." Ein Börsengang sei aber unumgänglich, da zusätzliches Kapital für das Unternehmen erschlossen werden müsse, wenn die Bahn im europäischen Rahmen wettbewerbsfähig gehalten werde solle. Zuvor hatten sich im Verkehrsausschuss des Bundestages am Mittwoch Verkehrspolitiker aller Fraktionen gegen einen schnellen Börsengang und damit gegen den von Bahnchef Hartmut Mehdorn angestrebten Termin vor der Bundestagswahl 2006 ausgesprochen.
Basalt AG intensiviert Zusammenarbeit mit Stinnes
(10.05.) BERLIN - Der führende deutsche Natursteinproduzent, die
Basalt-Actien-Gesellschaft hat ihre Zusammenarbeit mit Stinnes Freight Logistics,
dem Stinnes-Geschäftsfeld für Logistikleistungen im Massengutsegment,
intensiviert. Ein neuer Vertrag legt fest, dass künftig zwölf Züge pro Woche
von den brandenburgischen und sächsischen Bahnhöfen Hosena, Lüptitz und
Seelingstädt nach Nord-Ostdeutschland und Hamburg verkehren. Die 1.700 Tonnen
schweren und einen halben Kilometer langen mit Splitt beladenen Züge werden von
Railion, der Güterbahn der Stinnes AG gefahren. "Kein anderes
Eisenbahnunternehmen außer Railion hat die Kapazität, diese Mengen für uns
auf der Schiene zu befördern", sagt Frank Schlig, Vorstand der Basalt AG. Die
Züge sind aus modernen vierachsigen Güterwagen gebildet, die speziell für
solche Transporte angeschafft wurden. Großbaustellen brauchen regelmäßig und
mit hoher Zuverlässigkeit große Mengen an Zuschlagstoffen wie Beton und
Asphalt. Daher müssen die Transporte höchste Versorgungssicherheit
garantieren.
"Unsere Transporte verkehren pünktlich und zuverlässig, damit die Kunden über
das höchste Maß an Planbarkeit verfügen", so Karl Michael Mohnsen, Mitglied
des Vorstands der Stinnes AG und verantwortlich für das Geschäftsfeld Freight
Logistics. Der Vertrag sieht daher auch vor, die Zahl der Züge im nächsten
Jahr weiter zu erhöhen. "Wir bieten mit dem neuen Vertrag alles aus einer
Hand an. Wo vorher drei Ansprechpartner saßen, ist jetzt einer für diese drei
brandenburgischen und sächsischen Steinbrüche verantwortlich", erklärt
Karsten Sachsenröder, Leiter Marktbereich Baustoffe von Stinnes Freight
Logistics. Die Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie hat für die Basalt AG
traditionell einen hohen Stellenwert, so dass für die Tochter ABC GmbH der
Transport mit dem umweltfreundlichsten Verkehrsträger Schiene besonders wichtig
ist: 40 Prozent der Jahresproduktion des Gesteins wird schon jetzt auf der
Schiene transportiert.
Schlichtung bei Berliner S-Bahn ausgesetzt
(10.05.) BERLIN - Das Schlichtungsverfahren im Tarifstreit bei der Berliner S-Bahn ist vorerst für zwei Wochen ausgesetzt worden. Das teilten die S-Bahn und die beteiligten Gewerkschaften am Sonntag mit. Mit diesem Schritte solle Gelegenheit gegeben werden, die Meinungsverschiedenheiten außerhalb der Schlichtung zu sondieren, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Sonntag. Nach dem letzten bekannt gewordenen Stand der vertraulichen Verhandlungen verlangen die Gewerkschaften 3,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie die Aufnahme von Gesprächen über eine Beschäftigungssicherung. Die Arbeitgeber haben nach Angaben der Gewerkschaft der Lokomotivführer vom Sonntag lediglich eine Einmalzahlung von 550 Euro für 21 Monate angeboten. Daneben wollen sie eine Senkung der Arbeitszeit von 38 auf 36 Stunden ohne Lohnausgleich. Außerdem soll es Einschnitte bei vermögenswirksamen Leistungen sowie die Streichung von Wochenend- und Feiertagszuschlägen geben. Das Schlichtungsverfahren hatte am 29. April begonnen. Für die Arbeitnehmer fungiert der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) als Schlichter. Die Interessen der Arbeitgeber vertritt der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Rüdiger Pohl.
Schwelbrand im Führerstand eines ICE
(10.05.) MAINZ (dpa) - Ein Schwelbrand in einem ICE in Mainz hat am Samstag für Verspätungen auf der Rheinstrecke gesorgt. Der ICE Stuttgart-Köln war am Nachmittag in eine von einem Ast beschädigte Oberleitung gefahren, teilte ein Bahn-Sprecher mit. Daraufhin sei es zu einem Kurzschluss und einem Schwelbrand im Führerstand gekommen. Die Reisenden mussten auf andere Züge umsteigen. Der ICE konnte nach etwa 45 Minuten wegfahren. Der Vorfall führte zu Verspätungen bei 82 Nah- und Fernzügen.
54 Verletzte bei Münchner S-Bahn-Unfall
(08.05.) MÜNCHEN - Bei einem S-Bahn-Unfall in München sind 54 Menschen verletzt worden, 7 von ihnen schwer. Eine S-Bahn der Linie 6 in Richtung Münchner Innenstadt war gegen 09.20 Uhr kurz vor dem Bahnhof Leuchtenbergring frontal mit einem 150 Tonnen schweren entgegenkommenden Gleisbauzug zusammengestoßen. Die S-Bahn wurde durch die Wucht des Aufpralls aus dem Gleisbett gehoben und schob sich auf den Bauzug, so dass das Vorderteil der Bahn mehrere Meter in die Höhe ragte. Bahnsprecher Horst Staimer sprach von "einem der schwersten Unfälle, die es bei der Münchner S-Bahn je gegeben hat". Seinen Angaben zufolge lief das Unglück aber dennoch "relativ glimpflich" ab. Da sich der Zusammenstoß kurz vor dem S-Bahnhof Leuchtenbergring ereignete, hatte die Bahn ihre Geschwindigkeit bereits erheblich gedrosselt und fuhr mit 34 Stundenkilometer in das Baustellenfahrzeug. Staatsanwaltschaft und Experten der Bahn nahmen Ermittlungen zur Unglücksursache auf. Wie ein Bahnsprecher erklärte, hat vermutlich der Baustellenzug ein rotes Haltesignal überfahren. Die Strecke musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Im S-Bahn-Verkehr der Millionenstadt kam es zu erheblichen Verspätungen, drei Linien mussten zum Teil eingestellt werden.
DB beteiligt sich an Ausschreibung in Großbritannien
(08.05.) BERLIN - Die DB hat in Großbritannien mit der Virgin Group of Companies und der Stagecoach Group PLC ein Konsortium gegründet. Ziel ist die Teilnahme an Ausschreibungen von Leistungen des Schienenpersonenverkehrs auf dem britischen Markt. Die drei Partner sind an dem Konsortium zu jeweils einem Drittel beteiligt. Bereits die erste Zusammenarbeit der drei Partner bei dem anspruchsvollen Auswahlverfahren zur Zulassung für die Teilnahme an der Intercity East-Coast-Ausschreibung war erfolgreich: Wie die britische Bestellerbehörde Strategic Rail Authority (SRA) heute mitteilte, hat sich das Konsortium für die Teilnahme an der Intercity East-Coast-Ausschreibung qualifiziert. Das Netz umfasst im Wesentlichen die Strecken zwischen London, Leeds, York, Edinburgh, Aberdeen, Glasgow und Inverness. Die Betriebsaufnahme ist für Mai 2005 geplant. Die Leistung wird voraussichtlich bis 2012 ausgeschrieben. In 2003 umfasste die Betriebsleistung 18 Millionen Zugkilometer. 15 Millionen Kunden nutzten das bestehende Angebot. Die Bahn geht davon aus, dass die Strategic Rail Authority (SRA) nun eine Frist bis zum Herbst setzen werde, um ein konkretes Angebot einzureichen. Wie viele Mitbewerber noch im Rennen sind, konnte das Unternehmen nicht sagen.
Für die DB ist es der dritte Anlauf, Leistungen des Personenverkehrs zukünftig auch außerhalb Deutschlands anzubieten. Versuche, in Schottland und Dänemark an Ausschreibungen teilzunehmen, seien in der Vergangenheit gescheitert, sagte ein Konzernsprecher. So weit wie jetzt sei die Bahn noch bei keiner Ausschreibung gekommen. Bahnchef Hartmut Mehdorn betonte: "Ziel der Deutschen Bahn ist es, im Personenverkehr nachhaltiges, substantielles Wachstum zu generieren. Wir werden deshalb den Eintritt in alle offenen Märkte Europas genau prüfen. Entscheidend ist für uns, dass dieses Engagement finanziell zu den gewünschten Ergebnissen führt." Sir Richard Branson, Chairman der Virgin Group und Brian Souter, Chief Executive der Stagecoach Group betonten heute in London: "Mit der Deutschen Bahn haben wir einen Partner gewonnen, der über exzellente Erfahrungen in allen Bereichen des Schienenpersonenverkehrs verfügt. Besonders im Hochgeschwindigkeitsverkehr hat die Deutsche Bahn europaweit Maßstäbe gesetzt. Das Unternehmen verfügt in Großbritannien über einen ausgezeichneten Ruf." Virgin ist weltweit an einer Reihe von Verkehrsdienstleistungen beteiligt, unter anderem am Joint Venture Virgin Rail Group, einer gemeinsamen Beteiligung mit der Stagecoach Group. Dieses Joint Venture betreibt zwei der größten Schienenverkehrskonzessionen für den Personenfernverkehr in Großbritannien. Die Stagecoach Group ist einer der größten integrierten Bus- und Zugbetreiber in Großbritannien und betreibt derzeit die South West Trains, das größte Personenverkehrsnetz im Südwesten Großbritanniens (Karte der ausgeschriebenen Strecken zum Download).
(08.05.) PUTBUS - Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat nach einem Bericht der "Ostsee-Zeitung" am Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht in Stralsund die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die Rügensche Kleinbahn (RügKB) beantragt. "Wir haben offene Forderungen gegenüber dem Unternehmen", sagte Thilo Schelling, Abteilungsleiter für Verkehr im Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, dem Blatt. Für April seien für die von der RügKB erbrachten Leistungen rund 120 000 Euro und obendrein Fördergelder bezahlt worden gezahlt worden sein. Wegen eines schadhaften Bahndammes fahren aber bereits seit Mitte April keine Züge mehr. Bislang haben die angekündigten Sanierungsarbeiten noch nicht begonnen.
Erst im März war die unter dem Namen "Rasender Roland" bekannte Kleinbahn verkauft worden. Alt-Eigentümer Bernhard van Engelen und Neu-Eigentümer Ludger Guttwein liegen im Clinch. Bei der Staatsanwaltschaft stellte Guttwein Anzeige gegen Engelen. Die Unterschriften im Kaufvertrag seien kaum trocken gewesen, da liefen plötzlich Bürgschaften über mehr als 2 Millionen Euro und Rückforderungen des Landes über 1,6 Millionen Euro auf, sagt Guttwein, der sich nun weigert, die Rechnung zu begleichen. Unterdessen sogt eine Nacht- und Nebel-Aktion für erhebliche Unruhe auf Rügen. Zwei der sechs Lokomotiven wurden kürzlich auf Geheiß Guttweins mit einem Lastzug vom Betriebsbahnhof zu dessen Eisenbahnmuseum nach Prora transprotiert. Skeptiker befürchten einen Ausverkauf des "Rasenden Rolands". Offiziell heißt es, dass die Dampfloks zusammen mit zehn Waggons ab kommender Woche wenigstens auf der Teilstrecke zwischen Binz und Göhren rollen sollten. Wegen des Insolvenzantrages des Landes wird es dazu jedoch wohl nicht kommen.
Bahn-Werk schließt Umbau der ICE-3-Züge ab
(08.05.) DELITZSCH - Der letzte von 54 umgerüsteten ICE-3-Zügen hat nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" jetzt das Delitzscher Bahn-Werk verlassen. In den vergangenen zwei Jahren wurden bei allen Zügen der neuesten ICE-Generation der DB die Sitzlandschaften komplett umgebaut. Die Waggons wurden innen ausgehöhlt. Instandhaltungstechniker rissen die Fußböden heraus. Trennwände wurden entfernt, neue Sitzgarnituren eingebaut. Gleichzeitig wurde das Bordrestaurant zu einem Bordbistro abgespeckt. Pro Zug finden nun 35 Reisende mehr Platz. 15 Tage arbeiteten die Delitzscher an einem Zug. Der Auftrag von Siemens und Bombardier, die die Züge erst ein halbes Jahr zuvor an die Deutsche Bahn ausgeliefert hatten, sicherte in dem seit 2001 von der Schließung bedrohten Delitzscher Werk 80 Arbeitsplätze. Bis Ende 2006 hat der Bahn-Konzern den verbliebenen 245 Mitarbeitern in Delitzsch eine Job-Garantie gegeben. Derzeit sucht der Staatsbetrieb nach einem privaten Investor. Eine Ausschreibung ist erfolgt.
SBB: Verspätungsmeldungen via SMS
(08.05.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verbessern ihre Kundeninformation: Neu erhalten die Bahnreisenden bei Fahrplanabfragen im Internet und per Handy so genannte Echtzeitinformationen. Diese zeigen aktuell an, wenn der gewünschte Zug verspätet ist. Ein neues Computersystem vergleicht dazu den Fahrplan mit den realen Daten im Bahnverkehr und bereitet diese für die Kunden auf. In der Praxis haben die Kunden verschiedene Abfragemöglichkeiten: Bei der Fahrplanabfrage im Internet erscheint automatisch ein Hinweis, wenn ein Zug verspätet sein sollte. Zudem zeigt der Fahrplan bei Betriebsstörungen automatisch optimale Alternativverbindungen und Umsteigemöglichkeiten auf. Beliebt ist auch die Fahrplanabfrage per SMS auf das Handy (Zielnummer 222). Dieser zeigt neu ebenfalls an, wenn ein Zug nicht pünktlich verkehrt. Dasselbe funktioniert auch für die Fahrplanabfrage per WAP-Handy (wap.sbb.ch).
Besonders praktisch und eine Neuheit für Stammkunden ist der SMS-Alarm: Über die Internetseite www.sbb.ch/smsalarm können sich Pendler kostenlos "ihren" Zug abonnieren. Sollte dieser einmal verspätet sein, erhält der Kunde diese Information automatisch per Kurzmeldung auf das Handy übermittelt. Auch an den Bahnhöfen informiert die SBB künftig audio-visuell aktueller. Ein entsprechender Versuch läuft am Bahnhof Aarburg-Oftringen: Hier erkennt das Computersystem automatisch Verspätungen und überträgt sie auf die Bahnsteiganzeigen und die Lautsprecherdurchsagen. Mittelfristig will die SBB namentlich die rund 600 Regionalbahnhöfe mit diesem System ausrüsten.
Bahn weist Verantwortung nach Tod dreier Kinder zurück
(07.05.) WEYHE - Nach dem schweren Unfall, bei dem am Mittwoch in Weyhe nahe Bremen drei vierjährige Kinder von einem Güterzug überrollt worden waren, hat die Bahn jegliche Verantwortung für das Unglück zurückgewiesen. Dass die vierjährigen Kinder auf die Gleise gelangen konnten, sei der Bahn nicht anzulasten, sagte Bahn-Sprecher Hans-Jürgen Frohns am Donnerstag in Hannover. Man sei nicht verpflichtet, die Strecken entsprechend zu schützen; das sei bei 35.000 Streckenkilometern auch unmöglich. Vielmehr habe die Gemeinde Weyhe einen Zaun errichten lassen, um die Wohnsiedlung und eine nahe Kleingartenanlage gegen die Bahnstrecke abzuschirmen, betonte der Bahn-Sprecher. Das Problem der Trampelpfade und Schleichwege über Gleise sei ohnehin schwer in den Griff zu bekommen. An bekannten kritischen Punkte werde die Bahn "zusammen mit dem Bundesgrenzschutz präventiv tätig». Frohns: "Wir gehen zum Beispiel in Schulen und weisen auf die Gefahren hin. Trotzdem erwischt der BGS immer wieder Leute - auch Erwachsene - die über die Gleise gehen", sagte Frohns.
Der Sprecher des Bundesgrenzschutzes (BGS) in Hannover, Holger Jureczko, berichtete von Berufspendlern, die ihren Weg notorisch über die Gleise abkürzen: "Zäune werden auch von Erwachsenen niedergedrückt". Spielende Kinder an Bahngleisen lösen laut Jureczko pro Woche zwei bis drei Einsätze des BGS Hannover aus. Die Beamten, die über die Sicherheit des Bahnverkehrs wachen, müssten jedes Mal die Strecke absuchen. Für den Zugverkehr bedeutet dies jeweils hohe Verspätungen. "Es besteht immer Lebensgefahr", sagte Jureczko. Diese Gefahr werde oft krass unterschätzt. "Bei gutem Wetter erkennt man einen heran nahenden Zug erst ab einer Entfernung von 200 Metern", erklärte der BGS-Sprecher. "Wenn der Zug dann 200 Kilometer pro Stunde fährt, bleiben 3,5 Sekunden, um aus dem Gefahrenbereich an den Gleisen zu kommen."
Kritik des Bundesrechnungshofes an rot-grüner Verkehrpolitik
(07.05.) BERLIN (dpa/ eig. Ber.) - Der Bundesrechnungshof hat nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" die rot-grüne Verkehrspolitik gerügt. In einem vertraulichen Bericht über den Netzausbau der Schienenwege des Bundes an das Verkehrsministerium kritisierten die Prüfer vor allem das Festhalten an teuren, aber wirtschaftlich zweifelhaften Großprojekten wie die geplante Hochgeschwindigkeitstrasse durch den Thüringer Wald oder den geplanten Umbau des Stuttgarter Bahnhofs zum unterirdischen Durchgangsbahnhof. Wichtiger als Neu- und Ausbauten im Bahnnetz seien die Beseitigung von Engpässen und bessere Betriebsabläufe. Die Rechnungsprüfer empfehlen eine Förderung des Nahverkehrs, des regionalen Schnellverkehrs in Ballungsräumen und des Langstrecken- Güterverkehrs in Europa. Außerdem werde die mangelnde Kontrolle der Bahnprojekte durch den Bund bemängelt, hieß es in dem Bericht der "Welt" unter Berufung auf das Gutachten des Rechnungshofes. Zweifel gebe es auch, ob das rot-grüne Ziel realistisch ist, Verkehr stärker auf die Schiene zu verlagern.
Railion-Güterzug fährt durch Deutschland, die Schweiz und Österreich mit einem Lokführer und einer Lok
(07.05.)MAINZ - Seit 3. Mai 2004 ist es soweit: Die ersten europäischen Güterzuge, die durch drei Länder von einem Lokführer geführt werden, rollen fahrplanmäßig. Wöchentlich sind somit 20 Railion-Güterzüge, die mit der Europa-Baureihe 185 bespannt sind, auf der Route Stuttgart - Singen - St. Margrethen - Wolfurt (Vorarlberg) "grenzenlos" unterwegs und machen so den Schienenverkehr konkurrenzfähiger im Vergleich zum LKW. Der Vorteil: Der grenzüberschreitenden Einsatz von Lokführer und Lokomotive spart Zeit und Kosten und gewährleistet hohe Transportqualität aus einer Hand. Zum grenzüberschreitenden Einsatz müssen sowohl Lokführer als auch Lokomotive in den beteiligten Ländern zugelassen sein, was sich - weil zeitaufwändig, kostenintensiv und bürokratisch - oft als Hindernis für reibungslose Bahntransporte und damit für mehr Transporte auf der Schiene erweist. So wartet Railion in mehreren Ländern auf die ausstehende Zulassung der Europalok Baureihe 185. 400 Stück dieser High-Tech-Lokomotive sollen den europäischen Schienengüterverkehr beschleunigen.
Sicherheit an Bahnanlagen in Mecklenburg-Vorpommern
(07.05.) ROSTOCK - Die DB und das Bundesgrenzschutzamt Rostock haben heute gemeinsam mit den beteiligten Partnern auf einer Auftaktveranstaltung zum Thema "Verkehrssicherheit im Bereich der Bahnen – sicher und mobil mit der Bahn" gemeinsame Präventionsaktionen gestartet. Hier steht die Intensivierung des Dialoges der Polizei des Bundes (Bundesgrenzschutz) mit den Verkehrsteilnehmern im Vordergrund. Auf Veranstaltungen in verschiedenen Orten in Mecklenburg-Vorpommern sollen die Bürger Informationen über richtiges Verhalten an Bahnübergängen und an Bahnanlagen erhalten. Beratung und Dialog sowie die Schulung der Straßenverkehrsteilnehmer als auch der Benutzer der Eisenbahnen bilden den Schwerpunkt. Die Aktionen mit einem mobilen Informationsstand finden in der ersten Etappe zunächst im Verantwortungsbereich der Bundesgrenzschutzinspektion Rostock statt. Darüber haben die verschiedenen Partner ein Commitment verabschiedet. Gemeinsames Ziel ist es, die Zahl der Unfälle im Bahnbereich weiter zu senken. Die Polizei des Bundes will die Verkehrsteilnehmer, die Erwachsenen und ganz besonders auch Kinder und Jugendliche noch stärker für das richtige Verhalten an und im Bereich der Bahnanlagen sensibilisieren, um dabei auf das menschliche Leid infolge von Personenschäden und die oftmals hohen Sachschäden an Fahrzeugen der Straßenverkehrsteilnehmer und Eisenbahnverkehrsunternehmen zu verweisen. Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen ereignen sich immer wieder Unfälle bei der Bahn.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es gegenwärtig 1088 Bahnübergänge. Die Zahl der Unfälle an den Bahnübergängen im Land war in den vergangenen Jahren rückläufig und im Jahr 2003 mit neun Unfällen am niedrigsten. Die Bahn verringert die Zahl der Bahnübergänge stetig. Die dafür geplanten Gesamtkosten allein für 2004 belaufen sich in Mecklenburg-Vorpommern auf ca. 67 Millionen Euro, von denen je ein Drittel vom Bund, vom Straßenbaulastträger und von der Bahn aufgebracht werden. Damit können 32 Bahnübergänge beseitigt/ modernisiert werden. Es entstehen neue Straßen- oder Eisenbahnüberführungen oder auch neue Seitenwege und Bahnübergänge werden modernisiert. Aber auch durch fahrlässiges Verhalten an den Bahnanlagen kommt es zu Personenunfällen. Der Leichtsinn hat oft fatale Folgen. Besonders den Kindern und Jugendlichen sind die Gefahren beim Spielen an Bahnanlagen aufzuzeigen. Hier hat die Bahn ein kostenloses Medienpaket "In letzter Sekunde" in Kooperation mit der Stiftung Lesen für Lehrer und Erzieher aufgelegt, welches auch einen jugendgerechten Videofilm beinhaltet.
Verkehrsausschuss bremst Börsengang der Bahn
(06.05.) BERLIN - Der von Bahnchef Hartmut Mehdorn bereits für das Frühjahr 2006 angestrebte Börsengang der DB hat kaum noch Chancen. Die Verkehrspolitiker aller Fraktionen sprachen sich am Mittwoch gegen einen schnelle Privatisierung des Verkehrsunternehmens aus. Ein solcher Grundsatzbeschluss sei erst zu treffen, "wenn der nachhaltige wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens DB AG, insbesondere eine mehrjährige positive Gewinnentwicklung, feststeht", beschloss der Verkehrsausschuss des Bundestags. Da die Bahn nach vielen Verlustjahren 2004 erstmals wieder einen Gewinn ausweisen will, wäre demnach das Jahr 2006 nicht zu halten. In einem dreiseitigen Entschließungsantrag des Ausschusses wird auch "eine ergebnisoffene" Prüfung verlangt, das in der DB Netz AG ausgegliederte Schienennetz nicht in die Privatisierung des Konzerns einzubeziehen. Das hat Mehdorn bisher abgelehnt. Zugleich wird eine frühzeitige Mitwirkung des Bundestages bei der Entscheidungsfindung angemahnt.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Albert Schmidt, sagte der Nachrichtenagentur dpa, er gehe von mindestens drei weiteren Jahren aus, in denen der Börsengang nun sorgfältig vorbereitet werden könne. "Das ist ein klares Signal an die Bundesregierung, dass wir als Verkehrspolitiker vor einem Schnellschuss warnen und von dem Modell einer Privatisierung auch des Netzes nicht überzeugt sind", kommentierte er den Beschluss. Derzeit werde ein Verkauf von 20 bis 30 Prozent des Konzerns an einen privaten Investor und institutionelle Anleger diskutiert. "Im Gespräch ist eine westjapanische Eisenbahngesellschaft." Die Unionspolitiker Dirk Fischer und Eduard Lintner warnten Finanzminister Hans Eichel und Verkehrsminister Manfred Stolpe (beide SPD): "Es kann nicht sein, dass versucht wird, mit einem übereilten Börsengang die auf Grund des Mautdesasters gerissenen Lücken im Verkehrshaushalt zu schließen." Man könne nicht ohne Rücksicht auf die Schiene Mittel einfahren wollen und die Bahn zum bloßen Renditeobjekt des Kapitalmarktes machen. Wie für die Bahnreform 1993 sei auch jetzt ein breiter parlamentarischer Konsens nötig.
Grundsatzvereinbarung für Bahnverbindung von Lyon nach Turin
(06.05.) PARIS - Die Regierungschefs von Frankreich und Italien, Jean-Pierre Raffarin und Silvio Berlusconi, haben am Mittwoch ein Memorandum über die Finanzierung einer schätzungsweise 13 Milliarden Euro teuren Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin unterzeichnet. Herzstück der Strecke ist ein 52 Kilometer langer Alpentunnel zwischen St-Jean-de-Maurienne und dem italienischen Val de Suse. Italien übernimmt der heute geschlossenen Vereinbarung zufolge 63 Prozent der Tunnelkosten, Frankreich die restlichen 37 Prozent, wie Berlusconi mitteilte. Die EU soll 20 Prozent der Gesamtkosten der 280 Kilometer langen TGV-Verbindung mit insgesamt 46 Tunneln beisteuern. Die französische Regierung betonte, dies sei eine Vorbedingung für den Beginn der Arbeiten. Das Bauwerk könnte zwischen 2015 und 2018 in Betrieb genommen werden. Die Fahrzeit soll sich dann von gut drei auf anderthalb Stunden verkürzen.
Stinnes und BLS Cargo bauen Deutsch-Schweizer Schienenverkehre aus
(06.05.) BERLIN - Die Kooperationsverkehre der Stinnes Tochter Railion mit der schweizerischen BLS Cargo AG legen kräftig zu. So konnten die im zunehmenden Wettbewerb zu anderen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) agierenden Kooperationspartner neben dem zukunftsträchtigen Alpentransit durch die Schweiz auch im Ganzzugverkehr aus Deutschland und den Niederlanden in die Schweiz sowie in Gegenrichtung Verkehre hinzugewinnen. Derzeit werden wöchentlich allein in diesen Relationen 30 Ganzzüge gefahren, so dass bereits 16 Monate nach Beginn der Kooperation, der Transport der einmillionsten Tonne gefeiert werden kann. Dazu ist jetzt ein Sonderzug von Karlsruhe nach Rothenburg (Schweiz) gefahren und wurde dort von Vertretern der Empfangskunden sowie der Leistungspartner in Empfang genommen.
Durch die Kooperation mit dem Schweizer Partner BLS Cargo, an dem die Stinnes Tochter Railion zu zwanzig Prozent beteiligt ist, wird den Kunden ein Angebot mit hoher Zuverlässigkeit ermöglicht. Eine durchgängige Planung der Verkehre aus einer Hand und eine zunehmend durchgehende, grenzüberschreitende Traktion der Züge ist dabei der Schlüssel zu mehr Kundenzufriedenheit und damit auch zu mehr Umsatz. „Bereits in kurzer Zeit konnten wir zahlreiche Ausschreibungen besonders im Mineralölbereich, aber auch für Transporte von Kies, Petrolkoks und Getreide gemeinsam mit der BLS Cargo gewinnen“, so Hartmut Elster, Leiter International Rail Management Süd von Stinnes Freight Logistics. Zur Abwicklung der Verkehre mit BLS Cargo über die Grenzübergänge Schaffhausen und Konstanz setzt Railion hauptsächlich Mehrsystemloks der Baureihe 185 ein. In der Schweiz übernimmt BLS Cargo die Transporte und das operative Management. Neben den Ganzzugverkehren in die Schweiz werden im Alpentransit pro Woche bereits 250 Güterzüge über die Lötschberg-Achse und 80 Güterzüge über die Gotthard-Achse, beides mit steigender Tendenz, gefahren.
SBB-Kunden nutzen Zeitungs-Sammelboxen
(06.05.) BERN - Die Kunden der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) helfen im Kampf gegen die Verschmutzung in den Zügen aktiv mit. Seit Januar 2004 sind an den sieben Bahnhöfen in Bern, Basel, Winterthur, Luzern und Zürich HB, Zürich Oerlikon und Zürich Stadelhofen versuchsweise insgesamt 104 Zeitungs-Sammelboxen aufgestellt. Diese werden zur Entsorgung von Zeitungen rege benutzt. In den ersten vier Monaten wurden in den neuen Zeitungs-Sammelboxen im Durchschnitt wöchentlich rund 2,5 Tonnen Altpapier entsorgt. Erfreulich dabei: Das Sammelgut in den von der SBB entwickelten offenen Behältern weist nur wenig Fremdkörper auf, so dass eine Nachsortierung nicht nötig ist. Allerdings könnten die Sammelboxen noch häufiger benutzt werden: Noch immer entsorgen die SBB jede Woche insgesamt rund 75 Tonnen Altpapier.
Die SBB wollen den laufenden Versuch weiterführen: Einzelne Standorte der 104 Sammelboxen sollen optimiert und noch vermehrt ins Blickfeld der Kundinnen und Kunden gerückt werden. In der Zürcher S-Bahn wird außerdem ab Mitte Mai ein neues Abfallsystem eingeführt: In allen Doppelstock-Zügen werden bei den Aufgängen neu Zeitungs-Sammelboxen und große Abfallbehälter installiert. Das neue Konzept basiert auf den Ergebnissen eines im Sommer 2002 durchgeführten Markttestes. Die Reisenden werden gebeten, ihre Zeitungen nicht einfach auf den Sitzen liegen zulassen, sondern in die dafür bereitgestellten Sammelboxen zu werfen.
DB Museum in Halle (Saale) startet in zweite Saison
(06.05.) HALLE (Saale) - Am kommenden Samstag (8. Mai) startet das DB Museum in Halle (Saale) in die zweite Saison. Geöffnet ist jeweils am ersten und dritten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr. Der Eintritt kostet 1,50 Euro für Erwachsene, Kinder zahlen 0,50 Euro. Der Rundschuppen an der Berliner Straße in Halle (Saale) wurde im Juli vergangenen Jahres als vierter Standort des Firmenmuseums der Deutschen Bahn AG eröffnet. Im Hallenser Lokschuppen haben 15 historische Schienenfahrzeuge ihre Heimat. Darunter befinden sich die betriebsfähigen Dampf-Schnellzuglokomotiven 18 201, die sich im Eigentum der Dampf Plus GmbH befindet, und die 03 1010 aus dem Museumsbestand der Deutschen Bahn. Neu zum Museumsbestand hinzugekommen sind Messwagen, die der Öffentlichkeit erstmals zum einjährigen Geburtstag im Juli vorgestellt werden. Betreut wird der Museumsstandort von den Mitgliedern der Freizeitgruppe der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW) „Traditionsgemeinschaft im Betriebshof Halle P“. Das BSW ist eine betriebliche Sozialeinrichtung der Deutschen Bahn AG mit einer 100-jährigen Tradition.
Erstmals beteiligt sich das DB Museum in der Berliner Straße 240 bei der 5. Halleschen Museumsnacht am 15. Mai 2004 und öffnet in der Zeit von 18 Uhr bis 24 Uhr seine Pforten. Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltungen werden im Sommer die Feierlichkeiten zum einjährigen Geburtstag am 10. und 11. Juli 2004 sein. Und auch beim Tag des offenen Denkmals am 12. September 2004 wird das DB Museum seine Tore öffnen. Zum Besuch des DB Museums wird die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen, da es am Museumsgelände keine Parkmöglichkeiten gibt und der Straßenverkehr durch den Neubau der Berliner Brücke zwischen Steintor und Freiimfelder-/Berliner Straße eingeschränkt ist. Für die Anreise nach Halle (Saale) bietet sich die Nutzung von Nahverkehrszügen mit dem preiswerten Hopper-Ticket an. Es kostet pro Person 4,50 Euro und gilt für eine Hin- und Rückfahrt zwischen Abfahrts- und Zielbahnhof am Geltungstag auf Verbindungen bis 50 Kilometer. Benutzen kann man es montags bis freitags ab 9 Uhr, am Wochenende ganztägig, bis 3 Uhr des jeweiligen Folgetages.
Drei spielende Kinder von Güterzug überrollt
(06.05.) WEYHE (AP/dpa) - Drei vierjährige Jungen sind am Mittwoch bei Bremen beim Spielen auf Bahngleisen in der Nähe ihres Elternhauses von einem Güterzug überrollt und getötet worden. Der 53 Jahre alte Zugführer leitete zwar noch eine Notbremsung ein, konnte den Güterzug jedoch nicht mehr rechtzeitig stoppen. Die Kinder wurden nach ersten Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft von einem Anbauteil des Zuges getroffen und zu Boden geschleudert. Dabei zogen sie sich Verletzungen am Kopf zu. Sie waren sofort tot. Die Strecke ist an der Unglücksstelle zwar mit einem Maschendrahtzaun gesichert, der aber niedergetrampelt war. Anwohner berichteten, der Schutzzaun werde immer wieder von Jugendlichen niedergetreten. Die Kinder hätten möglicherweise deshalb auf den Gleisen gespielt, weil ein Spielplatz in der Nähe gerade abgerissen werde. Der Lokführer erlitt einen schweren Schock und wurde in einem Bremer Krankenhaus versorgt. Infolge des Unfalls war die Bahnstrecke Osnabrück - Bremen bis gegen 17.00 Uhr gesperrt. Der Fernverkehr wurde umgeleitet, im Nahverkehr wurden Busse eingesetzt.
(06.05.) KIEL - Ein Zug der Nord-Ostsee-Bahn in Kiel ist am frühen Morgen bei voller Fahrt von Ziegelsteinen, die in einem Sack von einer Fußgängerbrücke im Stadtteil Mettenhof geworfen wurden, getroffen und beschädigt worden. Die Steine durchschlugen die Scheiben der Lokomotive. Der Lokführer erlitt Schnittwunden und einen Schock. Von den Fahrgästen wurde niemand verletzt. Konkrete Hinweise auf einen Täter gebe es noch nicht, hieß es. Die Bahnstrecke wurde vorübergehend gesperrt. Es kam zu Zugausfällen zwischen Kiel und Rendsburg und an der Westküste Schleswig-Holsteins.
(05.05.) FRANKFURT/Main - Wie bereits kurz am Montag bei bahnnews.de
berichtet, wird das Betriebssystem Linux künftig eine der strategischen
Serverplattformen für die Bahn-IT sein. Soweit möglich und sinnvoll sollen
neue IT-Systeme auf dieser Plattform basierend entwickelt und bereits vorhandene
Systeme umgestellt werden. Von diesem Schritt verspricht sich die Bahn
Kostenvorteile in Höhe von mehreren Millionen Euro pro Jahr. Darüber hinaus
bietet Linux durch die Herstellerunabhängigkeit mehr Flexibilität. In der
Vergangenheit hat die Bahn bereits positive Erfahrungen mit dem
Open-Source-Betriebssystem gesammelt, beispielsweise bei der Fahrplanauskunft
der Bahn. Nun wird DB Systems, der konzerninterne IT-Dienstleister der Bahn,
weite Teile des IT-Betriebs Linux-fähig machen. Üblicherweise werden dabei
einzelne IT-Systeme nach und nach umgestellt. DB Systems entschied sich jedoch für
einen anderen Ansatz und entwickelte eine komplette
Standard-Architekturplattform. Diese ist gewissermaßen als Baukasten
konzipiert, aus dem Linux-Architekturen für verschiedenste Anwendungen
zusammengestellt werden können. Der Aufwand für einzelne
Verfahrensumstellungen wird deutlich reduziert. Zudem ist durch die einheitliche
Plattform sichergestellt, dass es nicht zu "Unverträglichkeiten" kommt. Das
heißt: die technische Architektur ist durchgängig kompatibel.
Die Umstellung auf Linux erfolgt in einzelnen Schritten: Zunächst werden
IT-Systeme umgestellt, die portiert werden können. Darunter versteht man den
Wechsel der Plattform, ohne das Programm selbst zu ändern. Das betrifft in
erster Linie Standardapplikationen wie Lotus Notes oder SAP Application Server.
Diese wird DB Systems bis Ende 2004 umstellen. Dabei kompensieren bereits die
Einsparungen der Portierung von Lotus Notes, das bei der Bahn unter anderem als
Mail-System im Einsatz ist, die Kosten für das gesamte Linux-Projekt. Parallel
zur Portierung werden neue Projekte größtenteils auf dieser Plattform
implementiert, aktuell zum Beispiel das Configuration-Management-System der Bahn
(PROCON). Im dritten Schritt prüft DB Systems, inwiefern es wirtschaftlich und
technisch machbar ist, laufende Verfahren zu migrieren. Damit wird eine
Umstellung bezeichnet, die eine Änderung des IT-Systems und damit
Programmieraufwand bedeutet. Hier zeigen sich dann auch die derzeitigen Grenzen
des Linux-Einsatzes. So kommt die Umstellung einiger Anwendungen aus
wirtschaftlichen Gründen vorerst nicht in Frage. Auch sogenannte
High-End-Anwendungen, also Systeme mit sehr hohen Anforderungen an Verfügbarkeit
und Skalierbarkeit, sind derzeit nur bedingt durch Linux ersetzbar. In der Bürokommunikation
und auf Client-Plattformen setzt die Bahn weiterhin auf
Microsoft-Betriebssysteme.
Verlängerung des InterConnex nach Liberec
(05.05.) ZITTAU - Ab dem 4. Juni wird die InterConnex-Linie von Binz über Stralsund,
Berlin und Görlitz nach Zittau bis in die nordböhmische Großstadt Liberec (Reichenberg)
verlängert. Das gaben der LausitzBahn-Geschäftsführer Andreas Trillmich und der für die
westliche Tschechische Republik zuständige Regionalmanager Per-Eric Bjurenborg der
Schwestergesellschaft Connex CR am vergangenen Samstag offiziell bekannt. Wie Trillmich
und Bjurenborg erläuterten, zielt die neue Verbindung vor allem auf Kunden aus Nordböhmen:
"Wir wollen potenziellen Ostseeurlaubern nach vielen Jahren Pause wieder eine schnelle und
direkte Verbindung an die Küste anbieten." Aber auch für Jugendliche, die
ein Wochenende in Berlin verbringen wollen, sei der InterConnex ein
interessantes Angebot. Geschäftsreisende nach Berlin schließlich könnten künftig
am gleichen Tag nach Liberec zurückkehren, ohne Abstriche an der
Aufenthaltsdauer machen zu müssen: "Unser Zug kommt schon um 8.45 Uhr in
Berlin-Lichtenberg an und fährt um 16.55 Uhr zurück", hob Bjurenborg hervor.
Der Zug verkehrt an den Hauptverkehrstagen von Freitag bis Montag. Die Abfahrt
in Liberec ist um 4.14 Uhr. Der Zug erreicht Berlin-Lichtenberg um 8.45 Uhr,
Stralsund um 11.50 Uhr und Binz (nur während der Badesaison bis 25. Oktober) um
12.45 Uhr. Der Zug in Gegenrichtung verlässt Binz um 13.17 Uhr, Stralsund um
14.07 Uhr und Berlin-Lichtenberg um 16.55 Uhr. Ankunft in Liberec ist um 21.41
Uhr. "Wir hoffen, trotz der zugegebenermaßen sehr frühen Abfahrt in Liberec
so viele Kunden für unser Angebot begeistern zu können, dass wir es dauerhaft
etablieren können", sagte Bjurenborg. Bei den Preisen für die Fahrten von
und nach Liberec wird sich Connex an dem üblichen InterConnex-Tarif
orientieren, kündigte Bjurenborg an: So kostet die einfache Fahrt für
tschechische Staatsbürger, die ihren Fahrschein im Zug zwischen Liberec und
Zittau erwerben, nach Görlitz 96 Kronen, nach Berlin-Lichtenberg 412 Kronen und
nach Binz 939 Kronen. Jugendliche von 6 bis 26 Jahren erhalten wie üblich 30
Prozent Ermäßigung.
(05.05.) BERN - Die BLS Lötschbergbahn AG blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2003
zurück. Sie hat ihre Leistungen ausgebaut und ihre Position gestärkt. Das
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 31,4 Prozent auf
16,8 Millionen Franken. Der Konzerngewinn 2003 beträgt 13,4 Millionen Franken,
was einer Zunahme um 80 Prozent entspricht. Keine Überraschung stellt das
Ergebnis im Personenverkehr dar, wo die Nachfrage die Zahlen des Expo-Jahres
2002 nicht mehr erreichte. Im Personenfernverkehr stieg die Zahl der Fahrgäste
zwar auf 6,93 Millionen, doch nahm der Verkehrsertrag um 2,4
Prozent auf 59,3 Millionen Franken ab. Im Regionalverkehr auf der Schiene
betrug der Nachfragerückgang nach dem Expo-Spitzenjahr 7,5
Prozent, während der Verkehrsertrag um 5,4 Prozent auf 30,6 Millionen
Franken sank. In finanzieller Hinsicht bereitet vor allem der neue Verteilschlüssel
für die Generalabonnemente der BLS Sorgen. Erneut ein Rekordergebnis lieferte
die Autoverladung: Der Transport von 1,34 Millionen Fahrzeugen durch den Lötschbergtunnel
entspricht einem Plus von 2,4 Prozent. Der Verkehrsertrag stieg hier um 1,8
Prozent auf 28,0 Millionen Franken.
Im Güterverkehr hat die Tochtergesellschaft BLS Cargo AG erneut ein sehr gutes
Resultat erzielt. Die Leistung stieg um 50 Prozent auf 1,309 Milliarden
Nettotonnenkilometer. Damit hat sich das Unternehmen einen Marktanteil von
bereits 12 Prozent erarbeitet. Der Verkehrsertrag nahm um 35,8 Prozent auf 103,2
Millionen Franken zu. Der Jahresgewinn beträgt 3,9 Millionen Franken, was einer
Steigerung von 26,6 Prozent entspricht. Die Gütertochter hat grenzüberschreitende
Traktionskonzepte eingeführt und den Verkehr auf der Gotthard-Achse mit mehr
als 80 Zügen pro Woche etabliert. BLS Cargo hat sich in kurzer Zeit zu einem
verlässlichen Partner der Verkehrsverlagerung entwickelt. Seit der
Inbetriebnahme des Huckepack-Korridors im Juni 2001 hat der Verkehr über die Lötschberg-Simplon-Achse
markant zugenommen. Nach einem Zuwachs in den Vorjahren von 23 bzw. 22 Prozent stieg
die Nachfrage nach Trassen - in Bruttotonnen-Kilometern gemessen - im Jahr 2003
um weitere 13 Prozent an. Einen weiteren Entwicklungsschub wird die
Inbetriebnahme des NEAT-Basistunnels im Sommer 2007 bringen.
Die BLS hat im vergangenen Jahr ihre Neuausrichtung erfolgreich weitergeführt. Die Umsetzung der Basisvereinbarung SBB/BLS vom 15. Mai 2001 kommt planmäßig voran. Anfang 2003 hat die BLS die traditionsreiche Werkstätte Aebimatt in Bern mit den Service-Aussenstellen von der SBB übernommen und die rund 100 Mitarbeitenden reibungslos integriert. Der größte Schritt in der Migration SBB/BLS steht mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 bevor: Für die BLS bedeutet er den Abschied vom Personenfernverkehr und die Konzentration auf die S-Bahn Bern, die RegioExpress-Angebote und weitere Regionalzugsleistungen. Alleine für die S-Bahn Bern wird die BLS 100 Lokomotivführer mehr einsetzen als heute. Zusammen mit den hohen Zuwachsraten im BLS-Güterverkehr wird sich der Lokpersonalbestand nächstes Jahr auf über 400 erhöhen. In der künftigen Bahnlandschaft sieht sich die BLS mit ihren drei Pfeilern Regionalverkehr, Güterverkehr und Infrastruktur gut positioniert. Sie will ihre Chancen nutzen, die sich mit der Bahnreform II abzeichnen. Laut Tromp dürfte die BLS als eine der neben den SBB zugelassenen Konzessionierten Transportunternehmen (KTU) gesetzt sein.
Niedersachsen: Verschönerung von Bahnhöfen geht weiter
(05.05.) HANNOVER - Die DB führt auch 2004 ihr Sofortprogramm zur Verschönerung
von Bahnhöfen in Niedersachsen weiter. Die Gesamtkosten dafür betragen rund
4,1 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen, vertreten durch die
Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), beteiligt sich daran mit
3,1 Millionen Euro. Auch der Zweckverband Großraum Braunschweig finanziert bis
zu 220 000 Euro mit. Mit dem Sofortprogramm will die Bahn das Erscheinungsbild
ihrer Bahnhöfe kurzfristig und spürbar verbessern. Nachdem bereits im
vergangenen Jahr 79 Bahnhöfe in Niedersachsen mit Hilfe des Landes renoviert
wurden, sollen in diesem Jahr weitere 80 Bahnhöfe kundenfreundliche
Verbesserungen erfahren. "Moderne und kundenfreundliche Bahnhöfe sind
Visitenkarten für die Städte, aber auch ein wichtiges Aushängeschild für den
öffentlichen Nahverkehr", unterstreicht Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer
der LNVG. "Hier gewinnen wir mit einer Förderung durch das Land nicht nur
mehr Fahrgäste, sondern sichern gleichzeitig eine gute Zukunft für den
Schienenpersonennahverkehr. Nach Abschluss des Sofortprogramms und anderer
laufender Bau- und Verbesserungsmaßnahmen werden wir Ende 2004 rund 60 Prozent
aller Bahnhöfe in Niedersachsen ausgebaut oder zumindest deutlich verschönert
haben."
Im Sofortprogramm werden mit angemessenen Mitteln schnell umsetzbare Maßnahmen
besonders an kleinen und mittleren Bahnhöfen durchgeführt. Langwierige
Bauarbeiten werden vermieden, so dass Kunden die Verbesserungen an ihrem Bahnhof
auch sofort sehen können. Dazu gehören Neuanstriche, Modernisierung von
Personentunneln und Bahnsteigen, Aufstellen von Wind- und
Wetterschutzeinrichtungen, gründliche Grünpflege rund um den Bahnhof, moderne
Beleuchtung und kundenfreundliche Wegeleitsysteme. Einen großen Teil der
Gesamtinvestitionen nimmt die zusätzliche Renovierung der Bahnhofsgebäude in
Alfeld (Leine), Bad Bevensen, Bramsche, Burgdorf, Cloppenburg, Goslar,
Helmstedt, Seesen und Syke ein. Ute Plambeck, Regionalbereichsleiterin Nord der
DB Station&Service AG, erläutert: "Wir wollen, dass sich unsere Kunden
in den Bahnhöfen wohl fühlen. Mit unserem Sofortprogramm werden wir
kurzfristig viele Bahnhöfe, vor allem kleine und mittlere, deutlich attraktiver
machen und damit die Kundenzufriedenheit weiter steigern können. Nach dem großen
finanziellen Aufwand der geleistet wird hoffe ich sehr, dass das
Erscheinungsbild der Stationen auch auf lange Sicht schön und ansehnlich
bleibt.
Computerwurm "Sasser" griff auch Bahnrechner an
(05.05.) BELIN - Der Computerwurm "Sasser" hat sich am Dienstag weiter ausgebreitet. Der Virus griff auch Bahnrechner an, die DB konnte die Attacke nach eigenen Angaben aber weitgehend abwehren. Man habe ein Krisenzentrum eingerichtet und die Sicherheitssysteme so aktualisieren können, dass es keine Auswirkungen auf den Bahnbetrieb und den Fahrkartenverkauf gegeben habe, erklärte eine Sprecherin von DB-Systems, die die IT-Systeme der Bahn betreibt. Die Firewall, die Angriffe von außen abwehren soll, habe verhindert, dass eine mutierte "Sasser"-Version in das Rechnernetz eindringen konnte, sagte die Sprecherin. "Sasser" infiziert Computer mit den Betriebssystemen Windows 2000 und Windows XP, die ohne den zusätzlichen Schutz einer "Firewall" direkt mit dem Computernetz verbunden sind. In diesen Fällen reicht bereits eine Internet-Verbindung von wenigen Sekunden, damit das Schadensprogramm auf dem Rechner eintrifft. Ein befallener Rechner muss immer wieder neu starten, so dass man nicht mehr mit ihm arbeiten kann. Für die Entfernung des Wurms sind eine Reihe von Handgriffen erforderlich, die unter anderem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Internet beschreibt.
Bahn: 360 Verdachtsfälle auf Korruption
(05.05.) BERLIN (dpa) - Bei der DB sind seit dem Jahr 2000 über 360 Verdachtsfälle von Korruption ermittelt worden. Das berichtete eine Bahnsprecherin in Berlin. Nach der Bekämpfung von Korruption seien bisher über zwölf Millionen Euro aus aufgedeckten Fällen zurückgeflossen. Etwa ein Drittel der Fälle seien als juristisch erledigt anzusehen. Die Sprecherin konnte einen Bericht der «Bild»-Zeitung nicht bestätigten, wonach sich die Bahn derzeit mit einer weitaus größeren Zahl von Korruptionsfällen bei Bauvorhaben befassen müsse als angenommen. Die Zeitung meldete am Dienstag 105 Vorgänge.
Dr. Susanne Wegerhoff leitet künftig die Kommunikation der DB
(05.05.) BERLIN - Dr. Susanne Wegerhoff übernimmt zum 1. Juli 2004 die Leitung des Bereichs Kommunikation der DB und ist damit Nachfolger von Dieter Hünerkoch. Wegerhoff ist seit 1995 bei der Ford Motor Company in verschiedenen leitenden Positionen in der europäischen und deutschen Öffentlichkeitsarbeit tätig gewesen, zuletzt als Executive Director bei Ford of Europe Communications & Public Affairs in Köln mit Zuständigkeit für 40 Märkte in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Frühere Berufsstationen waren American Express, Chemical Bank und Associated Press. Nach einem Studium der Geschichte und der Volkswirtschaft in den USA promovierte Wegerhoff 1982 an der Universität München. Konzernsprecher der DB AG und Leiter Externe Kommunikation ist weiterhin Werner W. Klingberg.
150 Jahre Bahnstrecke Augsburg - Ulm
(04.05.) AUGSBURG - Im Jahr 1854 fuhr der erste Zug auf der Strecke Augsburg - Ulm. Dieses Ereignis feiert die DB am Samstag, den 8. Mai mit einem Bahnhofsfest in Augsburg zwischen 10 und 17 Uhr. Allen Eisenbahnfans und solchen, die es noch werden wollen, bieten die Bahn und ihre Partner ein buntes Programm mit Infoständen (DB Regio und DB Fernverkehr, Bahnhofsmission, Regio Tourismus der Stadt Augsburg, AVV, BGS), Kinderprogramm (Kinderschminken, Hüpfburg), Fahrzeugausstellung, geplant sind z.B. Dampflok 41 018, Neigetechnikzug VT 612, Regionalzug VT 642 und der E-Lok-Veteran, E 69 03 und vieles mehr am Augsburger Bahnhof. Um ca. 11.10 Uhr trifft ein „Jubiläumszug“ von Ulm mit den Ehrengästen in Augsburg ein. Im Anschluss folgt der Festakt mit Grußworten.
Die Geschichte der deutschen Eisenbahn begann zwischen Nürnberg und Fürth.
Doch danach dauerte es lange bis sich ein richtiges bayerisches Eisenbahnnetz
entwickelte. 1855, 20 Jahre nach der ersten Strecke existierten nur die 600 km
lange Ludwigs-Süd-Nordbahn von Hof über Nürnberg nach Lindau, ergänzt durch
die drei Äste Augsburg-München (Eröffnung 1840), Bamberg-Aschaffenburg (1854)
und Augsburg-Ulm (ebenfalls 1854). Daneben gab es noch die kürzeren Strecken
Pasing-Starnberg und München-Rosenheim. Die Strecke Augsburg-Ulm stellte die
Anbindung an die württembergische Eisenbahn dar. Sie war Teil der großen
Ost-West-Transversale von Wien nach Paris. Die Residenzstadt München, die von
der bayerischen Süd-Nord-Bahn unberührt geblieben war, sollte so an das
entstehende europäische Eisenbahnnetz angebunden werden.
Als der Bau der württembergischen Bahn von Stuttgart nach Ulm kurz vor dem
Abschluss stand, schloss Bayern 1850 einen Staatsvertrag mit Württemberg über
den Bau einer Bahn von Augsburg nach Ulm. Bereits im Mai 1854 wurde die Strecke
- technisch sehr einfach - eröffnet und "Maximiliansbahn" (nach König
Maximilian II.) genannt. Die Anbindung an das österreichische Bahnnetz (München
- Salzburg) zog sich dagegen noch bis 1860 hin. Für Baukosten in Höhe von 8
Mio. Gulden (entspricht ca. 240 Mio. Euro) wurde die 90 Kilometer lange Strecke
über Dinkelscherben, Burgau und Günzburg in vier Jahren errichtet. Seit 1893
verbinden zwei Gleise Augsburg und Ulm. 40 Jahre später wurde die Strecke
elektrifiziert. Die letzten Bauarbeiten fanden 1992 statt. Im Abschnitt bei
Dinkelscherben wurde die Strecke begradigt und für Tempo 200 ausgelegt. ICE-Züge
der Deutschen Bahn benötigen für die Strecke vom Lech an die Donau heute nur
40 Minuten.
Bahnsteigdächer in Olten werden saniert
(04.05.) OLTEN - Die im Jahre 1899 erbauten Bahnsteigdächer im Schweizer Bahnhof Olten müssen saniert werden. Am gestrigen Montag haben dazu in den beiden je 203 Meter langen Hallen die Installationsarbeiten für zwei Arbeitsbühnen begonnen, die rund einen Monat dauern sollen. Die Fahrleitungen müssen dabei jeweils provisorisch an der Gerüstbühne aufgehängt werden. Für alle übrigen technischen Einrichtungen wie Beleuchtung, Uhren, Fahrgastinformationsanlagen, Kabeltrassen, Bahnbetriebssignale, Hinweisschilder usw. sind im Bereich der Gerüstbühne Provisorien vorgesehen, um die Sicherheit und den Komfort der Kunden sowie den reibungslosen Bahnbetrieb aufrecht erhalten zu können. Die Sanierung des Bahnhofsdaches, die auf rund fünf Millionen Franken veranschlagt ist, erfolgt in fünf Etappen und soll bis Ende 2005 abgeschlossen sein. Dann soll es in den Hallen heller sein, weil die Holzschalung durch Aluminiumwellblech ersetzt wird. Außerdem wird bei der gesamten Tragkonstruktion der Korrosionsschutz und gleichzeitig die Dachentwässerung saniert.
Bahnsteige im Bahnhof Wittstock werden montiert
(04.05.) BERLIN - Zehn Meter lange, 18,5 Tonnen schwere Betonfertigteile werden
derzeit am Bahnhof Wittstock zu zwei neuen Bahnsteigen montiert. Statt des früheren
Bahnsteiges zwischen den Gleisen entstehen nun zwei 100 Meter lange, 2,50 Meter
breite Außenbahnsteige. Die neue Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern ermöglicht
ein bequemes Einsteigen in die Züge. Die Bahnsteige erhalten eine zeitgemäße
Ausstattung mit Sitzmöglichkeiten, Wetterschutzhäuschen, Wegeleit- und
Informationssystem sowie Geländer und Beleuchtung. Die Bahnsteige werden
barrierefrei über Zugänge am ehemaligen Bahnhofsgebäude sowie am ehemaligen Güterschuppen
erreicht. Zudem entsteht ein Verbindungsweg zwischen den Bahnsteigen. Die
Umbauarbeiten im Bahnhof Wittstock sollen mit der Wiederinbetriebnahme der
Strecke Wittstock – Neuruppin im Dezember 2004 abgeschlossen werden.
Die 37 Kilometer lange Strecke wird für den "PrignitzExpress" für rund 51
Millionen Euro von Grund auf erneuert. Rund 1,2 Millionen Euro davon fließen in
die Modernisierung der Bahnhöfe. Neben dem Bahnhofsumbau werden die Arbeiten
zum Neubau der Strecke vorangetrieben. Derzeit wird der Tiefbau - einschließlich
Bau des Kabelkanals - abgeschlossen. In den kommenden Wochen beginnt von
Neuruppin aus der Einbau des Schotters und daran anschließend der Gleisbau.
Nach Fertigstellung der Gleise folgt die technische Ausrüstung. Die Strecke
wird künftig mit elektronischer Stellwerkstechnik gesteuert. Im Zusammenhang
mit dem Streckenumbau werden von den 43 Bahnübergängen 17 mit neuer
Sicherungstechnik ausgerüstet, drei Bahnübergänge, die ausschließlich Fußgängern
vorbehalten sind, mit einer Umlaufsperre ausgestattet. Die Wege an 19 Bahnübergängen
werden mit dem Neubau von Verbindungswegen an andere Bahnübergänge
angeschlossen.
DB ist Partner bei "Jugend trainiert für Olympia"
(04.05.) BERLIN - Über 3.500 Teilnehmer werden am heutigen Dienstag zu den 67. Bundesfinalwettkämpfen mit der Bahn nach Berlin anreisen. Der von der Deutschen Schulsportstiftung organisierte und am 5. Mai beginnende weltgrößte Schulsportwettbewerb wird in den Disziplinen Basket-, Volley-, Hand- und Fußball sowie Schwimmen, Tischtennis und Geräteturnen ausgetragen. Die Bahn als langjähriger Partner der Veranstaltung organisiert die Beförderung, Akkreditierung und Unterbringung der Sportler. "Mit unserem Engagement bei 'Jugend trainiert für Olympia' sprechen wir gezielt junge Menschen an, also den Bahnkunden von morgen", erläutert Michael Ilg, Leiter Marketing Kommunikation im Personenverkehr der DB. "Sport schafft Gemeinschaft und bringt die Menschen zueinander. Das verbindet den Sport mit der Bahn." Das Sport-Engagement der Bahn zeigt sich auch in verschiedenen anderen Projekten. So unterstützt die DB seit vielen Jahren von der Sporthilfe geförderte Sportler mit kostenlosen BahnCards. Bereits seit 2000 setzt sie im Basketball mit der eigenen "Bahn Basketball Academy" Akzente im Bereich der Nachwuchsförderung. Und seit 2002 unterstützt die Bahn als offizieller Förderer des Deutschen Behindertensportverband (DBS) u.a. die Sparte Rollstuhlbasketball. Die Schenker AG, Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, ist offizieller Lieferant, Logistik-Partner und Spediteur des IOC für die Olympischen Spiele und fördert als Co-Partner Deutschland das Nationale Olympische Komitee und die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Darüber hinaus ist Schenker neben der Deutschen Bahn Hauptpartner der Internationalen Leichtathletikveranstaltung ISTAF Berlin.
Neue Außenbahnsteige in Sauerlach gehen in Betrieb
(04.05.) MÜNCHEN - Im Zusammenhang mit dem behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs Sauerlach wurde am Montagvormittag ein großer Schritt gemacht: seit 11 Uhr halten die Züge an den neuen, 210 Meter langen und 0,96 Meter hohen Außenbahnsteigen. Außerdem wurde der von der Gemeinde Sauerlach neu gestaltete Bahnhofsvorplatz zur Nutzung frei gegeben. Die Außenbahnsteige können ab sofort auch von Rollstuhlfahrern und Fahrgästen mit Rädern bequem und barrierefrei erreicht werden. Eine kleine Änderung ergibt sich mit der Inbetriebnahme der Bahnsteige für die Fahrgäste. Statt wie bisher auf der linken Seite ist zukünftig der Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. In den kommenden Wochen müssen noch Restarbeiten durchgeführt und der alte Mittelbahnsteig inklusive Dach zurückgebaut werden. Insgesamt werden in Sauerlach für den behindertengerechten Ausbau, rund 2,4 Millionen Euro aus dem 104-Millionen-Euro-Ausbauprogramm durch den Freistaat Bayern investiert.
Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt"
(03.05.) BERLIN - Mehr als 500 Bahn-Azubis des ersten Ausbildungsjahres haben in
diesem Jahr am bundesweiten Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt"
teilgenommen, der bereits zum vierten Mal stattfand. Unter 71 eingereichten
Wettbewerbsbeiträgen gefiel das Projekt von acht kaufmännischen Azubis des
Trainingszentrums Bildung in Berlin der Jury am besten. In einem Kurzfilm, auf
einem Plakat, einer Website, mit einem Gewinnspiel und Zeitungsartikeln sollen
Konfliktlösungen aufgezeigt und Vorurteile abgebaut werden. Der zweite Platz
geht an acht Jugendliche aus dem RegioWerk Plochingen. Ziel ihres Projektes ist
es, durch die Gestaltung einer S-Bahn mit Schriftzügen "Gegen Hass und
Gewalt" in unterschiedlichen Sprachen Fahrgäste auf dieses Thema aufmerksam
zu machen. Über den dritten Platz können sich sieben Azubis der
Ausbildungswerkstatt Dortmund freuen. Sie gestalteten eine Internet-Homepage zu
Thema "Hass fängt klein an".
Die drei Erstplatzierten können sich auf Reisen zum Eurocamp der Transnet in
Ezesur-Mer in Südfrankreich freuen. Insgesamt werden die zwölf besten Ideen
ausgezeichnet. Die Preise überreichen DB-Personalvorstand Dr. Norbert Bensel,
der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen, Heinz Fuhrmann, stellvertretender
Vorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Udo Lindenberg sowie Vertreter der
Sponsoren Stiftung BSW, DEVK, Sparda Banken und Accor. Das Projekt
"Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt" wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Es
integriert die Auseinandersetzung mit den Themen Extremismus,
Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in die berufliche Ausbildung der Bahn.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Norbert Bensel, Norbert
Hansen und Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA.
Weitere Kooperationspartner sind die Aktion "Gesicht zeigen. Aktion
weltoffenes Deutschland" und das "Bündnis für Demokratie und Toleranz –
gegen Extremismus und Gewalt".
Schülerfahrzeugbegleiter bei der S-Bahn München
(03.05.) MÜNCHEN - Ab Mai 2004 setzt die S-Bahn München GmbH auf ausgewählten Zügen
der S 7 Richtung Wolfratshausen Schülerfahrzeugbegleiter ein. In Zusammenarbeit
mit dem Gymnasium Icking, dem Bundesgrenzschutz und dem Regionalverkehr
Oberbayern wurden 16 Schüler der neunten Klassen des Gymnasiums Icking für
diese ehrenamtliche Tätigkeit ausgebildet. Eine auf die Ausbildung von Schülerfahrzeugbegleitern
spezialisierte Agentur, schulte die Teilnehmer von Januar bis April zu den
Themen Deeskalation, Konfliktbewältigung, Körpersprache, neutrales Verhalten,
Kommunikationstechniken, sicheres und freundliches Verhalten, Umgang mit
Provokationen und Streitschlichtung. Die Ausbildungskosten von rund 13 000 Euro
wurden von der S-Bahn zu 52 Prozent und vom Freistaat Bayern zu 48 Prozent
getragen.
Die Fahrzeugbegleiter werden in Zügen eingesetzt, die von Schülern des
Gymnasiums Icking benutzt werden. Hier sind vor allem die S-Bahnen um 7.18 Uhr
ab Großhesselohe Isartalbahnhof und um 7.33 Uhr ab Wolfratshausen sowie nach
Schulschluss um 13.18 Uhr ab Icking in Richtung Wolfratshausen und München
vorgesehen. Die ausgebildeten Schüler sind freiwillig und ehrenamtlich tätig.
Sie haben weder polizeiliche Befugnisse noch dürfen sie in den Zügen das
Hausrecht ausüben oder Fahrausweise kontrollieren. Sie erhalten einen Ausweis,
mit dem sie sich gegenüber anderen Schülern legitimieren können. Die Tätigkeit
der Schülerfahrzeugbegleiter besteht nicht darin, Fehlverhalten anderer Schüler
im Zug zu erfassen und zu melden, sondern diese Schüler davon zu überzeugen,
dass ihr Verhalten falsch ist, und sie zu einer Verhaltensänderung zu bewegen.
Bei auftretenden Problemen und Konfliktsituationen werden die Begleiter in den S
7-Zügen und den RVO-Bussen vorbeugend fungieren, so dass es gar nicht erst zu
Eskalationen oder Beschädigungen kommt. Die Funktion der Fahrzeugbegleiter soll
dabei natürlich auch vordergründig dem Wohl aller Fahrgäste dienen. "Wir
erhoffen uns, dass wir dadurch in den Schülerzügen einen Rückgang von
Fahrgastbeschwerden und Schäden sowie die Vermeidung von verhaltensbedingten
Verspätungen und Zugausfällen haben werden", so Frank Hole, Marketingleiter
der S-Bahn München GmbH. Das Pilotprojekt bei der S-Bahn München läuft bis
zum Beginn der Sommerferien in Bayern. Danach werden die Erfahrungen ausgewertet
und entschieden, ob der Einsatz von Schülerfahrzeugbegleitern auf weitere
interessierte Schulen mit starkem S-Bahn-Schülerverkehr ausgeweitet oder wieder
beendet wird. Erfolgreich praktiziert wird der Einsatz von Fahrzeugbegleitern
bereits bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn, der Berliner und der Nürnberger
Verkehrsgesellschaft.
Neue Bahnsteige in Heppenheim eröffnet
(03.05.) FRANKFURT/Main - Seit dem vergangenen Freitag halten im Bahnhof Heppenheim die Züge im Bereich der neuen Bahnsteige, die in den vergangenen Wochen errichtet worden sind. Bis zu neun Meter lang und 18 Tonnen schwer waren die Betonfertigteile, die an zwei Wochenenden im März und April im Bahnhof Heppenheim mit einem Kran eingehoben wurden. Insgesamt wurden so bereits 370 Meter des neuen Bahnsteiges für den Hessentag im Juni 2004 in Heppenheim zusammengesetzt. Die bereits rutschfest beschichteten Bahnsteigteile werden mit einem Kran einzeln auf die vorbereiteten Fundamente gehoben. Selbst die weiße Keramikplatte mit den Rillen, die Sehbehinderten als Orientierung dient, ist schon in die Betonfertigteile eingelassen. Durch diese Vorfertigung konnten die Bauzeit verkürzt und damit auch die Behinderungen für den Zugverkehr auf ein Minimum reduziert werden. Die während der Bauzeit genutzten Behelfsbahnsteige können jetzt demontiert werden. An ihrer Stelle werden Ende Mai die restlichen 170 Meter Bahnsteige in 22 Teilen montiert werden. Dank der neuen Bahnsteige mit einer Höhe von 76 cm ist jetzt ein bequemes und behindertengerechtes Einsteigen möglich.
(03.05.) BERLIN - Die DB will ihre Server künftig offenbar mit Linux betreiben. Wie es in der aktuellen Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift "BahnZeit" heißt, sollten mit der Umstellung vor allem die Kosten gesenkt werden. Bislang koste der Basisbetrieb der Server DB Systems jährlich etwa l00 Millionen Euro. Im Juni 2003 hatte die Geschäftsführung von DB Systems eine Studie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeit des Einsatzes von Linux als Server- und Client-Plattform innerhalb der Bahn zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden im November vorgestellt und die Einführung von Linux als strategische Server-Plattform beschlossen. Von November 2003 bis Februar 2004 definierte dann ein Projektteam die an die Bahnbedürfnisse angepasste Linux-Plattform für die Server. Ab dem zweiten Quartal 2004 soll mit der Portierung von Verfahren (der Anwendungs-Software) begonnen werden.
(03.05.) BERLIN - Fast vier Stunden waren 600 Passagiere eines ICE der Bahn am Freitagabend im Zug eingesperrt. Wie der Berliner "Tagesspiegel" berichtet, war der ICE auf dem Weg nach Köln um 20.03 Uhr wegen einer defekten Bremsanlage zwischen dem S-Bahnhof Heerstraße und dem Bahnhof Spandau liegen geblieben. Nachdem Versuche des Lokführers gescheitert waren, den blockierten Zug wieder in Gang zu bringen, sei der Zug schließlich von einer Diesellok mit Schrittgeschwindigkeit zum Bahnhof Spandau geschleppt worden. Dabei sei es zu weiteren Verzögerungen gekommen. Über eine Stunde war dem Bericht zufolge wegen des Abschleppens auch die Stromversorgung im Zug und damit unter anderem die Klimaanlagen und das Licht ausgefallen. Erst um 23.57 Uhr konnten die Fahrgäste den Zug in Spandau verlassen. Ein Verlassen des Zuges auf freier Strecke hatte der Bundesgrenzschutz aus Sicherheitsgründen untersagt. Fahrgäste könnten sich beim Aussteigen auf freier Strecke oder beim Gehen über die Schottersteine der Gleise verletzen, begründete Bahnsprecher Gisbert Gahler diese Entscheidung, kündigte aber gleichzeitig an, die Bahn werde ihre Regeln überprüfen. Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Bahn auf, bei Pannen flexibler zu reagieren. Nicht nur beim Aussteigen auf freier Strecke könne etwas passieren. Wer vier Stunden im Zug eingesperrt sei, könne auch einen Herzinfarkt erleiden, sagte der Pro-Bahn-Vorsitzende Karl-Peter Naumann dem "Tagesspiegel".
Vereinbarung für Brenner-Basistunnel unterzeichnet
(01.05.) WIEN - Das Jahrhundertprojekt eines 56 Kilometer langen Bahntunnels unter den Alpen hindurch rückt offenbar näher. Die Verkehrsminister von Italien und Österreich haben am Freitag nach einem Bericht des "Bayerischen Rundfunks" eine Vereinbarung unterzeichnet, in der unter anderem die Planung und Finanzierung des sogenannten Brenner-Basistunnels geregelt wird. Demnach wird in der Planungsphase bis 2006 eine zwischenstaatliche Kommission eingerichtet, die Bedingungen für die Durchführung der Studien, Untersuchungen und vorbereitenden Arbeiten erheben soll. Für den Bau des Tunnels soll eine Europäische Aktiengesellschaft gegründet werden - mit Sitz in Italien und Österreich. Für die Finanzierung streben Italien und Österreich einen möglichst hohen Zuschuss der EU an. Konkret solle die Planung des Basistunnels von der EU zu 60 Prozent mitfinanziert werden, der Bau selbst zu 20 Prozent. Zudem sollten Private in ein so genanntes PPP-Modell einbezogen werden. Den Rest wollen Österreich und Italien jeweils zur Hälfte finanzieren. Die Kosten für das Jahrhundertprojekt werden derzeit zwischen 4,5 und fünf Milliarden Euro angesetzt. Der Baustart soll den jetzigen Planungen zufolge im Jahr 2006 erfolgen, frühestens elf Jahre später könnten dann Züge durch den Tunnel rollen.
Offenbar weiter Minus im Fernverkehr
(01.05.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" in den ersten drei Monaten dieses Jahres ihr für den Fernverkehr gestecktes Ziel verfehlt. Anstatt der geplanten Verluste von rund 60 Millionen Euro sei tatsächlich ein Minus von 140 Millionen Euro im Fernverkehr angefallen, hieß es unter Berufung auf Unternehmenskreise. Nach den Verlusten im vergangenen Jahr durch das gescheiterte neue Preissystem hätten auch die Korrekturen im vergangenen Sommer die Akzeptanz bei den Bahnkunden scheinbar nicht erhöht. Laut "Reuters" ging der Umsatz bei den Fernreisen im ersten Quartal 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 730 Millionen Euro auf 715 Millionen Euro zurück. Die Zahl der Personenkilometer blieb den Angaben zufolge ungefähr stabil bei rund 7,3 Milliarden. Im Nahverkehr habe die Bahn dagegen in den ersten drei Monaten mit einem Betriebsgewinn von 110 Millionen Euro das Vorjahresniveau um 50 Millionen und die eigenen Erwartungen um 10 Millionen Euro übertroffen, hieß es weiter. Dieses Ergebnis wurde im Unternehmen vor allem auf die stark gestiegenen Benzinpreise zurückgeführt, die mehr Berufspendler zum Umsteigen auf die Bahn bewegt hätten. Auch der Sparkurs habe das Betriebsergebnis gebessert.
Arbeiten an Bahn-2000-Neubaustrecke beendet
(01.05.) MATTSTETTEN - Nach siebenjähriger Bauzeit sind die Arbeiten auf der Bahn-2000-Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist beendet. Das letzte Schienenstück wurde am Freitag auf der bernisch-solothurnischen Kantonsgrenze bei Inkwil (BE) mit goldenen Schrauben fixiert. Die Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist und die in Wanzwil (BE) abzweigende, zehn Kilometer lange Ausbaustrecke nach Solothurn kosten insgesamt 1,6 Milliarden Franken. Insgesamt 340 000 Tonnen Schotter, 123 000 Schwellen, 185 Kilometer Schienen, 355 Kilometer Fahrleitungsdraht sowie 450 Kilometer Kabel zum Steuern der 210 Signale wurden in den vergangen 30 Monaten verbaut. Bis zum Betriebsstart zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember wird die Strecke nun getestet. Ab Dezember sollen dann die Fernverkehrszüge zwischen Bern und Basel, Zürich sowie Luzern mit Tempo 160 die Neubaustrecke befahren. Die Neigezüge Biel-Solothurn-Zürich verkehren zusätzlich über die Ausbaustrecke.
Bahn erprobt in Modellprojekt Pünktlichkeit
(01.05.) FRANKFURT/Main (AP) - Die DB versucht in einem Pilotprojekt mit einen Strategiewechsel ihre Pünktlichkeit zu erhöhen. Dabei warten Regionalzüge nicht mehr auf Reisende verspäteter Fernzüge, damit sich Verspätungen nicht mehr flächendeckend im Gesamtnetz verteilen, wie Bahn-Sprecher Gerd Felser am Freitag im HR-Radio erklärte. Nach drei Wochen Pilotbetrieb in Rheinland-Pfalz und im Saarland führen 93 Prozent der Regionalzüge im Testgebiet ohne Verspätung. Allerdings haben sich auch 33 Reisende über die Neuerung beschwert», sagte Felser. Die Zügen fahren nach seinen Angaben strikt nach Fahrplan ab, was zwar für manche Reisende unangenehm sei, den Bahnverkehr insgesamt aber pünktlicher mache. Das Modellprojekt, das zurzeit an der Bahnspitze ausgewertet wird, stellt einen kompletten Strategiewechsel bei der Bahn dar. Vorstandschef Hartmut Mehdorn hatte wiederholt betont, die Anschlusssicherheit genieße im Zweifel Vorrang vor der Pünktlichkeit.
Verkehrsministerium: Strecke Berlin-Frankfurt bis 2006 ausgebaut
FRANKFURT (Oder) (ddp, 01.05.) - Der Ausbau des deutschen Abschnitts der Bahnstrecke Berlin-Warschau wird bis 2006 abgeschlossen. Dann könnten Züge zwischen der Bundeshauptstadt und Frankfurt (Oder) mit 160 Stundenkilometern fahren, sagte Ulrich Mehlmann vom brandenburgischen Verkehrsministerium am Freitag in Frankfurt. Die Fußball-Weltmeisterschaft sei beim Ausbau ein gewisses "Druckmittel". Zu den Spielen in Berlin würden auch viele Fans aus Polen erwartet. Die Strecken von Berlin nach Szczecin (Stettin) und Wroclaw (Breslau) würden ebenfalls ausgebaut.