Bundestag beschließt Privatisierung der DB
(31.05.) BERLIN - Der Bundestag hat den Weg für die Privatisierung der DB frei gemacht. Die Abgeordneten segneten am Freitag einen entsprechenden Antrag der Regierungskoalition ab. Für den Koalitionsantrag stimmten in namentlicher Abstimmung allerdings nur 355 Abgeordnete, 90 weniger als die Koalition im Bundestag hat. Allein in der SPD stimmten 27 Abgeordnete gegen die Privatisierung, 30 nahmen nicht an dem Votum teil. Ein formelles Gesetzgebungsverfahren war nach Ansicht der Regierung nicht notwendig. Deshalb muss auch der Bundesrat nicht zustimmen. Das heute endgültig besiegelte Modell sieht (wie mehrfach berichtet) vor, dass der Personen- und Güterverkehr in die Tochter Gesellschaft DB mobility & Logistics ausgelagert wird, an der sich private Investoren in der Summe mit bis zu 24,9 Prozent beteiligen können. Die Infrastruktur (Schienennetz, Bahnhöfe) verbleibt bei der Konzernholding und damit zu 100 Prozent in Staatsbesitz.
DB-Chef Hartmut Mehdorn begrüßte den Beschluss. "Das ist ein guter Tag für Kunden, Steuerzahler und Mitarbeiter. Der heutige Beschluss sichert die Zukunft des Unternehmens und seiner 237.000 Beschäftigten. Jetzt gilt es in den kommenden Monaten, die Teilprivatisierung gemeinsam zu einem Erfolg zu führen und damit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken."
VRR: Über 500 Sonderzüge zur Loveparade
(31.05.) DORTMUND - Für die am 19. Juli 2008 in Dortmund stattfindende Loveparade
hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein Verkehrskonzept entwickelt und
verstärkt dazu das Regelangebot mit über 500 zusätzlichen Zügen. Das
erarbeitete Verkehrskonzept konzentriert sich auf die Verteilung der Fahrgäste
auf vier Dortmunder Bahnhöfe: Dortmund Hauptbahnhof, Dortmund Hörde, Dortmund
Stadthaus und Dortmund Möllerbrücke. Hierbei gilt der Grundsatz, dass die
Abreise grundsätzlich vom Anreisebahnhof erfolgt. Auf allen Linien sind
deutliche Kapazitätsausweiterungen geplant und dies durchgehend vom 19. Juli ab
10 Uhr morgens bis zum 20. Juli um 3 Uhr. Da die räumlichen Gegebenheiten, vor
allem im Dortmunder Hauptbahnhof, bei der An- und Abreise zu Engpässen führen
könnten, werden die Fahrgäste über ein farbbasiertes Wegeleitsystem geführt.
Ziel ist es, die Gäste nach Reiserichtungen zu sortieren und eine Trennung von
ankommenden und abfahrenden Reisenden sicherzustellen.
Aufgrund der Erfahrungen der Loveparade 2007 und den WM-Begegnungen in Dortmund
hat der VRR in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn (DB), der Stadt Dortmund,
der DSW21 sowie der Bundespolizei ein spezielles Verkehrskonzept entwickelt.
Grundlage für die Planungen sind die besonderen Voraussetzungen dieses Großereignisses:
Es werden mehr als eine Millionen Besucher erwartet, die An- und Abreiseverkehre
erstrecken sich über einen langen Zeitraum und werden sich zum Teil überlagern.
Durch die Tatsache, dass die Züge des Fernverkehrs den Dortmunder Hauptbahnhof
am 19. Juli weiträumig umfahren werden, stehen im Bereich Dortmund deutlich
mehr Trassen für Nahverkehrszüge zur Verfügung. Außerdem stehen an diesem
Tag zahlreiche Bereitschaftszüge zur Verfügung, die kurzfristig und
bedarfsorientiert eingesetzt werden können. Innerhalb dieses Gesamtkonzeptes
und im Rahmen der über 500 Zusatzzüge hat der Verbund sowohl bei der DB auch
bei den Privatbahnen Abellio, NordWestBahn und der Prignitzer Eisenbahn
Zusatzleistungen bestellt.
Durch die Bündelung und Verdichtung der Verkehre in Richtung Dortmund ist es
aus betrieblicher Sicht notwendig, dass auf bestimmten Linien an diesem Tag
nicht alle Haltepunkte im Großraum Dortmund angefahren werden. Für die
betroffenen Fahrgäste wird es deshalb Ersatzverkehre geben, die unter anderem
vom lokalen Verkehrsunternehmen DSW21 gefahren werden. Schienenersatzverkehr
muss es zur Loveparade zwischen Lünen Hbf und Dortmund Hbf geben, da es dort
aufgrund einer mehrwöchigen Großbaustelle zu einer Vollsperrung der Gleise
kommt. Von Lünen Hbf verkehren deshalb am 19. Juli Busse im 5-Minuten-Takt zur
Haltestelle Kirchenstraße, die fußläufig zum Dortmunder Hauptbahnhof liegt.
Aktionstag der Bahn gegen Vandalismus und illegale Graffiti in Hannover
(31.05.) HANNOVER - Am kommenden Mittwoch, 4. Juni, findet im und am Hauptbahnhof Hannover von 9 bis 16 Uhr ein Aktionstag der Bahn "Gegen Vandalismus und illegale Graffiti" mit Schülerbands, Talkrunden, Wissensquiz und einer Schülertheaterperformance statt. Ein Wissensquiz mit tollen Preisen, Informationsstände der Bundespolizei, des Landespräventionsrates Niedersachsen, der Campo Arena Hannover und dem StreetCafé runden das umfangreiche Programm ab. Ein Nahverkehrszug mit Vandalismusschäden verdeutlicht, wie aufwändig und teuer es ist, Zerstörtes zu reparieren oder zu ersetzen und wie sehr die Entfernung von Graffiti die Umwelt belastet. Der Niedersächsische Minister für Inneres, Sport und Integration, Uwe Schünemann nimmt die Auszeichnungen der Jugendlichen für den landesweit ausgeschriebenen Wettbewerb zum Thema "Mach nicht alles kaputt!" vor.
Neben der Strafverfolgung fordert die Bahn von Graffiti- und Vandalismustätern grundsätzlich auch Schadensersatz. Nur so ist sichergestellt, dass unabhängig von einer strafrechtlichen Verurteilung die Täter zu Schadensersatzzahlungen herangezogen werden können. Selbst wenn Jugendliche zum Zeitpunkt der Tat nicht über Geld verfügen, kann die Bahn zivilrechtlich auch noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadensersatz fordern. Ein Teil der Schadenssumme kann zumindest mittelfristig zurückverlangt werden. Viele Jugendliche unterschätzen diese rechtliche Bedeutung, wenn sie Bahnanlagen zerstören und beschmieren.
Die Bahn verfolgt das Ziel, durch entsprechende Präventionsmaßnahmen die Gelegenheiten zum Sprayen zu erschweren oder zu vereiteln und das Entdeckungsrisiko für die potenziellen Täter zu erhöhen. Zu diesen Maßnahmen gehören spezielle Schutzanstriche, die Ausleuchtung gefährdeter Bereiche im Zusammenhang mit Videoüberwachung oder anderen technischen Vorrichtungen, Sensibilisierung der Mitarbeiter und eine Bestreifung der Anlagen, die abgestimmt zwischen der DB Sicherheit GmbH und der Bundespolizei im Rahmen der bestehenden Ordnungspartnerschaft erfolgt. Auch der von der DB AG erstellte Präventionsfilm "Oli´s Chance", der an einige tausend Schulen in Deutschland kostenlos für die Behandlung im Unterricht verteilt wurde, geht auf das Thema Graffiti ein und zeigt eindrucksvoll die Gefahren auf, denen sich Schüler beim unberechtigten Betreten der Bahnanlagen aussetzen.
Mit dem HEX direkt zum Volldampferlebnis Harzer Schmalspurbahnen
(31.05.) WERNIGERODE - Jeden Samstag und Sonntag fährt der Harz-Berlin-Express von fünf Berliner Stadtbahnhöfen aus preisgünstig und ohne Umsteigen in den Harz. In Wernigerode und Quedlinburg besteht ein direkter Anschluss an die historischen Dampfzüge der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) auf den Brocken und in das Selketal. Dazu wurde in den vergangenen Tagen eine große PR-Aktion mit einem gemeinsamen Flyer der Verkehrsunternehmen Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt und HSB im Berliner Raum gestartet.
Nach der Ankunft des Harz-Berlin-Express in Wernigerode um 10.25 Uhr fährt der Dampfzug der Brockenbahn um 11.40 Uhr ab - an einzelnen Samstagen (am 19. und 26. Juli; am 2.; 9., 16., 23. und 30. August, am 4., 18., 25. Oktober sowie am 1. November) fährt bereits um 10.55 Uhr ein Dampfzug zum Gipfel. Der Brockenbahnhof ist der höchstgelegene Bahnhof aller deutschen dampfbetriebenen Schmalspurbahnen und damit ein echtes Muss für jeden Harzurlauber und Eisenbahnliebhaber. Bei klarer Bergluft sind phantastische Ausblicke in das Harzvorland zu genießen. Das Brockenhaus lädt mit einer modernen Ausstellung über die Geschichte des Berges und den Nationalpark Harz ein. Eine Wanderung um das Brockenplateau und ein Besuch beim Brockenwirt runden einen Gipfelbesuch ab. Nach der Rückankunft in Wernigerode bleibt noch Zeit für einen Bummel durch die bunte Fachwerkstadt.
Die Welterbestadt Quedlinburg wird mit dem Harz-Berlin-Express um 10.23 Uhr erreicht. Mit einem historisch bebauten Stadtkern, der sich über 80 ha erstreckt, gehört Quedlinburg daher zu den größten Flächendenkmälern Deutschlands. Erst im Frühjahr 2006 wurde Quedlinburg an das Streckennetz der HSB angeschlossen. Der Dampfzug ins Selketal fährt hier um 10.30 Uhr ab. Die mit über 120 Jahren älteste und zugleich steilste der drei Schmalspurbahnen im Harz bringt die Gäste durch das romantische Selketal. Die Bahnhöfe und Haltepunkte entlang der Strecke bilden einen guten Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren. Zahlreiche gastronomische Einrichtungen entlang der Strecke laden zum Verweilen ein. Fahrräder können am Carlswerk nahe dem HSB-Bahnhof Mägdesprung ausgeliehen und nach der Tour direkt am Quedlinburger Bahnhof wieder abgegeben werden.
Weitere Informationen und Ausflugstipps im Harz gibt es in der neuen Broschüre "Mit dem Harz-Berlin-Express zum Volldampferlebnis Harzer Schmalspurbahnen", die momentan in Berliner Freizeiteinrichtungen, in Bibiotheken, Kinos und Bädern sowie über verschiedenen Buchhändler verteilt wird. Online sind sämtliche Informationen zu Fahrzeiten, Preisen und Ausflugsmöglichkeiten unter www.hsb-wr.de und www.hex-online.de abrufbar.
Im ersten Quartal 5 Prozent mehr Güter auf der Schiene
(30.05.) WIESBADEN - Auf dem deutschen Schienennetz wurden im ersten Quartal 2008 insgesamt 94,8 Millionen Tonnen bei einer Verkehrsleistung von 29,5 Milliarden Tonnenkilometern transportiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 5,0% oder 4,5 Millionen Tonnen mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs der Verkehrsleistung (Tonnenkilometer: Das Produkt aus Tonnage und Versandweite) belief sich auf 2,9%. Die Zunahme hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt: Hier war die Beförderungsmenge um 6,2% und die Beförderungsleistung um 11,3% gestiegen. Mit den genannten Werten ergab sich im ersten Quartal 2008 eine geringere Transportweite pro Tonne als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (2008: 311 Kilometer; 2007: 318 Kilometer).
Alle Hauptverkehrsverbindungen verzeichneten im Vergleich zum ersten
Quartal 2007 mehr Transportaufkommen: Der Binnenverkehr war mit + 6,2%
wesentlicher Wachstumsträger und erreichte 59,0 Millionen Tonnen. Die
Güterströme mit Auslandsbezug zeigten mit + 3,1% ein unterdurchschnittliches
Wachstum und umfassten 35,8 Millionen Tonnen. Nach Gütern und ihrer
jeweiligen Transportmenge differenziert, stieg die volumenstärkste
Güterabteilung Besondere Transportgüter (18,1 Millionen Tonnen), die auch
den kombinierten Verkehr umfasst, um 9,4%, gefolgt von Eisen,
Nichteisen-Metallen (17,1 Millionen Tonnen; + 7,1%). Feste mineralische
Brennstoffe wurden etwas weniger befördert (13,5 Millionen Tonnen; –
0,1%). Steine und Erden (8,5 Millionen Tonnen) nahmen um 3,9% ab, während
für Mineralölerzeugnisse (9,7 Millionen Tonnen) eine Zunahme um 11,9% zu
verzeichnen war.
Besondere Wachstumsimpulse gingen wieder vom kombinierten Verkehr aus:
Der Transport von Containern erreichte von Januar bis März 2008 ein
Volumen von 15,9 Millionen Tonnen (+ 8,5% inklusive Behältergewichte).
Dieses Aufkommen ist in der oben genannten Gesamt-Tonnage von
94,8 Millionen Tonnen bereits enthalten. Bei der Maßeinheit TEU (Twenty
Foot Equivalent Unit; 1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) lag
der Wert bei 1,5 Millionen TEU (+ 9,6%). Die tonnenkilometrische Leistung
im kombinierten Verkehr (8,0 Milliarden Tonnenkilometer) stieg um 8,6%. Die
durchschnittliche Beförderungsweite lag mit 504 Kilometern (+ 0,1%) weit über
dem Wert der gesamten Transporte.
"Die Bundesregierung ist mit ihrem Masterplan Güterverkehr und
Logistik auf dem richtigen Weg. Straße und Schiene müssen besser verzahnt
werden, damit das Wachstumspotenzial des Schienengüterverkehrs genutzt werden
kann", kommentierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am
heutigen Donnerstag in Berlin die aktuellen Zahlen. Im kombinierten
Verkehr sieht das Schienenbündnis große Chancen, sowohl umwelt- als auch
verkehrspolitisch verantwortungsvoll zu handeln. "Der kombinierte Verkehr
bewährt sich zusehends. Er verdient Unterstützung und kann wesentlich dazu
beitragen, das im Masterplan formulierte Ziel der Verkehrsverlagerung von der
Straße auf die Schiene zu erreichen", so Flege. Angesichts der
dramatischen Entwicklung der Energiepreise sei es notwendig und
vernünftig, stärker energieeffiziente Verkehrsträger wie die Schiene zu
unterstützen."
Beispiele für einen Boom der Güterbahnen finden sich weltweit: In den USA ist
der Marktanteil der Güterbahnen von 1990 bis 2005 von 29,5 Prozent auf 38,3
Prozent gestiegen und liegt damit weit über den Marktanteil für Lkw-Transporte
(28, Prozent). Auch Australien (39,6 Prozent Marktanteil für den
Schienengüterverkehr), Russland (41,4 Prozent) und China (49,8 Prozent) zeigen
das Potenzial der Schiene. Dirk Flege: "Für Deutschland ist eine
Steigerung des Marktanteils der Schiene im Güterverkehr von derzeit 17,3
Prozent auf 25 Prozent bis 2020 durchaus realistisch."
"Handelsblatt": DB strebt in den Dax
(30.05.) FRANKFURT/Main - Die an die Börse strebende Bahn-Tochter DB Mobility & Logistics AG will möglichst einem Bericht der Zeitung "Handelsblatt" zufolge schnell in die Börsenbundesliga aufsteigen. "Es reicht für den Dax", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Ich stimme Herrn Mehdorn zu", zitierte die Zeitung Christian Stocker von der Hypo-Vereinsbank. Er hält eine Aufnahme in den Dax noch in diesem Jahr für möglich. Dazu müsste die Bahn-Tochter an mindestens 30 Handelstagen beim Börsenumsatz und der Marktkapitalisierung auf Platz 25 oder höher stehen.
Vergünstigte Konditionen für Privatanleger schloss der Bahnchef nicht aus. "Mal sehen, ob wir die nötig haben", Mehdorn in Frankfurt am Main. Die Einzelheiten des für Herbst geplanten Börsengangs würden derzeit ausgearbeitet. Zugleich versicherte er, das Wertpapier der Bahn sei mit der T-Aktie nicht zu vergleichen. "Wir verlieren keine Kunden, wir gewinnen sie", sagte Mehdorn. Er befürchte auch nicht, dass die Krise an den Finanzmärkten der Bahn den Börsengang verhageln könnte. Sollten sich die Umstände aber deutlich verschlechtern, werde die Bahn eben ein halbes Jahr später an die Börse gehen. Mehdorn sprach sich erneut dafür aus, auch Mitarbeiter über Aktien an ihrem Unternehmen zu beteiligen.
Unterdessen berichtet "Spiegel Online", der Bund erwäge, der Bahn bei der Privatisierung große Freiheiten einzuräumen. Einem Vertragsentwurf zufolge dürfte sie jährlich bis zu 1700 Kilometer Schienen stilllegen lassen - würde aber trotzdem weiter 2,5 Milliarden Euro vom Staat bekommen. Der Bundestag entscheidet am heutigen Freitag über die Privatisierung, die nach dem Willen der Großen Koalition auf 24,9 Prozent der Bahn-Tochter DB Mobility & Logistics AG, in die der Personen- und der Güterverkehr sowie die Logistiksparte ausgegliedert werden soll, beschränkt bleiben soll. Der Bund erhofft sich von dem Verkauf der Anteile Erlöse von fünf bis acht Milliarden Euro.
Mehdorn fordert steuerliche Entlastung für die Bahn
(30.05.) LEIPZIG - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat von der Bundesregierung Steuererleichterungen für den Schienenverkehr verlangt. "Ausgerechnet die klimafreundliche Bahn zahlt jedes Jahr energiepolitisch bedingte Steuern und Abgaben in Höhe von über 400 Millionen Euro. Das ist weder verkehrs- noch klimapolitisch sinnvoll", sagte Mehdorn der "Leipziger Volkszeitung" anlässlich des Weltverkehrsforums in Leipzig. Die Luftfahrtgesellschaften dagegen seien von solchen steuerlichen Belastungen "vollständig befreit". Dadurch werde ein Flugticket von München nach Berlin um 25 Euro entlastet, bei Flügen ins Ausland komme noch die Mehrwertsteuerbefreiung des Luftverkehrs hinzu.
Wissenschaft und Industrie rief Mehdorn zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um CO2-neutrale Antriebstechnologien zu entwickeln. "Wir brauchen effiziente und saubere Technologien für eine CO2-arme Zukunft", forderte er vor internationalen Fachleuten auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig. Darüber hinaus trage die intelligente Vernetzung von Schiene, Schiff, Flugzeug und Straße dazu bei, die Klimabelastung durch Verkehrsleistungen zu reduzieren. Mehdorn: "Wir müssen lernen, Verkehre neu, nämlich klimafreundlich, zu organisieren. Wir müssen technische Entwicklungen vorantreiben und neue, CO2-freie Energiequellen erschließen." Weltweit verursacht der Verkehr rund 20 Prozent der CO2-Emissionen und ist damit einer der größten Treibhausgas-Emittenten. Adressiert an die Politiker, Unternehmer und Fachleute aus aller Welt, die in Leipzig zusammengekommen sind, forderte Konzernchef Mehdorn deshalb, gemeinsam Verkehre umweltverträglich durchzuführen.
"Klima- und Umweltschutz gehört zu unseren Hauptunternehmenszielen", betonte der DB-Chef. "Wir haben uns im Konzern vorgenommen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 2006 zu senken. Wir setzen dabei nicht nur auf die Bahn als das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Wir setzen auf die intelligente Vernetzung aller Verkehrsträger, um jeden dort zum Einsatz zu bringen, wo er ökonomisch und ökologisch am sinnvollsten ist. So ergänzen sich im Logistikbereich Schienen-, Straßen-, Luft- und Seeverkehr. Mit steigendem Erfolg. Unser Ressort Transport und Logistik organisiert weltweite Transportketten und realisiert dadurch erhebliche Energieeinsparungen mit entsprechenden CO2-Minderungseffekten." In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Bahn im Schienenverkehrsbereich bereits beachtliche CO2-Einsparerfolge erzielt: Von 1992 bis 2002 konnte der Ausstoß um mehr als 25 Prozent reduziert werden.
DB Schenker weitet Schienenangebote auf Europa aus
(30.05.) BERLIN - Für die steigende Nachfrage nach schienengebundenen Logistikdienstleistungen rollt DB Schenker Logistics jetzt ein neues Serviceangebot in Europa aus: DB Schenkerrailog steht für bahnaffine Logistik und wird zum festen Bestandteil des gesamten europäischen Landverkehrs von DB Schenker. Mit der Tochter Railog, als Spezialist für Bahnlogistik, und der Fertrans AG ist DB Schenker bereits in einigen Ländern in diesem speziellen Markt erfolgreich aktiv. Railog, vor acht Jahren als Joint Venture mit der Deutschen Bahn gegründet, wird gemeinsam mit Fertrans jetzt noch enger in die Organisation integriert. Kunden können damit europaweit die Schiene noch besser in ihre Planung und Prozesssteuerung einbinden sowie die ökonomischen und ökologischen Vorteile der Eisenbahn als Transportmöglichkeit auf mittleren und größeren Distanzen nutzen.
Im vergangenen Jahr betreute das Unternehmen bereits den Schienentransport von mehr als sechs Millionen Tonnen Gütern und disponierte mehr als 200.000 Waggons. Kunden profitieren von individuell erarbeiteten Streckenplänen und von effizienten Ganzzug- und Direktzugsystemen. Bei europaweit rollenden Ganzzügen übernimmt DB Schenkerrailog alle Prozesse - von der Transportorganisation über den kompletten Frachteinkauf bis zur Lieferung an den Empfänger. Die gesamte Logistikkette, einschließlich Vor- und Nachlauf zu den Abgangs- und Zielbahnhöfen sowie Waggon- und Containerdisposition und Zollabfertigung, erhält der Kunde aus einer Hand. Bahnaffine Logistik-Konzepte stehen dabei auch für die optimale Kombination aller Verkehrsträger, einschließlich Lkw oder See- und Binnenschiff. Zusätzlich werden alle Umschlagsleistungen und Lagermöglichkeiten entlang der Transportkette angeboten.
Jubiläum: 50 Jahre Gleichstrom-S-Bahn nach Bergedorf
(30.05.) HAMBURG - Vor 50 Jahren, am 1. Juni 1958, wurde der elektrische S-Bahn-Verkehr nach Bergedorf aufgenommen. Seitdem fuhren rund 500 Millionen Fahrgäste zwischen der Hamburger Innenstadt und dem südöstlichen Außenbezirk und legten dabei insgesamt rund acht Milliarden Kilometer zurück. Das entspricht etwa 53mal der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Zum Jubiläum fährt am kommenden Samstag, 31. Mai, noch einmal der originale Eröffnungszug von 1958 auf seiner alten Route.
Die Idee, die bestehende Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Berliner Tor mit einer Stromschiene für elektrische Schnelltriebzüge auszurüsten, wurde zum Impulsgeber für den weiteren Ausbau des Hamburger S-Bahn-Netzes. Im ersten Betriebsjahr fuhren die Züge zunächst im Inselbetrieb zwischen Bergedorf und Berliner Tor, da die Verbindungsbrücken Richtung Hauptbahnhof noch im Bau waren. Mitte der sechziger Jahre konnte mit den neuen S-Bahnen der Baureihe 470 erstmals eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern gefahren werden. 1969 wurde der elektrische Betrieb bis Aumühle erweitert. Die über Jahrzehnte praktizierte gemeinsame Nutzung der Gleise mit Fern- und Güterzügen wurde nach der deutschen Wiedervereinigung aufgegeben. Seit 1994 stehen die Gleise exklusiv für die Linie S21 und die Verstärkerlinie S2 zur Verfügung. Neue Stationen in Nettelnburg (seit 1970) und in Allermöhe (seit 1999) tragen zur guten Anbindung der neu entstandenen Wohngebiete bei. Die Fahrzeit zwischen Bergedorf und dem Hamburger Hauptbahnhof beträgt 21 Minuten.
Das heutige Gleichstromnetz der Hamburger S-Bahn umfasst 112 Kilometer. Mit der Verlängerung der Linie S3 nach Stade gehört seit Dezember letzten Jahres auch ein 32 Kilometer langer Abschnitt zum Bedienungsgebiet, auf dem Zweistromzüge ihre Energie aus der Oberleitung beziehen. Der Erfolg des Verkehrsträgers beflügelt derzeit die politische Diskussion um den weiteren Ausbau des Netzes. Die S-Bahn Hamburg unterstützt Pläne der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, im Rahmen des sogenannten Drei-Achsen-Modells auch Elmshorn und Ahrensburg mit der S-Bahn anzubinden.
(30.05.) BERLIN - Im DB Museum Nürnberg ist von Samstag, 31. Mai bis Sonntag, 31. August 2008 die Sonderausstellung "Love me tender - Elvis auf der Eisenbahn" zu sehen. In der 500 Quadratmeter großen Sonderschau werden nicht nur Fotodokumente gezeigt, auf denen Elvis Presley bei Fahrten mit US-amerikanischen Militärzügen in Deutschland zu sehen ist. Die Ausstellungsmacher haben auch viele interessante Objekte aus Presleys deutscher Militärzeit, darunter seine Original-Uniform, seinen Plattenspieler und seltene AFN-Aufnahmen zu dieser sehens- und hörenswerten Schau zusammengetragen.
Vor 50 Jahren, am 1. Oktober 1958, ging der 1935 geborene Elvis von einem Truppentransportschiff in Bremerhaven an Land und begann seinen 18-monatigen Wehrdienst in Deutschland. In der Folgezeit wurde der "King of Rock’n Roll" an verschiedenen Standorten in der US-amerikanischen Militärzone eingesetzt. Neben dem Hauptaufenthalt im Hessischen Friedberg nahm er wiederholt an Manövern auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz teil. Aus dieser Zeit sind interessante Fotodokumente erhalten, die Elvis oft bei Fahrten mit den US-amerikanischen Militärzügen, den "Duty Trains", zeigen.
Die Eisenbahn spielte eine bedeutende Rolle für die US-Armee in Deutschland. Der Army standen eigene Eisenbahnzüge zur Verfügung, mit denen neben den Soldaten auch militärisches Gerät, von der Feldküche bis zum Kettenpanzer, transportiert wurde. Das US-Militär besaß sogar einen eigenen Fahrplan: Seit 1945 gab es regelmäßige Personenzugverbindungen, die vom US-Army Transportation Corps ausschließlich für Angehörige des amerikanischen Militärs eingerichtet wurden. Die erste Zuglinie verband Bremerhaven und Berlin, später folgten die Verbindungen Bremerhaven - Frankfurt, Frankfurt - Berlin, Frankfurt München und der "Mozart-Express" nach Wien.
(29.05.) BERLIN - Angesichts der hohen Spritpreise steigen immer mehr Menschen vom Auto auf die Bahn um. Im Nah- und Fernverkehr habe die Bahn zwischen Januar und April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 20 Millionen mehr Reisende gezählt, sagte Bahn-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch der "BILD"-Zeitung. Das entspricht einem Zuwachs von 2,3 Prozent. Bei den ICE-Verbindungen habe die Reisendenzahl sogar um 3,1 Prozent zugelegt. "Jetzt tun wir alles, um die Neukunden mit einer guten Leistung dauerhaft bei der Bahn zu halten", sagte Rausch der "Bild"-Zeitung. Schließlich sei der beste Platz für ein Auto nicht die Tankstelle, sondern der Parkplatz am Bahnhof.
Eisenbahnmärkte weiter im Aufwärtstrend
(29.05.) BERLIN - Die Eisenbahnmärkte konnten auch im vergangenen Jahr erneut eine
Steigerung ihrer Verkehrsleistung verzeichnen. Die aktuelle Entwicklung ist
dabei gekennzeichnet durch Marktanteilsgewinne von Wettbewerbern der DB,
Wachstumsstärke im Transport- und Logistikbereich sowie einer zunehmenden
Vernetzung der europäischen Verkehrsträger. "Die Eisenbahn-Branche kann
zuversichtlich in die Zukunft schauen. Die wirtschaftlichen Perspektiven sind
günstig", erklärte Dr. Otto Wiesheu, Vorstand für Wirtschaft und Politik der DB,
am Mittwoch in Berlin anlässlich der Vorstellung des siebten Wettbewerbsberichts
des Unternehmens.
Für die DB und ihre Wettbewerber war 2007 ein sehr gutes Jahr. Der gesamte
Güterverkehr in Deutschland stieg um mehr als sieben Prozent. Der
Schienengüterverkehr behauptete dabei seine Position mit einem Marktanteil von
17,3 Prozent. Von den Zuwächsen konnten die Wettbewerber der DB erneut
überproportional profitieren. Wie schon im vergangenen Jahr legten sie bei der
Verkehrsleistung um etwa 28 Prozent zu. Ihr Marktanteil liegt jetzt bei 19,7
Prozent. Im insgesamt stagnierenden Personenverkehrsmarkt konnte die Schiene
ihre Verkehrsleistung im Wettbewerb mit Straße, Schiff und Flugzeug um 0,4
Prozent auf einen Marktanteil von 9,5% leicht steigern.
"Die im Wettbewerbsbericht präsentierten Zeitreihen zeigen, dass die Schiene
überall dort erfolgreich ist, wo sie über eine gute Position im Wettbewerb der
Verkehrsträger verfügt", sagte der Wettbewerbsbeauftragte der DB AG, Joachim
Fried. Wird diese Position eingeschränkt, verliert die Schiene sofort
Marktanteile an andere Verkehrsträger, insbesondere an den Lkw. Dies hat der
Streik der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) im vergangenen Jahr deutlich
dokumentiert. Während der Streikwochen hatten viele Kunden der DB ihr Frachtgut
kurzfristig von der Schiene auf die Straße verlagert. Im Wettbewerb mit Lkw,
Schiff und Flugzeug haben die Eisenbahnunternehmen daher das gemeinsame Ziel,
eine ausreichende Finanzierung der Infrastruktur sicherzustellen, um
Kapazitätsengpässe auf dem deutschen Schienennetz zu beseitigen. Den aktuellen
Wettbewerbsbericht 2008 zum Download gibt es unter
www.db.de/wettbewerbsbericht.
"Tagesspiegel": Mehdorn bleibt womöglich über 2009 hinaus doppelter Bahn-Chef
(29.05.) BERLIN - Hartmut Mehdorn bleibt womöglich über 2009 hinaus doppelter Vorstandschef der DB beim Konzern ebenso wie bei der neuen Transportsparte DB Mobility Logistics. Das erfuhr der "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe) aus Kreisen des Aufsichtsrats. Eine Entscheidung darüber solle in den kommenden Tagen fallen. "Mehdorn pusht die ganze Geschichte, ohne ihn geht es nicht", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) strebt dagegen an, die Doppelrolle Mehdorns 2009 zu beenden - obwohl dessen Vertrag bis Mai 2011 läuft. Im Aufsichtsrat gibt es aber Widerstand dagegen. Der Manager, der die Bahn seit 1999 führt, könne nicht wenige Monate nach dem für November 2008 geplanten Börsendebüt abtreten - "wenn das feststeht, wird es einen gehörigen Abschlag bei den Einnahmen geben", hieß es.
Ein Sprecher des Konzerns wollte sich zu der Frage nicht äußern und verwies auf den Aufsichtsrat. In der Union wird derweil laut "Tagesspiegel" befürchtet, dass die SPD eine Befristung der Doppelrolle nur deshalb anstrebt, um einen ihr genehmen Kandidaten auf dem wichtigen Spitzenposten der Bahn-Börsenholding noch vor der Bundestagswahl installieren zu können. Ein solcher Plan sei aber "abenteuerlich", heißt es dort. Mehdorn kenne den Konzern, nur ihm werde es zugetraut, die schwierigere Gemengelage nach dem Börsengang zu managen. Dann gelte es, die Interessen der Politik und der neuen Investoren gleichermaßen zu berücksichtigen. "Tagesspiegel"-Informationen zufolge unterstützt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Mehdorns Verbleib auf beiden Posten über 2009 hinaus.
Neue Südeinbindung Halle (Saale) der Bahn geht in Betrieb
(29.05.) LEIPZIG - Nach zweieinhalbjährigen Bauarbeiten erfolgt vom 31. Mai, 15 Uhr,
bis zum 1. Juni, 6 Uhr, die stellwerkstechnische Zuschaltung der neuen
Bahnanlagen im Südraum von Halle(Saale). In der genannten Zeit muss die Strecke
Halle (Saale) - Schkopau voll gesperrt werden. Es kommt zu Fahrplanänderungen
und Schienenersatzverkehren im Fern- und Regionalverkehr. Am 1. Juni nach 6 Uhr
soll als erster Zug die Regionalbahn 16309 in Halle-Ammendorf auf den neuen
Anlagen begrüßt werden. Seit Ende 2005 wurden von Halle-Ammendorf bis in den
Bereich nördlich der Dieselstraße bei laufendem Zugverkehr auf einem Abschnitt
von 5,6 Kilometern Länge die Bahnanlagen mit Bahnkörper, Gleisen, Oberleitungen
und elektronischer Stellwerkstechnik neu errichtet. Neu sind ebenfalls der
behindertengerechte Haltepunkt Halle-Ammendorf mit 140 Metern Bahnsteiglänge
sowie die Brücken der Bestandsstrecke über die Regensburger Straße. Damit
bestehen die Voraussetzungen zur Einbindung der im Bau befindlichen
Neubaustrecke Erfurt - Halle (Saale) in das Stadtgebiet.
Im Abschnitt der Südeinbindung Halle (Saale) fahren die Züge auf 20 Kilometer
neuem Gleis und 22 modernen Weichen. Für die elektrischen Oberleitungsanlagen
wurden 7.200 Meter sogenanntes Kettenwerk, 6.000 Meter Speiseleitung sowie 350
Fahrleitungsmaste montiert. 60 neue Signalmaste erreichten am 18. und 19.
Oktober vergangenen Jahres per Hubschrauber ihre Standorte. Ein elektronisches
Stellwerk, das aus der Leipziger Betriebszentrale gesteuert wird, ersetzt vier
alte Stellwerke. Die neuen Bahnanlagen ermöglichen eine flexiblere
Betriebsführung und eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 160
Stundenkilometer. Gleichzeitig werden die Verkehrsgeräusche für die Anwohner
leiser, u. a. durch Schallschutzwände auf 6,3 Kilometern Länge. Bereits im
Vorfeld der Baumaßnahme war 1999 der unvermeidliche Eingriff in den Naturraum
durch 17 Hektar neue Feucht- und Trockenbiotope ausgeglichen worden.
Im Bereich Halle-Ammendorf erreichen die zwei Gleise der künftigen Neubaustrecke
Erfurt - Halle (Saale) über die im Bau befindliche Saale-Elster-Talbrücke die
vorhandenen Bahnanlagen der Strecke Halle (Saale) - Weißenfels. In einer zweiten
Etappe werden sie bis 2011 über ein so genanntes Kreuzungsbauwerk in die
vorhandene Strecke eingebunden und über die Regensburger Straße in Richtung
Halle (Saale) Hauptbahnhof geführt. Die 123 Kilometer lange Neubaustrecke Erfurt
- Leipzig/Halle soll 2015 in Betrieb gehen. Die Investition von Bund und Bahn in
dem jetzt fertig gestellten Bauabschnitt Halle (Saale) beträgt 92,5 Millionen
Euro. 64,6 Millionen Euro davon kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE).
Bahnverkehr im Raum Passau wird leiser
(29.05.) MÜNCHEN - Seit dem 28. April 2008 setzt die DB auf der Strecke von Passau zur
deutsch-österreichischen Grenze zur Reduzierung des bei Zugfahrten im Bereich
der Gleisbögen entstehenden Schalls ein neuartiges sogenanntes
Schienenkonditioniersystem ein. Dabei werden jeweils die Innenseiten der
bogenäußeren Schiene sowie bei der bogeninneren Schiene die Lauffläche
gleichmäßig mit einer Emulsion besprüht. Durch die Räder durchfahrender Züge
wird das Mittel in die Schienen eingearbeitet. Bereits nach einigen Wochen
Anwendungszeit werden die Kontaktflächen zwischen Rad und Schiene so merklich
glatter. Die zum Teil als unangenehm empfundenen hochfrequenten Schallemissionen
bei der Vorbeifahrt eines Zuges in der Kurve können auf diese Weise nachhaltig
vermindert werden.
Das Passauer Schienenkonditioniersystem besteht aus insgesamt 18 Anlagen, durch
die die Emulsion gleichmäßig auf dem etwa 2.000 Meter langen Streckenabschnitt
verteilt wird. Die Bahn setzt Schienenkonditioniersysteme bereits mit Erfolg in
Berlin und Hamburg ein. In Passau erfolgt seit Ende April erstmals ein Einsatz
in Bayern. Die eingesetzte Emulsion auf Basis von Graphit wurde vor dem Einsatz
nach Belangen der Umweltverträglichkeit geprüft und ist biologisch abbaubar.
Darüber hinaus hat der Einsatz des Systems keinen Einfluss auf das
Bremsverhalten der Züge.
Seit 1999 wird die "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" von
der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit
geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege
umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100
Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine
freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit
sind aktuell in 1.020 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder
bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB Projektbau
GmbH beauftragt.
Neubau der Werkstatt von DB Regio NRW in Münster feierlich eröffnet
(29.05.) DÜSSELDORF - Am Mittwoch ist in Münster die neue Werkstatt in Münster feierlich eröffnet worden. In rund eineinhalbjähriger rekordverdächtiger Bauzeit wurde die neue Halle einschließlich der Betriebsausstattung errichtet und die ersten Arbeitsgleise konnten bereits in Betrieb gehen. Ein wesentlicher Teil der Fahrzeugflotte der DB Regio NRW wird zukünftig ab Dezember 2008 in dieser Halle gewartet: 119 Doppelstockwagen, 68 Personenzugwagen, 24 Dieseltriebwagen (VT) und 9 Elektrotriebwagen (ET). Insgesamt stehen drei Gleise für die Wartung zur Verfügung, ein viertes für längerfristige Arbeiten. Eine Wechseleinrichtung ermöglicht den schnellen und wirtschaftlichen Austausch von kompletten Fahrzeug-Drehgestellen und Radsätzen. Insgesamt wurden in den Bau über 15 Mio. Euro investiert, davon 6,2 Mio. Euro Landesmittel als Förderung. Mit dem Neubau der Werkstatt werden langfristig rund 100 Arbeitsplätze am neuen Standort in Münster aus den bisherigen DB Regio NRW Werkstätten in Münster und Osnabrück gesichert.
DB wählt Banken für den Börsengang
(28.05.) BERLIN - Vier Großbanken sollen die Verkehrs- und Logistiktochter der Deutschen Bahn an die Börse bringen. Wie die DB am Dienstag mitteilte, seien im Einvernehmen mit dem Bund die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley und UBS als Koordinatoren für den Börsengang der DB Mobility Logistics AG ausgewählt worden. Andere Konsortialbanken sollen in den kommenden Monaten hinzukommen, hieß es. Als Termin für die Erstnotiz der DB Mobility Logistics war am Montag aus Aufsichtsratskreisen der 5. November genannt worden.
Öffentliche Verkehrsmittel hängen PKW ab
(28.05.) MÜNCHEN - Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln ist man in München schneller am Arbeitsplatz als mit dem Auto. Das ist das Ergebnis einer Aktion, bei der die S-Bahn München in Kooperation mit einem Münchner Radiosender zwei Wochen lang die Fahrzeit von der Haustür bis zum Arbeitsplatz gemessen hatte. Gemessen wurde von Haustür zu Haustür, insbesondere von Berufspendlern, einmal mit dem eigenen PKW und einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mehr als 90 Arbeitswegtester konnten durch die Fahrt mit der S-Bahn bzw. anderen öffentlichen Verkehrsmitteln durchschnittlich 15 Minuten Zeit sparen. Eine Testerin aus Kirchheim spart sogar knapp 30 Minuten pro Fahrt beim Pendeln mit der S-Bahn. Die S-Bahn München wird von über 260 Millionen Fahrgästen im Jahr genutzt und ist mit 442 km Streckennetz das größte und auch das schnellste aller S-Bahn-Systeme Deutschlands.
Euro 2008: Zusatzangebot Schweiz - Österreich
(28.05.) BERN - Damit die Fußballfans bequem zwischen den Gastgeberländern Schweiz und Österreich reisen können, erweitern SBB und ÖBB das grenzüberschreitende Bahnangebot während der Europameisterschaft. So wird der Nachtzug "Wiener Walzer" Zürich - Wien bei Bedarf mit einem Extrazug doppelt geführt. Der Tageszug "Kaiserin Elisabeth" Zürich - Salzburg fährt weiter bis nach Wien und ab Wien via Salzburg nach Zürich.
Speziell für die Fußballfans schaffen SBB und ÖBB während der Fußball-EM eine zusätzliche Tagverbindung mit dem Namen "Der Europameister". Bereits im Zug können sich die Fans auf den Match einstimmen. Das Interieur ist im Fußball-Stil gestaltet, und die Fans können sich bei Schweizer Spielen ab Buchs gleich schminken lassen. Für das leibliche Wohl sorgt "elvetino" im Speisewagen.
Die SBB und die ÖBB erwarten während des Fußballfestes stark steigende Passagierzahlen. Sie gehen davon aus, dass zahlreiche Fans und Gäste die Vorteile des EM-KombiTickets nutzen werden, das jedem Fußballfan mit Matchticket die grenzüberschreitende Bahnbenutzung kostenlos ermöglicht. Der Vorverkauf der Euro 2008-Fahrausweise geht in seine zweite Phase. Noch bis Ende Mai können sich die Kunden das UEFA EURO 2008 GA und das UEFA EURO 2008 Halbtax zu besonders günstigen Konditionen sichern. Alle Angebote sind unter www.sbb.ch/euro08 abrufbar.
Zella-Mehlis - Rentwertshausen: Setzen von Signalmasten per Hubschrauber
(28.05.) ERFURT - Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Strecke Erfurt - Würzburg werden vom 27. bis zum 30. Mai mit dem Hubschrauber rund 80 Signale entlang des Streckenabschnitts Zella-Mehlis - Rentwertshausen im 10-Minuten-Takt eingeflogen und sofort auf die vorbereiteten Fundamente aufgestellt. Die Lichtsignale sind komplett vormontiert. Gegenüber der herkömmlichen Technologie, bei dem die Signale vom Gleis aus unter Einsatz von Arbeitszügen angeliefert und montiert werden, bedeutet dieses Verfahren eine Zeit- und Kosteneinsparung.
Im Jahr 2005 konnte nach zweieinhalbjährigen Bauarbeiten bereits der erste rund 42 Kilometer lange Projektabschnitt Neudietendorf - Oberhof in Betrieb genommen werden. Hier erfolgte neben dem Umbau der Strecke, der Bahnhöfe und des Brandleitetunnels auch die Ausrüstung von 14 Bahnübergangsanlagen. Seit September 2006 wird das Projekt nun mit dem Ausbau auf den 46 Kilometern von Oberhof bis zur Landesgrenze Thüringen weitergeführt. Die gesamten Baumaßnahmen zwischen Oberhof und der Landesgrenze sollen Ende 2008 abgeschlossen sein. Ab Dezember 2008 ist der durchgängige Einsatz von Neigetechnik-Zügen in der Relation Erfurt - Schweinfurt - Würzburg vorgesehen.
Allianz pro Schiene: "Bahnen kommen mit immer weniger Energie aus"
(28.05.) BERLIN - Der Schienenverkehr hat seinen Umweltvorteil im Vergleich zum Pkw ausgebaut. Damit erhöht sich der Druck auf die in Umweltfragen in der Kritik stehende deutsche Automobilindustrie erheblich. Autofahrer emittieren lediglich 13 Prozent weniger Kohlendioxid pro Pkm (Personenkilometer) als 1995, während sich die CO2-Bilanz der Bahnreisenden im selben Zeitraum um 21 Prozent verbessert hat. Die Organisationen Allianz pro Schiene, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordern deshalb die Bundesregierung anlässlich ihrer anstehenden Verabschiedung des zweiten Teils des Klimapaketes auf, die Klimapolitik stärker auf eine Verkehrsverlagerung auszurichten. Bisher werde zu einseitig Wert auf die separate Effizienzverbesserung der einzelnen Verkehrsträger gelegt. Eine wirkungsvolle Verlagerung von Straßen- und Luftverkehr auf die Schiene und auf den ÖPNV verspreche jedoch größere Erfolge.
"Der Personenverkehr auf der Schiene hat in den vergangenen zwölf Jahren sowohl den Energieverbrauch als auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 weitaus stärker reduziert als etwa Pkw und Flugzeuge", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Es ist sehr erfreulich, dass die Bahnbranche sich nicht auf ihrem bereits bestehenden Umweltvorteil ausruht. Die Bahnen kommen mit immer weniger Energie aus. Ich gehe davon aus, dass das auch in Zukunft so bleibt und von der Politik honoriert wird", so Flege.
"Der Schienenverkehr hat seine Umweltperformance seit 1995 in allen Schadstoffkategorien nennenswert verbessert", sagte VDB-Hauptgeschäftsführer Prof. Ronald Pörner. Pro Personenkilometer hat die Schiene ihren CO2-Ausstoß bis Ende 2006 um rund 21 Prozent reduziert (von 84 Gramm auf 66 Gramm). Zum Vergleich: Im selben Zeitraum ging der CO2-Ausstoß beim Pkw um nur 13 Prozent zurück (von 162 Gramm auf 141 Gramm pro Pkm), beim Flugzeug waren es lediglich 10 Prozent (von 212 Gramm auf 191 Gramm pro Pkm). Vergleichbar gut schneidet die Schiene bei ihren Bemühungen ab, den Ausstoß von Schwefeldioxid und Rußpartikeln zu reduzieren. "Es gibt in der Bahnindustrie zahlreiche technische Innovationen, die zur Senkung des Energieverbrauchs im Personenverkehr beitragen", so Pörner. Dazu gehören auch eine konsequente Leichtbauweise und die Entwicklung regenerativer Bremsen.
"Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ist zu sektorspezifisch aufgebaut. Eine Verlagerung auf den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene verspricht demgegenüber deutlichere Fortschritte im Klimaschutz und nutzt somit allen Bürgerinnen und Bürgern", hebt VDV-Hauptgeschäftsführer Prof. Adolf Müller-Hellmann hervor. "Der Transport von Gütern auf der Schiene verursacht zum Beispiel je Kilometer nur ein Viertel soviel CO2 wie der Transport derselben Menge per Lkw."
ÖPNV-Aufgabenträger geben Veolia Verkehr gute Noten
(28.05.) BERLIN - Eine aktuelle Imagebefragung liefert für die Veolia-Verkehr-Gruppe erfreuliche Ergebnisse. Aufgabenträger im Nahverkehr und kommunale Partner beurteilen das Unternehmen demnach insgesamt mit der Note 2,07. 77 Prozent der Befragten mit Veolia Verkehr zufrieden oder sogar vollkommen zufrieden. Die Studie wurde von der Veolia Verkehr GmbH zum zweiten Mal in Auftrag gegeben. Für die Imagebefragung wurden 118 Aufgabenträger und kommunale Partner aus ganz Deutschland kontaktiert. Etwa die Hälfte von ihnen arbeitet bereits mit Veolia Verkehr zusammen.
Im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern, so die Analyse, gilt Veolia Verkehr als flexibler und als besonders kompetenter Partner, wenn es um regionale Aufgaben geht. Das meint zum Beispiel, dass bei kurzfristig erhöhter Nachfrage an Ort und Stelle ein Fahrzeug mehr eingesetzt werden kann. Auch die Kundenorientierung und die dezentrale Führung werden ausdrücklich positiv bewertet. Ebenfalls erfreulich ist, dass Unternehmen und Aufgabenträger, die mit Veolia Verkehr kooperieren, das Fachwissen und das Engagement der Mitarbeiter loben.
Teilweise kritisiert wurden unklare Strukturen und häufige Namensänderungen. "Wir haben festgestellt, dass etwa 40 Prozent weiterhin von Connex sprechen, wenn sie uns meinen", so Andreas Winter, als Prokurist verantwortlich für Marktentwicklung und Kommunikation. Nach der Umbenennung vor zwei Jahren ist das noch immer ein hoher Wert. Aber, so Winter: "Wir arbeiten intensiv daran, die Dachmarke Veolia Verkehr zu etablieren. Eine Maßnahme ist das Co-Branding der Züge und Busse mit dem Veolia-Verkehr-Logo neben unseren regionalen Marken. So kann beispielsweise der blau-gelbe Zug des Harz-Elbe-Express deutlich der Veolia-Verkehr-Gruppe zugeordnet werden. Ein weiterer Punkt ist der einheitliche Auftritt in der Öffentlichkeit, auf Messen und Kundenveranstaltungen. 2008 werden wir zeigen, dass hier Kontinuität einkehrt."
DB plant Bahnbörsengang im November
(27.05.) BERLIN - Die DB will ihre Tochter DB Mobility Logistics am 5. November an die Börse bringen. Das berichteten am Montag mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Aufsichtsratskreise der DB. Auch über die Banken, die den Börsengang begleiten sollen, werde noch Anfang dieser Woche entschieden, hieß es. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete unterdessen, vier Fünftel der zum Verkauf stehenden Aktien der Bahn-Tochter seien für institutionelle Anleger, wie Fonds und Banken, reserviert. Für Kleinanleger bleibe nur ein kleiner Teil. Privatisiert werden können maximal 24,9 Prozent der neuen Transporttochter der DB, DB Mobility Logistics, in der der Personen- und Güterverkehr zusammengefasst sind. Der "Tagesspiegel" berichtete ferner, der Verkaufserlös des Börsenganges werde nach Schätzungen lediglich drei bis vier Milliarden Euro bringen, erheblich weniger als bislang geschätzt. Die Regierung hatte zeitweise von einer Größenordnung von bis zu acht Milliarden Euro gesprochen.
Zusätzliche Züge zur Fußball-EM
(27.05.) MÜNCHEN - In rund zwei Wochen ist Anstoß zur Fußball-Europameisterschaft 2008. Schnell, bequem und umweltfreundlich bringt die DB die Fans in die Spielorte. Neben den planmäßigen Verbindungen z.B. im Zwei-Stundentakt von Frankfurt aus nach Wien setzt die DB zusätzliche Züge zu allen Spielen des DFB-Teams - auch zu möglichen Spielen in der Hauptrunde - ein. Die Züge werden Frankfurt, Stuttgart und München an den Spieltagen jeweils am frühen Morgen verlassen. Retour geht es noch am Abend nach dem Schlusspfiff oder am nächsten Tag. In Richtung Wien halten die Züge dabei unter anderem in Aschaffenburg, Würzburg und Nürnberg beziehungsweise in Stuttgart und München. In Richtung Klagenfurt gibt es Halte unter anderem in Mannheim, Stuttgart und München sowie in Richtung Basel unter anderem in Mannheim und Karlsruhe. Die zusätzlichen Direktverbindungen München - Basel halten unter anderem in Ulm und Stuttgart. Die Züge sind alle mit einem Club- und Barwagen ausgestattet. An Bord sind kalte und warme Getränke sowie kleine Speisen zu günstigen Preisen erhältlich.
Auch die Fans der niederländischen Nationalmannschaft kommen mit der Bahn schnell und direkt zur EM. Zu den drei Vorrundenspielen des Oranje-Teams in Bern fährt die DB jeweils einen zusätzlichen ICE ab Amsterdam direkt nach Basel SBB mit Anschluss in Richtung Bern. Zusätzlich bestehen gute Umsteigeverbindungen von Amsterdam über Köln und Mannheim nach Basel.
Auch im Nachtzugverkehr setzt die DB Sonderzüge ein: zu den Spielen der deutschen Mannschaft fahren jeweils City Night Line-Zusatzzüge gegen 17 Uhr aus Berlin ab, bei einem Stopp in Hannover können auch dort Fußballfans zusteigen. Ankunft in Wien und Basel bzw. Klagenfurt ist um ca. 8 Uhr morgens. Nach dem Spiel geht es im Liegewagen wieder nach Hause. Je länger die deutsche Mannschaft in den Endrundenspielen dabei ist, desto mehr Sonderzüge werden eingesetzt. Fährt der sechste zusätzliche City Night Line, ist dies ein ausgezeichnetes Zeichen: Dann dürfen alle im Finale auf den Europameistertitel für die deutschen Kicker hoffen. Die bequeme Fahrt im Liegewagen gibt es ab günstigen 49 Euro pro Person und Strecke, BahnCard-Kunden zahlen nur 45 Euro. Natürlich fahren zur Fußball EM auch Nachtzüge auf allen Regelverbindungen planmäßig nach Österreich und in die Schweiz. Für den City Night Line beispielsweise von Berlin, Hamburg, NRW oder dem Rhein-Main-Gebiet nach Zürich, Salzburg oder Wien wird rund um das große Fußballereignis eine frühzeitige Buchung empfohlen.
Alle Informationen zu den zusätzlichen Zügen und Bahnangeboten rund um die EM gibt es im Internet unter www.bahn.de/fan-ecke.
Regelmäßig Güterzüge von China nach Deutschland geplant
(27.05.) BERLIN - Bereits in diesem Jahr sollen regelmäßig Güterzüge zwischen Deutschland und China fahren. "Schätzungsweise in drei Monaten beginnen wir damit, den Regelbetrieb aufzunehmen", sagte Manfred Michel von der Betreibergesellschaft China United International Railway Container Transport (CUIRC) der Zeitung "Die Welt". Die Züge sollen zwei bis drei Mal pro Woche starten und die rund 10.000 Kilometer lange Strecke in 15 Tagen bewältigen. Zum Vergleich: per Luftfracht sind Güter zwischen China und Deutschland ein bis drei Tage unterwegs, per Schiff im Schnitt 35 Tage.
Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes "Lübeck Flughafen"
(27.05.) LÜBECK - Am Montag ist in Lübeck-Blankensee der neue Bahn-Haltepunkt "Lübeck Flughafen" in Betrieb genommen worden. In nur sechs Wochen Bauzeit entstand an der Strecke Lübeck - Büchen ein neuer 100 Meter langer Bahnsteig. Der Bahnsteig hat eine Höhe von 76 Zentimetern und ist barrierefrei zu erreichen. Rund 40 Regionalbahnen halten ab heute täglich an der neuen Station. Die Fahrzeit vom Lübecker Hbf zum Flughafen beträgt acht Minuten. Bis zum Terminal sind es etwa 300 Meter Fußweg. Die Gesamtkosten in Höhe von etwa 1,35 Millionen Euro tragen das Land Schleswig-Holstein, die Hansestadt Lübeck, die Flughafen Lübeck GmbH und die DB.
Im Herbst beginnt der Bau eines Aufzuges und einer Treppenanlage an der neuen Brücke über die B 207. Ein Wetterschutzhaus mit Sitzmöglichkeit, Infovitrinen und ein modernes Wegeleitsystem werden die Station vervollständigen. Über die jeweilige Betriebslage informiert eine neu entwickelte Laufbandanzeige mit Leuchtdioden. Nach Abschluss der gesamten Bauarbeiten wird das Abfertigungsterminal des Flughafens noch besser erreichbar sein. Die Hansestadt Lübeck wird die zugehörige Straßenanbindung im Wulfsdorfer Weg verbessern. Im Kreuzungsbereich Wulfsdorfer Weg - Straße Höhlfeld entstehen neben einer neuen Wendeanlage Behinderten- und Kurzzeitparkplätze.
DB baut Korruptionsbekämpfung aus
(27.05.) BERLIN - Die DB baut die Korruptionsbekämpfung aus. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wird der Bereich Compliance neu aufgestellt und mit deutlich mehr Personal ausgestattet. Wolfgang Schaupensteiner, Chef der Compliance-Organisation, führt künftig ein 28-köpfiges Team (vormals 10 Personen), das sich jedoch nicht nur mit der Verfolgung von Korruptionshinweisen beschäftigt. "Compliance ist heute ein wichtiger Teil des Risikomanagements eines Unternehmens. Aus diesem Grund setzen wir stark auf Schulung der Mitarbeiter und damit auf Prävention", so Schaupensteiner.
Mit der Inbetriebnahme eines weltweiten elektronischen Hinweisgebersystems weitet die DB ihr Angebot an Präventionsmaßnahmen aus. Das System stellt einen entscheidenden Schritt zur Internationalisierung der Compliance-Arbeit dar. "Damit haben alle Niederlassungen und Tochtergesellschaften des Konzerns sowie unsere Geschäftspartner weltweit Zugriff auf diese Kommunikationsplattform", so Schaupensteiner. Das internetbasierte Hinweisgebersystem ist nicht bahnintern, sondern wird auf einem externen Server betrieben. Unberechtigte Zugriffe sind damit ebenso ausgeschlossen wie die Identifizierung des Hinweisgebers.
Um die Einhaltung der nationalen und internationalen Gesetze sowie der internen Regeln konzernweit sicherzustellen, bekommen alle Geschäftsfelder zusätzliche Compliance-Beauftragte. 25 Mitarbeiter werden insgesamt dezentral über alle Bereiche des Konzerns verteilt und an den CCO berichten. "Das im Jahr 2000 bei der DB eingeführte Ombudsmann-Verfahren, das für viele Unternehmen Maßstab in der Korruptionsbekämpfung in Deutschland geworden ist, bleibt weiterhin bestehen", so Schaupensteiner. "Wir stehen für Null Toleranz bei Korruption – völlig unabhängig von Funktion, Status oder Position des Betroffenen im Unternehmen", ergänzte Hartmut Mehdorn.
Neben der Neuorganisation des Compliance-Bereichs wurde auch der Compliance-Bericht 2006/2007 vorgestellt. Der Bericht weist aus, dass in den beiden Jahren rund 100 Hinweisen auf Korruption nachgegangen wurde und 24 staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren veranlasst wurden. Vom Jahr 2000 bis 2007 wurden damit insgesamt 322 Hinweise abschließend bearbeitet. Davon wurden in 148 Fällen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen. Den aktuellen Compliance-Bericht 2006/2007 zum Download, weitere Informationen zum Thema sowie Zugang zum elektronischen Hinweisgebersystem gibt es unter www.db.de/compliance.
DHL nimmt Logistikzentrum Leipzig/Halle offiziell in Betrieb
(27.05.) LEIPZIG - Die Posttochter DHL hat am Montag ihr europäisches Drehkreuz für Luftfracht am Flughafen Leipzig/Halle offiziell in Betrieb genommen. Bei einem Festakt gaben Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (beide SPD) und der neue Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, den Startschuss für die 300-Millionen-Euro-Ansiedlung. Die DHL will von Leipzig/Halle aus erstmals auch über die Schiene Luftfracht transportieren. Dafür soll täglich ein Zugpaar auf der Strecke nach Frankfurt/Main eingesetzt werden. Geplant war der Start ursprünglich für Sommer. Nun ist die zweite Jahreshälfte 2008 im Gespräch.
SPD-Politiker Scheer: Börsenerlöse nur im Inland investieren
(26.05.) BERLIN - Der SPD-Politiker Hermann Scheer hat die DB davor gewarnt, Erlöse aus dem geplanten Börsengang für den Ausbau der Güterverkehrsstrecke nach Peking zu verwenden. In einem Strategiepapier des Bahn-Experten, aus dem der "Tagesspiegel" (Montagausgabe) zitiert, heißt es, die Erlöse dürften nur im Inland verwendet werden. Deswegen seien andere private Geldgeber notwendig. "Darüber hinaus sollte mittelfristig eine gemeinsame öffentliche Trägerschaft der Schieneninfrastruktur der gesamten Strecke unter Beteiligung aller Transitländer proportional zu ihrem Streckenanteil angestrebt werden." Neben Deutschland und Russland sind dies China, die Mongolei, Weißrussland und Polen.
Die Gesamtkosten des Projekts sind offen. Scheer verweist auf ein Konzept des europäischen Bahnverbands CER, der den Ausbau der Güterverkehrsstrecke Bologna - Stockholm auf 29,8 Milliarden Euro veranschlagt. Für die drei Mal so lange Strecke Berlin-Peking sei das ein Anhaltspunkt. "Wer den Schienengüterverkehr nach China als ernsthafte und zukunftsfähige Alternative fest etablieren will, der muss mit Milliardeninvestitionen rechnen", resümiert der Bundestagsabgeordnete.
Zuvor hatte Bahn-Logistikvorstand Norbert Bensel erklärt, die DB wolle ihr Geschäft im Ausland vorantreiben. "Eisenbahn allein in Deutschland geht nicht", sagte Bensel der "Börsen-Zeitung" vom Samstag. "Wir wollen ein europäisches Netzwerk auf der Schiene haben." Hier wolle die Bahn auf den wichtigsten Märkten aktiv sein. Auch im Personenverkehr "werden wir unsere Internationalisierungsstrategie fortsetzen, weil die Wachstumschancen in Deutschland begrenzt sind". Die Bahn schaue zudem nach Fernost. Trotz vieler offener Fragen entstünden offenbar in China für den Schienenverkehr große Möglichkeiten. Die Bahn führe bereits sehr konkrete Gespräche mit Branchen, um solche Chancen letztlich auch nutzen zu können.
"WirtschaftsBlatt": Strabag kauft sich eigene Eisenbahn
(26.05.) WIEN - Der Baukonzern Strabag baut sich einem Bericht der österreichischen Zeitung "WirtschaftsBlatt" zufolge für 100 Millionen Euro ein eigenes Bahnunternehmen auf. 600 Wagons und 20 Loks sollen europaweit den Transport der Baumaterialien zu den jeweiligen Strabag-Baustellen übernehmen, sagt Strabag-Sprecher Christian Ebner im Gespräch mit dem "WirtschaftsBlatt". Damit sollen zehn Prozent der gesamten Baumaterial-Transportes auf die Schiene verlagert und 25.000 LKW-Fahrten pro Jahr eingespart werden. Die unmittelbar erwartete Kosteneinsparung liegt laut Ebner im zweistelligen Prozentbereich. Ausgangspunkt und Testbereich ist Deutschland: Dort startete die Strabag mit einem eigenen Eisenbahnunternehmen, das Schotter von eigenen Steinbrüchen zu eigenen Betonmischanlagen bringt. Und in Polen wurde mit einem Partner ein Bahnverkehrsunternehmen gegründet, dass auch für Dritten arbeitet.
Handyticket Hamburg - Sylt: Rabatt nur noch bis 31. Mai
(26.05.) KIEL - Wer das neue Handyticket der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) für die Strecke Hamburg - Westerland bis jetzt noch nicht getestet hat, sollte sich beeilen: Nur noch wenige Tage, genau bis zum 31. Mai, gibt es auf die Fahrkarten 20 Prozent Rabatt. Jeder, der das Ticket nutzen möchte, kann sich nach der Anmeldung unter www.nah-sh.de das entsprechende Programm auf das Handy herunterladen und das System anschließend gleich nutzen. Es werden Fahrkarten des Schleswig-Holstein-Tarifs (Einzelfahrkarten, Tages- und Kleingruppenkarte) angeboten. Die Tickets gelten auch in den Stadtbusverkehren an den Unterwegshalten und im Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Das neue Handyticket wurde am 17. April 2008 als Pilotprojekt der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft mbH (LVS) und der NOB zunächst für die Bahnstrecke Hamburg - Westerland (Sylt) eingeführt.
(24.05.) BERLIN - Die Bundesländer wollen ihre Interessen bei der Teilprivatisierung der DB per Gesetz sichern. Sie verabschiedeten dazu am Freitag im Bundesrat einen eigenen Gesetzentwurf, der ein Mitspracherecht beim Erhalt und Ausbau des Schienennetzes sowie bei der Gestaltung des Fernverkehrs vorsieht. Zwar wollten sich die Länder der Bahnprivatisierung nicht prinzipiell entgegenstellen, sagte der Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Daehre (CDU). Sie stünden aber in der Pflicht, ihre Verantwortung für den Nahverkehr wahrzunehmen. Die Privatisierung berge Risiken für den Schienenverkehr, die ein Gesetz nötig machten. Daehre zufolge ist zu befürchten, dass sich Bund und Bahn bei 30 Prozent der Strecken und Bahnhöfe aus den Investitionen zurückziehen könnten.
Die Bundesregierung will den Börsengang der Bahn ohne Gesetz regeln. Am kommenden Freitag soll der Bundestag der Teilprivatisierung nur per Entschließungsantrag zustimmen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sagte den Ländern am Freitag erneut zu, dass der Bund die Länder bei den Verhandlungen über die Qualitätskontrolle des Netzes beteiligen werde. Der Bund habe bereits viele Länderforderungen aufgenommen. Bund und Länder müssten bei der Bahn-Reform an einem Strang ziehen.
Transnet und GDBA wollen Zeitarbeit begrenzen
(24.05.) BERLIN - Die Tarifgemeinschaft Transnet/GDBA will Zeitarbeit bei der DB eingrenzen. "Wir verlangen dazu Tarifverhandlungen", kündigten Transnet-Vize Alexander Kirchner und der stellvertretende GDBA-Chef Heinz Fuhrmann am Freitag an. Hintergrund sind offenkundige Pläne des Konzerns, Zeitarbeit massiv auszudehnen. "Zeitarbeit darf den Regelarbeitsplatz nicht ersetzen", warnten die beiden Gewerkschafter. Dies käme einer "beschäftigungspolitischen Erosion" bei der DB gleich. Bislang sind nach Gewerkschaftsangaben rund 2.500 Mitarbeiter der DB-internen Zeitarbeitsfirma und weit über 1.000 Mitarbeiter externer Zeitarbeitsfirmen bei der DB beschäftigt. "Dieser Anteil soll nach unseren Informationen erheblich erhöht werden", bemerkten Kirchner und Fuhrmann. Dem müsse allerdings "ein Riegel vorgeschoben werden." Deshalb würden Transnet und GDBA nun auf tarifvertragliche Regelungen pochen: "Wir wollen, dass der Anteil von Zeitarbeit auf einen Anteil von maximal vier Prozent der Beschäftigten in den jeweiligen Betrieben festgeschrieben wird."
Außerdem verlangen die beiden Gewerkschaften, dass "die Entlohnung von Beschäftigten in Zeitarbeit denen bei der DB AG angepasst wird." Der Einsatz von Zeitarbeit dürfe nicht zu Lohn- und Sozialdumping führen. Kirchner und Fuhrmann bekräftigten, dass es "nicht Beschäftigte erster und zweiter Klasse" geben dürfe.
Geldstrafen im Transrapid-Prozess
(24.05.) OSNABRÜCK - Im Prozess um das Transrapid-Unglück im Emsland hat das Landgericht Osnabrück gegen zwei angeklagte Betriebsleiter Geldstrafen in Höhe von 24000 bzw. 20000 Euro verhängt. Beide wurden der 23-fachen fahrlässiger Tötung und sowie der elffachen fahrlässigen Körperverletzung für schuldig erklärt. Mit dem Strafmaß entsprach das Gericht den Forderungen der Staatsanwalt. Die Magnetschwebebahn war im September 2006 mit fast 180 Stundenkilometern auf einen auf der Teststrecke stehenden Wartungswagen gerast. Bei dem Unglück waren 23 Menschen ums Leben gekommen, elf wurden verletzt.
Angeklagt war außerdem der Fahrdienstleiter, der aber wegen Selbstmordgefahr nicht verhandlungsfähig war. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft saßen bei dem Prozess nicht die Hauptverantwortlichen des Unglücks auf der Anklagebank. Oberstaatsanwalt Hubert Feldkamp kündigte an, der Fahrdienstleiter werde sich auf jeden Fall noch vor Gericht verantworten müssen. Der zweite Hauptschuldige ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der bei dem Unglück ums Leben gekommene Zugführer. Feldkamp deutete zudem an, dass noch gegen weitere Mitarbeiter der Versuchsanlage ermittelt werden könnte.
(24.05.) FRANKFURT/Main - Am 28. Mai 1978 nahm die S-Bahn Rhein-Main offiziell ihren Betrieb auf. Dieses Ereignis jährt sich am kommenden Mittwoch zum dreißigsten Mal. Unter dem Motto "Wir feiern Geburtstag und Sie bekommen die Geschenke" lädt die Bahn zu einem Gewinnspiel ein. Hauptpreis ist eine Reise für zwei Personen nach Berlin. Auf den Bahnsteigen an den Stationen Haupt- und Konstablerwache werden am Mittwoch nicht nur Teilnahmekarten sondern auch kleine Geschenke verteilt. Oben auf dem Platz an der Konstablerwache haben Besucher die Möglichkeit, mit einem Fahrsimulator zwischen 10 Uhr und 18 Uhr selbst eine S-Bahn zu steuern. Drei neue Broschüren zu den Themen Sport, Natur und Nightlife geben Ausflugstipps für das Rhein-Main-Gebiet. Ausflugsbroschüren und Teilnahmekarten für das Gewinnspiel liegen in den DB-Reisezentren im Rhein-Main-Gebiet aus. Oder sie sind genauso wie Zahlen, Daten und Fakten zur S-Bahn im Internet unter www.bahn.de/30-jahre-S-Bahn zu finden.
Das Streckennetz wuchs von anfangs sechs Linien mit 150 Kilometern Länge auf mittlerweile neun Linien mit 300 Kilometern Länge. In den vergangenen 30 Jahren fuhren an knapp 11.000 Betriebstagen rund 8,4 Millionen Züge. Sie hielten ungefähr 125 Millionen Mal und beförderten mehr als 1,7 Milliarden Fahrgäste. An Spitzentagen nutzen über 400.000 Fahrgäste die S-Bahn. Sie stellt heute das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs im Rhein-Main-Gebiet dar. Die S-Bahn startete vor 30 Jahren mit 78 Fahrzeugen; heute sind es 164. Die Züge fuhren in den ersten Jahren im 20-, 40- und 60-Minuten-Takt. Heute rollen sämtliche Linien bis 22 Uhr im 30-Minuten-Takt, auf einigen Linien in den Hauptverkehrszeiten sogar alle 15 Minuten.
Die erste Ausbaustufe umfasste die nordwestlich von Frankfurt gelegenen Streckenabschnitte mit den Endpunkten Wiesbaden, Niedernhausen, Bad Soden, Kronberg, Friedrichsdorf und Friedberg. Damals endeten die Züge im Hauptbahnhof oder an den Stationen des allmählich weiter verlängerten S-Bahn-Tunnels unter der Frankfurter City. Schon bald wurde der Frankfurter Flughafen mit einem eigenen Bahnhof angebunden. Heute durchfahren die meisten Linien den Frankfurter Stadtbereich und enden z.B. auch in Hanau, Darmstadt, Groß Gerau und dem Rodgau.
Zusätzliche Züge und zur Fußball-EM
(23.05.) BERLIN - In rund zwei Wochen ist Anstoß zur Fußball-Europameisterschaft 2008. Schnell, bequem und umweltfreundlich bringt die DB die Fans in die Spielorte. So fährt der ICE beispielsweise alle zwei Stunden von Frankfurt (Main) nach Wien und von Stuttgart nach Zürich. Basel ist täglich mit über 20 ICE-Verbindungen erreichbar. Wegen der starken Nachfrage werden im Fernverkehr 37 zusätzliche Züge eingesetzt, die zu den Vorrundenspielen der deutschen Mannschaft, den Viertel- und Halbfinalbegegnungen sowie zum Finale fahren. Besonders zeitsparend durch die Reise über Nacht sind die zusätzlichen City Night Line-Verbindungen von Berlin über Hannover zu den Spielorten der Nationalelf. Im Regionalverkehr rollen Sonderzüge nach Innsbruck, Salzburg und Basel.
Die seit Anfang April verkaufte Fan BahnCard 25 garantiert mindestens bis zum 30. Juni 25 Prozent Ermäßigung auf alle Normal- und Sparpreise, auch für Fahrten nach Österreich und in die Schweiz. Mit jedem Sieg der deutschen Nationalmannschaft verlängert sie sich zudem automatisch um einen Monat. Siegen die deutschen Fußballer in allen Spielen, ist die Fan BahnCard 25 bis zum 31. Dezember und damit neun Monate gültig. Seit dem Verkaufsstart haben bereits 180.000 Kunden die Fan BahnCard 25 gekauft. "Pro Sieg ein Monat mehr Rabatt, da werden immer mehr Fußballfans zu BahnCard-Fans", sagt Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. Die Karte wird bis zum 7. Juni verkauft und kostet für die 2. Klasse 19 Euro (1. Klasse: 39 Euro).
Für Fahrten in die EM-Gastgeberländer gilt auch das Europa-Spezial. Das Angebot ist ab 39 Euro in der 2. Klasse und ab 69 Euro in der 1. Klasse erhältlich. Das Ticket hat eine Vorkaufsfrist von 3 Tagen und wird verkauft, so lange der Vorrat reicht. Inhaber einer BahnCard 25 oder einer Fan BahnCard 25 erhalten fünf Euro Rabatt. Alle Fahrkarten nach Österreich und in die Schweiz sind jetzt auch im Internet unter www.bahn.de als Online-Ticket erhältlich. Fußballfans im Süden Deutschlands können mit dem Bayern- oder Baden-Württemberg-Ticket sparen. Mit dem Ticket können bis zu fünf Personen für 27 Euro innerhalb der jeweiligen Länder alle Nahverkehrszüge nutzen. Die Reise nach Salzburg Hbf beziehungsweise Basel SBB ist inbegriffen.
Alle Informationen zu den Sonderzügen und den Bahnangeboten rund um die EM gibt es im Internet unter www.bahn.de/fan-ecke.
Müller: "Neue Ära im nordschwäbischen Nahverkehr"
(23.05.) MÜNCHEN - "Mit dem nächsten Fahrplanwechsel beginnt im nordschwäbischen Nahverkehr eine neue Ära. Das Fahrplanangebot wird ab Dezember völlig neu strukturiert und dabei erheblich verdichtet. Für die Fahrgäste und die ganze Region wird es klare Verbesserungen geben", kündigte Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller am Donnerstag an. Mit nahezu allen Zügen, die aus dem Westen und Norden von Augsburg bislang am Hauptbahnhof endeten, könne man künftig umsteigefrei nach München weiterfahren. Haltepunkte, die bislang nur wenig oder unsystematisch bedient wurden, erhielten mehr Zughalte.
Die Änderungen sind so umfangreich, dass sie von Ulm bis München und von Schongau bis Treuchtlingen reichen. "Die Staatsregierung verfolgt das klare Ziel, alle Infrastrukturverbesserungen unmittelbar für die sukzessive Umsetzung des Regio-Schienen-Taktes zu nutzen. Die anstehende Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus zwischen Augsburg und Mering ermöglicht uns jetzt den ersten großen Schritt in Richtung Zielkonzept", erklärt Müller. Weitere Schritte würden folgen. So werde ab Dezember 2009 auch das Zugangebot Augsburg - Aichach erheblich erweitert.
Im Vorortverkehr von Augsburg werden künftig neu von Montag bis Freitag ganztags halbstündlich die Strecken Augsburg - Dinkelscherben und Augsburg - Meitingen bedient. Zwischen Augsburg und Gessertshausen verkehren im Berufsverkehr dann 4 Züge pro Stunde und Lastrichtung. Dieses dichte Zugangebot wird im Berufsverkehr ab Dezember auch zwischen Augsburg und Mering gefahren. Auf dieser Strecke geht zeitgleich auch der Haltepunkt St. Afra in Betrieb. Neu ist auch, dass die Nahverkehrszüge zwischen München und Augsburg bis ca. 21 Uhr im Halbstundentakt verkehren. Der Vertrag über die neuen Angebote im Nahverkehr ist zwischen Freistaat und Bahn bereits endgültig verhandelt und wird in den nächsten Wochen abgeschlossen. Auf allen Strecken kommen fast ausschließlich neue Fahrzeuge zum Einsatz, die klimatisiert und barrierefrei sind.
SBB gibt Vorschau auf Fahrplan 2009
(23.05.) BERN - Mit dem Fahrplan 2009 baut die SBB das Bahnangebot für die Kunden erneut spürbar aus. Die angebotenen Zugkilometer nehmen um über fünf Prozent zu. Durch Zusatzzüge vergrößert die SBB das Sitzplatzangebot zu den Hauptverkehrszeiten weiter. So sollen zwischen Bern und Zürich zusätzlich zum Halbstundentakt voraussichtlich vier Intercity-Entlastungszüge verkehren. Die Intercity-Züge werden weiter verlängert und verkehren neu teilweise als Doppelkomposition. "Wir fahren an der Kapazitätsgrenze unseres Netzes und setzen alles daran, wo es noch geht, die wachsende Nachfrage unserer Kunden mit Entlastungszügen und Zusatzwagen zu befriedigen", sagte Vincent Ducrot, Leiter SBB Fernverkehr. Zusätzliche Züge zur Hauptverkehrszeit setzt die SBB auch auf den Strecken Lausanne - Genf, Neuenburg - Lausanne sowie Aarau - Zürich ein. Neu sind zudem der Halbstundentakt Basel - Zürich sowie ein morgens und abends verlängerter Halbstundentakt Lausanne - Genf und Bern - Zürich. Mehr Sitzplätze sowie Entlastungszüge namentlich an Wochenenden für Wintersport- und Sommerausflüge sind ins Wallis vorgesehen.
Auf der Gotthardachse kommen neu zwischen Basel - Luzern - Lugano IC-Neigezüge (ICN) im Zweistundentakt zum Einsatz. Dadurch verkürzt sich einerseits die Reisezeit ins Tessin um 15 Minuten, andererseits profitieren die Kunden auf der Gotthardachse vom Speisewagen-Angebot. Ab Zürich/Basel/Genf nach Milano verkehrt erstmals der neue ETR 610 Neigezug von Cisalpino. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit nach Mailand um rund 45 Minuten. Die Cisalpino-Züge verkehren ebenfalls im Zweistundentakt, abwechslend mit den ICN. Auf der Verbindung Biel - Zürich - Konstanz verkehren anstelle der ICN neu klimatisierte EW IV-Kompositionen, wodurch das Platzangebot für die Kunden erweitert werden kann.
Eine neuerliche Verzögerung erfährt die Ablieferung der neuen ETR 610 für den Bahnverkehr nach Italien. Die Herstellerfirma Alstom hat der Firma Cisalpino bis zum Fahrplanwechsel sieben Fahrzeuge des Typs ETR 610 zugesichert. Die restlichen sieben will Alstom bis Mitte 2009 abliefern. Damit lässt sich das Angebot Schweiz - Italien via Gotthard, Lötschberg und ab Genf schrittweise ausbauen. Neben Komfortverbesserungen verkürzt sich die Reisezeit nach Mailand, aber auch zu Zielen wie Venedig und Florenz spürbar. Die neuen Züge werden sowohl in Mailand von Trenitalia als auch in Genf von der SBB gewartet, wie Cisalpino-Chef Alain Barbey erklärte. Er kündigte zudem Änderungen bei den bestehenden ETR 470 Fahrzeugen an. Technische Servicearbeiten an den ETR 470 werden künftig vermehrt durch die SBB in Basel durchgeführt. "Wir haben bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wodurch sich die Zuverlässigkeit der Züge verbessert hat", betonte Barbey, "aber es ist klar, dass die Optimierungen weitergehen müssen." Neben einem Redesign profitieren die Cisalpino-Kunden von einem erweiterten Service an Bord der ETR 470.
Langfristig plant die SBB Investitionen von rund 19 Mia. CHF ins Rollmaterial, um das Sitzplatzangebot spürbar zu erweitern. "Bis ins Jahr 2030 investieren wir im Fernverkehr über 11 Milliarden Franken in neues Rollmaterial. Und auch im Regionalverkehr sehen wir Investitionen von rund 8 Milliarden Franken in die Fahrzeugflotte vor", sagte Paul Blumenthal, Leiter SBB Personenverkehr, am Donnerstag vor den Medien in Bern. Bereits im aktuellen Fahrplan bietet die SBB den Kunden schrittweise mehr Speisewagen im Inlandverkehr an. Mit dem neuen Fahrplanwechsel sollen künftig alle Intercityzüge einen Speisewagen mitführen. Die Dienstleistungen innerhalb der Zugkategorien werden klarer positioniert. Überdies überarbeitet die SBB das Familienwagen-Konzept. Künftig will die SBB das Einsatzgebiet der Familienwagen für die kleinsten Kunden erweitern.
Schwedische Staatsbahn bestellt weitere Züge bei Bombardier
(23.05.) BERLIN - Das staatliche schwedische Bahnunternehmen SJ AB erweitert seine Flotte von BOMBARDIER REGINA-Hochgeschwindigkeitszügen um 20 neue Fahrzeuge mit je vier Wagen. Die aktuelle Bestellung hat einen Wert von rund 221 Millionen Euro. Ausgeliefert werden die Züge im Zeitraum von April 2010 bis August 2010. Außerdem umfasst die Vereinbarung eine Option über 20 weitere Züge. Projektmanagement und Lead Engineering werden im schwedischen Västerås durchgeführt, wo auch das BOMBARDIER MITRAC-Antriebssystem entworfen und hergestellt wird. Konstruktion und Montage der Fahrzeuge erfolgen am Bombardier-Standort Hennigsdorf, die Wagenkästen werden in Görlitz gebaut und die Drehgestelle kommen aus Siegen.
Mit der Erweiterung der REGINA-Flotte trägt SJ der steigenden Anzahl von Passagieren sowie den gestiegenen Komfort- und Service-Bedürfnissen Rechnung. Zu den Verbesserungen zählen ein breiterer Wagenkasten, höhere Flexibilität und komfortablere Innenausstattungen. Den Fahrgästen werden besondere Services auf den Sitzplätzen der ersten Klasse, ein Bistro, Internet und Infotainment im Zug, niedrige Geräuschpegel und erstklassige Innenraumausstattung geboten. "Diese neuen Züge werden unsere bestehende Flotte sehr gut ergänzen. Die REGINA-Züge bieten denselben Fahrgastkomfort und Schnelligkeit wie unsere jetzigen X2000-Züge und gewährleisten die Flexibilität, die wir im Regionalverkehr benötigen", sagte Jan Forsberg, CEO von SJ. "Zudem haben wir ein besonderes Augenmerk auf Design und Komfort gelegt, sowohl innen als auch außen."
Die REGINA-Züge können in vielen unterschiedlichen Zugbetriebsarten eingesetzt werden, beispielsweise im regionalen, überregionalen und im Intercity-Verkehr. In Skandinavien sind bereits 70 dieser Züge im Betrieb oder fest bestellt. Sie wurden speziell für die harten klimatischen Bedingungen in den nordischen Ländern entwickelt. Das innovative MITRAC-Antriebs- und Steuerungssystem senkt unter anderem durch Bremsenergie-Rückspeisung den Energieverbrauch der Züge auf ein Minimum und spart im Vergleich zur Vorgängergeneration der Hochgeschwindigkeitszüge bis zu 20 Prozent Energie. Radial gesteuerte Drehgestelle vermindern zudem die Reibungskraft und damit Verschleiß und Risse der Gleise.
Frankreichs Nationalmannschaft reist mit der Bahn
(23.05.) PARIS - Die französische Fußball-Nationalmannschaft wird während der EM-Vorrunde mit der Bahn zu ihren Spielen anreisen. "Während dieses sportlichen Großereignisses ist es für Spieler und Betreuer möglich, in aller Ruhe mit einem Sonderzug zu reisen", teilte der Französische Fußball-Verband (FFF) am Dienstag auf seiner Internetseite mit. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die FFF und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in Lausanne. Die drei Wagen werden für Bayern-Profi Franck Ribery und dessen Kollegen speziell ausgestattet mit Massagemöglichkeiten, Ruhezonen und einem Speiseabteil.
"Verkehr darf nicht Klimasorgenkind Nr. 1 bleiben"
(23.05.) BERLIN - Ein verbindliches CO2-Minderungsziel von 20 Prozent bis 2020 für den gesamten Verkehrssektor in Deutschland und Europa haben heute die Allianz pro Schiene, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin gefordert. Ihre Forderung richten die drei Verbände an die europäischen Verkehrsminister, die beim Weltverkehrsforum vom 28. bis 30. Mai in Leipzig erwartet werden. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sagte: "Ein verbindliches CO2-Minderungsziel für den gesamten Verkehrssektor existiert bislang nicht. Wir wollen Mobilität erhalten, müssen aber mit Rücksicht auf den Klimawandel die CO2-Emissionen im gesamten Verkehrsbereich so schnell wie möglich senken. Das ist vor allem über Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu schaffen, die unter Umweltgesichtspunkten im Vergleich zum Luft- und Straßenverkehr hervorragend abschneidet."
"Der Verkehr ist das Klimasorgenkind Nr. 1. Das darf nicht so bleiben", sagte der BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm. Er kritisierte das Versagen der Autoindustrie bei der Minderung des CO2-Ausstoßes ihrer Neuwagen: "Vor zehn Jahren hatte die europäische Autoindustrie eine Minderung um 25 Prozent bis Ende 2008 versprochen. Dieses Ziel hat sie aber nie ernsthaft verfolgt. Heute verbrauchen die Autos in Deutschland durchschnittlich 7,8 Liter auf 100 km und emittieren 141 Gramm CO2 pro Personenkilometer. Pkw müssten ihre Effizienzpotentiale viel besser ausschöpfen, so Timm. Bei einer Verdoppelung der Effizienz bis 2025 würden die Pkw nur noch 3,9 Liter im Durchschnitt verbrauchen und 71 Gramm CO2 pro Personenkilometer ausstoßen. Timm: "Selbst wenn beim Auto die Effizienztechnik eingesetzt und die Pkw 'downgesized' würden, würden die Pkw in 2025 noch mehr CO2 pro Personenkilometer ausstoßen als die Bahnen heute. Die Bahn fährt nämlich heute schon mit 66 Gramm CO2 pro Personenkilometer klimaschonender als das effiziente 'Auto der Zukunft'."
NABU-Verkehrsexperte Benjamin Bongardt: "Mit einem Pro-Kopf-Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid liegt Deutschland weit über dem europäischen Mittelwert. Da ist noch viel Einsparpotenzial vorhanden." Auch auf EU-Ebene sei die Entwicklung im Verkehrsbereich erschreckend. Anders als die Industrie, die Haushalte und die Energieerzeugung, verzeichnet der Verkehr bei den CO2-Emissionen eine steile Aufwärtsbewegung. "In den EU-Mitgliedstaaten gehen 27,4 Prozent der CO2-Emissionen auf das Konto des Verkehrssektors. 1990 waren es noch 20 Prozent gewesen. Damit nicht genug. Der CO2-Ausstoß des Verkehrs ist in Europa seitdem um ein Drittel gestiegen. Die Verkehrsminister in ganz Europa müssen sich für die klimafreundliche Verkehrsverlagerung auf die Schiene einsetzen", so Bongardt. Erst kürzlich hatte der Weltklimarat (IPCC) darauf hingewiesen, dass "die Verlagerung vom Straßenverkehr auf die Schiene und öffentliche Verkehrssysteme zu den wichtigsten aktuell verfügbaren "Schlüsseltechnologien und -praktiken zur Emissionsminderung" gehört.
Russische Bahn erwägt Beteiligung an DB
(22.05.) BERLIN - Die russischen Eisenbahngesellschaft RSD ist offensichtlich an einer Beteiligung an der DB beim geplanten Börsengang interessiert. "Es ist eine gute Idee, wir werden darüber beraten", sagte der Chef der Staatsbahn RZD, Wladimir Jakunin. Er habe über eine mögliche Beteiligung bereits mit DB-Chef Hartmut Mehdorn gesprochen. Der russische Vize-Regierungschef Alexander Schuchow sagte RSD-Chef Jakunin indirekt Unterstützung zu: Es sei für den russischen Staat gut, derartige Investitionen zu fördern, wenn sich dies anbieten, sagte er. Bislang sei es aber noch zu früh, um über Einzelheiten zu sprechen. Die Bundesregierung äußerte sich abwartend. Solche und weitere Fragen seien zu behandeln, wenn die Details zur Teilprivatisierung beschlossen seien und sich das Tableau der Interessenten zeige, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin.
E-Netz Regensburg: Endgültiger Zuschlag für Hamburger Hochbahn AG
(22.05.) MÜNCHEN - Das zukünftige Verkehrsunternehmen für das elektrische Schienennetz im Raum Regensburg und Donautalbahn steht nun endgültig fest: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Innenministerium Baden-Württemberg erteilten am Mittwoch den Zuschlag an die Hamburger Hochbahn AG, nachdem das Oberlandesgericht München ein vergaberechtliches Nachprüfungsverfahren zurückgewiesen hatte. Wie die BEG am Mittwoch betonte, hatte die Hochbahn das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Gegenstand der Ausschreibung war ein hochwertiger Regionalverkehr im Zulauf auf das Oberzentrum Regensburg und entlang der bayerischen Donautalbahn zwischen Ulm, Ingolstadt und Plattling. Der Betrieb des Netzes wird in zwei Stufen aufgenommen: Ende 2010 auf den Linien Neumarkt - Regensburg - Plattling und Landshut - Regensburg - Ingolstadt, Ende 2011 auf der Strecke Ulm - Donauwörth - Ingolstadt. Die Vertragslaufzeit endet einheitlich Ende 2022. Insgesamt wird die Hamburger Hochbahn AG ein Leistungsvolumen von rund 5,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr erbringen. Rund 10.000 Zugkilometer pro Jahr entfallen auf das benachbarte Baden-Württemberg. Die Züge werden in der Regel mindestens im Stundentakt, im Einzugsbereich von Regensburg in der Hauptverkehrszeit sogar im 30-Minuten-Rhythmus verkehren. Im Einzugsbereich von Regensburg wird der attraktive Stundentakt künftig auch abends und am Wochenende gelten. Auf der Donautalbahn wird es zusätzliche Züge in den Abendstunden geben mit guten Anschlüssen zu den ICE-Verbindungen in Ingolstadt.
"Wikinger-Züge" versorgen schwedische Autoindustrie
(22.05.) MAINZ - Ab Herbst schickt DB Schenker wöchentlich fünf mit Autoteilen beladene Züge von Kornwestheim und Hannover zum Volvo-Werk im schwedischen Göteborg, fünf weitere Züge verkehren in der Gegenrichtung. Im Vergleich zu den bisherigen Lkw-Transporten auf dieser Strecke werden per Schiene elf Stunden eingespart. Pro Tonnenkilometer werden außerdem rund 40 Gramm Kohlendioxid weniger ausgestoßen. Dies entspricht der jährlichen Speicherkapazität von 1.100 Hektar Wald und somit der Fläche der Insel Sylt. In einem zweiten Schritt wird das neue Zugsystem mit dem Namen "Viking Rail" auch Wuppertal, Frankfurt/Main und Ingolstadt anbinden. Die Produktion der Transporte zwischen Hannover und Göteborg übernimmt Railion Skandinavia.
Die Züge verkehren zwischen Deutschland und Schweden mit durchgehender Traktion, haben eine Länge von 615 Metern und fassen ein Gewicht von 1.400 Tonnen. Die Autoteile werden von den Zulieferern per Lkw abgeholt und zu den Umschlagbahnhöfen gefahren. Verladen in sogenannte Megatrailer werden sie anschließend auf dafür konzipierte neuartige Taschenwagen (Typ Sdggmrss) zum Ziel befördert. Da Megatrailer sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene befördert werden können, bieten sie Volvo eine hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit. Etwa im Fall von Transporthindernissen auf der Schiene kann die Ware ohne Umladung per Lkw weiterbefördert werden. Die Transporte erfolgen innerhalb des "AutomotiveRailNet", einem auf die Belange der Autoindustrie zugeschnittenen Zugsystem. Zusätzlich zum herkömmlichen Einzelwagenverkehr werden damit europäische Zentren der Automobilindustrie verbunden. Die Umstellung von der Straße auf die Schiene betrifft 30 bis 40 Prozent der Gesamtmenge, die Volvo zwischen Deutschland und Schweden transportiert.
"Usedom-Express" startet ab 23. Mai in die Saison
(22.05.) BERLIN - Ab Freitag, 23. Mai bis zum 05. Oktober können Reiselustige mit Ziel Sonneninsel Usedom auch dieses Jahr wieder den beliebten "Usedom-Express" nutzen. Der Zug fährt jeden Freitagnachmittag und Sonntagfrüh von Berlin mit Halten in Zoologischer Garten, Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Alexanderplatz und Ostbahnhof bis Ahlbeck Grenze und voraussichtlich im Laufe des Monats Juni nach Inbetriebnahme der neu gebauten Strecke über die Grenze bis Swinoujscie Centrum. Zurück nach Berlin fährt der Zug am Sonnabendvormittag und Sonntagabend. Auf der Insel Usedom werden unter anderem die Bahnhöfe Zinnowitz, Bansin Seebad, Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck angefahren. Der "Usedom-Express" ermöglicht eine bequeme, umsteigefreie An- und Abreise zur Ostseeküste und eignet sich nicht zuletzt wegen seiner vier Fahrradabteile mit insgesamt 32 Fahrradstellplätzen insbesondere für Tagesausflügler. Samstags können Reisende mit Ziel Usedom auch den "Ostsee-Express" bis Züssow nutzen. Hier steigen sie in die Usedomer Bäderbahn um, die einen reibungslosen Anschluss gewährleistet.
"Handelsblatt": DB investiert in neue Züge
(20.05.) BERLIN - Die DB steht einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge vor einer umfassenden Erneuerung ihrer Fernverkehrsflotte. Demnach winkt der Industrie ein über mehrere Jahre verteiltes Auftragsvolumen für 100 bis 130 Züge, das in der Branche auf zwei Mrd. Euro geschätzt wird. "Wir streben an, ab 2015 jährlich rund 15 Prozent unserer ICE- und Intercity-Züge gegen die neue Fahrzeug-Generation auszutauschen", sagte Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch dem "Handelsblatt". Zuvor soll ein Prototyp entwickelt und erprobt werden, um Kinderkrankheiten im Serienbetrieb mit den neuen Zügen zu vermeiden. Die Ausschreibung soll dieses Jahr gestartet werden. Unterschiede zwischen ICE und IC werde es trotz künftig baugleicher Fahrzeuge weiter geben, erklärte Rausch gegenüber dem "Handelsblatt". Die entscheidenden Kriterien seien die Frequenz der Züge auf einer Strecke, Service, Reisezeit und Preis.
Technisch sollen die künftigen Zuggenerationen auf dem Triebzug-Konzept des ICE 3 aufbauen. Laut "Handelsblatt" will die Bahn mit der neuen Generation jedoch noch flexibler beim Platzangebot werden im Vergleich zum jetzigen Halbzugkonzept bei ICE 2 und ICE 3. "Wir brauchen mehr Variationsmöglichkeiten bei den Zuglängen, um besser als bisher den Marktanforderungen folgen zu können", sagte Rausch der Zeitung. "Wenn die Nachfrage in einem Fahrplanjahr um fünf Prozent wächst, dann wollen wir im nächsten Jahr mit einem um fünf Prozent aufgestockten Platzangebot den Markt besser bedienen." Von der Industrie würden entsprechende Konzepte erwartet.
Eine Million Fahrgäste in TGV-/ICE-Frankreich-Verkehr
(20.05.) FRANKFURT/Main - Der deutsch-französische Hochgeschwindigkeitsverkehr mit ICE und TGV ist auf Erfolgskurs. Knapp ein Jahr nach der Betriebsaufnahme wurde am Montag im Frankfurter Hauptbahnhof bereits der millionste Fahrgast begrüßt und mit einem Strauß Blumen sowie einem Gutschein für ein Wochenende in Paris mit Hotelübernachtung inklusive An- und Abreise 1. Klasse im ICE überrascht. "Die neuen Routen sind ein Renner. Heute nutzen täglich durchschnittlich mehr als 3.300 Reisende die Züge. Damit wurden unsere hohen Erwartungen noch übertroffen", sagt Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG.
Die Kunden geben dem gemeinsamen Angebot von DB und SNCF hervorragende Noten, wie erste Befragungen ergeben haben. So sind 96 Prozent der Fahrgäste zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Angebot. Insbesondere das Servicekonzept mit den gemischten deutsch-französischen Teams kommt sehr gut an. Ebenso gelobt wird der Service in der 1. Klasse, der für internationale Reisende eine leichte Mahlzeit, deutsche und französische Zeitungen sowie eine Taxi-Reservierung für Paris umfasst. Hierfür geben 92 Prozent der Reisenden die Note 1 oder 2.
Am 10. Juni 2007 wurde der deutsch-französische Hochgeschwindigkeitsverkehr aufgenommen. Seitdem verbindet der ICE bis zu fünfmal täglich Frankfurt am Main, Mannheim, Kaiserlautern und Saarbrücken mit Paris. Der TGV fährt viermal täglich von Stuttgart über Karlsruhe und Straßburg in die französische Hauptstadt - einmal täglich auch direkt ab bzw. bis München. Beide Züge erreichen auf der französischen Neubaustrecke eine Höchstgeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern. Die beste Reisezeit im ICE von Frankfurt am Main nach Paris beträgt 3 Stunden 48 Minuten. Stuttgart und Paris sind mit dem TGV nur noch 3 Stunden 39 Minuten voneinander entfernt. Die schnellen und bequemen Verbindungen helfen auch der Umwelt: Gegenüber dem Flugzeug wird der CO2 -Ausstoß bei einer Reise um mehr als 75 Prozent reduziert.
Zypries: Keine Extra-Entschädigung für Bahnkunden
(20.05.) BERLIN - Bahnkunden sollen bei Verspätungen nach Ansicht von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) keine weitergehende Entschädigung erhalten als die Europäische Union dies vorsieht. Bei einer nationalen Sonderregelung werde die DB im Wettbewerb mit anderen Bahngesellschaften einseitig belastet, sagte Zypries bei einem Kongress der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. Bundesverbraucherminister Horst Seehofer und andere Unionspolitiker fordern dagegen, dass Fahrgäste schon von 30 Minuten Verspätung an ein Viertel des Fahrpreises zurückbekommen, nicht erst ab einer Stunde. Die Hälfte des Ticketpreises solle bereits bei einer Verspätung von einer Stunde fällig werden, nicht erst von zwei Stunden an. Dies soll auch für den Nahverkehr gelten.
Zusammenarbeit SBB Cargo und ERS Railways
(20.05.) BERN - SBB Cargo fährt erstmals bis nach Bologna und verstärkt die Zusammenarbeit mit ERS Railways. Ab sofort sind wöchentlich 36 Containerzüge zwischen Rotterdam und Norditalien unterwegs. Die Schweizer Güterbahn baut ihr Angebot in Italien weiter aus und fährt für ERS Railways neben Melzo und Padua neu auch bis nach Bologna, die heute südlichste Destination von SBB Cargo. Die mit diversen Konsumgütern beladenen Container werden in Rotterdam und Bologna umgeschlagen. ERS Railways übernimmt den Transport zwischen Rotterdam und Basel, SBB Cargo bedient durchgehend die Strecke zwischen Basel und Norditalien. Mit der Angebotserweiterung nach Bologna fahren neu insgesamt 36 Containerzüge pro Woche von Rotterdam direkt nach Norditalien und zurück. Die beiden Partner wollen ihre Zusammenarbeit auf der Nord-Süd Achse weiter verstärken. ERS Railways gehört zur A.P. Møller-Maersk-Gruppe und ist einer der führenden Anbieter im kombinierten Verkehr von Containern, Tanks und Wechselbehältern.
BPOL: Zugverspätung wegen Ehekrach
(20.05.) WABERN - Wegen eines Streites zwischen Eheleuten musste letzten Freitag der Intercity 2275 seine Fahrt im Bahnhof Wabern kurz unterbrechen. Wie es am Montag in einer Pressemitteilung der Bundespolizei hieß, war die Auseinandersetzung zwischen einem 53-jährigen Mann und seiner zehn Jahre jüngeren Frau auf der Fahrt von Göttingen nach Stuttgart derart eskaliert, dass der Mann kurzerhand auf die Zugtoilette flüchtete und sich dort einschloss. Auf massives Drängen der Ehefrau öffnete die Zugbegleiterin die WC-Tür, da die 43-Jährige vermutete, dass sich ihr Ehemann etwas antun könnte. Der Streit setzte sich anschließend fort. In Wabern verließen die beiden Streithähne den Zug. Für die anderen Fahrgäste ging die Fahrt dann mit fünfminütiger Unterbrechung weiter.
EBA bricht Erprobung des neuen Betriebssystems der Berliner S-Bahn ab
(19.05.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin bei der Einführung ihres neuen Betriebssystems, mit dessen Hilfe sie alle Zugabfertiger auf den Bahnsteigen einsparen will, einen Rückschlag erlitten. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" ließ das Eisenbahnbundesamt die Anlagen, die seit dem 9. Mai auf dem S-Bahnhof Sonnenallee im Fahrgastbetrieb getestet wurden, am Donnerstag wieder abschalten. Bevor das Betriebssystem wie geplant auf alle S-Bahnhöfe ausgedehnt werde, seien noch weitere Überprüfungen erforderlich, sagte eine EBA-Sprecherin der Zeitung. Dabei gehe es darum, wie sich die neue Technik in die Arbeitsabläufe des Fahrpersonals integrieren lasse. Dem Vernehmen nach hieß es laut "Berliner Zeitung", dass die Triebfahrzeugführer vorerst nicht mit weiteren Aufgaben belastet werden dürften. Das Personal solle sich auf die Strecke und die Signale konzentrieren. Dies sei nötig, weil das S-Bahn-Sicherungssystem derzeit überprüft werden müsse, nachdem ein Zug im März ein rotes Signal überfahren hatte.
Mehdorns Doppelrolle an der Bahnspitze nur bis 2009?
BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn soll nach Informationen der "Financial Times Deutschland" offenbar bereits im nächsten Frühjahr seinen Vorstandsposten bei der Bahn-Tochter DB Mobility Logistics (DB ML) abgeben, die im Herbst zu knapp einem Viertel an die Börse soll. Mehdorn, dessen Vertrag bis zum 19. Mai 2011 läuft, bliebe dann nur noch Chef der Holding DB AG. Damit störe der Bund als Eigentümer den ohnehin schon komplizierten Verkaufsprozess, schreibt die "FTD" weiter. "Sollte Mehdorn schon während der internationalen Investorenpräsentationen ein Chef auf Abruf sein, dann drohen Preisabschläge", zitierte die Zeitung einen Bahn-Manager. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Informationen der "FTD" nicht in die Pläne eingebunden. Aus der Umgebung der Regierungschefin werde die Darstellung zurückgewiesen, Mehdorn müsse sich bereits kurze Zeit nach dem Börsengang mit dem Vorstandsvorsitz bei der Bahn-Mutterholding begnügen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hingegen hatte vergangene Woche verkündet: "Ich gehe davon aus, dass die Doppelmandatschaft im Jahr 2009 endet."
Mit Volldampf Richtung Föhr und Amrum
(19.05.) NIEBÜLL - Mit finanzieller Unterstützung der Nordseeinseln Föhr und Amrum setzt die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll GmbH (NEG) ab dem 14. Juni 2008 eine historische Dampflok der Baureihe 52 zwischen Niebüll und Dagebüll-Mole ein. Unter dem Motto "Nordfriesland macht Dampf!" werden bis zum 17. August 2008 jeweils samstags und sonntags ausgesuchte Regionalzüge planmäßig mit dem rauchenden Veteran bespannt - und das ganz ohne Fahrzeitverlängerung oder Mehrkosten. Das ist ein ganz besonders Urlaubs-Highlight.
Die Urlauber starten samstags und sonntags mit dem dampfbetriebenen "Zug E 11" vom Bahnhof Niebüll jeweils um 12:05 Uhr in Richtung Freienziel und erreichen den Fährbahnhof Dagebüll um 12:20 Uhr. Mit kleinen Pausen stampft der Dampfzug dann bis in die Abendstunden über die Strecke. "Damit ist die Anreise per Bahn nach Föhr und Amrum nicht nur bequem, sondern auch ein echtes Erlebnis", sagt Ingo Dewald, Geschäftsführer der NEG. "Die Dampflok kommt auch vor den modernen, klimatisierten IC-Kurswagen der Deutschen Bahn zum Einsatz - ein sicherlich reizvoller Kontrast, nicht nur für Kenner."
Die Lokomotive der Baureihe 52, die bis zum 17. August auf der Strecke zwischen Niebüll und Dagebüll fahren wird, hat die Betriebsnummer 8079 und ist in Nossen bei Dresden stationiert. Der dampfende Riese gehört zu den so genannten Kriegslokomotiven, die ab 1942 in großer Stückzahl gebaut wurden und mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h das Rückrat im Güterzugdienst bildeten. Heute gibt es nur noch wenige betriebsfähige Exemplare dieser Baureihe in Deutschland zu bestaunen. "Die Rückkehr in den planmäßigen Zugdienst ist ein in dieser Form einmaliges Angebot", sagt Dewald. „"Wenn das Experiment erfolgreich verläuft, können wir uns jedoch auch zukünftig solche Aktionen vorstellen."
Informationen und Fahrpläne zum Dampflok-Betrieb zwischen Niebüll und Dagebüll gibt es ausgewählten DB-Reisezentren in Norddeutschland sowie im Internet auf den Websites www.neg-niebuell.de und www.bahn.de/nordseeinseln. Weitere Informationen gibt zudem gern die Föhr Tourismus GmbH, Postfach 1511, 25933 Wyk auf Föhr, Tel.: 04681-300, www.foehr.de.
Wanderausstellung über die Deportationen in Münster
(19.05.) MÜNSTER - Die DB und der "Initiativkreis Deportationsausstellung Münster" haben am Sonntag in Müster die Wanderausstellung "Sonderzüge in den Tod - Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn" eröffnet. Die Ausstellung wurde von den Historikern der DB in Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin und dem Berliner Centrum Judaicum erstellt. Serge und Beate Klarsfeld, Fils et Filles des Déportés Juifs de France, haben für die Ausstellung Bilder und Biografien der aus Frankreich deportierten jüdischen Kinder recherchiert und zusammengestellt. Der "Initiativkreis Deportationsausstellung Münster", bestehend aus Bürgerschaft, Kulturinstitutionen, Erinnerungsinitiativen und den Parteien im Rat der Stadt Münster, hat die lokal- und regionalhistorische Ergänzungsausstellung gestaltet. Die Ausstellung wird in dem Gepäcktunnel und in der Expressguthalle des Hauptbahnhofs Münster gezeigt. Eine Medienstation mit Zeitzeugeninterviews und 65 Ausstellungstafeln erinnern an das Leid der Menschen, die dem nationalsozialistischen Rassenwahn nicht entkommen konnten und unter grausamen Bedingungen zu den Vernichtungsstätten des NS-Regimes deportiert wurden. Dokumente, Grafiken und Fotos belegen und erläutern die Rolle der Reichsbahn bei der Planung und Durchführung der Transporte in den Tod.
Die Wanderausstellung wurde im Januar 2008 in Berlin eröffnet. Nach Halle (Saale), Schwerin und Wittenberge ist sie in Münster erstmals in Nordrhein-Westfalen zu sehen. Die regionale Erweiterung der Ausstellung lenkt das Augenmerk auf das Deportationsgeschehen in Münster und im Münsterland. Im Mittelpunkt stehen die beiden Deportationen, mit denen die einheimischen Jüdinnen und Juden am 13. Dezember 1941 in das Ghetto Riga und am 31. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt verschleppt wurden. Thematisiert wird der Umgang mit dem Thema nach 1945, der sowohl die Täterverfolgung und Forschung als auch Gedenken und Erinnern umfasst. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9–18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen können gebucht werden unter: dep-ms@stadt-muenster.de. Informationen unter www.deportationsausstellung.de.
Mehdorn dementiert Pläne zum Stellenabbau
(17.05.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat Äußerungen des neuen Bahn-Arbeitsdirektors Norbert Hansen über einen weiteren Stellenabbau im Konzern widersprochen. "Spekulationen über einen Personalabbau bei der Bahn sind an den Haaren herbei gezogen. Es gibt weder entsprechende Pläne und schon gar nicht gibt es derartige Beschlüsse", erklärte Mehdorn. Richtig sei vielmehr, dass es im Zuge der Teilprivatisierung bis 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.
Zuvor hatte Hansen, der bis vor einer Woche Chef der Bahngewerkschaft Transnet war, in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) einen weiteren Stellenabbau bei der Bahn angekündigt. "Wir werden weiter rationalisieren müssen. Und das wird in einigen Bereichen nicht ohne Personalabbau gehen", sagte Hansen der Zeitung. Noch wichtiger sei aber, dass die Effizienz der Mitarbeiter steige. Hansen nannte als Beispiel regionale Bahngesellschaften. "Da ist dann z.B. ein Lokführer nicht nur dafür verantwortlich, den Zug zu steuern - sondern kann in den Zugabteilen auch mal aufräumen oder auf einem kleinen Bahnhof mit anpacken. So was ist in einem großen Konzern wie der Bahn AG natürlich schwieriger. Aber in diese Richtung müssen wir langfristig denken."
Mit seinen Äußerungen löste Hansen am Freitag massiven Ärger aus. "Die Aussagen von Norbert Hansen sind in der SPD als Provokation aufgefasst worden", sagte SPD-Bundesvorstand Hermann Scheer. Nach Auffassung des Grünen-Verkehrsexperten Winfried Hermann hat Hansen schon vor dem Amtsantritt seine Glaubwürdigkeit verspielt. Die Linkspartei nannte Hansen eine "Schande für die Gewerkschaften". Die Lokführergewerkschaft GDL kritisierte die Aussagen von Hansen scharf. "Hut ab, Norbert Hansen hat seine Rolle als neuer Arbeitsdirektor im Vorstand der Deutschen Bahn ja offensichtlich schon bestens verinnerlicht", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag. "Damit setzt er die bisherige Politik des DB-Vorstands nahtlos fort." Auch die eigene Gewerkschaft Transnet kritisierte Hansen mit deutlichen Worten. "Das war überflüssig wie ein Kropf, das hätte man sich eigentlich verbeißen können", sagte Hansens Nachfolger an der Gewerkschaftsspitze, Lothar Krauß. Erste Mitglieder hätten bereits ihren Austritt angekündigt.
Neukonzeption des Mobilitätsportals www.bahn.de
(17.05.) BERLIN - Die DB hat den Webdienstleister namics beauftragt, das Bahn- und Mobilitätsportal www.bahn.de komplett neu zu gestalten. Mit innovativen Ideen für Konzept, Design und Informationsarchitektur der Webseite sowie Konzept und Design des Newsletters und der Mobile Portale setzte sich namics in einem mehrstufigen Wettbewerb gegen sieben namhafte Agenturen durch. Der neue Internetauftritt soll zum Jahresende online gehen. Dank der verbesserten Nutzerführung und Kundenansprache sollen Pendler, Geschäfts- und Privatreisende dann noch schneller und einfacher auf das gesamte Dienstleistungsspektrum der DB im Bereich Personenverkehr zugreifen und die zahlreichen Angebote nutzen können.
(17.05.) MELUN - Wegen eines Brandes in einem ICE mussten am Freitag Nachmittag rund 300 Fahrgäste auf freier Strecke nahe Annet-sur-Marne den Zug verlassen. Das Feuer sei in einem Transformator ausgebrochen und schnell gelöscht worden, teilte die Feuerwehr mit. Verletzte gab es demnach nicht. Die Passagiere mussten mehrere Stunden neben den Gleisen warten, bis sie von einem anderen Zug abgeholt wurden. Da die betroffene Strecke in beide Richtungen gesperrt wurde, verspäteten sich zahlreiche weitere Züge.
Ab Dezember durchgehende Zugverbindungen von Bayern nach Oberösterreich
(17.05.) MÜNCHEN - Ab Dezember 2008 verbessern attraktive neue Direktzüge die Bahnverbindung zwischen Bayern und Oberösterreich. Wie es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung des bayerischen Wirtschaftsministerium heißt, wird es dann täglich eine durchgehende Zugverbindung von Steyr und Linz nach München geben. Morgens fährt ein schneller D-Zug mit klimatisierten Schnellzugwagen der Österreichischen Bundesbahnen von Steyr über Linz nach München und dann am späten Nachmittag wieder zurück. Im Gegenzug wird ein Triebwagen der Südostbayernbahn eine günstige Verbindung für Tagesausflüge von Mühldorf nach Linz und zurück mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 15 Minuten herstellen. Als Zwischenhalte sind auf bayerischer Seite an den Stationen Töging, Neuötting, Marktl, Julbach und Simbach vorgesehen.
Beide Bahnen wollen für die neuen grenzüberschreitenden Züge attraktive Tarifangebote bereitstellen. Um das neue Verkehrsangebot zu ermöglichen, beteiligt sich der Freistaat nach den Worten von Wirtschaftsministerin Emilia Müller in erheblichem Maße an der Finanzierung der zusätzlichen Verbindungen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Verkehrsministeriums den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant und bestellt, konnte dazu kürzlich die Verhandlungen mit den Bahnen in Deutschland und Österreich sowie mit dem Land Oberösterreich abschließen. Die Nachbarländer Bayern und Oberösterreich versprechen sich von den durchgehenden Zugverbindungen eine deutliche Belebung des Schienengrenzübergangs Simbach - Braunau.
Neue S-Bahn-Linien nach Hildesheim
(17.05.) HANNOVER - Mit einem symbolischen ersten Rammschlag ist am Freitag der Startschuss für den Umbau des Bahnhofs Sehnde gegeben worden. Der Bahnhof Sehnde ist einer von sieben Bahnhöfen, die im Zuge der S-Bahn Verlängerung nach Hildesheim modernisiert werden. Die Bahnhöfe Hildesheim Hbf, Emmerke, Barnten, Rethen (Leine), Harsum, Algermissen und auch Sehnde erhalten neue Bahnsteige mit einer auf die S-Bahnen abgestimmten barrierefreien Einstiegshöhe, Wartehäuschen mit Sitzgelegenheiten, Fahrkartenautomaten, Informationsvitrinen sowie Info- und Notrufsäulen. Die Bahnhöfe Hildesheim und Sehnde erhalten neue Aufzüge. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember führen zwei neue S-Bahn-Linien jeweils im Stundentakt von Hannover nach Hildesheim mit sechs Zwischenhalten über Hannover Messe/Laatzen und mit acht Halten über Lehrte.
Die S-Bahn-Erweiterung nach Hildesheim wurde gemeinsam vom Land Niedersachsen und der Region Hannover initiiert. Für die Modernisierung der Bahnhöfe wurden rund 14 Millionen Euro von Bund, Land Region Hannover und der DB bereit gestellt. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) steuert zu dem Projekt einen Großteil aus Landesmitteln bei. LNVG-Geschäftsführer Wolf Gorka geht davon aus, dass viele Bürger aus Hannover, Hildesheim und Umgebung die S-Bahn-Verlängerung zum Anlass nehmen werden, vom Auto in die komfortablen Züge umzusteigen: "Die zur EXPO geschaffene S-Bahn Hannover wird durch die Verlängerung nach Hildesheim erst vollkommen. Die LNVG hat über 65 Millionen Euro für das Gesamtprojekt zur Verfügung gestellt. Nun müssen die Menschen in der Region uns zeigen, dass sich diese Investition gelohnt hat."
Lothar Krauß ist neuer Transnet-Chef
(17.05.) FRANKFURT/Main - Der bislang stellvertretende Transnet-Chef Lothar Krauß ist zum Nachfolger des zurückgetretenen Vorsitzenden Norbert Hansen ernannt worden. 95 Prozent der Mitglieder des Gewerkschaftsbeirats gaben dem 52-Jährigen am Freitag in Frankfurt am Main ihre Stimme. In einer ersten Reaktion bezeichnete Krauß seine Wahl als Weichenstellung für die Zukunft der Gewerkschaft und äußerte scharfe Kritik am Wechsel seines Vorgängers Norbert Hansen zur DB. "Ich war heute Morgen stinksauer, und es hat eine Weile gedauert, bis mein Kreislauf wieder normale Werte hatte", sagte Krauß.
Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen: Aufhebung der Vergabe an die NWB
(16.05.) LÜNEBURG - Die Vergabekammer in Lüneburg hat am Donnerstag entschieden, dass die Vergabe der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen an die Nordwestbahn (NWB) aufgehoben werden muss. Zwar bescheinigte die Vergabekammer den Ländern Bremen und Niedersachsen eine fehlerfreie Ausschreibung und Auswertung der Angebote und wies die Beschwerde der DB gegen das Verfahren in allen wesentlichen Punkten zurück. Aufgrund eines neuen Urteils des Europäischen Gerichtshofs aus dem April 2008 zur Tariftreueverpflichtung muss die Vergabe allerdings dennoch aufgehoben werden.
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und das Land Bremen hatten eine Tariftreueverpflichtung in die Ausschreibung aufgenommen, da das geltende Bremische Vergabegesetz öffentliche Auftraggeber im Baubereich sowie im Öffentlichen Personennahverkehr dazu verpflichtet. Wie es am Donnerstag in einer Pressemitteilung der LNVG heißt, habe die DB während des Ausschreibungsverfahrens diese Tariftreueverpflichtung noch begrüßt, nach der Niederlage gegen die NWB dann aber plötzlich vor der Vergabekammer geltend gemacht, dass ihr die Einhaltung der "Tariftreue" nicht zugemutet werden könne. Laut LNVG will die DB das Streckennetz der Regio-S-Bahn durch ein Tochterunternehmen wie die "DB Heidekrautbahn GmbH" betreiben, die an keinerlei tarifliche Vereinbarungen gebunden ist. Aufgrund der dann möglicherweise erheblich sinkenden Löhne sei sie nach eigenen Angaben in der Lage, ein günstigeres Angebot abzugeben und somit die NordWestBahn noch zu unterbieten.
Die LNVG und Bremen hatten laut Pressemitteilung demgegenüber vor der Vergabekammer vorgetragen, dass die DB auch nach derzeitiger Fassung der Vergabeunterlagen die DB Heidekrautbahn hätte einsetzen und somit erheblich günstiger kalkulieren können. Denn bei Einsatz der DB Heidekrautbahn hätte die DB zum einen auf Basis des ETV - und damit auf niedrigerem Niveau als die NordWestBahn - kalkulieren können, zum anderen hätte sie auch die erhebliche Konzernumlage an die DB Holding nicht abführen müssen. "Da sie von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht hat, gehen wir davon aus, dass dies der DB zumindest vor den derzeitigen Privatisierungsplänen aus unternehmenspolitischen Gründen nicht möglich war", so Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der LNVG. "Stattdessen war es nur Ziel der DB, das Verfahren zu stoppen und mit Hilfe der vor der Vergabekammer gewonnenen Einblicke in das Angebot der NordWestBahn bei einem neuen Verfahren zu obsiegen oder zumindest das Verfahren zu verzögern, um das Netz selbst noch länger befahren zu können", so Gorka weiter.
Die LNVG und das Land Bremen wollen nun gegen die Entscheidung der Vergabekammer vor dem Oberlandesgericht Celle sofortige Beschwerde einreichen. Laut LNVG hatte die NWB nicht nur preislich erheblich günstiger gelegen, sondern auch in den qualitativen Bereichen wie unter anderem Fahrzeugkonzept, Fahrgastrechte, Service und Sicherheit mehr Punkte als alle anderen Bieter erhalten. Das Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen liegt zu 62 Prozent in Niedersachsen und zu 38 Prozent in Bremen. Der Gewinner der Ausschreibung soll von 2010 bis 2021rund 4,7 Mio. Zug-Kilometer pro Jahr fahren. Das Netz besteht aus den Linien Bremerhaven-Lehe - Bremen Hbf - Twistringen, Bremen Hbf - Oldenburg - Bad Zwischenahn, Bremen Hbf - Nordenham sowie Bremen-Farge - Bremen Hauptbahnhof - Verden. Die ersten drei Linien sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 starten. Ein Jahr später sollte die Linie Bremen-Farge - Bremen Hbf - Verden folgen. Durch die Aufhebung der Vergabe der Leistungen an die NWB könnte dieser Zeitplan ins Wanken geraten.
DB-Aufsichtsrat beschließt Neuordnung der Konzernstruktur
(16.05.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat am Donnerstag auf einer außerordentlichen Sitzung eine neue Konzernstruktur beschlossen und damit die Voraussetzungen für die Teilprivatisierung des Konzerns geschaffen. Danach werden alle Transport- und Dienstleistungsgesellschaften sowie bestimmte weitere Gesellschaften in der neuen Holding "DB Mobility Logistics AG" (DB ML AG) zusammengeführt, an der private Investoren bis zu 24,9 Prozent beteiligt werden sollen. Damit sind künftig unter dem Dach der DB ML folgende Gesellschaften zusammen geführt: DB Fernverkehr AG, DB Regio AG, DB Stadtverkehr GmbH, DB Vertrieb GmbH, DB Dienstleistungen GmbH, DB (UK) Logistics Holdings Limited, DB Automotive Rail (Spain) SL, DB Gastronomie GmbH und DB Magnetbahn GmbH. Die Infrastrukturgesellschaften (Netz, Bahnhöfe, Energie) verbleiben in diesem Modell in der DB AG und damit mittelbar im 100%igen Eigentum des Bundes.
"Mit dieser zügigen Entscheidung liegen wir im Zeitplan für einen Börsengang noch in diesem Herbst", erklärte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag. Kurz vor der Sitzung hatten die DB und die Gewerkschaft Transnet ihren Konflikt über die Teilprivatisierung des Konzerns beigelegt. Ein Tarifvertrag zur Struktursicherung wurde nach Angaben beider Seiten in der Nacht unterzeichnet. Transnet hatte gestern angekündigt, die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat würden bei der heutigen Sitzung des Gremiums gegen die Privatisierungspläne stimmen, sollte bis dahin der Vertrag nicht unterzeichnet sein. Der Vertrag soll Kündigungen wegen der Teilprivatisierung bis zum Jahr 2023 ausschließen und festschreiben, dass Schienennetz und Bahnhöfe komplett im Besitz der Bahn und damit des Bundes bleiben.
Die Führung der DB AG erfolgt durch Hartmut Mehdorn (Vorstandsvorsitzender), Diethelm Sack (Vorstand Finanzen), Stefan Garber (Vorstand Infrastruktur), Otto Wiesheu (Vorstand Politik und Wirtschaft) sowie Norbert Hansen (Neubestellung) als Arbeitsdirektor. Die Führung der DB ML AG erfolgt durch Hartmut Mehdorn (Vorstandsvorsitzender), Diethelm Sack (Vorstand Finanzen), Margret Suckale (Vorstand Personal und Dienstleistungen), Karl-Friedrich Rausch (Vorstand Personenverkehr), Norbert Bensel (Vorstand Logistik). Die Personalunionen werden zeitlich befristet.
EBA erlässt Planfeststellungsbeschluss für Ampfing
(16.05.) MÜNCHEN - Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in München hat heute für die Ausbausstrecke (ABS) 38 München - Mühldorf - Freilassing den dritten Planfeststellungsbeschluss erlassen. Gegenstand des Verfahrens im Bereich Ampfing sind insbesondere der Bau eines zweiten Gleises nördlich des Bestandsgleises, Maßnahmen an Eisenbahnüberführungen, elektro- und signaltechnische Maßnahmen, Bau von Schallschutz, landschaftspflegerische Maßnahmen sowie eine Elektrifizierung. Damit liegen nunmehr alle Planfeststellungsbeschlüsse im Abschnitt Ampfing - Mühldorf vor. Mit dem Bau in Ampfing soll Anfang Juni 2008 begonnen werden, die Fertigstellung wird für 2010 erwartet.
Der zweigleisige Ausbau hat große Bedeutung für den südostbayerischen Raum. Er führt zu der so dringend notwendigen Steigerung der Kapazitäten der Streckeninfrastruktur im Personen- und Schienengüterverkehr. Die Reise- und Fahrzeiten werden verkürzt. Das zweite Gleis entspannt die Anschlusssituation im Knotenbahnhof Mühldorf. Das sogenannte Chemiedreieck (Burghausen, Trostberg, Gendorf) wird an den Raum Mühldorf und an das überregionale Schienenverkehrsnetz besser angebunden. Zu dem ist die Ausbaustrecke München - Mühldorf - Freilassing Teil der Transeuropäischen Netze (vorrangiges Projekt Nr. 17) und damit ein bedeutendes Glied in der wichtigen Ost-West-Achse Paris - Stuttgart - München - Wien - Bratislava. Durch sie kann der Eisenbahnverkehr nach Südosteuropa verbessert und andere Strecken entlastet werden.
Großauftrag der belgischen Staatsbahn für Siemens
(16.05.) ERLANGEN - Die belgische Staatsbahn Societé Nationale de Chemins de Fer Belge (SNCB) hat Siemens Mobility mit der Lieferung von 305 Triebzügen für den Einsatz im belgischen Regionalzugverkehr beauftragt. Der am Donnerstag unterzeichnete Auftrag im Wert von über 1,4 Mrd. Euro ist der größte im Bereich Rolling Stock, den Siemens je erhalten hat. Die ersten Züge werden ab Sommer 2009 im Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen gefertigt und sollen zwischen 2011 und 2016 ausgeliefert werden.
Die Züge sind auf Basis der neuen Siemens-Plattform für Regionaltriebzüge konzipiert. Insgesamt bietet der Desiro ML 280 Passagieren Platz und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Dank seiner geringen Einstiegshöhe ist er auch für Passagiere mit Handicap leicht zugänglich. Der Desiro ML wurde auf Basis aktueller europäischer Normen konzipiert und eignet sich deshalb besonders für den Einsatz in europäischen Ländern. Die ersten Fahrzeuge dieser neuen Produktfamilie sind momentan in Krefeld-Uerdingen im Bau und werden Ende 2008 ihren Betrieb im Netz der Mittelrheinbahn aufnehmen. Desiro-Fahrzeuge der vorherigen Generation fahren bereits in Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Slowenien und den USA.
Schwere Sachbeschädigung an neuer S-Bahnstation Julius-Leber-Brücke
(16.05.) BERLIN - Nachdem die neue S-Bahnstation Julius-Leber-Brücke noch nicht einmal zwei Wochen in Betrieb ist, wurde sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das Ziel von Vandalen. Zerstört wurden Scheiben zweier Fahrgastunterstände, an drei Informationstafeln jeweils die seitlichen gläsernen Windfänge, die Scheibe einer Werbevitrine sowie am mittleren Treppenabgang eine Lampe. Das Display eines Fahrausweisautomaten wurde ebenfalls zerstört. Darüber hinaus wurden über den gesamten Bahnhofsbereich hinaus Anschmierungen mit einem grünen Industriefaserstift vorgenommen.
S-Bahnchef Dr. Tobias Heinemann: "Ich bin erschüttert darüber, dass nur zwei Wochen nach der Eröffnung sinnloser Vandalismus zu solchen Schäden geführt hat. Leidtragende sind Tausende von S-Bahn-Fahrgästen, die den neuen Bahnhof sehr gut angenommen haben. Ich bitte die Bevölkerung um Unterstützung, damit die Täter ausfindig gemacht werden können." Auch Stadtentwicklungssenatorin, Ingeborg Junge-Reyer, die den S-Bahnhof mit eingeweiht hatte, zeigte sich empört: "Ich habe gesehen, welche Begeisterung bei den Menschen herrschte, als wir die neue S-Bahnstation eingeweiht haben. Vor diesem Hintergrund bin ich besonders entsetzt darüber, was hier passiert ist. Nicht nur für die Menschen, die am Bau dieser S-Bahnstation mitgewirkt haben, ist es eine sehr frustrierende Erfahrung, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich mit großem Engagement für diese S-Bahnstation eingesetzt haben."
Die Landespolizei hat die Ermittlungen übernommen. Sachdienliche Hinweise die zur Ergreifung der Täter führen, nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Die DB fordert alle Mitbürger auf, bei mutwilligen Zerstörungen nicht wegzusehen. Eine Mitteilung über die Inforufsäulen auf den Bahnsteigen oder ein Handy-Anruf bei der Polizei ist wichtig. Nur wenigen der Täter sind die gravierenden Folgen ihrer Handlungen wirklich bewusst. Neben der strafrechtlichen Verfolgung, Verurteilung und Eintragung einer Vorstrafe, werden die Schadensersatzforderungen auch auf zivilrechtlichem Wege über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren durchgesetzt.
Sonnenbad auf Güterzug verursachte Polizeieinsatz
(16.05.) BREMEN - Durch das Besteigen eines im Bahnhof Rotenburg (Wümme) haltenden Güterzuges haben zwei 20-jährige Männer aus dem Kreis Rotenburg (Wümme) den Zugverkehr lahmgelegt. Sie wollten sich auf einem Flachwagen sonnen. Der Fahrdienstleiter entdeckte die beiden Männer und informierte die Bundespolizei. Es bestand Lebensgefahr, denn durchfahrende Züge passieren den Bahnhof mit rund 160 km/h. Es war nicht auszuschließen, dass die Männer über die Gleise laufen. Während des Einsatzes wurde der Bahnbetrieb für eine halbe Stunde eingestellt. Es verspäteten sich mehrere Züge. Beim Eintreffen einer Streife der Polizeiinspektion Rotenburg (Wümme) versuchten sie erfolglos zu fliehen. Beide erhielten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.
Transnet droht mit Ablehnung der Bahn-Privatisierung
(15.05.) BERLIN - Der designierte Chef der Bahn-Gewerkschaft Transnet, Lothar Krauß, droht mit der Ablehnung der Konzern-Privatisierung bei der am heutigen Donnerstag anstehenden Aufsichtsratssitzung. Die Gewerkschaft warf der Bahn am Mittwoch vor, sie halte Vereinbarungen nicht ein und wolle offenbar den Struktursicherungstarifvertrag nicht mehr unterzeichnen. Das Abkommen soll Kündigungen wegen der Teilprivatisierung ausschließen und festschreiben, dass Schienennetz und Bahnhöfe komplett im Besitz der Bahn und damit des Bundes bleiben. "Wird der Tarifvertrag jetzt nicht unterzeichnet, gibt es von uns keine Zustimmung zur geplanten Teilprivatisierung", erklärte Krauß, der im November endgültig gewählt werden soll, und sprach von einer "Verweigerungshaltung" der Bahn.
Der Aufsichtsrat der DB will am heutigen Donnerstag die Weichen für die geplante Teilprivatisierung des Konzerns stellen. Danach soll innerhalb des Unternehmens eine Holding gebildet werden, die die Verkehrsgesellschaften im Personen- und Güterverkehr zusammenfasst. Diese Holding kann zu 24,9 Prozent privatisiert werden, während auch künftig die Infrastrukturbereiche Netz, Stationen und DB Energie voll in Staatsbesitz bleiben.
(15.05.) BERLIN - Seit der Einführung im Jahr 2003 wurden 100 Millionen City-Tickets ausgestellt. Damit können BahnCard-Kunden in 109 Städten im Anschluss an ihre Bahnreise die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr kostenlos fortsetzen, vorausgesetzt sie haben eine Fernverkehrs-Fahrkarte über 100 Kilometer Entfernung mit der BahnCard gekauft. Bei der Rückreise ist die Fahrt zum Bahnhof ebenfalls inklusive. "Das City-Ticket ist ein wichtiges Element unserer Strategie, eine Mobilitätskette für den gesamten öffentlichen Verkehr in Deutschland anzubieten", betonte Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG.
"Das City-Ticket ist auch aus Sicht der angeschlossenen Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen ein Erfolgsmodell und wird von den Kunden außerordentlich gut akzeptiert", sagte Günter Elste, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). "Wir wollen den eingeschlagenen Weg der Verknüpfung von DB-Fernverkehr und städtischem Nahverkehr weiter konsequent ausbauen." Die Deutsche Bahn hat das City-Ticket in Zusammenarbeit mit dem VDV entwickelt. Es ist beim Kauf einer Fernverkehrs-Fahrkarte über 100 Kilometer mit BahnCard-Rabatt automatisch und kostenfrei integriert. Eine Ausweitung auf weitere Städte ist geplant.
Vorplanung zur Elektrifizierung Reichenbach - Hof fertig gestellt
(15.05.) DRESDEN - Die von den Freistaaten Bayern und Sachsen finanzierte Vorplanung für das Projekt Elektrifizierung Reichenbach - Hof ist fristgemäß fertig gestellt worden. Für das Vorhaben wurde ein Investitionsvolumen in Höhe von ca. 110 Mio. Euro ermittelt, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums. Zwischen Reichenbach und Hof müssten u.a. insgesamt 203 km Oberleitungsanlage sowie ein neues Umspannwerk entstehen. Die Göltzschtalbrücke als größte Ziegelbrücke der Welt benötige eine völlig neue Fahrbahnwanne.
Die Finanzierung soll weitgehend über EU- und Bundesmittel erfolgen. Darüber hinaus haben aber auch die beiden Freistaaten Bayern und Sachsen - obgleich es sich bei der Sachsen-Franken-Magistrale um eine Hauptstrecke der Bahn handelt - einen angemessenen Eigenanteil in Aussicht gestellt. Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD): "Ich gehe davon aus, das Sachsen sich mit 10,5 Mio. Euro beteiligen wird. Die Schließung der Elektrifizierungslücke zwischen Bayern und Sachsen steht auf unserer Prioritätenliste ganz oben. Deshalb werden wir auch weiterhin alles in unserer Macht stehende tun, um das Vorhaben so schnell wie möglich anzuschieben und fertig zu stellen. Wenn alles nach Plan verläuft, können zum großen Fahrplanwechsel Ende 2012 die ersten elektrisch angetriebenen Züge auf den Streckenabschnitt rollen."
Erster neuer Bahnsteig in Falkenberg (Elster) geht in Betrieb
(15.05.) BERLIN - Am kommenden Sonntag hält der erste fahrplanmäßige Zug am neuen Bahnsteig 6 (Gleis 2) im oberen Bahnhof Falkenberg (Elster). Damit ist die erste Etappe beim Neubau der Brücke und der Gleisanlagen für die Bahnstrecke Cottbus - Leipzig ("Kreuzungsbauwerk Falkenberg") geschafft. In der jetzt abgeschlossenen ersten Bauetappe wurden unter anderem die zweigleisige, rund 50 Meter lange Stahlbetonbrücke im Bahnhof Falkenberg sowie der erste der beiden 140 Meter langen Regionalbahnsteige neu gebaut. Es entstanden rund vier Kilometer neues Gleis und rund 520 Meter Lärmschutzwand.
Die zweite Bauetappe schließt sich unmittelbar an: Ab Montag beginnen die Arbeiten an der südlichen Seite der Bahnanlagen. Dazu werden unter anderem. das bisher genutzte Gleis 1 einschließlich der alten Brückenteile am Kreuzungsbauwerk und der alte Bahnsteig 8 abgebaut. Bis Mitte 2009 entsteht das neue Gleis und die Brücke über die Liebenwerdaer Straße sowie die neuen Anlagen des Bahnsteiges 7 im oberen Bahnhof werden fertig gestellt.
Die neuen Bahnsteige werden nach Abschluss aller Bauarbeiten nicht nur über die Treppen, sondern auch über Aufzüge mit den unteren Bahnhofsanlagen verbunden sein. Somit ist in Zukunft ein behindertengerechter Übergang für die Reisenden möglich. Die neue Brücke über die Liebenwerdaer Straße wird auch für das zweite Gleis über der alten Bogenbrücke hergestellt. Damit wird eine längere Vollsperrung dieser wichtigen städtischen Verbindung vermieden, zudem gewährt die alte Bogenbrücke während der Bauarbeiten einen zusätzlichen Schutz für die Verkehrsteilnehmer. Ende November 2008 soll diese neue Brücke fertig sein. Mit den anschließenden Straßenbauarbeiten werden die Reste der alten Brücke abgerissen. Dafür sind bis Februar 2009 Sperrungen und Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs in diesem Bereich erforderlich.
Im Bahnverkehr bringt die nächste Bauetappe bis Juli eine Änderung auf der sächsischen RE-Linie 11 (Leipzig - Falkenberg - Hoywerswerda). Wegen des Rückbaus des alten Gleises 1 im oberen Bahnhof steht vom 18. Mai bis zum 13. Juli eine Gleisverbindung nicht zur Verfügung. Daher muss auf der Linie RE 11 in Falkenberg (Elster) zwischen dem oberen und dem unteren Bahnhof umgestiegen werden. (Fahrplan unter www.bahn.de/reiseauskunft).
TNS-Studie: Familien in Deutschland brauchen Bus und Bahn
(15.05.) KÖLN - Busse und Bahnen haben im Familienalltag eine große Bedeutung. Insbesondere Alleinerziehende brauchen den Nahverkehr, um mobil zu sein: Fast die Hälfte von ihnen kann auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht verzichten. Dies ergab eine aktuelle TNS-Studie zur Mobilität von Familien in Deutschland im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. anlässlich des Internationalen Tags der Familie am heutigen Donnerstag.
80 Prozent aller befragten Familien rechnen demnach damit, dass die Bedeutung von öffentlichen Verkehrsmitteln für sie zunehmen oder mindestens gleich bleiben wird. Die größte Rolle in der Alltagsmobilität spielen Busse und Bahnen dabei im Berufsverkehr: 21 Prozent der Befragten nutzen den ÖPNV für den Weg zur Arbeit. In ihrer Freizeit z. B. auf dem Weg ins Kino oder Theater sind zwölf Prozent der Befragten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Alleinerziehende wählen unter allen Befragten am häufigsten Busse und Bahnen auf dem Weg zur Arbeit (27 Prozent) und im Freizeitverkehr (23 Prozent). 46 Prozent der Alleinerziehenden gaben an, dass sie auf den ÖPNV gar nicht verzichten können. Demnach sind sie von den Einschnitten bei den Finanzierungsgrundlagen der regionalen Nahverkehrsunternehmen besonders betroffen: Mehr als die Hälfte der befragten Alleinerziehenden befürchtet negative oder sehr negative Folgen für die eigene Mobilität von Mittelkürzungen beim ÖPNV.
Deutliche Unterschiede in der Nutzung und Beurteilung des ÖPNV-Angebots gibt es zwischen Stadt und Land. Während sich Familien in Großstädten und Ballungszentren in der Regel auf ein gut funktionierendes Nahverkehrsnetz verlassen können, werden Familien in ländlichen Regionen zunehmend vom ÖPNV abgeschnitten. 27 Prozent der befragten Familienmitglieder in Städten und Ballungsgebieten von mehr als 500.000 Einwohnern fahren mit Bussen und Bahnen zur Arbeit oder in die Schule. In Regionen bis 50.000 Einwohnern sind es nur 13,2 Prozent. Noch deutlicher wird der Unterschied zwischen Stadt und Land im Freizeitverkehr: Während in Großstädten 22 Prozent der Familien mit dem ÖPNV in Richtung Club, Kino oder Theater starten, nutzen in ländlichen Gebieten nur 4,4 Prozent den Nahverkehr für diese Wege.
ICE-Züge fahren wieder durch Landrückentunnel
(14.05.) FULDA - Rund zweieinhalb Wochen nach dem ICE-Unglück im Landrückentunnel zwischen Würzburg und Fulda ist der Tunnel jetzt wieder eingleisig befahrbar. Die Züge werden daher nicht mehr umgeleitet. Durch den eingleisigen Betrieb im Tunnel verlängert sich die Fahrzeit in beiden Richtungen um etwa fünf bis sieben Minuten. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen soll der Tunnel ab Mitte Juni wieder komplett für den Zugverkehr zur Verfügung stehen.
Defekt im Stellwerk München Ost
(14.05.) MÜNCHEN - Aufgrund einer Stellwerksstörung im München-Ostbahnhof kam es am Dienstag vier Stunden lang zu starken Behinderungen im S-Bahnverkehr. Die meisten Linien konnten in dieser Zeit nicht die Stammstrecke befahren. Die lange Dauer der Störung erklärt sich laut DB durch einen zunächst vermuteten Kabelschaden außerhalb des Stellwerks. Später habe sich herausgestellt, dass im Relaisraum des Stellwerks viele Adern eines wichtigen Kabelstranges gebrochen waren und dass gleichzeitig ein defekt in der Signalsteuerung aufgetreten war. Erst als beide Ursachen behoben waren, konnte die S-Bahn wieder Linie für Linie in den Normalbetrieb zurück kehren.
S-Bahn Zürich: Neue Technik für bessere Kundeninformation im Test
(14.05.) ZÜRICH - Im Netz der S-Bahn verkehren seit Dienstag Morgen zu Testzwecken zwei umgebaute Doppelstockkompositionen der ersten Generation, die neu über Informationsbildschirme im Fahrgastraum, Notsprechstellen, Videokameras sowie neue Außenanzeigen verfügen. Zudem wurde die Lautsprechertechnologie angepasst, sodass Lokführer bei Bedarf automatisierte Durchsagen machen können. Bis am 16. Mai 2008 sind die umgebauten Kompositionen auf der S14 im Einsatz.
Der ZVV und die SBB testen bis dahin die Funktionsfähigkeit der eingebauten Technologie. Die Erkenntnisse fließen in den geplanten Umbau der gesamten Flotte ein. Bis voraussichtlich Mitte 2010 werden alle älteren Doppelstockzüge mit einem modernen Kundeninformationssystem ausgerüstet sein. Zudem werden in den kommenden Jahren und bei den anstehenden Revisionen jeweils weitere Komfortsteigerungen realisiert. Dazu gehören beispielsweise der Einbau von Klimaanlagen und das Umgestalten der Plattformen. Der ZVV und die SBB investieren insgesamt 40 Mio. Franken in das Kundeninformationssystem und die Videoüberwachung für die Doppelstock-Pendelzüge.
Neue Fahrgastinformationsanlage am Bahnhof Basel Bad
(14.05.) BASEL - Im Badischen Bahnhof in Basel haben die Arbeiten zur Installation der neuen Fahrgastinformationsanlagen auf den Bahnsteigen und in der Empfangshalle begonnen. Die digitalen LCD-Anzeigen bieten die Möglichkeit, die Abfahrtszeiten der Züge und Wagenstände darzustellen und die Fahrgäste über eine frei beschreibbare Textzeile flexibel zu informieren. Die Bahn bittet die Reisenden während der Umbauphase besonders auf die Fahrpläne und Lautsprecherdurchsagen zu achten. Die DB investiert rund 1,13 Millionen Euro in die 24 Zugzielanzeiger, die zwei Anzeigentafeln in der Empfangshalle sowie die zwei großen Monitore in den Hallen. Für die neue Technologie werden insgesamt 2.700 Meter Lichtwellenleiterkabel verlegt. Die Inbetriebnahme erfolgt Mitte Mai.
Neue DB Automaten im Verkehrsverbund Mittelsachsen
(14.05.) LEIPZIG - Die DB stellt derzeit insgesamt 41 moderne DB Automaten auf den Bahnhöfen im Gebiet des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS) auf. Damit werden bis Mitte Juni die bisherigen Nahverkehrsautomaten ersetzt. Am 14. Mai werden die Bahnhöfe in Mittweida, Altmittweida, Chemnitz-Hlibersdorf und Ottendorf mit den neuen Automaten ausgerüstet. Am 15. Mai folgen die Standorte Burgstädt, Chemnitz Mitte, Chemnitz Süd, Oberlichtenau sowie am 16. Mai Chemnitz-Schönau, Chemnitz-Siegmar und Grüna. An allen Standorten informieren Servicekräfte die Kunden über die neuen Automaten und helfen bei der Bedienung. In Frankenstein, Muldenhütten, Niederbobritzsch, Flöha, Niederwiesa und Oederan wurden die neuen Automaten bereits letzte Woche in Betrieb genommen. Am Donnerstag folgen die neuen Automaten in Flöha, Niederwiesa und Oederan.
Die neuen Automaten sind schnell und einfach über Bildschirmberührungen (Touchscreen) zu bedienen und die Reisenden erhalten alle Angebote der Deutschen Bahn sowie die Verbundfahrkarten des VMS aus einer Hand. Darüber hinaus sind Platzreservierungen und Reiseauskünfte möglich. Die Bezahlung der Fahrkarten kann mit Bargeld, Geldkarte oder EC-Karte erfolgen. Angebote des DB Fernverkehrs können außerdem mit der BahnCard oder einer Kreditkarte bezahlt werden. Der Freistaat Sachsen und die DB investieren allein im Raum des Verkehrsverbundes Mittelsachsen für die neuen Fahrkartenautomaten 1,1 Millionen Euro. Die neue Automatengeneration wird in den nächsten Jahren schrittweise an allen Standorten im Bundesgebiet eingeführt.
InnoTrans 2008: Weltmesse der Verkehrstechnik setzt neue Maßstäbe
(14.05.) BERLIN - Die InnoTrans baut ihre Position als weltweit führende Business-Plattform der Verkehrstechnik weiter aus. Zwischen dem 23. und 26. September erwartet die rund 70.000 Fachbesucher aus aller Welt eine Veranstaltung mit völlig neuen Dimensionen: Mehr Aussteller, eine deutlich größere Ausstellungsfläche und längere Gleise für Fahrzeugpräsentationen. Das hohe Niveau der Veranstaltung vor zwei Jahren wird bei allen wichtigen Kennziffern übertroffen. Die Ausstellerzahl liegt jetzt schon bei 1.650 (vor zwei Jahren 1.603). Die Ausstellungsfläche in den Hallen und im Freigelände übersteigt 130.000 Quadratmeter (2006: 100.000) und die Gleisanlage misst zu Messebeginn rund 3.500 laufende Meter (vor zwei Jahren 2.000).
Dem Ansturm der Interessenten von allen Kontinenten entsprechen die Messemacher der InnoTrans mit einem neuen Geländekonzept. Neben den Messehallen im Südgelände werden Ende September erstmals auch die historischen Tageslichthallen im Nordbereich der Messe genutzt. Das bedeutet: Übersichtlicher Messerundlauf für die Fachbesucher und verbesserte Strukturierung der Ausstellungssegmente. Die Anbindung des Nordeingangs an den öffentlichen Nahverkehr ist genauso optimal wie beim Südeingang.
Auf der InnoTrans 2008 ist wieder alles vertreten, was in diesem Wirtschaftszweig Rang und Namen hat. Die Ausstellerliste liest sich wie das Who's who der Branche. Dabei sind es keineswegs nur Unternehmen der Railway Technology, die auf der InnoTrans ausstellen. Die einzelnen Segmente der Veranstaltung haben sich praktisch zu eigenen Fachmessen innerhalb der Messe entwickelt. Das gilt auch für Railway Infrastructure, Interiors, Tunnel Construction und Public Transport. Dieser Bereich rundet sein Angebot in diesem Jahr erstmalig mit einer Präsentation von Nah- und Regionalverkehrsbussen ab. Neue Busse sind unter anderem auf einer Freifläche zwischen den Hallen 2.1 und 4.1 zu sehen. Die hohe Internationalität bleibt eines der herausragenden Markenzeichen der InnoTrans: Bislang haben sich Unternehmen, Verbände und Institutionen aus 41 Ländern zur Leitmesse der Branche angemeldet.
Erfolgsrezept der InnoTrans bleibt der Dreiklang aus Fachmesse, Gleisgeländeausstellung und Convention. Zur InnoTrans Convention werden die aktuellen Themen, die die Branche bewegen, in kompakten und qualitativ hochwertigen Expertenrunden diskutiert. Im Zentrum steht das Dialog Forum, das durch die renommierten Verbände Deutsches Verkehrsforum, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Verband der Europäischen Eisenbahnindustrie (UNIFE) und Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) organisiert wird. Das im Jahr 2006 gut angenommene International Tunnel Forum wird auch in diesem Jahr wieder von der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (STUVA) veranstaltet. Zu weiteren Highlights der Convention gehört der European and Asian Rail Summit (EARS), bei dem sich unter Leitung der DB Verkehrsminister und Generaldirektoren europäischer und asiatischer Schienenverkehrsunternehmen treffen.
Stellungnahme der DB zur Diskussion über Tochtergesellschaften
(13.05.) BERLIN - Die DB hat am Montag zu Berichten Stellung genommen, nach denen bis zu 30 regionale Tochtergesellschaften mit rund 9000 Beschäftigten gegründet werden sollen (Bahnnews Online berichtete gestern). Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der DB, sagte am Montag: "Überlegungen zu Tochtergesellschaften sind schon seit dem Frühjahr den Gewerkschaften und den Mitarbeitern bekannt. Bekannt ist auch, dass es uns nicht um Lohndumping, sondern um wettbewerbsfähige Strukturen geht. Ziel ist das Sichern von Arbeitsplätzen." Die DB stehe mit anderen auch börsennotierten Verkehrsunternehmen in einem harten Wettbewerb, vor allem bei der Vergabe von Leistungen im Nahverkehr. Wegen der hohen Tarifabschlüsse, die dieses Frühjahr vereinbart wurden, habe die DB AG schon früh auf Überlegungen zu Tochtergesellschaften hingewiesen. Dies sei erforderlich, um Arbeitsplätze in dem jeweiligen Bereich und der jeweiligen Region langfristig zu sichern. Im Übrigen hätten Gewerkschaften mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen Tarifabschlüsse vereinbart, die teilweise bis zu 25 Prozent unter denen der DB AG liegen.
Behinderungen nach Brand eines Waggons
(13.05.) ERDING - Auf der Strecke München - Rosenheim ist am Sonntagabend ein Wagen eines Zuges in Brand geraten. Wie die Polizei in Erding mitteilte, erlitten durch den entstandenen Rauch, der in die Waggons gelangte, elf Personen leichte Rauchvergiftungen. Ersten Erkenntnissen zufolge hat ein vom Zug erfasstes Wild die Bremsleitungen beschädigt, wodurch es zu einer Überhitzung der Bremsen kam. Die Bahnstrecke war für rund zwei Stunden für den Bahnverkehr gesperrt.
Viergleisiger Ausbau der Strecke Nürnberg Hbf - Fürth schreitet voran
(13.05.) NÜRNBERG - Der viergleisige Ausbau der Strecke Nürnberg Hbf - Fürth schreitet voran. Nachdem die Dammschüttungsarbeiten im Abschnitt km 1.1 ("PortArthur") bis ca. auf Höhe "Jansenbrücke" beendet wurden, folgen nun Oberleitungsarbeiten. Von Freitag, 16. Mai bis Montag, 19. Mai wird die bestehende Oberleitung der bestehenden Gleise Fürth - Nürnberg auf neue Oberleitungsmaste übernommen. Diese neuen Maste sind bereits für den Endzustand des viergleisigen Ausbaus konzipiert. Anschließend werden die alten Maste, die den neuen Gleisen im Wege stehen rückgebaut. Danach können die neuen Gleise weiter aufgebaut werden.
Von Freitag, 16. Mai (ab 19.35 Uhr) bis Montag, 19. Mai (bis 1 Uhr) wird wegen dieser Oberleitungsarbeiten der Streckenabschnitt Nürnberg Hbf - Fürth für fast alle Regionalzüge gesperrt. Betroffen sind die Relationen von Nürnberg Hbf nach und aus Neustadt /Aisch, Würzburg, Bamberg und Sonneberg. Die Regionalzüge beginnen bzw. enden in Fürth. Als Ersatz können Reisende die U-Bahnen der Linie 1 nutzen. Der Halt Rothenburger Straße fällt aus. Die Einzelheiten zum Zug- und Busverkehr können dem Ersatzfahrplan entnommen werden, der an den Bahnhöfen und in den Zügen ausliegt.
Die Reisenden werden gebeten, die geänderten Fahrzeiten zu beachten und ggf. eine frühere Verbindung zu wählen. Die DB informiert die Fahrgäste im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten, am Kundentelefon 0180 5 70 21 70, im Videotext des Bayerischen Rundfunks (Tafel 700) sowie über Lautsprecherdurchsagen, Aushänge, Plakate und Faltblätter auf den Stationen.
Neue Broschüre "Mit dem Rad unterwegs in Bus und Bahn"
(13.05.) KIEL - Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), Landesverband Schleswig-Holstein, und die LVS haben jetzt die neue Broschüre "Mit dem Rad unterwegs in Bus und Bahn" herausgegeben. Radfahrer finden darin alle Informationen darüber, zu welchen Bedingungen sie ihre Räder in Bussen und Bahnen mitnehmen können. Die neue Broschüre gibt es beim ADFC und bei vielen Verkehrsunternehmen, außerdem steht die Broschüre auf www.nah-sh.de zum Download zur Verfügung.
Im Schleswig-Holstein-Tarif kosten Fahrradtageskarten für jede beliebige Strecke 3,50 Euro pro Fahrrad, für 4,50 Euro gibt es die Fahrradtageskarte für das Gesamtnetz. Nur für den Busverkehr und die Fördeschifffahrt Kiel gibt es außerdem Fahrradeinzelkarten. Diese kosten so viel wie eine Einzelfahrkarte für Erwachsene, höchstens jedoch 3,50 Euro. Alle Informationen über den Schleswig-Holstein-Tarif und den Nahverkehr in Schleswig-Holstein gibt es unter www.nah-sh.de und bei der SH-Tarif-Hotline unter der Rufnummer 01805-710707.
Mit "Thüringen wanderbar" die Region entdecken
ERFURT - Ab sofort ist die Broschüre "Thüringen wanderbar" in den DB Reisezentren, DB Agenturen, an den ServicePoints in Thüringen, in den Nahverkehrszügen und darüber hinaus in ausgewählten Touristinformationen kostenlos erhältlich. DB Regio stellt in dieser Broschüre seinen Kunden die schönsten Wanderziele in Thüringen vor, die bequem und günstig mit der Bahn erreichbar sind. Das aktuelle Heft beinhaltet ausgewählte Routenvorschläge und Anreiseempfehlungen. Es werden lohnenswerte Ziele, zum Beispiel am Rennsteig oder im Biosphärenreservat Rhön, beschrieben.
Neben den touristischen Informationen werden die für den Tagesausflug per Bahn empfehlenswerten Tarifangebote, wie z.B. das Thüringen-Ticket und das Thüringen-Ticket Single vorgestellt. Zudem bietet DB Regio für die Wanderer eine Bonusaktion. Wer bis 30. November 2008 fünfmal mit dem Thüringen-Ticket unterwegs war und diese einschickt, bekommt ein Thüringen-Ticket gratis. Weitere Informationen zu dieser Aktion gibt es in der Broschüre. Informationen zu den Tarifangeboten, Ausflugs- und Wandertipps sind auch im Internet unter www.bahn.de/thueringen erhältlich.
DB will bis zu 30 regionale Billig-Töchter gründen
(12.05.) BERLIN - Die DB will nach Informationen der "Bild am Sonntag" zur Kosteneinsparung bis zu 30 regionale Tochtergesellschaften mit rund 9000 Beschäftigten gründen. Vorbild für die Neugründungen soll laut "BamS" die Regionalgesellschaft "DB Heidekraut GmbH" sein, die nicht unter den Tarifvertrag fällt und mit der der Konzern die Ausschreibung für den Regionalexpress zwischen Aachen und Siegen gewann. Verantwortlich für die Auslagerung wäre der künftige Arbeitsdirektor der DB. Dazu soll am Donnerstag vom Aufsichtsrat der Bahn der bisherige Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, ernannt werden. Hansen erklärte gegenüber "Bild am Sonntag", im gültigen Tarifvertrag sei vereinbart, dass die Bahn keine Auslagerungen mit dem Ziel der Tarifflucht betreiben dürfe. Bei der vergangenen Aufsichtsratssitzung habe er die Zusage erhalten, "dass in den neuen Tochtergesellschaften keine Tarif- und Arbeitsbedingungen eingeführt werden ohne das Einvernehmen mit den Tarifpartnern und Betriebsräten".
Nach Bekanntwerden der Auslagerungspläne der DB wächst die Kritik am Wechsel von Hansen in den Bahnvorstand. "Die Glaubwürdigkeit der gesamten Bahnreform steht auf dem Spiel. Falls Hansen Bescheid wusste, kann er sein neues Amt nicht antreten.", sagte der SPD-Abgeordnete Hermann Scheer der "BamS". Der Chef der Konkurrenzgewerkschaft GDL, Claus Weselsky, griff Hansen scharf an: "Wer als Arbeitnehmervertreter das Feld bestellt, um als Arbeitgebervertreter die Ernte einzufahren, der verdient nicht das Vertrauen seiner Mitglieder." Und auch in den eigenen Reihen regt sich Kritik: Vertrauensleute der Gewerkschaft im Bezirk Nord-Ost erklärten in einem vom Bündnis Bahn für Alle veröffentlichten Schreiben, sie hielten die "zeitlichen und politischen Umstände der persönlichen Entscheidung von Norbert Hansen" für "schädlich für die gesamte Gewerkschaftsorganisation".
(12.05.) DORTMUND - Erheblicher Sachschaden und Verspätungen sind am Samstag Abend beim Zusammenstoß eines ICE mit einem Gartentraktor in Dortmund-Scharnhorst entstanden. Ein 44-jähriger Mann war mit dem Traktor auf einen Bahnsteig gefahren, um seinen Heimweg abzukürzen. Bei einem Wendeversuch stürzte er mit dem Fahrzeug und einem Anhänger auf die Gleise, wie die Feuerwehr mitteilte. Um einen Zusammenstoß mit einem Zug zu verhindern, lief der Mann entgegen der Fahrtrichtung auf den Gleisen. Dem Lokführer eines ICE gab der 44-jährige mit winkenden Armen Haltesignale. Der Lokführer reagierte zwar, hatte aber keine Chance, noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Der Traktor wurde 150 Meter weit mitgeschleift und komplett zerstört. Der Zug konnte nach kurzer Zeit weiterfahren. Die Bahn gab den Schaden am ICE mit 10.000 Euro an, den Gesamtschaden bezifferte ein Sprecher mit rund 100.000 Euro.
Spatenstich zum Bau des neuen Bahnhofs Aarau
(12.05.) AARAU - Der Kanton Aargau, die Stadt Aarau und die SBB haben am Freitag den Baubeginn für den neuen Bahnhof Aarau mit einem symbolischen Spatenstich gefeiert. Das prägnante, neue Bahnhofsgebäude mit der großen Halle umfasst insgesamt 18500 Quadratmeter Nutzfläche. Das Erdgeschoss und das erste Untergeschoss bieten neben dem Bahnreisezentrum Raum für Läden und Gastronomie. Die fünf oberen Geschosse, in welchen bereits der Kanton Aargau, die Stadt Aarau und die Aargauer Kantonalbank Stockwerkeigentum erworben haben, bieten Platz für Geschäfts- und Büroflächen.
Bis Dezember wird die Baugrube ausgehoben. Mitte Juli ziehen Bahnreisezentrum, Kiosk, Aperto und Velostation in das Provisorium auf dem Bahnhofplatz um. Dann beginnt der Abbruch des Bahnhofgebäudes und der Nebengebäude. Ab September wird während rund einem Jahr der Rohbau erstellt. Im Frühjahr 2010 können die Stockwerkeigentümer und Mieter mit dem Innenausbau beginnen, voraussichtlich im Sommer 2010 wird der neue Bahnhof Aarau eröffnet.
"Handelsblatt": Neue Bahn-Struktur für Teilprivatisierung
(10.05.) BERLIN - Die DB gibt sich eine neue Struktur, um sich auf die Teilprivatisierung des Unternehmens vorzubereiten. In einer Klausursitzung befasste sich jetzt der Vorstand mit der Vorbereitung der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 15. Mai 2008 befasst. Dabei wurden die von Bundesregierung und Parlament beschlossene Konzernstruktur sowie die dazugehörigen Aufgaben und das Führungspersonal im Einzelnen erörtert. Auf der Aufsichtsratssitzung soll z.B. beschlossen werden, dass der Personenverkehr und die Logistiksparte in eine neue Gesellschaft, die DB Mobility Logistics, ausgegründet werden, die dann zu 24,9 Prozent an private Investoren verkauft wird.
Die Führung der DB ML AG erfolgt durch Hartmut Mehdorn (Vorstandsvorsitzender), Diethelm Sack (Vorstand Finanzen), Margret Suckale (Vorstand Personal), Karl-Friedrich Rausch (Vorstand Personenverkehr) und Norbert Bensel (Vorstand Logistik). Die Führung der DB AG erfolgt durch Hartmut Mehdorn (Vorstandsvorsitzender), Diethelm Sack (Vorstand Finanzen), Stefan Garber (Vorstand Infrastruktur), Otto Wiesheu (Vorstand Politik und Wirtschaft) sowie Norbert Hansen (Neubestellung) als Arbeitsdirektor. Die Personalunionen werden zeitlich befristet. Beide Gesellschaften erhalten je eine Organisation, die sie jeweils handlungs- und funktionsfähig macht.Dr. Werner Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der DB AG, begrüßte die Strukturentscheidungen des Vorstands zur Vorbereitung der Aufsichtsratssitzung. "Das Führungskonzept der DB AG führt zu einem Höchstmaß an Kontinuität und trägt den Anforderungen des Kapitalmarktes als auch der gewünschten Absicherung des internen Arbeitsmarktes mit dem vorliegenden Beschäftigungsbündnis Rechnung."
Bereits 150.000 Fan BahnCards 25 verkauft
(10.05.) BERLIN - Rund einen Monat nach dem Verkaufsstart am 1. April haben bereits 150.000 Kunden die Fan BahnCard 25 der DB gekauft. Die Bahnfahrer und Fußballfans trauen der Deutschen Nationalelf bei der Fußball-EM in Österreich und in der Schweiz offensichtlich viel zu, denn die Fan BahnCard 25 verlängert sich bei jedem Sieg um einen Monat. Sie gilt mindestens bis zum 30. Juni. Holt das deutsche Team den Titel, gilt die Karte bis zum 31. Dezember 2008. Die Fan BahnCard ermöglicht auch Ermäßigungen für Fahrten in die Nachbarländer Österreich und die Schweiz und ist damit ein ideales Angebot für alle Fußball-Fans und Urlauber, die im Sommer eine Reise in das benachbarte Ausland planen.
Mit der Fan BahnCard 25 gibt es 25 Prozent Rabatt auf alle Normal- und Sparpreise. Sie kostet für die 2. Klasse 19 Euro (1. Klasse: 39 Euro). Mit der BahnCard kann automatisch am Bonusprogramm der Bahn bahn.bonus teilgenommen werden. Verkauft wird die Karte noch bis zum 7. Juni.
Instandsetzungsarbeiten im Landrückentunnel
(10.05.) FULDA - Die Reparaturarbeiten im Landrückentunnel werden auch über das Pfingstwochenende fortgesetzt. Mitarbeiter der Bahn sowie beauftragte Firmen sind rund um die Uhr mit schwerem Gerät im Einsatz, um die Arbeiten zügig voranzubringen. Nach derzeitigem Stand ist der elf Kilometer lange Landrückentunnel ab der Nacht vom Dienstag, dem 13. Mai, auf Mittwoch, den 14.Mai, zunächst mit verminderter Geschwindigkeit eingleisig befahrbar. Die reguläre Fahrzeit auf der Schnellfahrstrecke Fulda - Würzburg verlängert sich dadurch in beide Richtungen um fünf bis sieben Minuten. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen steht der Tunnel ab Mitte Juni wieder komplett für den Zugverkehr zur Verfügung. Derzeit wird der ICE-Verkehr von Hamburg nach München zwischen Fulda und Würzburg über Flieden - Elm - Jossa umgeleitet. Daher ist in beiden Fahrtrichtungen noch bis Dienstagnacht mit Fahrzeitverlängerungen zwischen 20 und 40 Minuten zu rechnen.
Müller: "Erdinger Ringschluss auf erster Etappe pünktlich im Ziel"
(10.05.) FREISING - "Das Projekt Erdinger Ringschluss meistert pünktlich die erste große Etappe. Die Vorentwurfsplanungen sind bereits abgeschlossen oder stehen unmittelbar davor", berichtete Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller am Freitag bei einer Informationsveranstaltung am Flughafen München politischen und kommunalen Mandatsträgern der Region und Unternehmensvertretern. Mit dem Ende 2006 vom Freistaat gestarteten Projekt werde die Anbindung des Flughafens München deutlich verbessert. "Der Flughafen München lässt sich über den Erdinger Ringschluss aus der Region zum Teil doppelt so schnell erreichen. Er ist daher für Nord-, Nordost- und Südostbayern ein Infrastrukturprojekt von elementarer Bedeutung", so Müller weiter.
Die Planungen werden nun weiter vertieft. Mit der Deutschen Bahn, die auch bisher die Planungen fachlich begleitet und geprüft hat, wurde eine neue Planungsvereinbarung unterzeichnet. "Ab Mitte 2009 wollen wir die Planfeststellungsverfahren schrittweise einleiten, um möglichst bald das Baurecht zu erlangen", betonte Müller. Die Planungsvereinbarung gewährleiste, dass die gute bisherige Zusammenarbeit mit der DB an diesem Projekt weitergeführt werden könne.
Der geplante Ausbau der Schieneninfrastruktur erstreckt sich von Freising über die Neufahrner Gegenkurve, dem Flughafenbereich, dem Erdinger Ringschluss mit Walpertskirchner Spange sowie dem Streckenausbau zwischen Erding über Markt Schwaben nach München Ost. Die Ergebnisse der Vorentwurfsplanung zeigen, dass rund 33 km neue Bahnstrecken gebaut und rund 42 km bestehende Eisenbahnstrecken ausgebaut werden müssen. Auch ca. 1,4 km Bahntunnel sind für die Verbesserung der Schienenanbindung des Flughafens notwendig. Etwa 85 Brückenbauwerke müssen neu gebaut oder angepasst werden. 15 Stationen werden den neuen verkehrlichen Anforderungen angepasst und erhalten einen barrierefreien Ausbau. Auch die Realisierung von 3 neuen S-Bahn-Stationen wird innerhalb der Vorentwurfsplanung geprüft.
Streckenmodernisierung zwischen Schorndorf und Nördlingen im Jahr 2009
(10.05.) STUTTGART - Die DB erneuert im Zeitraum von April bis Oktober 2009 die Remsbahn zwischen Schorndorf und Nördlingen. Die Baumaßnahmen auf dem zweigleisigen Abschnitt zwischen Schorndorf und Aalen sowie auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Goldshöfe und Nördlingen umfassen die Erneuerung von Schienen, Schwellen und Schotter auf einer Länge von rund 68 Kilometern, von 47 Weichen, sieben Durchlässen sowie einer Stützmauer in Böbingen. Daneben finden Instandhaltungsarbeiten unter anderem an Entwässerungsanlagen und Eisenbahnbrücken statt.
Die Durchführung der Arbeiten bei laufendem Betrieb würde zum einen den Zugbetrieb erheblich beeinträchtigen und zum anderen die Bauarbeiten deutlich verlängern. Die Bahn hat sich daher in Abstimmung mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen entschlossen, die Strecke während der Bauphase in zwei Abschnitten im Zeitraum von Ende April bis Mitte Oktober 2009 vollständig zu sperren. Die erste Bauphase umfasst den Abschnitt Schwäbisch Gmünd–Aalen und ist für den Zeitraum vom 24. April bis 26. Juli 2009 vorgesehen. In der zweiten Bauphase, geplant vom 27. Juli bis 15. Oktober 2009, folgen die Arbeiten in den Abschnitten Schorndorf–Schwäbisch Gmünd sowie Goldshöfe - Nördlingen.
Von der Sperrung betroffen sind die Regional-Züge auf der Remsbahn sowie IC-Linie Nürnberg - Stuttgart. Die IC werden während der Bauarbeiten zwischen Waiblingen und Crailsheim über Backnang - Schwäbisch Hall-Hessental (Murrbahn) umgeleitet. Die Regionalzüge werden auf den gesperrten Abschnitten jeweils durch Busse ersetzt. Die Reisenden werden im Vorfeld und während der Baumaßnahmen umfangreich informiert. Die Ersatzfahrpläne werden rechtzeitig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 über die Reiseauskunft der Bahn abrufbar sein.
DB: Flächendeckendes Fernverkehrsangebot in Sachsen-Anhalt bleibt erhalten
(10.05.) LEIPZIG - "Die Vorwürfe, die Deutsche Bahn würde Sachsen-Anhalt beziehungsweise die Landeshauptstadt Magdeburg vom Fernverkehr abkoppeln, sind schlicht und ergreifend haltlos", betont Jobst Paul, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Sachsen-Anhalt. "Fakt ist, dass das flächendeckende Fernverkehrsangebot in Sachsen-Anhalt erhalten bleibt. Nur einige, samstags oder sonntags sehr schwach ausgelastete Züge werden ab dem 15. Juni aus dem Angebot genommen", so Paul weiter.
Für Magdeburg bedeutet das den Entfall von drei Intercity (IC)-Zügen an Samstagen sowie einem IC an Sonntagen in Schwachlastzeiten (samstags ab 16 Uhr bis sonntags 12 Uhr). So stiegen laut DB beispielsweise in den IC 2044 von Magdeburg (ab 8.00 Uhr) nach Köln (an 12.45 Uhr) an Sonntagen durchschnittlich acht Reisende ein. Auch in den ebenfalls in Sachsen-Anhalt betroffenen Städten Bitterfeld, Halle (Saale), Köthen, Lutherstadt Wittenberg, Naumburg (Saale) und Weißenfels wird der Fahrplan zum 15. Juni entsprechend der Akzeptanz samstags und sonntags angepasst. Das führt zu einzelnen entfallenden Leistungen im ICE- und IC-Verkehr im Verlauf der Linien IC 51 Berlin - Lutherstadt Wittenberg - Bitterfeld - Halle (Saale) - Naumburg (Saale) - Erfurt, IC 55 Leipzig - Halle (Saale) - Magdeburg - Köln und ICE 28/50 Leipzig - Naumburg (Saale) - Nürnberg/Frankfurt am Main.
Ab Juli Verbesserungen auf der Marschbahn
(09.05.) KIEL - Ab Juli werden Bahnreisende in Schleswig-Holstein häufiger und schneller die Westküste erreichen. Wie Verkehrsminister Dietrich Austermann und der Geschäftsführer der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), Hagen Kalleja, am Donnerstag in Kiel mitteilen, wird es ab dem 5. Juli auf der so genannten Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt deutliche Verbesserungen für die Kunden geben. "Hiermit erfüllt die Landesregierung einen Wunsch aus der Region - insbesondere von der Insel Sylt", sagte Austermann.
An zehn Sonnabenden wird von Anfang Juli bis Anfang September ein schnellerer zusätzlicher Zug eingesetzt, der nur an wenigen Zwischenstationen hält. Um Fernverkehrsreisenden bessere Anschlüsse zu gewährleisten, wird dieser Zug direkt zum Hamburger Hauptbahnhof geleitet (Westerland ab 10.56 Uhr, Hamburg Hbf an 13.49 Uhr bzw. in der Gegenrichtung Hamburg Hbf ab 14.08 Uhr, Westerland an 17.05 Uhr). Dadurch ergeben sich Reisezeiteinsparungen Richtung Berlin und München von rund 30 Minuten. Darüber hinaus wird auch bei zwei weiteren Zügen, die in neuer Zeitlage fahren, die Fahrzeit spürbar verkürzt. "Spitzenreiter" ist ein NOB-Zug, der die Strecke Westerland - Hamburg-Altona in 2 Stunden und 46 Minuten zurücklegt. NOB-Geschäftsführer Kalleja: "Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden bessere Reisezeiten bieten können und wir wünschen uns, dass die Westküste insgesamt davon profitiert."
Mit Ende der Reparaturarbeiten an der zweigleisigen Kanalbrücke Hochdonn Ende Juni wird zeitgleich der Fahrplan auf der Marschbahn stabiler. So können auch die übrigen Züge in Richtung Süden den Bahnhof Hamburg-Altona zwei Minuten eher erreichen. Der aktualisierte Fahrplan der NOB erscheint Ende Juni und gilt ab dem 5. Juli 2008.
Bahnfahren ist 42-mal sicherer als Autofahren
(09.05.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene erklärt zur im Magazin "stern" veröffentlichten forsa-Umfrage, nach der sich 42 Prozent der Deutschen im Auto am sichersten fühlen und nur 24 Prozent in der Bahn: "Gefühl und Realität müssen nicht immer übereinstimmen. Das mit Abstand sicherste motorisierte Verkehrsmittel ist und bleibt die Bahn. Wer mit dem Zug statt mit dem Auto fährt, reduziert sein Risiko, tödlich zu verunglücken, um das 42-fache", sagte Allianz pro Schiene-Vorstandsmitglied Karl-Peter Naumann.
Die drastische Abweichung des subjektiven Sicherheitsgefühls von den statistischen Fakten ist laut Naumann, der auch Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn ist, nichts Neues. Naumann hält es deshalb für unerlässlich, die Verbraucher regelmäßig auf die tatsächlichen Risiken im Verkehr hinzuweisen. Naumann: "Die Schiene hält ihren Sicherheitsvorsprung gegenüber allen anderen motorisierten Verkehrsträgern zu Lande schon seit Jahren. Auch die jüngsten Vorfälle mit Tierherden haben daran nichts geändert. Das Verletzungsrisiko im Auto ist sogar 83-mal höher als im Schienenverkehr".
Norbert Hansen erklärt Rücktritt vom Transnet-Vorsitz
(09.05.) BERLIN - Norbert Hansen hat am Donnerstag seinen Rücktritt vom Vorsitz der Bahngewerkschaft Transnet erklärt. "Ich habe heute dem Geschäftsführenden Vorstand der Transnet erklärt, dass ich meine politischen Ämter niederlege", erklärte Hansen dazu am Donnerstag. Ich bin vom Aufsichtsratsvorsitzenden der DB und aus Kreisen der Politik gefragt worden, ob ich als Arbeitsdirektor zur Verfügung stehen würde. Ich habe dazu meine Bereitschaft erklärt. Der Geschäftsführende Vorstand der Transnet hat meine Entscheidung begrüßt und wird die Ernennung durch den Aufsichtsrat unterstützen. Der Geschäftsführende Vorstand hat darauf verwiesen, dass dadurch eine weitere Garantie für den integrierten Konzern und für die Sicherung der Beschäftigung abgegeben wird. Die Vorsitzenden der Bezirksvorstände und der Geschäftsführende Vorstand werden am Freitag zusammenkommen, um das weitere Vorgehen und die Nachfolge zu beraten."
DB und ÖBB fit für die UEFA EURO 2008
(09.05.) MÜNCHEN - Für die Vorrundenspiele der UEFA EURO 2008 wird für Kunden in Bayern und Salzburg das grenzüberschreitende "Vorrundenticket" angeboten. Für 59 Euro können alle Nahverkehrszüge der ÖBB und der DB Regio in Salzburg und im Berchtesgadener Land benützt werden. Die Geltungsdauer des Tickets umfasst die Zeit von 8. bis 20. Juni 2008. Fußballfans im Süden Deutschlands können mit dem Bayern-Ticket im Nahverkehr sparen. Bis zu fünf Personen fahren einen Tag für insgesamt 27 Euro in allen Nahverkehrszügen nach Salzburg. Spätabends zur Rückreise von Salzburg bietet die Deutsche Bahn AG, für Besucher des Public Viewing, an allen Tagen der EM einen zusätzlichen Abendzug von Salzburg nach Berchtesgaden (Abfahrt: 23.28 Uhr) an. Zusätzlich verkehrt an den Spieltagen (10., 14. und 18. Juni) noch ein Abendzug von Salzburg Hbf nach München Hbf (Abfahrt: 23.30 Uhr).
Natürlich fahren zur Fußball-EM auch Nachtzüge auf allen Regelverbindungen planmäßig nach Österreich und in die Schweiz. Für den City Night Line (beispielsweise von Düsseldorf oder Köln) nach Wien über Salzburg wird rund um das große Fußballereignis frühzeitige Buchung empfohlen. Mit der Fan BahnCard 25 sind vom 1. April bis zum 30. Juni 25 Prozent Ermäßigung auf alle Normal- und Sparpreise garantiert. Mit jedem Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft verlängert sich die Fan BahnCard 25 zudem automatisch und kostenlos um einen Monat. Siegen die deutschen Fußballer in allen Spielen ist die Fan BahnCard 25 bis zum 31. Dezember und damit neun Monate gültig. Die Karte wird vom 1. April bis zum 7. Juni verkauft und kostet für die 2. Klasse 19 Euro (1. Klasse: 39 Euro). Zusätzlich können alle Reisende in die Schweiz und nach Österreich das Europa-Spezial nutzen. Das Angebot ist ab 39 Euro in der 2. und ab 69 Euro in der 1. Klasse erhältlich. Inhaber einer BahnCard 25 und einer Fan BahnCard 25 erhalten fünf Euro Rabatt.
Die Regionalverkehr Oberbayern (RVO), eine Tochtergesellschaft der DB Stadtverkehr, fährt ebenfalls zusätzliche Busverkehre auf den Linien 180 (Salzbug-Großgmain-Bad Reichenhall) und 840 (Salzburg-Marktschellenberg-Berchtesgaden). Jeweils um 23.15 Uhr, 0:15 Uhr und 0:45 Uhr fahren unter anderem die Busse der RVO von Salzburg in das benachbarte Bayern.
Blinder Passagier - mit dem Güterzug von Fulda nach Nürnberg
(09.05.) FULDA - "Er habe nach Nürnberg zu seiner Freundin fahren wollen, aber kein Geld für eine Fahrkarte gehabt", gab ein 24-jähriger Mann aus Fulda gegenüber der Bundespolizei an, der als "blinder Passagier" mit einem Güterzug von Fulda nach Nürnberg fahren wollte. Diese war alarmiert worden, nachdem Zeugen beobachtet hatten, wie der junge Mann auf einen Niederflurwaggon kletterte und sich dort unter einem LKW-Anhänger versteckte. Der in Fulda stehende Zug konnte gerade noch vor Fahrtantritt gestoppt werden. Die Bundespolizei in Fulda ermittelt nun gegen den blinden Passagier.
"stern"-Umfrage: Deutsche empfinden Auto als sicherstes Reisemittel
(08.05.) BERLIN - Auf Reisen fühlen sich die meisten Bundesbürger mit dem Auto am sichersten. Das erklärten in einer Umfrage für das Magazin "stern" 42 Prozent der befragten, repräsentativ ausgesuchten 1004 Bürger. Ein knappes Viertel (24 Prozent) sagt, sie würden sich in der Bahn am sichersten fühlen. 16 Prozent haben im Flugzeug am wenigsten Angst. Tatsächlich schneidet die Bahn in allen Statistiken als das ungefährlichste aller Verkehrsmittel ab. Dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger derart davon abweicht, hängt möglicherweise auch mit dem jüngsten Zusammenprall eines ICE mit einer Schafherde bei Fulda zusammen. "Aber solch spektakuläre Fälle verzerren das Bild", so Prof. Wolfgang Fengler, Bahnexperte an der TU Dresden, zum "stern". "Verglichen mit den anderen Verkehrssystemen hat die Bahn ein Sicherheitsniveau erreicht, das mit vertretbarem Aufwand kaum noch zu steigern ist."
Transnet-Chef soll angeblich in Bahn-Führung aufsteigen
(08.05.) BERLIN - Der Vorsitzende der Bahn-Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, ist einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge als Personalvorstand bei der DB im Gespräch. Die SPD dringe darauf, den Posten künftig mit einem Arbeitsdirektor zu besetzen, der nur mit Zustimmung der Gewerkschaften ernannt werden kann, schreibt die Zeitung. Der Bahn-Aufsichtsrat, dem Hansen als stellvertretender Vorsitzender angehört, wolle nächsten Donnerstag entscheiden, wie die Vorstände der Dachholding sowie der neuen Verkehrsgesellschaft besetzt werden sollen, die zu 24,9 Prozent an die Börse gehen soll. Bislang ist für das Personal im Bahn-Vorstand Margret Suckale zuständig. Durch die Teilprivatisierung wird aber neben der Dachholding, die in Staatsbesitz bleibt, eine neue Verkehrsgesellschaft gegründet. Bislang sei nicht geklärt, ob Suckale auch als Vorstand in der Verkehrssparte fungieren solle. Doppelmandate sollen nach jetzigem Stand DB-Chef Hartmut Mehdorn und Finanzvorstand Diethelm Sack erhalten.
Kulinarische Europareise bei der DB
(08.05.)BERLIN - Spezialitäten der Schweizer Küche stehen im Mai auf dem gastronomischen Fahrplan der DB. Eduard Hitzberger, zuletzt ausgezeichnet mit 2 Michelinsternen und 3 Hauben, ist Rezeptgeber für vier Gerichte: Zürcher Geschnetzeltes mit Serviettenknödeln, mariniertes und geschmortes Kalbsschulterscherzl mit Spargel-Gries-Schnitte, konfierte (geschmorte) Kaninchenkeule mit Weißweinsauce und Suppenspatz - ein berühmter Schweizer Eintopf. "Natürlich dürfen die Gastgeberländer der Fußball-Europameisterschaft auf unserer kulinarischen Europareise in den Bordrestaurants nicht fehlen“, erklärt Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr, auf der Pressefahrt mit Eduard Hitzberger im ICE 183 von Stuttgart nach Zürich. "So wie Hitzberger für die Schweiz an den Start geht, so wird die vielfach ausgezeichnete Sterneköchin Johanna Maier im Juni als Botschafterin des Gastgebers Österreich antreten."
Die Aktion der DB steht unter dem Motto "Europa erleben. Sterne genießen." Bis Dezember entwickeln renommierte Spitzenköche aus zehn europäischen Ländern Rezepturen für die Speisewagen. In jedes der Länder bietet die Bahn zudem attraktive Reiseverbindungen an. Weitere Informationen zum aktuellen Speise- und Getränkeangebot unter www.bahn.de/p/view/mobilitaet/zug/monatsaktion.shtml.
Mehr Fahrradstellplätze in den Zügen des RE 57 von Dortmund nach Winterberg
(08.05.)DÜSSELDORF - Seit dem 19. April werden in den nachfragestärksten Zeiten auf der Linie der RE 57 von Dortmund nach Winterberg zusätzliche Sonderfahrzeuge für die bequeme Beförderung von Reisenden mit Fahrrädern auf Bestellung der Zweckverbände Ruhr-Lippe (ZRL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eingesetzt. Seit Eröffnung des Ruhrtal-Radweges im April vergangenen Jahres stieg die Zahl der Fahrgäste mit Fahrrädern in den RE 57 deutlich an. Von Dortmund aus geht es erst mit dem Zug hinauf nach Winterberg und anschließend bergab mit dem Rad - eine ideale Kombination. So mussten an einigen Tagen bis zu 450 Fahrrädern transportiert werden, was zu unvermeidbaren Engpässen führte. Nicht immer konnten alle Fahrgäste aus Dortmund mitgenommen werden und bei den nachfolgenden Halten war zum Teil ein Zustieg wegen Überfüllung nicht mehr möglich. Der ZRL hat daraufhin im vergangenen Jahr mit der Bestellung eines verstärkenden Busverkehrs mit Fahrradanhängern von Dortmund nach Winterberg reagiert.
Für dieses Jahr hat DB Regio NRW nun auf Wunsch des ZRL und VRR. zwei Triebwagen des Typs VT 640 für den Fahrradtransport umgebaut. Diese werden zu den erfahrungsgemäß nachfragestärksten Abfahrtszeiten ab Dortmund Hauptbahnhof zur Entlastung vor den Regelzug gespannt, jeweils am Freitag an den RE 29511 ab Dortmund Hbf, Abfahrt 8.42 Uhr, den RE 29515 ab Dortmund Hbf, Abfahrt 10.42 Uhr, und jeweils am Samstag an den RE 29551 ab Dortmund Hbf, Abfahrt 8.23 Uhr, und den RE 29553 ab Dortmund Hbf, Abfahrt 9.23 Uhr. Auf der Strecke des Dortmund-Sauerland-Expresses verkehren gewöhnlich Triebwagen VT 648 in Einer- oder Doppeltraktion. In einer Traktion können bis zu 15 Fahrräder untergebracht werden. Zusammen mit den umgebauten VT 640 können also in einer Dreiertraktion bis zu 60 Fahrräder transportiert werden.
Um den nötigen Platz für die Räder zu schaffen, wurden 34 Reihensitze inklusive zweier Tische ausgebaut und durch 29 Klappsitze ersetzt. So bietet der umgebaute VT 640 insgesamt 70 Sitzplätze und die Möglichkeit insgesamt 26 Fahrräder mitzunehmen. Zum Befestigen der Fahrräder gibt es Haltegurte und zur besseren Orientierung sind die Stellflächen und Wege markiert. Die Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen und ein barrierefreies WC ist ebenfalls vorhanden. Für extrem hohe Nachfragen wird auch weiterhin das ergänzende Busangebot des ZRL bereitgestellt. Eine besonders starke Nachfrage seitens der Radfahrer ergab sich beispielsweise in der Vergangenheit rund um den Maifeiertag, Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam sowie an den Ferienwochenenden. Auch bei gutem (Radfahr-)Wetter stieg die Nachfrage stark. Entsprechende Hinweise für die Reisenden werden an den Bahnsteigen aktuell durchgesagt. Die Busse warten gegenüber dem Dortmunder Hauptbahnhof.
Zusätzlicher Hinweis: Im Zeitraum von Donnertag 26. Juni bis Sonntag 13. Juli ist der Streckenabschnitt Neheim-Hüsten - Meschede gesperrt. Der RE 57 pendelt in dieser Zeit zwischen Dortmund und Neheim-Hüsten sowie zwischen Meschede und Winterberg. Im gesperrten Abschnitt wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Informationen dazu werden auf den Bahnhöfen ausgehängt und werden unter www.bahn.de/aktuell angeboten. Sämtliche Einzelheiten zum Regelverkehr auf dem RE 57, zum Ersatzverkehr, zur besonderen Situation der Radfahrer, zum Fahrplan und Tarif und alle sonstigen interessanten Infos gibt es aktuell unter www.zrl.de.
(08.05.)DÜSSELDORF - Am 13. Mai wird der neue Mittelbahnsteig des Bahnhofs Aachen Rothe-Erde in Betrieb genommen. Der Mittelbahnsteig wurde saniert und auf 76 cm angehoben. Neu angebracht wurden ein Wege-Leit-System, neue Vitrinen und eine verbesserte Beschallungs- und Beleuchtungsanlage. Das Bahnsteigdach wurde erneuert. Der Abbau der Behelfsbahnsteige wird unmittelbar im Anschluss an die Inbetriebnahme erfolgen. Wegen der restlichen Baumaßnahmen am Eingang "Bevertstraße" kann der neue Mittelbahnsteig bis zum 19. Mai nur über den Eingang "Robert-Koch-Straße" erreicht werden. Die Arbeiten an der Aufzugsanlage werden voraussichtlich Ende Juni abgeschlossen sein. Arbeiten an der Personenunterführung dauern noch an. Mitte Juli ist dann mit dem Ende der Arbeiten zu rechnen.
Rangierunfall in Kiel - Bundespolizei ermittelt
(08.05.)KIEL - Am Mittwoch Vormittag ereignete sich im Kieler Hauptbahnhof ein Rangierunfall, bei dem ein Triebfahrzeugführer leicht verletzt wurde. Beim Rangieren im Bereich der Abstellgruppe stieß eine Diesellok mit den dort abgestellten Reisezugwagen zusammen. Dabei verletzte sich der 40-jährige Triebfahrzeugführer leicht. Insgesamt sieben Reisezugwagen wurden beschädigt. Die Bundespolizei in Kiel hat die Ermittlungen aufgenommen. Zur Unfallursache und Schadenshöhe können noch keine Aussagen gemacht werden.
Landrückentunnel nach Pfingsten eingleisig befahrbar
(07.05.) FRANKFURT/Main - Nach der vollständigen Bergung des im Landrückentunnel bei Fulda entgleisten ICE rechnet die DB nach derzeitigem Stand damit, dass der elf Kilometer lange Tunnel ab 13. Mai zunächst mit verminderter Geschwindigkeit wieder eingleisig befahren werden kann. Die reguläre Fahrzeit auf der Schnellfahrstrecke Fulda - Würzburg verlängere sich dadurch in beide Richtungen um fünf bis sieben Minuten, teilte die DB am Dienstag mit. Derzeit verspäten sich die ICE-Züge zwischen Hamburg und München wegen der Umleitung über Flieden - Elm - Jossa um bis zu 40 Minuten. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen soll der Tunnel ab Mitte Juni wieder komplett für den Zugverkehr zur Verfügung stehen.
Wie es weiter hieß, gestalteten sich die Baumaßnahmen äußerst aufwändig, da insbesondere der Oberbau durch den Unfall erheblich beschädigt wurde. Infolge dessen müssen Schienen, Schwellen und Schotter auf einer Länge von gut 1.600 Metern (Richtung Fulda - Würzburg) sowie 300 Metern (Richtung Würzburg - Fulda) in Gänze entfernt und anschließend neu verlegt werden. Ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Kabel- und Entwässerungsschächte. Um diese wieder herzurichten, ist allein die Anfertigung und Verlegung von rund 3.000 Betondeckeln zur Kanalabdeckung erforderlich. Mitarbeiter der Bahn sowie beauftragte Firmen sind rund um die Uhr mit schwerem Gerät im Einsatz, um die Arbeiten zügig voranzubringen.
Unterdessen berichtet die "FAZ", die Staatsanwaltschaft Fulda gehe von langwierigen Ermittlungen zur Unglücksursache aus. Diese würden "eher Monate als Wochen" dauern, zitierte die Zeitung einen Sprecher. Als Beschuldigter gelte in dem Verfahren nach wie vor der Schäfer, dessen Tiere vor dem Tunneleingang standen, heißt es in dem Bericht. Gegen ihn werde wegen des Verdachts des fahrlässigen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Auch das Eisenbahnbundesamt, das unabhängig von Staatsanwaltschaft und Bundespolizei ermittelt, werde nach Angaben einer Sprecherin möglicherweise Monate benötigen, um seine Untersuchung abzuschließen.
Weselsky ist neuer Chef der GDL
(07.05.) BERLIN - Der neue Chef der Lokführergewerkschaft GDL heißt erwartungsgemäß Claus Weselsky. Rund 190 Delegierte wählten den bisherigen Vize-Vorsitzenden als Nachfolger von Manfred Schell, der nach 19 Jahren an der Spitze der Gewerkschaft in den Ruhestand geht. Nach der Anfang des Jahres erkämpften Lohnsteigerung um elf Prozent strebt Weselsky in der 2009 anstehenden Tarifrunde "eine moderate Entgelterhöhung an", wie er erklärte. Die Bahn müsse aber Ruhetagsregelungen und Dienstpläne konsequent verbessern, erklärte Weselsky. Zudem kämpfe die GDL für den Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge. Auf der Generalversammlung in Berlin bekräftigte Weselsky, dass die GDL die geplante Teilprivatisierung der Bahn ablehnt. Die GDL wolle zusammen mit den Bundesländern versuchen, etwas gegen die Pläne der Bundesregierung zu unternehmen, kündigte der neue GDL-Chef an. Man werde aber keinen Streik vom Zaun brechen. Die GDL erwartet nach einem Börsengang der Bahn wegen des Renditedrucks der Investoren einen Abbau von Arbeitsplätzen und die Stilllegung von Strecken.
Historische E-Lok 44 508 bekommt neues Zuhause in Freilassing
(07.05.) SELB - Die historische E-Lok E 44 508, die seit 1987 beim Modell- und Eisenbahnverein Selb-Rehau e.V. ausgestellt ist, bekommt ein neues zu Hause. Die Lokomotive aus dem Jahre 1931 wird voraussichtlich Ende Juni zur "Lokwelt Freilassing" überführt. Als Voraussetzung für die Fahrzeugüberführung bauen Auszubildende der DB Gleisbau GmbH im Rahmen eines Ausbildungsprojektes einen Gleisanschluss. Hierfür werden auf einer Länge von rund 400 Metern ein Gleis verlegt und eine Weiche eingebaut. Die ersten Arbeiten für den Weicheneinbau haben bereits begonnen. Die Gleisverlegung startet voraussichtlich Ende der Woche.
Bis Mitte Juni sollen alle Gleisbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann kann die historische E-Lok mit Hilfe einer Diesellokomotive in Richtung Oberbayern transportiert werden. Im Anschluss daran werden die Azubis den Gleisanschluss wieder zurück bauen. Die Deutsche Bahn Gleisbau GmbH sorgt nicht nur unentgeltlich für die Bereitstellung der erforderlichen Oberbaumaterialien, Geräte und der Bereitstellung einer für den Transport notwendigen Lokomotive, sondern bietet mit dieser Aktion den Azubis eine sehr gute Möglichkeit ein Projekt von der Planung über die Organisation bis hin zur Ausführung selbstständig zu realisieren.
S-Bahn München 2007: Erneut mehr Fahrgäste
(07.05.) MÜNCHEN - Die S-Bahn München blickt zufrieden zurück auf das Jahr 2007. Über ein Prozent mehr Fahrgäste, insgesamt über 260 Millionen im Jahr wurden gezählt, obwohl streikbedingt an elf Tagen nur ein sehr eingeschränktes Fahrtenangebot zur Verfügung gestellt werden konnte. Die Linien S1 und S 8 ragten 2007 heraus mit einem Zuwachs von jeweils fünf Prozent. Die Zahl der Abo-Kunden konnte um sechs Prozent auf 55 000 gesteigert werden. Auch das Angebot konnte ausgebaut werden. Fünf zusätzliche Express-S-Bahnen verkehren auf der S 2 von Erding zum Ostbahnhof. Für die Pendler stehen nun zusätzlich 1000 Sitzplätze zur Verfügung. Ganz vorne auf der Agenda der S-Bahn stehen in diesem Jahr der Bau der neuen Haltestelle Hirschgarten, der behindertengerechte Umbau in Pasing und die Elektrifizierung der Linie A.
Flächendeckend und erfolgreich eingeführt wurde 2007 das Erkennungszeichen für Schienenersatzverkehre (SEV). Dieses lilafarbene Symbol leitet den Fahrgast innerhalb der Station zur Bushaltestelle, es ist auf den Flyern und Plakaten, in der Internetauskunft und an den Bussen zu finden. Im Bereich Sicherheit hat die S-Bahn zusätzliche Streifen in den Nacht- und frühen Morgenstunden an Wochenenden eingesetzt. Außerdem wurde das Projekt "DB Schülerbegleiter" ausgeweitet. Speziell geschulte Schülerinnen und Schüler wirken aufklärend und deeskalierend auf ihre Mitschüler ein, damit Verhaltensweisen wie Drängeln und Schubsen auf Bahnsteigen, oder körperliche Auseinandersetzungen im Verkehrsmittel entweder vermieden oder wenigstens entschärft werden können. In diesem Jahr will die S-Bahn München die Zahl der am Programm "DB-Schülerbegleiter" teilnehmenden Schulen auf 20 ausdehnen. Völlig neu wird in den kommenden Wochen der Einsatz von Videokameras in den Zügen sein.
2007 begann auch die Umrüstung aller S-Bahn-Züge auf eine Lichtgittertechnik an den Türen. Eine Lichtschranke unmittelbar an der Türe im Wageninneren reicht von etwa 20 cm über dem Boden bis ungefähr Schulterhöhe. Norbert Klimt, Geschäftsleiter der S-Bahn: "Diese Lichtschranke erkennt zuverlässig jeden Gegenstand und jedes Körperteil im Einstiegsbereich. Wir arbeiten mit allen Kräften an der 5,4 Millionen teuren Umrüstung und hoffen im September fertig zu sein. 2007 verspürten wir nach einem sehr guten Start Gegenwind durch behördliche Auflagen. Wir wollen unseren Fahrgästen aber bei dem Thema Türen und auch beim Thema Geschwindigkeitsbegrenzung baldmöglichst wieder den gewohnten Komfort anbieten können. Die Fahrgäste der Linie S 7 bitten wir weiterhin um Geduld. Wir haben leider noch kein grünes Licht, um wieder durchgehend in die Stammstrecke fahren zu können."
"Zugtramp" legt sich auf Bahnübergang
(07.05.) BREMEN - Ein 23-jähriger Mann aus Bremerhaven hat sich in Nordholz auf einen Bahnübergang gelegt und einen Zug gestoppt. Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Bremen wollte er einen außerplanmäßigen Halt erzwingen, um mitzufahren. Lebensgefährlicher Leichtsinn, wie die Bundespolizei betonte, denn Anhaltewege von Zügen können bis zu zwei Kilometern betragen. Wie es in einer Pressemitteilung der Bundespolizei hieß, habe der Mann die geschlossene Schranke umgangen und den Lokführer zur Schnellbremsung gezwungen. Der Zug konnte nur rechtzeitig halten, weil er nach der Anfahrt im Bahnhof Nordholz noch mit geringer Geschwindigkeit unterwegs war. Als ihn der 39-jährige Lokführer aufforderte, endlich das Gleis zu verlassen, legte sich der junge Mann vor den Zug. Der Lokführer sollte stattdessen die Türen öffnen und ihn nach Bremerhaven mitnehmen. Darauf rief der Lokführer die Polizei. Bundespolizisten nahmen den Mann mit auf die Wache nach Cuxhaven. Sein Atemalkoholwert betrug 2,09 Promille. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehrs.
An Wochenenden mehr Platz für Fahrräder zwischen Ulm und Lindau
(07.05.) ULM - Wegen der starken Nachfrage setzt die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) an den Wochenenden bis zum 19. Oktober 2008 auf der Südbahn (Kursbuchstrecke 751) zwischen Ulm und Lindau einen besonderen Gepäckwagen zur Fahrradbeförderung ein. Folgende Interregio-Express-Züge (IRE) führen samstags und sonntags den Gepäckwagen: IRE 4205 Ulm Hbf ab 7.09 Uhr - Lindau Hbf an 8.53 Uhr, IRE 4209 Ulm Hbf ab 12.12 Uhr – Lindau Hbf an 13.51 Uhr; IRE 4206 Lindau Hbf ab 10.06 Uhr - Ulm Hbf an 11.45 Uhr sowie IRE 4214 Lindau Hbf ab 16.03 Uhr - Ulm Hbf an 17.45 Uhr. Der Gepäckwagen mit 41 Fahrradstellplätzen ist unmittelbar an die Lokomotive gekuppelt. Ein Mitarbeiter der RAB hilft beim Ein- und Ausladen der Fahrräder. Zur Mitnahme eines Fahrrades ist eine entsprechende Fahrradfahrkarte erforderlich. Es gelten die Tarife der Deutschen Bahn, des Donau-Iller-Nahverkehrsverbund GmbH und des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundes.
S-Bahn Berlin eröffnet Serviceschalter im Flughafenterminal Schönefeld
(07.05.) BERLIN - Im Terminal A des Flughafens Schönefeld gibt es ab sofort einen Serviceschalter der S-Bahn Berlin GmbH. Täglich von 7 bis 23.30 Uhr können sich Fluggäste über die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs in der Bundeshauptstadt informieren und Fahrscheine erwerben. Des Weiteren geben die Kundenbetreuer einen umfassenden Überblick über die touristischen Möglichkeiten in der Region. "Im Vorgriff auf den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International und die gestiegenen Passagierzahlen wollen wir schon jetzt unser Engagement am Standort erhöhen", erklärt S-Bahn-Geschäftsführer Tobias Heinemann. "Der neue Serviceschalter ist das Ergebnis von intensiven Gesprächen mit der Flughafengesellschaft und der Gemeinde." Die S-Bahn Berlin verkauft das gesamte Fahrscheinsortiment des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. Dazu gehören auch die BerlinWelcomeCard und die CityTourCard Berlin. Vom Flughafen Schönefeld fahren die S-Bahn-Linien S9 und S45 in die City. Zusätzlich verkehren die Airport-Express-Züge RE 7 und RB 14 der Deutschen Bahn.
Re-Verstaatlichung der neuseeländischen Bahn
(06.05.) WELLINGTON - Nach 15 Jahren kauft Neuseeland für 336 Millionen Euro die im Jahr 1993 privatisierte Bahn wieder zurück. "Der Verkauf der staatlichen Bahn zu Beginn der 90er-Jahre und der danach folgende Niedergang des Vermögens war eine schmerzliche Lektion für Neuseeland", erklärte Finanzminister Michael Cullen. Es habe sich gezeigt, dass es äußerst schwierig ist, ein profitables Unternehmen, das einen Beitrag zur wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung Neuseelands leisten soll, ohne Unterstützung der Regierung zu betreiben, so Cullen. Nachdem die Verkehrsleistung der Bahn nach der Privatisierung im Jahr 1993 zunächst stabil gewesen und die Börsenkurse deutlich gestiegen waren, geriet die Bahngesellschaft rasch ins Trudeln. Es zeigte sich, dass die vordergründig guten Zahlen vor allem um den Preis unterlassener Investitionen erkauft worden waren. Unprofitable Strecken wurden stillgelegt, das Streckennetz verkam, Lokomotiven veralteten, Verspätungen wurden zur Regel. 2003 zog die Regierung bereits einmal die Notbremse: Sie verstaatlichte das Schienennetz und gewann Toll Holdings als Investor für die beiden übrigen Sparten.
Privatisierung: Bahngewerkschaften sehen wesentliche Forderungen erfüllt
(06.05.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA sehen ihre zentralen Forderungen bei der geplanten Teilprivatisierung der Bahn erfüllt. Das stellten die Spitzengremien beider Gewerkschaften in einem entsprechenden Beschluss fest. "Der lange Kampf der Gewerkschaften Transnet und GDBA hat sich gelohnt und konnte zu einem positiven Kompromiss geführt werden", heißt es in der Erklärung vom Montag. Die Spitzengremien betonen allerdings noch einmal, dass die Teilkapitalprivatisierung "politisch gewollt und nicht von den Gewerkschaften gefordert" war.
Transnet und GDBA unterstreichen in ihrer Erklärung, dass der integrierte Konzern erhalten bleibe. Außerdem wurde die Trennung von Infrastruktur und Transport verhindert. Zusätzlich konnte die Position des Bundes gestärkt werden: Er bleibt weiterhin hundertprozentiger Eigentümer der DB AG und die DB AG hält mehrheitlich die Anteile an der künftigen Verkehrssparte. Die Gewerkschaften verweisen in dem gemeinsamen Papier darauf, dass in den jüngsten Tarifverhandlungen mit der DB AG der "Konzernweite Arbeitsmarkt tariflich gesichert und ein Kündigungsschutz bis zum Jahr 2023 gesichert" werden konnte. Zusätzlich sei "die tarifliche Absicherung der integrierten Konzernstruktur" vereinbart worden. Darüber hinaus heißt es: "Die Mitbestimmungsstrukturen der Betriebsräte und Aufsichtsräte wurden stabilisiert und für die Zukunft gesichert".
SBB: Spatenstich zum Bau der neuen Station "Rheinfelden Augarten"
(06.05.) RHEINFELDEN - Der Kanton Aargau, die Stadt Rheinfelden und die SBB haben am Montag Vormittag den Baubeginn für die S-Bahnstation "Rheinfelden Augarten" mit einem symbolischen Spatenstich gefeiert. Die neue S-Bahn-Haltestelle erschließt den gleichnamigen Dorfteil und liegt zwischen Kaiseraugst und Rheinfelden. Sie wird im Dezember 2008 in Betrieb genommen. Das Augarten-Quartier erhalte eine modern gestaltete Haltestelle, vergleichbar mit den bereits bestehenden, neuen Regio-S-Bahn-Stationen, führte Peter Jedelhauser, Leiter SBB Infrastruktur Projekt Management, aus. Das bedeutet zwei Außenbahnsteige mit treppenfreien Zugängen, ein überdachter zentraler Wartebereich und die übliche Publikumsinfrastruktur wie beispielsweise Fahrscheinautomaten. Die Personenunterführung habe man bereits gebaut, sozusagen als Vorinvestition. Die Kosten für die neue Haltestelle belaufen sich auf rund 8,4 Mio. Franken. Der Kanton Aargau und die Stadt Rheinfelden übernehmen den Großteil der Investitionen.
(06.05.) GROSSKROTZENBURG- Ein ungewöhnliches Anhängsel machte am Sonntag, um 12.40 Uhr, den Einsatz der Bundespolizei notwendig. Wie es am Montag in einer Pressemitteilung der Bundespolizei hieß, hatte der Lokführer einer Regionalbahn beobachtet, dass bei einem entgegenkommenden Güterzug ein Kinderwagen am Zug hänge. Aufgrund dieser Meldung wurde der Güterzug in Großkrotzenburg von Beamten der Bundespolizei überprüft und tatsächlich festgestellt, dass ein leerer Kinderwagen an einem der Güterwagen hing. Da nicht auszuschließen war, dass der Kinderwagen vom Zug erfasst und sich anschließend verkeilt hatte, suchte die Bundespolizei mit mehreren Einsatzkräften und einem Hubschrauber den Streckenbereich bis Bebra ab. Trotz intensiver Suche konnten an der Strecke keine Feststellungen getroffen werden, die über die Herkunft des Kinderwagens Aufschluss hätten geben können.
Bremen: DB legt Einspruch gegen Vergabe von Verkehrsleistungen ein
(05.05.) BREMEN - Die DB hat bei der Vergabekammer in Lüneburg Widerspruch gegen die Vergabe des S-Bahn- und Regionalverkehrs in und um Bremen an die NordWestBahn (NWB) eingelegt. Die Landesverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa hatten auf Basis einer erfolgten europaweiten Ausschreibung entschieden, die NordWestBahn ab 2010 bzw. 2011 mit der Durchführung der Verkehre auf den Strecken Bremerhaven - Bremen - Twistringen, Bad Zwischenahn - Bremen, Nordenham - Bremen und Bremen - Bremen-Farge - Bremen - Verden zu beauftragen. Wesentliches Argument der DB für den Widerspruch ist einer Pressemitteilung der NordWestBahn zufolge, dass der DB die Einhaltung der so genannten "Tariftreue" nach dem Bremischen Vergabegesetz nicht zugemutet werden könne. Während die privaten Eisenbahnen wie die NordWestBahn die Einhaltung des branchenweiten Eisenbahner-Tarifvertrages (ETV) schriftlich zugesagt haben, wolle die DB ausdrücklich ohne Einhaltung von Beschäftigten-Tarifen agieren, heißt es in der NWB-Pressemitteilung.
So kündige die DB in ihrem Schriftsatz an, die Regio-S-Bahn nicht durch die heutigen DB-Beschäftigten betreiben zu lassen, sondern durch nicht tarifgebundene Subunternehmen - sofern die Vergabekammer der DB-Argumentation folgen würde. Im Schriftsatz benennt die DB laut NordWestBahn eine Brandenburger "Heidekrautbahn" als Subunternehmer für die Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen, die bisher keine Schienenverkehre betreibt und die an keinerlei tarifliche Vereinbarungen gebunden ist. Die DB berufe sich dabei auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 03.04.2008 (also nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens), in dem einem Bauunternehmer der Einsatz von polnischen Baukolonnen gestattet wurde. Die Darstellungen der DB widerlegten in aller Deutlichkeit, dass es der DB und die ihren politischen Unterstützern, um den Erhalt der regionalen Arbeitsplätze gehe, betonte die NordWestBahn und kündigte an, dass sie anders als die DB auch zukünftig die Mitarbeiter unmittelbar in der Region einstellen und entsprechend nach Tarif bezahlen werde. Gegen die Bestrebungen der DB, den Schienenverkehr zukünftig durch Subunternehmer durchführen zu lassen, will die NWB alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.
"Spiegel": Mehdorn wird nach Bahn-Privatisierung beider Bahn-Unternehmen
(05.05.) HAMBURG - Hartmut Mehdorn soll einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge nach dem geplanten Börsengang der Bahn zunächst alleiniger Chef beider Bahnunternehmen werden. Innerhalb der Bundesregierung drängten sowohl Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) darauf, dass Mehdorn bis zum Ablauf seines Vertrags im Jahr 2011 sowohl die staatliche Verwaltungsgesellschaft für das Schienennetz als auch die neue teilprivatisierte Verkehrsholding leite. Nach dem Ausscheiden Mehdorns sollen die beiden Vorstandspositionen dann geteilt und von verschiedenen Managern übernommen werden. Laut "Spiegel" will die Bahn das Modell auch bei weiteren Führungspositionen im Konzern verwenden. So sollten etwa Finanzvorstand Diethelm Sack und Personalchefin Margret Suckale ihre Funktionen künftig in beiden Bahnunternehmen ausüben. SPD-Chef Kurt Beck wolle durchsetzen, dass der Personalvorstand der Bahn künftig durch einen Arbeitsdirektor ersetzt werde, der nur noch mit Zustimmung der Gewerkschaften ernannt werden könne.
Modernisierung der Niddertalbahn abgeschlossen
(05.05.) FRANKFURT/Main - Die Investitionsoffensive der Bahn zur Modernisierung der Niddertalbahn ist abgeschlossen. Am Sonntag wurde das neue Betriebsprogramm auf der Strecke Bad Vilbel - Glauburg-Stockheim aufgenommen. Das rund 30 Millionen Euro umfassende Investitionspaket zur Modernisierung beinhaltete drei Schwerpunkte: Modernisierung der Stellwerkstechnik, Erhöhung der Streckengeschwindigkeit und die Erneuerung von Bahnsteiganlagen. Zusätzlich erneuerte die Bahn im Rahmen der Instandhaltung die Gleise der ca. 31 km langen Strecke und den Büdesheimer Tunnel. Dafür wurden weitere 22 Millionen Euro investiert. Auch neue Lautsprecheranlagen wurden an den Stationen installiert.
Die Modernisierung der Niddertalbahn erfolgte in zwei Baustufen. In der ersten Stufe bis 2002 wurden die Bahnsteige an den bestehenden Haltepunkten modernisiert. Dabei wurden die Bahnsteige auf 76 cm angehoben. Der Einstieg in die modernen Doppelstockwagen wurde dadurch wesentlich bequemer. Die zweite Baustufe begann 2006. Einen wesentlichen Meilenstein für die Modernisierung stellt das Elektronische Stellwerk (ESTW) dar. Seit Oktober 2007 wird die Strecke Bad Vilbel - Stockheim von einem einzigen Stellwerk gesteuert. Die Zentrale des ESTW steht in Altenstadt. In den Bahnhöfen Niederdorfelden und Nidderau wurden Stellrechner installiert, von denen aus seitdem die Signale gestellt werden. Um die Streckengeschwindigkeit von 60 km/h auf 80 km/h zu erhöhen, wurden insgesamt 25 Bahnübergänge modernisiert und mit neuer Sicherheitstechnik ausgerüstet. Damit auf der eingleisigen Strecke die Zugbegegnungen in den drei zweigleisigen Bahnhöfen Altenstadt, Nidderau und Niederdorfelden beschleunigt werden konnten, mussten sie umgebaut werden. In Niederdorfelden und Altenstadt wurde nicht nur die Signaltechnik sondern auch die gesamte Gleis- und Bahnsteiginfrastruktur erneuert. Jeweils zwei neu errichtete Außenbahnsteige mit 76 cm Bahnsteighöhe ermöglichen jetzt den Fahrgästen ein problemloses Ein- und Aussteigen. Um die Gleise an die neue Bahnsteiglage anzupassen, waren aufwändige Verschwenkungen der Gleise einschließlich der Weichen notwendig.
"Focus": Vorwürfe gegen DB nach ICE-Unfall bei Fulda
(05.05.) MÜNCHEN - Eine Woche nach dem schweren ICE-Unfall bei Fulda ist einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge Kritik am Unfallmanagement der Bahn laut geworden. Die zuständige Notfallleitstelle der DB habe einen speziell für die Versorgung und Bergung ausgerüsteten Zug zunächst nicht zum Unglücksort abfahren lassen, berichtet das Magazin unter Berufung auf Feuerwehrkreise. Erst auf massiven Druck der in Fulda sitzenden Rettungszentrale habe der High-Tech-Zug losfahren können. Aufgrund laufender Ermittlungen wollte sich eine Bahn-Sprecherin laut "Focus" nicht äußern.
Erzgebirgsbahn tauft Triebwagen auf den Namen "Stadt Zwickau"
(05.05.) ZWICKAU - Im Zwickauer Hauptbahnhof wurde am Samstag ein moderner Dieseltriebwagen der Erzgebirgsbahn (EGB) auf den Namen "Stadt Zwickau" getauft. Die westsächsische Stadt ist damit die zehnte Kommune, deren Namenszug und Städtewappen einen Dieseltriebwagen der Erzgebirgsbahn schmückt. Die Zugtaufe erfolgte anlässlich der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Eisenbahnstrecke Zwickau - Schwarzenberg. Lutz Mehlhorn, Sprecher der Erzgebirgsbahn, wünschte dem signalroten Triebwagen unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Bürger der Stadt Zwickau allzeit gute Fahrt. Zudem betonte Mehlhorn in seiner kurzen Ansprache, dass der "Zwickauer Triebwagen" künftig auf allen vier Strecken der Erzgebirgsbahn und damit auf einem sanierten, rund 220 Kilometer langen Streckennetz unterwegs sein wird. Knapp 140 Millionen Euro wurden in den vergangenen sechs Jahren gemeinsam durch den Bund, den Freistaat Sachsen und die Bahn in die Modernisierung der Strecken Chemnitz - Aue, Zwickau - Johanngeorgenstadt, Chemnitz - Flöha - Olbernhau-Grünthal und Chemnitz - Flöha - Annaberg-Buchholz - Bärenstein investiert.
Neue Fahrradstation am Wiesbadener Hauptbahnhof
(05.05.) WIESBADEN - Am Samstag hat am Hauptbahnhof Wiesbaden eine Fahrradstation eröffnet. Betreiber sind die BauHaus Werkstätten Wiesbaden, eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, benachteiligte Personengruppen in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Die Fahrradstation wird unterstützt von der Stadt Wiesbaden und der Bahn. Mit der Fahrradstation wird der Service für Radfahrer am Wiesbadener Hauptbahnhof zukünftig noch besser. Die Mitarbeiter bieten Wartungsarbeiten, Fahrradpflege und kleine Reparaturen an. Fahrräder können für Ausflüge in der Stadt oder im Umland ausgeliehen werden. Die rund 200 überdachten Fahrrad-Stellplätze am ehemaligen Gleis 11 in der Bahnhofshalle unterliegen nebenbei einer sozialen Kontrolle und sind so besser vor Diebstahl und Vandalismus geschützt. Die Mitarbeiter sorgen außerdem dafür, dass sogenannte "Fahrradleichen", das sind fahruntaugliche, dauerhaft am Bahnhof abgestellte Räder, entfernt und nach entsprechendem Klärungsprozess mit der Polizei entweder dem Eigentümer zugeführt oder entsorgt werden. So werden die begehrten Stellplätze nicht unnötig blockiert.
Als Anlaufstelle und Werkstatt dient der Fahrradstation ein an Gleis 11 aufgestellter Eisenbahnwaggon. Er wurde von den Mitarbeitern der BauHaus Werkstätten für den neuen Zweck hergerichtet. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr. Das Abstellen der Fahrräder und Kleinmopeds wird weiterhin kostenlos sein. Für Fahrradverleih, Wartungs- und Reparaturarbeiten erheben die Mitarbeiter der Fahrradstation einen geringen Betrag. Die Arbeiten werden unter Anleitung eines ausgebildeten Zweiradmechanikers durchgeführt.
Verunglückter ICE vollständig geborgen
(03.05.) FULDA - Der am Samstag Abend im Landrückentunnel verunglückte ICE ist nun vollständig geborgen. Die zwei Triebköpfe und zwölf Waggons seien bis Freitagnachmittag aus dem elf Kilometer langen Tunnel geborgen worden, sagte eine Bahnsprecherin in Frankfurt. Jetzt können die Instandsetzungsarbeiten an Gleisbett, Oberleitung und Tunnelwänden beginnen. Zuvor werden am Wochenende Experten der Bahn den Schaden in der Röhre begutachten. Sie wollen am Montag bekanntgeben, wie lang die Reparaturen dauern und der Tunnel gesperrt bleibt. Der Fernverkehr auf der ICE-Linie Hamburg/Bremen - Kassel - Würzburg - München sowie einzelne Intercity-Züge der Linie Binz/Stralsund - Hamburg - Lüneburg - Kassel - Augsburg - München werden weiter über Flieden - Elm - Jossa umgeleitet. Hier und in der Gegenrichtung ist mit Fahrtzeitverlängerungen zwischen 20 und 40 Minuten zu rechnen.
"Abendblatt": Privatbahn Veolia will AKN übernehmen
(03.05.) KALTENKIRCHEN - Der private Bahnkonzern Veolia möchte nach Informationen des Hamburger "Abendblatts" die Eisenbahngesellschaft AKN (Kaltenkirchen) übernehmen. Demnach hat Veolia in dieser Woche sein Kaufinteresse in Schreiben an die Regierungen in Hamburg und Kiel bekundet. Erklärtes Ziel sei, die Veolia-Tochter Nord-Ostsee-Bahn (NOB) zum "führenden Nahverkehrsdienstleister in Norddeutschland zu entwickeln". Dafür brauche man strategische Partner, heißt es laut "Abendblatt" in dem Schreiben. Hamburg hält 50 Prozent der AKN, Schleswig-Holstein will seine 49,89 Prozent an der Traditionsbahn seit Langem veräußern. Durch den Vorstoß von Veolia gerät laut "Abendblatt" vor allem die Hamburger Hochbahn unter Druck. Das städtische Unternehmen hat die Kieler AKN-Anteile seit Langem im Auge und wollte nach der erfolgten Überprüfung der Traditionsbahn bis Sommer über ein Kaufangebot entscheiden.
Verzögerungen bei der Modernisierung der Station in Euskirchen
(03.05.) DÜSSELDORF - Die am 19. Dezember letzten Jahres begonnene Modernisierung der Station in Euskirchen, wird sich wegen der Einsprüche eines Bewerbers voraussichtlich bis Ende Mai 2008 verzögern. Ein Bewerber war aus formalen Gründen von der Vergabe ausgeschlossen worden. Die Vertreter dieser Firma haben bei der Vergabekammer Einspruch gegen den Ausschluss eingelegt. Die Vergabekammer hat den Vorgang am 11. April angenommen und wird in etwa 5 Wochen ihre Entscheidung bekanntgeben. Erst danach wird für die DB Klarheit über den weiteren Verlauf bestehen, von dem Baubeginn, Kosten und Fertigstellung abhängen.
Die ursprüngliche Planung sah eine Fertigstellung in den Sommermonaten 2010 und ein Gesamtvolumen in Höhe von 8,3 Millionen Euro vor. Zurzeit wird auch überprüft, ob die Vergabe an eine andere Firma Auswirkungen auf die Förderung der Maßnahme durch das Land NRW und die Stadt nach sich ziehen könnte.
Neue Regionalzüge der Mittelfrankenbahn gehen in den Vorab-Einsatz
(02.05.) NÜRNBERG - Am Nürnberger Hauptbahnhof wurde am 30. April der erste neue Regionalzug (VT 648.3) der Mittelfrankenbahn durch Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller und Norbert Klimt, neuer Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern, feierlich in den Vorab-Einsatz übergeben. Eingesetzt werden die ersten von 27 neuen Fahrzeugen auf der Strecke Nürnberg - Neuhaus (Pegnitz) / Simmelsdorf-Hüttenbach. Norbert Klimt dazu: "Der Einsatz unserer modernen Regionalzüge ist ein weiterer Meilenstein für einen verbesserten Schienenpersonennahverkehr in der Region Nürnberg."
Die "Mittelfrankenbahn" - so der neue Produktname - wird am 14. Dezember 2008 Fahrt aufnehmen. 27 neue Dieseltriebzüge der Baureihe VT 648.3 hat DB Regio Bayern dafür für 70 Millionen Euro bei der Firma ALSTOM bestellt. Der VT 648.3 hat sich in anderen Regionen Deutschlands bereits bewährt. Dieser Leichte Innovative Nahverkehrs-Triebwagen - kurz LINT genannt - wird zum ersten Mal im Freistaat eingesetzt. Die spurtstarken, 120 km/h schnellen Züge mit 136 Sitzplätzen verfügen über Klimaanlage, Rollstuhlrampe, großzügige Mehrzweckbereiche und sind nicht nur durch ein behindertengerechtes WC speziell für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ausgerüstet. Jedes Fahrzeug wird vor dem Betriebseinsatz 6.000 Testkilometer in Mittelfranken absolvieren. Damit soll sofort bei Betriebsaufnahme ein zuverlässiger und pünktlicher Verkehr erreicht werden. Die Züge sind mit zwei 335 kW-Motoren ausgestattet, die der neuesten EU-Abgasnorm entsprechen.
Im März 2006 wurde zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und DB Regio Bayern der Verkehrsdurchführungsvertrag für das sogenannte Dieselnetz Nürnberg unterzeichnet. Dieser Vertrag beinhaltet 3,2 Millionen Zugkilometer pro Jahr und hat eine Laufzeit bis Ende 2018. Eingeschlossen sind hierbei fast alle nicht elektrifizierten Regionalbahnstrecken im VGN-Raum. Das Netz reicht von Rothenburg o. d. T. bis Neuhaus (Pegnitz).
"FTD": Bahn-Aktie auf 20 bis 24 Euro taxiert
(02.05.) HAMBURG - Der Teilbörsengang der DB nimmt weitere Konturen an. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" zeichnet sich ein Emissionspreis von 20 bis 24 Euro ab. Die Erstnotierung ist dem Bericht zufolge für November vorgesehen. Sollte der Kapitalmarkt dann in einer schlechten Verfassung sein, ließe sich der Börsengang auf das Frühjahr 2009 verschieben, schreibt die "FTD". Nach dem Koalitionsausschuss hatte am Mittwoch auch das Bundeskabinett beschlossen, die Bahn-Sparten Personen- und Güterverkehr sowie die Logistik zu knapp einem Viertel an private Anleger zu verkaufen.
Vortrieb des Finnetunnels hat begonnen
(02.05.) HERRENGOSSERSTEDT - Der Vortrieb des sieben Kilometer langen Finnetunnels für die Neubaustrecke Erfurt - Halle/Leipzig hat am Mittwoch in Herrengosserstedt (Sachsen-Anhalt) begonnen. In Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer DB-Infrastrukturvorstand Stefan Garber vollzogen die Mineure den traditionellen Tunnelanschlag. Mit einer traditionellen Zeremonie und einer ökumenischen Andacht wurde zudem Brigitte Klein, die Ehefrau des sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten, als Tunnelpatin in ihr Amt eingeführt. Sie wacht nach altem Glauben als Vertreterin der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Mineure, über einen glücklichen Weg durch den Berg.
Der jetzt mit zwei sogenannten Tunnelvortriebsmaschinen in Angriff genommene zweiröhrige Tunnel ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle - Berlin. Diese Strecke soll in Verbindung mit der fertig gestellten Neu- und Ausbaustrecke München-Nürnberg die Fahrzeit von München nach Berlin auf vier Stunden verkürzen. Sie ermöglicht eine entscheidende Leistungssteigerung der Schienenverbindungen zwischen den Ballungszentren Deutschlands und Europas, u. a. in den Raum Leipzig/Halle. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes ist für 2017 vorgesehen.
Mit dem Vortriebsbeginn im Finnetunnel ist nach über einjährigen Vorbereitungen das erste Etappenziel auf der Großbaustelle erreicht. Zuvor mussten u. a. die Startbaugrube und ein gleisgebundenes Feldbahnsystem errichtet werden. Die erste 86 Meter lange Tunnelbohrmaschine mit einem Vortriebschild von 11 Metern Durchmesser war in den vergangenen Wochen montiert worden und ist jetzt einsatzbereit. Seit März läuft auf der Baustelle bereits die Serienproduktion der 48.000 Tübbinge, der Stahlbetonsegmente, aus denen die Tunnelröhren zusammengesetzt werden. Direkt auf der Baustelle werden bis 2011 etwa 250 Bauleute arbeiten. Ein Informationszentrum der Deutschen Bahn auf der Baustelle in Herrengosserstedt ermöglicht der Öffentlichkeit, den Tunnelbau hautnah zu verfolgen. Seit Anfang März diesen Jahres zählte es bereits 7.000 Besucher.
DB weist Behauptungen des Bayerischen Gemeindetages zu P+R-Anlagen zurück
(02.05.) MÜNCHEN - Die DB hat die Behauptungen des Bayerischen Gemeindetages, dass die DB BahnPark GmbH zukünftig in zahlreichen Kommunen Parkgebühren für öffentlich geförderte Park and Ride-Anlagen erheben möchte, mit Nachdruck zurücgewiesen. Diese Befürchtungen seien unbegründet, erklärte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern. Die DB BahnPark GmbH habe mit Schreiben vom 31. März 2008 nicht "zahlreiche" sondern lediglich die Kommunen in Pfaffenhofen, Eichstätt, Reichertshausen und Reichertshofen darüber informiert, dass die Bewirtschaftung von Parkflächen an diesen Standorten vorgesehen sei. Dabei handelt es sich um bahneigene Flächen und nicht, wie vom Bayerischen Gemeindetag dargestellt, um P+R-Anlagen, denen eine öffentliche Förderung zu Grunde liegt. Die Bahn orientiere sich außerdem bei der Gestaltung ihrer Tarife an den durchschnittlichen kommunalen Parkgebühren und liege oftmals deutlich darunter.
Die DB kann in der Regel für Parkflächen in ihrem Eigentum nicht auf Fördergelder zurückgreifen. Sie finanziert selbst die entstehenden Kosten für die Parkraumvorhaltung gegen. Die Kommunen hingegen bekommen für den Bau und die Bewirtschaftung von Park+Ride-Anlagen entsprechende Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Aus BTS Kombiwaggon wird DB Intermodal Services
(02.05.) MAINZ - Die BTS Kombiwaggon Service GmbH, einer der führenden Dienstleister für transportergänzende Dienstleistungen im Kombinierten Verkehr, wird zum 1. Mai 2008 in DB Intermodal Services GmbH umbenannt. Für die zunehmend internationalen Aktivitäten im Bereich Terminal und Depot soll auch ein internationaler Marktauftritt mit hohem Wiedererkennungswert geschaffen werden. Gleichzeitig wird die Zugehörigkeit zum DB-Konzern, insbesondere zum Geschäftsfeld Intermodal, unterstrichen. Die Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse bleiben von der Markenumstellung unberührt. Die Intermodal Services GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Railion Deutschland AG.
Gotthard-Tunnel: Werkvertrag Bahntechnik unterzeichnet
(02.05.) LUZERN - Die Bauherrin AlpTransit Gotthard AG (ATG) und die Schweizer
Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard haben am Dienstag in Luzern den
Werkvertrag zum Einbau der Bahntechnik in den Gotthard-Basistunnel
unterzeichnet. Damit ist der Weg definitiv frei für den Start der
Bahntechnikarbeiten beim Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel. Die
Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard setzt sich zusammen aus den Unternehmungen
Atel Installationstechnik AG, Alcatel-Lucent Schweiz AG und Thales Rail
Signalling Solutions AG, Alpine-Bau GmbH und Balfour Beatty Rail GmbH. Das
Auftragsvolumen für das letzte große Baulos am Gotthard beträgt rund CHF 1,69
Milliarden.
Die vergebenen Arbeiten beinhalten die Ausführungsplanung und den Einbau der
bahntechnischen Installationen für den Gotthard-Basistunnel und umfassen die
Ausrüstung der beiden einspurigen Tunnelröhren von je 57 km Länge sowie die
anschließenden offenen Strecken Nord und Süd von total rund 11 km Länge bis
zur Anbindung an das bestehende Bahnnetz. Im Verlaufe der nächsten Monate
erstellt die Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard das Ausführungsprojekt. Nach
der Bewilligung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) werden auf dem
Bahntechnik-Installationsplatz in Biasca die Arbeiten aufgenommen. Mit dem
Einbau der Bahntechnik über das Südportal wird in der zweiten Jahreshälfte
2009 begonnen, in Erstfeld über das Nordportal Ende 2011. Der kommerzielle
fahrplanmäßige Betrieb des Gotthard-Basistunnels beginnt voraussichtlich Ende
2017.
Allianz pro Schiene: "Infrastrukturfinanzierung neu regeln"
(02.05.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat an Bundesregierung und Bundestag appelliert, die Finanzierung der Bundesschienenwege noch in dieser Legislaturperiode "auf jeden Fall neu zu regeln". Das seit geraumer Zeit diskutierte Instrument einer "Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung" würde die Finanzzuschüsse des Bundes für den Erhalt des Schienennetzes an den Infrastrukturerfolg koppeln. Dies wäre nach Ansicht des Schienenbündnisses ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem bisherigen Verfahren, lediglich den korrekten Mitteleinsatz zu überprüfen. "Nötig ist eine mehrjährige Bereitstellung ausreichender Mittel zur Finanzierung der bestehenden Infrastruktur, eine Erfolgskontrolle der investierten Steuergelder und die Vereinbarung von Kapazitätskriterien für die Schieneninfrastruktur", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin.
Unterstützung für diese Forderung erhält das Schienenbündnis aus der
Wissenschaft. Prof. Dr. Kay Mitusch von der Technischen Universität Berlin begrüßt
die Allianz pro Schiene-Forderung nach einer "Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung" zwischen Bund und DB als "zentrales,
neuartiges Instrument". Zugleich regt er an, dabei auch die Kapazität zu
einem Kriterium zu machen. In einem Online-Interview
mit der Allianz pro Schiene sagte der Ökonom, "die Kapazität gänzlich
unreguliert zu lassen, wäre fahrlässig". Zur Ergebnisorientierung sagte
Mitusch, der für das Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) der
TU Berlin sowie die IGES Institut GmbH tätig ist: "Kapazität und Qualität
des Netzes müssen in jeder Struktur des Eisenbahnsektors kontrolliert werden,
sei sie privatisiert oder nicht, integriert oder nicht". Bislang überprüft
der Bund lediglich die sachgerechte Verwendung der bereit gestellten
Investitionsmittel, nicht jedoch den Erfolg der Maßnahmen.
Mitusch: "Zur Qualitätssicherung des Schienennetzes sind Kapazitätskriterien
unverzichtbar. Sie müssen klar vorgegeben und kontrolliert werden." Das
Problem sei, "dass es derzeit noch keine belastbaren, allgemein
akzeptierten Kriterien gibt". Allerdings lägen bereits "handhabbare"
Ansätze vor. "Wenn die Politik jetzt entscheidet, dass Kapazitätskriterien
benötigt werden, dann könnte man auf Basis der vorliegenden Methoden und
praktischen Studien vergleichsweise kurzfristig ein Kriteriensystem
erstellen", so Mitusch.
Nach Angaben der Allianz pro Schiene verlangt auch die EU-Kommission von den
Mitgliedsstaaten, stärker als bislang auf outputorientierte Qualitätskriterien
zu setzen und mit den Infrastrukturbetreibern Finanzierungsvereinbarungen mit
einer mehrjährigen Laufzeit abzuschließen. Flege: "In sieben EU-Staaten
sind Infrastrukturleistungen des Staates bereits an Qualitätskriterien geknüpft.
Deutschland sollte sich im eigenen Interesse mit einer gut gemachten Leistungs-
und Finanzierungsvereinbarung an die Spitze der Bewegung setzen."