Schon ab Ende April Sonderangebote

BERLIN - Mit einer kurzfristigen Sonderaktion will die DB nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auf den drastischen Rückgang der Fahrgastzahlen in den Fernzügen reagieren. Wie es in dem Bericht hieß, sollen bereits ab Ende April die verloren gegangenen Kunden in den Fernzügen zurückgeholt und neue Zielgruppen mit neuen, preiswerten Angeboten angesprochen werden. Gedacht sei an eine Kombination von Tickets und touristischen Elementen wie Städtereisen oder an Ermäßigungen und an günstige Offerten, beispielsweise für Studenten. Ein Ziel sei, die Verbindungen auf der Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt/Main attraktiver zu machen, wo nach zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen wegen Qualitätsproblemen bei den neuen ICE 3-Zügen, die laut einem Bahnsprecher jetzt behoben sind, besonders viele Kunden abgesprungen waren. "Da kommt etwas, wir arbeiten das gerade aus und werden es rechtzeitig bekannt geben", sagte DB-Sprecher Dieter Hünerkoch der "Süddeutschen Zeitung". Wie die Zeitung weiter berichtete, habe die DB im Januar bei den Fernzügen 13,8 Prozent weniger eingenommen, als im Januar 2002, statt den Fahrkarten-Verkauf wie geplant um neun bis zehn Prozent zu steigern. Die eigenen Ziele dürften damit um mehr als 20 Prozent verfehlt worden sein. Im Februar und März gab es laut "SZ" bislang keine Besserung.

Auf die Sonderaktion im April folgen die vom Vorstand bereits angekündigten Aktionspreise auf einzelnen Strecken. Auf diese Weise könnten nicht ausgelastete Strecken "kurzfristig stimuliert" werden, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Einzelheiten zu den neuen Sparpreisen verriet Mehdorn aber noch nicht. In der Planung seien aber sowohl Angebote, die nur an einzelnen Tagen gelten als auch Reduzierungen auf bestimmten Strecken. Die Bahn könne künftig machen, "was der Einzelhandel auch tut: Schweinebacke, nur heute zum halben Preis", sagte Mehdorn dem "Spiegel". In dem Interview verteidigte Mehdorn erneut das neue Preissystem der DB. "Das neue Preissystem musste sein. Das bescheinigen uns Experten aus dem In- und Ausland." Der Bahnchef kündigte aber gleichzeitig an, die Tarife nach einem Jahr auf den Prüfstand stellen zu wollen. Unterdessen halten nach einer neuen, im Auftrag des "Spiegels" durchgeführten Umfrage knapp zwei Drittel der Bundesbürger das im Dezember eingeführte Preissystem für komplizierter als das alte. 46 Prozent sagten zudem, die neuen Tarife seien teurer. Nur drei Prozent hielten die Fahrkarten im neuen System für günstiger.

Unterdessen berichtet die "Süddeutsche Zeitung", der Gesamtbetriebsrat der Bahn habe am kommenden Freitag den Unternehmensvorstand zu einer Sondersitzung nach Frankfurt/Main eingeladen. "Die Manager müssen Rede und Antwort stehen, wie es im Fernverkehr weitergehen soll", sagten mehrere Betriebsräte der "Süddeutschen Zeitung". "Da ist Feuer unterm Dach." Wie es unter Berufung auf Aufsichtsratskreise weiter hieß, liege die Bahn in den ersten drei Monaten um fast 200 Millionen Euro unter Plan. Der Eigentümer Bund werde nervös. Ein weiteres Minus müsse rasch verhindert werden.

Ton zwischen DB und Grünen wird schärfer

BERLIN - Der Streit um die Bahn-Preise zwischen den Grünen und der DB setzte sich am Wochenende fort. Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) sagte der ARD-"Tagesschau": "Die Bahn braucht ein Tarifsystem, das wir als Normalsterbliche zumindest auf den zweiten Blick verstehen." Die Kunden müssten "auf die gleiche Frage auch das gleiche Ticket" erhalten, sagte die Grünen-Politikerin der ARD. Sie verlangte zugleich, das Angebot an Billig- und Sondertarifen deutlich auszuweiten. Dazu sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": "Frau Künast kriegt sonst nicht viel auf die Reihe, kann sich aber des Beifalls sicher sein, wenn sie einfach mal populistisch halbe Ticketpreise fordert."

Kritik äußerte der Bahnchef auch an den Grünen insgesamt. "Dauernd heißt es, was die Grünen alles für die Bahn tun. Nichts haben sie getan zur Beseitigung der Wettbewerbsverzerrung gegenüber dem Luftverkehr. Ich traue da keinem mehr." Mehdorn verwies auf die finanzielle Belastung der Bahn durch die Ökosteuer. "Wir überweisen jedes Jahr 200 Millionen Euro Ökosteuer." Künast könne "ja mal sagen: Herr Mehdorn, als ökologisch bestes System erlasse ich der Bahn die Steuer, und ihr gebt das an die Kunden weiter". Er würde dies "sofort mitmachen", versicherte der Bahn-Chef. "Aber es passiert nichts. Dabei wären die Grünen die geborenen Freunde der Bahn." Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt wies die Vorwürfe zurück. "Auch wenn sich der Bahnchef derzeit eher in der Defensive befindet, sollte er nicht mit unsachlichen und wahrheitswidrigen Anwürfen um sich schlagen", erklärte der frühere Bahn-Aufsichtsrat. Beispielsweise seien dank der Grünen seit dem Regierungswechsel in Berlin die Baumittel für die Bahn um rund 60 Prozent erhöht worden.

Muss die Bahn bald weniger Stromkosten zahlen?

BERLIN - Die rot-grüne Bundesregierung will die DB offenbar bei ihren Stromkosten erheblich entlasten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, solle für die Eisenbahn künftig eine Härtefallregelung greifen, mit der vor allem die Bahn AG Ausgaben für Strom in Millionenhöhe sparen solle. Der Schienenverkehr wird danach künftig nicht mehr wie andere Stromverbraucher für die Finanzierung erneuerbarer Energien wie Wind, Wasser oder Sonne herangezogen werden. Wie es weiter hieß, plane die Regierung zwar ohnehin Entlastungen für energieintensive Betriebe, die Bahn hätte nach den festgelegten Kriterien davon aber nicht profitiert. Neben SPD und Grünen habe auch das Kanzleramt die Pläne befürwortet, hieß es in den Kreisen. Den Angaben zufolge muss die Bahn allein für die EEG-Umlage im Jahr 2003 voraussichtlich rund 20 Millionen Euro zahlen. Bis 2010 könne sich diese Summe auch mit der geplanten Reform des EEG auf bis zu 68 Millionen Euro erhöhen. Man wolle daher die Umlage für die Bahn AG bei einer bestimmten Summe begrenzen. Auf die Höhe wolle man sich bei weiteren Gesprächen unter anderem mit dem Bundesfinanzministerium in der kommenden Woche einigen. Im Bundesumweltministerium hieß es am Sonntag dazu allerdings, derartige Pläne seien nicht bekannt.

EU treibt Liberalisierung des Güterschienenverkehrs voran

BRÜSSEL - Auf Europas Schienennetz soll spätestens Anfang 2008 uneingeschränkter Wettbewerb beim Güterverkehr herrschen. Die EU-Verkehrsminister beschlossen am Freitag in Brüssel gegen die Stimmen von Frankreich, Belgien und Luxemburg das so genannte zweite Eisenbahnpaket. Danach sollen Transportunternehmen vom 1. Januar 2006 an auf der Schiene Waren generell auch über die Landesgrenzen ausliefern können. Vom 1. Januar 2008 an sollen die nationalen Märkte dann grundsätzlich auch für Firmen aus dem EU-Ausland frei sein. Zudem sieht das Paket eine Harmonisierung der Technik sowie der Ausbildung von Lokführern und die Schaffung einer europäischen Eisenbahnbehörde vor. Als nächstes muss das Europäische Parlament über die Liberalisierung beraten. Es hatte dieser in erster Lesung bereits zugestimmt. Die EU-Kommission will die notwendigen rechtlichen Änderungen bis zum Frühjahr 2004 unter Dach und Fach bringen.

Nach den Verhandlungen sagte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, der Beschluss sei besonders für Deutschland wegen seiner Transitlage von großer Bedeutung. "Wir können unsere Transportprobleme mittelfristig nur lösen, wenn wir einen nicht unerheblichen Teil der Güter auf die Schiene verlagern." Laut EU-Kommission werden in Europa derzeit nur neun Prozent des Güteraufkommens auf der Schiene transportiert. Vor 30 Jahren seien es noch 20 Prozent gewesen. In den USA würden im Gegensatz 40 Prozent der Güter über die Schiene transportiert.

Bahn spart offenbar an der Kundenbetreuung im ICE

BERLIN - Nach einem Bericht des "Berliner Tagesspiegels" will die DB den Service in den ICE-Zügen zurückfahren. Demnach würden 119 Zugbegleiter-Stellen und 157 Stellen in der Gastronomie wegfallen. So werde es in schwach ausgelasteten Zügen des Typs ICE 3 künftig keine Mitarbeiter mehr geben, die für den Service am Platz zuständig seien - deren Aufgaben sollten normale Zugbegleiter oder Bistro-Mitarbeiter übernehmen, schreibt die Zeitung. Zudem wolle die Bahn auf speziell für Notfälle ausgebildete Mitarbeiter verzichten und stattdessen Restaurant- und Bistro-Stewards so ausbilden, dass sie etwa bei Zugunfällen die nötigen Rettungsmaßnahmen einleiten können. Auf bestimmten Strecken sollten außerdem die Zugteams verkleinert werden. Ein Teil des Plans werde bereits umgesetzt, hieß es laut "Tagesspiegel" in dem Papier. Teilweise müsse noch der Gesamtbetriebsrat einbezogen werden. Bahn-Sprecher Gunnar Meyer begründete die Maßnahme am Freitag mit der rückläufigen Nachfrage im gastronomischen Bereich der Züge, die die wirtschaftliche Situation verursacht habe. Eine Anpassung der personellen Situation sei wegen der erforderlichen Kostensenkung unabdingbar, meinte Meyer. Das Unternehmen erhoffe sich Einsparungen in Höhe von sechs Millionen Euro. "Aber: Es wird keine Entlassungen geben. Das steht fest", betonte Meyer. Die notwendigen Einsparungen sollten durch den Abbau von Überstunden und den Verzicht auf die Neubesetzung frei werdender Stellen erreicht werden. "Der Kunde wird von der Maßnahme nichts spüren", versprach Meyer.

DB-Cargo-Chef will Rendite bis 2005 verdreifachen

FRANKFURT/Main (Reuters) - Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn soll nach Worten von DB-Cargo-Chef Bernd Malström die Rendite bis 2005 deutlich steigern. "Ich strebe mit DB Cargo bis 2005 eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von zwölf bis 14 Prozent an", sagte Malmström der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). Im vergangenen Geschäftsjahr habe die Kapitalrendite bei knapp vier Prozent gelegen, zitierte die Zeitung Malström. Bahnchef Hartmut Mehdorn sieht den Konzern dem Bericht zufolge als reif für die Börse an, wenn die vier Geschäftsfelder Personen- und Güterverkehr sowie Bahnhöfe und Netz eine durchschnittliche Kapitalrendite von neun bis zehn Prozent erwirtschaften. "Das Ziel, den Bahn-Konzern bis 2005 reif für den Kapitalmarkt zu machen, halte ich zwar für ehrgeizig, aber nach wie vor zu erreichen", sagte Malmström. 2003 habe DB Cargo bisher den Erlös im Vergleich zum Vorjahr nicht steigern können. "Auch für das Gesamtjahr rechne ich allenfalls mit stagnierenden Geschäften", sagte Malmström. "Das würde ich aber angesichts der konjunkturellen Probleme und der derzeitigen Unsicherheiten der Weltwirtschaft schon als einen Erfolg bewerten."

Deutsche Bahn stellt Uhren auf Sommerzeit um

FRANKFURT/Main - In der Nacht vom Samstag, den 29. März 2003 auf Sonntag, den 30. März 2003 werden die Uhren in Mitteleuropa auf Sommerzeit umgestellt. Bei der DB werden rund 120.000 Uhren in Bahnhöfen und Diensträumen sowie in Automaten, Informations- und Steuerungssystemen, die teilweise rund um die Uhr im Echtzeitbetrieb laufen, um eine Stunde vorgestellt. Für die automatische Umstellung fungiert als Taktgeber die atombetriebene "Mutteruhr" der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Diese Uhr steuert 15 Regionaluhren der Deutschen Bahn, mit denen alle anderen Uhren im Bereich der Bahn verbunden sind. Die Anpassung aller Uhren dauert etwa eine Stunde. Von der Zeitumstellung sind in der Nacht vom 29. auf den 30. März rund 50 Züge betroffen. Diese verkehren nach der Zeitumstellung zunächst nominell 60 Minuten später. Trotz der fehlenden Stunde werden fast alle betroffenen Schlaf- und Liegewagenzüge pünktlich ihr Ziel erreichen, da bei diesen Zügen ausreichende Zeitpuffer im Fahrplan enthalten sind, die es ermöglichen, die fehlende Stunde wieder aufzuholen.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten auf der Flöhatalbahn werden fortgesetzt

DRESDEN - Am 1. April beginnen auf der Flöhatalbahn umfangreiche Sanierungsarbeiten. Bis voraussichtlich Mitte Dezember dieses Jahres wird im Bahnhof Grünhainichen-Borstendorf sowie auf dem Streckenabschnitt zwischen Grünhainichen-Borstendorf und Pockau-Lengefeld und weiter bis an die Einfahrt des Bahnhofs Olbernhau gebaut. Ziel der Sanierungsarbeiten an Gleisen, Brücken und Sicherungsanlagen ist es, die Streckengeschwindigkeit von Flöha bis Pockau-Lengefeld auf 80 km/h zu erhöhen und die Reisezeit von Chemnitz Hbf nach Olbernhau auf ca. 68 Minuten zu reduzieren. Erreicht wird diese Reisezeitverkürzung von rund 15 Minuten auch durch den künftigen Einsatz des modernen RegioSprinters VT 642. Bereits im Frühjahr 2002 konnte die Sanierung des 14 km langen Streckenabschnittes zwischen Flöha und Grünhainichen-Borstendorf abgeschlossen werden.

Vom 1. April bis zum Bauende verkehren die Züge der Erzgebirgsbahn im 2-Stunden-Takt zwischen Chemnitz Hbf und Grünhainichen-Borstendorf. Ab Grünhainichen wird Schienenersatzverkehr über Wünschendorf, Lengefeld Markt, Pockau Zentralhaltestelle, Olbernhau Busbahnhof bis Neuhausen Bahnhof eingerichtet. Auf den weiteren Strecken der Erzgebirgsbahn Chemnitz Hbf – Bärenstein, Chemnitz Hbf – Aue (Sachs) sowie Zwickau (Sachs) Hbf - Johanngeorgenstadt werden per 1. April Änderungen des Fahrplans wirksam. Die Erzgebirgsbahn bittet die Fahrgäste um Verständnis für die zeitweilig auftretenden Erschwernisse. Die geänderten Fahrpläne werden auf den Bahnhöfen und Haltestellen veröffentlicht. Die Sanierungsarbeiten auf der Flöhatalbahn beginnen mit dem Neubau von zwei Eisenbahnbrücken am Haltepunkt Floßmühle. Danach werden zwischen Grünhainichen- Borstendorf und Pockau-Lengefeld etwa 4000 Meter Gleis grundlegend erneuert und 6500 Meter instandgesetzt.

Der Bahnhof Grünhainichen-Borstendorf erhält komplett neue Gleise und wird mit Rückfallweichen ausgestattet, welche durch die Triebwagen beim Befahren umgestellt werden. Bei Lengefeld-Rauenstein wird die Brücke über den Abfluss der Saidenbachtalsperre erneuert. Weiterhin werden fünf Brücken über die Flöha saniert. In Grünhainichen, Floßmühle, Reifland und Rauenstein erhalten die Bahnübergänge neue Schranken- bzw. Haltlichtanlagen. Zwischen Pockau-Lengefeld und Olbernhau werden rund 9 km Gleis erneuert bzw. instandgesetzt und vier Eisenbahnbrücken saniert. Zur Erhöhung der Sicherheit werden zwischen Flöha und Olbernhau die Telekommunikationsanlagen (Zugfunk) erweitert. Einige Bahnhöfe bzw. Haltepunkte erhalten neue oder modernisierte Bahnsteige.

Bahnhof Wesselburen: Bauarbeiten haben begonnen

HAMBURG - Die Deutsche Bahn AG hat jetzt mit den Bauarbeiten für die Modernisierung des Bahnhofs Wesselburen begonnen. Der Bahnhof erhält einen 85 Meter langen neuen Bahnsteig, eine Wartehalle mit Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellanlage sowie eine neues Wegeleitsystem zur Orientierung im Bahnhof. Außerdem werden neue Informationsvitrinen im Zugangsbereich und eine neue Bahnhofsuhr installiert. Die Investitionen für die Modernisierung betragen etwa 325.000 EURO, die die Deutsche Bahn AG, der Bund, das Land Schleswig-Holstein und die Gemeinde Wesselburen tragen. Die Bauarbeiten werden etwa drei Monate dauern. Wesselburen liegt an der Bahnstrecke Heide – Büsum und wird täglich von bis zu 36 Zügen der AKN bedient.

Baubeginn für Elektronisches Stellwerk Mehltheuer

DRESDEN - Vor kurzem haben die Bauarbeiten für ein Elektronisches Stellwerk (ESTW) in Mehltheuer begonnen. Bis zum Jahresende wird damit die fast einhundert Jahre alte mechanische Stellwerkstechnik ausgedient haben. Der Neubau ist Teil eines Gesamtkonzeptes zur Ausrüstung der sogenannten Sachsenmagistrale Leipzig/Dresden – Hof mit moderner Sicherungs- und Kommunikationstechnik. Künftig werden Signale und Weichen per Computer gesteuert. Ein Fahrdienstleiter überwacht den Verkehr von der Betriebsleitzentrale in Leipzig aus. Gleichzeitig werden die Gleisanlagen für Geschwindigkeiten bis 160 km/h umgebaut. Durch die moderne Ausrüstung und den Gleisumbau wird sich die Fahrzeit etwa zwischen Leipzig und Hof von derzeit knapp drei Stunden auf unter zwei Stunden verringern.

In Mehltheuer wird ein neues Stellwerksgebäude errichtet. Umfangreicher Kabeltiefbau erfolgt auf den Strecken Herlasgrün – Schönberg und Mehltheuer – Pöllwitz. Kabel und Kabeltröge werden komplett erneuert. Insgesamt werden 38 Kilometer signaltechnisches Kupferkabel und 20 Kilometer Lichtwellenleiter-Kabel verlegt. Im Bahnhof Mehltheuer werden darüber hinaus alte Signale demontiert und 40 neue Signale gestellt. Die Signalfundamente werden gerammt. Hierbei kommt es noch bis zum 29. März zu unvermeidlichen Geräuschbelästigungen, für die die DB um Verständnis bittet.

Stiftung Warentest: Schlechte Noten für die Bahn

BERLIN - Die DB hat erneut schlechte Noten wegen der Fehlberatung von Kunden erhalten. Nachdem bereits in der vergangenen Woche ein Test vom Magazin "stern" und dem Verkehrsclub Deutschland Mängel bei der Kundenberatung aufgezeigt hatte, berichtete am Donnerstag auch die Stiftung Warentest, am Schalter oder über die Telefon-Hotline der Bahn werde jedem zweiten Kunden nicht die preisgünstigste Verbindung genannt. Bei insgesamt 120 Testgesprächen hätten die Kunden laut der Zeitschrift "test" durch falsche Beratung bis zu doppelt so hohe Preise zahlen müssen wie im günstigsten Fall. In jedem vierten Fall habe dabei auch gezieltes Nachfragen keinen Erfolg gebracht. Dem Test zufolge nennen Berater häufig nur teure ICE-Verbindungen. Verschwiegen werde oft, dass preiswertere IC-und Regionalzüge nur unwesentlich langsamer seien. Auch "schönfärbende Werbung" könne nicht davon ablenken, dass viele Kunden draufzahlen müssten. Als Gesamtnote habe die Kundenberatung der Bahn deshalb nur ein "Ausreichend" erhalten. "Das Preissystem und seine technische Umsetzung erweisen sich als zu kompliziert und unübersichtlich", lautete das Urteil der Stiftung Warentest. Die Stiftung lobte aber auch, dass viele Reisen billiger geworden seien. "Zu den größten Gewinnern gehören Kleingruppen und Familien mit Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren."

Die DB erklärte in einer Stellungnahme, sie wolle die Testergebnisse durch einen unabhängigen Gutachter überprüfen lassen. Erst nach einer "wissenschaftlich sauberen Analyse des methodischen Vorgehens der Stiftung Warentest" könne das Unternehmen die Testergebnisse auswerten und gegebenenfalls auch ihre Beratung verbessern, hieß es. Als Gutachter zur Überprüfung des neuesten Tests schlug die Bahn den Verkehrsforscher Heinz Hautzinger vor. Die Stiftung solle Hautzinger ihre Unterlagen zur Verfügung stellen. Laut DB sei der Verkehrsforscher in einem Vorabgutachten, das aufgrund einer Kurzdarstellung des Untersuchungsplans erstellt worden sei, zu dem Ergebnis gekommen, dass "keinesfalls von Repräsentativität gesprochen" werden könne. So sei die Studie in einer "Sondersituation" kurz vor Weihnachten mit einem überdurchschnittlich hohen Kundenaufkommen sowie kurz nach Einführung des neuen Preissystems, wo ein erheblicher Informations- und Beratungsbedarf bei den Kunden bestehe, durchgeführt worden. Die Ergebnisse ließen außerdem nur Aussagen über die Beratungsqualität in Großstädten zu, so Hautzinger weiter. Insgesamt habe die Bahn jedoch 730 Reisezentren, davon die meisten in kleineren Gemeinden. Um den statistisch-methodischen Anforderungen gerecht zu werden, müssten Ort und Zeitpunkt der Testgespräche nach einem Zufallsverfahren festgelegt werden. Durch das gewählte Verfahren würden damit auch in räumlicher Hinsicht beträchtliche Teile des gesamten Beratungsgeschehens komplett ausgeblendet.

Kritik an der Pünktlichkeit der Bahn kam unterdessen von Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Axel Horstmann. In NRW hatten tausend Bahn-Benutzer im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW Pünktlichkeitsprotokolle ihrer Nahverkehrszüge erstellt. Nach einem Zwischenergebnis dieser Aktion waren von 21.322 erfassten Verbindungen 14.177 verspätet, davon 56 Prozent um mehr als fünf Minuten und etwa sieben Prozent sogar um mehr als 20 Minuten. "Das ist mir zu viel, das kann und werde ich nicht akzeptieren", sagte Horstmann in Düsseldorf. Bei Verspätungen von mehr als 20 Minuten im Nahverkehr müssten Pendler künftig das verbindliche Recht erhalten, neben Regional-Express-Zügen und Regionalbahnen auch IC- und ICE-Züge zu benutzen, forderte der NRW-Verkehrsminister. Dem zuständigen Bahn-Sprecher Manfred Pietschmann zufolge ist im Januar, dem Monat der Protokoll-Aktion, der Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen tatsächlich "grottenschlecht gelaufen." Als Gründe nannte Pietschmann unter anderem das frostige Wetter, den Fahrplanwechsel im Dezember und Lieferprobleme bei Fahrzeugen der Bahn. Im Februar und März habe sich die Pünktlichkeitsrate aber bereits wieder stark verbessert.

0,2 Prozent weniger Fahrgäste in Bussen und Bahnen im Jahr 2002

WIESBADEN - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nutzten im Jahr 2002 in Deutschland 0,2 Prozent weniger Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straßen und Schienen als im Vorjahr. Im Linienverkehr mit Omnibussen und Straßenbahnen wurden den Angaben zufolge 7,88 Milliarden Fahrgäste befördert, was einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Beförderungsleistung, die sich aus der Anzahl der Fahrgäste und den Fahrtweiten errechnet, blieb im Jahr 2002 im Linienverkehr auf der Straße mit 52,1 Mrd. Personenkilometern (Pkm) nahezu konstant. Sinkende Zahlen vermeldet dagegen der Eisenbahnpersonenverkehr. Insgesamt gingen die Fahrgastzahlen hier um 1,7 Prozent auf 1,97 Milliarden zurück, vor allem im Fernverkehr wurden mit 5,7 Prozent weniger Fahrgästen deutliche Verluste registriert. Die Beförderungsleistungen sanken sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr um jeweils rund sechs Prozent. Das Statistische Bundesamt betonte jedoch, die im Vergleich zur Gesamtentwicklung höheren Rückgänge im Eisenbahnfernverkehr seien zum Teil auf Umwidmungen von Fernverkehrs- in Nahverkehrsverbindungen zurückzuführen.

Die Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs erzielten aus Fahrkartenverkäufen (einschließlich Umsatzsteuer) im Linienverkehr 5,1 Mrd. Euro Einnahmen, 2,0 Prozent mehr als im Jahr 2001. Die Einnahmen im Eisenbahnpersonenverkehr blieben im Jahr 2002 mit 5,5 Mrd. Euro (ohne Umsatzsteuer, aber einschließlich leistungsbezogener Abgeltungszahlungen des Bundes z.B. für die unentgeltliche Beförderung von Schwerbehinderten) konstant. Die Angaben stammen von den 69 im Eisenbahnpersonenverkehr tätigen Unternehmen sowie von den 2 419 größeren inländischen Unternehmen des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs, die über mindestens sechs Omnibusse verfügen oder Straßenbahnverkehrbetreiben.

Verträge zur Erzgebirgsbahn unterzeichnet

DRESDEN - Der Freistaat Sachsen, die Deutsche Bahn AG und der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) haben am Donnerstag in Dresden die Bau- und Finanzierungsverträge für die Erzgebirgsbahn unterzeichnet. Die Verträge sichern die vereinbarte weitere Qualifizierung der Infrastruktur auf dem Streckennetz der DB-Gesellschaft in Südwestsachsen sowie die Anschaffung neuer Fahrzeuge. Es sind Investitionen von 180 Millionen Euro vorgesehen, die sich aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen, des Zweckverbandes sowie der Deutschen Bahn speisen. Seit April 2001 wurden entsprechend einem Vorvertrag bereits 36 Millionen Euro investiert. Zugleich bestätigten die Partner die vereinbarten Leistungen zur Steigerung des jährlichen Zugkilometervolumens von heute 2,1 Millionen auf 2,6 Millionen im Jahr 2006.

Der Ausbau des 217 Kilometer langen westsächsischen Erzgebirgsnetzes ist Bestandteil der Mittelstandsoffensive der Deutschen Bahn. Die vier Eisenbahnstrecken südlich von Zwickau und Chemnitz sollen zu einem leistungsfähigen Nahverkehrsnetz entwickelt werden, das von der Erzgebirgsbahn wie ein mittelständisches Unternehmen geführt wird. Als eigenverantwortliche Organisationseinheit mit Sitz in Chemnitz kann die Erzgebirgsbahn seit Januar 2002 schnell und flexibel auf die Anforderungen der Region reagieren und so für mehr Kundennähe und eine bessere Effektivität sorgen. Die Streckengeschwindigkeit soll im Zuge des Ausbaus wieder auf 60 km/h und in einzelnen Abschnitten auf 80 km/h angehoben werden. Einige Abschnitte im Erzgebirgsnetz sind heute mit viel geringeren Geschwindigkeiten befahrbar. Bis 2006 sollen wesentliche Etappen bei dem Ausbau der Strecken Zwickau - Johanngeorgenstadt, Flöha - Neuhausen, Flöha - Annaberg-Buchholz - Bärenstein und Chemnitz - Aue abgeschlossen sein. Deutliche Fahrzeitverkürzungen von bis zu 30 Minuten und ein durchgängiger Einstundentakt an Wochentagen sowie der Einsatz moderner Triebwagen der Baureihe VT 642 werden für eine deutliche Angebotsverbesserung sorgen.

Ziel der Mittelstandsoffensive der Bahn ist es, bisher schwach ausgelastete Schienenstrecken in der Fläche durch kostengünstige Betriebs- und Infrastrukturmaßnahmen zu erhalten und zu stärken. Ein attraktives Angebot in den Regionen soll künftig mehr Fahrgäste für den Schienenpersonennahverkehr gewinnen. Bis 2005 geht die Bahn in den bundesweit bislang vier RegioNetzen von Fahrgastzuwächsen um rund 30 Prozent aus.

Gemeinsames Planen der Verkehrsführung im Raum Basel

BASEL - Die Vorsitzenden von DB AG, SNCF, SBB sowie der französischen Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (RFF) haben sich auf eine Stoßrichtung geeinigt, um die Schienenkapazität im Raum Basel zu erhöhen. Auf der Basis der gemeinsam unterzeichneten "Plattform basiliensis" bestätigen die vier Parteien die erarbeitete strategische Gesamtplanung. Die Bahnen schlagen einen trinationalen Lenkungsausschuss unter Einbindung der Ministerien, Regionen und Bahnen vor, der Planung und Bau der nötigen Infrastruktur bis ins Jahr 2030 koordinieren und die Prioritäten festlegen soll. Betont wurde ferner, dass die frühzeitige Einbindung der betroffenen Regionen von größter Wichtigkeit sei. Die Ausbauten hätten klar mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene zur Folge, was nicht spurlos an den Regionen vorbeigehe. Die aktive Beteiligung der Regionen im Planungsprozess sei von zentraler Bedeutung, um konsensfähige, verkehrspolitisch optimierte und finanzierbare Lösungen zu finden.

Auf den internationalen Schienen-Hauptachsen Richtung Basel wird für die kommenden Jahre ein starker Verkehrszuwachs prognostiziert. Mit dem Ausbau der Strecken Karlsruhe - Basel und Strasbourg - Mulhouse sowie dem Bau der beiden Neat-Basistunnels lässt sich die Kapazität der Zufahrtsstrecken teilweise verdoppeln. Bis ins Jahr 2020 wird - gemäß heutigen Prognosen - die Zahl der Reise- und Güterzüge zwischen Mulhouse und Basel sowie zwischen Karlsruhe und Basel erheblich anwachsen. Das Wachstum auf der Schiene lässt sich jedoch mittel- bis langfristig im Raum Basel nicht mehr mit der heutigen und der derzeit geplanten Infrastruktur bewältigen. Die dortigen Bahnanlagen werden mit dem prognostizierten Verkehrszuwachs auf den Zubringerstrecken zunehmend zum Nadelöhr, da neben dem Gütertransitverkehr auch das Angebot der grenzüberschreitenden Regio-S-Bahn anwachsen und die Region Basel in das europäische Hochleistungsnetz integriert wird.

Da die Verkehrsführung im Raum Basel mittel- bis langfristig nicht mehr ausschließlich über die bereits heute stark belasteten Bahnanlagen im Zentrum von Basel abgewickelt werden kann, beabsichtigen die Bahnen, die Verkehrsdrehscheibe Basel bis ins Jahr 2020 mit einer leistungsfähigen Güterachse zu entlasten und damit gleichzeitig den Transitverkehr zu beschleunigen. Zu diesem Zweck müssen unter Einsatz größerer Investitionen drei Engpässe beseitigt werden: Die Zulaufstrecke von Frankreich nach Basel SBB, die Verbindung Basel Bad Bf - Muttenz - Stein-Säckingen (- Gotthard) sowie der Abschnitt zwischen Liestal und Olten. Eine angedachte Einzelmaßnahme zur Beseitigung der Engpässe ist der so genannte "Bypass Hochrhein", eine zusätzliche Rheinquerung im Bereich zwischen Basel und Laufenburg/Eiken. Im Hinblick auf die damit verbundenen Auswirkungen auf die Anwohner ist bereits eine vertiefende Untersuchung in Auftrag gegeben worden.

Strecke Berlin - Cottbus wird ausgebaut

BERLIN - Am 10. März 2003 begannen auf der Strecke Berlin - Cottbus zwischen Halbe und Brand umfangreiche Arbeiten zur Sanierung des Bahndammes im Dahmetal. Bis Ende 2007 werden hier rund 11,7 Millionen Euro investiert, um den Damm auf einem Kilometer für die modernen Anforderungen des Eisenbahnbetriebes und eine Anhebung der Streckengeschwindigkeit auf Tempo 160 zu ertüchtigen. Bereits im vergangenen Jahr begannen außerdem die Arbeiten für die Hauptkabel-Trasse entlang der Strecke. Mit zwei Elektronischen Stellwerken in Königs Wusterhausen und Lübben wird die gesamte Strecke künftig von der Betriebszentrale der Bahn in Berlin-Pankow ferngesteuert. Bis 2007 wird die Strecke Berlin - Cottbus mit Investitionen von rund 143 Millionen Euro ausgebaut und mit moderner Signal- und Betriebsleittechnik ausgerüstet.

Die Modernisierung der Strecke umfasst neben dem Bau der beiden Stellwerke umfangreiche Arbeiten an Weichen, Gleisen, Signalen, Telekommunikationsanlagen, elektrischen Anlagen und den Neu- und Umbau von fünf Bahnsteigen in Vetschau, Schönwalde, Brand, Halbe und Groß Köris. Zudem müssen die 65 Bahnübergänge entlang der Strecke im Land Berlin und in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße erneuert oder den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechend ausgebaut werden. Diese Arbeiten beginnen Mitte des nächsten Jahres. Im Zusammenhang damit sind vielfach Einschränkungen des Straßenverkehrs notwendig. Über mit dem Streckenausbau verbundene Fahrplanänderungen wird Max, der Maulwurf, informieren. Aktuelle Informationen gibt es sowohl im Internet (www.fahrplanaenderungen.de) als auch per Telefon (0 30 - 29 71 29 71) sowie in aktuellen Faltblättern auf Bahnhöfen und in den Regionalzügen. Für die Modernisierung der Strecke Berlin - Cottbus verantwortlich ist die DB ProjektBau GmbH, Niederlassung Ost, Berlin. In der Hand dieser Bahntochter liegen Planung und Projektmanagement aller Investitionen in die Eisenbahn-Infrastruktur. Deutschlandweit setzen rund 5.100 Mitarbeiter jährlich Investitionen von rund fünf Milliarden Euro um.

Start zur Modernisierung des Bahnhofs Brugg

ZÜRICH - Der Bahnhof Brugg kann modernisiert werden. Am kommenden Montag, 31. März 2003 beginnen die Bauarbeiten für das 42-Millionen-Projekt der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Vorerst haben die Arbeiten keine Auswirkungen auf die Reisenden. Ab Osterdienstag, 22. April 2003 müssen dann allerdings Umwege in Kauf genommen werden. Dann muss während rund sechs Wochen das Gleis 1 gesperrt werden, auf dem vor allem die Züge Richtung Zürich verkehren. Die Reisenden werden rechtzeitig mit entsprechenden Maßnahmen über die Gleisänderungen informiert. Der Lohn für den vorübergehend längeren Weg zum Zug wird ein bequemer, auf 55 Zentimeter erhöhter Bahnsteig sein. Im Bahnhof Brugg werden bis Ende 2004 – rechtzeitig auf die Inbetriebnahme der 1. Etappe von Bahn 2000 – auch die drei alten Stellwerke durch eine neue moderne Sicherungsanlage ersetzt. Ferner werden die Gleisanlagen den heutigen Bedürfnissen angepasst, die Fahrleitungen erneuert und die Perrondächer verlängert. Generell solle der Bahnhof Brugg kundenfreundlicher werden, teilten die SBB abschließend mit.

E-Commerce bietet neue Wachstumschancen im Schienengüterverkehr

MAINZ - Die DB Cargo AG und die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) werden gemeinsam kundenorientierte und innovative Internet-Lösungen für den Schienengüterverkehr entwickeln. Das als "Portal C" bezeichnete Projekt wird im Rahmen der "Forschungsinitiative Schiene" (FIS) durchgeführt. FIS ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) öffentlich angelegtes Förderprogramm zur Stärkung des Schienengüterverkehrs. Dr. Jörg Hilker, Leiter Marketing und Vertriebsunterstützung bei DB Cargo: "Wir möchten mit unserem Partner OHE kundenorientierte Internet-Lösungen entwickeln und umsetzen. Diese sollen den Kunden nicht nur einen leichteren Zugang zu wichtigen Informationen verschaffen, sondern auch die Leistungsmöglichkeiten des Schienenverkehrs aufzeigen und die Geschäftsabwicklung für den Schienentransport einfach und transparent machen."

Als Teil der Forschungsinitiative Schiene ist Portal C kürzlich vom BMBF bewilligt worden. Dieses Projekt mit einem Gesamtvolumen von 4,8 Mio. Euro soll unter dem Leitziel "Per Mausklick von der Straße auf die Schiene" die Schiene gegenüber den Straßenverkehr stärken und neue Wachstumschancen vor allem im Bereich des Einzelwagensystems und des Kombinierten Verkehrs hervorbringen. Hierfür werden über die Projektlaufzeit von drei Jahren in 12 Projektschritten kundenorientierte Internet-Lösungen erarbeitet. Die Themenpalette reicht von Online-Güterfahrplan, internationale Tarife bis zu Online-Transportberatung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Internet-Anwendungen für den kombinierten Verkehr.

Berlin Hauptbahnhof: Aushub der letzten Baugrube hat begonnen

BERLIN - Am Berliner Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) entsteht jetzt zum letzten Mal ein großer See: Mit 10.600 Quadratmetern Fläche ist die "Baugrube B-Ost" größer als ein Fußballfeld. Bis in 20 Meter Tiefe saugt der Schwimmbagger "Pirat III" insgesamt 175.300 Kubikmeter Boden aus dieser Baugrube. In einer Separationsanlage werden Grundwasser und Sand voneinander getrennt. Während das Wasser in die Baugrube zurückfließt, wird der Sand zur späteren Verfüllung der restlichen Baugruben des Bahnhofs verwendet. Nur das überschüssige Material wird per Schiff oder Lkw abtransportiert. Neben diesem künstlichen See wurde eine zweite Baugrube "B-West" errichtet, aus der per Bagger und Dumper bis in 14 Metern Tiefe rund 48.000 Kubikmeter Boden ausgehoben werden. Diese Baugrube ist mit den umgebenen Baugrubenwänden und einer mit speziellem Verfahren in der Tiefe hergestellten "Weichgelsohle" bereits "wasserdicht" und damit fertiggestellt.

Für beide Baugruben mussten als äußere Begrenzung zunächst rund 344 Meter Spund- und Schlitzwand bis zu 47 Meter tief in den Untergrund eingebracht werden. Die Arbeiten für die Baugrubenwände begannen im September 2002. In den beiden Baugruben entstehen nach deren Fertigstellung die letzten Teile der unterirdischen Anlagen der Fern- und Regionalbahnsteige, des Bahnhofs der U-Bahnlinie U 5, des Straßentunnels der B 96, der Tiefgarage mit 900 Stellplätzen sowie Vorsorgemaßnahmen für die S-Bahnlinie S 21. Im Frühsommer 2006 soll der Hauptbahnhof betriebsbereit sein.

DB-Werk Wittenberge: Kompetenzzentrum in der Prignitz

BERLIN - Was haben Doppelstockwagen der Bahn aus Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein und Thüringen gemeinsam? Sie alle werden zum größten Teil in der Prignitz instandgehalten. "Das Werk Wittenberge ist das Kompetenzzentrum für Doppelstockwagen aus ganz Deutschland", sagt Werksleiter Hans-Peter Michlitz, "und mit rund 790 Mitarbeitern und Auszubildenden einer der größten Arbeitgeber in der Region." Doch nicht nur Doppelstockwagen werden in Wittenberge fit gemacht. "Wir können Reisezugwagen fast jeder Gattung modernisieren und instandhalten. Außerdem arbeiten wir Komponenten wie Drehgestelle, Radsätze, Polsterteile, geschlossene Toilettensysteme und elektrische Bauteile auf", ergänzt der Leiter. Eine weitere Spezialität des Werkes: Schweißarbeiten an Fahrzeugen aus Aluminium.

Zum Werk Wittenberge gehört auch die Schwerbehindertenwerkstatt in Kirchmöser. Dort arbeiten zehn Schwerbehinderte an Fahrzeugkomponenten und sonstigen Teilen. Bei der so genannten schweren Instandhaltung werden die Wagen komplett auseinander genommen, jedes Teil, jede Schraube bearbeitet und Komponenten ausgetauscht. So wird ein sicherer und möglichst störungsfreier Betrieb gewährleistet. Dafür müssen die Fahrzeuge etwa alle drei bis acht Jahre nach Wittenberge. Aus alt mach neu ist das Motto bei der Modernisierung: Die alten Wagen werden komplett entkernt und mit neuer Inneneinrichtung und Technik versehen. Dabei ändert sich das Äußere nicht nur durch die neue Lackierung. Eine Serie von Doppelstock-Steuerwagen aus DDR-Produktion hat beispielweise einen neuen Kopf aus Verbundmaterial bekommen. "Damit sehen die Wagen fast so aus wie die jüngsten fabrikneuen Modelle", betont Hans-Peter Michlitz. Insgesamt durchlaufen etwa 650 Wagen pro Jahr das Werk, davon 40 Modernisierungen.

ESTW Saarbrücken nimmt Betrieb auf

SAARBRÜCKEN - Nach knapp zweijähriger Bauzeit nimmt ab April das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) Saarbrücken seinen Betrieb auf. Vom 28.3. bis zum 31.3. laufen dazu die entsprechenden Umstellungsmaßnahmen. Das ESTW Saarbrücken ersetzt die alten Stellwerke in Saarbrücken-Schleifmühle, Burbach, Saardamm und Saarbrücken Hbf. Diese stammen noch aus den Jahren 1959 bis 1970. Zur Umstellung gehört auch die komplette Erneuerung der Signalanlagen. Diese werden mit Inbetriebnahme des ESTW aus der Betriebszentrale in Karlsruhe gesteuert. Dazu mussten rund 20 Kilometer Kabeltrogtrasse, 350 Gleisquerungen und drei Signalbrücken installiert werden. Außerdem wurden rund 190 Kilometer Kabel verlegt und 150 Signale, 310 Achszähler sowie 130 Weichenantriebe eingebaut. Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf 35 Millionen Euro.

Während der Inbetriebnahmephase kommt es am 29. und 30.3. zu Fahrplanänderungen in den späten Abendstunden. Auf den Strecken nach und von Dudweiler, Wemmetsweiler, Luisenthal und Forbach werden ab etwa 22.00 Uhr Regionalbahnen durch Busse ersetzt. Auf der Strecke von und nach St. Ingbert fallen am 29. und 30.3. die Regionalbahnen aus; Reisende nehmen die sieben Minuten früher fahrenden Regionalexpresszüge. Die Bahn informiert durch Durchsagen, Aushänge, Fahrplanbroschüren und im Internet unter www.bahn.de.

Mit dem UrlaubsExpress über Nacht in den Osterurlaub

HANNOVER - Für die Fahrt in den wohlverdienten Familienurlaub ist der saisonal verkehrende UrlaubsExpress eine attraktive Möglichkeit für eine stau- und stressfreie An- und Abreise. Ab dem 11. April 2003 fährt der UrlaubsExpress jeden Freitag über Nacht von Lüneburg, Uelzen, Celle, Hannover und Göttingen in viele attraktive Ferienregionen in Österreich und Norditalien. Zurück fährt der UrlaubsExpress jeden Samstagabend. UrlaubsExpress-Gäste reisen in modernisierten und klimatisierten Liegewagen oder in laufruhigen und komfortablen Schlafwagen mit Waschgelegenheit im Abteil und Dusche im Wagen. Wer sich bei der An- und Abreise für den UrlaubsExpress entscheidet, vermeidet Stress, kilometerlange Staus und Gebühren auf der Autobahn oder endlose Warteschlangen auf den Flughäfen und profitiert stattdessen von den Vorteilen einer sicheren Nachtreise: Im Schlaf gewinnen Familien kostbare Zeit – sie reisen abends ab, schlafen komfortabel und erreichen morgens ausgeschlafen direkt und ohne Umstieg das Ziel ihrer Träume. Jedes Familienmitglied kann von Anfang an entspannen und die Erholung auch garantiert wieder mit nach Hause nehmen. Im UrlaubsExpress sparen Familien neben Benzin auch zusätzliche Übernachtungskosten und schonen dabei die Umwelt.

Rückgang beim Schienengüterverkehr

WIESBADEN - Der Güterverkehr auf dem deutschen Schienennetz hat im vergangenen Jahr um ein Prozent abgenommen. Insgesamt seien 2002 rund 285,4 Millionen Tonnen an Gütern per Eisenbahn transportiert worden, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Dabei habe lediglich ein besonders hohes Güteraufkommen im Dezember einen noch deutlicheren Rückgang im Gesamtjahr verhindert. Zum Jahresende legte die transportierte Gütermenge zum Vorjahr um 13 Prozent zu. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, wies allerdings daraufhin, dass die Bahn im Vergleich der Verkehrsträger "ihren Anteil am Güterverkehrsaufkommen zum ersten Mal seit Jahren wieder gesteigert" habe. Der Statistik zufolge sank der Gütertransport auf der Straße mit 4,3 Prozent deutlich stärker als auf der Schiene. Insgesamt ging der Güterverkehr im Jahr 2002 um 3,5 Prozent zurück.

Besonders deutlich (minus fünf Prozent) sanken den Angaben zufolge bei den Schienentransporten die aus dem Ausland empfangenen Mengen mit einem Volumen von 44,8 Millionen Tonnen. Die ins Ausland versandte Gütermenge nahm um 1,8 Prozent auf 40,5 Millionen Tonnen ab, der Binnenverkehr ging mit 189,3 Millionen Tonnen um 0,2 Prozent zurück. Dagegen übertraf der Durchgangsverkehr mit 10,7 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um fünf Prozent. Insgesamt wurden 2002 fast zehn Prozent weniger landwirtschaftliche Erzeugnisse per Bahn transportiert. Beim Transport anderer Nahrungsmittel wie Getränken ging das Gütervolumen sogar um mehr als 22 Prozent zurück. Dagegen wurden 7,5 Prozent besondere Transportgüter, 6,6 Prozent mehr chemische Erzeugnisse und 4,7 Prozent mehr Mineralölerzeugnisse auf den Schienen transportiert.

DB wertet Mittelstandsoffensive als Erfolg

ERFURT - Die Deutsche Bahn sieht sich durch den Erfolg ihrer RegioNetze bei der Umsetzung ihrer Mittelstandsoffensive auf dem richtigen Weg. Das machte Ulrich Homburg, Vorstand Nahverkehr im Unternehmensbereich Personenverkehr der Deutschen Bahn, heute vor Journalisten in Thüringen deutlich. "Nahverkehr im ländlichen Raum ist lokales Geschäft", betonte Homburg. "Mit der Struktur unserer RegioNetze sind wir nah am Kunden und agieren wie ein mittelständisches Unternehmen. Kurze Entscheidungswege, optimierte Betriebsprogramme und ein multifunktionaler Personaleinsatz haben unter anderem dazu beigetragen, dass wir bereits nach einem Jahr in unseren RegioNetzen die Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit sowie die Erlössituation signifikant verbessern konnten."

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der DB rund 67 Millionen Euro in die RegioNetze investiert, darunter 25,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn für neue Fahrzeuge sowie für die Instandhaltung. Hinzu kamen 41,5 Millionen Euro aus Landes- oder Bundesmitteln für die Verbesserung der Infrastruktur. Bundesweit vier RegioNetze werden seit dem 1. Januar 2002 als eigenständige regionale Organisationseinheiten unter dem Dach der Deutschen Bahn wie ein mittelständisches Unternehmen geführt: die Kurhessenbahn (KHB) in Nordhessen mit einer Streckenlänge von 245 Kilometern, die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (OBS) im Thüringer Wald mit einer Streckenlänge von 29 Kilometern, die 217 Kilometer lange Erzgebirgsbahn in Sachsen (EGB) sowie die ein Streckennetz von 406 Kilometern umfassende SüdOstBayernBahn (SOB).

Die RegioNetze erbringen gegenwärtig im Schienenpersonennahverkehr eine jährliche Verkehrsleistung von rund 10 Millionen Zugkilometern. Die Infrastruktur ist gepachtet, die benötigten Fahrzeuge sind jeweils Eigentum der einzelnen RegioNetze. Rund 1.000 Mitarbeiter sind in den RegioNetzen beschäftigt. Bis 2005/2006 will die Bahn mit ihren RegioNetzen nachhaltig schwarze Zahlen schreiben. Dabei soll die Verkehrsleistung in den nächsten Jahren sukzessive ausgebaut werden. "Wir wollen künftig auch in den RegioNetzen durchgängig mindestens einen Stundentakt anbieten und unsere Fahrgastzahlen bis 2005 um rund 30 Prozent steigern", verdeutlicht Dr. Jürgen Dornbach, Geschäftsführer der DB RegioNetz GmbH die Zielstellung für die kommenden Jahre. Bereits heute sind auf den einzelnen Strecken der RegioNetze täglich zwischen 500 und 3.000 Reisende unterwegs, knapp 30.000 Reisende insgesamt.

Deutsche Bahn und TAP Air Portugal vertiefen ihre Partnerschaft

FRANKFURT/Main - Zum Sommerflugplan bauen Deutsche Bahn AG und TAP Air Portugal ihre Zusammenarbeit mit einem Code-Share-Abkommen weiter aus: Die Passagiere des portugiesischen Carriers erreichen jetzt ab sechs deutschen Städten noch bequemer via Frankfurt ihre Ziele in Portugal, Amerika und Afrika. Bisher bietet die TAP Air Portugal Rail&Fly kostenfrei als Zubringer zu den Flughäfen Frankfurt und München an. TAP ist die erste internationale Airline, die ein Code Share mit der Deutschen Bahn vereinbart. Insbesondere im Incoming-Markt Portugal und Südamerika sind nun Anschlussrelationen mit der Deutschen Bahn direkt in den Airline Reservierungssystemen, unter einer TAP Flugnummer buchbar. Die Deutsche Bahn erwartet hierdurch eine verbesserte Auslastung des Flughafenbahnhofs Frankfurt sowie eine erhöhte Marktpräsenz im Ausland. Für die Fluggesellschaft bedeutet das Abkommen eine Erweiterung ihres Flugangebotes um rund 18 Verbindungen täglich. Das Code-Sharing vereinfacht Buchen und Reisen vom Abfahrtsbahnhof bis zum Ankunftsflughafen: Nur eine Buchung und ein Preis sowie bequeme Umsteigezeiten in der Main-Metropole. Für Passagiere, die aus anderen deutschen Städten mit dem Zug zu den Flughäfen Frankfurt und München anreisen, bietet TAP Air Portugal weiterhin Rail & Fly an.

S-Bahn bei Nürnberg entgleist

NÜRNBERG - Gegen 12.30 Uhr ist am Dienstag ein S-Bahn-Zug bei Rednitzhembach in der Nähe von Nürnberg bei geringer Geschwindigkeit entgleist. Reisende kamen nach Angaben der Bahn nicht zu Schaden. Im Bereich des Haltepunktes sprangen auf einer Weiche die vier Wagen und die Lokomotive des Zuges der Linie 3 aus dem Gleis. Die Ursache ist derzeit noch unklar. Die 15 Reisenden konnten ihre Fahrt mit einem Kleinbus fortsetzen. Die Bahnstrecke Nürnberg-Treuchtlingen war 30 Minuten vollständig zwischen Schwabach und Roth gesperrt. Einzelne Fernverkehrszüge zwischen Nürnberg und München wurden über Ansbach umgeleitet. Es kam zu Verspätungen von 30 Minuten. Regionalzüge endeten vorübergehend in Roth bzw. in Schwabach. Zwischen beiden Orten wurden Busse eingesetzt. Da der betroffene Streckenabschnitt aber viergleisig ausgebaut ist, konnte ein Großteil des Zugverkehrs auf den Fernverkehrsgleisen an der Unfallstele vorbeigeleitet werden.

ÖBB: Bahn wirkt gegen Stau

KLAGENFURT - In den nächsten zwei Jahren wird die Südautobahn im Bereich Krumpendorf umfassend saniert. Um Staus auf der Straße vorzubeugen und die Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, verstärken die ÖBB in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, den Kärntner Linien, der Arbeiterkammer Kärnten und der Kleinen Zeitung ihr mit täglich 79 Zügen ohnehin schon dichtes und S-bahnähnliches Angebot zwischen Klagenfurt und Villach um täglich weitere 1000 Sitzplätze. Mit der hohen Zugfrequenz zwischen Klagenfurt und Villach ermöglichen die ÖBB und die Kärntner Linien allen Bahnfahrern eine sichere und dank der eingesetzten modernen CityShuttle-Garnituren im Nahverkehr und der InterCity- und ÖBB-EuroCity-Züge im Fernverkehr bequeme Fahrtmöglichkeit zu individuellen Zielen. Neben der Reisequalität und den guten Verbindungen sei aber auch der Preis ein Argument zum Umsteigen auf Öffentliche Verkehrsmittel, betonte Christian Heschtera von den Kärntner Linien. Für nur 79 Euro erhalten Bahnfahrer seinen Angaben zufolge eine Monatskarte zwischen Klagenfurt und Villach. "Wesentlich teuerer haben es da die Autofahrer", so Heschtera weiter. Allein der Kraftstoffverbrauch für 20 Fahrten zwischen den beiden größten Städten Kärntens koste rund 112 Euro pro Monat.

Um den Umstieg für Autofahrer zu erleichtern, führen die ÖBB, das Land Kärnten und die Kärntner Linien in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Kärnten und der Kleinen Zeitung ein Gewinnspiel durch. Stauberater verteilen auf vielen bekannten Straßenverkehrsknotenpunkten "Gratis-Schnuppertickets", die gleichzeitig als Teilnahmescheine für das Gewinnspiel fungieren. Neben wertvollen Städtereisen nach Rom und Paris, jeweils für zwei Personen, werden 30 Verbund-Monatskarten und 100 weitere wertvolle Sachpreise verlost. Ein weiteres Highlight stellt dabei auch eine Führerstandsmitfahrt auf der ÖBB-Hochleistungslok TAURUS dar.

Umbauarbeiten im Schweriner Hbf beginnen in Kürze

SCHWERIN - Die DB bereitet intensiv den am 7. April 2003 beginnenden Umbau der Bahnsteige Gleis 3 und Gleis 4 im Schweriner Hauptbahnhof vor. Für den Zeitraum von 15 Monaten wird der gesamte Zugverkehr über die Gleise 1 und 2 erfolgen. Dazu werden gegenwärtig die Voraussetzungen geschaffen. Im Südkopf des Bahnhofs werden die erforderlichern Weichenverbindungen hergestellt und die Oberleitungsanlagen angepasst. Eine ähnliche Anpassung ist bei den Gleisanlagen im Norden Schwerins erforderlich. Dafür sind besonders Trenn- und Schweißarbeiten an den Gleisen sowie Arbeiten mit Oberleitungsspezialfahrzeugen notwendig. Diese Arbeiten können nur in den verkehrsarmen Nachtstunden in Verbindung mit Streckensperrungen durchgeführt werden. Die Deutsche Bahn bittet die Anwohner um Verständnis, dass ab sofort bis zum 7. April 2003 hier in den Nächten etwa ab 22.00 Uhr bis morgens 05.00 Uhr durch die Baumaschinen Geräusche verursacht werden. Die geräuschintensiven Arbeiten werden so gering wie möglich gehalten. An den folgenden Wochenenden werden bis Anfang Mai 2003 jeweils am Tage weitere Oberleitungsarbeiten, jetzt auch zusätzlich im Bereich der Obotritenringbrücke, durchgeführt. Sollten die Beeinträchtigungen die Grenze des Zumutbaren überschreiten, können sich die Betroffenen an das Projektzentrum der Bahn unter 03 85 / 5 58 06 15 wenden.

Berlin: Bauarbeiten am Bahnhof Papestraße gehen in neue Phase

BERLIN - Am 7. April 2003 wird der zweite provisorische Ringbahnsteig im Bahnhof Papestraße in Betrieb genommen. Bereits seit dem 9. Dezember 2002 halten die Ringbahnzüge Richtung Tempelhof an einem Behelfsbahnsteig. Nun wird auch das Gleis der Gegenrichtung auf die im vergangenen Jahr fertiggestellte, rund 270 Meter lange neue Brücke der Gütergleise im Bahnhof verlegt. Damit ist Baufreiheit für den Neubau des Bahnhofs im Bereich der Ring-S-Bahn geschaffen, die Arbeiten gehen in eine neue Phase. Derzeit wird die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen für den Neubau mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro vorbereitet. Die Inbetriebnahme des zweiten Behelfsbahnsteiges erfordert umfangreiche Baumaßnahmen. Insgesamt mussten für beide Behelfsbahnsteige rund drei Kilometer S-Bahngleis neu gebaut werden. Dazu wurden rund 52.000 Tonnen Erd- und Baustoffe bewegt, 4661 Betonschwellen verlegt und 4,5 Kilometer Kabelkanal gebaut. Umfangreich waren auch die Arbeiten an der Hard- und Software der Signal- und Sicherungstechnik. Unter anderem wurden acht Signale mit der entsprechenden Technik installiert. Besonders aufwändig war die Suche nach Kampfmitteln aus der Zeit des zweiten Weltkrieges im Bereich der ehemaligen S-Bahn-Werkstatt Tempelhof.

"Bisher fanden alle Arbeiten bei rollendem S-Bahn-Betrieb statt, obwohl sich die Baustelle zwischen den beiden Gleisen der Ring-S-Bahn befindet", erläuterte Hany Azer, Leiter des Projektzentrums Nord-Süd-Verbindung der DB ProjektBau GmbH. Um den S-Bahnbetrieb nicht zu unterbrechen wurde vor allem in der nächtlichen Betriebsruhe gearbeitet. Jetzt sind Arbeiten direkt an jenen Stellen notwendig, wo alte und neue Bahntrasse miteinander verbunden werden. Daher sind am Wochenende vom 28. März, 22.00 Uhr bis zum 31. März, Betriebsbeginn sowie am Wochenende vom 4. April, 22.00 Uhr bis zum 7. April, Betriebsbeginn, Einschränkungen des Ringbahnverkehrs erforderlich. Zwischen den Bahnhöfen Hermannstraße, Tempelhof und Schöneberg wird ein Pendelverkehr eingerichtet. Am Sonntag, den 6. April muss zwischen Tempelhof und Schöneberg von 01.00 Uhr bis 08.00 Uhr Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden. Über alle Details informiert – wie gewohnt – Max, der Maulwurf. Aktuelle Informationen gibt es sowohl im Internet (www.fahrplanaenderungen.de) als auch per Telefon (0 30 – 29 71 29 71) sowie in aktuellen Faltblättern und der Kundenzeitung „Punkt 3“ auf den Berliner S-Bahnhöfen.

Bis 2006 entsteht an der Papestraße ein neuer, moderner Bahnhof für den Fern- und Regionalverkehr, der zugleich ein bequemes Umsteigen zwischen den Linien der Ring-S-Bahn und der Nord-Süd-S-Bahnen ermöglicht. Für den Neubau des Bahnhofes Papestraße verantwortlich ist die DB ProjektBau GmbH, Niederlassung Ost, Berlin. In der Hand dieser Bahn-Tochter liegen Planung und Projektmanagement aller Investitionen in die Eisenbahn-Infrastruktur. Deutschlandweit rund 5.100 Mitarbeiten setzen jährlich Investitionen von rund fünf Milliarden Euro um.

Brütende Seeadler verzögern Bau der Strecke Berlin-Hamburg

BERLIN (dpa/AP/eig. Bericht) - Ein brütendes Seeadlerpaar legt nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Bauarbeiten an der Bahntrasse Berlin-Hamburg für Monate lahm. Der Bauabschnitt Bad Wilsnack - Kuhblank sei auf Geheiß der Unteren Umweltbehörde im Landkreis Prignitz auf 15 Kilometer Länge bis Mitte Juli stillgelegt worden, hieß es. Ein Bahnsprecher bestätigte den Bericht inzwischen, konnte zu den entstehenden Zusatzkosten aber keine Angaben machen. Der "Spiegel" zitierte Bahnchef Hartmut Mehdorn mit der Bemerkung, die beiden größten deutschen Städte müssten vier Monate länger auf einen zügigen und störungsfreien Bahnverkehr warten, "weil ein offenbar seltenes Vogelpaar voraussichtlich zwei kleine Küken zur Welt bringen und großziehen wird". Die Bahn baut die Strecke Berlin-Hamburg für rund 650 Millionen Euro aus, um die Fahrzeit von 128 Minuten auf weniger als 100 Minuten zu reduzieren. Zum Fahrplanwechsel 2004/2005 sollen die ICE-Züge nach bisherigen Planungen zwischen Alster und Spree mit 230 Kilometern pro Stunde fahren.

Der Seeadler wird in Deutschland in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten geführt. Allerdings hat sich die Situation nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz in den letzten 20 Jahren verbessert: 1980 galt der Seeadler in Deutschland mit nur 127 Brutpaaren als "vom Aussterben bedroht", 1997 wurden 301 Brutpaare gezählt und die Art "nur" noch als "gefährdet" klassifiziert. Die Brutzeit der Vögel, deren Flügelspannweite zwei Meter betragen kann, dauert bis zu 40 Tage. Es ist nicht das erste Mal, dass Tiere der Bahn beim Bau des Streckennetzes das Leben schwer machen. Eine Dachsfamilie leistete Anfang der 90er Jahre in der Nähe von Augsburg modernster Bahntechnik erfolgreich Widerstand. Die Nachttiere buddelten sich durch den Bahndamm und wurden zur Gefahr für Reisende. Durch die Höhlen der Tiere kam es zu Absenkungen der Gleise. Millioneninvestitionen waren auch bei dem Bau der ICE-Strecke Berlin-Hannover Mitte der 90er nötig. Auf Druck von Naturschützern baute die Bahn für 30 Millionen Mark Schutzwälle für bedrohte Großtrappen.

Grüne wollen Druck auf Bahn verstärken

BERLIN - Das Verbraucherschutzministerium will in Sachen Bahn nicht locker lassen und den Druck auf die DB erhöhen. Wie der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel am Sonntag" unter Berufung auf einen Sprecher des Ministeriums berichtete, finden deshalb mit dem Verkehrsministerium "hochrangige Gespräche" statt. Dabei gehe es um verkehrswirtschaftliche und Verbraucherschutz-Themen. Ziel sei es, "eine abgestimmte Position zu finden". Bisher hatte das Verkehrsministerium die Bahn gegenüber Kritikern in Schutz genommen und zur Gelassenheit aufgerufen. Diesen Standpunkt bekräftigte Verkehrsminister Manfred Stolpe am Sonntag noch einmal im "Tagesspiegel" und betonte, er vertraue dem Management der Bahn. Er erwarte aber, dass die Bahn nicht auf dem Preissystem beharre, falls sich Schwachpunkte herausstellen sollten, sagte er.

Kritik am Verhalten der Bahn bei der Einführung des neuen Preissystems kam dagegen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Der "Welt am Sonntag" (WamS) sagte Trittin, die Bahn habe das Preissystem "mit einer unglaublichen Arroganz" umgesetzt. "Neue Kunden wurden nicht gewonnen, und die alten gehen in Scharen von der Fahne", sagte er. Das Tarifsystem selbst bezeichnete er jedoch als "richtige Idee". Unter Berufung auf die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen, Ulrike Höfken, berichtete die "WamS" weiter, die Grünen forderten von der Bahn die Rücknahme eines Teils des neuen Preissystems sowie die Verbesserung der Kundenrechte. Kernpunkt sollen laut "WamS" dabei neue allgemeine Geschäftsbedingungen des öffentlichen Nahverkehrs sein, in denen bereits heute einklagbare Rechte stehen wie das Anrecht auf volle Fahrpreiserstattung bei Zugausfall oder Verspätung, wenn der Anschlusszug nicht mehr erreicht wird. Darüber hinaus fordere die Partei klare Haftungsregeln bei "mangelhaften Leistungen" der Bahn. Dazu gehörten ein Entschädigungskatalog wie bei den Fluggesellschaften auf "höchstmöglichem Kundenschutzniveau" und Fahrplanauskünfte auch über Konkurrenzunternehmen.

Wechsel an der Spitze der DB in Bayern

MÜNCHEN - Am 1. Mai wechselt Hermann Graf von der Schulenburg als Bevollmächtigter beim Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn von München nach Berlin. Als DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern stand er zweieinhalb Jahre an der Spitze der Bahn im Freistaat. In die Wirkungszeit von Schulenburg fallen zahlreiche große Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen bei Fahrzeugen und in der Infrastruktur. Neue Bahnhöfe beispielsweise in Oberstdorf, Memmingen und Nürnberg wurden fertiggestellt. Unter seiner Federführung wurden auch lange strittige Bahnprojekte auf den Weg gebracht: Der Ausbau zahlreicher Strecken für Neigetechnik im Allgäu, die Modernisierung des S-Bahn-Netzes einschl. der Vorbereitungen für einen zweiten S-Bahn-Tunnel in München oder die Planungen für die S-Bahn-Erweiterung in Nürnberg. Die Nachfolge von Schulenburg wird Klaus-Dieter Josel, der bisherige DB-Nahverkehrschef im Freistaat, antreten. Josel ist seit 1990 bei der DB. Er hat im Regionalverkehr die Entwicklung neuer Verkehrskonzepte und die im Frühjahr 2001 eingeführten regionalen Unternehmensstrukturen einschließlich der S-Bahn München maßgeblich gestaltet.

Rübelandbahn fährt weiter elektrisch

HALLE - Die Fels-Werke, eine der größten Kalkstein-Produzenten, können weiterhin auf der sogenannten Rübelandbahn ihre Waren auf der Schiene befördern lassen. Das Land Sachsen-Anhalt, die Deutsche Bahn AG (DB AG) und die Fels-Werke einigten sich in gemeinsamen Gesprächen über eine langfristige Weiterführung des elektrischen Zugbetriebes auf der Bahnstrecke von Blankenburg nach Elbingerode bis zum Jahre 2018. Ausschlaggebend war die Lösung der Finanzierungsfrage, bei der alle Beteiligten ihren Anteil übernommen haben. Die Verhandlungspartner waren sich darin einig, dass der Weiterbetrieb für die DB AG wie auch für die Fels-Werke wirtschaftlich darstellbar sein muss. Auslöser der Diskussion um die Rübelandbahn war die geplante Umstellung vom elektrischen Betrieb auf Diesellokomotiven. Außerdem standen Entscheidungen über notwendige Sanierungs- und Modernisierungsinvestitionen in die Strecke an, um langfristig die Verkehre sowohl in wirtschaftlicher, als auch in umweltpolitischer Hinsicht fortführen zu können. Eine langfristige Sicherung der Verkehre auf der Rübelandbahn erfordert Investitionen in den Gleisoberbau, die Fahrleitung sowie die Energieversorgung. In einer von Bahn und Kunde initiierten Arbeitsgruppe wurden seit Dezember 2002 Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet, um über die Neugestaltung der Produktionsprozesse die Kosten zu senken und den Transport auf der Schiene zu halten.

Das Land Sachsen-Anhalt war in der Finanzierungsfrage ausschlaggebend. "Weil uns die positive Entwicklung in der Ferienregion Harz sehr am Herzen liegt, war der Dieselbetrieb auf der Strecke für uns nicht akzeptabel. Wir haben daher entschieden, uns finanziell an der Modernisierung der Rübelandbahn zu beteiligen und auf der modernisierten Strecke wieder Personenverkehrsleistungen anzubieten", so Dr. Karl-Heinz Daehre, Verkehrsminister des Landes Sachsen-Anhalt. "Wir haben eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösung gefunden", sagt Roland Heinisch, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG und verantwortlich für den Fahrweg. "Das Beispiel der Rübelandbahn zeigt, dass nur mit konstruktiven Ansätzen und einem gemeinschaftlichen Willen Probleme gelöst werden können. Dieses schließt einen jeweiligen finanziellen Beitrag ausdrücklich ein." Heinisch dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

"Der langfristige Erhalt der Transporte war von Anfang an unser Ziel. Die jetzige Modernisierung der Strecke sichert nicht nur über einen langen Zeitraum den Schienentransport auf qualitativ hohem Niveau, sondern bietet auch die Möglichkeit, künftig zusätzliche Mengen in getakteten Zügen zu transportieren", so Karl Michael Mohnsen, Vorstand Wagenladungsverkehr bei DB Cargo, dem Güterverkehr der Deutschen Bahn AG. Die Fels-Werke, die pro Jahr ca. 1,6 Millionen Tonnen für die Versorgung der ostdeutschen Kraftwerke und der Stahlindustrie über die Rübelandbahn transportieren, sind erleichtert. "Wir sind zufrieden, dass die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden konnten und wir die lange Partnerschaft mit der Bahn nicht aufgeben müssen", so Dr. Thomas Stumpf, Geschäftsführer der Fels-Werke GmbH. Auch die Fels-Werke haben über eine Frachtanpassung ihren Teil zum Erhalt der Strecke beigetragen.

Nach dem langen Osterwochenende wird am 25. April 2003 zunächst mit den Gleisbauarbeiten begonnen. Mit einem Volumen von rund vier Millionen Euro werden fünf Kilometer Gleis zwischen Blankenburg, Michaelstein und Hüttenrode sowie Gleise und Weichen im Bahnhof Blankenburg erneuert. Die Arbeiten erfolgen wegen der besonderen Bedingungen der Steilstrecke über zwei Monate jeweils an den Wochenenden, um den umfangreichen Transport für die Fels-Werke während der Woche nicht zu beeinträchtigen. Für die derzeit nur am Wochenende verkehrenden Nahverkehrszüge werden während der Bauarbeiten ersatzweise Busse eingesetzt. Zur Sanierung der Fahrleitungsanlage laufen derzeit die Planungen. Ersetzt werden muss weiterhin ein verschlissener Transformator, welcher die für den elektrischen Betrieb der Rübelandbahn erforderliche Elektroenergie mit einer Spannung von 25.000 Volt und einer Frequenz von 50 Hertz aus dem Landesnetz umwandelt. Hierbei handelt es sich um ein Spezialsystem, das als "Insellösung" im deutschen Bahnnetz betrieben wird (üblich sind 15.000 Volt, 16 2/3 Hertz). Die Anlage stammt aus den 60er Jahren und wurde von der Industrie nicht weiterentwickelt. Ersatzteile stehen deshalb nicht zur Verfügung.

CallBikes bevölkern seit 22. März wieder Berlin

BERLIN - Mit einem "Dankeschön-Wochenende" starteten die CallBikes in Berlin in die zweite Saison: Registrierte Kunden konnten die 1700 CallBikes kostenlos nutzen. "Mit dieser Aktion danken wir unseren 8000 registrierten Kunden in Berlin, die Call a Bike im vergangenen Sommer zu einem guten Start in der Hauptstadt verholfen haben", sagte Professor Andreas Knie, Bereichsleiter bei der Bahntochter DB Rent, die Call a Bike betreibt. Vor der ersten Nutzung müssen sich Neukunden unter Angabe ihrer Kreditkartennummer als Call a Bike-Kunde registrieren. Dies dauert nur wenige Minuten und ist telefonisch bei der Infohotline unter 07000–5225522 (ab 6 Cent pro Minute) oder im Internet unter www.callabike.de möglich. Ein Telefon ist alles, was nun noch benötigt wird. Und natürlich ein freies CallBike. Blinkt das Schloss am ausgewählten Rad grün, kann es ausgelie-hen werden. Dazu einfach die Telefonnummer, die auf dem CallBike steht, anrufen (030-59 00 85 xx xx, die letzten vier Ziffern entsprechen der Num-mer des Bikes). Dann wird der vierstellige Öffnungscode angesagt, mit dem das Radschloss geöffnet werden kann. Auch die Rückgabe ist ganz einfach: CallBike innerhalb des Stadtbahnrings an einer größeren Kreuzung oder an einem Bahnhof an einen festen Gegenstand anschließen. Beim Verriegeln des Schlosses erscheint auf dessen Display ein vierstelliger Quittungscode. Nun wieder die Nummer anrufen, die auf dem Bike steht und den Quittungscode und die Standortdaten durchgeben – und fertig. Abgerechnet wird minutengenau, maximal kostet ein Tag 15 Euro.

Zwei Tarife stehen zur Auswahl: Im Normaltarif kostet die Nutzung 6 Cent pro Minute. Für alle, die Call a Bike oft nutzen wollen, gibt’s den Aktivtarif: Hier zahlt der Kunde einmal 20 Euro und radelt dann 12 Monate lang für nur 4 Cent pro Minute. BahnCard-Inhaber fahren automatisch im Aktivtarif – ohne die Einmalzahlung von 20 Euro. Bei der Registrierung werden je-dem Kunden vom angegebenen Konto einmalig 5 Euro abgebucht. Diese stehen als Startguthaben zur Verfügung und können in vollem Umfang ab-gefahren werden. Neukunden, die nicht mit Kreditkarte zahlen, sondern sich für die Zahlungsalternative Lastschriftverfahren entscheiden, müssen leider ein paar Tage warten, bis sie zum ersten Mal ein Callbike nutzen können. Kunden, die per Kreditkarte zahlen, können sofort nach der Regist-rierung bis zu zwei CallBikes ausleihen. Call a Bike gibt es seit 2002 in Berlin und seit 2001 in München. Ab Mai kommt als dritte Stadt Frankfurt am Main hinzu. Berliner Call a Bike-Kunden können die Bikes natürlich auch in diesen Städten nutzen.

CityNightLine schenkt Gästen die Rückreise

ZÜRICH - Die Schweizer CityNightLine CNL AG macht Reisenden vom 22. März bis zum 30. April 2003 ein besonders attraktives Angebot für Fahrten mit Europas modernem Nachtreisezug. Wer im Aktionszeitraum die kombinierte Hin- und Rückfahrt im Ruhesessel innerhalb Deutschlands und grenzüberschreitend zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in die Niederlande bucht, zahlt nur die Hinreise. Basis für dieses Angebot sind die veröffentlichten Globalpreise sowie die Club Traveller-Preise der CityNightLine. Die Reisenden genießen die Fahrt in klimatisierten Wagen in komfortablen Ruhesesseln mit verstellbaren Rückenlehnen, Nackenstützen und integrierten Leseleuchten und sparen gleichzeitig Reisezeit sowie Hotelübernachtungen. Im Aktionszeitraum ist eine CityNightLine Hin- und Rückreise im Ruhesessel bereits ab 71,- EUR (107,- CHF) pro Person buchbar. Das Aktionsangebot ist nicht kontingentiert und gilt auf allen CityNightLine Linien soweit Plätze verfügbar sind. Eine Erstattung des Reisepreises oder der Umtausch sind nicht möglich. Nähere Infos sowie Buchungen erhalten Interessierte ab sofort telefonisch unter 01805-213421 in Deutschland, unter 05-1717 in Österreich und unter 0900'300'300 in der Schweiz. Ab dem 24. März 2003 sind die Angebote bei allen nationalen Bahnverkaufsstellen und in Reisebüros buchbar. Infos auch unter www.citynightline.ch.

75-jährige Zusammenarbeit zwischen der Bahn und Opel

MAINZ - Die Adam Opel AG und die Deutsche Bahn AG blicken auf eine 75jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Die strategische Kooperation der beiden Unternehmen ist heute ein entscheidender Faktor für den reibungslosen Teile-Verkehr zwischen den Werken im europäischen Opel-Produktionsverbund. Über eine Million Tonnen Güter und damit 95 Prozent des Transportvolumens der Adam Opel AG werden jährlich mit DB Cargo, dem Güterverkehr der Deutschen Bahn AG, durch Europa transportiert. Die Schiene ist für Opel damit zu einem verlängerten Fließband geworden. Wolfgang Pfaff, Koordinator für die europaweiten Bahntransporte bei Opel, sieht eine Fülle von Argumenten, die für die Nutzung der Bahn sprechen: "Neben wirtschaftlichen Vorteilen im Vergleich zum Lkw-Transport wird vor allem dem Umweltaspekt langfristig Rechnung getragen. Als nachhaltig orientiertes Unternehmen wird Opel damit auch in Sachen Transport seiner Verantwortung mehr als gerecht." Die Anfänge dieser Kooperation mit der Bahn reichen bis zu den ersten Aufträgen im März 1928 an die damalige Reichsbahndirektion in Mainz zurück. Bereits der erste Fabrikbau wurde 1868 rund 200 Meter neben der damals noch jungen Bahnlinie Frankfurt-Mainz errichtet. Noch heute besitzt Opel einen eigenen Werks-Bahnhof in Rüsselsheim.

Wie wichtig die intensive Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist, zeigt das von Opel für den Verkehr mit seinem Werk in Zaragoza (Spanien) entwickelte und von der Bahn umgesetzte Otello-Konzept. Früher mussten in einigen Fällen Waggons samt Ladung auf Grund der in Europa unterschiedlichen Schienenformate zeitraubend an der spanischen Staatsgrenze ausgetauscht werden. Das Otello-Konzept sorgt nun für einen wirtschaftlicheren Ablauf, da sich die europäischen Bahnen geeinigt haben, dass verschiedene Ladungsarten in einem Zug zusammengefasst werden können. Durch diese Genehmigung können jetzt für alle Lieferungen Wagen benutzt werden, die flexibel auf andere Achsen umsetzbar und somit auf den unterschiedlichen Spurbreiten in Spanien eingesetzt werden können. Im Rahmen des Otello-Konzepts kann der bis zu 700 Meter lange Zug seit dem 1. Mai 2002 damit den gesamten Ladeverkehr der Adam Opel AG abwickeln. Der Zug ist außerdem in das Opel-Logistik-Zugsystem eingebunden. Über die Drehscheibe Mainz-Bischofsheim gehen Ladungen in die Opel-Werke Szentgotthard (Ungarn), Wien-Aspern (Österreich), Antwerpen (Belgien) und Zaragoza (Spanien) sowie Eisenach, Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern.

Eine zweite Innovation in der kreativen Zusammenarbeit ist der Opel-Benelux-Express. Er transportiert seit Ende 2002 täglich mit vier Zügen Teile zwischen den Opel-Werken in Bochum und Antwerpen. Der Transport erfolgt dabei effizient über drei Länder mit nur einem Lokwechsel am Grenzübertritt in die Niederlande. Ab Herbst dieses Jahres sollen Mehrsystemloks, die über die Landesgrenzen hinaus eingesetzt werden, für eine weitere Zeitersparnis sorgen. Wilfried Kramer, Leiter Marktbereich Automotive bei DB Cargo sagte zu der Zusammenarbeit mit Opel: "Die klaren Wünsche von Opel an uns als Transport- und Logistikdienstleister haben zu einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit geführt. Den Schienenverkehr als verlängertes Fließband zu betrachten, war Ursprung vieler Innovationen bei der gemeinsamen Erarbeitung von neuen Konzepten. Opel und die Bahn haben so ein einzigartiges Logistikzugsystem für den Autoteile- und Automobiltransport aufgebaut".

Test: Fast jeder dritte Bahnkunde wird schlecht beraten

BERLIN - Ein am Mittwoch veröffentlichter Test vom Hamburger Magazin "stern" und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) zeigt bei der Kundenberatung der Bahn am Fahrkartenschalter schwere Defizite auf. Demnach haben nur knapp 70 Prozent der Kunden am Schalter die bestmögliche Reiseempfehlung bekommen. Im Extremfall habe die Bahn bis zu 60 Euro zu viel verlangt, eine maximal drei Stunden längere Reisezeit oder sieben zusätzliche Umstiege empfohlen. Insgesamt wurden 249 Tests an 142 Bahnhöfen vom Forschungsinstitut Quotas durchgeführt. "Das Bahnpersonal am Schalter bemüht sich zwar redlich, trotzdem bekommen die Reisenden nach fast 100 Tagen neuen Preissystems nicht die günstigsten Preise und die besten Verbindungen", erklärte VCD-Bundesgeschäftsführer René Waßmer. Dieser Widerspruch zeige, dass der Fehler im Preissystem liege. Das Management müsse "jetzt aus der Defensive und das Preissystem genau so einfach machen, wie es die Werbebotschaften versprechen». Nur so könne die Bahn den Rückgang der Fahrgastzahlen stoppen und ihre Ziele erreichen.

Die Plan&Spar-Preise unter anderem mit Rabatt-Angeboten zwischen 10 und 40 Prozent je nach Zeitpunkt der Buchung seien in 98 Prozent der Fälle verfügbar gewesen, heißt es in der Untersuchung weiter. Diesem "sehr erfreulichen Ergebnis" stehe jedoch gegenüber, dass nur 24 Prozent der Kunden Reisen aus den Rabattangeboten gebucht hätten. Dies zeige, dass Bahn-Kunden flexibel reisen und sich nicht vorher festlegen wollen. Dies betreffe vor allem kürzere Fernstrecken bis 200 Kilometer. Der VCD forderte deshalb erneut, die "komplizierten Bedingungen" für Rabattangebote radikal zu vereinfachen. Zudem müssten die "viel zu hohen" Stornogebühren gesenkt und Kunden wieder eine Bahncard mit 50 Prozent Ermäßigung statt 25 Prozent angeboten werden.

Die Bahn kündigte an, die Beratungsqualität verbessern zu wollen. Jürgen Büchy, stellvertretender Bereichsvorstand Marketing und Vertrieb Personenverkehr, erklärte in Berlin, die DB nehme die von VCD und "stern" vorgestellten Untersuchungsergebnisse zur Beratungsqualität des Unternehmens sehr ernst und werde diese genau analysieren. Büchy verwies außerdem darauf hin, dass jeden Monaten 4.500 Verkäufer geschult würden. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte dem "stern": "Ganz klar, wenn 30 Prozent Ihrer Testkunden falsch beraten wurden, ist das nicht akzeptabel." Die Bahn müsse sich in der Beratungsleistung "ständig weiter verbessern, was wir auch tun". Um besser zu werden, will die Bahn noch in diesem Jahr ein neues Qualitätsprogramm starten, das "den gesamten Prozess der Leistungserstellung detailliert durchleuchtet, Fehler sofort anzeigt und die Verantwortlichen benennt", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Interview mit dem stern. "Wir müssen konstant die Leistung bringen, die der Kunde für sein Geld von uns erwartet." Zudem soll die Information der Kunden verbessert werden. Dazu führt die Bahn ein umfassendes elektronisches "Reisenden-Informations-System" ein. Das neue System soll zunächst alle Fernzüge und 70 Prozent der Nahverkehrszüge erfassen. "Insgesamt werden wir dafür über 200 Millionen Euro investieren", so Mehdorn.

Mit Blick auf die zurückgegangene Pünktlichkeitsquote sagte der DB-Chef dem "stern": "Unsere Kunden erwarten zu Recht mehr. In den letzten Wochen war die Pünktlichkeit nicht so, wie wir uns das wünschen." Erst in den letzten Tagen sei die Qualität wieder besser geworden. Gleichzeitig verteidigte Mehdorn erneut das neue Preissystem. Es sei "verständlich und bietet viele Vorteile". Auch hier räumte er aber Versäumnisse ein: "Wir müssen es noch besser vermitteln, vor allem, dass es ein System für den Fern- und nicht für den Nahverkehr ist." Die Umtauschgebühr von bis zu 45 Euro bei "Plan&Spar"-Tarifen soll laut Mehdorn auch künftig bestehen bleiben: "Wir wissen, dass die Gebühr hoch ist", sie sei aber "notwendig, damit die günstigen Tarife nicht auf Verdacht von großen Firmen und cleveren Geschäftemachern zulasten unserer Kunden aufgekauft werden".

ÖBB: ETCS-Teststrecke Wien - Nickelsdorf geht in Betrieb

WIEN - Vor wenigen Tagen haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit dem Testbetrieb des künftigen europäischen Zugsicherungssystems ETCS (European Train Control System) auf der 65 km langen Strecke zwischen Wien und Nickelsdorf begonnen. Diese funktionalen Tests sind der erste Schritt zur Einführung von ETCS innerhalb des Schienenetzes der ÖBB. Das ETCS-Projektvolumen beträgt 6,5 Millionen Euro und wird von der ARGE Euroloop, bestehend aus Alcatel Austria AG und Siemens AG Österreich, seit 2002 realisiert. Alcatel ist für die Streckenprojektierung, die Lieferung und Inbetriebnahme des Großteils der Streckenelektronik und für das GSM Diagnosesystem verantwortlich. Siemens rüstet die Strecke mit Balisen aus, die Daten von der Strecke zum Fahrzeug übertragen. Hinzu kommen die Fahrzeugausrüstungen für 13 Taurus-Loks.

Bereits in den neunziger Jahre waren die ÖBB eine der erste europäischen Bahnen, die ETCS im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Union getestet haben. Basierend auf den positiven Ergebnissen dieser Tests wurde nun mit der Gesamtausrüstung der Strecke Wien - Budapest begonnen, und diese ist somit die erste grenzüberschreitende Anwendung von ETCS in Europa. Nach Fertigstellung der Arbeiten in Ungarn steht dann ein interoperables Zugsicherungssystem für eine Bahn ohne Grenzen zur Verfügung. In weiterer Folge ist vorgesehen, Österreichweit die Hauptstrecken mit diesem Zugsicherungssystem auszurüsten. "Gibt es bisher 15 verschiedene Eisenbahnsicherungssysteme in Europa, so ist ETCS die Antwort zur Umsetzung der ‚Transeuropäischen Korridore'. Dadurch bleibt die Liberalisierung des Schienenverkehrs kein Schlagwort," lobt Dr. Alfred Zimmermann, Vorstandsdirektor für Infrastruktur der ÖBB, die Vorzüge von ETCS.

Das Zugsicherungssystem ETCS ist eine moderne technische Unterstützung für den Lokführer, erhöht die Sicherheit des Eisenbahnbetriebes und senkt zudem den Energieverbrauch. Mit der Datenübertragung durch die Eurobalisen kontrolliert das Fahrzeuggerät die erforderlichen Bremskurven. Der Lokführer sieht die Daten auf einem Display am Führerstand. Beachtet der Triebfahrzeugführer die vom System vorgegebene Geschwindigkeit nicht, kommt es zu einer automatischen Zwangsbremsung durch das System. Bei den neuen Taurus-Loks wird die Geschwindigkeit damit automatisch reguliert. Damit sollen die Schienenwege für Menschen in ganz Europa sicherer, wirtschaftlicher und schneller werden.

SBB kaufen Gelände für Container-Gateway in Basel Nord

BASEL - Für den weiteren Ausbau des kombinierten Verkehrs hat SBB Cargo ein Gelände auf dem Areal des ehemaligen badischen Rangierbahnhofes bei Basel gekauft. Dort soll ein eine europäische Drehscheibe für den unbegleiteten kombinierten Verkehr entstehen. Güterzüge beladen mit Containern werden aus verschiedenen Richtungen auf dem Areal des ehemaligen badischen Rangierbahnhofes eintreffen. Dort werden die Container auf Anschlusszüge umgeladen und Basel mit neuem Ziel verlassen. Auf diese Weise werden nicht aufwendig die ganzen Güterwagen rangiert, sondern kostengünstiger nur die Container von einem Zug auf den anderen mit Kränen umgeladen. Das neue Areal in Weil soll auch dem klassischen Containerumschlag Straße / Schiene dienen und den bestehenden, mittelfristig dafür aber zu kleinen Terminal auf dem Areal des Güterbahnhofs Wolf ersetzen. Das Gelände Wolf kann dann anderweitig, zum Beispiel für die weitere Stadtentwicklung, genutzt werden. Das neue Terminal ist auch mit Straßen gut erschließbar und kann von allen Industriestandorten in der Nordwestschweiz, Baden und Elsass rasch erreicht werden. Zudem kann das Areal mit den bestehenden Umschlaganlagen wie zum Beispiel den Rheinhäfen verknüpft werden. Die Inbetriebnahme ist für 2007/2008 vorgesehen.

Bahn will bei Telefonauskunft sparen

BERLIN - Die Deutsche Bahn will bei ihrer Telefonauskunft sparen und daher einen Großteil ihrer Call Center schließen. Für die telefonische Auskunft der DB Dialog seien künftig nur noch zwei von derzeit 13 Call Centern zuständig, sagte ein Bahn-Sprecher am Dienstag in Frankfurt. Das sehe ein Sanierungsplan der Geschäftsführung vor, der aber noch mit Vorstand und Sozialpartnern abgestimmt werden müsse. Der Gewerkschaft Transnet zufolge stehen damit rund 1200 der insgesamt 2200 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Statt der ursprünglich erwarteten 19 Millionen Anrufe pro Jahr rechne man nur noch mit 12 Millionen, erklärte die Gewerkschaft weiter. Diese Zahlen wollte der Bahn-Sprecher nicht bestätigen. Als vollwertige Call-Center sollten nur noch Berlin und Schwerin weiter arbeiten. In Frankfurt und Hannover sollen den Plänen zufolge nur noch Beschwerden bearbeitet und Fahrkarten versandt werden. Der Bahn-Sprecher räumte ein, die Call-Center arbeiteten auf Grund der geringeren Zahl der Anrufe und der höheren Personalkosten bei der Bahn AG nicht konkurrenzfähig.

Grünes Licht für Bau des Leipziger City-Tunnels

LEIPZIG (AFP) - Der Bau des Schienenprojekts Leipziger City-Tunnel kann beginnen. Die sächsische Landesregierung beschloss am Dienstag in Dresden, dass sich der Freistaat an der Errichtung und Finanzierung des 572 Millionen Euro teuren Projekts beteiligt. Im Frühjahr soll mit den bauvorbereitenden Arbeiten begonnen werden. Der eigentliche Tunnelbau soll 2005 beginnen und spätestens 2007 fertig sein. Die rund vier Kilometer lange, zumeist unterirdische Röhre soll künftig den Hauptbahnhof und den so genannten Bayerischen Bahnhof miteinander verbinden und eine bessere Anbindung unter anderem an den Flughafen Leipzig/Halle und die neue Messe ermöglichen.

Bahn dementiert Gespräche über das neue Preissystem

BERLIN - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat Gespräche mit der Bundesregierung oder mit dem Verbraucherministerium über Änderungen am neuen Preissystem dementiert. Zuvor hatten verschiedene Nachrichtenagenturen eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums mit den Worten zitiert, das Ministerium erwarte von der DB, dass bei der Überarbeitung des neuen Preissystems die Belange der Verbraucher stärker berücksichtigt würden. Dazu stünden beide Seiten in ständigem Kontakt. Die "Bild am Sonntag" meldete unterdessen, das Ministerium habe die Bahn aufgefordert, auf die BahnCard im Nah- und Regionalverkehr 50 Prozent Preisermäßigung zu geben und Kunden bei Verspätungen Schadenersatz zu zahlen. Zudem sollten Rabattregelungen für Frühbucher einfacher und kundenfreundlicher werden. Die hohen Stornogebühren von derzeit 45 Euro müssten entschärft werden. Das Blatt zitierte den Staatssekretär des Ministeriums, Matthias Berninger: "Es ist gut, dass die Bahn Sonderangebote machen will. Das reicht aber nicht aus, um die Umsatzeinbußen wettzumachen und wieder mehr Kunden zu gewinnen."

In einer Reaktion auf die Presseberichte vom Wochenende sagte DB-Chef Mehdorn am Montag, er beobachte mittlerweile mit steigender Verwunderung, wie sich Verbraucherministerin Renate Künast mit diesem Thema immer wieder öffentlich ins Gespräch bringe, ohne bisher irgendein Interesse zu zeigen, sich bei der Bahn vorher über Inhalte zu informieren. Mehdorn: "Es geht Frau Künast also offensichtlich nur um öffentliches Tam-Tam. Auch wenn die Ministerin neuerdings immer ihren Staatssekretär vorsprechen lässt, werden die Forderungen dadurch nicht besser. Frau Künast kann gerne mit den Länderverkehrsministern reden, ob die bereit sind, die Besteller-Entgelte im Nahverkehr so zu erhöhen, dass die Bahn mal eben die Preise mit einem 50-Prozent-Rabatt halbieren könnte. Die Bahn jedenfalls hat kein Geld zu verschenken, um dafür herzuhalten, dass Frau Künast mal etwas als ihren verbraucherpolitischen Erfolg ausgeben kann." Was Frau Künast verlange, bedeute praktisch Höchstrabatt für alle. Das halte kein Unternehmen durch. Im Nahverkehr hätten nämlich 80 Prozent der Pendler günstige Zeitkarten. Außerdem fahren 60 Prozent der Kunden in Verkehrsverbünden. Vielfahrer im Nahverkehr sind also vom neuen Preissystem gar nicht betroffen. Mehdorn: "Statt sich jetzt auch noch für Höchstrabatte für Gelegenheitsnutzer der Bahn einzusetzen, sollte Frau Künast lieber mit dafür sorgen, dass die BahnCard zu einer durchgängigen Mobilitätskarte wird und auch in allen Verkehrsverbünden gilt. Die Bahn würde das lieber heute als morgen umsetzen."

Wenn Frau Künast sich über zu hohe Bahnpreise beklage, so müsse sie sich gerade als Grünen-Ministerin einmal fragen, warum die Bahn als ökologischstes Verkehrsmittel in Deutschland Steuern und Abgaben zahlen müsse, die andere Verkehrsträger nicht hätten. Die Bahn sei mit Abstand Deutschlands größter Ökosteuerzahler, während der Luftverkehr davon ebenso befreit sei, wie von der Mineralölsteuer. Zudem sei die Bahn das einzige Verkehrssystem, das für seine Wegekosten über Trassenpreise selbst aufkommen müsse. Ein Fahrgast der Bahn zahle innerdeutsch über 16 Euro an Steuern und Abgaben, die ein Fluggast nicht zahle. Ins Ausland sei der Betrag noch deutlich höher, weil der Luftverkehr hier auch noch von der Mehrwertsteuer befreit sei. Bei solcher Subventionierung müsse man sich über ruinöse und anti-ökologische Billigfliegerpreise nicht wundern. Wer sich angesichts dieser Faktenlage aber über die Preise der Bahn mokiere, argumentiere gerade auch als Grüne "politisch und ökologisch scheinheilig." Mehdorn: "Bei gleichen Rahmenbedingungen, wie sie für andere Verkehrsträger gelten, könnte die Bahn als umweltfreundlichster Verkehrsträger sehr viel schneller wirtschaftlich und wettbewerbsfähig werden und das auch an ihre Kunden weitergeben. Man muss das nur wollen und dann auch politisch durchsetzen." Die Bahn werde schon bald mit dem Thema Rahmenbedingungen an die Öffentlichkeit gehen und die erheblichen Wettbewerbsverzerrungen gegenüber anderen Verkehrsträgern dokumentieren. Mehdorn: "Mal sehen, ob wir dann Frau Künast an unserer Seite finden und zwar nicht mit Worten, sondern mit Taten."

Dass das Verbraucherschutz-Ministerium behaupte, die Bahn habe Umsatzeinbrüche zu verzeichnen, sei schlicht falsch. Die Bahn liege in den ersten zwei Monaten im Personenverkehr auf Vorjahresniveau und im Güterverkehr sogar darüber. Mehdorn: "Frau Künast soll mir mal ein Unternehmen vor allem aus der Verkehrs- und Touristikbranche nennen, das das angesichts der miserablen Konjunktur von sich behaupten kann. Dass wir in den ersten beiden Monaten 2003 unsere langfristig geplanten Ziele nicht erreicht haben, an denen wir trotzdem festhalten, ist etwas ganz anderes. Aber die Bahn lebt eben nicht im konjunkturfreien Raum, auch wenn manche das offensichtlich glauben."

Mehdorn: "Focus"-Bericht über Einstieg von Japan Rail "erfunden"

FRANKFURT/Main - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat einen Magazinbericht über ein angebliches Interesse von Japan Rail an einem Einstieg bei der Deutschen Bahn AG am Sonntag als falsch zurückgewiesen. "Das ist frei erfunden", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage. Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte zuvor gemeldet, eine Eisenbahn-Gesellschaft der Japan Rail wolle 25 Prozent der Deutschen Bahn AG erwerben. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn forciere den Einstieg. Voraussetzung dafür solle ein 20-Jahres-Vertrag über Bundeszahlungen für die DB AG sein, an dem bereits Verkehrs-, Finanz- und Wirtschaftsministerium arbeiten.

Schlichtungsgespräche für Lokführer vertagt

FRANKFURT/Main (AP) - Die Schlichtungsgespräche zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind am Sonntag vertagt worden. Eine Gewerkschaftssprecherin am Abend der Nachrichtenagentur AP, die Verhandlungen sollten am Montag und Dienstag fortgesetzt werden. Die Gespräche hatten in Frankfurt am Main hinter verschlossenen Türen stattgefunden. Sie sind der letzte Baustein für eine endgültige Beilegung des Tarifkonflikts bei der Bahn, nachdem sich am Vortag die Gewerkschaften Transnet und GDBA auf einen Abschluss geeinigt hatten. Der in Berlin erzielte Tarifabschluss sieht für das Jahr 2003 Einmalzahlungen von insgesamt 400 Euro und zum 1. Mai 2004 eine Gehaltssteigerung von 3,2 Prozent vor. Die Lokführer fordern drei Prozent mehr Lohn und Gehalt, eine stufenweise Anpassung der Ostgehälter und einen Spartentarifvertrag.

InterCityHotel München ab 1. Juli 2003 mit neuem Mieter

MÜNCHEN - Die HMG Hotel Management- und Servicegesellschaft Frankfurt übernimmt als neuer Mieter ab 01. Juli 2003 das InterCityHotel München. Nachdem der Pachtvertrag mit dem bisherigen Pächter zum Jahresende 2002 absprachegemäß ausgelaufen ist, wird damit der Übergang der Arbeitsplätze auf die HMG mit Ablauf der Räumungsfrist am 30. Juni 2003 gesichert. Das InterCityHotel München wird im Sommer 2003 von dem neuen Mieter renoviert und damit dem Standard der InterCityHotels angepasst. Durch die Renovierung wird sowohl das Hotel als auch das direkte Umfeld um den Münchener Hauptbahnhof attraktiver. Die HMG möchte zudem die weiteren Zukunftspläne der Deutschen Bahn im Zusammenhang mit dem Münchner Hauptbahnhof aktiv begleiten. "Die Renovierungsarbeiten werden den täglichen Betrieb des Hotels und die Annehmlichkeiten der Gäste so wenig wie möglich einschränken", verspricht Hartmut Schröder, der mit Wirkung zum 1. Juli 2003 die Geschäftsleitung des neuen InterCityHotels München übernimmt.

Hartmut Schröder (45), ist seit seinem Hotelbetriebswirtschaftsstudium im Centre International de Glion in Montreux, Schweiz der Hotelbranche treu geblieben. Er zeichnet seit 1999 als Geschäftsführer der HMG Hotel Management- und Servicegesellschaft Frankfurt verantwortlich. Die HMG Hotel Management- und Servicegesellschaft, ein mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz, betreibt derzeit drei Hotels: das InterCityHotel Frankfurt mit 384 Zimmern, das InterCityHotel Wuppertal mit 157 Zimmern und das Steigenberger Maxx Hotel Frankfurt City mit 149 Zimmern. Ab Anfang April 2003 kommen weitere Hotels hinzu: das InterCityHotel Bremen, ein Neubau mit 152 Zimmern, ebenfalls ein Neubau das Steigenberger Hotel Metropolitan mit 131 Zimmern in Frankfurt (September 2003) und das Steigenberger Maxx Hotel Wien mit 170 Zimmern (2004/2005). Das InterCityHotel Frankfurt war 1989 das erste InterCityHotel Deutschlands der neuen Generation unter der Leitung der HMG Hotel Management- und Servicegesellschaft.

Einigung bei Tarifgesprächen der Bahn

BERLIN - Bei den Tarifgesprächen der Bahn ist nach zähen Verhandlungen am Samstag eine Einigung erzielt worden. Für das Jahr 2003 haben die Tarifparteien Einmalzahlungen im April und im Dezember jeweils in Höhe von 200 Euro vereinbart. Dies entspricht einer durchschnittlichen prozentualen Erhöhung von 1,35 Prozent. Hiervon profitieren insbesondere die Arbeitnehmer in niedrigeren Entgeltgruppen. Im Mai kommenden Jahres sollen die Gehälter dann um 3,2 Prozent steigen. Die Einkommen der ostdeutschen Eisenbahner sollen in drei Schritten bis 2006 das Westniveau erreichen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt, rückwirkend zum 1. März 2003, 24 Monate. Insgesamt entspricht dieser Tarifabschluss einer durchschnittlichen Entgelterhöhung von knapp unter 2 Prozent pro Jahr. Sie liegt damit aber immer noch deutlich über der prognostizierten Inflationsrate.

Nach der Einigung erklärte DB-Chef Hartmut Mehdorn: "Ich denke, wir haben ein Ergebnis, über das vielleicht keiner jubeln kann. Insgesamt sind wir mit diesem Tarifvertrag an die Grenze des für die Bahn Vertretbaren gegangen. Er versetzt uns aber trotzdem in die Lage, das dritte Jahr hintereinander die Mittelfristplanung einzuhalten." DB-Personalchef Norbert Bensel sprach von einem fairen Tarifabschluss für die DB-Mitarbeiter. Auch die Gewerkschaften mussten Abstriche von ihren ursprünglichen Forderungen machen. Ursprünglich hatten sie fünf Prozent mehr Lohn gefordert. Transnet-Chef Norbert Hansen sagte, der Einkommensabschluss liege an der untersten Grenze der Erwartungshaltung der Bahn-Beschäftigten. "Aber er ist vertretbar", so Hansen. Für die Lokführer gilt der heutige Abschluss nicht. Deren Gewerkschaft GDL hatte die Gespräche eine Woche zuvor für gescheitert erklärt.

Schlichtungsverhandlungen zwischen GDL und Bahn vertagt

FRANKFURT/Main - Die Schlichtungsverhandlungen im Tarifstreit von Bahn und Lokführergewerkschaft GDL sind am Mittwoch nach dem ersten Tag vertagt worden. Nach "ersten intensiven Gesprächen" solle an diesem Sonntag in Frankfurt weiter verhandelt werden, teilte die Bahn mit. Die GDL hatte nach einem Warnstreik am vergangenen Donnerstag die Tarifverhandlungen in dritter Runde für gescheitert erklärt. Sie fordert einen Spartentarifvertrag für das Fahrpersonal und drei Prozent mehr Lohn und Gehalt, eine Angleichung der Ost- an die Westentgelte in fünf Schritten um zwei Prozent sowie Arbeitszeitverbesserungen. Als Schlichter fungieren der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) und für die Bahn der Passauer Juraprofessor und Arbeitsrechtler Wolfgang Hromadka. Sie haben von Mittwoch an maximal zwölf Tage Zeit, einen Kompromiss zu finden.

Unterricht der besonderen Art mit Bahn und Bundesgrenzschutz

BERLIN - Wie stark ist der Sog eines mit 250 km/h fahrenden ICE? Was kann passieren, wenn ich der unter 15.000 Volt stehenden Oberleitung zu nahe komme? Diese und andere Fragen standen am Donnerstag auf dem Stundenplan einer siebten Klasse der Herbert-Hoover-Oberschule in Berlin-Wedding. Fachleute der Deutschen Bahn und des Bundesgrenzschutz (BGS) haben eine Stunde lang den Unterricht der Realschüler über das Thema Sicherheit rund um Züge, Bahnhöfe und Gleisanlagen gestaltet. Die Herbert-Hoover-Schule war der Auftakt eines gemeinsamen Schulprojekts von Bahn und BGS. Dabei werden bevorzugt Schulen im näheren Umkreis von Bahnanlagen besucht. Im Rahmen von Projekttagen werden ein- oder zweistündige Unterrichtseinheiten mit den Fachleuten angeboten.

"Die Bahn ist eines der sichersten Verkehrsmittel. Trotzdem gibt es Situationen rund um Bahnanlagen, durch die insbesondere Kinder und Jugendliche sich und andere in Gefahr bringen. Gerade junge Menschen sind sich häufig der Tragweite und Auswirkungen ihrer Handlungen nicht bewusst", sagt Wolfgang Mederake, Leiter Konzernsicherheit Berlin/Brandenburg der Deutschen Bahn. "Wir registrieren zahlreiche strafbare Handlungen, an denen zum großen Teil Kinder und Jugendliche beteiligt sind. Das Bewerfen von Zügen, das Bereiten von Hindernissen an Bahnanlagen, die Beschädigung von Signalen sind hier nur einige Beispiele", ergänzt Wolfgang Lohmann, Leiter des BGS-Amtes Berlin. Daneben können sich Kinder und Jugendliche durch z.B. Spielen auf Bahnanlagen, Klettern auf abgestellte Fahrzeuge und damit verbundene Berührung der Oberleitung sowie das Überqueren gesperrter Bahnübergänge gefährden. Auch durch Vandalismus oder das Sprühen von Graffiti, für deren Beseitigung die Bahn jährlich ca. 30 Millionen Euro aufwendet, können gefährliche Situationen entstehen.

Deshalb haben Bundesgrenzschutz, Stiftung Lesen und die Bahn gemeinsam das Schulprojekt gestartet. Im Mittelpunkt steht dabei das Medienpaket "In letzter Sekunde – sicher und mobil mit der Bahn". Es bietet ein breites didaktisches Angebot, das sich vorwiegend an die Klassen vier bis sieben richtet und fächerübergreifend eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Film für Kinder und Jugendliche: eine moderne Schutzengel-Story – unterhaltsam, spannend, informativ. Der Film schildert, wie der Schutzengel Charly eine Gruppe Jugendlicher dazu bringt, ihre gefährlichen Mutproben rund um die Gleisanlagen in Frage zu stellen. Ergänzt wird der Film durch methodisch-didaktische Handreichungen für Lehrkräfte, die von der Stiftung Lesen entwickelt worden sind. Die Materialien laden zum Mit- und Nachdenken ein und regen eigene Diskussionen und eine intensive Auseinandersetzung an. Die thematische Bandbreite reicht von psychosozialen Phänomenen wie Gruppenzwang, Vandalismus und Mutproben bis hin zu physikalischen Versuchen zu den Themen Sog, Bremsweg und Starkstrom.

DB: Bald wieder Sonderangebote?

BERLIN - Die DB reagiert auf die Umsatzeinbrüche in den ersten zwei Monaten des Jahres 2003. DB-Fernverkehrsvorstand Christoph Franz stellte dem Aufsichtsrat am Mittwoch ein Programm zur Ergebnissicherung 2003 für den Personenverkehr vor, das unter anderem eine Angebotsoffensive vorsieht. Demnach sollen im 2. Halbjahr 2003 nach einer Eingewöhnungsphase an die neuen Preise verstärkt zeitlich begrenzte Aktionspreise auf bestimmten Strecken angeboten werden. Hierzu zählen nach Angaben der Bahn sowohl Preisreduzierungen auf konkreten Relationen als auch Kooperationsangebote mit Partnern aus der Reise- und Tourismusbranche. Zusätzlich sollen die Werbeaufwendungen für Angebote, die über die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main führen, massiv aufgestockt werden. Hier gelte es, nach einer Verbesserung der Betriebslage, dem in den letzten Wochen bei den Kunden entstandenen Imageverlust entgegenzuwirken, hieß es.

Das heute vorgestellte Programm umfasst gleichzeitig Maßnahmen zur Kostensenkung. So soll das Platzangebot auf einigen schwach ausgelasteten Verbindungen kurzfristig der aktuellen Nachfrage angepasst werden. So werden unter anderem Doppelzüge, die auf der Neubaustrecke Köln - Rhein/Main fahren, in Zukunft außerhalb der Spitzenzeiten als Einzelzüge eingesetzt. Gleichzeitig soll damit der Zugverkehr stabilisiert werden, da die Reserve der pannenanfälligen ICE 3-Züge erhöht wird. "Für uns entscheidend ist, dass der Kunde von den Kosteneinsparungen nicht betroffen ist. Wir dürfen und werden nicht auf Kosten unserer Fahrgäste sparen", betonte Franz. Neben der zügigen Umsetzung des Programms zur Ergebnissicherung hat die Verbesserung der Pünktlichkeit weiterhin oberste Priorität. Christoph Franz: "Der Fahrgast verlangt zu Recht für sein Geld eine entsprechende Leistung. Beachten wir diese einfache Regel der Marktwirtschaft nicht, bekommen wir ein Problem. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck an einer deutlich besseren Pünktlichkeit. Unsere Maßnahmen der letzten Wochen haben hier bereits erkennbare Wirkungen gezeigt. Zufrieden sind wir aber noch nicht."

Als Gründe für die Planabweichung nennt die DB neben der schlechten Konjunktur das aggressive Preismarketing der Billigflieger, die witterungsbedingten Betriebsprobleme vor allem Anfang des Jahres, die noch zu geringe Akzeptanz der neuen Fahrplan- und Preisangebote, umfangreiche Bautätigkeit im Netz und in erheblichem Maße auch Fahrzeugmängel vor allem bei den auf der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main eingesetzten ICE 3-Zügen. Das Herstellerkonsortium und die Bahn arbeiteten gemeinsam mit Hochdruck an der Beseitigung der Probleme, hieß es. "Wir kennen die Gründe für die Planabweichung und reagieren ohne Hektik aber konsequent und frühzeitig mit einem umfassenden Maßnahmenpaket", erklärte Christoph Franz. Ein Zusammenhang der Planabweichungen mit dem vor knapp drei Monaten eingeführten neuen Preissystem sei nach derzeitigen Erkenntnissen nicht zu erkennen.

DB stellt vorläufige Bilanz für 2002 vor

BERLIN - Die DB hat heute im Aufsichtsrat die vorläufigen Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens im Geschäftsjahr 2002 vorgestellt. Trotz anhaltend schwacher Konjunktur im zweiten Halbjahr konnte demnach der Konzernumsatz - ohne Einbeziehung der Stinnes AG - gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro gesteigert werden. Positiv ausgefallen sei vor allem das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen. Wegen der Forcierung des Investitions- und Modernisierungsprogramms für das Ergebnis in den Geschäftsjahren 2001 bis 2003 seien ursprünglich Verluste von rund 550 Millionen Euro prognostiziert gewesen, tatsächlich werde das Minus aber mit 493 Millionen Euro deutlich unter diesem Betrag liegen. Die Verkehrsleistung im Personenverkehr und im Güterverkehr lag hingegen unterhalb des Vorjahresniveaus. Die DB führte das auf ihre marktorientierten Angebotsanpassungen, aber auch auf die allgemeine Konjunkturschwäche sowie die Folgen des Jahrhunderthochwassers in Ostdeutschland zurück. Den Angaben zufolge sanken die Verkehrsleistungen im Personenverkehr um 6,2 Prozent auf 69.848 Millionen Personenkilometer und im Güterverkehr um 2,9 Prozent auf 77.981 Millionen Tonnenkilometer.

Trotz des schwierigen Marktumfeldes sei die Bahn im vergangenen Jahr bezüglich der Investitions- und Modernisierungsmaßnahmen sowie der Ergebnisentwicklung auf dem geplanten Kurs geblieben, teilte das Unternehmen weiter mit. Im Geschäftsjahr 2002 seien die Investitionen - insbesondere durch Steigerungen im Unternehmensbereich Fahrweg - um rund 2,8 auf rund 9,9 Milliarden Euro gesteigert worden. Damit sei die Bahn im Jahr 2002 erneut der größte Investor in Deutschland gewesen. Zugleich hätten die Investitionen im Rahmen der "Offensive Bahn" zu weiteren Qualitätsverbesserungen geführt. Mit der Übernahme von Stinnes und dem Erwerb der bahnspezifischen Telekommunikation von Arcor wurden im Geschäftsjahr 2002 zwei wesentlichen Meilensteine in der strategischen Ausrichtung des DB-Konzerns erreicht. Die Finanzierung dieser beiden Akquisitionen erfolgte überwiegend im Rahmen der geplanten Kreditaufnahme. Gegenüber Ende 2001 ist die Verschuldung von 7,0 auf rund 10,2 Milliarden Euro am Jahresende 2002 angewachsen. Ohne Berücksichtigung der Akquisitionen Stinnes und Telematik beläuft sich die Mitarbeiteranzahl zum 31. Dezember 2002 auf rund 206.400 (Vorjahr: 214.400). Durch die Übernahme von Stinnes und Telematik wächst die Mitarbeiteranzahl im Konzern auf über 250.000 Mitarbeiter an.

In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres liege der Umsatz des DB-Konzerns bereinigt – insbesondere um die erst in 2003 hinzugekommenen Güterverkehrsaktivitäten - etwa ein Prozent über dem Vorjahr, betonte der DB-Vorstand weiter und bezeichnete Behauptungen, dass die Umsatzsituation in den ersten zwei Monaten außergewöhnlich sei, als falsch. Es habe in früheren Jahren in den traditionell verkehrsschwachen Monaten Januar und Februar schon größere Probleme gegeben, obwohl in diesem Jahr noch der Faktor schlechte Konjunktur hinzugekommen sei. Allerdings liege der Personenverkehr zwar insgesamt etwa auf Vorjahresniveau, bleibe damit aber um etwa sieben Prozent hinter den Erwartungen zurück. Die Bahn will deshalb mit einem Ergebnissicherungsprogramm auf die Umsatzeinbrüche reagieren und setzt dabei auch auf Aktionspreise für Fahrten auf bestimmten Strecken. Damit wird auch das Preissystem nachgebessert. Offiziell hieß es heute allerdings, die Planabweichungen hätten mit dem vor knapp drei Monaten eingeführten neuen Preissystem nach derzeitigen Erkenntnissen nichts zu tun. Die Tendenz sei hier mit steigenden BahnCard-Verkäufen und zunehmender Frühbucherrabatt-Nutzung positiv. Dadurch zeigten sich auch erste Erfolge bei der angestrebten Auslastungssteuerung in verkehrsstarken Tageslagen. Der Vorstand betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, dass eine Gesamtbewertung des Preissystems und die Prüfung eventueller Nachsteuerungserfordernisse erst vorgenommen werde, wenn eine stabile Datenbasis vorhanden sei und die Einflüsse des Preissystems auf das Kundenverhalten verlässlich analysiert werden könnten.

SBB: Speisewagen werden für Tempo 200 flott gemacht

ZÜRICH - Die geplante Inbetriebnahme der Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist im Dezember 2004 wirft ihre Schatten voraus. Um ihre Züge rechtzeitig für den Einsatz auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h fit zu machen, modernisieren die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ab dem kommenden Montag schrittweise alle 19 Speisewagen des Typs WRc EW4. Die seit fast 15 Jahren im Einsatz stehenden Wagen werden für die höheren Geschwindigkeiten umgerüstet, erhalten für das Befahren der Tunnelbereiche zudem eine Notbremsüberbrückung und werden für den internationalen Einsatz aufgerüstet. Die Speisewagen erhalten dabei auch einen neuen Farbanstrich. Der Küchenbereich der Wagen wird technisch überholt und die Geräte ausgetauscht. In die Sanierung der Fahrzeuge investieren die SBB über eine Million Franken. Abgeschlossen werden sämtliche Umbauarbeiten bis Ende 2004.

Der Umbau erfolgt in Etappen: Jeweils zwei Fahrzeuge werden gleichzeitig aus dem Verkehr gezogen und umgebaut. Bedingt durch die schrittweisen Unterhaltsarbeiten sind deshalb auf den Linien Basel–Genf, Basel–Brig und Basel–Interlaken auf einzelnen Zügen bis Ende 2003 Einschränkungen im Verpflegungsangebot leider unvermeidbar. Reisende erhalten Snacks und Getränke in dieser Zeit weiterhin von den in den Zügen zirkulierenden Railbars.

Scandlines: DB und Dänische Partner wollen gemeinsam weiter machen

BERLIN - Bei einem Spitzengespräch zwischen dem dänischen Verkehrsminister Flemming Hansen und Bahnchef Hartmut Mehdorn haben sich das Dänische Transportministerium und die DB über die grundsätzliche Zukunft von Scandlines verständigt, das zahlreiche Fährlinien in der Ostsee betreibt. Demnach soll ein Gesellschafterausschuss gemeinsam mit dem Aufsichtsrat Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Führungsstruktur der Scandlines Gruppe machen und eine neue Geschäftsordnung für den Vorstand erarbeiten. Außerdem werden die Gesellschafter einen Corporate Governance Codex in Anlehnung an den Deutschen Corporate Governance Kodex und die Dänischen Norby Empfehlungen aufstellen. Um den Fährbetrieb des Unternehmens insbesondere auf den Ost-West-Linien im Ostseeraum zu stärken und zu ergänzen, sollen Allianzen mit strategischen Partnern geprüft werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Dr. Bernd Malmström, und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Sven Dyrlǿv Madsen, werden wegen anderer beruflicher Verpflichtungen ihre Ämter spätestens mit Wirkung zum 1. Mai 2003 niederlegen. Die Bahn wird einen Vorschlag für die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden, das DMT einen Vorschlag für die Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats von Scandlines machen.

Das Dänische Transportministerium (DMT) und die Bahn hatten 1998 ihre Fähraktivitäten in der Ostsee gebündelt. Sie sind zu jeweils 50 Prozent Gesellschafter der Scandlines AG mit Sitz in Rostock. Weil es seither zu einer Reihe von offenen Fragen zwischen den Gesellschaftern sowie auf der Ebene des Managements gekommen war, wurde im November 2002 eine Arbeitsgruppe auf höchster Ebene ins Leben gerufen. Die Beschlüsse für die Zukunft von Scandlines fielen nun aufgrund der Vorschläge dieser Arbeitsgruppe.

WLAN-Angebot der Bahn jetzt auch im Hauptbahnhof Hannover nutzbar

HANNOVER - Rechtzeitig zur CeBIT 2003 steht den Bahnreisenden der Service "rail&mail" auch in der DB Lounge am Hauptbahnhof Hannover zur Verfügung. Über diesen drahtlosen WLAN-Service können Bahnkunden mit vielfacher ISDN-Geschwindigkeit im Internet zu surfen, E-Mails versenden oder empfangen sowie aufs eigene Firmennetz zugreifen. "Wir freuen uns, dass wir Messebesuchern, die mit der Bahn nach Hannover reisen, einen weiteren, attraktiven Mehrwert bieten können. Für Geschäftsreisende wird die DB Lounge damit zum mobilen Büro", erklärt Martin Brandenbusch, Leiter Produktentwicklung und Services im Unternehmensbereich Personenverkehr der Deutschen Bahn.

Realisiert wurde der WLAN-Service der Bahn durch den Unternehmensbereich Personenverkehr in Zusammenarbeit mit der Bahn-Tochter DB Telematik. Nach dem Kölner Hauptbahnhof, Frankfurt am Main Flughafen sowie dem Hauptbahnhof Frankfurt ist der Hauptbahnhof Hannover der vierte Standort, an dem "rail&mail" in den DB Lounges verfügbar ist. "Im Laufe des Jahres wird diese innovative Technik sukzessive auf alle DB Lounges ausgeweitet", beschreibt Rolf Endregat, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Telematik, die weitere Planung. Voraussetzung für die Nutzung des lokalen Funknetzes ist, dass das Gerät, zum Beispiel ein Notebook oder PDA, WLAN-fähig ist oder mit einer entsprechenden WLAN-Karte ausgestattet ist. Die Abrechnung der Nutzung erfolgt über im Voraus bezahlte Guthabenkarte, die in der DB Lounge erhältlich ist. Eine Nutzungsstunde kostet 5,50 Euro. Hierbei wird nur die tatsächlich genutzte Netto-Zeit minutengenau abgerechnet, die Rest-Zeit kann jederzeit und in jeder beliebigen Lounge weiter genutzt werden.

Bahn erhält Innovationspreis der Deutschen Tourismuswirtschaft

BERLIN - Die DB ist am Freitag mit dem Innovationspreis des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ausgezeichnet worden. BTW-Präsident Klaus Laepple überreichte den Preis Bahnchef Hartmut Mehdorn im Rahmen der Eröffnungsfeier der Internationalen Tourismusbörse (ITB) im Berliner ICC. Laepple wies in seiner Laudatio vor Spitzenvertretern der Tourismusbranche aus aller Welt darauf hin, dass sich die Bahn seit 1996 Jahr für Jahr mit bis zu 1,5 Millionen Euro für Ferien im Inland engagiere und damit maßgeblich zur Finanzierung von Werbekampagnen für den Tourismus-Standort Deutschland beitrage. Laepple würdigte außerdem den unternehmerischen Mut der Bahn und ihre Innovationskraft "auf dem Weg von einem Staatsbetrieb zum unternehmerisch geführten privatwirtschaftlichen Dienstleistungskonzern". Er ermutigte die DB, "auch bei Gegenwind und Glatteis weiter Kurs" zu halten. Laepple mahnte die Politik, in den eingeleiteten Sanierungs- und Modernisierungsprozess bei der Bahn nicht einzugreifen: "Jeder spielt gerne mit der Eisenbahn."

Großteile des Publikums reagierten mit Pfiffen und Gelächter auf die Bekanntgabe des Preisträgers. Besonders lautstarke Proteste erntete Klaus Laepple, als er die Bahn in seiner Laudatio für ihr neues Preissystem mit den Worten lobte, das System habe den bisherigen "Tarifdschungel" gelichtet. Gelächter rief auch die Bemerkung hervor, bei der Bahn sei jetzt Pünktlichkeit Programm, wobei Laepple umgehend hinzufügte: "Wenn auch noch nicht immer Realität." Bahn-Chef Hartmut Mehdorn warb anschließend in einer kurzen Dankesrede für die umstrittene Bahn-Reform. "Sie haben sicher Mut bewiesen, der Deutschen Bahn diesen Preis zu geben in einer Zeit, die für uns nicht einfach ist", sagte Mehdorn an die Adresse des Tourismus-Verbandes.

www.bahn.de macht nicht nur Zugfahrer mobil

BERLIN - Auf keiner deutschen Reise-Website herrscht mehr virtueller Verkehr als bei www.bahn.de. Hunderttausende Online-Surfer nutzen jeden Tag das Internet-Portal der Deutschen Bahn für Fahrplan-Auskünfte, zum Kauf von Online-Tickets und zunehmend auch für die Buchung von Hotels, Mietwagen, Städtereisen, Last-Minute-Angeboten auf der Schiene oder auch mit dem Flugzeug. Das vor zwei Jahren eröffnete Internet-Reisebüro auf bahn.de konnte seine Umsätze im vergangenen Jahr um rund 300 Prozent steigern. Besonders nachgefragt sind nach Angaben der DB Services und Angebote rund um die Bahnfahrt: Etwa die Hälfte des Geschäfts entfällt auf Hotelbuchungen und Angebote des DB-Veranstalters AMEROPA.

Zugleich steigert die Bahn die Attraktivität ihrer Homepage auch im Pauschaltourismus. In der neuen Rubrik „Urlaub nach Maß“ können Websurfer ab Ende März maßgeschneiderte Angebote suchen lassen. In einem Online-Fragebogen gibt der User seine Urlaubswünsche ein. Die Vorschläge kommen nicht aus einem Rechner, sondern werden von qualifizierten Reisebüro-Fachleuten zusammengestellt. Das Online-Reisebüro der Bahn hat Zugriff auf die Kataloge aller namhaften Reiseveranstalter wie z.B. TUI oder Thomas Cook. Als kostenloses Extra baut das Online-Reisebüro der Bahn jedem Urlauber nach der Buchung eine persönliche Reise-Homepage, die vom Zeitpunkt der Buchung bis einen Monat nach der Rückkehr geschaltet ist. Ganz gleich, ob man sich selbst nur einen Überblick über das gebuchte Zimmer verschaffen oder Freunde informieren will: Die persönliche Homepage kann man elektronisch in alle Welt verschicken.

Seit Anfang des Jahres betreibt die Deutsche Bahn zusätzlich das Reiseportal www.start.de. Die DB AG verfügt damit über ein weiteres Standbein für den Vertrieb touristischer Leistungen in den Angebotssegmenten Flug, Last Minute- und Pauschalreisen. Das 1997 von der Start Amadeus GmbH gegründete Portal hat sich in der Vergangenheit durch seine touristische Kompetenz ausgezeichnet, z. B. als Testsieger der Reisemittler bei Stiftung Warentest im September 2002. Auch in ihrem Kerngeschäft, der Bahnauskunft und der Reiseplanung per Internet, bietet www.bahn.de Internet-Surfern heute besseren Service denn je. Seit der Einführung des neuen Preissystems im Dezember gibt der neue Preisberater wertvolle Hinweise, wie DB-Kunden billiger ans Ziel kommen. BahnCard-Inhaber können außerdem ihre Reisen im ICE oder InterCity per Online-Ticket buchen und sich ihren Fahrschein zu Hause oder im Büro selbst ausdrucken. Für die Zukunft plant die Bahn, diesen Service auch auf weitere Kundenkreise auszudehnen.

DB: Schlechter Start ins neue Jahr

BERLIN - Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" musste die DB in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres hohe Umsatzeinbußen verbuchen. Insgesamt um rund sieben Prozent lägen die Einnahmen in den Monaten Januar und Februar unter Plan, hieß es in dem Bericht. Vor allem beim Fernverkehr fallen demnach die Rückgänge deutlich stärker aus als im subventionierten Nahverkehr. Der Chef für den Personenverkehr, Christoph Franz, macht dem "Spiegel" zufolge vor allem die schlechte Konjunkturlage für das schlechte Ergebnis verantwortlich. Tatsächlich brachen die Umsätze in der Reisebranche einer unabhängigen Statistik zufolge im Januar und Februar 2003 um rund 14 Prozent ein. Aber auch die seit Mitte Dezember zeitweise stark gesunkene Pünktlichkeitsquote, für die neben den mit zahlreichen Mängeln behafteten neuen ICE 3-Zügen auch zu eng gestrickte Fahrpläne verantwortlich sind, sowie Probleme mit dem neuen Preissystem, das seit dem Start vor drei Monaten für erhebliche Proteste sorgt, werden als Ursachen für das schlechte Abschneiden genannt. Auch würden Billigflieger für die DB zunehmend zu einem Problem. Dies sieht auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin so, der der "Berliner Zeitung" sagte, es finde „"eine Verlagerung von der Schiene in die Luft statt". Das betreffe meist Wochenendurlauber und weniger Geschäftsreisende oder Neukunden. Die Bundesregierung wolle mit dem Abbau von Steuersubventionen für den Flugverkehr dagegen halten.

Bereits vor einer Woche hatte die "Süddeutsche Zeitung" drastisch gesunkene Umsatz- und Fahrgastzahlen in den ersten Monaten des Jahres gemeldet. Allein im Januar soll der Umsatz im Fernverkehr je nach Region und Ticket-Vertrieb um bis zu 18 Prozent unter Plan gelegen haben. Das Unternehmen hat dem Vernehmen nach in diesem Jahr aber mit einem Umsatzplus von fast zehn Prozent kalkuliert. Die Bahn hatte bisher lediglich bestätigt, dass die Umsatzziele verfehlt worden seien. Hochgerechnet aufs Gesamtjahr könnten nach Berechnungen des "Spiegel" neue Verluste in dreistelliger Millionenhöhe anfallen - zusätzlich zu dem für den Gesamtkonzern 2003 schon eingeplanten 200-Millionen-Defizit. Für 2004, wenn Mehdorn den Konzern börsenfähig machen und 400 Millionen Euro Gewinn einfahren wolle, sei aus heutiger Sicht wohl nur noch eine schwarze Null realistisch, schreibt das Magazin.

Die DB will jetzt den Abschwung mit konkreten Maßnahmen stoppen. So sollen Umfragen in Zügen und Reisezentren Klarheit über die Kundenmeinung zum neuen Preissystem schaffen. Wie es in dem "Spiegel"-Bericht hieß, sähen die Preisplaner aber schon jetzt eine Art "Teuro-Effekt" bei der Bahn. Die Kunden glaubten nur, alles werde teurer - wie bei der Euro-Einführung vor über einem Jahr, die laut Statistiken weitgehend preisstabil verlief. Gegen die seit der Fahrplanumstellung Mitte Dezember wieder gestiegene Unpünktlichkeit der Züge will die Bahn laut "Spiegel" mit einer Eingreiftruppe vorgehen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wolle mit einem elektronischen Überwachungssystem und einem "Qualitätsprogramm Technik" konkret feststellen, welcher Mitarbeiter für welche Panne oder Verspätung verantwortlich ist. Nach Inbetriebnahme der ICE- Strecke Köln-Frankfurt kam es zu zahlreichen technischen Pannen und Ausfällen der neuen ICE-Züge. Auch dadurch war die Pünktlichkeitsquote zeitweise von rund 90 auf 60 Prozent gesunken.

Knapp 100.000 Kunden qualifiziert für bahn.comfort

BERLIN - bahn.comfort, das neue Serviceprogramm für Vielfahrer, ist nach Angaben der DB sehr gut gestartet. Knapp drei Monate nach der Umsetzung des Programms erreichten demnach insgesamt fast 100.000 BahnCard-Inhaber die notwendige Zahl von 2000 bahn.comfort-Punkten und erhielten inzwischen ihre „BahnCard comfort“. Automatisch qualifiziert sind Inhaber von Persönlichen NetzCards und Persönlichen JahresCards. Die bahn.comfort-Leistungen werden seit dem 15. Dezember 2002 angeboten. In 25 großen Bahnhöfen gibt es Counter exklusiv für bahn.comfort-Kunden. Spezielle bahnsteignahe Parkplätze wurden in 14 Parkhäusern ausgeschildert. In allen Fernzügen markieren Aufkleber und Kopfkissen die Sitzbereiche, die bei Bedarf bahn.comfort-Teilnehmern vorbehalten sind. Ein eigenes Service-Telefon mit speziell geschulten Mitarbeitern unterstützt die bahn.comfort-Kunden bei der Planung ihrer Geschäfts- und Privatreisen. Interessante Angebote und Services von Hotel- und Mietwagenpartnern ergänzen die Servicepalette des bahn.comfort-Programms.

Der Kundenkreis, der sich bisher für bahn.comfort qualifizierte, ist für die Bahn von großer wirtschaftlicher Bedeutung: Denn diese 2,7 Prozent aller BahnCard-Inhaber stehen für fast ein Fünftel des BahnCard-Umsatzes. Von den qualifizierten BahnCard-Kunden besitzen rund 45 Prozent eine BahnCard 1. Klasse, 55 Prozent eine BahnCard für die 2. Klasse. Qualifizieren können sich alle BahnCard-Inhaber unabhängig davon, ob sie in der 1. oder 2. Klasse reisen. Die persönliche BahnCard-comfort erhalten alle Teilnehmer automatisch, sobald das Punktekonto innerhalb von zwölf Monaten die "Schallmauer" von 2.000 Punkten durchbricht. Jeder Punkt entspricht einem Umsatz von einem Euro für DB-Tickets. Das Punktesammeln ist freiwillig und völlig unkompliziert: Die Reisenden müssen beim Ticketkauf auf auf die Frage, ob sie Punkte sammeln wollen, lediglich mit „Ja“ antworten. Ihren persönlichen Punktestand können DB-Kunden jederzeit im Internet unter www.bahn.de abfragen. Der Preis der BahnCard von 60 Euro (1. Klasse 150 Euro) wird beim erstmaligen Sammeln von bahn.comfort-Punkten dem persönlichen Punktekonto als „Startguthaben“ gutgeschrieben.

Waschwasseraufbereitung für die Wartung von Bahnstrecken

STUTTGART - Im Rahmen von Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten am Schienennetz setzt die DB sogenannte Planumsverbesserungsmaschinen ein. Dabei wird der Schotter ausgebaut, dann mit Förderbändern durch die Maschine transportiert und dabei aufbereitet und gewaschen und am Ende des Zuges wieder in die Trasse eingebaut. Bei dieser Schotter-Aufbereitung mittels Waschsieb wird das Waschwasser mit feinen Schmutzpartikeln wie Schotterabrieb, Staub, Erde usw. verschmutzt. Die Firma Leiblein, die seit vielen Jahren in der industriellen Abwasseraufbereitung tätig ist, hat deshalb eine Gleisbehandlungsmaschine mit einer Waschwasser-Aufbereitungsanlage ausgerüstet, die diese Verschmutzungen wieder aus dem Wasser abtrennen soll. Durch die Vorgabe des Einbaus der Aufbereitungsanlage in einen gleisfahrbaren Teil der Gesamtmaschine musste bei der Konstruktion diese speziellen baulichen Gegebenheit beachtet werden.

In der Maschine wird das Schmutzwasser zur Aufbereitungsanlage gepumpt. Zur besseren Abtrennung von Feinstpartikeln wird hier zuerst Flockungshilfsmittel zugegeben, bevor das Wasser im sogenannten Schrägklärer unterhalb von Lamellen verteilt wird. Beim anschließenden Durchströmen der Lamellen lagern sich Schmutzartikel ab und rutschen nach unten in den Schlammraum, während das gereinigte Waschwasser nach oben in die Auslaufrinnen strömt. Der abgesetzte Schlamm wird durch einen Kratzer in eine Schlammvorlage und danach durch eine Pumpe zur Entsorgung gefördert. Das Klarwasser wird in einer Klarwasser-Vorlage gesammelt und durch die Spülpumpe zu der Schotterwaschanlage gepumpt. Es steht dann erneut zur Schotterreinigung zur Verfügung.

S-Bahn-Stammstrecke geht in die zweite Bauphase

MÜNCHEN - Die Bauarbeiten zur Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke in München liegen voll im Zeitplan. Bislang wird seit Mitte Januar jeweils an den Wochenenden der Stammstreckentunnel gesperrt. Bis zu 120 Bauarbeiter arbeiten dort in insgesamt drei Schichten von Samstag 20 Uhr bis Montag 1.45 Uhr. Während der ersten acht Wochenendsperrungen wurden u. a. sieben Kilometer Kabeltröge und 38 spezielle Stahlhohlschwellen verlegt sowie 64 Betonkernbohrungen durchgeführt. Wie die S-Bahn München mitteilte, sei die Zusammenarbeit zwischen Baufirmen und Bauüberwachung der Bahn sehr gut. Jeden Montag kämen die Experten zusammen und besprächen den Ablauf der durchgeführten Arbeiten und bereiteten das nächste Wochenende vor.

Die Wiederinbetriebnahme des Tunnels sei bis jetzt jeweils ohne Störungen verlaufen, teilte die S-Bahn München weiter mit. Nach Räumung des Tunnels und Wiederanschalten der Oberleitung fährt je Richtung eine S-Bahn als Probefahrt durch den Tunnel. Dabei wird der ordnungsgemäße Zustand der Signalanlage geprüft. Erst danach wird der Tunnel wieder für den S-Bahn-Verkehr freigegeben. Den Fachleuten von DB Netz bleiben für die Wiederinbetriebnahme rund 150 Minuten Zeit. Alle notwendigen Fachbereiche sind in dieser Zeit vor Ort und können im Störungsfall sofort eingreifen. Durch die Bauarbeiten im 4,2 km langen Stammstreckentunnel ist nach Angaben der S-Bahn München bis jetzt noch keine S-Bahn verspätet worden. Der Ersatzverkehr habe sich als ausreichend herausgestellt. Die Kundeninformation habe dazu beigetragen, dass die Fahrgäste gut über die Sperrung informiert seien. Anpassungen in den Beschilderungen und Hinweisplakaten seien aus Kundenvorschlägen und eigenen Erkenntnissen durchgeführt worden. "Manche Skeptiker außerhalb der Bahn haben uns viele Probleme vorhergesagt. Keine dieser Hiobsbotschaften ist bisher eingetreten", so Hermann Graf von der Schulenburg, DB-Konzernbeauftragter für den Freistaat Bayern.

Am kommenden Montag startet nun die zweite Bauphase zur Modernisierung der Münchner S-Bahn. Zwischen der Hackerbrücke und Pasing rücken dann die Baumaschinen an. Von Montag bis Freitag, jeweils von 21.30 bis 4.00 Uhr, steht bis zum Frühjahr 2004 abschnittweise nur ein Gleis für den Abend- und Nachtverkehr zur Verfügung. Dadurch wird der S-Bahn-Betrieb eingeschränkt. Im Außenbereich entlang der Stammstrecke müssen Kabelkanäle, Kabelschächte, Signale und die Linienzugbeeinflussung erneuert bzw. ergänzt werden. In dem über sieben Kilometer langen Streckenabschnitt werden die Fundamente für die über 100 Signale und drei Signalbrücken erstellt und anschließend die neuen Signaleinrichtungen montiert. Dabei sind für den neuen Signalbetrieb u. a. 17 Kilometer Kabelkanäle erforderlich. Während der Bauarbeiten wird sichergestellt sein, dass ein Gleis zwischen Hackerbrücke und Pasing für den S-Bahn-Betrieb im 20-Minuten-Takt in jeder Richtung zur Verfügung steht. "Im Außenbereich haben wir zwar nicht die Enge des Tunnels, aber dafür links und rechts fahrende Züge. Spezielle Sicherheitseinrichten sind sowohl für den Fahrbetrieb als auch zum Schutz der Bauarbeiter im Einsatz", so Siegfried Lämmermeyer, Sprecher von DB Netz Süd.

Die S 8 von Nannhofen ist die einzige Linie, die von Pasing bis Ostbahnhof durchfahren kann. Allerdings erhält die S 8 eine andere Abfahrtszeit in Pasing und wird deshalb auch nicht bis zum Flughafen geführt. Durch das Umsteigen am Ostbahnhof muss für die Fahrt zum Flughafen mit der S 8 ab Pasing eine um ca. 10 Minuten längere Fahrzeit eingeplant werden. Mit Beginn der Bauarbeiten starten und enden am Ostbahnhof die Linien S 2 Holzkirchen, S 5 Ebersberg, S 6 Erding und S 8 Flughafen. Die S 7 Kreuzstraße endet bzw. beginnt in Giesing und hat Anschluss an die U-Bahn. Die Haltepunkte Laim, Donnersbergerbrücke und Hackerbrücke werden nur von der S 8 angefahren, die Donnersbergerbrücke auch noch von der S 7 (von und nach Wolfratshausen). Am Hauptbahnhof (Flügelbahnhof Nord mit den Gleisen 29 bis 36) werden die S 1 Freising (ohne Halt bis Moosach), S 2 Petershausen (ohne Halt bis Obermenzing), S 4 Geltendorf (ohne Halt bis Pasing) und S 7 Wolfratshausen beginnen und enden. Die S 5 wird wie bei der Wochenendsperrung den Heimeranplatz anfahren. In Pasing fährt sie deshalb von den Gleisen 1, 2 oder 3 ab. Die S 6 Tutzing wendet bereits in Pasing. Als weitere Alternative für die Stammstrecke wird montags bis freitags ab 21.30 Uhr ein Shuttle-S-Bahn-Zug von der Hackerbrücke über Hauptbahnhof - Stachus - Marienplatz - Isartor und Rosenheimer Platz zum Ostbahnhof angeboten.

Tarifverhandlungen werden nächste Woche fortgesetzt

BERLIN - Nach der Fortsetzung der gestrigen Tarifverhandlungen sind der Arbeitgeberverband Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) und die Verhandlungsgemeinschaft Transnet/GDBA übereingekommen, die Tarifgespräche für die Deutsche Bahn am kommenden Freitag fortzusetzen. Die Bahn bezeichnete die Gespräche mit Transnet und GDBA vom Freitag als "konstruktiv". Nach Angaben beider Seiten ging es in den rund zweistündigen Verhandlungen vor allem um die geplante Bonuszahlung für die Bahnbeschäftigen und um die Angleichung der Ost-West-Gehälter. "Beide Seiten haben jetzt erst einmal internen Gesprächsbedarf", teilte die Bahn weiter mit. Die Gewerkschaften wollten noch am Freitagmittag ihre Tarifkommission informieren. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA erklärten, dass es keine weiteren Warnstreiks geben werde, solange man in Verhandlungen sei. Auch die Lokführer, die kurz vor den Verhandlungen am Donnerstag bundesweit für 45 Minuten gestreikt hatten, werden vorerst ihrer Arbeit regelmäßig nachgehen. Nachdem die Bahn noch gestern Abend die Schlichtungsstelle angerufen hat, herrscht jetzt Friedenspflicht.

DB: Kampf den Sprayern

BERLIN - Die Vandalismusschäden an Brandenburgs 353 Bahnhöfen häufen sich. Im Jahr 2002 schlugen sie mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. "Allein für die 80 Bahnhöfe im Bereich des Bahnhofsmanagements Potsdam mussten wir im letzten Jahr rund 235.000 Euro für deren Beseitigung ausgeben. 2001 lag die Summe noch bei etwa 140.000 Euro. Das Geld könnten wir sinnvoller ausgeben", sagt Uwe Bögge, Leiter des Bahnhofsmanagements Potsdam. Vor allem Glasbruch und Graffiti sind zu beklagen. Selbst frisch renovierte Stationen wie Michendorf, erst im vergangenen September für 200.000 Euro saniert, werden beschmiert. Aber auch Aufzüge werden ständig zerstört, so dass sie für die Fahrgäste nicht zur Verfügung stehen.

"Die Bahn tut alles, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben. Jedoch sind hier finanzielle Grenzen gesetzt", betont Uwe Bögge. So sind jetzt zwei Teams ständig unterwegs, die die Bahnhöfe nach einem festen Tourenplan abfahren und von Schmierereien befreien. So soll sich das Erscheinungsbild der Stationen verbessern. Kleine Schäden können die jeweils zwei Mitarbeiter direkt beheben. Außerdem dokumentieren sie mit einer Digitalkamera die Sachbeschädigungen für den Bundesgrenzschutz (BGS). „Wichtig ist aber auch die Mithilfe der Bevölkerung. Nicht wegschauen, wenn irgendwo geschmiert oder eine Scheibe zerstört wird, sondern den BGS rufen,“ sagt Uwe Bögge. Unter der Rufnummer 0 18 05 / 23 45 66 nehmen die Beamten, der für den Bahnbereich zuständigen Polizei des Bundes, Hinweise entgegen. Ein weiterer Ansprechpartner ist die 3-S-Zentrale in Potsdam unter 03 31 / 2 35 – 75 20.

Bahnstrecke zwischen Gummersbach und Marienheide wird reaktiviert

DÜSSELDORF - Am 18. April 2003 wird der Streckenabschnitt Gummersbach - Marienheide, als Teilstrecke der zur Zeit betrieblich ruhenden Eisenbahnstrecke von Gummersbach nach Brügge, wieder für den Personennahverkehr in Betrieb genommen. Auf den Streckenabschnitten Brügge – Meinerzhagen und Meinerzhagen - Marienheide war aus wirtschaftlichen Gründen am 01.06.1986 der Personenverkehr eingestellt worden. Am 31.05.1987 folgte der Streckenabschnitt Gummersbach – Marienheide. Aufgrund der Initiative des Landes NRW und des Zweckverbandes Rhein-Sieg ist nun die Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes auf der Strecke Köln – Gummersbach – Brügge – Lüdenscheid geplant. Hierzu ist die abschnittsweise Inbetriebnahme der Streckenabschnitte zwischen den Bahnhöfen Gummersbach und Brügge vorgesehen.

Als erster Abschnitt wird zur Zeit mit den Arbeiten für die Reaktivierung der Strecke zwischen Gummersbach und Marienheide begonnen. Die Baustelle für den rund 8 Kilometer langen Streckenabschnitt wird bereits seit dem 03.03.2003 eingerichtet. Ab dem 10.03.2003 werden dann in Teilbereichen die Gleise erneuert. Weitere Arbeiten am Oberbau (Gleisbett) folgen dann ab dem 24.03.2003. Für den Ausbau der Strecke wird außerdem der Bahnübergang Schöneborn (Wirtschaftsweg) aufgehoben. Die Bahnübergänge Gimborner Straße und Steinstraße werden umgebaut und mit Halbschranken und Lichtzeichenanlagen versehen. Trotz des Einsatzes modernster Baumaschinen sind Lärmbelästigungen während der Arbeiten nicht immer zu vermeiden. Die Deutsche Bahn AG bittet die Anwohner an der Strecke hierfür um Verständnis.

Die Instandsetzungsarbeiten an der Strecke Gummersbach – Marienheide sind u.a. erforderlich, um die Streckengeschwindigkeit von derzeit 60 km/h auf 80 km/h zu erhöhen, um so den bereits im Kursbuch (KBS 459) vorgesehen Fahrplan einhalten zu können.Nach Abschluss aller Arbeiten wird die Oberbergische Bahn (RB 25) dann vsl. ab dem 18.04.2003 im Stundentakt von Köln-Hansaring über Overath und Gummersbach nach Marienheide fahren. Die Reaktivierung des zweiten Abschnittes zwischen Meinerzhagen und Brügge und der abschließende Lückenschluss zwischen Marienheide und Meinerzhagen zur Aufnahme des Vollbetriebes zwischen Köln und Lüdenscheid sind bis spätestens Dezember 2004 geplant.

Weltweit erster Prüfzug für Schienen-Oberflächenschäden zugelassen

BERLIN - Zwischen Magdeburg und Gerwisch hat der weltweit erste Ultraschall-Schienenprüfzug mit Wirbelstromprüftechnik seine abschließende Zulassungsfahrt absolviert. Dieser Schienenprüfzug der DB Netz AG kann, zusätzlich zur herkömmlichen Ultraschallprüfung des Gleises, jetzt auch Schienenoberflächen auf der Basis von Wirbelstromsignalen analysieren und so Oberflächenschäden frühzeitig erkennen und bewerten. Mit der Automatisierung der Prüfprozesse erkennt die Bahn Schädigungen auf der Schiene zuverlässiger als dies bisher möglich war. Entsprechend effizienter kann sie nun die Instandhaltung steuern.

Oberflächenrisse an der Schiene treten verstärkt durch hohe Belastungen und Verschleiß auf. Sie laufen sehr flach in das Schieneninnere, führen zu Abblätterungen des Schienenstahls und haben Ausbröckelungen zur Folge. Solche Oberflächenrisse können sich im Betrieb negativ auswirken und müssen deshalb rechtzeitig abgeschliffen werden. Bei Ultraschallprüfungen können diese Oberflächendefekte im Entstehungsstadium nicht detektiert werden. Deshalb war es notwendig, diese neuartige Wirbelstrom-Prüftechnik zu entwickeln. Für die Zulassung musste die Bahn den Nachweis der Prüfempfindlichkeit des Zuges bringen. Deshalb wurde im Bahnhofsbereich Gerwisch bei Magdeburg eine 94 Meter lange Testschiene eingebaut. Sie ist mit sieben typischen Fehlergruppen durch Bohrungen und Schnitte zur Justierung des Ultraschallprüfsystems und zusätzlich mit typisch oberflächengeschädigten Bereichen zur Justierung des Wirbelstromprüfsystems versehen. Auf dieser Testschiene werden der neue Schienenprüfzug und alle anderen normalen Ultraschall-Schienenprüfzüge nun jährlich ihre Prüfgenauigkeit nachweisen müssen.

Die Bahn hat die Entwicklung der neuartige Wirbelstromprüfmethode forciert und koordiniert. Hartmut Hintze, verantwortlicher Fachingenieur bei DB Systemtechnik, bestätigt: "Dieses Wirbelstromprüfverfahren haben wir gemeinsam mit den beteiligten Partnerfirmen als Weltpatent angemeldet. International wird bereits von anderen Bahnen die Entwicklung nachgefragt." Das Herzstück des Wirbelstromprüfsystems entwickelte die Firma Rohmann aus Frankenthal. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin, brachte die Bewertungssoftware und die Sonden ein. Der mechanischen Teil der Aufhängung und den Sondeneinbau am Fahrzeug übernahm die Firmen Prüftechnik Linke & Rühe und Symacon Fertigungsautomatisierung GmbH aus Magdeburg. Herbert Zück, Messingenieur im Schienenprüfzug der DB Netz, bestätigt die Leistungsfähigkeit der Prüftechnik: "Unsere Messfahrten finden im vollen Fahrbetrieb statt. Selbst mit 70 Stundenkilometer Geschwindigkeit detektiert das System die Schädigungen Meter genau. Als nächster Schritt soll auch ein Schienenschleifzug mit dem Wirbelstromprüfgerät ausgestattet werden. Dann ist der gesamte Arbeitsvorgang in einer Hand - messen, schleifen, messen."

Tarifverhandlungen gehen am Freitag weiter

BERLIN - In den Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften hat die DB am Donnerstag Abend erstmals ein konkretes Angebot vorgelegt. Dieses sieht zum 1. März zunächst einen Inflationsausgleich von linear 1,3 Prozent vor. Ferner sollen in diesem Jahr im April und Dezember jeweils 200 Euro einmalig gezahlt werden. Eine weitere Anhebung um zwei Prozent ist zum 1. Mai 2004 vorgesehen. Zur Anpassung der Osteinkommen an Westniveau bietet die Bahn von Juli dieses Jahres an eine Arbeitszeitverkürzung ohne Entgelterhöhung an. Daraus ergibt sich nach Bahn-Angaben ein rechnerisches Einkommensplus von 3 Prozent. Im Mai 2005 sollen dann nach den Vorstellungen der Bahn die Entgelte in Ost und West um 1,8 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus hat der Konzern vorgeschlagen, bei Erreichen der Gewinnzone im Jahr 2004 den Beschäftigten Bonuszahlungen zu gewähren. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von drei Jahren bis Ende Februar 2006 haben.

Transnet-Chef Norbert Hansen nannte das Angebot zwar "völlig unzureichend". Insbesondere das Angebot für die Beschäftigten im Osten müsse noch erheblich nachgebessert werden. Die Vorlage eines Angebotes sei aber eine "erste Grundlage" für weitere Gespräche. Die Tarifverhandlungen werden am Freitag Vormittag in Berlin fortgesetzt. Beide Gewerkschaften haben für diesen Tag auch ihre Konzerntarifkommission nach Berlin geladen. Die Tarifkommission wird dann einberufen, wenn ein Verhandlungsergebnis vorliegt. Entweder ist dies ein aus Sicht der Verhandlungsführer akzeptables Tarifangebot oder die Tarifkommission muss das Scheitern der Verhandlung feststellen. In der Folge könnte dann der Weg für eine Urabstimmung für einen Streik freigemacht werden.

Die Verhandlungen mit der Lokführergewerkschaft sind unterdessen gescheitert. GDL-Chef Manfred Schell begründete dies mit der Weigerung der Bahn zum Abschluss eines Spartentarifvertrages für Lokführer. Die Gewerkschaft berief den ehemaligen sächsischen Regierungschef Kurt Biedenkopf als Schlichter. Sowohl Transnet/GDBA als auch die GDL erklärten, dass es, solange verhandelt werde, beziehungsweise die Schlichtung laufe, keine weiteren Warnstreiks geben werde.

Warnstreiks: Weniger Behinderungen als erwartet

BERLIN - Der Warnstreik bei der Bahn hat den Zugverkehr heute morgen behindert, das befürchtete Chaos blieb aber aus. Ab 5.30 Uhr standen im Großraum Berlin die ersten Züge. Weitere Ballungszentren wurden dann einbezogen. Aufgrund der Streikmaßnahmen gab es zwischen 6 Uhr und 6:45 nach Angaben der Bahn bundesweit erhebliche Behinderungen im Nah- und Fernverkehr, auch wenn der Zugverkehr nicht flächendeckend zum Erliegen kam. Rund 1.000 Züge, darunter etwa 800 Nahverkehrs- und 50 Fernverkehrszüge sowie 150 Güterzüge waren unmittelbar von den Streikmaßnahmen betroffen. In Großstädten wie Berlin, Frankfurt und Köln standen zeitweise fast alle Züge still. Betroffen waren nach Auskunft der Bahn rund 1,5 Millionen Pendler. Auf wichtigen Bahnhöfen wurden die Reisenden mit Handzetteln auf die Warnstreiks und daraus resultierende Zugverspätungen hingewiesen. Kaffee wurde kostenlos ausgegeben. Führungskräfte der Bahn waren vor Ort zusätzlich im Einsatz. Inzwischen normalisiert sich die Lage zusehends. Mit Verspätungen muss nach Angaben der DB allerdings noch bis in die Mittagstunden gerechnet werden.

Die DB betonte erneut, sie habe kein Verständnis dafür, dass mit andauernden Warnstreiks Gewerkschaftspolitik auf dem Rücken der Kunden gemacht werde. Die Behauptung, die Bahnerinnen und Bahner hätten gegenüber anderen einen Nachholbedarf bei Tariferhöhungen, wies Personalvorstand Dr. Norbert Bensel zurück. Im Vergleich zum öffentlichen Dienst hätten die Beschäftigten bei der Bahn seit Beginn der Bahnreform eindeutig mehr an Tariferhöhungen erhalten. Die Gewerkschaften gefährdeten mit ihren massiven Aktionen auf Kosten der Kunden in einer wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeit noch mehr Geschäft als es die konjunkturelle Lage ohnehin schon tue. Bei Tarifverhandlungen in einer Zeit mit Rekordarbeitslosigkeit müsste aber Beschäftigungssicherung den Vorrang haben, statt durch überhöhte Lohnabschlüsse den Druck auf die Arbeitsplätze bei der Bahn zu erhöhen. Schließlich gebe es kein anderes Unternehmen, das mit einem Beschäftigungsbündnis betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. Bensel: "Das können wir nur, wenn diese soziale Sicherheit auch ihren Preis bei Tarifverhandlungen hat."

Bahn will Schienenverkehr nach Ost-Europa beschleunigen

BERLIN - Auf Einladung von Bahnchef Hartmut Mehdorn haben die Deutsche Bahn und die Spitzen der polnischen, weißrussischen und russischen Bahnen vereinbart, den Schienenverkehr im Korridor Berlin – Warschau – Minsk – Moskau zu beschleunigen und zu erhöhen. Durch eine bessere Qualität sollen vor allem im Güterverkehr die Transporte gegenüber heute verdoppelt werden. Gemeinsame Arbeitsgruppen werden jetzt qualitätsverbessernde Maßnahmen vorschlagen. Die Bahnchefs werden dann im August konkrete Arbeitsplanungen beschließen. In die Beratungen sollen auch nationale Zoll- und Grenzbehörden einbezogen werden, um den Grenzübergang zu beschleunigen. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Es besteht schnelle Handlungsnotwendigkeit. Man darf angesichts der EU-Osterweiterung nicht denselben Fehler wie seinerzeit im Westen machen und die Schieneninfrastruktur zugunsten der Straße vernachlässigen. Wenn die erwartete Zunahme der Gütertransporte auf der Straße landet, geht in einem Transitland wie Deutschland bald gar nichts mehr."

Führungskräfte der DB sollen bei Streik aushelfen

BERLIN - Bahnreisende müssen sich morgen auf massive Verspätungen einstellen. Nach kurzfristigen Arbeitsniederlegungen in Hamburg und Hannover am Mittwoch wird unmittelbar vor der nächsten Verhandlungsrunde ein Chaos im bundesweiten Zugverkehr erwartet. Für knapp eine Stunde wollen die Lokführer zum Start des Berufsverkehrs am frühen Donnerstagmorgen den Verkehr lahm legen. Laut der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) sollen zwischen 6.00 und 6.45 Uhr alle Lokführer die Arbeit niederlegen. Prinzipiell sollen die Züge am Donnerstagmorgen in Bahnhöfen halten, in Ausnahmefällen könne es aber auch zu einem Stopp auf offener Strecke kommen, sagte ein GDL-Sprecher. Die Züge sollen aber keinesfalls in Tunneln oder auf Brücken gestoppt werden. Die Behinderungen werden sich aller Voraussicht nach bis in den Nachmittag ziehen.

Wegen des drohenden Chaos greift die Bahn zu ungewöhnlichen Mitteln. Das Unternehmen kündigte an, Führungskräfte der Bahn würden morgen auf großen Bahnhöfen aushelfen. Die Manager sollen bei Auskünften unterstützen und den Kunden für Informationsgespräche zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werde die Bahn, soweit logistisch machbar, am Donnerstag an einigen großen Bahnhöfen während des Berufsverkehrs zwischen sechs und neun Uhr kostenlos Kaffee an Fahrgäste ausschenken, die vom Streik betroffen sind, hieß es in einer Pressemitteilung. Geplant ist diese Aktion nach gegenwärtigem Stand in Berlin am Bahnhof Zoologischer Garten und am Ostbahnhof sowie an den Hauptbahnhöfen in Frankfurt/Main, Stuttgart, Nürnberg, Leipzig, Köln, München, Düsseldorf, Hamburg und Hannover. Dafür setzt die Bahn eigene Service- Mitarbeiter ein. Die Bahn will weiterhin versuchen, die streik bedingten Behinderungen für die Fahrgäste möglichst gering und den Betrieb der Bahn so weit wie möglich aufrecht zu erhalten oder schnell wieder in den Normalzustand zu bringen. Die kostenlose Hotline 0800 – 66 44 22 5 bleibt geschaltet. Reisende auf Bahnhöfen werden wieder mit Handzetteln auf Warnstreiks und mögliche Zugverspätungen hingewiesen.

Unterdessen forderte Bahnchef Hartmut Mehdorn die Gewerkschaften eindringlich auf, "nicht länger bei den Warnstreiks zu überziehen". Es sei absolut unverständlich und unverhältnismäßig, während des Berufsverkehrs hochbelastete Verkehrssysteme in Ballungsräumen lahm zu legen. Der Tarifstreit werde bereits in einer sehr frühen Verhandlungsphase in einem Ausmaß auf dem Rücken der Kunden ausgetragen, das nicht vertretbar sei. Die Bevölkerung habe dafür zunehmend kein Verständnis mehr. Dies umso mehr, als in Wahrheit nicht der Tarifstreit der Grund für dieses Ausmaß der Behinderung sei, sondern ein gewerkschaftlicher Machtkampf um Mitglieder. Ausgangspunkt für diese unverständliche Eskalation nach nur zwei Verhandlungsrunden sei nämlich der gescheiterte wettbewerbsfähige Tarifvertrag für DB Regio. Auf den hatte sich die Bahn mit den Gewerkschaften Tansnet und GDBA im November letzten Jahres nämlich schon verständigt. Die GDL, die dritte Bahngewerkschaft, habe daraufhin gegen die beiden anderen Gewerkschaften mobil gemacht und deren Mitglieder zum Übertritt in die GDL aufgefordert. Transnet und GDBA versuchten jetzt ganz offensichtlich durch unangemessene Warnstreiks bei ihren Mitgliedern wieder Boden gut zu machen. Diesen Vorwurf Mehdorns wiesen die Gewerkschaften Transnet und GDBA umgehend als "Blödsinn" zurück. "Der Bahnchef versucht, von eigener Untätigkeit abzulenken", erklärte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen. Es sei "unverständlich, dass der Bahnchef kurz vor der dritten Verhandlungsrunde Öl ins Feuer gießt." Er belaste damit die anstehenden Gespräche und provoziere eine Eskalation des Konflikts.

Am Donnerstag bundesweite Warnstreiks

MÜNCHEN/NÜRNBERG - Die bislang massivsten Warnstreiks haben am Faschingsdienstag den Bahnverkehr in weiten Teilen Bayerns erheblich beeinträchtigt. Ziele waren die Verkehrsknotenpunkte München, Nürnberg und Regensburg. In München wurde von 5.45 Uhr bis 7.05 Uhr aufgrund des Streiks der Lokführer der S-Bahnverkehr auf der Stammstrecke in München (München-Pasing bis Ostbahnhof) blockiert. Dadurch kam es zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen (rund 70 Züge), die auch Auswirkungen in den Außenbereichen der S-Bahn hatten. Der S-Bahnverkehr normalisierte sich im Laufe der Mittagsstunden wieder. Am Nürnberger Hauptbahnhof traten von 6.00 Uhr bis kurz nach 8.00 Uhr das Rangierpersonal, Lokführer und Werkstattmitarbeiter in den Streik. Dadurch konnten rund 60 Züge nicht oder nur verspätet bereitgestellt werden. 75 Prozent der S-Bahn-Züge fielen hier laut einem Gewerkschaftssprecher aus. Auch der Regionalverkehr war massiv gestört, zwei ICEs fuhren gar nicht, sechs der Schnellzüge hatten Verspätungen. Darüber hinaus streikten in Regensburg von 8.00 Uhr bis 9.15 Uhr Lokführer und Werkstattmitarbeiter. Nach Angaben der Bahn waren bayernweit rund 300000 Fahrgäste und 160 Züge betroffen.

Die Gewerkschaften Transnet und GDBA kündigten an, die befristeten Arbeitsniederlegungen bis zum nächsten Verhandlungstermin am Donnerstag fortsetzen zu wollen. Demnach werden am Mittwoch Hamburg und Niedersachsen betroffen sein. Es müsse wieder mit Behinderungen im Zugverkehr gerechnet werden, hieß es. Konkrete Orte wollten die Gewerkschaften nicht nennen und verwiesen auf ihre Überraschungstaktik. Am Donnerstag wollen dann die Lokführer deutschlandweit den morgendlichen Berufsverkehr lahm legen. Im Frühverkehr soll für etwa 45 Minuten in ganz Deutschland kein Zug mehr fahren, kündigte die Lokführergewerkschaft GdL an. "Wir wollen nicht kleckern, sondern klotzen", sagte der Berliner GdL-Bezirkschef Hans-Joachim Kernchen. Die Aktion zwischen 06.00 und 07.00 Uhr solle den Berufsverkehr treffen. Bestreikt werden sollen sowohl Nah-, Fern- als auch der Güterverkehr. Beteiligen werden sich Lokführer und Zugbegleiter. Die Lokführer sollen nach seinen Angaben zu Beginn der flächendeckenden Warnstreiks möglichst bis zu einem Bahnhof fahren. Stopps in Tunnels und auf Brücken sollen auf jeden Fall vermieden werden. Auch sollen Informationen an Kunden weitergegeben werden.

Die Deutsche Bahn stellt sich auf massive Behinderungen im Nah- und Fernverkehr ein. Zwar werde der Fahrplan durcheinander gebracht. Man werde jedoch alles versuchen, den Verkehr sicherzustellen, sagte Bahn-Personalvorstand Norbert Bensel in Berlin. Gleichzeitig forderte Bensel die Gewerkschaften zum Stopp ihrer bundesweiten Warnstreiks auf. Die Aktion, den Bahnverkehr flächendeckend lahmzulegen, sei "daneben" und "total übertrieben", treffe die Kunden in einer ohnehin schlechten Konjunkturlage und stehe in keinem Verhältnis zum Tarifstreit. "Die Gewerkschaften sind dazu aufgerufen, mit diesen Streiks aufzuhören", erklärte Bensel. "Wir sind gute Demokraten, aber so kann das nicht weitergehen." Rechtliche Schritte wie Eilanträge an die Gerichte schloss er zunächst aus. Die Bahn werde die betroffenen Fahrgäste mit Flugblättern und über die Hotline 0800 – 66 44 22 5 über die aktuelle Situation informieren. "Wir bitten unsere Kunden schon heute um Entschuldigung, wir können nichts dafür", sagte Bensel. Die Bahn habe den Gewerkschaften ein faires Angebot gemacht und hoffe auf eine faire Verhandlungsrunde am Donnerstag.

Transnet: Europäischer Lokführerschein nötig

BERLIN – Die Bahngewerkschaft TRANSNET fordert die Einführung des europäischen Lokführerscheins. "Wir brauchen einheitliche Regelungen für Ausbildung und Qualifikation", erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen. Schienenverkehr habe längst europäische Dimensionen entwickelt. Dieser Trend werde weitergehen. Deshalb sei nicht nur im Bereich der Technik eine Vereinheitlichung angebracht. "Darüber müssen sich die Arbeitgeber in den europäischen Mitgliedsstaaten im Klaren sein." Bislang werde auf Arbeitgeberseite intensiv über Maßnahmen diskutiert, vor allem den Güterverkehr auf der Schiene "zu europäisieren." Dabei gehe es aber allein um technische Standards, wie beispielsweise einheitliche Leitsysteme. "Vereinbarungen zu sozialen Rahmenbedingungen für die Beschäftigten werden offenbar bewusst in die Länge gezogen", vermutet Hansen. Europäisch Handeln müsse aber auch bedeuten, "die Arbeitnehmerrechte abzusichern." Dies sei bislang nicht abzusehen.

Insgesamt gehe es um Lokführer und Zugbegleiter. "Wir wollen die 38 Stunden-Woche im grenzüberschreitenden Verkehr durchsetzen", erklärte der TRANSNET-Chef. Die tägliche Arbeitszeit solle acht Stunden nicht überschreiten. Außerdem müssten tägliche Ruhezeiten von mindestens 14 Stunden eingehalten werden. Es dürfe auf Europas Schienen nicht zu "Truckern auf Gleisen" kommen. Nach Ansicht Hansens verhalten sich die Arbeitgeber jedoch "wenig konstruktiv." Bislang sei im wesentlichen nur über "Definitionen" diskutiert worden. Ein echtes Angebot gebe es nicht. Die Verhandlungen sollten nun morgen, am 5 März, fortgesetzt werden. In Deutschland seien von grenzüberschreitendem Verkehr mindestens 500 Lokführer und über 350 Zugbegleiter betroffen.

Hamburg - Berlin: 2003 werden 264 Kilometer Gleis für Tempo 230 ertüchtigt

BERLIN - Auf 264 Gleiskilometern wird die Strecke Hamburg – Berlin in diesem Jahr fit gemacht für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Insgesamt werden 2003 rund 220 Millionen Euro investiert. Ende 2004 will die Bahn die Fahrzeit auf dieser Strecke auf unter hundert Minuten verkürzen. Im Rahmen der umfangreichen Baumaßnahmen werden unter anderem Schwachstellen im Untergrund mit Bodenaustausch oder der Verfestigung des Gleisunterbaus beseitigt, das Schotterbett verstärkt, die Gleise für die geplante Spitzengeschwindigkeit hergerichtet, rund hundert Weichen sowie 270 Kilometer Oberleitungsanlage ertüchtigt und Anlagen der Bahnstromversorgung erweitert. Zudem müssen vier Eisenbahnbrücken erneuert und weitere ertüchtigt werden. In Müssen (Schleswig-Holstein), sowie in Wittenberge, Friesack und Paulinenaue (alle Brandenburg) entstehen neue Bahnsteige. In Finkenkrug und Neustadt (Dosse) werden die Bahnsteige mit Einrichtungen zur Sicherung von Reisenden bei durchfahrenden Zügen ausgestattet, die in einem Betriebsversuch Anfang 2004 getestet werden sollen.

Schwerpunkt der Investitionen in diesem Jahr ist das Land Brandenburg. Neben dem Neubau des Bahnknotens Wittenberge, in dem bis Jahresende ein weiterer Bahnsteig in Betrieb geht sowie die "Magdeburger Seite" aufgegeben wird, konzentrieren sich die Arbeiten ab Sommer vor allem auf den Abschnitt Nauen und Neustadt (Dosse). Auf diesem rund 40 Kilometer langen Streckenabschnitt werden 2003 und 2004 in den Ausbau der Gleise sowie die Stabilisierung des Untergrundes, in den Ersatz von Bahnübergängen und in die Streckenausrüstung rund 115 Millionen Euro investiert. Allein 30 Millionen Euro kostet die Beseitigung der zehn Bahnübergänge zwischen Nauen und Neustadt (Dosse).

Um konzentriert in kurzer Zeit Gleise, Unterbau und Bahntechnik ertüchtigen zu können, wird vom 14. Juli 2003 bis zum 27. September 2003 die Bahnstrecke für 76 Tage zwischen Nauen und Neustadt (Dosse) total gesperrt. "Die Totalsperrung ermöglicht uns, schneller zu bauen und die Beeinträchtigungen für Bahnkunden und die Anwohner an der Strecke möglichst gering zu halten", sagt Olaf Drescher, Leiter des Projektzentrums Hamburg - Berlin der DB ProjektBau GmbH. Sämtliche Arbeiten werden innerhalb der Bahnanlagen ausgeführt. Bis zu 500 Bauleute sind in der Zeit der Totalsperrung rund um die Uhr im Einsatz. Auf 13 Kilometern Strecke wird der Gleisunterbau zusätzlich ertüchtigt, die Eisenbahnbrücken über die Dammstraße in Nauen und über den Großen Havelländischen Hauptkanal bei Paulinenaue werden erneuert. Es müssen 16 Weichen neu- oder umgebaut werden, Kabeltrassen, Leit- und Sicherungstechnik werden ebenfalls erneuert.

Zeitgleich werden insgesamt neun Bahnübergänge bis Ende 2003 von Straßenüberführungen ersetzt. Die dafür notwendigen Planfeststellungsverfahren werden voraussichtlich bis zum Frühsommer abgeschlossen sein. Die InterCity- und RegionalExpreß-Züge werden von Berlin über Stendal nach Wittenberge, die ICE über Stendal, Uelzen nach Hamburg fahren. Zwischen Wittenberge und Neustadt (Dosse) wird ein Regional Expreß-Shuttle, zwischen Nauen und Neustadt (Dosse) ein Bus-Shuttle eingerichtet. Während sich die Fahrzeiten der Pendler aus den Gemeinden zwischen Nauen und Bad Wilsnack verlängern, bleiben die Reisezeiten im Fernverkehr nahezu gleich. Max, der Maulwurf, wird rechtzeitig über die genauen Fahrpläne und Fahrzeiten informieren. Aktuelle Informationen gibt es sowohl im Internet (www.fahrplanaenderungen.de) als auch per Telefon (0 30 – 29 71 29 71) sowie in aktuellen Faltblättern auf Bahnhöfen und in den Zügen des Regionalverkehrs.

Bis Ende 2004 wird die gesamte Strecke Hamburg-Berlin für Tempo 230 ausgebaut, um die Fahrzeit zwischen Alster und Spree auf unter 100 Minuten zu drücken. Derzeit brauchen die ICE zwei Stunden acht Minuten. In den Ausbau der 263 Kilometer Strecke zwischen Hamburg und Berlin werden insgesamt 650 Millionen Euro investiert. Damit werden Gleise und Unterbau ertüchtigt, 54 Bahnübergänge beseitigt, in 21 Stationen Bahnsteige umgebaut sowie moderne Leit- und Sicherungstechnik installiert. Für den Ausbau der Strecke verantwortlich ist die DB ProjektBau GmbH, Berlin. In der Hand dieser Bahn-Tochter liegen Planung und Projektmanagement aller Investitionen in die Eisenbahn-Infrastruktur. Deutschlandweit rund 5.100 Mitarbeiten setzen jährlich Investitionen von rund fünf Milliarden Euro um.

Warnstreiks werden am Dienstag in Bayern fortgesetzt

MAGDEBURG/LEIPZIG - Wegen Warnstreiks in Ostdeutschland sind am Montag Tausende Reisende zu spät ans Ziel gekommen. Am Morgen saßen im Raum Magdeburg mehrere hundert Reisende fest, weil 120 Bahn-Beschäftigte für eineinhalb Stunden die Arbeit niederlegten. Bestreikt wurden Stellwerke im Raum Magdeburg und das Reisezentrum Magdeburg Hauptbahnhof. Für etwa eine Stunde kam der Zugverkehr im Großraum Magdeburg zum Erliegen. Rund 30 Nahverkehrszüge und vier Züge des Fernverkehrs wurden laut Bahn zwischen 30 und 60 Minuten verspätet, einige Nahverkehrszüge fielen aus. Von den Streikmaßnahmen betroffen waren außerdem sieben Güterzüge. Ab 16 Uhr legten am Leipziger Hauptbahnhof u.a. Mitarbeiter des Stellwerkes, Lokführer, Zugbegleiter und des Servicepersonals die Arbeit für eine Stunde nieder. Von den Maßnahmen betroffen waren insgesamt 25 Fern- und Nahverkehrszüge. Es kam zu erheblichen Verspätungen.

Der DB-Personalvorstand Norbert Bensel kritisierte unterdessen die Aktionen der Gewerkschaften erneut scharf, kündigte aber an, die Bahn wolle ihr Angebot bei der nächsten Verhandlungsrunde am Donnerstag konkretisieren und den 160.000 Beschäftigten als Inflationsausgleich 1,3 Prozent mehr Geld anbieten. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA wiesen das als "Karnevalsscherz" zurück und beharrten auf ihrer Forderung von fünf Prozent. Daneben fordern die Gewerkschaften die Angleichung der Ost-Gehälter an die im Westen. Sollte es am Donnerstag keine Bewegung geben, sei ein Scheitern der Gespräche möglich, kündigte Transnet-Chef Norbert Hansen an. "Sollte der Bahnvorstand bei seinem lächerlichen 'Angebot' von 1,3 Prozent bleiben, wird dies ein sehr heißer Frühling", so Hansen. "Wenn das närrische Treiben im Bahntower nicht am Aschermittwoch beendet wird, werden die Herren den härtesten Arbeitskampf seit 50 Jahren erleben", betonte der TRANSNET-Vorsitzende.

Die Warnstreiks sollen am Dienstag Morgen in Bayern fortgesetzt werden. Dort muss mit Behinderungen im Nah- und Fernverkehr gerechnet werden. Konkrete Orte wollten die Gewerkschaften noch nicht nennen. Man setze weiter auf eine Überraschungstaktik, hieß von den Gewerkschaften. "Wir bleiben mit unserem Vorgehen spontan, beweglich und wirkungsvoll." Vermutlich werden aber insbesondere die Großräume Nürnberg und München von den Warnstreiks betroffen sein. Unter der kostenlosen Nummer 0800-6644225 gibt die Bahn Auskunft, auf welchen Strecken es zu Behinderungen kommt. Für Kunden, die ihre Fahrkarten streikbedingt zurückgeben wollen, verzichtet die Bahn auf die Stornogebühren. Ein Sprecher sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), der Fahrpreis werde entgegen den Bestimmungen des neuen Preissystems voll erstattet - das gelte auch für Sitzplatzreservierungen.

17 Tote bei Zugunglück in Taiwan

TAIPEH - Bei einem schweren Zugunglück in Taiwan sind am Wochenende 17 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 100 Passagiere wurden schwer verletzt. Die Touristenbahn mit vier Waggons kam am Samstag vom Berg Alishan herunter. Passagiere berichteten, der Zug sei wie eine Achterbahn die Strecke mit 80 Brücken und 50 Tunneln heruntergerast. Nachdem die Lok eine Brücke passierte, entgleisten die Waggons. Ein Wagen fiel in eine Schlucht, zwei weitere stürzten auf die Seite und hingen über dem Abgrund. Ursache des Zugunglücks ist offenbar ein Fehler des Zugführers, der nach ersten Ermittlungen die Waggonbremse nicht eingeschaltet hatte. Der leitende Staatsanwalt Luo Jian Hsun sagte bei einem Besuch der Unglücksstelle am Sonntag, der Fahrer habe ein Gerät nicht eingeschaltet, das automatisch die Bremsen in den Waggons ausgelöst hätte, wenn er in der Lokomotive auf die Bremse getreten wäre. "Beide, Lok- und Zugführer, hätten das Gerät prüfen müssen, bevor der Zug losfuhr." Bei einer vorläufigen Untersuchung der Gleise seien keine Fehler festgestellt worden, der Zug sei auch nicht überfüllt gewesen. Die bergige Region Alishan ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Taiwan. Im Zug saßen viele Familien, die den sonnigen Nachmittag für einen Ausflug nutzten. Die Bergbahn wurde 1912 in Betrieb genommen. Die 72 Kilometer lange Strecke führt aus subtropischen Klima in Pinienwälder hinauf.

Zwei Jahre LINT zwischen Kiel und Flensburg

KIEL - Vor genau zwei Jahren, am 03. März 2001, startete erstmalig zwischen Kiel und Flensburg die neue Fahrzeuggeneration LINT (Leichter Innovativer NahverkehrsTriebwagen) der Regionalbahn Schleswig-Holstein. Etwa 3500 Kunden fahren inzwischen täglich zwischen Kiel und Flensburg bzw. Eckernförde mit den schnittigen roten Triebwagen der Regionalbahn Schleswig-Holstein. Sechs LINT gehören zur Fahrzeugflotte der DB Regio Nord. "Wir freuen uns, dass unsere LINT nach anfänglichen Problemen inzwischen sehr stabil laufen und auch auf den neuen Stationen Suchsdorf und Husby von unseren Kunden gut angenommen wird. Zwischenzeitlich haben wir eine durchschnittliche Pünktlichkeit auf dieser Strecke von fast 95 Prozent", so Ulrich Bischoping, Geschäftsführer der Regionalbahn Schleswig-Holstein.

Die LINT sind kundenfreundlich ausgestattet mit heller und geräumiger Inneneinrichtung, Panoramafenstern, Polstersitzen, ausreichenden Gepäcknetzen und Klimaanlage. Angetrieben wird der LINT durch einen leistungsstarken Motor mit 630 Kilowatt. So konnte die Fahrzeit von knapp 75 Minuten auf der Strecke Kiel - Flensburg trotz der neuen Haltepunkte in Suchsdorf und Husby gehalten werden. Ein moderner Bordcomputer liefert dem Triebfahrzeugführer wichtige Daten wie Motordrehzahl, Temperatur oder Störungshinweise und sorgt für die automatischen Ansagen der Haltepunkte auf der Strecke. Um die Verbundenheit mit der Strecke deutlich zu machen, wird die Regionalbahn Schleswig-Holstein die sechs LINT auf die Namen der an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden taufen. Zudem wird eine Chronik von DB Regio Nord herausgegeben, die einen Einblick in die Historie und Bedeutung der Orte an der Bahnlinie Kiel – Flensburg geben wird. Die Chronik wid illustriert sein mit historischen Fotos und den Wappen der Städte.

Erste Warnstreiks in Köln und Dortmund

KÖLN - Mit ersten Warnstreiks bei der Bahn haben TRANSNET und GDBA heute auf die stockenden Tarifverhandlungen reagiert. Betroffen waren Köln und Dortmund. An den Aktionen beteiligten sich rund 140 Beschäftigte. Direkt betroffen waren Fern- und Nahverkehrszüge. In Köln legten gegen 3 Uhr in zwei Betrieben, Betriebsbahnhof und Deutzerfeld, etwa 90 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Dazu gehörten Rangierer und Mitarbeiter in der Zugvorbereitung. Die Ausstände dauerten bis 6 Uhr. Auf dem Hauptbahnhof der Rheinmetropole traten spontan Aufsichtskräfte in einen Warnstreik. Von diesen Aktionen waren 27 Züge des Fern- und Nahverkehrs betroffen. Im Raum Köln kam es zur Verspätung des IC 921 (Köln - Frankfurt/Main) um 20 Minuten. Außerdem konnten einige Nahverkehrszüge nicht rechtzeitig zum Betriebsbeginn bereitgestellt werden. Einzelne Züge im Nahverkehr fielen deshalb aus, einige fuhren verspätet. Betroffen war kurzzeitig auch die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Frankfurt am Main. In der Zeit von 10 bis 12 Uhr kam es auf dem Betriebsbahnhof Dortmund zu Warnstreiks. Dort beteiligten sich etwa 50 Beschäftigte in der Zugvorbereitung an der Aktion. Betroffen waren auch hier Züge des Fern- und Nahverkehrs. Es kam hauptsächlich zu Verspätungen.

"Wir bedauern sehr, dass unsere Kunden durch die laufenden Tarifverhandlungen in Mitleidenschaft gezogen werden", erklärte am Samstag Morgen der DB-Personalvorstand Dr. Norbert Bensel. Warnstreiks seien zwar ein zulässiges und demokratisches Arbeitskampfmittel. Unverständlich sei jedoch, dass die Gewerkschaften bereits jetzt Warnstreiks durchführen. Im Verhandlungstermin am 26. Februar sei vereinbart worden, dass erstmals am 6. März Forderungen und Angebote konkret diskutiert werden sollten. Diese Aussage wiesen die Gewerkschaftsführer umgehend als "schlichtweg falsch" zurück. Die Arbeitgeberseite versuche offenbar bewusst, "Tatsachen zu verschleiern." Zur Information der Reisenden hat die DB unter der kostenlosen Rufnummer 0800 6644225 eine Infohotline eingerichtet. Reisende werden außerdem in Zügen und Bahnhöfen über die Streikauswirkungen informiert.