Mehdorn will bei Deckenstreit alle Rechtsmittel ausschöpfen
(30.11.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat das Gerichtsurteil im Urheberrechtsstreit zur Decke des Untergeschosses des Berliner Hauptbahnhofs scharf kritisiert. "Wir haben einen Bahnhof bestellt und keine Kathedrale", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn der "Bild"-Zeitung. "Dass ein Architekt bestimmen kann, welche Konstruktion der Bauherr und Eigentümer wählen muss, kann doch nur Kopfschütteln auslösen." Mehdorn kündigte an, notfalls durch alle Instanzen dagegen zu kämpfen, dass die eingebaute Flachdecke nachträglich gegen die ursprünglich vom Architekten vorgesehene Gewölbedecke ausgetauscht werden muss. "Für diesen Egotrip müssen nun bis zu 40 Millionen Euro aufgewendet werden, mal abgesehen von jahrelangen Beeinträchtigungen des Zugverkehrs", sagte Mehdorn. Kunden, Mitarbeiter und indirekt die Steuerzahler müssten dafür nun die Zeche bezahlen.
SBB: Acht neue Lösch- und Rettungszüge
(30.11.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) beschaffen für ihre Betriebswehr acht neue Lösch- und Rettungszüge. Bei den neuen Zügen, die eine Fahrzeugserie aus dem Jahr 1976 ersetzen, handelt es sich um dreiteilige selbst fahrende Dieselkompositionen. Ein Zug besteht aus einem Löschwagen mit Wasser, Schaum und Pulvermitteln, einem Gerätewagen für die Strom- und Atemluftversorgung sowie einem Rettungswagen zur Evakuierung von Reisenden. Der Rettungswagen des modernen LRZ-Typs lässt sich beim Tunneleinsatz von der Löscheinheit trennen, was die eigenständige Evakuierung von Betroffenen erlaubt. Die LRZ können stecken gebliebene Personenzüge und je nach Zugslänge/Steigung auch Güterzüge abschleppen. Die acht Züge sollen zwischen März 2008 und Mai 2009 in den Betrieb kommen.
Die SBB Betriebswehr kommt bei Schadensereignissen auf dem Bahngebiet oder in dessen unmittelbarer Umgebung zum Einsatz. Sie ist spezialisiert für Einsätze auf schwer zugänglichen Streckenabschnitten wie in Tunneln und auf Brücken. Die Lösch- und Rettungszüge der SBB rücken im Ereignisfall unverzüglich aus und intervenieren an den meisten Orten auf dem Eisenbahnnetz innerhalb von spätestens 30 bis 45 Minuten. Als Teil des Störungsmanagements trägt die Betriebswehr zur Entpannung und zum raschen Beheben von Schäden bei. Den Kern der neuen Betriebswehr bilden 191 vollamtlich in diesem Bereich arbeitende SBB Berufsleute. Die auf 15 Standorte verteilten Betriebswehrdienste arbeiten eng mit den örtlichen Feuerwehren zusammen. Rund zwei Dutzend Strassenfahrzeuge ergänzen die Einsatzflotte der SBB Betriebswehr.
Wieder historische Triebwagen zwischen Lichtenhain und Cursdorf
(30.11.) LEIPZIG - Ab kommenden Freitag können die historischen Triebwagen auf der Strecke Lichtenhain - Oberweißbach - Cursdorf wieder verkehren. Pünktlich zur Adventszeit geht die 2,5 Kilometer lange Strecke nach umfassenden Gleisbauarbeiten wieder in Betrieb. Damit ist die einzigartige Oberweißbacher Bergbahn mit ihrer Steil- und Flachstrecke wieder durchgängig befahrbar. Parallel zur Wiederinbetriebnahme macht die Oberweißbacher Bergbahn allen Anwohnern und Touristen ein Sonderangebot: unter dem Motto "10 für 8" erhält man ab 01.12. für die Flachstrecke Lichtenhain - Oberweißbach - Cursdorf beim Kauf von 8 Einzeltickets für je 1,- Euro zwei weitere Einzeltickets für diese Strecke gratis dazu. Dieses Angebot gilt zunächst bis zum 30. April 2007.
Wer sich gleich im Dezember zum Kauf dieses Angebotes entschließt, wird doppelt belohnt und kommt einmalig in den Genuss des speziellen Dezember-Bonus: ein Gutschein für ein kuscheliges Badehandtuch, einen Bergbahnschal oder eine moderne Sporttasche. Eingelöst werden kann dieser Gutschein an der Bergstation in Lichtenhain. "Mit diesem speziellen Angebot wenden wir uns in erster Linie an die Anwohner. Gerade im Winter empfiehlt es sich, das eigene Auto vielleicht mal stehen zu lassen und den Weg zum Arzt, zum Tageseinkauf oder zur Bürgerverwaltung mit dem Zug zurückzulegen", erläutert Peter Möller, Chef der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (OBS). Interessant ist dieses Angebot jedoch auch für Touristen, die mehrere Tage in der Bergbahnregion unterwegs sind. Bis Ende April 2007 will die OBS testen, ob und wie die Rabattaktion für die Strecke angenommen wird. Nach Auswertung der Ergebnisse wird dann entschieden, ob das Angebot weitergeführt wird.
Bahn eröffnet erstes DB Mobility Center in München
(30.11.) MÜNCHEN - Die DB hat am Mittwoch ihr erstes DB Mobility Center in München eröffnet. Am Kürfürstenplatz im Stadtteil Schwabing bietet die Bahn das komplette Sortiment entlang der Reisekette an, beginnend bei den Fahrkarten für Fernverkehr, Nahverkehr und dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) bis hin zu den Angeboten von Ameropa, Call a Bike, DB Carsharing, sowie des Bahnshops. Die Kunden erhalten zudem auf Wunsch eine persönliche Mobilitätsberatung. "Unser Wachstumspotenzial in Deutschland ist groß. Denn es gibt einen riesigen Markt. Nur jeder zweite zieht bei seiner Reiseplanung eine Fahrt mit der Bahn in Erwägung", sagte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Bayern.
Mit der Eröffnung der DB Mobility Center ergänzt die Bahn ihre bestehenden Vertriebswege wie Internet, Reisebüro, Schalterverkauf am Bahnhof, Verkauf im Zug, Call Center oder Automaten. "Wir haben attraktive Standorte gewählt, in deren Nähe sich kein DB Reisezentrum befindet", so Mathias Hüske, DB-Vertriebschef Süddeutschland. "Mit dem DB Mobility Center erreichen wir genau die Menschen, die bisher nicht Bahn fahren. Denn wir verkaufen unsere Produkte direkt bei ihnen vor der Haustür. Mobilität heißt auch, mit neuen Ideen neue Kunden zu gewinnen." Neben München gibt es bereits in Frankfurt am Main, Hamburg und in Berlin DB Mobility Center.
Niederlage für DB im Urheberrechtsstreit um Berliner Hbf
(29.11.) BERLIN - Im Urheberrechtsstreit um die Architektur des Berliner Hauptbahnhofs hat die DB am Dienstag in erster Instanz eine Niederlage erlitten. In dem Verfahren ging es um den Einbau einer Flach- statt einer im architektonischen Entwurf vorgesehenen Gewölbedecke im Untergeschoss des Berliner Hauptbahnhofes. Die Zivilkammer 16 des Landgerichts Berlin gab nun der Klage des Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner statt, wonach die Flachdecke durch die ursprünglich vorgesehene Gewölbedecke ersetzt werden muss. Wie es in einer Pressemitteilung des Landgerichts heißt, sei die Kammer der Auffassung, dass die eingebauten Flachdecken den architektonischen Entwurf tief greifend verfälschten. Der Bauherr habe die ursprüngliche Planung genehmigt. Damit sei eine Änderung ohne Zustimmung der Architekten nicht mehr möglich gewesen. Der Einbau anderer als der geplanten Decken wäre eine einseitige Änderung der Planung durch die Bauherrin. Dies sei ein Verstoß gegen die Rechte der Architekten aus dem Urheberrechtsgesetz.
Die Kammer hielt bei der vorzunehmenden Abwägung zwischen den Interessen der Architekten an ihrem geistigen Werk und den wirtschaftlichen Interessen der DB der Kläger für überwiegend. Die DB habe zwar Ausschreibungen für den Einbau der geplanten Gewölbedecken im Prozess vorgelegt, nach denen die tatsächlichen Kosten weit über der Kostenplanung der Architekten lagen, hieß es in einer Pressemitteilung des Landgerichts Berlin. Diese seien allerdings den Klägern nicht zur Prüfung vorgelegt worden. Soweit die DB nunmehr auf die hohen Kosten für die Beseitigung der Flachdecken und den Einbau der Gewölbedecken verweise, könne sie dies angesichts der Umstände nicht mit Erfolg einwenden.
Die Bahn kündigte Berufung gegen das Urteil des Landgerichts an. Die Nutzungs- und Gestaltungsrechte seien vertraglich an den Bauherrn DB übertragen worden, sagte ein Konzernsprecher. Die Gewölbedecke wäre laut Bahn erheblich teurer gewesen als die flache Decke. Im Bieterverfahren für den Innenausbau hätten alle Firmen erheblich höhere Kosten für die Gewölbedecke veranschlagt als der Architekt. Vor Einbau der Flachdecken habe die DB "mehrmals den Architekten erfolglos zu einer Kostenreduzierung aufgerufen". Das Unternehmen beziffert die Umbaukosten mit rund 40 Millionen Euro und rechnet mit drei Jahren Bauzeit, falls das Urteil rechtskräftig wird.
Preiserhöhung im Nahverkehr genehmigt
(29.11.) DARMSTADT - Die DB darf die Fahrpreise im Nahverkehr wie geplant am 1. Januar 2007 um 3,9 Prozent anheben. Das zuständige Regierungspräsidium in Darmstadt genehmigte am Dienstag die Preiserhöhung. Nachdem die Länder sich in der vergangenen Woche bei einer Verkehrsministerkonferenz nicht geeinigt hatten, hatte zuvor das Bundesverkehrsministerium die Grundlage für eine Genehmigung hergestellt. Es hätten keine rechtliche Gründe für eine Verweigerung vorgelegen, sagte ein Ministeriumssprecher. Er betonte, über die Höhe von Tarifanhebungen entschieden Bund und Länder nicht.
SBB: Güterzüge auf der Neubaustrecke
(29.11.) BERN - Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 verkehren die Güterzüge in den Nachtstunden größtenteils über die Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist. Dies vermindert die Lärmbelastung für die Anwohner entlang der Stammlinie. Die Güterzüge werden mit dem European Train Control System (ETCS Level 2) gesichert. Möglich wird dies laut SBB aufgrund der guten Erfahrungen mit der schrittweisen Ausdehnung der ETCS-Betriebsstunden. Nach einer intensiven Testphase mit über 3000 Testfahrten im ersten Halbjahr haben seit Anfang Juli gut 2000 kommerzielle ETCS-Ertüchtigungsfahrten auf der Neubaustrecke stattgefunden. Mittlerweile verkehren zwischen 21 Uhr und Betriebschluss gut 30 Reisezüge pro Tag ETCS Level 2-gesichert über die NBS. Gut 96 Prozent der Reisezüge konnten wie geplant über die Neubausstrecke verkehren. Die knapp 500 mit ETCS ausgerüsteten Fahrzeuge haben auf dem Schweizer Normalspurnetz mittlerweile über 40 Mio. Kilometer zurückgelegt, davon etwa 250 000 km auf der Neubaustrecke unter ETCS Level 2.
Die SBB werden die nächsten Wochen intensiv nutzen, um zusammen mit der Herstellerfirma das ETCS-Gesamtsystem weiter zu optimieren, weshalb nicht wie geplant Mitte Dezember 2006 der ETCS-Level-2-Vollbetrieb aufgenommen werden kann. Die Umstellung auf ETCS mit Tempo 160 wird bis im April 2007 vollzogen. Dank ETCS und dank angepasstem Rollmaterial werden sich die Reisezüge ab Dezember 2007 auf der NBS im Abstand von zwei Minuten mit 200 km/h folgen können.
DB: Gesamter Verkehrssektor ist für besseren Klimaschutz in der Pflicht
(29.11.) BRÜSSEL - Zur Senkung der Treibhausgasemissionen muss nach Ansicht der DB der gesamte Verkehrssektor in die Pflicht genommen werden. "Auf diese erheblichen Potenziale, Kohlendioxid einzusparen, kann die Gesellschaft nicht verzichten", sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn am Dienstag in Brüssel vor Parlamentariern, Umweltexperten und Unternehmern. "Mobilität ist der Motor unserer Wirtschaft und deshalb unverzichtbar. Der Verkehr ist aber auch eine der bedeutendsten und vor allem wachsenden Quellen für das Klimagas CO2." Die Eisenbahn als umweltfreundlichster Verkehrsträger trägt nur zu knapp einem Prozent zum CO2-Ausstoß in Deutschland bei, während der Verkehr insgesamt über 20 Prozent der Gesamtmenge emittiert."
Ohne eine Stärkung der Schiene seien die Herausforderungen des Klimaschutzes nicht zu bewältigen. Jede auf die Schiene verlagerte Reise und jeder verlagerte Container entlasten die Atmosphäre von Treibhausgasemissionen. Entscheidend sei nun, dass die politischen Ansätze in der Verkehrs- und Umweltpolitik auf europäischer Ebene ineinandergriffen und auch mit nationalen und globalen Maßnahmen zusammenwirken, betonte Mehdorn.
Die DB hat ihre spezifischen CO2-Emissionen von 1990 bis 2002 um mehr als Viertel gesenkt und mit ihrem "Klimaschutzprogramm 2020" eine weitere Reduktion um mindestens 15 Prozent versprochen. Die anhaltende Ungleichbehandlung in der Energiebesteuerung schwächt den Schienenverkehr im Wettbewerb. Der DB-Vorstandsvorsitzende forderte gleiche Rahmenbedingungen für alle Verkehrsträger, also eine EU-weit stärker harmonisierte faire Besteuerung und eine darauf abgestimmte einheitliche Anwendung des Emissionshandels. Denn erst das Zusammenspiel der politischen Instrumente ermögliche offenen Wettbewerb, der zugleich auch den Klimaschutz voran bringe. Hartmut Mehdorn: "Wir brauchen faire Rahmenbedingungen auch für die Schiene, sonst kann sie ihre Umweltvorteile nicht ausspielen. Das gilt auch aus der Perspektive eines multimodalen Konzerns wie der DB, der mit allen Verkehrsträgern sein Geld verdient."
Mehrwertsteuerpanne bei der DB
(28.11.) BERLIN - Die DB hat irrtümlich hunderttausende Fahrkarten mit dem erst ab 2007 gültigen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent verkauft. Betroffen seien alle Fernverkehrstickets ab 50 Kilometern Entfernung, die seit Freitag ausgestellt worden seien, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Montag in Berlin und bestätigte damit einen Bericht des Ingolstädter "Donaukuriers". Auf den Fahrscheinen sei zwar der noch bis Jahresende gültige Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent ausgewiesen, aber in Wirklichkeit entspreche der angegebene Betrag 19 Prozent des Endpreises. Grund für die Panne sei ein Computerfehler gewesen: Das Programm hätte eigentlich erst in der Silvesternacht starten sollen. Der Fehler, auf den Kunden die Bahn aufmerksam gemacht hätten, werde in der Nacht zum Dienstag behoben.
Stauß betonte, dass den Kunden kein Nachteil entstanden sei: sie hätten insgesamt den richtigen Preis bezahlt. Das Nachsehen hat dem "Donaukurier" zufolge das Unternehmen selbst: Die Bahn müsse den Mehrwertsteuerbetrag an das Finanzamt abführen, der auf den Tickets in Euro ausgewiesen ist. Ob die Bahn den falsch ausgewiesen Betrag nun tatsächlich an das Finanzamt abführen muss, sei noch zu klären.
EBA beschränkt Mandat von DB-Juristen
(28.11.) BONN - Das Eisenbahn-Bundesamt hat der DB Netz AG untersagt, sich weiter wie
bisher von der zentralen Rechtsabteilung der DB AG (Holding) in Angelegenheiten
des Netzfahrplanes, der Trassenzuweisung und der Wegeentgelte juristisch beraten
und vertreten zu lassen. Das Eisenbahn-Bundesamt, dem als Aufsichtsbehörde für
die Infrastruktur der Eisenbahnen des Bundes auch die Aufgabe obliegt, die
Einhaltung der eisenbahnrechtlichen Unabhängigkeitsvorschriften zu überwachen,
hat Sofortvollzug angeordnet und die DB Netz AG verpflichtet, die erforderliche
Umorganisation innerhalb von 6 Monaten umzusetzen.
Die DB Netz AG unterhält derzeit keine eigene Rechtsabteilung, sondern
beauftragt die zentrale Rechtsabteilung des Konzerns mit der Rechtsberatung und
-vertretung. Diese Praxis verstößt nach Auffassung des Eisenbahn-Bundesamtes
gegen das in § 9a Allgemeines Eisenbahngesetz aufgestellte Gebot der
personellen Trennung und das Verbot jeglicher Einflussnahme auf
netzzugangsrelevante Entscheidungen. Solange die Konzernjuristen die DB Netz AG
in netzzugangsrelevanten Entscheidungen berieten oder verträten, sei zu befürchten,
dass sie auch Einfluss auf den Inhalt dieser Entscheidungen nähmen, in die
dadurch die Interessen des Konzerns und dessen Tochterunternehmen, die
Eisenbahnverkehrsleistungen anbieten, unzulässigerweise einfließen könnten.
Die Konzentration von Informationen aus allen Konzernbereichen in der zentralen
Rechtsabteilung sei nach Unabhängigkeitsgesichtspunkten nicht tragbar. Die DB
Netz AG müsse starke, so genannte "Chinese Walls" aufbauen und sich so
organisieren, dass ihre Neutralität in netzzugangsrelevanten Fragen
sichergestellt werde. Durch die Beauftragung der Rechtsabteilung der DB AG
Holding verstoße sie jedoch gegen ihre Neutralitätspflicht. Die derzeitige
Praxis der DB Netz AG sei überdies intransparent. Dadurch entstehe für die
Netznutzer und die Öffentlichkeit der "böse Schein" eines nicht neutralen
Betreibers von Schienenwegen. Das Vertrauen in dessen Neutralität sei aber eine
wichtige Voraussetzung für mehr Verkehr auf der Schiene.
Die DB reagierte mit Verwunderung und Unverständnis
auf den Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes. "Dies ist ein unverständlicher
Eingriff in die Unternehmensstruktur", sagte der stellvertretende
Konzernsprecher Volker Knauer. "Zur Organisation der Rechtsberatung hat weder
der europäische Richtliniengeber noch der deutsche Gesetzgeber irgendwelche
Regelungen getroffen. Die DB Netz AG gewährleistet den diskriminierungsfreien
Zugang zum Schienenweg. Dies ist gesetzlich geregelt und wird auch so gelebt.
Durch interne Maßnahmen ist sichergestellt, dass es keine Weisungen aus der
Konzernzentrale geben kann, die diese Diskriminierungsfreiheit beeinträchtigen.
Die Untersagungsverfügung ist weder gesetzeskonform noch sachgerecht." Die
DB Netz AG behält sich vor, den Rechtsweg zu beschreiten.
Berliner Nord-Süd-Tunnel am 2. Dezember 2006 komplett gesperrt
(28.11.) BERLIN - Am kommenden Samstag, 2. Dezember, werden im unteren Teil des Berliner Hauptbahnhofs zusätzliche Signale eingebaut. Dadurch können im Nord-Süd-Abschnitt des Hauptbahnhofs künftig Züge zusammengeführt oder getrennt werden. Auf Grund dieser Bauarbeiten kommt es am 2. Dezember ganztägig zu erheblichen Fahrplanänderungen im Fern- und Regionalverkehr. Zur Überbrückung der unterbrochenen Streckenabschnitte wird die S-Bahn empfohlen. Betroffen sind unter anderem die ICE-Züge München - Berlin - Hamburg und die EC-Züge Prag – Berlin – Hamburg, die über den Ostbahnhof, den Hauptbahnhof auf Stadtbahnebene sowie Berlin Spandau umgeleitet werden. Die Züge beider Linien verkehren ab Hamburg in Richtung Berlin zum Teil 20 Minuten früher.
Bahnhof Offenburg: Bahn europaweit auf Investorensuche
(28.11.) BERLIN - Zum Umbau des Bahnhofs Offenburg hat die DB Station&Service AG gemeinsam mit der Stadt Offenburg jetzt europaweit eine Investorenausschreibung mit Konzeptwettbewerb gestartet. Bis Anfang Januar werden Bewerbungen erwartet zur Erarbeitung eines Konzeptes, zur Finanzierung und zur Errichtung eines neuen Empfangsgebäudes, eines Parkhauses sowie eines weiteren Gebäudes für Nutzungen wie Handel, Gastronomie, Dienstleistungen, Entertainment oder Büros. Aufbauend auf den Ergebnissen bisheriger Untersuchungen zur Umgestaltung des Bahnhofs und seines Umfeldes ist damit das Projekt einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Ziel ist es, den Bahnhofsumbau 2008 zu beginnen.
Gegenstand des Wettbewerbs sind zwei Komponenten:
1. Bahnhofsprojekt: Konzeption, Finanzierung und Errichtung eines neuen Empfangsgebäudes für die DB Station&Service AG. Das neue Gebäude soll im Bereich des heutigen südlichen Bahnsteigzugangs entstehen. Dabei soll die Funktion des Bahnhofs entsprechend zeitgemäßer Anforderungen verbessert werden. Die zukünftigen Vermarktungsflächen im Empfangsgebäude müssen die für den Bahnhofsbetrieb benötigten Flächen beinhalten, Das Empfangsgebäude soll sich architektonisch vom nachstehend beschriebenen Investorenprojekt abheben, kann aber mit dem angrenzenden Gebäude eine funktionale Einheit bilden.
2. Investorenprojekt: Der Investor soll ein Grundstück der DB Station&Service AG erwerben. Aus Teilen des Grundstückspreises soll das neue Empfanggebäude finanziert werden. Zudem erwirbt der Investor weitere Grundstücke der Stadt Offenburg und der Bahn. Diese Grundstücke sollen bebaut werden und gemeinsam mit dem neuen Empfangsgebäude eine funktionale Einheit bilden. Mögliche Nutzungsarten der neuen Bebauung können Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, Entertainment, Hotel, Büroflächen, Arztpraxen, Gesundheitsangebote oder ähnliches sein. Die bestehenden Bauwerke auf dem Grundstück des heutigen Empfangsgebäudes sollen teilweise abgebrochen werden. Der denkmalgeschützte Mittelteil jedoch soll erhalten bleiben und kann gewerblich genutzt werden. Im Norden des Wettbewerbsgebietes soll ein neues Parkhaus entstehen.
Verspätungen zwischen Berlin und Hamburg
(28.11.) BERLIN - Wegen eines tödlichen Unfalls bei Falkensee hat es am Montag erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr zwischen Berlin und Hamburg sowie im Regionalverkehr gegeben. Gegen 8.35 Uhr sei auf der Strecke zwischen Falkensee und Finkenkrug eine Person von einem in Richtung Hamburg fahrenden ICE erfasst und getötet worden, sagte ein Bahnsprecher. Die Strecke Falkensee-Finkenkrug blieb bis 12.30 Uhr voll gesperrt. Die etwa 400 Reisenden des betroffenen ICE wurden am Vormittag nach Nauen gebracht. Dort stand ein Ersatzzug für sie bereit. Andere Fernzüge wurden über Wustermark umgeleitet. Sie hatten am Ankunftsort durchschnittlich 15 Minuten Verspätung. Im Regionalverkehr wurden Busse eingesetzt. Insgesamt mussten 55 Fern- und Regionalzüge umgeleitet oder gestrichen werden. Am frühen Nachmittag verlief der Schienenverkehr wieder normal.
Bahn eröffnet erstes DB Mobility Center in Hamburg
(28.11.) HAMBURG - Die DB hat am Montag ihr erstes DB Mobility Center in Hamburg eröffnet. In der Eppendorfer Landstraße 59 bietet die Bahn das komplette Sortiment entlang der Reisekette an, einschließlich der Angebote von Ameropa, Fahrkarten für den Hamburger Verkehrsverbund, DB Carsharing sowie des Bahnshops. Die Kunden erhalten zudem auf Wunsch eine persönliche Mobilitätsberatung. "Unser Wachstumspotenzial in Deutschland ist groß. Denn es gibt einen riesigen Markt. Nur jeder zweite zieht bei seiner Reiseplanung eine Fahrt mit der Bahn in Erwägung", sagte Manuela Herbort, Leiterin Vertrieb Norddeutschland. "Mit dem DB Mobility Center erreichen wir genau die Menschen, die bisher nicht Bahn fahren. Denn wir verkaufen unsere Produkte direkt bei ihnen vor der Haustür. Mobilität heißt auch, mit neuen Ideen neue Kunden zu gewinnen."
Mit der Eröffnung der DB Mobility Center ergänzt die Bahn ihre bestehenden Vertriebswege. "Wir haben attraktive Standorte gewählt, in deren Nähe sich kein DB Reisezentrum befindet", so Herbort weiter. "Damit stärken wir die Präsenz der Bahn in der Fläche." Neben Hamburg gibt es bereits in Frankfurt am Main und in Berlin DB Mobility Center. Das Mobility Center in Hamburg ist geöffnet montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 19 Uhr sowie samstags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 13 Uhr bis 16 Uhr.
Berliner Hauptbahnhof jetzt Weihnachtshauptbahnhof
(27.11.) BERLIN - Der wertvollste Weihnachtsbaum, den Berlin je hatte, wird vom 27. November 2006 bis zum 8. Januar 2007 im Berliner Hauptbahnhof in vollem Glanz erstrahlen. Die Kristallmanufaktur Swarovski und die DB sorgen gemeinsam für Weihnachtsglanz im Berliner Hauptbahnhof. Der Swarovski-Baum ist 20 Meter hoch. Seine mehr als 28.000 Zweige sind mit rund 40.000 Weihnachtsornamenten und schillernden Aurora-Borealis-Kristallen geschmückt. Am Abend des 27. November 2006 wird der Baum sowie der gesamte Bahnhof weihnachtlich erstrahlen. Während die Lichter angehen, faszinieren hoch oben in der Halle Artisten mit ihrem akrobatischem Können. Nach dem feierlichen Einschalten der Festbeleuchtung öffnen eine Bar aus Eis sowie die 32 Stände des Weihnachtsmarktes im Hauptbahnhof.
Neben dem Baum werden 1.500 Sterne im Bahnhof und an der Fassade funkeln. Die 70 Zentimeter bis sechs Meter großen Sterne werden von einem neun Meter hohen "Sternewerfer", einer leuchtenden Märchenfigur an der Nordfassade (Europaplatz), gleichsam über den Bahnhof geworfen. Im Bahnhof hängen sieben Riesenweihnachtskugeln mit fünf Metern Durchmesser, die von insgesamt 14.000 LED beleuchtet werden. Zum Bummeln durch den Hauptbahnhof laden auch die 32 Weihnachtsmarktstände ein. Vom berühmten Salzwedeler Baumkuchen bis zu Früchtebrot reicht das Angebot an Spezialitäten, zudem gibt es weihnachtlichen Designerschmuck, Handwerksartikel und vieles andere mehr. Der Weihnachtsmarkt ist - wie die Geschäfte im Hauptbahnhof - von 8 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.
Zu den Veranstaltungen an den Adventssamstagen gehören eine Weihnachts-Autogrammstunde mit Hertha-Stars und Maskottchen Herthinho, einem Tischkickerturnier am 9. Dezember sowie eine Weihnachtsmänner-Sternfahrt zum Berliner Hauptbahnhof am 16. Dezember. Ein Weihnachtsgottesdienst am 24. Dezember 2006 am Weihnachtsbaum schließt die Adventszeit im Berliner Hauptbahnhof ab.
Autofahrer verbrauchen 10mal mehr Platz als Bahnfahrer
(27.11.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für "Besorgnis erregend hoch". "Die Verkehrsfläche wächst prozentual zum zweiten Mal in Folge stärker als im Vorjahr", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege mit Verweis auf die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) in Berlin. "Dies steht im völligen Gegensatz zu den Zielen der Bundesregierung, die den Anstieg des Flächenverbrauchs bis 2020 auf ein Viertel des heutigen Wertes reduzieren will". Pro Tag entstehen nach Berechnungen des Umweltbundesamtes rund 22 Hektar zusätzliche Verkehrsfläche in Deutschland.
Nach destatis-Angaben sind bereits 4,9 Prozent (17.538 km²) der Bodenfläche Deutschlands vom Verkehr beansprucht. „Die Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen", so Flege. Seit 1992 hat die Verkehrsfläche um 1.097 km² zugenommen. Flege: "Jedes Jahr asphaltieren wir für den Verkehr eine Fläche zu, die annähernd die Größe der Insel Sylt hat." Bei diesen Zahlen sind nach Angaben der Allianz pro Schiene Auto-Stellplätze auf Privatgrundstücken noch nicht einmal erfasst. Sie fallen bei destatis unter die Rubrik "Gebäude- und Freifläche". Verantwortlich für diese "bedrohliche Zubetonierung der Landschaft" ist nach Auffassung der Allianz pro Schiene vor allem der "ungezügelte Straßenbau in Deutschland" sowie eine nach wie vor "autoorientierte Siedlungs- und Verkehrspolitik". Flege: "Autoverkehr benötigt nach Berechnungen des Forschungszentrums Karlsruhe pro beförderter Person im Durchschnitt etwa zehnmal so viel Verkehrsfläche wie der Transport von Fahrgästen per Bus und Bahn."
"Wenn die Bundesregierung ihr Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie erreichen will, die Zunahme des Flächenverbrauchs durch Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu senken, muss sie den Schienenverkehr stärker fördern", forderte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses.
Frankfurt: DB Mobility Center feiert Geburtstag
(27.11.) FRANKFURT/Main - Das bundesweit erste DB Mobility Center in der Berger Straße 31 feiert Geburtstag. Seit einem Jahr werden hier das komplette Bahnsortiment, die Produktpalette von Ameropa, Angebote von DB Carsharing und dem DB-Fahrradmietsystem Call a Bike sowie Produkte des Bahnshops verkauft. Selbstverständlich erhalten die Kunden auf Wunsch auch eine umfassende Mobilitätsberatung. "Mit dem DB Mobility Center erreichen wir vor allem die Menschen, die bisher nicht Bahn fahren. Wir sprechen sie direkt in ihrem Stadtgebiet an und beraten sie umfassend", so Annette Heidelmann, Leiterin des DB Reisezentrums im Frankfurter Hauptbahnhof. So ist es wenig überraschend, dass das DB Mobility Center inzwischen auch viele Stammkunden hat: freundliche und kompetente Beratung, die Angebotspalette und die Atmosphäre sind die Mischung, die zu der positiven Bilanz des ersten Jahres beigetragen haben. Bis Ende des Jahres wird es bundesweit fünf DB Mobility Center geben. Im Juni eröffnete die Deutsche Bahn das zweite DB Mobility Center im Berliner KaDeWe. In der nächsten Woche folgen Hamburg, München und Köln.
(27.11.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) machen einem Bericht der Zeitung "Der Standard" zufolge bei einem umstrittenen Eisenbahnprojekt im Iran einen Rückzieher. Weil das Projekt "Karaj II" in Höhe von 850 Mio. Euro für die ÖBB nicht leistbar sei und auch wegen der prekären weltpolitischen Situation wolle die Bundesbahn nun aus dem Vertrag hinaus. Der Manager Alexius Vogel, der im Frühsommer in seiner Funktion als Geschäftsführer der ÖBB-Tochter Austrian Rail Consulting and Construction (ARCC) einen Vorvertrag als eine Art Generalunternehmer zur Lieferung von Eisenbahntechnik in den Iran zum Bau einer 70 km langen Schnellbahnverbindung im Großraum Teheran unterzeichnet hatte, soll dem Bericht zufolge in Kürze frühpensioniert werden.
Mit dem FLIRT direkt zur Weissenstein-Seilbahn
(27.11.) BERN - Am Samstag Morgen haben Regierungsrat Walter Straumann, SBB-CEO Benedikt Weibel sowie der Oberdörfer Gemeindepräsident Patrick Schlatter das neue Angebot "Weissenstein-Züge" eingeweiht und einen FLIRT-Zug getauft. Ab Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 verkehren moderne FLIRT-Züge jeweils an Sonntagen auf der Linie Olten - Solothurn direkt bis zur Talstation der Weissenstein-Seilbahn. Dank der besseren Fahrdynamik dieser Fahrzeuge gewinnen die Regionalzüge (Olten ab zur Minute 10, Solothurn ab zur Minute 17) sechs Minuten Fahrzeit und erreichen in Solothurn neu die Anschlüsse von und nach Fraubrunnen - Bern.
An Sonntagen und allgemeinen Feiertagen fahren zehn dieser Züge weiter nach Oberdorf SO. Dadurch erhalten die Bahnhöfe am Jurasüdfuß eine attraktive Direktverbindung zur Talstation der Weissenstein-Seilbahn. Kunden aus Bern und Biel erreichen diese Verbindung nach Oberdorf mit schlanken Anschlüssen in Solothurn. Die Weissenstein-Züge sind Teil eines Gesamtkonzepts des Kantons Solothurn für das Ausflugsgebiet am Weissenstein. An Sonntagen bestehen drei öV-Verbindungen stündlich zur Seilbahn nach Oberdorf: Die neuen SBB-Züge aus Olten ergänzen die täglichen Verbindungen mit den Zügen der Bahnlinie Solothurn - Oberdorf - Moutier der BLS, die in Solothurn und Moutier gute Anschlüsse an den Fernverkehr bietet, sowie die an Sonntagen bis zur Weissensteinbahn verlängerte Buslinie 1 des Busbetriebs Solothurn und Umgebung (BSU).
Bundestag unterstützt Kompromiss zur Bahn-Privatisierung
(25.11.) BERLIN - Der Bundestag unterstützt den Anfang des Monats von Verkehrsexperten der Koalition getroffenen Kompromiss zur Privatisierung der DB. In namentlicher Abstimmung votierten 390 Abgeordnete am Freitag in Berlin für einen entsprechenden Entschließungsantrag von Union und SPD. 155 Parlamentarier stimmten dagegen, 8 enthielten sich. Damit wurde der Bundesregierung der Auftrag erteilt, die Teilprivatisierung der DB noch in dieser Wahlperiode bis 2009 einzuleiten. Danach soll Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bis Ende März 2007 auf der Basis der Koalitionsvereinbarung einen Gesetzentwurf vorlegen. Der Kompromiss sieht unter anderem vor, dass das Schienennetz zwar im Eigentum des Bundes bleibt, aber bei der Bahn bilanziert und für einen zunächst begrenzten Zeitraum bewirtschaftet wird.
Erkundungsarbeiten für die Umfahrung des Schwarzkopftunnels beginnen
(25.11.) ASCHAFFENBURG - Die DB beabsichtigt für den Schwarzkopftunnel eine zweigleisige Umfahrung zu errichten. Ziel ist es, auf der Strecke zwischen Aschaffenburg und Würzburg die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und die Reise- und Transportzeit zu verkürzen. Im Rahmen der Genehmigungs- und Ausführungsplanung für den Ausbaubereich Hanau - Nantenbach beginnen in diesen Tagen im Abschnitt Hain bis Heigenbrücken Baugrunderkundungen. Sie werden bis zum April 2007 andauern und umfassen Bohrungen und Sondierungsgrabungen. Die Erkundungsmaßnahmen dienen der speziellen Untersuchung der ingenieur- und hydrogeologischen Verhältnisse im unmittelbaren Bereich der geplanten Bauwerke (dies sind im wesentlichen Tunnel und dazwischen liegende Tröge) sowie teilweise auch ihrer weiteren Umgebung. Daneben werden auch potenzielle Auffüllflächen für die Ablagerung von Überschussmassen erkundet.
Geplant sind ca. 100 Kernbohrungen, die maximale Tiefen von 175 Metern erreichen sollen und von denen etwa 25 zu Grundwassermessstellen für die dauerhafte Beobachtung der Grundwasserstände ausgebaut werden. Weiterhin sind jeweils etwa 40 Sondierungen vorgesehen. Die geologischen, hydrogeologischen und wasserwirtschaftlichen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die weiteren Planungen und Ausbildung der Erd- und Ingenieurbauwerke.
SBB zieht positive Bilanz auf der seehäsle-Strecke
(25.11.) RADOLFZELL - Mit einer gewissen Skepsis wurde der Einsatz der zwei "runderneuerten" dieselbetriebenen Gelenktriebwagen auf der seehäsle-Strecke zwischen Radolfzell und Stockach im August beobachtet. Nach drei Monaten Laufzeit hat die SBB nun ein Zwischenfazit gezogen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, seien die Fahrzeuge in dieser Zeit weitgehend störungsfrei gefahren. Keine Ausfälle im September und im Oktober, nur kleinere Ausfälle im November, Pünktlichkeitsraten von 100% im August, 99,5 % im September und 99,0 % im Oktober - das ist das Ergebnis, das seit Wiedereinführung der zwei GTWs auf der Seehäsle-Strecke erreicht wurde. Dabei lag die durchschnittliche Fahrzeugverfügbarkeit bei über 95 %. "Darauf sind wir auch sehr stolz", sagt SBB-Geschäftsführer Thomas Neff. "Zumal von vielen der Wiedereinsatz der rundum sanierten Fahrzeuge sehr kritisch beobachtet wurde."
In der Tat machten die einst sehr störungsanfälligen Fahrzeuge eher durch die Ausfälle als durch den Komfort, für den sie ebenso stehen, von sich reden. Seit August gehört dieses Thema der Vergangenheit an. Auf der technischen Seite wurden insbesondere Motoren überprüft, Generatoren komplett überholt, Bremskonsolen neu ausgelegt und eingebaut sowie eine komplette Revision der Bremspneumatik (Revision der Ventile) vorgenommen. In einem weiteren Arbeitsmodul wurden diverse kleinere Modifikationen vorgenommen. "Damit beweisen wir, dass wir, auch wenn die SBB nur noch bis zum Jahresende Betreiber der Strecke ist, unseren Fahrgästen bis zum Schluss höchstmögliche Qualität bieten wollen", so Neff.
Um die positive (Schluss-) Bilanz nicht nur durch nackte Zahlen zu untermauern, wird die SBB GmbH in den nächsten Tagen eine Fahrgastbefragung durchführen. "Bei dieser Aktion werden alle die zu Wort kommen, die täglich auf der seehäsle-Strecke unterwegs sind", erklärt Neff. "Wir wollen dadurch Anregungen und Kundenwünsche eruieren und daraus Maßnahmen ableiten, wie wir unseren Service verbessern können." Die SBB rüstet sich damit für die Zukunft. Seit Ende Oktober läuft die europaweite seehäsle-Ausschreibung des Landkreises Konstanz. Die SBB GmbH ist überzeugt, ein qualitativ hochwertiges und wettbewerbsfähiges Angebot unterbreiten zu können und wird sich an der Ausschreibung beteiligen.
SNCF bestellt 112 weitere AGC-Regionalzüge bei Bombardier
(25.11.) BERLIN - Bombardier Transportation wird für die Französische Staatsbahn (SNCF) weitere 112 Triebzüge des Typs AGC (Autorail Grande Capacité) bauen. Der Vertrag, den die SNCF im Auftrag der französischen Regionen abgeschlossen hat, beläuft sich auf rund 467 Millionen Euro. Die Züge, die am französischen Bombardier Standort Crespin in der Region Valenciennes gebaut werden, sollen ab Oktober 2007 ausgeliefert werden. Die Bestellung basiert auf einem Rahmenvertrag vom September 2001, mit dem die SNCF Bombardier mit der Lieferung von 500 AGC für die französischen Regionen beauftragt hatte. Insgesamt hat die SNCF nun 612 AGC-Züge bestellt. Einundzwanzig französische Regionen haben bereits AGC-Züge geordert, darunter zuletzt Poitou-Charentes und die Ile-de-France. Der AGC wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Neben Diesel- und Elektromotoren sowie einem kombinierten Antrieb steht auch eine Zweisystemvariante (Diesel und Strom, 1,5 kV und 25 kV) zur Verfügung. Diese wurde jetzt auch von der SNCF mitbestellt.
Fehlender Bremssand Ursache für S-Bahnunfall in Berlin?
(25.11.) BERLIN - Der S-Bahn-Unfall am Bahnhof Südkreuz am Montag ist möglicherweise durch fehlenden Bremssand verursacht worden. Dieser Sand wird bei Gefahrenbremsungen vor die Räder gestreut, um die Reibung - die bei Metall auf Metall sonst nur gering ist - zu erhöhen. Wie es aus Ermittlerkreisen hieß, sei der Behälter schlicht leer gewesen. Eine Bestätigung gab es bei Staatsanwaltschaft und Eisenbahnbundesamt (EBA) nicht.
Oberweißbacher Bergbahn geht wieder in Betrieb
(25.11.) LEIPZIG - Am heutigen Samstag geht die Oberweißbacher Bergbahn nach ihrer obligatorischen Revisionspause wieder in Betrieb. Nach der knapp dreiwöchigen Fitnesskur verkehrt die Bergbahn auf der 1,3 Kilometer langen Steilstrecke zwischen Obstfelderschmiede und Lichtenhain wieder ganztägig im Halbstundentakt. Noch bis zum 30. November wird an der Flachstrecke zwischen Lichtenhain und Cursdorf gebaut. Hier werden die Gleisanlagen umfassend erneuert, so dass anstelle der historischen Elektrotriebwagen auf der Strecke Lichtenhain - Oberweißbach - Cursdorf Busse im Schienenersatzverkehr fahren. Ab 1. Dezember soll dann auch hier der fahrplanmäßige Betrieb wieder aufgenommen werden.
Auch die beliebte Ausflugsgaststätte "Bergbahnhöhle" am Bahnhof Obstfelderschmiede öffnet am kommenden Wochenende wieder. Damit ist auch für das leibliche Wohl der Bergbahnbesucher ausreichend gesorgt. Wer gute Thüringer Küche oder selbstgebackenen Kuchen zu moderaten Preisen sucht oder vor bzw. nach der Bergbahnfahrt noch schnell einen Glühwein trinken will, ist hier genau richtig. Bis Weihnachten ist die Gaststätte jeweils am Wochenende (Sonnabend und Sonntag) von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. "Natürlich bieten wir unseren Gästen im Dezember auch noch einen bergbahnspezifischen Höhepunkt", blickt OBS-Chef Peter Möller bereits voraus. Traditionell am 3. Advent (17.12.) lädt die Bergbahn ab 13:00 Uhr zum "Advent an der Bergbahn" ein. Dann präsentiert sich die Bergbahn feierlich geschmückt. Vor und während der Fahrt kann man Weihnachtsliedern lauschen. Zudem bieten regionale Händler an der Bergstation weihnachtliche Produkte an.
Tiefensee muss über Preiserhöhung im Nahverkehr entscheiden
(24.11.) BERLIN - Die Bundesländer haben sich am Donnerstag auf der Verkehrsministerkonferenz auf keine einheitliche Linie bei der geplanten Preiserhöhung im Nahverkehr der Bahn einigen können. Thüringen, Hamburg, Bremen, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein, das Saarland und Rheinland-Pfalz haben der Erhöhung laut dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Wittke zugestimmt. Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen hätten dagegen abgelehnt. Sachsen und Baden-Württemberg hätten sich noch nicht entschieden. Nun hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu den Plänen der DB, die Nahverkehrspreise Anfang 2007 um 3,9 Prozent zu erhöhen, das letzte Wort. Das bis zum 28. November nötige Einvernehmen sei bis dahin nicht mehr herzustellen, hieß es. Experten gehen indes davon aus, dass eine Ablehnung nicht zu erwarten ist und die Fahrpreiserhöhung wie von der Bahn gefordert durchgesetzt wird.
Unterdessen wollen die Bundesländer die Bahn per Gesetz zu mehr Transparenz bei ihren Preiserhöhungen zwingen. Unter der Federführung Hessens wollen sie den Angaben zufolge eine Bundesratsinitiative vorbereiten, die die bisherige Rechtslage zur Genehmigungspflicht von Tariferhöhungen der DB ändern soll. Ziel müsse es sein, auch eine inhaltliche Prüfung der Anträge des Verkehrskonzerns zu ermöglichen. Derzeit sei es für die Länder nicht möglich, die Tarifanträge tatsächlich nachzuvollziehen, zu bewerten und gegebenenfalls zu verhindern.
MP3-Audioguide: Eine ganz persönliche Führung durch den Berliner Hauptbahnhof
(24.11.) BERLIN - Eine komplette Führung durch den Berliner Hauptbahnhof stellt die DB jetzt auf der Internetseite www.berlin-hauptbahnhof.de als Audiodatei zum Download zur Verfügung. Der Berliner Hauptbahnhof wurde seit seiner Eröffnung nicht nur zu einem der wichtigsten Bahnhöfe im deutschen Eisenbahnnetz und zum Knotenpunkt des Berliner Bahnsystems. Er ist mit seiner einzigartigen Architektur und seiner attraktiven Lage in der geografischen Mitte Berlins vis-á-vis von Reichstag und Kanzleramt auch zu einem Anziehungspunkt für die Besucher der deutschen Hauptstadt geworden.
Mit dem Audioguide der Bahn besteht die Möglichkeit, den Hauptbahnhof und seine Entstehungsgeschichte auf einer individuellen, geführten Tour kennenzulernen. Rund eine halbe Stunde dauert die Führung mit Originaltönen und vielen Hintergrundinformationen zur Architektur und zum Architekten, zur Geschichte und den technischen Herausforderungen während des Baus sowie zum Bahnhof und dem Berliner Bahnnetz. Es ist die einfachste Art, sachkundig geführt, den Hauptbahnhof zu erleben: Als Download stehen Dateien für jeden beliebigen MP3-Spieler zur Verfügung. So kommt der interessierte Bahnhofsbesucher zu seiner Führung: Die Daten aus dem Internet auf den heimischen PC laden, auf den mobilen MP3-Player überspielen, den im Internet ebenfalls angebotenen Lageplan mit den Stationen des Rundgangs ausdrucken. Nun kann die Entdeckungsreise durch Europas größten Kreuzungsbahnhof losgehen. Besitzer eines Apple i-pods können sich zu den Audiodateien zusätzlich Bilder auf ihr Abspielgerät laden.
Bahn will Tochter für Atommülltransporte verkaufen
(24.11.) BERLIN - Die DB sucht derzeit offenbar einen Käufer für ihre Tochter Nuclear Cargo and Service (NCS). Das berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf mit den Atomtransporten Vertraute. Der Konzern wolle auch vor dem Hintergrund des geplanten Börsengangs dieses Geschäftsfeld aufgeben, das dem Unternehmen auch Image-Probleme bereite. NCS plant derzeit auch ein neues Atommüll-Zwischenlager auf dem Gelände der ehemaligen Hanauer Atomfabrik. Dies war in der Region auf erheblichen Widerstand gestoßen. Ein Bahn-Sprecher wollte sich zu den Angaben im Detail nicht äußern und sagte lediglich: "Wir kommentieren laufende Gespräche nicht."
Oberbayern: Zug kollidiert mit Lkw
(24.11.) WEILHEIM - Beim Zusammenstoß eines Lastwagens mit einem Regionalzug an einem beschrankten Bahnübergang sind am Donnerstagabend bei der Ortschaft Eschenlohe in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen sieben Fahrgäste und der Lkw-Fahrer leicht verletzt worden. Laut Polizei war der Lastwagen aus bislang unbekannter Ursache auf dem Bahnübergang zum Stehen gekommen. Der Zug entgleiste bei dem Zusammenstoß. Auch die Oberleitung wurde beschädigt. Auch am Freitag muss daher noch mit Behinderungen und Verspätungen auf der Bahnstrecke München - Garmisch-Patenkirchen - Innsbruck gerechnet werden.
Neue Bahnsteige für Velbert-Nierenhof
(24.11.) DÜSSELDORF - Der Aus- und Umbau der Station Velbert-Nierenhof an der S-Bahn-Linie 9 tritt in diesen Tagen in eine entscheidende Phase. Auf dem Bahnsteig Fahrtrichtung Wuppertal wurden bereits auf ca. 80 Metern Länge sogenannte Aufhöhungssteine aus Beton gesetzt, um den Bahnsteig um 30cm auf die Fußbodenhöhe der S-Bahn-Züge anzuheben. Der Bahnsteig der Fahrtrichtung Essen bzw. Haltern wird als modularer Fertigteilbahnsteig errichtet. Die Fundamente für die Betonfertigteile wurden bereits gesetzt. Die einzelnen Module sind ca. 2,50 m tief, und 7,50 m breit. In der Nacht vom 23. auf den 24.11.2006 wurden die Bahnsteigfertigteile mittels eines 150-Tonnen-Autokrans an Ihren endgültigen Platz gesetzt. Aus Sicherheitsgründen finden die Arbeiten in der planmäßigen nächtlichen Zugpause auf der Strecke Essen-Steele - Wuppertal-Vohwinkel statt.
Für die unterschiedliche Bauweise der beiden Bahnsteige war maßgebend, dass die Substanz des Bahnsteiges Fahrtrichtung Wuppertal, der Anfang der achtziger Jahre bereits einmal erneuert worden war, einen Umbau preiswerter machte als einen Neubau. Die Aufhöhungssteine wurden für diesen Bahnsteig als Spezialanfertigung in einem Betonwerk hergestellt und stellen insofern technisches Neuland dar. Für den Bahnsteig Fahrtrichtung Essen schied ein Umbau hingegen aus. Hier kommt daher die seit Anfang dieses Jahrtausends DB-seitig zur Serienreife entwickelte Fertigteiltechnologie zu Anwendung. Da weiterhin Rampen mit flacher Neigung als Zugang zu den Bahnsteigen erstellt werden, können moblitätseingeschränkte Fahrgäste auch in Nierenhof demnächst barrierefrei in den Zug gelangen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 soll die neue Bahnsteiganlage bereits weitestgehend fertig gestellt sein.
Bahn weitet Prämienprogramm bahn.bonus aus
(23.11.) BERLIN - Die DB weitet ab dem 1. Dezember ihr Prämienprogramm bahn.bonus deutlich aus und verdoppelt die Anzahl der Prämien auf über 40. Zu den neuen Angeboten gehören unter anderem Reisegutscheine für DB Nachtzug, DB Autozug und Ameropa sowie Hotelübernachtungen. Gleichzeitig vereinfacht die Bahn die Teilnahme an bahn.bonus. Eine gesonderte Freischaltung ist ab Dezember nicht mehr nötig. Der Fahrgast kann sich sofort beim Fahrkartenkauf für das Punkte sammeln entscheiden. Zudem erhält der Kunde künftig bereits ab 500 Punkten erste Prämien. Bisher war dies erst ab 750 Punkten möglich.
"Innerhalb von nur einem Jahr haben sich über 800.000 BahnCard Kunden für bahn.bonus entschieden", sagte Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. Insgesamt nutzen heute 3,5 Millionen Kunden eine BahnCard. Das sind 300.000 mehr als noch vor zwölf Monaten. "Damit gehören wir in Europa zur Spitze. Kaum eine andere europäische Bahn verfügt über so ein erfolgreiches Kundenbindungsprogramm wie die DB", so Breuel. Insgesamt haben die 800.000 bahn.bonus-Teilnehmer seit Ende 2005 über eine Milliarde Punkte gesammelt und knapp 100.000 Prämien bestellt.
Ob Freifahrscheine, Genussgutscheine für das Bordbistro, eine Übernachtung im Vier-Sterne Hotel oder Mietwagen-Gutscheine – die Prämienpalette bildet die gesamte Mobilitätskette von Tür zu Tür ab. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen Genussgutscheine. Sie machen rund 40 Prozent aller Prämien aus. Freifahrten rangieren mit 30 Prozent auf Platz zwei. Grundsätzlich gilt: Pro Euro Umsatz wird ein Prämienpunkt auf das Konto gutgeschrieben. Und auch für Kunden, die nur sporadisch Zug fahren, lohnt sich das Sammeln. Denn die einmal erworbenen Bonuspunkte bleiben drei Jahre lang gültig. Weitere Informationen zum bahn.bonus-Programm sind unter www.bahn.de/bahnbonus oder täglich von 7 bis 21 Uhr über die bahn.bonus-Hotline unter 01805 340035 (12ct/min) erhältlich.
Drei Prozent Zuwachs beim Fernverkehr bis Oktober
(23.11.) BERLIN - Die DB hat in den ersten zehn Monaten dieses Jahres im Fernverkehr rund drei Prozent Zuwachs erzielt. Die Zahl der Fahrten stieg von 92 Millionen im Vergleichszeitraum 2005 auf 94,8 Millionen in diesem Jahr, sagte der Vorstandschef der DB Fernverkehr, Nikolaus Breuel, am Mittwoch in Berlin. Auch die Verkehrsleistung, die in Personenkilometern gemessen wird, stieg von 25,15 Milliarden auf 26,92 Milliarden. Insgesamt wurde das Platzangebot im Fernverkehr 2006 um 2,9 Prozent ausgebaut. Die Auslastung der Züge blieb mit 43,9 Prozent gleich.
Ausbau des euro-asiatischen Bahnverkehrs vereinbart
(23.11.) BERLIN - Das chinesische Eisenbahnministerium, die Russische Bahn RZD und die DB wollen den Schienengüterverkehr zwischen China und Europa ausbauen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde Anfang der Woche in Peking durch den chinesischen Eisenbahnminister Liu Zhijun, den RZD-Präsidenten Wladimir Jakunin und den DB-Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn unterzeichnet. "Wir wollen die wachsenden Güterströme zwischen China und Europa auf die Gleise lenken", sagte Mehdorn. „Die Bahn ist hier mit hoher Qualität und mit etwa zwölf Tagen Transportdauer deutlich schneller unterwegs als das Schiff. Nun müssen wir marktfähige Angebote entwickeln." Dazu laufen jetzt die Vorbereitungen. "In wenigen Jahren rollen durchgehende Züge von Peking bis Berlin", kündigte Mehdorn an.
In Peking wurde zudem die Beteiligung der DB an einem internationalen Konsortium vereinbart. Dieses soll den Kombinierten Verkehr in China voranbringen. Erwartet wird mindestens eine Verfünffachung des Transportvolumens auf zehn Millionen 20-Fuß-Container bis zum Jahr 2011. Dazu sollen in den nächsten fünf Jahren 1,2 Milliarden Euro in den Aufbau von 18 Terminals des Kombinierten Verkehrs investiert werden. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB: "Als größter Betreiber des Kombinierten Verkehrs in Europa haben wir besonderes Know-how. Das wollen wir in den sich schnell entwickelnden chinesischen Markt einbringen. Für uns eine einmalige Gelegenheit, um als erstes ausländisches Bahnunternehmen auf dem chinesischen Schienengüterverkehrsmarkt Fuß zu fassen."
Die DB übernimmt acht Prozent der Anteile des Unternehmens. Eine entsprechende Vereinbarung, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats steht, haben Mehdorn und Bensel in Peking unterschrieben. Zu dem Konsortium gehören neben der CRCTC, einer Tochter des chinesischen Eisenbahnministeriums, mit 34 Prozent Anteil und der DB der Finanzinvestor New World aus Hongkong (22 Prozent), der Weltmarktführer für Container Equipment CIMC (zehn Prozent), der chinesische Finanzinvestor Hancai (zehn Prozent), die Schifffahrtsgesellschaft CMA/CGM aus Frankreich (acht Prozent) und die ZIM aus Israel (acht Prozent).
SNCF bestellt 372 Züge bei Bombardier
(23.11.) BERLIN - Bombardier Transportation hat am Mittwoch mit der Französischen
Staatsbahn SNCF einen Vertrag im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro über die
Lieferung von insgesamt 372 Zügen unterzeichnet, die für den Großraum
Paris / Ile-de-France eingesetzt werden sollen. Der Vertrag beinhaltet einen
Erstauftrag über 172 Züge, dessen Volumen sich auf rund 1,4 Milliarden Euro
beläuft. Die Auslieferung der ersten Züge ist für November 2009 geplant und
soll 2015 abgeschlossen sein. Bombardier war am 25. Oktober 2006 als Lieferant
des neuen Triebzugs für die Ile-de-France ausgewählt worden.
Der neue Bombardier Nahverkehrszug für die Ile-de-France wird ein Zug in
Gelenkbauweise mit extrabreiten Wagen sein, die einen ungewöhnlich geräumigen
Innenraum für die Passagiere, breite Sitze und besonders breite Türen bieten,
um ein schnelles Ein- und Aussteigen zu gewährleisten. Einteilig umfasst jeder
Zug sieben bzw. acht Wagen, er kann aber auch zwei- oder dreiteilig gefahren
werden. Abhängig von der Konfiguration und Ausführung nimmt der Zug zwischen
800 und 1000 Fahrgäste auf. Der neue Zug wird ein Maximum an Komfort, Schutz
und Sicherheit bieten und basiert auf der bewährten Technologie von Bombardier,
die bereits mit hoher Zuverlässigkeit im Verkehrsbetrieb eingesetzt wird.
Entwicklung und Fertigung der Züge wird der französische Bombardier Standort
Crespin in der Region um Valenciennes übernehmen. Bombardier Transportation
wird einen Teil des Auftrags an Alstom Transport als Zulieferer vergeben. Dazu zählen
vor allem Engineeringleistungen, die das Ingenieursteam in Reichshoffen übernehmen
wird, sowie der Bau einiger Mittelwagen und Drehgestelle, an den Alstom
Standorten in Reichshoffen und Le Creusot.
Schwarzfahrer outeten sich vor Gericht
(23.11.) DORTMUND - Nicht gerade geschickt haben sich zwei Schwarzfahrer verhalten. Als gerade eine Gerichtsverhandlung wegen Schwarzfahrens fast beendet war, outeten sich die beiden erneut als Schwarzfahrer. Sie erwartet nun erneut eine Anzeige. Wie die Bundespolizeiinspektion Dortmund mitteilte, wurde am Montag beim Amtsgericht Dortmund gegen eine 17-Jährige und ihren 21-jährigen Verlobten wegen einer Schwarzfahrt mit der DB verhandelt. Es ging dabei um eine Fahrgeldnachforderung der DB in Höhe von 40 Euro. Nach der Urteilsverkündigung sollten alle Beteiligten dem Richter ihre Auslagen nennen, zwecks Erstattung durch die Gerichtskasse.
Als die 17 -Jährige auf diese Frage des Richters zunächst nicht antwortete, mischte sich der 21-jährige Verlobte der jungen Frau in das Gespräch ein und gab an, dass ihnen keine Kosten entstanden sind, weil sie schwarzgefahren seien, um an der Verhandlung teilnehmen zu können. Eigentlich hätte die Fahrt 12,90 Euro gekostet. Diese Aussage konnte von allen anwesenden Personen im Gerichtssaal deutlich verstanden werden. Von den als Zeugen anwesenden Bundespolizeibeamten werden die jungen Leute erneut wegen Erschleichens von Leistungen zur Anzeige gebracht. Die am Prozess beteiligte Staatsanwältin stellte sich als Zeugin zur Verfügung.
DB Kommunikationstechnik kooperiert mit Funkwerk
(23.11.) BERLIN - DB Kommunikationstechnik und die Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH haben am Mittwoch in Potsdam einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Danach übernimmt der DB-Dienstleister die Planung, Installation und Wartung von Kommunikationssystemen des thüringischen Unternehmens, die in Verkehrsbetrieben, in der Wirtschaft und in Institutionen eingesetzt werden. Beide Partner verabreden eine vertrauensvolle Zusammenarbeit beim wechselseitigen Know-how-Aufbau mit dem Ziel, dem externen Markt komplexe Angebote von planerischen und servicetechnischen Dienstleistungen anzubieten. Beispiele hierfür sind unter anderem Verkehrsleitsysteme und Fahrgastinformationsanlagen sowie Anzeigesysteme für Sport- und Veranstaltungsstätten.
Die Kundeninformationssysteme von Funkwerk sind bundesweit an zahlreichen Bahnhöfen und Haltepunkten der DB sowie auch in den Zügen installiert, wie etwa auch im neuen Bahnhof Berlin Südkreuz oder im Bielefelder Hauptbahnhof. Das Geschäftsfeld DB Kommunikationstechnik ist der flächendeckende Dienstleister der DB für technische Systeme. Das strikt kundenorientierte Leistungsspektrum der Bahntochter umfasst die Planung, Installation und Instandhaltung und den Rückbau von Transaktionsautomaten, Public Information Systems sowie IT-/TK-Services und Sicherheitstechnik.
Ursache für S-Bahn-Unfall noch unklar
(22.11.) BERLIN - Die Ursache für den Berliner S-Bahn-Unfall mit 33 Verletzten ist bislang noch nicht geklärt. Die Generalstaatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, es stehe noch nicht fest, inwieweit technisches oder menschliches Versagen vorliege. Der Gleismesszug habe ordnungsgemäß am späteren Unfallort gestanden, erklärte Staatsanwalt Michael Grunwald. Der Zug habe auf die Weiterfahrt in eine Kehranlage gewartet. Für den nachfolgenden S-Bahn-Verkehr sei das Gleis gesperrt gewesen. Warum dennoch eine S-Bahn einfuhr und mit welcher Geschwindigkeit sie trotz einer Gefahrenbremsung auf den Messzug auffuhr, "ist noch nicht geklärt". Erste Vermutungen, wonach eine von dem Messzug auf die Schienen aufgetragene schmierige Substanz die Bremsung beeinträchtigt habe, bestätigten sich laut Grunwald nicht. Genauere Erkenntnisse seien erst nach weiteren Zeugenvernehmungen und insbesondere nach Auswertung der umfangreichen Spuren und der technischen Daten zu erwarten.
DB nimmt neue Automaten in Betrieb
(22.11.) BREMEN - Die DB hat eine neue Generation von Fahrkartenautomaten entwickelt. Mehr als 20 dieser neuen DB-Automaten werden in den nächsten Tagen im Bremer Hauptbahnhof aufgestellt, weitere folgen in den kommenden Wochen in Hannover, Hamburg und Göttingen. Nach und nach soll die gesamte Automatenflotte der Deutschen Bahn modernisiert mit den neuesten Geräten ausgestattet werden. Die neuen Automaten im Hauptbahnhof Bremen werden per Berührung über den Bildschirm (Touchscreen) bedient und geben sowohl VBN-Tickets als auch Nah- und Fernverkehrsfahrscheine der DB aus. Außerdem bietet der Automat Reservierungen und die allermeisten Sonderangebote sowie Fahrplanauskünfte.
Dank moderner Computertechnik und einer Verbesserung der Berührungsempfindlichkeit des Bildschirms ist die Benutzung der neuen DB-Automaten komfortabler als bei Geräten der früheren Generation. Außerdem sind die neuen Geräte erheblich schneller. Die Weiterentwicklung der Technik wurde vom Fraunhofer-Institut unterstützt und begleitet. Weitere Neuerungen sind unter anderem ein gegen fremde Einblicke geschütztes Tastenfeld, das bei der Eingabe von PIN-Nummern vor fremden Blicken schützt. Das Display, das Anzeige und Bedienfeld zugleich ist, ist nicht mehr so blendempfindlich wie bei früheren Automaten. Alle Angebote können sowohl mit Bargeld (Münzen und Scheinen) als auch mit EC-Karte bezahlt werden. Angebote des DB Fernverkehrs sind außerdem per Kreditkarte bezahlbar. Für die Verbundangebote des VBN ist zudem die Zahlung per Geldkarte möglich.
Countdown für Traunreuts Bahnanschluss
(22.11.) TRAUNREUT - Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember fahren nach Traunreut wieder Personenzüge. Traunreut liegt am Ende einer Zweigstrecke, die in Hörpolding von der Bahnlinie Traunstein - Mühldorf abzweigt und bisher nur von Güterzügen befahren wird. An den künftigen Stationen stehen die Signale schon auf Fahrt. Die Arbeiten am Bahnhof Traunreut sind im Zeitplan, so dass der feierlichen Eröffnung am 10. Dezember durch Staatsminister Erwin Huber nichts mehr im Weg steht. In Matzing wurde bereits der Bahnsteig komplett modernisiert und der Bahnhof Hörpolding erhält zurzeit zwei völlig neue, ebenfalls barrierefrei erschlossene, 60 Meter lange Bahnsteige. An Werktagen verkehren künftig 15 Züge pro Richtung, an Sonntagen zehn Züge auf der 15 Kilometer langen Strecke. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten wird 23 Minuten betragen, Zwischenhalte sind in Bad Empfing, Matzing und Hörpolding vorgesehen. Der Tourismusverband Chiemgau ermöglicht die kostenlose Fahrradmitnahme auf der gesamten Strecke.
Am Dienstag unterzeichneten Christoph Kraller, Geschäftsleiter der SüdostBayernBahn, und Nicolaj Eberlein, Prokurist und Bereichsleiter Verkehr/Marketing des Busunternehmens RVO (Regionalverkehr Oberbayern) im Landratsamt Traunstein einen Tarifvertrag für die gegenseitige Anerkennung von Fahrkarten. Damit brauchen Bus- und Bahnkunden künftig für Fahrten zwischen Traunstein und Traunreut nur noch ein Ticket, unabhängig davon ob sie auf der neuen Bahnstrecke unterwegs sind oder mit dem Bus fahren. 2,57 Euro kostet eine Fahrt zwischen Traunreut und Traunstein bei Nutzung etwa einer 7-Fahrten-Karte der RVO. Berufstätige können für 62,50 Euro eine Monatskarte für die Verbindung kaufen. Außerdem sind viele RVO-Tickets ab 10. Dezember auch an den DB-Fahrkartenautomaten in Traunstein und Traunreut erhältlich. So können in Traunreut durchgehende Fahrscheine nach Prien, Rosenheim oder Salzburg auch als Monats- und Wochenkarte gekauft werden, die wahlweise in den Zügen oder RVO-Bussen gelten.
Bundesnetzagentur fordert bessere Nutzungsbedingungen für Bahnhöfe
(21.11.) BONN - Die Bundesnetzagentur hat nach einem Bericht des "Handelsblatt" die neuen Bahnhofs-Nutzungsbedingungen der DB kritisiert. Das vorgelegte Bahn-Konzept sei bei zahlreichen Bestimmungen nicht mit den rechtlichen Vorgaben vereinbar, beispielsweise beim Ausschluss von Schadensersatz etwa bei Bauarbeiten an den Bahnhöfen. Auch könne nicht hingenommen werden, dass andere Bahnen weder Fahrpläne an den Bahnhöfen aushängen noch andere Service-Leistungen anbieten dürften. Wie ein Sprecher der Netzagentur erklärte, muss die Bahn-Tochter "Station und Service" ihre Nutzungsbedingungen bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember nachbessern, damit sie im April in Kraft treten können. Darüber hinaus äußerte die Netzagentur dem Zeitungsbericht zufolge Zweifel am Preissystem für die Bahnhöfe allgemein. Die Grundlage der in Rechnung gestellten Kosten sei unklar, sagte ein Sprecher der Behörde. Dazu erwarte die Netzagentur aber noch ein Rechtsgutachten, das Ende Januar 2007 vorliegen solle.
33 Verletzte bei S-Bahnunglück in Berlin
(21.11.) BERLIN - Beim Zusammenprall einer S-Bahn mit einem Gleismesswagen am Bahnhof Berlin Südkreuz sind am Montag Vormittag 33 Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Die meisten Verletzten erlitten Prellungen und Platzwunden. In der S-Bahn, die aus Richtung Teltow-Stadt nach Hennigsdorf unterwegs war, befanden sich 180 Fahrgäste. Kurz vor der Kollision hatte der Fahrer über Lautsprecher noch allen Fahrgästen zugerufen, sich auf den Boden zu legen, bevor er selbst Führerstand verließ und in den sich anschließenden Waggon lief. Der Mann wurde nur leicht verletzt und erlitt einen Schock. Die Unglücksursache ist bislang noch unklar. Experten des Eisenbahn-Bundesamtes aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Signaltechnik und Eisenbahnbetrieb haben vor Ort die Ermittlungen aufgenommen.
DB will sich erneut um HHLA-Einstieg bewerben
(21.11.) BERLIN - Die DB will sich nach dem geplatzten ersten Anlauf erneut um einen Einstieg in Hamburgs Hafengesellschaft HHLA bewerben. "Wir werden bis Ablauf der Bewerbungsfrist am 1. Dezember ein Angebot abgeben", sagte Frachtvorstand Norbert Bensel der "Stuttgarter Zeitung". Der bundeseigene Konzern rechne dabei mit starker Konkurrenz, was den Preis nach oben treiben könne. Der Hamburger Senat will maximal 49,9 Prozent der Anteile an dem städtischen Unternehmen verkaufen und hatte kürzlich in Zeitungsanzeigen europaweit um Interessenten geworben. Zu Jahresbeginn waren Gespräche zwischen der Bahn und dem Senat am politischen Widerstand in Berlin gescheitert, weil die Bahn im Gegenzug ihre Zentrale nach Hamburg verlegen sollte.
Kontrollierte Feuer gegen Böschungsbrände
(20.11.) LICHTENFELS - Die DB Netz AG setzt in enger Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden, der Universität Freiburg und dem Max-Plank-Institut kontrollierte Feuer als gezielte Vorbeugemaßnahme gegen unkontrollierte Böschungsbrände ein. Die kontrollierten Feuer finden am 20. und 21. November auf den Bahnstrecken Lichtenfels - Hof und Lichtenfels - Saalfeld statt. Gebrannt wird bei Breitengüßbach, Ebensfeld, Hochstadt-Marktzeuln und Förtschendorf - vorwiegend auf Böschungsabschnitten zwischen 200 und 400 Metern Länge; die Brände dauern 15 bis 30 Minuten. Feuerwehren und Polizeidienststellen sind informiert. Der Zugverkehr wird durch die Versuche nicht eingeschränkt. Besonders bei längerer Trockenheit treten bundesweit an den Strecken der Bahn vereinzelt Böschungsbrände auf, die auch Auswirkungen auf den laufenden Betrieb haben können. Ein Schwerpunkt der Böschungsbrände ist die Region Franken. "Mit wissenschaftlicher Begleitung werden wir in den kommenden Tagen untersuchen, ob kontrollierte Feuer wirksame Mittel sind, um das Entstehen von unkontrollierten Bränden zu verhindern", erläutert Dr. Gerhard Hetzel, Vegetationsmanagement der DB Netz AG.
Die von den Freiburger Feuerökologen unter Leitung von Professor Johann Goldammer entwickelten Verfahren des kontrollierten Brennens zur Offenhaltung von Biotopen eignen sich auch zum Schutz von unkontrollierten Wildfeuern. Durch die Reduzierung der brennbaren Grasschicht an Böschungen können entstehende Funken kein Feuer mehr entfachen. Die Freiburger Feuerökologen und die Spezialisten der Bahn werden in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde die Auswirkungen des Brennens auf die Artenzusammensetzung sorgfältig untersuchen. Das Abbrennen von Vegetation ist grundsätzlich untersagt, weil unsachgemäße Brände schon zur Zerstörung von Biotopen geführt haben. Dennoch konnten die Unteren Naturschutzbehörden von dem Versuch überzeugt werden. Das kontrollierte Abbrennen basiert auf umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen u.a. bei der Böschungspflege in Weinbaugebieten. Die Experten haben nachgewiesen, dass beim kontrollierten Abbrennen genau definierter Flächen nicht nur weniger Biotope zerstört werden, sondern ein aktiver Beitrag zum Naturschutz geleistet wird. Durch das Verhindern einer so genannten Verbuschung können dabei neue Biotope entstehen.
TRANSNET bekräftigt Kritik an geplanter Fehmarn-Belt-Querung
(20.11.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat ihre Kritik an der geplanten festen Fehmarn-Belt-Querung bekräftigt. "Hier werden Luftschlösser oder Seeschlösser gebaut", sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Zell am Wochenende. Es gebe eine Reihe von Punkten, die bei der Planung nicht oder nur halbherzig berücksichtigt worden seien. Dazu gehörten Arbeitsplatzeffekte ebenso wie Auswirkungen auf die Umwelt. Massiv betroffen sei der gesamte Ostsee-Fährverkehr. Es sei zu befürchten, dass "allein in Puttgarden und auf See bei Scandlines mindestens 600 Arbeitsplätze wegfallen", stellte Zell fest. Hinzu kämen weitere 300 bei Zulieferern und Handwerkern. Auf ähnliche Auswirkungen müsste sich die dänische Seite einstellen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern drohe ein massiver Arbeitsplatzverlust. Rund 700 Stellen seien dort gefährdet.
Die geplante Querung stelle zudem "die europäische Verkehrspolitik auf den Kopf". Erklärtes Ziel sei, Straßen zu entlasten und u.a. den umweltfreundlichen Seeverkehr zu fördern. "Hier ist nun genau das Gegenteil geplant." Gut funktionierende Verkehre über die See würden auf die Straße verlagert. Dies würde, nach Einschätzung des Gewerkschafters, auch dazu führen, dass der Tourismus "einen erheblichen Dämpfer erhält". Dem Ferienort Burg auf Fehmarn drohe der Verlust seiner Anerkennung als Luftkurort. Dies sei dann Folge der von der Straße ausgehenden Luftverschmutzung. Zell warnte in diesem Zusammenhang auch vor der "fragwürdigen Finanzierung des Projektes". Es sei u.a. gänzlich ungeklärt, ob sich die EU in Milliardenhöhe an der Querung beteiligen werde. Insofern sei für Transnet klar: "Das Projekt ist verkehrspolitisch gesehen sinnlos und sollte aufgegeben werden."
ICE wegen Rauchentwicklung evakuiert
(20.11.) BERLIN - Vermutlich aufgrund eines technischen Defekts hat sich am Samstagmittag im hinteren Zugteil eines ICE auf der Fahrt von Köln nach Berlin Rauch entwickelt. Rund 400 Fahrgäste mussten in Berlin Spandau den zweiten Zugteil verlassen. Ein Bahnsprecher betonte, es habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Die betroffenen Fahrgäste seien in Spandau entweder in den vorderen Teil des Hochgeschwindigkeitszuges umgestiegen oder mit der S-Bahn weiter gefahren. Der übrige Zugverkehr sei nicht behindert worden. Die Ursache für die Rauchentwicklung werde untersucht.
Will das Land Brandenburg will keine S-Bahn nach Falkensee?
(20.11.) BERLIN - Seit einem dreiviertel Jahr gibt es ein fertiges Gutachten zur Wirtschaftlichkeit des Wiederaufbaus der S-Bahn-Verbindung von Spandau nach Falkensee und später auch weiter nach Nauen. Wie es in einer Pressemitteilung des Berlin-Brandenburgischen Bahnkunden-Verbandes heißt, sei allerdings bislang nur bekannt geworden, dass das Gutachten sich eindeutig für einen Wiederaufbau ausspreche. Nun habe der Landtagsabgeordnete Heiko Müller (SPD) in der Drucksache 4/3683 nachgefragt, wie der aktuelle Stand sei. Statt Konkretes zu benennen, spricht die Antwort laut des Bahnkundenverbandes nur von "negativen Auswirkungen in bestimmten Teilbereichen", die die Veröffentlichung bisher verhindert hätten. Der Verband vermutet deshalb, die Landesregierung habe an einem Wiederaufbau der S-Bahn ins Havelland kein Interesse.
Seit 18 Jahren sei die Bevölkerung und die Wirtschaft immer wieder hingehalten und vertröstet. Und noch immer weigere sich die Landesregierung ein Zieldatum zu nennen. Das Zögern, Zaudern und Vertrösten ist nach Ansicht des Berlin-Brandenburgischen Bahnkunden-Verbandes ein weiterer Beleg dafür, dass die jetzige Landesregierung kein wirkliches Interesse an einer Stärkung des Havellandes hat. Der Verband erinnerte an eine Rede des ehemaligen Brandenburger Verkehrsministers Meyer, der im September 2001 gesagt hatte, es gebe keine Alternative zum schnellstmöglichen Wiederaufbau der S-Bahn. Der Berlin-Brandenburgische Bahnkunden-Verband sieht keinen Grund, dass seit neun Monaten fertige Gutachten zu veröffentlichen, endlich die jahrzehntelangen Planungen abzuschließen und mit dem Bau zu beginnen.
Neu bei den ÖBB: VORTEILScard Zivildienst
(20.11.) WIEN - Nach der erfolgreichen Vertragsunterzeichnung mit dem Österreichischen Bundesheer, wonach ab Januar 2007 allen Präsenzdienern die VORTEILScard Bundesheer angeboten wird, konnten nun auch die parallel geführten Gespräche mit dem Bundesministerium für Inneres abgeschlossen werden. Mit dem neuen Produkt, der VORTEILScard Zivildienst, können künftig alle aktiven Zivildiener neun Monate lang kostenlos in der 2. Klasse mit der Bahn in ganz Österreich unterwegs sein. Die VORTEILScard Zivildienst gibt es ebenfalls ab 1. Januar 2007. Bisher bekamen Zivildiener in ihrer Dienstzeit Zivildienstfahrausweise und Gutscheine. Künftig ist Bahn fahren wesentlich einfacher: Mit der neuen VORTEILScard Zivildienst sind Zivildiener während ihrer neun monatigen Dienstzeit einfach und unbürokratisch öffentlich unterwegs. Die neue ÖBB-Kundenkarte bietet kostenlose Bahnfahrten in der 2. Klasse in ganz Österreich.
Nach Ableistung des Zivildienstes kann die Karte als VORTEILScard<26 oder VORTEILScard classic drei Monate kostenlos genutzt werden, um bis zu 50 Prozent beim Bahnfahren zu sparen. "Mit diesem neuen Produkt machen wir den Zivildienern zeitgleich mit den Präsenzdienern ab 1. Jänner 2007 ein großartiges Angebot. Wir profitieren durch eine weitere Kundenbindung und können so die Erfolgsstory der VORTEILScard mit einer neuen Zielgruppe fortsetzten", unterstreicht Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG.
Einigung auf ein Konzept zur Realisierung des Rhein-Ruhr-Express
(18.11.) BERLIN - Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die DB haben sich auf ein Konzept für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) geeinigt. "Der RRX wird als innovatives Premiumprodukt verkehren, das mit Schnelligkeit und Komfort zu Nahverkehrspreisen neue Kunden für die Bahn gewinnen wird", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Freitag in Berlin anlässlich der Vorstellung des Konzeptes für den Rhein-Ruhr-Express. Der RRX wird qualitativ zwischen dem Schienenpersonenfernverkehr (ICE und IC/EC) und dem Schienenpersonennahverkehr (RegionalExpress, RegionalBahn und S-Bahn) angesiedelt sein. Es sollen spurtstarke Triebwagen eingesetzt werden, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h verkehren. Sie werden eine hohe Sitzplatzverfügbarkeit auch in der Hauptverkehrszeit und eine gehobene Innenausstattung bieten. Die Stationen erhalten eine entsprechend hochwertige Ausstattung.
Für den RRX wurde ein Bedienungskonzept mit sechs Linien entwickelt, die jeweils im Stundentakt verkehren. Auf der RRX-Strecke zwischen Dortmund und Köln Deutz werden vier Linien zu einem 15-Minuten-Takt gebündelt. Zusätzlich wird ein 30-Minuten-Takt zwischen Oberhausen und Düsseldorf eingerichtet, so dass zwischen den beiden Hauptbahnhöfen sechs RRX-Linien pro Stunde fahren. Die einzelnen RRX-Linien sollen Endpunkte in Münster, Minden, Flughafen Köln-Bonn, Koblenz und Aachen haben. Damit werden umsteigefreie Verbindungen von fast allen Landesteilen zur Rhein-Ruhr-Achse geschaffen. Dafür wird zwischen Köln und Dortmund die Netzinfrastruktur für rund 1,3 Milliarden Euro ausgebaut. Hinzu kommen 56 Millionen Euro für den Stationsausbau.
Der Bund, Nordrhein-Westfalen und die DB AG setzen sich für eine möglichst zügige Realisierung des Vorhabens ein. "Der RRX ist fester Bestandteil des neuen Investitionsrahmenplans. Um die weitere Planung schnellstmöglich zu erstellen, werden die drei Beteiligten kurzfristig eine Planungsvereinbarung abschließen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass der RRX so schnell wie möglich realisiert wird", so Tiefensee. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums sagte, mit einem Baubeginn sei wegen der Genehmigungs- und Planungsverfahren aber erst im Jahr 2011 zu rechnen. "Wenn alles reibungslos verläuft, könnten wir mit dem RRX im Jahr 2015 an den Start gehen."
"Handelsblatt": Gütergeschäft der DB zieht an
(18.11.) DÜSSELDORF - Die Transport- und Logistiksparte der DB wächst nach einem Bericht des "Handelsblatt" ungebremst. Der Umsatz sei von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33 Prozent auf knapp 13 Mrd. Euro gestiegen. Rund 1,8 Mrd. Euro habe die 2005 in den USA erworbene Spedition Bax beigesteuert, sagte Sparten-Vorstand Norbert Bensel dem "Handelsblatt". Bereinigt um Bax betrage der Zuwachs 15 Prozent. Auch der lange Zeit schwächelnde Schienengüterverkehr der Tochter Railion schaffe den Turnaround in diesem Jahr "sicher mit einem hohen zweistelligen Millionenergebnis". Mit einem Umsatzplus von knapp acht Prozent und einer um elf Prozent gesteigerten Verkehrsleistung in den ersten drei Quartalen seien die schon guten Halbjahreszahlen beim Schienentransport noch übertroffen worden.
Mit 320 Millionen Euro Umsatz allein im deutschen Markt habe Railion im Oktober sogar das seit fünf Jahren höchste Monatsergebnis erzielt, sagte Bensel dem "Handelsblatt". Der Marktanteil der Schiene werde in diesem Jahr um einen Prozentpunkt auf 17,5 Prozent steigen. Ausgezahlt habe sich dabei, dass sich Railion nicht vom aufwendigen Transportgeschäft mit Einzelwagen verabschiedet, sondern dieses gezielt ausgebaut habe. Auch hier werde die Bahn verstärkt die europäische Karte spielen müssen, um nachfrageorientiert zu operieren. Die Auslastung der Züge sei durchschnittlich um fünf Prozent gestiegen, so Bensel. Im boomenden Markt des kombinierten Verkehrs mit Containern und LKW-Aufbauten wachse die Bahn etwas langsamer als der Wettbewerb, räumte Bensel ein. In diesem von aufwendiger Fahrzeug- und Umschlagtechnik geprägten Markt verdiene man noch kein Geld.
"Spiegel": Koalition verwirft Entschädigungs-Gesetz
(18.11.) BERLIN - Vorerst wird es keine verbesserten Entschädigungsregelungen für Bahnfahrer geben. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries erklärte einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge am Freitag in Berlin, man sei der Auffassung, "dass man die Verhandlungen auf europäischer Ebene abwarten sollte und die europäisch gefundene Regelung vernünftigerweise dann auf Deutschland übertragt". Damit erklärte die SPD-Politikerin die Bemühungen einer von ihrer geführten Bund-Länder-Arbeitsgruppe praktisch für gescheitert. Diese wollte bis Ende November einen Vorschlag für eine gesetzlich verbindliche Entschädigung bei Zug-Verspätungen vorlegen. Mit einer EU-Entscheidung wird frühestens im Sommer 2007 gerechnet. Verbraucherschützer gehen zudem davon aus, dass EU-Regelungen weit hinter Forderungen auch eines Regierungsgutachtens zurückbleiben, auf dessen Basis eine Entschädigungsregelung erarbeitet werden sollte.
Allianz pro Schiene: Generalangriff auf Schienengüterverkehr
(18.11.) BERLIN - Am kommenden Montag findet im Verkehrsministerium ein Spitzengespräch mit Verkehrsminister Tiefensee statt, das eine Vorentscheidung über den Einsatz so genannter Monster-Trucks auf Teilen des deutschen Straßennetzes bringen könnte. Mit einer einstimmigen Resolution aller 15 Mitgliedsverbände appelliert die Allianz pro Schiene an Verkehrsminister Tiefensee, den Plänen aus seinem Haus nicht zu folgen. "Die Zulassung von 60-Tonnen-LKW in Deutschland bedeutet einen Generalangriff auf den Schienengüterverkehr. Wer Monster-Trucks will, will mehr Verkehr auf der Straße. Das ist verkehrspolitisch unsinnig und umweltpolitisch schädlich", so Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene.
In ihrer gemeinsamen Resolution warnen die 15 Verbände vor den dramatischen Konsequenzen einer solchen (Vor-)Entscheidung und kündigen massiven Widerstand der 2 Mio. Mitglieder an. Die Einführung von 60-Tonnen LKW würde dem Transport von Gütern auf der Straße gegenüber der Schiene einen Preisvorteil von 25 Prozent verschaffen - Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo der Schienengüterverkehr dem LKW Jahr für Jahr Marktanteile abnimmt. Erste Studien belegen: Die Einführung der Monster-Trucks würde besonders im so genannten Kombinierten Verkehr (z.B. Container-Verkehre) über 50 Prozent des Verkehrs auf die Straße verlagern. Das bedeutet: noch mehr LKW auf deutschen Straßen statt weniger LKW, wie behauptet. "Damit wird genau das Gegenteil dessen erreicht, was der Masterplan Güterverkehr vorsieht und was laut Umfragen 90 Prozent der Bevölkerung wollen: mehr Güter auf die Schiene zu bringen", so Hansen.
Riesen-LKW auf deutschen und europäischen Straßen werden die Sicherheit im Straßenverkehr weiter verschlechtern und die ohnehin überfüllten Autobahnen zusätzlich verstopfen. Ganz zu schweigen von den immensen Zusatzkosten, die durch die stärkere Belastung der Fahrwege und Brücken entstehen. "2Hier unternimmt wieder ein Gewerbe den Versuch, die eigenen Kosten zu drücken und der Gesellschaft aufzubürden - ohne Rücksicht auf die Folgen für Mensch und Umwelt", so Hansen.
Einweihung des modernisierten Bahnhofs Bad Schwartau
(18.11.) LÜBECK - Am Freitag ist der modernisierte Bahnhof Bad Schwartau offiziell eingeweiht worden. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten wurden Rampen zum Personentunnel und zur P+R-Anlage gebaut. Die Bahnsteige sind somit für mobilitätseingeschränkte Reisende barrierefrei erreichbar. Gleichzeitig wurden beide Bahnsteige erneuert und auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht. Diese Maßnahme erleichtert das Ein- und Aussteigen. Ein neues Wegeleit- und Blindenleitsystem, ein neues Vordach am Empfangsgebäude, neue Bahnsteigmöblierung (Vitrinen, Abfalleimer und Sitzbänke), eine neue Beleuchtungsanlage sowie zwei neue Wetterschutzhäuser komplettieren die Umbauten. Die Investitionen in Hohe von rund zwei Millionen Euro werden von Bund, Land, der Stadt Bad Schwartau und der DB getragen.
Hamburg: Brückeneinschub an der Güterumgehungsbahn
(17.11.) HAMBURG - Der zweigleisige Ausbau der Güterumgehungsbahn zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Hamburg-Horn geht zügig voran. Ein wichtiger Bauabschnitt ist der Einschub von sechs vorgefertigten Eisenbahnbrücken in diesem Bereich. Es sind die Brücken Billufer, Langer Hagen, Mühlenhagen, Billekanal, Bille und Hammer Landstraße. Diese Maßnahme findet von Samstag, 18. November 8 Uhr bis Montag, 20. November 15 Uhr statt. Die Güterumgehungsbahn wird in diesem Zeitraum für den Zugverkehr gesperrt. Vorab wurde seit Februar 2006 der bestehende Bahndamm verbreitert und der Oberbau (Schotter, Schwellen, Gleise) auf ca. 3,3 Kilometer Länge zwischen diesen Brücken erstellt.
Der Brückeneinbau erfolgt in sechs Phasen. In der ersten Phase wurden die Widerlager der Neubaubrücken hergestellt. Neben den Gleisen wurden die neuen Überbauten für den Verschub montiert. Anschließend werden in der zweiten Phase die Neubaubrücken bis an das bestehende Gleis herangeschoben. Der Einschub wird mit Hydraulikpressen und Winden durchgeführt. Dieser Teileinschub findet vom 18. bis zum 20. November statt. In der dritten Phase wird der Oberbau (Schotter, Schwellen, Schienen) auf den Neubaubrücken wird erstellt. Die Lücken im Neubaugleis sind somit geschlossen. Vom 21. November an läuft dann der gesamte Zugverkehr über das neue Gleis. Das alte Gleis und die alten eingleisigen Brücken werden ab Januar 2007 zurückgebaut. In der vierten Phase wird der Oberbau an der Stelle des alten Gleises zwischen den Brücken wieder hergestellt, bevor in der fünften Phase die Neubaubrücken voraussichtlich im Sommer 2007 in die Endlage geschoben werden. Die Gleise auf den Brücken müssen hierzu wieder herausgetrennt werden. Die Güterumgehungsbahn ist in diesem Zeitraum für den Zugverkehr komplett gesperrt. In der abschließenden sechsten Phase haben die Neubaubrücken ihre Endlage erreicht und die Lücken in den beiden Gleisen werden geschlossen. Voraussichtlich ab September 2007 soll die Güterumgehungsbahn zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Hamburg-Horn dann zweigleisig befahrbar sein.
SBB-Pilotversuch mit neuartigen Schwellen
(17.11.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) führen an der Bahnstrecke Pratteln - Kaiseraugst ab 22. November 2006 Gleisbauarbeiten durch. Dabei werden im Rahmen eines Pilotversuchs auf 130 Metern Länge Betonschwellen eingebaut, die mit einer elastischen Sohle versehen sind. Dieses System soll die durch den Bahnbetrieb verursachten Erschütterungs- und Körperschallemissionen maßgeblich reduzieren. Diese Schwellen können mit den herkömmlichen SBB-Bauzügen maschinell eingebaut werden, was auch den Aufwand deutlich vermindert. Die SBB investieren rund 700 000 Franken in diesen Pilotversuch, dessen Testergebnisse voraussichtlich im Sommer 2007 vorliegen. Sowohl die herkömmlichen Gleisbauarbeiten wie auch der Einbau der neuartigen Betonschwellen müssen aus bahnbetrieblichen Gründen nachts durchgeführt werden. Die Arbeiten dauern bis 12. Dezember 2006.
ESTW Heidelberg Hbf geht in Betrieb
(17.11.) HEIDELBERG - Am Wochenende 25. und 26. November 2006 nimmt die DB während einer fast 48-stündigen kompletten Sperrung des Heidelberger Hauptbahnhofs das neue Elektronische Stellwerk sowie eine ebenfalls neu erbaute Abstellanlage für Regional- und S-Bahn-Züge in Betrieb. In den vergangenen knapp vier Jahren hat die Bahn während des laufenden Bahnbetriebes umfangreiche Arbeiten für das ESTW im Großraum Heidelberg vorgenommen und die moderne Abstellanlage errichtet. Im Laufe der Bauzeit wurden der Heidelberger Hauptbahnhof, die Bahnhöfe Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach und Heidelberg Karlstor sowie die Abzweigstelle Heidelberg-Wieblingen mit neuester Sicherungstechnik ausgestattet, die die Steuerung des Zugverkehrs von der Betriebszentrale in Karlsruhe aus ermöglicht. Per Computer, Maus und Monitor regeln die Fahrdienstleiter künftig von dort aus den Betrieb im Bereich Heidelberg. Mit Inbetriebnahme des ESTW Heidelberg wird künftig die gesamte Strecke Karlsruhe - Heidelberg über diese Technik gesteuert (ESTW befinden sich noch in Karlsruhe-Durlach, Weingarten, Bruchsal, Rot-Malsch und Wiesloch-Walldorf).
Neben der Errichtung eines Modulgebäudes für die Stellwerkstechnik und einer Unterzentrale (ESTW-UZ) in Heidelberg Hbf mussten umfangreiche technische Anpassungs- und Erneuerungsmaßnahmen an den betroffenen Bahnhöfen und Streckenabschnitten vorgenommen werden. So haben die Stellwerksbauer von Bahn und Alcatel allein 159 neue Signale aufgestellt, 94 Weichen mit neuen Weichenantrieben ausgestattet und seit Juli 2003 über 150 Kilometer Signalkabel verlegt. Darüber hinaus wurden im Heidelberger Hauptbahnhof zehn neue Weichen ein- sowie ein neues Bahnsteiggleis (Gleis 10) gebaut und das komplette Gleis 6 als Durchfahrgleis erneuert. Parallel zum ESTW wurde im Bereich des Heidelberger Hauptbahnhofs eine nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattete Abstellanlage mit acht Gleisen errichtet. Diese Anlage erlaubt auch die Innenreinigung sowie die Wasserver- und -entsorgung der Nahverkehrszüge. Die Investitionen in das ESTW Heidelberg sowie in der Betriebszentrale Karlsruhe betrugen rund 50 Millionen Euro, dazu kommen rund acht Millionen Euro für die Abstellanlage.
Insgesamt hat Baden-Württemberg heute ein Schienennetz von rund 3.400 Kilometern Länge. 440 Stellwerke unterschiedlicher Bauart steuern den Zugverkehr. Den immensen Aufwand zur Sanierung und Modernisierung des Fahrweges in den zurückliegenden Jahren verdeutlicht die Zahl der Elektronischen Stellwerke (ESTW) im Land: Seit dem Jahr 1996 investierte die Bahn über 350 Millionen Euro in die Ablösung alter Stellwerke und die Einführung der neuen Technik. Mit Heidelberg werden 19 ESTW in Betrieb sein, elf dieser Stellwerke werden aus der Betriebszentrale in Karlsruhe gesteuert, von wo aus auch der gesamte Zugverkehr im südwestdeutschen Raum überwacht und disponiert wird. Allein in diesem Herzstück der Bahn im Südwesten Deutschlands sind mittlerweile rund 250 Mitarbeiter in drei Schichten an modernen Arbeitsplätzen beschäftigt. In diesem Jahr gingen in Baden-Württemberg bisher fünf ESTW in Betrieb (mit Heidelberg dann sechs): Mannheim-Rheinau, Plochingen, Renchtal, Heidenheim und Freudenstadt. Auch in den kommenden Jahren wird die Bahn weitere ESTW in Baden-Württemberg errichten: Elsenztal und Biberach (Riss).
Neue S-Bahn-Station Frankfurt-Zeilsheim wird erst später eröffnet
(17.11.) FRANKFURT/Main - Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Stadt Frankfurt und die Bahn haben gemeinsam beschlossen, die im Bau befindliche Station Frankfurt-Zeilsheim erst in 2007 nach Abschluss aller Bauarbeiten in Betrieb zu nehmen. Zwar wäre es möglich, die S-Bahn-Station wie geplant zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember in Betrieb zu nehmen, jedoch können wegen Verzögerungen im Bauablauf, verursacht durch die ausführende Firma, bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr alle Baumaßnahmen abgeschlossen und ein kundenfreundlicher Zustand erreicht werden. So können die behindertengerechte Zuwegung und das Dach nicht mehr rechtzeitig fertig gestellt werden. Über den genauen Termin, wann die Station Frankfurt-Zeilsheim in Betrieb genommen wird, ist derzeit noch nicht entschieden worden.
InterConnex ab 10. Dezember drei Mal täglich zwischen Berlin und Leipzig
(16.11.) BERLIN - Der InterConnex verkehrt ab dem Fahrplanwechsel am 10.
Dezember unter der Woche drei Mal täglich zwischen Leipzig und Berlin.
In Berlin nutzt der Zug künftig durch den neuen Nord-Süd-Tunnel und
ist dadurch sehr viel schneller am Ziel: die Fahrzeit zwischen den beiden Städten
verkürzt sich auf weniger als 1 1/2 Stunden. Samstags führt
die Verbindung ab Leipzig über Berlin und Rostock erstmals bis nach Warnemünde.
Am frühen Sonntagnachmittag geht es wieder zurück nach Süden. In Berlin hält
der neue InterConnex außer im Drehkreuz Hauptbahnhof auch am Potsdamer Platz.
Dort ist nicht nur die neue Mitte Berlins mit wenigen Schritten zu erreichen,
sondern es bestehen auch sehr gute Anschlüsse an die Nord-Süd-S-Bahn und die
U-Bahn-Linie 2. Neu ist auch ein Halt in Bitterfeld, der zunächst viermal an
Wochentagen angeboten werden kann.
Durch den Einsatz elektrischer Züge kann der nicht elektrifizierte bisherige
Streckenabschnitt Leipzig - Gera nicht mehr vom InterConnex befahren werden.
"Bedauerlich ist auch, dass wir in Folge der anhaltenden Bauarbeiten zwischen
Berlin und Rostock vom Streckenbetreiber DB Netz nur am Wochenende
Fahrplantrassen auf dieser Strecke bekommen haben", so der für die
InterConnex-Züge zuständige Geschäftsführer Jan Bleis. "Doch ein
Ende dieser Einschränkungen ist in Sicht: Wir gehen davon aus, zum Beginn der
Sommersaison Anfang Juni 2007 wieder täglich nach Rostock fahren zu können."
Die günstigste Variante, ein Ticket zu bekommen, ist eine Buchung über das
Internet. Für jede Strecke stehen extragünstige Kontingente zur Verfügung.
Von Leipzig nach Berlin kommt man damit beispielsweise schon ab 12 Euro, für
Jedermann und ohne BahnCard. Die normale Fahrkarte für die Fahrt von der Messe-
in die Hauptstadt kostet im Vorverkauf 16 Euro, Kurzentschlossene zahlen nach
dem Motto "Einsteigen und Losfahren" 20 Euro direkt im Zug. Kinder bis 14
Jahren reisen in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos.
Doch der InterConnex wird nicht nur schneller und verkehrt öfter, die Fahrt
wird auch komfortabler. Neue klimatisierte Wagen haben eine niedrige Fußbodenhöhe
und breite Türen. Damit sind sie auch für mobilitätseingeschränkte Kunden
und Eltern mit Kinderwagen bequem zu nutzen. Die großzügigen Mehrzweckbereiche
ermöglichen es auch Radfahrern, ihr Gefährt problemlos mitzuführen. Unter
www.interconnex.com
gibt es alle Fahrpläne und direkte Buchungsmöglichkeiten. Informationen und
Ticketverkauf auch über die InterConnex-Hotline 01805/10 16 16 (12 Ct/min aus
dem Telekom-Festnetz) und an allen Servicestellen der Leipziger Verkehrsbetriebe
(LVB).
Italienische Bahn vor dem Bankrott
(16.11.) MAILAND - Die italienische Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato hat vor dem eigenen Bankrott gewarnt. Das Unternehmen schreibe rote Zahlen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro, sagte Trenitalia-Geschäftsführer Mauro Moretti bei einer Ansprache im Senat. Trenitalia verfüge über keinerlei Ressourcen mehr und könne auch keine Schulden mehr aufnehmen. Frisches Kapital sei dringend erforderlich. "Sonst besteht das Risiko, dass wir Konkurs anmelden müssen", sagte Moretti. Um den Gang vors Konkursgericht zu vermeiden, seien allein 600 bis 700 Mio. Euro nötig.
Dazu forderte der Bahnchef staatliche Investitionen für die Pflege des Streckennetzes und für die Fertigstellung der noch lückenhaft ausgebauten Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Turin und Neapel. Insgesamt erbittet die Bahn von ihrem einzigen Aktionär, dem Finanzministerium, rund sechs Mrd. Euro. Moretti forderte außerdem auch die Erhöhung der Fahrkartenpreise, was die Regierung seit mehreren Jahren stets abgelehnt hatte. Ministerpräsident Romano Prodi versprach nach der Anhörung, dem angeschlagenen Konzern helfen zu wollen.
Die neue Schwarzwaldbahn geht in Betrieb
(16.11.) STUTTGART - Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 beginnt auf der Schwarzwaldbahn eine neue Zeit: Jeweils im Zweistundentakt fahren abwechselnd InterRegioExpress (IRE)- und RegionalExpress (RE)-Züge mit fabrikneuen Doppelstock-Reisezugwagen zwischen Karlsruhe und Konstanz. Diese Fahrzeuge bieten den Fahrgästen eine neue Dimension an Komfort: Breite, bequeme Einstiegstüren, Klimatisierung, Komfortsitze, einen Mehrzweckraum im Unterdeck mit Platz für Fahrräder, Panoramablick im Oberdeck und Bildschirme zur Information der Fahrgäste. Tagsüber bietet ein Catering-Service Getränke und frische Snacks in den Zügen an. Rund 80 Millionen Euro hat die Deutsche Bahn AG in die elf elektrischen Lokomotiven der Baureihe 146.2 und 36 Doppelstockwagen für die Gebirgsstrecke investiert.
Auch das Fahrplanangebot wird optimiert: So gibt es werktags eine neue direkte Frühverbindung von Karlsruhe nach Konstanz (Karlsruhe Hbf ab 4.32 Uhr, Konstanz an 8.10 Uhr). Die bisher nur an Sonntagen bestehende Direktverbindung Karlsruhe Hbf ab 21.17 Uhr, Konstanz an 0.12 Uhr, verkehrt neu täglich. Künftig erreicht an Werktagen RE 4742 von Singen (ab 5.30 Uhr) nach Offenburg (an 7.25 Uhr) in Offenburg Anschluss an den ICE nach Berlin. Damit wird die Region Hegau-Bodensee besser an das bundesweite Fernverkehrsnetz der Bahn angebunden. Allensbach ist ab Fahrplanwechsel auch Systemhalt der zweistündlichen IRE-Linie Karlsruhe - Konstanz ( - Kreuzlingen) und erhält somit eine stündliche, überregionale Bedienung. Einzelne Züge der Schwarzwaldbahn beginnen oder enden im Bahnhof Kreuzlingen (Schweiz). Dadurch werden Anschlüsse von/nach der Ostschweiz (beispielsweise Romanshorn/St. Gallen) mit nur einem Umstieg in Kreuzlingen ermöglicht. Dies führt teilweise zu einer deutlich kürzeren Gesamtreisezeit.
Die neuen Schwarzwaldbahn-Kundenzentren in Karlsruhe, Offenburg und Singen stehen den Fahrgästen künftig mit zum Teil deutlich erweiterten Öffnungszeiten zur Verfügung. Die Schwarzwaldbahn ist Partner in der Region. In Kooperation mit Städten, Gemeinden, Tourismusverbänden und Freizeiteinrichtungen werden Marketingaktivitäten geplant und umgesetzt. Beispiel hierfür sind die "Schwarzwald-Erlebnisgutscheine". Sie laden zu Tagestouren ein und bieten erheblichen Vergünstigungen bei attraktiven Reisezielen wie dem Karlsruher Zoo, dem Besucherbergwerk in Haslach oder dem SeaLife in Konstanz. Ein besonderes Angebot wurde mit dem "Wander- und Radelspaß an der Schwarzwaldbahn" aufgelegt. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein entstand ein besonders attraktives Angebot für Naturliebhaber. Darüber hinaus informieren Prospekte, das neue Infotainment in den Zügen und die Internetseite www.bahn.de/Schwarzwaldbahn zu traditionellen Brauchtumsveranstaltungen und Festen in der Schwarzwaldbahnregion.
Berlin: Spatenstich für Neubau S-Bahnhof Kolonnenstraße
(16.11.) BERLIN - Mit einem symbolischen Spatenstich hat am Mittwoch der Neubau des S-Bahnhofs Kolonnenstraße begonnen. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2008 geplant. Die Gesamtkosten von rund 6,4 Millionen Euro teilen sich das Land Berlin und die DB. Der Bahnhof erhält zwei Außenbahnsteige mit einer Länge von je 152,5 Metern mit Beschallung, Zugzielanzeigern und teilweiser Überdachung. Von der Julius-Leber Brücke führen überdachte Treppen zu den beiden Bahnsteigen hinab. Auf der Nordseite der Brücke werden Aufzüge errichtet. In der Czeminskistraße und der Cheruskerstraße sind rund 100 Fahrradstellplätze vorgesehen. Nach Fertigstellung werden viele Anwohner die S-Bahn leichter und schneller erreichen können. Die Buslinien 104 und N 42 halten dann unmittelbar an der neuen Station, ein Umsteigen ist auf kurzem Wege möglich. Am S-Bahnhof Kolonnenstraße werden täglich über 17.000 Ein- und Austeiger erwartet.
Modernisierungsmaßnahmen im Bahnhof St. Ingbert beginnen
(16.11.) FRANKFURT/Main - Am kommenden Freitag beginnen vorbereitende Arbeiten zur Neugestaltung und barrierefreien Begehbarkeit des Bahnhofs St. Ingbert. 1,5 Millionen Euro werden bis Mitte nächsten Jahres investiert. Der Hausbahnsteig am Gleis 1 wird erhöht, um ein bequemes Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Außerdem erhalten die beiden Bahnsteige jeweils einen Aufzug, so dass auch mobilitätseingeschränkte Personen ohne Hilfe auf die Bahnsteige gelangen können. Beide Bahnsteige werden zudem mit neuen Sitzgelegenheiten, Infovitrinen, Uhren und Beschilderungen ausgestattet. Die dafür notwendigen Arbeiten an der Oberleitung und auch die anschließenden umfangreichen Bauarbeiten für die Aufzüge erfordern eine Verlegung des Zughaltes am Gleis 1. Besonders die Fahrgäste in Richtung Pirmasens werden deshalb längere Wege in Richtung Parkhaus haben.
"Tagesspiegel": Investoren klopfen bei der Bahn an
(15.11.) BERLIN - Nach der Entscheidung der Großen Koalition, die DB bis 2009 teilweise zu privatisieren, stehen nach einem Bericht des "Tagesspiegel" die Investoren bereits Schlange. "Es liegen ungefähr zehn Anfragen von Interessenten vor, die einen Einstieg prüfen", erfuhr die Zeitung aus Unternehmenskreisen. "Das sind zumeist Investmentbanken, die für ihre Kunden genaue Informationen über den Konzern und die Kennzahlen beschaffen wollen." Außerdem werde gefragt, wann genau sich der Bund von seinen Anteilen trennen wolle. Konkret gehe es um arabische, australische, amerikanische und russische Interessenten, schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Konzernkreise. Hellhörig seien die Interessenten auch angesichts der Zahlen geworden, die das Unternehmen bislang in diesem Jahr präsentierte. Die Bahn peilt einen Gewinn von mehr als 1,9 Milliarden Euro an, bei einem Umsatz von knapp 29 Milliarden Euro. Die Planungen hätten Bestand, alle Sparten seien gut unterwegs, heißt es in Kreisen des Aufsichtsrats. "Dieses Jahr wird alle Rekorde sprengen."
"Welt": DB plant Expansion im Busverkehr in Dänemark
(15.11.) BERLIN - Die DB steht in Dänemark nach Informationen der Zeitung "Die Welt" vor einem großflächigen Einstieg in das Busverkehr-Geschäft in Dänemark. Dem Bericht zufolge soll die Verkehrsgesellschaft Autokraft (AK) Busser mit Sitz in Aarhus gegründet werden, an der sich die DB AG zu 90 Prozent beteiligen werde. AK Busser solle sich als Mantelgesellschaft zunächst an regionalen Ausschreibungen im Busverkehr beteiligen. Dies sei "ein erster Schritt in den dänischen Markt", zitiert die Zeitung aus einem internen Bahn-Papier. Mit dem Einstieg in Dänemark solle die DB Stadtverkehr wieder auf Expansionskurs gebracht werden. Die DB-Tochter mit 24 Busgesellschaften sowie den S-Bahnen Berlin und Hamburg sei zwar hoch profitabel. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) von Anfang Februar seien allerdings Übernahmen anderer Verkehrsgesellschaften in Deutschland weitgehend ausgeschlossen. Bis zu 18 Millionen Euro wolle Mehdorn vorerst in das Dänemark-Projekt investieren. Die Vorbereitungen für die Expansion in Dänemark seien bereits vom Bund genehmigt.
Windbergbahn: DB Netz nimmt Klage zurück
(15.11.) BERLIN - Der Bescheid des Eisenbahnbundesamtes (EBA) über die Versagung der beantragten Stilllegung der sogenannten Windbergbahn Freital Ost - Dresden-Gittersee ist rechtskräftig. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hatte der DB im Mai 2002 die für die Strecke beantragte Stilllegungsgenehmigung versagt, weil die Bahn den Großteil der Kosten für eine Neuanbindung der Strecke an die Hauptstrecke Chemnitz - Dresden einem Übernahmeinteressenten aufbürden wollte. Der seit 2002 anhängige Rechtsstreit über die versagte Stilllegungsgenehmigung endete am 02. November 2006 in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Dresden, wie das EBA am Dienstag mitteilte. Die DB Netz AG habe nach Erörterung der Sach- und Rechtslage, einem Hinweis des Verwaltungsgerichts folgend, die Klage zurückgezogen. Der Bescheid des EBA habe damit nunmehr Rechtskraft erlangt.
Bauarbeiten am Hauptbahnhof Hof schreiten voran
(15.11.) HOF - Gut erkennbar ist jetzt der Fortschritt bei den Bauarbeiten zum behindertengerechten Ausbau des Hofer Hauptbahnhofes. Inzwischen sind das Tragwerk und die Eindeckung des Daches am Hausbahnsteig fertig gestellt. Die Bauarbeiten sollen bis zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 abgeschlossen sein. Insgesamt werden in den behindertengerechten Ausbau des Hauptbahnhofes rund 2,4 Millionen Euro investiert. In den nächste Wochen werden noch Restarbeiten am Bahnsteigdach durchgeführt. Darunter fallen beispielsweise Arbeiten zur Abdichtung des Daches sowie die Montage von Traufblechen, Dachrinnen und Glaselementen. Außerdem wird der restliche Bahnsteigbelag verlegt. Ferner müssen noch die Elektrotechnik und die Beschallungsanlagen installiert sowie eine neue Beschilderung angebracht werden. Im Bereich der Unterführung werden die letzten Fliesen verlegt und versiegelt. Ende November beginnen dann die Abnahmearbeiten durch das Eisenbahn-Bundesamt.
Güterzug blockierte rechte Rheinstrecke
(15.11.) KOBLENZ - Ein liegengebliebener Güterzug hat am Dienstagmorgen Verspätungen im Pendlerverkehr auf der rechten Rheinstrecke zwischen Koblenz und Wiesbaden von bis zu einer Stunde verursacht. Wie die DB mitteilte, hatte eine blockierte Bremse an einem mit Stahlträgern beladenen Güterwaggon einen Achslagerschaden ausgelöst, so dass der Waggon nicht mehr rollfähig war. Er musste mit einem Spezialzug mit Hilfsdrehgestell abgeschleppt werden. Zur Bergung wurde ein anderer Güterzug, der hinter dem blockierten Zug stand, genauso wie die lauffähigen Waggons des liegengebliebenen Zuges zuerst auf freie Nebengleise in benachbarten Bahnhöfen geschoben. Die Rangierarbeiten wurden so durchgeführt, dass der Regionalverkehr weiter über das benachbarte Hauptgleis rollen konnte. Bis ca. 17 Uhr war der Streckenabschnitt zwischen St. Goarshausen und der Loreley nur eingleisig befahrbar. Durch die Umleitung von Güterzügen auf die linke Rheinseite konnten nach Bahnangaben ab neun Uhr die Verspätungen im Personenverkehr trotz der eingleisigen Betriebsführung gering gehalten werden. Der Fernverkehr, der ausschließlich über die linke Rheinstrecke fährt, war von der Gleissperrung nicht betroffen.
SBB: Abbau von 100 Stellen in der Verwaltung
(15.11.) BERN - Die Geschäftsleitung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hat im Rahmen der kontinuierlichen Entwicklung des Unternehmens die administrativen Funktionen überprüft. Als Ergebnis sollen ab 2008 in den vier Bereichen Finanzen, Personal, IT/Telekommunikation und Corporate Services jährlich zusätzlich 34 Millionen Franken eingespart werden. Sechzig Prozent der Einsparungen betreffen Sachkosten, vierzig Prozent Personalkosten. Insgesamt werden bis Ende 2007 rund hundert Stellen abgebaut. Etwa zwei Drittel des Stellenabbaus erfolgen über natürliche Fluktuation sowie sieben frühzeitige Pensionierungen. Über ein ergänzendes Maßnahmenpaket mit einem zusätzlichen Einsparpotential von zehn Millionen Franken wird die Geschäftsleitung nach Vorliegen der Detailkonzepte entscheiden. Gleichzeitig hat die Geschäftsleitung beschlossen, innerhalb des Unternehmens dreißig neue Stellen zu schaffen für IT-Fachleute, die bisher als externe Mitarbeiter für die SBB tätig waren. Damit können zusätzlich Kosten eingespart werden. Die SBB beschäftigt derzeit insgesamt rund 28 000 Mitarbeitende, davon 11 500 im Personenverkehr, 4700 im Güterverkehr, 9100 bei Infrastruktur und rund 630 in den zentralen Diensten.
"Tagesspiegel": Bund verlangt von der Bahn pünktliche Züge
(14.11.) BERLIN - Der Bund hat die DB nach einem Bericht des "Tagesspiegel" aufgefordert, für eine höhere Pünktlichkeit ihrer Züge zu sorgen. "Die Bahn sollte alles tun, um ihre Ziele zu erreichen und den Wert des Unternehmens vor dem Börsengang zu erhöhen", sagte eine Sprecherin von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) dem "Tagesspiegel" mit Blick auf die laut Medienberichten deutlich abgesunkene Pünktlichkeitsquote.
Pro-Bahn-Chef Naumann sagte dem "Tagesspiegel", Schuld an den zunehmenden Verspätungen seien die Veränderungen in der Infrastruktur in den vergangenen Jahren. "Die Bahn hat Nebengleise abgebaut, wo es ging - nun fehlen offenbar die Ausweichmöglichkeiten, wenn es mal eine Baustelle gibt", sagte er. "Es gibt keine Reserven mehr." Auffällig sei auch, dass es oft Verspätungen wegen der neuen elektronischen Stellwerke gebe. Sie sollen eigentlich zu einfacheren Abläufen und weniger Personalbedarf führen. "Wenn eine solche Zentrale einmal ausfällt, ist gleich eine größere Region betroffen - das ist sicherlich kein Fortschritt." Er verlangte, die Bahn müsse bei den Entschädigungen nun großzügiger sein. "Der Konzern sollte schon nach einer halben Stunde Wiedergutmachung leisten - nicht erst nach einer vollen."
Moderne Stellwerkstechnik in Plauen oberer Bahnhof
(14.11.) PLAUEN - Vom 17. November, 10.00 Uhr, bis 19. November, 3.35 Uhr, wird in Plauen oberer Bahnhof ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) zugeschaltet. Mit der Inbetriebnahme wird ein rund 65 km langer Streckenabschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale Leipzig - Hof zwischen Crimmitschau und Mehlteuer durchgängig aus der Betriebzentrale in Leipzig gesteuert. Der neue Steuerbereich für 15 Kilometer Streckenlänge schließt eine Lücke zwischen bereits fertig gestellten Abschnitten. Gesteuert werden durch das ESTW Plauen 51 Signale, 21 Weichen sowie ein ebenfalls neu gebauter Bahnübergang. Dadurch wir die Flexibilität und Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs entscheidend verbessert. Ab 19. November 2006 wird der neue 220 Meter lange und 55 Zentimeter hohe Bahnsteig 5/6 in Betrieb genommen. Vom Personentunnel her ist er über Treppen sowie über einen neuen Aufzug auch für mobilitätseingeschränkte Menschen zu erreichen.
Der obere Bahnhof Plauen wird mit neu geführten Gleisen, d. h. einem neuen Spurplan und mit moderner elektronischer Leit- und Sicherungstechnik umgebaut. Vordem waren noch mechanische Stellwerke mit Flügelsignalen in Betrieb. Für die moderne Technik wurden u. a. 120 Kilometer Kabel verlegt. Die umfangreichen Arbeiten zum Aufbau eines neuen Bahnkörpers umfassten den Aushub von ca. 35.000 Kubikmeter Boden und Schotter Als Novum werden zurzeit erstmals in Plauen Schallschutzwände auf eine Länge von insgesamt rund 900 Metern errichtet. Mit der Zuschaltung des Elektronischen Stellwerks geht auch der Neubau der Eisenbahn-Brücken Pausaer Straße und Lutherstraße in die nächste Phase. Das Elektronische Stellwerk steuert die neuen Gleise auf der neu gebauten Brückenhälfte auf der Seite Wielandstraße. Ab Januar 2007 wird die verbleibende alte Brücke an der Pausaer Straße abgebrochen und neu aufgebaut. Dafür muss die Pausaer Straße gesperrt werden. Umleitungen werden ausgeschildert.
"SZ": Starke Zunahme der Verspätungen bei der DB
(13.11.) MÜNCHEN - In diesem Jahr sind einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge bislang noch nicht einmal 80 Prozent der Fernzüge pünktlich am Zielbahnhof eingetroffen. Unter Berufung auf einen internen Bahnbericht, der die Verspätungen bis 22. Oktober dokumentiere, hieß es, Mängel wie Oberleitungsschäden, Schienenbruch, Weichenstörung oder Stromausfall verursachten 41 Prozent der Verspätungen. Zudem gebe es vermehrt Langsamfahrstellen sowie Bau- und Instandhaltungsarbeiten. Seit Jahresmitte sei sogar jeder vierte Fernzug verspätet gewesen. Die besten Werte habe die Bahn im Januar und Februar und während der WM erreicht, schreibt die Zeitung. Nach Ende der WM habe es einen regelrechten Absturz der Pünktlichkeits-Quote von knapp 85 auf 67 Prozent gegeben. Eine Ursache dafür sind nach früheren Angaben der DB zahlreiche Bauarbeiten, die wegen der Fußball-WM und des langen Winters auf die zweite Jahreshälfte verschoben werden mussten.
Vor allem ICE-Sprinter zwischen großen Metropolen sind laut "SZ" stark von Verspätungen betroffen. Zwischen Berlin und Frankfurt habe es bei den Sprinter-Zügen im Oktober nur eine Pünktlichkeitsquote von 51 Prozent gegeben, zwischen Frankfurt und München waren es 55 Prozent, hieß es. Etwas besser sah es auf den Strecken Hamburg-Köln mit 60 Prozent und Hamburg-Frankfurt mit 79 Prozent aus. Ein Bahnsprecher verwies allerdings darauf, dass nur wenige Züge am Tag als Sprinter fahren, so dass schon rechnerisch eine hohe Verspätungsquote entstehe. Oft unpünktlich waren neben den ICE-Sprintern auch der ICE von Frankfurt nach Amsterdam, der Eurocity von München nach Lindau sowie die InterCitys von Hamburg nach Stuttgart/Basel. Auch die InterCitys von Hamburg nach Passau und von Dortmund nach Stuttgart sind dem Bericht zufolge oft im Verzug.
"Tagesspiegel": Bahn und Schiff holen gegenüber dem Lkw auf
(13.11.) BERLIN - Bahn und Binnenschiff haben nach einem Bericht des "Tagesspiegel"
als Transportmittel gegenüber dem Lkw deutlich an Attraktivität gewonnen. Die Zeitung beruft
sich dabei auf eine Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik
(BME).
Durch die anziehende Konjunktur sei der Laderaum bei Lastern knapper geworden,
sagte BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt dem "Tagesspiegel". Das
bedeute zwar noch keinen Mangel. "Aber jetzt muss genauer geplant werden.
Es ist gut, dass man nun über eine Verlagerung auf Schiene und Schiff
nachdenkt", sagte Hildebrandt. Bisher sei das nicht notwendig gewesen,
"weil Lkws einfach und schnell verfügbar waren".
An der BME-Studie haben dem Bericht zufolge 175 Unternehmen aus allen wichtigen
Branchen teilgenommen, darunter eine Reihe von Großkonzernen. 14 Prozent der
Firmen denken derzeit darüber nach, ihre Transporte auf die Bahn umzustellen. Vor
einem Jahr sagten das nur drei Prozent. Beim Schiff sei der Anstieg noch stärker,
schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Studie. Während 2005
nur 0,6 Prozent der Unternehmen einen Umstieg geprüft hätten, seien es jetzt elf
Prozent. Bei den Schienentransporten hätten
vor allem private Bahngesellschaften eine tragende Rolle, sagte Hildebrandt der
Zeitung. Bei der DB könne er noch "keine nachhaltige Verbesserung"
erkennen.
Elbe Saale Bahn ab Dezember 2006 im Altmark-Börde-Anhalt-Netz unterwegs
(13.11.) MAGDEBURG - Die Elbe Saale Bahn übernimmt ab 10. Dezember den Verkehr auf dem so genannten Altmark-Börde-Anhalt-Netz und erbringt ab diesem Zeitpunkt 12 Jahre lang im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt rund 3,4 Millionen Zugkilometer jährlich. Der Ende 2004 geschlossene Verkehrsvertrag sieht vor, dass die Elbe Saale Bahn (ESA) in Sachsen-Anhalt täglich 75 Haltepunkte auf dem rund 390 Kilometer umfassenden Streckennetz bedient. Auf den neun Linien des Altmark-Börde-Anhalt-Netzes sorgen 27 Triebwagen der Baureihe VT 642 ab Dezember für schnelle und komfortable Verbindungen. Dazu gehören die Strecken Magdeburg - Loburg, Stendal - Tangermünde, Stendal - Oebisfelde - Wolfsburg - Braunschweig, Wolfsburg - Oebisfelde - Haldensleben - Magdeburg, Lutherstadt Wittenberg - Bad Schmiedeberg, Dessau - Aschersleben, Magdeburg - Aschersleben, Köthen - Aken - (Aken Ost) sowie Bernburg - Calbe - Magdeburg. Damit werden ländliche Regionen mit wichtigen Wirtschaftsstandorten verknüpft - bis hin zu den Zentren Wolfsburg und Braunschweig in Niedersachsen. Der Anschluss an den Fernverkehr in Magdeburg, Stendal, Wolfsburg und Braunschweig sowie an den lokalen Busverkehr ist optimal gestaltet.
"Die Elbe Saale Bahn wird täglich ihre Fähigkeiten als regionaler Mobilitätsdienstleister unter Beweis stellen. Als starkes Bindeglied zwischen den vielfältig schönen Regionen soll sie im Dienste des Landes Sachsen-Anhalt, seiner Bewohner und seiner Gäste unterwegs sein", sagte Elbe Saale Bahn-Geschäftsführer Michael Hahn. "Pünktlichkeit, Sauberkeit und komfortable Reisebedingungen sind für uns selbstverständlich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Elbe Saale Bahn haben deshalb Kundenfreundlichkeit zur wichtigsten Prämisse ihrer Arbeit erkoren", so Hahn weiter. Dr. Karl-Heinz Daehre, Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, freut sich auf die Elbe Saale Bahn: "Ein moderner, schienengebundener Personennahverkehr ist für unser Land unverzichtbar." Daehre betonte: "Ich bin mir sicher, dass das neue Angebot für Berufspendler, Auszubildende, Familien, Freizeitreisende und alle, die wieder einmal Bahn fahren wollten, attraktiv und vor allem praktisch ist."
München: Transport von Signalmasten per Hubschrauber
(13.11.) MÜNCHEN - Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) Südwest werden in dieser Woche entlang der S-Bahn-Linie S 6 zwischen München und Tutzing rund 70 neue Signale mit einem Hubschrauber angeliefert. Die Helikopter-Flüge finden vom 13. bis 16. November jeweils zwischen 8:30 Uhr und 17.00 Uhr statt. Da der Gleisbereich in vielen Abschnitten entlang der Strecke zwischen München-Westkreuz und Feldafing schwer zugänglich ist, werden die Signalmasten mit einem Hubschrauber an Ort und Stelle transportiert und direkt montiert. Hierbei werden Lagerplätze in der Nähe der Orte Gräfelfing, Stockdorf, Mühlthal und Possenhofen angeflogen. Bei schlechter Sicht oder starkem Wind können sich die Termine verschieben.
Das Anfliegen des Gleisbereiches erfolgt in der Regel in Zugpausen und führt zu keinen größeren Einschränkungen im Zug- und S-Bahnverkehr. Geringfügige Verspätungen sind in diesem Zusammenhang allerdings nicht gänzlich auszuschließen. Die Bahn investiert rund 75 Millionen Euro in den Bau des neuen Elektronischen Stellwerks, von dem aus künftig der Zugverkehr auf den S-Bahn-Strecken nach Tutzing, Herrsching und Geltendorf gesteuert wird. Die Inbetriebnahme des Stellwerks erfolgt in zwei Stufen: Für die Strecken nach Tutzing und Geltendorf im Frühjahr 2008 und Richtung Herrsching im Herbst 2008.
Eröffnung des sanierten Dresdner Hauptbahnhofs
(11.11.) DRESDEN - Der Dresdner Hauptbahnhof ist am Freitag nach sechsjähriger Sanierung offiziell wiedereröffnet worden. Das aus einer lichtdurchlässigen Glasfasermembran hergestellte Dach über der dreischiffigen Bahnhofshalle ist neuer architektonischer Höhepunkt des Gebäudes von 1898. Der Entwurf stammt von Star-Architekt Lord Norman Foster, der auch die neue Kuppel für das Berliner Reichstagsgebäude plante. Das bei der Jahrhundertflut 2002 stark beschädigte Empfangsgebäude mit der Kuppelhalle wurde ebenfalls komplett wiederhergestellt. Mit einem Festakt eröffnete DB-Chef Hartmut Mehdorn in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste symbolisch das sanierte Bauwerk. "Der sanierte Hauptbahnhof ist die gelungene Verbindung der historischen Stahlkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert und der Zeltdachmembran des 21. Jahrhunderts. Damit ist die sächsische Landeshauptstadt um ein Schmuckstück reicher", erklärte Mehdorn. "Seit der Bahnreform 1994 flossen damit insgesamt rund 7,5 Milliarden Euro in die Sanierung und Modernisierung unserer Bahnhöfe."
Beginnend im Oktober 2000 wurde der Dresdner Hauptbahnhof umfassend repariert und modernisiert. Mehr als 250 Millionen Euro flossen in die Erneuerung des Gebäudes, der Gleis- und Sicherungsanlagen sowie in die Verbesserung des Kundenservices. Nach Anschluss der Gleisanlagen an das elektronische Stellwerk begann 2001 der Umbau des Bahnhofs nach den Entwürfen des Architekten Lord Norman Foster. Die Stahlträger der Dachkonstruktion wurden saniert und das 33.000 Quadratmeter große Hallendach mit einer teflonbeschichteten Glasfasermembran überzogen. Das neue Dach lässt viel Licht in den Bahnhof und bringt das denkmalgeschützte Stahltragwerk zu neuer Wirkung.Ebenfalls 2001 begann die Sanierung der nördlichen und südlichen Hochtragwerke, auf denen sich die Gleise für durchgehende Züge befinden. In der Mittelhalle zu ebener Erde befinden sich weitere Gleise, die vor der Empfangshalle enden. Damit ist der Dresdner Hauptbahnhof zugleich Durchgangs- und Kopfbahnhof. Zunächst wurde das Tragwerk der Nordhalle saniert, die Arbeiten an den Tragwerken der Südhalle werden im kommenden Jahr abgeschlossen.
Das Jahrhunderthochwasser von 2002 überflutete den Dresdner Hauptbahnhof bis zu einer Höhe von 1,10 Meter. Die Folge waren schwere Schäden vor allem am Empfangsgebäude, den Fundamenten des Bahnhofs und der technischen Ausrüstung. Nach den Aufräumungsarbeiten begann die Sicherung der Bausubstanz, der Wiederaufbau der technischen Infrastruktur und die denkmalgerechte Sanierung des Empfangsgebäudes. Die Empfangshalle mit dem neuen DB Reisezentrum, der DB Lounge, Restaurants und Geschäften wird nun wieder – wie vor dem Zweiten Weltkrieg – von einer gläsernen Kuppel gekrönt. Im kommenden Jahr wird die Sanierung der Südhalle abgeschlossen. Anschließend ist eine Umgestaltung der Kopfbahnsteige sowie die Schaffung weiterer Ladenflächen in der Nord- und Südhalle geplant.
Rund 50.000 Reisende besuchen täglich den wichtigen Knotenpunkt des Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehrs. Täglich halten 500 Züge auf den 16 Bahnsteiggleisen des Dresdner Hauptbahnhofs. Im Stundentakt verbinden ICE-Züge die sächsische Landeshauptstadt mit Leipzig, Erfurt und Frankfurt am Main. EuroCity-Züge fahren regelmäßig über Prag bis Budapest und Wien. Von Dresden nach Prag benötigen die Züge, die im 2-Stunden-Takt verkehren, nur 2 Stunden 46 Minuten. Auch in Richtung Berlin und Hamburg fahren die EC-Züge alle zwei Stunden. Nordseeurlauber profitieren von Direktverbindungen nach Westerland/Sylt. RegionalExpress-Züge, Regionalbahnen und drei S-Bahn-Linien bieten im Berufs- und Ausflugsverkehr schnelle Verbindungen in dichtem Takt.
Fraktionen billigen Kompromiss zur Bahn-Privatisierung
(11.11.) BERLIN - Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD haben am Freitag in Sondersitzungen die Eckpunkte für einen Bahn-Börsengang gebilligt, auf die sich am Mittwoch der Verkehrsausschuss geeinigt hatte. Bei der Union habe es lediglich vier Enthaltungen gegeben, sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder am Freitag nach der Sitzung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck teilte mit, eine "große Mehrheit" habe dem Koalitionskompromiss zugestimmt. Einige Fragen seien noch zu klären. Bereits am 23. November soll der von der Koalition gebilligte Bundestagsantrag vom Parlament beschlossen werden. Bis Ende März 2007 wird dann von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee ein Entwurf für ein Privatisierungsgesetz erwartet. Ziel ist es nach Tiefensees Worten, die Bahn bis 2009 an die Börse zu bringen.
Unterdessen schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Koalitionskreise, die Diskussion um die Bahnprivatisierung sei mit dem Kompromiss vom Mittwoch keineswegs beendet. Die Formulierungen zur Überführung der Infrastruktur in das Eigentum des Bundes ließen weiter Spielraum für Interpretationen. "Für heute und die nächsten Monate ist der Streit vom Tisch, aber spätestens im März lebt er wieder auf", zitierte die Zeitung aus Koalitionskreisen. Das Thema bleibe "eine heiße Kiste". Man sei zwar "atmosphärisch einen deutlichen Schritt weiter, inhaltlich aber keinen Millimeter", so der Befund eines Koalitionsabgeordneten. Um das Privatisierungsgesetz werde es noch heftige Debatten geben, wurde vorausgesagt.
CTL Rail liefert Zement für Flughafen Halle/ Leipzig
(11.11.) WARSCHAU - Der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle zum internationalen Luftkreuz läuft auf vollen Touren. Für das Großprojekt werden mehrere zehntausend Tonnen Zement benötigt. Allein die geplanten Flugzeugstellflächen des DHL-Logistikzentrums benötigen rund 60.000 Tonnen. Um diese enorme Menge zuverlässig anzuliefern, hat CTL Rail ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt. Seit Juli dieses Jahres liefern Ganzzüge der CTL Rail, einer Tochter von CTL Logistics, losen Zement direkt vom polnischen Produzenten. Hierbei werden Ganzzüge mit Bruttogewichten von 2.200 bis 2.400 Tonnen eingesetzt – dies entspricht einer Ladung von jeweils 1.500 bis 1.650 Tonnen Zement. Die Züge fahren die rund 700 Kilometer bis nach Halle/Saale, wo der lose Zement auf Silo-LKW umgeschlagen wird. Mit dem Umschlag und der Baustellenbelieferung beauftragte CTL Rail einen externen Dienstleister.
"Die Versorgung einer solchen Großbaustelle ist eine besondere Herausforderung", betont Peter Plewa, Geschäftsführer von CTL Rail in Hamburg und CTL Logistics in Düsseldorf. "Trotz des enormen Gesamtvolumens muss sich die Lieferung stets genau dosiert dem Baufortschritt anpassen." Für den Lieferanten, den polnischen Zementhersteller Cementownia "WARTA" S.A., war bei diesem Auftrag die reibungslose Abwicklung des Transports über Schiene und Straße wichtig - schließlich ist in einem schwierigen Marktumfeld wie der Baustoffbranche eine 100-prozentig zuverlässige Anlieferung der entscheidende Erfolgsfaktor.
Die polnische CTL Logistics S.A. mit Hauptsitz in Warschau bietet umfassende schienengeführte Güterverkehre auf nationaler und internationaler Ebene. Dazu gehören sowohl Transporte von Massengütern als auch Spezialtransporte. Das Unternehmen verfügt über 30 Bahnhöfe, 4.400 Waggons, 165 Loks und 138 Kilometer Schienennetz in Polen. 1992 gegründet, ist die CTL Gruppe in Polen heute mit 18 Gesellschaften und einem Marktanteil von über 30 Prozent das führende Bahnunternehmen für Gütertransporte unter den privaten Anbietern. Neben den Hauptgeschäftsfeldern Eisenbahntransporte und Spedition zählen ergänzende Logistikdienstleistungen wie Grenz- und Hafen-Umschlag sowie Lagerung, Eisenbahnwerkslogistik, Zollabfertigung, Waggon und Kesselwagen-Vermietung, Reparaturen und Reinigung sowie die Sendungsverfolgung zum Portfolio. Im Jahr 2005 wickelte die CTL Logistics rund 40 Millionen Tonnen Güter ab und erwirtschaftete einen Umsatz von 250 Millionen Euro.
Allianz pro Schiene: Hansen wieder zum Vorsitzenden gewählt
(11.11.) BERLIN - Norbert Hansen, Chef der Bahngewerkschaft Transnet und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DB ist am Donnerstag in Berlin für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden der Allianz pro Schiene gewählt worden. Als neue Stellvertreter fungieren Michael Gehrmann vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Richard Mergner vom BUND. Ein thematischer Schwerpunkt der neuen Amtszeit soll der Güterverkehr werden. "Wenn heute die Weichen richtig gestellt werden, gehört dem Schienengüterverkehr die Zukunft, dafür wollen wir uns verstärkt engagieren", so Norbert Hansen.
Winfried Hermann von den NaturFreunden Deutschlands gab sein Amt als stellvertretender Vorsitzender ab, um sich in Zukunft auf seine Aufgabe als Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen zu konzentrieren. Bereits im Frühjahr war der Aufsichtsratsvorsitzende von Bombardier, Peter Witt, in seiner Funktion als Förderkreissprecher der Allianz pro Schiene bestätigt worden. Er bleibt damit zugleich stellvertretender Vorsitzender des Schienenbündnisses. Neu im achtköpfigen Vorstand ist Wilfried Messner, Vorsitzender des Bundesverbandes Führungskräfte der Bahnen (BF Bahnen). Er folgt Sabine Thärichen, ebenfalls BF Bahnen. Als Vorstand bestätigt wurden Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Prof. Lothar Fendrich vom Verband der Eisenbahn-Ingenieure (VDEI) und Karl-Peter Naumann von Pro Bahn.
Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung bei der DB fortgesetzt
(10.11.) BERLIN - Nach der Einigung der Großen Koalition zur Privatisierung der Bahn haben die DB und die Gewerkschaften am Donnerstag ihre Tarifverhandlungen über die Beschäftigungssicherung wieder aufgenommen. Beide Seiten einigten sich darauf, dass die Gespräche nach der für Ende November zu erwartenden Entschließung des Bundestages fortgesetzt werden sollen. Warnstreiks wird es bis dahin nicht mehr geben. Ziel der Verhandlungen sei es, so DB-Chef Hartmut Mehdorn, den Beschäftigungssicherungstarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Er war durch das Scheitern der Verhandlungen, das die Gewerkschaften erklärt hatten, beendet worden. Nach Einschätzung der Gewerkschaften befinden sich die Tarifverhandlungen auf gutem Wege. Man gehe davon aus, dass man die Beschäftigungssicherung auch nach einem Börsengang aufrecht erhalten könne. "Wir sind uns mit der Arbeitgeberseite einig, dass die Politik festgelegt hat, dass der DB-Konzern erhalten bleibt", stellten die Vorstände der Tarifgemeinschaft der Gewerkschaften, Alexander Kirchner und Heinz Fuhrmann fest. Auf dieser Grundlage sei eine endgültige Einigung über die Zukunft der Beschäftigungssicherung möglich.
Geteiltes Echo zur beschlossenen Privatisierung der DB
(10.11.) BERLIN - Die Reaktionen auf den Kompromiss der großen Koalition zum Bahnbörsengang sind erwartungsgemäß unterschiedlich ausgefallen.
Bahnchef Mehdorn äußerte sich am Donnerstag zufrieden mit der Lösung: "Ein gutes und wichtiges Signal an die Bahn", sagte er. "Wir haben jetzt wieder eine gesunde Arbeitsbasis, mit der wir für unsere Zukunft weiterplanen können." Das Unternehmen sei in der richtigen Verfassung, um privatisiert zu werden. "Der Termin 2008 ist realistisch, ich glaube, das ist auch zu schaffen." Mehdorn räumte aber ein, dass es noch Unklarheiten gebe. "Wir werden da sicherlich noch an einigen Stellen zu arbeiten haben." Die Gewerkschaften Transnet und GDBA begrüßten, dass die Politik endlich ein Votum zur Zukunft der Bahn AG abgegeben habe. Der integrierte Konzern bleibe erhalten. "Dafür haben wir in der Vergangenheit immer gekämpft", stellten die Vorsitzenden Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel fest.
Für das Schienenbündnis "Allianz pro Schiene" sagte der Geschäftsführer Dirk Flege, endlich sei eine Grundsatzentscheidung gefallen und der Prinzipienstreit der letzten Monate gelöst. "Jetzt kann es endlich wieder darum gehen, die positive Entwicklung des Verkehrsträgers der letzten Jahre fortzuführen." Besonders positiv aus Sicht des Schienenbündnisses: In dem Antrag der Fraktionen für ein Privatisierungsgesetz würden die zentralen Ziele der Bahnreform noch einmal klar und richtig formuliert. Damit würden zugleich wesentliche, vom Schienenbündnis immer geforderte Eckpfeiler als Entscheidungsgrundlage festgelegt. Wichtig sei auch das klare Bekenntnis der Koalition zum Eigentum des Bundes an der Infrastruktur und zur damit verbundenen Finanzierungsverantwortung. Einen großen Fortschritt markiert nach Ansicht des Schienenbündnisses dabei die Festlegung des Bundes auf eine Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) für das Netz. Damit werde es in Zukunft eine planbare Investitionsgrundlage für das Netz geben. Viele Probleme, wie beispielsweise nicht abgerufene Mittel, könnten dadurch gelöst werden.
Unterdessen kritisierte die Opposition im Bundestag den Kompromiss zum Bahn-Börsengang als widersprüchlich und kaum umsetzbar. "Die am Mittwoch gefundene Lösung wird sich als Rohrkrepierer entpuppen", sagte FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich am Donnerstag. Der Streit werde bei der Formulierung des Privatisierungsgesetzes erneut entbrennen. Die Grünen sprachen ebenfalls von einem widersprüchlichen Formelkompromiss. Es sei eine 'Mission Impossible', diesen in einen Gesetzestext zu gießen. Die Koalition betreibe "Rosstäuscherei", sagte Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, dem "Tagesspiegel". Es solle offenbar mit einem "Formelkompromiss" Einigkeit vorgespielt werden, wo in Wahrheit keine vorhanden sei. Bei dem Plan handele es sich um das "verquaste Eigentumssicherungsmodell" von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), das eine Reihe von Problemen schaffe. Die Linksfraktion sprach von einem Börsengang der dritten Klasse und einem Armutszeugnis der Koalition.
Kritik kam auch von den in Deutschland aktiven Privatbahnen. "Damit wird die wettbewerbsfeindliche Situation zementiert, die wir heute haben", sagte der Geschäftsführer des Netzwerkes Privatbahnen, Arthur-Iren Martini, am Donnerstag in Berlin der Wirtschaftsnachrichtenagentur ddp/Dow Jones. Zwar bewerteten es die Privatbahnen positiv, dass kein integrierter Börsengang zu Stande komme, bei dem das Schienennetz vollständig an die Bahn falle. Allerdings sei der gefundene Kompromiss, bei dem das Netz im Besitz des Bundes bleibe, die Bahn es aber bewirtschaften und in den Bilanzen ausweisen könne, keine Lösung. "Alle Probleme, die in den vergangenen Wochen diskutiert wurden, sind nicht gelöst", sagte Martini.
Ilmtalbahn mit "Achszählgesteuerten Zugbeeinflussungssystem" ausgerüstet
(10.11.) WEIMAR - Um die Tätigkeit der für die betrieblichen Abläufe verantwortlichen Zugleiter auf der Ilmtalbahn zwischen Weimar und Kranichfeld zu unterstützen, ist die 25 Kilometer lange Nebenbahn mit einfachen Betriebsverhältnissen in diesem Jahr mit einem so genannten "Achszählgesteuerten Zugbeeinflussungssystem" (AZB) ausgerüstet worden. Dieses Pilotprojekt wird seit Ende Oktober erstmals im Netz der DB angewendet. Es soll die Zugleiter entlasten sowie das vorschriftsmäßige Verhalten der auf der Strecke fahrenden Lokführer überwachen. Auf der Regionalnetzstrecke Weimar - Kranichfeld wird die Betriebsführung im "Zugleitbetrieb" abgewickelt. Dabei erhält der in einem Bahnhof wartende Lokführer per Funk vom Zugleiter den Auftrag zum Losfahren, wenn sich im vor ihm liegenden Streckenabschnitt kein Zug befindet. Durch die Ausrüstung der Strecke mit dem AZB werden die Betriebsabläufe technisch überwacht, so dass eine unberechtigte Zugfahrt ausgeschlossen wird. In die Technik wurden rund 527.000 Euro investiert.
Zwischen Weimar und Kranichfeld wurden im Bereich der Bahnhöfe Weimar Hauptbahnhof, Weimar Berkaer Bahnhof, Holzdorf und Bad Berka sowie vor den Bahnübergängen Achszähler und Gleismagnete installiert. Befährt ein Zug beispielsweise den Abschnitt vom Weimar Berkaer Bahnhhof in Richtung Holzdorf, werden nach Überfahren des Achszählers durch den ausfahrenden Zug die Gleismagnete im gerade verlassenen Berkaer Bahnhof und gleichzeitig im vorgelegenen Bahnhof Holzdorf eingeschaltet. Diese am Gleis befestigten Elektromagnete verhindern, dass ein weiterer Zug vom Berkaer Bahnhof folgt beziehungsweise ein in Holzdorf wartender Zug Richtung Berkaer Bahnhof fahren kann. Grundsätzlich entspricht diese Wirkungsweise dem "Induktiven Zugsicherungssystem": Überfährt ein Eisenbahnfahrzeug einen eingeschalteten Gleismagneten, wird ein am Fahrzeug befindlicher Magnet induktiv beeinflusst und das Fahrzeug zwangsweise zum Halten gebracht.
Die Gleise, Bahnhöfe und Haltepunkte der fast 120-jährigen Ilmtalbahn (Streckeneröffnung am 15. Mai 1887) wurden mit Unterstützung des Freistaates Thüringen in den vergangenen Jahren für über sechs Millionen Euro gründlich saniert. Moderne Nahverkehrstriebwagen der Baureihe VT 641 bedienen die 13 Stationen stündlich, im Berufs- und Schülerverkehr sogar halbstündlich, mit günstigen Umsteigemöglichkeiten in Weimar. Es gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Mittelthüringen beziehungsweise der Gemeinschaftstarif "Ilmtalticket".
LVS schlägt "Nahverkehrsabgabe" vor
(10.11.) KIEL - Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) schlägt vor, Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuererhöhung als Ausgleich für die gekürzten Regionalisierungsmittel für den Nahverkehr einzusetzen. Damit sollten gravierende Kürzungen beim Angebot vermieden und die Finanzierung des Nahverkehrs sichergestellt werden. LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers: "Eine solche "Nahverkehrsabgabe" würde uns sehr dabei helfen, den Fahrgästen weiterhin einen guten Bus- und Bahnverkehr anbieten zu können. Wir wollen dann von unserer Seite innovative Ideen einbringen, um noch mehr Fahrgäste zu gewinnen, die natürlich auch mehr Fahrkarten kaufen. Wenn der Nahverkehr dann insgesamt noch effizienter wird, können wir ein dauerhaft gutes Angebot sicherstellen."
Die Finanzierung des Nahverkehrs wird ein Thema beim heutigen LVS-Kongress "Innovationen im Nahverkehr" in der Halle 400 in Kiel sein. Neben Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann werden Referenten aus dem In- und Ausland über Standards bei Bahnstationen, innovative Ideen für elektronische Tickets, die Nahverkehrsabgabe in Frankreich und über neue Ideen im Marketing berichten. Wewers: "Wir beginnen jetzt damit, den neuen landesweiten Nahverkehrsplan für das Land zu schreiben. Dafür erhoffe ich mir natürlich von den Referenten aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden neue Ideen. Ich möchte trotz der schwierigen Finanzlage den Nahverkehr weiter entwickeln und den erfolgreichen Weg der vergangenen zehn Jahre fortsetzen."
Einigung: DB soll bis 2009 privatisiert werden
(09.11.) BERLIN - Die große Koalition hat sich am Mittwoch Abend darauf geeinigt, die DB bis spätestens 2009 zu privatisieren. Das teilte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) nach dem Treffen der zuständigen Arbeitsgruppe der Koalition mit. Die Einigung sieht vor, dass der Bund nach einem Börsengang der Eigentümer des Schienennetzes und der Bahnhöfe bleibt. Die Bahn soll das Netz unter strengen Auflagen aber betreiben und außerdem auch in ihrer Bilanz ausweisen können. Der Transport auf dem Netz und dessen Bewirtschaftung solle für einen zunächst begrenzten Zeitraum in einer "wirtschaftlichen Einheit" betrieben werden. Die Einigung sieht laut Tiefensee auch vor, dass der Bund keine weiteren Schulden der Bahn mehr übernehmen werde. Mit der nun gefundenen Lösung könne auch die Jobgarantie bis zum Jahr 2010 bei der Bahn fortgeführt werden, sagte Tiefensee nach der Einigung.
Laut der nun gefundenen Einigung soll außerdem die Bundesnetzagentur gestärkt werden, um für fairen Wettbewerb auf der Schiene zu sorgen. Ob tatsächlich die maximal möglichen 49 Prozent der Bahn an die Börse kommen, ist allerdings noch unklar, wie SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler nach der Einigung sagte. Der Börsengang der Bahn soll nach den Worten Tiefensees noch in dieser Legislaturperiode, voraussichtlich 2008 oder 2009 kommen. Ein Referentenentwurf für ein Bahn-Privatisierungsgesetz soll bis Ende März 2007 erstellt werden. Am heutigen Donnerstag will sich der Koalitionsausschuss mit dem Ergebnis der Verkehrsexperten befassen. Dort würden dann die "weiteren Verfahrensschritte festgelegt", sagte Verkehrsminister Tiefensee.
Neue Leichtbau-Fahrzeuge für das E-Netz Augsburg
Fotomontage: DB |
(09.11.) AUGSBURG - Am Mittwoch sind in Augsburg die Verkehrsdurchführungsverträge für zwei von der DB gewonnene Ausschreibungen unterzeichnet worden. Das E-Netz ("Fugger-Express") umfasst die wichtigen Bahnstrecken von München über Augsburg nach Ulm und von Augsburg über Donauwörth nach Aalen bzw. Treuchtlingen. 4,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr werden bestellt. In einer zweiten Betriebsstufe steigert sich das Volumen auf fünf Millionen Zugkilometer. Der Betriebsstart erfolgt in zwei Stufen im Dezember 2008 und Dezember 2009. Für das E-Netz werden 37 neue, moderne vierteilige Elektro-Triebzüge vom Typ "CORADIA LIREX" bei Alstom bestellt. LIREX steht für Leichter Innovativer Regional Express und wird bei der DB als Baureiche 440 geführt. Die technischen Trümpfe der Fahrzeuge sind ein schnelles Kuppeln und Entkuppeln. Damit kann die Zuglänge problemlos der unterschiedlichen Nachfrage angepasst und Flügelzug-Konzepte umgesetzt werden.
Die Fahrgäste können sich über klimatisierte Innenräume mit gut lesbaren Displays zur Fahrgastinformation freuen. In jedem Zug wird es einen Mehrzweckraum für Fahrräder und Kinderwagen geben. Außerdem steht eine behindertengerechte Toilette in der Nähe des Rollstuhlplatzes zur Verfügung. Ein Fahrzeug bietet 240 Sitzplätze. Dabei beträgt der Sitzabstand in der Reihe 750 Millimeter und im vis-à-vis-Bereich 1700 Millimeter. Zwei Mehrzweckabteile neben der behindertengerechten Toilette sind mit Klappsitzen und mit Gurten für Fahrräder ausgestattet. In der Hauptverkehrszeit werden bis zu drei Fahrzeuge zu einem Zug vereint. Das Fahrzeug wurde in Niederflurbauweise erstellt, das heißt der Fußboden ist nur 73 Zentimeter über den Schienen. Die Einstiegshöhe von etwa 60 Zentimetern an der Türschwelle erleichtert auch bei unterschiedlichen Bahnsteighöhen den sicheren und zügigen Fahrgastwechsel. Jeder Zug verfügt über eine Klapprampe, die den Einstieg für mobilitätseingeschränkte Personen erleichtert. Die ersten neuen Fahrzeuge werden Mitte 2008 von der Industrie geliefert. Danach werden die Lokführer intensiv geschult und umfangreiche Testfahrten (5.000 Kilometer je Fahrzeug) durchgeführt. Ab Dezember 2008 beginnt der planmäßige Einsatz der neuen Züge im Alltagsbetrieb.
Bereits im Dezember 2007 geht die "Kneipp-Lechfeld-Bahn" an den Start. Das so genannte Dieselnetz Augsburg umfasst die Strecken von Augsburg nach Bad Wörishofen und nach Landsberg (Lech). Eingesetzt werden die modernen Dieseltriebzüge der Baureihe 642. In den Fahrzeugen werden Außenlautsprecher und Fahrgast-Informationssysteme zusätzlich eingebaut. Eine Eingangstür pro Fahrzeugseite wird mit einer technischen Einstiegshilfe für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ausgestattet. Mindestens jeder vierte Zug wird von Kundenbetreuern begleitet. Weitere derzeit laufende Ausschreibungsprojekte in Bayern sind das E-Netz Würzburg und der Regionalverkehr zwischen Passau und München. An beiden Ausschreibungen wird sich DB Regio beteiligen und dem Besteller ein attraktives und kundenfreundliches Angebot vorlegen.
Im Verkehrsdurchführungsvertrag Bayern von 2004 wurde zwischen dem Land Bayern und DB Regio vereinbart, dass der Freistaat über 30 Millionen Zugkilometer im Wettbewerb vergeben kann - fast ein Drittel des gesamten Schienenverkehrs in Bayern. Rund 15 Millionen Zugkilometer wurden bereits ausgeschrieben. Davon konnte DB Regio Bayern zwei Drittel der Ausschreibungen für sich entscheiden.
BLS Lötschbergbahn bestellt 13 Triebzüge bei Bombardier
(09.11.) BERLIN- Bombardier Transportation wird im Konsortium mit Alstom Transport
13 Triebzüge des Typs RABe 525 an die Schweizer BLS Lötschbergbahn AG liefern.
Der jetzt unterschriebene Vertrag hat einen Wert von rund 58 Millionen Euro und
beinhaltet eine Option über bis zu 20 weitere Fahrzeuge. Der Bombardier-Anteil,
der auf den Basisvertrag entfällt, beläuft sich auf 38 Millionen Euro. Bei
Ausschöpfung der gesamten Option würde sich der Auftragswert auf etwa 143
Millionen Euro erhöhen. Gebaut werden die 13 Triebzüge RABe 525 bei Bombardier
Transportation in Villeneuve (Schweiz). Alstom liefert unter anderem die
Traktionsanlage und die Fahrgastinformation.
Die BLS AG ist das zweitgrößte Bahnunternehmen in der Schweiz. Sie beschafft
die neuen Fahrzeuge für die Regio-Express-Züge, die künftig ab Bern im
Stundentakt über die Lötschberg-Strecke nach Brig, sowie als Flügelzug nach
Zweisimmen verkehren. Das Angebot der Regio-Express-Züge richtet sich sowohl an
Pendler als auch an Touristen. Die neuen Fahrzeuge sollen von Frühjahr 2008 bis
Mitte November 2008 ausgeliefert werden. Die vierteiligen Triebzüge sind 62
Meter lang und verfügen über 193 Sitzplätze. Davon sind 40 Sitzplätze
1. Klasse und 153 Plätze 2. Klasse. Vier der insgesamt zehn Achsen
werden angetrieben. Mit großen Panoramafenstern, Gepäcknischen, Skirechen und
Fahrgastinformationssystemen versucht die BLS besonders den Erwartungen von
Touristen entgegenzukommen.
RENFE beschließt Bestellung von 100 TRAXX Lokomotiven
(09.11.) BERLIN - Bombardier Transportation ist von der spanischen Staatsbahn
RENFE für die Lieferung von 100 TRAXX F140 DC Lokomotiven ausgewählt worden.
Der Vertrag, der 2005 ausgeschrieben worden war, soll in naher Zukunft
unterzeichnet werden. Die Auslieferung der ersten Lokomotiven soll in der
zweiten Hälfte 2008 beginnen und bis 2010 abgeschlossen sein. Der von
RENFE bekannt gegebene Kontrakt wird auf rund 419 Millionen Euro geschätzt und
umfasst auch die Wartung der Loks für 14 Jahre. RENFE gab seine Entscheidung am
7. November 2006 nach einer Vorstandssitzung bekannt, die anberaumt worden war,
um den Beschluss des Vergabekomitees zu erörtern. Der Vertrag sieht vor, dass
ein Teil der Fahrzeuge von Bombardier am RENFE-Standort Villaverde in der Nähe
von Madrid gebaut werden. Die Antriebssysteme werden ebenfalls in Spanien, im
Bombardier-Werk in Trapaga, Biskaya, gefertigt.
Die TRAXX F140 DC Lokomotiven sind für den Gütertransport in 3 kV
Gleichstrom-Netzen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt
und sorgen für einen reibungslosen Betrieb zu geringsten Kosten. Die F140 DC
Lok ist ein Mitglied der TRAXX-Familie. Die Lokomotiven sind mit der bewährter
MITRAC Antriebs- und Steuerungstechnik von Bombardier ausgerüstet. Die der
TRAXX-Familie zugrunde liegende Strategie der Verwendung einer Vielzahl von
baugleichen Komponenten hat sich als besonders vorteilhaft für den Kunden
erwiesen. Sie erleichtert die Integration neuer Züge in bestehende Flotten und
hält die Betriebs- und Wartungskosten niedrig. Außerdem sind die
TRAXX-Lokomotiven für ihre hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit während
ihres gesamten Lebenszyklus bekannt. Bislang sind fast 1000 auf der 185er Serie
basierende TRAXX-Lokomotiven bestellt worden, von denen über 600 bereits im täglichen
Betrieb Passagiere und Güter durch ganz Europa transportieren.
Startschuss für den Bau des ESTW Lindaunis
(09.11.) HAMBURG - Am Mittwoch hat der Bau des neuen Elektronischen Stellwerkes Regional (ESTW-R) Lindaunis in Eckernförde begonnen. Das neue ESTW-R steuert künftig im Regionalnetz Nord-Ostsee den rund 50 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Eckernförde und Flensburg. Die Bedienung aller Signalanlagen und der Klappbrücke über die Schlei sowie die Überwachung der Bahnübergänge erfolgt von der neuen Bedienzentrale Eckernförde aus. Das neue ESTW-R, das von der Firma Vossloh Information Technologies aus Kiel erstellt wird, ersetzt fünf alte Stellwerke, von denen das älteste aus dem Jahr 1905 stammt. Die alten Signalanlagen werden durch moderne und innovative Technik ersetzt. So werden u. a. durch den Einsatz von wartungsarmen LED-Signalen – hier kommen Leuchtdioden statt der herkömmlichen Glühlampen zum Einsatz – die Instandhaltungskosten gesenkt. Dadurch wird ein weiterer Beitrag zur wirtschaftlichen Realisierung und Vorhaltung der Infrastruktur in den Regionalnetzen geleistet. Dieses Projekt dient als Pilotprojekt und basiert auf einer standardisierten Low-Cost-Technik, die eigens für die Anforderungen regionaler Infrastruktur entwickelt wurde und eine sehr effiziente Betriebsführung erlaubt. Insgesamt werden 19 Millionen investiert.
Durch den Bau des neuen ESTW-R werden vielfältige Maßnahmen in Angriff genommen, so erhält der neue Bahnübergang in Süderbrarup Halbschranken mit Lichtzeichenanlage (Ampel gelb/rot). Im Bahnhof Eckernförde werden die Übergänge zwischen den Bahnsteigen durch automatische Schranken gesichert. Hier wird es auch künftig drei Gleise für den Zugbetrieb geben. Am Gleis 3 werden die in Eckernförde beginnenden und endenden Züge halten. Im Zusammenhang mit dem Bau des ESTW Lindaunis wird auch der Bahnhof Süderbrarup umgestaltet. Hier wird ein neuer Außenbahnsteig gebaut, der über einen schrankengesicherten Übergang für die Reisenden zu erreichen ist. Nicht mehr benötigte Anlagen im Bereich der DB AG werden abgebaut. Die eingleisige Strecke zwischen Kiel und Flensburg wird täglich von 62 Reisezügen befahren. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 120 km/h.
'SZ': Bahn plant Milliarden-Investitionen in Europa
(08.11.) BERLIN - Die DB will nach nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in den kommenden fünf Jahren international zwischen 7,5 Milliarden und 12,5 Milliarden Euro investieren und zum "europäischen Champion im Verkehrsmarkt" werden. Dabei gehe es unter anderem um Übernahmen osteuropäischer Staatsbahnen, von Stadtverkehrsgesellschaften in Metropolen wie Prag, Stockholm oder Lyon sowie von Transport- und Logistikunternehmen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf ein Schreiben von DB-Chef Hartmut Mehdorn an Parlamentarier. Fehlende Mittel von zwei bis drei Milliarden Euro sollten aus dem geplanten Börsengang kommen.
Insbesondere aus den osteuropäischen Nachbarländern erhalte das deutsche Unternehmen vermehrt Anfragen, dortige Staatsbahnen gegen "langfristige Betriebsgarantien vollständig zu übernehmen". Mehdorn wolle außerdem den Zugang der DB zu den Häfen an Nord- und Ostsee erweitern, um mehr Gütertransporte über die Schiene abwickeln zu können. Auch wolle er den Güterverkehr nach China ausbauen, heißt es in dem Bericht. "Gemeinsam mit der russischen Bahn entwickeln wir eine Transsibirien-Landbrücke zwischen Asien und Europa." Das sei eine Alternative zum Seetransport. "Unser Investitionsanteil wird bei ein bis zwei Milliarden Euro liegen." Schließlich sollten für 900 Millionen Euro 30 international einsetzbare ICE-Züge angeschafft werden. Die französische Staatsbahn SNCF werde ihre Fernzüge nach der Öffnung der Verkehrsmärkte durch die EU voraussichtlich ab 2010 auch in Deutschland fahren lassen. "Um diesen zu erwartenden Angriff kontern zu können, muss die DB in frankreichtaugliche ICE-Züge investieren."
Merkel bekennt sich zu Bahn-Privatisierung
(08.11.) BERLIN - Nach einem drohenden Scheitern des Börsengangs der DB kommt jetzt doch Bewegung in die Verhandlungen der großen Koalition. Einen Tag vor entscheidenden Beratungen der Verkehrspolitiker deutete CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer an, dass die Union in der wichtigen Frage der Schienennetz- Organisation nun auf die SPD zugehen wolle. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannte sich zur Privatisierung. "Wir stehen weiter zu dem Ziel, einen Börsengang der Bahn möglich zu machen", sagte Merkel am Dienstag auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Dies sei ein ausdrückliches Bekenntnis, betonte sie. Regierungskreise zeigten sich zuversichtlich, dass sich die Fraktionen am Mittwoch auf Grundzüge des Börsengangs noch in dieser Legislaturperiode einigten.
Union und SPD seien sich im Grundsatz einig, das Eigentum am Schienennetz dem Bund zu übertragen. Unstrittig sei auch, dass die Bahn für die Bewirtschaftung des Netzes verantwortlich sein solle. Die SPD besteht aber darauf, dass der Bund die Bahn nicht entschulden müsse. "Das ist für uns eine Conditio sine qua non", hieß es in der SPD-Spitze. Nach Darstellung der SPD würden auf den Bund Kosten bis zu 15 Mrd. Euro zukommen, wenn das Netzeigentum auf eine Infrastrukturgesellschaft des Bundes übertragen würde, wie es die Union fordert.
Unterdessen berichtet die "Wirtschaftswoche", die Pläne von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zur Privatisierung der Bahn nach dem so genannten Eigentumssicherungsmodell seien jetzt auch unter Beschuss der Bundestags-Juristen geraten. Anders als vom Ministerium dargestellt, müsste der Bund der Bahn nach Ansicht des Wissenschaftlichen Dienstes das Schienennetz auch dann überlassen, wenn diese die Vorgaben der Bewirtschaftung nicht einhielte. Im Gutachten heißt es: "Das Eigentumssicherungsmodell erscheint als ein rechtlich möglicher Weg, Sicherungseigentum auf den Bund zu übertragen und das wirtschaftliche Eigentum bei der DB zu bilanzieren. Allerdings hätte der Bund nicht die Rechtsposition eines Sicherungseigentümers (und wohl nicht einmal die eines Pfandgläubigers), der bei Eintritt des Sicherungsfalles über das Eigentum verfügen könnte." Dieser Fall wäre dann gegeben, wenn es im Umgang mit den Infrastruktureinrichtungen wie dem Netzbetrieb zu Verstößen der Bahn käme. Der Bund sei nach dem Modell "zu keinem Zeitpunkt in der Lage, das Eigentum an den Anteilen der EIU (Eisenbahninfrastrukturunternehmen) für den Fall zu nutzen, dass der Infrastrukturauftrag nicht oder nicht hinreichend von der DB AG erfüllt wird".
"taz": Polen kappt Bahn nach Kostrzyn
(08.11.) BERLIN - Die Züge von Berlin in die polnische Stadt Kostrzyn enden nach einem Bericht der Zeitung "taz Berlin" ab Dezember möglicherweise auf deutschem Gebiet. Die polnische Bahnbehörde verweigere dem neuen Betreiber der Strecke, der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die die Strecke ab Dezember von der DB übernimmt, die Konzession, die Genehmigung, die rund drei Kilometer zwischen der Grenze und dem polnischen Grenzstädtchen zu befahren. Laut einem NEB-Sprecher begründet die UTK ihre ablehnende Haltung damit, dass die rechtliche Grundlage dafür fehle, NEB-Züge für das polnische Streckennetz zuzulassen. Die technischen Nachrüstungen, die die UTK zuvor gefordert hatte, hat die Connex-Tochter dem Bericht zufolge alle einbauen lassen. Bestehe die UTK aber auch auf einem Staatsvertrag, scheine eine schnelle Einigung ausgeschlossen.
Halbzeit für Tunnelbau im Bahnhof Hämelerwald
(08.11.) HANNOVER - Die Bauarbeiten für den Fußgängertunnel am Bahnhof Hämelerwald kommen gut voran. Die Ramm- und Erdarbeiten werden noch in diesem Jahr abgeschlossen. Gleichzeitig haben bereits Betonarbeiten begonnen, nach deren Ende der Tunnel ab Juni 2007 Fußgängern und Radfahrern einen stufenfreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglicht. Damit zieht die Bahn nach der Hälfte der Bauzeit des Tunnels eine positive Bilanz und bestätigt die Einhaltung des angekündigten Termins zur Inbetriebnahme. In den kommenden Wochen wird der Baufortschritt deutlich sichtbar: nach und nach werden Elemente für den Tunnel und die Rampen betoniert. Der Tunnel wird neben den Treppenanlagen und Rampen beiderseits der Gleise über einen Rampenaufgang zum Mittelbahnsteig verfügen. Alle Rampen haben eine maximale Neigung von sechs Prozent und gestatten damit auch Rollstuhlfahrern ein sicheres und selbständiges Passieren. Horizontale Podeste in der Rampe ermöglichen "Pausen" und verhindern ein unbeabsichtigtes Hinabrollen.
Bis Ende 2007 wird die Erneuerung des Bahnhofs Hämelerwald vervollständigt. Die Bahnsteige bekommen eine Höhe von 76 Zentimetern und haben damit die gleiche Höhe wie die Fußböden moderner Nahverkehrszüge. Auch Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrädern können dann problemlos stufenfrei ein- und aussteigen. Neue Lautsprecher- und Lichttechnik sowie moderne Wartehäuser, Sitzbänke und Informationsvitrinen runden die Modernisierung ab. Wenn im Juni auch die Restarbeiten im Tunnel abgeschlossen sind, wird der Bahnübergang abgebaut. Bis dahin steht er Fußgängern und Radfahrern zum Überqueren der Gleise zur Verfügung. Nur in wenigen Bauabschnitten - voraussichtlich je zwei Wochen im Januar und Februar - bleibt der Bahnübergang wegen Bauarbeiten gesperrt. Im Juli wird im Zuge der Neugestaltung der Bahnsteige auch die Fußgängerbrücke abgebaut.
Umfrage: 71 Prozent gegen Privatisierung der Bahn
(07.11.) HAMBURG - 71 Prozent der Bundesbürger sind dafür, dass die DB in öffentlichem Eigentum bleibt. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bündnisses "Bahn für Alle" ergeben. Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hatte in der vergangenen Woche 1.012 Menschen in Deutschland befragt. 25 Prozent befürworteten dagegen, dass die Bahn AG teilweise an private Investoren verkauft wird. "Über diese überwältigende Mehrheit gegen eine Bahnprivatisierung dürfen sich die Koalitionspolitiker nicht hinweg setzen", forderte Winfried Wolf vom Bündnis "Bahn für Alle". Alle Pläne zum Verkauf der Bahn müssten endgültig abgesagt werden. Die DB müsse im Interesse der Bevölkerung eine am Gemeinwohl orientierte Bahn in öffentlicher Hand bleiben und verbessert werden, statt die Gewinninteressen privater Käufer zu bedienen.
"Es gibt nicht einen vernünftigen Grund für die Privatisierung der Bahn", erklärte Winfried Wolf vom Bündnis "Bahn für Alle". Würde das aktuell von CDU und CSU vorgelegte Verkaufsmodell umgesetzt, könnte der Bund zwar drei bis fünf Milliarden Euro Einnahmen erzielen, würde dafür aber das Vierfache an Schulden auf sich nehmen, die auf dem Gleisnetz und den Immobilien liegen. "Die Käufer der Deutschen Bahn dagegen könnten schnell Kasse machen und für bis zu acht Milliarden Euro Konzernteile wie Stinnes-Schenker verkaufen", sagte der Verkehrswissenschaftler Wolf, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.
Unterdessen hat auch ein Spitzentreffen der Koalition am Montagabend keine Vorentscheidung zum Bahnbörsengang gebracht. Führungsspitzen des schwarz-roten Regierungsbündnisses legten sich nicht auf ein Modell zum Börsengang fest. Die Spitzen der Koalition beschlossen lediglich, das Thema am Mittwoch wie geplant mit den Fraktionsexperten weiter zu verhandeln. Am Donnerstag solle dann der Koalitionsausschuss in der gleichen Zusammensetzung wie am Montag erneut darüber befinden.
"Handelsblatt": Bahn-Manager vor dem Absprung
(07.11.) BERLIN - Der DB droht nach einem Bericht des "Handelsblatt" ein Aderlass an Führungskräften. Zahlreiche Manager hätten signalisiert, dass sie den Konzern verlassen wollten, wenn die Teilprivatisierung des bundeseigenen Konzerns an der Politik scheitern sollte, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Beratungsfirma Booz Allen Hamilton. Ein Sprecher der Beratungsfirma sagte dem "Handelsblatt", die DB habe in den vergangenen 10 bis 15 Jahren viele Leute aus dem Top-Management großer Konzerne wie EADS und Lufthansa anziehen können, die vor allem gereizt habe, die staatliche Bahn zu einem privaten Unternehmen zu entwickeln. "Das sind Leute, die in der Privatwirtschaft wettbewerbsfähig sind und die den Konzern verlassen werden, wenn diese Perspektive verschwindet", zitierte die Zeitung den Sprecher. Das wäre für die Bahn fatal, so der Berater weiter: "Ohne leistungsfähige Manager wird es keine leistungsfähige Bahn geben." Laut "Handelsblatt" befürchten auch Bahn-Kreise, dass im Unternehmen der Druck auf dem Kessel weg sei, wenn der Weg an die Börse scheitere. Die fehlende Motivation werde die ambitionierten Konzernziele kaum noch erreichbar machen.
ÖBB und Siemens: Produktion des ersten railjet gestartet
(07.11.) WIEN - 23 neue railjet-Züge mit je sieben Wagen, im Top-Design und mit einem völlig neuen Servicekonzept, sollen ab 2008 den Standard im Fernverkehr in Österreich neu definieren. Am Montag fiel in Wien der Startschuss für die Fertigung des neuen Aushängeschildes der ÖBB-Personenverkehr AG. "Der railjet verkörpert all das, was wir uns unter der Bahn der Zukunft vorstellen", unterstreicht Martin Huber, Sprecher des Vorstandes der ÖBB-Holding AG. "Er steht für das neue Image der ÖBB: kurze Fahrzeiten, moderne Erscheinung innen wie außen und perfektes Kundenservice." Stefan Wehinger rechnet die Verbesserung in Zahlen vor: "Wir erwarten einen jährlichen Fahrgastzuwachs von 1,23 Millionen Reisenden", so der Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG beim offiziellen railjet-Anschnitt am Montag im Siemens-Werk in der Leberstaße.
Ab 2008 werden die ersten railjet-Züge auf Österreichs Schienen unterwegs sein. Ab 2009 wird der internationale Verkehr zwischen Budapest und München aufgenommen, danach folgenden die Strecken Wien und Zürich bzw. Wien und Bregenz. Die Arbeit, die bis dorthin geleistet wird, ist beträchtlich. Auf einen Zug kommen allein bei den ÖBB-Technische Services GmbH rund 20.000 Arbeitsstunden. "Im Jahresschnitt sind mit der Produktion des railjet 250 Personen ausgelastet - 100 bei Siemens, 100 bei den ÖBB und 50 bei Zulieferern" freut sich Siemens-Österreich-Generaldirektorin Brigitte Ederer. In der bereits bestellten ersten Tranche werden 23 railjet-Züge durch die Siemens Österreich AG gefertigt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 250 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt über Eigenmittel sowie den künftigen Cashflow. Für eine weitere Tranche von 40 Fahrzeugen wurde eine Option fixiert.
Bei dem völlig neu konzipierten Railjet gehören modernes Innen- und Außendesign sowie eine großzügige Ausstattung selbstverständlich dazu. Ein elektronisches Fahrgastinformationsservice informiert umfassend über den Haltestellenverlauf sowie über Reisezeiten und aktuelle Anschlüsse. Bei der Konzeption wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Kundengruppen berücksichtigt. So wurde etwa speziell auf den erhöhten Platzbedarf bei mobilitätseingeschränkten Personen Rücksicht genommen; für Kinder gibt es einen eigenen Kinobereich, der die Fahrzeit - auch für die Eltern - weiter verkürzt. Die Innenausstattung des railjet setzt auf kreative Lösungen und viel Komfort. Die hochwertigen Sitze werden nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen entwickelt, angenehme Lichtgestaltung und praktische Gepäckunterbringung setzen ebenfalls neue Maßstäbe. Den Business-Class- und Premium-Class-Kunden wird ein "Am-Platz-Service" für Speisen und Getränke sowie ein eigener Zeitungsservice angeboten werden. Die Kunden der Economy-Class erwarten das bewährte Bistro-Trolley-Service sowie ein erweitertes kulinarisches Angebot im bordeigenen Bistro.
NRW: Brückenriese pünktlich angekommen
(07.11.) KÖLN - Der Verschub einer 700-Tonnen-Brücke in Köln-Buchforst ist planmäßig zu Ende gegangen. Die fast 85m lange, gut 11m breite und 14m hohe Brücke wurde am Sonntag in der Zeit von ca. 07:30 - 17:15 Uhr in ihre vorgesehene Position geschoben. 700 Tonnen Stahl bewegten sich teilweise mit einer Geschwindigkeit von 25 m pro Stunde. Von der S-Bahn-Station Köln-Buchforst verfolgten zahlreiche Schaulustige dieses nicht alltägliche Ereignis. Die Stahlbogenbrücke gehört zum neuen Streckenabschnitt zwischen Köln Messe/Deutz(tief) und Köln-Mülheim welcher Rampenbauwerke, 15 Weichen, etwa ca. 5 km Gleis und drei weitere Eisenbahnüberführungen am Pfälzischen Ring, an der Kalk-Mülheimer Straße und an der Sonderburger Straße umfasst. Nach Inbetriebnahme der Maßnahme im Dezember 2007 ist eine kreuzungsfreie Einfädelung der Strecke von Köln Messe/Deutz(tief) in den Bahnhof Köln-Mülheim möglich. Das Vorhaben ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem verbesserten und leistungsfähigeren Schienennetz in der größten Stadt des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
(07.11.) FULDA - In Fulda sind am späten Sonntag Abend bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof der Steuerwagen und ein weiterer Wagen eines InterCity-Zuges an einer Weiche entgleist. Der Zug, der auf dem Weg nach Würzburg war, kam nach rund 200 Metern zum Stehen. Die meisten der 120 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. Nur drei Reisende und der Lokführer wurden leicht verletzt. Die Bundespolizei hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Noch sei nicht geklärt, ob es sich um einen technischen Fehler oder um menschliches Versagen des Lokführers gehandelt habe, sagte ein Sprecher. Einen Anschlag schließen die Ermittler aus. Zum Sachschaden wurden bisher keine Angaben gemacht.
Union will mit Kompromiss Bahn-Börsengang retten
(06.11.) BERLIN - Mit einem Kompromissvorschlag will die Union ein Scheitern des Börsengangs der DB abwenden. Nach Berichten der "Welt am Sonntag" und dem "Tagesspiegel" haben CDU-/CSU-Verkehrspolitiker einen Gesetzesantrag formuliert, der sich weder für die Unions- noch für die SPD-Vorstellungen eindeutig entscheidet. Die noch strittigen Punkte "könnte man ja später noch im Gesetzgebungsprozess klären", zitierte der "Tagesspiegel" einen "führenden Unionspolitiker". Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich betonte in der "Welt am Sonntag" den Willen der Union, in den kommenden Tagen zu einer Entscheidung zu kommen.
In dem Antrag für ein Bahn-Privatisierungs-Gesetz der Unionsfraktion heiße es nun, die Infrastruktur, also das Eisenbahnnetz, Bahnhöfe und Energieversorgung der Bahn, müsse auf Dauer im Eigentum des Bundes stehen, die Bahn solle aber "bis auf weiteres Bewirtschaftung und Betriebsführung des Netzes wahrnehmen" und die "unternehmerische Verantwortung" haben, zitierte der "Tagesspiegel". Die Bahn bekomme "die wirtschaftlichen Vorteile aus der Nutzung der Infrastruktur". Aus diesen würden weiterhin die auf der Infrastruktur liegenden Schulden finanziert. Das Eigentum an Gleisen und Bahnhöfen solle eine bundeseigene Infrastruktureigentumsgesellschaft übernehmen, die auch kontrollieren solle, dass die Bahn die Schienen nicht vernachlässige. Die Bahn bliebe beim Börsengang als Konzernverbund erhalten, zitierten "Tagesspiegel" und "Welt am Sonntag" aus dem Antrag. Der konzerninterne Arbeitsmarkt könne so erhalten werden.
Auch Bahn von Stromausfällen betroffen
(06.11.) BERLIN - Von den europaweiten Stromausfällen in der Nacht zum Sonntag war auch die DB betroffen. Wie ein Bahnsprecher am Sonntag auf Anfrage sagte, hatten zahlreiche Züge zum Teil stundenlange Verspätungen. Der Schwerpunkt der Störungen habe in der Nacht in Berlin und Brandenburg gelegen, aber auch in Nordrhein-Westfalen und Hessen seien Züge wegen mangelnder Stromversorgung stehen geblieben, erklärte der Sprecher. Zwar seien die S-Bahnen in Berlin nicht betroffen gewesen, aber im Nahverkehr habe es "spürbare Auswirkungen" gegeben. Dort hätten bei deutlich mehr als 100 Zügen die Verspätungen bis zu 30 Minuten betragen. Im Fernverkehr waren den Angaben zufolge weniger Züge betroffen, aber die unfreiwilligen Aufenthalte dauerten bis zu zwei Stunden. Besonders der Fahrplan des Nachtzugnetzes sei durcheinander gekommen.
Bombenattrappe in Münchner S-Bahn
(06.11.) MÜNCHEN - In einer Münchner S-Bahn ist am Samstag Abend eine Bombenattrappe gefunden worden. Nach Polizeiangaben entdeckte ein Fahrgast unter einem Sitz eine Motorölflasche, aus der Drähte ragten und an der ein Taschenrechner angeklebt war. Der Zugführer stoppte daraufhin die S-Bahn im Bahnhof Aubing und alarmierte die Polizei. Experten des Landeskriminalamts stellten vor Ort fest, dass es sich bei dem verdächtigen Gegenstand nicht um einen echten Sprengsatz handelte. Nach Angaben der Polizei könnte die Attrappe von den gleichen Tätern stammen, die bereits in den vergangenen Monaten mit Drähten versehene Gegenstände auf einem S-Bahnhof und in einem InterCity-Zug deponiert hatten.
Kristall-Weihnachtsbaum im Berliner Hauptbahnhof
(06.11.) BERLIN - Der wertvollste Weihnachtsbaum, den Berlin je hatte, wird vom 27. November 2006 bis zum 8. Januar 2007 im Berliner Hauptbahnhof in vollem Glanz erstrahlen. Die Kristallmanufaktur Swarovski und die DB sorgen gemeinsam für Weihnachtsglanz im Berliner Hauptbahnhof. Der Swarovski-Baum ist 20 Meter hoch. Seine mehr als 28.000 Zweige sind mit über 38.000 Weihnachtsornamenten und schillernden Aurora Borealis Kristallen geschmückt. Am Abend des 27. November 2006 wird DB-Chef Hartmut Mehdorn den Baum sowie den gesamten Bahnhof weihnachtlich erstahlen lassen. Bis Weihnachten wird es im festlich erleuchteten Bahnhof einen Weihnachtsmarkt mit 32 Ständen und zahlreiche Veranstaltungen geben.
Der Baum im Berliner Hauptbahnhof ist der größte unter den Swarovski-Weihnachtsbäumen in Europa. Als 1998 der erste funkelnde Baum des österreichischen Familienunternehmens aus Wattens in Tirol am Zürcher Christkindlmarkt erstrahlte, setzte der 15 Meter große, mit 6.000 Kristallornamenten behängte Baum neue Maßstäbe für glamourösen Christbaumschmuck. Inzwischen schmücken die Bäume mehrere Metropolen weltweit, darunter das Rockefeller-Center in New York.
Baustelle am Katzenbergtunnel ist Publikumsmagnet
(06.11.) FREIBURG - Das öffentliche Interesse an der größten Einzelmaßnahme des Projektes Karlsruhe - Basel ist auch nach eineinhalb Jahren Bauzeit ungebrochen groß. Seit Eröffnung des Info-Centers am 4. November 2005 haben sich mehr als 6.900 Einzelbesucher und 240 Besuchergruppen über das herausragende Tunnelprojekt direkt auf der Baustelle informiert. "Mit 1.600 Besuchern im Oktober 2006 haben wir unseren Spitzenwert erreicht", so Heinz-Georg Haid, Gesamtprojektleiter der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel. "Die hohen Besucherzahlen verdeutlichen die Faszination, die dieses technisch anspruchsvolle Projekt ausübt."
Das Info-Center Katzenbergtunnel bietet Besuchern auf einer Gesamtfläche von 370 Quadratmetern mit Modellen, Exponaten und Transparenten einen Einblick in das Leben und Arbeiten auf einer Tunnel-Großbaustelle. Ergänzt wird die Ausstellung durch umfangreiches Informationsmaterial, Präsentationen und Projektfilme, die detailliert über die Baumaßnahme informieren. Sehr beliebt sind auch die Baustellenbesuche, die für Gruppen mit 10 bis 35 Personen angeboten werden. Der Besuch der Ausstellung sowie die Informationsveranstaltungen für Besuchergruppen sind kostenlos. "Wir werden auch weiterhin unsere Besucher umfassend über die Aktivitäten auf der Baustelle informieren", so Heinz-Georg Haid. "Für nächstes Jahr haben wir z. B. den Bau einer Plattform über dem Voreinschnitt eingeplant. Dadurch können die Besuchergruppen das Baugeschehen dann noch besser verfolgen."
Die Öffnungszeiten des Info-Center am Katzenbergtunnel: Dienstag bis Freitag: 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr; Samstag und Sonntag: 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr; Ansprechpartner für Besuchergruppen: Michael Breßmer.
Auszeichnung des besten Großstadtbahnhofs 2006
(04.11.) HAMBURG - Jetzt hat es Hamburg schriftlich: Der beste Großstadtbahnhof Deutschlands liegt in der Hansestadt. Mit der feierlichen Enthüllung der Siegertafel aus Messing im Beisein von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Dr. Michael Freytag wurde die Auszeichnung der Allianz pro Schiene am Freitag gebührend gefeiert. "Dammtor ist eine echte Perle des Nordens. Der Bahnhof sieht nicht nur sehr gut aus. Er war in allen von uns untersuchten Kriterien ganz weit vorne. Deshalb ist er 2006 verdient der beste Großstadtbahnhof Deutschlands geworden", so Karl-Peter Naumann, Jury-Mitglied und Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn in seiner Begründung für die Entscheidung.
Die zentralen Pluspunkte aus Sicht der Jury: die behutsame Sanierung des
Jugendstil-Gebäudes bei der auch historisches Holz in die Empfangshalle
integriert wurde, die Sauberkeit, Sonderdurchsagen für S-Bahn und Regionalzüge,
so wie die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals. Auch die
zahlreichen und gut sortierten Geschäfte machen den Bahnhof zu einem echten
Geheimtipp für das komfortable Umsteigen in Hamburg. Mit diesen Vorteilen
setzte sich Dammtor gegenüber einer starken Konkurrenz von insgesamt 398
untersuchten deutschen Groß- und Kleinstadtbahnhöfen durch. "Dammtor ist
zwar nur der zweitgrößte Hamburger Fernbahnhof, gemessen an der Zahl der Züge.
Aber für uns ist er der Größte", so Allianz pro Schiene-Geschäftsführer
Dirk Flege bei der Übergabe der Siegerurkunde an die Bahnhofschefin Sabine
Nowas-Herschel. Die Bahnmanagerin nahm bereits zum zweiten Mal die Auszeichnung
für den besten Bahnhof in Empfang. 2004 war unter Ihrer Regie Hannover als
bester Bahnhof ausgezeichnet worden.
Bundesweit wurden im vergangen Jahr 936 Mio. Euro für Bahnhöfe ausgegeben.
Davon entfielen auf den Bund 263 Mio. Euro (28%), Länder und Kommunen 230 Mio.
Euro (25%) sowie die DB AG 443 Mio. Euro (47 %). Im Jahr 2005 hat der Stadtstaat
Hamburg 6 Mio. Euro in die Bahnhofssanierung investiert. Von dem Geld wurden
insgesamt sechs S-Bahn-Stationen barrierefrei gestaltet.
An den Umbaukosten des Bahnhofes Hamburg Dammtor hat sich die Hansestadt nicht
beteiligt. "Leider sind nicht alle Bahnhöfe solche Schmuckstücke. Umso
wichtiger ist es, dass die Sanierung und Modernisierung der vielen Bahnhofsgebäude
als Gemeinschaftsaufgabe begriffen wird. Denn Bahnhöfe gehen uns alle an",
so Dirk Flege. Die Allianz pro Schiene hat die Auszeichnung zum dritten Mal
vergeben. Nach Hannover (2004) und Mannheim (2005) gewann in diesem Jahr zum
ersten Mal ein Hamburger Bahnhof den Wettbewerb.
ESTW in Oberhausen-Osterfeld erfolgreich in Betrieb genommen
(04.11.) DÜSSELDORF - Die DB hat das elektronische Stellwerk (ESTW) Oberhausen-Osterfeld in Betrieb genommen. Das neue Stellwerk, für das 40 Millionen Euro investiert wurden, ersetzt sechs Stellwerke alter Bauform. Bislang wurden Weichen und Signale von den örtlichen Bedienern teilweise noch mechanisch gestellt, das bedeutet mit Muskelkraft und Seilzügen. Die alten Stellwerke verursachten durch das hohe Alter der Einrichtungen sehr hohe Wartungskosten. Der Steuerbezirk des neuen ESTW umfasst den gesamten Bereich der Zugbildungsanlage Oberhausen-Osterfeld. In einer weiteren Baustufe wird bis Anfang kommenden Jahres auch die Strecke Bottrop Hbf - Gladbeck West - Westerholt (die so genannte "Nordstrecke") in den Stellbereich einbezogen.
Während der Inbetriebnahmephase waren bis zu 150 Mitarbeiter im Einsatz. Sie sorgten dafür, dass die Umschaltung von alter auf die neue Technik reibungslos funktionierte. Für das ESTW wurde ein neues Stellwerksgebäude in Modulbauweise errichtet, in dem zukünftig an vier Bildschirmarbeitsplätzen die Weichen und Signale mit Mausklick gestellt werden. Seit Juli 2005 wurden in rund 80 km Kabelkanäle circa 185 km Kabel verlegt. 175 Weichen mussten umgerüstet und 8 Weichenheizungen neu erstellt werden. Über 300 Signale sowie 3 Signalbrücken wurden neu aufgestellt. Als weitere technische Neuerung übernimmt ein so genannter Ablauf-Stellrechner seit gestern Aufgaben bei der Zusammenstellung von Güterzügen. Weichen und Bremsanlagen werden nun automatisch gesteuert.
Ab Montag wieder zweigleisiger Betrieb im Bereich Obervellmar
(04.11.) FRANKFURT/Main - In den vergangenen Tagen wurden Teilabschnitte der Bahnstrecken Kassel - Hofgeismar - Warburg sowie Kassel - Wolfhagen - Korbach mit Bussen statt Zügen bedient. Ursache waren zum einen geplante Gleisbauarbeiten, zum anderen der Bahnunfall am 1. November im Bahnhof Vellmar-Obervellmar. Seit Freitagmorgen steht im Bereich der Unfallstelle wieder ein Gleis zur Verfügung. Auf der Strecke Kassel-Wilhelmshöhe - Warburg werden seitdem sämtliche Verbindungen mit Zügen gefahren, allerdings ohne Halt in Kassel Hbf und Harleshausen. Mit Betriebsbeginn am Montag, 6. November, werden wieder zwei Gleise für den Verkehr frei gegeben. Auf beiden Bahnlinien werden dann auch wieder die Bahnhöfe Kassel Hbf und Harleshausen angefahren. Auf der Strecke Kassel - Korbach bleibt es aber bis zum 9. Dezember wegen der Arbeiten an der Regiotram beim Schienenersatzverkehr zwischen Weimar und Wolfhagen. Zwischen Kassel und Weimar sowie zwischen Wolfhagen und Korbach fahren Züge.
SBB beschaffen neue Fahrscheinautomaten
(04.11.) BERN - Immer mehr Kunden des öffentlichen Verkehrs lösen ihre Fahrscheine am Automaten. Schon heute liegt der Selbstbedienungsanteil bei rund 60 Prozent - mit steigender Tendenz. Vor diesem Hintergrund investieren die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) rund 30 Mio. Franken in die Erneuerung der Ticketautomaten. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung hat die Firma Scheidt & Bachmann aus Mönchengladbach jetzt den Zuschlag für die Beschaffung von 400 neuen Ticketautomaten erhalten. Die SBB betreiben in der ganzen Schweiz rund 1500 moderne Fahrscheinautomaten, die praktisch das ganze Ticketsortiment des öffentlichen Verkehrs sowie zahlreiche Zusatzdienstleistungen bieten. Die zusätzlichen neuen Geräte ermöglichen bis ins Jahr 2009 den schrittweisen Ersatz von Geräten älterer Bauart.
Alstom lässt SNCF-Auftrag an Bombardier prüfen
(04.11.) PARIS - Der französische Industriekonzern Alstom lässt einen Milliardenauftrag für den kanadischen Schienenfahrzeugbauer Bombardier zur Lieferung von Pariser Vorortbahnen juristisch prüfen. Alstom wolle die Bedingungen für die Auftragsvergabe vom Verwaltungsgericht überprüfen lassen, teilte ein Sprecher des Unternehmens ohne weitere Einzelheiten mit. Bombardier hatte Ende Oktober den Zuschlag für die Lieferung von 172 Zügen im Wert von 1,85 Milliarden Euro im Zeitraum von 2009 bis 2015 erhalten. Für weitere 200 Züge wurde eine Option vereinbart.
In einer Reaktion auf die von Alstom eingeleiteten gerichtlichen Schritte
erklärte Bombardier Transportation am Freitag, dass man nun selbst die
rechtlichen Möglichkeiten prüfen und seine Interessen in dieser
Angelegenheit mit Nachdruck vertreten werde. Bombardier Transportation betonte,
dass dieser Auftrag infolge einer europaweiten Ausschreibung aus dem Jahr 2004
erteilt wurde.
In Frankreich ist Bombardier Transportation mit dem Werk in Crespin in der
Region um Valenciennes präsent. Mit 1.600 Mitarbeiter ist dies der führende
französische Produktionsstandort in der Bahnindustrie. Bombardier
Transportation ist an allen Versionen des Hochgeschwindigkeitszuges TGV
beteiligt und produziert ein breites Spektrum an Schienenfahrzeugen für den
Personenverkehr, so etwa Fahrzeuge vom Typ MF2000 für die Pariser Metro, Straßenbahnen
für Marseille, Nantes und Saint-Etienne und die Fahrzeuge für das RER
Netzwerk. Mit den Fahrzeugen vom Typ TER2N NG und dem Hochleistungszug AGC (Autorail
Grande Capacité), der bislang von 21 französischen Regionen bestellt wurde,
ist Bombardier Transportation eines der wichtigsten Unternehmen im
Regionalverkehr und gilt als globaler Partner der Verkehrsbetriebe in
Frankreich.
Mehdorn zweifelt an Börsengang der Bahn
(03.11.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat deutliche Zweifel am Zustandekommen des Börsengangs seines Konzerns geäußert. "Angesichts der aktuellen Lage sind wir in der Tat skeptisch, ob die Kraft und der Wille beim Eigentümer ausreichend ist, eine einvernehmliche Lösung zu finden", sagte Mehdorn am Donnerstag in Berlin. Er werde die Hoffnung aber nicht aufgeben. "Wir kämpfen bis zum Schluss." Auch bei einem Scheitern des Börsengangs will Mehdorn bis zum Auslaufen seines Vertrages im Jahr 2008 an der Spitze des Unternehmens bleiben. "Ich bin kein Handtuch-Werfer", sagte der Bahnchef. Auch wenn ein Börsengang wichtig für die Bahn sei, das Unternehmen könne auch ohne Privatisierung weiter arbeiten. Die Strategie des Konzerns müsse bei einem Verzicht auf den Börsengang geändert werden, kündigte Mehdorn an ohne Details zu nennen.
"Tagesspiegel": Nachfolger für Bahn-Chef wird ab Frühjahr gesucht
(03.11.) BERLIN - Die Suche nach einem Nachfolger für Bahn-Chef Hartmut Mehdorn soll im kommenden Frühjahr starten. Das meldet der "Tagesspiegel" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Mehdorns Vertrag laufe bis zum Frühjahr 2008. Dass der 64-Jährige über dieses Datum hinaus bleiben könnte, sei schon aus Altersgründen auszuschließen. Abwegig seien die bisher gehandelten Namen des Bahn-Vorstands und früheren bayerischen Verkehrsministers Otto Wiesheu sowie des CDU-Politikers Friedrich Merz, da der Nachfolger aus der Wirtschaft kommen müsse und nicht einem politischen Lager zugerechnet werden dürfe. Auch EnBW-Vorstandschef Utz Claassen stehe nicht zur Debatte. Erschwerend seien das vergleichsweise niedrige Gehalt des Postens - es wird auf rund 600.000 Euro pro Jahr geschätzt - und der hohe politische Druck, hieß es in den Kreisen.
Baden-Württemberg: Keine Streckenstilllegungen wegen gekürzter Regionalisierungsmittel
(03.11.) STUTTGART - "In Baden-Württemberg wird es trotz deutlicher Kürzung der Mittel für den Schienenpersonennahverkehr durch den Bund keine Streckenstillegungen geben. Damit haben wir unser wichtigstes verkehrspolitisches Ziel erreicht, auch wenn es zwangsläufig zur Reduzierung des Angebots kommen wird." Das sagte Staatssekretär Rudolf Köberle am Donnerstag vor der Landespresse in Stuttgart zum Vertragsabschluss zwischen Land und DB Regio AG. Der Vorsitzende der Regionalleitung Baden-Württemberg der DB Regio AG, Andreas Moschinski-Wald, erklärte: "Unser Ziel war es, für die Kunden und zwar landesweit eine vernünftige und verträgliche Lösung zu finden. Ich freue mich, dass wir zum Fahrplanwechsel im Dezember keine Änderungen vornehmen müssen. Die Fahrplananpassungen greifen dann ab dem 10. Juni 2007. Unsere Feinabstimmung für den Fahrplanwechsel im Sommer nächsten Jahres werden wir bis Ende Januar 2007 für jede einzelne Strecke abgeschlossen haben."
Bahn und Land hätten sich seit Ende September in intensiven und konstruktiven Verhandlungen bemüht, eine Konzeption (siehe Anlage) zu entwickeln, bei der sowohl in den Ballungsräumen, als auch in den ländlichen Gebieten ein kundenfreundliches Angebot erhalten werden kann, erklärten Köberle und Moschinski-Wald übereinstimmend. Anlass für die Verhandlungen sei die Kürzung der Mittel gewesen, die der Bund den Ländern zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zur Verfügung stelle. Laut Köberle würden diese Gelder schon ab dem kommenden Jahr und bis 2010 jährlich im Schnitt um jeweils rund 70 Millionen Euro reduziert. "Dem Land stehen deshalb in den nächsten Jahren zehn Prozent weniger Mittel zur Verfügung als eingeplant. Deshalb war es auch wegen des landespolitischen Ziels, die Neuverschuldung zurückzuführen und einen ausgeglichenen Haushalt anzustreben, unumgänglich, Kürzungen in allen Bereichen des ÖPNV vorzunehmen und die Belastungen auf viele Schultern zu verteilen", sagte der Staatssekretär.
Bereits am 26. September habe die Landesregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, das die notwendigen Kürzungen auf verschiedene Förderbereiche im ÖPNV verteile. Im Einzelnen seien dies eine Rückumschichtung von Fördermitteln für den kommunalen Straßenbau in Höhe von zehn Millionen Euro zum ÖPNV, die Entnahme von 20 Millionen Euro pro Jahr aus der kommunalen Finanzausgleichsmasse nach dem FAG für die Förderung kommunaler Infrastrukturvorhaben, für die bisher Regionalisierungsmittel eingesetzt worden sind, die Kürzung des Busförderung von 35 Millionen Euro auf zehn Millionen Euro pro Jahr, die Kürzung der Zuweisungen an den Verband Region Stuttgart für seine Wahrnehmung der Aufgabenträgerschaft für die S-Bahn um 2,5 Millionen Euro pro Jahr sowie die Kürzung der Zuschüsse für die Erbringung von Nahverkehrsleistungen auf der Schiene durch die DB Regio AG und andere Eisenbahnverkehrsunternehmer in Höhe von 14 Millionen Euro pro Jahr, davon 13 Millionen Euro bei DB Regio AG.
Die Mittelkürzung durch den Bund bleibe nicht ohne Folgen im Schienenpersonennahverkehr: Die Umsetzung der Kürzung der Regionalisierungsmittel führe zwangsläufig zu einer Reduzierung des Angebots der DB Regio AG in Baden-Württemberg, das ab Mitte kommenden Jahres um gut zwei Millionen Zugkilometer jährlich reduziert werden müsse. Dies entspreche etwa fünf Prozent des Angebots, das von diesem Unternehmen erbracht werde. Bezogen auf das gesamte Zugangebot im Land betrage die Reduzierung allerdings weniger als drei Prozent. Das System des integralen Taktfahrplans, welches das Land in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut habe, bleibe erhalten, sagte Köberle. Die Angebotskürzungen würden auch nicht sofort, sondern erst zum sogenannten "kleinen Fahrplanwechsel" im Juni 2007 erfolgen. Damit sei es möglich, die zugscharfen Kürzungen mit größtmöglicher Sorgfalt zu planen und rechtzeitig die Betroffenen vor Ort zu informieren. Auswirkungen gebe es in allen Landesteilen, auch in der Region Stuttgart und im Rhein-Neckar-Raum. Der für die S-Bahn zuständige Verband Region Stuttgart wolle Leistungseinschränkungen jedoch vermeiden.
Durch die erforderlichen Kürzungen werde sich die Weiterentwicklung des ÖPNV in Baden-Württemberg nach zehn Jahren des stetigen Aufschwungs verlangsamen. Durch die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen gebe es leider keine Alternative. Köberle und Moschinski-Wald erklärten abschließend, dass sie bemüht seien, den Fahrgästen nach wie vor einen hohen Standard zu bieten. DB Regio AG und Land würden jetzt an die Feinplanung gehen. Bis Ende Januar 2007 werde sie vorliegen.
DB fördert Film "Der letzte Zug"
(03.11.) BERLIN - "Ich wünsche dem eindringlichen Film 'Der letzte Zug' viele Besucher", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag in Berlin. Das Unternehmen unterstützt Produktion und Öffentlichkeitsarbeit für den Spielfilm, der in beeindruckenden Bildern die Verzweiflung und letzte Hoffnung einer Gruppe von Juden schildert, die 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert wurden. Hauptdarsteller sind die Berlinale-Preisträgerin Sibel Kekilli ("Gegen die Wand") und Gedeon Burkhard. Regie führten Joseph Vilsmeier und Dana Vávróva in der Produktion von Artur Brauner, CCC Filmkunst Berlin. Premiere feiert der Film am 5. November in Berlin, der bundesweite Kinostart folgt am 9. November. Von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden wurde "Der letzte Zug" mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet.
Der Film beginnt mit einem Kameraschwenk auf das Mahnmal am Bahnhof Berlin Grunewald, das die Deutsche Bahn AG errichtet hat, um an die Verbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern und der Opfer zu gedenken. "Dass die damalige Staatsbahn, die Deutsche Reichsbahn, an diesen Verbrechen beteiligt war, steht außer Frage", sagte Mehdorn. "Auf andere Weise als ein Mahnmal oder auch unsere Ausstellungsarbeit im DB Museum in Nürnberg kann der Film die Menschen emotional berühren. Als mich Artur Brauner bat, den Film zu unterstützen, haben wir als Unternehmen sofort zugesagt."
Köln: Bahn verschiebt 700-Tonnen-Brücke
(03.11.) KÖLN - Die kreuzungsfreie Einfädelung der Strecke von Köln Messe/Deutz(tief) in den Bahnhof Köln-Mülheim geht ihrer baldigen Fertigstellung entgegen. Am kommenden Sonntag wird in unmittelbarer Nähe des S-Bahn-Haltepunktes Köln-Buchforst als Kernstück des neuen Kreuzungsbauwerkes die seit Anfang 2006 vor Ort montierte stählerne Bogenbrücke an ihren endgültigen Platz verschoben. Für die fast 85 m lange, gut 11 m breite und 14 m hohe Brücke wurden ca. 700 Tonnen Stahl verbaut. Der neue Streckenabschnitt zwischen Köln Messe/Deutz(tief) und Köln-Mülheim umfasst neben der Stahlbogenbrücke sowie Rampenbauwerken 15 Weichen, etwa ca. 5 km Gleis und drei weitere Eisenbahnüberführungen am Pfälzischen Ring, an der Kalk-Mülheimer Straße und an der Sonderburger Straße. Das Vorhaben ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem verbesserten und leistungsfähigeren Schienennetz in der größten Stadt des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Aus Sicherheitsgründen müssen während des Einschubes die Ferngleise zwischen Köln Messe/Deutz(hoch) und Köln-Mülheim für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Züge des Regional- und Fernverkehrs zwischen Köln Hbf und Düsseldorf bzw. Wuppertal und Gegenrichtung werden in dieser Zeit umgeleitet. Bedingt durch die Umleitung können die Züge sich im Einzelfall geringfügig verspäten. Der S-Bahn-Verkehr zwischen Köln Messe/Deutz und Köln-Mülheim (Linien S 6 und S 11) ist von der Sperrung nicht betroffen und verkehrt nach dem gültigen Fahrplan. Die Züge des Fern- und Nahverkehrs halten an allen fahrplanmäßigen Unterwegsbahnhöfen.
Freie Fahrt wegen Problemen mit Ticketgeräten
(02.11.) KÖLN - Probleme beim Softwarewechsel bei der DB haben am Mittwoch nach einem Bericht des "WDR" vielen Fahrgästen eine kostenlose Fahrt beschert. Nachdem gut einen Monat vor dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember die neuen Daten aufgespielt worden waren, streikten teilweise die mobilen Ticketgeräte der Schaffner. Wer sein Ticket nicht vor Antritt der Fahrt gelöst hatte, fuhr deshalb umsonst. Nach Schätzung eines Bahnsprechers lag die Zahl der defekten Geräte im vierstelligen Bereich.
SBB: Altdorf wird zum modernen Neat-Abzweigebahnhof
(02.11.) BERN - Der Bahnhof Altdorf wird im Hinblick auf den Bahnbetrieb nach Eröffnung der Neat komplett erneuert. Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels wird die Zahl der Züge auf der nördlichen Neat-Zulaufstrecke in Altdorf von heute 320 auf rund 440 pro Tag ansteigen. Als letzter Bahnhof vor dem Tunnelportal wird Altdorf betrieblich besonders wichtig, was eine Modernisierung der Gleis- und Bahnsteiganlagen voraussetzt. Mit dem Umbau erhält der Bahnhof Altdorf zwei Gleise mit Außenbahnsteigen, die durch eine Unterführung verbunden sind. Die Reisenden können so ebenerdig ein- und aussteigen, ohne - wie heute - die Gleise überschreiten zu müssen. Zwischen den beiden Außengleisen planen SBB und Alptransit den Bau von zwei Durchfahrgleisen für Fernverkehrs- und Güterzüge.
Die Strecke verläuft nach dem Umbau südlich von Altdorf dreigleisig in die Region Rynächt, wo die Linie Richtung Basistunnel von der heutigen Stammstrecke abzweigt. Die neue Anlage in Altdorf schafft die betrieblichen Voraussetzungen, um den Neat-Verkehr unmittelbar vor der Verzweigung optimal lenken zu können. Parallel zum Umbau der Gleisanlagen erneuert die SBB die Kabel- und Fahrleitungsanlage. Mit den hohen Bahnsteigen für ein bequemes Ein- und Aussteigen sowie einer neuen Beleuchtung und Kundeninformationsanlage wird Altdorf dem Erscheinungsbild moderner SBB-Regionalbahnhöfe entsprechen.
Durch seine Funktion als künftiger Abzweigebahnhof auf der Neatachse wird das Projekt gemeinsam mit der Alptransit Gotthard AG realisiert. Der SBB-Anteil an den Gesamtkosten von 31 Mio. beträgt rund 20 Mio. Franken. Der Verwaltungsrat der SBB hat das entsprechende Vorprojekt genehmigt. 11 Mio. Franken gehen zulasten des Budgets der Alptransit Gotthard AG. Der Umbau startet Anfang 2009 und soll bis Ende 2010 abgeschlossen sein.
Estland: Staat kauft Bahn zurück
(02.11.) TALLINN - Fünf Jahre nach der Privatisierung wird in Estland nach einem Bericht der Zeitung "Die Presse" die Bahn wieder verstaatlicht. Für 2,4 Mrd. Kronen (153 Mio. Euro) erwerbe die Regierung in Tallinn jene 66 Prozent an "Eesti Raudtee" zurück, die 2001 für eine Mrd. Kronen an die vor allem mit US-Kapital gespeiste Investorengruppe Baltic Rail Service (BRS) abgegeben worden waren, hieß es. Der Reverstaatlichung sei ein langer Streit mit dem amerikanischen Haupteigner Edward Burkhardt vorausgegangen. Wirtschaftsminister Edgar Savisaar habe BRS vorgeworfen, zu wenig zu investieren und damit das Kaufabkommen zu verletzen. Burkhardt beschuldigte Savisaar, durch politische Einflussnahme die Geschäftsgrundlage der Bahngesellschaft zu zerstören. Der estnische Staat hatte 66 Prozent der Anteile verkauft, den Rest und ein Vetorecht bei allen strategischen Entscheidungen aber behalten.
Kollision eines Güterzugs mit einem Bauzug in Obervellmar bei Kassel
(02.11.) FRANKFURT/Main - Am frühen Mittwoch morgen ist im nordhessischen Bahnhof Obervellmar ein Bauzug mit einem Güterzug zusammengestoßen. Die beiden Lokomotiven sowie die jeweils ersten Wagen der beiden Züge sind entgleist. Zwei Lokführer des Bauzugs und der Lokführer des Güterzugs wurden verletzt. Der Güterzug war auf der Fahrt von Castrop-Rauxel nach Linz, der Bauzug einer Gleisbaufirma war bei Gleiserneuerungsarbeiten eingesetzt. Der betroffene Streckenabschnitt von Kassel Hbf bis Espenau-Mönchehof der Bahnstrecke Kassel - Warburg (Westfalen) soll voraussichtlich noch den ganzen Donnerstag für die Bergungs- und Reparaturarbeiten gesperrt bleiben. Für die ausfallenden Züge werden Busse zwischen Kassel Hbf und Espenau-Mönchehof eingesetzt. Die Unfallursache sowie die Schadenshöhe sind noch nicht bekannt.
Nächster Planfeststellungsbeschluss für Stuttgart 21
(02.11.) STUTTGART - Die Außenstelle Karlsruhe/Stuttgart des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) hat einen weiteren Planfeststellungsbeschluss für das "Projekt Stuttgart 21" erlassen. Der Beschluss wird am kommenden Montag der Vorhabensträgerin übergeben. Gegenstand des Beschlusses ist der Planfeststellungsabschnitt 1.5 der Gesamtmaßnahme "Umbau des Bahnknotens Stuttgart". Genehmigt wurde die überwiegend in zwei eingleisigen Tunneln geführte Zuführung der zweigleisigen Fernbahn aus Feuerbach bzw. Bad Cannstatt zum neuen Stuttgarter Hauptbahnhof sowie die neue Zuführung der S-Bahn aus Stuttgart Nordbahnhof bzw. Bad Cannstatt einschließlich des Neubaus der S-Bahn-Station Stuttgart Mittnachtstraße zum Stuttgarter Hauptbahnhof in Stuttgart.
Der Planfeststellungsbeschluss mit den dazugehörigen Zeichnungen und Erklärungen wird vom 28.11.2006 bis zum 12.12.2006 im Stadtplanungsamt, Planauflage, Eberhardstraße 10, der Landeshauptstadt Stuttgart zur allgemeinen Einsicht ausgelegt. Einzelheiten zur Auslegung werden im Amtsblatt der Landeshauptstadt vom 16.11.2006 bekannt gegeben. Ferner kann der Textteil des Planfeststellungsbeschlusses (Verfügender Teil und Begründung, jedoch nicht der festgestellte Plan selbst) ab Beginn der Auslegung auch auf der Homepage der Eisenbahn-Bundesamtes eingesehen werden und steht als Pdf-Datei zum Download bereit.
"Tagesspiegel": Bahn-Börsengang wird laut SPD platzen
(01.11.) BERLIN - Die SPD geht im Streit um den Bahn-Börsengang nicht mehr von einer Einigung mit der Union aus. "Die Sache wird platzen", erfuhr der "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) aus SPD-nahen Kreisen. "Wir sehen nicht, dass sich die Union noch bewegt." Zur Begründung hieß es, die Unionsfachleute fokussierten sich allein auf komplizierte Privatisierungsmodelle, nicht aber auf die verkehrspolitischen Chancen, die eine Bahn-Privatisierung biete, oder darauf, wie der Konzern wettbewerbsfähiger gemacht werden könne. Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee schloss am Dienstag ein Scheitern des Börsengangs der Bahn nicht mehr aus. Er kündigte für die nächsten Tage eine Entscheidung an. Denkbar sei auch, dass die Bahn weitermache wie bisher. Im Extremfall könne das bedeuten, dass es keine Teilprivatisierung gebe, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Möglich sei, "dass der integrierte Konzern, so wie er jetzt existiert, fortgeschrieben wird".
In der kommenden Woche wollen SPD, Union und Regierung einen neuen Anlauf zur Einigung unternehmen. Im Kern geht es um die Frage, ob die Bahn mit Schienennetz oder ohne privatisiert wird. Während die Union die Gleise dem Staat übereignen will, strebt die SPD danach, der Bahn nur das wirtschaftliche Eigentum daran zu überlassen - das juristische soll der Bund bekommen. Uwe Beckmeyer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD, forderte ein Einlenken von CDU und CSU. "Die Union darf nicht immer nur auf der Bremse stehen", sagte er gegenüber dem "Tagesspiegel". Damit werde sie ihrer Verantwortung als Regierungspartei nicht gerecht. Zudem brauche die Bahn frisches Kapital für neue Aufgaben - das gehe am besten durch einen Börsengang.
Der CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer sagte hierzu, man wolle mit der SPD weiter verhandeln. Er sehe aber "die Brücke für einen Kompromiss noch nicht". Auch ohne Privatisierung könne die Bahn aber an Geld kommen. "Wenn der Börsengang scheitert, kann Bahnchef Hartmut Mehdorn ja auch 50 Prozent der Gütersparte Schenker an die Börse bringen", schlug er vor. Dann behalte die Bahn die unternehmerische Führung, bekomme aber drei Milliarden Euro in die Kasse. "Aus dem Bundeshaushalt wird die Bahn jedenfalls keine Verstärkung für ihr Eigenkapital bekommen."
DB baut Service für Reisende der 1. Klasse aus
(01.11.) BERLIN - Bahnreisen in der 1. Klasse wird künftig noch exklusiver. Ein entsprechendes Pilotprojekt startet am 1. November auf der Strecke Hamburg - Berlin. Nicht nur im ICE, sondern auch in den Bahnhöfen und beim Ticketkauf umfasst die Serviceoffensive zusätzliche Komfortleistungen und deutlich mehr Flexibilität. Für dieses Plus an Leistung wird die Bahn auch ihr Personal im Servicebereich verstärken. "Die neue 1. Klasse der Bahn steht für mehr Exklusivität und mehr Komfort. Dafür geben wir bundesweit rund 20 Millionen Euro pro Jahr mehr aus", so Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. "Unser Ziel ist klar: Wir wollen unser Wachstum verstärken und den erfolgreichen Kurs der letzten Jahre fortsetzen."
Der neue Service beginnt bereits vor der Reise: So gibt es in den Hauptbahnhöfen von Hamburg und Berlin exklusive 1.-Klasse-Lounges und neugestaltete Schalter ausschließlich für 1.-Klasse-Kunden. In den DB Lounges bietet die Bahn kostenfreie Getränke, Snacks und Zeitungen an. Der HotSpot-Zugang ins Internet ist in den Lounges ebenfalls gratis. Darüber hinaus wird ab Anfang 2007 die Attraktivität für 1.-Klasse-Kunden auch beim Ticketkauf deutlich erhöht: So bekommen Teilnehmer am Prämienprogramm bahn.bonus 50 Prozent mehr bahn.bonus-Punkte gutgeschrieben. Für Geschäftskunden der 1. Klasse ist das beliebte City-Ticket für die Weiterfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Zielort inklusive. Hinzu kommen höhere Kontingente für Expressreservierungen. Kompetente Mitarbeiter empfangen künftig die Reisenden der 1. Klasse am Gleis und sind bei Fragen, dem Ein- und Ausstieg wie auch mit dem Gepäck behilflich. Der Service in den 1.-Klasse-Bereichen der ICE wird ebenfalls deutlich gesteigert. Dazu zählen ein erweitertes Angebot an Zeitungen und ein schneller Service am Platz.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase sollen die neuen Serviceleistungen ab Sommer 2007 bundesweit eingeführt werden. Bahnkunden der 1. Klasse können dann bundesweit den neuen Komfort in ICE-Zügen und großen Bahnhöfen genießen.
Bahnhof in Alfeld (Leine) nach Modernisierung feierlich eröffnet
(01.11.) HANNOVER - Der Bahnhof in Alfeld (Leine) ist am Dienstag nach rund 10 Monaten Umbauzeit feierlich in Betrieb genommen worden. Die Bahnsteige im Bahnhof Alfeld(Leine), an dem rund 2.000 Fahrgäste täglich ein- oder aussteigen, sind jetzt 245 Meter lang und haben eine einheitliche Höhe von 76 Zentimetern. Damit ist ein höhengleicher Ein- und Ausstieg in die modernen Nahverkehrszüge möglich. Weiterhin wurden die Bahnsteige mit transparenten Wetterschutzhäusern, neuen Sitzbänken und Informationsvitrinen ausgerüstet. Ein neues Wegeleitsystem und eine Fahrgastinformationsanlage komplettieren die Ausstattung. Mobilitätseingeschränkte Reisende erreichen den Mittelbahnsteig jetzt mit Aufzügen. Und zum Jahreswechsel wird noch eine Videoüberwachung installiert werden.
Die Arbeiten zum Umbau des Bahnhofs Alfeld (Leine) begannen im Dezember 2005. An den Gesamtkosten in Höhe von etwa 2,6 Millionen Euro beteiligt sich der Bund mit rund 1,9 Millionen Euro. Der Rest wird aus dem Programm "Niedersachsen ist am Zug!" finanziert, mit dem das Land Niedersachsen und die DB insgesamt 32 Stationen – darunter Alfeld – umfassend modernisieren, um- oder neu bauen. Parallel zu den Bahnsteigumbauten hat die Stadt Alfeld den Treppenabgang zum Personentunnel am Zugang Hannoversche Straße erneuert und dabei auch eine neue Fahrradabstellanlage integriert. Die Anlage umfasst 20 überdachte Fahrradabstellplätze, von denen die Hälfte abschließbar sein werden. Die Kosten für diese Maßnahme in Höhe von 120.000 Euro teilen sich die Stadt Alfeld und das Land Niedersachsen zur Hälfte.
Insgesamt erneuert die Deutsche Bahn AG mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen und des Bundes 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Bis 2007 werden fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnhöfe investiert.