Deutsche Bahnhöfe im europäischen Vergleich auf Spitzenposition

FRANFURT/Main - Im europäischen Vergleich haben Deutschlands Bahnhöfe die Nase vorn: Sieger bei einem vom ADAC an 23 Bahnhöfen in Europa durchgeführten Test wurde der Frankfurter Hauptbahnhof, der als einziger die Gesamtnote "sehr gut" erhielt. Auf den Plätzen zwei bis sieben folgen alle sechs weiteren in Deutschland getesteten Stationen. Verlierer im Test der 23 wichtigsten Bahnhöfe Europas wurde der französische Zughalt in Lille. Auswahlkriterien für die Bahnhöfe waren ihre Größe, Bedeutung im europäischen Schnellzugnetz und die Größe der jeweiligen Stadt.

Insgesamt wurden neun Kriterien untersucht, darunter Sicherheit, Service, Komfort, Information, Sauberkeit und faire Preise. Der Testsieger Frankfurt bekam den Angaben zufolge beste Noten in den Sparten Sicherheit, Service Bahn und Service Bahnhof, Wege innen und Wege nach außen sowie für seine Informationen. Gute Noten gab es dort für Komfort, Sauberkeit und faire Preise. Ein "gut" habe es neben Hannover, Hamburg, München, Berlin Zoo, Leipzig und Stuttgart noch für Zürich und Brüssel gegeben, hieß es. Mit "mangelhaft" schnitten hingegen die beiden Bahnhöfe in Wien, Birmingham sowie Amsterdam und Lille ab. Sie hätten grobe Mängel. Der weitgehend unüberdachte nordfranzösische Bahnhof in Lille landete wegen schlechtem Komfort auf dem letzten Platz - noch hinter dem Bahnhof von Amsterdam. Der Bahnhof in Birmingham ist neben dem Gare du Lyon in Paris laut ADAC der schmutzigste Großbahnhof Europas. London, Rom und Paris lagen mit einem "ausreichend" im Mittelfeld.

Der "ideale Bahnhof ist unter den Testbahnhöfen nicht zu finden", sagte ADAC- Vizepräsident Max Stich. Selbst der Testsieger Frankfurt am Main habe nur 85 Prozent, also 726 der möglichen 850 Punkte erreicht. "Bahnhöfe sind die Visitenkarte einer Stadt", so Stich. Insofern seien die Noten für die deutschen Bahnhöfe ein "stolzes Ergebnis", das angesichts immer wieder geäußerter Kritik in der Öffentlichkeit auch überraschend sei. Zur Verkehrsbedeutung der rund 6.000 Bahnhöfe in Deutschland wies Stich darauf hin, dass diese von jährlich 4,1 Milliarden Menschen genutzt werden. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte in einer ersten Reaktion: "Das Testergebnis des ADAC zeigt, dass wir mit unserem Modernisierungsprogramm den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Wir werden weiter massiv in die Sanierung unserer Bahnhöfen investieren - rund 700 Millionen Euro sind pro Jahr geplant. Mein Dank geht an alle beteiligten Mitarbeiter, deren Einsatz diesen Erfolg gebracht hat!"

Mit BahnCard auch Rabatte in Österreich und der Schweiz

MÜNCHEN - DB, ÖBB und SBB planen zum Fahrplanwechsel im Dezember die gegenseitige Anerkennung von Vergünstigungskarten. BahnCard-Besitzer sollen demnach auch in der Schweiz und in Österreich 25 Prozent Rabatt auf ihre Fahrscheine erhalten, ebenso sollen die ÖBB-VorteilsCard-Besitzer billiger in Deutschland und der Schweiz unterwegs sein bzw. die Besitzer eines Halbtax- oder Generalabonnements der SBB auch in Österreich und Deutschland einen 25-prozentigen Preisnachlass auf ihre Bahntickets erhalten. Die grenzüberschreitende Anerkennung von Rabattkarten ist ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen der TEE Rail Alliance, der strategischen Partnerschaft zwischen DB, ÖBB und SBB. Diese zielt unter anderem auf die Harmonisierung der Tarife ab. Erste Projekte wie die kostenlose Fahrt von Kindern, die in Begleitung ihrer Eltern reisen, sind bereits umgesetzt.

InterRail: Ein Bahn-Klassiker wird 30

FRANKFURT/Main - Ein Bahn-Klassiker wird 30 Jahre alt. Im März 1972 erfanden 23 Bahnen die "Monatskarte für Europa". Knapp 1,1 Millionen Deutsche haben seitdem ihren Kontinent mit dem InterRail-Ticket entdeckt, insgesamt verkaufte sich der Bestseller für abenteuerlustige "Euro-Trotter" mit breitem Rucksack und schmalem Geldbeutel seit seiner Einführung europaweit mehr als 7 Millionen mal. Das runde InterRail-Jubiläum haben Europas Eisenbahnen zum Anlass genommen, ein Aktions-Angebot auf den Markt zu bringen. Vom 1. April bis zum 15. Dezember gibt es einen besonders günstigen InterRail-Pass mit verkürzter Geltungsdauer von zwölf Tagen für nur 169 EUR (ab 26 Jahre: 248 EUR). Neben dieser InterRail-Geburtstagsaktion bleiben auch alle bekannten Ticket-Versionen im Angebot, unter denen sich "Eurotrotter" ihr Ticket nach Maß auswählen können.

InterRail leistete auch seinen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas: 1990, unmittelbar nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs", wurde mit 399 000 verkauften Tickets ein historischer Höchststand erreicht. Als erstes Land des früheren Warschauer Pakts trat im selben Jahr die tschechoslowakische Eisenbahn dem InterRail-"Geltungsbereich" bei. Heute gibt es auf der InterRail-Landkarte nur noch wenige "weiße Flecken" in Europa. Statt der ursprünglich 23 Länder sind heute 30 Länder mit InterRail zu erfahren, darunter auch die meisten Länder Osteuropas, ausgenommen sind nur die Staaten der ehemaligen GUS. Beliebt und als traditionelle "Exoten" können auch Marokko in Nordafrika und die gesamte Türkei – auch jenseits des Bosporus, mit dem InterRail Ticket bereist werden.

Nach rückläufigen Verkaufszahlen bis vor einigen Jahren erfreut sich InterRail seit 1997 wieder steigender Nachfrage. Im vergangenen Jahr kauften 17 313 Deutsche das Ticket, davon nutzten acht Prozent das Angebot "InterRail 26+" für Erwachsene ab 26 Jahren. Und so funktioniert InterRail: In bis zu 30 europäischen Ländern gilt es als Netzkarte für praktisch alle Bahnstrecken. Bei Fahrten innerhalb Deutschlands ist immer der halbe Preis zu zahlen. Für besondere Fernzüge – z.B. TGV in Frankreich oder X2000 in Schweden – erheben ausländische Bahnen einen Zuschlag. Die Deckpassage auf der Fähren Brindisi, Bari, Ancona – Patras, (Italien-Griechenland) ist im Preis inklusive, außerdem gewähren zahlreiche weitere Fährlinien 50 Prozent Rabatt.

Dresdener Flughafen-S-Bahn erfolgreich

DRESDEN - Mit hoch gerechnet rund 810 000 Reisenden seit der Inbetriebnahme am 24. März 2001 hat die neue S-Bahn aus der Dresdner Innenstadt zum Flughafen eine erfolgreiche Entwicklung genommen. Bis Jahresende 2001 waren 625 000 Fahrgäste in die roten Triebzüge vom Typ VT 642 eingestiegen. Mit einem Fahrpreis für die Gesamtstrecke von 1,50 Euro (Oberelbetarif) stellt das Angebot die preisgünstigste Flughafenanbindung bundesweit dar.

Bis Ende des Jahres laufen die Bauarbeiten zur Elektrifizierung der 14,3 Kilometer langen Strecke zwischen dem Bahnhof Dresden-Neustadt und dem Bahnhof im Flughafen-Terminal. Die Elektrifizierung ist Voraussetzung für die geplante Verlängerung der Flughafen-Linie bis Heidenau und damit die Einbindung in das elektrisch betriebene S-Bahn-Netz von Dresden. Die Bauarbeiten sind in den kommenden Monaten mit einigen Einschränkungen im Betrieb der halbstündlich verkehrenden Züge zwischen dem Flughafen und der Innenstadt verbunden. Um diese Beeinflussung so weit wie möglich zu reduzieren, werden die notwendigen Sperrpausen in den Nachtstunden eingelegt. Insgesamt fließen bis Ende 2002 rund 50 Millionen Euro in das Vorhaben, das der Freistaat Sachsen finanziert.

UBB und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnen langfristigen Verkehrsvertrag

SCHWERIN - Die Usedomer Bäderbahn (UBB) - ein Tochterunternehmen der DB - und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben Mitte März einen langfristigen Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Vorpommern geschlossen. Dieser regelt Umfang und Qualität der Verkehrsleistungen des Unternehmens. Die UBB wird in den kommenden 10 Jahren jährlich 1,5 Millionen Zugkilometer in Vorpommern fahren. Die Züge der UBB verkehren auf der Insel Usedom und auf dem Festland weiter bis nach Züssow. Ab 22. September 2002 werden die Züge der UBB im 2-Stundentakt durchgehend von Ahlbeck Grenze auf der Insel Usedom bis nach Stralsund fahren. Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 wird die UBB die Strecke Stralsund-Barth ebenfalls im 2-Stundentakt bedienen.

"Mit der Erweiterung der befahrenen Strecken auf dem Festland entsteht eine attraktive Direktverbindung zwischen den Urlaubsregionen Usedom und Darß sowie zur Hansestadt Stralsund mit Anschluss bis auf die Insel Rügen," betonte der Konzernbevollmächtigte der DB für Mecklenburg-Vorpommern, Horst Gibtner. Zur Aufnahme des Betriebes nach Stralsund und Barth werden weitere acht Dieseltriebwagen der Baureihe 646 beschafft. Das Land fördert die Beschaffung der rund 1,65 Millionen Euro teuren Fahrzeuge zu 50 Prozent. Bei der UBB kommen ausschließlich diese modernen Triebwagen zum Einsatz. Die Züge sind komfortabel und behindertengerecht ausgestattet und verfügen über eine Klimaanlage, Mehrzweckabteil und niederflurige Einstiege. Die Fahrzeuge werben mit der blauen UBB-Welle auf weißem Grund für die Ostsee-Ferienregion in Vorpommern.

Noch 1992 stand die Eisenbahn auf Usedom vor dem wirtschaftlichen und technischen k.O. und sollte stillgelegt werden. Heute gehört die UBB zu den führenden Nahverkehrsunternehmen der Region. Durch Modernisierungen am Streckennetz, den Einsatz neuer Fahrzeuge und eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen wurde aus der alten Reichsbahn ein modernes Verkehrsunternehmen. Durch die Verbesserung des Angebotes in Vorpommern erwartet die UBB weitere Fahrgaststeigerungen. Im Jahr 2001 wurden in den Zügen der UBB 2,7 Millionen Reisende gezählt, das sind 720.000 Fahrgäste mehr als im Jahr zuvor. Durch umfangreiche Investitionen in neue Fahrzeuge und in das Streckennetz konnte bisher kontinuierlich eine Steigerung der Fahrgastzahlen erreicht werden.

Neues e-Ticketing-System beim RMV

FRANKFURT/Main - Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Hanauer Straßenbahn AG (HSB) haben ein Pilotprojekt für ein neues e-Ticketing-System gestartet. Dieses Pilotprojekt ist der Prototyp für ein umfassendes e-Ticketing-System für die gesamte RMV-Region, einer der größten Nahverkehrsregionen Europas. Das neue System von T-Systems und Cubic Transportation Systems (CTSL) beinhaltet moderne Technologie, einschließlich eines Mikroprozessors, einer Dual-Interface-SmartCard (kontakt-kontaktlos) und Fahrkartenkontrollautomaten für Busse. Diese prüfen die Fahrausweise beim Ein- und Aussteigen. Außerdem ermöglichen die Automaten den Einsatz von Streckentarifen (wie z. B. Zonen) ohne Einbeziehung des Fahrers. Die Verkehrsunternehmen können so flexibler und rentabler werden.

Das neue e-Ticketing-System wurde in über 60 Bussen der Hanauer Straßenbahn AG (HSB) in Hanau installiert. Da die Sicherheitsmerkmale der Dual-Interface-SmartCard mit denen der elektronischen "Geldbörsen" wie der GeldKarte kompatibel sind, bietet sie neben dem Einsatz in Verkehrsmitteln zahlreiche andere Anwendungsmöglichkeiten. Das Pilotprojekt unterstützt auch einen Standard für ein landesweites e-Ticketing- System, der vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen gefördert wird. Die Kontrollautomaten für Ein- und Ausstieg von Cubic werden außerdem bei den derzeitigen Projekten in den USA eingesetzt werden, bei denen alle Busse und Eisenbahnen in Washington D.C., Maryland und Nord-Virginia miteinander verbunden werden sollen.

Deutsche Bahn stellt sich auf Sommerzeit ein

FRANKFURT/Main - Am kommenden Wochenende in der Nacht vom Samstag auf Sonntag werden die Uhren in Mitteleuropa auf Sommerzeit umgestellt. Bei der Deutschen Bahn AG werden rund 120.000 Uhren in Bahnhöfen und Diensträumen sowie in Automaten, Informations- und Steuerungssystemen, die teilweise rund um die Uhr im Echtzeitbetrieb laufen, um eine Stunde vorgestellt.

Als Taktgeber für die automatische Umstellung fungiert die atombetriebene "Mutteruhr" der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Diese Uhr versendet ein Funksignal, das via Langwellensender der Deutschen Telekom in Mainflingen (Hessen) über einen Radius von rund 1500 Kilometern bundesweit verbreitet wird. Dieses Signal wird bei der Deutschen Bahn von 2590 Mutteruhren aufgenommen und von dort jeweils spinnennetzähnlich an alle anderen Uhren im Bereich der Bahn weitergegeben. Die Anpassung aller Uhren dauert etwa eine Stunde.

Von der Zeitumstellung sind in der Nacht vom 30. auf den 31. März auch rund 50 Fernreisezüge der Deutschen Bahn betroffen. Diese verkehren nach der Zeitumstellung in der Regel nominell 60 Minuten später. Fast alle betroffenen Schlaf- und Liegewagenzüge erreichen trotz der "fehlenden Nachtstunde" fast pünktlich ihr Ziel, da bei diesen Nachtzügen in der Regel längere Standzeiten eingeplant sind, um den Reisenden möglichst lange Ruhezeiten im Zug anbieten zu können.

Stärkung des Personenverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern

SCHWERIN - Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommerns und die DB haben eine Stärkung des Personenverkehrs in und für Mecklenburg-Vorpommern vereinbart. Mit attraktiven Fern- und Regionalverbindungen sollen weitere Urlauber und Einheimische zum Umsteigen auf die Bahn bewogen werden. Das gemeinsam von Land und Bahn entwickelte Angebot hat im vergangenen Jahr allein im Nahverkehr mit dem neuen Linienkonzept zu einer Steigerung der Nachfrage von 30 Prozent geführt. Mit den jetzt vereinbarten Neuerungen wird für das Jahr 2002 und auch für den neuen Fahrplan in 2003 mit weiterem Fahrgastzuwachs gerechnet.

Im Fernverkehr werden die beliebten InterRegios zwischen Hamburg und Schwerin sowie das InterCity-Zugpaar "Rügen", das den Großraum Rhein/Ruhr mit der Insel Rügen verbindet, zum Fahrplanwechsel im Dezember gebündelt und zur reinen IC-Linie 26 Stralsund - Rostock - Hamburg - Hannover - Frankfurt/Main - Karlsruhe aufgewertet. Zwei Zugpaare werden bis Binz bzw. Konstanz verlängert. Damit ist der gesamte südwestdeutsche Raum umsteigefrei an Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen. In Hamburg bestehen weiterhin Anschlüsse in Richtung Ruhrgebiet. Ferner wird die RegionalExpress-Linie Hamburg - Schwerin bis Rostock verlängert. Ab Dezember 2002 wechseln sich die Züge der RE 1 mit den Zügen der neuen IC-Linie 26 ab. Die Fahrzeit der IC-Züge zwischen Rostock und Hamburg beträgt etwa 2 Stunden 15 Minuten.

Auch in dieser Saison wird es wieder spezielle Angebote für Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern und für die Besucher der Ostseeküste geben. Der "Urlaubsexpress Mecklenburg-Vorpommern" wird bereits im fünften Jahr wieder die Urlauber aus dem Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen in der Zeit vom 1. Juni bis zum 28. September 2002 immer am Samstag direkt bis an ihr Reiseziel bringen. Zielorte sind beispielsweise Schwerin, Rostock, Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Greifswald, Wolgast, Zinnowitz und Seebad Heringsdorf auf Usedom. Eine neue Fernverkehrsverbindung an den Wochenenden der Saison erhält auch die Insel Usedom. Ab 2003 wird freitags Nachmittag von Hamburg ein IC nach Heringsdorf fahren. Rückfahrt ist am Sonntag - für Kurzurlauber aus dem Raum Hamburg aber auch aus dem Westen und Nordwesten Deutschlands ein zusätzliches attraktives Angebot.

Großer Nachfrage erfreut sich der Warnemünde-Express von Berlin Ostbahnhof direkt bis nach Warnemünde. Er wird auch 2002 jeweils samstags und sonntags verkehren. Der zunächst für die Sommersaison vorgesehene Zug hat sich auch in den Wintermonaten gut bewährt. Das Land Mecklenburg - Vorpommern bestellt diesen Zug nunmehr ganzjährig. Im Sommer fährt der Zug wieder mit 10 Wagen, davon 2 Fahrradwagen. Aber auch ein Tagesausflug von Berlin nach Heringsdorf ist mit dem immer am Wochenende eingesetzten "Usedom-Express" einfach machbar. Der Zug fährt direkt von Berlin bis zu den Seebädern auf der Insel Usedom. Der Zug verlässt ab 4. Juli 2002 bis zum 18. August 2002 täglich um 7.40 Uhr den Bahnhof Berlin Zoo und erreicht das Seebad Heringsdorf gegen 12.03 Uhr. Zurück geht es um 17.48 Uhr ab Heringsdorf.

Ab Herbst wird zudem die Usedomer Bäderbahn (UBB), ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, ihr Angebot auf dem Festland erweitern. Im 2-Stundentakt fahren die modernen Triebwagen der UBB täglich ab 22. September 2002 bis nach Stralsund und ab 15. Dezember 2002 weiter bis nach Barth. Mit dieser Erweiterung entsteht eine attraktive Direktverbindung zwischen der Insel Usedom, der Hansestadt Stralsund und Barth als Eingangstor zur Halbinsel Darß.

Mehdorn: Lkw-Maut wichtiger Schritt in die richtige Richtung

BERLIN - Die DB hat die Entscheidung von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat begrüßt, ab 2003 eine Lkw-Maut einzuführen. Bahnchef Hartmut Mehdorn erklärte: "Das ist ein sehr wichtiger erster Schritt auf dem Weg, die Rahmenbedingungen für mehr Verkehr auf der Schiene zu verbessern." Nachdem die Bundesregierung bereits bei den Infrastrukturinvestitionen die Weichen neu zugunsten des jahrzehntelang vernachlässigten Systems Schiene gestellt habe, sei die beschlossene Lkw-Maut nun ein Einstieg, um zu fairen Wettbewerbsbedingungen zwischen Schiene und Straße zu kommen.

DB Cargo sei im Moment gerade mit Hochdruck dabei, die gesamten Produktionsprozesse auf mehr Qualität in Sachen Angebot, Schnelligkeit und Pünktlichkeit auszurichten, um mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bekommen. Eine von der Bundesregierung angestrebte Verdoppelung des Güterverkehrs auf der Schiene bis 2015 sei ein ehrgeiziges Ziel. Mehdorn: "Aber wir und die anderen Bahnen wollen alles dafür tun. Da ziehen wir mit unseren Wettbewerbern durchaus an einem Strang und arbeiten vielfach gut zusammen." Um nennenswert mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bekommen, müsse der von der Bundesregierung jetzt beschrittene Weg der Verbesserung der Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen konsequent weiter beschritten werden - und zwar national wie europäisch.

Auch die Bahngewerkschaft Transnet und die Vereinigung "Allianz pro Schiene" begrüßten das Votum für die Maut als "vernünftige Richtungsentscheidung". Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Verkehrsclub Deutschland erklärten, nun könne die "Entlastung" der Straßen beginnen, kritisierten zugleich aber die von der Bundesregierung geplante Entlastung der Fuhrunternehmer durch eine Senkung der Mineralölsteuer.

Keine Einigung bei Bundesmitteln für Nahverkehr in Sicht

BERLIN (Reuters/eig. Ber.) - In dem monatelangen Streit um die Bundesmittel zur Finanzierung des Nahverkehrs hat sich auch am Freitag im Bundesrat keine Einigung abgezeichnet. Ein von Schleswig-Holstein eingebrachter Kompromissvorschlag fand keine Mehrheit: Danach sollte der Bund den Ländern jährlich rund 6,75 Milliarden Euro überweisen. Darüber hinaus sollte die Summe jährlich um 1,5 Prozent quasi als Inflationsausgleich angehoben werden. In Regierungskreisen hieß es, der Bund hätte diesen Vorschlag mitgetragen. Bisher hatte der Bund den Ländern beim Nahverkehr lediglich 6,5 Milliarden Euro angeboten und jährliche Erhöhungen abgelehnt. Dies war in den Ländern auf Widerstand gestoßen, die dem so genannten Regionalisierungsgesetz im Bundesrat zustimmen müssen. Die Länder wiederum hatten rund sieben Milliarden Euro und eine Erhöhung parallel zur Steigerung des Umsatzsteueraufkommens verlangt. Dieser Anpassungs-Modus entspricht der bisherigen Regelung. Damit konnten sie sich aber ebenfalls nicht durchsetzen.

Bahn setzt zu Ostern Entlastungszüge ein

BERLIN - Rund um die Osterfeiertage setzt die DB im Fernverkehr rund 30 zusätzliche Züge ein. Darüber hinaus werden 21 ICE-T mit Neigetechnik jeweils mit einem zusätzlichen Zugteil verstärkt. Damit stehen Osterurlaubern auf der Schiene rund 14.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung. Allein am Gründonnerstag stockt die Bahn ihr Angebot um 13 Züge auf, darunter 6 ICE. Als Hauptrückreisetag erwartet die Deutsche Bahn den Ostermontag und setzt daher 15 zusätzliche Züge ein. Speziell an diesen beiden Tagen werden auch 10 ICE-T jeweils um einen zusätzlichen Zugteil verstärkt.

Die Bahn mobilisiert über Ostern im Fernverkehr alle verfügbaren Züge und Wagen, um auf den wichtigen Hauptstrecken Hamburg - München, Berlin - München und Dresden - Frankfurt am Main größtmögliche Kapazitäten anzubieten. Bei entsprechender Nachfrage ist kurzfristig der Einsatz weiterer Züge möglich. Die Bahn empfiehlt allen Fahrgästen, wegen des erwarteten starken Reiseverkehrs über die Ostertage möglichst nicht ohne Reservierung auf Reisen zu gehen. An allen DB-Schaltern, in Reisebüros mit DB-Lizenz und telefonisch bei der DB-Hotline unter 01805/99 66 33 können Plätze auch für die zusätzlichen Züge gebucht werden. Wer den Verkehrsspitzenzeiten ausweichen möchte, kann in aller Regel am Nachmittag des Karfreitags und am Vormittag des Ostermontags mit weniger stark frequentierten Zügen rechnen.

Neue Konditionen beim Bayern- und Sachsen-Ticket ab 1. April 2002

MÜNCHEN - Der Preis bleibt erhalten, aber die Konditionen ändern sich: ab 1. April 2002 können neben den Eltern bzw. einem Elternteil auch Großeltern bzw. ein Großelternteil mit beliebig vielen eigenen Enkelkindern gemeinsam das Bayern- bzw. Sachsen-Ticket nutzen. Zum 1. April verändert sich auch die Altersgrenze für Kinder entsprechend der Neuregelung beim Schönes-Wochenende-Ticket. Bisher lag sie bei 17 Jahren, ab April bis einschließlich 14 Jahre. Während der Preis für das Schönes-Wochenende-Ticket allerdings ab 1. April auf 28 Euro steigt, bleibt der Preis für die beiden Ländertickets stabil bei 21 Euro.

Das kostengünstige Bayern-Ticket wurde im März 1997 im Freistaat Bayern nach dem Bayern-Takt eingeführt. Ziel war, von Montag bis Freitag für den Einkaufs- und Freizeitverkehr eine preisliche Alternative zum Auto anzubieten. Nach den neuesten Verkaufszahlen ist dieses gemeinsame Ziel der Bayerischen Staatsregierung und der Deutschen Bahn AG mehr als erreicht worden. Auch letztes Jahr wurde das Bayern-Ticket wieder über eine Million Mal verkauft. Bayern war mit das erste Bundesland, das ein sogenanntes Länderticket eingeführt hat. Inzwischen bieten fast alle Bundesländer vergleichbare Tickets an.

Das Bayern- und das Sachsen-Ticket gelten Montag bis Freitag von 9.00 Uhr morgens bis 3.00 Uhr des Folgetages in allen Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn (RB, RE, IRE) und der S-Bahn im jeweiligen Bundesland. Das Bayern-Ticket kann darüber hinaus auch für die 2. Klasse des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) und im Verkehrsverbund des Großraum Nürnberg (VGN) genutzt werden. Über Bayern hinaus gilt das Angebot zusätzlich auf der Strecke Lindau – Memmingen über Kißlegg sowie bis Ulm, Kufstein und Salzburg und auf der Außerfernbahn von Kempten nach Garmisch-Partenkirchen über Reutte in Tirol. Auf den Strecken der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, der Regental Bahnbetriebs GmbH und der Kahlgrund Verkehrsgesellschaft mbH wird das Ticket ebenfalls anerkannt. Das Sachsen-Ticket wird außer im Freistaat selbst auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt anerkannt. Besonderheit speziell des Sachsen-Tickets: Gegen einen Aufpreis von 13 Euro können auch InterRegio-Züge des Fernverkehrs genutzt werden.

100 Jahre SBB: Gelbe Zwillings-Lokomotive der Post zum Jubiläum

BERN - Die Schweizer Post gratuliert den SBB zum 100-jährigen Bestehen. Aus diesem Anlass wurde am heutigen Freitag im Depot des Bahnhofs Bern die gelbe Zwillings-Lokomotive der Post eingeweiht. Sie ist gleich gestaltet wie die rote SBB-Jubiläumslok, allerdings ganz in der gelben Farbe der Post. Ein originalgetreues Modell (Spur H0) der Postlokomotive soll außerdem in den Modellbahn- und Spielwarenfachhandel kommen. In ihren Grußworten blickten Ulrich Gygi und Benedikt Weibel, die Konzernleiter der Post und SBB, auf die seit 100 Jahren bewährte Zusammenarbeit der beiden Firmen als Partner im Kunden- und Lieferantenverhältnis, aber auch als Konkurrenten im öffentlichen Personenverkehr zurück.

Seit es in der Schweiz Eisenbahnen gibt, befördert die Post ihre Güter mit der Bahn. Nach der Gründung der SBB vor 100 Jahren war sie die erste Dauerkundin des jungen Unternehmens. Auf den Schweizer Bahnhöfen arbeiten Post- und Bahnangestellte seit Beginn an zusammen. Das bestimmte schon der erste Vertrag zwischen der Post und den SBB, der am 6. November 1903 unterzeichnet wurde. Darin wurde auch festgehalten, dass durch den Postdienst keine Zugverspätungen eintreten sollen und das Bahnpersonal beim Ein- und Ausladen der Postwagen mithelfen soll. Benedikt Weibel erinnerte in seinem Rückblick auf die 100-jährige Zusammenarbeit daran, dass die SBB Postsendungen bis 1951 von Staates wegen unentgeltlich zu befördern hatten.

Heute ist die Schweizerische Post eine der grössten Kundinnen der SBB. Täglich werden mit 143 Zügen und rund 500 Eisenbahnwagen 3000 Tonnen Briefe, Pakete und Zeitungen auf dem Schweizer Schienennetz transportiert. Das sind rund zwei Drittel des gesamten Transportvolumens der Post. Auch in Zukunft setzt die Post für den Postsachentransport in hohem Maße auf die Bahn.

Gerichtsurteil: Bahn darf Obdachlosenwerbung nicht verhindern

KASSEL - Das Landgericht Kassel hat heute entschieden, dass die DB einzelnen Pächtern von Werbeflächen nicht untersagen darf, Plakate mit dem Slogan "Wer nicht konsumiert muss raus" auf Bahngelände zu kleben. Damit wurde einem Antrag der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG) stattgegeben. Diese hatte eine bundesweite Plakataktion gegen die Vertreibung Obdachloser aus Bahnhöfen initiiert und dazu bei einer Firma Plakatflächen auf bahneigenen Arealen in der Umgebung von Bahnhöfen angemietet. Die Bahn hatte verlangt, die Plakate abzuhängen oder zu überkleben.

Das Gericht entschied, die Bahn dürfe nicht in bestehende Verträge eingreifen. Zudem müsse auf dem Bahngelände eine "angemessene freie Meinungsäußerung" möglich sein. Für Verstöße gegen die einstweilige Verfügung drohte das Gericht ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro an. Den Anstoß zu der Plakataktion hatte eine Äußerung von Bahnchef Hartmut Mehdorn im Oktober letzten Jahres gegeben, dass die kostenlose Ausgabe von Essen in den Bahnhofsmissionen Obdachlose anziehe. Die Plakate wurden in etwa 100 Städten angebracht. Auf ihnen ist ein Obdachloser zu sehen. Die Bildunterschrift lautet: "Die Entdeckung Bahnhof - Wer nicht konsumiert muss raus".

In einer Stellungnahme erklärte die Bahn inzwischen, sie halte die Entscheidung für falsch und werde dagegen Berufung einlegen. Der Richterspruch sei für die Bahn vor allem deshalb problematisch, weil damit erlaubt werde, Falschaussagen per Plakat zu verbreiten. Niemand könne von der Deutschen Bahn verlangen, dass auf Bahngelände Plakate ausgehängt würden, die die DB diffamierten. Der Slogan "Wer nicht konsumiert muss raus" entspreche nicht den Tatsachen. Grundsätzlich sei in den Bahnhöfen jeder willkommen, der sich an die Hausordnung halte, völlig unabhängig davon, ob er konsumiere oder nicht. Die Bahn schreite nur ein, wenn gegen die Hausordnung verstoßen wird oder Reisende belästigt werden. Klar sei aber, dass die Bahn in den Bahnhöfen kein Betteln akzeptiere, hieß es weiter. Auch könnten Bahnhöfe keine dauerhaften Aufenthaltsorte und Schlafstätten für Wohnungslose sein. Im Übrigen sei die Aussage des Plakates auch eine Herabwürdigung der Arbeit Bahn-Mitarbeiter, die für Sicherheit und Ordnung auf den Bahnhöfen sorgen müssten.

Frischer Wind auf der Wiesentalstrecke

STUTTGART - Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Rathaus in Weil am Rhein infomierten gestern Dr. Willy Pastorini, Leiter Regionalnetz Südbaden der DB Netz AG, und Wilfried Klindt, Bahnhofsmanagement Basel, über den Planungsstand für die Ertüchtigung der Wiesentalbahn und der Strecke Weil – Lörrach zu S-Bahn-Strecken. Für das Projekt Regio-S-Bahn werden unter anderem der Streckenabschnitt Lörrach Stetten – Haagen zweigleisig ausgebaut und im Bereich der Fahrbahn Weichen verlegt und Geschwindigkeitserhöhungen vorgenommen. Darüber hinaus werden vier Haltepunkte an der Strecke neu errichtet und bei den bestehenden Bahnhöfen und Haltepunkten die Bahnsteige einheitlich auf 55 cm erhöht.

Eine weitere wesentliche Verbesserung der Bahninfrastruktur im Wiesental bedeutet der Bau des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) in Lörrach, von dem aus die beiden Strecken ferngestellt werden. Im Zusammenhang mit diesen beiden Projekten werden zahlreiche Bahnübergänge erneuert bzw. modernisiert. Insgesamt werden rund 19 Millionen Euro in das Projekt Regio-S-Bahn investiert, die hauptsächlich vom Bundesland Baden-Württemberg aufgebracht werden. Für den Bau des ESTW Lörrach entstehen Gesamtkosten von 14 Millionen Euro, die die Deutsche Bahn und der Bund tragen. Die Kosten für die Modernisierung weiterer Bahnübergänge betragen rund 3,45 Millionen Euro, die zwischen Bahn, Bund, dem Land und den regionalen Straßenbaulastträgern aufgeteilt werden. Als Beginn für die Baumaßnahmen ist Anfang 2003, die Inbetriebnahme ist im Mai 2004 vorgesehen.

Für mehr Komfort auf der Wiesentalstrecke sollen außerdem die neuen Triebzüge der Baureihe ET 425/426 sorgen, sofern die DB den Auftrag für den Betrieb dieser Linie erhält. Die beiden Triebzüge unterscheiden sich im Wesentlichen in der Größe (ET 425 : 4 teiliger Zug; ET 426 : 2 teiliger Zug), ihre Innenausstattung ist jedoch weitgehend identisch. Die vom Konsortium Siemens/Bombardier hergestellten Züge verfügen über luftgefederte Drehgestelle und sind so besonders laufruhig unterwegs. Eine Klimaanlage und die gute Wärme- und Schalldämmung im Fahrzeuginneren ermöglichen angenehmes Reisen zu jeder Jahreszeit. Ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Innen- und Außenanzeigen sowie digitalisierten Lautsprecherdurchsagen hält die Fahrgäste auf dem Laufenden. Mit besonders breiten Türen, einer entsprechend ausgestatteten Toilette und Hubschwenkliften an den vorderen Einstiegen sind die Züge auch für mobilitätseingeschränkte Reisende gut zu benutzen. Die durchgängige Transparenz sowie Notrufeinrichtungen in den Einstiegsbereichen, über die der Lokführer erreicht werden kann, sorgen für Sicherheit im Zug.

Wien: Startschuss für Airport Express gefallen

WIEN - Die Flughafen Wien AG und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben Mitte März die "City Air Terminal GmbH" (CAT) gegründet. Das neue Eisenbahnverkehrsunternehmen wird ab 14. Dezember 2003 den neuen Airport Express betreiben, der für den Weg zwischen Wiener Innenstadt und Flughafen statt heute 30 nur noch gut 15 Minuten benötigt. "Wir freuen uns, dass die ÖBB gemeinsam mit dem Flughafen ein Produkt schaffen werden, das es in dieser Form weltweit erst dreimal gibt", so ÖBB-Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt. An der CAT sind die Flughafen Wien AG mit 50,1 Prozent und die ÖBB mit 49,9 Prozent beteiligt.

Die Schnellbahnverbindung S7 nutzten bisher nur 6 Prozent der Fluggäste. Schon im ersten Betriebsjahr (2004) des Airport Express sollen 10 Prozent der Fluggäste dieses neue Verkehrsmittel zusätzlich zur S7 nutzen. Nach vorsichtigen Schätzungen rechnet die CAT im ersten vollen Betriebsjahr mit mehr als 800 000 Fahrgästen. Langfristig soll der Marktanteil auf der Schienenverbindung zum Flughafen auf den internationalen Spitzenwert von 35 Prozent gesteigert werden. Auf der neuen Verbindung sollen die Züge ohne Zwischenhalt im Halbstundentakt verkehren. In den Projektgesamtkosten von 17,8 Millionen Euro sind nicht nur die Anschaffung der drei Zuggarnituren, sondern auch die notwendigen Umbauten in den Bahnhöfen Wien Mitte und Flughafen enthalten.

In beiden Bahnhöfen sind speziell adaptierte Bahnsteige für den Airport Express reserviert. In der ersten Ausbaustufe wird es am Bahnhof Wien Mitte mehr als zehn Check-in Schalter geben. Passagiere können dort ihr Gepäck aufgeben und erhalten die Bordkarte für den Flug. Den strengen Sicherheitsaspekten der Luftfahrt Rechnung tragend, wird das aufgegebene Gepäck in eigens dafür vorgesehenen Containern in einem nicht zugänglichen Zugabteil transportiert und bei der Ankunft in das Gepäckfördersystem des Flughafens eingespeist.

Hohen Reisekomfort garantieren der Einsatz von modernsten speziell adaptierten und neu designten Doppelstockwaggons und "First Class" Bestuhlung für 150 Fahrgäste mit extrabreiten Sitzen (2 + 1 Konfiguration) und einer bequemen Gangbreite von 1,2 Meter. Die Züge sind mit einem Fahrgastinfosystem ausgerüstet, das die Passagiere auf der kurzen Fahrzeit zum Flughafen über LCD Bildschirme mit flugplanrelevanten Daten wie zum Beispiel Verspätungen oder Wechsel des Abfluggates informiert. Insgesamt wird die CAT über drei Zuggarnituren verfügen, wobei zwei Züge für den täglichen Einsatz und eine Garnitur als Reserve vorgesehen sind. Der Airport Express ist nach Heathrow- und Gatwick-Express in London sowie der Airport Express Line Hongkong weltweit der vierte Airrail-Link, der diesen exklusiven Service den Fluggästen bereits in der Innenstadt anbietet.

Sicherheitscharta: SBB dulden keine Gewalt in den Zügen

BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen der zunehmenden Gewalt gegen Personal und Passagiere in den Zügen entgegentreten. In einer gestern unterzeichneten Charta verpflichten sich die SBB, für eine verbesserte Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln zu sorgen. "Wir dulden keine Gewalt in den Zügen", erklärte SBB-Chef Benedikt Weibel. Die wachsende Aggression gegen Zugpersonal und Fahrgäste beobachte er mit "großer Besorgnis". Daher hätten die SBB bereits vor geraumer Zeit mit verschiedenen Aktionen und Maßnahmen reagiert. Bereits seit dem Jahr 2000 werde das Zugpersonal im Umgang mit Gewalt geschult. Zudem würden die Stichkontrollen und die Einsätze der Bahnpolizei verstärkt. Schließlich laufe in der Westschweiz ein Versuch mit Kameraüberwachung im Zug. Die Charta, mit der sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer der Verkehrsunternehmen verpflichten, Maßnahmen gegen die zunehmende Gewalt und Aggression in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ergreifen, soll auch von anderen Anbietern des öffentlichen Verkehrs unterzeichnet werden.

Nach Zugunglück in Chiasso: Alle Züge verkehren wieder normal

CHIASSO - Genau einen Monat nach dem Zugunglück in Chiasso konnte heute der Bahnverkehr zwischen Chiasso und Como wieder in vollem Umfang aufgenommen werden. Die Sicherungsanlagen, die in der Einfahrt in den Bahnhof Chiasso von Como her in großem Umfang zerstört worden waren, sind wieder aufgebaut. Dank der großen Anstrengungen der Mitarbeiter der SBB und der italienischen Staatsbahnen FS konnten die internationalen Personenzüge bereits zwei Tage nach dem Unglück wieder Richtung Como geführt werden. Der Regionalverkehr zwischen Chiasso und Como wird seit dem 13. März wieder komplett auf der Schiene abgewickelt. Eingeschränkt blieb noch der Güterverkehr. Da nun aber die beiden Tunnels Monte Olimpino eins und zwei wieder befahren werden können, sind auch diese Einschränkungen aufgehoben.

Das Unglück in Chiasso ereignete sich am 22. Februar 2002 kurz vor 23.00 Uhr. Ein Güterzug mit italienischer Lokomotive stieß bei der Einfahrt in den Bahnhof Chiasso von Italien her mit einer entgegenkommenden italienischen Lokomotive zusammen. Der Güterzug wurde auseinander gerissen, einige Wagen entgleisten. Dabei wurde ein ehemaliges Stellwerkgebäude zerstört, das als Aufenthaltsraum für das Bahnpersonal diente. Zwei italienische Lokomotivführer starben an der Unfallstelle. Zudem wurden insgesamt fünf Personen verletzt. Die genaue Unfallursache ist noch nicht bekannt, die Untersuchung ist noch im Gang.

Zugverkehr auf der linken Rheinstrecke beeinträchtigt

FRANKFURT/Main - Nach einem neuen Erdrutsch zwischen Boppard und Werlau bei St. Goar ist erneut ein Gleis der linken Rheinseite zwischen Koblenz und Mainz gesperrt. Wie die DB mitteilte, werde die Sperrung voraussichtlich 4 Wochen andauern. Durch die eingeschränkte Gleiskapazität und die notwendigen Umleitungen seien Zugverspätungen zwischen 15 und 25 Minuten im Nah- und Fernverkehr leider unvermeidlich.

So werden die Fernverkehrszüge der IC-Linie 1 (Hamburg - Köln - Frankfurt Flughafen - Basel) sowie der IC-Linie 2 (Dortmund - Stuttgart - München) zwischen Koblenz und Mainz bzw. in der Gegenrichtung über die rechte Rheinstrecke umgeleitet. Dies bringt Verspätungen von bis zu 25 Minuten mit sich. Die IC/ICE-Verkehre der IC-Linie 5 (Leipzig - Dortmund - Frankfurt - Passau) und der ICE-Linie 10 (Berlin - Köln - Frankfurt Hbf - Nürnberg/München) verkehren in beiden Richtungen auf dem Regelweg auf der linken Rheinseite. Hier ist wegen des eingleisigen Streckenabschnittes jedoch auch mit Verspätungen von rund 15 Minuten zu rechnen.

Die InterRegio-Züge der Linie 23 (Norddeich - Münster - Karlsruhe) verkehren ebenfalls auf dem Regelweg und bedienen somit alle Haltebahnhöfe zwischen Koblenz und Mainz bzw. in der Gegenrichtung. Auch der Nahverkehr verkehrt wie gewohnt auf der linken Rheinseite. Für die InterRegio- und Nahverkehrszüge werden gleichfalls Verspätungen von bis zu 15 Minuten auftreten. Informationen erhalten die Fahrgäste unter der Service-Nummer 01805/996633. In den kommenden vier Wochen wird in dem betreffenden Abschnitt zwischen Boppard und Werlau Erdreich abgetragen. Weitere Geröllabgänge sollen damit zukünftig vermieden werden.

Bahnhofsoffensive Graz Hbf: Rohbau in Rekordzeit fertiggestellt

GRAZ - Voll im Zeitplan befindet sich der Umbau des Grazer Hbf im Rahmen der Bahnhofsoffensive. Seit dem Startschuss für den Bahnhofsumbau im Juli 2001 wurde mit Nachdruck an der Realisierung der neuen Gebäudeteile gearbeitet. Über 4.900 m³ Stahlbeton und 520 t an Stahlkonstruktionen wurden seitdem eingebaut. Nicht nur die Neuerrichtung, sondern auch die Umbauarbeiten an der bestehenden Bausubstanz waren zentrale Punkte in der Realisierung des neuen Grazer Hbf. Die beauftragten Baufirmen, aber auch die Mitarbeiter der ÖBB haben nun sämtliche Hochbauarbeiten in Rekordzeit fertiggestellt. Mittlerweile begann auch die Installation der gesamten Haustechnik.

Die hell gestaltete Bahnhofshalle wird für die Reisenden besonders übersichtlich ausgestattet. Auch das Reiseservice – Center wird neu gestaltet. Durch den Branchenmix im Erdgeschoss der Shopping- und Gastro-Mall in Verbindung mit den ÖBB- Serviceeinrichtungen entsteht nicht nur für Bahnkunden ein optimales Betreuungszentrum. Insgesamt vermarkten die ÖBB rund 7.000 Quadratmeter Gewerbeflächen im neuen Grazer Hbf. Im November 2002, noch bevor Graz Kulturhauptstadt Europas ist, soll das gesamte Umbauprogramm abgeschlossen sein.

DB AutoZug kooperiert mit LEGOLAND

MÜNCHEN - Das DB ReiseZentrum im Hauptbahnhof von München hat vorübergehend ein neues Wahrzeichen: Der Zugbegleiter der DB AutoZug GmbH, "Cookie", steht dort in Überlebensgröße aus LEGO-Steinen. Der lustige "Zugvogel", den es bisher schon in einer Stofftier-Version gab, wirbt bis Ende April als Großfigur sowohl für Reisen im DB AutoZug, als auch für das erste LEGOLAND auf deutschem Boden, das im Mai bei Günzburg in Bayern eröffnet wird. Gemeinsam veranstalten die DB AutoZug GmbH und LEGOLAND aus diesem Anlass ein attraktives Preisausschreiben. Die Aufgabe hat es in sich: Denn wer einen der wertvollen Preise gewinnen möchte, muss die Zahl der LEGO Steine, aus denen der "Zugvogel" der DB AutoZug GmbH gebaut ist, erraten.

Teilnahmekarten sind in jedem der bundesweit 12 DB ReiseZentren erhältlich, in denen ein "Cookie" aufgebaut ist. Der Gewinner wird mit einer Kurzreise zum LEGOLAND Billund, Dänemark oder LEGOLAND Deutschland belohnt: Dies gilt für jeweils eine ganze Familie mit zwei Erwachsenen und bis zu drei Kindern, die sich über kostenlose Bahnanreise, freien Eintritt und eine Übernachtung freuen können. Weitere, der insgesamt 369 Preise, sind LEGO-RACERS Baukästen und der "Cookie" als Schlüsselanhänger. Einsendeschluss ist der 15. Mai 2002.

5,6 Milliarden Euro für das Schienennetz in den neuen Ländern

BERLIN - Der Bund will bis 2007 in das Schienen-Netz in den neuen Bundesländern mehr als 5,6 Milliarden Euro investieren. Dazu wurde am Mittwoch eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet, die eine Vereinbarung von 1994 verlängert, die den Einsatz von bis zu 16,9 Milliarden Euro bis Ende 2002 vorgesehen hatte. Bis dahin werden erst rund zwei Drittel der Investitionen für die Sanierung verbaut sein.

Der Bund setze damit die Zusage fort, das ostdeutsche Schienennetz an westdeutsche Qualitätsstandards anzupassen, sagte Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig. Es gehe um eine Vielzahl von Maßnahmen wie die Sanierung von Brücken, Tunneln, Stützmauern oder Signalanlagen. Die zurückliegenden Jahre hätten gezeigt, dass der investive Nachholbedarf der Schiene in Ostdeutschland sehr hoch sei. Von 1994 bis 2001 wurden nach Bodewigs Angaben rund 29,6 Milliarden Euro in die Schienenwege in der ganzen Bundesrepublik investiert, davon knapp die Hälfte in Ostdeutschland.

Die Mittel fließen unter anderem in Berlin in die S-Bahn-Sanierung und in Thüringen in zum großen Teil 40 Jahre alte Schienenverbindungen. In Mecklenburg- Vorpommern werden unter anderem die Strecken Rövershagen-Graal-Müritz, Parchim-Schwerin und Holthusen-Ludwigslust modernisiert

DB Netz führt Regionalfaktoren für Regionalnetze ein

FRANKFURT/Main - Die DB Netz AG wird zum 01. Januar 2003 Regionalfaktoren einführen, die das Trassenpreissystem strukturell ergänzen sollen. Sie bestimmen den Preis für die Nutzung eines Regionalnetzes ausschließlich für den Schienenpersonennahverkehr und tragen zur Sicherung der Infrastruktur bei. "Mit der Einführung der Regionalfaktoren wirken wir der Kostenunterdeckung der regionalen Strecken entgegen und können deren Bestand langfristig sichern", so Dagmar Haase, Vorstand Marketing, Vertrieb der DB Netz AG. "Parallel dazu organisieren wir die Netze als Profitcenter in mittelständischen Strukturen. Damit erreichen wir Rationalisierungseffekte in der Betriebsführung und der laufenden Instandhaltung."

Anlass für die Einführung der Regionalfaktoren sei die seit Jahren bestehende Kostenunterdeckung in den insgesamt rund 14000 Kilometer langen Regionalnetzen der Bahn, die man nicht länger tragen könne und wolle, sagte Haase weiter. Das finanzielle Defizit resultiere vor allem aus zwei Ursachen: Zum einen aus der geringen Zugfrequenz und den damit verbundenen niedrigen Trasseneinnahmen, zum anderen aus den hohen Betriebsführungs- und Instandhaltungskosten - etwa aufgrund alter Tunnel- und Brückenbauwerke sowie in Teilen überdimensionierter Gleisanlagen.

Die in den letzten Jahrzehnten knappen Finanzmittel für die Bahn ließen oft nur eine punktuelle Modernisierung der Infrastruktur in der Fläche zu. Dies soll sich nun mit Hilfe der zusätzlichen Einnahmen ändern. Die mit den Regionalfaktoren eingenommenen Gelder kommen den Regionalnetzen zugute. Die DB Netz AG hat ihre Kunden ebenso wie Bund und Länder über die Einführung der Regionalfaktoren informiert. Die bereits veröffentlichte CD-ROM zur Trassenpreiskalkulation und der Trassenpreisrechner im Internet werden neu aufgelegt bzw. angepasst und um die Angaben der Regionalfaktoren ergänzt.

400 000 Beschwerden gegen DB

BERLIN - Bei der DB sind im vergangenen Jahr 400 000 Beschwerden von Kunden eingegangen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf einen Bahn-Sprecher. Die meisten Fahrgäste hätten über verpasste Anschlüsse, zu hohe Ticketpreise und unübersichtliche Tarife geklagt. Zudem seien schlechter Service, verschmutzte Züge und Verspätungen Anlässe für Beschwerden. Die Bahn befördert laut "Focus" 1,7 Milliarden Fahrgäste im Jahr. Nach den Worten einer Bahnsprecherin ist die Zahl der Beschwerden im Vergleich zum Jahr 2000 in etwa gleich geblieben. Die Bahn wertete das als Hinweis darauf, "dass die Kunden unverändert an uns herantreten". Die Bahn könne so sehen, wo etwas im Argen liege und die Probleme abstellen. "Es ist aber Wunschdenken, dass man von heute auf morgen alles ändern kann", sagte die Sprecherin. Die Bahn unterhält 25 Beschwerdezentren für ihre jährlich 1,7 Milliarden Fahrgäste.

Baubeginn für die S-Bahn zwischen Halle und Leipzig

HALLE - Am heutigen Dienstag haben in Halle (Saale) mit einem symbolischen Spatenstich die Bauarbeiten für den Neubau der S-Bahn zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig Hbf begonnen. Bis Dezember 2004 soll das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 231 Millionen Euro abgeschlossen sein. Dann können hier moderne Elektrozüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h rollen und die Fahrzeit zwischen den beiden Städten auf 30 Minuten verkürzen. Die 33 Kilometer lange Strecke ist für einen 30-Minuten-Grundtakt konzipiert, der in Hauptverkehrszeiten auf 20 Minuten verdichtet wird. Zwischen Halle und Leipzig werden die Züge an elf modernisierten bzw. neu gebauten S-Bahn-Stationen halten. Im Rahmen der Baumaßnahmen werden vier Bahnübergänge ersetzt und 34 Brückenbauwerke neu errichtet, erweitert oder saniert. Zur Steuerung des Zugverkehrs kommen moderne elektronische Stellwerke zum Einsatz.

Die neue S-Bahn-Trasse wird eingleisig gebaut und erhält zweigleisige Begegnungsabschnitte. Sie verläuft bis auf einen Teilabschnitt in Leipzig unmittelbar neben bzw. auf der vorhandenen Bahnstrecke Halle - Leipzig. Die Streckenführung erreicht direkt die Wohngebiete und somit die potenziellen Fahrgäste. So wird nicht nur die Verbindung zwischen den beiden Großstädten verbessert, sondern weitere Städte und Gemeinden des Umlandes profitieren von der künftigen S-Bahn-Anbindung. Mit Fertigstellung des Abschnittes der nördlich der S-Bahn verlaufenden Neubaustrecke zwischen Leipzig und Gröbers (Teilabschnitt der Neubaustrecke Leipzig/Halle - Erfurt) erfolgt darüber hinaus die Anbindung des Flughafenbahnhofs Leipzig/Halle mit Zügen des Regional- und Fernverkehrs.

Die Baukosten teilen sich Bund (135 Millionen Euro), Sachsen-Anhalt (39 Millionen Euro), Sachsen (34 Millionen Euro) und Deutsche Bahn (2,5 Millionen). Dazu kommen noch weitere Mittel Dritter in Höhe von 20,5 Millionen Euro. Verantwortlich für Planung und Bau ist die DB Projekt Verkehrsbau GmbH. Wenngleich der überwiegende Teil der Bauarbeiten im Bahnknoten Halle/Leipzig bei laufendem Betrieb ausgeführt wird, bedeutet umfangreiche Bautätigkeit Fahrplanänderungen, Beeinträchtigungen im Zugverkehr, unter Umständen Verspätungen oder Zugausfälle. Aber auch Lärm und Schmutz werden sich nicht vermeiden lassen. Deshalb wird die Kommunikationsfigur ‚Max Maulwurf' bei Reisenden und Anwohnern für Sympathie und Verständnis werben, eine breit angelegte Informationskampagne begleiten und auf bahneigenen Publikationen, im Internet sowie auf Plakaten und Handzetteln über die Bauarbeiten und Fahrplanänderungen informieren.

Nürnberger S-Bahn zukünftig nur noch mit 2. Klasse unterwegs

NÜRNBERG - Ein häufig geäußerter Kundenwunsch wird von der DB umgesetzt: die 1. Wagenklasse in der Nürnberger S-Bahn wird auf allen Linien wegfallen. In den nächsten zwei Monaten wird die Bezeichnung der Wagenklassen an und in den Fahrzeugen geändert. Die S-Bahnen werden damit einheitlich auf die 2. Wagenklasse umgestellt. Aufgrund der Umstellung können dann pro S-Bahn-Zug 32 zusätzliche Sitzplätze in der 2. Wagenklasse angeboten werden, die vor allem zu den Hauptverkehrszeiten gefragt sind.

SüdostBayernBahn übernimmt Mülltransporte

MÜHLDORF - Nach erfolgreichen Verhandlungen mit Kunden und ihrem Kooperationspartner DB Cargo wird die SüdostBayernBahn (SOB) zum 2. April 2002 die Müllverkehre der Güterverkehrsstellen Frontenhausen, Huldsessen und Mühldorf übernehmen. Damit schafft die SüdostBayernBahn die Voraussetzungen dafür, dass die Mülltransporte nicht auf die Straße verlagert werden und somit wird zusätzlicher Lastwagenverkehr verhindert. Zum anderen ist dadurch der Erhalt und der Verkehr der Strecke nach Frontenhausen gesichert.

Stefan Kühn, Leiter der SOB in Mühldorf, zeigt sich zuversichtlich: "Als Bahn hier vor Ort sind wir der prädestinierte Ansprechpartner für den Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern (ZAS)." Die Verhandlungen hätten sich über einen relativ langen Zeitraum erstreckt, da es nicht leicht gewesen sei, die Müllverkehre auf der Schiene wirtschaftlich darzustellen. Erst durch eine wesentliche Änderung im internen Betriebsablauf und den erfolgreichen Abschluss einer Kooperation mit DB Cargo sei der Durchbruch erzielt worden, so Kühn. Die SOB ist bereits für den Personenverkehr in der Region verantwortlich und hat zum Jahresbeginn auch die Verantwortung für die gesamte Eisenbahninfrastruktur übernommen. Sie tritt so als der zentrale Ansprechpartner in allen Bahnangelegenheiten in der Region auf.

"InterConnex" erfolgreich gestartet

BERLIN - Der seit Anfang März zwischen Rostock und Gera verkehrende private Fernzug "InterConnex" fährt nach Angaben des privaten Betreibers Connex auf der Erfolgsschiene. "Nach den ersten 14 Tagen haben wir bereits eine Auslastung der Züge von 50 Prozent erreicht", sagte Hans Leister gegenüber der "Berliner Zeitung". Der Connex-Geschäftsführer hatte das nach eigenen Angaben erst in einigen Monaten erwartet. Bei einer Auslastung von 50 bis 60 Prozent verkehren die Züge wirtschaftlich. "Das Interesse ist enorm", sagte Leister. Für die Spitzentage um Ostern seien bereits keine Sitzplätze mehr verfügbar. Im Durchschnitt benutzten etwa 500 Passagiere die tägliche Verbindung. Die meisten Reisenden seien keine bisherigen Kunden der Deutschen Bahn, sondern zu fast 95 Prozent Menschen, die bisher überhaupt nicht mit der Bahn gefahren seien.

"Das beweist uns, dass die Deutsche Bahn allein gar nicht in der Lage ist, den gesamten Markt abzudecken", so Leister weiter. Sein Unternehmen wolle den Ausbau der Fernbahnstrecken auch nicht nur im Alleingang bewältigen. "Wir streben vielmehr an, weitere Linien gemeinsam mit anderen Bahnen zu betreiben", sagte Leister. Schon zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember solle das Connex-Angebot um einen zweiten Zug zwischen Rostock und Gera ergänzt werden, der morgens in Rostock starte und abends aus Gera zurückfahre, also genau gegenläufig zur jetzigen Verbindung verkehre. Zudem seien in den kommenden Jahren weitere Fernbahnlinien von Berlin nach Goslar und Wernigerode im Harz sowie auf die Insel Rügen und ins sächsische Zittau geplant. Voraussetzung sei, dass der Betrieb auf der Strecke zwischen Gera und Rostock so erfolgreich bleibe wie bisher.

Weg frei für City-Tunnel Leipzig

LEIPZIG - Der Weg für den Leipziger City-Tunnel ist frei. Am heutigen Montag unterzeichneten Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, Bahnchef Hartmut Mehdorn, der sächsische Wirtschaftsminister Kajo Schommer und der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee die Finanzierungsvereinbarung für das 571,62 Millionen Euro teure Bauwerk unter der Innenstadt hindurch. Der vier Kilometer lange Tunnel soll die beiden Kopfbahnhöfe Hauptbahnhof und Bayerischer Bahnhof miteinander verbinden. Die Züge sollen an vier unterirdische Haltestellen stoppen. Mit dem Projekt soll zunächst vor allem der Nah- und Regionalverkehr erleichtert werden. Den Großteil der Kosten - 360 Millionen Euro - trägt der Bund. Die ersten Züge sollen 2007 durch den Tunnel rollen.

"Focus": Kartellamt mahnt DB ab

BERLIN - Das Bundeskartellamt hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" die Beteiligung der DB an den Stadtwerken Göttingen mit einer Abmahnung blockiert. In einem Schreiben der Behörde vom 12. März werde das Geschäft wegen Gefährdung des Wettbewerbs untersagt, wenn die Vertragspartner nicht entscheidend nachbesserten. Die DB Regio hatte im vergangenen September Anteile des Göttinger Kommunalbetriebs gekauft und das Pilotprojekt bei der Wettbewerbsbehörde zur Genehmigung angemeldet. Wie es in dem Bericht weiter hieß, gefährde das Veto des Bundeskartellamtes die Expansion der DB im Nahverkehr. Die geplanten Allianzen mit weiteren rund 180 kommunalen Verkehrsbetrieben, darunter in der Bundeshauptstadt Berlin, stünden dann vor dem Aus.

In einer Stellungnahme der Bahn hieß es, man habe die Bedenken des Bundeskartellamtes zur Kenntnis genommen, gehe aber davon aus, dass die geplante Beteiligung genehmigungsfähig sei. Die DB AG verfüge im Öffentlichen Personennahverkehr außerhalb ihres klassischen Kerngeschäftes auf der Schiene nur über einen Marktanteil von bundesweit rund sieben Prozent. Sie konkurriere in diesem Markt mit starken Wettbewerbern aus dem In- und Ausland. Das Ziel einer Beteiligung an der Verkehrssparte der Stadtwerke Göttingen bleibe das Angebot eines attraktiven Nahverkehrs zum Beispiel durch optimierte Fahrpläne "aus einer Hand". Dieses Vorgehen sichere damit die langfristige Konkurrenzfähigkeit des ÖPNV gegenüber dem motorisierten Individualverkehr.

DB und Chinesisches Eisenbahnministerium wollen enger zusammenarbeiten

BERLIN - Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der DB und Zhang Yanzhao, Hauptabteilungsleiter für internationale Zusammenarbeit im Ministerium für Eisenbahnwesen der VR China, haben heute in Berlin ein Memorandum über eine Kooperation auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens unterzeichnet. Dabei steht die Förderung der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit beider Bahnen im Mittelpunkt.

Die Vereinbarung der beiden Partner beinhaltet vor allem eine engere Zusammenarbeit hinsichtlich der Modernisierung des Rollmaterials, des Signal- und Telekommunikationssystems, des Transportbetriebs und -managements. Außerdem wollen beide Seiten bei den Themen Wartung und Instandsetzung der Eisenbahnstrecken und des Rollmaterials, Hochgeschwindigkeitstechnologie und Strukturreform des Eisenbahnwesens enger kooperieren. Geplant ist zunächst der Austausch wissenschaftlich-technologischer Informationen, die Entsendung von Fachleuten zu Studien, Vorträgen und Praktika, gemeinsame Veranstaltungen von Symposien und Seminaren sowie die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte.

Modernisierung von 1200 IC/EC Wagen beginnt

BERLIN - 200 Millionen Euro investiert die DB in die Runderneuerung ihrer IC/EC-Fahrzeugflotte. Nachdem das Eisenbahnbundesamt fast alle Prototypen der einzelnen Fahrzeugbaureihen abgenommen hat, beginnt jetzt das größte Fahrzeug-Modernisierungsprogramm in der Geschichte der Bahn. 1198 Einzelwagen, 145 Fernverkehrslokomotiven und 107 Steuerwagen erhalten den technischen und gestalterischen Standard moderner Fahrzeuge. Ende 2003 soll das Programm abgeschlossen sein.

"Wir wollen unseren Kunden möglichst schnell modernere und komfortablere Fahrzeuge bieten", sagte Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der DB für Hamburg und Schleswig-Holstein, am gestrigen Donnerstag im Werk der Bahn in Neumünster. "Trotz der hohen Investitionen von 2 Milliarden Euro in neue Schienenfahrzeuge des Fernverkehrs und 4 Milliarden Euro in den Nahverkehr innerhalb der nächsten fünf Jahre haben wir uns entschlossen, parallel dieses Modernisierungsprogramm zusätzlich aufzulegen". Damit soll die Übergangsphase bis zur Auslieferung der neu bestellten Fahrzeuge überbrückt werden.

Wagen der 1. und 2. Klasse, Service- und Bistrowagen stehen zur Umrüstung an. 60 Tage sind diese im Durchschnitt im Werk und werden dort komplett bis zur letzten Schraube auseinander genommen, vollkommen überholt und für 200 km/h Geschwindigkeit auch auf Tunnelstrecken ausgelegt. Entsprechend werden deshalb die Drehgestelle an bestimmten Fahrzeugen überarbeitet. Sie sind dann auf allen Schnellfahrstrecken einsetzbar. 80 Wagen werden mehrsystemfähig sein, d.h. die Energieversorgung ist für den Verkehr in ganz Europa ausgelegt. Im Innendesign wird die Modernisierung deutlich: Dezente Farbe grau/blau in der 2.Klasse, rot/violett in der 1.Klasse, Teppichböden, Einzelsitze, "Schmetterlingstische" in den Großraumwagen, praktisch die Steckdosen für den Laptop am Platz, elektronische Platzanzeige und Displays für das Fahrgastinformationssystem.

"Im Zwei-Schicht-Betrieb wird hier auf verschiedenen Gleisen gearbeitet, vom Kasten- Rohbau bis zur Tischlerei und dem Innenausbau," so Guntram Nehls, der Werksleiter von Neumünster. "Unser Werk ist zertifiziert, wir sichern den notwendigen Qualitätsstandard, denn wir haben hier die Kompetenz in den Bereichen Stahlbau, Innenausbau, Oberflächenbehandlung, elektrische und elektronische Ausrüstung, Klimatechnik, Laufwerk und Bremsen sowie Aufarbeitung von Komponenten." Im Werk Neumünster, dem größten Arbeitgeber in Schleswig-Holstein, sind 570 Mitarbeiter und 126 Auszubildende beschäftigt.

Nach einer europaweiten Ausschreibung haben die DB Werke für schwere Instandhaltung der Reisezugwagen in Neumünster, Delitzsch und Wittenberge den Auftrag bekommen. Ebenfalls beteiligt sind die Firmen PFA Weiden, die Mittenwalder Gerätebau (Vorrüstung elektronische Platzreservierung) und Vossloh (Einbau der Elektronik für die Reservierung). Bereits im vergangenen Jahr hat die DB die Modernisierungswelle der IC/EC-Flotte mit der Lackierung der Wagen in den ICE-Farben weiß mit rotem Streifen begonnen. 1.730 der insgesamt 1.745 Fahrzeuge sind bereits umgespritzt.

Bahn-Bilanz: Verlust geringer als erwartet

BERLIN - Die DB hat am Mittwoch im Aufsichtsrat den vorläufigen Jahresabschluss vorgestellt. Trotz der schwachen Konjunktur und trotz des entfallenen Sondereffektes der EXPO 2000 konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 15,75 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Verkehrsleistung (gemessen in beförderten Personen- und Tonnenkilometern) lag insgesamt auf Vorjahresniveau. Die Verkehrsleistung im Personenverkehr lag knapp oberhalb des Vorjahresniveaus und hat damit den höchsten Wert seit Beginn der Bahnreform erzielt. Im Vergleich zum rückläufigen Individualverkehr um ein Prozent gewinnt die Schiene damit weiterhin Marktanteile hinzu. Der Güterverkehr war in der zweiten Jahreshälfte von der deutlichen allgemeinen Konjunkturabschwächung betroffen. Die Verkehrsleistung im Güterverkehr lag trotzdem fast auf Vorjahresniveau. Damit wurde der zweitbeste Wert seit Beginn der Bahnreform erreicht.

Trotz dieser positiven Entwicklung hat die DB im vergangenen Jahr einen Verlust von 205 Millionen Euro gemacht, der allerdings um 173 Millionen Euro deutlich niedriger ausfiel als ursprünglich geplant. Als Gründe für die roten Zahlen nennt die DB den Modernisierungsaufwand und die erneut hohen Investitionen der Bahn, die gegenüber dem Vorjahr um rund 0,205 auf knapp über 7 Mrd. Euro gesteigert worden seien. Die DB sei damit weiterhin der größte Investor in Deutschland. Insbesondere im Unternehmensbereich Fahrweg stiegen die Investitionen deutlich, wodurch nach Angaben der DB deutliche Qualitätsverbesserungen wie eine Verminderung der Langsamfahrstellen um die Hälfte erreicht werden konnten. Diese Qualitätssteigerungen würden von den Kunden auch honoriert. Alle Imagewerte der Bahn lägen bei Umfragen unabhängiger Institute wie GfK und Infas auf dem höchsten Stand seit Jahren, hieß es in einer Pressemitteilung der DB.

Die Produktivität der Mitarbeiter - gemessen an der Verkehrsleistung - wurde erneut um 5,2 Prozent gesteigert und liegt damit um 156 Prozent über dem Ausgangswert zu Beginn der Bahnreform. Insgesamt waren zum Jahresende noch etwa 214.000 Mitarbeiter bei der Bahn beschäftigt. Der Mitarbeiterbestand ist damit um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Veröffentlichung der endgültigen Jahresergebnisse wird im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 16. Mai 2002 erfolgen.

Kostenrisiken bei Großprojekten der DB

BERLIN - Auf seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch wurde der Aufsichtsrat der DB auch über Kostenaktualisierungen und Risiken bei Großprojekten unterrichtet. Bei der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main, die kurz vor der Fertigstellung steht, belaufen sich die Gesamtkosten inzwischen auf sechs Milliarden Euro - eine Steigerung um rund 30 Prozent gegenüber den ursprünglich veranschlagten 4,6 Milliarden. Neben allgemeinen Kostensteigerungen haben nach Angaben der DB auch notwendige Zusatzmaßnahmen zur Erfüllung von Umwelt- und Lärmschutzauflagen und gesetzliche Änderungen zur Tunnelsicherheit zu den Erhöhungen beigetragen. In der jetzt vorgelegten Kostenschätzung seien bereits die Nachtragsvereinbarungen der Bauindustrie berücksichtigt, die Kostensteigerungen für die Bahn könnten sich noch durch verschiedene noch nicht ausgeschöpfte Förderungsmaßnahmen verringern.

Anders dagegen die Situation bei der Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt-München, die "nach heutigem Stand" mit 3,6 Milliarden Euro zu Buche schlägt und "aus heutiger Sicht mit weiteren Risiken belastet" ist. Baugrundprobleme machten erhebliche Zusatzarbeiten und zum Teil neue Planfeststellungen notwendig. Auch bei den Neubaumaßnahmen in Berlin wurde der Aufsichtsrat darüber informiert, dass sich insbesondere aus dem komplexen und zu Verzögerungen führenden Bauplanungs- und Genehmigungsprozess noch weitere erhebliche Kostenrisiken ergeben können. Ziel bleibe weiterhin eine technische Inbetriebnahme der Nord-Süd-Strecke einschließlich des Lehrter Bahnhofs zur Fußballweltmeisterschaft 2006.

Auf seiner Sitzung am Mittwoch stimmte der Aufsichtsrat der Bahn ferner den Vereinbarungen mit dem britischem Vodafone Konzern über die Telekom-Gesellschaft Arcor zu. Damit wird die Bahntelekommunikation mit einem Umsatz von 430 Millionen Euro aus Arcor herausgelöst und zum 1. April 2002 das Gemeinschaftsunternehmen Arcor DB Telematik GmbH gegründet. Die Ausgliederung war bereits im vergangenen Sommer vereinbart worden. Mit der Einigung ist der Weg frei für einen Börsengang von Arcor.

Güterverkehr mit der Bahn rückläufig

WIESBADEN - Der Güterverkehr mit der Eisenbahn in Deutschland ist im vergangenen Jahr zurückgefahren worden. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete am Donnerstag, der gewerbliche Eisenbahngüterverkehr auf dem deutschen Schienennetz sei gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent auf 288,2 Millionen Tonnen zurückgegangen. "Dieser Rückgang traf alle Hauptverkehrsverbindungen: Der Binnenverkehr gab um 2,1 Prozent auf 189,6 Millionen Tonnen nach; die Versandmengen in das Ausland (41,3 Millionen Tonnen) gingen um 2,5 Prozent, die aus dem Ausland empfangenen Mengen (47,1 Millionen Tonnen) um 1,2 Prozent zurück und der Durchgangsverkehr (10,2 Millionen Tonnen) unterschritt das Vorjahresergebnis um 2,9 Prozent", so die Statistiker.

U-Bahn in London: Weniger Verspätungen mit weniger Zügen

LONDON - Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme wollen die Londoner U-Bahn-Betriebe die Verspätungen auf der Piccadilly-Linie zwischen der Innenstadt und dem Flughafen Heathrow verringern. Statt eines Ausbaus der offensichtlich an die Kapazitätsgrenzen geratenen Verbindung, die täglich von mehr als 600.000 Menschen benutzt wird, sollen ab Ende September stündlich nur noch 24 statt bisher 27 U-Bahnen fahren. "Wir glauben, dass ein realistischerer Fahrplan, weniger anfällig für Verspätungen, Zugstreichungen und betriebsbedingte Interventionen, dem Kunden einen besseren Service bietet", zitierte die Tageszeitung "Times" aus einem internen Schreiben der U-Bahn-Betriebe.

Baustopp für Bahn-Neubaustrecke Nürnberg-Berlin aufgehoben

BERLIN (AP) - Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig hat den Baustopp für die Schnellbahntrasse Nürnberg-Erfurt-Berlin aufgehoben. Das erklärte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Felix Stenschke, am Mittwoch in Berlin. Es liefen bereits Arbeiten an der Strecke mit einem Volumen von insgesamt 195 Millionen Euro, dazu stünden in der nächsten Zeit Investitionen von etwa 307 Millionen Euro unmittelbar an. Zweifel an der Finanzierung dieser Strecke wies Stenschke zurück.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte am Wochenende beim Parteitag der Ost-SPD in Magdeburg erklärt, die Trasse solle "so schnell wie möglich" verwirklicht werden. Das Projekt, das kürzere Reisezeiten zwischen Berlin, den bayerischen, sächsischen und thüringischen Großstädten ermöglichen soll, war 1999 von Bodewigs Vor-Vorgänger Franz Müntefering gestoppt worden. Es wird zwar von den betroffenen Länderregierungen befürwortet, stößt jedoch auf Widerstand der Umweltschützer. Nach deren Ansicht zerstört es im Vergleich zu einem Ausbau bestehender Strecken mit kleinen Neubauabschnitten zu viel Landschaft.

Schweiz: Revision von IC-Steuerwagen

ZÜRICH - In den kommenden Wochen wird die erste Revision der IC-Steuerwagen vom Typ EW IV fällig. Im Rollmaterial-Park der SBB befinden sich 60 dieser in den Jahren 1996 und 1997 beschafften Fahrzeuge. Die Revisionsarbeiten sollen im Herbst abgeschlossen sein.

Das für die Revisionen zuständige Industriewerk Olten ist derzeit mit der rechtzeitigen Sanierung der IC-2000-Wagen im Hinblick auf den Start der Expo.02 Mitte Mai dieses Jahres vollständig ausgelastet. Außerdem waren die industrieseitigen Lieferanten von Ersatz- und Verschleißteilen nicht in der Lage, rechtzeitig alle benötigten Teile zu liefern. Weiter bestätigte sich im Betrieb und bei der Revision am ersten Fahrzeug, dass die Reduktion der Radabnützung durch die erstmals bei den EW-IV-Steuerwagen eingebauten Komponenten noch nicht den Erwartungen entspricht. Dank der Unterstützung durch die Industrie können die Steuerwagen dennoch gestaffelt ab sofort bis zum Herbst 2002 der Revision zugeführt werden: 30 Steuerwagen durchlaufen die Revision in den SBB-Werkstätten, deren 30 parallel dazu in der Industrie.

Mit der Mitte Mai ihre Tore öffnenden Expo.02 ist der Rollmaterial-Park der SBB voll ausgelastet. Ein länger andauernder Einsatzverzicht für die 60 IC Bt EW IV ist nicht möglich. Jetzt unterziehen die SBB alle Steuerwagen einer eintägigen technischen Kontrolle. Bis zur umfassenden fünftägigen Revision wird die Höchstgeschwindigkeit der EW-IV-Intercityzüge vorübergehend auf 140 km/h festgesetzt. Diese Maßnahme bleibt ohne Einfluss auf den Fahrplan.

Reisender will Schmerzensgeld wegen überfüllten ICE

FRANKFURT/Main - Wegen erheblicher Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens in einem überfüllten ICE mit abgesperrten Toiletten will ein Reisender 750 Euro Schmerzensgeld von der Bahn. Vor dem Frankfurter Amtsgericht wurde am Donnerstag die Klage des Rechtsanwalts aus München verhandelt. Im ICE von Frankfurt nach Dresden seien am 14. Juli 2000 die Toiletten im Zug entweder nicht zugänglich oder abgeschlossen gewesen, argumentierte der Jurist. Der Kläger verwies vor allem auch auf das Sicherheitsrisiko, das mit überfüllten Zügen verbunden sei.

Korrupter Bahnmanager verurteilt

HALLE - Im ersten Bahn-Korruptionsprozess ist am Donnerstag ein ehemaliger Manager der DB zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Der 54-jährige Angeklagte muss zudem Schmiergelder in Höhe von mindestens 55.000 Euro an die Staatskasse zahlen. Der Angeklagte war von 1994 bis 1999 als Realisierungsmanager bei der Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit beschäftigt und für die Planung und Ausführung von Bauarbeiten am ostdeutschen Schienennetz maßgeblich verantwortlich. Dabei machte er unter anderem Firmen Vorschläge, wie sie ihre Angebote möglichst Erfolg versprechend gestalten sollten und verriet Geschäftsgeheimnisse von Mitbewerbern der begünstigten Unternehmen. Im Gegenzug für seine Dienste erhielt er mindestens 200000 DM Schmiergeld.

Die DB, die den Korruptionsskandal durch eigene Ermittlungen ans Licht gebracht hatte, begrüßte das Urteil. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte: "Unser Kampf gegen die Korruption ist erfolgreich. Wir setzen alles daran, dass solche Fälle auch weiterhin lückenlos und schnellstmöglich aufgeklärt werden." Die Deutsche Bahn unterstütze bei der Korruptionsbekämpfung die polizeilichen Maßnahmen und gewähre den Strafverfolgungsbehörden jede Hilfe bei ihren Ermittlungen. Bei erwiesenen Korruptionsvorwürfen gehe die Bahn auch zivilrechtlich mit aller Konsequenz gegen beteiligte Mitarbeiter vor. "Solche Leute haben keine Nachsicht zu erwarten und bei der Bahn nichts zu suchen", so Mehdorn. Mit Hilfe könnten nur die rechnen, die sich freiwillig bei der Bahnführung oder einem vom zwei Ombudsmännern als Ansprechpartner für Mitarbeiter und externe Partner bei Verdachtsmomenten offenbaren. Es handelt sich dabei nach Bahnangaben um externe Rechtsanwälte, die von Berufs wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet seien.

Neigetechnikzug VT 612 auf der Frankenwaldbahn

SAALFELD - Zwischen Saalfeld und Lichtenfels verkehrte heute erstmals ein Neigetechnik-Zug der Baureihe "VT 612". Auf einer Sonderfahrt wurde der moderne Nahverkehrstriebzug präsentiert, der ab 7. April jeweils in Doppeltraktion alle zwei Stunden zwischen Lichtenfels und Saalfeld zum Einsatz kommen wird. In Verbindung mit den zweistündlich fahrenden RegionalBahnen besteht damit eine stündliche Fahrmöglichkeit zwischen Lichtenfels und Saalfeld. Im laufenden Jahr wird den Thüringern damit zugleich eine attraktive Anreise zum Besuch der Bayerischen Landesgartenschau in Kronach eröffnet.

Wesentlicher Vorteil des komfortablen Zuges ist seine Neigetechnik. Der Zug ist für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h ausgelegt und kann sich bis zu acht Grad wie ein Motorrad "in die Kurve legen". Somit können enge Radien auf herkömmlichen Strecken schneller durchfahren und die Reisezeit um 20 - 30% verkürzt werden. Der klimatisierte VT 612 verfügt über 146 bequeme Sitze, 24 davon in der 1. Klasse. Ein Mehrzweckabteil mit Stellplätzen für sechs Fahrräder und eine behindertengerechte Toilette komplettieren die Innenausstattung. Durch eine gläserne Wand können die Reisenden dem Triebfahrzeugführer während der Fahrt über die Schulter schauen. Das Fahrgastinformationssystem zeigt an der Front und an der Seite des Zuges das Fahrziel an, im Zuginneren wird die jeweils nächste Haltestelle eingeblendet.

In Nordbayern ist der VT 612 seit letztem Jahr auf den Strecken Nürnberg - Bayreuth/Hof mit Teilung in Pegnitz, Nürnberg - Schwandorf - Weiden sowie Bamberg - Hof im Einsatz. In Bayern investierten die DB und der Freistaat Bayern im vergangenen Jahr für die Erneuerung der Fahrzeugflotte über 500 Millionen Euro in 180 neue Fahrzeuge. Durch Thüringen fahren die neigefähigen Nahverkehrszüge seit November 2000 auf der RE-Linie Göttingen - Erfurt - Gera - Glauchau/Zwickau. In die Flottenerneuerung im Freistaat Thüringen flossen - gemeinsam von Bahn und Land finanziert - in den vergangenen zwei Jahren rund 135 Millionen Euro. Mit inzwischen 75 neuen Triebfahrzeugen verfügt der kleine Nachbar Bayerns über einen nahezu komplett erneuerten Fahrzeugpark.

SBB zufrieden mit Güterverkehrsbilanz 2001

ZÜRICH - Trotz eines Konjunktureinbruchs in Deutschland sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit der Güterverkehrsbilanz des vergangenen Jahres zufrieden. Dem Rückgang im Export- und Transitverkehr (minus 8,1 bzw. 3,7 Prozent) stehe das Wachstum im alpenquerenden Güterverkehr (plus 2,3 Prozent) und im Güter-Binnenverkehr (plus 4,6 Prozent) gegenüber, hieß es in einer Pressemitteilung. Mit 10,5 Milliarden Tonnenkilometern und 59 Millionen transportierten Tonnen erreichten die SBB nach dem Jahr 2000 nach eigenen Angaben das zweitbeste Resultat aller Zeiten.

Die SBB wollen im Güterverkehr in den kommenden Jahren vor allem auf der Nord-Süd-Achse stark wachsen. Dazu wird die Zusammenarbeit mit den italienischen FS Trenitalia Cargo ausgebaut. Ergänzend zur Zusammenarbeit mit DB Cargo bauen die SBB für den Verkehr mit Deutschland die Tochterfirma Swiss Rail Cargo Köln (SRC Köln) auf, mit der zusätzlich Verkehr geschaffen und von der Strasse auf die Schiene verlagert werden soll. Im Güter-Binnenverkehr wollen die SBB ihren Marktanteil halten und gleichzeitig die Produktivität weiter verbessern. Die neuen Produkte "Cargo Express" (verkürzte Verbindung über Nacht) und "Cargo Domino" (terminalunabhängiger Umschlag Straße/Schiene) fänden im Markt ausgezeichnete Nachfrage, so die SBB.

Bahn begrüßt Ankündigung für ICE-Strecke Nürnberg - Berlin

BERLIN - Der Bahnvorstand hat die Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder beim SPD-"Ostparteitag" am Sonntag begrüßt, die ICE-Strecke Nürnberg-Berlin doch noch zu verwirklichen. Bahn-Chef Mehdorn sagte auf einer Vorstandssitzung: "Wir brauchen diese Strecke. Das habe ich immer gesagt. Wenn wir mehr Verkehr auf der Schiene haben wollen, muss mittelfristig auch für schnellere innerdeutsche Zugverbindungen gesorgt werden. Wir müssen deutlich schneller und komfortabler als das Auto sein und auch besser als die Gesamtreisezeit eines Fluges. Die Ankündigung Schröders weise in die richtige verkehrspolitische Richtung. Mehdorn: "Das wäre der Durchbruch zu einem deutschen Schnellstreckennetz, mit dem die Reisezeit zwischen den Metropolen München und Berlin auf deutlich unter vier Stunden verkürzt werden könnte." Heute beträgt die Reisezeit noch 7 Stunden 40 Minuten. Es erweise sich jetzt auch als richtig und vorausschauend, so Mehdorn weiter, dass der Bundesverkehrsminister und die Bahn alles getan hätten, um das bestehende Baurecht auf dieser Strecke mit gezielten Maßnahmen zu sichern.

Unterdessen fordern auch die Staatsregierungen von Thüringen und Bayern einen zügigen Weiterbau der ICE-Neubaustrecke durch den Thüringer Wald. Der thüringische Staatskanzlei-Minister Jürgen Gnauck verwies darauf, dass der von der Bundesregierung 1999 verfügte Baustopp bereits Millionen an Vertragsstrafe gekostet habe und immer neue Kosten verursache. Die ICE-Strecke durch den Thüringer Wald und ihr Weiterbau von Erfurt über Halle oder Leipzig nach Berlin ist eines der wichtigsten Projekte des Verkehrswegeplans Deutsche Einheit. Wegen der enormen Kosten der Querung des Thüringer Waldes mit mehreren Tunnels gibt es allerdings heftige Proteste von Umweltschützern und Steuerzahlern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sprach dann heute auch erneut von einem Milliardengrab. Mit weniger als der Hälfte der dafür vorgesehenen Mittel könnten nach einem Alternativkonzept des BUND fünf Bahnverbindungen zwischen Thüringen und Bayern ausgebaut und auf 900 Kilometer Schienenstrecke attraktive Verbesserungen finanziert werden. Dadurch könne die Fahrtzeit von München nach Berlin auf viereinhalb Stunden verkürzt werden.

Die Unterquerung des Rennsteigs wurde vor 150 Jahren bereits von dem deutschen Eisenbahnpionier Friedrich List geplant, blieb aber ein Wunschtraum. Inzwischen ist mit hohem Aufwand ein Teil der Strecke zwischen Erfurt und Ilmenau fast fertig. Ohne den Weiterbau über Coburg nach Nürnberg würde sie aber "Deutschlands teuerster Krötenwanderweg" bleiben, wie es im Volksmund heißt. Nach Expertenansicht könnte dieser Abschnitt 2007 fertig sein.

DB Carsharing in Erfurt gestartet

ERFURT - Mit der BahnCard zum Auto - dieses neue Mobilitätsangebot gibt es ab heute auch in Erfurt. Die Bahntochter DB Rent bietet zusammen mit teilAuto e.V. eine spezielle Form von Carsharing an. Die thüringische Landeshauptstadt ist nach Berlin, Frankfurt am Main und Leipzig die vierte Station von DB Carsharing. "Erfurt ist für uns ein wichtiger Standort. Als Verkehrsknotenpunkt und Tor zu Wirtschaftsstandorten der Region als auch zu Ferienregionen, so z.B. dem Thüringer Wald, finden wir hier optimale Voraussetzungen", begründet Andreas Knie von DB Rent die Entscheidung.

Einzige Voraussetzungen, um am DB Carsharing teilnehmen zu können, ist der Besitz einer BahnCard bzw. NetzCard und eines Führerscheins der Klasse 3 bzw. B. Nach einer einmaligen Anmeldung erhalten die Kunden einen elektronischen Schlüssel, mit dem sie sich nach der Buchung ganz bequem den Zugang zum Wagen verschaffen können. Die bisherige Resonanz auf DB Carsharing in Berlin und Frankfurt am Main sei sehr erfreulich, sagte Knie. Die Nutzung steige deutlich an und die Technik funktioniere zuverlässig. Im Laufe des Jahres sollen bundesweit etwa 20 weitere Standorte hinzukommen. Als nächstes ist Halle (Saale) geplant, wo Anfang April der Startschuss erfolgen soll.

Werbekampagne der Bahn mehrfach prämiert

BERLIN - Einmal Silber und zweimal Bronze - damit wurde die von der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt am Fleet kreierte Imagekampagne der Deutschen Bahn AG im diesjährigen Wettbewerb des Art Directors Club (ADC) belohnt. In den Kategorien "Publikumsanzeigen" und "Fotografie" vergab der ADC jeweils Bronze für die Imagekampagne insgesamt sowie für ihre Fotos. Mit dem silbernen Nagel ehrte die Jury das Motiv "Eiskratzer" aus der Bahn-Werbekampagne des Jahres 2000, das noch zu Beginn des letzten Jahres geschaltet wurde.

"Dass der ADC die Werbung der Bahn nun schon zum zweiten Mal in Folge ausgezeichnet hat, zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, die Vorzüge der Bahn erst kompetitiv und dann auch emotional zu bewerben", so Dieter Hünerkoch, Leiter Kommunikation der Bahn. Nach seinen Worten belegen regelmäßige repräsentative Befragungen wie die der GFK, dass sich sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch bei den Kunden das Image der Bahn kontinuierlich verbessert habe. Sie werde in puncto Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Kundenbetreuung und Sauberkeit mit den besten jemals gemessenen Werten beurteilt.

Die prämierte Kampagne startete im November 2001 in Magazinen wie "Spiegel" oder "Focus". Zuverlässig, bequem und schnell - diese Attribute stellt der darin abgebildete "Unternehmenszug" heraus. Das Besondere: Der Text der Anzeigen bildet visuell einen rot-weißen Zug und ist damit als Bildelement Symbol für das gesamte Unternehmen Bahn. Bereits im letzten Jahr wurde die von Jung von Matt am Fleet konzipierte Werbung für die DB preisgekrönt, bei der der Wettbewerbsvorteil der Bahn gegenüber Auto und Flugzeug im Vordergrund stand - und zwar zur erfolgreichsten Werbekampagne des 37. ADC-Wettbewerbs.

Der Wettbewerb des ADC wird alljährlich ausgeschrieben mit dem Ziel, die besten zu kommerziellen Zwecken erstellten Kreativarbeiten eines Jahres zu ermitteln. Er ist nach eigenen Angaben der größte und wichtigste Kreativwettbewerb in Deutschland.

Bahngewerkschaft Transnet will Überstundenzahl senken

HAMBURG - Die Eisenbahnergewerkschaft Transnet will die Zahl der Überstunden bei der DB drastisch senken und erwägt dazu nach eigenen Angaben auch Arbeitskampfmaßnahmen.

Wegen der zunehmenden Zahl der Überstunden hat die Gewerkschaft diejenigen Teile des Tarifvertrages gekündigt, die der Bahn eine großzügige Auslegung der Arbeitszeitbestimmungen ermöglichen. "Wir sind nicht mehr bereit zu akzeptieren, dass weiter massiv Personal eingespart wird und die verbleibenden Beschäftigten immer mehr arbeiten müssen", sagte Transnet-Chef Norbert Hansen am Montag nach einer Betriebsrätekonferenz in Hamburg. Ziel sei ein Abbau um 80 Prozent binnen eines Jahres.

Während Transnet von einem "Überstundenberg" von fast 14 Millionen sprach, bezeichnete die DB die Zahlen als falsch und für das vergangene Jahr eine Zahl von 8,9 Millionen Überstunden. Ein Bahn-Sprecher betonte, dass die Bahn mit durchschnittlich 40 Überstunden je Arbeitnehmer im vergangenen Jahr unter dem Durchschnittswert in der deutschen Wirtschaft von 49,9 Überstunden je Beschäftigtem liege. Zugleich signalisierte er die Bereitschaft der Bahn, mit der Gewerkschaft über einen Überstundenabbau zu sprechen.

Hansen warf der Bahn vor, durch den Stellenabbau der vergangenen Jahre Verspätungen und Ausfälle im Zugverkehr verursacht zu haben. Den Abbau von 170.000 Stellen seit 1994 kritisierte der Transnet-Chef als "völlig überzogen". Die Sanierung des einstigen Staatsunternehmens sei mit den Mitteln der derzeitigen Personalplanung nicht möglich. Besonders betroffen von Mehrarbeit seien Lokführer und Zugbegleiter. Rechne man die Zahl der insgesamt geleisteten Überstunden auf Mitarbeiter um, so könnten bei der Bahn 7000 neue Stellen geschaffen werden. Zurzeit beschäftigt die Bahn 220.000 Mitarbeiter.

Transnet strebe zunächst eine Neuverhandlung der gekündigten Ruhezeitenregelungen und Pausenbestimmungen an, um die Zahl der Überstunden zu begrenzen, sagte Hansen weiter. Dazu wolle die Gewerkschaft den Arbeitgebern Vorschläge unterbreiten. Langfristiges Ziel sei eine 35-Stunden-Woche. Dafür könne er sich Modelle eines Arbeitszeitkorridors vorstellen. Bisher gilt bei der Bahn für Angestellte die 38-Stunden-Woche, Beamte arbeiten 38,5 Stunden pro Woche. Kritisiert wurde ferner die Praxis der Bahn, Überstunden auszuzahlen anstatt sie in Freizeit auszugleichen.

Bahn baut Bayernweit

MÜNCHEN - Mit einer Vielzahl von Baustellen wird die DB im Jahr 2002 das 6.264 km lange Schienennetz in Bayern erneuern und ausbauen. Insgesamt rund 814 Mio. Euro würden dafür in diesem Jahr aufgewendet, teilte das Unternehmen vor kurzem in München mit. "Uns steht ein schwieriges Jahr bevor. Aber es wird ein Jahr, das uns voranbringen wird", so Oliver Kraft, Leiter der DB Netz-Niederlassung Süd. "Die Baumaßnahmen müssen unter dem rollenden Rad durchgeführt werden, wodurch auch der Zugverkehr beeinträchtigt wird. Das ist bei Straßenbauarbeiten nicht anders." Dafür stehe nach Abschluss der Bauarbeiten eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur zur Verfügung.

Der Startschuss fällt den Angaben zufolge in der Woche vor Ostern auf der Strecke Tutzing - Kochel. Dort werden Gleise und der Oberbau erneuert. Im Juni folgen Gleisbauarbeiten und Weichenerneuerungen auf der Donautalbahn (Regensburg - Ingolstadt). Eine Großbaustelle wird ab Juli auf der Strecke Ingolstadt - Treuchtlingen eingerichtet. Hier wird die Strecke für rund 50 Mio. Euro saniert. Sanierungsarbeiten im Oberbau, Gleisbauarbeiten und Weichenerneuerungen stehen ab Juli auch auf den Strecken Nürnberg - Ansbach, Würzburg - Steinach und Nürnberg - Hersbruck an.

Neben den Streckensanierungen wird auch die Leit- und Sicherungstechnik mit Hilfe von elektronischen Stellwerken (EStw) auf den neuesten Stand gebracht. Die elektronischen Stellwerke stellen die neueste Generation der Sicherungstechnik dar. Fahrstraßen für den Zugverkehr werden per Mausklick eingegeben. Ein weiterer Schwerpunkt der Bauaktivitäten liegt in der Beseitigung von Bahnübergängen. Durch den Rückbau von nichttechnisch gesicherten Bahnübergängen, vor allem über Feldwege, soll eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeiten erreicht werden.

Neben der Sanierung des bestehenden Netzes stehen Aus- und Neubauten vor allem auf zwei Hauptverkehrsachsen auf dem DB-Bauprogramm 2002. Auf der Ausbaustrecke München - Ingolstadt werden im April die ersten neuen ICE-Gleise bei Petershausen an die bestehende Strecke angeschlossen und das neue elektronische Stellwerk in Betrieb gehen. Zum viergleisigen Ausbau der Strecke München - Augsburg erläutert Dr. Alex Schilcher, Korridormanagement Bayern: „Der viergleisige Ausbau wird im Sommer bis Maisach vordringen. Bei Kissing verkehren seit einigen Wochen die Züge bereits auf den neuen Gleisen." Der Ausbau wird 2004 im 1. Abschnitt bis Mering und 2006 bis Olching fertig gestellt sein.

Das Neitech-Projekt Allgäu wird nach intensiven wirtschaftlichen Prüfungen nun in einem Zwei-Stufen-Konzept verwirklicht. Vorbereitende Baumaßnahmen fanden bereits statt. Mit dem eigentlichen Neitech-Ausbau auf den ersten Strecken im Allgäu wird die Deutsche Bahn im Frühjahr beginnen. Im Vordergrund stehen die Beseitigung von Bahnübergängen und Anpassungen an der Signal- und Leittechnik. Sie bilden die Voraussetzung dafür, dass die schnellen Regionalzüge mit Tempo 160 ihre vollen Leistungen fahren können.

DB plant dreigleisigen Ausbau der Strecke Lüneburg - Stelle

HANNOVER - Die Planungen für den Bau eines dritten Gleises zwischen Lüneburg und Stelle an der Strecke Hannover - Hamburg laufen auf Hochtouren. Wie es in einer Pressemitteilung der DB hieß, werden zur Zeit für den 27,3 Kilometer langen Abschnitt Lärmschutzmessungen durchgeführt, der Baugrund untersucht und die Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Das Unternehmen rechnet damit, Ende diesen Jahres das Planfeststellungsverfahren einleiten zu können.

Das dritte Gleis von Lüneburg nach Stelle soll westlich, parallel zu der vorhandenen Strecke, gebaut werden. 45 Brücken über Straßen und Wege, über Gewässer und über die Bahn und 16 Durchlässe müssen verändert und angepasst werden. Für das Stellen von Weichen und Signalen wird modernste Computertechnik eingesetzt, die Steuerung und Überwachung geschieht von der Betriebszentrale in Hannover aus. Zur Lärmminderung sind in bebauten Gebieten entlang des neuen Gleises Schallschutzmaßnahmen geplant. Außerdem werden die Bahnsteige der Bahnhöfe an der Strecke auf 220 Meter verlängert und, soweit noch nicht vorhanden, auf 76 Zentimeter erhöht.

Die Gesamtkosten der Ausbaumaßnahme betragen etwa 230 Millionen Euro und werden aus dem Anti-Stau-Programm des Bundes finanziert. Zur Vorfinanzierung der Planungskosten in Höhe von 7,98 Millionen Euro wurde im vergangenen Jahr eine Finanzierungsvereinbarung zwischen DB AG und dem Land Niedersachsen abgeschlossen. Die Bauarbeiten werden während des laufenden Betriebs, quasi "unter dem rollenden Rad" durchgeführt. Baubeginn wird nach Bahn-Angaben Mitte 2004, die Inbetriebnahme voraussichtlich Ende 2008 sein.

Die Strecke Hannover - Hamburg zählt zu den wichtigsten Eisenbahnstrecken in Deutschland. Rund 340 Fernverkehrs-, Nahverkehrs- und Güterzüge teilen sich täglich die vorhandenen zwei Streckengleise. Zur Entlastung und um der künftigen Verkehrsentwicklung gerecht werden zu können, ist mittelfristig die "Y-Trasse" zwischen Hamburg/Bremen und Hannover geplant. Der jetzt geplante dreigleisige Ausbau zwischen Lüneburg und Stelle soll besonders die Situation des Nahverkehrs verbessern.

Bahn und Umweltverbände erneuern Forderung nach Lkw-Maut

BERLIN - Die Bahn und die Umweltverbände BUND, DNR, NABU, VCD und WWF sehen ein Kernstück zukunftsweisender Verkehrspolitik in Gefahr, wenn die für 2003 geplante Einführung der LKW-Maut im Bundesrat scheitern sollte. Die Umweltverbände argumentierten, mit der Maut werde ein wichtiger Schritt zur Nutzerfinanzierung des Straßengüterverkehrs gemacht, wie sie beim Schienenverkehr schon lange Realität ist.

Der Vorstandsvorsitzende der DB AG, Hartmut Mehdorn, bekräftigte nach einem der regelmäßig stattfindenden Gespräch mit den Spitzen der fünf größten Umweltverbände: "Die Bahn begrüßt die Einführung der Lkw-Maut, weil sie ein erster Schritt ist, Wettbewerbsgleichheit zwischen Straße und Schiene herzustellen und mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen." Das nutze auch der Umwelt.

Die Umweltverbände drückten in dem Gespräch ihre Sorge aus, dass einige Bundesländer auch beim zweiten Anlauf im Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat am 20. März versuchen könnten, die Mittel der LKW-Maut weitgehend in den Straßenneu- und -ausbau zu lenken. Dr. Angelika Zahrnt, Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betonte, dass Erhalt und Ausbau der Schieneninfrastruktur Priorität haben müssten. Werde mit den zusätzlichen Mitteln dagegen der Straßenbau ausgeweitet, verkehre sich die beabsichtigte verkehrspolitische Wirkung der LKW-Maut in ihr Gegenteil.

Preise an beste Bahnhofs-Teams 2001

DARMSTADT - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat am heutigen Freitag in Darmstadt im Rahmen einer Führungskräfteveranstaltung der DB Station&Service AG den Preis für die besten Bahnhofs-Teams 2001 vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 17.500 Euro dotiert und wird unter drei Bahnhofs-Teams aufgeteilt.

Der erste Preis geht an das Bahnhofsmanagement Berlin Ostbahnhof, das die Berliner Fern- und Regionalbahnhöfe betreut. Mit der Auszeichnung würdigte Mehdorn die positive Entwicklung des Erscheinungsbildes, das hervorragende wirtschaftliche Ergebnis der Verkehrsstation und der Vermarktung, die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der S-Bahn Berlin und die sehr gute Bewertung der Verkehrsstation aus Kundensicht. Die Auszeichnung nahm Wolfgang Borsch, Leiter des Bahnhofsmanagements Berlin Ostbahnhof, entgegen.

Den zweiten Preis erhielt das Bahnhofs-Team in Nürnberg unter der Leitung von Karl-Heinz Ferstl. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg war der Index der Kundenzufriedenheit für die Bewertung entscheidend. Entgegen den Erfahrungen bei anderen umfangreichen Sanierungen bewerteten die Kunden den Bahnhof positiv. Dabei sind vor allem die gute Betreuung der Reisenden durch die Mitarbeiter und die Wegeleitung hervorzuheben. Der dritte Preis geht nach Eberswalde. Kirstin Kobs nahm als Leiterin des Bahnhofsmanagements den Preis entgegen. Eberswalde ist es als kleinerem Bahnhofsmanagement gelungen, besonders hohe Werte in allen Bereichen in der Kundenzufriedenheit zu erzielen, und dies ohne hohen finanziellen Aufwand.

Grundlage für die Auswahl der Sieger-Teams waren das wirtschaftliche Ergebnis in der Vermarktung und der Verkehrsstation sowie das Ergebnis des von Infas erhobenen Kundenzufriedenheitsindex. Die Deutsche Bahn AG besitzt deutschlandweit rund 5.800 Bahnhöfe mit rund 2.900 Empfangsgebäuden. Für die Renovierung und Modernisierung der Bahnhöfe wird jährlich über eine halbe Milliarde Euro aufgewendet. Seit der letzten Preisverleihung im Jahr 2001 wurden Bahnhöfe wie zum Beispiel Bremen, Darmstadt, Hamburg Dammtor, Mannheim und Oberstdorf nach umfangreichen Renovierungsarbeiten neu eröffnet.

Schweiz: Weichen für Ausbau des Schienenverkehrs gestellt

BERN - Der Schweizer Bundesrat will für rund sechs Milliarden Franken das Schweizer Schienennetz erhalten sowie ungedeckte Betriebskosten abgelten. Für den Ersatz und die Modernisierung des Schienennetzes steht mit 3,6 Milliarden Franken der Löwenanteil des Betrages zur Verfügung. Eingesetzt werden sollen diese Gelder vor allem für den Systemwechsel auf das auf europäischer Ebene normierte Zugsicherungssystem ETCS. Für die Weiterentwicklung des Netzes sind weitere 525 Millionen Franken vorgesehen. Beim Betrieb des Streckennetzes will der Bund die geplanten ungedeckten Kosten decken, die sich auf 1,9 Milliarden Franken belaufen.

Für die zweite Etappe der Bahn 2000 sind weitere Investitionen von rund 5,9 Milliarden Franken vorgesehen. Die Schweizerischen Bundesbahnen wurden beauftragt, zusammen mit Kantonen und Transportunternehmen ein Basisangebotskonzept auszuarbeiten. Geprüft werden die Beschleunigung der Strecken Bern - Lausanne und Zürich - St.Gallen, ein neuer Juradurchstich zur Verstärkung der Nord-Süd-Achse und Leistungssteigerungen zwischen Zürich und Winterthur sowie ein zweiter Heitersbergtunnel. Mit dem Baubeginn dieser Projekte wird für 2010 gerechnet, die Inbetriebnahme ist für 2020 vorgesehen.

Romantische Eisenbahnfahrten in historischen Zügen

BERLIN - Die DB bietet Freunden der Eisenbahn-Nostalgie auch im Jahr 2002 wieder ein abwechslungsreiches Angebot von nahezu 100 historischen Eisenbahnerlebnisfahrten. Von Berlin, Nürnberg, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und Hamburg gehen historische Züge mit Dampf-, Diesel- und Elektroveteranen auf Tagesreisen zu attraktiven Zielen in ganz Deutschland.

Dampflokomotiven wie die legendäre 01 oder die unverwüstliche 52 und die Wirtschaftswunder-Diesellok V 200 lassen vergangene Zeiten der Eisenbahn wieder lebendig werden. Die Wagen des eleganten Fernschnellzuges "Blauer Enzian" laden ebenso zum Mitfahren ein wie die berühmten rot und grün gepolsterten Nahverkehrswagen aus den 50er Jahren. Ein besonderes Kleinod ist der Berliner Traditionszug, der aus liebevoll restaurierten Wagen der 20er Jahre besteht und das Reisegefühl aus Großvaters Zeiten vermittelt.

Ausführliche Informationen bietet ein Prospekt, der ab Ende März bei vielen Verkaufsstellen der Deutschen Bahn und im DB Museum Nürnberg erhältlich ist. Das Gesamtangebot ist auch im Internet unter www.dbmuseum.de zu finden. Telefonische Buchungen sind unter 0 18 04 / 44 22 33 (bundesweit 0,24 EURO pro Anruf) möglich. Unter der gleichen Rufnummer gibt's auch Informationen über Chartermöglichkeiten der eingesetzten Fahrzeuge.

Transnet: Jeder zweite Bahn-Mitarbeiter ist unzufrieden

FRANKFURT/Main - Jeder zweite Mitarbeiter der Deutschen Bahn hat keinen Spaß mehr bei der Arbeit. Nur jeder Dritte sei laut einer internen Umfrage mit der Bezahlung und den Perspektiven zufrieden, sagte der Chef der Verkehrsgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, am Donnerstag in Frankfurt am Main. Eine "Vertrauensoffensive" soll das Betriebsklima bis zur Einführung des neuen Preissystems im Herbst wieder verbessern. Bahnchef Hartmut Mehdorn habe sich bereits zu Verhandlungen bereit erklärt, so Hansen.

Testphase von "Rail und Mail" startet zur CeBIT

FRANKFURT/Main - Der Computergigant Microsoft und die DB  starten zur CeBIT das Projekt "Rail&Mail", um drahtlose Kommunikationsdienste im Zug zu testen. Hierzu werden drei Waggons der CeBIT-Sonderzüge auf der Strecke Nürnberg - Hannover Messe/Laatzen - Nürnberg mit einer drahtlosen Kommunikationslösung ausgestattet. Über ein Wireless LAN sind Pocket PCs iPAQ 3850, die Microsoft-Partner Compaq liefert, mit im Zug mitgeführten Servern verbunden. Die Fahrgäste in den drei Wagen der ersten Klasse können auf der Fahrt nach Hannover bzw. Nürnberg die angebotenen Dienste testen.

Wie es weiter hieß, startet der erste Zug mit "mobiler" Ausstattung am 13. März 2002 um 05.49 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof und endet um 09.23 Uhr an der Haltestelle Hannover Messe/Laatzen. Danach verkehre dieser Sonderzug während der CeBit-Woche weitere vier Tage zu den angegebenen Zeiten zwischen Nürnberg und Hannover. Die Fahrgäste könnten während der Fahrt Services wie Fahrpläne, aktuelle Nachrichten und Wetterinformationen, Hallen- und Standpläne der CeBIT sowie City-Infos zu Hannover abrufen. Zur Entspannung stünden auch verschiedene Spiele, Hörbücher und Filmbeiträge zur Verfügung. Um das Angebot in Zukunft noch mehr den Wünschen der Kunden anzupassen, sollen nach Informationen von tecChannel.de während der Fahrt Befragungen der User durch Teams der beteiligten Unternehmen durchgeführt werden.

Die Kooperation vereinbarten Steve Ballmer, CEO der Microsoft Corporation, und Bahnchef Hartmut Mehdorn im Oktober vergangenen Jahres. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Wir wollen erreichen, dass unsere Kunden Onlineangebote auch im Zug nutzen können. Mit dem Pilotprojekt Rail&Mail und unserem Partner Microsoft testen wir jetzt, welche drahtlosen Services unsere Gäste im Zug haben wollen und wie wir diese Dienste realisieren können." Kurt Sibold, Vorsitzender der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland GmbH, ergänzte: "Unsere Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn soll Kundenzufriedenheit weiter steigern und verdeutlichen, was bereits 2002 mit Pocket PCs möglich ist. Wir sind sehr stolz, dass innerhalb der wenigen Monate seit dem Treffen zwischen Steve Ballmer und Hartmut Mehdorn bereits ein erster Schritt zur Umsetzung gemacht wurde."

Entscheidung für Leipziger City-Tunnel

DRESDEN - Der geplante Leipziger City-Tunnel hat eine weitere Hürde genommen. Heute gab das sächsische Kabinett grünes Licht für das 571 Millionen Euro teure Projekt zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Bayerischen Bahnhof. Der Rahmenfinanzierungsvertrag zwischen Bund, Freistaat, DB und Stadt Leipzig soll nach den Worten des sächsischen Wirtschaftsministers Kajo Schommer bereits im nächsten Monat unterzeichnet werden. Sachsens Anteil gemeinsam mit der Stadt Leipzig betrage 194,8 Millionen Euro, von der EU kämen 168 Millionen Euro, den Rest zahle der Bund.

Noch in diesem Jahr sollten umfangreiche Gleis- und Leitungsverlegungen erfolgen, Anfang 2003 beginne dann der bergmännische Schildvortrieb, so Schommer. 2007 könnten die ersten Züge durch die Röhre rollen. Bauherr des Tunnels ist die Bahn, da es sich hier um Bahnanlagen handelt, für die sie rechtlich als Verantwortliche im Auftrag des Bundes fungiert. Nach Simulationen der Bahn hat der Tunnel eine maximale Kapazität von 11 S-Bahnen, zwei RegionalExpress-Zügen und einem Fernverkehrszug je Stunde und Richtung.

Das Verkehrsunternehmen begrüßte die Entscheidung des sächsischen Kabinetts. "Mit dem Tunnel kann der Nahverkehr im Großraum Leipzig und darüber hinaus bis in die Regionen Halle, Chemnitz, Zwickau und Magdeburg langfristig qualifiziert werden", sagte Hans-Jürgen Lücking, Bevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Sachsen. Mit der Realisierung des Tunnels erfolge eine Neustrukturierung des gesamten Schienenpersonen-Nahverkehrs (SPNV) im Raum Leipzig. Das Stadtzentrum werde per S-Bahn erreichbar. Eine solche Anbindung des Zentrums einer Großstadt mit der S-Bahn bringe dem öffentlichen Nahverkehr große Vorteile im Wettbewerb mit dem Auto. Die Nahverkehrstochter der Bahn, DB Regio, strebt die Betreiberschaft der neuen Nahverkehrslinien an. 

SBB: Handy-Empfang für Bahnreisende wird verbessert

BERN - Der Handy-Empfang für Bahnreisende in der Schweiz wird weiter verbessert. Künftig bieten alle drei Netzbetreiber ihre Dienste auch in den Eisenbahntunnels an. Wie es in einer Pressemitteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hieß, wurde dazu mit den drei Mobilfunkbetreibern Orange, Sunrise und Swisscom Mobile, ein entsprechender Vertrag unterzeichnet.

Der Vertrag regle den Einbau der nötigen zusätzlichen GSM-Antennen und Verstärker in den Eisenbahntunnels, hieß es weiter. Daneben bereiteten alle Provider gleichzeitig auch die Versorgung der Tunnels mit dem neuen UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) vor. Die Nachrüstungen würden etappenweise vollzogen, zuerst in den Tunnels Zürich Flughafen/Opfikon, Hagenholz, Wipkingen/Käferberg, Heitersberg und Grauholz. Die Versorgung auf der Ost-West-Achse habe für die Netzbetreiber Priorität.

Der Ausbau des Mobilfunknetzes bringt laut SBB nun allen Handy-Nutzern in der Schweiz die gleichen Vorteile auf den Bahnstrecken: ein möglichst lückenloser und guter Mobiltelefon-Empfang. Dies erleichtere einerseits das bequeme Arbeiten und Kommunizieren im Zug. Durch die besseren Gesprächsverbindungen steige indes auch die Reisequalität für die übrigen Reisenden (weniger Unterbrüche, weniger Klingeln, weniger Störeinflüsse). Von den zusätzlichen GSM-Anlagen in den SBB-Tunnels profitierten aber auch die SBB selber, da diese Anlagen auch für das neue Bahnfunksystem GSM-R genutzt werden.

In enger Zusammenarbeit zwischen den SBB und den drei Mobilfunkanbietern soll zudem die Mobilfunk-Versorgung auch außerhalb der Tunnels optimiert werden. Ziel sei eine möglichst lückenlose und qualitativ hochwertige Abdeckung der Schweizer Bahnstrecken, hieß es.

Deutsche Bahn setzt zur CeBIT 226 Sonderzüge ein

HANNOVER - Die DB setzt zur diesjährigen CeBIT-Messe vom 13. bis 20. März in Hannover 226 zusätzliche Züge ein, die alle direkt zum EXPO- und Messebahnhof Hannover Messe/Laatzen fahren. Wie das Unternehmen mitteilte, verkehren die Sonderzüge ab Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Münster, Nürnberg, Oldenburg und Paderborn und erreichen Hannover zwischen 8 und 10.30 Uhr. Zusätzlich zu den Sonderzügen halten während der CeBIT noch rund 800 fahrplanmäßige Fernzüge in der Nord-Süd-Relation außerplanmäßig in Hannover Messe/Laatzen, darunter rund 600 ICE.

Vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, während der CeBIT wieder mit allen Servicefunktionen der Bahn ausgestattet, gelangt man über den Skywalk direkt zum Eingang West 1 (Halle 13) des Messegeländes. Informationen zum Messeverkehr gibt es in allen DB-ReiseZentren, telefonisch unter der Rufnummer 0 18 05/ 99 66 33 oder im Internet unter www.bahn.de. In den DB-ReiseZentren sind auch ermäßigte Eintrittskarten zur CeBIT erhältlich. Die Eintrittskarten zur CeBIT gelten gleichzeitig als Fahrschein im gesamten Verkehrsverbund Hannover (GVH). Die Deutsche Bahn empfiehlt allen Messebesuchern für die Züge nach und von Hannover, einschließlich der Sonderzüge, den rechtzeitigen Erwerb der Fahrscheine nebst Platzreservierung.

Schienennetz der Hamburger S-Bahn wird modernisiert

HAMBURG - Die Bahn investiert in den nächsten vier Jahren rund 60 Millionen Euro in das Schienennetz der Hamburger S-Bahn. In diesem Jahr werden von März bis November ca. 20 Kilometer Gleise und 19 Weichen für etwa 15 Millionen Euro erneuert. Die Bauarbeiten werden hauptsächlich an Wochenenden und Nachts ausgeführt, um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Auswirkungen auf den S-Bahnverkehr werden rechtzeitig bekannt gegeben.

"Die Deutsche Bahn AG in Verbindung mit Netz und S-Bahn investieren in die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Hamburger S-Bahn-Netzes“, so Werner Wojtaschek, kaufmännischer Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg GmbH. Begonnen wird mit der Erneuerung von drei Weichen im Bahnhof Blankenese von Freitag, dem 15. März bis Montag, dem 18. März, gefolgt von dem Bahnhof Klein Flottbek und dem Gleisabschnitt Othmarschen - Blankenese im April sowie dem Bahnhof Poppenbüttel im Mai und Juni.

Damit die Anwohner entlang der Strecken und an den Bahnhöfen so wenig wie möglich von den Baugeräuschen belästigt werden, setzt die DB modernste Technik in der Warnung der Bauarbeiter ein. So zeichnen sich die automatischen Warnanlagen dadurch aus, dass bei Dunkelheit die Arbeiter durch geräuschlose Blitzlichter statt durch Signalhörner (Typhone) vor herannahenden S-Bahnen gewarnt werden. Tagsüber warnen automatische Typhone, die sich selbständig an die Umgebungslautstärke anpassen, die Bauarbeiter. Zusätzlich kommen moderne, schallgedämpfte Arbeitsgeräte zum Einsatz, um den Geräuschpegel weiter zu minimieren.

Von Wörth nach Lauterbourg im Stundentakt

FRANKFURT/ Main - Grünes Licht für die grenzüberschreitende Bahn ins Elsass haben am Samstag Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz, des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Süd, der Region Elsass und der beteiligten Bahnen DB und SNCF gegeben. Sie unterzeichneten in Wissembourg die entsprechenden Verträge, die den Ausbau und den Betrieb der Strecke Wörth – Lauterbourg vorsehen. Ab 15. Dezember 2002 sollen dort Züge im Stundentakt fahren.

Im Beisein von Ministerpräsident Kurt Beck und Sylvie Freysz, Conseillere Regionale, unterzeichneten der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium, Günter Eymael sowie Vertreter der DB und des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Süd den Bau- und Finanzierungsvertrag über die Herstellung der Eisenbahninfrastruktur sowie die beteiligten Bahnen einen Vertrag über die Wiederaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs auf der Strecke. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterschrieben Nahverkehrsvorstand Ulrich Homburg für die DB und Directeur de la Region Strasbourg, M. Declercq, für die SNCF.

Für die Instandsetzung der Infrastruktur sind Investitionen in Höhe von 5,7 Millionen Euro vorgesehen, die im wesentlichen aus Mitteln des Bundesschienenwegeausbaugesetzes und des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes finanziert werden. Für die Bestellung der Zugleistungen sind 1,13 Millionen Euro veranschlagt. Der DB-Konzernbevollmächtigte für Rheinland-Pfalz und Saarland, Gerhard Schinner, nannte die grenzüberschreitende Streckenreaktivierung einen wichtigen Faktor für die Entwicklung der Region.

Deutsche Bahn führt Serviceprogramm für Vielfahrer ein

FRANKFURT/Main - Vielfahrer und Stammkunden der Bahn können künftig von einem speziellen Serviceprogramm profitieren. Unter dem Titel "bahn.comfort" schnürt die Deutsche Bahn für Vielreisende ein Paket an attraktiven Sonderleistungen rund um das Reisen mit der Bahn. "Wir belohnen damit unsere besten Kunden für ihre Treue, indem wir sie mit exklusivem  Service besser und individueller betreuen", sagt Hans-G. Koch, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB AG im Unternehmensbereich Personenverkehr.

Zielgruppe des bahn.comfort Serviceprogramms sind DB-Kunden, die geschäftlich oder privat häufig mit der Bahn reisen und dabei einen Jahresumsatz von mindestens 2000 Euro erreichen. Ihnen gewährt das neue Serviceprogramm künftig eine Reihe von exklusiven Serviceleistungen. Dazu zählen beispielsweise besondere Sitzplatzkontingente, die ausschließlich für Reservierungen von "bahn.comfort"-Kunden freigehalten werden - auch wenn der Zug schon "ausgebucht" ist, sowie markierte "bahn.comfort" Sitzplatzbereiche, in denen "bahn.comfort"-Kunden auch ohne Reservierung die Möglichkeit haben, selbst in stark frequentierten Zügen noch einen Sitzplatz zu finden.

Für "bahn.comfort"-Kunden werden außerdem ein Servicetelefon mit individueller Betreuung rund um das Thema Reisen und eigene Schalter in großen DB ReiseZentren mit kurzen Wartezeiten geschaffen. "bahn.comfort"-Kunden erhalten zudem bei Reisen von Deutschland in andere europäische Länder ab der Grenze 25 Prozent Rabatt und freien Zutritt zu allen 1.Klasse-DB-Lounges. Nach Bahnangaben unterscheidet sich das "bahn.comfort"-Serviceprogramm von den Prämienprogrammen, wie sie im Luftverkehr oder im Einzelhandel angeboten werden. "Wir bieten unseren Stammkunden statt eines zusätzlichen Rabatts besondere Leistungen an, die das Reisen mit der Bahn angenehmer machen", erläutert Koch. "Aus Umfragen wissen wir, dass Vielfahrer solch ein spezielles Serviceangebot wünschen."

Um am "bahn.comfort"-Serviceprogramm teilnehmen zu können, bietet die DB Inhabern einer BahnCard die Möglichkeit, beim Kauf von Fahrkarten mit BahnCard-Ermäßigung und einem Mindestpreis von fünf Euro sogenannte "bahn.comfort"-Punkte zu sammeln. Für jeden Euro des Fahrkartenpreises wird dabei ein "bahn.comfort"-Punkt gutgeschrieben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kunden in der 1. oder der 2. Klasse reisen. Die Qualifizierung erfolgt, sobald ein BahnCard-Kunde mehr als 2000 Punkte innerhalb von 12 Monaten gesammelt hat. Automatisch qualifiziert sind außerdem alle Inhaber einer Persönlichen NetzCard, der "Jahreskarte" für alle DB-Strecken sowie Pendler mit Persönlicher Jahreskarte (auch Persönliches Stammkunden-Abonnement), deren Fahrkartenwert mindestens 2000 Euro beträgt.

Der Einführung des Serviceprogramms für Vielfahrer am 15. Dezember zusammen mit dem Start des neuen Tarifsystems geht eine "Sammelphase" voraus, die bereits kurz nach Ostern beginnt: Ab dem 15. April können die über drei Millionen BahnCard-Inhaber ihre Umsätze beim Fahrkartenkauf im ReiseZentrum oder Reisebüro mit DB-Lizenz, an Touchscreen-Automaten, beim telefonischen ReiseService, im Zug oder im Internet registrieren lassen. Dazu muss der Kunde beim Fahrkartenkauf nur seine BahnCard vorlegen, bzw. die BahnCard-Nummer eingeben (z.B. am Touchscreen-Automaten).

Vom Beginn der Sammelphase bis zum Start von "bahn.comfort" Mitte Dezember genügen bereits 1000 "bahn.comfort"-Punkte (= 1000 Euro Umsatz) um sich für das "bahn.comfort"-Serviceprogramm zu qualifizieren. Wenn ein Fahrgast diese Schwelle überschreitet, bekommt er von der Bahn automatisch zum Programmstart seine persönliche "BahnCard comfort" zugeschickt. Die Bahn rechnet im ersten Jahr mit 70.000 Kunden, die in den Genuss des Programms kommen.

Startschuss für den "InterConnex"

LEIPZIG - Die Deutsche Bahn AG hat einen neuen privaten Konkurrenten im Fernverkehr. Auf der Strecke Gera-Rostock verkehrt seit heute der erste Fernverkehrszug der Connex-Gruppe, der "InterConnex", von Gera über Leipzig und Berlin nach Rostock und zurück.

Der Privatzug fahre die Bundeshauptstadt über den östlichen Außenring nur mit Halt in Berlin-Lichtenberg an und biete damit die zurzeit schnellste Verbindung in Nord-Süd-Richtung durch alle neuen Bundesländer bis an die Ostsee, teilte Connex mit. Die reguläre Fahrt auf der 475 Kilometer langen Strecke von Gera bis Rostock kostet den Angaben zufolge 31,95 Euro, von Gera bis Berlin 18,35 Euro und von Berlin bis Rostock 15,35 Euro. Der Kilometerpreis betrage damit rund sieben Eurocent, Fahrkarten seien direkt im Zug zu lösen. Für 6- bis 26-Jährige gibt es pauschal 30 Prozent Ermäßigung, weitere Rabatte sind nicht vorgesehen. Bei der DB beträgt der Preis für die vergleichbare Fahrt im Standardtarif ohne Ermäßigungen 70,60 Euro.

Der eingesetzte Zug besteht aus zwei Talent-Diesel-Triebwagen der Connex-Tochter OME, die mit neuen bequemen Sitzen mit Tischen ausgestattet wurden. Sie bieten 200 Sitzplätze und wurden in die drei Bereiche "Traveller" (Benutzung ohne Buchung), "Economy" (reservierte Plätze) und "Business" (gegen Aufpreis von zehn Euro gibt es Zeitung und Snack) aufgeteilt. Connex hat die Schienentrasse für den "InterConnex" zunächst bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember von der DB Netz AG gebucht. Um wirtschaftlich zu sein, müsste der Zug nach Unternehmensangaben dauerhaft zu mindestens 50 bis 60 Prozent ausgelastet sein.

Connex-Sprecher Achim Kühne-Henrichs sprach von einem ermutigenden Auftakt. In Gera hatten sich einige Fahrgäste trotz der frühen Morgenstunde schon lange vor der Abfahrt auf dem Bahnhof eingefunden. In Leipzig verdoppelte sich die Zahl der Reisenden in den beiden Dieseltriebwagen mit insgesamt 200 Sitzplätzen. "Bis Berlin ist der Zug zu 75 Prozent ausgelastet gewesen, von Berlin nach Rostock zu 100 Prozent", so Henrichs. Für die nächsten Tage lägen viele Reservierungen vor.

Der "InterConnex" ist die zweite private Konkurrenz für die Deutsche Bahn im Fernverkehr neben dem Nachtzug von Berlin nach Malmö der Georg Verkehrsorganisation GmbH (GVG), den die Bahn aus wirtschaftlichen Gründen im Jahr 2000 eingestellt und dem privaten Unternehmen überlassen hatte. Die Connex-Gruppe, hinter der der französische Mischkonzern Vivendi steht, betreibt bereits 19 Nahverkehrslinien in Deutschland mit mehr als tausend Kilometern Streckennetz und ist damit der größte Konkurrent der DB. Sie befördert mit sechs Tochterunternehmen, darunter die Bayerische Oberlandbahn und die Nord-Ostsee-Bahn, nach eigenen Angaben mehr als 16 Millionen Fahrgäste im Jahr. Die Connex Stadtverkehr GmbH arbeitet mit 22 kommunalen Verkehrsbetrieben zusammen und hat jährlich rund 104 Millionen Fahrgäste.

Im Nahverkehr hat die Deutsche Bahn seit der Bahnreform Mitte der 90er Jahre einige Marktanteile abgeben müssen. Mittlerweile gibt es auf dem Sektor rund 200 Konkurrenten aus der Privatwirtschaft. Dennoch ist der bundeseigene Konzern nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von 92 Prozent der "Platzhirsch" geblieben.

Hamburg - Berlin: 154 km Gleis werden 2002 für Tempo 230 ertüchtigt

HAMBURG - Am kommenden Sonntag beginnen an der Strecke Berlin - Hamburg Bauarbeiten auf insgesamt 40 Kilometern Gleis in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem 16 Kilometer langen Abschnitt zwischen Neustadt/Dosse und Breddin in der Prignitz sowie auf dem 24 Kilometer langen Abschnitt zwischen Pritzier und Jasnitz in Mecklenburg-Vorpommern werden Arbeiten an den Gleisen, Weichen, Bahnsteigen sowie an der Oberleitung und Signal- und Sicherungstechnik ausgeführt, um die Strecke für Tempo 230 fit zu machen.

Unter anderem muss die Strecke mit neuer Zugleittechnik ausgerüstet werden, die bei Tempo 230 gewährleistet, dass der Lokführer jederzeit Informationen über zu erwartende Signale und die zulässige Geschwindigkeit erhält. Insgesamt werden in diesem Jahr mit Investitionen von rund 150 Millionen Euro auf 154 Gleiskilometern die Voraussetzungen für ein höheres Tempo geschaffen. Bis Ende 2004 soll die 290 Kilometer lange Strecke zwischen Hamburg und Berlin so ausgebaut sein, dass sich die Fahrzeit auf rund eineinhalb Stunden verkürzt.

Dazu wird seit Sommer 2000 auch im Bahnknoten Wittenberge gebaut. Er ist ein Nadelöhr auf der Verbindung zwischen Spree und Alster. Am 7. April 2002 wird mit dem Bahnsteig 3 der erste neue Bahnsteig in Betrieb genommen. Bis zum Frühjahr 2004 wird der Bahnhof Wittenberge komplett umgestaltet. Statt Tempo 30 soll hier auf den durchgehenden Gleisen künftig Tempo 200 möglich sein. Der Bahnausbau führt zu unvermeidlichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr: Ab dem kommenden Wochenende werden in Brandenburg auf der RegionalExpress-Linie 4 und der RegionalBahn-Linie 71 teilweise Busse statt Bahnen eingesetzt. Informationen gibt es im Internet unter www.fahrplanaenderungen.de oder unter der Telefonnummer (030) 29 71 29 73. Im Fernverkehr verkehren die Züge planmäßig.

DB und Freistaat Thüringen unterzeichnen Verkehrsvertrag

JENA - Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, Dr. Christoph Franz, sowie Thüringens Wirtschaftsminister, Franz Schuster, haben am heutigen Freitag in Jena einen 10-Jahres-Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unterzeichnet. Der langfristige Vertrag regelt Umfang und Qualität der Verkehrsleistungen im Freistaat. Die DB Regio AG wird demnach in den kommenden Jahren eine jährliche Verkehrsleistung von mindestens 16,5 Millionen Zugkilometern erbringen. Vertraglich vereinbart wurde ferner, dass der jährliche Leistungsumfang bis 2011 schrittweise auf 17,6 Millionen Zugkilometer steigt.

Auch die Qualität des Angebots soll verbessert werden. "Moderne Fahrzeuge, schnelle Verbindungen und guter Service sollen mehr Bürger zum Umsteigen auf die Schiene bewegen", sagte DB-Chef Mehdorn. Der heute geschlossene langfristige Vertrag gebe der Bahn die notwendige Investitionssicherheit und diene gleichzeitig dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region. Der Verkehrsvertrag sei aber keine Entscheidung gegen den Wettbewerb. Dazu wurden vertragliche Regelungen vereinbart, die eine Abbestellung von Verkehrsleistungen während der Vertragslaufzeit durch den Aufgabenträger gestatten. Der bereits großen Konkurrenz werde man sich stellen und sich täglich mit den Wettbewerbern messen, kündigte Mehdorn an.

Dem Vertrag zufolge werden noch in diesem Jahr neue Regional-Expresslinien zwischen Saalfeld und dem bayerischen Lichtenfels, zwischen Leipzig, Gera und Hof sowie im Dezember eine zusätzliche Regional-Express-Linie Weimar - Jena - Gera eingerichtet. Im Sommer soll auch der durchgängige RegionalBahn-Verkehr zwischen Gotha und Gräfenroda wieder aufgenommen werden. Parallel zum Verkehrsvertrag vereinbarten die Partner ein Programm zur weiteren Beschaffung und Finanzierung neuer Fahrzeuge mit einem Umfang von rund 100 Millionen Euro. Der Freistaat Thüringen wird die vorgesehene Fahrzeugbeschaffung zu rund 50 Prozent fördern. In wenigen Jahren wird im Thüringer Schienenpersonennahverkehr kein Fahrzeug älter als Baujahr 2000 sein. Damit wird der Freistaat in Kürze über die modernste Nahverkehrsflotte aller Flächenländer in Deutschland verfügen.

Die Vertragspartner vereinbarten ferner, günstige regionale Nahverkehrssondertarife wie das Hopper-Ticket, das Thüringen-Ticket und das Familienferienticket sowie die kostenlose Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen weiterzuführen. Außerdem werden der Freistaat und die Deutsche Bahn touristische Angebote auf der Schiene fördern. Dazu zählen unter anderem jährlich 35 dampflokbespannte Sonderfahrten zu touristischen Zielen oder zu besonderen Anlässen. Um eine noch bessere Vernetzung von Bahn und Bus zu erreichen und Informationsdefizite der Kunden abzubauen, ist die Einführung einer unternehmensübergreifenden Fahrplanauskunft für Thüringen vorgesehen. Diese soll über eine Vielzahl von Informationswegen - Internet, CD-ROM, oder auch via WAP aufs Mobiltelefon - schnell und preisgünstig erreichbar sein.

Defekte Bremsen verursachten Zugunglück in Österreich

WIEN - Defekte Bremsen und versäumte Kontrollen nach dem Grenzübergang in Österreich sind die Ursachen für das Eisenbahnunglück, bei dem am Dienstag südlich von Wien sechs Menschen starben und 16 verletzt wurden. Das bestätigte jetzt die mit den Untersuchungen beauftragte Expertengruppe.

Wie es in einer Pressemitteilung der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hieß, gestalten sich die Untersuchungen aufwendiger als üblich, da der Zug aus Ungarn kam und den ÖBB übergeben wurde. Es habe sich hierbei - wie im europäischen Eisenbahnwesen üblich - um einen sogenannten "Vertrauenszug" gehandelt, der gemäß internationalen Standards in einem einwandfreien technischen Zustand sein muss. Ein erstes gesichertes Ergebnis habe jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall war. Fest stehe, dass die Bremsen eines Wagons des ungarischen Zuges defekt waren. Dies bestritt der ungarische Eisenbahndirektor Janos Berenyi. Im Rundfunk in Budapest betonte er heute, beim Verlassen Ungarns habe die Bremswirkung noch "völlig im Bereich des Normalen" gelegen.

Wie es in der ÖBB-Pressemitteilung weiter hieß, werde allerdings auch bei "Vertrauenszügen" bei der Übernahme eine Bremsprobe durchgeführt. Warum der defekte Waggon dabei nicht erkannt worden sei, werde zur Zeit ermittelt. Nach Zeitungsberichten verzichteten ÖBB-Bedienstete auf die vorschriftsmäßige Überprüfung, weshalb die Unterbrechung der pneumatischen Bremsleitungen nicht auffiel.

SBB: Erstmals über 300 Millionen Fahrgäste

ZÜRICH - Mit 304,2 Millionen Fahrgästen haben die SBB im Jahr 2001 einen neuen Rekordwert erreicht. Sowohl im nationalen (plus 6,1 Prozent) als auch im internationalen Verkehr (plus 3,0 Prozent) stiegen die Fahrgastzahlen deutlich. Insgesamt legten die Reisenden 13 365 Millionen Kilometer zurück. Die Schweizer Bevölkerung hat damit einmal mehr ihre führende Position als fleißigste Bahnfahrer-Nation Europas (41 Fahrten pro Einwohner und Jahr) unterstrichen. Die SBB führen diesen neuerlichen Anstieg auf den stetigen Angebotsausbau (2001: plus 4 Prozent oder täglich 8000 km mehr Eisenbahn), die guten Pünktlichkeitswerte (94,45 Prozent der Züge weniger als vier Minuten zu spät), die qualitativ hochstehende Fahrzeugflotte sowie das ausgewogene Fahrausweissortiment zurück.

Leichte Abstriche mussten die SBB bei der jährlichen Umfrage zur Kundenzufriedenheit in Kauf nehmen. In der vom Institut LINK im Rahmen der kontinuierlichen Erhebung Personenverkehr durchgeführten Umfrage bei 4286 Kundinnen und Kunden zeigten sich 81 Prozent mit den SBB-Dienstleistungen zufrieden oder sehr zufrieden (2000: 84,7 Prozent). Kritisiert wurden in der Umfrage die mangelnde Platzkapazität auf gewissen Strecken, die die SBB durch laufende Nachfrageüberwachung, gezielte Wagenverstärkung sowie kurzfristigen Einsatz von Zusatz- und Ersatzzügen beseitigen wollen, sowie die teilweise ungenügende Sauberkeit der Züge.

Wie schon im Vorjahr erhielt das Zug- und Verkaufspersonal von den Fahrgästen ausgezeichnete Noten für seine Freundlichkeit. Mit der Weiterführung gezielter Aus- und Weiterbildungskurse wollen die SBB dieses hohe Niveau halten. Weniger beanstandet als im Vorjahr wurde außerdem die Lärmbelästigung in den Wagen - offensichtlich haben sich die Ruhewagen im Fernverkehr etabliert, und die Handy-Benützung in den Zügen gehört heute zum Allgemeingut.

Die Bahn baut in Sachsen

BERLIN - Seit der Wiedervereinigung wird an der Modernisierung der wichtigsten Schienenstrecken in Sachsen gearbeitet. Am Montag zog die Bahn eine Bilanz der 10-jährigen Bautätigkeit. Rund eine Milliarde Euro wurden in die beiden wichtigsten Projekte – die Strecke Leipzig-Dresden und die sogenannte Sachsen-Magistrale Dresden-Hof investiert.

In der kommenden Woche beginnt an der Dresdener Marienbrücke der Bau des Brückenteils direkt über dem Elbestrom. Im sogenannten Freivorbau wird die Brücke von beiden Ufern in die Mitte des Stromes wachsen. Die Marienbrücke ist eine von derzeit sieben Baustellen auf den Bahnstrecken von Hof und von Leipzig nach Dresden - der "Sachsen-Franken-Magistrale" und der ältesten deutschen Fernbahnstrecke Leipzig – Dresden, die als Teil der Gesamtverbindung von Dresden nach Frankfurt am Main angesehen wird. Auf beiden Verbindungen werden in diesem Jahr weitere 25 Kilometer Strecken modernisiert. Rund 120 Millionen Euro fließen 2002 nach Bahnangaben in Planung und Bau.

Fünf Jahre nach Beginn der Arbeiten an der Sachsenmagistrale 1997 zeigte sich Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Sachsen, zufrieden mit dem bisher Erreichten. 158 der 217 Kilometer langen Strecke zwischen Hof und Dresden wurden für 516 Millionen Euro saniert, die Fahrzeit konnte von rund vier Stunden auf etwa drei Stunden reduziert werden. "Nach Ende der Bauarbeiten sind nur noch rund zwei Stunden und 15 Minuten Fahrzeit geplant", sagte Lücking. Eine besondere Schwierigkeit an der Sachsenmagistrale sei der "Bau unter dem rollenden Rad", also ohne komplette Streckensperrungen.

Für die Verbindung Leipzig - Dresden kündigte Rothe an, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau zwischen Dresden und Riesa begonnen werden könne. Im kommenden Jahr solle der Bauabschnitt zwischen Leipzig und Riesa fertiggestellt sein. Dann könnten auf dem etwa 60 Kilometer langen Abschnitt moderne Neigetechnikzüge mit 200 Stundenkilometern fahren. Bislang wurden 51 Kilometer Strecke bei einem Investitionsvolumen von 530 Millionen Euro ausgebaut. Die Fahrzeit zwischen Dresden-Neustadt und Leipzig reduzierte sich in den vergangenen zehn Jahren von anderthalb auf eine Stunde. 2010 soll mit Tempo 200 eine Fahrzeit von 45 Minuten erreicht werden.

Den Ausbau der beiden wichtigsten Schienenwege Sachsens steuern die rund 50 Ingenieure und Kaufleute des Projektzentrums Dresden der DB Projekt Verkehrsbau GmbH, einer Tochter der Deutschen Bahn. Seit 1993 - in jenem Jahr begann der Ausbau der Strecke Leipzig - Dresden als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9 - haben sie rund eine Milliarde Euro an Investitionen umgesetzt. Damit wurden rund 210 Kilometer Eisenbahnstrecke von Grund auf erneuert und für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut. Alte Stellwerkstechnik wurde von moderner Computertechnik ersetzt: Es entstanden bisher 19 Elektronische Stellwerke. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll eine weitere Milliarde folgen.

Ziel der Bahn ist es, durch den Ausbau der Trassen die Fahrzeiten deutlich zu verkürzen und damit eine Wettbewerbsfähigkeit zur Straße herzustellen. Die Gesamtkosten liegen bei 3,2 Milliarden Euro. Gefahren wird mit Neigetechnik-Zügen, die eine Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern erreichen. Nach Angaben eines Bahnsprechers wird damit gerechnet, dass die jetzt noch bestehenden technischen Probleme bei den Neigetechnik-Zügen bis zum April/Mai 2002 behoben sind, "so dass die Fahrzeuge dann eine anbietbare Qualität" hätten.