Neue Tarifstruktur: DB und Transnet/ GDBA einigen sich

(30.11.) BERLIN - Die DB hat sich am Donnerstag mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA auf die Eckpunkte einer neuen Tarifstruktur geeinigt. So soll es künftig unter dem für alle Mitarbeiter gültigen Basistarifvertrag sechs Funktionstarifverträge für die einzelnen Berufsgruppen geben, in denen eigenständige Vereinbarungen zu Arbeitszeit und Entgelt getroffen werden können. Gleichzeitig bekommen die Bahn-Beschäftigten bis Ende 2010 mindestens zehn Prozent mehr Lohn. Darin eingeschlossen sind die 4,5 Prozent Lohnerhöhungen, die die beiden Gewerkschaften im Juli mit der DB vereinbart hatten. Je nach Tätigkeit sollen die Mitarbeiter ferner auch einen Strukturaufschlag von bis zu 4,0 Prozent erhalten, einige sogar noch mehr. Nachdem nach einem am Dienstag in Berlin begonnenen dreitägigen Verhandlungsmarathon eine Einigung über die Eckpunkte erzielt worden ist, sollen in den kommenden sechs bis neun Monaten die Details geregelt werden, bevor das neue System in Kraft tritt. Insgesamt werde die Bahn für die neue Struktur rund 100 Millionen Euro mehr für Personal zur Verfügung stellen, hieß es. Transnet-Chef Norbert Hansen rechnet mit einem endgültigen Abschluss des Vertragswerks noch in der ersten Jahreshälfte 2008.

Die neue Tarifstruktur könnte auch den Ausweg aus dem Tarifkonflikt mit der GDL bedeuten, die einen eigenständigen Tarifvertrag fordert und nicht an den Verhandlungen zwischen DB und Tranet/GDBA teilgenommen hatte. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sagte nach der Einigung, er hoffe, dass sich nun auch der Konflikt mit der GDL lösen lasse. Transnet-Chef Hansen betonte, dass die spezifischen Tarifverhandlungen für die Lokführer von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geführt werden könnten. DB-Personalvorstand Margret Suckale verwies darauf, dass das neue Tarifsystem auch den großen Gewerkschaften die Möglichkeit gebe, sich gegenüber einzelnen Berufsgruppen oder Spezialgewerkschaften offener aufzustellen. Bahn und GDL wollen sich am Montag zu einer neuen Verhandlungsrunde treffen. Die GDL fordert dabei Klarheit von dem Konzern, ob sie tatsächlich einen eigenständigen Tarifvertrag bekommt. Andernfalls droht die Gewerkschaft mit unbefristeten Streiks.

Endspurt: DB und DSB bereiten Dänemark-Verkehre vor

(30.11.) HAMBURG - Für je rund eine Millionen Euro haben DB und die Dänische Staatsbahnen DSB fünf Diesel-ICE (Baureihe VT 605) technisch umgebaut. Sie sind damit fit für den Verkehr nach Dänemark, der am 9. Dezember aufgenommen wird. "Wir suchen den Wettbewerb zunehmend auch im internationalen Verkehr zu Billigfliegern und dem Pkw. Wir sind überzeugt, dass die umweltfreundliche Bahn Marktanteile gewinnen wird", sagt Dr. Lutz Bücken, Generalbevollmächtigter Systemverbund Bahn in Hamburg bei der Vorstellung des umgebauten, jetzt auch dänemark-tauglichen ICE. Die Dieselvariante des deutschen Hochgeschwindigkeitszugs verbindet dann Berlin über Hamburg, Puttgarden und der Scandlines-Fähre mit Kopenhagen sowie auf dem Landweg über Flensburg nach Århus.

Im ICE-Betriebswerk Hamburg haben die Diesel-ICE den letzten technischen Schliff bekommen. Das Werk ist auf die internationalen Züge inzwischen spezialisiert, hier werden sie auch künftig ihren regelmäßigen Service erhalten. Die aufwändigen technischen Umbauten hat die DB in eigener Regie durchgeführt. Bücken: "Die Stärke der Bahn kommt aus dem Verbund. Am Beispiel des Umbauprogramms wird unsere Industriekompetenz deutlich. Von den baulichen Zeichnungen, über konstruierte Fahrzeugänderungen bis hin zu elektronischen Bauteilen war alles in einer Hand. Der Systemverbund schafft die Voraussetzung, Bahnverkehre wirtschaftlich zu betreiben." Bis zu 200 Kilometer schnell wird der ICE zwischen Dänemark und Deutschland unterwegs sein. So verkürzt sich die Reisezeit von Berlin nach Århus um 40 Minuten auf 6 Stunden, 45 Minuten. Ökologisch punktet der Diesel-ICE deutlich. Auf der rund 650 Kilometer langen Bahnstrecke von Berlin über Hamburg nach Kopenhagen verbraucht er pro Person bei durchschnittlicher Auslastung lediglich 14,3 Liter, das sind 2,2 Liter auf 100 Kilometer. Entsprechend positiv ist die CO2-Bilanz: 56 Gramm Ausstoß pro Kilometer. Die Bahn leistet einen Beitrag, Mobilität umweltfreundlich auszubauen.

ARD-Buffet zu Gast bei der DB

(30.11.) BERLIN - Vom 1. Dezember bis zum 31. Januar kommenden Jahres werden in den Bordrestaurants und Bordbistros der DB acht Gerichte der vier Spitzenköche aus dem "ARD-Buffet" angeboten. Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr AG: "Wir freuen uns, das 10-jährige Jubiläum der erfolgreichen Fernsehsendung ARD-Buffet gastronomisch zu begleiten". Seit zehn Jahren setzt das kulinarische Quartett mit Jacqueline Armirfallah, Vincent Klink, Otto Koch und Rainer Strobel in der Fernsehsendung werktäglich seine Akzente. Raffinierte Rezepte aus der regionalen Küche finden sich ebenso wieder wie orientalische Einflüsse. Entscheidend für die zweimonatige Kooperation war der hohe Qualitätsanspruch beider Partner. "Unser Credo ist es, nur mit den besten Produkten zu arbeiten", erklärt Otto Koch. "Da sind sich Bahn und ARD-Buffet einig."

Passend zur Vorweihnachtszeit fiel die Rezeptauswahl für den Dezember wie folgt aus: Rehgeschnetzeltes mit Maronen und Datteln, Piccata vom Schweinefilet mit Mangosauce, Szegediner Gulasch mit geräucherter Entenbrust sowie Rahmsuppe mit Wurzelgemüse. Die gastronomische Kooperation von DB und ARD-Buffet wird am 12. Dezember um 12.15 Uhr in der gleichnamigen Fernsehsendung vorgestellt. Die Rezepte aus der Aktion gibt es zum Nachkochen in der Dezember-Ausgabe des ARD-Buffet-Magazins, erhältlich im Zeitschriftenhandel. Weitere Informationen zum aktuellen Speise- und Getränkeangebot in den Fernverkehrszügen unter www.bahn.de/p/view/mobilitaet/zug/monatsaktion.shtml

"Go easy Go Bahn" - DB Museum eröffnet Sonderausstellung zu 200 Jahren Bahn & Werbung

(30.11.) NÜRNBERG - Das DB Museum in Nürnberg hat eine Sonderausstellung mit dem Titel "Go easy Go Bahn" eröffnet. Der Slogan aus den 1970er-Jahren, mit dem Jugendliche als Fahrgäste gewonnen werden sollten, ist Bestandteil einer intensiven Rückschau auf 200 Jahre Werbung für die Bahn. Über tausend Exponate, wie Plakate, Prospekte, Werbegeschenke und Filme, sind das Spiegelbild von Zeitgeist und Zeitgeschehen. Die Werbung hat eine Entwicklung vollzogen und wurde mit der aufkommenden Konkurrenz von Auto und Flugzeug in den 1920er-Jahren stark intensiviert. In der Zeit des Nationalsozialismus geriet die Werbung unter politische Vorgaben. Während die DDR-Reichsbahn es aufgrund fehlender Transportressourcen kaum nötig hatte, um Fahrgäste zu werben, musste die Bundesbahn im Westen alle Register ziehen. Die Konkurrenz anderer Verkehrsträger wuchs. Besonders typisch waren Plakate zur Imagewerbung. Einprägsame Slogans „Alle reden vom Wetter – wir nicht“ oder „Unsere Loks gewöhnen sich das Rauchen ab“ sind noch heute weithin bekannte Klassiker.

"Go easy Go Bahn" war eine der Popkultur folgende Kampagne der Bundesbahn, in der das Unternehmen neben Plakaten auch T-Shirts und Getränkedosen einsetzte, um auf sich aufmerksam zu machen. Auf Schallplatte gab es den passenden Song, und Schulklassen wurden zu Gratisfahrten in Diskozügen eingeladen. Neben dem historischen Rückblick bietet die Schau auch einen Überblick über die aktuelle Werbung der Bahn. Die Sonderausstellung ist im DB Museum Nürnberg, Lessingstraße 6, zu sehen. Sie läuft vom 30. November 2007 bis 30. März 2008 und ist dienstags bis freitags von 9 bis 17, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 4 Euro (ermäßigt 2 Euro). Ein reich bebilderter Begleitband ist zum Preis von 19,90 Euro im Museumsshop erhältlich.

Neuer Bahnsteig im Bahnhof Ober-Ramstadt fertig gestellt

(30.11.) FRANKFURT/Main - Ab kommenden Montag halten im Bahnhof Ober-Ramstadt alle Züge am neuen Mittelbahnsteig. Er wurde seit Mitte September behindertengerecht mit einer Bahnsteighöhe von 55 cm erstellt. Ausgestattet wurde er mit einer neuen Beleuchtung, Lautsprechern und einer Funkuhr. Neue Wetterschutzhäuschen mit Sitzgelegenheiten, Info-Vitrinen und eine neue Beschilderung werden in den kommenden Wochen installiert. Rund eine Million Euro wurden hier investiert. Die alten Bahnsteiganlagen sowie der provisorische Bahnsteig werden noch zurückgebaut. Im Rahmen der Modernisierung der Odenwaldbahn werden bis zum Herbst 2008 noch die Stationen Groß-Umstadt Wiebelsbach, Hainstadt und Michelstadt auf einen modernen Nahverkehrsstandard gebracht. Neben dem Bahnhof Ober-Ramstadt wurden auf der Odenwaldbahn bereits die Stationen Darmstadt Ost, Lengfeld, Erbach, Seligenstadt, Groß-Umstadt, Höchst, Mümling-Grumbach, Reinheim, Bad König und Bad König Zell modernisiert. Für die Stationsumbauten werden über 16 Millionen Euro investiert. Die Kosten teilen sich Bund, Land, RMV, die Kommunen und die Bahn.

SBB rüstet Automaten mit neuer Software aus

(30.11.) BERN - In den nächsten Monaten rüstet die SBB ihre 1100 Ticketautomaten mit einer neuen Software aus. Die neue Software bringt den Kundinnen und Kunden noch mehr Benutzerfreundlichkeit und einen schnelleren Zugriff auf die gewünschten Fahrscheine. Bereits heute sind rund 400 Automaten in der ganzen Schweiz umgerüstet. Die Erfahrung zeigt, dass die neue Software zuverlässig funktioniert und die Kunden nach einer kurzen Angewöhnungszeit mit der angepassten Benutzerführung ihr Ticket schneller lösen können. Die Umstellung auf die neue Software ermöglicht der SBB eine Vereinheitlichung innerhalb der Online-Verkaufssysteme. Die neue Software bringt den Kunden zahlreiche Vorteile: So werden die Benutzer beim Kauf aktiv auf mögliche Alternativ- oder Zusatzangebote hingewiesen. Zudem wird standardmäßig angezeigt, wann sich an Stelle eines normalen Billetts eine Tageskarte lohnen würde. Zudem werden auf dem Einstiegsbildschirm laufend die meistverkauften Destinationen angezeigt, was den schnelleren Zugriff auf die beliebtesten Billette am betreffenden Bahnhof ermöglicht. Die neue Benutzerführung wurde mit über 1000 Personen erfolgreich getestet. Die neue Eingabemaske bietet auch für Personen mit einer Sehschwäche einen verbesserten Kontrast. Auf www.sbb.ch/billettautomat ist eine Demoversion der neuen Automatenoberfläche verfügbar; hier besteht die Möglichkeit, mit dem Automaten zu üben.

Im Maas-Rhein-Lippe-Netz wird "geFLIRTet"

(29.11.) BERLIN - Angel Trains International (ATI) bestellt bei der Stadler Pankow GmbH 18 Fahrzeuge des Typs FLIRT (Flinker Leichter Innovativer Regionaltriebzug) für Strecken im Maas-Rhein-Lippe-Netz, davon vier 4-teilige und vierzehn 5-teilige Fahrzeuge. Die Rhenus Keolis GmbH & Co. KG, Mainz, wird mit den neuen Fahrzeugen auf den Strecken des "Maas-Rhein-Lippe-Netzes" Düsseldorf - Oberhausen - Dortmund - Hamm ("Rhein-Emscher-Express") und Venlo (NL) - Mönchengladbach - Düsseldorf - Hagen - Hamm ("Maas-Wupper-Express") zum Fahrplanwechsel 2009 für 16 Jahre den Fahrgastbetrieb aufnehmen. Damit wird erstmalig ein FLIRT im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge mit einem Wert von ca. Eueo 85 Mio. wurden von Angel Trains International, London, erworben. Mit dieser Bestellung erhöht sich die Zahl der bei Stadler bestellten FLIRT auf 400. Davon wurden über 100 an Betreiber in Deutschland verkauft. Die Auftragserteilung ist ein weiterer Erfolg für Stadler in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen hat sich mit dem FLIRT in allen vier zurückliegenden Ausschreibungsverfahren durchgesetzt und mit den 2- bis 5-teiligen Ausführungen eindrucksvoll die Variabilität des Fahrzeugkonzeptes unter Beweis gestellt. Alle Fahrzeuge in NRW sind untereinander kuppelbar und traktionsfähig.

Die 4-teiligen Fahrzeuge erhalten 221 Sitzplätze (davon 32 in der 1. Klasse), ein barrierefreies WC und in jedem Einstiegsbereich ein Mehrzweckabteil zur Beförderung von Fahrrädern, Kinderwagen und großem Gepäck. Die 5-teiligen Fahrzeuge verfügen über 273 Sitzplätze (davon ebenfalls 32 in der 1. Klasse) sowie ein barrierefreies und ein weiteres WC. Mit einer Doppeltraktion, bestehend aus 4- und 5-teiligem FLIRT, stehen in der Spitzenlastzeit fast 500 Sitzplätze und 500 Stehplätze zur Verfügung. Darüber hinaus deckt der FLIRT die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Reisenden breit ab. Neben der Erfüllung der EU-Normen gemäß TSI PRM (Technical Specification for Interoperability of People with Reduced Mobility) verfügen die Fahrzeuge der FLIRT-Familie über einen völlig ebenen Einstiegsbereich und Zugang zum Mehrzweckbereich sowie über einen barrierefreien Zutritt zum WC und über stufenlose Übergänge zwischen den Wagenteilen. Im Weiteren sind die Fahrzeuge mit Spaltüberbrückungen sowie tief liegenden Schiebetritten, einer Videoinnenraumüberwachung und 17“-Monitoren für das Fahrgastinformationssystem ausgerüstet.

DB modernisierte für 27 Millionen Euro den Streckenabschnitt Donauwörth - Treuchtlingen

(29.11.) DONAUWÖRTH - Am Dienstag, 27. November hat die DB die Bauarbeiten zwischen Treuchtlingen und Donauwörth planmäßig nach einer rund siebenmonatigen Bauzeit abgeschlossen. Die Züge fahren nun wieder uneingeschränkt. Die Bauarbeiten fanden in mehreren Phasen jeweils für einige Wochen statt. Insgesamt wurden für die Modernisierungsarbeiten in diesem Jahr rund 27 Millionen Euro investiert. So wurde die Voraussetzung für einen schnellen und pünktlichen Zugverkehr und mehr Fahrtkomfort geschaffen. Rund 14 Kilometer Gleis wurden zwischen Donauwörth und Mündling modernisiert. Dabei wurden nicht nur die Schienen und Schwellen ausgetauscht, sondern auch das Gleisbett erneuert und eine Planumsschutzschicht eingebaut. Gleichzeitig wurden die Brückenschwellen an der Wörnitzbrücke erneuert. Vom 1. November bis 27. November wurden auf rund vier Kilometern zwischen Ottingen-Weilheim und Fünfstetten die Gleise erneuert sowie das Gleisbett stabilisiert und gereinigt. Insgesamt wurden ca. 30.000 Meter Schienen neu verlegt, 25.000 neue Schwellen eingebaut und 70.000 Tonnen Schotter gereinigt und ergänzt.

Berlin: Verkehrsverbund fordert Ausschreibung der Nord-Süd-Bahn

(29.11.) BERLIN - Der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Hans-Werner Franz, hat den Senat einem Bericht des "Tagesspiegel" aufgefordert, den Betrieb der S-Bahn auf den Nord-Süd-Strecken in einem Wettbewerb auszuschreiben. Je nach Vorgaben könne das Land dann innerhalb von zehn Jahren zwischen 88 Millionen Euro und 196 Millionen Euro sparen, ist Franz überzeugt. Da die S-Bahn eines der größten Unternehmen im Verkehrsverbund sei, wäre nach einer Ausschreibung ein langsamerer Anstieg der Fahrpreise denkbar, sagte Franz dem "Tagesspiegel". Und der Senat könnte seinen Zuschuss erheblich verringern. Wenn der künftige S-Bahn-Betreiber Neubaufahrzeuge einsetzen sollte, könnten nach VBB-Berechnungen bei einer Vertragslaufzeit von zehn Jahren insgesamt 88 Millionen Euro gespart werden, beim Einsatz von Gebrauchtfahrzeugen sogar 196 Millionen Euro. Der Verkehrsvertrag der S-Bahn mit dem Senat läuft bis Ende 2017. Im Dezember 2013 könnten aber die Nord-Süd-Strecken von einem anderen Betreiber übernommen werden, wenn sich dieser in einer Ausschreibung, die der Vertrag ausdrücklich zulässt, durchsetzen würde.

"Clever unterwegs": Grundschüler entdecken die Welt

(29.11.) BERLIN - Stimmt es, dass ein ICE im Schnitt einmal im Monat rund um die Erde fährt? Welche Geschichten erzählt ein Container? Antworten auf diese und andere Fragen rund um die DB finden Kinder spielerisch mit der zweiten Auflage von "Clever Unterwegs". Die 48-seitige Broschüre der DB und der Stiftung Lesen - erstmals 2002 erschienen - wurde jetzt komplett überarbeitet und bietet Lehrkräften kreative Ideen für den Unterricht. Neben bewährten Themen wie "Berufe bei der Deutschen Bahn AG" oder "Rechnen mit dem Fahrplan" präsentiert das neue Heft zusätzlich spannende Aufgabenfelder zu Transport und Logistik. Neu ist auch der besonders umfassende Informationsteil für Lehrkräfte: Auf sechs Seiten sind methodische und didaktische Hinweise zu den einzelnen Arbeitsblättern zu finden. Weitere Hilfestellung geben Lesetipps und ein Serviceteil mit nützlichen Adressen. Die Broschüre trifft derzeit deutschlandweit in allen Grundschulen ein sowie bei den Mitgliedern des Lehrerclubs "Ideenforum Schule" der Stiftung Lesen. Sie ist außerdem im Internet zu bestellen auf der Seite http://www.stiftunglesen.de/cleverunterwegs.

Hamburger Hbf Wandelhalle und Südsteg erstrahlen in weihnachtlichem Glanz

(29.11.) HAMBURG - Zum Ersten Advent wird die neue Weihnachtsbeleuchtung der Wandelhalle und des Südstegs im Hamburger Hauptbahnhofs erstrahlen. Reisende und Besucher können sich auf ein einzigartiges Konzept der Weihnachtsdekoration freuen. Wer am Hauptbahnhof ankommt, betritt das Tor zur "Welt-Hamburg". Dieser Gedanke führte das die Werbegemeinschaft Hamburg Hbf, das Centermanagement der Wandelhalle und die DB zu der Idee, im Rahmen der neuen gemeinsam durchgeführten Weihnachtsdekoration, eine eigene Hamburg-Weltkugel zu erschaffen, eine imposante Kugel mit rund sieben Metern Durchmesser. Sie wird mitten in einem Sternenhimmel in der bis zu 21 Meter hohen Hallenkuppel der Wandelhalle am Ausgang Glockengießerwall hängen. Auf der Seite zur Kirchenallee werden bis zum Fahrplanwechsel am Zweiten Advent drei weitere Kugeln mit einem Durchmesser zwischen drei und fünf Metern die Städte Berlin, Frankfurt und Kopenhagen symbolisieren. Sie stehen für die zahlreichen guten Zugverbindungen von und nach Hamburg, insbesondere für die neue ICE-Verbindung nach Dänemark.

Die überdimensionalen Kugeln bestehen aus einer Metallkonstruktion, die mit einer weiß-blauen Glitzeroberfläche beschichtet sind. Zweifarbige LED-Lichtpunkte schaffen einen weihnachtlichen Lichterglanz. Die wichtigsten Wahrzeichen der jeweiligen Städte werden mit mehrfarbigen Lichtschläuchen dargestellt. So finden sich auf der "Welt-Hamburg" zum Beispiel die Köhlbrandbrücke, der Michel und die Alster mit dem Alsterweihnachtsbaum wieder. Um das ständige Pulsieren und die Dynamik der Stadt Hamburg aufzuzeigen, wird sich die Kugel drehen. Neben den Städtewelten werden insgesamt 600 Sterne, über 150.000 Lichtpunkte und bis zu zwölf Meter hohe Lichtvorhänge die Wandelhalle und den Südsteg hell erleuchten und für eine warme und besinnliche Weihnachtsstimmung sorgen. Reisende, Besucher und Kunden des Hamburger Hauptbahnhofes sind eingeladen, die imposante Weihnachtsatmosphäre zu erleben und ihre Einkäufe in festlicher Stimmung zu genießen.

AVV reagiert auf Bahnchaos - Zahlungen an DB eingestellt

(28.11.) AACHEN - Nachdem der Bahnverkehr im Gebiet des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) bereits seit mehreren Monaten durch Betriebsstörungen, Baumaßnahmen und Streik massiv beeinträchtigt wird, kam es am Dienstag, den 27. November, zeitweilig fast zu einem völligen Stillstand des Bahnbetriebes in der Aachener Region. Viele Tausend Pendler warteten vergeblich auf ihre Züge oder erreichten nur mit erheblicher Verspätung ihre Arbeitsstelle. Ursache für das Bahnchaos war die Umstellung der Zugleit- und Sicherungstechnik auf ein neu eingerichtetes elektronisches Stellwerk in Aachen, welche bereits in den vergangenen Tagen zu vielen Zugausfällen geführt hatte.

Die Geschäftsführung des Aachener Verkehrsverbundes hat gegenüber der Geschäftsführung der DB Regio NRW GmbH am Dienstag, den 27. Novmeber, die sofortige Einstellung sämtlicher Zahlungen des AVV an die DB erklärt. Der Zahlungsstopp soll solange aufrecht erhalten werden, bis ein geordneter, den vertraglich vereinbarten Qualitätserfordernissen entsprechender Schienenpersonennahverkehr in der Aachener Region wieder stattfindet. Gleichzeitig ist die DB Regio NRW GmbH aufgefordert worden, unverzüglich eine geregelte Erstattung der Fahrpreise vorzunehmen und darüber hinaus insbesondere für die Dauerkunden im Rahmen einer Kulanzregelung einen angemessenen Ausgleich für die Unannehmlichkeiten der letzten Wochen - ohne bürokratisches Beantragungsverfahren - vorzunehmen. Der Hauptvorwurf des AVV richtet sich gegen die DB Netz AG, die es versäumt habe, bei einer derart komplexen technischen Umstellung ausreichende Vorkehrungen für den Fall des Versagens der neuen Technik getroffen zu haben.

Countdown: "Mittelfranken-Bahn" startet in 12 Monaten

(28.11.) NÜRNBERG - DB Regio Mittelfranken wird vom Dezember 2008 an sechs Dieselzugstrecken rund um Nürnberg mit modernen Fahrzeugen betreiben. Der Freistaat Bayern hatte 2005 den Zuschlag für das so genannte Dieselnetz Nürnberg erteilt. Es handelt sich dabei um die Bahnstrecken Nürnberg - Fürth - Siegelsdorf - Neustadt (Aisch) / Markt Bibart, Neustadt (Aisch) - Bad Windsheim - Steinach (b. Rothenburg) - Rothenburg o. d. Tauber, Nürnberg - Fürth - Siegelsdorf - Markt Erlbach (Zenngrundbahn), Fürth - Cadolzburg (Rangaubahn), Nürnberg Nordost - Eschenau - Gräfenberg (Gräfenbergbahn) sowie Nürnberg - Lauf (r. d. Pegnitz) - Hersbruck (r. d. Pegnitz) - Neuhaus (Pegnitz)/ Simmelsdorf-Hüttenbach. Als "Mittelfranken-Bahn" geht das neue Regionalbahnkonzept in einem Jahr an den Start. Regio Mittelfranken hat in den letzten Monaten nach einem Marktennamen gesucht, Fahrgäste, Mitarbeiter und Kommunen befragt. Favorit ist der Name "Mittelfranken-Bahn", für den 38 Prozent der befragten Personen gestimmt haben.

Das Auftragvolumen der "Mittelfranken Bahn" für beträgt mehr als drei Millionen Zugkilometer pro Jahr. Dazu hat DB Regio Bayern 27 moderne Dieseltriebzüge der Baureihe VT 648 und Elektrotriebzüge vom Typ "Lirex" bestellt. Mit den neuen Dieseltriebzügen und Elektrotriebzügen wird sich der Komfort für die Reisenden verbessern. Die Sitzlandschaft in den Fahrgasträumen ist zeitgemäß und transparent, so dass der ganze Zug überblickt werden kann. Es sind klimatisierte Großraumabteile mit Vis-a-vis und Reihenbestuhlung sowie Mehrzweckabteile vorhanden, eine behindertengerechte Toilette und ein modernes Fahrgastinformationssystem gehören ebenfalls zur Ausstattung der Baureihe 648. Ebenfalls wird das Fahrplanangebot der "Mittelfranken-Bahn" optimiert. Diese gewonnene Ausschreibung trägt auch zur Sicherung der rund 900 Arbeitsplätze bei DB Regio Mittelfranken bei. Dazu zählen Triebfahrzeugführer, die Kundenbetreuer im Zug, das Werkstattpersonal und Mitarbeiter in der Verwaltung.

DB verkauft so viele BahnCards wie nie zuvor

(28.11.) BERLIN - Die BahnCard ist auf Erfolgskurs. Wie die DB am Dienstag mitteilte, haben nie zuvor so viele Fahrgäste die Kundenkarte der DB genutzt wie heute. "3,9 Millionen Bahnkunden besitzen jetzt die BahnCard, das sind 300.000 mehr als noch vor einem Jahr", so Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. "Diese Entwicklung werden wir fortsetzen. Deshalb planen wir auch für das kommende Jahr ein Wachstum um 300.000 Karten." Aus diesem Grund baut die Bahn das Kundenbindungsprogramm bahn.bonus deutlich aus. Zum 1. Dezember wird die Anzahl der Prämien auf über 80 verdoppelt. Zu den neuen Angeboten gehören Freifahrten mit der Bahn ins Ausland, Wellnesswochenenden, Weinseminare sowie Urlaubsflüge auf die Balearen und die Kanaren. Erstmals können bahn.bonus-Punkte bei externen Partnern wie Hotels und Autovermietern gesammelt werden. Das Programm bahn.bonus hat seit seinem Start am 1. Dezember 2005 zum wachsenden Erfolg der BahnCard beigetragen. Über die Hälfte aller BahnCard-Besitzer - insgesamt rund zwei Millionen - nehmen heute an dem Programm teil. Allein dieses Jahr hat sich die Anzahl der Teilnehmer verdoppelt. Grundsätzlich gilt: Pro Euro Umsatz wird ein Prämienpunkt auf das Konto gutgeschrieben. Selbst für Kunden, die nur wenig Zug fahren, lohnt sich das Sammeln. Denn die einmal erworbenen Bonuspunkte bleiben drei Jahre lang gültig. Weitere Informationen zum bahn.bonus-Programm sind unter www.bahn.de/bahnbonus erhältlich.

Mit der im September angekündigten Preiserhöhung bei der DB zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember werden auch die BahnCards teurer. So steigen die Kosten für die Bahn-Card-25 in der 2. Klasse von 53 Euro auf 55 Euro pro Jahr. Die Bahn-Card-50 kostet künftig in der zweiten Klasse 220 statt 212 Euro. Die Bahn-Card-100 liegt bei 3500 statt 3400 Euro (2. Klasse) und bei 5900 statt 5700 Euro in der 1. Klasse. Als Grund hatte der Konzern höhere Personal- und Energiekosten sowie die allgemeine Teuerung angeführt. Die Preise für Einzelfahrscheine und Zeitkarten in der 2. Klasse sollen um durchschnittlich 2,9 Prozent erhöht werden.

Schnelle Einigung über neue Bahn-Lohnstruktur angestrebt

(28.11.) BERLIN - Die DB und die Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen sich nach monatelangen Verhandlungen jetzt schnell auf eine neue Lohnstruktur verständigen. Eckpunkte für die neue Struktur könnten bis zum Wochenende stehen, erklärten Gewerkschaft und Bahn übereinstimmend. Mit Blick auf die Lokomotivführergewerkschaft GDL sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Dienstag, diese könne einen Abschluss mit Transnet und GDBA nicht in Frage stellen. Vor den Verhandlungen mit der GDL am kommenden Montag sei er "optimistisch, dass es weitergehen wird". Die Bahn habe allen drei Gewerkschaften ein Paket mit einem Volumen von etwa 100 Mio. Euro angeboten. Eine Verständigung über eine neue Struktur stehe nicht unter dem Vorbehalt einer Tarifeinigung mit der GDL. Das Angebot, das die Bahn der GDL für die Lokführer gemacht habe, "entspricht dem, was wir mit der Transnet heute besprechen". Bei den Verhandlungen mit Transnet und GDBA gehe es «aber um alle Berufsgruppen", sagte Mehdorn. Transnet-Chef Norbert Hansen erwartet durch das neue System, dass eine gerechtere Bezahlung der verschiedenen Berufsgruppen bei der Bahn gewährleisten soll, mittelfristig zwischen 10 und 20 Prozent höhere Einkommen für die Beschäftigten.

Die GDL brachte derweil erneut die Möglichkeit ins Spiel, die Lokführer in eine eigene Gesellschaft auszulagern, um sie dort deutlich besser als bisher zu bezahlen. Der GDL-Bezirksleiter für Berlin, Sachsen und Brandenburg, Hans-Joachim Kernchen, sagte im Inforadio des RBB, eine eigene Beschäftigungsgesellschaft für die Lokführer sei "eine Option". Eine eigene Gesellschaft für Lokführer und Lokomotiven gab es zwischen 1994 und 1998, sie firmierte damals als Geschäftsbereich "Traktion". Unterdessen lehnten Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Kanzleramtsminister Thomas de Maizière ab, sich bei den Verhandlungen zwischen Bahn und GDL als Moderator einzuschalten. "In Deutschland ist es nun mal so, dass die Tarifpartner die Verantwortung für die Tarifkonflikte tragen. Politik ist nie gut beraten, sich in die Verhandlungen einzumischen", sagte Tiefensee dem Radiosender MDR Info.

Bahnhof Hämelerwald nach Umbau feierlich eröffnet

(28.11.) HANNOVER - Der Umbau und die umfassende Modernisierung des Bahnhofs in Hämelerwald an der Bahnstrecke Hannover - Braunschweig - Magdeburg sind abgeschlossen. Mit einem Festakt wurde der modernisierte Bahnhof am Dienstag feierlich in Betrieb genommen. Der Bau des neuen Fußgänger- und Radfahrertunnels und die Erhöhung der Bahnsteige machen die Nutzung des Bahnhofs künftig auch für mobilitätseingeschränkte Reisende problemlos möglich. Aus dem Tunnel heraus ist der Mittelbahnsteig über eine Rampe barrierefrei zu erreichen. Die alte Fußgängerbrücke wurde abgebaut. Die kundenfreundliche Ausstattung der Bahnsteige entspricht den heutigen Anforderungen an eine moderne Bahnstation. Die beiden Bahnsteige des Bahnhofs sind jeweils 210 Meter lang. Mit einer Höhe von 76 Zentimetern ist ein bequemer Ein- und Ausstieg in die modernen Nahverkehrsfahrzeuge möglich. Leitstreifen im neuen Bahnsteigbelag erleichtern Sehbehinderten die Orientierung. Auf beiden Bahnsteigen wurden transparente, gut einsehbare und beleuchtete Wetterschutzhäuser, beleuchtete Informationsvitrinen, Zugzielanzeiger, neue Beleuchtung und Funkuhren installiert.

Die Kosten für den Bau des Fußgänger- und Radfahrertunnels, für den Rückbau des Bahnübergangs und der Fußgängerbrücke und die behindertengerechte Modernisierung der Bahnsteige im Bahnhof Hämelerwald betragen rund 7 Millionen Euro. An den Kosten haben sich Stadt, Bund, Land und Bahn beteiligt. Der Spatenstich für den Bahnhofstunnel war im Mai 2006, Inbetriebnahme im Juli 2007, die Umbauarbeiten an den Bahnsteigen wurden im Juni dieses Jahres begonnen. Mit dem Abschluss der Arbeiten in Hämelerwald läuft das erfolgreiche Bahnhofsmodernisierungsprogramm "Niedersachsen ist am Zug!" aus. Durch dieses Programm war es der DB möglich, mehr als jede zweite Bahnstation in Niedersachsen mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig umzubauen und an die heutigen Bedürfnisse der Fahrgäste anzupassen. Insgesamt wurden in den zurückliegenden vier Jahren fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnstationen investiert.

Angel Trains ordert 35 Bombardier TRAXX-Lokomotiven

(28.11.) BERLIN - Angel Trains, das paneuropäische Leasingunternehmen zur Vermietung von Schienenfahrzeugen, hat Bombardier Transportation mit der Lieferung von 35  Bombardier  TRAXX-Lokomotiven beauftragt. Bei der Order handelt es sich um eine zusätzliche Option des im März 2005 geschlossenen Rahmenvertrags und damit um einen weiteren Großauftrag des privaten Bahnsektors. Angel Trains wird B-Cargo, dem Schienengüterverkehrsunternehmen der belgischen Staatsbahn SNCB, zusammen mit fünf zuvor bestellten TRAXX-Lokomotiven desselben Typs insgesamt 40 Einheiten zum Leasing anbieten. Gleichzeitig schloss die SNCB mit Bombardier Transportation einen Wartungsvertrag für die 40 Loks über zehn Jahre ab. Der Vertrag umfasst sowohl präventive Wartungsmaßnahmen als auch Instandsetzungsarbeiten und die komplette Versorgung mit Ersatzteilen. Während Bombardier die Planung und die fachliche Anleitung der Wartungsdienstleistungen verantwortet, übernehmen SNCB-Mitarbeiter die Durchführung der Arbeiten in den jeweiligen Servicestandorten der belgischen Staatsbahn. Die Besonderheit dieses so genannten "Wetleasing"-Vertrags (Fahrzeugleasing inklusive Wartung) liegt darin, dass die SNCB die Lokomotiven zwar von Angel Trains mietet, Bombardier jedoch sowohl die Lieferung als auch die Wartung übernimmt. Der Gesamtauftragswert für die 40 Loks (inklusive der fünf zuvor bestellten Fahrzeuge) und den Wartungsvertrag beträgt rund 175 Millionen Euro.

Zum Einsatz kommen die neuen Elektroloks im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden. Durch die Plattformstrategie und die modulare Bauweise der TRAXX-Fahrzeugfamilie wird ein hoher Prozentsatz gemeinsamer Komponenten erreicht. Das macht nicht nur eine individuelle Endkonfiguration der Loks gemäß des jeweiligen Einsatzbereichs und der Infrastruktur möglich, sondern auch einen besonders wirtschaftlichen Einsatz in ganz Europa. An der Produktion der Loks sind mehrere Standorte des Bombardier-Fertigungsverbunds beteiligt. Während die Endmontage in Kassel stattfindet, erfolgt die Produktion der Rohkarosserie im polnischen Wrocław und die Drehgestellfertigung in Siegen. Die Standorte Mannheim und Hennigsdorf liefern schließlich das zuverlässige und energieeffiziente Antriebs- und Steuerungssystem Bombardier MITRAC zu.

Vorerst keine neuen Streiks: GDL will auf Grundlage des Bahnangebots wieder verhandeln

(27.11.) BERLIN - Bei der DB wird es vorerst zu keinen neuen Streiks kommen. Am nächsten Montag (03. Dezember) wollen sich DB und GDL zu Verhandlungen treffen. Dabei soll nach GDL-Angaben in erster Linie Klarheit über den Begriff eines eigenständigen Tarifvertrags geschaffen werden, an dem die GDL nach wie vor festhält. Während der Verhandlungen gilt Friedenspflicht, Streiks sind also bis mindestens einschließlich kommenden Montag ausgeschlossen. Allerdings drohte die Gewerkschaft bereits an, dass sie für den Fall, dass die DB am kommenden Montag keine Verbesserungen nachreiche, die Verhandlungen umgehend wieder beende. Dann dürfte die Gewerkschaft auch wieder zu Streiks aufrufen, da die Friedenspflicht dann beendet wäre. Die DB hatte der GDL am vergangenen Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt. Darin ist ein eigenständiger Tarifvertrag lediglich innerhalb eines gemeinsamen Tarifwerks mit den anderen Bahn-Gewerkschaften vorgesehen. Schell bezeichnete dies am Montag als "Mogelpackung". Die DB-Personalvorstand Margret Suckale sagte dagegen, der Tarifvertrag füge sich "konflikt- und widerspruchsfrei in das Tarifwerk der Deutschen Bahn ein, so wie es im Moderationsergebnis ausdrücklich festgelegt worden ist. Auf diese Weise bleibt einerseits die Tarifeinheit in unserem Unternehmen erhalten und es wird andererseits den Anliegen der Lokführer Rechnung getragen. Die GDL kann in diesem Rahmen für alle Lokführer selbstständig verhandeln, abschließen und auch eigenständig kündigen."

Daneben beinhaltet die Offerte der DV eine Einkommenserhöhung von 8 bis 13 Prozent. Nach den Worten von Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sieht dieses Einkommensverbesserungen zwischen acht und 13 Prozent vor. Demnach sollen die Lokführer bei gleicher Arbeitszeit zunächst die bereits mit den anderen Bahn-Beschäftigten vereinbarten 4,5 Prozentpunkte mehr Lohn erhalten. Zusätzlich solle es eine einprozentige Erhöhung auf allen Stufen der Gehaltsstruktur geben. Weitere 2,5 Prozentpunkte erhielten sie durch höhere Zulagen. Zusätzlich 5 Prozentpunkte Lohnerhöhung sollen Lokführer erhalten, die sich zu zwei Stunden Mehrarbeit pro Woche verpflichten. Schell kritisierte daher auch die Entgelterhöhung als "Täuschung".

S-Bahn Stuttgart: Noch drei Interessenten

(27.11.) STUTTGART - An dem Wettbewerb um den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart beteiligen sich noch drei Unternehmen. Ein international tätiges Verkehrsunternehmen habe sich wegen derzeit anderweitig gebundener Ressourcen für die Erstellung eines präzisen Angebots aus dem Verfahren zurückgezogen, teilte der Verband Region Stuttgart am Montag mit, ohne Namen zu nennen. Ein fundiertes Angebot zu erarbeiten, sei eine personalintensive Aufgabe, die mit einem großen Aufwand verbunden sei, erläutert Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher. "Insofern ist es nicht ungewöhnlich, dass Interessenten von einem Wettbewerb Abstand nehmen. Wir haben deshalb Verständnis, dass es unternehmerische Überlegungen gibt, andere Schwerpunkte zu setzen, und einen Wettbewerb nicht weiter zu verfolgen", so Dr. Steinacher. Das Unternehmen habe betont, dass nicht Verfahrensgründe, sondern eine reine unternehmerische Entscheidung für den Rückzug ausschlaggebend gewesen seien. Für das laufende Verfahren bedeute dies keinen Qualitätsverlust, da noch drei potente Interessenten im Rennen seien, darunter Keolis Deutschland GmbH & Co KG und Veolia Verkehr Regio GmbH sowie ein weiteres Unternehmen. Im April befanden sich neben Keolis und Veolia noch die britische Arriva sowie die DB im Interessentenkreis.

Frühestens in einem Jahr wird die Regionalversammlung den künftigen Betreiber der S-Bahn in der Region Stuttgart festlegen. Er hat dann vier Jahre Zeit, um sich auf den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart vorzubereiten. Die Vertragslaufzeit für den Betrieb umfasst 15 Jahre. Mit einem Gesamtvolumen von jährlich rund 9,8 Millionen Zugkilometern und bezogen auf die Vertragslaufzeit von bis zu 2,5 Milliarden Euro handelt es sich um die bisher größte Vergabe von Schienenleistungen im Wettbewerb in Deutschland.

DB-Tochter EWS verdreifacht ab kommendem Jahr Kombinierten Verkehr durch Kanaltunnel

(27.11.) BERLIN - Die größte britische Güterbahn English Welsh & Scottish Railway Holding Limited (EWS), eine Tochtergesellschaft der DB, verdreifacht ab Januar kommenden Jahres ihre Intermodalverkehre durch den Kanaltunnel. Mit diesem neuen Verkehrsangebot zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland stockt das Unternehmen die Zahl der regelmäßigen Züge im Kombinierten Verkehr stufenweise von heute fünf auf insgesamt 14 Züge pro Woche auf. Damit verbindet EWS dann britische Industriezentren direkt mit Belgien, Deutschland und Italien. Gleichzeitig optimiert die DB AG mit dieser Angebotserweiterung den Anschluss von Großbritannien an die bestehenden DB-Transportnetze. Konkret bietet die EWS ab Januar drei Direktverbindungen pro Woche zwischen Brüssel und dem mittelenglischen Daventry, ab Februar wöchentlich sechs Verbindungen zwischen Duisburg und Manchester sowie ab März fünf Verbindungen zwischen Mailand und Manchester an.

Ziel ist es, mit dem neuen Angebot langfristig Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern und damit den Schienengüterverkehr in Westeuropa zu stärken. "Der intermodale Schienengüterverkehr im Kanaltunnel bietet ein enormes Wachstumspotenzial", so EWS-Geschäftsführer David Kerr. "Wir können damit große Mengen, die derzeit per Lkw oder Fähre transportiert werden, auf die Schiene verlagern. Das verkürzt die Wartezeiten für unsere Kunden in den Häfen und entlastet die Straßen um rund 1.000 Lkw pro Woche. Gleichzeitig profitiert die Umwelt von deutlich geringeren CO2-Emissionen."Vertrieben werden die neuen Angebote im Kanaltunnel unter der Marke Euro Cargo Rail (ECR), die sich als Tochtergesellschaft der EWS in Europa erfolgreich etabliert hat. Die EWS ist auf Wagenladungsverkehr in den Bereichen Energiewirtschaft, Industriegüter und Baumaterial spezialisiert. Mit rund 5.000 Mitarbeitern hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 770 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Akquisition der EWS durch die Deutsche Bahn AG ist Mitte November behördlich und juristisch vollzogen worden. Mit dem 100-prozentigen Erwerb der EWS baut die DB ihre Position als führendes internationales Mobilitäts- und Logistikunternehmen weiter aus. Mit der Integration des EWS-Leistungsangebots will die DB den Marktanteil des Schienengüterverkehrs in Europa weiter erhöhen. Die beiden Unternehmen ergänzen sich besonders in den Segmenten Industrie und Massengüter.

CBRail beauftragt Bombardier mit 15 TRAXX Lokomotiven

(27.11.) BERLIN - Bombardier Transportation hat von CBRail einen Auftrag zum Bau von insgesamt 15 BOMBARDIER TRAXX AC (Wechselstrom)- und MS (Multisystem)-Lokomotiven erhalten. Zehn Fahrzeuge davon werden mit dem hochmodernen europäischen Zugsteuerungssystem ETCS (European Train Control System) Level 2 ausgestattet. Das Leasingunternehmen CBRail vermietet Lokomotiven und Passagierzüge an Kunden auf dem europäischen Schienenverkehrsmarkt. Der aktuelle Auftrag hat ein Volumen von rund 57 Millionen Euro. Die neuen Elektroloks werden im grenzüberschreitenden Güterverkehr auf verschiedenen europäischen Strecken eingesetzt: jeweils fünf Fahrzeuge bedienen die Korridore Deutschland-Österreich-Ungarn, Deutschland-Österreich-Schweiz-Italien und Deutschland-Österreich-Belgien-Niederlanden.

An der Produktion der Loks sind mehrere Standorte des Bombardier-Fertigungsverbunds beteiligt. Während die Endmontage in Kassel stattfindet, erfolgt die Produktion der Rohkarosserie im polnischen Wrocław und die Drehgestellfertigung in Siegen. Die Standorte Mannheim und Hennigsdorf liefern schließlich das zuverlässige und energieeffiziente Antriebs- und Steuerungssystem BOMBARDIER MITRAC zu, das bereits in über 3.200 Lokomotiven im Einsatz ist. Seit 2006 hat CBRail insgesamt 61 Lokomotiven der TRAXX-Fahrzeugfamilie für den paneuropäischen Gütertransport erworben.

GDL entscheidet über neues Bahn-Angebot

(26.11.) BERLIN - Die Lokführergewerkschaft GDL entscheidet am heutigen Montag, ob sie auf Grundlage des neuen Bahnangebots in Tarifverhandlungen eintritt. In dem Fall gibt es zunächst keine weiteren Streiks, bei einer Ablehnung droht dagegen sogar ein unbefristeter Ausstand. Hauptvorstand und Tarifkommission der GDL kommen in Berlin zusammen, am Nachmittag soll die Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz informiert werden. Die Fronten im Tarifstreit verhärteten sich am Wochenende wieder. Für Unmut bei der GDL sorgten Äußerungen von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn zu Details des Angebots, über das die Tarifpartner Stillschweigen vereinbart hatten. Demnach ist die DB bereit, den Lokführern zwischen 8 und 13 Prozent mehr Geld zu zahlen. Weiter sagte Mehdorn: "Die Tarifeinheit der DB AG steht nicht zur Disposition." Anderen Informationen zufolge will die DB der GDL zwar einen eigenständigen Tarifvertrag anbieten, der sich aber konflikt- und widerspruchsfrei in den Gesamttarifvertrag eingliedern lässt.

Neuer Ärger droht auch von Seiten der Bahngewerkschaft Transnet, die über eine Aufspaltung in mehrere Einheiten nachdenkt, sollten Verhandlungen über eine neue Entgeltstruktur bei der Bahn scheitern. "Die Transnet könnte eine Föderation von sieben bis acht Einzelorganisationen werden, die alle eigene Tarifverträge haben", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen der "Financial Times Deutschland". Zum Streit zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL sagte Hansen, zunächst müsse es zu einem Abschluss kommen. Dann werde über die Forderungen seiner Organisation entschieden. Die Gewerkschaft Transnet drohte am Wochenende außerdem mit der Blockade der neuen Dienstpläne, die bei der Bahn mit dem Wechsel zum Winterfahrplan ab 9. Dezember gelten sollen. "Wir werden es darauf ankommen lassen, dass diese Dienstpläne im schlimmsten Fall nicht umgesetzt werden können", sagte der Tarifvorstand der Gewerkschaft, Alexander Kirchner, der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe). Hintergrund sind den Angaben zufolge Klagen der Beschäftigten über unzumutbare Verschlechterungen in der Arbeitszeit und bei den Schichtdiensten. So soll mit dem Fahrplanwechsel laut Kirchner der Anteil der Schichten, die nach 24.00 Uhr enden und vor 5.00 Uhr beginnen, deutlich erhöht werden: "Mit der Folge, dass unsere Kollegen nicht mehr wissen, wie sie zu ihrem Einsatzort beziehungsweise von dort nach Hause kommen", sagte er dem Blatt. Zudem würde vor allem beim Begleit- und Servicepersonal die Zahl der auswärtigen Übernachtungen deutlich steigen.

Neu-Ulm 21 offiziell in Betrieb genommen

(26.11.) NEU-ULM - Das Eisenbahn-Großprojekt Neu-Ulm 21 ist am Samstag offiziell abgeschlossen und der neue und tiefer gelegte Bahnhof in Betrieb genommen worden. Das geschah symbolisch durch einen gemeinsamen Knopfdruck von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein, Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und DB-Chef Hartmut Mehdorn. Nach gut vier Jahren Bauzeit ist das 160-Millionen-Euro-Projekt damit planmäßig fertig gestellt. Kern der Maßnahmen war der Umbau der bestehenden Gleisanlagen mit einer Verringerung der Gleise von sechzehn auf nur noch vier sowie der komplette Neubau eines hochmodernen Bahnhofes. Dadurch erhält die Stadt Neu-Ulm 18 Hektar Fläche für die städtebauliche Entwicklung. "Mit Neu-Ulm 21 haben wir ein wichtiges Stück der europäischen Magistrale Paris - Stuttgart - Augsburg - München - Wien fertig gestellt", sagte Mehdorn zur Eröffnung. "Weitere Projekte wie der viergleisige Ausbau Augsburg - München sowie das Neubauprojekt Stuttgart - Ulm müssen nun zügig realisiert werden, um im Wettbewerb der Verkehrsträger auch zukünftig zu punkten. Ein hoch moderner und kundenfreundlicher Bahnhof sowie städtebauliche Entwicklungschancen machen unsere Kunden sowie die Bürger von Neu-Ulm schon heute zu den eindeutigen Gewinnern des Projektes."

Durch den Rückbau nicht benötigter Gleisanlagen im Stadtgebiet, den Umzug des Containerbahnhofs nach Ulm-Nord (Dornstadt) und die Tieferlegung der Strecke im Stadtgebiet von Neu-Ulm konnten freie Flächen für städtebauliche Entwicklungen geschaffen werden. Die Tieflage der Gleise und der Bau von Schallschutzwänden auf einer Länge von über 8.000 Metern bringen darüber hinaus zusätzlichen Lärmschutz für die Anwohner. Im Zusammenhang mit dem Umbau des Bahnhofes in Neu-Ulm steht der viergleisige Ausbau der Donaubrücke. Damit konnte ein Nadelöhr beseitigt werden. Zwei Gleise für den Fern- und zwei Gleise für den Regionalverkehr führen künftig in den Ulmer Hauptbahnhof. Der Abschnitt zwischen Ulm und dem Abzweig in Richtung Kempten wurde zweigleisig ausgebaut, der Haltepunkt "Finninger Straße" wurde modernisiert. Der Zugverkehr wird über modernste Leit- und Sicherungstechnik und ein neues Elektronische Stellwerk (ESTW) gesteuert. Dadurch konnte die Streckenkapazität deutlich angehoben werden.

Bauarbeiten zur Inbetriebnahme der Gleise Südseite im Hauptbahnhof Dresden

(26.11.) LEIPZIG - Im Bereich des Dresdener Hauptbahnhofs werden bis 8. Dezember die neu gebauten Gleisanlagen auf der Südseite an die Schieneninfrastruktur des Hauptbahnhofs angeschlossen. In dieser Zeit werden drei Gleise, 12 Weichen, 12 Signale, die Leit- und Sicherungstechnik und die Oberleitungsanlagen schrittweise in Betrieb genommen. Während der Inbetriebnahmephase werden Restarbeiten beim Aufbau der Gleise in Höhe der Straßenüberführung Budapester Straße, Aufbau- und Regulierungsarbeiten der Oberleitung sowie Funktionsprüfung der Signal- und Sicherungstechnik durchgeführt. Insgesamt sind täglich mehr als 30 Fachkräfte mit der Realisierung dieser Maßnahme betraut. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Gleisanlagen zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember erfolgen die abschließenden Arbeiten für die im März 2008 vorgesehene Inbetriebnahme des Bahnsteigs 1.

Die Erneuerung der Tragwerke Südhalle des Hauptbahnhofs Dresden begann im November 2004 und wird im März 2008 ihren Abschluss finden. Für rund 53 Millionen Euro wurde die gesamte Infrastruktur in diesem Bereich erneuert. Ziel ist die Steigerung der Durchlassfähigkeit und die Erhöhung der Zuverlässigkeit des Zugverkehrs und des Komforts für die Kunden. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im August 2006 und der damit verbundenen Inbetriebnahme der Bahnsteige 2 und 3, erfolgten weitere Bauarbeiten an den Gleisanlagen in der Südhalle. Dazu gehören unter anderem die Erneuerung der Anbindung in Richtung Dresden Altstadt und die Sanierung des Mischwasserkanals durch die Stadtentwässerung Dresden im Baufeld der Südhalle. Nach Fertigstellung der Arbeiten an den Gleisen und Bahnsteigen der Südhalle zum 31. März 2008 werden noch die bauliche Hülle der historischen Fassade zur Bayrischen Straße sowie der Gehweg entlang der Fassade im Laufe des Jahres 2008 wieder hergerichtet.

Signalmasten für neues Stellwerk kommen per Hubschrauber

(26.11.) HANNOVER - Vom 26. - 30. November stellt die DB an den Gleisen in Stadtoldendorf, Hardegsen, Uslar, Bodenfelde, Adelebsen, Holzminden, Höxter, Bad Driburg und Brakel 90 neue Lichtsignale auf. Das Besondere daran: Die Masten werden mittels Hubschrauber passgenau an die Aufstellungsorte geflogen und dort sofort verankert. Die Signale gehören zur Ausstattung der modernen Signaltechnik, die durch das zurzeit in Göttingen im Bau befindliche elektronische Stellwerk ab 2008 Anwendung findet. Jeder Lichtsignalmast wiegt rund 750 Kilogramm. Der Einsatz mit Hubschrauber erleichtert der Bahn das Bauen "unter dem rollenden Rad", da keine längeren Gleissperrungen benötigt werden. Der Zugverkehr wird nicht behindert.

Mehdorn: Kein eigenständiger Tarifvertrag für GDL

(24.11.) NEU ULM - Trotz des vereinbarten Stillschweigens hat sich DB-Chef Hartmut Mehdorn am Samstag am Rande der Feierlichkeiten zur Eröffnung des neuen Bahnhofs von Neu-Ulm (Bericht zur Bahnhofseröffnung folgt am Montag) gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk" zu Inhalten des neuesten Tarifangebots an die Lokführergewerkschaft GDL geäußert. Demnach beinhaltet das Angebot Einkommenserhöhungen zwischen 8 und 13 Prozent. Ein eigenständiger Tarifvertrag ist Mehdorns Worten zufolge nach wie vor nicht vorgesehen. "Wir werden die Tarifeinheit in der DB nicht verhandeln", sagte der DB-Chef. Hans-Joachim Kernchen, Vorsitzender des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg, reagierte verärgert auf die Aussagen Mehdorns. "Mir wäre lieber gewesen, er hätte den Mund gehalten. Wozu haben wir Stillschweigen vereinbart?", sagte er. Sollte dies tatsächlich bedeuten, dass der Konzern weiterhin den Lokführern keinen eigenständigen Tarifvertrag anbieten wolle, werde die GDL nicht verhandeln. GDL-Sprecher Maik Brandenburger wollte die Aussagen Mehdorns nicht kommentieren. Die GDL werde sich am Montag dazu äußern. Es habe ihn aber "überrascht", dass Mehdorn trotz des vereinbarten Stillschweigens Inhalte preisgebe.

Startschuss für neuen Umschlagbahnhof Nürnberg

(24.11.) NÜRNBERG - Mit einem symbolischen Spatenstich erfolgte am Freitag der offizielle Startschuss für den Neubau des Umschlagbahnhofes im Nürnberger Hafen. Die neue Anlage ist laut DB dringend erforderlich, da die bisherige an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt ist. Insgesamt investieren Bund und Bahn rund 28 Millionen Euro in den neuen Umschlagbahnhof. Anfang 2009 sollen die ersten Container verladen werden. Allein im vergangenen Jahr wuchs der Schienengüterverkehr um über elf Prozent und auch in diesem Jahr werden vergleichbare Steigerungsraten erwartet. Auf der neuen Anlage im Nürnberger Hafen werden zwei schienenfahrbare Containerportale erstellt, die dann bis zu 60 Ladeeinheiten pro Stunde umsetzen können. Jeder der beiden Hochleistungskräne kann bis zu 41 Tonnen heben und wird jeweils drei Abstellspuren für Ladeeinheiten, eine Fahr- und Ladespur für Lastwagen sowie vier 700 Meter lange Umschlaggleise und zwei Zugbildungsgleise überspannen. Täglich können dann bis zu 1.640 Ladeeinheiten umgeschlagen werden. Darüber hinaus plant der Hafen Nürnberg die Infrastruktur im Hafen und die Anbindung weiter zu entwickeln.

Im direkten Zusammenhang mit dem Neubau des Umschlagbahnhofes stehen weitere Projekte im Großraum Nürnberg an. So entsteht auf den frei werdenden Flächen des heutigen Containerterminals ein neues Werk von DB Regio für die Wartung und Instandhaltung von Triebfahrzeugen. Darüber hinaus realisiert die Deutsche Bahn derzeit den viergleisigen Ausbau der Strecke Nürnberg-Fürth, ertüchtigt den Knoten Fürth und plant den Ausbau der Güterzugstrecke Nürnberg-Rangierbahnhof - Eltersdorf mir einem Tunnel. Nimmt man den Ausbau des Nürnberger S-Bahn Netzes hinzu, wird in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Euro in die Infrastruktur im Großraum Nürnberg investiert.

"Adler" ins Bahn-Museum zurückgekehrt

(24.11.) NÜRNBERG - Die bei einem Brand stark beschädigte historische Dampflokomotive "Adler" ist nach ihrer Restaurierung wieder ins Nürnberger Bahnmuseum zurückgekehrt.  In einem Zeitraum von acht Monaten hatten Spezialisten des DB Dampflokwerks Meiningen die Lokomotive und drei Personenwagen wieder betriebsfähig hergestellt. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund eine Million Euro. Am Freitag Vormittag erreichten die Fahrzeuge auf dem Schienenweg das DB Museum Nürnberg. Auf dem Freigelände wurden die historischen Fahrzeuge von den Spezialwaggons abgeladen und anschließend in die Fahrzeughalle des Hauptgebäudes rangiert. Hunderte Menschen folgten der Einladung der DB und verfolgten das Ereignis mit.

Bereits kurz nach dem Brand hatte der Vorstand der DB entschieden, die im Jahr 1935 nachgebaute fahrfähige Lokomotive und ihre Wagen originalgetreu zu restaurieren. Das Original des "Adlers" eröffnete 1835 das Eisenbahnzeitalter in Deutschland auf der sechs Kilometer langen Strecke von Nürnberg nach Fürth.

Neue Röhre des Buschtunnels in Aachen fertig gestellt

(24.11.) AACHEN - Nach gut drei Jahren Bauzeit wurde am Freitag die über 700 Meter lange neue Röhre des Buschtunnels feierlich in Betrieb genommen. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro ist der Bau der neuen Röhre eines der größten Schienenprojekte in Nordrhein-Westfalen. Der Buschtunnel ist Bestandteil der Ausbaustrecke Köln - Aachen-Grenze und hat damit internationale Bedeutung im Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Deutschland und Belgien. Der Streckenabschnitt Aachen - Grenze wird mit dieser Maßnahme auf die künftige Geschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. "Mit der Inbetriebnahme der neuen Röhre des Buschtunnels ist einer der letzten Engpässe auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lüttich, Aachen und Köln beseitigt. Dieses Projekt ist ein eindrucksvoller Beleg, dass die Eisenbahnen in Europa immer weiter zusammenwachsen. Angesichts zunehmender internationaler Verkehre ist dies von immens hoher Bedeutung. Schließlich geht es darum, in Europa langfristig mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern", sagte Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG.

Im Bereich des Neuen Buschtunnels sowie im Einschnitt vor dem Tunnel auf der "Aachener" Seite wurde ein schotterloser Oberbau, die so genannte "Feste Fahrbahn", eingebaut, die bereits auf der Schnellfahrstrecke Köln - Rhein/Main erfolgreich eingesetzt wird. Diese Maßnahme erleichtert zukünftig die Wartung der Gleise auf der Ausbaustrecke. Zeitgleich mit der Ausbaustrecke geht am 25. November 2007 auch das elektronische Stellwerk Aachen in Betrieb. Dieses Stellwerk wird von der Betriebszentrale der DB Netz AG in Duisburg aus bedient und ermöglicht es, den Bahnverkehr zwischen Aachen-Rothe Erde über Aachen Hbf bis zur Staatsgrenze ab sofort mit modernster Leit- und Sicherungstechnik zu steuern. Als weitere Maßnahme ist in einer zweiten Baustufe die Erneuerung des "alten" Buschtunnels für eine ebenfalls eingleisige Betriebsführung vorgesehen. Diese Maßnahme soll im Zeitraum 2008 bis 2009 durchgeführt werden.

Projektbeirat zur Ausbaustrecke Oberhausen - Emmerich eingerichtet

(24.11.) DÜSSELDORF - Heute ist der neu gegründete Projektbeirat zur Ausbaustrecke Oberhausen - Emmerich zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen getreten. Das Gremium soll die Kommunikation zwischen Bundesregierung, Landesregierung, Politik, dem kommunalen "Arbeitskreis Betuwe", der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Bahn stärken. So sollen Interessenskonflikte möglichst frühzeitig erkannt und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Im Einzelnen gehören dem Beirat an: der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Achim Großmann, Landesverkehrsminister Oliver Wittke, die Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Ulrich Krüger und Ronald Pofalla, Dr. Bruno Ketteler, Vorsitzender der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Betuwe, und Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, sowie von Seiten der Deutschen Bahn Netz-Vorstand Oliver Kraft, der Konzernbevollmächtigte für NRW Reiner Latsch und als Vertreter der Netz-Niederlassung West, Jörn Schwarze. Weitere Teilnehmer können in beratender Funktion eingebunden bzw. eingeladen werden.

Der Ausbau der Strecke Emmerich - Oberhausen beinhaltet eine durchgängige Dreigleisigkeit und Blockverdichtung der Strecke sowie den erforderlichen Lärmschutz. Die Gesamtkosten für den rund 70 Kilometer langen Abschnitt belaufen sich auf über eine Milliarde Euro. Derzeit laufen die vorbereitenden Planungen für die Genehmigungsverfahren. Die notwendige Planfeststellung soll bis 2010 abgeschlossen sein. Bereits Mitte nächsten Jahres sollen die Ergebnisse der derzeit dazu laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegen. Die Ausbaustrecke verbindet über die niederländische Betuweroute den Hafen Rotterdam mit dem Ruhrgebiet und ist Teil des europäischen Korridors Rotterdam - Genua. Zum Ausbau gehört auch die Modernisierung der Stellwerkstechnik zwischen Emmerich und Oberhausen. Der Bahnknoten Oberhausen wird durch neue kreuzungsfreie Verbindungen leistungsfähiger. Aktuelle Informationen zum Stand des Projekts sind in Kürze auch im Internet (www.db.de/bauprojekte) abrufbar.

Sicherung archäologischer Funde vor dem Bau der Unstruttalbrücke

(24.11.) LEIPZIG - Mit der Unstruttalbrücke entsteht bei Karsdorf im Burgenlandkreis bis 2010 eines der prägenden Bauwerke der Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle. Im Vorfeld der Arbeiten am Brückenbauwerk wurden in den vergangenen Monaten vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt umfassende archäologische Ausgrabungen erfolgreich absolviert und bedeutende Zeugnisse unserer Vorfahren gesichert. Diese Arbeiten erfolgen planmäßig, entsprechend des im Planfeststellungsbeschluss festgelegten Baurechts. Die Linienführung der Neubaustrecke berührt und schneidet auch die zahlreich vorhandenen Relikte in der jahrtausendelang genutzten Region um Nebra. Siedlungsplätze, Gräberfelder, Befestigungs- und Kultanlagen sind im Unstruttal und den angrenzenden Gebieten reichhaltig vorhanden. So treffen auch die Baustelleneinrichtungsfläche, die Baustraße und das Westwiderlager für den Bahnbrückenbau über die Unstrut einen bekannten Fundplatz. Aus Begehungen, durch Befliegungen und auch durch geophysikalische Messungen waren auf der Hochfläche oberhalb von Wennungen und Wetzendorf eindeutige Nachweise für einen großflächigen und durch mehrere Zeitepochen benutzten archäologischen Fundplatz bekannt.

Das führte zu einer mehrere Hektar großen Ausgrabung, die in den vergangenen Monaten durch das Landesamt für den Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und der bauausführenden Firma Alpine erfolgreich und zügig erledigt wurde. Grabungsleiter Jan Kegler, Grabungstechniker Jörg Wüstemann und bis zu 15 Grabungsarbeiter bewältigten ein umfangreiches Ausgrabungspensum und kamen zu beachtlichen Ergebnissen. Insgesamt wurden etwa 300 verschiedene Befunde untersucht.

Europas größter Swarovski Weihnachtsbaum erstrahlt wieder im Berliner Hbf

(24.11.) BERLIN - Bis zum 6. Januar 2008 erstrahlt im Berliner Hauptbahnhof wieder der Swarovski Weihnachtsbaum. Im Beisein von Maria Krautzberger, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Rolf Reh, Mitglied des Vorstands der DB Station&Service AG und Ruud Wigman, Geschäftsführer Swarovski Deutschland GmbH, wird der Baum am 26. November 2007 vor 400 geladenen Gästen feierlich illuminiert. Die Illumination ist der Höhepunkt der Fashionshow "Dancing Crystals", bei der unter anderem Top Model Barbara Maier die aktuelle Swarovski Kollektion vorführt. Auch Kreativdirektorin Nathalie Colin-Roblique, eigens aus Paris angereist, steht für Fragen zur Verfügung. Die Show findet im Eingangsbereich Washingtonplatz des Hauptbahnhofes statt. Der 20 Meter hohe Weihnachtsbaum ist der größte Swarovski Weihnachtsbaum Europas. Seine Zweige sind mit über 44.000 Weihnachtsornamenten und schillernden Aurora Borealis Kristallen geschmückt. Als 1998 der erste Baum dieser Art am Zürcher Christkindlmarkt erstrahlte, setzte der 15 Meter große, mit 6.000 Kristallornamenten behängte Baum neue Maßstäbe für glamourösen Christbaumschmuck.

Neben dem Baum werden 1.500 Sterne im Bahnhof und an der Fassade funkeln. Die 70 Zentimeter bis sechs Meter großen Sterne werden von einem neun Meter hohen „Sternewerfer“, einer leuchtenden Märchenfigur an der Nordfassade (Europaplatz), gleichsam über den Bahnhof geworfen. In der Adventszeit sind die Geschäfte im Berliner Hauptbahnhof wie - an allen Tagen des Jahres - von 8-22 Uhr geöffnet und laden zum shoppen, schlemmen und staunen ein. Vom 01.-31.12. ist mit der Aktion "Parken im Advent", die von der Werbegemeinschaft des Bahnhofes ermöglicht wird, das Parken im Parkhaus des Hauptbahnhofs von 19-22 Uhr kostenlos.

Mehr Fahrgastrechte im Nahverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

(23.11.) HALLE - Die Kunden des Nahverkehrs in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erhalten ab dem 1. Januar kommenden Jahres ein einklagbares Recht auf finanzielle Entschädigung bei Verspätungen. Entsprechende Regelungen gibt es bereits in Bayern und Schleswig-Holstein. Ulrich Homburg, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG: "Wir haben eine kundenfreundliche Lösung gefunden, bei der fast alle Bahnunternehmen mitziehen. Damit erhöhen wir die Attraktivität des Nahverkehrs auf der Schiene deutlich." Hat ein Nahverkehrszug am Zielbahnhof des Reisenden mehr als 60 Minuten Verspätung, bekommt der Kunde eine Entschädigung in Höhe von 25 Prozent des Fahrkartenwertes. Bei mehr als 120 Minuten beträgt die Entschädigung 50 Prozent. Die Fahrkarten müssen einen Mindestwert von vier Euro für die einfache Fahrt aufweisen. Es werden mindestens zwei Euro erstattet. Für Inhaber von Streckenzeitkarten oder einer Mobility BahnCard 100 beträgt die Entschädigung ab einer Verspätung von über 60 Minuten pauschal drei Euro in der 1. Klasse sowie zwei Euro in der 2. Klasse. Ausgeschlossen sind Schülerzeitkarten und relationslose Angebote, wie die Länder-Tickets und das Schönes-Wochenende-Ticket.

Neben der DB Regio AG und den DB-Gesellschaften Burgenlandbahn, Erzgebirgsbahn, Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn sowie Elbe Saale Bahn sind die folgenden Eisenbahnverkehrsunternehmen beteiligt: cantus Verkehrsgesellschaft mbH, Connex Sachsen GmbH, Erfurter Bahn GmbH, Freiberger Eisenbahngesellschaft mbH, Süd-Thüringen-Bahn GmbH, Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH und Vogtlandbahn GmbH. Die Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen profitieren von den neuen Regelungen auf allen Direkt- und Umsteigeverbindungen im Schienenpersonennahverkehr außerhalb der Verbünde sowie bei Fahrten, die die Grenzen von Verbünden überschreiten. Der Fahrgast erhält eine Gutscheinkarte im Zug, am Service Point oder im Reisezentrum. Nach Vorlage der Gutscheinkarte und der genutzten Fahrkarte im Reisezentrum bekommt der Kunde einen Gutschein, den er innerhalb eines Jahres beim Kauf einer Fahrkarte einlösen kann. Die Gutscheinkarte ist auch im Internet abrufbar und kann zusammen mit der Fahrkarte an die Bahn geschickt werden. Der Reisende erhält dann von dort den Gutschein per Post.

Züge fahren mit Railog von Spanien in die Türkei

(23.11.) BERLIN - Am 10. November trat der erste von zwölf Hochgeschwindigkeitszügen für die Türkische Staatsbahn seine rund 4.000 Kilometer lange Reise von Spanien an den Bosporus an. Mit dem Projekt hat der Hersteller, das spanische Unternehmen Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF), Railog betraut. Jeder Zug besteht aus sechs Wagen. Die Dauer des Transports beträgt 20 Tage für den sicheren Weg auf der Schiene durch Frankreich, die Schweiz, Österreich, Ungarn, Serbien und Bulgarien bis Haydarpasa bei Istanbul in der Türkei. Per Lkw gelangte die erste Zuggarnitur zunächst vom nordspanischen Beasein ins westfranzösische Hendaye. Für den weiteren Weg über die Alpen und den Balkan bis zum Bosporus wurden die einzelnen Elemente dort zusammengebaut und auf die Schienen überstellt. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die Railog-Spezialisten die Stopps bei der Fahrt auf ein Minimum. Nur für die technische Überprüfung der einzelnen Wagen sowie den Wechsel der Lokomotive hält der Zug. Zusätzliches Personal sorgt für die notwendige Sicherheit. An der Meerenge des Bosporus wartet die letzte große Herausforderung: Nach der fast dreiwöchigen Fahrt quer durch Europa verlädt das Team von Railog gemeinsam mit den Verantwortlichen der Türkischen Staatsbahn die Züge auf die Fähre für den kurzen Seeweg von Europa nach Asien.

Railog in Österreich koordiniert in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Ländern den Transport der Zugelemente, überwacht die gesamte Strecke und übernimmt die Zollformalitäten an den Landesgrenzen. Ein GPS-Ortungssystem, mit dem der Zug verfolgt wird, sowie tägliche Reports über den Transport-Status ergänzen das Service-Paket. Mit 150 Mitarbeitern an 24 Standorten in neun europäischen Ländern bewegte Railog im Jahr 2006 etwa 5,7 Millionen Tonnen Güter und disponierte europaweit mehr als 190.000 Waggons. Damit ist Railog einer der europäischen Marktführer für bahnaffine Logistik in den Bereichen Neumöbel, Stahl, Ton und Fliesen sowie Weiße Ware. Railog ist ein Unternehmen der Schenker AG.

GDL will sich erst am Montag zum neuen Bahnangebot äußern

(23.11.) FRANKFURT/Main - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will sich wie angekündigt erst am Montag zum neuen Angebot der Deutschen Bahn äußern. GDL-Sprecher Maik Brandenburger sowie der nordrhein-westfälische GDL-Landeschef Frank Schmidt wiesen damit am Donnerstag anderslautende Medienberichte zurück. Weitere Gespräche mit der Bahn-Führung vor Montag hat die GDL nicht ausgeschlossen. "Das kann sein, muss aber nicht sein", sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Donnerstag. Einen Bericht, wonach das neue Tarifangebot der Bahn die GDL-Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag nicht erfülle, wollten Brandenburger und Schmidt nicht kommentieren. Die "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe) hatte ohne Nennung von Quellen berichtet, die Bahn wolle der GDL auch in der neuen Offerte keinen eigenständigen Tarifvertrag zubilligen. Das am Mittwoch vorgelegte Angebot enthalte "ein überarbeitetes Entgeltsystem und damit deutliche Lohnsteigerungen für die Lokführer", hieß es weiter.

DB bestellt 25 Dieseltriebzüge für Schleswig-Holstein

(23.11.) BERLIN - Die DB bestellt für das Ostnetz Schleswig-Holstein 25 zweiteilige Dieseltriebzüge bei Alstom, Salzgitter. "Mit dieser Bestellung moderner, komfortabler Triebzüge setzen wir den Modernisierungskurs unserer Fahrzeugflotte im Nahverkehr konsequent fort", erläutert Dr. André Zeug, Generalbevollmächtigter Technik/Beschaffung im Systemverbund Bahn. "Die Deutsche Bahn AG ist in Deutschland einer der größten Investoren und sichert Arbeitsplätze in der Wirtschaft." Zum Fahrplanwechsel 2009 nehmen die Dieseltriebzüge den Betrieb auf. Die 25 Fahrzeuge der Baureihe 648.3 ruft die DB aus einem Rahmenvertrag ab, der 2003 geschlossen wurde. Bereits 61 Fahrzeuge sind bei DB Regio im Einsatz, die neuen Triebwagen werden auf den Strecken von Lübeck nach Kiel, Fehmarn und Lüneburg eingesetzt. Auf der Strecke Hamburg - Lübeck - Travemünde fahren darüber hinaus neue Doppelstockzüge. Die 120 km/h schnellen Dieseltriebzüge sind klimatisiert und verfügen über einen 1. Klasse-Bereich. Breite Einstiegstüren erleichtern mobilitätseingeschränkten Reisenden den Einstieg. Zeitgemäße Displays zur Fahrgastinformation, ein behindertenfreundliches WC und ein Mehrzweckbereich erhöhen den Fahrgastkomfort.

Bundesrechnungshof kritisiert auch Verkehrsministerium

(23.11.) BERLIN - Der Bundesrechnungshof hat den Bundesbehörden vorgeworfen, im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Euro verschwendet zu haben. Kritisiert wird in dem am Donnerstag vorgestellten Bericht auch das Verkehrministerium, das z.B. gegenüber der Bahn auf mindestens 190 Millionen Euro verzichte, weil es "hingenommen hat, dass sich die Deutsche Bahn AG nicht an vertragliche Vereinbarungen hielt". Außerdem habe der Bund hingenommen, dass die Bahn mit Baufirmen Vorauszahlungen vereinbarte und dadurch Preisnachlässe erhielt . Der Bund stellte das Geld allerdings zur Verfügung und musste die Zinsen dafür tragen. Die Mehrkosten beliefen sich dadurch auf 37 Millionen Euro. Weiter hat die Bahn zwischen Köln-Deutz und Porz-Steinstraße einen bestimmten Streckenabschnitt nicht gebaut, aber trotzdem für die gesamte Strecke Geld erhalten. Die überflüssigen Mittel wurden vom Verkehrsministerium nicht zurückverlangt, obwohl es sich um 153 Millionen Euro handelte.

Gabriel: "Wettbewerbsnachteile der Schiene rasch abbauen"

(23.11.) BERLIN - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Wettbewerbsnachteile für den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene abzubauen. "Besonders wichtig ist mir die vorgesehene Überprüfung der Stromsteuer im Schienenverkehr. An diesem Punkt, den wir seit geraumer Zeit diskutieren, müssen wir endlich vorankommen", sagte Gabriel auf einer Veranstaltung der Allianz pro Schiene am Mittwoch in Berlin. "Allerdings müsse die angedachte Entlastung des Schienenverkehrs als Preissignal dauerhaft bei den Kundinnen und Kunden der Bahn ankommen. Wie dies sichergestellt werden kann, sollten wir verbindlich vereinbaren." Fast alle EU-Mitgliedstaaten machen von der Möglichkeit Gebrauch, den umweltfreundlichen Schienenverkehr im Bereich der Energiesteuern zu entlasten.

"Wir begrüßen, dass Umweltminister Gabriel die Schiene bei der Stromsteuer entlasten will", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Donnerstag im Anschluss an das Förderertreffen des Bündnisses in Berlin. Derzeit werden allein die elektrisch betriebenen Schienenbahnen sowohl durch die Stromsteuer als auch durch den Emissionshandel belastet. "Das sind Klimaschutzinstrumente, die wir grundsätzlich begrüßen - sie dürfen jedoch nicht dazu führen, dass ausgerechnet der Verkehrsträger mit der besten CO2-Bilanz durch die Doppelbelastung am stärksten zur Kasse gebeten wird." Allein bei der DB macht die Stromsteuer nach Angaben des Konzerns über ein Drittel der Abgaben und Steuern auf Energie in Höhe von rund 380 Millionen Euro aus. Diese Belastung werde sich durch die veränderte Ausgestaltung des Emissionshandels ab 2008 um mehr als 30 Millionen Euro erhöhen. U-Bahnen und Straßenbahnsysteme sind von den Steuern und Abgaben auf Strom in gleicher Weise betroffen. Dirk Flege: "Es kann nicht sein, dass Fahrgäste durch die daraus resultierenden steigenden Fahrpreise letztlich vom Staat in umweltschädlichere Verkehrsmittel gelenkt werden."

DB legt neues Angebot vor

(22.11.) BERLIN - Die DB hat am Mittwoch der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ein nach eigenen Angaben deutlich verbessertes Angebot vorgelegt. Über den Inhalt vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Die GDL will am Montag über das neue Angebot beraten und entscheiden, ob die Gewerkschaft wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Bis dahin sind neue Streiks ausgeschlossen. DB-Chef Hartmut Mehdorn erklärte am Mittwoch: "Wir sind ab sofort jederzeit und an jedem Ort zu Verhandlungen bereit." Sollte es dazu kommen, wären während der dann bestehenden Friedenspflicht keine weiteren Streiks möglich.

Während es also in Sachen Tarifkonflikt mit der GDL wieder Hoffnung auf Einigung gibt, droht nun die größere Bahngewerkschaft Transnet ebenfalls wieder mit Streiks. Die "Welt" zitiert aus einem Brief von Transnet-Chef Norbert Hansen vom Mittwoch: "Nach ersten Verhandlungen über eine neue Entgeltstruktur hat es keinen Fortschritt gegeben." Sollte es nötig sein, sich wieder Respekt und Beachtung zu verschaffen, würde man auch zu Streiks aufrufen. Anstelle von Fortschritten in den Verhandlungen mit Transnet würden "intensive Gespräche mit der GDL geführt hinsichtlich deren Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag", zitiert die Zeitung aus dem ihr vorliegenden Schreiben. "Wir sind nicht länger bereit zu akzeptieren, dass unsere Tarifverhandlungen für alle Tarifkräfte der DB AG gegenüber denen für eine einzelne Berufsgruppe zurückstehen müssen."

EU stellt  wichtigste Vorhaben im Verkehrssektor bis 2013 vor

(22.11.) BRÜSSEL - Am Mittwoch hat EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot eine Liste mit 30 vorrangigen Vorhaben für die Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN) im Zeitraum 2007 bis 2013 vorgestellt. Insgesamt sollen 5,1 Milliarden Euro in die Projekte fließen, sofern von den Mitgliedstaaten und aus dem Europäischen Parlament kein Widerspruch kommt. Barrot betonte, dass vor allem Vorhaben ausgewählt worden seien, die zu einer "nachhaltigen Verkehrsentwicklung" beitragen könnten. 74 Prozent der Mittel seien für die Schiene vorgesehen. Größter Einzelposten ist der Ausbau der Bahnlinie von Berlin über Erfurt und Nürnberg durch Österreich und Italien bis nach Palermo. Vor allem wegen des teuren Alpentunnels unter dem Brenner sind alleine dafür 960,1 Millionen Euro eingeplant. Die Brücke über den Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark soll mit 374,29 Millionen Euro aus dem EU-Budget bezuschusst werden. Unter den Projekten befindet sich auch die Schnellbahn zwischen Paris und Bratislava (Zuschuss 438,3 Millionen Euro),  zu der in Deutschland die Abschnitte Stuttgart - Wendlingen (114,47 Millionen Euro) und Wendlingen - Ulm (101,45 Millionen Euro) gehören.

Kein Geld sieht Barrots Förderliste laut dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen im Europaparlament, Michael Cramer, für die Transrapidstrecke zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum von München vor. Die Folgerung, die EU habe entschieden, den Transrapid nicht finanziell zu unterstützen, wies Bayerns Verkehrsministerin Emilia Müller allerdings umgehend als "schlichtweg falsch" zurück. "Es bleibt dabei: Die EU hat zugesagt, eine Förderung des Transrapids zu prüfen." Müller zeigte sich zuversichtlich, dass die EU das bedeutende Projekt unterstützen werde. Im TEN-Mehrjahresprogramm 2007 - 2013 könne der Transrapid nicht vorkommen, da dieses Programm im Wesentlichen dem sehr begrenzten Kreis der als vorrangig eingestuften TEN-Projekte vorbehalten sei. Im TEN-Jahresprogramm 2007 könne der Transrapid ebenfalls nicht enthalten sein, da eine Förderung aus diesem Programm für 2007 explizit nicht beantragt wurde.

Aufträge für Schienenanbindung Flughafen BBI vergeben

(22.11.) BERLIN - Zwei Bauaufträge für die Schienenanbindung des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) hat die DB jetzt an Unternehmen aus Berlin und Zöschen (Sachsen-Anhalt) vergeben. Damit kann der Bau der westlichen Schienenanbindung von Mahlow und Schönefeld zum Flughafenterminal beginnen. Den Zuschlag erhielten die Arbeitsgemeinschaft Alpine Bau Deutschland AG (Zöschen) und Grund- und Sonderbau Gesellschaft mbH (Berlin) sowie die Firma Eichholz Rail GmbH (Berlin). Die Aufträge umfassen den Bau von 2,4 Kilometern Trogbauwerke und drei Eisenbahn- sowie vier Straßenbrücken. Rund 330.000 Kubikmeter Erdstoffe sind dazu zu bewegen, rund 87.000 Kubikmeter Stahlbeton werden eingebaut. Teile der bis zu elf Meter tiefen Baugruben sind eine besondere Herausforderung: Hier werden wieder - wie bei der Nord-Süd-Verbindung in der Berliner Innenstadt -Taucher bei der Herstellung einer Unterwasser-Betonsohle im Einsatz sein.

Zudem werden für die S-Bahntrasse sowie die Trasse der Regional- und Fernzüge rund 33 Kilometer Gleise und 23 Weichen verlegt, rund 95.000 Kubikmeter Boden und 160.000 Kubikmeter Schotter für den Gleisunterbau eingebaut sowie - für die Verlängerung der S-Bahn zum BBI-Terminal - die Gleisanlagen des Bahnhofs Berlin Schönefeld Flughafen umgestaltet. Im neuen BBI-Bahnhof werden die Bahnsteigrohbauten errichtet. Die Schienenanbindung und der Flughafenbahnhof sind zentrale Bestandteile des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg International. Für den Regional- und Fernverkehr entstehen zur Anbindung des BBI-Bahnhofs zwischen dem Berliner Außenring bei Mahlow und der Görlitzer Bahn bei Bohnsdorf 15 Kilometer neue Strecke. Zudem wird die S-Bahn vom Bahnhof Schönefeld auf einer acht Kilometer langen Strecke zum BBI-Bahnhof geführt. Das Projekt hat einen Gesamtwertumfang von 636 Millionen Euro. Vom Bund werden davon 576 Millionen Euro finanziert, die Länder Berlin und Brandenburg übernehmen jeweils 30 Millionen Euro.

Bus und Bahnfahren wird teurer

(22.11.) KÖLN - Bus- und Bahnfahrer müssen im kommenden Jahr mit höheren Preisen rechnen. Die Fahrkartenpreise im öffentlichen Personennahverkehr werden je nach Verkehrsverbund um bis zu 4,5 Prozent steigen. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung müssen Millionen Bus- und Bahnfahrer etwa in Bremen sowie in den Verkehrsverbünden Rhein-Sieg, Rhein-Neckar und Neckar- Alb-Donau mehr bezahlen. Ein Sprecher des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestätigte den Bericht. Er sagte, die Preiserhöhungen ab 1. Januar 2008 sollten für Einzeltickets in den meisten Fällen deutlicher ausfallen als für Zeitkarten. Grund für die steigenden Preise seien vor allem die hohen Kosten für Treibstoff.

Rekorde zum zehnjährigen Jubiläum von www.bahn.de

(22.11.) BERLIN - Zum zehnjährigen Jubiläum wartet www.bahn.de, der Online-Vertriebskanal der Deutschen Bahn AG, mit neuen Rekordzahlen auf. Die Steigerung der Seitenzugriffe von 2,4 Milliarden 2006 auf prognostizierte 3,1 Milliarden in diesem Jahr zeigt die hohe Akzeptanz dieses Vertriebswegs bei Privat- und Firmenkunden. Gegenüber dem Jahr 2000 haben sich die Seitenaufrufe (Page Impressions) mehr als versechsfacht. Bis zu 50.000 Online-Tickets werden täglich von den 4,2 Millionen registrierten Kunden gebucht. Und der Umsatz hat sich stark entwickelt - jedes Jahr erhöhte er sich zwischen 30 und 50 Prozent, allein zwischen 2004 und 2006 verdreifachte sich der Umsatz; die Tendenz hält auch für dieses Jahr an. Die Geburtsstunde von bahn.de schlug 1997. Anfangs als reine Kommunikationsplattform konzipiert, ist die Site heute das meistbesuchte Mobilitäts- und Verkehrsportal Europas. Reinhold Pohl, langjähriger Leiter E-Commerce Personenverkehr der DB: "Die Erfolgsgeschichte bahn.de zeigen nicht nur die reinen Zahlen. Mit einer ganzen Reihe von Innovationen sind wir Trendsetter im E-Commerce und haben Lösungen entwickelt, die heute selbstverständlich sind."

Meilensteine in der Entwicklung von bahn.de waren 1998 die erste Online-Reiseauskunft von Adresse zu Adresse oder 1999 das erste formlose Ticket, das mit dem Angebot Surf&Rail 1999 präsentiert wurde. Nicht mehr weg zu denken ist heute das Online-Ticket, das Bahnkunden seit 2001 am eigenen Computer buchen und ausdrucken können. Im folgenden Jahr kamen dann eine Reihe von Mobilitätsservices wie der MobilCheck, ein direkter Zeit- und Kostenvergleich zwischen öffentlichem Verkehr und PKW hinzu. Im Jahr 2003 wurde die erste Version eines eigenen Portals für kleine und mittelständische Unternehmen auf den Weg gebracht. Im selben Jahr kam das Onlinereiseportal start.de von der Firma Amadeus zur Deutschen Bahn. Die Buchungszahlen haben sich seitdem verfünffacht. Ein Jahr später entwickelte bahn.de die Platzreservierung per Handy. 2005 stand im Zeichen von Surf&Travel, einem eigenen Modul zur Online-Vermarktung von Paketen für Cityreisen. 2006 wurde das Handy-Display zur Fahrkarte - Inhaber mobiler Endgeräte können Fahrkarten zum Normalpreis als Handy-Ticket kaufen.

Allianz pro Schiene: "Ministerium will Lkw-Maut senken"

(22.11.) BERLIN - Das Bundesverkehrsministerium will in Zeiten des Klimawandels die Lkw-Maut in Deutschland senken und nicht erhöhen. Das geht aus dem der Allianz pro Schiene vorliegenden Entwurf der "Verordnung zur Änderung autobahnmautrechtlicher Vorschriften" hervor. "Umweltpolitisch ein fataler Rückschritt, der vom Kabinett gestoppt werden muss", kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. Die "Financial Times Deutschland" hatte am Mittwoch berichtet, Union und FDP würden scharf gegen eine geplante Erhöhung der Lkw-Maut "um bis zu 33 Prozent" protestieren. Als Urheber dieser Berechnungen zitiert die Zeitung den Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der mit Verweis auf den Verordnungsentwurf des Ministeriums von Preissteigerungen von "1000 Euro pro Jahr und Lkw" spricht.

"Union und FDP sind ganz offensichtlich auf die bewusste Falschinformation der Lkw-Lobby hereingefallen", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Der Referentenentwurf sehe zwar die Anhebung der Lkw-Maut pro Schadstoffemissionsklasse vor. Durch die zunehmende Zahl schadstoffärmerer Lkw, die künftig eine geringere Gebühr zahlen müssen als "dreckige" Lkw zur Zeit, gehe das Ministerium unterm Strich jedoch von einem Absinken der durchschnittlichen Mauthöhe pro Lkw und Kilometer aus. Flege: "Das Verkehrsministerium nennt in dem Verordnungsentwurf einen Rückgang des durchschnittlichen Mautsatzes pro Lkw und Kilometer von derzeit 13,5 auf 12,4 Cent ab Oktober 2008." Dadurch, so die Allianz, würden preisliche Anreize, Lkw-Leerfahrten zu vermeiden und Transporte auf die umweltverträglichere Schiene zu verlagern, "wieder zurückgenommen". Klimapolitisch ist die Verbilligung des Lkw-Verkehrs aus Sicht des Schienenbündnisses "völlig inakzeptabel".

Flege: "Unfassbar ist auch die Absicht des Bundesverkehrsministeriums, die den Mautberechnungen zugrunde liegenden Wegekosten für die Bundesfernstraßen nicht dem gestiegenen Lkw-Aufkommen anzupassen. Mehr Lkw bedeuten mehr Spurrillen auf den Autobahnen. Obwohl neue Berechnungen für verursachte Straßenschäden vorliegen, hält das Verkehrsministerium an den alten Sätzen aus dem Jahr 2002 fest. Im Klartext bedeutet dies, durch die Neuregelung würden die Lkw nicht einmal mehr die von ihnen verursachten Wegekosten zahlen müssen. Zahlen müssten den Differenzbetrag Autofahrer und alle Steuerzahler".

Gespräch zwischen Mehdorn und Schell beendet

(21.11.) FRANKFURT/Main - DB-Chef Hartmut Mehdorn und GDL-Chef Manfred Schell haben sich am Dienstag zu einem Spitzengespräch getroffen. Die Gespräche waren am Vormittag in Egelsbach bei Darmstadt begonnen und dann zunächst unterbrochen worden. Am Abend wurden sie dann in der alten Bahnzentrale in Frankfurt fortgesetzt und nach rund vier Stunden gegen 22 Uhr beendet. Eine Einigung gab es ersten Informationen zufolge nicht. Über den Verlauf der Gespräche wurden keine Details bekannt, erst für Mittwoch werden konkrete Stellungnahmen erwartet.

Ab 9. Dezember FLIRT an der Ostseeküste

(21.11.) BERLIN - Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 beginnt entlang der Ostseeküste eine neue Ära. Auf der Regional-Express-Linie RE 1 und RE 9 - den so genannten Hanse-Express-Linien - setzt DB Regio AG neben den Doppelstockwagen neuester Bauart erstmals auch neue Triebfahrzeuge mit dem Namen FLIRT (Flinker leichter innovativer Regionaltriebzug) ein. Gleich fünf Zuggarnituren werden dann die Fahrgäste zwischen Rostock und Sassnitz bzw. dem Ostseebad Binz schnell und komfortabel ans gewünschte Ziel bringen. Im Rahmen einer Präsentationsfahrt zwischen Rostock, Stralsund und Hamburg wurde jetzt einer der FLIRT-Triebzüge in Stralsund auf den Namen "Hansestadt Stralsund" getauft.

Der Hanse-Express fährt auf zwei Teilstrecken: zum einen auf der Linie des RE 1 zwischen Hamburg Hbf und Rostock Hbf mit neuesten Doppelstockwagen und zum anderen auf der Linie des RE 9 zwischen Rostock Hbf und dem Ostseebad Binz bzw. Sassnitz mit dem neuen FLIRT-Triebzug. Der Hanse-Express fährt ab dem Fahrplanwechsel zwischen Rostock und Sassnitz/Binz im Zweistundentakt, auf dem Abschnitt zwischen Rostock und Hamburg sogar stündlich. Für umfassenden Service und Sicherheit ist in jedem Zug ein Fahrgastbetreuer, der über Anschlussverbindungen, Tarife sowie über touristische Highlights informiert. In Rostock hat der Fahrgast einen bequemen und kurzen Umstieg, denn die Züge stehen sich am selben Bahnsteig gegenüber. Dadurch ist in Rostock und bei vielen anderen Anschlüssen entlang der Strecke eine abgestimmte Reisekette gegeben.

Mit 226 Sitzplätzen in der 2. Klasse und 15 Sitzplätzen in der 1. Klasse bietet der FLIRT-Triebzug viel Platz. Die modern gestalteten Fahrgasträume mit den hellen, durch Glasfronten abgetrennten Sitzbereichen vermitteln ein Gefühl der Großzügigkeit und Weite. Neben den Sitzplätzen stehen zusätzlich 33 Klappsitze und 251 Stehplätze zur Verfügung. Die Innenräume sind zu über 90 Prozent barrierefrei und das WC ist behindertengerecht eingerichtet. Die Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen. Das leise Fahrverhalten dieser Züge unterstützt das angenehme Reisegefühl. Im modernen elektronischen Fahrgastinformationssystem wird der aktuelle Reiseverlauf angezeigt. In der Mitte des Zuges befindet sich ein großzügiger Bereich mit neuem Imbiss- und Getränkeautomat.

In Kooperation mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) eröffnet DB Regio einen Service-Schalter für Bahn und Touristik im Reisezentrum des Hamburger Hauptbahnhofs. Es ist deutschlandweit der erste seiner Art in einem DB Reisezentrum. Das Konzept baut auf die Erfahrungen des seit 1999 existierenden RegioPUNKT-Büros im Bahnhof Berlin Friedrichstraße auf, wo sich der TMV bereits seit Jahren engagiert. Der Fokus des Schalters im Hamburger Hauptbahnhof liegt auf der Vermarktung des Reiselandes Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere entlang des Hanse-Express. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten über touristischen Ziele, reichen Prospekte, vermitteln Unterkünfte über die Internetplattform des TMV und verkaufen auf den Hamburger Markt abgestimmte Pauschalangebote (RegioTOUREN).

SBB: Zugtrennung im Zimmerbergtunnel

(21.11.) ZÜRICH - Am Montag Abend ist es im Zimmerbergtunnel zwischen Zürich und Thalwil zu einer Trennung zwischen dem vierten und fünften Wagen des EuroCity 101 Hamburg - Zürich - Chur gekommen. Verletzt wurde niemand. Unmittelbar nach der Trennung des aus Schweizer Wagen bestehenden Zuges wurde automatisch eine Schnellbremsung eingeleitet. Die beiden Teile des Zuges kamen umgehend zum Stillstand. Nach ersten Abklärungen der Fachspezialisten der SBB kam es aufgrund einer abgerissenen Kupplung zur Zugtrennung. Die genauen Details werden nun eingehend abgeklärt. Beim betroffenen Fahrzeug handelt es sich um einen Wagen des Typs Bpm51. Der Zimmerbergtunnel war aufgrund der Zugtrennung rund 90 Minuten für den Zugverkehr gesperrt. Die Züge wurden über die Seelinie umgeleitet. Es entstanden Verspätungen zwischen fünf und zehn Minuten.

Bewegung im Tarifkonflikt: Spitzengespräch zwischen DB und GDL

(20.11.) Nach den massiven Streiks der vergangenen Tage kommt wieder Bewegung in den Tarifkonflikt bei der Bahn. Am Dienstag findet ein Spitzengespräch zwischen der DB und der GDL statt, um Lösungsmöglichkeiten für den seit Monaten festgefahrenen Tarifkonflikt auszuloten. Bereits am Montag hatten sich Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Bahnchef Hartmut Mehdorn und GDL-Chef Manfred Schell für mehrere Stunden getroffen. Tiefensee sprach anschließend von einer "sehr konstruktiven" Atmosphäre. Er denke "in sehr kurzen Fristen", sagte der SPD-Politiker auf die Frage, wann es eine Einigung geben könnte.

Tiefensee kündigte an, die DB werde am Dienstag ein neues Angebot vorlegen. Details wollte er nicht nennen. Nach Pressebereichten soll allerdings ein eigenständiger Tarifvertrag Bestandteil des Angebots sein. So berichtet der "Spiegel", Grundlage des neuen Bahn-Angebots solle das Ergebnis der Moderatorenrunde mit Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler von Ende August sein. Damit würde die Bahn mit fast dreimonatiger Verzögerung eine grundlegende Bedingung der GDL erfüllen und ihr einen eigenständigen Tarifvertrag zugestehen. Der Grund für die Verzögerung basiert laut "Spiegel" offenbar auf einem Missverständnis. So habe die GDL ihren Vertragsentwurf nach der Moderationseinigung offenbar mit "Tarifvertrag für das Fahrpersonal" überschrieben. Daraufhin habe der Bahn-Vorstand die Einigung widerrufen, da der Tarifvertrag lediglich für die Lokführer gelten sollte.

Die Gewerkschaft will nach dem Treffen über ihr weiteres Vorgehen im Tarifkonflikt entscheiden, wie eine Sprecherin erklärte. Die GDL sicherte zu, bis zu den Gesprächen am Dienstag keine neuen Streiks zu beginnen. Sollte es zu einer Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen kommen, will die GDL während dieser Zeit auf Streiks verzichten.

Unterdessen hat das Arbeitsgericht Nürnberg am Montag die juristische Taktik der DB im Kampf gegen die Lokführerstreiks scharf kritisiert. Die Methode, bei ständig wechselnden Gerichten immer wieder kurzfristig Einschränkungen der Arbeitsniederlegungen zu erreichen, sei "willkürlich und rechtsmissbräuchlich", heißt es in einem Beschluss des Gerichts vom Montag. Die Richter verwiesen einen Prozess der Bahn gegen die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) an deren Sitz nach Frankfurt am Main. Mit der Taktik, eine Vielzahl von Arbeitsgerichten anzurufen, hätten die Bahnunternehmen eine bestimmte Entscheidung herbeiführen wollen, erklärte ein Gerichtssprecher.

Image-Verlust für die DB durch Tarifstreit mit der GDL

(20.11.) KÖLN - Das Image der DB und ihres Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn leidet stark unter dem Tarifstreit mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Seit März hat sich die mediale Darstellung des Konzerns nach einem Bericht der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Capital" unter Berufung auf das Forschungsinstitut Media Tenor massiv verschlechtert. Noch im Frühjahr stand die DB in der öffentlichen Darstellung sehr gut da. Dagegen kamen in fast jedem fünften (19 Prozent) der von Anfang Oktober bis zum 13. November untersuchten Medienbeiträge eindeutig negative Aussagen über die Bahn vor. Nur in 0,4 Prozent der Beiträge wurde die Bahn explizit positiv dargestellt. Die restlichen Beiträge, also rund 80 Prozent, bewertete das Institut Media Tenor als neutral. Im März dieses Jahres war das Ergebnis noch umgekehrt ausgefallen: 13 Prozent positiven Beiträgen standen nur 1,6 Prozent negative Darstellung gegenüber.

Zudem stieg die Kritik an Hartmut Mehdorn seit dem Sommer deutlich an. Seit August wurde der Bahn-Chef jeden Monat in mindestens 20 Prozent der Artikel über Manager des Konzerns negativ dargestellt. Zeitgleich nahm die Bahn Mehdorn aus der Schusslinie. Während ihm in den ersten sieben Monaten des Jahres jeweils mindestens 60 Prozent aller Berichte über Bahn-Manager galten, ging seit August ein signifikanter Teil der Aufmerksamkeit auf Personalvorstand Margret Suckale über. Bemerkenswert ist laut "Capital", dass die GDL von der schlechteren Medienrezeption des Konfliktpartners mitnichten profitiert. Im Juni, August und September registrierte Media Tenor in den untersuchten Beiträgen nicht einen eindeutig positiven Auszug über die GDL. Im September stieg dazu der eindeutig negative Anteil der Berichterstattung auf knapp 25 Prozent.

DB plant starkes Wachstum im internationalen Fernverkehr

(20.11.) BERLIN - Die DB setzt auf starkes Wachstum im internationalen Fernverkehr. "Bis zum Jahr 2010 wollen wir die Umsätze auf unseren internationalen Verbindungen von gegenwärtig 200 auf 300 Millionen Euro steigern", sagte Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. Dazu baut die DB die Kooperationen mit ausländischen Bahnen weiter aus: Im kommenden Jahr werden täglich rund 200 Direktverbindungen in 80 ausländische Städte angeboten. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember wird der ICE in Kooperation mit der dänischen Staatsbahn DSB erstmals nach Dänemark fahren. Die neuen Verbindungen von Berlin und Hamburg nach Kopenhagen und Aarhus machen Dänemark zum sechsten ICE-Land - nach der Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. "Europa wächst auf der Schiene zusammen. Mit dem ICE werden wir dem Flugzeug Marktanteile abnehmen. Paris, Brüssel, Amsterdam, Wien, Zürich und Bern gehören heute schon zum ICE-Netz", so Breuel weiter.

Ebenfalls zum Fahrplanwechsel wird Österreich in den ICE-Taktverkehr integriert: Die Linie von Dortmund bzw. Frankfurt am Main nach Wien knüpft alle zwei Stunden schnelle und komfortable Verbindungen über Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Passau und Linz. Die Züge betreiben die DB und die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB gemeinsam. Im Juni eröffnete die DB in Kooperation mit der französischen Staatsbahn SNCF die neuen Hochgeschwindigkeitslinien von Frankfurt am Main und Stuttgart nach Paris. Am 9. Dezember wird das Angebot zwischen Frankfurt und Paris von einer auf fünf durchgehende ICE-Verbindungen pro Tag mit Fahrzeiten von unter vier Stunden ausgebaut. Ebenfalls neu ist eine TGV-Verbindung von München nach Paris. Im Juni hat sich die DB zudem an der Managementgesellschaft Thalys International beteiligt, die seit 1996 den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Paris und Brüssel und von dort weiter nach Amsterdam und Köln vermarktet.

Mehrere Stationen im Berliner Nord-Süd-Tunnel müssen nachgerüstet werden

(20.11.) BERLIN - Fünf Stationen im Nord-Süd-Tunnel müssen einem Bericht der "Welt" wegen technisch veralteter Schutzeinrichtungen nachgerüstet werden. Dazu zählen neben dem Anhalter Bahnhof, der am 10. August 2004 durch einen Brand in einem Triebzug stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, inzwischen aber wieder offiziell eröffnet ist, auch die Stationen Nordbahnhof, Oranienburger Straße, Unter den Linden und Potsdamer Platz. Laut "Welt" müssen unter anderem Brandmelder, die Lautsprecheranlagen, die Beleuchtung und die Elektrotechnik "auf den Stand der Technik" gebracht werden. Für alle fünf Bahnhöfe im Nord-Süd-Tunnel rechnet die Bahn dem Bericht zufolge mit einem Finanzbedarf von "mehreren Millionen Euro". Für die Nachrüstaktion wurde ein separates Projekt vorbereitet, das voraussichtlich im ersten Quartal 2008 verwirklicht werden soll.

Schell will bei Angebot zwischen 10 und 15 Prozent wieder verhandeln

(19.11.) BERLIN - Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, ist nach eigenen Worten bereit, über ein Angebot zwischen zehn und 15 Prozent zu verhandeln. "Zweistellig muss es allemal sein", sagte Schell in der ARD-Sendung "Anne Will" am Sonntagabend. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale entgegnete, das Angebot der Bahn umfasse bereits zehn Prozent, wenn man Nebeneffekte zu den angebotenen Lohnerhöhungen von 4,5 Prozent dazurechnen würde. Die Bahn sei zu Verhandlungen bereit. An der teils heftig geführten Debatte nahmen auch der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen, Metallarbeitgeberpräsident Martin Kannegießer, der als Schlichter in den Tarifstreit eingebundene frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf sowie der Verhandlungsexperte Matthias Schranner teil.

Zuvor war am Wochenende darüber spekuliert worden, ob wieder Bewegung in den Tarifkonflikt kommt. Der "Spiegel" hatte berichtet, die DB wolle angeblich auf die Lokführergewerkschaft GDL zugehen. Die Bahn mache Verhandlungen nicht mehr von einer vorherigen Kooperationsvereinbarung der GDL mit den anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA abhängig. Ein Bahnsprecher wollte sich dazu am Wochenende allerdings nicht äußern. Auch ist bei der Gewerkschaft bisher kein verbessertes Angebot angekommen. "Wir haben nichts", sagte eine GDL-Sprecherin. GDL-Chef Manfred Schell forderte von der Bahn ein neues Angebot in Höhe von mindestens zehn Prozent mehr Lohn. Das würde seine Gewerkschaft veranlassen, sofort an den Verhandlungstisch zu gehen, sagte Schell dem Fernsehsender "RTL". Man erwarte vom Bahnvorstand bis Montag 24 Uhr ein verhandlungsfähiges Angebot, so die Lokomotivführergewerkschaft. Ansonsten könnte bereits am Mittwoch ein neuer Streik beginnen. Am Dienstag dürften die Züge noch planmäßig verkehren, da die Gewerkschaft mehrere Stunden Vorlaufzeit vor einem Streik benötigt.

Unterdessen lief bereits am Samstag der Fern- und Regionalverkehr nach Ende des Streiks wieder nach Fahrplan. Einzelne Behinderungen gab es zu Betriebsbeginn im Regionalverkehr vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Hier war die Disposition der Fahrzeuge streikbedingt an einigen Orten beeinträchtigt. Die DB zeigte sich zufrieden mit der Zuverlässigkeit des Ersatzfahrplans. Im Fernverkehr verkehrten rund zwei Drittel der Züge. Bei den Regionalzügen und S-Bahnen war es im bundesweiten Durchschnitt rund die Hälfte. Am stärksten betroffen war Ostdeutschland: In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin verkehrten knapp ein Viertel der üblichen Regionalzüge, in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt etwa 30 Prozent. In Westdeutschland fuhren je nach Region 50 bis 80 Prozent der Regionalzüge. Täglich waren rund 500 Ersatzbusse im Einsatz. Rund 1.000 Mitarbeiter waren zusätzlich im Servicebereich tätig. Bei der Informations-Hotline wurden seit Mittwoch über eine Million Anrufe gezählt. Auf die Streikinformationen auf www.bahn.de gab es im selben Zeitraum rund 13 Millionen Zugriffe.

Im Schienengüterverkehr hat die DB in der Nacht zum Samstag damit begonnen, die Folgen von insgesamt über 100 Stunden Streik seit dem 8. November zu beseitigen. "Wir tun das uns Mögliche, um unseren Kunden in der Wirtschaft jetzt wieder zuverlässige Angebote machen zu können und Vertrauen in die Schiene zurückzuholen. Dazu sind bereits am Wochenende zusätzliche Mitarbeiter in den Zugbildungsanlagen im gesamten Bundesgebiet im Einsatz", sagte Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB. Hunderte abgestellte Züge müssten an ihre Bestimmungsorte gefahren und Lokomotiven in neue Umläufe integriert werden. Für die in großer Zahl ausgefallenen und verspäteten Transporte, darunter auch internationale Züge, müssten neue Trassen erstellt werden. Der bereits gestern aufgehobene Annahmestopp für Sendungen von und nach Ostdeutschland soll zu einer allmählichen Normalisierung der Abläufe beitragen. Die Beseitigung der Auswirkungen des Streiks wird allerdings einige Tage dauern.

Die wirtschaftlichen Folgen der bisherigen Bahnstreiks sind nach jüngsten Schätzungen geringer ausgefallen als bislang angenommen. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben die bisherigen Streiks der GDL die Volkswirtschaft insgesamt zwischen 74,8 und 112,8 Millionen Euro gekostet. Zuvor hatten andere Ökonomen den möglichen Schaden auf täglich 20 bis 50 Millionen Euro taxiert. Vereinzelt war von 100 Millionen Euro pro Streiktag die Rede.

Tiefensee erarbeitet Konzept für Bahn-Privatisierung

(19.11.) BERLIN - Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee prüft nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ein spezielles Beschäftigungsmodell, um die Einwände der Gewerkschaften zu überwinden. Danach soll die DB in zwei Holdings für das Schienennetz und den Zugbetrieb aufgespaltet werden; die Netzholding soll staatlich bleiben, an der Betriebsholding könnten sich Investoren beteiligen. Zugleich aber will Tiefensee dem Bericht zufolge mit Hilfe eines sogenannten konzerninternen Arbeitsmarktes dafür sorgen, dass die Beschäftigten ihre heutigen sozialen und arbeitsrechtlichen Besitzstände wahren. So sollten beispielsweise Angestellte einer teilprivatisierten Betriebsgesellschaft die Zusicherung erhalten, bei Rationalisierungsmaßnahmen zu vergleichbaren Konditionen zur Netzgesellschaft wechseln zu dürfen, hieß es weiter.

Personenverkehr ab Samstag nach normalem Fahrplan

(17.11.) BERLIN - Die DB rechnet für den Samstag mit einer planmäßigen Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebs im Personenverkehr. Im Güterverkehr wird am Wochenende der planmäßige Rangier- und Zugbetrieb vorbereitet und das Wochenende zum Abbau des Rückstaus genutzt. Die Streiks sollten nach Ankündigung der GDL am Samstagmorgen, 2 Uhr, beendet werden. Bis einschließlich Montag wird es keine neuen Streiks geben. Solange hat die GDL der DB Zeit gegeben, ein neues Angebot vorzulegen. Danach drohen unbefristete Arbeitsniederlegungen.

Am Freitag fuhren die Züge im Personenverkehr stabil nach einem Ersatzfahrplan. Im Fernverkehr verkehrten rund zwei Drittel der Züge, vor allem ICE-Züge. Bei den Regionalzügen und S-Bahnen waren es im bundesweiten Durchschnitt mehr als die Hälfte. Fast 500 Ersatz-Busse waren im Einsatz. Rund 1.000 Mitarbeiter waren zusätzlich im Servicebereich tätig. Aufgrund des hohen Organisationsgrades der GDL in den neuen Bundesländern war Ostdeutschland von den Streikauswirkungen besonders betroffen. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin verkehrten knapp ein Viertel der üblichen Züge, in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt etwa 30 Prozent der Regionalzüge. Im Regionalverkehr Westdeutschlands war die Lage deutlich besser. Dort fuhren je nach Region 50 bis 80 Prozent der Regionalzüge. In Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen fuhr jeder zweite Zug; in Nordrhein-Westfalen rund zwei Drittel der Züge, sowie in Hessen und der Region Rhein/Neckar rund 70 Prozent. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz wurden rund 80 Prozent der üblichen Leistung gefahren.

Der Schienengüterverkehr der DB ist von den Streiks weiterhin deutlich beeinträchtigt. Nach wie vor kann die DB eine Grundversorgung für Westdeutschland und eine Minimalversorgung in Ostdeutschland mit versorgungsrelevanten Zügen sicherstellen. Die Kunden des Schienengüterverkehrs der Deutschen Bahn werden durch die Kundenberater und über das Kundenservicezentrum regelmäßig und aktiv über die aktuelle Situation informiert. Aktuelle Informationen sind im Internet unter www.railion.com verfügbar. Schon am Wochenende sollen möglichst viele Auswirkungen des Streiks aufgearbeitet werden, indem stehengebliebene Züge abgefahren werden. Dazu werden mehr Mitarbeiter als üblich in den Zugbildungsanlagen im Einsatz sein. Die Beseitigung aller Auswirkungen wird nach den Erfahrungen des letzten Streikes in der vergangenen Woche allerdings länger dauern.

Allianz pro Schiene zur Aufstockung der Infrastrukturmittel

(17.11.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat verhalten positiv auf den Haushaltsbeschluss der Koalitionsfraktionen reagiert, die Investitionsmittel für die Schieneninfrastruktur im kommenden Jahr um 125 Millionen Euro im Vergleich zum Regierungsentwurf aufzustocken. "Immerhin kann mit 25 Millionen Euro ein Sofortprogramm für den Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene begonnen werden, das insgesamt 250 Millionen Euro erfordert und extrem wichtig für unsere Volkswirtschaft ist", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Freitag in Berlin. Unbefriedigend sei jedoch die zu geringe Höhe des Aufstockungsbetrages im Jahr 2008. Flege: "Die Bahnen sind im Güterverkehr noch vor dem Lkw und dem Binnenschiff der am stärksten wachsende Verkehrsträger und stoßen schon jetzt teilweise an Kapazitätsgrenzen bei der Infrastruktur. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um mit dem weiter zu erwartendem Containerboom der Seehäfen Schritt zu halten. Die Unterfinanzierung der Schieneninfrastruktur wird durch die Beschlüsse nur leicht abgemildert".

Begrüßt wurde vom Schienenbündnis die Entscheidung der Haushaltspolitiker, das Lärmsanierungsprogramm des Bundes für innovative Pilotprojekte zur Vermeidung von Güterzuglärm zu öffnen. „Bislang wurden von den 100 Millionen Euro lediglich Lärmschutzfenster und -wände finanziert, ab Anfang 2008 kann mit einem Betrag von bis zu 10 Millionen Euro auch die Umrüstung von Güterwaggons mit so genannten Flüsterbremsen gefördert werden. Das ist der strategisch wichtige Einstieg in die Lärmminderung an der Quelle. Dies wird insbesondere den Menschen im Rheintal zugute kommen", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Güterzüge mit Flüsterbremsen ("K-Sohle") sind während der Fahrt wegen der nicht so stark aufgerauten Räder nur halb so laut wie Güterzüge mit konventionellen Bremsklötzen.

VG Köln bestätigt "Konzernjuristenbescheid" des EBA

(17.11.) BONN - Am Mittwoch hat das Verwaltungsgericht Köln die Klagen der DB Netz AG, der DB sowie von fünf Angestellten der DB-Konzernrechtsabteilung gegen den sog. "Konzernjuristenbescheid" des Eisenbahn-Bundesamtes abgewiesen. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte der DB Netz AG untersagt, in Fragen des Netzfahrplans, der sonstigen Zuweisung von Zugtrassen sowie der Wegeentgelte die zentrale Rechtsabteilung der DB-Holding mit Beratungs- und Vertretungsaufgaben zu betrauen. Hindergrund der Anordnung ist, dass diese Tätigkeit den Konzernjuristen unzulässige Möglichkeiten der Mitwirkung an Entscheidungen sowie Einflussnahmemöglichkeiten gibt. Dies ist nicht vereinbar mit § 9a Allgemeines Eisenbahngesetz. Das VG Köln bestätigte die Anordnung des Eisenbahn-Bundesamtes gegenüber der DB Netz AG in allen Punkten.

Das Eisenbahnbundesamt wertet die Entscheidung des VG Köln als Meilenstein für die Entwicklung des Entflechtungsrechts im Eisenbahnwesen. Die Unterbindung von Einflussnahme- und Mitentscheidungsmöglichkeiten der vom Konzernvorstand weisungsabhängigen zentralen Rechtsabteilung im Bereich der Trassenzuweisung und der Entgelte sei eine wichtige Voraussetzung für das Vertrauen der Netzzugangsberechtigten in die Neutralität des Schienenwegebetreibers. Hier sei  ein wichtiger Schritt in Richtung der Entwicklung eines funktionsfähigen Wettbewerbs im Eisenbahnverkehrsmarkt erfolgt.

Probleme im Güterverkehr spitzen sich zu

(16.11.) BERLIN - Der Schienengüterverkehr der DB in Ostdeutschland ist nach Angaben der DB seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag fast komplett zum Erliegen gekommen. "Seit knapp 30 Stunden ist die GDL im Ausstand, und wir müssen zusehen, wie eine kleine Gewerkschaft versucht, die Wirtschaft in Ostdeutschland kaputt zu streiken", so Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB AG, heute in Berlin. "Die Versorgungslage vor allem in den neuen Bundesländern entwickelt sich dramatisch. Hier können wir nur noch die für die Versorgung wichtigsten Züge fahren. Mit jedem Streiktag spitzen sich die Probleme zu." In Westdeutschland konnte die DB dank des verhängten Annahmestopps für Güter von und nach Ostdeutschland die Grundversorgung weitgehend gewährleisten. So wurde ein Rückstau vermieden. Zunehmend schlagen die Automobilfirmen Alarm, weil Zulieferungen ausbleiben.

Der Ersatzfahrplan im Personenverkehr lief nach DB-Angaben den ganzen Tag über bundesweit stabil. Im Fernverkehr sind rund zwei Drittel der Züge unterwegs, vor allem ICE. Im Regionalverkehr liegt das Angebot im Südwesten bei knapp 80 Prozent, in Hessen bei 70 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei über 60 Prozent sowie in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bei etwa 50 Prozent. In den östlichen Bundesländern verkehren zwischen 20 und 30 Prozent der Regionalzüge. Hier setzt die Bahn verstärkt Busse für den Schienenersatzverkehr ein, bundesweit insgesamt über 500. Bei der S-Bahn Berlin konnten über 30 Prozent der Leistungen gefahren werden, bei der S-Bahn Hamburg rund 50 Prozent und in München etwa ein Drittel. Rund 1.000 Mitarbeiter sind zusätzlich im Servicebereich tätig. Starke Nachfrage gab es bei der Informations-Hotline. Dort wurden gestern und heute über 700.000 Anrufe gezählt. Auf www.bahn.de gab es im selben Zeitraum über sieben Millionen Zugriffe.

Unterdessen spitzt sich der Arbeitskampf weiter zu. Die Bahn lehnt trotz der massiven Behinderungen die Forderungen der GDL weiter ab (siehe auch nächster Bericht). Außerdem verklagt das Unternehmen die Gewerkschaft auf Schadenersatz. Man habe eine Klage über fünf Millionen Euro für Warnstreiks am 10. Juli beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eingereicht, sagte Bahn-Sprecher Uwe Herz. Nach Ansicht des Verkehrskonzerns waren die bundesweiten Arbeitsniederlegungen im Regionalverkehr an dem Tag rechtswidrig. Da die Tarifverträge zu dieser Zeit teilweise noch nicht gekündigt gewesen seien, habe die GDL bewusst die gesetzlich geschützte Friedenspflicht verletzt. Die GDL drohte dagegen mit einem unbefristetem Streik. Sollte die DB bis Montag kein neues Angebot vorlegen, werde man in der kommenden Woche über unbefristete Streiks entscheiden. Der GDL-Bezirksvorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Hans-Joachim Kernchen, schloss im RBB-Inforadio sogar einen Ausstand bis Weihnachten nicht aus.

Streiks: DB-Aufsichtsrat empfiehlt Vorstand Fortsetzung der harten Linie

(16.11.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat sich am Donnerstag zu einer Sondersitzung getroffen, um Berichte des Vorstands zu dem Thema "Streik der GDL-Lokführer" und "Privatisierung" zu hören und zu erörtern. In Sachen Streik stützte der Aufsichtsrat die Position des Vorstands, nicht auf die Forderung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach Auflösung der Tarifeinheit einzugehen, auch wenn diese unentwegt weiter streiken sollte. Der Aufsichtsrat bittet die GDL, mit dem Vorstand der DB AG in Verhandlungen einzutreten. Zum geplanten Börsengang der DB hieß es nach der Sitzung, Aufsichtsrat und Vorstand seien in Sorge, dass eine politische Absage des Gangs auf den Kapitalmarkt unabsehbare negative Konsequenzen für die DB AG haben werde. Nur unter der Voraussetzung der Zuführung privaten Kapitals sei ein ertragskräftiger und national wie international wettbewerbsfähiger Logistikkonzern entstanden. Begrüßt wurden deswegen die im Koalitionsausschuss erörterten neuen Überlegungen zur Sicherung der Zukunft durch Zuführung von Kapital über den Bundeshaushalt hinaus. Wenn die DB AG als integrierter Konzern erhalten bleibe und damit die Arbeitnehmerinteressen geschützt blieben, sei auch die Beteiligung privater Kapitalgeber (bis zu 49,9%) nur an der "Verkehrs-AG" als Tochter der DB AG ein aus Sicht aller Vertreter des Aufsichtsrats praktikabler Weg.

Umfrage: Hohe Benzinpreise bewegen zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel

(16.11.) BERLIN - Etwa 60 Prozent der Deutschen wollen laut einer Emnid-Umfrage deutlich weniger Auto fahren und auf andere Verkehrsmittel umsteigen, sobald der Literpreis für Superbenzin über die Marke von 1,50 Euro steigt. Die nächste Hemmschwelle für Autofahrer an der Zapfsäule liegt der Umfrage zufolge bei 2 Euro. 23 Prozent wollen ab diesem Stand Konsequenzen ziehen. Nur fünf Prozent der Befragten erwägen allerdings, ab ihrer persönlichen Höchstgrenze den Pkw ganz abzuschaffen. Attraktiver werden angesichts der hohen Kosten für Kraftstoffe spritsparende Autos (53 Prozent) oder alternative Antriebsformen, wie zum Beispiel Hybrid (31 Prozent). Vor allem Ostdeutsche ziehen die Bildung von Fahrgemeinschaften verstärkt als Sparmöglichkeit in Betracht (41 Prozent).

Zweites Gleis für die BLS-Strecke Burgdorf Steinhof - Burgdorf

(16.11.) BURGDORF - Im Rahmen der Gesamterneuerung des Bahnhofs Burgdorf rüstet die BLS die Einfahrt der Strecke aus dem Emmental mit einem zweiten Gleis aus. Zentrales Objekt ist der Neubau der Brücke über die Lyssachstraße, wo in diesen Tagen die Vorarbeiten beginnen. Der Ausbau des eingleisigen Streckenabschnitts vom Bahnhof Burgdorf Richtung Steinhof auf Doppelspur bedingt den Neubau der Brücke über die Lyssachstraße. Diese wird neben den zwei Bahngleisen auch den künftigen Rad- und Gehweg vom Meienfeld ins Zentrum aufnehmen. Der Neubau ersetzt die 125-jährige Dreibogenbrücke und stellt das markanteste Objekt des neuen Doppelspurabschnitts dar. Sie weist eine Gesamtlänge von 29,4 Metern und eine Breite von 15,6 Metern auf. Der Brückenoberbau besteht aus einer vorgespannten Betonplatte, welche im Nordosten in die Widerlagerwand eingespannt wird und im Südwesten auf zwei schrägen Abstützungen ruht. Das Bauwerk wird in zwei Etappen erstellt, damit der Bahnverkehr nur geringfügig beeinträchtigt wird.

Die Vorarbeiten zum Neubau der Brücke beginnen Mitte November 2007. Parallel dazu wird der Lerchenbodenweg verlegt. Bis Mai 2008 wird die erste Hälfte der Brücke gebaut, bis September 2008 die zweite Hälfte. Die Inbetriebnahme der neuen Doppelspur ist für Ende Oktober 2008 vorgesehen. Die doppelspurige Einfahrt in den Bahnhof Burgdorf beseitigt einen betrieblichen Engpass. Sie erhöht die Kapazität der Strecke und dient der Pünktlichkeit der Züge. Der Verwaltungsrat der BLS AG hat dazu Anfang Jahr einen Gesamtkredit von 13 Millionen Franken bewilligt.

Ersatzfahrplan im Personenverkehr stabil (Stand: 14:30)

(15.11.) BERLIN Der Ersatzfahrplan der DB im Personenverkehr läuft nach Angaben des Unternehmens bundesweit stabil. Die Streikaktionen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben zu einem reduzierten, aber zuverlässigen Angebot geführt: Im Fernverkehr verkehren rund zwei Drittel der Züge, vor allem ICE-Züge. Im Regionalverkehr liegt das Angebot im Südwesten bei 80 Prozent, in Hessen und Nordrhein-Westfalen bei rund 70 Prozent und in Bayern bei 50 Prozent. In den östlichen Bundesländern verkehren lediglich 15 Prozent der Regionalzüge. Hier setzt die Bahn verstärkt Busse für den Schienenersatzverkehr ein. Einschränkungen gibt es auch im S-Bahnverkehr. Bundesweit hat die Bahn fast 500 Ersatz-Busse im Einsatz. Rund 1.000 Mitarbeiter sind zusätzlich im Servicebereich tätig. In den großen Bahnhöfen registriert die Bahn weniger Reisende als üblich. Viele Kunden informieren sich im Vorfeld über die aktuellen Reiseverbindungen oder weichen rechtzeitig auf andere Verkehrsmittel aus. Kunden können sich auf www.bahn.de/aktuell und über die kostenlose Hotline 08000 99 66 33 sowie in den DB Reisezentren informieren. Die Streiks der GDL sollen voraussichtlich bis Samstagmorgen 2 Uhr andauern.

Im Schienengüterverkehr der DB wird die Lage immer kritischer. In Ostdeutschland kann die DB ausschließlich versorgungsrelevante Züge fahren. Seit Streikbeginn wurden rund 1.400 Schichten nicht angetreten. Um für die westlichen Bundesländer eine Grund- und für Ostdeutschland eine Minimalversorgung sicherzustellen, bleibt der Annahmestopp von Güterzügen von und nach Ostdeutschland weiter bestehen. Kundenberater und die Mitarbeiter des Kundenservicezentrums stehen in regelmäßigem Kontakt zu den Kunden und informieren sie aktiv über die aktuelle Lage. Aktuelle Informationen sind auch im Internet unter www.railion.com verfügbar.

Zugverkehr der DB am Morgen von Streiks erheblich beeinträchtigt (Stand 7:15)

(15.11.) BERLIN - Die Ausweitung der Streikaktionen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf den gesamten Zugverkehr der DB hat seit heute morgen 2 Uhr bundesweit zu starken Beeinträchtigungen geführt. Die Züge im Personenverkehr fahren stabil nach einem Ersatzfahrplan. Im Fernverkehr verkehren rund zwei Drittel der Züge, vor allem ICE-Züge. Im ICE-Verkehr ab Berlin gibt es derzeit einzelne Zugausfälle. In Westdeutschland fahren rund 50 Prozent der Regional-Bahnen. Erhebliche Einschränkungen gibt es auch im S-Bahnverkehr. Aufgrund des hohen Organisationsgrades der GDL in den neuen Bundesländern ist Ostdeutschland von den Streikauswirkungen besonders stark betroffen.

In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt verkehren lediglich 10 Prozent der Regionalbahnen. Vielfach setzt hier die Bahn Busse als Ersatzverkehr ein. In Dresden, Leipzig und im Großraum Halle fahren nur einzelne S-Bahn-Züge. Die S-Bahn in Rostock wird zumeist durch Busse ersetzt. In Berlin verkehrt die S-Bahn in einem 20- bis 40-Minuten-Takt. Die S-Bahn in Hamburg fährt rund 40 Prozent ihrer normalen Leistung. In Frankfurt am Main und in Stuttgart verkehren ein Drittel aller S-Bahn-Züge. Die S-Bahn-München fährt auf der Linie S8 (Flughafen-S-Bahn) in einem 20 Minuten-Takt. In Nordrhein-Westfalen fahren die S-Bahnen im 1 Stundentakt. In Westdeutschland fahren 50% aller Regionalbahnen. Im Fernverkehr fahren vor allem ICE-Züge, internationale Züge sowie Auto- und Nachtzüge. Von den Streikmaßnahmen im Fernverkehr sind insbesondere die IC-Züge betroffen. Auch hier setzt die Bahn auf zahlreichen Linien wie zum Beispiel Berlin-Stralsund, Berlin-Dresden, Berlin-Frankfurt/Oder und Berlin-Cottbus Busse ein.

Bundesweit setzt die Bahn fast 500 Busse im Schienenersatzverkehr ein. Rund 1.000 Mitarbeiter sind zusätzlich im Servicebereich im Einsatz. Kunden können sich auf www.bahn.de/aktuell und über die kostenlose Hotline 08000 99 66 33 sowie in den DB Reisezentren informieren. Die Streiks der GDL sollen voraussichtlich bis Samstagmorgen 2 Uhr andauern.

Güterzüge in Ostdeutschland stehen still

(15.11.) BERLIN - Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat im Schienengüterverkehr der DB bereits nach wenigen Stunden vor allem in den neuen Bundesländern zu erheblichen Einschränkungen geführt. Bis 18 Uhr beteiligten sich bundesweit rund 350 Lokführer an der Arbeitsniederlegung, die nach Angaben der GDL noch bis Samstagmorgen, 2 Uhr, andauern soll. Schwerpunkt der Streiks ist wie erwartet Ostdeutschland. Gründe dafür liegen im hohen Organisationsgrad der GDL und der entsprechend hohen Streikbereitschaft in den neuen Bundesländern. "Die GDL ist dabei, den Schienengüterverkehr im Osten Deutschlands lahm zu legen. Die Sorge unserer Kunden vor Versorgungsengpässen und Produktionsausfällen ist größer denn je", so Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB AG. "Es ist fraglich, ob es uns angesichts eines 62-stündigen Streiks gelingen wird, bis zum Schluss versorgungsrelevante Züge zu fahren." Um Rückstaus von Ostdeutschland in die westlichen Bundesländer zu minimieren, sah sich die DB bereits Dienstag gezwungen, einen Annahmestopp von Zügen von und nach Ostdeutschland zu verhängen. Dies gilt sowohl für den Einzelwagenverkehr als auch für Ganzzüge. Mit dieser präventiven Maßnahme will die DB eine Grundversorgung für Westdeutschland und eine Minimalversorgung in Ostdeutschland sicherstellen. Dringend versorgungsrelevante Züge sollen im Rahmen der jeweiligen Dispositionsmöglichkeiten und in enger Abstimmung mit den Kunden gefahren werden.

Ab Donnerstag Nacht um 2 Uhr weitet die GDL ihre Streiks auch auf den Personenverkehr aus. Die DB fährt daher am Donnerstag und Freitag nach einem Ersatzfahrplan (Direktlinks zu den Fahrplänen im Fern- und Regionalverkehr auf der Startseite). Im Fernverkehr sollen rund zwei Drittel der Züge verkehren, vor allem die ICE-Züge, internationale Züge sowie Auto- und Nachtzüge. Im Regionalverkehr ist geplant, bis zu 50 Prozent der Züge zu fahren. Dabei wird es regionale Unterschiede geben. Vor allem die ostdeutschen Bundesländer werden stark betroffen sein. Auf zahlreichen Linien setzt die Bahn Busse ein, so auf den Strecken Berlin-Stralsund, Berlin-Dresden, Berlin-Frankfurt/Oder und Berlin-Cottbus. Ingesamt sind bundesweit fast 500 Busse im Einsatz. Über 1.000 Mitarbeiter werden zusätzlich für den Kundenservice im Einsatz sein. Bei den S-Bahnen München und Frankfurt werden rund ein Drittel der Züge fahren. Bei der S-Bahn Berlin deckt der Ersatzfahrplan voraussichtlich 20 Prozent des normalen Angebots ab. Die S-Bahn Hamburg bietet 40 bis 50 Prozent der Verkehrsleistungen an. Die Streiks werden voraussichtlich bis Samstagmorgen, 2 Uhr, andauern.

Kunden können sich auf www.bahn.de/aktuell, über die kostenlose Hotline 08000 99 66 33 sowie in den DB Reisezentren informieren. Fahrgäste, die an einem Streiktag aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende November kostenlos erstatten zu lassen. DB-Zeitkarten werden bei Streikmaßnahmen anteilig erstattet, wenn der Geltungsbereich der Fahrkarte sowie der Reisetag direkt betroffen sind. In den Verkehrsverbünden gelten gesonderte Umtausch- und Erstattungsregeln. Einen ersten Bericht zur aktuellen betrieblichen Lage gibt es gegen 7 Uhr bei Bahnnews Online.

"SZ": Bahn zwingt Lokführer zu Sonderschichten

(15.11.) MÜNCHEN - Die Bahn-Tochter Railion übt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in Bayern massiven Druck auf streikende Lokführer der GDL im Güterverkehr aus. Demnach werden die Lokführer offenbar nicht nur von Dienstgebäuden und Lokomotiven ausgesperrt, sondern auch von den Dienstplänen gestrichen und nach Hause geschickt. An ihren planmäßigen Ruhetagen am folgenden Wochenende müssten sie dann zu Sonderschichten antreten, um die liegengebliebenen Züge "aufzuräumen", berichtet die Zeitung weiter und verweist auf eine ihr vorliegende Dienstverpflichtung der Railion Logistics in Würzburg, die einen Lokführer dazu verpflichtet, am kommenden Samstag zum Dienst anzutreten. Bei Nichterscheinen werden dem Blatt zufolge den Beschäftigten arbeitsrechtliche Konsequenzen angedroht, von der Abmahnung bis hin zur Kündigung. Begründet werde das Vorgehen mit dem Paragrafen 14 des Arbeitszeitgesetzes. Bei Vorliegen eines Eil- oder Notfalls setzt er die Schutzbestimmungen des Gesetzes außer Kraft und verpflichtet die Mitarbeiter zur Arbeitsleistung.

Zukunft DB: Transnet und GDBA für Plan B

(15.11.) BERLIN - Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fordern den Bund auf, die DB als Eigentümer weiterzuführen. "Beide Gewerkschaften haben gestern beschlossen, dass es Zeit für Plan B ist", erklärten die Gewerkschaftsvorsitzenden Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel nach einer gemeinsamen Sitzung ihrer Spitzengremien. "Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie keine Modelle verfolgt, bei denen der Bund aus der Bindung als Mehrheitseigentümer entlassen würde." Eine weitere quälende Diskussion über ihre Zukunft sei den rund 230.000 Beschäftigten der DB AG nicht zuzumuten, erklärten die beiden Gewerkschafter. Plan B werde jetzt notwendig, "weil zurzeit kein Modell zur Kapitalbeteiligung mehrheitsfähig ist, bei dem integrierter Konzern und Mehrheitsanteile des Bundes unangetastet bleiben." Beide Gewerkschaften lehnen jegliche Form der Trennung von Infrastruktur und Transport ab. Dies würde den Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und die soziale Sicherheit der Beschäftigten gefährden. Das müsse auch beim Finanzholding-Modell vermutet werden, erklärten Hansen und Hommel. Auch dieses Modell "lässt in uns die Sorge wachsen, dass dies zumindest der Einstieg in die Zerschlagung ist."

"Gegen eine Zerschlagung werden wir uns mit allen demokratischen Mitteln zur Wehr setzen." Dazu gehörten unter Umständen auch Streiks. Transnet  und GDBA seien bisher immer sehr verantwortungsvoll mit dem Mittel des Arbeitskampfes umgegangen. "Das werden wir auch weiterhin tun. Aber wenn es um die Existenzsicherung der Beschäftigten geht, muss uns auch dieses Mittel recht sein."

Autoverlad Brig - Iselle

(15.11.) BERN - Der Autoverlad im Simplon-Tunnel ist ein Erfolg: Nach fast drei Jahren Betrieb hat die SBB bereits 250 000 Fahrzeuge durch die Alpen transportiert. Am Dienstag ermittelte die SBB den 250'000. Nutzer. Die glückliche Gewinnerin Helvetia Viscomi erhielt von der SBB einen Blumenstrauß und einen Gutschein für 25 Freifahrten im Autoverlad. Am 12. Dezember vor drei Jahren nahm die SBB die Autoverladzüge durch den Simplontunnel in Betrieb. Im ersten Jahr verzeichnete die SBB 67 309 Fahrzeuge, welche auf der Schiene durch den Simplon-Tunnel transportiert wurden. Im 2006 waren es bereits 91 750 Fahrzeuge, was einem Anstieg von 36 Prozent entspricht. Im laufenden Jahr geht die SBB davon aus, dass die Grenze von 100 000 transportierten Fahrzeugen überschritten wird. Diese Zahl zeigt, dass der Autoverlad einem immer größeren Bedürfnis entspricht. Mit dem neuen Fahrplan ab 9. Dezember 2007 wird die Flotte der Autoverladzüge um einen auf insgesamt 12 Züge erweitert; außerdem wird ein neuer Wagen für den Motorrad-Transport in die Autoverladzüge integriert. Bis dahin standen Motorradfahrern nur drei Plätze pro Zuge zur Verfügung. Der Autoverlad zwischen Brig und Iselle wird vom Kanton Wallis finanziell unterstützt. Die italienische Provinz Verbano Cusio Ossola hat sich ebenfalls bei der Finanzierung der benötigten Infrastruktur beteiligt.

BPOL-K: Verkauf von DB-Reisegutscheinen führt zu Dieb

(15.11.) KÖLN - Ein 43-jähriger deutscher Staatsangehöriger aus Aachen wurde am Dienstag, den 13. November 2007, vorläufig festgenommen. Der Mann erlangte widerrechtlich DB-Reisegutscheine und andere Gegenstände und bot sie in Internetauktionen an. Angefangen hatte alles bei routinemäßigen Internetrecherchen in München. In der bayerischen Landeshauptstadt waren Beamte des örtlichen Ermittlungsdienstes der Bundespolizeiinspektion München Mitte Oktober bei einem Auktionshaus auf einen User aufmerksam geworden, der 20 Stück 100 Euro DB-Reisegutscheine zum Verkauf angeboten hatte. Ermittlungen ergaben, dass die DB-Reisegutscheine mit einer kurz zuvor gestohlenen Kreditkarte bezahlt worden waren. Die Ermittler stießen bei ihren intensiven Nachforschungen auf einen 43-Jährigen, aufgrund einschlägiger Delikte polizeibekannten Mann aus dem Ruhrgebiet. Dem Beschuldigten wird neben dem Verkaufsangebot von insgesamt 41 DB-Reisegutscheinen bzw. Fahrkarten auch zur Last gelegt, aus aufgebrochenen Kraftfahrzeugen u.a. 67 Navigations-CDs bzw. -DVDs verschiedener Kfz-Hersteller neben 15 Kameras, meist digital, mit und ohne Objektive, 9 Objektive für Kameras, 4 Beamer, 3 Notebooks und anderen technischen Geräten im Internet zum Verkauf angeboten zu haben. Ein Nachspiel können die Ermittlungen nun auch für diverse Käufer der DB-Reisegutscheine haben. Da diese aus einer Straftat stammen, müssen die neuen Besitzer damit rechnen, diese - ohne Erstattung der Kosten - herausgeben zu müssen. Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor dem Ankauf deutlich zu billiger oder auch unverhältnismäßig großer Mengen bei Internetauktionen. Insbesondere vor dem Ankauf von DB-Reisegutscheinen oder Fahrkarten die, wie im vorliegenden Fall, in sehr hohen Mengen angeboten werden.

Ab Mittag läuft der größte Streik der Geschichte bei der DB an

(14.11.) BERLIN - Der DB steht der größte Streik ihrer Geschichte bevor. Ab Mittwoch Mittag um 12 Uhr bestreikt die GDL den Güterverkehr für 62 Stunden. Am Donnerstag um 2 Uhr wird der Streik dann auch auf den Regional- und Fernverkehr ausgeweitet. Erst am Samstag früh um 2 Uhr soll der Streik beendet werden. Die DB blieb trotz der neuen Eskalation im Tarifkonflikt hart und will kein neues Angebot vorlegen. Nach einer turnusmäßigen Sitzung des DB-Vorstands hieß es, man lasse sich nicht von einer kleinen Minderheit der Beschäftigten erpressen. Der DB-Vorstand sei jederzeit bereit, auf der Basis des Moderatorenergebnisses zu verhandeln. Der Moderatoren-Vorschlag beinhalte ausdrücklich eigenständige Tarifregelungen für Lokführer. Der Vorstand werde nicht eine Spaltung der Belegschaft in Mitarbeiter erster und zweiter Klasse zulassen und die Tarifeinheit verteidigen. Der DB-Vorstand wies die permanente Behauptung von GDL-Chef Schell, ein Lokführer bei der DB würde im Durchschnitt 1.500 Euro pro Monat verdienen, als "Ammenmärchen" zurück. Fakt sei: Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen eines Lokführers beträgt 33.000 Euro. Unakzeptabel sei, dass die GDL bei Wettbewerbern Lohnerhöhungen von zwei Prozent und Mehrarbeit vereinbart hat. Und das bei Löhnen, die ohnehin schon bis zu 25 Prozent unter denen der DB lägen. Die GDL wolle offenbar die Wettbewerbsfähigkeit der DB beschädigen, hieß es. "Die GDL trägt die Auseinandersetzung erneut auf dem Rücken von Millionen Pendlern und Reisenden aus - das ist unverantwortlich", sagte DB-Personenverkehrsvorstand Dr. Karl-Friedrich Rausch. Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB, bezeichnete die Streiks im Güterverkehr als "verantwortungslos und respektlos dem Wirtschaftsstandort Deutschland gegenüber".

Die DB wird im Personenverkehr an beiden Tagen nach einem Ersatzfahrplan fahren. Ziel ist es, den Kunden im Personenverkehr einen - wenn auch eingeschränkten - Fahrplan anzubieten. Der Ersatzfahrplan steht ab Mittwoch Mittag unter www.bahn.de/aktuell zur Verfügung. Im Fernverkehr werden rund zwei Drittel aller Züge fahren, vor allem die ICE-Züge, internationale Züge sowie Auto- und Nachtzüge. Im Regionalverkehr ist geplant, bis zu 50 Prozent der Züge zu fahren. Dabei wird es regionale Unterschiede geben. Wie bei den jüngsten Streiks werden voraussichtlich vor allem die ostdeutschen Bundesländer besonders stark betroffen sein, da hier der Organisationsgrad der GDL besonders hoch ist. Im Güterverkehr verhängte die DB daher ab sofort einen Annahmestopp von Sendungen von und nach Ostdeutschland. "Aufgrund des Organisationsgrads der GDL in Ostdeutschland wissen wir, dass in einer Streiksituation der Güterverkehr dort fast vollständig zum Erliegen kommen wird", begründete Bensel die Maßnahme. Grund für dieses Vorgehen sei, dass sich ein Stillstand im ostdeutschen Schienengüterverkehr ganz unmittelbar auf die gesamte Bundesrepublik auswirke. Die DB sichere damit eine Minimalversorgung mit versorgungsrelevanten Zügen in Ostdeutschland. In Westdeutschland gewährleiste dies die Grundversorgung im Schienengüterverkehr, denn so kann die DB Rückstaueffekte vermeiden.

Kunden können sich auch rund um die Uhr über die kostenlose Hotline 08000 99 66 33 sowie in den DB Reisezentren informieren. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen. Über 1.000 Mitarbeiter werden zusätzlich für den Kundenservice im Einsatz sein. Fahrgäste, die an einem Streiktag aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende November kostenlos erstatten zu lassen. DB-Zeitkarten werden bei Streikmaßnahmen anteilig erstattet, wenn der Geltungsbereich der Fahrkarte sowie der Reisetag direkt betroffen sind. In den Verkehrsverbünden gelten gesonderte Umtausch- und Erstattungsregeln. Die Kunden von Railion werden regelmäßig und aktiv über die aktuelle Situation informiert. Informationen sind auch im Internet unter www.railion.com eingestellt.

Bombardier TRAXX Lokomotiven für Veolia Cargo

(14.11.) BERLIN - Veolia Cargo SAS France hat Bombardier Transportation mit der Lieferung von neun TRAXX-Lokomotiven beauftragt. Die Order mit einem Volumen von rund 34 Millionen Euro umfasst außerdem eine Option für die Lieferung von weiteren 12 Lokomotiven. Die Lokomotiven sind sowohl für die Güter- als auch Personenbeförderung im nationalen sowie im grenzüberschreitenden Verkehr in allen Netzen konzipiert. Sie sind Teil der erfolgreichen TRAXX-Familie, die bereits über 1.100 Mal an Bahnbetreiber weltweit verkauft wurde und aus drei elektrischen Varianten (Multisystem-, Wechsel- und Gleichstromlok) und einer diesel-elektrischen Ausführung besteht. Gemeinsames Merkmal aller Loks ist ihr modularer Aufbau. Die Fahrzeuge sind mit den bewährten Bombardier MITRAC -Traktionsstromrichter ausgestattet, die sich durch eine sehr hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Das dazugehörige innovative Zugsteuerungssystem MITRAC TCMS ermöglicht sichere und energieeffiziente Traktionskraft für nachhaltige Mobilität. MITRAC ist bereits in mehr als 3.000 Loks weltweit im Einsatz. Gebaut werden die TRAXX-Lokomotiven am Bombardier-Standort in Kassel, der Standort Siegen liefert die FlexiFloat-Drehgestelle zu. Sie sind für den grenzüberschreitenden Einsatz in verschiedenen europäischen Korridoren vorgesehen, u.a. für Deutschland, Belgien und Frankreich sowie für Österreich, Deutschland, Belgien und die Niederlande.

Veolia Verkehr fährt in Brandenburg unter neuer Flagge

(14.11.) BERLIN - Für den Betrieb der Linien MR 33 und MR 51 in Berlin-Brandenburg hat Veolia Verkehr eine neue Marke geschaffen. Die vier modernen Desiro-Züge treten ihren Dienst in knapp vier Wochen unter dem Namen Märkische Regiobahn an. Der Startschuss fällt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 in Berlin-Wannsee. An diesem Tag lädt Veolia Verkehr alle Bürger herzlich zu Schnupperfahrten ein. Sämtliche Fahrten auf beiden Linien der Märkischen Regiobahn sind am 9. Dezember 2007 kostenlos. Die zu Veolia Verkehr gehörende Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) war Anfang Oktober 2007 als Sieger einer Ausschreibung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) für die bisher von der Deutschen Bahn betriebenen Relationen RB 33 und RB 51 hervorgegangen. Zunächst bis Dezember 2009 werden unter dem Label Märkische Regiobahn die Dieseltriebzüge des Herstellers Siemens von Berlin-Wannsee über Beelitz nach Jüterbog (MR 33) sowie zwischen Brandenburg (Havel) und Rathenow (MR 51) unterwegs sein. Der VBB-Tarif bleibt bestehen.

Deutlich erhöht wird das Serviceangebot auf den beiden Strecken. Insbesondere beim Einsatz der Kundenbetreuer werden Pluspunkte gemacht. Die Betreuungsquote in den Zügen beträgt 100 Prozent. Damit haben die Fahrgäste auf ihrer Reise jederzeit einen Ansprechpartner, bei dem zum Beispiel zuschlagfrei Tickets gekauft werden können oder Auskünfte eingeholt werden können. Weiter werden die Anschlussverbindungen auf beiden Linien verbessert und der Fahrplan optimiert. So ist geplant, für die Linie MR 51 einen Fernverkehrsanschluss in Rathenow einzurichten. Außerdem wird die Märkische Regiobahn MR 33 auf allen Fahrten wieder sämtliche Bahnhöfe anfahren. Für den Einsatz ab Dezember stellt Veolia Verkehr noch Triebfahrzeugführer ein. Interessenten sind herzlich willkommen.

S-Bahn Berlin erwartet neuen Fahrgastrekord

(14.11.) BERLIN - Die Berliner S-Bahn rechnet in diesem Jahr nach Informationen des "Tagesspiegels" mit einem neuen Fahrgastrekord. Trotz des Wegfalls der sieben Millionen WM-Fahrgäste solle 2007 nach jüngsten Berechnungen das Vorjahresergebnis von 376 Millionen Passagieren überschritten werden. Mit der Einführung der Umweltzone im Innenstadtbereich zum 1. Januar sollen dem Bericht zufolge weitere Kunden gewonnen werden. Bis 2015 will die Bahn-Tochter beim Fahrgastaufkommen in Berlin mit der BVG gleichgezogen haben. Gegenwärtig liegt ihr Marktanteil bei 40 Prozent.

Mit dem Zug zum Wintersport ins Erzgebirge

(14.11.) DRESDEN - Auch in dieser Wintersportsaison stehen beim Verkehrsbetrieb Südostsachsen der DB Regio AG auf Bestellung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) die beliebten "Wintersportzüge" in Bereitschaft. Bis zum 16. März 2008 fahren an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen je zwei Züge als Wintersport-Regional-Express von Dresden Hauptbahnhof zum Kurort Altenberg im Osterzgebirge und wieder zurück. Abfahrt von Dresden Hauptbahnhof ist jeweils 8.06 und 10.06 Uhr. Die Züge kommen in Altenberg um 9.09 bzw. 11.09 Uhr an. Die Rückfahrt erfolgt 15.18 und 17.18 Uhr. Diese Fahrzeiten gelten bis zum Fahrplanwechsel. Ab dem 9. Dezember, dem Tag des Fahrplanwechsels, gelten folgende Abfahrtszeiten für die Wintersport-Züge: Ab Dresden Hauptbahnhof 8.05 Uhr und 10.05 Uhr und zurück nach Dresden um 15.18 und 17.18 Uhr. Als zusätzliche Wintersportzüge am Wochenende verkehren jeweils mindestens zwei gekuppelte Triebwagen, die genügend Platz für die Wintersportausrüstung bieten. Einzige Bedingung: Der Wetterbericht vom Donnerstag muss für das jeweilige Wochenende ausreichend Schnee versprechen, damit Ski und Rodel voll zum Einsatz kommen. Bei ungünstigen Wintersportbedingungen fallen die Wintersport-Regional-Expresszüge aus. Auskünfte, ob die Züge wegen der Wetterbedingungen im Einsatz sind, gibt es aktuell auf Sonderaushängen auf den Bahnhöfen, unter der telefonischen Auskunft 0351 461-5666, im Internet unter www.bahn.de/sachsen oder www.vvo-online.de.

Um nach Altenberg zu fahren, können Wintersportler auch täglich mit der S-Bahn S 1 nach Heidenau fahren und dort in die Müglitztalbahn (RB 72) umsteigen. Verbindungen mit jeweils nur sechs Minuten Aufenthalt gibt es um 9.00 Uhr, 11.00 Uhr und 13.00 Uhr ab Dresden Hauptbahnhof. In den Weihnachts- und Winterferien besteht diese Möglichkeit montags bis freitags außerdem um 8.00 Uhr und um 10.00 Uhr. Denn aufgrund der guten Resonanz im vergangenen Jahr bestellt der VVO wochentags dafür zusätzlich zwei Zugpaare auf der Müglitztalbahn zwischen Heidenau und Altenberg. Rückfahrtmöglichkeiten ab Altenberg bestehen am Nachmittag stündlich.

RAR: Chemiezüge zwischen Tschechien und Ingolstadt

(14.11.) INGOLSTADT - Die Firma Rent-a-Rail Eisenbahn-Service AG (RAR) fährt seit Oktober regelmäßig Züge zwischen Tschechien und dem Chemiedreieck Ingolstadt. Der erste Zug lief am 6. Oktober, die Züge werden im Grenzbahnhof Furth im Wald von der tschechischen Staatsbahn České dráhy (ČD) übernommen. In Tschechien wird dabei, neben der ČD, auch mit der dortigen Tochtergesellschaft der deutschen ITL Eisenbahn zusammengearbeitet, mit der die RAR bereits bei grenzüberschreitenden Zementverkehren zwischen Tschechien und Deutschland kooperiert. Im Rahmen der ersten Probezüge wurde die Abwicklung der Verkehre ausgiebig getestet, legt der Auftraggeber doch größten Werk auf eine kurzfristige und operativ optimierte Betriebsabwicklung. So wurden bisher rund um Ingolstadt die Raffinerien Vohburg und Esso Nord angefahren, weitere Ziele können aber bei Bedarf ebenfalls angesteuert werden. Die Züge laufen dabei unregelmäßig und werden sehr kurzfristig eingelegt, was einen sehr hohen Anspruch an die rund um die Uhr besetzte Disposition der RAR stellt.

Für diese Gefahrguttransporte mit Chemiegütern nutzt die Firma Rent-a-Rail zumeist Großdieselloks des Typs "Class 66" des Partnerunternehmens Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), die mit ihren 2.238 kW zu den leistungsstärksten Dieselloks in Deutschland gehören. Gefahren werden diese Maschinen von Mitarbeitern der RAR, die bereits seit geraumer Zeit mit den Loks vertraut sind - werden doch diese Maschinen auch in der Rent-a-Rail-Werkstatt gewartet und instandgehalten. Das gute Verhältnis zur HGK wird auch durch den Umstand bewiesen, dass bereits seit September HGK-Loks der Baureihe G1700 und Class 66 mit Personal der RAR besetzt wird - in zwei Schichten fahren hier RAR-Lokführer zumeist ebenfalls im Raum Ingolstadt. Noch im Jahr 2007 sollen weitere Leistungen nach Tschechien aufgenommen werden und verstärkt auch eigene Traktion eingesetzt werden.

Nach einigen Verzögerungen konnte die Rent-a-Rail nun auch ihre zweite Rangierlok mit einem neuen Caterpillar-Dieselmotor in Betrieb nehmen. Bei der V655.05, die auf den Namen "Arabella" getauft ist, wurde im Werk Nordhausen der FWN Schienenfahrzeug Niedersachswerfen GmbH der neue Motor eingebaut, wodurch die Maschine nun in den kommenden Jahren wieder zuverlässig für die "ersten Meile"-Aufgaben von Rent-a-Rail zur Verfügung steht. Eine dritte Lok soll übrigens noch dieses Jahr mit der neuen Technik modernisiert werden.

Am Dienstag noch keine Streiks

(13.11.) HAMBURG - Die GDL entscheidet am Dienstag über das weitere Vorgehen im Tarifkonflikt. Ergebnisse sollen bei einer Pressekonferenz um 12 Uhr bekannt gegeben werden. Legt die DB weiterhin kein neues Angebot vor, könnten ab Mittwoch erstmals die Züge im Regional-, Fern- und Güterverkehr gleichzeitig still stehen. Ohne ein neues Angebot sei die Gewerkschaft gezwungen, den Druck zu erhöhen und so Bewegung in den Tarifkonflikt zu bringen, sagte GDL-Vize Günther Kinscher am Montag. Es müsse sich deshalb um "massive Streiks" handeln. Kinscher deutete aber an, dass die GDL nicht zu unbefristeten Streiks aufrufen werde. Mehrere GDL-Bezirkschefs machen sich dagegen laut "Bild"-Zeitung für einen unbefristeten Arbeitskampf stark. "Wir zielen auf unbefristeten Streik, im Zweifel im Nah-, Fern- und Güterverkehr gleichzeitig", zitierte das Blatt den Vorsitzenden des Bezirks Nordrhein-Westfalen, Frank Schmidt. Der Vorsitzende des GDL-Bezirks Mitteldeutschland, Hartmut Schaefer, sagte demnach: "Wenn die Bahn nicht einlenkt, ist ein unbefristeter Streik zu erwarten."

Statt eines neuen Angebots lud die DB die GDL am Montag erneut zu Gesprächen ein. Die Bahn sehe weiter die Möglichkeit, mit der GDL auf der Grundlage des Moderationsergebnisses ins Gespräch über einen eigenständigen Tarifvertrag zu kommen und den Konflikt beizulegen, sagte Bahnsprecher Uwe Herz am Montag in Berlin. Herz bekräftigte, dass das Unternehmen sich zu allen Punkten des Moderationsergebnisses bekenne. Offenbar gebe es aber unterschiedliche Interpretationen. Gerne wolle man deswegen mit der GDL versuchen, eine gemeinsame Interpretation zu finden, sagte der Bahnsprecher. Das letzte Angebot vom 15. Oktober werde aber nicht verbessert.

Pro Tag werden eine Million Tonnen Güter auf der Schiene befördert

(13.11.) WIESBADEN - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden auf dem deutschen Schienennetz von Januar bis September 2007 insgesamt 271,0 Millionen Tonnen transportiert. Bei 273 Tagen in diesem Zeitraum beläuft sich das Transportvolumen pro Tag auf etwa eine Million Tonnen. Eine Tonne wurde dabei mit Eisenbahnen durchschnittlich 319 Kilometer weit transportiert, so dass die gesamte Transportleistung auf 86,4 Milliarden Tonnenkilometer stieg und damit einen historischen Höchstwert für die ersten neun Monate eines Jahres erreichte. Bezogen auf den entsprechenden Vorjahreszeitraum liegt die Zunahme der Transportmenge bei 5,6 Prozent, die Transportleistung ist mit 9,5 Prozent noch stärker angewachsen. Die daraus errechenbare durchschnittliche Versandweite ist um 3,6 Prozent gestiegen. Die Tendenz der zunehmenden Auslandsverflechtung hält weiter an: Grenzüberschreitender Versand (42,7 Millionen Tonnen) und Empfang (44,8 Millionen Tonnen) wuchsen mit 5,5 Prozent beziehungsweise 8,6 Prozent gegenüber den ersten drei Quartalen 2006 deutlich stärker als der Binnenverkehr (168,7 Millionen Tonnen; + 4,1 Prozent). Die größte Zunahme zeigte mit einem Plus von 15,1 Prozent auf 14,8 Millionen Tonnen der Durchgangsverkehr.

Wachstumsträger der ersten drei Quartale blieb der kombinierte Verkehr (Container und Wechselbehälter): Die Tonnage erhöhte sich um 19,6 Prozent auf 45,5 Millionen Tonnen, die tonnenkilometrische Leistung belief sich auf 22,7 Milliarden Tonnenkilometer (+ 18,8 Prozent). In diesem Zeitraum wurden 4,2 Millionen Twenty-foot-Equivalent-Unit (ein Twenty-foot-Equivalent-Unit entspricht dabei einem 20-Fuß-Container) transportiert (+ 19,4 Prozent). Die volumenstärkste Güterabteilung Besondere Transportgüter stieg mit 51,2 Millionen Tonnen um 18,8 Prozent. Der Transport von Eisen und NE-Metallen als zweitbedeutendste Gütergruppe wuchs um 6,3 Prozent auf 46,7 Millionen Tonnen, während feste mineralische Brennstoffe mit 37,2 Millionen Tonnen (– 3,2 Prozent) Einbußen hinnehmen mussten. Die prozentual höchste Zunahme (+ 20,5 Prozent) gab es beim Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit 9,4 Millionen Tonnen. Alle Zahlen im Überblick beim Statistischen Bundesamt.

Inbetriebnahme Prignitz-Express erst 2008

(13.11.) BERLIN - Die DB wird den 18 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Wittstock - Pritzwalk voraussichtlich erst am 27. Februar 2008 in Betrieb nehmen können. Wie die DB mitteilte, könne die geplante Inbetriebnahme am 9. Dezember 2007 aus bautechnischen Gründen nicht realisiert werden. Für die geplante Geschwindigkeitserhöhung von 60 auf 120 km/h müssen die Bahnkörper und der Oberbau komplett neu hergerichtet werden. Auf Grund von zusätzlichen Auflagen der Umweltbehörden der Landkreise Ostprignitz - Ruppin und Prignitz - verzögere sich der Wiedereinbau des vorhandenen Bodenaushubs, teilte die DB am Montag mit. Der 122 Jahre alte Bahnkörper sei auf Grund des örtlich vorhandenen Baugrundes in seiner Zusammensetzung sehr inhomogen und kompliziert. Die erforderlichen Tragfähigkeiten für 120 km/h sei in einigen Bereichen nicht erreicht worden. Zur Stabilisierung müssen laut DB besondere Maßnahmen durchgeführt werden, um das stehende Wasser abzuleiten. Bei der Herstellung der erforderlichen Tragfähigkeiten für das Gleis müssen für ca. 15.000 Kubikmeter Erde Bodenverbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden. Zur Herstellung der Standsicherheit von Böschungen werden zusätzlich ca. 10.000 Kubikmeter Boden aufgebracht. Als Ersatz für den alten nicht mehr einbaufähigen Schotter werden darüber hinaus ca. 25.000 Tonnen Schotter eingebaut. Die Bauarbeiten erfolgen gegenwärtig zwischen Pritzwalk und Liebenthal.

Ziel der Baumaßnahmen ist die Verkürzung der Reisezeit, der dauerhafte Erhalt der Infrastruktur in der Prignitz und die Erhöhung der Streckenkapazität - vor allem für die Bedienung der Firma Kronotex.

Le Ferrovie della Calabria bestellen bei Stadler

(13.11.) BUSSNANG - Le Ferrovie della Calabria haben Anfang November bei Stadler Rail fünf 2-teilige diesel-elektrische Triebzüge für die Schmalspurstrecken Catanzaro-Città - Catanzaro-Lido sowie Catanzaro-Città - Cosenza bestellt. Um die Steilstrecke von 2 km nach Catanzaro-Città zu überwinden, werden vier Fahrzeuge sowohl mit einem Zahnrad- als auch mit einem Adhäsionsantrieb ausgerüstet, während das Fünfte lediglich auf der Adhäsionsstrecke nach Cosenza zum Einsatz kommen wird. Die Flotte wird voraussichtlich im Herbst 2009 den Betrieb aufnehmen. Das Auftragsvolumen beträgt ca. 22 Millionen Euro. An diesen Auftrag ist auch eine Option über 10 weitere Triebzüge im Wert von 37 Millionen Euro geknüpft. Die Option muss innerhalb von 18 Monaten nach Vertragsunterzeichnung, d.h., bis spätestens April 2009 eingelöst werden. Die von der Ferrovie della Calabria bestellten Triebzüge bestehen aus zwei gekuppelten vollklimatisierten Triebwagen. Den Reisenden stehen insgesamt 104 Sitzplätze zur Verfügung. Die Züge werden diesel-elektrisch angetrieben, wobei jeder Triebwagen mit einem Dieselmotor von ca. 380 kW ausgerüstet sein wird. Mit der Bestellung der Ferrovie della Calabria erreicht Stadler im 2007 in Italien einen Auftragseingang von mehr als 100 Millionen Euro.

ICE erfasst und tötet Gleisarbeiter

(13.11.) SCHLÜCHTERN - Zwischen Frankfurt am Main und Fulda ist am Montagmittag bei Schüchtern ein Gleisarbeiter von einem ICE erfasst und getötet worden. Nach Angaben der Bundespolizei wurden zwei weitere Bahnarbeiter verletzt. Demnach waren die Männer mit Schweißarbeiten beschäftigt, als der ICE in den Bereich einfuhr. Warum sich der Bahnarbeiter trotz des nahenden ICE noch auf dem Gleis befand, sollen Ermittlungen der Bundespolizei ergeben, die auch am Montagabend noch andauerten. Der betroffene Streckenabschnitt musste über eine Stunde lang in beiden Richtungen gesperrt werden. Mehrere Fernzüge wurden über Gießen und Aschaffenburg umgeleitet und hatten zum Teil erhebliche Verspätungen. Für den Nahverkehr wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

GDL droht mit neuen Streiks

(12.11.) FRANKFURT/Main - Die GDL hat der DB ein neues Ultimatum gestellt. Bis Montag 24 Uhr soll der Konzern ein neues Tarifangebot vorlegen. Bleibe das Angebot aus, stehe Deutschland ab Wochenmitte eine beispiellose Streikwelle im Fern-, Nah- und Güterverkehr bevor, drohte GDL-Chef Manfred Schell. Den jüngsten 42-Stunden-Ausstand im Güterverkehr bezeichnete er als großen Erfolg. Am Ende hatten bundesweit fast alle Güterzüge stillgestanden. Bei der GDL hieß es, 2.600 streikende Lokführer hätten weit mehr als 1.300 Züge gestoppt. Die Bahn sprach von rund 1.500 Streikenden. Zu einem Produktionsstillstand sei es aber bei keinem der Bahn-Kunden gekommen: "Versorgungsrelevante Züge sind gerollt", sagte Transport-Vorstand Norbert Bensel. Der volkswirtschaftliche Schaden sei aber immens. "Der Streik kann einen Imageverlust für die Schiene bedeuten. Und das hat auch langfristige Folgen. Enttäuschte Kunden zurückzugewinnen, kann Jahre dauern. Unseren streikenden Lokführern muss klar sein, dass sie damit ihren Arbeitsplatz und den ihrer Kollegen gefährden." Angesichts der gravierenden Auswirkungen des Streiks, auch im benachbarten Ausland, werde es mehrere Wochen dauern, bis die normalen Abläufe wiederhergestellt seien.

Unterdessen schaltete sich die Politik am Wochenende verstärkt in den Tarifkonflikt ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Sonntagabend in der "ARD": "Ich will als Bundeskanzlerin - weil es eben die ganze Volkswirtschaft anbelangt - nochmal alle Beteiligten aufrufen, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden." Das erfordere ein Aufeinanderzugehen aller. "Mit dem Kopf durch die Wand wird nicht gehen - da siegt zum Schluss immer die Wand", sagte sie. Die Sozialdemokraten stellten sich indes klar auf die Seite der Bahn. Parteichef Kurt Beck forderte ebenso wie Fraktionschef Peter Struck die Bahn-Führung auf, im Tarifkonflikt hart zu bleiben.  Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee blieb neutraler und forderte das Bahn-Management und die GDL auf, "wieder miteinander zu verhandeln, statt nur übereinander zu sprechen".

In einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Tiefensee, als Vertreter des Bahn-Anteileigners Bund, der Bund könne zwar weder Schiedsrichter sein noch sich aktiv in den Tarifkonflikt einmischen. Aber er wolle auf "die sachliche Form der Auseinandersetzung" drängen. Dies habe auch existenzielle Gründe für die Bahn. "Im Moment ist man dabei, einen gigantischen volkswirtschaftlichen Verlust und schweren Imageschaden der DB AG - auch im Wettbewerb mit der Straße - zu produzieren. Das darf sich ein Unternehmen von dieser Bedeutung eigentlich nicht leisten", mahnte Tiefensee.

Rückkehr des historischen Adler-Zuges nach Nürnberg

(12.11.) MEININGEN - Der Wiederaufbau des historischen "Adler"-Zugs ist abgeschlossen. Er war im Oktober 2005 bei einem Brand im Fahrzeugdepot des DB Museums in Nürnberg schwer beschädigt worden. In einem Zeitraum von acht Monaten haben Spezialisten des DB Dampflokwerks Meiningen die Lokomotive und drei Personenwagen wieder betriebsfähig hergestellt. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund eine Million Euro. Am Vormittag des 23. November erreichen die Fahrzeuge auf dem Schienenweg das DB Museum Nürnberg. Um 10 Uhr beginnt auf dem Freigelände das Abladen der historischen Fahrzeuge von den Spezialwaggons. Anschließend werden die "Adler"-Lokomotive und der Tender von ihrer Transportverpackung befreit und in die Fahrzeughalle des Hauptgebäudes rangiert. Die Nürnberger Bevölkerung und alle Eisenbahnfans sind eingeladen, das Ereignis den ganzen Vormittag über mitzuverfolgen.

Bereits kurz nach dem Brand hatte der Vorstand der DB entschieden, die im Jahr 1935 nachgebaute fahrfähige Lokomotive und ihre Wagen originalgetreu zu restaurieren. Das Original des "Adlers" eröffnete 1835 das Eisenbahnzeitalter in Deutschland auf der sechs Kilometer langen Strecke von Nürnberg nach Fürth.

Tiefensee: Bei Bahnprivatisierung werde die SPD-Beschlusslage nicht ausgetrickst

(12.11.) LEIPZIG - Im politischen Ringen innerhalb der Koalition über ein praktikables Modell zur vereinbarten Teilprivatisierung der Bahn beruhigte Tiefensee seine eigene Partei. Angesichts der Debatten um Teilprivatisierungen auch unterhalb der Konzernebene und anderer Modelle stellte der Verkehrsminister im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" mit Blick auf die Beschlusslage der SPD klar: "Tricksereien gibt es nicht. Am Montag in der Koalitionsrunde werden Alternativen diskutiert, und ich bin zuversichtlich: Wir werden Lösungen finden." Der SPD-Parteitag hatte das Modell einer stimmrechtslosen Volksaktie für die Bahn-Teilprivatisierung beschlossen. Andere Modelle müssten von einem Sonderparteitag neu beschieden werden. Innerhalb der Regierung wird erwogen, unterhalb der Konzernebene, etwa durch einen Teilverkauf von Logistik-Töchtern, Investitionskapital für eine Netzmodernisierung zu erwirtschaften. Entschieden werden soll darüber am Montag im Rahmen des Koalitionsausschusses.

Die Gewerkschaft Transnet reagierte am Wochenende mit einer Streikdrohung auf das neue Konzept zur Bahnprivatisierung. Man wolle notfalls alles tun, um den Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag zu erhalten, sagte Transnet-Sprecher Michael Klein der Nachrichtenagentur "AP". Transnet werde zum Streik aufrufen, falls die Bundesregierung ihr neues Privatisierungsmodell ohne Rücksicht auf die Beschäftigten vorantreibe. Ähnlich äußerte sich der Chef der Gewerkschaft GDBA, Klaus-Dieter Hommel, gegenüber "Welt Online". Die neuen Pläne würden die Zerschlagung der Bahn bedeuten und damit das Ende des internen Stellenmarktes, der die Belegschaft vor Kündigung schützt. "Da machen wir nicht mit", sagte GDBA-Chef . Man werde alle zur Verfügungen stehende Mittel nutzen, um den Tarifvertrag, der die Beschäftigungssicherung garantiert, zu verteidigen. "Falls nötig auch mit Streiks."

Die Drohungen der Gewerkschaften Transnet und GDBA hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" dem Vernehmen nach schnell Wirkung gezeigt. Aus Unionskreisen verlautete am Sonntag, die Bundesregierung wolle das neue Modell für einen Börsengang des Staatsunternehmens so gestalten, dass die Gewerkschaften wie auch die SPD zustimmen könnten. Demnach könnten private Investoren maximal 49 Prozent der Anteile an einer Holding für die Konzernbereiche Personen- und Güterverkehr erwerben. In einem ersten Schritt sollten ohnehin nur 30 Prozent der Holding-Aktien an der Börse platziert werden. Die Bahn bliebe, wie von den Gewerkschaften verlangt, erst einmal als "integrierter Konzern" erhalten.

Unterdessen berichtet der "Spiegel", DB-Chef Hartmut Mehdorn und Teile des Aufsichtsrates hätten über einen Rücktritt nachgedacht, sollte es nicht zu einer Beteiligung privater Investoren kommen. Der Chef des Aufsichtsrats, Werner Müller, habe bereits einen Nachfolger gesucht und gefunden. Der Name sei bislang aber noch geheim. Eine Bahn-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren.

Güterverkehr vielerorts zum Erliegen gekommen

(10.11.) BERLIN - Der am heutigen Samstag um 6 Uhr zu Ende gehende Lokführerstreik der GDL hat den Güterverkehr in Deutschland vielerorts zum Erliegen gebracht. In Ostdeutschland, wo besonders viele Lokführer in der GDL organisiert sind, fuhr so gut wie kein Zug mehr. Auch im Westen waren nach Angaben der DB zwei Drittel der Güterzüge betroffen. Viele so genannte Ganzzüge, die zwischen Start- und Zielort unverändert bleiben, sind ausgefallen. Die Zugbildungsanlagen für den Einzelwagenverkehr arbeiteten nur noch in sehr eingeschränktem Maße. Mittlerweile ist auch der Zulauf von internationalen Verkehren extrem eingeschränkt; insbesondere die Transporte Richtung Osten können kaum noch durchgeführt werden. Mehrere hundert Züge warten im Ausland darauf, nach Deutschland einfahren zu können. Gelungen ist es laut DB dagegen, die für die Versorgung wichtigen Züge weitgehend zu fahren, etwa zur Belieferung von Kraftwerken. Hier musste teilweise Güterzügen Vorrang vor Personenzügen gegeben werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Angesichts der empfindlichen Störungen im System erwartet die DB, dass die Auswirkungen des Streiks noch für Wochen spürbar bleiben. "Es wird sehr lange dauern, bis wir wieder normal fahren können. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens und er wirkt sich zunehmend auch auf die Nachbarländer aus", so DB-Güterverkehrsvorstand Norbert Bensel. Die Bahn legte auch am Freitag kein neues Tarifangebot vor. Das Unternehmen dementierte auch Medienberichte, wonach geplant sei, alle Lokführer in eine Servicegesellschaft auszugliedern. Stattdessen appellierte die DB erneut an die GDL, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die GDL drohte dagegen mit einer weiteren Ausweitung des Arbeitskampfes. "Wir werden am Montag oder Dienstag entscheiden, wann es mit Streiks im Güter- oder Personenverkehr weitergeht", sagte GDL-Sprecher Maik Brandenburger. Bis einschließlich Montag müssen Bahnkunden daher keine Streiks befürchten.

Unterdessen musste die GDL eine juristische Niederlage einstecken. Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main wies am Freitag Anträge der GDL auf einstweilige Verfügungen gegen den Einsatz von Lokführern durch die DB zurück. Die Gewerkschaft habe in ihren Anträgen erreichen wollen, dass die Bahn streikwillige und streikbereite Lokführer nicht zu Notdiensten einteilen darf, die nicht dem Transport von Kranken, Behinderten und Schülern sowie wichtigen Gütern dienen oder zur Beseitigung von Störungen im Bahnverkehr notwendig sind, teilte das Gericht am Abend mit. Außerdem habe die GDL verhindern wollen, dass die Bahn beamtete Lokführer gegen ihren erklärten Willen zu Diensten als Streikbrecher einteilt. Das Gericht habe nach der Anhörung am Freitag keine hinreichenden Anhaltspunkte für streikrechtswidrige Einsätze von Arbeitnehmern und Beamten gesehen, die den Erlass einer einstweiligen Verfügung rechtfertigen könnten.

Bahnstrecke Rostock - Berlin: Ertüchtigung eines weiteren Streckenabschnittes abgeschlossen

(10.11.) BERLIN - Am Freitag ist ein weiterer Abschnitt der Streckenertüchtigung Rostock - Berlin abgeschlossen worden. Im Abschnitt Löwenberg - Gransee wurden die Gleise für eine Radsatzlast von 25 Tonnen und eine Geschwindigkeit von 160 km/h ertüchtigt. Die Bauarbeiten erfolgten unter dem "rollenden Rad". Die Bahnübergänge Gutengermendorf und Buberow sowie die Oberleitungsanlage im Abschnitt wurden an die höhere Geschwindigkeit angepasst. In Gransee wurde eine neue Signalbrücke errichtet. Der Bauarbeiten erfolgten überwiegend mit schienengebundenen Maschinen. Der Umbau des Bahnhofes Löwenberg ist eine der nächsten Maßnahmen im Rahmen des Gesamtprojektes. Bereits im kommenden Jahr werden die Baumaßnahmen im Abschnitt Dannenwalde - Fürstenberg weitergeführt. Hier läuft zurzeit das Planrechtsverfahren.

Mit den Investitionen von rund 689 Millionen Euro wird auf der 198 Kilometer langen Strecke die Fahrzeit verkürzt und die Radsatzlast erhöht. Dafür werden Ober- und Unterbau für die Gleise sowie Brücken und Durchlässe ertüchtigt. Die 25 Stellwerke entlang der Strecke, die zum Teil noch aus den Anfängen der Eisenbahn stammen, werden durch 12 moderne, elektronische Stellwerke ersetzt. Daneben erhalten 22 Bahnhöfe und Haltepunkte ein modernes Erscheinungsbild. Im Mai wurde bereits der Abschnitt zwischen Lalendorf und Rostock Hbf fertig gestellt.

"Tagesspiegel": GDBA gegen neues Modell zu Bahn-Börsengang

(10.11.) BERLIN - Bei den Gewerkschaften regt sich Widerstand gegen die neue Variante zur Privatisierung der Bahn, die die Bundesregierung prüft. "Das jetzt diskutierte Modell wäre schlimm für die Mitarbeiter der Bahn", sagt Klaus-Dieter Hommel, Chef der Gewerkschaft GDBA, dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Denn es bedeute die Gefahr, dass der Konzern durch die Privatisierung zerschlagen werden könne und der konzerninterne Arbeitsmarkt in Gefahr sei. Vor der Möglichkeit, die Transportsparten bis zu 100 Prozent zu verkaufen, "können wir nur warnen". Die Forderungen der Gewerkschaften an eine Privatisierung - sichere Arbeitsplätze, ein Erhalt des integrierten Konzerns, die Entwicklung der Bahn zu einem internationalen Mobilitätsdienstleister - "wären dann nicht mehr erfüllt". Könne der Bund diese Punkte nicht mehr garantieren, solle er den Börsengang abblasen. Hommel verwies auf den Tarifvertrag zur Sicherung der 230000 Bahn-Jobs, der bis 2010 läuft. Sollte die gefährdet sein, "können wir den Tarifvertrag kündigen. Dann werden wir die Kolleginnen und Kollegen mobilisieren - bis hin zu einem Arbeitskampf mit allen Konsequenzen." Die SPD müsse zu dem stehen, was sie auf de Hamburger Parteitag beschlossen habe, nämlich den integrierten Konzern aus Netz und Fahrbetrieb zu erhalten.

Auch bei der SPD gibt es Vorbehalte gegen das Modell - etwa von Hermann Scheer, dem Vater der Volksaktien-Idee. Er habe noch ein paar Fragen, sagte er dem "Tagesspiegel": "Wie kann man garantieren und kontrollieren, dass der Bund mindestens 51 Prozent an den Transportgesellschaften - außer Schenker - hält?" Es sei auf jeden Fall nötig, die politische Kontrolle über die Bahn zu verbessern. "Und ist die Trennung von Netz und Betrieb damit programmiert?" Das müsse unbedingt verhindert werden, findet Scheer. Wären diese Bedingungen erfüllt, "stünden die Chancen auf eine Umsetzung nicht schlecht". Eine erneute Entscheidung eines Parteitags, wie noch in Hamburg beschlossen, sei dann nicht mehr nötig. Und die Anteile an der Bahn müssten auch nicht als Volksaktie verkauft werden, weil die Kernaufgaben der Bahn vollständig in öffentlicher Hand blieben.

Ernst-Dieter Rossmann, Sprecher der Parlamentarischen Linken der SPD, mahnte: "Ich sehe ein paar deutliche Veränderungen gegenüber dem Kurs vom Parteitag." So sei die Frage, ob das Parlament bei einem so gemeinwohlorientierten Unternehmen nicht stärker kontrollieren müsse, "an wen oder was verkauft wird". Zudem gebe es "die Sorge um den integrierten Konzern und den internen Arbeitsmarkt". Diese Frage sei für die SPD sehr wichtig. Er mahnte eine sorgfältige Entscheidung an. "So etwas geht nicht holterdipolter, das ist ein zu wichtiges Thema, um es ganz schnell zu entscheiden".

Die S-Bahn Hamburg erhält ihr grün-weißes Logo zurück

(10.11.) HAMBURG - Die Hamburger S-Bahn erhält ihr grün-weißes Logo zurück. Die ersten S-Bahnzüge sind bereits beklebt, in einem Monat - pünktlich zum Fahrplanwechsel und der Betriebsaufnahme nach Stade - werden alle Fahrzeuge, die Infovitrinen und Fahrkartenautomaten mit dem neuen Logo versehen sein. "Das grün-weiße Logo ist das Marken- und Erkennungszeichen der S-Bahn  in ganz Deutschland. Es erlaubt den zahlreichen in- und ausländischen Gästen Hamburgs das rasche Wiedererkennen der S-Bahn", so Jürgen Fenske, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH.

Am 9. Dezember 2007 wird der südliche Elberaum des Landes Niedersachsen an das Hamburger ÖPNV-Netz angeschlossen. Mit der S-Bahnverlängerung von Hamburg-Neugraben bis nach Stade wächst das S-Bahn-Netz um rund 32 Kilometer. Darüber hinaus wird in der zweiten Jahreshälfte 2008 die Flughafen-S-Bahn in Betrieb genommen: In nur 23 Minuten gelangen die Fahrgäste dann direkt vom Hamburger Hauptbahnhof zum Flughafen Hamburg. Werktäglich nutzen rund 580.000 Menschen die sechs Linien der S-Bahn. Mit über 1.000 Zugfahrten pro Tag und rund 11,4 Millionen Zugkilometern pro Jahr ist die S-Bahn das schnellste Verkehrsunternehmen innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes. Schnelle innerstädtische und regionale Verbindungen, ein umfassender Service, verlässliche und aktuelle Kundeninformation kennzeichnen die Mobilitätsphilosophie der S-Bahn Hamburg.

Die S-Bahn Hamburg ist ein Unternehmen der DB Stadtverkehr GmbH. DB Stadtverkehr führt die Geschäfte der Deutschen Bahn im Bus- und Ballungsraumverkehr. Hierzu gehört ein Netzwerk von 22 Busgesellschaften, die S-Bahnen Berlin und Hamburg sowie über 70 Beteiligungen an Verkehrsunternehmen und -gemeinschaften in Deutschland. Das Unternehmen ist mit rund 12.200 Mitarbeitern und 3,3 Mio Fahrgästen täglich die größte Nahverkehrsgesellschaft Deutschlands.

Betonierarbeiten für zweites Fundament der Grümpentalbrücke

(10.11.) ERFURT - Für den Bau der Grümpentalbrücke sind in der kommenden Woche jeweils in der Zeit von 6 bis 22 Uhr umfangreiche Betontransporte erforderlich. Etwa 5.000 Kubikmeter Beton werden vom Mischwerk Rödental per Lkw nach Grümpen transportiert und dort zur Vorbereitung des zweiten Bogenfundaments eingebracht. In Grümpen entsteht bis 2009 eine der größten Bogenbrücken aus Stahlbeton in Europa für die Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Der Bogen hat eine Spannweite von 270 Metern. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 1.104 Meter. Sie überspannt das Tal in bis zu 70 Metern Höhe.

Streiks angelaufen - Offenbar neuer Lösungsvorschlag bei DB

(09.11.) BERLIN - Bei der DB sind am Donnerstag Mittag die Streiks der in der GDL organisierten Lokführer im Güterverkehr angelaufen. Die GDL zeigte sich am Abend zufrieden mit dem Streikverlauf. Die wahren Auswirkungen würden sich aber erst in den Morgenstunden zeigen, betonte die GDL. Nach Angaben der DB führten die Streiks bis Donnerstag Abend um 20 Uhr bundesweit zum Ausfall von rund 300 Güterzügen. Rund 350 Lokführer beteiligten sich bis 20 Uhr an dem Ausstand, der laut Ankündigung der GDL noch bis Samstagmorgen fortgeführt werden soll. Seit dem späten Nachmittag, mit Beginn des Hauptgeschäfts im Schienengüterverkehr, habe sich die Lage verschärft. Damit auch die Zustellung der versorgungsrelevanten Güterzüge sichergestellt ist, werden laut DB Notdienste angeordnet. Diese Züge dürften nicht bestreikt werden. Der Schwerpunkt der Aktionen liegt laut DB in Ostdeutschland. Hier ist der Organisationsgrad der GDL sehr hoch und die Beteiligung am Streik dementsprechend stark. Die DB rechnet für die Nacht von Donnerstag zu Freitag damit, dass in den neuen Bundesländern der Schienengüterverkehr zum Erliegen kommen kann, wenn der Trend anhält. Von den insgesamt rund 5.400 Lokführern bei Railion stehen laut DB trotz des Streiks rund zwei Drittel zur Verfügung, die entweder verbeamtet oder in anderen Gewerkschaften organisiert bzw. nicht organisiert sind. Gleichzeitig prüft Railion den Einsatz von Lokomotivführern aus Tochterunternehmen und von Kooperationspartnern sowie den Einsatz von Mitarbeitern aus anderen Bereichen mit entsprechender Qualifizierung.

GDL-Vize Claus Weselsky bekräftigte am Donnerstag, dass die GDL ohne ein verbessertes Angebot kommende Woche im Regional-, Fern- und Güterverkehr streiken werde. Wenn 42 Stunden Streik im Güterverkehr den Bahnvorstand nicht beeindruckten, bleibe der Gewerkschaft nichts anderes übrig, sagte Weselsky dem Nachrichtensender "n-tv". Das, was bis jetzt auf dem Tisch liege, sei kein "verhandlungsfähiges Angebot". Trotz der erheblichen Behinderungen im Güterverkehr zeigt die DB zumindest offiziell keine Kompromissbereitschaft. Es werde kein neues Angebot geben, teilte das Unternehmen am Donnerstag erneut mit. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" zirkuliert allerdings im Bahn-Vorstand inzwischen ein Vorschlag, die Lokführer ähnlich wie bei der Telekom in eine eigene Servicegesellschaft auszugliedern. In dieser Gesellschaft könnten alle Lokomotivführer beschäftigt werden, auch jene, die von der Gewerkschaft Transnet vertreten werden. Die Tochterfirma könnte dann einen eigenen Tarifvertrag bekommen und Gehaltssteigerungen, die über denen der übrigen Belegschaft liegen. Vorteil des Modells ist laut "FTD", dass es auf die Forderungen der Lokomotivführer einginge, wodurch die GDL in Zugzwang geriete. "Dann würde sich zeigen, ob Herr Schell den Mumm aufbringt, einem solchen Vorschlag zuzustimmen", zitierte die Zeitung einen Beobachter.

Offenbar neues Privatisierungsmodell: Gründung von Holdings geplant

(09.11.) BERLIN - Bei der Bundesregierung gibt es Medienberichten zufolge neue Pläne zur Bahnprivatisierung. Demnach soll die Bahn umstrukturiert werden und zwei neue Holdings innerhalb des Konzerns gegründet werden. Die Internet-Ausgabe des Magazins "Focus" und die "Süddeutsche Zeitung" berichteten am Donnerstag übereinstimmend, unter dem Dach einer Holding solle der Verkehr auf der Schiene zusammengefasst werden. Dies solle neben dem Nah- und Fernverkehr auch die Speditionstochter Schenker und den Güterverkehr umfassen. Die Holding solle zu 49 Prozent an der Börse über strategische Anleger privatisiert werden, berichtete "Focus". Die gesamte Infrastruktur von Schienennetz, Bahnhöfen und Energieversorgung soll dagegen im Besitz des Bundes bleiben. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" soll hierfür eine 2. Holding gegründet werden. Diese so genannte Staatsholding und damit die gesamte Infrastruktur bliebe zu 100 Prozent im Besitz des Bundes. Bund und Länder, nicht aber private Investoren, hätten stets den alleinigen Zugriff auf das Netz - wie von der SPD gefordert.

Das vom Finanzministerium entwickelte Modell wurde nach Informationen der "Financial Times Deutschland" am Donnerstag bei einem Spitzentreffen besprochen, an dem Finanzminister Peer Steinbrück, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (beide SPD), Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) und Bahn-Chef Hartmut Mehdorn teilnahmen. Im Koalitionsausschuss am Montag wolle man sich endgültig auf das Konzept einigen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, für die Teilprivatisierung über die Holding wäre kein neues Gesetz nötig. Der Errichtung einer Finanzholding müsse lediglich der Aufsichtsrat zustimmen. Weiter schrieb das Blatt, die Gewerkschaften Transnet und GDBA wollten eine Zerschlagung des Bahn-Konzerns verhindern. Die Gewerkschaftschefs Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel hätten eine Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsrats für kommenden Donnerstag durchgesetzt, bei der das neue Modell besprochen werden solle.

Transnet/GDBA bekräftigen Forderung nach Verbesserung bei Arbeitszeiten

(09.11.) BERLIN - Die Gewerkschaft Transnet und die Verkehrsgewerkschaft GDBA haben ihre Forderungen nach Verbesserungen bei der Arbeitszeit bei der DB bekräftigt. Die Gewerkschaften verlangen von dem Konzern, die Tarifverhandlungen dazu zügig fortzusetzen. Transnet und GDBA verwiesen darauf, dass den Arbeitgebern die Forderungen bereits seit Ende 2006 vorlägen. "Im Zentrum unserer Forderungen steht eine bessere Planbarkeit des Einsatzes", erläuterten Transnet-Vorstand, Alexander Kirchner, und GDBA-Vize Heinz Fuhrmann. Damit solle vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreicht werden. "Den Beschäftigten brennt das Thema unter den Nägeln, der Fahrplanwechsel steht an", warnten die beiden Gewerkschafter. Nach den Vorstellungen von Transnetund GDBA muss vor allem ein Hebel betätigt werden: Verbesserungen bei den Ruhezeiten. Die beiden Gewerkschaften verlangen, dass es nur eine auswärtige Ruhe in der Woche geben darf. Außerdem muss die Qualität der Ruhezeit erhöht werden. So soll mindestens ein komplettes Wochenende im Monat arbeitsfrei sei. Arbeitsbeginn und Arbeitsende in der Nacht müssen wesentlich eingeschränkt werden. "Wir erwarten jetzt kurzfristig einen neuen Verhandlungstermin und ein konkretes Angebot", bekräftigten Kirchner und Fuhrmann. Beide verwiesen in diesem Zusammenhang auf den Mitte Dezember anstehenden Fahrplanwechsel. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Betriebsräte ihre Zustimmung zu Dienstplänen verweigerten, wenn die geforderten Verbesserungen nicht berücksichtigt würden.

42-stündiger Streik im Güterverkehr

(08.11.) FRANKFURT/Main - Die GDL will ab dem heutigen Donnerstag um 12 Uhr für 42 Stunden bis Samstag um 6 Uhr den Güterverkehr bestreiken. Die Gewerkschaft begründete ihren neuen Streikaufruf damit, dass die Bahn noch immer kein neues Angebot vorgelegt habe. Außer bezahlten Überstunden und einer Arbeitszeiterhöhung mit Lohnausgleich habe sie der Gewerkschaft bisher nichts geboten. Zugleich drohte Gewerkschaftschef Manfred Schell mit einer Ausweitung auf den Personenfern- und Regionalverkehr in der kommenden Woche, falls die DB kein neues Angebot vorlege. Schell sagte, die Verluste durch die bisherigen Streiks im Regionalverkehr seien für das Unternehmen wahrscheinlich zu gering gewesen, weil überwiegend Pendler mit Wochen- und Monatskarten betroffen gewesen seien. Der GDL-Vorsitzende schloss auch unbefristete Streiks nicht aus.

Nach Bekanntwerden der Streikpläne lud die DB die GDL formell zu Tarifverhandlungen auf Basis des Moderatorenergebnisses ein. "Unter den Bedingungen des Moderationsergebnisses sind wir weiterhin bereit, mit der GDL einen eigenständigen Tarifvertrag zu verhandeln, der Entgelt- und Arbeitszeitregelungen für Lokomotivführer umfasst", erklärte Bahnvorstand Margret Suckale. Die GDL wies die Einladung zurück und will ohne neues Angebot der DB nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. Schell betonte zwar am Mittwoch, Basis für Verhandlungen sei das unter Vermittlung der früheren CDU-Politiker Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler erzielte Ergebnis des Moderationsverfahren. Die Gewerkschaft sei kompromissbereit. Allerdings gehen die Auslegungen des Moderatorenergebnisses durch die DB bzw. die GDL nach wie vor weit auseinander. Die GDL erklärte, eine Darstellung von Logistik-Vorstand Norbert Bensel, die Bahn habe der Gewerkschaft ein Angebot auf Grundlage des unter Vermittlung der früheren CDU-Politiker Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler erzielten Ergebnisses vorgelegt, sei falsch.

Das unter Vermittlung der CDU-Politiker Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler erzielte Moderationsergebnis sieht einen "eigenständigen Tarifvertrag" für die Lokführer vor, allerdings muss dieser sich "konflikt- und widerspruchsfrei" in das Gesamttarifsystem der Bahn eingliedern. Bahn und GDL werden sich dabei nicht einig, wie dieser Widerspruch aufgelöst werden kann. Laut DB umfasst das Moderationsergebnis vom 27. August folgende Ergebnisse: "Der Arbeitgeber ist bereit, Tarifverhandlungen zu führen. Einerseits mit der GDL mit dem Ziel, bis 30. September 2007 einen eigenständigen Tarifvertrag abzuschließen, der Entgelt und Arbeitszeitregelungen für Lokomotivführer umfasst, andererseits mit der Tarifgemeinschaft (TG), um die Entgeltstruktur im Übrigen neu zu regeln. Die Tarifverhandlungen werden parallel, jedoch in enger Kooperation zwischen TG und GDL geführt mit dem Ziel, ein konflikt- und widerspruchsfreies Ergebnis zu erhalten. Über die spezifischen Entgelt- und Arbeitszeitregelungen hinaus werden die sonstigen Tarifbedingungen von GDL und TG inhalts- und wortgleich zusammengefasst. Während der Verhandlungen besteht Friedenspflicht."

Die DB übte am Mittwoch Abend scharfe Kritik an der GDL wegen der ablehnenden Haltung zum Verhandlungsangebot der DB AG. Konzernsprecher Oliver Schumacher: "Die GDL-Führung kann niemand mehr verstehen. Ihr Chef Schell fordert heute öffentlich in Frankfurt, Verhandlungen auf der Basis des Moderatorenergebnisses von Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf zu führen. Die Deutsche Bahn bietet genau dies an und lädt schriftlich ein zu Verhandlungen am Donnerstagmittag. Und was passiert dann? Die GDL sagt wieder nur Nein. Die Verantwortung für Streiks trägt allein die GDL."

"FTD": Neuer Plan zur Bahn-Privatisierung

(08.11.) HAMBURG - In der Bundesregierung gibt es einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge einen neuen Plan, um die geplante Teilprivatisierung der DB doch noch zu retten. Demnach könnten sich private Investoren an einzelnen Konzerntöchtern beteiligen. "Wir denken darüber nach, Beteiligungen unterhalb der Konzernebene zu ermöglichen", sagte der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) der Zeitung (Donnerstagausgabe). "Das wäre zum Beispiel bei der Logistiktochter Schenker denkbar. Die Logistik ist ja für den globalen Markt interessant." Steinbrück, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) und Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wollen dem Bericht zufolge am Donnerstag über den Plan beraten. Der Sprecher bezeichnete eine andere Lösung, das Parken der Bahn-Aktien bei der KfW-Bankengruppe, als "Unsinn". Das gleiche gelte für stimmrechtslose Vorzugsaktien, deren Stimmrecht später wieder auflebt.

S-Bahn ersetzt Aufsichtspersonal durch Kameras Bahnhöfe ab 2009 ohne Mitarbeiter

(08.11.) BERLIN - Die Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Maria Krautzberger, hat sich am Mittwoch bei der S-Bahn Berlin GmbH über das neue Betriebs- und Informationssystem S-Bahn (BIS), das noch dieses Jahr auf dem S-Bahn-Ring in Betrieb gehen wird. "Mit der neuen Technik stehen den Fahrgästen der S-Bahn mehr und genauere Informationen zur Verfügung. Besonders bei Störungen ist es wichtig, die Gründe und - noch wichtiger - die Abfahrtzeit der nächsten S-Bahn zu kennen," sagte Krautzberger. Fünf Stammaufsichten (Gesundbrunnen, Greifswalder Straße, Treptower Park, Südkreuz, Bundesplatz) sind zukünftig für Zugzielanzeiger, verständliche Lautsprecherdurchsagen und Inforufsäulen verantwortlich. Teil des neuen Systems ist die Abfertigung der Züge durch den jeweiligen Triebfahrzeugführer. Die Bilder der Bahnsteigkameras werden auf einen Monitor im Führerstand des Zuges übertragen. So hat der Triebfahrzeugführer den Überblick auf das Ein- und Aussteigen am Zug, kann zeitgerecht die Türen schließen und abfahren. S-Bahn-Chef Tobias Heinemann an, dass die Kamerabilder 72 Stunden lang gespeichert und "bei Bedarf den Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt werden". Statt der einst rund 900 Beschäftigten bei den Aufsichten sollen künftig knapp 125 Mitarbeiter in so genannten Stammaufsichten plus ebenso viele mobile Kollegen ausreichen. 21 solcher Stammaufsichten sind für das Netz mit 165 Stationen geplant. Im kommenden Jahr werden die Ost-West-Strecken, im Jahr 2009 die Nord-Süd-Trassen mit BIS/ZAT ausgerüstet.

Die S-Bahn Berlin GmbH betreibt derzeit 15 Linien auf einem Netz mit einer Gesamtlänge von 331 Kilometern. Werktäglich fahren rund 1,4 Millionen Fahrgäste mit den rot-gelben Zügen. Die Züge auf dem S-Bahn-Ring benutzen täglich rund 400.000 Berliner und Gäste der Stadt. Die S-Bahn Berlin ist ein Unternehmen der DB Stadtverkehr GmbH. DB Stadtverkehr führt die Geschäfte der Deutschen Bahn im Bus- und Ballungsraumverkehr. Hierzu gehört ein Netzwerk von 22 Busgesellschaften, die S-Bahnen Berlin und Hamburg sowie über 70 Beteiligungen an Verkehrsunternehmen und -gemeinschaften in Deutschland. Das Unternehmen ist mit rund 12.200 Mitarbeitern und 3,3 Mio Fahrgästen täglich die größte Nahverkehrsgesellschaft Deutschlands.

DB kann britischen Gütertransporteur EWS kaufen

(08.11.) BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat am Mittwoch der DB grünes Licht gegeben für den Kauf des britischen Frachtdienstleisters EWS (English Welsh and Scottish Railway). Im Gegenzug machte die Bahn Brüssel Zusagen für die Stärkung von EWS in Frankreich. Die Bahn hatte die 100-prozentige Übernahme Ende Juni angekündigt. Laut "Financial Times Deutschland" will das Unternehmen für EWS 300 bis 400 Millionen Euro zahlen.

GDL berät über neue Streiks

(07.11.) FRANKFURT/Main - Am heutigen Mittwoch entscheidet der Hauptvorstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) über das weitere Vorgehen im Tarifkonflikt mit der Bahn. Eine Entscheidung wird am Nachmittag erwartet. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass neue Streiks beschlossen werden. "Daran ist nicht mehr vorbeizukommen, nachdem sich der Bahnvorstand nicht bewegt", sagte der stellvertretende GDL-Vorsitzende Claus Weselsky der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe). Nachdem die DB am Dienstag erneut abgelehnt hatte, ein neues Angebot vorzulegen, stehen die Zeichen stehen auf Verschärfung des Arbeitskampfes. Die GDL hatte erklärt, im Großen und Ganzen gebe es Einigkeit: "Die meisten wollen ein bisschen mehr Streik." Über die Dauer des Arbeitskampfs gehen die Meinungen laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung auseinander. Als wahrscheinlich gelte ein "mehrtägiger Ausstand", berichtete das Blatt. Einzelne Hauptvorstandsmitglieder hielten aber sogar einen unbefristeten Streik für denkbar, um den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Diese Forderungen wies Weselsky zurück. Bei der Bezirksversammlung der GDL in Augsburg sprach er sich für einen Arbeitskampf mit Augenmaß aus, wie GDL-Sprecherin Gerda Seibert sagte.

Die DB forderte die GDL erneut zu Verhandlungen über das seit Mitte Oktober vorliegende Angebot auf. "Wer streikt, ohne verhandelt zu haben, handelt unverantwortlich", erklärte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale. Der Konzern wolle mit der Gewerkschaft auch über neue Entgeltstrukturen und Aufstiegsmöglichkeiten der Lokführer verhandeln. Die Bahn lehnt aber einen eigenständigen Tarifvertrag für die GDL ab. Der Grundsatz der Tarifeinheit werde bestehen bleiben, betonte Suckale. Eine Spaltung der Belegschaft durch Tarifverträge mit Konfliktpotenzial und Widersprüchen werde es nicht geben. Suckale erklärte, die Bahn sei mit ihrem letzten Angebot an die Grenze des Machbaren gegangen. "Wir können nicht einfach jetzt noch einmal ein paar Prozent drauflegen", sagte sie. Am Verhandlungstisch könne zwar noch über das ein oder andere geredet werden, dies müsse dann aber in direkten Gesprächen geschehen. Die GDL habe vor Gericht das Streikrecht im Güter- und Fernverkehr gewonnen, nun müsse sie ihrer Verantwortung gerecht werden. Es könne nicht nur ein sehr weitreichendes Streikrecht geben, sondern müsse auch eine Verhandlungspflicht geben. Der Druck auf die GDL werde wachsen, sagte Suckale voraus. "Die deutsche Wirtschaft wird sich das nicht lange anschauen. Das ist kein Spiel mehr, was hier betrieben wird. Hier geht es um so viel." Für einen Ausstand im Güterverkehr ist die Bahn nach eigenen Angaben weitestgehend gerüstet. Der Konzern erklärte, er bemühe sich, eine Notdienstvereinbarung mit der GDL abzuschließen. Es gehe darum, die Versorgung von Kraftwerken und Just-in-Time-Produktionen sicherzustellen und die Häfen weiter zu bedienen.

Bahnhof Goslar nach Umbau feierlich eröffnet

(07.11.) GOSLAR - Die Modernisierung des Bahnhofs Goslar ist abgeschlossen. Mit einem Festakt wurde am Dienstag feierlich der modernisierte Bahnhof in Betrieb genommen. Der Mittelbahnsteig, mit einer Länge von 165 Metern zwischen den Gleisen 2 und 3 gelegen, wurde komplett erneuert. Transparente, gut einsehbare Wetterschutzhäuser, neue Beleuchtung und Vitrinen und ein zeitgemäßes Wegeleitsystem wurden installiert. Blindenleitstreifen im Bahnsteigbelag erleichtern Sehbehinderten die Orientierung. Alle Bahnsteige haben die auf die Einstiegshöhe der Fahrzeuge abgestimmte Höhe von 55 Zentimetern. Drei neue Personenaufzüge erschließen künftig die Bahnsteige barrierefrei. Das Bahnsteigdach am Hausbahnsteig Gleis 1 wurde erneuert und die denkmalgeschützte Treppeneinhausung saniert. Die Kosten für die Modernisierung in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro werden aus dem Programm "Niedersachsen ist am Zug" finanziert, mit dem der Bund, das Land Niedersachsen und die DB insgesamt 32 Stationen -darunter Goslar- umfassend modernisieren, um- oder neu bauen. Bis Ende des Jahres wird die DB mehr als jede zweite Station in Niedersachsen mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig erneuert haben. Insgesamt werden bis dahin fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnstationen investiert.

Leere Personenzugwagen bei Rangierfahrt in Hamm entgleist

(07.11.) DÜSSELDORF - Während einer Rangierfahrt sind in der Nacht zum Dienstag in Hamm aus bisher ungeklärter Ursache leere Personenwagen entgleist. Dabei wurden mehrere Weichen und signaltechnische Anlagen beschädigt. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich noch bis zum 8.11.2007 andauern. Im Personenfern- und Nahverkehr ist mit Verspätungen zu rechnen. Die ICE-Züge der Linie 10 von Berlin Hbf nach Köln Hbf können in Hamm (Westf) nicht geteilt werden und verkehren daher bis Köln Hbf als ein Zug. Dadurch entfällt der Flügelzug über Wuppertal Hbf. Hierfür werden Ersatzzüge eingesetzt. Die Regionalbahnen der Linien RB 69 (Münster - Hamm - Bielefeld) und RB 89 (Münster - Hamm - Paderborn) werden im Normalfall in Hamm gekuppelt und verkehren als ein Zug bis Münster (Westf) Hbf. Die Kupplung der Züge kann durch den Rangierunfall in Hamm (Westf) nicht erfolgen. Die Züge der Linie RB 69 verkehren daher durchgängig einteilig. Die Züge der Linie RB 89 pendeln zwischen Hamm (Westf) und Paderborn Hbf.

2000. HVV-ProfiCard für Lufthansa-Technik

(07.11.) HAMBURG - Am heutigen Mittwoch Marlene Hüsing-Ahrend von der HVV-Großkundenberatung die 2000. HVV-ProfiCard und ein kleines Präsent an Anke Pfennig, Mitarbeiterin der Lufthansa-Technik. Damit konnte bei Lufthansa-Technik innerhalb eines Jahres die Zahl der ausgegebenen Proficards noch einmal um 300 gesteigert werden. Insgesamt sind inzwischen fast schon 124.000 Arbeitnehmer innerhalb der Metropolregion Hamburg im Besitz der ProfiCard. Das zeigt die Attraktivität dieser Abonnementskarte, besonders dann wenn - wie bei Lufthansa-Technik - der Arbeitgeber einen Fahrgeldzuschuss leistet. Die ProfiCard ist ein Jobticket für Arbeitnehmer im HVV-Einzugsgebiet. Die Karte wird über die Unternehmen an die Nutzer ausgegeben und per Gehaltsabzug bezahlt. Ein Mitarbeiter spart mit der ProfiCard für Nutzung von Bussen und Bahnen bis zu 700 Euro im Jahr gegenüber dem Allgemeinen HVV-Abonnement. Seit 1996 verantwortet die S-Bahn Hamburg als Zentrales Verkehrsunternehmen innerhalb des HVV die Großkundenangebote.

Unternehmen, die an der HVV-ProfiCard interessiert sind, können sich unter www.proficard.de informieren. Die ProfiCard ist die erfolgreichste Abo-Karte des HVV. In den vergangenen zehn Jahren haben sich ihre Absatzzahlen um rund 65 Prozent gesteigert. Mit dem Angebot dieser preiswerten Karte können Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer zum Umsteigen auf Bus und Bahn motivieren und damit zum Klimaschutz beitragen.

Neue Streiks frühestens am Mittwoch

(06.11.) FRANKFURT/Main -  Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) will am Mittwoch Vormittag (11 Uhr) über neue Streiks beraten. Bis dahin müssen Bahnkunden keine Behinderungen durch Arbeitsniederlegungen befürchten. Sollte die Bahn bis Mittwoch Mittag keinen eigenständigen Tarifvertrag anbieten, provoziere sie Arbeitskämpfe, erklärte GDL-Vize Claus Weselsky in Frankfurt am Main. Der Berliner Bezirkschef Hans-Joachim Kernchen sagte im Rundfunk Berlin-Brandenburg, wenn 30 Stunden Streik im Nahverkehr nicht ausreichten, müsse die GDL "wohl noch etwas" nachlegen, um die Bahn an den Verhandlungstisch zu bekommen. Über Ergebnisse der Beratungen will die GDL am Mittwoch um 14.30 Uhr) informieren.

Unterdessen hat die DB auf die widersprüchlichen Aussagen der GDL vom vergangenen Wochenende zu neuen Streiks reagiert. "Das Chaos in der GDL-Führung wird immer schlimmer", sagte Konzernsprecher Oliver Schumacher. GDL-Vorsitzender Manfred Schell hatte zunächst in der Süddeutschen Zeitung erklärt, auf Streiks in dieser Woche verzichten zu wollen, dies dementierte umgehend seine Pressestelle am Sonntagabend. Die Pressestelle wiederum hatte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von einer Entscheidung am Montag gesprochen, GDL-Vize Claus Weselsky hingegen in der Bild am Sonntag von einer Entscheidung über Streiks am Dienstag oder Mittwoch. "Dieses Durcheinander ist das einzig Beständige bei der GDL. Offenbar wissen ihre Funktionäre selbst nicht mehr, was sie wollen." Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Verkehrsgewerkschaft GBDA gegenüber der Nachrichtenagentur "AP": "Die GDL ist wie ein Hühnerhof. Jeder gackert vor sich hin. Sie haben keine Strategie." Auch die beiden Vize-Vorsitzenden Weselsky und Günther Kinscher redeten offensichtlich nicht miteinander.

"LVZ": Arbeitsgruppe will Modell zum Teilverkauf der Logistiktochter Schenker erarbeiten

(06.11.) LEIPZIG - Bei der umstrittenen Bahn-Teilprivatisierung denkt einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstagsausgabe) zufolge innerhalb einer Arbeitsgruppe von Bundeskanzleramt, Finanzministerium und Verkehrsressort an eine ausgegliederte Teilprivatisierung der DB-Speditionstochter Schenker. Die insbesondere durch steigende Auslandsgeschäfte Millionengewinne einfahrende Logistiktochter der DB könnte ohne Rücksicht auf das vom SPD-Parteitag beschlossene Modell auf Basis von stimmrechtslosen Volksaktien teilprivatisiert werden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kreise der vom Koalitionsausschuss eingesetzten neuen Arbeitsgruppe.

Mit einer zu üblichen Marktkonditionen erfolgenden Schenker-Teilprivatisierung unterhalb der 50-Prozent-Grenze bliebe der von der SPD beschlossene Auftrag zur Volksaktie unberührt. Eine Schenker-Privatisierung hätte keinen Einfluss auf das grundsätzliche Verhalten der Bahn bei Fragen des Personenverkehrs und bei der Bahnhofs- und Streckeninfrastruktur. Die Arbeitsgruppe veranschlagt den akuten Mittelbedarf zur Streckenmodernisierung der Bahn, um international konkurrenzfähig zu bleiben, auf rund zwei Milliarden Euro. Diese Gelder ließen sich auch unterhalb der generellen Teilprivatisierung der Bahn erzielen, gibt man sich in der Arbeitsgruppe zuversichtlich. Am kommenden Montag soll dem nächsten Koalitionsausschuss ein entsprechend durchgerechnetes Modell vorgelegt werden. Politisch könnte, auf dieser Basis, die Grundsatz-Privatisierungsentscheidung bei der Bahn durch die Politik nach der nächsten Bundestagswahl getroffen werden.

Landsberg erhält Auszeichnung als bester Kleinstadtbahnhof 2007

(06.11.) LANDSBERG/Lech - Als "Villa mit Gleisanschluss" wurde der Bürgerbahnhof Landsberg (Oberbayern) durch die Presse schon öfter gelobt. Am Montag erhielt der Bahnhof die begehrte Auszeichnung als kundenfreundlichster Kleinstadtbahnhof des Jahres 2007. Damit würdigt die Allianz pro Schiene, die den Titel "Bahnhof des Jahres" seit vier Jahren vergibt, erstmals einen privat betriebenen Bahnhof. "Der Eigentümer Thomas Walter und die Stadt Landsberg haben den Bahnhof in Kooperation mit der DB Station & Service zu einem bundesweit vorbildlichen Bürgerbahnhof gemacht", sagte Jury-Mitglied Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn bei der Enthüllung der Siegertafel. "Der Anspruch des Eigentümers, in seinem Bahnhof "erste Klasse für alle" zu bieten - auch in der Region, ist in beeindruckender Weise und zum Wohl der Kunden verwirklicht worden", so Naumann. "Wir hoffen, dass auch die anderen Bahnhöfe, die Herr Walter erworben hat, in ähnlich vorbildlicher Art renoviert werden."

Insbesondere der schöne Wartebereich im Bahnhofsgebäude hatte es der Jury angetan. Ledersessel, die jeder Wartende ohne Verzehrzwang nutzen kann, ein hervorragender Mix aus Bistro, Verkauf von Reisebedarf und eine ebenso kompetente wie freundliche Beratung für Bahnkunden und Touristen runden das Angebot ab. Auch die sehr sauberen, kostenlosen und jedermann zugänglichen Toiletten hob die Jury hervor. Als weiteren "Pluspunkt gegenüber der bundesweiten Konkurrenz" nannte Naumann die "optimale Anbindung" des Bahnhofes. So ist das Busangebot zeitlich auf den Zug-Fahrplan abgestimmt, der Busbahnhof am Bahnhofsvorplatz verfügt über eine dynamische Fahrplananzeige. Naumann: "Auch der Einheitspreis von 1 Euro pro Fahrt mit dem Stadtbus ist ein sehr gutes Beispiel für eine einfache und kundenfreundliche Preisgestaltung im öffentlichen Nahverkehr." Das historische Bahnhofgebäude von 1872 war im April 2004 von dem aus Landsberg stammenden Unternehmer Thomas Walter gekauft und liebevoll saniert worden. Nach der Eröffnung im März 2005 zog nach Jahren des Stillstandes wieder Leben in den Bahnhof ein. "Landsberg ist ein eindrucksvolles Beispiel einer gelungenen Privatisierung", urteilt Allianz pro Schiene-Geschäftsführer und Jury-Mitglied Dirk Flege. "Wenn private Bahnhofsbetreiber die DB entlasten, muss das nicht weniger Service für den Kunden bedeuten - vorausgesetzt, man hat den richtigen Partner dafür gefunden." Die ideal mobil AG von Thomas Walter hat rund 1,7 Millionen Euro in den Bahnhof investiert. Die Stadt Landsberg und der Freistaat Bayern gaben insgesamt rund 350.000 Euro Fördermittel dazu.

Als kundenfreundlichster Großstadtbahnhof ist in diesem Jahr der Berliner Hauptbahnhof ausgezeichnet worden. Preisträger in der Kategorie Kleinstadtbahnhof waren in den vergangenen Jahren Oberstdorf (2006), Weimar (2005) und Lübben (2004).

Verwirrung um GDL-Streikpläne

(05.11.) FRANKFURT/Main - Verwirrung bei der GDL: von der Gewerkschaft kamen am Sonntag widersprüchliche Aussagen zu möglichen Streiks in der kommenden Woche. In einer ersten Version eines Interviews hatte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell dem Online-Portal "sueddeutsche.de" mit Blick auf mögliche Streiks noch gesagt: "In dieser Woche werden wir aber noch nicht damit anfangen." Kurze Zeit später zog die Pressestelle der GDL diese Aussage des Interviews jedoch wieder zurück. Eine GDL-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur "AP", diese Information sei nicht richtig. Streiks seien durchaus denkbar. Die Entscheidung werde in den nächsten Tagen der geschäftsführende Vorstand treffen. Einen Termin dafür wollte die Sprecherin nicht nennen. Zuvor hatten die GDL der Bahn ein neues Ultimatum gestellt. GDL-Vize Weselsky hatte geäußert: "Wir geben der Bahn bis Anfang nächster Woche Zeit, ein neues und verbessertes Angebot vorzulegen." Sollte sich die Bahn querstellen, drohen Streiks - dann im Güterverkehr.

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn forderte unterdessen die Politik auf, die Macht kleiner Spartengewerkschaften per Gesetz zu beschränken. In einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das Mehdorn noch vor der Gerichtsentscheidung am vergangenen Freitag abgeschickt hatte, heißt es, der Arbeitskampf der GDL habe eine über die DB hinausgehende Bedeutung und bedrohe die Sozialpartnerschaft in Deutschland. Die Politik müsse daher einen "Ordnungsrahmen für eine sinnvolle Entwicklung des Arbeitsrechts schaffen". Durch die Forderungen der Lokführer drohe eine "schwer zu beherrschende Tarifvielfalt", schrieb Mehdorn an die Kanzlerin. Die Bahn könne dem Drängen der Gewerkschaft daher "aus grundsätzlichen Erwägungen nicht nachgeben".

"WiWo": Koalition plant Finanzspritze für Bahn

(05.11.) BERLIN - Angesichts des möglichen Scheiterns der Bahn-Privatisierung wollen Verkehrspolitiker von Union und SPD der DB 2008 offenbar mit einer Finanzspritze von mehr als einer halben Milliarde Euro unter die Arme greifen. Ziel sei der Ausbau des Streckennetzes, heißt es laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" in einem bislang vertraulichen Antrag. Dieser soll von den beiden Koalitionsfraktionen am 23. Oktober in den Verkehrsausschuss des Bundestags eingebracht worden sein und stehe dort am Mittwoch zur Abstimmung. Insgesamt 550 Millionen Euro sollen auf diesem Weg für ein Sofortprogramm Schiene bereitgestellt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Pläne für eine Teilprivatisierung der DB dem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge als zunächst gescheitert an. Auf ihrer Indien-Reise habe sie Bahn-Chef Hartmut Mehdorn mitgeteilt, sie rechne in dieser Legislaturperiode nicht mehr mit einem Erfolg, berichtete die "Wirtschaftswoche" vorab aus ihrer neuen Ausgabe. Dennoch will sie sich nach eigenen Worten bei der SPD weiter für das Vorhaben einsetzen. Der "Welt am Sonntag" sagte Merkel, sie wolle mit der SPD besprechen, "ob es Möglichkeiten gibt, den Prozess der Privatisierung fortzusetzen". Die Union unterstütze das Vorhaben an sich weiterhin "ausgesprochen". Der SPD-Parteitag in Hamburg hatte beschlossen, dass die Bahn nur mit stimmrechtslosen Volksaktien privatisiert werden soll, um so die Kontrolle des Bundes über das Unternehmen zu sichern. Darauf werde sich die Union aber nicht einlassen können, weil dadurch wesentliche Ziele der angestrebten Teilprivatisierung nicht erreicht werden könnten, sagte Merkel der "WamS".

Jetzt auch Streiks im Güter- und Fernverkehr möglich

(03.11.) CHEMNITZ - Die GDL darf ab sofort auch im Fern- und Güterverkehr streiken. Das entschied das sächsische Landesarbeitsgericht in Chemnitz am Freitag Nachmittag nach einer mehrstündiger Verhandlung, in der es zeitweise zu hitzigen Diskussionen zwischen den Vertretern der DB und der GDL gekommen war. Zuvor durfte die GDL nur den Regional- und Nahverkehr bestreiken. Das Gericht begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass der Grundsatz der Tarifeinheit dem Nebeneinander mehrerer konkurrierender Gewerkschaften nicht entgegenstehe. Vielmehr setze er den Abschluss mehrerer Tarifverträge über denselben Regelungsgegenstand, gerade voraus. Dementsprechend sei es der GDL unbenommen, sich um den Abschluss eines eigenständigen Tarifvertrages zu bemühen. Zudem sei es grundsätzlich den Tarifvertragsparteien selbst überlassen, "ihre Kampfmittel an sich wandelnde Umstände anzupassen". Eine Bewertung von Arbeitskampfmaßnahmen durch die Fachgerichte als rechtswidrig komme "grundsätzlich nur in Betracht, wenn eine Arbeitskampfmaßnahme offensichtlich ungeeignet und unverhältnismäßig ist". Dies sei im aktuellen Fall nicht gegeben.

Die GDL zeigte sich nach der Gerichtsentscheidung hochzufrieden. GDL-Chef Manfred Schell sprach von einem "umfänglichen Sieg". Die Gewerkschaft wolle nun den Erfolg erst einmal auf sich wirken lassen. Wann es zu Streiks komme, könne er noch nicht sagen. Bis einschließlich Sonntag will die GDL auf jeden Fall auf Streiks verzichten. Auch der Montag dürfte streikfrei bleiben, da der GDL-Vorstand nach eigener Aussage erst in der kommenden Woche beraten will, wann und wie die Arbeitsniederlegungen fortgesetzt werden. Beginnen werde man mit Streiks im Güterverkehr, wenn die Bahn nicht einlenkt, teilte die Gewerkschaft am Freitagabend mit. Der Regionalverkehr werde zunächst auf jeden Fall außen vor bleiben.

Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sagte am Abend in Berlin, sie sei nach der Niederlage sehr enttäuscht. Sie sprach von einem schwarzen Tag für die Bahn und für die deutsche Wirtschaft. Flächendeckende Streiks im Güterverkehr könne die deutsche Wirtschaft "nur schwer verkraften". Die GDL habe "das Recht zugesprochen bekommen, die gesamte Republik lahm zu legen". Suckale appellierte erneut an die Gewerkschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Bahn werde jetzt das Urteil umfassend prüfen und am Wochenende über das weitere Vorgehen beraten. Auf die Frage, ob die Bahn eine Verfassungsbeschwerde gegen die Chemnitzer Entscheidung einlegen wolle, sagte Suckale: "Wir werden auch über Karlsruhe nachdenken."

Baden-Württemberg: Mehr Geld für Regionalzüge

(03.11.) STUTTGART - Einige Regionalzüge der Bahn, die in diesem Jahr gestrichen wurden, sollen ab kommendem Frühjahr wieder fahren. "Die zum Fahrplanwechsel im Juni 2007 vom Bund erzwungenen Kürzungen der Regionalisierungsmittel mit punktuell gravierenden Auswirkungen auf den Schienenpersonennahverkehr zum Nachteil besonders von Pendlern und Schülern wollen wir zum Teil wieder rückgängig machen", sagte Staatssekretär Rudolf Köberle unter Hinweis auf die dafür vorgesehenen 2,4 Millionen Euro im Entwurf zum Nachtragshaushalt am Freitag in Stuttgart. Nun habe man aber die Chance, wenigstens die schlimmsten Härtefälle zu beseitigen. "Wir werden dies in Abstimmung mit der DB Regio so schnell wie möglich umsetzen. So werden schon zum Fahrplanwechsel im Dezember einige Lücken geschlossen und im Frühjahr 2008 weitere Verbesserungen greifen", betonte Köberle. Eine vollständige Rücknahme der Kürzungen könne es jedoch nicht geben.

Von dem im Entwurf des Landesnachtragshaushalt eingeplanten Geld profitieren 15 Strecken im Land. Dazu gehören die Strecken Tübingen - Stuttgart, Nürtingen - Plochingen, Herrenberg - Bondorf, Tübingen - Rottenburg, Villingen - Rottweil und Ulm - Sigmaringen. Zusätzliche Züge sollen vor allem in den Morgen- und Abendstunden fahren.

Bauarbeiten auf der Madonnenlandbahn weitestgehend abgeschlossen

(03.11.) STUTTGART - Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten wird der Bahnbetrieb auf der Madonnenlandbahn zwischen Miltenberg und Seckach ab Montag, 5. November 2007, wieder aufgenommen. Der Bahnhof Amorbach kann jedoch noch nicht bedient werden, da für den neugebauten Bahnsteig noch keine Betriebsgenehmigung durch das Eisenbahnbundesamt vorliegt. Die WestFrankenBahn geht jedoch davon aus, dass im Laufe der kommenden Woche die Züge in Amorbach wieder halten können. Um die Situation für die Fahrgäste verträglich zu gestalten, fahren weiterhin Busse parallel zum Zugverkehr. Die Züge verkehren entsprechend dem regulären Fahrplan (mit Ausnahme Bahnhof Amorbach), die Busse entsprechend den Fahrplänen für den Schienenersatzverkehr, der an den Haltestellen aushängt.

30.000 Brandenburg-Berlin-Ticket Nacht verkauft

(03.11.) BERLIN - Das preisgünstige Brandenburg-Berlin-Ticket Nacht ist am Freitag im Regiopunkt Bahnhof Friedrichstraße zum 30.000sten Mal verkauft worden. Damit bestätigt das Ticket eindrucksvoll den positiven Trend der Länder-Tickets der DB. Das Brandenburg-Berlin-Ticket Nacht bietet beliebig viele Fahrten an einem Tag für Einzelreisende und Gruppen mit bis zu fünf Personen. Eltern oder Großeltern (max. zwei Erwachsene) mit beliebig vielen Kindern/Enkeln bis zu 15 Jahren. Es kostet am DB Automaten und im Internet 19 Euro, in DB Reisezentren und DB Agenturen zwei Euro mehr. Das Ticket gilt in der 2. Klasse in allen Nahverkehrszügen sowie in der S-Bahn Berlin GmbH, der BVG, beim ViP sowie in vielen Verkehrsunternehmen des VBB. Es gilt auch nach Szczecin Glowny (einschließlich Szczeciner Stadtverkehr).

Teilnehmende Tourismusanbieter, Hotels und andere Partner bieten in Verbindung mit dem Brandenburg-Berlin-Ticket Nacht viele Zusatzrabatte an. Mehr Informationen zum Ticket, den Reisemöglichkeiten und Zusatzangeboten gibt es telefonisch beim Regionalen Ansprechpartner Nahverkehr unter 0331/235 68-81 oder online unter www.bahn.de.

Neue Fahrgastinformationsanlage am Bahnhof Radolfzell

(03.11.) STUTTGART - Am kommenden Montag beginnen die Arbeiten zur Installation der neuen Fahrgastinformationsanlage auf den Bahnsteigen im Bahnhof Radolfzell. Die Inbetriebnahme erfolgt im Dezember. Die digitalen LCD-Anzeigen bieten die Möglichkeit, die Abfahrtszeit der Züge als Count-down darzustellen und die Fahrgäste über eine frei beschreibbare Textzeile flexibel zu informieren. Bahn und Bund investieren rund 260.000 Euro in sechs Zugzielanzeiger. Für die neue Technologie werden insgesamt 1.700 Meter Kabel verlegt.

Spannung vor dem Gerichtsurteil zum Streikverbot

(02.11.) CHEMNITZ - Mit Spannung wird am Freitag das Urteil des sächsischen Landesarbeitsgerichts in Chemnitz über die Rechtmäßigkeit von Streiks im Güter- und Fernverkehr erwartet. Das Gericht verhandelt ab 10 Uhr über Berufungsanträge sowohl der Bahn als auch der GDL gegen eine erstinstanzliche Verfügung, die der Gewerkschaft Streiks lediglich im Regionalverkehr erlaubt. Sollte diese aufgehoben werden, will die GDL möglichst rasch den Güterverkehr bestreiken. Die Bahn will mit ihrem Berufungsantrag erreichen, dass den Lokführern Streiks generell untersagt werden.

Laut einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, aus dem die "FAZ" zitierte, steht die damalige Begründung des Gerichts, das der GDL Streiks im Fern- und Güterverkehr als "unverhältnismäßig" untersagt hatte, auf wackligen Füßen. Allein die mögliche Störung des reibungslosen Ablaufs des Zugverkehrs könne nicht zur Unverhältnismäßigkeit des Streiks führen, heißt es dazu in dem in der "FAZ" zitierten Gutachten. "Ein Streik wäre unzulässig, wenn dadurch jegliche Beförderung unmöglich gemacht wird." GDL-Chef Manfred Schell hat für die Verhandlung seine Kur unterbrochen. Schell sagte der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Freitagausgabe), er wolle bei der Berufungsverhandlung anwesend sein. Er gehe davon aus, dass er nach der Verhandlung seine Kur fortsetzen werde.

Die DB warnt vor unabsehbaren Folgen für die deutsche Wirtschaft. Die deutsche Stahlindustrie als größter Kunde der Bahn hatte bereits am Mittwoch gewarnt, ein längerer Streik im Güterverkehr der Bahn wäre von den Stahlunternehmen nicht aufzufangen. Volkswagen befürchtet Produktionsengpässe. Für den Konzern seien täglich 2000 Waggons im Einsatz, sagte ein Sprecher in Wolfsburg. Der gesamtwirtschaftliche Schaden stehe in keinem Verhältnis zu den mit dem Arbeitskampf verfolgten Zielen einer Spartengewerkschaft, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt.

"Westfalen-Blatt": GDL gewinnt zahlreiche neue Mitglieder

(02.11.) FRANKFURT/Main - Die GDL hat einem Bericht des Bielefelder "Westfalen-Blatts" zufolge in den vergangenen Monaten rund 2000 neue Mitglieder gewonnen. Die Bahn-Gewerkschaft Transnet sprach von einer massiven Abwerbungskampagne der GDL. Dem Bericht zufolge werden dabei für die Werbung neuer Mitglieder Prämien bis zu 100 Euro gezahlt. Der zähe Kampf der GDL um einen eigenständigen Tarifvertrag und eine deutliche Lohnerhöhung sei jedoch nur ein "Machterhaltungs-Streik", bei dem es um das eigene Überleben als Gewerkschaft gehe, sagte ein Transnet-Sprecher der Zeitung. Die GDL bestätigte auf Nachfrage einen Mitgliederzuwachs, wollte aber keine genauen Zahlen nennen.

Bombardier Joint Venture erhält Auftrag für 40 Hochgeschwindigkeitszüge in China

(02.11.) BERLIN - Das chinesische Eisenbahnministerium (MOR) hat Bombardier Sifang Power (Qingdao) Transportation Ltd. (BSP) mit der Lieferung von 40 Hochgeschwindigkeitszügen beauftragt. Die jeweils 16-teiligen Züge mit insgesamt 640 Wagen haben einen Auftragswert von etwa einer Milliarde Euro. Der Anteil von Bombardier beläuft sich auf ca. 413 Millionen Euro. BSP ist ein Joint Venture von Bombardier Transportation, der Power Corporation of Canada und der China South Locomotive and Rolling Stock Industry (Group) Corporation. Bei dem Auftrag handelt es sich um die größte Einzelorder im Personenzugbereich in der Geschichte des chinesischen Schienenverkehrs.

Die neuen Elektrotriebzüge werden Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen. 20 Züge sind mit Schlafplätzen ausgestattet und werden speziell für Nachtreisen eingesetzt. Bombardier Transportation liefert somit weltweit die ersten Elektrotriebzug-Schlafwagen für den Hoch- bzw. Höchstgeschwindigkeitseinsatz. Für deren Entwicklung wurden Kernelemente der BOMBARDIER ZEFIRO-Produktfamilie verwendet, die die speziellen Anforderungen im Hochgeschwindigkeitsbereich nach zusätzlicher Flexibilität für Schienenfahrzeuge der nächsten Generation erfüllt. Die Hochgeschwindigkeits-Schlafwagenzüge bieten den Fahrgästen in einer Region, in der die Bahn der wichtigste Verkehrsträger für Fernreisen ist, ein hohes Maß an Komfort, Bequemlichkeit und Reisezeiteffizienz. Die neuen 16-teiligen Züge mit einer Gesamtlänge von 430 m verbinden neue Modularkonzepte und bewährte Technologie in einer innovativen Einheit.

Bei der anderen Hälfte der 40 neuen Fahrzeuge handelt es sich um aufgerüstete Versionen des achtteiligen Elektrotriebzugtyps, der im Rahmen von bereits im Oktober 2004 und Mai 2005 erteilten Aufträge zurzeit an das MOR ausgeliefert wird. Während die Endfertigung der neuen Hochgeschwindigkeits-Elektrotriebzüge in den BSP-Produktionsstätten in Qingdao stattfindet, werden die MITRAC Antriebssysteme von Bombardier CPC Propulsion System Co. Ltd., einem zweiten chinesischen Joint Venture von Bombardier in Changzhou, und den Bombardier-Werken in Europa zugeliefert. BOMBARDIER MITRAC-Systeme werden derzeit in mehr als 23.000 Fahrzeuge weltweit eingesetzt. Die Auslieferung der neuen Züge ist für den Zeitraum zwischen Februar 2009 und August 2010 geplant.

DB dementiert Planung für ICE-Verbindung nach London

(02.11.) LONDON - Die DB hat einen Bericht der "Times" dementiert, wonach das Unternehmen plant, eine Genehmigung für die Nutzung des Eurotunnels zu beantragen. "Aktuell gibt es bei der Deutschen Bahn keine konkreten Pläne, Direktverbindungen mit dem ICE nach London anzubieten", sagte ein Sprecher des Unternehmens "Spiegel Online". "Es wurde kein Antrag für einen Zulassung für den Eurotunnel, und es ist auch keiner anhängig." Die Zeitung hatte errechnet, dass die DB von Köln nach London in vier Stunden fahren könnte. Die britisch-französische Betreibergesellschaft des Tunnels, im Sommer der Pleite entronnen, sei stark daran interessiert, das Verkehrsaufkommen und damit die Nutzungsgebühren im Eurotunnel zu erhöhen, hieß es in dem "Times"-Bericht.

"Hamburger Abendblatt": Austermann verhandelt mit der NOB

(02.11.) KIEL - Im Streit um Nachforderungen für den Betrieb der Marschbahn (Hamburg - Westerland) beginnt nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" am kommenden Dienstag das Schlichtungsverfahren zwischen dem Land und der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Das Unternehmen verlangt demnach einen millionenschweren Nachschlag vom Land, weil z.B. die Spritkosten für die Dieselloks stärker gestiegen seien als erwartet, weil sich Baumaßnahmen an der Strecke verzögerten und die NOB-Züge anders als geplant nicht durchgehend im Stundentakt fahren können. Laut "Abendblatt" verdichten sich die Hinweise, dass das Land der NOB intern weitgehende Zusagen gemacht hat und das Ergebnis der Schlichtung im Kern schon feststeht. Austermann dementierte jegliche Absprachen. Die Schlichtung beginne erst in der nächsten Woche.

Erkundungsbohrungen für geplante NBS Rhein/Main - Rhein/Neckar

(02.11.) FRANKFURT/Main - Die DB führt derzeit bis voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ein sogenanntes Erkundungsprogramm in Teilen des Geländes der geplanten Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar durch. Dabei werden im Wesentlichen Geländebohrungen durchgeführt, die Aufschluss über die Beschaffenheit des Baugrundes geben. Insgesamt erfolgen über 100 Bohrungen mit einer Tiefe von bis zu 15 Metern. Im Rahmen der Raumordnung fanden bereits im Jahr 2003 Bodenerkundungen statt, die nun aufgrund der aktuellen Planungen und Varianten ergänzt werden. Die Bohrungen erfolgen im Bereich der nördlichen und südlichen Anbindung des Hauptbahnhofs Darmstadt an die durchgehende Hauptstrecke. Zudem werden Untersuchungen entlang des viergleisigen Abschnitts zwischen Frankfurt-Stadion und Zeppelinheim durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind wichtige Grundlagen im Rahmen der weiteren Planungsschritte und helfen bei der Entscheidungsfindung zur Wahl der konkreten Streckenführung im Rahmen der Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung.

DB-Betriebsrat: Politik muss Zerschlagung der Bahn verhindern

(01.11.) BERLIN - Der Konzernbetriebsrat der DB hat an die Politik appelliert, das Unternehmen trotz der Probleme bei der Privatisierung nicht zu zerschlagen. Eine Trennung von Netz und Transport würde den Verlust tausender Arbeitsplätze bedeuten, warnten die Betriebsräte am Mittwoch in einem offenen Brief an die Beschäftigten der Bahn. Dennoch gebe es nach der Festlegung der SPD auf die Volksaktie bei der Union wieder Bestrebungen für eine Zerschlagung des Konzerns. Die Politik müsse sich nun zum Unternehmen DB bekennen und ihm die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln.

Unterdessen sieht DB-Chef Hartmut Mehdorn nach einem Bericht von "Spiegel Online" die Finanzierung mehrerer Bahn-Projekte gefährdet. Dazu zähle z.B. die Anschaffung von weiteren "frankreichtauglichen ICE-Zügen" im Wert von 900 Millionen Euro, die notwendig sei, um im europäischen Wettbewerb zu bestehen. Für die Expansion im internationalen Seeverkehr würden Mittel von 1,5 bis zwei Milliarden Euro benötigt. Für die Übernahme osteuropäischer Staatsbahnen veranschlagt Mehdorn den Angaben zufolge ein bis drei Milliarden Euro. Den deutschen Investitionsanteil an der Transsibirien-Landbrücke zwischen Europa und Asien beziffert der Konzernchef auf ein bis zwei Milliarden Euro. Außerdem seien im Bereich Spedition und Logistik Zukäufe mit einem Volumen von etwa zwei Milliarden Euro notwendig. Abschließend nennt Mehdorn Investitionen in den Nahverkehr europäischer Großstädte von ein bis zwei Milliarden Euro.

Einen Großteil der Vorhaben wolle die Bahn aus eigenen Mitteln stemmen. Trotzdem bleibe in den nächsten Jahren eine Deckungslücke von etwa zwei bis drei Milliarden Euro, die über Privatisierungserlöse abgedeckt werden müsste. Nach dem Hamburger Parteitagsbeschluss der SPD zur Ausgabe von Volksaktien sind die Zweifel an einer baldigen Privatisierung der Bahn gewachsen.

Zwischen Lorch und Oberlahnstein werden künftig die Weichen per Maus gesteuert

(01.11.) KOBLENZ - Am kommenden und am darauf folgenden Wochenende fahren zwischen Koblenz und Wiesbaden rechtsrheinisch statt Zügen Busse. Grund dafür ist die Inbetriebnahme des ersten Abschnittes des elektronischen Stellwerks (ESTW) Rechter Rhein. Ab 11. November soll die gut 40 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Lorch und Oberlahnstein aus Frankfurt am Main gesteuert werden. Die Bahn investierte in die Strecke 44,8 Millionen Euro.

Das neue ESTW ersetzt die fast 50 Jahre alten Stellwerke in Kaub, Loreley, St. Goarshausen, Kestert, Kamp-Bornhofen und Osterspai. Neben dem bestehenden Stellwerk in Oberlahnstein befindet sich die Rechneranlage des neuen ESTW mit einem Ersatzbedienplatz. Nur bei einer Störung wird der Zugverkehr von dort gesteuert. Ansonsten werden die Weichen von dem neu eingerichteten Fahrdienstleiterarbeitsplatz in der Betriebszentrale Frankfurt am Main gestellt. Der Zugverkehr soll durch die neue Technik reibungsloser  laufen. So kann künftig dank moderner Signaltechnik auch das Gegengleis leichter genutzt werden, um z. B. einen langsameren Zug zu überholen. Eine  Erhöhung der Streckenkapazität wird durch die neue Technik nicht erreicht. "Da die Anzahl der Signalabschnitte gleich geblieben ist, wird eine höhere Zugdichte auf der Strecke technisch ausgeschlossen", erklärt Dirk Ney, Bezirksleiter Leit- und Sicherungstechnik bei der DB Netz AG, „da sich in jedem Abschnitt nur ein Zug befinden darf."

Während der 18 Monate Bauzeit wurden 127 neue Signale aufgestellt und angeschlossen sowie 20 Weichen mit neuer Antriebstechnik ausgestattet Für die neue Signaltechnik des ESTW wurden rund 231.000 m Kabel verlegt, in Kamp-Bornhofen, Loreley und Kaub wurden neue Gebäude für die Anlagen der ESTW-Technik errichtet. In der Zeit der Streckensperrung müssen insgesamt 175 alte Signale, Geschwindigkeitsanzeiger und weitere technische Einrichtungen, die an die alten Stellwerke angeschlossen waren,  abgebaut werden.  Bereits im September wurden in den Stationen Kaub, St. Goarshausen und Kestert die neuen Außenbahnsteige sowie die Personenunterführung in Kaub fertig gestellt.

Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen

(01.11.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für "Besorgnis erregend hoch". "Die Verkehrsfläche ist mit 24 Hektar pro Tag schneller gewachsen als im Durchschnitt der vorangegangenen vier Jahre (23 Hektar pro Tag)", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin mit Verweis auf die am selben Tag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (destatis) für das Jahr 2006. "Dies steht im völligen Gegensatz zu den Zielen der Bundesregierung, die den Anstieg des Flächenverbrauchs bis 2020 auf ein Viertel des heutigen Wertes reduzieren will".

Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland "jede Stunde 10.000 Quadratmeter Natur asphaltiert werden", müsse die Bundesregierung "entschiedener gegen Flächenfraß" vorgehen. Dabei dürften Maßnahmen wie das vor wenigen Tagen von der französischen Regierung beschlossene Moratorium beim Autobahnbau auch in Deutschland "nicht tabu" sein. Flege: "Ein Moratorium beim Autobahnausbau ist sowohl klimapolitisch als auch naturschutzpolitisch bedenkenswert". Nach Angaben der Allianz pro Schiene bietet sich der Schienenverkehr als "klimaschonende und platzsparende Alternative" an. Laut destatis sind bereits 4,9 Prozent (17.627 km²) der Bodenfläche Deutschlands vom Verkehr beansprucht. "Die Verkehrsfläche in Deutschland ist größer als das Land Thüringen", so Flege. Seit 1992 hat die Verkehrsfläche um 1.186 km² zugenommen. Flege: "Jedes Jahr asphaltieren wir für den Verkehr eine Fläche zu, die annähernd die Größe der Insel Sylt hat." Bei diesen Zahlen sind nach Angaben der Allianz pro Schiene Parkplätze auf Privatgrundstücken noch nicht einmal erfasst. Sie fallen bei destatis unter die Rubrik "Gebäude- und Freifläche". Den kompletten Bericht des Statistischen Bundesamtes gibt es als PDF-Datei auf der Homepage der Allianz pro Schiene.