Bundesregierung stellt Signal für Bahnumzug auf rot

(30.11.) BERLIN - Die Bundesregierung hat sich gegen einen Umzug der Bahn-Zentrale von Berlin nach Hamburg ausgesprochen. "Das Bundeskabinett hat Einigkeit darüber erzielt, dass aus strukturpolitischen Gründen ein solcher Umzug nicht akzeptabel ist", sagte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag in Berlin. Es sei erklärtes Ziel des Bundes, dass Unternehmen ihren Sitz in Ostdeutschland nähmen und ausbauten. Mit ihrer Berliner Zentrale trage die Bahn auch zur Stärkung der Bundeshauptstadt bei. Einen formalen Kabinettsbeschluss zur Bahn gab es nach Angaben eines Regierungssprechers aber nicht. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zeigte sich nach der Entscheidung erleichtert. Zur Aufforderung des Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee (SPD), dass der Senat für eine angemessene Unterkunft der Bahnzentrale in Berlin sorgen müsse, wenn der Mietvertrag am Potsdamer Platz ausläuft, sagte Wowereit: "Wir stehen für konstruktive Gespräche jederzeit bereit." Noch bis 2009 residiert die Konzernspitze der Bahn im Sony Center zur Miete.

Hamburgs Regierungschef Ole von Beust (CDU) kritisierte die Entscheidung der Bundesregierung dagegen scharf: "Struktur- und Regionalpolitik mit Hilfe bundeseigener Unternehmen in privater Rechtsform war bisher nicht Aufgabe der Bundesregierung und sollte es auch in Zukunft nicht werden." Ähnlich äußerte sich die Bahngewerkschaft Transnet, die die Entscheidung der Bundesregierung als problematisch bezeichnete. Bei dem geplanten Umzug von Teilen der Konzernzentrale gehe es nicht um Standortpolitik. Die mögliche Beteiligung an Hamburger Unternehmen sei eine strategische Chance für die DB AG. Wenn sich das Unternehmen hier weiterentwickeln könne, sichere das auch die Arbeitsplätze im Konzern. Unverständlich sei auch, dass politische Vorentscheidungen fielen, ehe überhaupt klar geworden sei, welche Teile der Bahn-Zentrale verlegt werden sollten.

Trotz des Neins der Regierung zu den Umzugsplänen sollen die Verhandlungen zwischen DB und Hamburg nach den Worten des Regierungschefs der Hansestadt weitergeführt werden: Der Bahn-Vorstand habe ein Paket angeboten, "das auch nur als Paket verhandelbar ist", sagte von Beust. Dieses sehe die Bahn-Beteiligung an dem Hafenunternehmen HHLA und der Hamburger Hochbahn (HHA) und im Gegenzug die Verlagerung der Konzernleitung nach Hamburg vor. Auch die Bahn erklärte, die Gespräche mit Hamburg würden weitergeführt und die Ergebnisse dem Aufsichtsrat am 7. Dezember mitgeteilt. Anders als die Umzugspläne unterstützt Verkehrsminister Tiefensee die Überlegungen Mehdorns zu einem Einstieg bei der Hafengesellschaft HHLA sowie der Hamburger Hochbahn. Auf diese Weise könne sich die Bahn auf den internationalen Transport- und Logistikmärkten stärker aufstellen. "Aus meiner Sicht ist das eine zukunftsweisende Frage. Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn AG stärken."

Probebetrieb für Takt 10 Dachau - München

(30.11.) MÜNCHEN - Von Montag, 5. Dezember, bis Mittwoch, 7. Dezember 2005, testet die S-Bahn München den neuen 10 Minuten-Takt zwischen Dachau und München. Für die Fahrgäste der S 2 eröffnet dieser Probebetrieb zusätzliche Fahrmöglichkeiten in der Hauptverkehrszeit. Sieben zusätzliche Züge fahren zwischen 6.18 Uhr und 9.00 Uhr von Dachau Richtung München und halten wie alle anderen S-Bahnen der Linie 2. Am Nachmittag fahren neun zusätzliche Züge von München bis Dachau. Zwischen 15.53 Uhr und 18.33 Uhr starten diese S-Bahnen am Ostbahnhof. Mit dem Probebetrieb soll das Funktionieren der betrieblichen Abläufe wie Rangierfahrten oder Zugbereitstellungen in Dachau und am Ostbahnhof getestet werden. Erstmals wird die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Laim und Ostbahnhof mit 30 S-Bahnen pro Stunde und Richtung befahren. Europas meist befahrene Bahnstrecke wird dann an der oberen Grenze der Leistungsfähigkeit angekommen sein. Alle Züge des Probebetriebs sind für Fahrgäste freigegeben. Diese S-Bahnen fahren etwa zehn Minuten vor bzw. nach den im Fahrplan angegebenen S-Bahnen. Kurzfristige Änderungen sind beim Testbetrieb allerdings nicht auszuschließen.

Modernisierung der Eisenbahnstrecken und Bahnhöfe im Odenwald beginnt

(30.11.) FRANKFURT/Main - Der Darmstädter Stadtrat Klaus Feuchtinger, Susanne Kosinsky, Leiterin des Regionalbereiches Mitte bei DB Station&Service und Frank Sachs vom ASV Darmstadt haben am Montag am Bahnhof Darmstadt Ost mit einem symbolischen Spatenstich das Startsignal für die Modernisierung der Odenwaldbahn gegeben. Bis zum Jahr 2007 führt die Bahn bei insgesamt 14 Stationen an den Strecken Eberbach - Hanau und Darmstadt - Wiebelsbach-Heubach Umbauten und Modernisierungen mit einer Gesamtinvestition von 66 Millionen Euro durch. Ziel der Baumaßnahmen, die in zwei Stufen durchgeführt werden, ist es zum einen die Odenwaldbahn so zu ertüchtigen, dass in Zukunft Züge mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 km/h verkehren können.

Zum anderen werden an den Stationen insgesamt 20 neue Bahnsteige errichtet, die zusammengerechnet eine Länge von 2,4 Kilometern ergeben würden. Auch die bestehenden Bahnsteiganlagen werden erhöht, damit das Ein- und Aussteigen für die Fahrgäste künftig komfortabler wird. Auch behindertengerechte Zugänge werden an den Stationen gebaut. Neue Beschallungs- und Beleuchtungsanlagen und ein neues Wegeleitsystem sind ebenfalls Bestandteil der jetzt beginnenden Streckenmodernisierung an der Odenwaldbahn.

Umgebaut werden neben Darmstadt Ost auch die Sationen in Bad König, Erbach, Groß-Umstadt, Hainstadt, Höchst, Lengfeld, Michelstadt, Mümling-Grumbach, Ober-Ramstadt, Reinheim, Seligenstadt, Wiebelsbach-Heubach und Zell-Kirchbrombach. Alleine für die Stationsumbauten werden über 16 Millionen Euro investiert. Die Kosten teilen sich Bund, Land, RMV, die Kommunen und die Bahn. Auch durch die geplante Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik gewinnt die Strecke an Qualität. Die mechanische und elektromechanische Stellwerkstechnik der 13 örtlichen Stellwerke wird durch ein modernes Elektronisches Stellwerk (ESTW) in Wiebelsbach-Heubach abgelöst. Entlang der Bahnstrecke müssen hierzu 40 Bahnübergänge an die digitale Technik angepasst werden. Über 110 Kilometer neue Kabeltrassen werden dazu gebaut.

Saalfeld - Blankenstein: Investitionen für die langfristige Sicherung der Holztransporte und des Nahverkehrs

(30.11.) LEIPZIG - Die rund 42 Kilometer langen Strecken Saalfeld - Blankenstein/Unterlemnitz - Ebersdorf-Friesau sind für die in Friesau und Blankenstein ansässige Holz verarbeitende Industrie sowie für den Güterverkehr der DB von besonderer Bedeutung. Die von der DB-Güterbahn Railion beförderte Gütertransportmenge ist seit 1998 kontinuierlich auf heute nahezu das Dreifache gestiegen. Betrug das Aufkommen damals noch rund 350.000 Tonnen, werden dieses Jahr fast eine Million Tonnen erwartet. Die zu erwartenden Steigerungen im Güterverkehr sowie die topografisch anspruchsvolle Trassierung der Strecken im Thürin­ger Schiefergebirge stellen hohe Anforderungen an die Vorhaltung der Fahrweginfrastruktur. "Die vertragliche Fixierung des Bekenntnisses der Holz verarbeitenden Industrie zur intensiven Nutzung der bestehenden Bahnverbindung wird die Deutsche Bahn in die Lage versetzen, die Infrastruktur mit einem Investitionsvolumen von knapp vier Millionen Euro für den zunehmenden Güterverkehr auszubauen. Der Freistaat Thüringen hat zugesagt, den Ausbau mit 250.000 Euro zu fördern", erläuterte Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Thüringen. Gemeinsam arbeiten die Holz verarbeitende Industrie, Stinnes und die Spedition Nieten an neuen Logistiklösungen, um den Anteil der auf der Schiene beförderten Transportmenge weiter zu erhöhen.

Bereits im Sommer dieses Jahres wurde der nördliche Teil des Bahnhofs Lobenstein saniert. Die bis 19. Dezember dieses Jahres laufenden Bau­arbeiten umfassen die abschnittsweise Gleiserneuerung zwischen Leuten­berg und Lichtentanne, die Sanierung des Streckenabschnittes Unterlemnitz - Ebersdorf-Friesau und Gleisbauarbeiten zwischen Wurzbach und Unterlemnitz sowie zwischen Lobenstein und Blankenstein. Die Bau­technologie ist mit den Kunden abgestimmt, um trotz der Sanierungs­arbeiten den Güterverkehr sicherzustellen. In den vergangenen Jahren bestand für die Vorhaltung der Infrastruktur eine schwierige Situation: einerseits die Forderung nach mängelfreier Verfügbarkeit der Anlagen, andererseits wirtschaftliche Risiken wegen fehlender langfristiger Beförderungs- und Transportzusagen. Dennoch lagen die Investitionsschwerpunkte mit rund fünf Millionen Euro in den zurückliegenden vier Jahren in der Erneuerung von Brücken zwischen Hockeroda und Wurzbach, in der Wiederinbetriebnahme des Bahnhofes Unterlemnitz sowie in Weichenerneuerungen in Leutenberg und Lichtentanne. Weitere Bauarbeiten werden vorbereitet. Um die Vorhaltungskosten zu senken und die Transportkapazität den steigenden Anforderungen anzupassen, arbeitet das Regionalnetz Vogtland-Ostthüringen an der technologischen Umgestaltung der Betriebsführung und an der Optimierung der Infrastruktur.

Railion wird ab Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 Veränderungen im Lokeinsatz vornehmen und den Personaleinsatz verstärken, um die zunehmenden Transportmengen zu bewältigen. So werden geeignete Lokomotiven der Baureihe 204 aus anderen Teilen Deutschlands in Saalfeld stationiert. Diese Lokomotiven können bei Bedarf auch in Doppel­traktion fahren. Dabei werden zwei Loks zusammengekuppelt, aber nur von einem Lokführer bedient.

Im bis zum Jahr 2011 geltenden Nahverkehrsplan des Freistaates Thüringen gehört die Strecke Hockeroda - Blankenstein wegen des geringen Fahrgastaufkommens zum Zusatzangebot ohne Bestands­garantie. Zwischen Triptis - Ebersdorf-Friesau - Unterlemnitz wurde der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bereits 1997/98 abbestellt. Der Abschnitt Triptis - Ebersdorf-Friesau ist an die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH verpachtet. DB Regio wird auch nach dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 auf Bestellung der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen weiterhin im Zweistundentakt zwischen Saalfeld und Blankenstein mit modernen Fahrzeugen unterwegs sein. Das Fahrplanangebot wird nahezu unverändert fortgeführt. In Saalfeld haben die Züge aus Blankenstein Anschluss in Richtung Erfurt, Jena, Gera und an den ICE nach Hamburg.

Doch auch für Ausflügler und Urlauber ist der SPNV auf der Strecke Saalfeld - Blankenstein attraktiv. Mit dem Schiefergebirgsexpress kann man seit diesem Jahr umsteigefrei, schnell und bequem von Leipzig, Zeitz oder Gera in das Thüringer Schiefergebirge und in die Rennsteigregion reisen. Dort angekommen, findet der Gast speziell auf den Zug abgestimmte tou­ristische Angebote vor, Urlauber werden vom Zug abgeholt und in ihr Hotel gebracht. Der Schiefergebirgsexpress ist ein Beispiel dafür, wie der SPNV wirtschaftliche Impulse für eine Region geben kann. Außerdem belohnen verschiedene touristische Einrichtungen der Region Bahnfahrer mit Ver­günstigungen. Nicht nur die Strecken Hockeroda - Blankenstein/Unterlemnitz - Ebersdorf-Friesau gehören zum Regionalnetz Vogtland-Ostthüringen. Dieses Regionalnetz umfasst insgesamt 15 Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 392 Kilometern zwischen Plauen (Vogtl.)/Klingenthal/Bad Brambach und Zwickau/Gera, Mehltheuer, Weischlitz und Saalfeld.

Regionalnetze wurden vor fünf Jahren mit dem Ziel gegründet, die Regi­onalstrecken mittelständisch strukturiert innerhalb der Deutschen Bahn AG in absehbarer Zeit wirtschaftlich zu betreiben. In den ersten Jahren des Bestehens sind im Regionalnetz Vogtland-Ostthüringen für den Erhalt des Fahrweges insgesamt schon 60 Millionen Euro ausgegeben worden. Zwischen Gera Süd - Weida, Pößneck - Könitz, Plauen - Weischlitz, Raun - Bad Brambach und Leutenberg - Lichtentanne konnte die Modernisierung großer Streckenabschnitte abgeschlossen werden. Besonders anspruchsvoll war dabei die Sanierung von Brücken, Durchlässen und Stützmauern. Nicht zu vergessen die Umgestaltung und Erneuerung von Bahnübergängen in Adorf, Barthmühle, Freienorla, Greiz-Dölau und Lengenfeld. Neben den Bauarbeiten auf den Strecken wurden auch die Gleisanlagen in den Bahnhöfen Adorf, Barthmühle, Berga, Elsterberg, Gera-Liebschwitz, Greiz, Greiz-Dölau, Könitz, Oelsnitz und Wünschendorf modernisiert, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Bahnhof Sursee: Drittes Gleis für mehr Regionalverkehr

(30.11.) LUZERN - Der Kanton Luzern, die Stadt Sursee und die SBB haben am Montag die Bauarbeiten für ein drittes Gleis in Sursee mit einem symbolischen Spatenstich offiziell eingeleitet. Mit dem dritten Gleis profitiert die Stadt ab Dezember 2006 von fünf stündlichen Verbindungen nach Luzern mit der S-Bahn. Mit der Einführung der S-Bahn Luzern ab Dezember 2006 verkehrt in Sursee zusätzlich ein Regio-Shuttle, mit dem die Bahnreisenden zukünftig fünf Verbindungen pro Stunde nach Luzern erhalten. Für das zusätzliche Angebot reichen die vorhandenen Schienenkapazitäten allerdings nicht aus. Für den Fernverkehr wird deshalb auf der dem Bahnhof abgewandten Seite ein 600m langes Gleis gebaut. Der heutige Außenbahnsteig wird zum Mittelbahnsteig, die zusätzlichen Shuttle-Züge halten zukünftig auf Gleis 2.

Die markanteste Änderung für die Bahnreisenden wird der neue Mittelbahnsteig mit behindertengerechtem Zugang sein. Gleichzeitig wird die Höhe des Mittelbahnsteigs auf 55 cm angehoben. So wird aus dem bisherigen Einstieg ein bequemer Eintritt in die Züge. Parallel zu den Arbeiten der SBB baut die Stadt Sursee auf eigene Kosten eine zweite Personenunterführung Nord. Die Bauzeit für das dritte Gleis beträgt ein Jahr. Der Kanton Luzern als Betreiber und Besteller der S-Bahn Luzern beteiligt sich mit 70 Prozent an den Gesamtkosten von rund 14 Millionen Franken.

Etwa fünfzig Tote bei Zugunglück im Kongo

(30.11.) KINSCHASA (AFP) - Bei einem Zugunglück in der Demokratischen Republik Kongo sind nach offiziellen Angaben dutzende Menschen ums Leben gekommen. Sie hatten wie in Afrika oft üblich auf dem Dach des Zuges gesessen und waren bei der Unterquerung einer Brücke durch das Brückengestell verletzt und vom Dach geworfen worden. "Es gibt dutzende Tote, vielleicht rund 50. Es ist schrecklich", sagte am Dienstag der Gouverneur der ostkongolesischen Provinz Maniema, in der sich der Unfall ereignet hatte.

Dampfloks aus ausgebranntem Lokschuppen geborgen

(29.11.) NÜRNBERG - Spezialisten aus dem DB-Dampflokwerk Meiningen haben am Wochenende acht Loks aus dem abgebrannten Depot des DB-Museums in Gostenhof geborgen. Wie die "Nürnberger Nachrichten" berichten, wurden sieben Dampflokomotiven und eine Elektrolok (E 75 09) in das DB-Ausbesserungswerk Nürnberg gezogen. Dort wollen die Spezialisten aus Meiningen in den nächsten Monaten die einzelnen Fahrzeuge begutachten und die Schäden auflisten. Laut DB-Museums-Chef Jürgen Franzke sind die Spezialisten zuversichtlich, dass die Dampfloks gerettet werden können. Mit einem Gutachten sei allerdings in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Die Zukunft der übrigen Fahrzeuge ist dagegen ungewiss. "Zwei bis drei Wagen müssen vielleicht verschrottet werden. Und bei den Dieselloks wissen wir das noch nicht genau", zitierten die "Nürnberger Nachrichten" Franzke.

Regionalisierungsmittel: Transnet startet Aktion "Zug um Zug"

(29.11.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet macht gegen die vorgesehene Kürzung der Regionalisierungsmittel mobil. Nach Plänen der Großen Koalition in Berlin sollen diese Gelder bis 2009 um über 3,1 Milliarden Euro gekürzt werden. Den Ländern stünden dann noch 5,9 Milliarden Euro für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen zur Verfügung. Die Gewerkschaft startet deshalb ihre Aktion "Zug um Zug". "Wir wollen damit verhindern, dass mit diesem Kahlschlag ganze Zugverbindungen und viele Arbeitsplätze gestrichen werden", warnte Transnet-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Bundesweit sollen bei den Fahrgästen und im Internet Unterschriften gesammelt werden. In Planungen sei aber auch, bundesweit Betriebsversammlungen bzw. eine Vollversammlung von Betriebsräten an einem zentralen Ort durchzuführen.

Zimmermann verwies darauf, dass "rund 8.500 Arbeitsplätze akut bedroht sind, sollten sich die Vorhaben durchsetzen". Besonders betroffen seien dabei Nordrhein-Westfalen und Bayern mit einem Minus von jeweils 1.300 Stellen und Baden-Württemberg mit rund 900 Arbeitsplätzen. "Deshalb sind diese Pläne auch "beschäftigungspolitisch fatal", warnte das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft. Bereits 2003 sei mit Erfolg gegen die damaligen Kürzungspläne vorgegangen worden. Seinerzeit sollten die Mittel im Zuge der Debatten um den Subventionsabbau um jährlich vier Prozent reduziert werden. Am Ende gab es eine einmalige Kürzung um zwei Prozent. "Wir werden die angekündigten, angedrohten oder andiskutierten Kürzungsvorhaben nicht hinnehmen", kündigte Zimmermann an. Transnet setze besonders auf die Bundesländer, die der Reduzierung der Mittel im Bundesrat zustimmen müssen. "Erste Äußerungen der Verantwortlichen stimmen uns hier zuversichtlich", bemerkte er mit Blick auf die Ankündigung einiger Ministerpräsidenten diese Kürzungen nicht zu akzeptieren. Außerdem stünden in fünf Bundesländern im kommenden Jahr Landtagswahlen an.

Das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft bekräftigte zudem die Forderung von Transnet, die Regionalisierungsmittel einer Zweckbindung zu unterwerfen. "So wird verhindert, dass diese Gelder in den Landeshaushalten versickern können." Außerdem müsse eine Berichtspflicht der Länder gegenüber dem Bund eingeführt werden. "Dann herrscht Transparenz", stellte Zimmermann fest. Insgesamt äußerte sich der Gewerkschafter entrüstet über das Vorhaben der Großen Koalition in diesem Punkt. "Was hier passiert, steht im krassen Gegensatz zu dem, was die Koalition eigentlich umsetzen will." Die vorgesehene Kürzung sei "verkehrspolitisch kontraproduktiv, weil damit Staus zunehmen werden, ökologisch unsinnig, weil der Verkehr auf die Straße verlagert wird, ökonomisch fragwürdig, weil die Mobilität der Menschen behindert wird und beschäftigungspolitisch fatal, weil Tausende Arbeitsplätze bedroht sind."

"FTD": Rivalen kritisieren Hafenpläne der Bahn

(29.11.) HAMBURG - Konkurrenten der DB haben nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ die Pläne des Staatskonzerns, sich am Hamburger Hafenterminalbetreiber HHLA zu beteiligen, scharf kritisiert. "Wenn das kommt, werden wir den geplanten Ausbau unserer Logistikaktivitäten in Altenwerder noch einmal sehr kritisch überdenken", sagte Klaus-Michael Kühne, Großaktionär und Verwaltungsratspräsident des See- und Luftfrachtspezialisten Kühne + Nagel, der "FTD". Er sei "sehr bestürzt" über die Pläne des Senats. Sollte der Containerumschlag tatsächlich an die Bahn gehen, würde der Betreiber seine Neutralität verlieren. Auch die deutschen Seehafenbetriebe richten laut "FTD" eine klare Forderung an die Bahn: "Wir erwarten, dass sie sich gegenüber den anderen deutschen Häfen und Hafenunternehmen weiterhin neutral verhält", sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe, Klaus Heitmann.

Unterdessen könnten sich nach Ansicht von Juristen bei einer ebenfalls geplanten Übernahme des Hamburger Nahverkehrsbetreibers HHA schwer wiegende rechtliche Probleme ergeben. "Es gibt da einige Hürden, die im Grunde alle aus dem Wettbewerbsrecht resultieren", sagte Marc Schweda, Kartell- und Vergaberechtsexperte bei der Kanzlei Lovells der "FTD". Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene seien Probleme zu erwarten. "Einem der beiden Stränge wird die Bahn nicht entgehen können." Kartellrechtlich ist der Einstieg bei der HHA problematisch: Die Hochbahn betreibt nicht nur die U-Bahnen und Busse in Hamburg, sondern bietet Nahverkehrsverbindungen in Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen an. "Falls ein Fusionsantrag eingeht, werden wir uns sehr genau anschauen, wie die Bahn da aufgestellt ist", sagt eine Sprecherin des Bundeskartellamts gegenüber der "FTD".

Neue Zugvorheizanlage für die SüdostBayernBahn in Betrieb genommen

(29.11.) MÜHLDORF - Die neue Zugvorheiz­anlage der SüdostBayern­Bahn am Bahnhof Mühldorf wurde am Montag offiziell in Betrieb genommen. "Mit der neuen Anlage steht uns jetzt eine zuverlässige und geräusch­arme Energieversorgung zur Verfügung. Damit können wir alle nachts in Mühldorf abgestellten Züge mit Strom für die Heizung versorgen", sagte Christoph Kraller, Geschäftsleiter der SüdostBayernBahn, beim Einschalten der neuen Anlage. Bisher war dies wegen der geringen Transformator­kapazität nur mit einer Intervall-Schaltung möglich. Die alten Transformatoren wurden durch neue ersetzt und die Leistung der Anlage an die mittlerweile vielen und langen Züge angepasst. Während der Bauzeit musste die SüdostBayernBahn die Regionalzüge mit Hilfe von Lokomotiven vorheizen. Der Freistaat Bayern und die Bahn investierten gemeinsam rund eine Million Euro in die neue Zugvorheizanlage.

Bayern: ESTW wurden erfolgreich in Betrieb genommen

(29.11.) NÜRNBERG - Am frühen Montagmorgen konnten die Inbetriebnahmearbeiten für die Elektronischen Stellwerke (ESTW) in Fischbach und Neumarkt (Oberpfalz) erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt waren dieses Wochenende rund 60 Techniker auf der Neubaustrecke und 200 im Bereich Neumarkt (Oberpfalz) im Einsatz. Mit der Aufrüstung des ESTW in Fischbach und der ausgelagerten ESTW-Rechner in Allersberg, Lohen und Kinding darf die Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt jetzt offiziell als"Bahnstrecke" bezeichnet werden. Damit erhält das bundesweite Schienennetz einen "Zuwachs" von 76 Kilometern. Die neue Bahnstrecke reicht von der Abzweigung der Bahnlinie Nürnberg-Regensburg auf der Höhe von Feucht bis zur Einfädelung in die Bahnlinie Treuchtlingen-München im Bereich des Nordbahnhofes von Ingolstadt.

Mit der Inbetriebnahme des ESTW in Neumarkt (Oberpfalz) löst modernste Stellwerkstechnik die vorhandene, 54 Jahre alte Relais-Anlage ab. Das ESTW Neumarkt (Oberpfalz) wurde in die Betriebszentrale in München integriert. "Per Mausklick" werden die Weichen und Signale auf der 78 Kilometer langen Strecke zwischen Regensburg-Prüfening und Feucht bedient. Durch die neue Technik können der Zugverkehr flexibler disponiert und die Streckenkapazität erhöht werden. Rund 50 Millionen Euro wurden in die Modernisierung der Neumarkter Stellwerkstechnik investiert.

Frankfurt: Umstellung auf Elektronisches Stellwerk erfolgreich abgeschlossen

(29.11.) FRANKFURT/Main - Seit Sonntag Mittag werden die Zugfahrten in alle 25 Gleise des Frankfurter Hauptbahnhofes digital aus dem neuen Elektronischen Stellwerk (ESTW) gesteuert. Damit ist die Inbetriebnahme des 132-Millionen-Euro-Projektes erfolgreich und wie geplant abgeschlossen worden. Am Samstag nach Mitternacht hatte die vierte und letzte Inbetriebnahmephase des ESTW begonnen. Die S-Bahn von Bad Soden nach Darmstadt hatte um 1 Uhr 17 als letzter Zug, der aus dem alten Stellwerksgebäude vor der Bahnhofshalle zwischen Gleis 9 und 10 heraus gesteuert wurde, den Hauptbahnhof verlassen. Danach war das einst modernste und größte Stellwerk Europas nach 48 Jahren außer Betrieb genommen worden. Seit 1957 waren schätzungsweise 20 Millionen Zugfahrten und fünfmal so viele Rangierfahrten von dort gesteuert worden. Anfang des Monats hatte der Generationswechsel am Frankfurter Hauptbahnhof begonnen. Mit jedem Wochenende übernahm das neue ESTW die Steuerung von mehr Gleisen. Wie an den vorangegangenen drei, waren auch an diesem Wochenende 120 Personen in vier Schichten im Einsatz, um die verbliebenen sechs Gleise, 19 bis 24, an die digitale Steuertechnik anzuschließen. In nur 36 Stunden wurden etwa 100 alte Signale abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst.

Damit endete auch die technische Zweiteilung und die daraus resultierenden Einschränkungen im Zugverkehr der vergangenen Wochen. Erst jetzt, wo der ganze Bahnhofsbereich in derselben Technik gesteuert wird, sind wieder alle Fahrten möglich. Dennoch gibt es noch bis zum 9. Dezember Einschränkungen im Regionalverkehr. Die RegionalBahnen (RB) aus Glauburg-Stockheim enden und beginnen wie bereits in der vergangenen Woche in Frankfurt West. Die RB aus Dieburg enden und beginnen ebenfalls noch in Neu Isenburg. An allen Ersatzhalten besteht Anschluss Rich­tung Frankfurt Hauptbahnhof mit der S-Bahn. Lediglich die Reisenden im RegionalExpress von Würzburg müssen bereits in Hanau auf die S-Bahn umsteigen, da ihr Zug in Offenbach Hauptbahnhof endet, wo kein S-Bahn-Anschluss gegeben ist. Da auch noch vereinzelte RE-Züge, empfiehlt die Bahn in jedem Fall, den persönlichen Reiseweg zu der beabsichtigten Reisezeit  zu überprüfen.

Seit Ende 2001 arbeitete die Bahn an dem ESTW für den Hauptbahnhof Frankfurt/Main. In dieser Zeit wurden im Gleisfeld vor den Bahnhofshallen und auf den Bahnsteigen 310 Kilometer Kabel verlegt, 254 Signale montiert, 350 Weichen angepasst und 11,5 Kilometer Kabelkanäle aus Beton errichtet. Damit der Zugverkehr - im Frankfurter Hauptbahnhof sind dies täglich 1.100 Züge - möglichst ungehindert fahren konnte, durfte meistens nur nachts gearbeitet werden - in der Zugpause, dann wenn keine Züge den Hauptbahnhof anfahren oder verlassen. Die Investitionen von 132 Millionen Euro in das neue ESTW bringen sowohl dem Nah- als auch dem Fernverkehr viele Vorteile. Durch die Erhöhung der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit im Frankfurter Hauptbahnhof von 30 auf 60 km/h und eine höhere Kapazität bei der Zugabfertigung steigt die ge­samte Leistungsfähigkeit des Schienenverkehrs in der Rhein-Main-Region.

Bahnverkehr auf Hauptstrecken wieder störungsfrei

(28.11.) MÜNSTER - Nach den starken Schneefällen im Westen Deutschlands und den damit verbundenen Zugausfällen und hohen Verspätungen hat sich der Bahnverkehr nach Angaben der DB am Sonntag zumindest auf den Hauptstrecken wieder normalisiert. Mehrere Strecken im Regionalverkehr bleiben dagegen auch am heutigen Montag weiterhin gesperrt, und zwar die Strecken Münster - Gronau, Münster - Coesfeld, sowie Gronau - Coesfeld. Auf den ersten beiden Verbindungen ist ein Busersatzverkehr eingerichtet. Ebenfalls gesperrt bleiben die Strecken Wuppertal - Remscheid - Solingen, Lüdenscheid - Brügge - Rummenohl und Attendorn - Olpe. Die Verspätungen im Nahverkehr wurden am Sonntag mit nur noch fünf bis zehn Minuten angegeben. Am Samstag waren es noch 30 Minuten.

Bundesregierung will sich in Bahn-Umzugspläne einschalten

(28.11.) BERLIN - Die Bundesregierung hat sich nach Informationen des "Tagesspiegels" in die Umzugspläne der DB von Berlin nach Hamburg eingeschaltet. Man sei "im Gespräch mit der Bahn", bestätigte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums gegenüber der Zeitung. "Die Gespräche werden Anfang der Woche fortgesetzt und intensiviert." Außerdem werde das Thema am Dienstag im Kabinett besprochen. Die Umzugspläne der DB sorgten am Wochenende parteiübergreifend für heftige Kritik. Verkehrsexperten verschiedener Bundestagsfraktionen bemängelten, der Bund als Gesellschafter sei nicht über die Absicht informiert worden, dass die Konzernzentrale oder wichtige Bereiche verlegt werden sollen. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit kritisierte den Chef der DB, Hartmut Mehdorn, scharf. Der Senat habe alles getan, damit sich das Unternehmen in der Hauptstadt wohlfühle, sagte er am Samstag auf dem Landesparteitag der Berliner SPD.

Unterdessen wurden neue Details über die Hintergründe des möglichen Bahnumzuges bekannt. Der Hamburger Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der Umzug sei eine Voraussetzung dafür, dass sich die DB bei der Hamburger Hochbahn und der ebenfalls landeseigenen Hamburger Hafen und Logistik AG einkaufen dürfe. Peiner sagte laut "FAZ", wenn das Geschäft zu Stande kommen solle, "dann müssen die Konzernfunktionen und die Konzernleitung nach Hamburg wechseln". Die Grundzüge einer Absichtserklärung für den Kauf seien schon vereinbart. "Wir stehen kurz vor einem 'Letter of Intent'".

Allianz pro Schiene: "Angebotsreduzierung im WM-Jahr muss vom Tisch"

(28.11.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel "ein klärendes Machtwort" zu den für nächstes Jahr geplanten Nahverkehrskürzungen. "Die Kanzlerin muss am Dienstag während der Kabinettssitzung Farbe bekennen. Bislang hat es von den verantwortlichen Ministern und den Parteichefs nur indirekte Beschwichtigungen gegeben. Millionen Pendler und Hunderte von Verkehrsunternehmen sind aber zutiefst verunsichert", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Sonntag in Berlin.

Laut einem vorab veröffentlichten "Focus"-Interview hat Merkel die geplanten Kürzungen im Nahverkehr und für Beamte als "erste Bewährungsprobe" der Großen Koalition bezeichnet. "Jetzt muss die Kanzlerin zeigen, ob sie die Schnellschüsse ihres haushaltspolitischen Sprechers Steffen Kampeter auf den Öffentlichen Nahverkehr wieder einfangen kann oder ob sich die Rasenmäherideologen in der Großen Koalition durchsetzen". Flege: "Das Schreckensgespenst der Nahverkehrskürzungen und Angebotsreduzierungen im Jahr der Fußballweltmeisterschaft muss vom Tisch - und zwar schnellstmöglich."

Nach Angaben der Allianz pro Schiene steht eine Neuverhandlung der so genannten "Regionalisierungsmittel", mit denen der Bund den Schienenpersonennahverkehr der Länder unterstützt, ohnehin im Jahr 2007 an. "Alle Argumente und Verbesserungsvorschläge gehören dann auf den Tisch. Ziel muss es sein, gemeinsam mit den Betroffenen zu überlegen, wie man mit mindestens dem gleichen Geld deutlich mehr und besseren Öffentlichen Nahverkehr anbieten kann und nicht, wie man mit weniger Geld den gleichen Nahverkehr anbieten kann", sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses.

Call a Bike 2005 noch beliebter

(28.11.) BERLIN - Das innovative Fahrradmietsystem Call a Bike der Bahn verzeichnet in Berlin, Frankfurt am Main, Köln und München sowohl bei den Kunden als auch bei den Mietfahrten weitere Zuwächse. In der Saison 2005 (März bis Oktober) nutzten rund 92.000 Kunden die beliebten silber-roten DB-Mietfahrräder. Das ist gegenüber der Saison 2004 ein Zuwachs von 21.000 Kunden. Trotz des teilweise schlechten Sommerwetters konnten gute Zuwachsraten auch bei den Fahrten erreicht werden. Die Zahl der Fahrten stieg von knapp 380.000 im vergangenen Jahr auf knapp 450.000 Fahrten im Jahr 2005. Dies ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 18 Prozent. Diese positive Bilanz der Saison 2005 zog am Freitag die Bahntochter DB Rent. Die Saison 2005 endet offiziell am 15. Dezember 2005. In der Winterpause werden die 4.250 DB-Mietfahrräder dann generalüberholt und für die nächste Saison technisch fit gemacht. Die Saison 2006 startet im kommenden März.

Im Vergleich zur Saison 2004 konnten die Kundenzahlen in dieser Saison in München von 30.000 auf knapp 33.000 und in Berlin von 23.000 auf rund 31.000 Kunden gesteigert werden. Auch Frankfurt am Main verzeichnete einen Zuwachs um rund 4.000 auf insgesamt 18.000 Kunden. In Köln wurden in  der ersten kompletten Call-a-Bike-Saison ca. 8.100 Kunden registriert. Die  Zahl der Kunden stieg hier um 4.000 gegenüber der Saisonpremiere 2004 (Juni bis Oktober). In Frankfurt am Main wurden die Räder in dieser Saison für 120.000 Fahrten gegenüber 126.000 im vergangenen Jahr gemietet. Da die Fahrräder in der Mainmetropole noch drei Wochen lang zu Verfügung stehen, wird hier in etwa der Vorjahreswert erreicht. In Berlin stiegen die Mietfahrten von 130.000 auf 135.000 an. In Köln wurden die DB-Mietfahrräder in der Saison 2005 rund 67.500 mal gebucht. Gegenüber der Saison 2004 ist dies eine Steigerung um rund 43.000 Fahrten. Dabei profitierte Call a Bike in Köln auch von der Nachfrage während des Weltjugendtags. In München stabilisierte sich die Zahl der Fahrten auf hohem Niveau. Wie auch im Vorjahr betrug die Zahl der Mietfahrten in 2005 rund 130.000. Pro Tag wurden durchschnittlich 1.635 Fahrten mit den Mietfahrrädern in den vier Städten durchgeführt. Im Schnitt saßen die Nutzer knapp 40 Minuten pro Fahrt im Sattel.

Die typischen Nutzer von Call a Bike lassen sich in zwei Gruppen einteilen: In den Vormittagsstunden mieten besonders Berufstätige gezielt die Fahrräder, um die Wegstrecke von der S- oder U-Bahnhaltestelle zum Arbeitsplatz fortzusetzen. In den Nachmittags- und Abendstunden werden häufig Fahrten für Kinobesuche oder zum Einkaufen unternommen. Die Kunden von Call a Bike sind zum größten Teil zwischen 18 und 35 Jahre alt. Sie sind überwiegend zugleich Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs. Fast 90 Prozent der Kunden buchen die Räder via Mobiltelefon. Die Fahrten kosten für BahnCard-Inhaber und Kunden mit einem Jahresabonnement für den öffentlichen Nahverkehr 5 Cent je Minute. Im Normaltarif kostet die Minute 7 Cent. Volle 24 Stunden werden mit 15 Euro berechnet. Berechnet wird immer der Zeitraum zwischen Ausleih- und Rückgabeanruf. Die Abrechnung erfolgt im Abstand von 14 Tagen per Kreditkarte oder Lastschriftverfahren. Für alle Fragen steht die Call-a-Bike-Servicezentrale unter der Rufnummer 0700 05 22 55 22 (kostenpflichtig ab 6 Cent/Minute) rund um die Uhr zur Verfügung. Informationen können auch unter www.callabike.de im Internet abgerufen werden.

Wintereinbruch führt auch im Bahnverkehr zu erheblichen Störungen

(26.11.) OSNABRÜCK - Eis und Schnee haben auch im Bahnverkehr für erhebliche Behinderungen gesorgt. Besonders betroffen ist nach wie vor  der Westen Deutschlands, insbesondere die Regionen um Osnabrück und Münster. Wegen Stromausfällen und unter der Schneelast auf Bahnstrecken gestürzter Bäume kam der Bahnverkehr am Freitag Abend weitgehend zum Erliegen. Wie die Polizei mitteilte, sei ein Baum zwischen Osnabrück und Bremen auf einen stehenden InterCity gefallen. Zahlreiche Züge fielen aus oder waren teilweise mehr als 3 Stunden verspätet. Der "Spitzenreiter" erreichte sein Ziel rund 12 Stunden später als geplant. Die Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bremen war zeitweise komplett gesperrt.

Nach Angaben eines Bahnsprechers waren "zigtausend" Reisende betroffen. Mehrere hundert Reisende steckten stundenlang in Zügen fest. Am Hauptbahnhof Münster mussten rund 50 Menschen in einem Luftschutzbunker übernachten, weil weder Züge noch Taxis verkehrten und umliegende Hotels ausgebucht waren. Der Bahnverkehr in Osnabrück wurde am Samstag Mittag wieder aufgenommen, normalisierte sich aber nur langsam. Am Samstag Nachmittag waren immer noch zahlreiche Züge verspätet oder fielen aus.

Auch im Schweizer Bahnverkehr haben die starken Schneefälle am Freitag zu einzelnen Störungen geführt. Vor allem in der französischen Schweiz, in den Regionen Lausanne und Wallis, verursachten starker Schnee und eisige Bise mehrere Weichenstörungen. Erschwert war der Bahnbetrieb hauptsächlich in Yverdon, Eclépens, Chavornay, Sierre und Sion. Dies erschwerte die Betriebsabwicklung in der Romandie am frühen Morgen erheblich und führte zu Verspätungen. Auch das Berner Seeland, namentlich die Bahnhöfe Brügg und Busswil b. Büren, waren von Störungen betroffen. Im Mittelland war einzig der Bahnbetrieb im Bahnhof Brugg AG stark gestört. Mehrere blockierte Weichen führten dazu, dass die Reisenden seit den frühen Morgenstunden mit Bussen befördert werden mussten. Die Regional- und Interregio-Züge wurden in den Bahnhöfen vor Brugg gewendet.

DB denkt über Umzug nach Hamburg nach

(26.11.) BERLIN - Die DB erwägt eine Verlagerung ihrer Zentrale von Berlin nach Hamburg. Entsprechende Gespräche seien im Gange, teilten der Hamburger Senat und das Unternehmen am Freitag mit. 1000 bis 1500 Arbeitsplätze könnten in die Hansestadt wandern, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Die Gespräche zwischen der DB und dem Hamburger Senat sind nach Einschätzung von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust und Bahnchef Hartmut Mehdorn auf "sehr konstruktivem und Erfolg versprechendem Weg, ohne dass es bisher endgültige Entscheidungen gibt". Dazu seien weitere intensive Gespräche notwendig. Die Bahn, die derzeit in Berlin insgesamt rund 19.000 und in Brandenburg rund 9000 Mitarbeiter beschäftigt, werde aber in jedem Fall der größte Arbeitsgeber in Berlin/Brandenburg bleiben, betonte ein Unternehmenssprecher.

Der mögliche Umzug ist Teil der Verhandlungen über einen Einstieg der Bahn beim Hamburger Hafen und der Hamburger Hochbahn. Beide Unternehmen will der Senat mittelfristig durch eine Beteiligung privater Investoren stärken. Die DB ihrerseits möchte mit einem Einstieg bei der Hamburger Hafen- und Logistik AG und der Hamburger Hochbahn AG ihre strategische Ausrichtung als international führender Mobilitäts- und Logistik­dienstleister sowohl im Hafen- und Hafenhinterlandverkehr als auch im Wachstumsmarkt Regional- und Stadtverkehr konsequent fortsetzen. Die Bahn verspricht sich von einem solchen Schritt einen erheblichen Beitrag, ihre Position als einer der weltweit größten Dienstleister im Bereich Mobilität- und Logistik abzusichern und damit die Weltmarktführerschaft Deutschlands in diesem Markt insgesamt zu stärken. DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn: "Die angestrebte Kooperation mit Hamburg bietet gerade im Güterverkehr die große Chance, die Forderung nach mehr Transporten auf der Schiene zu erfüllen."

Die Bahngewerkschaft Transnet forderte unterdessen, die Beschäftigten in mögliche Umzugspläne einzubeziehen. Transnet-Chef Norbert Hansen betonte, dass eine Entscheidung "auch nicht übers Knie gebrochen werden darf". Es gelte, sämtliche Vor- und Nachteile sorgsam abzuwägen. Hamburg sei als "Tor zur Welt" ein idealer Standort für einen der weltweit führenden Logistiker. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, "dass Berlin Schaltzentrale der politischen Macht ist". Allein aufgrund der Investitionen in den Verkehrsträger Schiene sei die Hauptstadt deshalb ein wichtiger Standort. Nach seiner Auffassung gehe es auch nicht darum, "dass der Bahntower am Potsdamer Platz Beine bekommt und Quartier in Hamburg bezieht". Denkbar sei allenfalls, dass bestimmte Teile des Apparats umziehen.

Neues Umschlagterminal in Ulm-Dornstadt eingeweiht

(26.11.) ULM - Mit der Inbetriebnahme der beiden Portalkräne und des vierten Umschlaggleises im November ist die erste Ausbaustufe des neuen Terminals in Ulm-Dornstadt termingerecht abgeschlossen worden. Insgesamt flossen 23 Millionen Euro in das Projekt. Bereits im Juli dieses Jahres begann der provisorische Umschlagbetrieb mit Mobilgeräten. Schon jetzt ist die neue Anlage eine Erfolgsgeschichte: Der Umschlag von Ladeeinheiten des Kombinierten Verkehrs konnte im Vergleich zur alten Anlage in Neu-Ulm bereits um 15 Prozent gesteigert werden. Unter Beteiligung von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Behörden, der ausführenden Baufirmen und der Bahn am Freitag das neue Terminal Ulm-Dornstadt offiziell eingeweiht. Der Start für den Umschlagbetrieb erfolgte mit einer symbolischen Schlüsselübergabe an die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) mbH als Betreiber der neuen Anlage. Eingeweiht wurde heute auch das direkt neben dem Terminalgelände errichtete Service-Center der BTS Kombiwaggon, einer Tochtergesellschaft der Bahn. Hier werden dem Kunden in Ergänzung zum Umschlaggeschäft alle Serviceleistungen rund um die Ladeeinheit angeboten.

In einer Bauzeit von nur 11 Monaten wurde die Anlage termingerecht fertig gestellt. Die beiden Hochleistungskräne haben inzwischen die Arbeit aufgenommen und können bis zu 40 Ladeeinheiten pro Stunde verladen. Ein Kran kann bis zu 41 Tonnen heben. Auf einer Breite von 39,80 Meter überspannen die beiden Kräne die Ladespur für Lkw, vier 700 Meter lange Umschlaggleise sowie drei Abstellspuren für Ladeeinheiten. Nur rund 12 Minuten benötigt ein Lkw, um in das Terminal ein- und auszufahren und die Sendung zu verladen. „Mit dem leistungsfähigen neuen Terminal Ulm-Dornstadt schaffen wir die Voraussetzungen, um Mehrverkehre für die Schiene zu gewinnen“, betonte Wolfgang Müller, Leiter der für das Projekt verantwortlichen Geschäftseinheit Zugbildungs- und -behandlungsanlagen der DB Netz AG. "Wir können heute mit einer Kapazität von rund 400 Einheiten pro Tag deutlich mehr umschlagen als in der alten Anlage in Neu-Ulm. Mit der direkten Schienenanbindung an die Hauptstrecke Stuttgart - Ulm sind wir attraktiver und schneller geworden. Für die Zukunft sind wir gut gerüstet. Bei steigender Nachfrage sind wir in der Lage, durch die Montage eines dritten Kranes die Kapazität der Anlage auf 600 Ladeeinheiten pro Tag zu erhöhen."

Besonders erfreulich ist die Zwischenbilanz der ersten Wochen. Deutliche Steigerungen im zweistelligen Bereich unterstreichen die Bedeutung der Anlage. Als wesentliches Standbein der Anlage werden im Albatrossystem des Operateurs Transfracht International direkte Verbindungen zu den deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven sowie Umsteigeverkehre über Mannheim nach Rotterdam angeboten. Für das nächste Jahr ist eine Erweiterung des Schienenangebotes in Planung. Neben Skandinavienverkehren des Operateurs Kombiverkehr wird eine direkte Verbindung zum Hafen Rotterdam geplant.

Letzte Etappe der ESTW-Umstellung in Frankfurt

(26.11.) FRANFKURT/Main - Am Samstag nach Mitternacht hat die letzte Inbetriebnahmephase des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) im Hauptbahnhof Frankfurt begonnen. Die S-Bahn von Bad Soden nach Darmstadt war um 1 Uhr 17 der letzte Zug, die aus dem alten Stellwerksgebäude vor der Bahnhofshalle zwischen Gleis 9 und 10 heraus gesteuert wurde. Bereits 19 von 24 Gleisen im Frankfurter Hauptbahnhof werden seit letztem Sonntag digital durch das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) angesteuert. Nach 48 Jahren wird das einst modernste und größte Stellwerk Europas außer Betrieb genommen. Das Gebäude bleibt bestehen und wird als Technikgebäude weiter genutzt. Die Stellwerkstechnik von 1957 wird jedoch demontiert und nach Wuppertal gebracht. Dort im DB-Netz-Signalwerk Wuppertal werden die einzelnen Bestandteile instand gesetzt, überprüft und als Ersatzteile in baugleichen Stellwerken wieder eingesetzt.

Seit 1957 wurden schätzungsweise 20 Millionen Zugfahrten und fünfmal so viele Rangierfahrten aus dem Kommandoturm gesteuert. Anfang des Monats begann der Generationswechsel am Frankfurter Hauptbahnhof. Mit jedem Wochenende übernahm das neue ESTW die Steuerung von mehr Gleisen - erst fünf, dann sechs, dann acht. Wie an den vorangegangenen drei, werden auch am letzten Wochenende 120 Personen in vier Schichten im Einsatz sein, um die verblie­benen Gleise 19 bis 24 an die digitale Steuertechnik anzuschließen. In nur 36 Stunden wurden etwa 100 alte Signale abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst werden. In den frühen Morgenstunden des Sonntags finden dann bereits die ersten Testfahrten in dem neu umgestellten Bereich statt. Ab Sonntagmittag wird dann der ganze Bahnhofsbereich digital gesteuert dem normalen Zugverkehr wieder zur Verfügung stehen. Damit enden auch die technische Zweiteilung und die daraus resultieren­den Einschränkungen im Zugverkehr der vergangenen Wochen.

Obwohl die digitale Technik ab Sonntag voll verfügbar ist, gibt es noch bis zum Fahrplanwechsel Einschränkungen im Regionalverkehr. Die RegionalBahnen (RB) aus Glauburg-Stockheim enden und beginnen wie bereits in der vergangenen Woche in Frankfurt West. Die RB aus Dieburg enden und beginnen ebenfalls noch in Neu Isenburg. An allen Ersatzhalten besteht Anschluss Richtung Frankfurt Hauptbahnhof mit der S-Bahn. Lediglich die Reisenden im RegionalExpress von Würzburg müssen bereits in Hanau auf die S-Bahn umsteigen, da ihr Zug bis Freitag in Offenbach Hauptbahnhof endet, wo kein S-Bahn-Abschluss gegeben ist. Alle S-Bahnen, die über die Hauptwache und Frankfurt Hbf (tief) fahren, sind von den Fahrplanänderungen nicht betrof­fen. Da auch noch vereinzelte RE-Züge, empfiehlt die Bahn in jedem Fall, den persönlichen Reiseweg zu der beabsichtigten Reisezeit  zu überprüfen. Die Fahrplanänderungen sind bereits seit dem 1. August in allen Auskunfts­systemen der Bahn enthalten. Für Fahrgäste, die ihre Zugreise ab August geplant haben, ändert sich die Reiseplanung also nicht.

Seit Ende 2001 arbeitet die Bahn an dem neuen Elektronischen Stellwerk (ESTW) für den Hauptbahnhof Frankfurt/Main. In dieser Zeit wurden im Gleisfeld vor den Bahnhofshallen und auf den Bahnsteigen 310 Kilometer Kabel verlegt, 254 Signale montiert, 350 Weichen angepasst und 11,5 Kilometer Kabelkanäle aus Beton errichtet. Damit der Zugverkehr - im Frankfurter Hauptbahnhof sind dies täglich 1.100 Züge - möglichst ungehindert fahren konnte, durfte meistens nur nachts gearbeitet werden - in der Zugpause, dann wenn keine Züge den Hauptbahnhof anfahren oder verlassen.

Eigentlich läuft das ESTW seit Jahresbeginn, denn alle neuen Signale waren bereits angeschlossen und leuchteten. Damit sie die Zugführer nicht irritieren konnten, waren sie jedoch abgedeckt und mit großen weißen Holzkreuzen gekennzeichnet. Ein 250.000 Euro teurer Weichensimulator überprüfte die Weichen in allen möglichen Kombinationsmöglichkeiten auf ihre Funktionsfähigkeit. Unter den Kapuzenabdeckungen der Stelen auf dem Bahnsteig befanden sich die Zugabfertigungsanlagen. An diesen Bediensäulen wird der Abfahrauftrag für Züge ausgelöst. Neu ist an 13 Gleisen eine dritte Säule, 275 Meter vom Querbahnsteig entfernt, die zusammen mit ebenfalls neuer Signaltechnik, die Abfertigung von zusammen gekuppelten ICE-Halbzügen ermöglichen kann. Jetzt können erstmals zwei ICE-Halbzüge im Hauptbahnhof aneinander gekuppelt werden und zusammen weiter fahren. Die Investitionen von 132 Millionen Euro in das neue ESTW bringen sowohl dem Nah- als auch dem Fernverkehr viele Vorteile. Durch die Erhöhung der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit im Frankfurter Hauptbahnhof von 30 auf 60 km/h und eine höhere Kapazität bei der Zugabfertigung steigt die gesamte Leistungsfähigkeit des Schienenver­kehrs in der Rhein-Main-Region und wird auch positive Auswirkungen auf den bundesweiten Zugverkehr haben.

Die größten Verlierer - Mittelkürzungen pro Land

(26.11.) BERLIN - Angesichts der diskutierten Kürzungen im Nahverkehr veröffentlicht die Allianz pro Schiene eine Liste mit den geplanten Einsparungen pro Bundesland. Die größten Verlierer sind demnach die drei großen Flächenländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen mit zusammen 435,60 Mio. Euro an jährlichen Mittelkürzungen. "Wenn diese Pläne umgesetzt werden, fallen wir auf das Angebotsniveau vor der Bahnreform zurück", kommentiert Karl-Peter Naumann, stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene und Pro Bahn-Vorsitzender, die aktuellen Sparüberlegungen der Bundesregierung, die Regionalisierungsmittel in den kommenden Jahren schrittweise um 15 Prozent zu kürzen.

"Die erhofften Effizienzgewinne im Nahverkehr werden nicht ausreichen, um Angebotskürzungen zu vermeiden. Wie man so den Fahrgastansturm bei der Fußball-Weltmeisterschaft bewältigen will, ist mir schleierhaft", so Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene. "Die in den letzten Jahren erzielten Effizienzgewinne wurden bereits großteils dazu genutzt, um mehr Angebot und mehr Qualität auf die Schiene zu bringen", so Hansen weiter. Außerdem deuten alle Indikatoren, wie steigende Benzinpreise, auf eine weiter steigende Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln. "Die vorhandenen Effizienzpotenziale müssen deshalb für weitere Angebotsausweitungen genutzt werden und nicht für Kürzungen", so Karl-Peter Naumann. Das sehen auch die Bahnbetreiber so. Hans Leister, Geschäftsführer der Connex Verkehr GmbH und Fördermitglied der Allianz pro Schiene: "Für mehr Fahrgäste bei steigender Effizienz brauchen wir mindestens die gleichen Mittel".

Regionalisierungsmittel: Auswirkungen der Kürzungen nach Bundesländern (Angaben in Mio. Euro gerundet):

Bundesland Anteil 2005 Anteil zukünftig (- 15%) Verlust absolut
Nordrhein-Westfalen 1.111,11 944,44 166,67
Bayern 1056,39 897,93 158,46
Baden-Württemberg 736,45 625,98 110,47
Niedersachsen 606,04 515,13 90,91
Hessen 522,86 444,43 78,43
Sachsen 505,18 429,40 75,78
Brandenburg 402,84 342,41 60,43
Berlin 384,91 327,17 57,74
Rheinland-Pfalz 369,76 314,30 55,46
Sachsen-Anhalt 354,60 301,41 53,19
Thüringen 281,47 239,25 42,22
Mecklenburg-Vorpommern 234,25 199,11 35,14
Schleswig-Holstein 219,26 186,37 32,89
Hamburg 136,37 115,91 20,46
Saarland 93,04 79,08 13,96
Bremen 38,58 32,79 5,79

München: Verschrottung der alten S-Bahn-Züge abgeschlossen

(26.11.) MÜNCHEN -Jahrzehntelang bestimmten sie das Bild Münchens und der Region: Die S-Bahn-Züge der Baureihe (BR) ET 420. Mit 120 Fahrzeugen startete die S-Bahn München im Jahre 1972. Die neuen S-Bahn-Züge lösten damals die älteren Vorortzüge ab. Dies war für damalige Verhältnisse ein deutlicher Komfortsprung. Begeistert hatten die Münchner das neue Fahrzeug begrüßt. Für die vielen internationalen Gäste, die 1972 die Olympischen Spiele besuchten, war die S-Bahn München mit diesen neuen Zügen gut vorbereitet. Verkehrsexperten aus der ganzen Welt kamen in der Folgezeit nach München und informierten sich über das neue S-Bahn-System und den ET 420. Der Fahrzeugbedarf hat sich auf Grund der Netzausweitung und der höheren Taktdichte in den letzten drei Jahrzehnten um 91 Stück erhöht. Zuletzt standen somit 211 S-Bahn-Züge für den Betrieb zur Verfügung. Nach über 30 Jahren und einer Kilometerleistung von rund 800 Erdumrundungen hatten diese Fahrzeuge ihr Soll mehr als erfüllt.

Nun sind sie komplett von den Schienen rund um München verschwunden. Die letzten drei Züge wurden vor wenigen Tagen von München nach Trier geschleppt. Dieser Zugverband mit den ET 420141, 420178 und 420188 von einer E-Lok gezogen. Im München wird weiterhin Deutschlands erster S-Bahn-Zug der BR ET 420, der ET 420 001, zu sehen sein. Er wurde zum 30-jährigen Jubiläum von der S-Bahn München komplett überholt und erhielt eine Fahrberechtigung bis 2010. Dieses Fahrzeug wird ausschließlich bei Sonderfahrten eingesetzt. Als weiteres wichtiges Zeitdokument wird der so genannte A-Teil des ET 420 002 in München erhalten bleiben. Im neuen Verkehrszentrum des Deutschen Museums wird dieser Zugteil ab Herbst 2006 ausgestellt. Von den 211 Fahrzeugen wurden 15 im Frühjahr 2003 nach Stockholm verkauft. Dreizehn Züge der beiden letzten Bauserien fahren heute noch in Stuttgart und zehn Züge unterstützen den Nahverkehr im Rhein-Ruhr-Gebiet. Die fachgerechte Zerlegung und Verschrottung aller anderen Fahrzeuge erfolgte bei Spezialfirmen in Rockensußra (Thüringen), Baar-Ebenhausen (Oberbayern), Trier (Rheinland-Pfalz) und München (erste Probezerlegung).

DB eröffnet erstes DB Mobility Center

(25.11.) FRANKFURT/Main - Die DB eröffnet in Frankfurt am Main das bundesweit erste DB Mobility Center. Ab dem kommenden Samstag werden hier das komplette Bahnsortiment, die Produktpalette von Ameropa, Angebote von DB Carsharing und dem DB-Fahrradmietsystem Call a Bike sowie Produkte des Bahnshops verkauft. Die Kunden erhalten zudem auf Wunsch eine umfassende Mobilitätsberatung. Die Bahn plant bei einem erfolgreichen Start die Eröffnung weiterer DB Mobility Center, unter anderem in Berlin. Mit dem DB Mobility Center sollen nach den Worten von DB-Chef Hartmut Mehdorn vor allem die Menschen erreicht werden, die bisher nicht Bahn fahren. "Wir sprechen sie direkt in ihrem Stadtgebiet an und beraten sie umfassend. Wir präsentieren uns damit als der Mobilitätsanbieter in Deutschland und gewinnen neue Kunden für die Bahn", erklärte Mehdorn am Donnerstag.

Mit der Eröffnung des DB Mobility Centers ergänzt und stärkt die Bahn ihre bestehenden Vertriebswege. Das Vertriebsnetz von Verkaufsstellen mit persönlicher Bedienung der Bahn wird ausgebaut und die Marktpräsenz verstärkt. "Wir wählen bewusst Standorte, in deren Nähe die Menschen heute weder ein ReiseZentrum noch eine DB-Agentur vorfinden", so Mehdorn weiter. "Damit stärken wir die Präsenz der Bahn in der Fläche und bieten den Kunden ein Mobilitätsangebot direkt vor ihrer Haustür." Das neue Center liegt in Frankfurt an der Stadtteil-Einkaufsmeile Berger Straße.

Die ersten "Mobility Center", die jeweils in so genannten Kiezlagen angesiedelt seien und ausdrücklich nicht mit herkömmlichen Reisebüros mit DB-Vertrieb konkurrieren sollen, seien als Test gedacht, sagte Marketing-Chef Klein-Bölting. Dafür investiere der Konzern einen "einstelligen Millionenbetrag". Wenn man feststelle, dass sie kaum genutzt würden, müssten sie womöglich nach zwei Jahren wieder geschlossen werden. Wenn sie sich bewährten, sollten weitere solcher Center eröffnet werden, vermutlich aber nur in größeren Städten. Darüber hinaus bereite die Bahn auch die Eröffnung kleiner Verkaufsstellen in Top-Einkaufslagen vor.

Widerstand gegen Einschnitte beim Nahverkehr wächst

(25.11.) BERLIN - Die von der großen Koalition geplanten Kürzungen von 3,1 Milliarden Euro in der Zeit von 2006 bis 2009 beim öffentlichen Nahverkehr stoßen auf immer mehr Widerstand. Solche Kürzungsvorhaben "sind abwegig", erklärte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer. Im Koalitionsvertrag heiße es: "Wir werden auch weiterhin den ÖPNV mit einem ausreichenden Finanzierungsbeitrag auf hohem Niveau fördern." Damit stünden die Kürzungen der Nahverkehrsmittel in Widerspruch zum Koalitionsvertrag, so Beckmeyer. Auch das Bundesverkehrsministerium äußerte sich bisher zurückhaltend.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) kündigte in der "Süddeutschen Zeitung" "erbitterten Widerstand" gegen die Sparpläne an. "Wir werden unseren Rheinland-Pfalz-Takt nicht kaputt schießen lassen." Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann (CDU) erklärte, die Sparpläne seien eines von mehreren Vorhaben im Koalitionsvertrag, die "kritisch diskutiert" werden müssten. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) erwartet ein Gespräch mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Eine Kürzung "allein zu Lasten der Länder ist nicht akzeptabel", sagte er der "Berliner Zeitung". Bayerns Verkehrsstaatssekretär Hans Spitzner (CSU) erklärte, gerade Flächenländer seien zur Bedienung der Zentren wie der Landgebiete auf den Schienenverkehr angewiesen und brauchten die Mittel für die Bestellung.

Der Vorsitzende des Schienenbündnisses Allianz pro Schiene, Dirk Flege, warnte am Donnerstag noch einmal vor der Kürzung der Regionalisierungsmittel. Bei einem Kahlschlag sei zu befürchten, "dass die Länder bereits in drei Jahren jeden fünften Nahverkehrszug abbestellen müssen". Flege: "Noch nie sind in Deutschland so viele Menschen Bahn gefahren wie zur Zeit, die Benzinpreise steigen, die Regierung will weg vom Öl, gleichzeitig soll das Angebot im Öffentlichen Nahverkehr ausgedünnt oder bestenfalls konstant gehalten werden - das passt nicht zusammen". Notwendig sei eine massive Angebotsausweitung im Öffentlichen Nahverkehr. Von 1997-2004 ist die Zahl der Fahrgäste im Schienenpersonennahverkehr um 25 Prozent gestiegen und die Mittelzuweisung des Bundes um 10 Prozent. Das bedeutet, die Zahl der Fahrgäste ist mehr als doppelt so schnell gestiegen wie die Mittelzuweisung.

DB-Chef Hartmut Mehdorn sprach sich in Frankfurt am Main gegen Kürzungen der Nahverkehrszuschüsse aus. Seiner Ansicht nach sollte gerade in Zeiten steigender Energiepreise der Nahverkehr unterstützt werden. Da er die Bahn auch in der „"Verpflichtung den Kunden gegenüber" sehe, werde er bei den Gesprächen mit Finanzminister Peer Steinbrück und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee notfalls auch "ein bisschen militant" auftreten. Trotzdem werde man die Kürzungen vielleicht nicht verhindern können.

Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt am Stromnetz

(25.11.) NÜRNBERG - Am Donnerstag ist die Neubaustrecke Nürnberg – Ingolstadt ans Stromnetz gegangen. Die Oberleitungen wurden eingeschaltet und stehen seitdem unter einer Starkstromspannung von 15.000 Volt. Außerdem wird am Sonntag,  27. November 2005, die Neubaustrecke an das Elektronische Stellwerk (ESTW) in Fischbach und an die ausgelagerten ESTW-Rechner angebunden. Damit werden zwei weitere große Schritte in Richtung Inbetriebnahme der neuen Bahnstrecke vollzogen. Der Bahnstrom wird in 110 kV-Fernleitungen zu so genannten Unterwerken bei Hilpoltstein-Mörlach und Denkendorf transportiert. In den Unterwerken findet eine Umspannung auf 15 kV statt. Nach der Umwandlung wird der Strom in die Oberleitung entlang der Neubaustrecke gespeist.

Für die Steuerung des Zugverkehrs auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke wird modernste Leit- und Sicherungstechnik eingesetzt. Hierfür wurde das ESTW in Fischbach bereits im Februar 2005 hochgerüstet. Jetzt wird die Neubaustrecke mit ihren ausgelagerten ESTW-Rechnern in Allersberg, Lohen und Kinding zugeschaltet. Hierfür wird eine neue Software installiert. Das Stellwerk wird von der Betriebszentrale in München aus bedient. Die ausgelagerten Rechner in Allersberg, Lohen und Kinding sind erforderlich, um den insgesamt 77 km langen Stellbereich in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Dadurch wird beispielsweise im Störungsfall eine flexible Disposition des Zugverkehrs gewährleistet.

Nach der Inbetriebnahme von Oberleitung und ESTW werden bis zum 30. November Streckenkundefahrten mit niedrigeren Geschwindigkeiten durchgeführt. Ab dem 1. Dezember verkehrt dann mehrmals täglich ein besonderer ICE-Messzug. Dieser Zug wird auf der Neubaustrecke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 330 km/h unterwegs sein wird. Im Rahmen dieser so genannten "Hochtastfahrten" finden umfangreiche Tests auf der Neubaustrecke statt. Die Geschwindigkeiten bei diesen Tests liegen um zehn Prozent höher als die zukünftig im Regelbetrieb vorgesehene Maximalgeschwindigkeit von 300 km/h. In diesem Zusammenhang warnte die DB noch einmal vor dem unbefugten Betreten des Gleisbereiches.

Bahnhofsumbau in Achim hat begonnen

(25.11.) HANNOVER - Der Umbau des Bahnhofs Achim hat begonnen. Bis Mitte 2006 wird die DB den Bahnhof in Achim modernisieren und behindertengerecht ausstatten. Die Bahnsteige werden künftig 210 Meter lang sein und eine einheitliche Höhe von 76 Zentimetern aufweisen. Damit wird ein niveaugleicher Einstieg in moderne Nahverkehrszüge möglich. Ein Blindenleitstreifen im Bahnsteigbelag gestattet auch Sehbehinderten eine sichere Orientierung. Vor allem mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, aber auch Fahrgäste mit Fahrrädern und Kinderwagen werden die beiden Aufzüge zu schätzen wissen, die einen barrierefreien Zugang zum Mittelbahnsteig ermöglichen. Neu gestaltet werden auch die Beleuchtung, das Wegeleitsystem, die Lautsprecheranlage und das Bahnsteigmobiliar. Die Bahnsteigdächer auf dem Haus- und Mittelbahnsteig werden in modernem Design neu gebaut. Die Kosten von knapp 4 Millionen Euro werden aus dem gemeinsamen Programm „Niedersachsen ist am Zug!“ von Land Niedersachsen und DB finanziert. Während der Umbauarbeiten läuft der Zugverkehr weiter. Die Bahn wird Beeinträchtigungen für ihre Kunden während der Bauarbeiten so gering wie möglich halten.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig erneuert die Deutsche Bahn AG insgesamt 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Davon werden 32 Stationen - darunter Achim - umfassend modernisiert, um- oder neu gebaut. Insgesamt werden bis zum Jahr 2007 fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnstationen investiert.

Weitere Etappe im Planfeststellungsverfahren für die zweite Stammstrecke München

(25.11.) MÜNCHEN -  Als letzter Abschnitt des Planfeststellungsverfahrens zum zweiten S-Bahn-Tunnel werden im Stadtmuseum vom 9. Januar bis 9. Februar 2006 die Planunterlagen für den Streckenabschnitt Laim – Justizpalast ausgelegt. Dieser so genannte Planfeststellungsabschnitt 1 beinhaltet u. a. die S-Bahn-Station Laim und die neue Tunnelstation Hauptbahnhof. Jeder Betroffene kann Einwendungen zu diesem Abschnitt schriftlich bei der Regierung von Oberbayern einreichen. Nach Ablauf der Einspruchsfrist und der Bearbeitung der Einwendungen werden Erörterungstermine stattfinden. Dabei nimmt der Vorhabenträger Stellung zu den Einsprüchen. Auch der erste Erörterungstermin wurde bereits festgelegt. Für den Planfeststellungsabschnitt 2, der vom Justizpalast bis zum Ostufer der Isar reicht, können die Einwendungen vom 9. Januar bis zum 20. Januar 2006 nochmals vorgetragen werden. Die Einladungen zu den Erörterungsterminen werden von der Regierung von Oberbayern rechtzeitig versandt, da zu diesem Termin nur die Betroffenen eingeladen werden, die Einsprüche vorgebracht haben.

DB erwartet 2005 deutlich höheren Gewinn

(24.11.) BERLIN - Die DB wird nach den Worten von DB-Chef Hartmut Mehdorn ihren Gewinn in diesem Jahr mehr als verdoppeln. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Im Jahr 2004 hatte die Bahn ein Betriebsergebnis nach Zinsen von 253 Millionen Euro erwirtschaftet und hat für das laufende Jahr bisher ein Gewinnziel von 420 Millionen Euro ausgegeben, dass bei der angekündigten Verdopplung auf ca. 500 Millionen Euro deutlich übertroffen würde. Wie der Bahnchef weiter sagte, werde der seit Jahren krisengeschüttelte Fernverkehr bereits Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres wieder die Gewinnschwelle erreichen. Bisher war dies frühestens für 2007 geplant. Der Fernverkehr verzeichnet seit einiger Zeit deutliche Passagierzuwächse, wobei der Bahn auch die hohen Benzinpreise helfen. Bis Ende September fuhren nach Unternehmensangaben 700000 Reisende mehr mit ICE und Intercity als in den ersten neun Monaten 2004. Die Sitzauslastung stieg den Angaben zufolge um 1,4 Punkte auf 42,5 Prozent, die Summe aller gefahrenen "Personenkilometer" in Fernzügen sogar um 4,8 Prozent. Es seien neue Kunden gewonnen worden, und die Kunden seien längere Strecken gefahren, hieß es. Schon im ersten Halbjahr dieses Jahres hatte die Sparte beim Umsatz um fast neun Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zugelegt.

"WELT": Gutachten bezieht keine klare Position zur Netztrennung

(24.11.) BERLIN - Das von der Politik in Auftrag gegebene Gutachten über die Zukunft der DB spricht sich nach einem Bericht der Zeitung "Die WELT" weder klar für die Herauslösung des Netzes noch für den Erhalt des Staatskonzerns in seiner jetzigen Form aus. Unter Berufung auf bahnnahe Kreise hieß es, die Expertise favorisiere auf einigen Feldern das so genannte Eigentumsmodell, auf anderen sehe es den Erhalt des integrierten Bahnkonzerns als vorteilhafter an. Unter wettbewerbspolitischen Aspekten gebe es eine leichte Präferenz für eine strikte Trennung von Netz und dessen Betrieb. So könne am besten einer eventuellen Diskriminierung von Konkurrenten der DB entgegengesteuert werden. Auch unter verkehrspolitischen Gesichtspunkten sei diese Variante überzeugend: Eine staatliche Eigentumsgesellschaft mit weitreichenden Kompetenzen ("Gestaltungsmodell") fördere am Besten, dass mehr Verkehr auf die Schiene komme.

In Bezug auf die Kapitalmarktfähigkeit der DB plädieren die Gutachter nach "WELT"-Informationen jedoch für den Erhalt des Staatskonzerns in seinen jetzigen Strukturen. Als integriertes Unternehmen verspreche die Bahn bei einem Börsengang innerhalb der nächsten Jahre die höchsten Einnahmen. Bei den langfristigen Auswirkungen auf den Bundeshaushalt wägen die Experten laut "WELT" ab. Das integrierte Modell sei vorteilhaft, weil die Synergieeffekte zwischen Netz und Fahrbetrieb größer ausfielen als bei einer Ausgliederung. Auf der anderen Seite sei zu berücksichtigen, dass ein neutral aufgestelltes Netz mehr Vermarktungstungspotential habe und zu höheren Einnahmen führe. Der Bundestag hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, um eine fundierte Einschätzung darüber zu bekommen, in welcher Form die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren an die Börse gehen soll.

Kritik an geplanten Mittelkürzungen

(24.11.) BERLIN - Die von der großen Koalition geplanten Kürzungen der Bundeszuschüsse für den Nahverkehr um 2,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2009 sind bei Verkehrsunternehmen und Gewerkschaften auf heftige Kritik gestoßen. "Hier drohen nicht nur höhere Fahrpreise für die Berufspendler, sondern gleichzeitig eine massive Verschlechterung des Angebots auf der Schiene", so Dirk Flege, Geschäftsführer des Schienenbündnisses Allianz pro Schiene. Diese Mittelkürzungen gefährdeten die Erfolgsgeschichte im Schienennahverkehr mit starken Fahrgastzuwächsen. "Schienennahverkehr ist Daseinsfürsorge und keine Subvention. Einige Politiker haben das leider noch nicht verinnerlicht", so Flege weiter.

Nach bisherigen Plänen sollen die Zuschüsse schon 2006 um 5 Prozent gekürzt werden, was eine Reduzierung um 350 Millionen Euro bedeutet. Im Jahr 2007 sollen es 500 Millionen Euro weniger sein. Bis zum Jahr 2009 sollen die Bundesmittel um 10 Prozent gekürzt werden. Insgesamt würde sich die Einsparsumme dann auf rund 2,15 Milliarden Euro belaufen, bestätigte Unions-Haushaltsexperte Steffen Kampeter (CDU). Der Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, betonte, sollten die Kürzungen in dieser Dimension eintreten, seien gut 6.000 Stellen im SPNV gefährdet. Es müsse befürchtet werden, dass rund 100 Millionen Zugkilometer abbestellt würden. Dies sei „ein Sechstel“ des gesamten Zugangebots im Nahverkehr. "Mit sinnvollem Sparen hat das nichts zu tun." Damit würden nicht nur Arbeitsplätze geopfert, es würden zudem vor allem Pendler in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Hansen appellierte an die Bundesländer, diesen Vorschlägen der Großen Koalition im Bundesrat eine "klare Absage" zu erteilen. Der Gewerkschaftsvorsitzende schloss auch "Aktionen der Transnet und der Beschäftigten" nicht aus. Der Vorstand der Gewerkschaft werde noch am Mittwoch über Maßnahmen beraten.

Mit den Regionalisierungsmitteln bestellen die Länder Nahverkehr bei Bahn- und Busunternehmen. Größter Anbieter ist die DB, die sich am Mittwoch zurückhaltend äußerte. „Wir haben die Sorge, dass Kürzungen zu Lasten der Kunden gehen könnten“, sagte ein Sprecher. Es bleibe aber abzuwarten, wie Mittelkürzungen von denen umgesetzt würden, die das jeweilige Zugangebot in Ländern bestellen. Falls am Ende Fahrpreise angehoben werden müssten, könnte der Trend zu einem Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zum Stehen kommen.

Neue mobile Datenterminals für die DB

(24.11.) NORDERSTEDT - Der mobile Ticketverkauf in den Zügen der DB wird ab Mitte 2006 mit dem Datenterminal CASIO IT-3000 erfolgen. Die von der thüringischen Firma Systemtechnik GmbH gelieferten und mit entwickelten Geräte konnten sich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung gegen namhafte Wettbewerber durchsetzen. Die Systemtechnik GmbH, liefert ab März 2006 rund 12.000 mobile Datenterminals vom Typ IT-3000 an die DB. In enger Zusammenarbeit im Konsortium mit CASIO Europe GmbH und der Siemens VDO soll das neue Gerät den mobilen Ticketverkauf in den Zügen der Bahn sowie die Fahrkartenkontrolle im Fern- und Nahverkehr weiter optimieren und eine Erneuerung der vorherigen Gerätegeneration vorgenommen werden.

Das mobile Ticketverkaufsgerät ist eine Gemeinschaftsentwicklung der beiden Firmen Systemtechnik GmbH und CASIO. Um ein gesichertes Lesen von Chipkarten und die Zahlung der Kunden per Chip- oder Kreditkarte möglich zu machen, wurde das Terminal Casio IT-3000 um die SmartCard-Technologie der Systemtechnik GmbH ergänzt. Das CASIO IT-3000 wiegt knapp 800 Gramm, ist mit einem RAM von 128 MB, einem Massenspeicher von zurzeit 2 GB und einem transflektivem TFT-Farbdisplay ausgestattet (240x320 Pixel), so dass auch unter direkter Sonneneinstrahlung das Schriftbild gut zu erkennen ist. Zusätzlich verfügt es über eine Tastatur für Zahleneingaben. Der Standardakku hält problemlos über eine Laufzeit von acht bis neun Arbeitsschichten und ist innerhalb von nur drei Stunden wieder aufgeladen.

Bahngewerkschaft Transnet ruft Europäischen Gerichtshof an

(24.11.) BERLIN - Im zwölf Jahre währenden Streit um die Altersversorgung ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn ruft die Bahngewerkschaft Transnet jetzt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Klagen von Betroffenen nicht zur Entscheidung angenommen. Die Richter waren der Auffassung, dass die Grundrechte der ehemaligen Reichsbahner nicht durch die Entscheidungen der Vorinstanzen verletzt wurden. Transnet sei aber nach wie vor der Auffassung, dass den ehemaligen Reichsbahnern diese Zusatzversorgung zustehe, betonte die Gewerkschaft. Daran ändere auch die Entscheidung aus Karlsruhe nichts. Deshalb müsse der nächste Rechtsschritt gegangen werden. Der Streit um die Zusatzversorgung schwelt nach Transnet-Angaben schon seit 1993. Die damalige Bundesregierung hatte den Reichsbahnern einen Anspruch auf deren Zusatzversorgung aberkannt.

DB startet neue Imagekampagne in TV und Print

(24.11.) BERLIN - Mit einer neuen Unternehmenskampagne unterstreicht die Deutsche Bahn AG ihre führende Position als internationaler Mobilitäts- und Logistikdienstleister. Im Mittelpunkt der Imagekampagne stehen TV-Spots und Anzeigenmotive, die das gesamte Leistungsspektrum der Bahn präsentieren: Mobility, Networks, Logistics. "Am Beispiel der Fußballweltmeisterschaft zeigen wir, was der Bahn-Konzern alles kann", sagt Frank Schübel, Leiter der Konzernmarkenführung bei der DB AG. Die Bahn, die nationaler Förderer FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006  ist, trägt sowohl im Personenverkehr wie auch mit umfangreichen Logistik-Leistungen zum erfolgreichen Gelingen dieses sportlichen Höhe­punkts bei. In den TV-Spots präsentiert sich die Bahn als perfekt eingespieltes Team im Personenverkehr sowie bei Logistik und Infrastruktur. So wird gezeigt, wie die Ausrüstung verschiedener Nationalteams mit dem Tochter­unternehmen Schenker ins Mannschaftsquartier der Spieler kommt, oder wie die mehr als 100.000 Einzelteile, aus denen der Fußball Globus FIFA WM 2006  besteht, in die Austragungsstädte kommen.

Die Kampagne, die von der Agentur Ogilvy&Mather entwickelt wurde, zeigt, dass die Bahn als einer der weltgrößten Transportkonzerne nicht nur aus dem Personenverkehr besteht, sondern vielfältige Leistungen erbringt, die nicht jeder von diesem Unternehmen erwartet. Die Spots werden ab sofort auf vielen verschiedenen TV-Sendern ausgestrahlt. Für die Anzeigenmotive wurden überregionale Tageszeitungen, Publikums- und Businesstitel aus­gewählt.

Noch kein Urteil im Rechtsstreit zwischen Bahn und Architekt

(23.11.) BERLIN - Im Streit um die Flachdecken in den unteren Ebenen des neuen Berliner Hauptbahnhofs zwischen dem Architekten Meinhard von Gerkan und der DB hat die 16. Zivilkammer des Berliner Landgerichtes am Dienstag den Beteiligten lediglich Auflagen erteilt, jedoch kein Urteil gefällt. In dem Rechtsstreit verlangen die Architekten von der Deutschen Bahn AG, dass in den Untergeschossen des von ihnen geplanten Bauwerks "Neuer Lehrter Hauptbahnhof Berlin" keine Flachdecken nach den Entwürfen eines anderen Architekten eingebaut werden. Sie sind der Auffassung, dass dadurch das Bauwerk entstellt werde. Die Deutsche Bahn lehnt den Einbau der Gewölbedecke wegen der nach ihrem Vortrag entstehenden Kosten ab.

Wie es in einer Pressemitteilung des Landgerichts hieß, war für den Beschluss der Kammer die Überlegung ausschlaggebend, dass durch das Urhebergesetz der Entwurf des gesamten Bahnhofsgebäudes geschützt ist. Der Kläger soll weitere Tatsachen vortragen, aus denen sich ergibt, dass durch den Einbau der Flachdecke dieses Gesamtkunstwerk entstellt wird. Für den Fall, dass danach von einer Entstellung auszugehen ist, sieht die Kammer die Planung der Gewölbedecke als genehmigt an. Anschließend sind die einander gegenüberstehenden Interessen sowie die wirtschaftlichen Belange abzuwägen. Zu diesem Zweck soll die DB die Kostenangebote für die Gewölbedecke vorgelegen. Nach Erledigung der Auflagen wird ein weiterer Verhandlungstermin angesetzt. Ein konkretes Datum steht noch nicht fest.

Kürzung der Mittel für den Nahverkehr?

(23.11.) BERLIN - Die neue Bundesregierung will nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" offenbar bereits ab kommenden Jahr die jährlichen Mittel für die Förderung des Nahverkehrs um fünf Prozent verringern. Unter Berufung auf Verkehrspolitiker der Großen Koalition hieß es weiter, im Jahr 2009 würden die Länder sogar zehn Prozent weniger erhalten. Derzeit erhalten die Länder vom Bund knapp sieben Milliarden Euro jährlich für die Förderung eines flächendeckenden Nahverkehrs aus. Werden die Fördergelder verringert, müssen die Länder entweder selbst einen höheren Beitrag leisten, das Angebot einschränken oder die Preise erhöhen.

Europäische Bahnchefs vereinbaren Ausbau der Rhein-Schiene für internationalen Güterverkehr

(23.11.) BERLIN - In einer konzertierten Aktion haben sich am Montag in Brüssel Vertreter der großen Eisenbahnverkehrsunternehmen, der Industrie sowie EU-Parlamentarier dafür ausgesprochen, den wichtigsten europäischen Güterverkehrskorridor Rotterdam - Köln - Basel - Mailand - Genua schnell zu realisieren und mit ETCS, dem europäischen Leit- und Sicher­heitssystem, auszurüsten. Ziel ist es, die notwendigen Kapazitäten auf dieser zentralen Europa-Magistrale zu schaffen, um den erwarteten jährlichen Zuwachs von bis zu sieben Prozent effizient bedienen zu können. Dieses Ziel wird auch von dem europäischen Koordinator für TEN/ERTMS unterstützt, der von der EU-Kommsion eingesetzt ist. "Die Finanzmittel sind knapp", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Montag in Brüssel, "es muss intelligent investiert werden, damit der Güterverkehr im Wettbewerb bestehen kann. Deshalb begrüßen wir, dass die Politik jene Ausbauprojekte priorisiert, die verkehrlich am wichtigsten sind. Den größten Nutzen erzielen die Bahnen auf dem zentralen europäischen Güterverkehrskorridor Rotterdam - Mailand - Genua. Marktanalysen bestätigen auf dieser Europa-Magistrale bis zum Jahr 2020 ein Transportwachstum von 50 Prozent auf dann 45 Millionen Tonnen. Hier kann der Schienenverkehr auch seine Umweltvorteile zum Nutzen der Gesellschaft voll ausspielen."

Aufgrund der großen Bedeutung der zentralen Verkehrsachse zwischen den nordeuropäischen Häfen und dem Mittelmeer wird die Bahn die Rheintalschiene zwischen Karlsruhe und Basel viergleisig ausbauen. Als Zulaufstrecke zu der neuen Alpentransversale (NEAT) mit Lötschberg- und dem Gotthardtunnel hat diese Aus- und Neubaustrecke eine heraus­ragende Funktion, um die verkehrlichen Kapazitäten zu erhöhen und die Reisezeiten zu verkürzen.

Unterschiedliche nationale Zugsicherungssysteme behindern heute den durchgehenden grenzüberschreitenden Verkehr massiv. Deshalb begrüßen die Bahnen generell die Initiative der Europäischen Kommission, die europaweite technische Harmonisierung der Zugleit- und Sicherungs­technologie ETCS auch im Güterverkehr voranzutreiben. Sie empfehlen aber die Konzentration auf Netzkorridore für die wichtigsten trans­europäischen Verkehrsströme, um einen europäischen ETCS-Flicken­teppich zu vermeiden, bei dem den großen Investitionen keinerlei operativer Nutzen gegenüberstehen würde. Die Bahn fordert die EU und die Bundesregierung auf, die Ergebnisse der Studie entschlossen und konzertiert umzusetzen und die allein in Deutschland dazu notwendigen Investitionsmittel von rund sechs Milliarden Euro bereitzustellen.

SBB: Das MMS-Handy wird zum Billettautomaten

(23.11.) BERN - Ab 1. Dezember 2005 werden in der Schweiz MMS-Handys mit dem so genannten MobileTicket zu Billettautomaten: Bahnreisende können sich nach einer vorgängigen Registrierung Bahntickets zwischen den vierzig wichtigsten Schweizer Bahnhöfen aufs Handy schicken lassen. Zum Start bieten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) auf diesem Weg 780 Verbindungen an. Ein mitgeschickter "2D-Barcode" dient dabei dem Zugpersonal der Kontrolle und schützt vor Missbrauch. Weil für diese Kontrolle ein Zugpersonalgerät (ZPG) der modernsten Generation nötig ist, können in einem ersten Schritt nur Tickets der SBB und der beiden Tochtergesellschaften Thurbo und Zentralbahn sowie der BLS bestellt werden.

Weltweit modernstes Rangierstellwerk in Betrieb

(23.11.) KÖLN - In der Zugbildungsanlage Köln-Gremberg hat am Dienstag mit der Inbetriebnahme des weltweit modernsten Stellwerks für Rangierbahnhöfe eine neue Ära bei der Bildung von Güterzügen begonnen. Hauptbestandteil der Modernisierung ist die Automatisierung der Zugbildung mittels Einsatz von maschinentechnischen Anlagen, nämlich Bremsen und Förderanlagen, die über ein Computersystem gesteuert werden. Im ersten Schritt wurde die Steuerung der Weichen und Signale erneuert. Dazu wurde in Köln-Gremberg die neueste Ablaufstellwerk-Generation installiert. Es handelt sich dabei um einen Prototypen aus deutscher Entwicklung. Die Montage dauerte 16 Monate und wurde unter dem „rollenden Rad“ durchgeführt. In wochenlangen Simulationen und Praxistests wurde die Funktion und Sicherheit nachgewiesen, so dass letzte Woche das Eisenbahn-Bundesamt die Zulassung für diesen Stellwerkstyp erteilte und heute die Umstellung auf das neue Stellwerk erfolgte. Nicht mehr Druckknöpfe und Hebel müssen bedient werden, sondern Monitor und Maus sind ab heute das Handwerkszeug der Mitarbeiter. Lichtschranken, Radargeräte und über 200 Sensoren wurden im Gleisfeld montiert. Sie liefern die Daten für den Rechner, der den Lauf der Wagen automatisch steuert und überwacht. Durch das neue Stellwerk sind die technischen Vorraussetzungen für die Ankopplung der neuen Bremstechnik erfüllt. Im nächsten Bauabschnitt werden 31 große und 232 kleinere Gleisbremsen, sowie 24 Förderanlagen angeschlossen. Das wird Mitte 2006 sein.

Im Anschluss daran werden zwei neue Rangierlokomotiven in Betrieb genommen, die vom Stellwerk aus per Funk fernbedient werden können. Diese Lokomotiven schieben die Wagen mit vom Computer berechneter veränderlicher Geschwindigkeit über den Ablaufberg und sorgen für einen reibungslosen und sicheren Betrieb. Damit ist dann die Hälfte der geplanten Baumaßnahmen abgeschlossen. In den dann darauf folgenden Jahren werden die restlichen 32 Richtungsgleise modernisiert. Die Zugbildungsanlage Köln-Gremberg besteht aus zwei Systemen für die Relationen Nord-Süd und Süd-Nord, die ingesamt 63 Richtungsgleise umfassen. Damit ist sie eine der bedeutendsten Anlagen in Deutschland und verknüpft unter anderem mit ihren Fernzugbildungen den nationalen Schienengüterverkehr mit Frankreich, Belgien und den Niederlanden.

In Zugbildungsanlagen werden eingehende Züge aufgelöst, die Wagen umrangiert und neue Züge gebildet. Die ankommenden Wagen werden dabei entkuppelt und laufen einzeln über die zwei vorhandenen Ablaufberge ab in eines der 63 Zielgleise. Dort werden sie gesammelt und zu neuen Zügen zusammengekuppelt. Dieses Betriebsverfahren wird bei Eisenbahnen schon seit über 100 Jahren angewandt und ändert sich auch nach der Modernisierung generell nicht. Neu in Köln-Gremberg ist jedoch, dass die Weichen nicht mehr einzeln mit Kopfdruck per Hand gestellt werden und die Wagen auch nicht mehr manuell per Hemmschuh - einem keilartigen Metallstück mit Handgriff - bremst werden. Denn dies erfolgt künftig vollautomatisch mittels ausgefeilter Computertechnik und modernen am Gleis installierten Bremsen. Nicht alle Wagen rollen aber ausreichend gut, so dass einzelne Waggons nach dem Abbremsen nicht dicht zusammen stehen. Dann können die Kupplungen nicht eingehängt werden. Damit nun nicht mehr - wie in der Vergangenheit - eine Lokomotive die Wagen beidrücken muss und damit wertvolle Zeit verloren geht, werden im Gleis laufende, seilbetriebenen Förderanlagen künftig diese Arbeit übernehmen.

EBA gibt Bundesmittel zur Modernisierung der Odenwaldbahn frei

(23.11.) FRANKFURT/Main - Die für Hessen zuständige Außenstelle des Eisenbahn-Bundesamtes in Frankfurt hat im Oktober und November Finanzierungsmittel des Bundes in Höhe von 35,6 Mio. Euro zur Modernisierung der Odenwaldbahn bereitgestellt. Die Freigabe von weiteren 11,1 Mio. Euro wird derzeit noch geprüft. Damit sind die finanziellen Voraussetzungen zur Erneuerung der Signaltechnik durch den Bau eines elektronischen Stellwerks sowie Erneuerung von Bahnsteigen entlang der Odenwaldbahn geschaffen. Die Maßnahmen sind Bestandteil des am 5.7.2003 vom Land Hessen, den ÖPNV-Aufgabenträgern und der Bahn unterzeichneten Bau- und Finanzierungsvertrags zur Modernisierung der Odenwaldbahn und sollen bis 2008 umgesetzt werden.

Für den Umbau des Darmstädter Nordbahnhofs waren Anfang 2004 weitere 8,2 Mio. Euro Bundesmittel bereitgestellt worden, um durch neue Weichenverbindungen und Anpassung der Signaltechnik einen direkten Übergang für Züge aus dem Odenwald auf die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt zu ermöglichen. Die Inbetriebnahme der neuen Gleisverbindung erfolgt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2005. Zum gleichen Termin übernehmen die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und die Ruhrtalbahn GmbH (RTB) als private Betreibergesellschaft „VIAS“ im Auftrag des RMV und des Landes Baden-Württemberg den Betrieb auf der Odenwaldbahn für die nächsten zehn Jahre.

Die betroffenen Strecken zwischen Darmstadt und Wiebelsbach-Heubach sowie zwischen Hanau - Eberbach verbleiben bei der DB Netz AG und DB Station&Service AG als bundeseigene Infrastrukturunternehmen. Die für die Modernisierung bereitgestellten Bundesmittel werden vom Bund nach dem Gesetz über den Ausbau der Schienenwege des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz) zur Verfügung gestellt. Mit 30,9 Mio. Euro wird der überwiegende Teil der knapp 36 Mio. Euro als nichtrückzahlbarer Baukostenzuschuss vergeben. Die restlichen Mittel sind zinslose Darlehen, die der Bund in Abstimmung mit dem Land Hessen zweckgebunden für den Nahverkehr zur Verfügung stellt. Die Bereitstellung der Bundesmittel erfolgt nach fachtechnischer und wirtschaftlicher Prüfung der Infrastrukturplanungen beim Eisenbahn-Bundesamt, dem auch die Prüfung der zweckentsprechenden Verwendung der Mittel obliegt.

ESTW Frankfurt: Auch das dritte Umstellungswochenende erfolgreich

(22.11.) FRANKFURT/Main - 19 von 24 Gleisen im Frankfurter Hauptbahnhof werden seit Sonntag Mittag digital durch das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) angesteuert. Damit wurde auch der dritte Abschnitt in dem 132-Millionen-Euro-Projekt erfolgreich umgestellt. Um 13 Uhr konnte wie geplant der IC 1051 aus Saarbrücken digital per Mausklick gesteuert in Gleis 13 einfahren. Am Samstag hatte die dritte Inbetriebnahmephase des ESTW im Hauptbahnhof Frankfurt begonnen. 120 Personen waren in vier Schichten im Einsatz, um die Gleise 11 bis 18 an die digitale Steuertechnik anzuschließen. Seit den frühen Morgenstunden fanden am Sonntag die ersten Testfahrten in dem neu umgestellten Bereich statt. Insgesamt sind jetzt  die Gleise 1a bis 18 an das ESTW angeschlossen, die verbleibenden Gleise 19 bis 24 werden am kommenden Wochenende umgestellt. Daher bleibt Bahnhof weiterhin noch technisch zweigeteilt. Dreiviertel werden digital gesteuert, ein Viertel jedoch noch in der Technik von 1957 betrieben. Dazwischen liegen 48 Jahre Technikgeschichte, die man nicht mit dem Zug überfahren kann. Eine „Künstliche Wand“ trennt noch bis zum kommenden Wochenende die Gleise, macht bestimmte Fahrten unmöglich und führt zu Einschränkungen im Bahnbetrieb.

Bis zum nächsten Wochenende sind fast ausschließlich Nahverkehrszüge betroffen, die nicht in den Hauptbahnhof einfahren können. Die RegionalBahnen (RB) aus Glauburg-Stockheim enden und beginnen in Frankfurt West. Die RB aus Dieburg enden und beginnen in Neu Isenburg. Während des Berufsverkehres kommt es von Montag bis Freitag zu folgenden Einschränkungen: Die RB aus und nach Mannheim enden und beginnen in Darmstadt. Die RB und RE-Züge aus und nach Limburg enden und beginnen in Frankfurt-Höchst. Die RB aus und nach Aschaffenburg enden und beginnen in Frankfurt Süd. An allen Ersatzhalten besteht Anschluss Richtung Frankfurt Hauptbahnhof mit der S-Bahn. Lediglich die Reisenden im RegionalExpress von Würzburg müssen bereits in Hanau auf die S-Bahn umsteigen, da ihr Zug bis Freitag in Offenbach Hauptbahnhof endet, wo kein S-Bahn-Abschluss gegeben ist.

"HarzElbeExpress" startet in drei Wochen

(22.11.) HALBERSTADT - In genau drei Wochen wird der HarzElbeExpress (HEX) nicht nur seinen Betriebsstart zum Fahrplanwechsel am Sonntag, dem 11. Dezember 2005, sondern auch seinen ersten morgendlichen Berufsverkehr hinter sich haben. Derzeit läuft in der Halberstädter HEX-Zentrale der Countdown, die heiße Phase der Betriebsvorbereitung. Aus diesem Anlass berichtete am Montag Geschäftsführer Jan Bleis in der Landeshauptstadt Magdeburg über den letzten Stand der Dinge. Seinen Worten zufolge sind alle 85 Mitarbeiter des HEX an Bord. Dazu zählen vor allem 52 Triebfahrzeugführer sowie 22 Service-Mitarbeiter. Auf der Strecke Magdeburg-Halberstadt-Thale sollen auf allen Eilverbindungen Zugbegleiter eingesetzt werden. Auf den anderen Routen Halberstadt - Blankenburg, Halle –Halberstadt, Halberstadt – Wernigerode - Vienenburg und Könnern - Bernburg sehe der Vertrag bei etwa 20 Prozent der Fahrten einen Kundenbetreuer vor, erklärte Jan Bleis. Fahrkartenschalter wird es auf acht Bahnhöfen geben. Dazu kommen 31 stationäre Fahrscheinautomaten sowie weitere in allen Zügen. Der Ticketverkauf im Zug erfolgt nach dem Firmenkonzept ohne Aufschlag.

Auf Hochtouren läuft momentan ebenso die Auslieferung und Erprobung der LINT-Triebwagen des Herstellers ALSTOM, die ihre Endmontage im Halberstädter Werk der VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH erhalten. "Bereits 13 der 19 benötigten Züge konnten wir bis zur letzten Woche übernehmen und in den Probebetrieb geben", so der HEX-Geschäftsführer. Die Fahrzeuge tragen den Schriftzug HarzElbeExpress und das Landeswappen von Sachsen-Anhalt.

Viele andere Aufgaben wurden eher unspektakulär hinter den Kulissen geregelt und bedeuteten dennoch einen enormen Kraftakt für das ganze HEX-Team. Umfangreiche Vertragswerke mit den verschiedenen Unternehmensbereichen des DB-Konzerns waren zu verhandeln. Schließlich benutzt der HEX die Gleise der DB Netz AG und hält an Bahnhöfen der DB Station & Service AG. Des weiteren waren umfangreiche Vereinbarungen zur Anwendung des DB-Tarifs, zur gegenseitigen Anerkennung der Fahrkarten und dem Verkauf durch Einrichtungen der DB zu treffen. Jan Bleis: "Wir möchten es unseren Fahrgästen so bequem wie möglich machen, sie sollen durch einen neuen Betreiber nur Vorteile und keine Nachteile haben. Deshalb haben wir uns beim Vertrieb zu einer weit reichenden Kooperation mit der Deutschen Bahn entschlossen, auch wenn das auf den ersten Blick für unser Unternehmen nicht unbedingt wirtschaftlich vorteilhaft ist." Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten mit der Bahngewerkschaft Transnet befinden sich in der Schlussphase. "Wir können Vergütungen bieten, die über dem Branchendurchschnitt in Ostdeutschland liegen. Wir sind optimistisch, dass wir in Kürze zu einem für alle Seiten zufriedenstellenden Ergebnis kommen" unterstrich Geschäftsführer Bleis.

Am Sonntag, dem 11. Dezember 2005, lädt die Connex Sachsen-Anhalt GmbH dann alle Bahnfahrer und künftigen Reisenden zu einer großen HEX-Start-Party am Halberstädter Bahnhof und in verschiedenen Themen-Zügen ein. So soll mit einem Hexenzug, Märchenzug, Narrenzug sowie einem Wissenszug, einem Musik- und einem Dampfzug ein neues Kapitel im serviceorientierten freundlichen Nahverkehr im Nordharz auf ganz landestypische Art aufgeschlagen werden. Mit dem Ersttagsticket kann jeder für nur 3 Euro einen ganzen Tag lang in allen Zügen des HarzElbeExpress unterwegs sein.

Ostseeticket erstmals auch im Winter gültig

(22.11.) BERLIN - Die Ostseeküste ist auch in der kalten Jahreszeit ein attraktives Reiseziel für einen Kurzurlaub. Für die stressfreie und umweltfreundliche An- und Abreise sorgt die DB mit dem OstseeTicket, das in diesem Jahr erstmals auch im Winter gilt. "Zusammen mit unseren Kooperationspartnern machen wir den Erholungs- und Erlebniswert der Ostseeküste in der kalten Jahreszeit preiswert erlebbar", sagt Joachim Kießling, Leiter Vertrieb/Marketing Ost, DB Vertrieb GmbH. Das OstseeTicket gilt für neun Tage (Hin- und Rückfahrt je zwei Tage) in der zweiten Klasse und für bis zu fünf Personen. Es kostet beim Kauf an DB-Fahrkartenautomaten oder über das Internet 39 Euro. Mit persönlicher Beratung ist das Ticket in den DB Reisezentren, DB-Agenturen und S-Bahn-Kundenzentren für 41 Euro erhältlich. Mitfahrer zahlen nur je die Hälfte. Kinder bis einschließlich 14 Jahre fahren in Begleitung von mindestens einem Eltern- bzw. Großelternteil kostenlos mit. Alleinreisend zahlen sie je 19,50 Euro. Das OstseeTicket gilt zu ausgewählten Zielbahnhöfen entlang der Ostseeküste in allen IC- und EC Zügen sowie in den Nahverkehrszügen der DB, der Usedomer Bäderbahn GmbH (UBB) und der Ostmecklenburgischen Eisenbahn (OME).

Das Ticket ist auch im Winter mit zahlreichen Vergünstigungen verbunden. Besonders attraktiv ist das Angebot, die Bahnfahrt mit einem Hotelaufenthalt zu kombinieren. So kostet in den InterCity-Hotels in Rostock, Stralsund und Schwerin das Zimmer inklusive Frühstück nur 39 Euro. In den Steigenberger Vier-Sterne-Häusern in Rostock, Stralsund, Wismar, Zingst und auf Rügen gilt derselbe Preis ohne Frühstück. Bis zu 20 Prozent Rabatt gibt es auf den Eintritt zu verschiedenen touristischen Attraktionen wie die Seestern-Therme und Saunenwelt im Hansedom Stralsund, dem Meeresmuseum Stralsund oder dem Pommerschen Landesmuseum in Greifswald.

Bald Tempo 160 für Züge zwischen Rostock und Bad Kleinen

(22.11.) ROSTOCK (ddp) - Auf der Bahnstrecke zwischen Rostock und Bad Kleinen können Züge ab 11. Dezember mit Tempo 160 fahren. Dafür wird zurzeit der 13 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Ventschow und Blankenberg erneuert. Insgesamt rund 25 Millionen Euro waren seit 2003 investiert worden. Schwerpunkt der Arbeiten waren die Stabilisierung des Untergrundes und der Neubau von Bahnsteigen sowie der Eisenbahnbrücke über den Tönnisbach. Die daneben stehende alte Überführung soll nun am Freitag abgerissen werden. Dafür wird bis zum Sonntagnachmittag der Schienenverkehr auf dieser Strecke eingestellt.

Rangierunfall in Hildesheim

(22.11.) HILDESHEIM - Ein Rangierzug ist am Montag im Güterbahnhof Hildesheim über einen Absperrbock hinaus gefahren. Wie die Bundespolizei mitteilte, stürzte die Diesellok mit zwei Kohlenwaggons eine dahinter liegende Böschung hinab. Es wurde niemand verletzt. Dieselkraftstoff der Lok trat nicht aus. Der Rangierzug bestand den Angaben zufolge aus insgesamt 45 Waggons. Sie waren mit Kohlen aus Duisburg beladen. Gesteuert wurde der Zug der DB AG durch einen Rangierleiter mit Fernsteuerung. Die Unfallursache ist noch unklar. Die Bundespolizeiinspektion Hannover hat zusammen mit dem Eisenbahnbundesamt die Ermittlungen aufgenommen.

Testgüterzug erreicht nach drei Tagen Moskau

(21.11.) MOSKAU - Der Ende vergangene Woche von Seddin bei Berlin gestartete 600 Meter lange Testgüterzug hat die 1800 Kilometer lange Strecke nach Moskau wie geplant in drei Tagen zurücklegt und die russische Metropole pünktlich erreicht. An der Testfahrt nahmen die Bahnchefs der vier beteiligten Bahngesellschaften teil: DB-Chef Hartmut Mehdorn sowie die Generaldirektoren Andrzej Wach aus Polen, Wladimir Zerelo aus Weißrussland und Wladimir Jakunin. "Wir haben demonstriert, was heute möglich ist", erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Sonntag bei der Abschlusskonferenz. "Drei Tage sind unser Maßstab für die Zukunft und es geht sicherlich noch schneller." Auf der Abschlusskonferenz gründeten die vier Bahnen eine Produktionsgemeinschaft, um den Güterverkehr nach Russland zu beschleunigen. Noch 2006 sollen schnelle Güter­züge auf der Verbindung Berlin - Moskau fahren.

Bisher dauert die Fahrt bis zu zehn Tage, Lastwagen brauchen vier bis fünf Tage. Einen großen Teil der Zeit verlieren Güterzüge an der EU-Außengrenze in Brest (Weißrussland) bei der Umladung von Normalspur- auf Breitspur­wagen sowie durch die Zollformalitäten. Selbst der Testzug musste seine Fahrt im ersten Ort hinter der polnischen Grenze für mehr als einen Tag unterbrechen. "Die betrieblich notwendigen Arbeiten machen lediglich sechs Stunden aus", so RZD-Chef Wladimir Jakunin, "den Rest der Zeit können wir einsparen."  Eine technische Möglichkeit Zeit zu sparen wäre auch eine automatische Spurwechselanlage, bei der spezielle Achsen teleskopartig von 1435 auf 1520 Millimeter gestreckt werden. Außer dem Spurwechsel machen auch andere Gegebenheiten den Verkehr Richtung Osten für die Bahnen kompliziert: Unterschiedliche Sprachen und Schriften und unterschiedliche Stromsysteme erschweren die Logistik.

Güterverkehrsexperten aller Partner sollen jetzt gemeinsame Fahrpläne mit einer Zielfahrzeit von drei Tagen entwickeln. Möglich wird dies durch elektronische Vorab-Übermittlung der Frachtbrief- und Betriebsdaten sowie Angleichung der unterschiedlichen Frachtbriefe. Die notwendigen Informationen können so den Zügen vorauseilen und ermöglichen den Bahnen und Zollbehörden eine bessere Planung. Ferner wollen die Bahnen auf überflüssige Lokwechsel und Betriebsaufenthalte verzichten, eine durchgängige elektronische Laufüberwachung einrichten und für die Kunden aus Industrie und Handel Haus-zu-Haus-Angebote von und nach Russland erarbeiten. BC-Chef Wladimir Zerelo bringt die Verbesserungen auf einen Nenner: "Mit unserem gemeinsamen Projekt wird die Trans­sibirische Eisenbahn quasi bis Berlin verlängert." Andrzej Wach, PKP, fügte hinzu: "Wir werden alle in den letzten drei Tagen gesammelten Erfahrungen in die Projektarbeit einfließen und uns regelmäßig berichten lassen."

Polnische Bahn fährt wieder nach Forst

(21.11.) COTTBUS - Ab dem heutigen Montag verkehren nach einem Bericht der "Lausitzer Rundschau" wieder planmäßig Regionalzüge vom Eisenbahngrenzübergang Forst (Spree-Neiße) nach Tuplice in Polen. Nachdem das Eisenbahnbundesamt die notwendige Zulassung für den neuen Regionaltriebwagen SA 105 der polnischen Schienenfahrzeugindustrie auf deutschen Strecken erteilt habe, könne das Fahrzeug für den grenzüberschreitenden Regionalverkehr eingesetzt werden und den monatelangen Schienenersatzverkehr ablösen, hieß es.

Brenner-Transit - ÖKOMBI rüstet auf

(21.11.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit ihrer Tochter ÖKOMBI machen einen neuen Anlauf mit der Rollenden Landstraße (ROLA) auf der Brenner-Achse. Zum 6. November wurde das Angebot von drei auf zehn tägliche Zugpaare ausgeweitet und ein Zwei-Stunden-Taktfahrplan eingerichtet. In Lkw-Stellplätzen gerechnet entspricht das einer Steigerung von 108 auf nunmehr 360 Plätze pro Tag. Mit der Verdreifachung der Kapazität und den Vereinfachungen in Buchung und Abwicklung haben sich auch die ersten Erfolge eingestellt. Vor dem Relaunch wurden im Schnitt 76 Lkw pro Tag befördert, seit 6. November konnte der Schnitt auf 180 Lkw angehoben werden. "Mit einer Auslastung von 50 Prozent konnten wir einen vielversprechenden Start verbuchen. Jetzt geht es daran noch mehr Frächter von den Vorteilen der ROLA zu überzeugen und somit den Auslastungsgrad zu maximieren", so Wilhelm Patzner, Geschäftsführer der ÖKOMBI GmbH.

Der gebräuchlichste Vergleich zwischen Straße und Schiene wird im Kosten-Segment gezogen. Mit dem neuen Brenner-Shuttle kostet der Huckepack-Transport auf der ROLA nur 74 EUR, während die Kosten für die Straße mit 94 EUR deutlich höher angesiedelt sind. Darin noch nicht eingerechnet sind die Rückerstattung der Kfz-Steuer, die Einsparung variabler Kosten (Abnutzung Lkw, Reifen, Öl, etc.), eine geringere Unfallhäufigkeit und die Anerkennung der ROLA-Fahrt als gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit.

SBB: Rettungsübung im Simplontunnel

(21.11.) BERN - Rund 270 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Sanität aus der Schweiz und Italien sowie der SBB-Betriebswehr sind am Freitag um zu einer unangekündigten Einsatzübung ausgerückt. Das Szenario der Rettungsübung im Simplontunnel: Chauffeure und Begleitpersonen aus einem Zug der Rollenden Landstrasse zu bergen, der im Simplontunnel wegen eines brennenden Lastwagens stecken geblieben war. Ziel der Übung war die Überprüfung der Einsatzkonzepte und der Zusammenarbeit aller beteiligten Dienste aus der Schweiz und Italien unter absolut realistischen Bedingungen. Für die Rettungskräfte galt es, im Simplontunnel einen raschen und wirkungsvollen Rettungseinsatz zu leisten. Spitäler und Medien wurden unmittelbar nach der Alarmauslösung über den Übungscharakter des Ereignisses informiert. Da der Tunnel während rund zwei Stunden für die Rettung gesperrt blieb, fielen drei Züge aus.

Die Übungsleitung zog im Anschluss an die Rettungsübung vor den Medien ein überwiegend positives Fazit. Die Rettung der Chauffeure und Begleitpersonen aus dem langen Eisenbahntunnel sei "gut und effizient", verlaufen, sagte Rudolf Sturzenegger, Übungsleiter der SBB. Die Einsatzkräfte seien rasch am Einsatzort eingetroffen, hätten "umsichtig eine wirkungsvolle Schadensraumorganisation eingerichtet" und "die Rettung von Personen unverzüglich eingeleitet". Auch die Interventionsdienste der SBB seien mit dem Lösch- und Rettungszug aus Brig "innert der vorgesehenen Frist" vor Ort gewesen. Sturzenegger: "Die Übung hat gezeigt, dass das Interventions- und Rettungskonzept funktioniert. Die nötigen Vorkehrungen für Ereignisse im Simplontunnel sind getroffen worden. Die vorhandenen Mittel können entsprechend eingesetzt werden. Größtes Problem bei einem solchen Ereignis ist die Kommunikation zwischen den Einsatzleuten draußen vor dem Tunnel und den Mannschaften im Tunnel drin. Noch nicht gelöst ist die Kommunikation zwischen den Chefs der Einsatzkräfte in der Schweiz und in Italien".

Die Rettungsübung bildet Teil der Ausbildung der SBB. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Rettungskräften stellt die SBB sicher, dass bei einem Zwischenfall in einem Eisenbahntunnel rasch und richtig interveniert wird. Entsprechende Übungen fanden 2001 im Gotthardtunnel, 2002 im Hauenstein-Basistunnel, 2003 im neuen Eisenbahntunnel zwischen Zürich und Thalwil und letztes Jahr im Önzbergtunnel auf der Neubaustrecke zwischen Olten und Bern statt.

Rund 50 Züge nach Defekt im Stellwerk Bad Doberan ausgefallen

(21.11.) SCHWERIN (ddp) - Rund 50 Züge sind wegen eines Defektes im Steuerungsteil des elektronischen Stellwerkes Bad Doberan am Wochende ausgefallen. Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG sagte, musste deshalb der Zugverkehr zwischen Wismar und Rostock sowie Rostock und Tessin unterbrochen werden. Wegen der Störung wurden Busse als Ersatzverkehr eingesetzt.

TGV nimmt künftig Fahrräder mit

(19.11.) BREMEN - In 183 modernisierten TGV-Zügen der französischen Staatsbahn SNCF wird künftig serienmäßig Platz für Fahrräder sein. Das teilte der Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Freitag in Bremen mit. Hintergrund sei die Erneuerung der Inneneinrichtung dieser Züge, die SNCF im Herbst ankündigt habe. In dem Konzept mit dem Arbeitstitel "Innenbereichs-Revolution" ist - neben anderen Modernisierungsmaßnahmen - im ersten Waggon direkt hinter der Lok die Einrichtung von Fahrradabteilen vorgesehen. Dort, in den bisherigen Salonbereichen der Ersten Klasse, werden in den kommenden Jahren Stellplätze für jeweils vier Velos sowie Sitzplätze für deren Besitzer eingebaut. Wie der ADFC weiter mitteilte, betreffe der Umbau auch 19 TGV-Züge, die ab 2007 für den Einsatz auf der neuen östlichen TGV-Strecke nach Deutschland (Frankfurt/Main) und in die Schweiz bereitgestellt werden. Damit wäre erstmals im Hochgeschwindigkeits-Fernverkehr auf deutschen Bahnstrecken eine reguläre Fahrradmitnahme gewährleistet. Diese Initiative der SNCF solle sich die DB zum Vorbild nehmen und in den ICE-Zügen ebenfalls Fahrradplätze einrichten, forderte die stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC, Heidi Wright. "Die wachsende Zahl der Fahrradreisenden darf gerade im Fernverkehr nicht weiter ausgegrenzt werden."

Bahn erweitert Herbst-Spezial um 200.000 Plätze

(19.11.) BERLIN - Die DB hat wegen großer Nachfrage ihr preisgünstiges Herbst-Reiseangebot um 200 000 Plätze erweitert. Wie die DB am Freitag in Berlin mitteilte, seien seit dem Verkaufsstart am 1. November bereits über 350.000 Fahrten verkauft worden. Im Vergleich zu 2004 habe sich damit die Anzahl der bis heute verkauften Plätze verdoppelt. Das Herbst-Spezial wird noch bis zum 7. Dezember verkauft. Der letzte mögliche Reisetag ist der 10. Dezember. Besonders attraktiv ist das Angebot für Gruppen bis zu fünf Personen, da bis zu vier Mitfahrer schon ab 19 Euro reisen. Das Herbst-Spezial kostet je nach Verfügbarkeit ab 29 Euro. Die Preise gelten für den Kauf an DB-Automaten oder im Internet auf www.bahn.de. Mit persönlicher Beratung in DB ReiseZentren, DB-Agenturen oder telefonisch beim DB ReiseService über die Rufnummer 11 8 61 kostet das Angebot fünf Euro mehr. Die Fahrkarten sind an einen festen Zug gebunden und erhältlich solange der Vorrat reicht. Die Vorkaufsfrist beträgt drei Tage.

ÖBB-VORTEILScard bei LIDL erhältlich

(19.11.) WIEN - Nach der LIDL-Ticketaktion der DB im Mai dieses Jahres verkaufen jetzt die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die VORTEILScard über den Lebensmitteldiscounter LIDL. Ab dem 23. November gibt es bei LIDL zwei ganz spezielle Packages für ÖBB VORTEILScard Stammkunden und für jene, die es noch werden möchten. Das erste Package bietet für alle Kunden unter 26 Jahre für nur 19,90 EUR eine VORTEILScard<26. Das zweite Package für alle über 26 für 99,90 EUR enthält eine VORTEILScard classic. Bei beiden Angeboten ist zusätzlich eine 48-Stunden Fahrkarte, gültig in ganz Österreich, sowie zusätzlich noch eine Fahrplan CD-Rom enthalten.

Der besondere Reiz: Die VORTEILScard kann eigenständig aktiviert werden, womit sie sich auch ideal als Geschenk eignet. Die VORTEILScard gilt ein Jahr ab Ausstellungsdatum. Für VORTEILScard Besitzer gilt das Package als Verlängerung. Bereits über 900.000 Kunden nutzen die Vorzüge der VORTEILScard. Mit dieser bekommt man bis zu 50 Prozent Ermäßigung bei Bahnfahrten innerhalb Österreichs und bei Auslandsreisen spart man 25 Prozent. Zusätzliche Services wie DENZELDRIVE Carsharing oder das ÖBB Club und Bonus Programm runden das Angebot ab.

Nordseite des Erfurter Hauptbahnhofes kurz vor Fertigstellung

(19.11.) ERFURT - Als in der Nacht vom 15. zum 16. November dichte Rauchschwaden durch den Erfurter Hauptbahnhof zogen, ein Warnsignal ertönte und eine ruhige Frauenstimme aus den Lautsprechern zum Verlassen des Bahnhofs aufforderte, wunderten sich die Reisenden der Nachtzüge nur kurze Zeit. Schnell war die Situation als Testlauf für das ausgeklügelte System der brandschutztechnischen Anlagen erkennbar. Fachleute im Auftrag des Eisenbahnbundesamtes und die Projektverantwortlichen testeten mit zwei Nebelmaschinen, ob die Melder auslösen, die Abzugsklappen und Ventilatoren wie geplant funktionieren, damit im Fall der Fälle eine sichere Evakuierung des Bahnhofs möglich ist. Erstes Fazit: Das hochmoderne automatische System bietet bewiesenermaßen größtmögliche Sicherheit. Damit ist eine von vielen Aufgaben, die auf der Checkliste zur Inbetriebnahme der neuen Nordseite des Erfurter Hauptbahnhofs stehen, abgearbeitet.

Ab 24. November, 21 Uhr, bis zum 27. November 2005 wird der Zugverkehr des Erfurter Hauptbahnhofs auf die neue Nordseite verlegt, das heißt die Gleis- und Oberleitungsanlagen, die elektronische Stellwerkstechnik, die Bahnsteige mit den Zugängen usw. müssen am neuen Ort in einen betriebsfähigen Zustand versetzt werden. Zum Projekt "Knoten Erfurt" gehören neben dem eigentlichen Bahnhof die sich über zwei Kilometer erstreckenden Bahnanlagen, darunter sieben Brückenzüge. An den östlichen und westlichen Gleisanschlüssen des Bahnhofs wird jetzt der Spurplan den neuen Fahrstraßen angepasst. Das geschieht einerseits durch Aufschaltung der elektronischen Stellwerkstechnik, die unter anderem die Weichen, die Signale und weitere bahntechnische Anlagen wie Achszähler steuert, anderseits durch Veränderungen an den Gleisen mit neuen Weichenverbindungen sowie den Oberleitungen. Die Stellwerkstechnik wurde für zwei Drittel der Bahnhofsanlagen neu programmiert und wird für einen Bereich, der von Vieselbach bis Neudietendorf reicht, als neues Computerprogramm hochgefahren. Dafür muss der Bahnhof für 12 Stunden total gesperrt werden.  Im kommenden Jahr verlagern sich die Arbeiten auf die Südseite des Erfurter Hauptbahnhofs. Die Fertigstellung ist für 2007 vorgesehen.

Bahn kooperiert mit Reiseführer "Vivre 2006"

(19.11.) BERLIN - Ein Reiseführer für Deutschland, speziell auf die Wünsche von Bahnreisenden zugeschnitten - das ist die Idee des Ratgeber-Bandes "Vivre 2006 - Die Kunst zu leben", der zum Jahresende in Kooperation mit der DB erscheint. Das Projekt, dessen Chefredakteur auch für das monatliche Genießer-Journal "Savoir-Vivre" verantwortlich ist, will mit seinem neuen Reiseführer das Thema "Urlaub in Deutschland" unterstützen. "Viele Deutsche kennen Mallorca oder die Dominikanische Republik wie ihre Westentasche, aber kaum ihre Heimat", kommentiert Vivre-Chef­redakteur Ulrich Metzner, "langfristig müssen wir beim Urlaub oder bei Kurzreisen auch der Umwelt zuliebe umdenken. Die hohen Benzinpreise fördern jetzt die Bereitschaft, das Auto hin und wieder stehen zu lassen. Die Alternative ist die staufreie Anreise mit der Bahn, um beispielsweise vor Ort mit dem Mietwagen Deutschland neu zu entdecken." Hotels, die auf Anfrage einen kostenlosen Transfer vom und zum Bahnhof anbieten, sind im Vivre-Reiseführer besonders gekennzeichnet. Daneben gibt es: die 1.000 besten Restaurants und Hotels, die besten Traditionsgaststätten, Kultur-Highlights 2006, Tipps für Wellness- und Golfurlaub und die besten Kochschulen des Landes. Ein Sonderkapitel enthält Tipps für die schönsten Ausflugsziele mit Bahn und Bus in Deutschland.

Bahnhof Zoo ein Fall für das Kartellrecht?

(18.11.) BERLIN - Mit der Streichung fast aller Fernzughalte am Berliner Bahnhof Zoo verstößt die DB nach Auffassung zweier wissenschaftlicher Mitarbeiter der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin gegen das Kartellrecht. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, verweisen Dennis Adelsberger und Matthias Berberich in einem Aufsatz für die Fachpresse auf den Paragrafen 19 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Wenn die DB von Ende Mai 2006 an keine Fernzüge mehr am Zoo halten lasse und dadurch die bestehende Nachfrage nicht bediene, missbrauche die DB ihre marktbeherrschende Stellung im Schienenfernverkehr, argumentieren die Juristen. Kartellrechtlich bedenklich wäre es auch, dass die DB diese Macht durch den umfangreichen Neubau von Gewerbeflächen im Hauptbahnhof auf den Immobilienmarkt ausdehne. Damit würden die Gewerbetreibenden im Bahnhof Zoo behindert.

Siemens streicht Stellen in Verkehrstechnik

(18.11.) BERLIN - Der Personalabbau bei Siemens trifft nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" nun auch die Bahn-Sparte Transportation Systems (TS). Die IG Metall befürchtet, dass in der Sparte 300 der insgesamt 10 100 Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet sind. Ein Sprecher von Siemens TS bestätigte der "Berliner Zeitung", dass auch in der Verkehrssparte über Personalanpassungen diskutiert werde, betonte aber gleichzeitig, es gebe noch keine konkreten Beschlüsse. Nach Angaben des Siemens-Sprechers verzeichnet die Sparte "einen starken Rückgang an Aufträgen in Deutschland". Zudem gebe es wie für die anderen Bereiche Profitabilitätsvorgaben. Der Siemens-Vorstand verlangt eine Umsatzrendite von fünf Prozent. TS erreichte 2004/2005 bei einem Betriebsergebnis von 45 Millionen Euro eine Rendite von 1,1 Prozent.

Bombardier feiert Baubeginn des Schnellbahnsystems in Südkorea

(18.11.) BERLIN - Bombardier Transportation hat am Donnerstag gemeinsam mit weiteren Vertretern des Yong-In LRT Konsortiums den Baubeginn des EverLine-Schnellbahnsystems der Stadt Yong-In in der Republik Korea eingeläutet. Im Juli 2004 war das Yong-In LRT Konsortium unter der Führung von Bombardier Transportation mit dem Bau eines 18,5 Kilometer langen, voll automatisierten Schnellbahnsystems beauftragt worden. Der als Konzession erteilte Auftrag umfasst den Bau, die Lieferung und den Betrieb des Systems über eine Laufzeit von 35 Jahren. Dem Yong-In LRT Konsortium gehören neben Bombardier die koreanischen Infrastruktur-Unternehmen Daelim Industrial Co. Ltd., Hanil Engineering and Construction Co. Ltd. und Korea Development Corporation sowie die koreanischen Systemhäuser für Mechanik und Elektrik Hanjin Heavy Industries and Construction Co. Ltd. und Iljin Electric Co. Ltd an. Das überwiegend aufgeständerte System wird mit der automatisierten Zugsteuerungstechnologie CITYFLO650 von Bombardier ausgestattet sein. Die neue Linie verfügt über 15 Haltestellen und verbindet die U-Bahn in Seoul über die Stadt Yong-In mit Everland, einem der größten Vergnügungsparks der Welt.

Bund, Bahn und Land unterzeichnen Vereinbarung zur Hunsrückbahn

(17.11.) MAINZ - Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe, Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb bei der DB Netz AG, und der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage haben eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Ertüchtigung der Hunsrückbahn zur Schienenanbindung des Flughafens Frankfurt-Hahn unterschrieben. Der Fahrplan sieht vor, dass in einer ersten Stufe die bestehende, rund 62 Kilometer lange Hunsrückbahn von Langenlonsheim über Simmern und Büchenbeuren bis zum Hahn ertüchtigt und eine leistungsfähige SPNV-Anbindung geschaffen wird, die auch für den Güterverkehr nutzbar sein wird. Dafür sind zum jetzigen Stand rund 62 Millionen Euro veranschlagt.

Das Land werde sich wegen der besonderen strukturellen Bedeutung des Vorhabens an den Investitionskosten mit einem einmaligen Betrag von fünf Millionen Euro beteiligen und außerdem mit weiteren 2,5 Millionen Euro die Planungskosten vorfinanzieren, kündigte Hans-Artur Bauckhage an. Darüber hinaus habe sich das Land auch bereit erklärt, die Durchführung von Betriebsleistungen über einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme der Strecke abzusichern. Wenn nötig, werde das Land auch den Kommunen durch Zuschüsse nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz finanziell unter die Arme greifen, wenn es um die Investitionen im Zusammenhang mit der Beseitigung von Eisenbahnkreuzungen bzw. um Verbesserungen im jeweiligen Bahnhofsumfeld gehe.

Der Betrieb soll nach dem derzeitigen Planungsstand einen schnellen Regionalexpresszug im Stundentakt zwischen Mainz und Hahn mit nur wenigen Halten umfassen. Für die Bedienung des regionalen Verkehrs soll darüber hinaus eine zweistündliche Regionalbahn von Bingen aus eingesetzt werden, die jede Station bedienen wird. Minister Bauckhage stellte klar, dass der Betrieb auf der Hunsrückbahn nicht auf Kosten anderer Strecken oder Projekte im Land aufgenommen wird. "Um dieses Betriebsprogramm abwickeln zu können, müssen der Oberbau erneuert, die Brückenbauwerke saniert sowie einige Kreuzungsbahnhöfe und Bahnsteiganlagen gebaut werden", erläuterte Dagmar Haase. Darüber hinaus werde für die Gesamtstrecke ein neues elektronisches Stellwerk geplant.

Das Land will in Kürze eine Planungsvereinbarung mit der DB AG unterzeichnen, ein Entwurf ist im Mainzer Ministerium bereits vorbereitet und liegt der Bahn zur Abstimmung vor. Sobald auf dieser Grundlage die endgültigen Zahlen zum Investitionsbedarf vorliegen, soll ein Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen der DB AG, dem Land und den Zweckverbänden abgeschlossen, der die Grundlage für das Gesamtprojekt darstellt. Der Bund, das Land und die DB AG wollen die Bahn zum Hahn so schnell wie möglich auf die Schiene bringen. Der Zeitpunkt für die Jungfernfahrt wird letztlich vor allem davon abhängen, welcher Zeitbedarf für die planrechtlichen Verfahren an den Bahnübergängen erforderlich sein wird.

DB erwirbt US-Logistiker Bax Global

(17.11.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag in New York einen Kaufvertrag über den Erwerb von 100 Prozent der Geschäftsanteile der Bax Global Inc. in Irvine, Kalifornien, von dem US-Unternehmen The Brink’s Company geschlossen. Damit baut die Bahn ihre Position als internationaler Logistik-Dienstleister in den wesentlichen Wachstumsmärkten im asiatisch-pazifischen Raum sowie in China und den USA entscheidend aus. DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn: "Bax passt exakt zu unserer Strategie und ergänzt sich ideal mit unserer Logistik-Tochter Schenker. Mit diesen beiden Gesellschaften ist die DB AG jetzt weltweit eines der führenden Unternehmen der Transport- und Logistikbranche." Während die Bahn keinen Kaufpreis nennen wollte, bezifferte der bisherige Bax-Eigentümer, der US-Konzern Brink's, ihn auf 1,1 Milliarden Dollar (940 Millionen Euro). Dennoch werde die Verschuldung der Bahn durch den Kauf um "sehr viel weniger als eine Milliarde Euro" steigen, sagte Mehdorn. Den Abschluss der Übernahme erwartet er für Mitte Januar.

Bax Global bietet weltweite Luft- und Seefrachtspedition, inländische Transportdienstleistungen sowie Supply Chain Management und verfügt über eine starke Blue-Chip-Kundenbasis vor allem in den Bereichen Elektronik und Konsumgüter. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2005 hat Bax mit mehr als 12.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,04 Milliarden Dollar erzielt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 1,75 Milliarden Dollar. Das Ergebnis in diesen neun Monaten stieg auf 47,2 Millionen Dollar, nach 30,1 Millionen Dollar im Vorjahr. Bax Global gehört damit zu den 20 größten US-Logistik-Unternehmen. Im Geschäft mit Stückgut ist Bax die Nummer 1 in den USA. Weltweit unterhält Bax über 500 Büros in mehr als 130 Ländern. DB Logistics, das Ressort Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG, wird durch die Akquisition von Bax (Umsatz 2004: rund 2,4 Milliarden Dollar) sein Geschäftsvolumen auf knapp 15 Milliarden Euro steigern. Gleichzeitig wird der Internationalisierungsgrad weiter erhöht.

Bahn vor neuem Fahrgastrekord

(17.11.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn rechnet in diesem Jahr mit einem neuen Fahrgastrekord. Mehdorns Angaben zufolge nutzten in den ersten drei Quartalen 45 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahreszeitraum die Züge der DB. Ein Bahnsprecher ergänzte, der Zuwachs sei vor allem im Sommer entstanden, und zwar in allen Bereichen. Im ersten Halbjahr habe der Zuwachs lediglich neun Millionen Fahrgäste betragen. In den verschiedenen Bereichen Fernverkehr, Regionalverkehr und Stadtverkehr sei der Zuwachs zwar uneinheitlich. Im Fernverkehr habe es Steigerungen sowohl nach der Zahl der Fahrgäste als auch nach der Zahl der Personenkilometer gegeben, an der man die Reiseweite ablesen kann. Im vergangenen Jahr beförderte die Bahn nach eigenen Angaben 1,694 Milliarden Fahrgäste, davon im Fernverkehr 115,3 Millionen. Auch im Güterverkehr sei das Unternehmen trotz eines Margenverfalls pro Tonne Fracht gut unterwegs, sagte Mehdorn. Der Umsatz der Bahn werde sich im Vergleich zum Jahr 2000 um etwa 75 Prozent erhöhen.

Freie Fahrt für schnellen Test-Güterzug gen Osten

(17.11.) BERLIN - Vier europäische Bahnen haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf dem Güterbahnhof Seddin bei Berlin das Startsignal für einen außergewöhnlichen Güterzug gegeben: In nur dreieinhalb Tagen - und damit erheblich schneller als der LKW - soll er die 1800 Kilometer zwischen der deutschen in der russischen Hauptstadt überwinden und damit den Warenfluss zwischen Deutschland, Polen, Weiß­russland und der Russischen Föderation deutlich beschleunigen. Der 600 Meter lange, rund 1600 Tonnen schwere und bis zu 100 Stundenkilometer schnelle Zug in Richtung Russland hat Container, Automobile und palettierte Waren an Bord.  Am Sonntag, dem 20. November, gegen 11.10 Uhr am Vormittag wird der Zug auf dem Moskauer Güterbahnhof Kunzewo II erwartet. Bisher brauchen Güterzüge auf dieser Strecke bis zu zehn Tage. Der LKW schafft es in vier bis fünf Tagen.

Mit an Bord des Testzuges werden die Bahnchefs der beteiligten vier Länder sein: Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, sowie die Generaldirektoren Andrzej Wach aus Polen, Wladimir Zerelo aus Weißrussland und Wladimir Jakunin aus Russland begleiten den aus 18 Güterwaggons bestehenden Zug in eigens dafür angekuppelten Personenwagen. Die obersten Eisenbahner wollen sich selbst ein Bild von den aufwändigen Zoll- und Betriebsprozessen an den drei Ländergrenzen sowie der zeitintensiven Umladung der Container und Waren an der Grenze von europäischer Normalspur (1435mm) zu osteuropäischer Breitspur (1524mm) in Brest machen. Gleichzeitig sollen unterwegs auch möglichen Verbesserungen besprochen worden. Diese waren im Rahmen des mit hochrangiger politischer Unterstützung vor eineinhalb Jahren gestarteten Vierachsenprojekts in Projektteams analysiert worden.

Ziel des Experiments ist es, in enger Kooperation zwischen der DB-Güterbahn Railion, der polnischen PKP, der weißrussischen BC und der russischen RZD die Grundlagen für eine künftige Beschleunigung aller Güterzüge auf dem Korridor Deutschland - Russland und damit für eine deutliche Steigerung des Verkehrsaufkommens zu schaffen. Bisher wird auf der Strecke mehrmals die Lokomotive gewechselt, zudem sind in den Fahrplänen viele Betriebsaufenthalte und Pufferzeiten - zum Beispiel für die umfangreichen Zollformalitäten an den drei Grenzübergängen - vorgesehen. Künftig sollen die Abläufe mit EDV-Unterstützung und elektronischer Übermittlung der Frachtpapiere optimal aufeinander abgestimmt werden und so eine deutliche Reduktion der Transportzeiten ermöglichen. Folgender Fahrplan liegt dem Pilotzug zugrunde: Donnerstag, 17. November: Berlin–Seddin ab 2.54 Uhr; 21.45 Uhr an Malaszewicze; Freitag, 18. November: Malaszewicze ab 3.54 Uhr; 7.42 Uhr an Brest (Umladung Normal-/Breitspur); Samstag, 19. November: Brest ab 4.16; Sonntag, 20 November: 8.10 Uhr an Moskau-Kunzewo II.

Bleibt das Schienennetz bei der DB?

(17.11.) MÜNCHEN - Die künftige Kanzlerin Angela Merkel hat nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" angeblich längst entschieden, dass die DB beim geplanten Börsengang ihr Schienennetz behalten kann. Das glaube zumindest die Konzernspitze der Bahn zu wissen, hieß es weiter. Klaus Daubertshäuser, der Ende Dezember scheidende DB-Vorstand für Marketing und politische Beziehungen, habe in einem internen Papier notiert, dass sich Merkel schon vor der Bundestagswahl darauf festgelegt habe, dass der Staatsbetrieb auch nach der geplanten Teil-Privatisierung in seiner jetzigen Form weiter bestehe und das Schienennetz behalten könne. Daubertshäuser beruft sich laut "SZ" auf ein Gespräch mit Merkel am 6. September 2005. Auf eine Frage von Norbert Hansen, Vorsitzender der Bahngewerkschaft Transnet, habe Merkel geantwortet: "Die Auflösung des integrierten Konzerns ist vom Tisch."

Im Koalitionsvertrag ist allerdings ausdrücklich fixiert, dass eine Entscheidung erst nach Vorlage und Bewertung eines Gutachtens der Unternehmensberatungs- Gesellschaften Booz Allen Hamilton, erfolgen könne. Damit ist frühestens Ende des Monats zu rechnen. Unterdessen erfuhr die "dpa" bei Fachleuten von Union und SPD, in den Bundestagsfraktionen seien die Positionen zunehmend gemischt. Bisher dominierte bei den Verkehrspolitikern die Einschätzung einer Abtrennung des Schienennetzes von einer teilprivatisierten Bahn in die Verantwortung des Bundes, um den Netzausbau sicherzustellen.

Anschläge auf die Bahn

(16.11.) BERLIN - Unbekannte haben am frühen Dienstagmorgen an zwei Stellen in Brandenburg Anschläge auf das Streckennetz der DB verübt. Auf den Strecken Berlin-Hamburg sowie Berlin-Hannover seien Hakenkrallen auf die Oberleitungen geworfen worden, sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Menschen wurden bei den Vorfällen nicht verletzt. Insgesamt hatten durch die Beschädigungen und die anschließenden Reparaturarbeiten über 100 Züge auf beiden Strecken teilweise lange Verspätungen. Zahlreiche Züge wurden über Magdeburg bzw. Stendal umgeleitet. Zwischen Berlin und Hannover war im brandenburgischen Havelland der Nachtzug Warschau - Brüssel gegen 01.30 Uhr liegen geblieben und konnte erst nach fünf Stunden seine Fahrt fortsetzen. Zwischen Berlin und Hamburg war um 2.38 Uhr bei Paulinenaue ebenfalls im Havelland zuerst ein Güterzug betroffen, um 7.33 Uhr dann auch einen ICE nach Hamburg. Bis zum Vormittag war der größte Teil der Schäden behoben. Verletzt wurde niemand.

Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Bislang lägen aber noch keine Hinweise auf mögliche Täter oder Tätergruppen vor, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung der Straftaten. Hinweise nehmen das Polizeipräsidium unter der Telefonnummer 0700/3333 0331 oder jede andere Dienststelle entgegen. Vermutungen der DB, dass die Anschläge im Zusammenhang mit den bevorstehenden Castor-Transporten in Deutschland stehen, wollte die Polizei weder bestätigen noch dementieren.

Unterdessen setzten in Berlin Unbekannte in der Nacht zum Dienstag einen Kleintransporter der DB in Brand. Das Feuer griff auf ein weiteres Auto über. Verletzt wurde niemand. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen. Es lasse sich vorerst nicht feststellen, ob die Tat im Zusammenhang mit den gewalttätigen Unruhen in Frankreich oder dem bevorstehenden Castor-Transport stehe, sagte ein Polizeisprecher.

Woolworth setzt beim Import von Waren aus der Türkei auf die Bahn

(16.11.) FRANKFURT/Main - Als eines der ersten deutschen Handelsunternehmen transportiert die Deutsche Woolworth den größten Teil ihrer Warenimporte aus der Türkei über das Schienennetz der Bahn. Mehrere hundert Lkw-Transporte auf der knapp 3.000 Kilometer langen Strecke werden dadurch künftig entfallen. "Durch den Transport über das Schienennetz profitiert Woolworth gleich dreifach: Wir haben nun verlässliche Laufzeiten, mehr Planungssicherheit und reduzieren die Kosten", erklärt Wilfried Müller, Leiter der Transportlogistik im Distribution-Center (DC) in Bönen, die wichtigsten Vorteile der Bahnlösung.

Mit einer festen Laufzeit von sechs Tagen verbindet der Ganzzug die Bahnhöfe Istanbul und Duisburg / Köln. Witterungsbedingte Transportbehinderungen und Laufzeitverzögerungen durch Probleme bei Grenzübergängen werden drastisch reduziert. Genau definierte Ankunftszeiten des Zuges in Duisburg oder Köln ermöglichen einen reibungslosen Weitertransport per Lkw in das nahegelegene Zentrallager in Bönen. Dadurch ist eine exakte und gleichmäßige Steuerung und Avisierung der Container und Swap-Bodies für den Wareneingang im DC möglich. Auf der Kostenseite ergeben sich durch den Bahntransport Einsparungen in sechsstelliger Euro Höhe pro Jahr. Durch den verringerten Schadstoffausstoß auf der knapp 3.000 Kilometer langen Strecke leistet Woolworth gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Im Vergleich mit dem Lkw schneidet die Bahn in der Umweltbilanz und in der CO2-Bilanz deutlich besser ab.

Allianz pro Schiene begrüßt Vorschläge des EU-Parlaments

(16.11.) BERLIN - Einen wichtigen Etappensieg für mehr Kostenwahrheit sieht das Schienenbündnis Allianz pro Schiene in dem Votum des Verkehrsausschusses des Europäischen Parlaments zur LKW-Maut (auch Wegekostenrichtlinie oder Eurovignette genannt). "Es bedeutet mehr Kostenwahrheit statt Kostenverschleierung. Hier hat sich wenigstens ansatzweise die verkehrspolitische Vernunft gegenüber den Partikularinteressen der LKW-Lobby und der Rand-Europäer wie Spanien, Portugal oder den baltischen Staaten durchgesetzt", so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Besonders wichtig aus Sicht des Schienenbündnisses ist die Verpflichtung für die EU-Kommission, innerhalb von 5 Jahren die Folgekosten des Straßengüterverkehrs, etwa für Luftverschmutzung oder Unfallfolgekosten, in die Mautsätze einzubeziehen.

Andernfalls sind die Mitgliedsländer berechtigt, zunächst 60 Prozent für Gesundheits- und Umweltkosten (die sog. "externen Kosten") auf die LKW-Maut aufzuschlagen. "Damit steigt die Wettbewerbsfähigkeit der umweltfreundlichen Schiene. Der drohende LKW-Dauerstau im Transitland Deutschland könnte dadurch abgewendet werden", so Dirk Flege. "Mit dem verbindlichen Zeitplan ist ein weiteres Aussitzen der drängenden verkehrlichen und umweltpolitischen Probleme nicht mehr möglich", so Flege weiter.

Weitere wichtige Punkte sind aus Sicht des Schienenbündnisses die Einführung der Mautpflicht für LKW ab 3,5 Tonnen. In Deutschland gilt sie erst ab 12 Tonnen. Erleichtert werden soll auch die Mauterhebung auf den Straßen außerhalb des Autobahnnetzes. Beides entspricht langjährigen Forderungen der Allianz pro Schiene. Auch in der Koalitionsvereinbarung in Deutschland haben sich Union und SPD in weiser Voraussicht für diese Maßnahmen eine Hintertür offen gelassen. Allerdings handelt es sich hier nur um einen Etappensieg. Noch muss der Beschluss im Plenum des Parlaments Mitte Dezember gebilligt werden und auch die EU-Verkehrsminister müssen anschließend noch zustimmen.

Trierer Regiowerkstatt bekommt neue Waschanlage

(16.11.) FRANKFURT/Main - Gemeinsam mit Staatssekretär Günter Eymael nahm heute der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, Gerhard Schinner, den symbolischen Spatenstich für die neue Außenwaschanlage im Werk Trier vor. Zukünftig werden rund 300 Eisenbahnwaggons und Lokomotiven, die im Regiowerk Trier instandgehalten werden, vollautomatisch und computergesteuert gereinigt. Dazu wird die bestehende 40 Jahre alte Anlage zurück gebaut und durch eine moderne Waschstraße ersetzt. Dann können hier wöchentlich 10.000 Meter Zug mit einer Geschwindigkeit von acht bis 16 Metern pro Minute gereinigt werden. Teil der neuen Waschanlage ist eine neue Wasseraufbereitungsanlage. Nach dem vollautomatischen Waschen wird das Wasser aufbereitet und kann in die Kanalisation eingeleitet werden. Das Wasser der Klarspülung, die nach jedem Waschgang durchgeführt wird, läuft ebenfalls durch die Aufbereitungsanlage und wird anschließend erneut genutzt. Die Gesamtinvestition beträgt 5,6 Millionen Euro.

In den vergangenen Jahren hat die Bahn bereits 6,5 Millionen Euro in die Modernisierung der Regiowerkstatt in Trier investiert. Nach der neuen Hebebockstraße, einer mobilen Radsatzbearbeitungsmaschine und den zusätzlichen Gleisen für die Elektrotriebfahrzeuge wurde ein Außenportalkran errichtet. In den nächsten Jahren ist noch ein Hallenneubau geplant.

Spektakulärer Brückenaushub bei Vachendorf

(16.11.) TRAUNSTEIN - Rund 61 Tonnen wiegt jede der beiden Hilfsbrücken, die im April bei Vachendorf unter der Bahnstrecke Rosenheim – Salzburg eingebaut wurden. Unter dieser Hilfsbrücke entstand eine neue Stahlbetonbrücke. Die Hilfsbrücke wird ab Freitag, 18. November, in zwei Nächten wieder ausgebaut. Die etwa 24 Meter langen und 3 Meter breiten Brückenteile werden von einem 300-Tonnen-Straßenkran ausgehoben und schweben zeitweise bis zu 15 Meter über dem Boden. An zwei Wochenenden im April 2005 wurden bereits unter den beiden Gleisen so genannte Hilfsbrücken eingebaut. Darunter wurde zunächst die alte Brücke abgebrochen, anschließend die Baugrube ausgehoben und die Betonarbeiten für die neue Brücke vorgenommen. Nach dem Ausbau der Hilfsbrücken, dem Aufbau des endgültigen Bahndamms und dem Einbau der neuen Gleise können am Montag, 21. November, die ersten morgendlichen Züge bereits über die neue Brücke rollen. Gleichzeitig werden zwischen Traunstein und Übersee auch ein rund 600 Meter langer Abschnitt der zweigleisigen Strecke erneuert und ein Fahrleitungsmast ausgetauscht.

Letzte Phase des Bahnhofsumbaus Ravensburg

(16.11.) STUTTGART - Die DB beginnt jetzt mit dem Umbau und der Modernisierung des Hausbahnsteigs am Gleis 1 im Bahnhof Ravensburg. Mit Abschluss der Arbeiten ist dann der gesamte Umbau des Bahnhofs vollzogen. Wie bereits der Mittelbahnsteig erhält der Hausbahnsteig eine Höhe von  55 Zentimetern und kann vom Bahnhofsgebäude aus barrierefrei erreicht werden. Die Erhöhung erfolgt auf einer Länge von 180 Metern. Der Bahnsteig wird mit Sitzbänken, Infovitrinen, einem neuen Wegeleitsystem sowie mit Blindenleitstreifen ausgestattet und ermöglicht so auch sehbehinderten Reisenden den Zugang zu den Zügen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2006 geplant. Insgesamt investieren Bund und Bahn rund 700 000 Euro in die Baumaßnahme.

DB Regio gewinnt Ausschreibung um Teilnetz "Ostseeküste"

(15.11.) SCHWERIN - Die DB hat die Ausschreibung für den Regionalverkehr im Teilnetz "Ostseeküste" gewonnen. Dies bestätigte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Otto Ebnet (SPD) am Montag offiziell in Schwerin. Das Angebot der DB sei im europaweit offenen Wettbewerb als das wirtschaftlich günstigste bewertet worden. Zum Teilnetz "Ostseeküste" gehören die RegionalExpress-Linien Hamburg-Schwerin-Rostock und Rostock-Stralsund-Sassnitz/ Binz sowie die Regionalbahnlinien Stralsund-Sassnitz/ Binz. Der noch abzuschließende Verkehrsvertrag mit einem Volumen von etwa 23 Millionen Euro jährlich soll den Angaben zufolge ab Dezember 2007 gelten und hat eine Laufzeit von zwölf Jahren. Mit dieser Entscheidung könnten 150 Arbeitsplätze in der Region gesichert werden, teilte die Bahn mit. Das Angebot sieht eine hundertprozentige Besetzung der Züge mit Kundenbetreuern vor.

"FTD": DB verpasst Zielquote bei Ausschreibungen

(15.11.) BERLIN - Trotz des Gewinnes der Ausschreibung des "Ostseeküste"-Netzes in Mecklenburg-Vorpommern (siehe oben) bleibt die DB nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" auch 2005 hinter ihren Zielen im Regionalverkehr zurück. Insgesamt seien im Jahresverlauf nur 35 Prozent der ausgeschriebenen Nahverkehrsleistung an den Staatskonzern gegangen, hieß es unter Berufung auf Zahlen des Beratungsunternehmens SCI Verkehr. "2004 hatte die Bahn rund 30 Prozent der Ausschreibungen gewonnen", zitierte die "FTD" Lars Neumann, Nahverkehrsexperte bei SCI. Ziel der Bahn ist es dem Bericht zufolge, mindestens die Hälfte der Ausschreibungen zu gewinnen, um über 70 Prozent Marktanteil im Nahverkehr zu halten. Derzeit habe sich die Bahn noch knapp 90 Prozent des Geschäfts gesichert, allerdings bei fallender Tendenz. Eine Bahn-Sprecherin wollte die Zahlen nicht kommentieren.

Erste Baustufe des ESTW in Annaberg-Buchholz Süd in Betrieb genommen

(15.11.) LEIPZIG - Bereits einen Monat früher als geplant konnte am 5. November die erste Baustufe des Elektronischen Stellwerkes (ESTW) der Erzgebirgsbahn in Annaberg-Buchholz Süd in Betrieb genommen werden. Mit Mitteln des Bundes und der Bahn  in Höhe von 14,8 Mio. Euro wird die Strecke Flöha - Annaberg-Buchholz Süd mit neuer Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet. Dazu zählen neben neuen Lichtsignalen auch moderne Kommunikationsanlagen für den Zugfunk. "Es handelt sich bei diesem modernen Stellwerk um die neueste  ESTW-Generation - Bauform SIMIS D. Das Stellwerk wurde in einem gemeinsamen Pilotprojekt von Siemens, dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) der DB Netz AG und der Erzgebirgsbahn in nur 8 Monaten Bauzeit errichtet", erklärt Lutz Mehlhorn, Sprecher der Erzgebirgsbahn. Das Elektronische Stellwerk steuert zunächst die Bahnhöfe in Annaberg-Buchholz Süd und Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof. In der zweiten Baustufe bis Ende 2008 wird der gesamte Streckenabschnitt bis Flöha mit modernster Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet und ebenfalls an das ESTW in Annaberg-Buchholz Süd angebunden.

Mit dem Einsatz der modernen ESTW-Technik wurde eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit von bisher 60 km/h auf 80 km/h bzw. zwischen Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof und Granzahl von 45 km/h auf 60 km/h erreicht. Die Verkehrsstationen in Annaberg-Buchholz Süd, Mitte und unterer Bahnhof erhielten neue Bahnsteige mit einer bequemen Einstiegshöhe von 55 cm und Annaberg-Buchholz Mitte sowie Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof barrierefreie Zugänge. Im Elektronischen Stellwerk übernehmen Rechner die Herstellung von Fahrstraßen und die damit verbundene Steuerung der Signale, Weichen und Sicherungseinrichtungen. Die Fahrdienstleiter steuern und überwachen die sicherungstechnischen Einrichtungen an Bildschirmarbeitsplätzen in Annaberg-Buchholz Süd. Mit der Inbetriebnahme der 1. Baustufe des ESTW in Annaberg-Buchholz Süd wurden drei ältere Stellwerke ersetzt. Mit Realisierung der 2. Baustufe bis Ende 2008 werden fünf weitere Stellwerke von der neuen Technik abgelöst.

Teurere Bahnpreise nach MwSt-Erhöhung?

(15.11.) BERLIN - Die von der großen Koalition geplante Anhebung der Mehrwertsteuer wird sich vermutlich auch auf die Fahrpreise der DB auswirken. Mehdorn schloss eine Erhöhung der Fahrkartenpreise wegen der Mehrwertsteueranhebung nicht aus. Der Bahnchef sagte am Rande einer Baustellenbesichtigung des neuen Berlin Hauptbahnhofs am Montag in Berlin, es sei noch kein Beschluss gefasst. "Aber wir haben keine Lizenz zum Gelddrucken." Für Zugreisen von mehr als 50 Kilometer ist der volle Steuersatz fällig, bei kürzeren Strecken der halbe. Deshalb würde bei einer Mehrwertsteuererhöhung der Fernverkehr stärker belastet.

Frankfurt Hbf: 2. Etappe der ESTW-Inbetriebnahme abgeschlossen

(15.11.) FRANKFURT/Main - Am Sonntag Mittag wurde die zweite Inbetriebnahmephase des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) im Hauptbahnhof Frankfurt erfolgreich abgeschlossen. Um 12 Uhr 48  fuhr der ICE 1652 aus Dresden digital per Mausklick gesteuert in Gleis 8 ein. Jetzt sind die Gleise 1a bis 10 an das ESTW angeschlossen, die Gleise 11 bis 24 werden an den folgenden zwei Wochenenden umgestellt. Seit heute Mittag halten auch die ICEs zwischen Berlin und München bzw. Basel, und die von Hamburg nach Stuttgart, Basel und Passau, wieder im Hauptbahnhof. Die Ersatzhalte in Frankfurt Süd gehören damit der Vergangenheit an. Insgesamt waren 120 Personen in vier Schichten im Einsatz, um die Gleise 5 bis 10 an die digitale Steuertechnik anzuschließen. Seit Samstagnacht waren im Gleisvorfeld etwa 100 alte Signale abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst worden. Technisch gesehen ist der Hauptbahnhof zur Zeit zweigeteilt. Die eine Hälfte wird digital gesteuert, die andere wird in der bestehenden Technik von 1957 betrieben. Dazwischen liegen 48 Jahre Technikgeschichte, die man nicht mit dem Zug überfahren kann. Diese "Künstliche Wand" trennt noch bis Ende November die Gleise, macht Fahrten unmöglich und führt zu den Einschränkungen im Bahnbetrieb auch unter der Woche, wenn nicht an der Inbetriebnahme gearbeitet wird.

DB mit kräftigem Umsatz- und Ergebniswachstum

(14.11.) ESSEN - Bei der Aufsichtsratssitzung der DB am vergangenen Samstag in Essen hat DB-Chef Hartmut Mehdorn über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens bis einschließlich September informiert. Der Konzernumsatz ist demnach gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 752 Millionen Euro auf 18,5 Milliarden Euro gestiegen. Das sind 4,2 Prozent mehr als 2004. Auch beim Ergebnis hat die DB AG weiter zugelegt und um knapp 200 Millionen Euro besser abgeschnitten als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Das für 2005 geplante Betriebliche Ergebnis nach Zinsen in Höhe von rund 400 Millionen Euro wird voraussichtlich erreicht. Mehdorn: "Das Unternehmen ist voll auf Kurs, wir werden unsere Planung einhalten." Zu der positiven Ergebnisentwicklung tragen vor allem der Personenverkehr und das Geschäftsfeld Schenker bei. "Wir überzeugen mehr und mehr Kunden in Deutschland vom Bahnfahren", so der DB-Vorstands-Chef, "daneben agieren wir weltweit sehr erfolgreich im Bereich Transport und Logistik. Diesen Kurs setzen wir konsequent fort."

Der Aufsichtsrat hat auf der Sitzung auch dem Verkauf des DB-Tochterunternehmens Deutsche Eisenbahnreklame (DERG) an die Ströer Out-of-Home Media AG, einem der großen deutschen Außenwerbungsspezialisten, zugestimmt. Damit setzt die DB AG ihren Kurs fort, sich von Aktivitäten zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

Otto Wiesheu kommt als Vorstand zur DB AG

(14.11.) BERLIN - Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu wechselt überraschend in den Vorstand der DB. Zum 1. Januar 2006 soll er das Ressort für Marketing und politische Beziehungen übernehmen. Vorgänger Klaus Daubertshäuser (SPD), der seit 1994 im Management der Bahn ist, geht in den Ruhestand. Er freue sich darauf, nach 30 Jahren in der Politik seine Erfahrungen in der Wirtschaft einsetzen zu können, sagte Wiesheu. "Die Deutsche Bahn AG mit Ihren Zukunftsperspektiven ist für mich das spannendste Unternehmen Deutschlands." Mit Amtsmüdigkeit und Politikverdrossenheit habe sein Wechsel nichts zu tun, sagte Wiesheu. Zudem sei ein Fünf-Jahres-Vertrag in der Wirtschaft in seinem Alter eine schöne Sache. "In der Politik bekommt man keine Fünf-Jahres-Verträge." Der 61-jährige promovierte Jurist ist seit 1974 in der bayerischen Politik tätig, seit 1993 als Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Wiesheu hat seit seinem Amtsantritt als Minister auf Bundesratsebene maßgeblich an der Bahnreform mitgewirkt und die Nahverkehrspolitik des Freistaates bestimmt, ist also mit Bahn-Themen bestens vertraut.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet, will Wiesheu nach seinem Wechsel in den Vorstand der DB eine Zerschlagung des Staatsunternehmens verhindern. Aus seiner Sicht sei es sinnvoll, die DB bei dem in den nächsten Jahren geplanten Börsengang als "integrierten Konzern" zu erhalten, sagte Wiesheu der "Süddeutschen Zeitung". Das insgesamt rund 35.000 Kilometer lange Schienennetz solle in der DB verbleiben und nicht herausgelöst werden. Bund und Länder hätten einen diskriminierungsfreien Zugang für alle Eisenbahnen zum Schienennetz der DB per Gesetz geregelt und eine Aufsichtsbehörde geschaffen. Nun gelte es, diese Vorgaben in der Praxis umzusetzen. "Dann wird sich das Thema, ob das Netz aus der DB herausgetrennt werden soll, von selbst erledigen." Wiesheu sagte weiter, er habe als Verkehrsminister daran gearbeitet, Wettbewerb auf der Schiene zuzulassen und zu fördern. "Deswegen muss ich nicht den Konzern Deutsche Bahn zerlegen."

Grüne und FDP kritisierten den Wechsel Wiesheus zur DB. "Das ist nicht korrekt, Wiesheu hätte nicht verhandeln dürfen", sagte Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn der "Financial Times Deutschland". Wiesheu wisse schließlich nicht erst seit ein paar Tagen, dass er zur Bahn gehe. Horst Friedrich, verkehrspolitischer Sprecher der FDP, warf Wiesheu vor, als "U-Boot der Bahn" agiert zu haben: "Auf sein Drängen sind bahnfreundliche Aussagen zum Börsengang und zu Investitionszuschüssen in den Koalitionsvertrag gekommen." FDP-Chef Guido Westerwelle ("Das stinkt zum Himmel") kündigte an, die FDP werde eine Aufklärung der Vorgänge verlangen.

"Welt": DB kann Bax Global übernehmen

(14.11.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht der "Welt" vom Aufsichtsrat grünes Licht für den Kauf des US-Logistikunternehmens Bax Global erhalten. Unter Berufung auf Aufsichtsratskreise hieß es, das Kontrollgremium des bundeseigenen Konzerns habe auf seiner Sitzung am Samstag den Übernahmeplänen zugestimmt. Einzelheiten der Übernahme wurden nicht bekannt, die DB lehnte am Wochenende eine Stellungnahme dazu ab. Aus Verhandlungskreisen wurden jedoch laut "Welt" sowohl die Übernahme als auch der Kaufpreis von 1,12 Mrd. Dollar (rund 950 Mio. Euro) bestätigt. Der Vertrag soll am Dienstag besiegelt werden. Nach Informationen der "Welt" hat sich die DB im Bieterwettstreit gegen den Paketdienst United Parcel Service (UPS) durchgesetzt. Mit dem Kauf des amerikanischen Logistikers will die Bahn ihre Speditionstochter Schenker stärken und die Deutsche-Post-Tochter DHL sowie die Spedition Kühne & Nagel in den USA angreifen. Bax Global ist einer der führenden Logistikkonzerne im Transportgeschäft zwischen den USA und Asien und vor allem im Luftverkehr und der Seefracht tätig.

Allianz pro Schiene zur Koalitionsvereinbarung: "Schienenfreundlich, aber wenig ambitioniert"

(14.11.) BERLIN - Das Schienenbündnis Allianz pro Schiene begrüßt die Wertschätzung des Verkehrsträgers Schiene in der Koalitionsvereinbarung, sieht die generelle verkehrspolitische Ausrichtung aber kritisch. "Der Schienenverkehr wird als 'ökonomisch effizient' und 'unverzichtbar' eingestuft, das freut uns", sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, Dirk Flege, am Sonntag in Berlin. Auf der anderen Seite sei "das Papier aber verkehrspolitisch wenig ambitioniert". "Für den Umweltverschmutzer Nr. 1 in Deutschland, den Straßenverkehr, fehlt jegliche Zielvorgabe in dem Vertragsentwurf", kritisierte Flege. Der Schienenverkehr soll nach dem Willen der künftigen Koalitionäre in seiner 'Wettbewerbsfähigkeit' und in seinem 'Leistungsvermögen' immerhin 'weiter gestärkt' werden. "Greifbare Ziele aus der Nachhaltigkeitsstrategie der rot-grünen Bundesregierung wie die Verdopplung der Schienengüterverkehrsleistung bis 2015 werden von Schwarz-Rot im Koalitionsvertrag aber außen vor gelassen", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.

Positiv und als "schienenfreundlich" zu werten ist nach Einschätzung der Allianz pro Schiene die Absicht der künftigen Koalitionäre, die Finanzmittel für die Schienenwege des Bundes 'deutlich' zu erhöhen und 'dauerhaft auf dem erhöhten Niveau' zu verstetigen. Aufhorchen lasse, dass sich die Koalitionspartner zur "Gleichwertigkeit aller Verkehrsträger" bekennen. "Die Schiene ist der einzige Verkehrsträger, bei dem die Mittelanhebung ausdrücklich festgeschrieben wird", lobte Flege. Während mehr Geld in die Bundesschienenwege fließen soll, droht ab 2008 eine Leistungskürzung bei den Nahverkehrsbahnen. Die so genannten Regionalisierungsmittel des Bundes, mit denen die Bundesländer Schienenpersonennahverkehr bestellen, sollen nach dem Willen der Koalitionäre ab 2008 für den gesamten ÖPNV, also auch den Busverkehr, geöffnet werden.

Außerdem hätten sich die Verkehrspolitiker der Großen Koalition nicht durchgesetzt, die in ihrem Abschlusspapier noch ausdrücklich festgestellt hatten, dass Regionalisierungsmittel 'nicht als Subventionen gewertet' werden. "Diese richtige und wichtige Aussage für den Öffentlichen Personenverkehr ist gestrichen worden, während andere Bereiche wie Wohngeld und Kulturförderung in der Endfassung ausdrücklich vom Subventionsbegriff ausgenommen sind", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Flege kündigte an, das Schienenbündnis werde die Verkehrspolitik der Großen Koalition "kritisch-konstruktiv" begleiten.

"Tagesspiegel": DB baut in der Planungsabteilung weniger Stellen ab

(14.11.) BERLIN - Die DB hat nach einem Bericht des "Tagesspiegel" bisher weniger Stellen in ihrer Planungsabteilung abgebaut als ursprünglich geplant. Damit könne der Konzern schnell darauf reagieren, sollten Union und SPD tatsächlich wieder mehr Geld in das Schienennetz investieren, hieß es. Ein Bahnsprecher sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag", bisher seien 1000 Planer abgebaut worden. Ursprünglich sollten bis Ende dieses Jahres 1500 Stellen wegfallen. "Ein Drittel der Beschäftigten wäre also noch da." In der Regel seien die betroffenen Mitarbeiter außerdem auf Stellen innerhalb des Konzerns vermittelt worden. "Die Leute mit ihrem Know-how sind uns also nicht verloren gegangen", sagte der Unternehmenssprecher.

Die Abbaupläne für die Planungsabteilung seien 2004 auf Grundlage der damals abgesenkten Investitionsplanung des Bundes für das Schienennetz entwickelt worden, sagte der Bahnsprecher. "Und es ist Praxis, dass wir unsere Kapazitäten daran ausrichten, was der Bund finanzieren kann." Auch durch die verstärkten Verkehrsinvestitionen, die Kanzler Gerhard Schröder (SPD) noch im Frühjahr angekündigt hatte, werden in diesem und den kommenden drei Jahren 750 Millionen Euro zusätzlich in die Schiene gesteckt. Die entsprechenden Vereinbarungen seien "auf dem Weg" und würden umgesetzt, sagte ein Ministeriumssprecher.

VCD übergibt Unterschriften für Erhalt des Mitfahrer-Rabattes

(12.11.) BERLIN - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat der DB am Freitag in Berlin 2.200 Unterschriften gegen die Abschaffung des Mitfahrer-Rabattes übergeben und die Konzernleitung nachdrücklich aufgefordert, dieses Angebot für kleine Gruppen von bis zu fünf Personen zu erhalten. Nachdem die Bahn bereits im Dezember 2004 den Mitfahrer-Rabatt bei Standardtickets abgeschafft hatte, soll er nun in genau einem Monat mit dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember auch für BahnCardkunden wegfallen. Er bliebe dann lediglich im Zusammenhang mit den Sparpreisen erhalten. René Waßmer, VCD-Bundesgeschäftsführer: "Was das Auto kann, sollte für die Bahn kein Problem sein: mitfahren zum günstigen Preis. Genau das leistet der Mitfahrer-Rabatt: Ein BahnCardbesitzer kann bis zu vier Reisende zum halben Preis mitnehmen. Solche Angebote braucht die Bahn, wenn sie konkurrenzfähig gegenüber dem Auto sein und mehr Kundinnen und Kunden gewinnen will."

VertreterInnen des VCD hatten die Konzernleitung der DB in den vergangenen Monaten in mehreren Gesprächen gebeten, von den Plänen zur Abschaffung des Mitfahrer-Rabattes Abstand zu nehmen. Unterstützung in seinem Anliegen bekam der VCD von rund 2.200 BahnfahrerInnen, die sich im Laufe des Jahres an der VCD-Unterschriftenaktion "MitfahrerInnen-Rabatt erhalten - in einem attraktiven Preissystem!" beteiligten. Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD: "Sehr viele Nutzer und Nutzerinnen der Bahn halten den Mitfahrer-Rabatt genau wie wir für ein wichtiges Angebot für alle mobilen Menschen, die umweltschonend unterwegs sein wollen. Wir hoffen deshalb, dass die Bahn einlenkt und den Rabatt weiterhin anbietet, ganz im Sinne ihrer Kundinnen und Kunden."

Berlin Hauptbahnhof: Verschub Nord-Süd-Dach wird vollendet

(12.11.) BERLIN - Das dritte und letzte Segment des Nord-Süd-Daches des Berliner Hauptbahnhofes wird in zwei Nächten vom 14. bis 16. November um die letzten 42 Meter nach Norden über die Stadtbahngleise verschoben. In der Nacht vom 16. bis 17. November wird das Dach um einen Meter abgesenkt. Damit ist das neue Nord-Süd-Dach bündig mit dem Ost-West-Dach geschlossen und ein wichtiger Meilenstein bis zur Eröffnung des Bahnhofs am 28. Mai 2006 geschafft. Das Nord-Süd-Dach ist insgesamt 210 Meter lang, 39 Meter breit und 28 Meter hoch und hat eine Fläche von 8050 Quadratmetern. Verbaut wurden rund 1120 Tonnen Stahl, ca. 17000 Meter Seile und 3328 Glasscheiben. Nachdem im August das erste und im Oktober das zweite Segment des Nord-Süd-Daches zwischen den beiden Bügelgebäuden auf teflonbeschichteten Führungsschienen eingeschoben wurde, wird nach dem dritten Verschub mit den Überdachungen der Eingangshallen und dem Bau der Eingangsfassaden begonnen. Mehr als 1.200 Quadratmeter Fläche werden mit über 800 Scheiben verglast.

Für den Verschub und das Absenken des Daches muss der S-Bahnverkehr, der Regional- und der Fernverkehr der Bahn in den Nächten vom 14./15. November bis 16./17. November 2005 jeweils von 0.00 bis 4.30 Uhr unterbrochen werden. Zwischen Berlin Zoologischer Garten und Berlin Friedrichstraße besteht Ersatzverkehr mit Bussen. Züge im Nachtverkehr der ICE Linie Basel/Innsbruck/München - Frankfurt (M) - Berlin und der ICE-Linie Köln/Düsseldorf - Hannover - Berlin enden im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten. Der EuroNight-Zug aus Warschau wird über den südlichen Außenring umgeleitet, der Halt in Berlin Ostbahnhof entfällt. Die Bahn bittet für die unumgänglichen zeitweiligen Einschränkungen des Bahnverkehrs um Verständnis.

"Künstliche Wand" im Frankfurter Hauptbahnhof schränkt den Zugbetrieb ein

(12.11.) FRANKFURT/Main - Am Samstag beginnt die zweite Inbetriebnahmephase des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) im Hauptbahnhof Frankfurt. 100 alte Signale müssen abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst werden. Am Sonntag werden ab den frühen Morgenstunden die ersten Testfahrten in dem neu umgestellten Bereich stattfinden. Insgesamt werden 120 Personen in vier Schichten im Einsatz sein, um die Gleise 5 bis 10 an die digitale Steuertechnik anzuschließen. Ab Sonntagmittag wird der Bahnhof dann zweigeteilt sein. Eine Hälfte wird digital gesteuert, die andere wird in der bestehenden Technik von 1957 betrieben. Dazwischen liegen 48 Jahre Technikgeschichte, die man nicht mit dem Zug überfahren kann. Diese so genannte „Künstliche Wand“ trennt noch bis Ende November die Gleise, macht Fahrten unmöglich und führt zu den Einschränkungen im Bahnbetrieb auch unter der Woche, wenn nicht an der Inbetriebnahme gearbeitet wird.

Ab Sonntagmittag, wenn die technische Zweiteilung des Hauptbahnhofes beginnt, werden die Auswirkungen auf den Zugverkehr am größten sein. Die ICE-Züge von Hamburg nach Stuttgart,  Basel und Passau halten wie schon in der vergangenen Woche noch bis Sonntagmittag in Frankfurt Süd, danach können sie wieder über den Hauptbahnhof fahren. Ab Samstag halten die InterCity-Züge Hamburg - Karlsruhe in Frankfurt West. In Frankfurt West und Süd besteht Anschluss an die S-Bahnen der Linien S3, S4, S5 und S6 in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof und in die Stadtmitte. Die InterCity-Züge von Frankfurt nach München und Salzburg fahren erst ab bzw. bis Darmstadt. Auch hier müssen die Fernreisenden auf die S-Bahnlinie 3 zwischen Darmstadt und Frankfurt umsteigen. Alle S-Bahnen, die über die Hauptwache und Frankfurt Hbf (tief) fahren, sind von den Fahrplanänderungen nicht betroffen.

ÖBB planen Taktfahrplan ab 2009/2010

(12.11.) WIEN – Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen einem Bericht des "Standard" zufolge ab 2009/ 2010 einen mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln abgestimmten Taktfahrplan einführen. Wie ÖBB-Nahverkehrs-Chefin Wilhelmine Goldmann am Freitag auf einer Pressekonferenz mitteilte, sollen damit mehr Menschen - vor allem Pendler - zum Umsteigen auf Bahn oder Bus bewegt werden. Allerdings ergänzte Goldmann: "Taktfahrpläne sind teuer und nicht ohne weitere öffentliche Mittel finanzierbar." Weitere Preiserhöhungen schloss sie deshalb nicht aus. "Qualität darf ruhig etwas kosten", sagte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur "APA" und gab zu bedenken, "dass Österreich im internationalen Vergleich mit die niedrigsten Tarife" habe. In der Schweiz, Deutschland oder Frankreich müsse man weit mehr bezahlen.

China und Siemens unterzeichnen Vertrag über 60 ICE

(11.11.) BERLIN - China hat bei dem Münchner Technologie-Konzern Siemens 60 ICE-Züge der neuesten Generation bestellt. Der Vertrag wurde am Donnerstag anlässlich des Besuchs von Chinas Präsident Hu Jintao in Berlin unterzeichnet. Die Konstruktions- und Projektierungsarbeiten für den chinesischen Hochgeschwindigkeitszug ("CRH 3") werden an den deutschen Siemens-Standorten in Erlangen und Krefeld-Uerdingen durchgeführt. Die Produktion der ersten drei Züge und wichtiger Komponenten erfolgt ebenfalls in Deutschland. Die übrigen Züge werden bei Tangshan Locomotive & Rolling Stock Works in China gebaut, einem Werk der China Northern Locomotive & Rolling Stock Industry (Group) Corporation (CNR). Der Siemens-Anteil beträgt 669 Millionen Euro. Teil der vertraglichen Vereinbarungen ist der Technologietransfer und die Unterstützung der Zug-Fertigung. An dem Projekt und am Technologietransfer sind zahlreiche deutsche und europäische Lieferanten für Subsysteme und Komponenten der Hochgeschwindigkeitszüge beteiligt, die ebenfalls mit chinesischen Partnern kooperieren.

Der "CRH 3" basiert auf der Siemens-Plattform für Hochgeschwindigkeitszüge "Velaro", deren Entwicklung mit dem ICE 3 der Deutschen Bahn begann. Vorteil der Velaro-Plattform ist die Triebzugtechnologie. Alle Ausrüstungen sind dabei im Unterflurbereich des Hochgeschwindigkeitszuges untergebracht, so dass die Züge 25 Prozent mehr Sitzplätze bei gleicher Zuglänge bieten, und geringe Infrastruktur-Wartungskosten durch niedrigere Achslasten realisiert werden können. Die 300 Stundenkilometer schnellen Züge werden zunächst auf der Strecke Peking - Tianjin ab 2008 eingesetzt, weitere Hochgeschwindigkeitsstrecken sind geplant. Die Triebzüge haben eine Gesamtlänge von 200 Meter und bieten Platz für mehr als 600 Fahrgäste.

Der Auftrag ist für Siemens ein weiterer wesentlicher Erfolg für den chinesischen Bahntechnikmarkt. Seit Gründung des Bereichs Siemens Transportation Systems 1993 in China hat Siemens bereits mehrere Aufträge von den Städten Shanghai, Guangzhou, Nanjing und Shenzhen für die Lieferung von Metrowagen, Signal- und Betriebsleittechnik sowie Stromversorgungsanlagen erhalten. Darüber hinaus hat Siemens das weltweit längste Elektrifizierungsprojekt, die 954 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Harbin und Dalian realisiert. Erst im letzten Jahr erhielt Siemens einen Großauftrag zur Lieferung von 180 Doppellokomotiven vom chinesischen Eisenbahnministerium.

Erster Erfahrungsaustausch zur Bahnstromabrechnung in Europa

(11.11.) FRANKFURT/Main - Europa wächst zusammen - auch im Schienenverkehr und in der Energieversorgung. Die Abrechnung des Energieverbrauchs der grenzüberschreitenden Triebfahrzeuge wird derzeit in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt. Dieses bringt für die beteiligten Bahnunternehmen erhebliche Kostenrisiken mit sich. Daher haben sich auf Einladung der DB Energie GmbH, dem Energiemanager der DB, und des internationalen Eisenbahnverbandes UIC (Union Internationale des Chemins de Fer), Ende Oktober in Paris zwölf europäische Eisenbahnverwaltungen und Bahnenergieversorger zum ersten Erfahrungsaustausch zur internationalen Bahnstromabrechnung getroffen. Ziel dieses Treffens war, die Erfahrungen in der Verbrauchsdatenerfassung und Abrechnung für den Bahnstrom auszutauschen und die strategischen Grundlagen für eine gemeinsame europäische Vorgehensweise zu initiieren.

Frank Meyer, Geschäftsführer Finanzen/Controlling DB Energie GmbH, hob die Bedeutung eines europaweit standardisierten Bahnstromabrechnungssystems mit einheitlichen Zählern und identischer Abrechnungssoftware hervor: „Ich sehe darin enorme wirtschaftliche Vorteile für alle europäischen Bahnen, insbesondere vor dem Hintergrund der weiteren Liberalisierung des Schienenverkehrs.“ Als erstes Ergebnis der Veranstaltung wurde eine Arbeits­gruppe „Railway Energy Billing“ (Bahnstromabrechnung) einschließlich eines Lenkungskreises zu politischen Fragen unter Federführung der UIC gegründet. Der Arbeitskreis ist offen für alle europäischen Bahnen. Neben der Bahntochter DB Energie GmbH waren europäische Eisenbahnen beziehungsweise. deren Energiegesellschaften aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechien und Ungarn bei dem Erfahrungsaustausch in Paris vertreten.

McKinsey warnt vor weiterer Verlagerung des Güterverkehrs

(11.11.) BRÜSSEL - Eine Studie der Beratergesellschaft McKinsey prognostiziert laut einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" für den Bahngüterverkehr eine düstere Zukunft. Laut der Studie, die vom Dachverband der europäischen Bahnen in Auftrag gegeben worden war, seien die Kilometerpreise für Bahntransporte unter dem Konkurrenzdruck der Straße bei gleichbleibenden Kosten seit 2001 um drei Prozent jährlich gefallen, hieß es. Gewinn macht laut McKinsey keine der untersuchten Frachtsparten europäischer Bahngesellschaften. Als Konsequenz sehe McKinsey einen Kapazitätsabbau bei den Bahnen, wodurch in den kommenden Jahren Zehntausende Lkw zusätzlich auf Europas Straßen rollten, schreibt die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf die Studie. Der Frachtanteil der Bahn könnte laut McKinsey von europaweit 14 auf bis zu vier Prozent sinken. Diesem Trend könne durch Eurovignette und Höhe der Lkw-Maut entgegengesteuert werden: Würden die Kosten je Kilometer auf die in der Schweiz üblichen 49 Cent angehoben, kämen Güter von Straße auf Schiene, heißt es in der McKinsey-Studie. Dazu müssten allerdings beispielsweise in Deutschland die Kilometerkosten vervierfacht werden.

Neuer Haltepunkt Frankenhain eröffnet

(11.11.) LEIPZIG - Am heutigen Freitag wird die Regionalbahn 16745 um 12.24 Uhr den neuen Haltepunkt Frankenhain an der Strecke Gotha – Gräfenroda als erster Zug in Betrieb nehmen. Der sechzig Meter lange Bahnsteig wurde mit einer Investitionssumme von rund 263 Tausend Euro errichtet. Der Freistaat Thüringen, die Gemeinde Frankenhain und die DB waren an der Finanzierung beteiligt. Ein neues Wegeleitsystem, neue Beleuchtungsanlagen und ein Wetterschutzhaus sorgen für ein angenehmes Reisen mit der DB. Gleichzeitig wurde ein neuer Kundenparkplatz inclusive Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Reisende errichtet. 22 Züge des Regionalverkehrs halten täglich am neuen Haltepunkt Frankenhain.

ICE "Geisenheim/Rheingau" getauft

(11.11.) FRANKFURT/Main - Als 150. Stadt hat am Donnerstag Geisenheim im Rheingau die Patenschaft für einen ICE der Deutschen Bahn übernommen. Bürgermeister Manfred Federhen und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, tauften im Bahnhof Wiesbaden den Zug auf den Namen "Geisenheim/Rheingau". Den Namen der Stadt erhielt ein ICE der ersten Generation (ICE 1). Diese Bauart fährt unter anderem auf den Strecken Hamburg - Basel - Interlaken und München - Frankfurt - Berlin. Einzelne Züge fahren bis Wien – so auch der ICE "Geisenheim/Rheingau", der als einer von zehn ICE die Zulassung für Österreich hat, - und Zürich. Der Bürgermeister nahm den feierlichen Taufakt mit einer Flasche Sekt vor, die er - assistiert von der Weinkönigin Michaela Hans - über dem Triebkopf ausgoss. Der neue Zugname ist zusammen mit dem Städtewappen auf dem Fahrzeug an beiden Seiten der Zugenden angebracht. Damit erhält die getaufte ICE-Einheit einen festen Namen. Je nach Zugdisposition kann sie auf unterschiedlichen Wegen durch Deutschland und das benachbarte Ausland fahren.

Modernisierung des S-Bf. Fredersdorf abgeschlossen

(10.11.) BERLIN - Der S-Bahnhof Fredersdorf präsentiert sich in neuem Gewand: In enger Zusammenarbeit zwischen der DB, der S-Bahn Berlin GmbH und der Gemeinde Fredersdorf wurde die Station an der Linie S5 in den letzten zwei Jahren unter laufendem Betrieb modernisiert und behindertengerecht ausgebaut. Eine neue Fußgängerbrücke verbindet die Ortsteile nördlich und südlich der Bahntrasse mit dem Bahnsteig. Drei Aufzüge bieten mobilitätseingeschränkten Fahrgästen, Müttern mit Kinderwagen und Radfahrern einen bequemen Zugang zu den Zügen. Der Bahnsteig erhielt neue Bahnsteigkanten, einen hochwertigen Granitsteinbelag, ein Blindenleitsystem und eine neue Beleuchtung. Ein neues Wegeleitsystem im nachtblauem DB-Design erleichtert künftig die Orientierung. Die vorhandenen Bahnsteighäuschen wurden neu gestrichen und das Bahnsteigmobiliar durch transparente Wartehäuschen ergänzt. Aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn wurden 400.000 Euro investiert.

Die Gemeinde Fredersdorf hat seit 1948 S-Bahn-Anschluss. Täglich zwischen 4 Uhr früh und 1 Uhr nachts fahren die Züge der Linie S5 (Strausberg Nord / Strausberg - Friedrichstraße) im 20-Minuten-Takt. Am Wochenende wird ein durchgehender Nachtverkehr angeboten. Die Fahrt bis zum Ostbahnhof dauert nur 33 Minuten und stellt damit eine konkurrenzlos schnelle Alternative zur stauanfälligen Bundesstraße B1/B5 dar.

"Welt": Mehdorn plädiert für Chancengleicheit bei grenzüberschreitendem Güterverkehr

(10.11.) BRÜSSEL - Die DB will einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ zufolge wesentlich stärker mit ihren Wettbewerbern im Ausland kooperieren, um den internationalen Güterverkehr rentabler und attraktiver zu machen. "Güterverkehr kann nur europaweit profitabel sein", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn laut „Welt“ auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden der französischen Bahn, Louis Gallois, in Brüssel. Daher sei eine enge Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg unerlässlich. "Noch befinden sich die Kooperationen von Europas Bahnbetreibern im embryonalen Stadium. Das muss sich ändern." Bei der Präsentation einer McKinsey-Studie zum Gütertransport auf der Schiene appellierte Mehdorn an die Politik, die Rahmenbedingungen für diese europaweiten Kooperationen zu verbessern. "Es ist unsinnig, wenn Waren mit dem Lastwagen von München nach Lissabon gebracht werden. Die Bahnen könnten das besser - wenn man sie nur ließe." Noch werde der grenzüberschreitende Güterverkehr durch einen unverhältnismäßigen bürokratischen Aufwand ausgebremst. Die Grenzen seien daher nicht so offen, wie das nötig und wünschenswert wäre. "Es ist ein Skandal, dass es bis zu 20 Monate dauert, bis eine Lokomotive aus Frankreich für den Verkehr in Deutschland zugelassen ist und umgekehrt, während die Lastwagen ohne große Einschränkungen über alle Grenzen fahren dürfen", plädierte Mehdorn für mehr Chancengleichheit der Verkehrsmittel. "Wenn die Lastwagenfahrer für jedes Land, das sie passieren, einen neuen Führerschein machen oder eine besondere Sicherheitsprüfung ablegen müssten, dann wäre der Lkw-Transport längst nicht so günstig wie derzeit."

Dr. Jürgen Franzke leitet das DB Museum in Nürnberg

NÜRNBERG - Dr. Jürgen Franzke ist unverändert Leiter des DB Museums. Das stellte die DB am Mittwoch in einer Pressemitteilung klar und wies damit anders lautende Spekulationen zurück. Franzke habe das Vertrauen des Vorstands der DB, hieß es. Der als Nachfolger Franzkes gehandelte Dr. Burkhard Klanke nehme seit 1. November 2005 Aufgaben im kaufmännischen Bereich des DB Museum war. Die Stärkung des kaufmännischen Bereichs sei aber im Zuge der Restrukturierung des Museums bereits im Sommer dieses Jahres beschlossen worden. Klanke ist außerdem weiterhin als kaufmännischer Leiter der DB Akademie GmbH in Potsdam tätig.

ÖBB erhöhen Tarife im Osten Österreichs

(10.11.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) planen nach einem Bericht des "ORF" eine Tariferhöhung in der Ostregion. Demnach sollen ab 1. Januar 2006 die Preise um "drei bis fünf Prozent" angehoben werden, wie eine ÖBB-Sprecherin bestätigte. Über die genaue Höhe der neuen Tarife werde derzeit noch verhandelt. In der Kernzone 100 - also in Wien - sollen die Fahrscheine nicht teurer werden. Mehr bezahlen müssten die Bahnkunden in Niederösterreich und dem Burgenland ab Jahreswechsel allerdings nur für Zeitkarten, also Jahres-, Monats- und Wochenkarten, so die Sprecherin. Die Preise für Einzelfahrscheine bleiben unverändert.

DB ServiceStore in Völklingen eröffnet

(10.11.) FRANKFURT/Main - Am Donnerstag öffnet der neue DB ServiceStore in Völklingen seine Türen. Auf der rund 90 qm großen Verkaufsfläche finden Bahnkunden und Anwohner alles aus einer Hand. Das reicht von der Fahrkarte für den Nah- und Fernverkehr über Reisebedarf, frische und schnelle Snacks, einem umfangreichen Zeitungs- und Zeitschriftenangebot bis hin zu Tabakwaren und kleinen Geschenken. Bei den DB Service­Stores handelt es sich um Franchisebetriebe selbständiger Unternehmer, die ihr Geschäft eigenverantwortlich führen. Franchisenehmer in Völklingen ist das Ehepaar Hamacher. Beide bringen langjährige Erfahrung aus dem Convenience-Handel mit. Der DB ServiceStore wird täglich von fünf bis 19 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen bis 18 Uhr geöffnet sein. Bundesweit gibt es über 100 DB ServiceStores, mit denen mehr als 400 Arbeitsplätze geschaffen worden sind. Die Bahn will noch mehr Existenzgründern eine sichere wirtschaftliche Zukunft bieten - und damit die Chance, weitere Hunderte von Arbeitsplätzen zu schaffen. Bis Ende diesen Jahres sollen DB ServiceStores an insgesamt 175 Bahnhöfen zu finden sein. Bis 2008 will die Bahn an 500 Standorten vertreten sein.

DB ServiceStore ist jüngst vom Wirtschaftsmagazin "impulse" als das "Franchisesystem des Jahres" 2004 in der Kategorie Newcomer gewählt worden. Die Deutsche Bahn biete mit dem DB ServiceStore Geschäftsgründern ein umsatzstarkes Geschäftskonzept, lobte "impulse". Die Stores sind in einem modernen, hellen und offenen Stil eingerichtet. Das Einrich­tungskonzept beruht auf verschiedenen Modulen für die einzelnen Handels- und Dienstleistungsangebote. Die Ladenfläche variiert von 20 bis 200 Quadratmeter. An einigen Bahnhöfen ist das ReiseZentrum oder der Wartebereich in den ServiceStore integriert. Die Franchisenehmer sollen sich auch für Service, Sicherheit und Sauberkeit auf den Bahnhöfen verantwortlich fühlen und somit einen rundum leistungsstarken Kundenservice gewährleisten.

ADAC: Bayerns Pendler sparen rund 45 % beim Umstieg vom Auto auf die Bahn

(09.11.) MÜNCHEN - Für Berufspendler ist Bahnfahren einer neuen Studie zufolge billiger als das Auto. Vergleichsrechnungen von ADAC und der DB haben ergeben, dass die Kosten für den Zug auf typischen bayerischen Pendlerstrecken im Schnitt um 45 Prozent unter denen des Autos liegen. Berechnet wurden die Kosten für 15 verschiedene Strecken. Die Ersparnis mit der Bahn liegt dabei im Jahr je nach Strecke zwischen 20 und 67 Prozent oder knapp 500 bis 4400 Euro. Beispielsweise kann ein Pendler auf der Strecke Augsburg – München durch den Umstieg vom Auto auf die Bahn 1.664 Euro jährlich sparen. Dabei sind nur die Betriebskosten berücksichtigt, d.h. der reine Sprit- und Ölverbrauch sowie durchschnittliche Reparaturen. Werden Vollkosten, wie Versicherung und Verschleiß, mit berechnet, ist das Pendeln mit der Bahn laut ADAC im Schnitt sogar 80 Prozent billiger (zur Vergleichsrechnung des ADAC).

Laut einer repräsentativen Untersuchung, die das Infas-Institut im Auftrag der Bahn durchführte, ärgern sich 85 Prozent der befragten Auto-Pendler über die hohen Benzinpreise. 21 Prozent der Interviewten stehen mindestens einmal täglich im Stau; ein Viertel empfindet die Zeit im Auto als verlorene Zeit, da sie nicht für andere Dinge genutzt werden kann. Befragt wurden 600 Berufstätige in Bayern, die täglich zum Arbeitsplatz pendeln. "Die vorliegenden Ergebnisse zeigen deutlich die Vorteile der Bahn für Bayerns Pendler. Im Vergleich zum Auto ist Bahnfahren deutlich günstiger und die Zeit im Zug kann zum Arbeiten oder Entspannen genutzt werden", so Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Bayern. DB Regio Bayern startet deshalb in diesen Tagen die Kampagne "Besser pendeln in Bayern". Autofahrer können dann mit dem Schnupper-Abo die Bahn zum absoluten Toppreis testen: Drei Monate fahren und nur zweieinhalb zahlen. Mit dem Jahresabo der Bahn zahlen Pendler nur zehn Monate und fahren zwölf Monate - unbegrenzte Nutzung auch am Wochenende inbegriffen. Einzelheiten zu dem Schnupperangebot und zu den Jahresabos gibt es im Internet unter www.bahn.de/abo oder im Flyer "Pendeln mit der Bahn".

"BR": Neuer Chef beim DB-Museum

(09.11.) NÜRNBERG - Der Leiter des Nürnberger DB-Museums, Jürgen Franzke, ist nach einem Bericht des "Bayerischen Rundfunks" abgesetzt worden. Unter Berufung auf ein internes Mitarbeiterschreiben, das dem "BR" vorliegt, hieß es, seit dem 1. November sei Burghard Klanke von der DB-Akademie in Potsdam der neue Leiter des Museums. Jürgen Franzke solle ihn dem Schreiben zufolge "unterstützen und beraten". Die DB teilte laut DB lediglich mit, dass Burghard Klanke an der Seite von Franzke für den kaufmännischen Bereich des Museums zuständig sei. Im Museum selbst war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Wie der "BR" weiter berichtet, ist in dem Schreiben auch von Einschnitten und Kosteneinsparungen die Rede. Der jährliche Verlust des Museums solle mittelfristig auf fünf Millionen Euro begrenzt werden. Die Bahn AG sprach laut "BR" von einer "Neuausrichtung" des DB-Museums, wollte zu möglichen Einsparungen allerdings keine Stellung nehmen.

Mit der Bahn zur Autostadt in Wolfsburg

(09.11.) WOLFSBURG - Die Autostadt in Wolfsburg und die DB machen allen Besuchern des automobilen Themenparks von Volkswagen ab sofort ein besonders günstiges Angebot: Zwei Personen fahren bequem mit dem ICE ab insgesamt 59 Euro in der 2. Klasse nach Wolfsburg und zurück. Für Familien ist das Angebot besonders preiswert, da Kinder bis einschließlich 14 Jahre mit ihren Eltern oder Großeltern kostenlos reisen. Das Ticket für zwei Erwachsene kostet für eine Entfernung bis 250 Kilometer 59 Euro in der 2. Klasse (1. Klasse: 89 Euro), über 250 Kilometer bis 400 Kilometer 89 Euro (119 Euro) und über 400 Kilometer 119 Euro (149 Euro). Die Tickets gelten drei Tage, sind an einen festen Zug gebunden und erhältlich solange der Vorrat reicht. Die Vorkaufsfrist beträgt drei Tage. Das Angebot gilt im Zug nur zusammen mit Eintrittskarten für die Autostadt, die gleichzeitig mit den Fahrkarten erworben werden können. Besucher aus Basel, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt am Main können auch zeitsparend mit den entsprechenden Aufpreisen für Ruhesessel-, Liege- oder Schlafwagen mit der CityNightLine über Nacht nach Wolfsburg reisen.

Vier Bahnübergänge in Triebes werden modernisiert

(09.11.) LEIPZIG - In dieser Woche beginnt in Triebes (Landkreis Greiz) die Ausrüstung der vier Bahnübergänge an der Bahnstrecke Gera – Mehltheuer mit moderner Sicherungstechnik. Das Baufeld, in dem die Bahnübergänge liegen, umfasst eine Länge von ca. einem Kilometer. Die Investition beträgt ca. zwei Millionen Euro. Im Zuge des Umbaus werden die vier Bahnübergang statt der bisherigen Vollschranken mit modernen Halbschrankenanlagen mit Lichtzeichen ausgerüstet, die vom Zug aus bedient werden. Dadurch verringern sich die Schließzeiten erheblich. Begonnen wird das Bauvorhaben jetzt mit umfangreichen Tiefbauarbeiten entlang der Bahnlinie, die über den Winter andauern. Sie sind notwendig, um für die Steuerung der neuen Sicherungsanlagen Kabel zu verlegen. Danach folgt die Installation der Schrankentechnik. Die Neuausrüstung soll im späten Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein.

Stammkunden-Aktion auf der Zentralbahn

(09.11.) LUZERN - Die Zentralbahn hat eine Stammkunden-Aktion gestartet und bittet die Stammkundschaft damit um Verständnis für die ungewöhnlich schwierigen betrieblichen Umstände der vergangenen Wochen und Monate. Infrastruktur-Ausbauten, technische Neuinstallationen, massive Angebotserweiterungen und die Einführung des neuen Rollmaterials "SPATZ" beeinflussten die Qualität der Dienstleistungen. Dann wurde das Gebiet der Zentralbahn durch die "bahnbrechenden" Unwetter vom August 2005 arg in Mitleidenschaft gezogen. Diese Begebenheiten beeinträchtigten den Bahnbetrieb stark und hatten Zugsausfälle, Verspätungen oder den Einsatz von Bahnersatz-Bussen zur Folge. Die Zentralbahn will jetzt den Abonnenten dafür danken, dass sie trotz dieser schwierigen Bahnzeit der Zentralbahn die Treue gehalten und Verständnis gezeigt haben.

Wer regelmäßig mit der Zentralbahn unterwegs ist und ein gültiges Abonnement für freie Fahrt auf den Strecken der Zentralbahn besitzt, profitiert von lukrativen Prämien bei der Erneuerung eines Abonnements oder von einem Warenkorb mit einheimischen Spezialitäten. Besitzer eines GA, Passepartout-, Sunnecharte- oder Strecken-Abos erhalten je nach Gültigkeitsdauer und Klasse ihres Abos einen Rail-Check im Wert zwischen CHF 50.– und CHF 200.–, welchen sie bei ihrer nächsten Abo-Verlängerung einlösen können. Als kulinarische Alternative offerieren wir den Besitzern eines GA, Passepartout-, Sunnecharte- oder Strecken-Abos einen Warenkorb mit einheimischen Spezialitäten für ein geruhsames Dinner. Der Warenkorb «Guets us Obwalde» enthält Waren im Wert von CHF 50.–. In diesen Tagen verteilen Mitarbeiter der Zentralbahn in Zügen und Bahnhöfen einen entsprechenden Flyer, der auf die Aktion hinweist. Alle Informationen sind auch auf der Website der Zentralbahn abrufbar.

"NRZ": DB will ICE-Angebot ausbauen

(08.11.) ESSEN - Die Bahn will ihr Angebot an Hochgeschwindigkeitszügen offenbar ausbauen. "Wir planen einen 30-Minuten-Takt auf ganz bestimmten Linien, so zwischen Frankfurt und Köln und damit auf einer unserer Paradestrecken", sagte Bahn-Vorstand Karl-Friedrich Rausch der "Neuen Ruhr Zeitung / Neuen Rhein Zeitung" zum Start der Dortmunder Bahnmesse "Railtec" am Montag. Der Start könne 2007 sein und wäre damit Vorbild für andere Strecken. "Aber es ist eben auch eine Frage, ob das ohnehin schon stark belastete Netz so viel zusätzlichen Verkehr noch aushält", ergänzte der für den Personenverkehr zuständige Bahnmanager.

Einigung über S-Bahn-Ausbau zwischen Marbach und Backnang

(08.11.) STUTTGART - Das Innenministerium von Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart und weitere Gemeinden haben sich nach einem Bericht des "SWR" auf ein Finanzierungsmodell für den Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen Marbach am Neckar und Backnang geeinigt. Dem Bericht zufolge wird die Region den Landesanteil in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro zunächst vorfinanzieren, so dass mit dem Bau noch vor dem 6. Dezember begonnen werden könne. Das Land zahle das vorgeschossene Geld bis zum Jahr 2016 zurück. Nach den Plänen der Vertragspartner solle zunächst die S-Bahn-Strecke zwischen Freiberg und Benningen ausgebaut werden. Mit der getroffenen Vereinbarung sind nach den Worten von Staatssekretär Rudolf Köberle langfristig auch die Weichen für die Verlängerung der S 4 von Marbach nach Backnang gestellt. Aufgrund der schlechten finanziellen Situation könne der letzte Teil des Ausbaus, der so genannte Ringschluss zur S 40, jedoch frühestens 2010 realisiert werden.

"Olis Chance" schützt Kinder vor Bahnunfällen

(08.11.) BERLIN - Gemeinsam mit der Stiftung Lesen erklärt die Deutsche Bahn Schülern das richtige Verhalten an Bahnanlagen. Das neue Medienpaket mit dem Titel "Olis Chance" besteht aus einem Film und einer Broschüre für den fachübergreifenden Unterricht. Es thematisiert unter anderem Mutproben und Unachtsamkeit an Bahnanlagen von Kindern und Jugendlichen. Denn zu oft geschehen Unfälle durch leichtsinniges Handeln - leider auch mit tödlichen Folgen. Der im Paket enthaltene Animationsfilm "Olis Chance" gibt erste Impulse für die Auseinandersetzung mit dem Thema. Das Material richtet sich an die Klassenstufen vier bis acht. Lehrer können es ab sofort kostenlos im Internet unter der Adresse oeffentlichkeitsarbeit@bahn.de oder per Telefax unter 030 297-61980 bestellen. Unter dem Motto "Bahnanlagen sind kein Abenteuerspielplatz" starteten die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn bereits 2001 eine gemeinsame Aufklärungskampagne zum Thema "Mobilität und Sicherheit". Im Mittelpunkt dieser Kampagne stand das Unterrichtsmaterial "In letzter Sekunde". Mit dem Medienpaket "Olis Chance" geht diese Kampagne nun in die zweite Runde.

"Tagesspiegel": Maut bringt kaum Güter auf die Schiene

(07.11.) BERLIN - Die Lkw-Maut hat der Schiene in Deutschland nach einem Bericht des "Tagesspiegel" bisher kaum Vorteile gebracht. Lediglich 3,2 Prozent der Unternehmen, die Spediteure mit Transporten beauftragen, seien in Folge der Autobahngebühr teilweise auf die Bahn umgestiegen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine Umfrage des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf, Logistik (BME). Deutlich mehr - nämlich 5,7 Prozent - hätten ihre Spediteure dazu veranlasst, den Transport von der Autobahn auf mautfreie Bundesstraßen zu verlagern. Gut acht Prozent der Befragten machten wiederum Druck, auf kleinere Laster umzusteigen. Es müsse deshalb über eine Ausdehnung der Mautpflicht auf Lkw unter zwölf Tonnen diskutiert werden, sagte BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt dem "Tagesspiegel". "Das Problem ist nicht zu leugnen."

"FTD": DB kauft Logistikfirma in den USA

(07.11.) BERLIN - Die DB steht nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" kurz vor der Übernahme des US-Logistikers Bax Global. Wie es unter Berufung auf Unternehmenskreise hieß, solle der Aufsichtsrat am kommenden Samstag auf einer außerordentlichen Sitzung über den Zukauf entscheiden. Die DB habe sich in den Verkaufsverhandlungen gegen mehrere andere Interessenten durchsetzen können. "Es geht um einen Betrag in mindestens dreistelliger Millionenhöhe", hieß es laut "FTD" aus dem Konzernumfeld. Ein DB-Sprecher wollte die Information nicht kommentieren. Mit Bax würde sich die Bahn laut "FTD" vor allem in der See- und Luftfracht verstärken. So würden Schenker und Bax bei der Luftfracht gemeinsam auf Platz zwei weltweit hinter DHL rücken.

Koalition streitet offenbar über Transrapid-Finanzierung

(07.11.) PASSAU - SPD-Verkehrspolitiker haben nach einem Bericht der "Passauer Neue Presse" in den Koalitionsverhandlungen die vom Bund zugesagte Förderung von 550 Millionen Euro für das Transrapid-Projekt in Bayern infrage gestellt. Eine Garantie für den Bundeszuschuss solle nach dem Willen der Sozialdemokraten nicht in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden, hieß es unter Berufung auf eine Vereinbarung der Arbeitsgruppe Verkehr von Union und SPD. Zwar bekennen sich demnach beide Seiten ausdrücklich zu der Transrapid-Strecke zwischen Flughafen und Hauptbahnhof München. Auf eine Festschreibung der Fördermittel des Bundes hätten sie sich jedoch nicht einigen können. Der Streit soll dem Blatt zufolge in der großen Koalitionsrunde geklärt werden.

Frankfurt: Umstellung der Stellwerktechnik ohne Probleme begonnen

(07.11.) FRANKFURT/Main - Die Umstellung der Stellwerktechnik am Frankfurter Hbf auf vollelektronischen Betrieb ist nach Angaben der DB am Wochenende ohne Probleme gestartet. Pünktlich um 13.28 Uhr am Sonntag sei eine Regionalbahn aus Limburg als erster Personenzug digital gesteuert in den Kopfbahnhof eingefahren, hieß es in einer Pressemitteilung. Weichen und Signale wurden dabei per Mausklick gesteuert. Vom Samstagmorgen bis Sonntagmittag waren fünf der insgesamt 24 Gleise des großen Kopfbahnhofs gesperrt, weil die Weichen- und Signalsteuerung an den neuen Stellwerkscomputer angeschlossen wurde. 100 alte Signale wurden abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst. Am Sonntag in den frühen Morgenstunden hatten dann die ersten Testfahrten in dem umgestellten Bereich statt gefunden. Insgesamt waren 120 Personen in vier Schichten im Einsatz.

Die DB auf der rail # tec 2005 in Dortmund

(07.11.) BERLIN - Mit Experten aus den Ressorts Infrastruktur und Dienstleistungen sowie Systemverbund Bahn, von DB Regio, DB Zeitarbeit und DB Training präsentiert sich die Deutsche Bahn vom 7. bis 9. November in Halle 4, Stand 4102, auf der rail # tec 2005 in Dortmund. Die Leitmesse für bahntechnische Industrie und Verkehrswirtschaft zeigt praxisnahe Produkte und innovative Dienstleistungen rund um das Thema Schiene. Als größter Mobilitätsdienstleister Europas nutzt die Deutsche Bahn die Plattform der rail # tec, um das nationale wie internationale Fachpublikum über ihr vielseitiges Leistungsspektrum zu informieren.

Das Ressort Infrastruktur und Dienstleistungen vereint Kompetenz und Know-how bei Schienennetz und infrastrukturnahen Dienstleistungen unter einem gemeinsamen Dach. Die Geschäftsfelder DB Station&Service AG, DB Dienstleistungen (mit DB Systems GmbH und DB Telematik GmbH) sowie die DB ProjektBau GmbH treten in diesem Jahr erstmals gemeinsam auf der Messe auf, um dem Fachpublikum ihr integriertes Leistungsangebot vorzustellen. Die DB Station&Service AG betreibt bundesweit rund 5.400 Bahnhöfe und verantwortet die kommerzielle Nutzung vorhandener Flächen in den Bahnhofsgebäuden. Im Rahmen der rail # tec stellt das Unternehmen unter anderem den Service der Bahnhofsagentur vor. Dieser neue Dienstleister mit Sitz in Berlin bietet Städten, Gemeinden und Bundesländern, Trägern des öffentlichen Nahverkehrs und privaten Investoren professionelle Unterstützung in allen Fragen der Bahnhofsentwicklung. So werden von der Bahnhofsagentur etwa maßgeschneiderte Standortanalysen entwickelt sowie Konzept- und Vorentwurfsplanungen erarbeitet. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die "DB BahnPark" – ein geplantes Gemeinschaftsunternehmen von DB Station&Service AG und Contipark International Parking GmbH, mit dem die Deutsche Bahn künftig ihr Angebot im Segment Parken aufwerten wird. Durch attraktive Parkflächen in ausreichender Anzahl in Bahnhofsnähe wird im Servicespektrum der Bahn ein integraler Bestandteil der Mobilitätskette verstärkt bedient. Die "DB BahnPark" soll dafür Parkhäuser und Parkflächen im unmittelbaren Umfeld von Personenbahnhöfen planen, entwickeln und betreiben, wobei sie sich zunächst auf 460 große und mittlere Bahnhöfe konzentriert.

Als Dienstleister für das Projektmanagement von Infrastrukturmaßnahmen macht die DB ProjektBau GmbH während der rail # tec auf ihr vielschichtiges Leistungsspektrum aufmerksam. Die Gesellschaft verfügt über anerkannte Kompetenz in den Bereichen Management, Planung und Bauüberwachung. Neben Projekten von privaten Eisenbahninfrastrukturunternehmen oder kommunalen Verkehrsgesellschaften und Aufgabenträgern, betreut die DB ProjektBau GmbH private Investoren und Unternehmen sowie die Eisenbahninfrastrukturunternehmen der DB AG. Dabei werden sowohl Projekte für komplexe Lösungen als auch für Einzelkomponenten von der Idee bis zur Realisierung ausgeführt. Der bahneigene IT-Dienstleister DB Systems GmbH stellt in Dortmund innovative Systeme vor, die zum Beispiel umfangreiche Planungsprozesse unterstützen. Ein Kernelement des Systems Bahn ist die Erstellung des Fahrplans, der von der DB Netz AG aus den Trassenanmeldungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Gegebenheiten der Infrastruktur entwickelt wird. Hierbei unterstützt das EDV-System RUT-K (Rechnerunterstützte Trassenmanagement-Konstruktion), mit dem die Fahrplanspezialisten zeitgleich arbeiten können. Das System liefert den Planern nicht nur alle notwendigen Fahrzeug- und Infrastrukturdaten – wie Höchstgeschwindigkeit oder Kurvenradien – sondern berechnet auf Grundlage mathematischer Algorithmen auch die exakte zeitliche Belegung der Gleisabschnitte durch eine Zugfahrt, die sogenannte Trasse.

Die DB Telematik GmbH, der Telekommunikationsspezialist der Bahn, präsentiert auf der rail # tec unter anderem seine Kompetenz in Sachen Digitalfunk. Beim bahneigenen Mobilfunk GSM-R verantwortet das Unternehmen die Systembetreuung und Planung, den Aufbau sowie den Betrieb. Dazu zählt auch die komplette Netzüberwachung, die von zwei redundanten Management-Centern aus erfolgt. Für die Instandhaltung und Wartung von GSM-R und aller weiteren Telekommunikationsanlagen der Bahn ist ebenfalls die DB Telematik GmbH verantwortlich. Dafür sind deutschlandweit 1.400 Servicetechniker im Einsatz, die pro Jahr rund 650.000 Wartungs-, Installations- und Entstörungsaufträge bearbeiten. Ausgestattet mit einem mobilen Endgerät empfangen sie ihre Aufträge mit allen erforderlichen Angaben aus dem zentralen SAP-R/3-System via GPRS – und senden ihre Berichte ebenso wieder zurück. Hierdurch werden Einsparungen in Höhe von rund einer Million Euro jährlich erreicht.

Das Ressort Systemverbund Bahn ist mit kompetenten Ansprechpartnern aus der DB Systemtechnik, dem Produktbereich Fahrzeuge sowie dem Qualitätsbereich auf der rail # tec vertreten. Die drei Komplexe präsentieren ihr Leistungsspektrum auf einem gemeinsamen Stand in Halle 4 und wollen so mit Vertretern des gesamten Eisenbahnsektors in intensiven Informationsaustausch treten. DB Systemtechnik als Europas größtes Kompetenzzentrum für Bahntechnik konzentriert die technische Kompetenz in allen Disziplinen der Bahntechnik und bietet vernetztes Know-how und Verbundwissen deutschlandweit und international an. Der Bereich arbeitet als Profitcenter mit einem Komplettangebot für die Technik im System Bahn. Am Beispiel eines Messradsatzes, der am Stand zu besichtigen ist, zeigt das vom Eisenbahnbundesamt akkreditierte Prüflabor von DB Systemtechnik sein Know-how in Sachen Prüf- und Messverfahren für interne und zunehmend auch externe Kunden. Darüber hinaus werden am Stand vor allem die Schwerpunkte Verbundthemen und Bahntechnik, Fahrzeugtechnik, Infrastruktur-Technik sowie Prüfstelle und Sachverständigenorganisation präsentiert.

Der Produktbereich Fahrzeuge wird international als "Problemlöser" in allen Fragen der Fahrzeugbeschaffung und Fahrzeugbetreuung geschätzt. Die zentralen Kompetenzen sind Zulassungen von Komponenten, verantwortliche Projektleitung ganzer Flottenbeschaffungen, Monitoring von Schadenereignissen sowie Systembetreuung der Fahrzeuge (Lokomotiven, Triebzüge, Reisezugwagen und Güterwagen) über den gesamten Lebenszyklus. Vorgestellt werden vor allem die Themen Redesign und Modernisierung von Schienenfahrzeugen sowie Systembetreuung und Kostenmonitoring. Der Bereich Qualität nimmt die Qualitätssteuerung bei der Deutschen Bahn als Verbundaufgabe wahr. Schwerpunkte des Messeauftritts sind Qualitätssteuerung bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Komponenten, Qualitätssteuerung für Fahrwegkomponenten, Oberbau und Konstruktiven Ingenieurbau, Qualitätssteuerung im Prüfmittelmanagement (Regelwerke, Zulassung, Logistik, Kalibrier- und Prüfstelle) sowie Qualitätssteuerung bei der Elektronischen Fahrtenregistrierung.

Auf der rail # tec präsentiert DB Regio Nordrhein-Westfalen dazu "RIS-RegioZug" – einen wichtigen Baustein des ReisendenInformationsSystems (RIS) der Deutschen Bahn. In einem Modell eines Nahverkehrszugs können sich Besucher über dessen Möglichkeiten informieren. Im RIS laufen permanent Daten zur aktuellen Verkehrssituation zusammen und werden aufbereitet. So stehen durch Prognosen und zusätzliche Informationen stets aktualisierte Daten zur Verfügung; derzeit unter anderem für Informationstafeln und Durchsagen am Bahnhof sowie für Informationen über Internet und Handy (RIS-online, RIS-mobile). Zudem werden den Kundenbetreuern im Nahverkehr sowie den Zugbegleitern im Fernverkehr gezielt für sie relevante Daten übermittelt. Die Anwendungen haben sich langjährig in der Praxis bewährt und werden täglich millionenfach genutzt.

Auch die DB Zeitarbeit ist in Dortmund dabei. Mit ihren Geschäftsfeldern Personalüberlassung, Private Arbeitsvermittlung und Management auf Zeit ist sie der kompetente Ansprechpartner für zusätzlichen qualifizierten Personalbedarf. Die DB Zeitarbeit hat sich zu einem spezialisierten Personaldienstleister
im Markt für Verkehr und Logistik sowie der Bundesbehörden entwickelt. Das Unternehmen ist bundesweit an 13 Standorten präsent und hat derzeit 1.350 Fachkräfte für eisenbahnspezifische, gewerblich-technische und kaufmännische Tätigkeiten unter Vertrag. DB Training, Learning & Consulting, der Weiterbildungsanbieter der Deutschen Bahn AG, präsentiert auf der rail # tec sein umfangreiches Seminarprogramm und Beratungsangebot. Im Fokus stehen die Themen Fahrzeuge, Fahrzeugführer sowie Infrastruktur und Technik.

China will offenbar 60 ICE bestellen

(05.11.) DÜSSELDORF - China will nach einem Bericht des "Handelsblatt" bei Siemens 60 ICE bestellen. Unter Berufung auf Verhandlungskreise hieß es, der chinesische Präsident Hu Jintao wolle das Geschäft bei seinem Deutschland-Besuch kommende Woche perfekt machen. Die Züge basierten auf der Technik des ICE 3 und würden komplett in China gefertigt. Dafür habe der deutsche Konzern ein Partnerunternehmen mit der China Tangshan Locomotive and Rolling Stock Works gegründet. Aus Deutschland würden lediglich einzelne Komponenten oder die Zug-Software zugeliefert. Der Auftrag habe ein Volumen von 1,3 Milliarden Euro, berichtet das "Handelsblatt". Peking wolle eine 30 Zentimeter breitere Sonderanfertigung, da die Züge mehr Passagiere befördern sollten. Die Anpassung wäre in der Entwicklung teuer, daher habe Siemens bis zuletzt hart um den Preis verhandelt. Eine Sprecherin des potentiellen chinesischen Partners Tangshan Locomotive and Rolling Stock Works bestätigte Verkaufsverhandlungen, sagte aber, das Geschäft sei noch nicht vollständig ausgehandelt. Die Gespräche seien "kurz vor dem Abschluss."

Wie die Nachrichtenagentur "AFP" meldet, stehen China und Siemens derzeit auch über eine stärkere Nutzung der Magnetschwebebahn Transrapid in Verhandlungen. Die Gespräche des Transrapid-Konsortiums von Siemens und ThyssenKrupp mit der chinesischen Seite über eine 180 Kilometer lange Verbindung zwischen der Wirtschaftsmetropole Schanghai und Hanghzou seien im vollen Gange, es gebe aber keinen neuen Stand, sagte ein Sprecher von Transrapid International (TRI).

DB macht Strecke St. Wendel - Türkismühle fit

(05.11.) FRANKFURT/Main - Die Arbeiten auf der zehn Kilometer langen Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Türkismühle schreiten voran. Für insgesamt 11,6 Millionen Euro wird die komplette Strecke fit für die Zukunft gemacht. Nachdem bereits der Bahndamm bei Hofeld saniert wurde, werden noch bis Mitte Dezember die rund 20 Jahre alten Gleise auf der Strecke ausgetauscht. Der Bahnübergang in St. Wendel kann wegen der Bauarbeiten zwischen Montagabend und Dienstagmorgen nicht genutzt werden. Bis zum 17. November werden die Gleise von Türkismühle nach St. Wendel erneuert. In der Gegenrichtung geht es am 20. November weiter. Ab dann fahren in Türkismühle bis zum Ende der Gleiserneuerung am 16. Dezember alle Züge am Bahnsteig in Richtung St. Wendel ab. Seit Beginn der Bauarbeiten am 20. Oktober ist der Bahnübergang in Walhausen für den Straßenverkehr nicht befahrbar. Die Straße im Bereich des Bahnübergangs bekommt bis zum 18. Dezember einen neuen Belag.

ÖBB: Huber weist Gewerkschaftskritik zurück

(05.11.) WIEN - Nach den Diskussionen der letzten Tage um die Neugestaltung des Dienstrechtes für Eisenbahner hat ÖBB-Chef Martin Huber am Freitag die "dringende Rückkehr zur Sachlichkeit" gefordert. "Das Thema ist zu wichtig, um auf Basis von Gerüchten, Halbwahrheiten und Emotionen einen Dialog zu führen, der jegliche Sachlichkeit vermissen lässt", so Huber. Die jüngsten Äußerungen der Gewerkschaft zum Personalmanagement im ÖBB-Konzern und Inkompetenz des Managements wies Huber entschieden zurück. "Nur weil das Management das Handeln an sich gezogen hat und nicht mehr der Gewerkschaft überlässt, heißt es nicht, das nichts passiert." Huber verwies weiter darauf, dass sich die Gewerkschaft bei vielen Betriebsvereinbarungen "äußerst destruktiv" verhalte. "Während wir an einer Personalrestrukturierung arbeiten, die uns wettbewerbsfähiger macht, näher zum Kunden bringt und uns stärker am Markt orientiert, übt sich die Gewerkschaft als Bremser bei Reform und Restrukturierung. Wir wollen den richtigen Mitarbeiter am richtigen Platz einsetzen, die Gewerkschaft blockiert. Das muss sich ändern", so Huber.

Der ÖBB-Chef erneuerte seine Forderung, geeignete Instrumente für eine erfolgreiche Personalrestrukturierung zur Verfügung gestellt zu bekommen, sollte das derzeit geltende Frühpensionierungsrecht eingeschränkt oder aufgehoben werden. "Der Gesetzgeber muss für Rahmenbedingen sorgen, die ein privatwirtschaftliches und flexibles Handeln des Managements ermöglichen, sonst kann er sich ein solches auch nicht erwarten", so Huber. "Über geeignete Instrumente sollten wir uns aber in vernünftigen Gesprächen unterhalten."

Usedomer Bäderbahn soll bis Swinemünde fahren

(05.11.) BERLIN - Die Stadt Świnoujście, die Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. sowie die Usedomer Bäderbahn (UBB) unterzeichnen am 7. November eine Vereinbarung mit dem Ziel, die Verlängerung des Eisenbahnnetzes ab dem Haltepunkt Ahlbeck/Grenze bis Świnoujście und zum späteren Zeitpunkt weiter bis nach Garz zu realisieren. Bisher ist die Stadt Świnoujście nicht an das Eisenbahnnetz auf der deutschen Seite der Insel Usedom angeschlossen. Die UBB endet an der Station Ahlbeck/Grenze, so dass ein gegenseitiger Besuch durch Touristen und Einwohner nur mit einem Wechsel der Verkehrsmittel möglich ist. Durch die Umsetzung des Projekts wird die größte Stadt auf der Insel Usedom - Świnoujście - an das deutsche und europäische Eisenbahnnetz angebunden. Auch für die UBB und die drei Kaiserbäder hat die Verlängerung der Eisenbahnlinie große Bedeutung, denn sowohl eine steigende Nachfrage bei der UBB als auch eine steigende Anzahl von Tagestouristen werden erwartet.

Die Verlängerung des Eisenbahnnetzes von Ahlbeck/Grenze über Świnoujście nach Garz wird als ein Gesamtvorhaben gesehen, das mit den Abschnitten Ahlbeck/Grenze - Świnoujście (Endstation an der Straße 11 Listopada) sowie Świnoujście - Garz (Station mit einem Fernverkehrsbahnsteig am Grenzübergang) vorgesehen ist. In der Vereinbarung ist der spätere Bau einer Verbindungskurve zwischen den Streckenabschnitten Świnoujście - Ahlbeck und Świnoujście - Garz ebenso enthalten wie die Möglichkeit der Anbindung des Hafens Świnoujście. Die Stationen in Świnoujście werden mit Serviceeinrichtungen wie beispielsweise Fahrkartenverkaufseinrichtungen, Fahrgast-informationen und Toiletten ausgestattet. Gemeinsamer Wille aller Unterzeichner ist die schnelle Umsetzung dieses Vorhabens, dass jedoch noch der Zustimmung der Gremien aller Beteiligten, der Bereitstellung von Fördermitteln, des Grundstückserwerbs durch die UBB auf polnischer Seite und einer polnischen Betriebsgenehmigung für die UBB bedarf. Projektierung und Bauausführung sind zunächst für den Abschnitt Świnoujście - Ahlbeck/Grenze und anschließend für den Abschnitt Świnoujście - Garz vorgesehen.

"NZZ": Angebot der Berner S-Bahn soll ausgebaut werden

(05.11.) BERN - Die Berner S-Bahn soll nach einem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) ausgebaut werden. Im Vordergrund stehen demnach Verbesserungen auf dem stark frequentierten Normalspur-Netz. Die Umsetzung ist für die Jahre 2008, 2010 und 2012 geplant, die Kosten werden auf 215 Millionen Franken geschätzt. Wie es in dem Bericht hieß, würden ab 2008 etwa die Fahrzeiten zwischen Bern und Neuenburg beziehungsweise Thun dank neuen Doppelspurabschnitten um jeweils sieben Minuten verkürzt. Außerdem solle vermieden werden, dass sich nach der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels im Jahr 2008 das Angebot der S-Bahn verschlechtere. Wenn alle Neuerungen realisiert würden, würden 13 Prozent mehr Züge im Bahnhof Bern ein- und ausfahren. Es würden dann fünf weitere S-Bahnkompositionen sowie zusätzliche Regionalexpress-Züge benötigt.

DB startet ab Mai 2006 mit neuen Bahnhöfen und kurzen Fahrzeiten

(04.11.) BERLIN - Pünktlich zum 28. Mai 2006 startet die Bahn mit einem neuen, attraktiven Angebot. An diesem Tag werden nicht nur der neue Berliner Hauptbahnhof und der Nord-Süd-Tunnel durch die Bundeshauptstadt, sondern gleichzeitig auch die Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg - Ingolstadt - München und die beschleunigte Verbindung zwischen Leipzig und Berlin den Bahnkunden übergeben. Gleichzeitig profitieren viele Berliner von den neuen Fernbahnhöfen Nordkreuz (ehemals Gesundbrunnen) und Südkreuz (ehemals Papestraße). Die neue, moderne Infrastruktur führt zu deutlich kürzeren Fahrzeiten und besseren Umsteigemöglichkeiten. Der neue Fahrplan ist in Berlin dennoch heftig umstritten, weil der Bahnhof Zoo vom Fernverkehr abgekoppelt wird. Zentraler Bahnknoten in Berlin wird der neue Hauptbahnhof. In Berlin Südkreuz halten unter anderem alle ICE-Züge Richtung Hamburg und Leipzig, in Nordkreuz die Fernverkehrszüge Richtung Stralsund, Halle und Erfurt. Die Anzahl der ICE-Züge, die in Berlin-Spandau halten, steigt von heute 66 auf 100.

Weiter südlich wird ab 28. Mai die Strecke Leipzig - Berlin mit Tempo 200 befahrbar sein. Das verkürzt die Fahrzeit zwischen diesen beiden Städten um fast 50 Minuten auf teilweise nur noch eine Stunde. Zwischen Hamburg und Leipzig sind die Kunden mit der Bahn 27 Minuten schneller und damit weniger als drei Stunden unterwegs, zwischen Halle/Saale und Stralsund 64 Minuten. Für Fahrgäste zwischen Berlin und Hamburg wird zudem ab Mai 2006 das ICE-Angebot auf einen Stundentakt ausgebaut. Der 28. Mai ist auch ein großer Tag für Bayern: Die neue Strecke zwischen Nürnberg - Ingolstadt - München geht in Betrieb. Bevor im Dezember 2006 das komplette Angebot gestartet wird, nutzen in den ersten Monaten ICE-Züge der Linie Essen - Frankfurt am Main - Nürnberg - München zweistündlich die moderne Infrastruktur. Die Kunden sind damit zwischen Nürnberg und München fast 30 Minuten schneller unterwegs als heute. Insgesamt benötigen die schnellsten Züge ab Mai von München nach Berlin 5:40 Stunden. Zurzeit sind es etwa 6:25 Stunden; die Schnelltriebwagen vor dem Zweiten Weltkrieg brauchten 6:44 Stunden. Damit ist zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren die direkte Nord-Süd-Verbindung von Berlin nach München schneller als der Umweg über Hannover, Fulda und Würzburg.

Vergleich nach Schadensersatzklage gegen ehemalige Bahnmanager

(04.11.) BERLIN - Eine Schadensersatzklage der DB gegen zwei ehemalige Vorstände hat nach einem Bericht des "Manager Magazins" mit einem Vergleich geendet. Dem ehemaligen Güterverkehrsvorstand Eberhard Sinnecker sowie dem ehemaligen Einkaufsvorstand Wolfgang Gemeinhardt war dem Bericht zufolge Korruption vorgeworfen worden. Hintergrund der Affäre sei der dubiose Verkauf mehrerer tausend bahneigener Spezialwaggons zum Transport von Gleisbaumaterial an ein privates Unternehmen, die Leipziger Kirow AG, hieß es. Erst nach der Pensionierung der beiden Mitarbeiter sei die interne Revision auf eigenartige Geschäfte aufmerksam geworden. Abgeschirmt vor der Öffentlichkeit sei dann ein in der Unternehmensgeschichte beispielsloser Streit losgebrochen. Die DB habe die Ex-Manager wegen Pflichtverletzung vor dem Berliner Landgericht auf 29 Millionen Euro Schadensersatz (Aktenzeichen: 104 O 83/05). Jetzt ende der Streit mit einem Vergleich: Die Manager-Haftpflichtversicherung der Ex-Vorstände zahlt der Bahn laut "Manager Magazin" 4,5 Millionen Euro Regress, der Konzern lässt die Klage fallen. Über das Ende des Streites sei Stillschweigen vereinbart worden, wohl um den Ruf nicht weiter zu beschädigen, schreibt das "Manager Magazin". (Zum kompletten Artikel: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,375783,00.html)

Fahrplanänderungen durch Inbetriebnahme des neuen ESTW in Frankfurt

(04.11.) FRANKFURT/Main - Am 5. November beginnt die mehrstufige Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerkes (ESTW) im Frankfurter Hauptbahnhof. Bevor die Stellwerkstechnik in vollem Umfang zur Verfügung steht, wird es bis zum 9. Dezember zeitweise zu Einschränkungen und Fahrplanänderungen für Reisende aus und nach Frankfurt kommen. Die Inbetriebnahme der neuen Stellwerkstechnik findet an vier Wochenenden im November statt. Jeweils in der Nacht von Freitag zu Samstag beginnen die Umstellungsarbeiten. 100 alte Signale müssen dann abgebaut und etwa 80 Weichen angepasst werden. Bereits ab Sonntagmittag sollen die ersten Züge per Mausklick in den Bahnhof gelotst werden. Infolge der technischen Anpassung kommt es dabei auch in der Phase zwischen den Wochenenden zu Abweichungen zu den im Fahrplan ausgewiesenen Ankunfts- und Abfahrtsbahnsteigen im Hauptbahnhof und zu Änderungen der Stationen.

So halten unter anderem Fernverkehrszüge auf den Linien Köln - Mannheim - Basel, Köln - Mannheim - München und Berlin/Dresden - Fulda - Frankfurt zeitweise nicht im Hauptbahnhof, sondern in Frankfurt Süd. Die InterCity-Züge Hamburg - Frankfurt - Karlsruhe und Frankfurt - Stuttgart - München fahren ab beziehungsweise bis Darmstadt. Auch einige Linien des Regionalverkehrs enden schon vor den Frankfurter Stadtgrenzen. Züge, die weiterhin im Hauptbahnhof einlaufen, würden bis zu 15 Minuten Verspätung haben, sagte ein Bahnsprecher. Von den Ersatzhalten bestehen schnelle S-Bahnverbindungen zum Frankfurter Hauptbahnhof. Alle S-Bahnen, die über die Hauptwache und Frankfurt Hauptbahnhof (tief) fahren, sind von den Fahrplanänderungen nicht betroffen. Fahrgäste, die ihre Zugreise bereits ab August 2005 gebucht haben, sind über die Veränderungen informiert. Die Fahrplanänderungen sind seit dem 1. August in allen Auskunftssystemen der Bahn enthalten. Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch je nach Datum und Strecke ein Abgleich der Reisedaten mit der Fahrplanauskunft im Internet unter www.bahn.de. Weitere Informationen zu den geänderten Fahrplänen und Umsteigemöglichkeiten erhalten Reisende über ein Faltblatt, das an den Bahnhöfen ausliegt, über die Service-Hotline 01805 194 195 (12 Cent/Minute), über die Internetseite www.bahn.de/fahrplanaenderungen sowie im Hessen-Fernsehen auf Videotextseite 540.

Bis Mitte Dezember wird nach dreijähriger Bauzeit die 48 Jahre alte Stellwerkstechnik im Frankfurter Hauptbahnhof komplett von der neuen, digitalen Technik abgelöst. In das Vorhaben fließen rund 132 Millionen Euro. Die neue Technik ermöglicht eine Verdoppelung der Ein- und Ausfahrtgeschwindigkeit der täglich 1.200 Züge des Nah- und Fernverkehrs auf bis zu 60 Kilometer pro Stunde und sichert damit eine höhere Kapazität im Bahnbetrieb. Die Leistungsfähigkeit des Schienenverkehrs in der Rhein-Main-Region wird verbessert. Zukünftig werden die auf die neue Computertechnik geschulten Fahrdienstleiter den Zugverkehr an 60 Monitoren in der Betriebszentrale überwachen. Mit der neuen Stellwerkstechnik werden per Mausklick insgesamt 254 Signale und über 350 Weichen gestellt, die durch rund 260 Kilometer Kabel miteinander verbunden sind.

Fußball-Nationalmannschaft mit BahnCard 100 im Portemonnaie

(04.11.) FRANKFURT/Main - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird die schnellen ICE-Züge und das Service-Angebot der Bahn nach den guten Erfahrungen beim Confederations-Cup bei Bedarf auch in Zukunft für Reisen zu Spielen und Trainingsaufenthalten nutzen. Jetzt hat sie auch die offizielle Fahrkarte: Team-Manager Oliver Bierhoff nahm heute in Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Geschäftsführenden DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger und DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt stellvertretend für die Spieler die BahnCard 100 entgegen. Damit kann die Nationalelf bis September 2006 kostenlos in den Zügen der Deutschen Bahn fahren.

Die Partnerschaft der Bahn mit der DFB-Auswahl war anlässlich des FIFA Confederations-Cups im Juni gestartet worden, als die Nationalmannschaft im ICE von Frankfurt/Main nach Köln fuhr. "Wir waren pünktlich, schnell und komfortabel unterwegs. Dieses Erlebnis wollen wir gerne wiederholen und daneben einen aktiven Beitrag für Green Goal leisten", sagte Oliver Bierhoff. Green Goal ist das Umweltkonzept für die FIFA WM 2006. Das Organisationskomitee in Deutschland hat sich mit seinen Partnern zum Ziel gesetzt, die erste klimaneutrale Weltveranstaltung durchzuführen. Entsprechend streben die Bahn und die regionalen Verkehrsunternehmen an, die Hälfte der gesamten WM-Verkehre zu bewältigen. Insgesamt werden 3,2 Millionen Fußballfans erwartet. Wichtigstes Element ist das erstmals bei einer FIFA WM angebotene Kombiticket, mit dem Karteninhaber für die Spiele jeweils auch die öffentlichen Nahverkehrsmittel an den zwölf Austragungsorten nutzen können. Die Bahn ist offizieller Mobilitäts- und Logistikdienstleister der FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2006. Als einer der sechs Nationalen Förderer ist sie offizieller Partner des Fußballweltverbandes FIFA und leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des erstklassigen Sportevents.

Lokführer ermittelten in Fulda ihren Energiesparmeister

(04.11.) FULDA - Eine ungewöhnliche Olympiade der Bahn fand am Mittwoch in Fulda statt. Unter dem Motto "Wer spart bei einer Zugfahrt am meisten Energie?" wurden neun Lokführer des Fernverkehrs aus dem Regionalbereich Mitte eingeladen. Die Triebfahrzeugführer mussten unter gleichen Wettbewerbsbedingungen am Simulator ihre energiesparende Fahrweise unter Beweis stellen. Die neun Finalisten, die zuvor bei einem Energiespar-Wettbewerb bei echten Zugfahrten aus insgesamt 650 Lokführern aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg ermittelt wurden, durften jetzt auf dem ICE-Simulator in Fulda zeigen, wie viel Kilowattstunden auf einer 45-minütigen Zugfahrt eingespart werden können. Am späten Nachmittag stand fest, Rudi Kreer fuhr am sparsamsten. "Die Kollegen waren dicht dran, denn auf dem Führerstand leisten die Triebfahrzeugführer täglich ihren Beitrag zum Energiesparen und unterstützten so den umweltfreundlichen Kurs der Bahn, sagte Herbert Lutz. Leiter Produktion und Technik aus dem Regionalbereich Mitte, bei der Preisübergabe. Der Gewinner aus Mainz freute sich über einen Reisegutschein im Wert von 300 Euro.

Beim Energiesparen auf der Schiene hilft die Physik: Hat ein Zug seine angestrebte Höchstgeschwindigkeit erreicht, kann er über weite Strecken rollen und verliert dabei nur geringfügig an Geschwindigkeit. Dies ist eine optimale Bedingung für energiesparendes Fahren. Dabei seien die Prioritäten klar festgelegt, betonte die DB in einer Pressemitteilung. Vor dem Energiesparen ständen immer Sicherheit und Pünktlichkeit. Im ICE-Verkehr genügt es laut DB bereits, wenn im Fahrplan eine Fahrzeitreserve von einer Minute enthalten ist. Lokführer können dann mittels frühzeitigem Abschalten und längerem Rollen rund acht Prozent des Energieverbrauchs auf einer Strecke zwischen zwei Bahnhöfen einsparen, ohne dass die Pünktlichkeit davon beeinträchtigt wird. "Die Umwelt profitierte", sagte Julia Halbach, Leiterin Energiekostenmanagement, "von 2002 bis 2004 sparte die Bahn so rund 100.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) ein. Bundesweit wurden 14.000 Lokführer geschult und bezüglich ihrer Einflussmöglichkeiten auf den Energieverbrauch beim Fahren sensibilisiert".

Beim Klimaschutz ist die Bahn im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern heute mit umgerechnet durchschnittlichen 2,8 Litern pro 100 km und Person im Fernverkehr führend. Mit Hilfe der Lokführer soll der Umweltvorteil der Bahn auch in den nächsten Jahren weiter gesichert werden. Energiesparendes Fahren hilft der Bahn, ihre Klimaschutzziele zu erreichen und steigende Energiekosten zu reduzieren. Ziel ist es, den spezifischen Energieverbrauch im Personenverkehr bis Ende 2005 um rund 10 Prozent gegenüber dem Jahr 2002 zu senken. Als Unternehmen mit dem größten Stromverbrauch in Deutschland ist das Energiekostenmanagement der Bahn inzwischen unverzichtbar geworden. Während der Projektlaufzeit zwischen 2001 und 2004 konnten bei Zugfahrten rund 32 Millionen Euro eingespart werden.

Schnellere Züge und Stundentakt auch am Wochenende auf der Emslandlinie

(03.11.) HANNOVER - Ab sofort sorgen moderne Doppelstockwagen für mehr Komfort auf der Regionalexpresslinie Münster - Emden. Ab November fährt zunächst die Hälfte aller Züge mit Doppelstockwagen, zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember sind dann alle Züge auf der Emslandlinie mit Doppelstockwagen unterwegs. Die Züge werden künftig 460 statt bisher 340 Sitzplätze bieten und sind mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde unterwegs. Ab Frühjahr 2006 erhalten die Züge ein modernes Fahrgast-Informationssystem sowie weitere Mehrzweckabteile und damit 60 statt bisher maximal 40 Fahrradstellplätze pro Zug. Im Rahmen einer Präsentationsfahrt trafen sich am Mittwoch Sonderzüge aus Emden und Münster mit Gästen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Meppen.

"Die neuen Doppelstockzüge bieten mehr Sitzplätze und mehr Flächen für Fahrgäste mit Fahrrädern, Kinderwagen oder großem Gepäck. Moderne Technik auch bei den Türen macht das Ein- und Aussteigen noch bequemer und dank schnellerer Lokomotiven verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Emden und Münster um 10 Minuten. Besonders am Wochenende locken die modernen Züge noch mehr Ausflügler in die Fahrradregion Emsland", ist sich Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Niedersachsen/Bremen, sicher. Ab Frühjahr 2006 werden die Wagen mit einem modernen elektronischen Fahrgastinformationssystem und weiteren Fahrradstellplätzen ausgestattet.

Trapattoni vs. Transnet: Lokführerstreit beendet

(03.11.) STUTTGART - Giovanni Trapattoni hat seinen Lokführervergleich relativiert. Der Stuttgarter Trainer sagte am Mittwoch, ihm sei durchaus klar, dass Lokführer eine große Verantwortung haben. Der einzige Unterschied sei, "dass sie nicht unter einem so öffentlichen Druck stehen wie Fußball-Trainer". Die Bahngewerkschaft Transnet zeigte sich zufrieden. Die Sache sei damit "aus der Welt geschafft", erklärte die Gewerkschaft. Sie erneuerte zugleich die Einladung an den Stuttgarter Fußball-Trainer, den Berufsalltag eines Lokführers näher kennen zu lernen. Trapattoni hatte in der vergangenen Woche gesagt: "Wenn ich mit dem Druck nicht fertig werden würde, wäre ich Lokführer geworden." In einer Online-Umfrage der Bahngewerkschaft meinten übrigens 51 Prozent der Internetnutzer, Lokführer leisteten mehr als Bundesliga-Trainer.

Wieder Streiks bei den ÖBB?

(03.11.) WIEN - Bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) droht offenbar wieder ein Arbeitskonflikt. Sollte die Regierung tatsächlich ein neues ÖBB-Dienstrechtsgesetz in Begutachtung schicken, würden die Eisenbahner wieder streiken, sagte Eisenbahner-Gewerkschaft Wilhelm Haberzettl am Mittwoch. Bahnbedienstete sollen nach neuen Plänen der Regierung künftig innerhalb der ÖBB versetzt oder an andere Unternehmen im Bahnumfeld verliehen werden können. Wer sich weigert, soll gekündigt werden können, damit das Management künftig besser das Unternehmen restrukturieren könne. Ein solches Gesetz sei "eine absolute Kriegserklärung an die Gewerkschaft". Die Gewerkschaft werde "diese Kriegserklärung annehmen", sagte Haberzettl. Schon 2003 hatten die Eisenbahner gegen ein ÖBB-Dienstrechtsgesetz gestreikt. Nachdem die Bahn drei Tage stillgestanden war, hatte die Regierung den Entwurf wieder zurückgezogen.

ÖBB: Probleme mit tschechischen Waggons

(03.11.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben nach einem Bericht des "ORF" massive Probleme mit tschechischen Waggons auf der Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien und Ceske Budejovice (Budweis). Demnach beschweren sich laufend Bahnkunden über den schlechten Standard der tschechischen Waggons, die im grenzüberschreitenden Verkehr in einzelnen Zügen eingesetzt werden. Kritisiert würden unter anderem schmutzige WCs und unhygienische Sitze. ÖBB-Pressesprecher Johann Rankl verwies laut "ORF" auf Abkommen zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und der tschechischen Eisenbahn (CD), wonach die tschechischen Waggons den heimischen Standards entsprechen sollten. Die CD habe nun bis Ende Januar Zeit, neue Waggons anzuschaffen oder die alten auf den neuesten Stand zu bringen. Ansonsten wollen die ÖBB die schadhaften Waggons dem Bericht zufolge an der Grenze abkuppeln und mit österreichischen die Fahrt fortsetzen.

In vier Stunden von Mailand nach Rom

(03.11.) MAILAND - Ab sofort will Italiens Bahn den Flugzeugen Konkurrenz machen. Wie das Internetportal "Südtirol Online" meldet, startet am heutigen Donnerstag erstmals ein neuer Schnellzug mit dem Namen "t-Biz", der für die Fahrt von Mailand nach Rom nur vier Stunden benötige. Unterwegs halte der Zug nur in Bologna und sei damit um 30 Minuten schneller als die Eurostar-Züge. In Mailand starten die neuen Züge den Angaben zufolge jeden Tag um 7.55 Uhr und um 16.55 Uhr. Von Rom aus geht es in umgekehrter Richtung täglich um 6.25 Uhr und um 18.05 los. Ein einfaches Ticket für die zweite Klasse kostet 60 Euro, für die erste Klasse sind 85 Euro zu bezahlen.

Thüringen-Ticket jetzt auch am Wochenende gültig

(03.11.) ERFURT - Die Bahn hat die Gültigkeit des erfolgreichen Thüringen-Tickets seit dem 1. November 2005 auch auf Samstage und Sonntage ausgeweitet: "Das Thüringen-Ticket ist unter den Pauschalpreisangeboten der absolute Renner, denn mehr als 175.000 Fahrgäste nutzten es im vergangenen Jahr. Das sind ca. zehn Prozent mehr als 2003", so Volker Wente, Sprecher des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio AG. "Nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Benzinpreise nehmen viele unserer Kunden und Neukunden oft überrascht zur Kenntnis, dass die Bahn im SPNV oft konkurrenzlos preisgünstig ist. Das Länderticket ist ein gutes Beispiel dafür", so Wente weiter. Mit dem Thüringen-Ticket können bis zu fünf Personen oder Eltern beziehungsweise Großeltern mit allen eigenen Kindern oder Enkeln unter 15 Jahren einen Tag lang in den Nahverkehrszügen im Freistaat Thüringen sowie in den angrenzenden Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt fahren. War die Nutzung des Tickets bislang auf Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 3.00 Uhr des Folgetages beschränkt, gilt es seit dem 1. November 2005 auch für Fahrten ganztägig an einem Samstag oder Sonntag. Das Thüringen-Ticket gibt es für 24 Euro - somit zum Preis ab 4,80 Euro pro Person - an den DB-Automaten und im Internet oder für zwei Euro mehr im DB ReiseZentrum und bei DB-Agenturen.

Für fünf Euro mit dem ICE nach Amsterdam

(02.11.) KÖLN - Vor fünf Jahren, am 3. November 2000, starteten die DB und die Nederlandse Spoorwegen den grenzüberschreitenden ICE -Verkehr zwischen Köln und Amsterdam. Anlässlich dieses Jubiläums bietet die DB ihren Kunden ein Geburtstags-Sonderangebot: Für nur fünf Euro in der 2. Klasse von Köln, Düsseldorf, Duisburg oder Oberhausen nach Amsterdam. Die Tickets sind am 3. und 4. November ausschließlich über www.bahn.de erhältlich. Der erste mögliche Reisetag ist der 6. November, der letzte der 10. Dezember. Der Aktionspreis wird für den ICE International 222 (Abfahrt ab Köln um 8.18 Uhr) und ICE 220 (Köln ab 10.18 Uhr ) sowie von Amsterdam Richtung Köln für die beiden ICE International 221 (Amsterdam ab 17.05 Uhr) und ICE 223 (Amsterdam ab 19.07 Uhr) angeboten. Die Tagesfahrt nach Amsterdam mit Hin- und Rückreise kostet dann mit diesem Angebot nur zehn Euro.

Das Angebot ist kontingentiert und erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Weitere Ermäßigungen für Kinder, BahnCard-Inhaber oder Mitfahrer sind nicht möglich. Wie die DB am Dienstag mitteilte, habe sich der ICE International zu einem der erfolgreichsten internationalen Fernverkehrsangebote der DB entwickelt. In den letzten fünf Jahren nutzten den Angaben zufolge über 4,8 Millionen Fahrgäste die direkte Verbindung. Mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln/Rhein-Main wurde das Angebot bis nach Frankfurt am Main ausgeweitet.

Fahrkartenverkauf wegen Computerpanne für Stunden gestört

(02.11.) BERLIN - Eine Panne beim Buchungssystem der DB hat am Dienstag für Wartezeiten an den Bahnschaltern gesorgt. An den Schaltern und in Reisebüros konnten bundesweit für etwa zwei Stunden Fahrkarten nur mit Einschränkungen gekauft werden, wie ein Bahnsprecher in Berlin mitteilte. Über das Internet waren für Stunden überhaupt keine Buchungen möglich. Jedoch hätten die Fahrkartenautomaten problemlos funktioniert, sagte der Sprecher. Ursache war nach Angaben der DB eine Überlastung des Zentralcomputers nach einer Softwareanpassung. In der Nacht hatte das System ein Update für den Fahrplanwechsel am 11. Dezember erhalten.

China will Bahn teilweise privatisieren

(02.11.) PEKING - China will nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" einen Teil des staatlichen Bahnnetzes privatisieren. Zudem sollten ausländische Investoren ganze Trassen oder Anteile daran kaufen können, hieß es unter Berufung auf Quellen aus dem chinesischen Eisenbahnministerium. Bis zum Jahr 2020 will China dem Bericht zufolge rund 200 Milliarden Euro in die Eisenbahn investieren und damit unter anderem 25.000 Streckenkilometer neu bauen. Teile des Bahnnetzes sollten deshalb in den kommenden zwei Jahren an heimischen und internationalen Börsen platziert werden.

Ab Mainz und Wiesbaden mit dem ICE nach Köln und zurück ab 29 Euro

(02.11.) MAINZ - Ab sofort sind Fahrten mit dem ICE zwischen Mainz und Köln noch günstiger. Die Hin- und Rückfahrt an einem Tag kostet bis zum 31. Januar nur 29 Euro beim Kauf im Internet oder an den Automaten, in den DB Reisezentren und DB Agenturen 34 Euro. Das Ticket gibt es nur für die 2. Klasse, es ist nicht kontingentiert und nicht an einen bestimmten ICE gebunden. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder eine kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen, ebenso wie Umtausch oder Erstattung. Das FreitzeitTicket ist im Internet auf www.bahn.de, an Fernverkehrsautomaten, in allen DB Reisezentren, DB-Agenturen sowie telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 erhältlich. Ein Verkauf im Zug ist nicht möglich. Mögliche Startbahnhöfe für den Tagesausflug aus Köln sind neben Mainz und Wiesbaden auch Limburg Süd und Montabaur.

Frickhofen: Erneuerter Bahnübergang ging in Betrieb

(02.11.) FRANKFURT/Main - Am Dienstag öffneten sich erstmals die Schranken des komplett erneuerten Bahnübergangs in Frickhofen. In die neue Lichtzeichenanlage, die Halbschranken und den nun mit Fußwegschranken und Akustik ausgerüsteten Bahnübergang wurden 500.000 Euro investiert. Die bislang durch Kameras überwachte alte Vollschrankenanlage war zurückgebaut worden. In den letzten Tagen vor der Inbetriebnahme hatten Posten den Bahnübergang gesichert. Die neue Bahnübergangssicherungsanlage arbeitet automatisch und ist mit modernster Sicherungstechnik ausgestattet. Darüber hinaus wurden in den Fußwegen vor den Schranken Noppenplatten für Sehbehinderte eingebaut, damit diese den Gefahrenbereich des Bahnübergangs besser erkennen können. In Verbindung mit den beiden Fußgängerakustiken - ein Plus an Verkehrssicherheit insbesondere für Fußgänger.

Die S-Bahn RheinNeckar erreicht Germersheim im Dezember 2006

(01.11.) MANNHEIM - In Germersheim ist am Montag offiziell der Startschuss für die Elektrifizierung und den S-Bahn-gerechten Ausbau der künftigen S-Bahn-Strecke Speyer - Germersheim gegeben worden. Bereits bei Unterzeichnung des Bau- und Finanzierungsvertrages für die R-/S-Bahn Rhein-Neckar (West-Ost-Strecke) am 20. März 1996 durch die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, den Zeckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) und die DB wurde unter anderem die Strecke Speyer  - Germersheim als Verlängerungsoption mit aufgenommen. Am 20. März 2001 unterzeichneten die Länder Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz, der ZRN und die Bahn den Ergänzungsvertrag für die Verlängerungsstrecken. Am 14. Dezember 2003 nahm die S-Bahn RheinNeckar auf den Kernstrecken und auf den Verlängerungsstrecken Neustadt - Kaiserslautern, Eberbach - Mosbach - Osterburken sowie Bruchsal - Karlsruhe den Betrieb auf.

Aufgrund der für die Planung und Genehmigung für die Elektrifizierung der Strecke Speyer - Germersheim erforderlichen Vorlaufzeit können die Arbeiten hier erst jetzt beginnen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 sollen die ersten S-Bahn-Züge den Bahnhof Germersheim erreichen und den Fahrgästen dann künftig umsteigefreie Verbindungen aus dem Rhein-Neckar-Raum über Speyer mit den S-Bahn-Linien S 3 (Karlsruhe - Heidelberg - Mannheim - Ludwigshafen - Speyer - Germersheim) und S 4 (Bruchsal - Heidelberg - Mannheim - Ludwigshafen - Speyer - Germersheim) bieten. Insgesamt investieren der Bund, die Bahn, das Land Rheinland-Pfalz und der ZRN rund 14 Millionen Euro in die Elektrifizierung der Strecke Speyer - Germersheim und rund 6,3 Millionen Euro in die Modernisierung der Stationen.

Mehdorn sichert Erhalt von Arbeitsplätzen bei Scandlines zu

(01.11.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn den Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze und Standorte beim geplanten Verkauf der Reederei Scandlines zugesichert. Eine Veräußerung würde nur unter Beachtung dieser Eckpunkte erfolgen, erklärte der Manager am Montag bei einem Spitzengespräch mit dem Transnet-Vorsitzenden Norbert Hansen, Transnet-Vorstand Wolfgang Zell und Gesamtbetriebsratschef Detlef Kobrow. Ungeachtet dessen brachten die Arbeitnehmervertreter noch einmal ihr Unverständnis über den geplanten Verkauf zum Ausdruck. "Ein prosperierendes Unternehmen geht von Bord der Bahn AG", so Hansen und Zell. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Detlef Kobrow, verlangte von Mehdorn "schnelle und transparente" Entscheidungen. Unter den Beschäftigten herrsche bereits erhebliche Unruhe. "Die Angst um die Arbeitsplätze hat zugenommen", warnte Kobrow. Auch Hansen und Zell mahnten ein zügiges Vorgehen an. Bei der Reederei sind insgesamt rund 2.600 Mitarbeiter beschäftigt, davon gut 1.200 an den vier deutschen Standorten.

Transnet und Gesamtbetriebsrat übergaben Mehdorn den Entwurf einer so genannten trilateralen Vereinbarung. "Wir haben dort zusammengefasst, was aus unserer Sicht bei einem Verkauf in jedem Fall beachtet werden muss", erklärten Hansen und Zell. Nach den Vorstellungen von Gewerkschaft und Betriebsrat muss die Beschäftigungssicherung ebenso verbindlich festgeschrieben werden, wie die Einhaltung bestehender tariflicher und betrieblicher Regelungen. Außerdem müssen die Eigentümer der Reederei ein langfristiges Konzept zur Ausrichtung der Gesellschaft vorlegen. Dazu gehört auch die Beachtung künftiger Marktrisiken. Zur Begleitung des Verkaufsprozesses wurden weitere Treffen vereinbart.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und sein dänischer Amtskollege Flemming Hansen hatten Mitte Oktober nach langwierigen Verhandlungen eine gemeinsame Erklärung zum Verkauf des Unternehmens unterzeichnet, an dem die Deutsche Bahn und die dänische Regierung jeweils 50 Prozent halten. Die Reederei hat rund 2600 Beschäftigte, davon gut 1200 an den vier deutschen Standorten. Scandlines betreibt derzeit 14 Linien mit 30 Schiffen zwischen Deutschland, Dänemark, Schweden und den baltischen Staaten. Sitz der Scandlines AG ist Rostock.

Streit um Kabel an Bahnstrecken entschieden

(01.11.) FRANKFURT/Main - Das Frankfurter Verwaltungsgericht hat einen Streit zwischen der Deutschen Telekom AG und der DB zu Gunsten der Schiene entschieden. Die Deutsche Telekom muss nach dem am Montag veröffentlichten Urteil die Kosten für eine Neuverlegung von Kabeln bezahlen, die wegen des Ausbau einer S-Bahn-Strecke im Rhein-Main-Gebiet notwendig geworden war. Zwischen der DB und der Telekom war beim Bau für die Teile der Linie Streit entstanden, die "höhengleiche Bahnübergänge" und ihre Ersetzung durch Straßenüberführungen oder Unterführungen betrafen. Die Beteiligten verhandelten mehrere Jahre, ohne sich einigen zu können. Schließlich erklärte sich die DB bereit, die Verlegungsarbeiten vorzufinanzieren. In dem von ihr unterzeichneten entsprechenden Schreiben äußerte sie ferner, sie erwarte nach der gerichtlichen Klärung der Kostentragungspflicht Rückzahlung nebst angemessener Verzinsung. Die Telekom kassiierte die Zahlung der DB, ohne die Vereinbarung abzuzeichnen. Nach dem Frankfurter Urteil ist die Telekom nun verpflichtet, rund 183.000 Euro plus Zinsen an die Bahn zurückzuzahlen. Gegen die Entscheidung kann beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof Berufung beantragt werden.

Brand eines Schaltkastens behindert S-Bahn-Verkehr auf der Linie S1

(01.11.) BERLIN - Durch den Brand eines Stromschaltkastens zwischen den Bahnhöfen Sundgauer Straße und Zehlendorf kommt es seit Montag Mittag zu Behinderungen und Zugausfällen auf der Linie S1. Da auch Teile des parallel zur Strecke verlaufenden Kabelkanals beschädigt wurden, sind die Signalanlagen zwischen Nordbahnhof und Wannsee nur begrenzt funktionsfähig. Die Brandursache ist noch unklar. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, sei auch am Dienstag vor allem im Berufsverkehr mit Verspätungen zu rechnen. Bis zum Ende der Reparaturarbeiten fahren die Züge der Linie S1 zwischen Botanischer Garten und Wannsee nur im 20-Minuten-Takt. Die Verstärkungszüge von und nach Zehlendorf fallen aus. Die S-Bahn Berlin GmbH riet allen Fahrgästen, 10 Minuten zusätzliche Fahrzeit einzuplanen, und bat um Verständnis für die Unannehmlichkeiten.

Für 39 Franken einen Tag lang durch die Schweiz

(01.11.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bieten in diesem Jahr zusammen mit den Partnern des öffentlichen Verkehrs eine Aktions-Tageskarte für Besitzer eines Halbtax-Abos an. Für 39 Franken in der 2. Klasse bzw. 55 Franken in der 1.Klasse können Kunden einen ganzen Tag durch die Schweiz fahren. Die Aktions-Tageskarte ist werktags ab 9 Uhr und am Wochenende unbeschränkt nutzbar und auf den meisten Bahn-, Bus- und Schifffahrtsbetrieben in der Schweiz gültig. Eine genaue Übersichtskarte ist im Internet abrufbar oder am Bahnschalter erhältlich. Die SBB haben auf ihrer Website eine umfangreiche Sammlung an Reisevorschlägen wie Städtereisen, Rundfahrten oder auch Wandervorschläge aufgeschaltet [mehr]. Aktions-Tageskarten sind von Anfang November bis am 18. Dezember 2005 erhältlich und können an jedem Billettautomaten mit Touchscreen, am Bahnschalter oder auch über den Ticketshop der SBB online gelöst werden.