Erhebliche Behinderungen nach Bombendrohung in Frankfurt

FRANKFURT/Main - Eine Bombendrohung gegen den Frankfurter Hauptbahnhof hat am Donnerstag Nachmittag zu erheblichen Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr geführt. Nach der gegen 13.30 Uhr telefonisch eingegangenen Drohung ließ die Polizei den Bahnhof sofort räumen. Der gesamte Zug-, S-Bahn- und U-Bahnverkehr an dem wichtigen überregionalen Verkehrsknoten wurde unterbrochen. Rund um den Bahnhof kam es zu einem Verkehrschaos. Etwa 50 bis 60 Mitarbeiter von Polizei und BGS waren mit Sprengstoffhunden im Einsatz, um zu klären, ob tatsächlich eine Bombe versteckt sei. Nach rund zwei Stunden wurde Entwarnung gegeben. Der Entschärfertrupp habe keine Bombe gefunden, sagte ein BGS-Sprecher am Nachmittag.

Durch die Vollsperrung des Bahnhofs kam es zu einem Chaos rund um Frankfurt. "Eine Vollsperrung ist ein Schlag ins Kontor", sagte Bahnsprecher Gerd Felser. "Das ist den ganzen Tag nicht mehr einzuholen." Der Fernverkehr sei über den Frankfurter Flughafen, Frankfurt Süd und Mainz umgeleitet worden. Die Züge hatten der Bahn zufolge bis zu 90 Minuten Verspätung. Erschwerend kam der in Frankfurt übliche Personalwechsel hinzu: Lokführer und Begleiter mussten mit dem Taxi zum Flughafenbahnhof oder nach Mainz gebracht werden, um dort ihre Schicht anzutreten. Die Nahverkehrszüge wurden laut Felser an den kleineren Bahnhöfen der Stadt angehalten. Zehntausende Pendler hätten zeitweise ihre Fahrt nicht fortsetzen können. Die S-Bahnen konnten im gesamten Rhein-Main- Gebiet nicht fahren, weil sie die zentrale Station nicht passieren durften. Am Abend normalisierte sich der Bahnverkehr weitgehend. Frankfurt ist eine zentrale Drehscheibe im Zugverkehr. In den Hauptbahnhof fahren nach Angaben der Bahn täglich 1700 Züge ein, der Bahnhof wird zudem pro Tag von 350.000 Menschen besucht.

50 000. AIRail Fluggast im Kölner Hauptbahnhof begrüßt

KÖLN - Vertreter der Lufthansa und der Bahn haben am Donnerstag im Kölner Hauptbahnhof den 50 000. AIRail Fluggast auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln - Flughafen Frankfurt begrüßt. Der Jubiläumsgast konnte sich über einen Gutschein für einen innerdeutschen Flug mit der Lufthansa sowie über eine BahnCard 50 für die 1. Klasse von der Deutschen Bahn freuen. Seit dem 5. Mai 2003 können Flugreisende den AIRail Service im Stundentakt zwischen Köln Hauptbahnhof und Frankfurt Flughafen alternativ zum bestehenden Flugangebot nutzen. Bereits im Kölner Hauptbahnhof geben die Passagiere ihr Gepäck auf und nehmen es erst wieder nach dem Flug am Zielort in Empfang. Lufthansa bietet diesen Service in Kooperation mit ihren AIRail Partnern Deutsche Bahn und Fraport an. "Dass bereits innerhalb eines halben Jahres 50.000 Fluggäste dieses Angebot nutzen, übertrifft unsere Erwartungen deutlich. Diese positive Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass sich Schiene und Luftverkehr mit ihren unterschiedlichen Stärken sehr sinnvoll ergänzen, wenn Qualität und Zeitersparnis für den Kunden spürbar sind", sagte Lufthansa-Bereichsvorstand Walter Gehl.

Der "Zug zum Flug" fährt zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen in nur 57 Minuten bis zu 16mal täglich unter ICE-Zugnummer und Lufthansa-Flugnummer. Für die Passagiere bringt der "Zug zum Flug" eine echte Zeitersparnis. Er startet direkt in der Kölner Innenstadt, der Transfer zum Flughafen entfällt. Zu jedem internationalen Flug gibt es einen taktgenauen Zubringer mit der Bahn und damit mehr Zug- als Flugverbindungen auf dieser Strecke. Das Umsteigen in Frankfurt ist für die Passagiere durch die gute Anbindung des Fernbahnhofs an das Lufthansa Terminal schnell und nahtlos. Die Mindestumsteigezeit am Frankfurter Flughafen beträgt auch für die Zug-Flug-Verbindung 45 Minuten. Wegen der großen AIRail Akzeptanz hat Lufthansa auf der Strecke Köln/Bonn - Frankfurt ihr tägliches Flugangebot bereits um zwei Flugpaare auf vier Flüge je Richtung reduziert.

Der Service an Bord des ICE3 ist nach Klassen differenziert. First und Business Class Passagiere reisen in der ersten Klasse, Economy Class Passagiere in der zweiten Klasse. Während der Zugfahrt sind die Passagiere mobil erreichbar und können zum Beispiel ihr Notebook für den Zugang ins Internet nutzen. Der Lufthansa Check-in Bereich befindet sich in der E-Passage an der Nordseite des Kölner Hauptbahnhofs. Die Passagiere erhalten dort ihre Bordkarten für alle Anschlussflüge ab Frankfurt und können ihre Koffer noch bis 20 Minuten vor der Abfahrt für den gesamten Reiseweg aufgeben. Während des kurzen Zugstopps am Frankfurter Flughafen wird das Gepäck entladen und von dort zur Eingabestelle der Gepäckförderanlage des Flughafens gebracht. Der AIRail Service ab Köln funktioniert auch in entgegengesetzter Reiserichtung. Bei der Rückreise von Frankfurt nach Köln wird das am Abflughafen aufgegebene Gepäck erst am Kölner Hauptbahnhof in Empfang genommen, wo auch die Zollkontrolle stattfindet.

Bereits seit gut zwei Jahren bieten die AIRail Partner Lufthansa, Deutsche Bahn und Fraport das nahtlose Reisen auch auf der Strecke zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen an. Seit dem Angebotsstart im März 2001 nutzten rund 150.000 Fluggäste auf dieser Strecke die Möglichkeit, ihren Flug mit der Bahnreise zu kombinieren.

"Ruhr Nachrichten": Bahn will Mitarbeiter in Service-Zentren einsparen

DORTMUND - Die Bahn wird nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" bis Ende 2005 in Service-Zentren der Bahnhöfe rund 1.000 Mitarbeiter einsparen. Dies habe Vorstandsmitglied Jürgen Büchy bestätigt. "Unser Ziel ist es, dennoch einen verbesserten Service zu liefern", sagte Büchy dem Blatt. Dabei helfen werde ein neues Computer-System, das Arbeitsabläufe erheblich verkürze: "Damit wird es zum Beispiel möglich sein, Fahrkarten-Bereitstellung und Platzreservierung in einem Schritt zu erledigen." Büchy kündigte an, dass mehr als 100 kleinere der rund 650 Service-Zentren neu strukturiert würden. So sei daran gedacht, enger mit kommunalen Busunternehmen zusammenzuarbeiten: Man könnte in kleineren Städten Verkaufsstellen von Bus und Bahn zusammenlegen. Auch bei den Zugbegleitern im Fernverkehr werde ausgedünnt. Betroffen seien rund 2.000 Mitarbeiter. Nicht jeder Zuglauf benötige bis zum Endbahnhof dieselbe Personalstärke, meinte Büchy. Betriebsbedingte Kündigungen schließe er aber aus.

ICE-Unfall bei Karlsruhe war vermutlich ein Anschlag

KARLSRUHE (dpa) - Der ICE-Unfall bei Karlsruhe vom 22. Oktober geht vermutlich auf einen Anschlag zurück. Das Blechteil, das den ICE Dortmund-Basel gestoppt hatte, sei inzwischen rekonstruiert worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass die Werbetafel vorsätzlich auf die Schienen gelegt wurde. Der ICE hatte die Platte in Dutzende Stücke zerfetzt. Der Triebwagen wurde erheblich beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Doch schneller Börsengang der DB?

BERLIN - Die Spekulationen um den Zeitpunkt für den geplanten Börsengang der DB reißen nicht ab. Hatte in den letzten Wochen vieles darauf hingedeutet, dass mit einem Börsengang vorerst noch nicht zu rechnen sei, meldet jetzt die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Eckpunktepapier des Bundesverkehrsministeriums, die Bundesregierung wolle den Börsengang der Bahn noch in dieser Wahlperiode rechtlich und politisch vorbereiten. Die Regierung unterstütze das Ziel der Bahn-Führung, bis 2005 kapitalmarktfähig zu sein. "Die Bundesregierung ist bereit, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt den Startschuss für den Börsengang zu geben", heißt es weiter. Es sei derzeit aber nicht angezeigt, einen Stichtag zu setzen. Der Zeitpunkt hänge von Fortschritten des Unternehmens auf dem Weg zur Kapitalmarktfähigkeit ab. Als Kriterien für einen Börsengang nennt das Ministerium laut "Reuters" eine "längerfristig befriedigende Rendite des eingesetzten Kapitals" und ein "kontinuierliches Ertragswachstum". Grundgesetz könnten maximal 49,9 Prozent der Bahn privatisiert werden, heiß es weiter. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte, es gebe eine Reihe von Papieren im Ministerium. Vor Entscheidungen über einen Börsengang wolle man die Ergebnisse von Arbeitsgruppen abwarten. Im dem Papier heißt es, diese Gruppen sollten die notwendigen "Vorarbeiten im Detail" leisten. Die Bahn wollte das Papier nicht kommentieren.

Nahverkehrsexperten treffen sich beim 6. Regio-Forum der DB

NÜRNBERG - Rund 400 Fachleute des Nahverkehrs, Politiker, Experten aus Verkehrsforschung und Stadtplanung sowie Vertreter der Fahrzeugindustrie werden sich am 3. und 4. November in Nürnberg zum traditionellen Regio-Forum treffen. Der durch die DB veranstaltete jährliche Branchentreff des Nahverkehrs findet mittlerweile zum sechsten Mal statt. Partner der Veranstaltung in diesem Jahr ist der Freistaat Bayern. Zum Regio-Forum als Diskussionspartner erwartet werden unter anderem Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, Ulrich Homburg, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG – der Nahverkehrssparte der Deutschen Bahn - und Dr. Otto Wiesheu, Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie des Freistaates Bayern.

Die zweitägige Fachtagung steht unter dem Motto "Von der Vergangenheit in die Zukunft – DB Regio im Wandel" und soll dem Dialog zwischen politischen Entscheidungsträgern im Schienenpersonennahverkehr aus dem gesamten Bundesgebiet und dem größten deutschen Nahverkehrsanbieter, der DB, dienen. Während einer Plenumveranstaltung sowie im Rahmen verschiedener Workshops sollen unter anderem unterschiedliche Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung im Schienenpersonennahverkehr und die Rolle von Wettbewerbsverfahren bei der Vergabe von Verkehrsleistungen diskutiert werden. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die gegenwärtige Rolle sowie die künftige Perspektive des Nahverkehrs im Konzern DB.

Bahnshuttle soll Gefahrgut-Container auf die Schiene holen

DUISBURG (AP) - Mit einem neuen Bahnshuttle zwischen dem Duisburger Hafen und dem Chiemiepark Marl sollen langfristig bis zu 10.000 Gefahrgut-Container von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Wie ein Sprecher der Duisburger Hafen AG am Mittwoch mitteilte, verkehrt der in Zusammenarbeit mit der Degussa-Tochter Infracor in Marl entwickelte Bahnshuttle werktäglich und soll die Straßen entlasten und sicherer machen. Der Shuttle steht nach Angaben der Hafen AG auch anderen Spediteuren und Verladern für entsprechende Transporte zur Verfügung.

ESTW in Leipzig geht im November in Betrieb

LEIPZIG - Die DB schließt am dritten Novemberwochenende eine wichtige Etappe beim Ausbau des Bahnknotens Halle/Leipzig ab. Am 23. November wird planmäßig das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) auf der Ostseite des Leipziger Hauptbahnhofs zugeschaltet. Die phasenweise Zuschaltung des ESTW stellt für die Bahn eine in diesem Umfang in Leipzig noch nicht da gewesene technische und logistische Herausforderung dar. Innerhalb von wenigen Stunden müssen auf einen Schlag mehrere alte Stellwerke durch das neue Stellwerk ersetzt werden. Das macht eine Sperrung von zehn Gleisen im Leipziger Hauptbahnhof über rund 20 Stunden erforderlich. Die Sperrung erfolgt am Wochenende des 22. und 23. November, einzelne Sperrpausen gibt es auch davor und danach. Für den Bahnverkehr ist das mit einigen Einschränkungen und Umleitungen im Großraum Leipzig verbunden.

Die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik ist die unabdingbare Voraussetzung für die Umsetzung der Infrastrukturprojekte in der Region. Bis Juni 2004 soll nach Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 124,1 Millionen Euro mit Inbetriebnahme eines weiteren ESTW auf der Westseite des Bahnhofs die komplette Zuschaltung der Technik erfolgen. Damit wird der sichere Verkehr von täglich etwa 750 Zügen des Nah- und Fernverkehrs im Bereich Leipzig Hauptbahnhof über eine der leistungsstärksten Anlagen geregelt, die je in Deutschland errichtet wurden. Das neue High-Tech-Stellwerk Leipzig Hauptbahnhof ersetzt 23 bestehende Stellwerke in dem Bereich, die zum Teil aus dem vorvergangenen Jahrhundert stammen.

Das Elektronische Stellwerk wird direkt aus der Betriebszentrale Leipzig gesteuert, dem Schaltzentrum der Bahn in Mitteldeutschland. Neue Technik bei Signalanlagen und Telekommunikation wird in den kommenden Jahren im Raum Halle/Leipzig alle 54 alten Stellwerke ablösen. So erfolgt im September 2004 die Inbetriebnahme eines Elektronischen Stellwerkes in Leipzig-Wahren. Der Grundstein für das Stellwerk Leipzig Hauptbahnhof war im Juni 2002 gelegt worden. Das Stellwerk sichert im Knoten zugleich den Bahnbetrieb während der Umbauarbeiten, die voraussichtlich bis 2012 dauern werden.

Als nächstes großes Bauprojekt wird der Ausbau der S-Bahn-Trasse Halle – Leipzig zum Jahresende 2004 abgeschlossen und in die Hauptbahnhöfe von Leipzig und Halle (Saale) eingebunden. Um das Vorhaben zu diesem Zeitpunkt fertig stellen zu können, ist jetzt die Sperrung des Abschnitts Schkeuditz - Leipzig-Wahren auf der alten S-Bahn-Trasse beschlossen worden. Zwischen Mitte Januar und Juni 2004 soll die Verlagerung des durchgehenden Nahverkehrs Leipzig – Halle auf die Neubaustrecke Leipzig – Gröbers sowie Ersatzverkehr zwischen Schkeuditz und Leipzig Hauptbahnhof konzentriertes Arbeiten auf der S-Bahn-Baustelle ermöglichen. Noch 2003 soll auch die Freimachung des Baufeldes am Bayerischen Bahnhof in Leipzig für den City-Tunnel beginnen. Am Leipziger Hauptbahnhof und in der Innenstadt werden parallel dazu vorbereitende Maßnahmen eingeleitet. Ab 2005 startet hier der Schildvortrieb für den City-Tunnel.

Erstmals seit Fertigstellung des Leipziger Hauptbahnhofes im Jahr 1915 erfolgt mit den komplexen Baumaßnahmen im Großraum Halle/Leipzig stufenweise die Rationalisierung der historisch gewachsenen Bahnanlagen, die Modernisierung der Bahninfrastruktur und deren Erweiterung auf die Standards der Zukunft. Insgesamt summiert sich das Volumen der Bauvorhaben der Bahn im Großraum Halle/Leipzig in den nächsten Jahren auf knapp zwei Milliarden Euro. Die Projekte umfassen den Umbau der Bahnanlagen in den Teilknoten Leipzig und Halle (Saale), auf dem nördlichen Leipziger Güterring, die Einbindung der Neubaustrecke Erfurt – Leipzig/Halle und der neuen S-Bahn Halle – Leipzig in die Bahnhöfe Halle (Saale) und Leipzig sowie den City-Tunnel Leipzig. Eingebunden werden außerdem die Ausbaustrecken Leipzig/Halle – Berlin, Leipzig – Dresden, Leipzig – Hof (Sachsenmagistrale) sowie weitere Strecken des Bestandsnetzes.

Stadler erhält Auftrag für Panoramafahrzeuge des Glacier Express

ALTENRHEIN (AP) - Stadler Altenrhein erhält den 50-Millionen-Auftrag zum Bau der neuen Panoramafahrzeuge für den Glacier Express. Die Rhätische Bahn und die Matterhorn Gotthard Bahn geben insgesamt 24 neue Fahrzeuge in die Produktion. Sie sollen ab Mitte 2006 zwischen St. Moritz/Davos und Zermatt zum Einsatz kommen. Der Gesamtauftrag hat einen Bestellwert von 47,3 Millionen Franken und soll maßgeblich zur guten Auslastung von Stadler Altenrhein in den Jahren 2004 und 2005 beitragen.

NOB: Verstärkerzüge Husum-Heide entfallen ab Fahrplanwechsel

KIEL - Am 14.12.2003 tritt ein neuer Fahrplan in Kraft. Auf den Strecken der Nord-Ostsee-Bahn wird insgesamt fast alles so bleiben wie bisher. Die wichtigste Änderung ist, dass ab dem Fahrplanwechsel wieder alle Nahverkehrszüge auf der Strecke Hamburg - Westerland von der Regionalbahn Schleswig-Holstein gefahren werden. Die seit dem 20. Januar 2003 zwischen Heide und Husum eingerichteten Verstärkerzüge, mit denen das Land Schleswig-Holstein kurzfristig die NOB beauftragt hatte, werden damit nicht mehr erforderlich sein.

Vorbereitungen für FLEX-Übernahme durch NOB in vollem Gang

KIEL - Nach der Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Ende September, die Nord-Ostsee-Bahn mit dem vorläufigen Weiterbetrieb des FLEX zwischen Flensburg und Hamburg zu beauftragen, sind die Vorbereitungen zur Betriebsübernahme am 1. November 2003 in vollem Gang. Die NOB wird überwiegend mit eigenen Fahrzeugen fahren. Zum Einsatz kommen Waggons der Gattungen Bomz 520 und ABomz 512, die bislang auf der vor kurzem eingestellten InterConnex-Linie Köln-Rostock unterwegs waren und bereits im Jahr 2002 gründlich überholt und modernisiert wurden. Die ersten 16 Waggons würden in Kürze neu beschriftet und seien dann gut als Flensburg-Express identifizierbar, hieß es. Gezogen werden sollen sie u.a. auch von connexeigenen E-Loks der Baureihe 185.

Wie die Connex-Tochter NOB weiter mitteilte, werden voraussichtlich etwa 85 Prozent der Mitarbeiter der Flex Verkehrs AG zur NOB wechseln. Der Fahrplan werde zunächst beibehalten. Erst ab dem regulären Fahrplanwechsel zum 14.12.03 komme es zu einigen Veränderungen. Dabei handelt es sich jedoch nur um Verschiebungen im Bereich von wenigen Minuten, hieß es weiter. Unangetastet blieben die Fahrpreise (Schleswig-Holstein-Tarif, bzw. im Binnenverkehr des Hamburger Verkehrsverbundes der HVV-Tarif). Fernverkehrsfahrscheine würden wie bisher anerkannt. Jeder Zug soll nach NOB-Plänen mit mindestens einem Kundenbetreuer besetzt sein. Nicht weiter betrieben werden soll aus wirtschaftlichen Gründen das Bistro. Stattdessen werde es im FLEX künftig einen Catering-Service am Platz geben. Im Moment werde dafür die Speise- und Getränkekarte erstellt, teilte die NOB abschließend mit.

Bahn haftet für Schäden an transportierten Autos

FRANKFURT/Main - Im grenzüberschreitenden Autoreisezugverkehr haftet nach einem aktuellen Urteil des Landgerichts Hildesheim das Eisenbahnunternehmen für Schäden an den transportierten Fahrzeugen. Das gelte auch für Schäden durch Dritte, die nachweislich während der Zeit der Beförderung verursacht wurden, berichtet die von der Deutschen Gesellschaft für Reiserecht in Frankfurt herausgegebene Fachzeitschrift "Reiserecht Aktuell" unter Berufung auf das Urteil. Im konkreten Fall war der Kläger mit dem Autoreisezug von Bozen in Italien nach Hildesheim gereist. Bei der Ankunft entdeckte er Graffiti auf dem Auto. Die Beweisaufnahme ergab, dass das bei der Abfahrt noch nicht der Fall gewesen war. Da der Schadensfall kein "nicht vermeidbares und abwendbares Ereignis" darstelle, seien die Schadenersatzforderungen in Höhe von rund 600 Euro plus Zinsen gerechtfertigt, entschieden die Richter.

Menschliches Versagen war Ursache für Zugunglück in Thüringen

ERFURT - Nach dem Zugunglück Ende September bei Holzdorf im Weimarer Land gehen die Ermittler von menschlichem Versagen aus. Eine technische Ursache für das Unglück werde praktisch ausgeschlossen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt. Der Fahrtenschreiber werde derzeit noch ausgewertet. Erst dann sei klar, "gegen wen sich der Tatverdacht richtet". Auf der eingleisigen Strecke waren zwei Bahnen zusammengestoßen. Eine Frau wurde dabei getötet, 29 Menschen wurden verletzt.

ÖBB: Salzburgs erste S-Bahn Haltestellen eröffnet

SALZBURG - Am vergangenen Sonntag sind in Anwesenheit von zahlreichen Festgästen feierlich die ersten beiden Haltestellen der Salzburger S-Bahn nach nur einjähriger Bauzeit eröffnet worden. Die neuen Haltestellen Salzburg Gnigl und Salzburg Parsch liegen zentral in das Stadtumfeld eingebettet und sind zu Fuß oder mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln für zahlreiche Bewohner und Pendler optimal erreichbar. Die beiden neuen Haltestellen bestechen durch die Kombination einer architektonisch ansprechenden Ausführung mit optimaler Funktionalität. Insgesamt werden im Rahmen des Projektes S-Bahn zwölf neue Haltestellen errichtet - sieben davon im Stadtgebiet von Salzburg. So soll ein S-Bahn-Netz mit insgesamt 30 Haltestellen entstehen, bestehend aus drei über den Salzburger Hauptbahnhof miteinander verknüpften "Schienen-Ästen". Zahlreiche neue Siedlungen im Zentralraum werden mit der Neuerrichtung von Haltestellen in das S-Bahn-System eingebunden.

Das gemeinsam von Land und Stadt Salzburg und den ÖBB initiierte Projekt S-Bahn Salzburg soll einen pünktlichen, schnellen und umweltfreundlichen Schienen-Taktverkehr im Salzburger Zentralraum sicherstellen. Die von Straßwalchen und Golling kommenden Züge werden direkt am Salzburger Hauptbahnhof Richtung Freilassing durchgebunden. So werden sowohl in der Region wie auch innerhalb der Stadt neue direkte Verbindungen geschaffen. Mit den neuen zusätzlichen Haltestellen, einem gut mit den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln abgestimmten Takt-Fahrplan und durch den Einsatz der elf modernen Nahverkehrstriebwagen "Talent", die 2004 ausgeliefert werden, soll die S-Bahn Salzburg eine starke Alternative zum motorisierten Individualverkehr werden.

SBB-Brücke Olten erfolgreich eingeschoben

OLTEN - Ohne jeglichen Zwischenfall ist in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag die die neue, 3'500 Tonnen schwere SBB-Aarebrücke Olten-Nord in ihre endgültige Lage geschoben worden. Die wichtige Nord-Süd-Verbindung war deshalb zwischen Olten und Tecknau während 32 Stunden komplett unterbrochen. Rund 250 Züge mussten umgeleitet werden. Der zweite Einschub – der erste Teileinschub erfolgte am Wochenende vom 13./14. September – verlief trotz beißender Kälte ohne Zwischenfälle. Rund 60 Techniker, Bauarbeiter und Fachdienste der SBB waren über das Wochenende auf der luftigen Baustelle über der Aare im Einsatz. Gleich nach dem Einschub machten sich die Fachdienste der SBB daran, die Gleise an beiden Brückenenden zu verbinden, die Fahrleitungen zu montieren und die Anpassungsarbeiten auszuführen. Der Zeitplan konnte dank großem Einsatz aller beteiligten Bauarbeiter und Spezialisten problemlos eingehalten werden. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist die Strecke Tecknau-Olten seit Montag früh wieder durchgehend zweigleisig befahrbar. Nach 12 Wochen mit nur eingleisigem Betrieb wegen der Bauarbeiten fahren die Züge deshalb jetzt wieder nach regulärem Fahrplan, der Schienenersatzverkehr wurde eingestellt.

Österreich-schweizerische Eisenbahn-Vereinbarung unterzeichnet

BERN (AP) - Bundesrat Moritz Leuenberger und der österreichische Vizekanzler Hubert Gorbach haben am Montag in Bern eine bilaterale Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Eisenbahnwesen unterzeichnet. Bei der Vereinbarung geht es insbesondere um die bessere Anbindung der Ostschweiz an das benachbarte Ausland. Das Abkommen ergänzt auf schweizerischer Seite zudem ähnliche Abkommen mit den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien, wie das Eidgenössische Departement Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mitteilte. Ziel der Vereinbarung ist es, den grenzüberschreitenden Schienenverkehr zu verbessern und Fahrtzeitreduktionen auf den wichtigsten internationalen Linien zu realisieren, namentlich auf der Verbindung Richtung Deutschland am Bodensee und der Arlberg-Strecke. Erwähnt ist auch der Regionalverkehr mit dem Konzept Bodan-Rail 2020. Die Vereinbarung hat für die Schweiz keine zusätzlichen finanziellen Kosten zur Folge und muss darum auch nicht vom Parlament ratifiziert werden. Alle vorgesehenen Massnahmen auf Schweizer Boden sind bereits in nationalen Bahnkonzepten vorgesehen.

Rege Nachfrage von Call a Bike

BERLIN - Mit durchschnittlich 600 Fahrten täglich zog DB Rent, ein Tochterunternehmen der DB, kurz vor Saisonende eine positive Bilanz zur Ausleihe ihrer 1.350 silberorangenen Fahrräder, die mittlerweile in mehreren Städten das Stadtbild prägen. "Wir können dieses Jahr auf eine durchweg runde Saison blicken. Mit fast 10.000 neuen Kunden allein im dritten Jahr ist dies ein großer Erfolg", so Prof. Andreas Knie, Bereichsleiter intermodale Angebote bei DB Rent. Bis Mitte Oktober 2003 konnten bereits knapp 22.000 Kunden registriert werden. Die CallBikes werden je nach Wetter und Wochentag täglich zwischen 600 und 1.000 mal für Fahrten überwiegend innerhalb des Stadtgebietes genutzt. Die Fahrtdauer beträgt durchschnittlich 40 Minuten, am Wochenende übersteigt die Fahrtzeit vor allem in den Sommermonaten mehrere Stunden. DB Rent hatte das Angebot des weltweit einmaligen, flexiblen und innovativen Fahrradverleihservice im Oktober 2001 in München gestartet und im Sommer 2002 nach Berlin ausgeweitet. Im Mai 2003 kam als dritte Stadt Frankfurt am Main hinzu.

Vossloh mit deutlicher Umsatz- und Ergebnissteigerung

KIEL - Die erfolgreiche Entwicklung des Vossloh-Konzerns hat sich auch im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2003 fortgesetzt. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres um mehr als 113 Mio. Euro (plus 23 Prozent) auf 605,9 Mio. Euro erhöht werden. Der deutliche Anstieg resultierte vor allem aus den Zuwächsen in den Geschäftseinheiten Vossloh Locomotives, Vossloh Fastening Systems und Vossloh Information Technologies (+ 20 Mio. Euro). Das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) stieg von 49,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 74,1 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr (plus 48,5 Prozent). Der in den ersten drei Quartalen 2003 erzielte Konzernüberschuss beträgt 44,3 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von fast 14 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (38,9 Mio. Euro). Aufgrund des Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten bestätigt der Vorstand der Vossloh AG die bereits im zweiten Quartal nach oben korrigierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Danach wird ein Konzernumsatz von 890 Mio. Euro (plus 20 Prozent gegenüber 2002) und ein EBIT von 97 Mio. Euro (plus 24 Prozent) erwartet.

Ursache für Zugunglück in der Schweiz vermutlich Bremsversagen

ZÜRICH - Defekte Bremsen haben wahrscheinlich zum Zugunglück mit einer Toten und 45 Verletzten in der Schweiz geführt, bei dem am Freitag Abend ein Regioexpress- und ein Intercity-Zug in Zürich-Oerlikon seitlich kollidiert waren. "Wir sind fieberhaft daran, die Daten auszuwerten", sagte ein Ermittlungsbeamter. Klar ist, dass der Regioexpress "Cityvogel" nach Konstanz nicht wie vorgeschrieben im Bahnhof Zürich-Oerlikon angehalten hatte. "Der Zug ist durchgefahren und hat ein Rotlicht überfahren", sagte Walter Kobelt von der Unfalluntersuchungsstelle des Verkehrsministeriums. Bremsversagen stehe im Vordergrund, aber auch menschliches Versagen oder "eine Kombination mehrerer möglicher Ursachen", seien nicht ausgeschlossen. Geklärt werde derzeit, ob das Bremssystem des Unglückszuges "Cityvogels" funktionierte und ob vor Abfahrt des Zuges im Zürcher Hauptbahnhof eine Bremskontrolle stattfand. Die Aussagen der beiden Lokführer - beide mit etwa 20 Jahren Berufserfahrung - werden laut Kobelt mit anderen Daten verglichen. Erste Erkenntnisse lägen frühestens in einer Woche vor. Untersucht wird laut Kobelt auch das Zugbeeinflussungssystem (ZUB), das Züge beim Überfahren eines Rotlichts automatisch stoppen soll. Laut Kobelt sind die Fahr- und ZUB-Daten der "Cityvogel"-Lokomotive wegen des Unfalls allerdings nicht lesbar und müssen rekonstruiert werden. Unterdessen verkehren die Züge um Bahnhof Zürich Oerlikon wieder planmäßig. Die SBB rechnen mit Millionenschäden.

Wieder freie Fahrt zwischen Hamburg und Berlin

HAMBURG - Nach der mehrtätigen Sperrung der Bahnstrecke Hamburg - Berlin zwischen Hamburg Hbf und Bergedorf sind ab Montag früh wieder beide Gleise durchgehend befahrbar. Die IC/EC-Züge zwischen Hamburg und Berlin fahren dann wieder wie gewohnt mit den Halten in Ludwigslust und Wittenberge. Der erste Zug mit den Halten in Ludwigslust und Wittenberge wird der EC 173 ab Hamburg Hauptbahnhof um 06.36 Uhr sein. Seit Freitagabend 20.00 Uhr stand bereits ein Fernbahngleis zur Verfügung. Der durchgehende Zugverkehr zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund ist seit diesem Zeitpunkt wieder aufgenommen worden. Da an beiden Gleisen weiterhin Bauarbeiten durchgeführt werden müssen, kann es weiterhin zu Verspätungen von bis zu fünf Minuten kommen.

In der Nacht zum Mittwoch waren in Hamburg-Allermöhe mehrere Wagen eines Güterzuges, der auf dem Weg von Hagen nach Rostock-Seehafen war, entgleist. Verletzt wurde niemand, allerdings wurden das Gleisbett und die Wagen bei dem Unfall schwer beschädigt. Der Fernverkehr zwischen Hamburg und Berlin musste daher großräumig über Uelzen und Stendal umgeleitet werden, wodurch sich die Fahrzeit um 20 Minuten verlängerte. Die InterCity-Züge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund begannen und endeten in Büchen. Ersatzweise mussten die Reisenden auf Busse bzw. Regionalzüge sowie S-Bahnen umsteigen.

Bahn feiert Millionsten Online-Kunden

BERLIN - Bei der DB haben bislang eine Million Kunden ihre Fahrkarte über das Internet gebucht. Die Online-Buchung habe sich damit in sehr kurzer Zeit zu einem viel genutzten Weg entwickelt, eine Fahrkarte zu erwerben, sagte Karl-Friedrich Rausch, Bahn-Vorstand für den Personenverkehr, am Samstag in Berlin. Er rechnet damit, dass die Ticketumsätze über das Internet in diesem Jahr um 70 Prozent im Vergleich zu 2002 gesteigert werden können. Der Millionsten Online-Kundin übergab Rausch am Samstag in Berlin eine BahnCard 100, die ein Jahr lang freie Fahrt in fast allen Zügen der DB gewährt. Wurde die Bahnwebsite www.bahn.de lange Zeit vor allem für die Reiseauskunft genutzt, so habe heute bereits jeder dritte Besucher des Bahn-Portals mindestens einmal ein OnlineTicket zum Selbstausdrucken gebucht, erklärte Rausch. Allein im September 2003 seien es nahezu 150.000 Bahntickets, die über diesen Weg gekauft wurden – bis zu 7.000 OnlineTickets pro Tag. Hinzu kämen die Fahrkarten, die online bestellt und per Post zugeschickt werden. Sechs Prozent der Umsätze im Fernverkehr würden bereits online getätigt.

Dresdner S-Bahn feierte ihren 30. Geburtstag

DRESDEN - Die DB hat am vergangenen Samstag den 30. Geburtstag der Dresdner S-Bahn gefeiert. Zum Jubiläum fuhr ein Sonderzug vom Bahnhof Dresden-Neustadt nach Bad Schandau und zurück. An Bord waren rund 100 Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sowie ehemalige Eisenbahner der Deutschen Reichsbahn, darunter Fahrdienstleiter, Fahrkartenverkäuferinnen, Angestellte des Reichsbahnamtes und der Reichsbahndirektion sowie Ingenieure und Techniker, die das S-Bahn-Netz mit aufgebaut haben. Im Herbst 1973 startete der S-Bahn-Verkehr in Dresden. Auf den Abschnitten Dresden Hauptbahnhof – Tharandt, Dresden Hauptbahnhof – Meißen Triebischtal und Dresden Hauptbahnhof – Pirna wurde nach einem "systematischen Fahrplan" gefahren – 30-Minuten-Verkehr mit Verdichtungen zu den Berufsverkehrszeiten. Die Züge hießen offiziell nicht "S-Bahn". Auf den Zuglaufschildern tauchte lediglich die Bezeichnung "SV-Bahn" (Stadt- und Vorortbahn) auf. Die Deutsche Reichsbahn bezog auf allen Strecken die "Fernpersonenzüge" sowohl in den ermäßigten S-Bahn-Tarif als auch in den Taktfahrplan ein. Die Planungen für eine Schnellbahn in der "sozialistischen Großstadt" Dresden hatten Anfang der 1960-er Jahre begonnen.

Anlässlich des runden S-Bahn-Geburtstages werden die roten Doppelstockwagen und Flughafen-Triebwagen bis Januar 2004 mit dem Aufdruck "30 Jahre S-Bahn Dresden" durch das Obere Elbtal fahren. Die Dresdner S-Bahn befördert jährlich rund acht Millionen Fahrgäste. Seit Einführung des Oberelbetarifs im Jahr 1998 sind die Fahrgastzahlen um rund 20 Prozent angestiegen. Drei Linien bilden das 100,9 Kilometer lange Netz: Schöna – Dresden – Meißen Triebischtal (S1), Dresden Hauptbahnhof – Dresden Flughafen (S2) und Dresden Hauptbahnhof – Tharandt (S3). Die Linie S3 fährt noch bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember im Schienenersatzverkehr. Dann wird der vom August-Hochwasser 2002 zerstörte Teil der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Klingenberg-Colmnitz und Dresden wieder eröffnet. Das Unwetter hatte hier auf etwa 15 Kilometern Streckenlänge einen Schaden von rund 40 Millionen Euro angerichtet.

In den nächsten Jahren soll das Netz weiter modernisiert werden. So wird bis Ende 2004 die 19 Kilometer lange Strecke Dresden – Pirna ausgebaut. Die S-Bahn erhält eigene Gleise und wird durch Geschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern leistungsfähiger. Ziel ist ein 7,5-Minuten-Takt zwischen Heidenau und Dresden und ein 15-Minuten-Takt zwischen Pirna und Dresden. Alle Stationen erhalten Wetter- und Schallschutz, Bahnsteigdach, Fahrkartenautomaten und behindertenfreundliche Zugänge. Zum Teil sind Aufzüge, Fahrtreppen und ein Blindenleitsystem vorgesehen. Die Station Dresden-Dobritz wurde bereits zu einem der modernsten Haltepunkte Sachsens ausgebaut. Fahrgäste können hier bequem mit dem Aufzug oder einer Rolltreppe vom Bahnsteig zur Haltestelle der Straßenbahn gelangen. Vor dem Umbau mussten sie bis zu 300 Meter Fußweg zurücklegen. Bis Ende 2004 wird auch der Haltepunkt Dresden-Reick mit den Haltestellen der Dresdner Verkehrsbetriebe verknüpft. Die Kosten für den Ausbau der Strecke Dresden – Pirna in Höhe von 250 Millionen Euro teilen sich Bund, Freistaat und Bahn.

Auch zwischen Dresden Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt geht der Streckenausbau voran. Im Frühjahr 2004 sollen im Bahnhof Dresden Mitte die Bahnsteige 3 und 4 fertig sein. An den Bahnsteigen 1 und 2, die Anfang 2003 in Betrieb gingen, halten dann ausschließlich S-Bahnen. Voraussichtlich im Dezember 2004 wird der neue S-Bahn-Haltepunkt Freiberger Straße eröffnet. Er soll das World Trade Center und den Stadtteil Löbtau besser erschließen. Reisende können hier in mehrere Straßenbahn-Linien umsteigen. Die Deutsche Bahn rechnet an der neuen Station mit täglich 4500 Ein- und Aussteigern. Bis Ende 2008 sollen der S-Bahn bis Coswig und zwischen Meißen und Meißen Triebischtal ebenfalls zwei eigene Gleise zur Verfügung stehen. Ähnlich der Strecke nach Pirna werden die Stationen modernisiert.

Schweiz: Zwei Personenzüge zusammengestoßen

ZÜRICH - Bei einem Zugunglück in der Schweiz ist ein Mensch ums Leben gekommen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden mindestens 15 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. An einer Weiche waren am späten Nachmittag die Schnellzüge Zürich-Konstanz Schaffhausen-Zürich im Bahnhof Zürich Oerlikon seitlich zusammengestoßen. Durch den heftigen Aufprall stürzte ein Wagen um, mindestens zwei weitere Wagen entgleisten. Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig, da die Unglücksstelle an einem Steilen Bahndamm liegt und einige Waggons ineinander verkeilt sind. Zur Ursache des Unfalls liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Ein Augenzeuge sagte aber im Schweizer Fernsehen, der Schnellzug Zürich-Konstanz habe ein Rotlicht überfahren. Die Untersuchung erfolgt durch die Polizei sowie die Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe des Uvek. Zürich-Oerlikon gilt als heikler Flaschenhals im schweizerischen Bahnverkehr. Der Bahnverkehr in dem Bahnhof bleibe vorerst für jeglichen Verkehr gesperrt, teilten die SBB mit. Für die Fernverkehrszüge und für die S-Bahn Zürich sei ein umfassendes Notfallkonzept in Betrieb, die Züge würden vorzeitig gewendet und können nicht über Oerlikon verkehren. Es müsse mit große Verspätungen im Bahnverkehr gerechnet werden.

Übernimmt DB den Güterverkehr von der KEG?

FRANKFURT/Main - Die DB will nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" den Güterfernverkehr der mittelständischen Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG) übernehmen. Unter Berufung auf einen Vertragsentwurf meldete die Zeitung, die Stinnes-Tochter Railion, die für den Schienen-Güterverkehr der DB zuständig ist, wolle künftig den KEG-Güterfernverkehr, überwiegend Ganzzug-Transporte für Mineralölunternehmen, betreiben. In der Präambel des Vertrages heiße es, die KEG trete "alle Rechte und Pflichten" aus ihren Gütertransportverträgen an Stinnes und dessen Ableger Railion ab, schreibt die "Frankfurter Rundschau". Zudem solle sich die KEG dazu verpflichten, fünf Jahre lang keinen Güterverkehr in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark "anzubieten oder zu erbringen". Dies lasse sich Stinnes 20 Millionen Euro kosten. Sollte sich einer der bisherigen KEG-Kunden weigern, mit der DB zu kooperieren, wollen Stinnes und die KEG dem Entwurf zufolge vereinbaren, "sich wechselseitig so zu verhalten und wirtschaftlich so zu stellen", als hätte der Kunde "der Vertragsübernahme durch Stinnes zugestimmt". Railion solle dann "die vertraglich geschuldeten Leistungen als Subunternehmer der KEG" erbringen oder die KEG solle weiter für die Kundschaft fahren, "im Verhältnis zu Stinnes aber im Namen und auf Rechnung von Stinnes", hieß es in dem Bericht der "Frankfurter Rundschau". Ein Railion-Sprecher betonte allerdings, ein solches Dokument sei in der Mainzer Zentrale nicht bekannt. Auch Bernhard van Engelen von der KEG distanzierte sich von dem angeblichen Vertrag.

"Bahn & Bett" wieder da

FRANKFURT/Main - Die DB legt das Sonderangebot "Bahn und Bett" im Herbst aufgrund der großen Nachfrage wieder auf: Zwischen 30. Oktober und 1. Dezember gebe es ab 89 Euro pro Person die Hin- und Rückreise mit der Bahn, jetzt sogar in der 1. Klasse, ab jedem Bahnhof in Deutschland sowie eine Hotelübernachtung im Doppelzimmer mit Frühstücksbüfett, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auf Grund begrenzter Hotelkapazitäten sei das Angebot aber kontingentiert und nur buchbar, so lange der Vorrat reiche. Eine Vorausbuchungsfrist und eine Zugbindung gebe es nicht. Das Angebot kostet laut Bahn bei zwei gemeinsam Reisenden mit BahnCard ab 89 Euro pro Person. Ohne BahnCard sei "Bahn und Bett" bei zwei gemeinsam Reisenden ab 99 Euro pro Person erhältlich. Der Aufpreis für allein Reisende betrage 30 beziehungsweise 40 Euro. Das Angebot "Bahn & Bett Herbsthit" wird für folgende Städte angeboten: Hamburg, Bremen, Köln, Düsseldorf, Berlin, Gotha, Leipzig, Dresden, Weimar, Trier, München, Salzburg, Basel und Passau.

Wartung von britischem Schienennetz künftig nicht mehr in privater Hand

LONDON - Nach einer Serie von Zugunglücken in Großbritannien soll die Wartung des Schienennetzes künftig nicht mehr von Privatfirmen übernommen werden. Die von der Regierung kontrollierte Gesellschaft Network Rail übernimmt sämtliche Wartungsverträge, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Gewerkschaftsvertreter sagten, die Entscheidung sei der erste Schritt in Richtung Neuverstaatlichung der Eisenbahn. Das werde die Sicherheit enorm verbessern.

Erhebliche Behinderungen bei Münchner S-Bahn wegen Notarzteinsatz

MÜNCHEN - Ein Notarzteinsatz am Münchner Hauptbahnhof hat am Freitagmorgen zu erheblichen Behinderungen im Münchner S-Bahnverkehr geführt. Rund 300.000 Fahrgäste waren davon betroffen. Die Stammstrecke musste aufgrund behördlicher Anordnungen von 7.37 Uhr bis 9.00 Uhr zwischen Ostbahnhof und Hackerbrücke in beiden Richtungen komplett gesperrt werden. Der weitere S-Bahnverkehr wurde mit einem Notprogramm abgewickelt. Die S-Bahnen auf den Außenästen mussten vorzeitig wenden. Die S 5 vom Westen endete am Heimeranplatz. Dort konnten alternativ die U-Bahnen der Linien U 4 und U 5 zur Weiterfahrt in Richtung Innenstadt genutzt werden. Die S 4, S 6 und die S 8 fuhren bis München-Pasing, die Linien S 1, S 2 und S 7 bis zum Hauptbahnhof (oberirdisch). Von Osten kommende S-Bahnen endeten am Ostbahnhof. Die S7 bereits in Giesing. Von dort konnten alternativ wieder die U-Bahnen zur Weiterfahrt in Richtung Innenstadt genutzt werden.

Gegen 9.00 Uhr konnte ein Gleis wieder freigegeben und ein S-Bahn-Shuttleverkehr zwischen München-Pasing und Ostbahnhof aufgenommen werden. Ab 9.37 Uhr konnte wieder auf beiden Gleisen gefahren werden. Die S-Bahnlinien nahmen dann Linie für Linie wieder den durchgängigen Verkehr auf der Stammstrecke auf. Dennoch musste noch mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden. Rund 20 Mitarbeiter des S-Bahn-Service-Teams waren an den Bahnhöfen entlang der Stammstrecke und am Heimeranplatz im Einsatz. Die S-Bahn München bedauert die Behinderungen und bittet die Fahrgäste um Verständnis. Der S-Bahnverkehr konnte aufgrund der behördlichen Anordnungen leider nicht früher aufgenommen werden.

Entscheidung über Börsengang der Bahn erst 2005

BERLIN - Die DB wird vermutlich erst in einigen Jahren an die Börse gehen. Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am Donnerstag in Berlin wurde die Entscheidung über eine mögliche Teilprivatisierung frühestens auf 2005 vertagt. Das Bundesverkehrsministerium erklärte, zunächst müsse die Bahn kapitalmarktfähig werden, dann könne unter Berücksichtigung der Marktlage über einen Börsengang entschieden werden. Bislang war es die Absicht von Bahnchef Hartmut Mehdorn, den bundeseigenen Verkehrskonzern bereits 2005 zumindest teilweise für privates Kapital zu öffnen. Dagegen hatten in den vergangenen Wochen Politik und Gewerkschaften jedoch erhebliche Bedenken angemeldet. Bis zum Jahresende sollen nun im Auftrag der Bundesregierung mehrere Arbeitsgruppen eine Beurteilung über die Börsenfähigkeit der Bahn abgeben. Daran wird schon seit Monaten gearbeitet. Zugleich wird die Meinung der Investment-Bank Morgan Stanley eingeholt. Im nächsten Jahr soll die Bahn dann die weiteren Voraussetzungen für eine Teilprivatisierung schaffen. Das letzte Wort hat der Bund, der immer noch Allein-Eigentümer des einstigen Monopol-Unternehmens ist.

Bahnchef Mehdorn führte vor dem Aufsichtsrat aus, dass es Ziel der Bahn bleibe, trotz entsprechender Anpassung der Planung an geänderte Bedingungen, im Jahr 2004 die Gewinnzone zu erreichen und 2005 nachhaltig Gewinne zu schreiben. Die Bahn müsse kapitalmarktfähig werden, ihre eigenen Investitionen und Zinsen verdienen, sowie die vorübergehend gezielt in Kauf genommene Verschuldung abbauen. Dazu gebe es keine Alternative, wolle man die Investitions- und Finanzierungsfähigkeit des Konzerns erhalten. Gegenüber dem Vorjahr liege die DB trotz schwierigster Konjunktur bei Umsatz und Ergebnis im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen in Deutschland leicht besser bzw. auf gleichem Niveau, betonte Mehdorn. Sie stehe damit auch im Vergleich zu anderen europäischen Bahnen hervorragend da. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die DB ihren Umsatz im ersten Halbjahr auf vergleichbarer Basis um 2,3 und per September um 1,7 Prozent von 11,535 auf 11,726 Milliarden Euro steigern. Auch das Betriebsergebnis konnte per September auf dem geplanten Niveau gehalten und gegenüber Vorjahr deutlich verbessert werden. Die Verkehrsleistung der Bahn (Personenverkehr plus Güterverkehr) lag mit 111,6 Milliarden Personentonnenkilometer (Ptkm) gegenüber 110,9 Milliarden Ptkm leicht über Vorjahr.

Zugleich musste Mehdorn wegen zu üppig eingeplanter Bundesmittel Korrekturen an der mittelfristigen Finanzplanung bis 2008 vornehmen. Alle laufenden Projekte sollten aber realisiert werden, erklärte die DB. Auch bei den Arbeiten für den Erhalt des bestehenden Netzes soll es keine Kürzungen geben. Genaueres soll bei der nächsten Aufsichtsratssitzung im Dezember beschlossen werden. Nach früheren Angaben geht es um einen Fehlbetrag von sechs Milliarden Euro. Nach dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wies auch der Aufsichtsrat selbst öffentliche Vorwürfe im Zusammenhang mit den Bilanzen der Bahn als völlig unbegründet zurück. Aufsichtsratschef Dr. Michael Frenzel erklärte: "Sowohl Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss haben die Haltlosigkeit dieser Vorwürfe festgestellt." Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Hansen ergänzte: „Mit solchen leichtfertigen öffentlichen Vorwürfen wird der Ruf des Unternehmens geschädigt. Das muss aufhören, auch im Interesse der Arbeitsplätze. Meine Kritik bezog sich immer auf die Planung und nicht auf die Bilanzen."

Personalabbau im DB-Werk Bremen

BREMEN - Die DB will im kommenden Jahr im Werk der schweren Fahrzeuginstandhaltung in Bremen 110 Arbeitsplätze abbauen. Grund seien Auftragsrückgänge, teilte die Werksleitung am Donnerstag mit. Werkleiterin Karin Albers betonte aber, dass diese Anpassung dem bereits vor zwei Jahren vorgestellten und bekannt gegebenen Sanierungskonzept in weiten Teilen entspreche und somit nicht neu sei. Für alle im Werk Bremen tätigen 673 Mitarbeiter gelte das mit den Gewerkschaften geschlossene Beschäftigungsbündnis. So eröffne die Bahn den betroffenen Mitarbeitern in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat Perspektiven für gleichwertige Tätigkeiten im Konzern.

Das Werk bleibe erhalten, machte Albers deutlich. Bis Jahresende seien die Auftragsbücher voll. "Wir fahren sogar Sonderschichten, um die Lokomotiven wieder zeitgerecht in den Verkehr zu bringen". Für das neue Jahr seien aber Aufträge verloren gegangen, auch weil der Konzern im Nahverkehr Leistungen verloren habe. "Unser Werk bekommt diese direkt zu spüren, denn das Werk ist spezialisiert auf Dieselloks des Regional- und Güterverkehrs", sagte Albers. "Hinzu kommt, dass die Bahn zunehmend in neue Triebfahrzeuge investiert, um ihren Fuhrpark zu modernisieren, die nicht in Bremen instand gehalten werden." Diese Entwicklung komme nicht überraschend und sei absehbar gewesen. Die Bahn habe deshalb bereits frühzeitig die Weichenstellung in Richtung Zukunftssicherung vorgenommen. So wird das Werk laut Albers Kompetenzzentrum für Dieselmotoren für die Fahrzeugflotte des Konzerns sein. Damit sichere das Werk den Standort. Darüber hinaus solle auch das Geschäft mit Drittkunden verstärkt werden.

Europaparlament für Marktöffnung im Bahnverkehr

STRASSBURG (AP) - Das Europäische Parlament in Straßburg hat sich für eine Öffnung der Märkte bei den Eisenbahnen innerhalb der EU ausgesprochen. Nach dem Beschluss vom Donnerstag soll künftig sowohl im Fracht- als auch im Personenverkehr der Mitgliedsstaaten freier Wettbewerb herrschen. Beobachter wiesen allerdings darauf hin, dass viele Regierungen zur Aufrechterhaltung ihres Monopols bei der Bahn die Vorlage verwässern dürften. Dem EU-Parlament zufolge soll der Frachtverkehr von Januar 2006 an dem freien Wettbewerb ausgesetzt sein, der Personenverkehr zwei Jahre später. Die meisten Regierungen fordern jedoch mehr Zeit. Ein Parlamentsausschuss soll nun mit Vertretern der Mitgliedsländer einen Kompromiss aushandeln. Dieser könnte dem Vernehmen nach darin bestehen, dass der Zeitplan der EU im Frachtverkehr eingehalten wird, während das Ziel einer Liberalisierung des Personenverkehrs vorerst aufgegeben wird.

Zeitumstellung: Nachtzüge legen Pause ein

FRANKFURT/Main - In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober werden die Uhren in Deutschland wieder von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Die Umstellung der Zeit ist für die Bahn in den letzten Jahren zur Routine geworden. Nachtzüge werden in der um eine Stunde längeren Nacht von Samstag auf Sonntag an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke angehalten. So wird sichergestellt, dass die rund 50 betroffenen Züge morgens nicht eine Stunde "zu früh", sondern fahrplanmäßig ihre Zielbahnhöfe erreichen. S-Bahnen, die in großen Verkehrsverbünden am Wochenende bis spät in die Nacht im Takt verkehren, sind von der einstündigen Pause in der Nacht der Zeitumstellung nicht betroffen. Diese Züge setzen ihre Fahrt ohne Unterbrechung fort. Bei der Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit müssen auch rund 120.000 Uhren in Bahnhöfen, Diensträumen sowie in Automaten, Informations- und Steuerungssystemen um eine Stunde zurückgestellt werden. Taktgeber ist das Funksignal der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Dieses Signal wird bei der Deutschen Bahn von autark arbeitenden Funkuhren sowie von rund 2.500 Mutteruhren aufgenommen und von dort spinnennetzähnlich an alle anderen Uhren im Bereich der Bahn weitergegeben. Nach etwa einer Stunde ist die Umstellung aller Uhren abgeschlossen.

Erster Spatenstich für S-Bahn nach Teltow

BERLIN - Mit einem ersten Spatenstich hat am heutigen Mittwoch der Neubau der rund drei Kilometer langen S-Bahnstrecke von Lichterfelde Süd nach Teltow Stadt begonnen. Die Strecke soll Ende des kommenden Jahres in Betrieb gehen. Im 20-Minuten-Takt sollen dann die S-Bahnen Teltow mit der Berliner Innenstadt verbinden. Der Potsdamer Platz soll in 23 Minuten, der Bahnhof Friedrichstraße in 27 Minuten erreicht werden. Für den Neubau der Strecke zum Bahnhof Teltow Stadt müssen unter anderem rund 30.000 Kubikmeter Boden bewegt, 6.650 Kubikmeter Schotter eingebaut, 3,5 Kilometer Gleis mit Stromschiene verlegt sowie vier Weichen und sechs Signale eingebaut und an das Elektronische Stellwerk in Lichterfelde Ost angeschlossen werden. Zwei Eisenbahnbrücken über den Zollweg und den Siedlergraben an der Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg sowie drei Straßenbrücken für den Zehnrutenweg, den Heinersdorfer Weg und die Mahlower Straße werden errichtet.

Der neue Endbahnhof Teltow Stadt wird unter der Brücke der Mahlower Straße errichtet. Der überdachte S-Bahnsteig ist behindertengerecht ausgestattet und von der Mahlower Straße und den Bahnhofsvorplätzen aus direkt erreichbar. Linienbusse über die Gonfrevillestraße und die Mahlower Straße werden den S-Bahnhof an das Busnetz in Teltow und Umgebung anbinden. Erstmals erhielt Teltow 1951 entlang der Anhalter Bahn Anschluss an das Berliner S-Bahnnetz. Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde diese Verkehrsverbindung gekappt. In Berlin wurde der S-Bahnverkehr nach Lichterfelde Süd im Jahr 1984 eingestellt. Vor zehn Jahren begann dann der Wiederaufbau der S-Bahn in den Berliner Süden, die 1995 bis Lichterfelde Ost und 1998 bis Lichterfelde Süd wieder in Betrieb genommen werden konnte. Nun wird die S-Bahn auf neuer Strecke weiter bis Teltow Stadt gebaut. Der frühere S-Bahn-Endpunkt Bahnhof Teltow wird mit Wiederinbetriebnahme der Anhalter Bahn im Frühsommer 2006 als Regionalverkehrshalt wieder in Betrieb genommen.

Güterzug in Hamburg entgleist

HAMBURG - In der Nacht zum Mittwoch sind in Hamburg-Allermöhe mehrere Wagen eines Güterzuges, der auf dem Weg von Hagen nach Rostock-Seehafen war, entgleist. Verletzt wurde niemand, allerdings wurden das Gleisbett und die Wagen bei dem Unfall schwer beschädigt. Wie die DB mitteilte, werde die Sperrung der Fernbahngleise voraussichtlich noch zwei Tage andauern. Es sei geplant, dann ein Gleis für den Fernverkehr wieder in Betrieb zu nehmen. Nach Angaben der Bahn muss der Fernverkehr zwischen Hamburg und Berlin über Uelzen und Stendal umgeleitet werden, wodurch sich die Fahrzeit um 20 Minuten verlängere. Die InterCity-Züge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund beginnen und enden in Büchen. Den Reisenden stehen zwischen Büchen und Hamburg Hbf Busse zur Verfügung. Gleichzeitig können die RegionalExpress-Züge und S-Bahnen genutzt werden. Die RegionalExpress-Züge der Linie 1 Rostock - Hamburg beginnen und enden in Hamburg-Bergedorf. Zwischen Hamburg-Bergedorf und Hamburg Hauptbahnhof verkehren die S-Bahnen im 20 Min-Takt. Reisende Hamburg - Rostock können auch die Züge der RE-Linie 4 über Lübeck nutzen. Die Züge der S-Bahnlinie S 21 verkehren zwischen Berliner Tor und Hamburg-Bergedorf im 20 Min -Takt. In der Hauptverkehrszeit werden nach Bedarf zwischen Berliner Tor und Hamburg-Bergedorf zusätzlich Busse eingesetzt.

Unterdessen musste bei Karlsruhe ein ICE eine Vollbremsung durchführen, nachdem er mit 200 Stundenkilometern über mehrere Blechteile gerast war. Bei dem Zwischenfall am späten Dienstagabend auf der Bahnstrecke Mannheim-Karlsruhe hatte der Lokführer des ICEs von Dortmund nach Basel nach einem Schlag am Zug eine Vollbremsung eingeleitet. Bei einer ersten Überprüfung wurden laut Polizei Beschädigungen an der unteren Front des Triebwagens festgestellt. Polizei und Bundesgrenzschutz fanden entlang der Gleise über mehrere hundert Meter verstreute Blechteile. Die Ermittlungen zur Herkunft der Gegenstände liefen. Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest. Einen möglichen Bezug zu dem aktuell geplanten Atomtransport sah die Polizei aber nicht. Die knapp hundert Fahrgäste mussten mit einem Ersatzzug weiterreisen. Die zweigleisige Strecke sei fünf Stunden lang komplett gesperrt worden, hieß es.

Vertrag für S-Bahnverlängerung nach Stade unterzeichnet

HAMBURG - Am Mittwoch haben Vertreter der Länder Niedersachsen und Hamburg sowie der DB einen Vertrag über die Weiterführung der S-Bahn-Linie von Hamburg bis nach Stade unterzeichnet. Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren und gilt ab Dezember 2007. Er regelt das Fahrplanangebot, die Leistungsqualität der S-Bahn und die Zahlungen Niedersachsens an die S-Bahn Hamburg GmbH. Der vereinbarte Umfang des Verkehrsangebotes beträgt rund 700.000 Zugkilometer pro Jahr. Unterzeichnet wurde zudem auch ein Fahrzeugfinanzierungsvertrag, der die Beschaffung von 42 speziellen "Zweistrom-Fahrzeugen" (ET 474.3) regelt, die auf dieser Strecke eingesetzt werden sollen. Die Länder Hamburg und Niedersachsen investieren 90 Mio. Euro in die Fahrzeugflotte. Hersteller der Zweistrom-Fahrzeuge ist das Firmenkonsortium Alstom/Bombardier Transportation. Der Konsortialführer Alstom mit Sitz in Salzgitter ist für die Mechanik und Bombardier mit Sitz in Hennigsdorf für die elektrische Ausrüstung der Fahrzeuge verantwortlich.

Noch verhandelt wird derzeit die Vereinbarung über die Finanzierung der Infrastruktur. Die Planung sieht vor, dass die Infrastruktur der 32 Kilometer langen Strecke Neugraben - Stade an das S-Bahnsystem angepasst wird. In Neugraben wird eine Systemwechselstelle zur Verknüpfung der heutigen S-Bahn-Infrastruktur mit der Strecke nach Stade gebaut. Hier stellen die S-Bahn-Fahrzeuge selbständig von Gleichstrom auf Wechselstrom um. Bis Neugraben fahren sie mit 1200 Volt Gleichstrom, ab Neugraben bis Stade mit 16,7 Hz Wechselstrom. Darüber hinaus wird zwischen Buxtehude und Stade zusätzliche Signaltechnik installiert, um die kurzen Taktfolgen des S-Bahn-Verkehrs zu ermöglichen. Zwischen Neugraben und Stade sollen sieben bereits bestehende Bahnstationen voraussichtlich ab 2004 umgebaut werden. Zu den Umbaumaßnahmen zählen u. a., Bahnsteigerhöhungen auf 76 Zentimeter, bzw. die beiden Bahnsteiggleise in Stade und Buxtehude, die nur mit den Zügen der Hamburger S-Bahn befahren werden, auf 96 Zentimeter. Darüber hinaus werden teilweise neue Zugzielanzeiger sowie Beschilderungen, Sitzgelegenheiten und Unterstände auf den Stationen gebaut. Der Hamburger Stadtteil Fischbek erhält eine vollständig neue S-Bahn-Station.

Neuer Zug der Lausitzbahn zwischen Görlitz und Dresden-Neustadt

GÖRLITZ - Die LausitzBahn, eine Tochtergesellschaft von Connex, wird vom Fahrplanwechsel am 14. Dezember an werktäglich ein Zugpaar von Görlitz nach Dresden-Neustadt anbieten. Sie ist damit die erste private Bahngesellschaft, die regelmäßig die sächsische Landeshauptstadt anfahren wird. Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) beauftragte in seiner Verbandsversammlung am Montag die LausitzBahn damit, Ersatzleistungen für den ab Fahrplanwechsel rund zwei Stunden später verkehrenden Fernzug aus Warschau über Görlitz nach Dresden zu erbringen. Damit soll den Frühpendlern aus der Oberlausitz weiterhin eine attraktive Verbindung in die Landeshauptstadt geboten werden. Der Zug wird Görlitz voraussichtlich gegen 6.40 Uhr morgens verlassen und Dresden-Neustadt gegen 7.50 Uhr erreichen. Als Besonderheit ermöglicht der morgendliche Zug sogar eine umsteigefreie Verbindung von Zittau (Abfahrt gegen 5.45 Uhr) und allen anderen Halten bis Görlitz.

"Die genauen Fahrpläne werden derzeit in Absprache mit DB Netz erstellt", sagte Andreas Trillmich, Geschäftsführer der LausitzBahn. Die Rückfahrt von Dresden ist für den frühen Nachmittag gegen 15.00 Uhr vorgesehen. Die Züge werden planmäßig in Löbau, Bautzen und Bischofswerda halten. Verkehrstage sind Montag bis Samstag. Wie in allen LausitzBahn-Zügen wird es Fahrkartenverkauf im Zug sowie ein Angebot von kleinen Speisen und Getränken geben, und dies zu günstigen Preisen. Das Angebot läuft zunächst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 und umfasst rund 60.000 Zugkilometer jährlich. Die LausitzBahn betreibt seit dem 15. Dezember 2002 den Nahverkehr auf der Strecke Zittau–Görlitz–Cottbus sowie den InterConnex Zittau–Berlin–Stralsund. Das erst 2002 gegründete Unternehmen der Connex-Gruppe beschäftigt rund 60 Mitarbeiter und erbringt einschließlich der heute in Auftrag gegebenen Leistungen jährlich knapp 1,3 Millionen Zugkilometer.

Durch Eurotunnel sollen auch Güter Richtung München rollen

LONDON (AFP) - Durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal sollen demnächst auch Güterzüge Richtung München rollen. Wie die Betreibergesellschaft am Dienstag in Paris bekannt gab, sind Direktverbindungen für den Güterverkehr von Großbritannien nach Italien und Deutschland geplant, die ab 2005 in Betrieb genommen werden sollen. Die Züge würden auf der britischen Seite in Folkestone be- und entladen, in Italien ist Mailand als Verladestation vorgesehen, in Deutschland München. Für den Güterverkehr durch den Tunnel gebe es "ausreichend viele der Kunden", erklärte Eurotunnel. Eine Entscheidung der Pariser Regierung über die von Eurotunnel beantragte Lizenz werde zur Jahreswende erwartet.

Hamburg: Gemeinsam gegen illegale Graffiti

HAMBURG - Die DB beteiligt sich in Hamburg an der Aktion "Gemeinsam gegen illegale Graffiti". Mit der Polizei, Bundesgrenzschutz, dem Hamburger Verkehrsverbund sowie dem Grundeigentümerverband gab es heute in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes eine gemeinsame Auftaktveranstaltung. Mit der Aktion wollen Unternehmen, Behörden und Verbände gemeinsam gegen illegale Graffiti vorgehen, um diese Taten zu reduzieren. Alle Beteiligten appellieren an die Anzeige- und Hinweisbereitschaft der Bürger durch Aktionsplakate mit dem Slogan "Stoppt illegale Graffiti, Wählt 110!" in den Bahnhöfen sowie auch außerhalb von Bahnhöfen. Bei der DB entstehen nach Angaben des Konzernbevollmächtigten der DB für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, Reiner Latsch, durch Graffiti jährlich mehr als 30 Mio. EURO Kosten. Von rund 15.000 täglich eingesetzten Reisezugwagen im Nahverkehr seien in einzelnen Regionen zwischen 40 und 60 Prozent mit Graffiti beschmiert.

Ein Wagen neu zu lackieren koste der Bahn rund 10.000 bis 15.000 EURO, betonte Latsch. Zudem könne der Wagen an rund sieben Tagen nicht zum Einsatz kommen. Für die Beseitigung von Graffiti geht die Bahn bereits neue Wege. Neue Züge sind bereits mit einer Speziallackierung überzogen, so dass Graffiti-Farben einfacher entfernt werden können. Außerdem setzt die Bahn auf die Kameraüberwachung in Bahnhöfen und auf die Hilfe seitens der Kunden. "Wandmalereien" an Tunnelwänden und Bahnhöfen können vom neu entwickelten "Graffiti-Mobil" entfernt werden. Dieses Spezialfahrzeug kann täglich von bis zu 320 Quadratmeter Graffiti entfernen. Im vergangenen Jahr wurden beim Bundesgrenzschutz rund 26.000 Strafanzeigen gegen illegale Graffiti-Sprayer gestellt. So viele wie in keinem Jahr zuvor.

Europaparlament will Öffnung des Schienenverkehrs beschleunigen

STRASSBURG (dpa) - Das Europaparlament will internationalen Wettbewerb auf der Schiene bis spätestens 2008. Die Öffnung des europäischen Schienenverkehrs soll beschleunigt werden. Das erklärte EU-Kommissarin Loyola de Palacio in Straßburg. Die Parlamentarier kritisierten den Europäischen Rat, der bis Anfang 2008 lediglich den Schienenfrachtverkehr liberalisieren will, die Öffnung des Personenverkehrs jedoch nicht vorsieht. Eine Entscheidung müsse im Vermittlungsverfahren erzielt werden.

Siemens liefert Stellwerkstechnik für die Neubaustrecke Athen - Korinth

BRAUNSCHWEIG - Siemens Transportation Systems (TS) hat von der griechischen Eisenbahngesellschaft ERGA OSE den Auftrag für die bahntechnische Ausrüstung einer zweigleisigen Neubaustrecke erhalten, die Athen mit Kiato (bei Korinth) über den berühmten Korinther Kanal hinweg verbindet und die Reisezeit von bisher zwei Stunden auf nur 40 Minuten verkürzt. Diese Strecke wurde im Rahmen des Europäischen Infrastrukturprogramms ausgeschrieben und soll noch rund 125 Kilometer weiter bis nach Patras ausgebaut werden. TS wird für die 110 Kilometer lange Strecke elektronische Stellwerke, das Betriebsleitsystem sowie Weichenantriebe und Achszähler liefern. Der Lieferumfang enthält auch die Ausrüstung der Linie mit den streckenseitigen Komponenten für das neue europaweite Zugbeeinflussungssystem ETCS (Level 1). Siemens hat im Rahmen eines Konsortiums mit der griechischen Baufirma AKTOR ATE und der deutschen Gleisbaufirma H.F. Wiebe GmbH & Co. KG den Auftrag mit dem Gesamtwert von 105 Millionen Euro erhalten. Der auf TS entfallende Auftragswert beträgt 33 Millionen Euro.

ICE TD fährt wohl aufs Abstellgleis

CHEMNITZ - Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember werden die Diesel-ICE-Züge nicht wie geplant auf die Franken-Sachsen-Magistrale zurückkehren. Stattdessen würden zunächst Nahverkehrstriebwagen der Baureihe VT 612 eingesetzt, bestätigte Bahnsprecherin Kerstin Eckstein am Montag. Diese haben ebenfalls Neigetechnik und können deshalb schneller als herkömmliche Züge durch die Gleisbögen fahren. Derzeit werde noch an einem Servicekonzept gearbeitet, das den Ausfall der ICEs kompensiere. Über die weitere Verwendung der Züge, die für 150 Millionen Euro beschafft wurden, sei noch nicht entschieden, sagte Eckstein. "Handelsblatt"-Informationen zufolge wird sich der Bahn-Vorstand mit dem Thema im November befassen. Die Diesel-ICE hatten seit Einführung im Juni 2001 mehrfach durch Pannen für Verspätungen und Ausfälle gesorgt. Nach dem Imageschaden überlegte die Bahnspitze nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" schon seit geraumer Zeit, sich endgültig von den Diesel-ICE zu trennen. Nach Achsbruch und Entgleisung eines ICE im Dezember 2002 wurden die Triebwagen auf Anordnung des Eisenbahnbundesamt zeitweilig stillgelegt. Beim Hersteller Siemens Transportation läuft deshalb seit mehreren Monaten ein Umrüstungsprogramm, das nach Angaben eines Siemens -Sprechers planmäßig abgewickelt und fristgerecht abgeschlossen wird. Der Sprecher zeigte sich dann heute auch überrascht und betonte, man wisse von den Abstell-Plänen der Bahn nichts.

Seit Montag morgen kommen auf der Franken-Sachsen-Magistrale vorübergehend, längstens bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember, Fahrzeuge des Typs VT 610 zum Einsatz. Bis gestern waren noch die Neigezüge der Baureihe 612 zwischen Nürnberg und Chemnitz unterwegs. Grund für den Fahrzeugtausch ist, dass die Fahrzeuge der Baureihe VT 610 aufgrund einer Selbstverpflichtung der DB gegenüber dem Eisenbahnbundesamt (EBA) vorübergehend ohne Neigetechnik fahren, da die Ursache eines Unfalls von Ende August - Entgleisung eines Fahrzeuges ohne Verletzte - bisher nicht abschließend geklärt ist. Da aber auf der Franken-Sachsen-Magistrale momentan ein auf lokbespannte Züge ausgelegter Ersatzfahrplan gilt, können die Nahverkehrszüge auch ohne die Neigetechnik die Fahrzeiten halten. Die freiwerdenden Züge der Baureihe VT 612 werden dafür im Regionalverkehr zwischen Nürnberg und Bayreuth, Hof, Weiden, Schwandorf und Regensburg eingesetzt, wo die Fahrzeiten auf Neigetechnik ausgelegt sind. Mit dem Fahrzeugtausch will die DB sicherstellen, dass sowohl auf den betroffenen Nahverkehrsstrecken in Nordbayern als auch zwischen Nürnberg und Chemnitz fahrplanmäßig und damit pünktlich und für die Fahrgäste verlässlich gefahren werden kann.

DB: Klimaschutzziel vorzeitig erreicht

BERLIN - Drei Jahre früher als geplant hat die Bahn ihr Klimaschutzziel erreicht. Um mehr als ein Viertel konnten 2002 die spezifischen – also auf die Verkehrsleistung bezogenen – Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) gegenüber dem Bezugsjahr 1990 gesenkt werden. Damit hat die Bahn nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn in einer der wichtigsten Kennzahlen ihren Umweltvorsprung gegenüber den Wettbewerbern ausgebaut. Absolut wurden die jährlichen CO2-Emissionen 2002 gegenüber 1990 um über zwei Millionen Tonnen gesenkt. Der Anteil der Bahn an den Gesamtemissionen des Verkehrssektors liegt nunmehr bei nur noch vier Prozent. In dem von Mehdorn in Berlin zusammen mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, vorgestellten Umweltbericht des Unternehmens kündigt die Bahn gleichzeitig die Fortsetzung ihrer Anstrengungen zum Klimaschutz an.

Die DB will in Kürze ein Klimaschutzprogramm 2020 vorlegen, mit dem das derzeit laufende Energiesparprogramm 2005 aus dem Jahr 1994 fortgeschrieben werden wird. Wesentliche Beiträge zu diesem Programm erwartet die Bahn von der Energieeinsparung, dem Einsatz neuer Fahrzeuge und Anlagen, einer steigenden Auslastung, dem verstärkten Einsatz der Elektrotraktion sowie der CO2-Minderung bei der Stromerzeugung. Hierbei spielen effizientere Kraftwerke und der verstärkte Einsatz regenerativer Energien eine wichtige Rolle. Schon heute leisten diese mit einem Anteil von 13 Prozent zur Stromerzeugung bei der Bahn einen deutlich höheren Beitrag als in der öffentlichen Stromerzeugung, wo der Anteil 2002 bei 8,1 Prozent lag. "Auf das Zwei-Liter-Auto, das die Automobilindustrie vielleicht eines schönen Tages bauen wird, muss kein umweltbewusster Bundesbürger warten, denn solch ein Verkehrsmittel steht schon heute allerorten zum Einsteigen bereit: der Zug!", so Mehdorn.

Deutlich reduziert wurde auch der Partikelausstoß aus Dieselmotoren und Bahnstrom-Kraftwerken. Allein in den vergangenen zwei Jahren sei dieser um 30 Prozent gemindert worden. An der Gesamtpartikel-Emission im Verkehr habe die Bahn mittlerweile nur noch einen Anteil von 2,4 Prozent. In der derzeit laufenden Diskussion um gesetzliche Grenzwerte für Abgasemissionen aus Schienenfahrzeugen plädiert die Bahn für umsetzbare Grenzwerte als klare Vorgabe an die Fahrzeughersteller. Die Bahn geht davon aus, dass künftig nicht mehr alleine motorische Maßnahmen sondern auch Abgasreinigungsanlagen zur Erreichung anspruchsvollerer Emissionsminderungen eingesetzt werden. Der Anteil an regenerativer Energie bei der Erzeugung des Bahnstroms lag 2002 bei 13 Prozent. Mittlerweile erbringt die Bahn 85 Prozent ihrer Leistungen mit Strom und nur noch 15 Prozent mit Diesel.

Umweltproblem Nummer 1 der Bahn ist nach Einschätzung von Mehdorn nach wie vor der Lärm. Die am 14. Oktober 2003 erfolgte europaweite und unbefristete Zulassung einer neuen Bremstechnologie (K-Sohle - sie steht für Kunststoffverbundbrems-Sohle) wertet die Bahn als Durchbruch für die Bekämpfung der Emissionen an der Quelle. Die Bahn hatte die Technologie entwickelt, voran getrieben und für die internationale Zulassung gekämpft, da der Güterverkehrlärm kein nationales Problem alleine ist. Bereits seit zwei Jahren beschafft die Bahn grundsätzlich neue Güterwagen nur noch mit der auch so genannten Flüsterbremse. Ein Güterzug mit K-Bremssohlen rollt um etwa neun Dezibel leiser als Züge mit den herkömmlichen Klotzbremsen aus Grauguss, was vom menschlichen Ohr als Halbierung des Lärms wahrgenommen wird. Bis August 2003 waren es schon knapp 1.600 damit ausgestattete Wagen. Um die kostenintensive Nachrüstung der 90 000 Güterwagen von Railion und der rund 50.000 Güterwagen voranzutreiben, hofft die DB hier auf Unterstützung des Bundes.

Generell forderte Bahnchef Mehdorn für die Bahn einen Umweltbonus. Es werde in der Politik zu wenig honoriert, dass die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel sei, sagte der Vorstandschef am Montag in Berlin bei der Vorstellung des Umweltberichts 2002 der Bahn AG. "Wir wollen gleich behandelt werden". Er verwies darauf, dass die Strompreise zurzeit "abgingen wie Schmidts Katze", und die Bahn nur bedingt diese Steigerungen auf den Fahrpreis umlegen könnte. Stromgebundene Bahnen seien aber auch im Gegensatz zu allen anderen Verkehrsträgern vom bevorstehenden Emissionshandel betroffen. Die Bahn erwarte einen "koordinierten Einsatz aller Klimaschutzinstrumente", um die Kosten allen Verkehrsträgern anzulasten, sagte Mehdorn. Er wies darauf hin, dass sie auch Ökosteuer und Mehrwertsteuer zahlen müsse.

"Tagesspiegel": Bahn baut im Fernverkehr fast 3000 Stellen ab

BERLIN - Die DB will nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" in den nächsten Jahren im Fernverkehr fast 3000 Stellen abbauen. Unter Berufung auf interne Unterlagen des Konzerns hieß es, die stärksten Einschnitte solle es bei den Zugbegleitern und den Reisezentren geben. Im Vertrieb wolle die Bahn vor allem sparen, indem Kunden verstärkt Automaten oder das Internet für den Fahrkartenkauf nutzten. Derzeit liegt der Anteil bei etwa 15 Prozent der insgesamt verkauften Tickets, berichtet die Zeitung weiter. Anfang des Jahres hätten bei der Fernreisetochter der Bahn noch 21.700 Menschen gearbeitet, 2008 sollten es nur noch rund 18.850 sein. DB-Sprecher Gunnar Meyer wollte den Bericht nicht kommentieren und sagte: "Wir reden bei der Bahn nicht über Köpfe, sondern über wettbewerbsfähige Kosten."

Die Bahngewerkschaft Transnet reagierte mit scharfer Kritik auf die möglichen Stellenstreichungen. "Eine solche Maßnahme wäre für uns völlig unverständlich", erklärte Transnet-Chef Norbert Hansen am Sonntag. Gerade nach dem Debakel um das im Sommer zurückgenommene neue Preissystem wäre es nicht hinnehmbar, nun im Servicebereich erneut kürzen zu wollen. Die Kunden hätten in den vergangenen Monaten wieder Vertrauen in das Unternehmen gewonnen. Nun erneut den Rotstift im kundennahen Bereich anzusetzen, sei vollkommen absurd. Nötig sei ein "ehrlicher Serviceaufbruch". Dazu gehöre aber auch der Verzicht auf Kürzungen in Reisezentren. "Der Automatenkult stellt die Kunden nicht zufrieden", warnte Hansen. Die Bahn müsse endlich klarstellen, welchen Weg sie gehen wolle, erklärte der Transnet-Chef weiter. Dazu biete die außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats in dieser Woche eine gute Gelegenheit.

"Spiegel": Kartellamt gegen Einstieg der Bahn bei Üstra

FRANKFURT/Main - Die DB hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" im Nahverkehr einen Rückschlag erlitten. Das Bundeskartellamt habe den geplanten Einstieg bei den hannoverschen Verkehrsbetrieben Üstra so gut wie gestoppt, meldete das Nachrichtenmagazin. Als Begründung nenne die Aufsichtsbehörde in einer "vorläufigen Einschätzung" vom 14. Oktober, dass der Zusammenschluss "eine spürbare Beschränkung des Wettbewerbs" im Bahn-Kerngeschäft Nahverkehr bewirken würde. Mit dem Üstra-Geschäft will die DB zusätzlich zu ihrem S-Bahn- und Regionalbahnverkehr ins Bus- und Stadtbahnnetz von Niedersachsen einsteigen. Das Gemeinschaftsunternehmen Üstra Intalliance AG, an dem sich neben der Stadt Hannover und der Bahn auch die Nord/LB zu 20 Prozent beteiligen will, soll auch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Bremen aktiv werden. Nach Ansicht des Bundeskartellamtes würde es dadurch im Öffentlichen Personenverkehr zu einer "nachhaltigen Verschlechterung des Wettbewerbsbedingungen in einem wesentlichen Teil der Bundesrepublik" kommen, hieß es in dem Bericht. Dazu erklärte ein Konzernsprecher, es gebe noch keinen endgültigen Bescheid. "Wenn wir einen Bescheid haben, dann werden wir uns auch äußern", fügte er hinzu. Beim Bundeskartellamt war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zwei Tote bei Bahnunglück in Westfalen

ATTENDORN - Bei einem Bahnunglück an einem gesperrten Gleis im westfälischen Attendorn sind zwei Frauen getötet und acht weitere Menschen verletzt worden. Zwei führerlose Transportwaggons erfassten an einem Bahnübergang im Sekundenabstand zwei Autos und mehrere Fußgänger. Unter den Verletzten befinden sich drei Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren sowie Helfer oder Neugierige, die vom zweiten Waggon getroffen wurden. Die Ursache für das Bahnunglück war nach Erkenntnissen der Polizei menschliches Versagen. Beim Versetzen der Waggons von Hand sei vergessen worden, einen Bremsschuh auf den Gleisen zu befestigen. An der Stelle, wo die Waggons außer Kontrolle gerieten, habe das westfälische Straßenbauamt Kabel verlegt, sagte ein Polizeisprecher. Die Waggons seien dann auf leichter Gefällstrecke auf dem Gleis in Fahrt gekommen und hätten nicht mehr gestoppt werden können. Die drei Arbeiter, die für das Verrücken der Waggons an der Brückenbaustelle verantwortlich waren, verweigern die Aussage.

Allianz pro Schiene kritisiert geplanten Subventionsabbau im Schienenverkehr

BERLIN - Die Pro-Bahn-Vereinigung "Allianz Pro Schiene" hat davor gewarnt, dass bei Umsetzung der Subventionsabbaupläne der Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) bundesweit jeder sechste Zug im Nahverkehr gestrichen werden müsse. Davon wären täglich mehr als 650 000 Fahrgäste betroffen. Von den bis 2006 angestrebten Kürzungen in Höhe von 15,8 Milliarden Euro sollten 3,8 Milliarden zu Lasten der Schiene gehen. "Das ist kein Rasenmäher, sondern ein einseitiger Kahlschlag", so die Allianz-Pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. "Schlagseite" hat nach Angaben der Allianz pro Schiene auch die ungleiche Behandlung der Verkehrsmittel. Während Koch und Steinbrück bei der Schiene Mittel kürzen wollten, die keine Subventionen, sondern Investitionen darstellten und auch im Subventionsbericht des Bundes nicht aufgeführt würden, blieben Mittel für den Straßenverkehr unangetastet, hieß es. An den offensichtlichen Subventionen des Flugverkehrs durch Steuerbefreiungen, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie mit jährlich 2,7 Milliarden Euro bezifferte, wollten die Ministerpräsidenten dagegen nichts ändern. Flege sagte dazu: "Koch und Steinbrück versuchen mit einer willkürlichen Subventionsdefinition, ihre einseitigen Kürzungsvorschläge als 'gleichmäßig und gerecht' zu verkaufen. Tatsächlich machen sie Klientelpolitik, von Gerechtigkeit keine Spur."

Bundesrat fordert mehr Rechte bei verspäteten Zügen

BERLIN (AP) - Bahnkunden müssen nach Auffassung des Bundesrats bei Verspätung der Züge mehr Rechte bekommen. Die Länder forderten am Freitag in Berlin, nach der Privatisierung der DB sei eine bessere Rechtstellung der Verbraucher dringend angebracht. Die Beförderungsverträge zwischen der Bahn und ihren Fahrgästen seien grundsätzlich privatrechtlicher Natur, heißt es in der Entschließung. Aber große Bereiche seien nach wie vor öffentlich-rechtlich geregelt. Dazu gehöre die Eisenbahnverkehrsordnung von 1938, die bei Verspätung und Ausfall von Zügen Ansprüche der Fahrgäste ausschließe. Die Länderkammer wies darauf hin, dass in keinem anderen Bereich der Verbraucher für eine mangelhafte Leistung den vollen Preis bezahlen oder gegen seinen Willen eine mangelhafte Leistung abnehmen müsse. Die seitens der Bahn getroffenen Kulanzregelungen seien nicht ausreichend. Die Bundesregierung müsse den Verbraucherschutz in diesem Bereich verbessern.

SBB: Stellwerkstörung behinderte Morgenverkehr

ZÜRICH - Eine Stellwerkstörung in Zürich Wipkingen hat am Freitagmorgen den Bahnverkehr in der Schweiz erheblich beeinträchtigt. Da keine Signalbedienung in Wipkingen mehr möglich war, mussten die Züge über Zürich Hardbrücke umgeleitet werden. Dies führte zu einem Rückstau und hatte Verspätungen für die meisten Züge ab und nach Zürich zur Folge. Die S-Bahnzüge der Linien 2, 8 und 14 wurden vorzeitig gewendet und Ersatzbusse eingesetzt, auf welche die Reisenden umsteigen konnten. Techniker der SBB arbeiteten mit Hochdruck an der Lösung der technischen Probleme. Ab 8 Uhr konnte die Stellwerkstörung schrittweise behoben werden und die Züge wieder über Zürich Wipkingen verkehren, so dass sich der fahrplanmäßige Bahnverkehr im Verlauf des Morgens einpendelte. Insgesamt erhielten 800 Züge Abgangsverspätungen von durchschnittlich acht und maximal 50 Minuten. Im morgendlichen Stossverkehr mussten Zehntausende von Pendlern auf ihren Zug warten. Die Verspätungen wurden bis Mittag praktisch vollständig wieder aufgeholt. Ab 12.00 Uhr fuhren die Züge wieder nach Fahrplan. Die Ursache für den Computerabsturz stand vorerst noch nicht fest.

Komplett wurde das Chaos durch eine Störung im Zugerkennungssystem der SBB. Wo und wann die Züge verkehrten, war für die Bahnreisenden zeitweise nicht mehr erkennbar. Im Zürcher HB standen Tausende von ratlosen Bahnreisenden vor blanken Anzeigetafeln. Es dauerte einige Zeit, bis das Hilfspersonal mit den roten Westen aufgeboten werden konnte, wie ein SBB-Sprecher sagte. In der Zwischenzeit seien die Informationen mit Lautsprecherdurchsagen verbreitet worden. Unklar ist bislang, ob ein Zusammenhang zwischen dem Ausfall des Zugerkennungssystems und der Stellwerksstörung bestand.

Neue Doppelstockwagen für mehr Reisekomfort

POTSDAM - 53 Doppelstockwagen der neuesten Bauart verstärken künftig die Flotte des Regionalverkehrs in Brandenburg. Verkehrsminister Frank Szymanski und Dr.-Ing. Joachim Trettin, Vorsitzender DB Regio, Region Nordost, haben am Freitag in Potsdam Hauptbahnhof den ersten Wagen feierlich in Betrieb genommen. Die Investitionssumme für die weiterentwickelten Doppelstockwagen beträgt rund 72,8 Millionen Euro. Das Land Brandenburg fördert davon 75 Prozent durch eine Vorfinanzierung. Dadurch können den Fahrgästen die neuen Wagen schon jetzt zur Verfügung gestellt werden. Die Bahn zahlt die Landesförderung bis Ende 2012 zurück, indem die Vorfinanzierung mit den Leistungen des Landes (Verkehrsvertrag) an die Bahn verrechnet wird. Bis Mai 2004 verlassen pro Woche zwei fabrikneue Wagen die Werkhallen des Herstellers Bombardier in Görlitz. "Für die Reisenden in den stark nachgefragten RegionalExpress-Linien bedeuten die neuen Wagen vor allem mehr Platz – auch für Fahrräder und Kinderwagen. Dadurch steigt weiter die Attraktivität des Schienenverkehrs", sagte Minister Szymanski bei der Inbetriebnahme.

Zuerst profitiert die RegionalExpress-Linie (RE) 1 von Magdeburg über Berlin und Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt davon. Alle Züge dieser am stärksten frequentierten Verbindung in Brandenburg werden bis November von vier auf fünf Doppelstockwagen verlängert. Ab Dezember wird auch der Reisekomfort auf der RE 2 von Cottbus über Berlin nach Wismar gesteigert: Statt bisher mit drei Doppelstock- und einem alten InterRegio-Wagen ist diese Linie dann mit vier Doppelstockwagen unterwegs. Entsprechend der Auslieferungsfristen werden voraussichtlich ab Februar 2004 alle Züge der RE 4 verlängert. Sie verkehrt künftig mit vier statt bisher drei Doppelstockwagen von Falkenberg (Elster)/Lutherstadt Wittenberg über Jüterbog und Berlin nach Rathenow. Voraussichtlich ab Mai 2004 gehören die gemischten Züge auf der RE 5 von Elsterwerda über Berlin nach Rostock der Vergangenheit an: Vier neue Doppelstockwagen werden auf dieser Linie pro Zug eingesetzt.

"Die neuen Wagen bieten durch die Neukonstruktion des Wagenkastens mehr Beinfreiheit im Untergeschoss am Fenster und eine größere Transparenz durch erweiterte Fensterfronten. Im Obergeschoss erwartet die Fahrgäste eine veränderte Sitzlandschaft", betonte Joachim Trettin. Wie bisher auch sorgen eine Klimatisierung, gute Geräuschdämmung und luftgefederte Drehgestelle der 160 km/h schnellen Wagen für hohen Reisekomfort. Neu ist außerdem, dass die acht Steuer- und 45 Mittelwagen – davon acht Service-Wagen mit 1.- Klasse bereits ab Werk mit dem Fahrgastinformationssystem mobil.info plus ausgerüstet sind. Hierbei steht der Fahrgastnutzen im Vordergrund. Die Kunden erhalten während der Fahrt über tonlose Flachbildschirme aktuelle Informationen der Bahn über die Strecke, Anschlussmöglichkeiten, Fahrplanänderungen oder eventuelle Betriebsstörungen. Dafür wurde eine direkte Verbindung von mobil.info plus zum Reisenden-Informationssystem (RIS) eingerichtet. Darüber hinaus wird ein abwechslungsreiches Programm aus Nachrichten, Kultur, Sport und Wetter gezeigt, das die Fahrgäste zusätzlich unterhält.

Große Vorbehalte im Bundestag gegen Börsenpläne der Bahn

BERLIN (dpa/eig. Bericht) - Die Pläne von Bahnchef Hartmut Mehdorn für einen baldigen Börsengang sind im Bundestag auf große Vorbehalte gestoßen. In einer Debatte äußerten Redner aller Parteien erhebliche Zweifel, ob der bundeseigene Verkehrskonzern bereits im Jahr 2005 börsenreif gemacht werden kann. Der CSU-Abgeordnete Eduard Lintner sprach von einer "Phantomdiskussion, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat". Der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich kritisierte in der Debatte, dass der Konzern fast zehn Jahre nach der Bahnreform zu wenig Fortschritte bei der Sanierung gemacht habe. "Wir brauchen eine schonungslose Bilanz", sagte der FDP-Politiker. Kritik kam auch von Abgeordneten der rot-grünen Koalition. Die SPD-Verkehrsexpertin Dagmar Rehbock-Zureich sagte, die Bahn sei "weit entfernt von einem Börsengang". Dazu müsse der Konzern "nachhaltig schwarze Zahlen schreiben". "Ein positives Ergebnis allein kann es nicht sein."

DB-Konzernchef Hartmut Mehdorn strebt an, dass die Bahn 2005 "kapitalmarktfähig" ist. Dazu sollen im kommenden Jahr schwarze Zahlen geschrieben werden. Der grüne Verkehrsexperte Albert Schmidt sagte mit Blick auf Mehdorn: "Wir sollten uns von niemandem Zeitpläne vorschreiben lassen, denen wir dann als Parlament hinterher zu hecheln haben." Auf jeden Fall müsse das Streckennetz in öffentlicher Hand bleiben. Ansonsten würden unrentable Strecken sofort stillgelegt. Derzeit beraten im Auftrag des Verkehrsministeriums mehrere Arbeitsgruppen über einen möglichen Börsengang der Bahn. Die Grundsatzentscheidung soll noch in diesem Jahr getroffen werden. Bereits am 23. Oktober findet eine außerordentliche Sitzung des Bahn- Aufsichtsrats statt, bei dem es um die mittelfristige Finanzplanung des Vorstands gehen soll.

Axentunnels ein Jahr lang nur einspurig

ZÜRICH - Nach 121 Jahren müssen die Axentunnels in der Schweiz umfassend saniert werden. Ein Jahr lang wird die Strecke Sisikon–Flüelen deshalb nur einspurig befahrbar sein. Dank minutiöser Planung ist es dennoch möglich, alle Züge verkehren zu lassen. Für die Zeitspanne der Bauarbeiten musste ein Notfahrplan erstellt werden. Im Regionalverkehr verkehren die Züge Zug–Erstfeld nicht mehr durchgehend, sondern werden in Brunnen gewendet. Dafür verkehrt stündlich ein Zugpaar zusätzlich zwischen Erstfeld und Arth-Goldau, mit Anschluss nach Küssnacht–Luzern. Richtung Uri verschieben sich die Abfahrtszeiten um einige Minuten. Aus dem Kanton Schwyz Richtung Zug–Zürich gibt es keine Änderungen. Der Personenfernverkehr ist generell von den Baumaßnahmen nicht betroffen.

Mit der Sanierung der Axenstrecke wurde bereits zu Beginn dieses Jahres begonnen. Bis Dezember 2003 ist die seeseitige Linie zwischen Brunnen und Sisikon rundum erneuert. Im kommenden Jahr folgt die Strecke Sisikon–Flüelen. Die Sanierung der bergseitigen Strecke ist für die Jahre 2008/2009 vorgesehen. Zwischen Brunnen und Flüelen ist die Gotthardlinie ein eigentliches Nadelöhr mit zwölf Tunnels. Diese Strecke wird auch nach der Eröffnung des Gotthardbasistunnels weiterhin die wichtigste Zufahrtslinie sein. Die gesamte Tunnelstrecke weist Mängel an den Tunnelgewölben, Profilen und elektrischen Anlagen auf. Ausserdem müssen sie für mehr Sicherheit nachgerüstet werden, erkärte SBB-Projektleiter Willy Schmidlin vor Ort. Die Kosten, allein für die seeseitigen Tunnels, belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken.

Das eindringende Bergwasser sowie die Frosteinwirkungen haben in den vergangenen Jahrzehnten dem Natursteinmauerwerk zugesetzt. Die Mauerwerksfugen sind stellenweise ungenügend und müssen erneuert werden. Das eindringende Wasser vermindert die Lebensdauer der bahntechnischen Installationen und gefährdet im Winter durch Eisbildung den Bahnbetrieb. Die Fahrleitung wird auf der ganzen Strecke erneuert und zudem werden in den längeren Axentunnels Selbstrettungseinrichtungen, wie Handlauf, Notbeleuchtung und Fluchtwegschilder, eingebaut.

DB zieht Klage gegen FDP-Abgeordneten zurück

BERLIN (dpa) - Die DB hat nach Protesten aus allen Parteien ihre Klage gegen den FDP-Bundestagsabgeordneten Horst Friedrich zurückgezogen. Das teilte der Verkehrsexperte der FDP-Fraktion im Bundestag mit. Er hatte dem Vorstand des bundeseigenen Verkehrskonzerns vorgeworfen, mit Blick auf den geplanten Börsengang die Bilanz zu schönen. Daraufhin erwirkte die Bahn eine Einstweilige Verfügung und strengte eine Unterlassungsklage an. Nach Angaben der Bahn gab es mit Friedrich einen außergerichtlichen Vergleich.

ICE-S auf Zulassungsfahrt zwischen Leipzig und Gröbers

LEIPZIG - Auf der Neubaustrecke Leipzig - Halle ist mit dem ICE-S ein wahres Kraftpaket, bestehend aus zwei Hochleistungstriebköpfen und einem zum Messwagen umgerüsteten Mittelwagen, unterwegs. In Geschwindigkeitsstufen tastet sich der ICE-S ("S" steht für Schnellfahrten) der DB Systemtechnik auf maximal 330 km/h hoch, um den 23 Kilometer langen Abschnitt zwischen Leipzig und Gröbers schließlich mit der Spitzengeschwindigkeit zu befahren. Während ein herkömmlicher ICE3 bei der Beschleunigung von 0 auf 300 km/h rund 20 Kilometer zurücklegt, benötigt der ICE-S dafür rund sechs Kilometer. Anlass für die Hochgeschwindigkeitstests auf dem ungewöhnlich kurzen Streckenabschnitt sind Abnahmefahrten im Auftrag der Industrie, bei dem die Funktionstüchtigkeit eines speziellen Oberleitungstyps nachgewiesen werden soll. Mit diesem Nachweis wird der Hersteller anschließend die Zulassung vom Eisenbahnbundesamt beantragen. Um alle notwendigen Messungen durchzuführen und die Messergebnisse abzusichern, sind noch bis Mitte nächster Woche zahlreiche Messfahrten zwischen Leipzig und Gröbers erforderlich.

Für die Überprüfung der Oberleitung ist der ICE-S mit einem speziellen Messstromabnehmer ausgerüstet. Dieser Stromabnehmer ist mit vier Kraftsensoren an den Schleifleisten und einer Höhenmesseinrichtung ausgestattet, mit denen während der Hochgeschwindigkeitsfahrt die Kontaktkraft, der Fahrdrahtverlauf sowie die Höhenlage des Fahrdrahts überprüft werden. Eine Videokamera zeichnet das Verhalten von Fahrdraht und Stromabnehmer auf und überträgt die Bilder direkt in den Messwagen. Parallel dazu wird das Laufverhalten des Fahrzeugs überwacht. Das geschieht mit Hilfe von vier Messradsätzen, die die Kräfte zwischen Rad und Schiene messen. Spezielle Sensoren zeichnen zusätzlich die Beschleunigungen am Fahrwerk und im Wagenkasten auf. Jede vom Normalmaß abweichende Fahrzeugreaktion auf dem Gleis wird genauestens registriert und dank digitaler Übertragungstechnik direkt im Zug ausgewertet.

Der 23 Kilometer lange Neubauabschnitt Leipzig - Gröbers ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, das künftig den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Berlin und Nürnberg und weiter bis München ermöglichen soll. Auf dem Teilstück, das Ende Juni diesen Jahres in Betrieb genommen wurde, verkehren gegenwärtig der InterCity-Verkehr sowie die Regional-Express-Linie zwischen Leipzig und Halle (Saale) mit einer Geschwindigkeit von maximal 120 Stundenkilometern. Insgesamt flossen seit Baubeginn rund 370 Millionen Euro in die neuen Bahnanlagen auf 23 Kilometern Länge zwischen Leipzig und Gröbers. Darin enthalten sind die Kosten für den Neubau der zweigleisigen Strecke, für den Bahnhof im Terminal und die neue Station an der Neuen Leipziger Messe.

Bahn weist Zweifel an Börsenfähigkeit zurück

BERLIN - Die DB hat am Mittwoch einen Bericht der "Wirtschaftswoche" zurückgewiesen, wonach mehrere Gutachten die von der Bahn angegebenen Wirtschaftszahlen bezweifeln. Die Zeitschrift schrieb am Mittwoch vorab, um die angestrebte Börsenfähigkeit des Unternehmens sei es schlechter bestellt, als bisher bekannt. Die DB betonte dazu in einer Pressemitteilung, diese Darstellung entbehre in weiten Teilen jeglicher Grundlage und sei im übrigen schlicht falsch. Von einer Korrektur der Mittelfristplanung könne keine Rede sein. Die Planung werde jährlich entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung und anderen Prämissen angepasst. In diesem Planungsprozess befinde sich die Bahn derzeit.

"Flüsterbremse" europaweit im Schienengüterverkehr zugelassen

BERLIN - Der internationale Eisenbahnverband UIC in Paris hat am Dienstag Abend die unbefristete Zulassung der Kunststoffverbund-Bremssohle (K-Sohle) für den europäischen Schienengüterverkehr beschlossen. Damit besteht für alle europäische Bahnen ein neuer Qualitätsstandard bei der Lärmreduzierung. Durch den Einsatz der K-Sohle anstelle der herkömmlichen Graugusssohle kann der Lärm von Güterwagen direkt an der Quelle um die Hälfte reduziert werden. Die Bahn hatte aus diesem Grund jahrelang die Entwicklung und Einsatzerprobung der neuen Technologie für Europas Bahnen massiv voran getrieben und nach der befristeten nun auf eine unbefristete Zulassung im internationalen Eisenbahnverkehr gedrungen.

Der Vorstand der Bahn hat zur Verbesserung des Lärmschutzes bereits vor zwei Jahren entschieden, Güterfahrzeuge grundsätzlich nur noch mit der K-Sohle anzuschaffen. Dr. Klaus Kremper, Vorstandsvorsitzender der Railion Deutschland, begrüßte die verbindliche Zulassung der K-Sohle, als "Meilenstein für den Lärmschutz". "Damit gelingt es uns auch, die Akzeptanz des Güterverkehrs bei den Anwohnern entlang der Bahnstrecken zu erhöhen. Vorausschauend haben wir bereits Güterwagen mit der K-Sohle angeschafft und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die gestrige Entscheidung ist ein Signal auch für alle anderen Bahnen Europas."

DB beauftragt Bombardier mit Entwicklung einer neuen Stellwerk-Lösung

BERLIN - Die DB hat jetzt Bombardier Transportation mit der Entwicklung eines neuen Typs von elektronischem Stellwerk beauftragt. Der neue Stellwerktyp soll die betrieblichen Verkehrsabläufe erheblich wirtschaftlicher steuern als dies die heutigen modernen Stellwerke ermöglichen. Mit der Entwicklung des Stellwerktyps betritt Bombardier Neuland. Die Bahn verpflichtet sich deshalb, den Entwicklungsprozess partnerschaftlich zu begleiten, um die Schnittstellen zu anderen Systemen optimal zu lösen. Mit der Förderung dieses Entwicklungsprojektes baut die Bahn die Eintrittsbarrieren für neue Anbieter im Markt ab. Bis 2005 soll das zu entwickelnde Stellwerk erstmals in Mannheim-Rheinau in Betrieb gehen.

Stefan Garber, Generalbevollmächtigter Technik und Beschaffung der Bahn, betont das Interesse des Unternehmens, den Lieferantenmarkt zu erweitern: "Mittel- und langfristig muss es uns gelingen, die hohen Investitions- und Lebenszykluskosten moderner elektronischer Stellwerke deutlich zu verringern. Der Markt der Anbieter ist heute sehr konzentriert. Deshalb ist es unser Ziel, den Wettbewerb auf der technologischen Ebene zu verschärfen. Wir erwarten durch die Neuentwicklung von Bombardier eine günstigere Marktkonstellation und damit eine bessere Ausschöpfung des Einkaufspotenzials sowie eine effiziente, moderne Technik."

Richtfest für neue Güterhalle auf Insel Wangerooge

BREMEN - Die Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge, ein Unternehmen der DB, feiert am heutigen Donnerstag das Richtfest für eine neue Güterhalle auf der Nordseeinsel. Die Arbeiten dazu begannen im September diesen Jahres. Das gesamte Bauvorhaben umfasst die Erweiterung der Laderampe auf eine durchgehende Breite von 10 Meter sowie die Überdachung des Umladebereichs, einschließlich Ladegleis und Straße. Die neue Überdachung ist 48 Meter lang und 20 Meter breit. Mit dem Ausbau wird das WangeroogeCargo-System konsequent weiter entwickelt. Die Umschlagsfläche wird mehr als verdoppelt. Künftig können fünf statt bisher vier Wagen gleichzeitig behandelt werden. Dadurch erhöht sich die Kapazität des Güterumschlags um 25 Prozent auf rund 100 Tonnen. Das Ende der Ausbauarbeiten ist für die zweite Hälfte November 2003 geplant.

Eurostar beschuldigt British Airways der irreführenden Werbung

LONDON (AFP) - Im Kampf um die Millionen Reisenden auf der Verbindung Paris-London beschuldigt die Hochgeschwindigkeitsbahn Eurostar die Fluglinie British Airways der Irreführung der Verbraucher. Eurostar-Chef Guillaume Pépy schaltete daher die französische Verbraucherschutzbehörde ein, wie am Mittwoch bekannt wurde. In einem Schreiben an Behördenchef Benoît Parlos, das vor einer Woche aufgesetzt wurde, warf Pépy British Airways vor, in einer Werbekampagne ein Ticket für 29,50 Euro anzupreisen, das in dieser Form für keinen Kunden erhältlich sei. Aus dem Kleingedruckten müsse der Reisende entnehmen, dass er einschließlich der Gebühren 53 Euro zu zahlen habe und nur ein Rückfahrticket erwerben könne, so dass der Preis auf insgesamt 106 Euro steige. Selbst im Kleingedruckten sei nicht die Verpflichtung vermerkt, zwei Nächte in London zu verbringen.

Testfahrten mit ALEX-Zügen

MÜNCHEN - Acht Wochen vor der Betriebsaufnahme des ALEX (Allgäu-Express) zwischen München und Oberstdorf wurden die ersten acht der 21 eingesetzten Fahrzeuge umfangreichen Probefahrten und Tests unterzogen. Die ehemaligen IC-Wagen werden von der Firma PFA in Weiden für ihren Einsatz im Allgäu komplett modernisiert und erhalten sowohl im Fahrgastraum als auch von Außen ein neues Design. Während der Testfahrten wurden alle Funktionen der Fahrzeuge wie beispielsweise die Türsteuerung, die Beleuchtung, die Beschallung und Heizung bzw. die Klimatisierung der Züge überprüft. Darüber hinaus standen selbstverständlich die technischen Funktionen wie beispielsweise der Bremsen unter Durchführung von Schnellbremsungen auf der Strecke sowie der Laufwerke auf dem Prüfstand. Die Durchführung der Testfahrten erfolgte unter der Leitung der ALEX-Kooperationspartner der bayerischen "Länderbahn" und der EuroTHURBO GmbH sowie in Zusammenarbeit mit dem Qualitätswesen der PFA in Weiden.

Insgesamt stehen für den IR-Ersatzverkehr München-Oberstdorf 21 Wagen zur Verfügung, darunter auch vier multifunktionale Grossraumwagen mit Mehrzweckabteil für Fahrräder bzw. Ski oder Snowboards im Winter sowie dem "ALEX-Treff" - einem erweiterten Bordbistro als zentrale Anlaufstelle und Kommunkationsmittelpunkt des Zuges. Die Modernisierung der Wagen erfolgte in nur sieben Monaten, dabei wurden Praktikabilität, verbunden mit Komfort und einen ansprechenden Design zum Leitfaden der Arbeiten. Gezogen werden die Wagen ab Dezember von den dieselelektrischen Eurorunner-Lokomotiven von Siemens, die in Deutschland zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Sie werden die ALEX-Züge mit über 2 700 PS schnell auf 140 km/h beschleunigen. Dabei bleiben sie verbrauchsarm und unterschreiten die neuesten, noch strengeren EU-Normen im Schadstoffausstoß bei weitem. Insgesamt werden die ALEX-Züge über eine Million Kilometer im Jahr zurücklegen. Das ergibt einen Zwei-Stundentakt, der gemeinsam mit den Regionalzügen der DB Regio Bayern zu einem Stundentakt verdichtet wird.

CallBikes jetzt auch am Hbf Hannover

HANNOVER - In München, Berlin und Frankfurt am Main prägen auffällige, silber-rote Fahrräder seit langer Zeit schon das Stadtbild: Nun werden dreißig dieser Fahrräder, jedoch in den Farben silber-orange, auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover auftauchen. "Mit dem Angebot Call a Bike vervollständigen wir in Hannover unsere Mobilitätsdienstleistungen und bieten unseren Kunden gemeinsam mit der Fahrrad Station hochmoderne Fahrräder zu günstigen Tarifen. Ich bin mir sicher, dass wir uns rasch einen festen Kundenstamm für die Räder erschließen und gehe davon aus, dass wir das System in absehbarer Zeit in der gesamten Stadt ausrollen", so Hans-Jürgen Meyer, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Niedersachsen und Bremen, anlässlich der Vorstellung dieses neuen Bahnangebotes.

Um Call a Bike-Kunde zu werden, muss man sich einmalig unter der Rufnummer 0700 0522 55 22 als Kunde registrieren lassen und dabei seine Bankverbindung oder Kreditkartennummer angeben. Bei der Registrierung werden 5 Euro erhoben, die als Startguthaben vollständig zur Verfügung stehen. Anschließend kann man einfach in der Fahrrad-Station am Hbf Hannover ein Rad auswählen und per Mobiltelefon die auf dem Radschloss angegebene Nummer wählen. Es wird der Öffnungscode angesagt, der dann in das Anzeigefeld des Radschlosses eingegeben werden muss. Die Fahrten kosten im Normaltarif 6 Cent pro Minute, höchstens aber eine Zeitgebühr von 15 Euro pro Tag. Berechnet wird immer der Zeitraum zwischen Ausleih- und Rückgabeanruf. Im AktivTarif, der BahnCard-Inhabern automatisch gewährt wird, werden nur 4 Cent pro Minute fällig. Weitere Informationen im Internet unter www.callabike.de.

580 Tonnen Beton gingen am Sportfeld "in die Luft"

FRANKFURT/Main - Am vergangenen Sonntagabend war das Schwerste geschafft. 580 Tonnen Beton in Form einer Unterführung waren unter zwei Gleise am Bahnhof Frankfurt Sportfeld geschoben wurden. Das fast 21 Meter lange, über vier Meter hohe und elf Meter breite Bauwerk war am Rande des Bahnhofes errichtet worden, um den Verkehr nicht während der Bauzeit zu beeinträchtigen. Am Sonntag wurde das riesige Bauteil, welches die Form eines umgekehrten „U“ hat, auf Luftpolstern an seinen Bestimmungsort gebracht. Der Schwebezustand ermöglichte es die Last ohne große Kraftanstrengung durch den vorbereiten Graben an die vorgesehene Stelle zu schieben. Über 20 Meter legte die Unterführung auf diese Weise zurück, bis die Lastmodule sie millimetergenau absetzten. Die neue Unterführung wird die S-Bahnsteige mit dem Ausgang Flughafenstraße verbinden.

Der Einschub und die notwendigen Folgearbeiten, wie die Füllung der Zwischenräume und das Wiederherstellen des Gleisfeldes, waren genauestens geplant. Gearbeitet wurde gegen die Uhr. Bis 5 Uhr 20 mussten die Arbeiten abgeschlossen sein, denn kurz danach fuhren die ersten ICEs über die neue Unterführung. Eine längere Sperrpause war nicht möglich, denn die Strecke wird für den Reisendenverkehr gebraucht. 600 Zugfahrten zählt der Bahnhof Sportfeld an einem Werktag. Hier rollen die Züge nach Mannheim, Stuttgart, Basel und über die Neubaustrecke nach Köln. Die Arbeiten in dieser knappen Frist abzuschließen, war eine der größten Herausforderungen an diesem Wochenende. „Daran werden wir Ingenieure gemessen", sagt Reiner Kauck, zuständiger Projektleiter "Umbau Knoten Frankfurt Sportfeld" bei der DB ProjektBau in Frankfurt.

Doch noch ist das Thema Unterführung für die DB ProjektBau nicht abgeschlossen. Schon am nächsten Wochenende kommt der nächste Einschub: Fast genauso lang und schwer, das nördlich gelegene Gegenstück. Auch dann geht es wieder gegen die Schwerkraft und gegen die Uhr. Dann ist die erste Etappe auf dem Weg zum WM-Bahnhof Sportfeld genommen. Weitere werden folgen. So wird der Bahnsteigzugang durch den Bau von drei Personenaufzügen an der bestehenden Unterführung behindertengerecht ausgebaut. An den Kosten von rund sechs Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme zum Bau der Fußgängerunterführung beteiligt sich der RMV zu 50 Prozent an den Planungskosten. Die restlichen Planungskosten sowie die gesamten Baukosten trägt die Stadt Frankfurt. Bis zum Beginn der Fußball-WM 2006 soll die Modernisierung des Bahnhofes abgeschlossen sein.

Bahn offenbar langsam auf Kurs

BERLIN (Reuters/eig. Bericht) - Trotz andauernder Probleme im Fernverkehr und Umsatzeinbrüchen bei Tochterfirmen wird die DB voraussichtlich ihre Ergebnisziele in diesem Jahr erreichen. Im Monat August habe der Konzern beim Betriebsergebnis erstmals über Plan gelegen, erfuhr die Nachrichtenagentur "Reuters" am Montag aus Unternehmenskreisen. Der Verlust nach Zinsen habe zu diesem Zeitpunkt knapp unter 200 Millionen Euro gelegen. Dies sei in etwa die Summe, auf die der Verlust von der DB im Gesamtjahr 2003 begrenzt werden sollte. Im Fernverkehr im August eine leichte Besserung durch BahnCard 50-Verkäufe zu verzeichnen gewesen, meldete "Reuters" unter Berufung auf die Kreise weiter. Zudem habe sich auch der Rückgang bei den Verkehrsleistungen, also der Zahl der Fahrgäste kombiniert mit den gefahrenen Kilometern, verlangsamt. Trotzdem rechne die Bahn für das Gesamtjahr 2003 mit 600 Millionen Euro Umsatz weniger als geplant.

Das Minus im Fernverkehr werde vor allem durch den Nahverkehr ausgeglichen, berichtete "Reuters". Allein im August hätten die Umsätze um 4,8 Prozent über Vorjahr gelegen. Dies werde allerdings leicht verzerrt durch Überweisungen einer Tranche aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes, der den Nahverkehr subventioniert. Besser als erwartet laufe der Geschäftsbereich Fahrweg, bei dem die Zahlungen für die Nutzung des Schienennetzes zusammenläuft, hieß es weiter. Hier mache sich auch der verstärkte Einsatz von Wettbewerbern der Bahn bemerkbar, die für die Trassen zahlten. Auch die Einnahmen aus Vermietungen von Flächen in Bahnhöfen hätten sich erhöht. Trotz der Konjunkturschwäche liege auch der Güterverkehr im Plan. Ein Bahn-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren. Er sagte lediglich, Nah- und Fernverkehr zusammen lägen etwa auf Vorjahresniveau.

Railion nun auch in der Schweiz aktiv

FRANKFURT/Main - Rund 20 Railion-Güterzüge pro Woche verkehren im Verkehr Deutschland/ Österreich seit Anfang Oktober planmäßig über die umweltfreundlichere - weil durchgehend elektrifizierte - Route durch die Schweiz am Bodensee entlang. Bisher fuhren die Züge von Rangierbahnhöfen in Deutschland mit Dieseltraktion über Lindau nach Österreich. Railion verfügt als erstes nicht-schweizerisches Eisenbahnverkehrsunternehmen über die erforderliche Sicherheitsbescheinigung, die ihr durch das Bundesamt für Verkehr erteilt wurde. Lokführer aus Deutschland und der Schweiz führen die Züge, die mit der modernen Baureihe 185 bespannt sind, durchgehend von Deutschland bis zur schweizerisch-östereichischen Grenze. Dazu Dr. Klaus Kremper, Vorstandschef Railion: "Ein weiterer wichtiger Meilenstein für Railion auf dem Weg zur europäischen Güterbahn. Nur durch reibungslosen internationalen Verkehr können wir die Schiene für unsere Kunden als echte Alternative zur Straße positionieren."

Railion bedient mit 27.000 Mitarbeitern in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark 4.500 Kundengleisanschlüsse. 5.500 Güterzüge pro Tag entlasten Europas Straßen von rund 100.000 Lkw-Transporten. Railion ist ein Unternehmen der Stinnes AG, der Transport- und Logistiksparte der DB.

Präsentationsfahrt mit neu gestaltetem VT 611

ULM - Die DB hat damit begonnen, ihre Neigetechnik-Züge der Baureihe VT 611 zu modernisieren. Am heutigen Montag, 13. Oktober 2003, hat die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) erstmals einen der neu gestalteten VT 611 zwischen Ulm und Kleinengstingen vorgestellt. Die Modernisierung der Fahrzeuge umfasst neue Farbe in allen Bereichen und die Vergrößerung des Mehrzweckraumes in der zweiten Klasse zur Fahrradbeförderung. In der ersten Klasse werden ein neuer Teppich ausgelegt und neue Sitze eingebaut. In der zweiten Klasse werden die Sitzpolster erneuert. Die gesamte Flotte von 50 Fahrzeugen der Baureihe VT 611 erhält bis Mitte 2004 das neue Design im Fahrgastraum. 17 umgebaute Fahrzeuge werden bis Ende diesen Jahres, die restlichen Fahrzeuge im kommenden Jahr ausgeliefert. Zunächst werden die modernisierten Züge überwiegend auf den Strecken von Ulm - Sigmaringen - Neustadt (Schwarzwald) und Neustadt (Schwarzwald) - Rottweil eingesetzt.

Filmpremiere: DB lässt Original-Weltmeisterzug von 1954 rollen

BERLIN - Zum Start des Films "Das Wunder von Bern" über den legendären Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 setzt der Senator Film Verleih zusammen mit der DB für eine Sonderfahrt den Original-Dieseltriebwagen VT 08 ein, der die deutsche Weltmeister-Elf 1954 von Bern nach Kaiserslautern gebracht hat. Im Mittelpunkt des am kommenden Donnerstag bundesweit in den Kinos startenden Films steht neben der Nationalelf der zwölfjährige fußballvernarrte Matthias aus Essen, dargestellt von Louis Klamroth. Er möchte sein großes Idol, Nationalspieler Helmut Rahn (Sascha Göpel), in Bern anfeuern – doch der Weg nach Bern ist schwierig. Am Schauplatz dieses Geschehens findet am 15. Oktober 2003 die Premiere des Films in der Essener Lichtburg statt.

Am Tag der Filmpremiere erreicht der Triebwagen um 12.55 Uhr den Essener Hauptbahnhof, wo er von Fußball- und Kinofans in Empfang genommen wird. An Bord des Zuges sind neben Regisseur Sönke Wortmann auch die meisten Darsteller des Filmes, darunter eine ganze Mannschaft von Fußball-Schauspielern. Der 106 Meter lange Triebwagen setzte bei seiner Auslieferung ab 1952 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern europaweit Maßstäbe. Er bietet 156 Fahrgästen einen ausgezeichneten Reisekomfort und zeigt den bemerkenswerten Standard des europäischen Zugverkehrs der Fünfziger Jahre. Er gilt als Vorläufer der berühmten TEE-Züge und kann noch heute bei der Bahn für Charterfahrten gebucht werden.

Stolpe stellt Bahn-Börsengang in Frage

BERLIN (Reuters/eig. Bericht) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat einen Börsengang der DB in Frage gestellt. "Ob man den Weg Börsengang geht und wenn ja, wann, wird zu diskutieren sein", sagte Stolpe dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Für dieses Vorhaben müssten das Parlament und die Öffentlichkeit gewonnen werden. "Und da gibt es noch viele Fragen und Vorbehalte zu klären", sagte Stolpe weiter. Über einen Börsengang entscheide aber nicht der Verkehrsminister alleine. "Über die Vollendung der Bahnreform wird es sicher in den nächsten Monaten eine breite Debatte auch im Parlament geben." Der Termin eines möglichen Börsengangs sei offen: "Zurzeit kann niemand sagen, 2005, 2006 oder wann auch immer muss der Börsengang der Bahn sein." Allerdings werde auch niemand den Plan der Bahn blockieren, im Jahr 2005 börsenreif zu sein. Für den Zeitpunkt eines Börsengang müsse gelten: "Die Bahn muss dann sicher in den schwarzen Zahlen sein. Bislang hatte sich die Regierung weniger skeptisch zu einem Börsengang geäußert, sich aber nicht auf einen Zeitpunkt oder andere Einzelheiten eines möglichen Börsengangs festgelegt.

Zeitung: Finanzierung für ICE-Strecke Erfurt - Nürnberg steht

BERLIN - Ab 2004 soll der Bau der Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Erfurt und Ebensfeld in Bayern nach einem Bericht der im thüringischen Suhl erscheinenden Zeitung "Freies Wort" weitergehen. Noch in diesem Jahr sollten die Bauarbeiten ausgeschrieben werden, hieß es unter Berufung auf eine der Redaktion vorliegende Fianzierungsvereinbarung. Nachdem in Thüringen bislang nur am Teilstück Erfurt-Ilmenau gebaut werde, sei jetzt auch die Finanzierung der weiteren Strecke nach Bayern geklärt. Allein in diesem Jahr würden 104 Millionen Euro für die Strecke von Bund und Bahn bereitgestellt. Nächstes Jahr sollen es den Angaben zufolge noch einmal zehn Millionen mehr sein, dann bis zum Jahr 2015 zwischen 137 und 164 Millionen jährlich – insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Iris Gleicke (SPD), bekräftigte gegenüber "Freies Wort", dass die Strecke bis zum Jahr 2015 fertig gestellt werde: "Daran gibt es nichts zu deuteln."

Streik in Italien legt 40 Prozent der Züge lahm

ROM (AP) - Wegen eines Streiks bei der italienischen Bahn sind am Samstagabend und Sonntag rund 40 Prozent aller Züge ausgefallen. Nach Angaben der Bahngesellschaft Trenitalia legten bis Sonntagmittag 16,5 Prozent der 100.000 Beschäftigten die Arbeit nieder, darunter Lokführer, Schaffner und Bahnhofsvorstände. Der Streik wurde von drei Transport-Gewerkschaften ausgerufen und sollte nach 24 Stunden am Sonntagabend gegen 21 Uhr enden. Von den 570 Zügen, die in dieser Zeit normalerweise fahren, verkehrten 358 trotz des Streiks, teilte Trenitalia mit.

Tausendfüßler stoppen japanischen Zug

TOKIO (AFP) - Hunderttausende Tausendfüßler haben im japanischen Bergland einen Nahverkehrszug zum Halten gezwungen. Nachdem unzählige der drei bis sechs Zentimeter langen Insekten an der Bahnstrecke bei Osaka geschlüpft seien, hätten die weißen Tiere mehrere hundert Meter Gleise bedeckt, berichteten japanische Medien. Ein Schienenbus mit zwei Passagieren an Bord habe an einem schattigen Hang über eine Strecke von 400 Metern eine "enorme Anzahl" der Tiere überfahren, dann aber zur Rettung weiterer Insekten gestoppt. Den Berichten zufolge schlüpfen in der Präfektur Hyogo rund 450 Kilometer westlich von Tokio etwa alle acht Jahre Massen von Tausendfüßlern.

Weniger ICE-Verbindungen zwischen Frankfurt und Köln?

FRANKFURT/Main - Die DB will nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember einige ungenügend ausgelastete ICE-Verbindungen auf der Neubaustrecke Frankfurt-Köln streichen. Vor allem abends und am Wochenende sollen Züge dem Bericht zufolge wegfallen. Offiziell wollte man sich bei der Bahn AG, die für die nächste Woche eine Pressekonferenz zum neuen Fahrplan angekündigt hat, zu den Plänen noch nicht äußern. Eine Sprecherin räumte jedoch auf Anfrage der Zeitung ein, es werde zu "Fahrplanlagenveränderungen" kommen, die für eine bessere Auslastung des Systems sorgen sollten. Die Bahn wolle grundsätzlich zu guten Zeiten mehr, zu schlechten Zeiten weniger Züge fahren lassen.

Werk Eberswalde feiert 125-jähriges Jubiläum

EBERSWALDE - Mit einer Feierstunde hat das Werk Eberswalde der DB am Freitag sein 125jähriges Bestehen Begangen. Der auf die Instandhaltung von Güterwagen spezialisierte Betrieb ist mit rund 450 Mitarbeitern und 21 Azubis der größte Arbeitgeber vor Ort. Rund 6.000 Güterwagen werden jährlich in Eberswalde instandgehalten. Darüber hinaus arbeitet das Werk wöchentlich rund 540 Radsätze und andere Komponenten wie Seitenwandklappen oder Drehtüren auf. Im Jubiläumsjahr 2003 werden über 2,5 Millionen Euro in Ausrüstung und Anlagen sowie in die Modernisierung der Werkhallen investiert. So fließen mehr als 300.000 Euro in neue Fußböden und wärmedämmende Dächer. Weiterhin wird zur Automatisierung der Instandhaltung ein hochmoderner Ultraschall-Prüfstand für Radsätze installiert.

"Der Zukunft blicken wir als Instandhaltungswerk optimistisch entgegen. Die Akquisition neuer Kunden – vor allem auf dem internationalen Markt – sowie eine um Modernisierung und Umbau von Güterwagen erweiterte Produktionspalette stehen auf dem Programm", sagt Werkleiter Jürgen Konz. Täglich verlassen zwischen 25 und 50 flache oder gedeckte aufgearbeitete Wagen die drei Werkhallen. Rund um die Uhr werden auf zirka 130.000 Quadratmeter Fläche Drehgestelle mit einem Gewicht bis zu sechs Tonnen ausgebaut, die Bremstechnik erneuert sowie die Radsätze und Komponenten aufgearbeitet. "Unsere Qualitätsarbeit ist zertifiziert", betont Jürgen Konz. So verfügt das Werk Eberswalde über ein Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001 und EMAS II und ein Qualitätsmanagement DIN EN 9001-2000.

Im Jahre 1877 wurde mit dem Bau einer Wagenwerkstatt und einer Lokomotivwerkstatt mit Dreherei, Schmiede, Kesselhaus und Materialmagazin mitsamt einem Verwaltungsgebäude begonnen. 1878 nahm dann die Werkstatt mit 150 Arbeitern unter dem Namen "Reparaturwerkstatt der Berlin-Stettiner Eisenbahn" den Betrieb auf. Im Werk wurden damals hauptsächlich Lokomotiven der Berliner Stadtbahn sowie Lokomotiven und Wagen, die die vorbeiführende Strecke befuhren, repariert. Seit April 1885 wurden Lehrlinge am Standort Eberswalde ausgebildet, der 1886 den Rang einer Königlichen Eisenbahnhauptwerkstatt erhielt. Zum 25jährigen Bestehen waren 600 Beamte, Angestellte und Arbeiter täglich 12 Stunden im Einsatz. Im Jahre 1924 beschäftige das "Eisenbahn-Ausbesserungswerk Eberswalde", so der zeitgenössische Titel, 1.500 Mitarbeiter und wurde auf die Wagenausbesserung umgestellt.

Im Jahre 1926 zentralisierte die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft die Fahrzeugunterhaltung, weshalb die Lokomotivwerkstatt geschlossen und die Güterwagenabteilung erweitert wurde. Ende der zwanziger und zu Beginn der dreißiger Jahre wurde das Werk über weitere Um- und Neubauten mit einem Aufwand von fünf Millionen Reichsmark für die Ausbesserung von Reisezug- und Güterwagen weiter ausgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurden bei Luftangriffen die Werkhallen zu 65 Prozent und die Ausrüstung zu 90 Prozent zerstört. Bereits am 10. September 1945 war eine Werkhalle wieder betriebsbereit, und es konnte mit Schnellreparaturen begonnen werden. Die Anzahl der Beschäftigten betrug zum Ende des Jahres 140 Personen. Trotz der geringen Ausrüstung konnte das Werk bis 1950 rund 25.000 Wagen reparieren und dem Bahnverkehr übergeben. Im Jahre 1955 wurde dem Werk, in dem mittlerweile 1980 Beschäftigte tätig waren, der Name „8. Mai“ verliehen. Neue technische Anlagen und Verfahren hielten in den folgenden Jahren Einzug. Ab 1977 wurden in Eberswalde Flachwagen zu Containerwagen umgebaut, da bei der Deutschen Reichsbahn das Containertransportsystem eingeführt wurde.

Streckensanierung Neumünster - Flensburg geht voran

FLENSBURG - Die Arbeiten zur Beseitigung der so genannten "Torflinse" auf der Strecke Neumünster – Flensburg gehen weiter voran. Vom Montag, 13. Oktober bis Freitag, 17. Oktober 2003 werden von der Deutschen Bahn AG tagsüber im Bereich Schleswig bis Lottdorf die Gleise erneuert. Für die Gleiserneuerung wird ein rund 800 Meter langer Gleisumbauzug eingesetzt. Dieser demontiert in einem Arbeitsgang das alte Gleis, verlädt die Schwellen, entfernt den Schotter, baut neue Schwellen ein, montiert die neuen Gleise und füllt diese mit neuem Schotter auf. Der Untergrund des etwa fünf Kilometer langen Abschnitts wurde bereits teilweise durch Bodenaustausch stabilisiert. Nach Angaben der DB wird es keine Auswirkungen auf den Zugverkehr geben.

Bahn bündelt Mobilfunk bei T-Mobile

FRANKFURT/Main - Die DB wechselt vom weltgrößten Mobilfunkanbieter Vodafone komplett zur Telekom-Tochter T-Mobile. Wie die DB mitteilte, sei am Donnerstag mit T-Mobile in Frankfurt ein Rahmenvertrag für rund 40.000 Mobilfunkanschlüsse von Bahnmitarbeitern im Konzern unterzeichnet worden, die damit auf den neuen Anbieter umgestellt würden. Zusätzlich seien bereits rund 32.000 Anschlüsse der Bahn bei T-Mobile unter Vertrag. "Von der Bündelung unserer Mobilfunkaktivitäten versprechen wir uns neben erheblichen Kosteneinsparungen vor allem vereinfachte Geschäftsabläufe, auch hinsichtlich der Abrechnungsmodalitäten", sagt Stefan Garber, Generalbevollmächtigter Technik und Beschaffung bei der Bahn. Nach Informationen des "Focus" liegen die Einsparungen im siebenstelligen Bereich. Die Umstellung der Mobilfunk-Sprachkarten, die mit der Vergabe neuer Mobilfunknummern verbunden ist, soll innerhalb von nur drei Monaten vollzogen sein. Bereits Mitte Oktober beginnen Bahn und T-Mobile mit der Realisierung des Projekts.

"Wir freuen uns, dass sich die Bahn mit T-Mobile für einen leistungsfähigen Mobilfunkpartner schieden hat", erläuterte Timotheus Höttges, Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Mobile Deutschland GmbH. "Die Bahn erhält von uns alles aus einer Hand: qualitativ hoch stehende und innovative Dienste zu attraktiven Konditionen." Schon heute bedient sich die Bahn der Mobilfunktechnologie von T-Mobile in verschiedenen Projekten. So zum Beispiel für das Reisenden-Informationssystem (RIS). Heute sind bereits über 15.000 Mobilfunkgeräte bei Zugbegleitern und Triebfahrzeugführen im Einsatz, um mittels RIS Betriebsdaten mit der Transportleitung auszutauschen und damit die Kundeninformation zu verbessern. Mit den neuen Handyverträgen eröffnet T-Mobile außerdem die Möglichkeit, Privatgespräche der Bahn-Mitarbeiter über die Funktion TwinBill direkt abzurechnen. Das stellt eine erhebliche Entlastung der Bahn-internen Abrechnungsprozesse dar.

Mehr Geld für Transrapid in München?

BERLIN - Die Bundesregierung will die Bundesmittel für den Transrapid in München offenbar erheblich aufstocken. Die SPD signalisierte nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" Unterstützung für die Erhöhung der Mittel auf 840 Millionen Euro von 550 Millionen Euro. Die Grünen kritisierten die Pläne der SPD allerdings. "Wir lehnen das ab", sagte Grünen-Haushaltsexpertin Franziska Eichstädt-Bohlig am Donnerstag der Nachrichtenagentur "Reuters". "In einer Zeit, da auch die Mittel aus der Maut fehlen, ist das nicht akzeptabel." Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt nannte es verwunderlich, dass jetzt im Nachtrag zum Haushaltsentwurf das Ministerium diese Summen noch unterbringen wolle. "Wer so freihändig handelt, macht die Rechnung ohne den Wirt."

Erstes Herbstkolloquium der DB an der TU Dresden

DRESDEN - Am gestrigen Mittwoch hat das erste Herbstkolloquium der Bahn in Kooperation mit der Professur für Bahnverkehr der Technischen Universität Dresden begonnen. 42 angehende Ingenieure der Fachrichtung Verkehrswissenschaften wurden bundesweit von acht Professoren für dieses Projekt ausgewählt. Ziel des dreitägigen Kolloquiums ist es, den Studenten das System Bahn näher zu bringen und Kontakte zu Mitarbeitern der DB AG herzustellen. Nach einer Auftaktveranstaltung am ersten Tag durchlaufen die Studenten verschiedene Stationen. Bei der Arbeit im Eisenbahnlabor kann der reale Bahnbetrieb mit exakten systemtechnischen Komponenten im Maßstab 1:200 erprobt werden. Auf 1.300 Meter Gleisanlagen mit 185 Weichen und über 200 Signalen lernen die Studenten, ihr Wissen praxisnah umzusetzen.

Bei einem Interviewtraining haben die Studenten die Möglichkeit, sich auf Bewerbungsgespräche vorzubereiten. Die Bearbeitung praxisnaher Fallstudien von DB Netz, DB Bahnbau und DB ProjektBau rundet das Kolloquium ab. Hierbei können die Studenten beispielsweise bei der Planung eines Projektes der DB Netz ihr bisher erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen. Mit dem Herbstkolloquium intensiviert die Bahn ihre bereits bestehende Zusammenarbeit mit ausgewählten wissenschaftlichen Lehrstühlen. In ganz Deutschland unterhält die Bahn bereits zu 24 Hochschulen enge Kontakte. Die Zusammenarbeit soll das Interesse der Studenten für den Arbeitgeber DB wecken und Kontakte vermitteln.

Hamburger S-Bahn: Zuganzeiger zeigen den genauen Zughalt an

HAMBURG - Seit Anfang dieser Woche sind auf den 59 Haltestellen im Hamburger S-Bahn-Netz die genauen Haltepositionen der Züge auf den Zuganzeigern visualisiert. Zusätzlich wird durch Zug-Piktogramme die Zuglänge am Bahnsteig angezeigt. "Mit diesem Kundenservice verbessern wir die tägliche Fahrgastinformation. Unsere Fahrgäste wissen sofort in welchem Bereich ihr Zug hält und können so noch bequemer in die S-Bahn einsteigen", sagt Werner Wojtaschek, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg GmbH. Bis Februar 2002 wurden auf allen 59 Hamburger S-Bahn-Stationen 192 LCD- Zuganzeiger installiert. Diese Zuganzeiger zeigen die S-Bahn-Linie, das Ziel sowie einige Unterwegshalte an. Darüber hinaus geben sie Information über die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt des nächsten Zuges, die im Minutenstand aktualisiert wird. Zusätzlich werden auch bei Baumaßnahmen Informationen über Fahrplanabweichungen der jeweiligen S-Bahn-Linien angezeigt.

Bahnverbindungen nach Russland werden verbessert

BERLIN - Für eine rasche und umfassende Verbesserung der Bahnverbindungen zwischen beiden Ländern haben sich der russische Präsident Vladimir Putin und der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder bei ihrem Treffen in Jekaterinburg (Russland) ausgesprochen. Die Bahnchefs der Russischen Staatsbahn (RZD), Genadij Fadejev, und der DB, Hartmut Mehdorn haben im Beisein hochrangiger Vertreter des Eisenbahn- bzw. Verkehrsministeriums eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Kurzfristig soll damit die Transportdauer vor allem im Güterverkehr zwischen deutschen und russischen Wirtschaftszentren deutlich verringert werden. Im Güterverkehr wird die Bahn damit den LKW überholen und sich der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa anpassen. Mehdorn bezeichnete die Vereinbarung als wichtiges Etappenziel für den gesamteuropäischen Schienenverkehr: "Mit wettbewerbsfähigen Verbindungen, die deutlich schneller und vor allem zuverlässiger als der LKW sind, werden wir gemeinsam mit unseren russischen Partnern mehr Verkehr auf die Schiene bekommen."

Seit März arbeiten die beteiligten Bahnen Deutschlands, Russlands, Polens und Weißrusslands an einer administrativen und betrieblichen Verbesserung des Bahnverkehrs auf dem so genannten Paneuropäischen Korridor II. So ist neben dem Ausbau der Infrastruktur für hohe Geschwindigkeiten und dem Einsatz von international kompatiblen Mehrsystemloks auch eine Beschleunigung der Grenzabfertigung vorgesehen. Moderne Technik beim Austausch von Fracht- und Betriebsdaten, eine Harmonisierung des Frachtrechts sowie erleichterte Zollverfahren sollen die heutigen langen Standzeiten im Güterverkehr drastisch verkürzen. Eine gemeinsame Vermarktungsstrategie soll neue Kundengruppen für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene erschließen. Integrierte Logistikkonzepte erfüllen die wachsenden Anforderungen der Kunden. Der Personenverkehr profitiert von schnelleren hochwertigen Verbindungen zwischen Deutschland und Russland, attraktive Angebote sind auch im Touristikverkehr geplant.

Zweistellige Zuwachsraten bei der Bahnindustrie

BERLIN - Die Bahnindustrie hat in diesem Jahr trotz Konjunkturkrise zweistellige Zuwachsraten erzielt: Im ersten Halbjahr stiegen ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist nach den Worten von Dieter Klumpp, dem Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland, insbesondere auf das Fahrzeuggeschäft zurückzuführen, das von 2,6 auf 3,4 Mrd. Euro zugelegt habe. Schwieriger sei dagegen die Lage im Bereich der Infrastruktur und der Ausrüstungen geworden. Dort seien die Umsätze von 1,2 auf 1 Mrd. zurückgegangen, weil insbesondere das Exportgeschäft abgenommen habe. Der Verband vertritt die Interessen von 95 Unternehmen, die auf allen Gebieten der Bahnausrüstungen tätig sind. Ihre Produktpalette reicht von Schienenfahrzeugen über Fahrweg-Elektrifizierung bis hin zur Magnetschwebetechnologie.

Die Auftragseingänge seien mit 4,9 Mrd. Euro auf dem "konstant hohen Niveau" des ersten Halbjahres 2002 geblieben, sagte Klumpp. Allerdings gebe es bei der Verteilung zwischen Auslands- und Inlandsaufträgen eine Wende. "Erstmals seit einigen Jahren verzeichnen wir einen leichten Rückgang der Bestellungen aus dem Ausland, der jedoch von den gestiegenen Inlandsaufträgen kompensiert wird." Im Zuge der steigenden Umsätze nahm die Zahl der direkt in der Bahnindustrie Beschäftigten um etwa 1.000 auf inzwischen 40.400 Mitarbeiter weiter zu. Auf Dauer werde die Branche jedoch wegen der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte zu leiden haben. So würden insbesondere im Bereich der Infrastruktur die Mittel des Bundes für den Aus- und Neubau des Schienennetzes in den kommenden Jahren von 4,3 Mrd. Euro 2003 auf unter 4 Mrd. Euro im Jahr 2007 reduziert: "Dies ist vor dem Hintergrund der Integration unseres Bahnnetzes in die transeuropäischen Netze, aber auch vor dem Hintergrund der politisch gewollten stärkeren Rolle des Verkehrsträgers Schiene nicht nachvollziehbar."

Stolpe lässt Zeitpunkt des Börsengangs der Bahn offen

BERLIN (AP) - Die Bundesregierung bereitet zurzeit eine Grundsatzentscheidung über die Kapitalmarktfähigkeit der DB vor. Mit dieser Aussage korrigierte der Sprecher des Verkehrsministeriums, Felix Stenschke, am Mittwochabend eine Vorabmeldung des "Tagesspiegels" (Donnerstagausgabe), derzufolge die Bundesregierung das Ziel aufgegeben habe, die DB im Jahr 2005 an die Börse zu bringen. Das Blatt hatte Verkehrsminister Manfred Stolpe mit dem Satz zitiert: "Zurzeit kann niemand sagen, 2005, 2006 oder wann auch immer" der Börsengang der Bahn sein solle. Stenschke sagte, es sei nie das Ziel der Bundesregierung gewesen, die Bahn 2005 an die Börse zu bringen. Zunächst müsse die Bahn kapitalmarktfähig werden - ein Ziel, das Bahnchef Mehdorn seinem Unternehmen in der Tat für 2005 vorgegeben habe. Das bedeute aber nicht, dass sie damit automatisch an die Börse gebracht werde. Davor müsse unter anderem die Grundsatzentscheidung des Bundesregierung stehen. Außerdem müsse der Kapitalmarkt die entsprechenden Bedingungen bieten.

Stolpe erklärte in dem Interview weiter, auch bei einem Börsengang sei noch völlig offen, ob eine Bahn-Aktie eine Volksaktie nach dem Vorbild von Telekom oder Post werde. Diese Frage werde nach einer "langen Kette von Entscheidungen zu klären sein". Stolpe betonte allerdings: "Ich bin mir aber sicher, dass es auch große internationale Anleger gibt, die nur darauf warten, Miteigentümer der Deutschen Bahn zu werden." Vor einem Börsengang müsse die Bahn außerdem "sicher in den schwarzen Zahlen sein". Dieter Hünerkoch, Chefsprecher der Bahn, sagte dem "Tagesspiegel" dazu auf Anfrage: "Wenn dieses Unternehmen nicht kapitalmarktfähig wird, dann ist die gesamte Investitions- und Finanzierungsfähigkeit des Konzerns gefährdet." Das habe mit der Börse "erstmal nichts zu tun".

Große Nachfrage nach Surf and Rail

BERLIN - Die neuen Billigtickets der DB auf Langstrecken sind nach Angaben des Unternehmens stark gefragt. Seit dem Start des Angebots "Surf and Rail" im Internet am gestrigen Montag um 17.00 Uhr seien bis Dienstagmittag rund 2000 Buchungen gezählt worden, sagte ein DB-Sprecher. Besonders begehrt sei derzeit die Strecke Köln-Berlin. Rund ein Drittel der Buchungen entfielen auf diese Verbindung. Darüber hinaus stehen in dieser Woche die Strecken Hamburg-München, Berlin-München, Bonn-Berlin und Stuttgart-Hamburg zur Auswahl. Am nächsten Montag wechselt das Online-Sonderangebot, mit dem Hin- und Rückfahrt nur 50 Euro kosten, auf fünf neue Strecken. Insgesamt werden pro Woche 10.000 Tickets angeboten.

Unterdessen wurde am Dienstag bekannt, dass die Lufthansa und die DB zum Jahresende ihre Miles&More-Kooperation beenden. Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte am Dienstagabend einen entsprechenden Bericht der Fachzeitschrift "fvw". Die Zusammenarbeit sei im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst worden. Nur noch bis Ende des Jahres 2003 können danach Bahnreisende in der Ersten Klasse der ICE-Sprinterzüge und im Metropolitan Meilen sammeln. Allerdings bleiben die bereits gesammelten Meilen erhalten, wie die Lufthansa-Sprecherin auf Anfrage erklärte. Gründe für die Enstellung der Kooperation wurden nicht genannt. Nach Angaben aus der Branche wurde die Möglichkeit zum Meilensammeln bei der Bahn nur wenig genutzt. Bislang bekamen Erste- Klasse-Kunden auf bestimmten Strecken 500 Meilen gut geschrieben. Außerdem konnten auch Bonus-Meilen fürs Zugfahren eingelöst werden. Eine Ausnahme gilt für bestimmte Zubringerdienste. Lufthansa- Passagieren, die auf dem Weg zum Flughafen die Bahn benutzen, können weiterhin Meilen einheimsen. Das Miles&More-Programm bei der Bahn wurde im März 2001 gestartet. Die Lufthansa arbeitet dabei seit längerer Zeit auch mit anderen Unternehmen zusammen.

Güterzug im Bahnhof Düren entgleist

KÖLN - In der Nacht vom Montag zum Dienstag ist ein Güterzug bei Rangierarbeiten im Bahnhof Düren verunglückt. Wie die ermittelnde Bundesgrenzschutzinspektion Köln mitteilte, habe der Güterzug der Dürener Kreisbahn, bestehend aus 2 Dieselloks und 15 Güterwagen, aus bis jetzt ungeklärter Ursache einen Prellbock überfahren. Zwei vorgespannte Dieselloks durchbrachen mit zwei Güterwaggons einen Prellbock und stürzten über den Bahndamm auf einen Parkplatz. Dort wurde ein Auto beschädigt. Bei dem Unfall wurden keine Personen verletzt. Der 35jährige Lokführer erlitt einen Schock und konnte nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus verlassen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde der Güterzug während der Rangierarbeiten ferngesteuert. Der Lokführer befand sich deshalb nicht auf der Lok, sondern am Zugende mit einem Steuerungsgerät für die Lok. Das Eisenbahnbundesamt und die Bundesgrenzschutzinspektion Köln ermitteln, ob menschliches oder technisches Versagen zu diesem Unfall führte.

Durch den Unfall wurde ein Zentralkabel der Signalanlage für den Bahnhof Düren beschädigt. Nach dem Unglück kam es daher auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen zu teils erheblichen Verkehrsstörungen und Verspätungen, die noch bis Freitag andauern werden. Wie die Bahn mitteilte, müsse bei den ICE-, Thalys- und Nachtzügen zwischen Köln und Aachen mit Verspätungen von bis zu einer halben Stunde gerechnet werden. Der IC 2049 (Aachen 06:09 Uhr - Köln - Dortmund - Dresden) entfällt zwischen Aachen und Köln und beginnt erst um 07:10 Uhr in Köln Hbf. Auch das Angebot der RE-Züge zwischen Köln und Aachen wird reduziert. Es müsse mit Zugausfällen und größeren Verspätungen der verkehrenden RE-Züge gerechnet werden, hieß es. Das genaue sei zur Zeit noch nicht bekannt. Die S-Bahn-Linie 13 ist nach derzeitigem Stand nicht betroffen und verkehrt planmäßig.

Horst Hamann zeigt Panorama Deutsche Bahn

MANNHEIM - Der in New York lebende Fotograf Horst Hamann, der mit seinem vielfach preisgekrönten Bildband "New York Vertical" Weltruhm erlangt hat, stellt auf der Frankfurter Buchmesse seinen neuen Bildband "Panorama Deutsche Bahn" in der Edition Panorama vor. Der Mannheimer Verlag präsentiert unter dem gleichen Titel auch einen großformatigen, vom Künstler handsignierten Wandkalender für das Jahr 2004. Die Fotografien zu "Panorama Deutsche Bahn" entstanden in den Jahren 2002 und 2003. Aus mehreren Tausend Schwarz-weiß-Aufnahmen im extremen Quer- und Hochformat, die Hamann auf neun Reiseetappen durch ganz Deutschland anfertigte, wurden 153 für das Buch und 13 für den Kalender ausgewählt. "Die Bilder dieses Bandes sprechen für sich. Sie zeigen uns nicht nur die Deutsche Bahn aus ungewöhnlichen Blickwinkeln, die Bilder sind zugleich eine spannende Momentaufnahme der Bundesrepublik Deutschland zu Beginn des neuen Jahrtausends", schreibt Bundespräsident Johannes Rau in seinem Vorwort.

Auf den 30 000 Kilometern seiner Reise hat sich Hamanns Sicht auf das Land, in dem er 1958 geboren wurde, verändert. "Zug um Zug bin ich Deutschland wieder nahe gekommen. Und das ist, neben meinen Fotografien, ein ganz besonderer Ertrag", so der Künstler im Gespräch mit Bahnchef Hartmut Mehdorn. Mit seiner Ausrüstung, zwei Hasselblad-X-Pan-Kameras mit Wechseloptik, einer orangefarbenen Bahnerweste und dem nötigen Vorrat an Filmen im Rucksack, ist Hamann zu allen Jahreszeiten mit allen Verkehrsmitteln – zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Auto, mit dem Hubschrauber und immer wieder mit der Bahn – unterwegs gewesen. Sein Weg führte ihn von Rügen bis Mittenwald, von Oldenburg bis Görlitz. Über einen Zeitraum von 18 Monaten hat er Bahnhöfe, Brücken und Bahnanlagen in seiner unverwechselbaren Bildsprache festgehalten – und vor allem natürlich Züge sowie die Städte und Landschaften, die er bereist hat. Die Bilder erzählen auch von seinen Begegnungen mit Menschen bei der Bahn – Reisenden, Passanten, Mitarbeitern.

All diese scheinbar vertrauten Motive erscheinen in Hamanns Fotografien in faszinierenden neuen Perspektiven. Dazu Hartmut Mehdorn: „Mit Ihrer Bildsprache geben Sie dem Thema Bahn eine ungewöhnliche, neue Dimension.“ Der prächtige handgebundene Bildband „Panorama Deutsche Bahn“ im Format 42 x 27 Zentimeter enthält auch Horst Hamanns emotionale Rückschau auf seine Deutschlandreise und den Bericht über eine Begegnung mit Bahnchef Hartmut Mehdorn im Juni 2003. Buch und Kalender erscheinen im Oktober 2003 und werden auf der Buchmesse in Frankfurt/Main vom 8. bis 13. Oktober am Stand des Verlages Edition Panorama in Halle 4.1, K 111 vorgestellt.

DB und PKP vereinbaren Sicherheitskooperation

BERLIN - Fahrgäste in Reisezügen im Deutsch-Polnischen Grenzverkehr sollen künftig noch sicherer reisen können. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Montag Vertreter beider Bahnen im polnischen Zielona Gora. Neben den Polizeibeamten des Bundesgrenzschutzes, die bereits eng mit der Bahn sowie mit ihren polnischen Kollegen kooperieren, sollen gemäß der Vereinbarung zunehmend auch bahneigene Sicherheitskräfte vor allem auf grenzüberschreitenden Nachtzügen im Einsatz sein. Vor allem im präventiven Bereich soll durch den gemeinsamen Einsatz und den verstärkten Austausch von Informationen eine bessere Abstimmung zwischen den beiden Bahnverwaltungen sowie mit den Zoll- und Grenzbehörden beider Länder erreicht werden.

In einem Pilotversuch sollen zunächst für drei Monate auf einigen ausgewählten Zugverbindungen gemeinsame Streifen aus Sicherheitskräften der Deutschen Bahn und der Polnischen Bahn PKP das neue Konzept umsetzen. Bewährt es sich, ist die Ausdehnung auf andere Strecken nach Polen und über andere EU-Außengrenzen geplant. DB-eigene Sicherheitskräfte werden speziell für das neue Einsatzfeld ausgebildet. Zusammen mit ihren polnischen Kollegen müssen sie sich für den internationalen Einsatz Kenntnisse der Sprache und einschlägiger Rechtsnormen des anderen Landes aneignen.

Eurostar verteidigt Kampagne mit freizügiger Queen

BRÜSSEL (AFP/eig. Bericht) - Die Betreiber des Hochgeschwindigkeitszugs Eurostar haben eine Werbekampagne verteidigt, in der die britische Queen in Marilyn-Monroe-Pose zu sehen ist. "Wir wollten damit keinen Anstoß erregen", sagte ein Eurostar-Sprecher in London. Die in ganz Belgien verbreiteten Plakate zeigen Königin Elisabeth II., die ihren fliegenden Rock nur notdürftig über ihre Spitzenunterwäsche herunterhält. Die britische Presse hatte am Wochenende berichtet, die Queen sei "not amused" über die Anzeigen. Bei den Belgiern sei die Werbung jedoch sehr beliebt, betonte der Sprecher. Seit dem Start der Kampagne seien rund zehn Prozent mehr Tickets verkauft worden. Die Anzeigen mit dem Motto "Nach London - schneller denn je" wurden vor gut einer Woche zum Start der neuen Schnellverbindung Brüssel-London geschaltet. Reisende brauchen seitdem für die Strecke nur noch zwei Stunden und 20 Minuten, 20 Minuten weniger als bisher.

ÖBB: Weiterer Meilenstein beim zweigleisigen Ausbau der Arlbergbahn

WIEN - Mit der Eröffnung des Blisadonatunnels ist in der vergangenen Woche ein weiterer Meilenstein im Ausbau der Arlbergbahn vollbracht worden. Das jetzt fertiggestellte Bauprojekt beinhaltete die Errichtung einer ca. 3 km langen zweigleisigen Hochleistungsstrecke zwischen Langen a.A. und Klösterle und einen kompletten Umbau samt Neugestaltung des Bahnhofs Langen am Arlberg mit Renovierung des Gebäudes, behindertengerechter Ausstattung etc. Das Herzstück des Bauvorhabens war der Neubau des 2.411 Meter langen Blisadonatunnels, nördlich der bestehenden Strecke im Bereich des Großtobelgebietes. Der zweigleisige Tunnel beginnt im westlichen Teil des Bahnhofes Langen und mündet mit einem eingleisigen Verbindungstunnel westlich der ehemaligen Haltestelle Klösterle in die bestehende Arlbergstrecke ein. Mit der Inbetriebnahme der drei Kilometer langen Neubaustrecke ist die Arlbergbahn jetzt auf 23 Kilometer Länge zweigleisig ausgebaut.

Beim Bau des Eisenbahntunnels wurde das derzeit modernste Sicherheitskonzept umgesetzt: Eine feste Fahrbahn ermöglicht das Befahren des Tunnels mit Einsatzfahrzeugen im Ernstfall. Die durchgehende Löschwasserleitung versorgt die Hydranten im Tunnel, die der Feuerwehr im gesamten Tunnelbereich zur Verfügung stehen. Breite Randwege mit Handläufen sowie Orientierungsbeleuchtungen sind an beiden Tunnelseiten montiert. Ein Rettungsstollen in der Tunnelmitte halbiert die Fluchtweglänge. Modernste Funkanlagen, Rettungsplätze an den Tunnelportalen, ein Hubschraubernotlandeplatz und ein mit den Einsatzkräften abgestimmter Tunnelsicherheitsplan sind weitere Garanten für höchste Sicherheit. Zudem wurden die zuständigen Orts-Feuerwehren von den ÖBB mit modernsten Fahrzeugen ausgestattet.

Während der gesamten Bauzeit waren durchschnittlich ca. 150 Arbeiter und Techniker heimischer Firmen und der ÖBB mit der Realisierung dieses Projektes beschäftigt. Der bergmännische Vortrieb erfolgte nach der inzwischen weltweit bewährten und vielfach nachgeahmten "Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT)". Besonders schwierig stellte sich das Vorhaben in den Bereichen der Tunnelportale dar. Das Ostportal liegt im Bannwaldbereich und dieser musste größtmöglich geschont werden. Daher waren aufwändige Arbeiten wie Ankerwände für das Herstellen der Baugrube notwendig. Mit der neuen Streckenführung der Arlbergbahn durch eine neue 2,4 km lange Tunneltrasse wählte man eine für den Winter sehr sichere zweigleisige Ausbauvariante. Außerdem wird das Gemeindegebiet von Klösterle vom Eisenbahnlärm entlastet. Dies ist neben der Anhebung der Streckenkapazität sowie der Steigerung der Höchstgeschwindigkeit im Neubauabschnitt ein bedeutender zusätzlicher Nutzen des ÖBB-Projektes.

Diesellok ausgebrannt

HEIDE - Wegen eines technischen Defekts ist am Sonntag Abend die Diesellok eines Regionalzuges auf dem Weg von Westerland nach Hamburg ausgebrannt. Wie die Dithmarschener Zeitung berichtete, musste der Lokführer den Zug wegen immer stärkerer Rauchentwicklung auf freier Strecke stoppen. Die Rettungskräfte konnten nur über Kuhweide zum Zug gelangen. Die meisten der knapp 300 Fahrgäste blieben unverletzt, drei Personen, darunter auch der Lokführer, wurden mit Rauchvergiftungen in das Westküstenklinikum nach Heide eingeliefert. Erst nach dreistündiger Verzögerung konnten die Fahrgäste ihre Reise in einem Ersatzzug fortsetzen. Die Bahnstrecke blieb in beiden Richtungen für mehrere Stunden gesperrt. Bereits vor zwei Wochen war in Lübeck ebenfalls in einer Diesellok der Baureihe 218 ein Feuer ausgebrochen, verletzt wurde damals niemand.

SBB Cargo schließt Kooperationsvertrag mit ERS ab

BERN (AP) - Die SBB Cargo hat einen Kooperationsvertrag mit der ERS Railways BV abgeschlossen. Mit der Kooperation sollen die Qualität und die Pünktlichkeit der ERS-Bahnverkehre auf der Achse Rotterdam-Norditalien verbessert werden, wie die SBB am Montag mitteilten. Zudem sollen die Kosten reduziert werden. Die ERS Railways BV ist ein Jointventure der weltweit tätigen Seefrachtunternehmen Maersk Sealand und P&O Nedlloyd. Zur Zeit führt sie rund 30 Güterzüge auf der Nord-Süd-Achse, wie ein SBB-Sprecher sagte. Das neue Konzept soll per Anfang 2004 in Kraft treten, Details lagen zunächst aber noch keine vor.

Erste internationale Zugtaufe in Amsterdam

AMSTERDAM - Europa wächst auch auf der Schiene zusammen. Die Namensgebung eines niederländischen InterCityExpress auf den Namen "Amsterdam" an diesem Montag in Anwesenheit der Bahnchefs und Verkehrsminister der beiden Länder dokumentiert die zunehmend europäische Dimension der 1991 von der Deutschen Bahn eingeführten Marke ICE für den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene. Seit knapp einem Jahr ist die niederländische Hauptstadt Startpunkt der neuen Linie "ICE International" über Arnheim, Düsseldorf und Köln nach Frankfurt am Main. Der ICE Amsterdam der "Nederlandse Spoorwegen" (NS) ist ein 200 Meter langer Zug der modernsten und schnellsten Baureihe ICE 3. Er kann eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h erreichen und als mehrsystemfähiger Zug im internationalen Fernverkehr eingesetzt werden. Der schnelle Zug fährt jetzt mit Stadtwappen und Namenszug an beiden Zugenden durch Deutschland und die Niederlande.

Vor fast genau einem Jahr hat die Deutsche Bahn begonnen, ihre insgesamt 216 Züge umfassende ICE-Flotte auf Städtenamen zu taufen. Den Anfang machte ein ICE namens Berlin, dem bislang knapp hundert weitere Patenschaften folgten. Fast alle deutschen Großstädte haben inzwischen einen schnellen rollenden Botschafter der Bahn. Aber auch kleinere Städte wie Bebra, Rosenheim oder Riesa haben sich mit ihrem Wappen auf einem ICE "verewigt". Bei der Auswahl spielt die historische oder aktuelle Verbundenheit der Stadt und ihrer Einwohner zur Bahn eine wesentliche Rolle. In den kommenden Monaten sind Zugtaufen in Görlitz, Offenburg, Bad Hersfeld, Saalfeld, Lübbenau, Brandenburg, Baden-Baden, Krefeld und Bayreuth geplant.

Ab heute neue Billigangebote der DB im Internet

FRANKFURT/Main - Die DB startet am heutigen Montag um 17.00 Uhr das wiedereingeführte Online-Angebot Surf&Rail. Damit bezahlen Internet-Bucher auf ausgewählten Strecken der Bahn nur 50 Euro für die Hin- und Rückfahrt und damit nur 25 Euro pro Fahrtrichtung. Im Angebot sind jeweils fünf Verbindungen innerhalb Deutschlands, die wöchentlich montags um 17 Uhr wechseln. Los geht es mit den Strecken Berlin - Köln, Hamburg - München, Berlin - München, Stuttgart - Hamburg und Berlin - Bonn. Surf&Rail ist auf den angebotenen Strecken immer günstiger als die regulären Preisangebote. Die Buchung erfolgt im OnlineTicket-Verfahren nach einmaliger Voranmeldung bequem am eigenen PC, bezahlt wird per Kreditkarte. Das kontingentierte Angebot (10000 Plätze) ist zuggebunden und umfasst immer Hin- und Rückfahrt. Die Hinfahrt kann frühestens dienstags erfolgen, die Rückfahrt muss innerhalb von 14 Tagen nach dem wöchentlichen Verkaufsstart erfolgen. Surf&Rail gilt in Zügen des Fernverkehrs in der 2. Klasse. Eine Vorausbuchungsfrist oder Wochenendbindung gibt es nicht. Die Mitnahme eigener Kinder oder Enkel bis einschließlich 14 Jahre ist in Begleitung der Eltern oder Großeltern kostenlos. Bis zu vier Mitfahrer erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Ein zusätzlicher BahnCard-Rabatt wird nicht gewährt. Umtausch und Erstattung sind ausgeschlossen.

Mit dem neuen Angebot reagiert die Bahn auch auf die Konkurrenz durch die Billig-Airlines. Die Fernzüge der DB hatten im ersten Halbjahr 2003 unter anderem wegen der zahlreichen neuen, günstigen Flugverbindungen Passagiere eingebüßt. Bis Juli war die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr in Deutschland laut Statistischem Bundesamt insgesamt um 10,1 Prozent auf 57 Millionen gesunken. Als eine Reaktion darauf hatte die Bahn im August auch ihr Preissystem vereinfacht und eine BahnCard mit dem alten Rabatt von 50 Prozent wieder eingeführt. Fernverkehrschef Karl-Friedrich Rausch zeigte sich am Sonntag in einem Interview mit den Verkaufszahlen der BahnCard - in den ersten zwei Monaten seit den Änderungen am Preissystem wurden insgesamt 640000 Exemplare verkauft - zufrieden. Allein von der BahnCard 100, dem Nachfolger der Persönlichen Netzkarte seien bisher über 2.000 Stück verkauft worden, das entspreche ungefähr der Hälfte der im kompletten letzten Jahr abgesetzten Netzkarten. Wenn der BahnCard-Verkauf so weitergehe, gebe es bis zum Jahresende wieder drei Millionen BahnCard-Kunden, sagte Rausch im AP-Interview. "Das ist eine Zahl, die wir schon einmal hatten und da müssen wir auch wieder hin." Auch mit der mit der Auslastung der Züge gehe es wieder aufwärts. Beim Vergleich zum Vorjahr müsse man aber noch genau analysieren: "Was ist wirklich Kapazitätsanpassung, was ist Flut-bedingt gegenüber Vorjahr, was ist auf die abweichende Ferienlage im letzten Jahr zurückzuführen?"

DB will Strecken bei größeren Baustellen komplett sperren

BERLIN (AP/ eig.Bericht) - Die DB will langfristig mehr Pünktlichkeit durch die komplette Sperrung großer Schienenbaustellen erzielen. "Manchmal ist es einfach sinnvoller, eine Strecke komplett zu sperren, als über lange Zeit eingleisigen Betrieb mit vielen Unpünktlichkeiten zu fahren", sagte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. "Für den Kunden bleiben zwar längere Fahrzeiten nicht aus, aber er kann seine Fahrt besser planen." Die Bahn werde damit zuverlässiger, wenn die Kunden gut informiert würden. "Und auch daran arbeiten wir mit Hochdruck." Bei der Pünktlichkeit beobachte die Bahn jetzt sehr linienbezogen. "Das bedeutet, dass wir in einem ersten Schritt vor allem bei den problematischen Linien die Ursachen für Verspätungen analysieren", sagte Rausch. Dann würden die notwendigen Maßnahmen und vor allem die Verantwortlichen festgelegt. "Hier greifen wir stark in unsere Abläufe ein. Denn unser Vorlauf für die Feinplanung des Fahrplans insgesamt beträgt etwa 18 Monate. Dort sind auch schon die bekannten Baustellen eingeplant. Deshalb haben wir uns vorgenommen, bei den langfristigen Maßnahmen die Bauplanung exakter zu gestalten und bei der Umsetzung flexibel zu sein."

Zum Streitthema rauchfreie Züge erklärte der Bahn-Vorstand, die Mehrheit der Kunden rauche nicht. Der Anteil der Nichtraucher werde tendenziell größer. "Es gibt aber immer noch einen Anteil an Rauchern, die auch in den Zügen gerne rauchen. Wenn wir es schaffen, den Raucherbereich genau auf einen Wagen zu konzentrieren, dann dürfte es auch kein Problem geben mit anderen Kunden." Wenn der Raucheranteil weiter schrumpfe, werde die Bahn vielleicht auch die Diskussion führen, ob auf Zigaretten, Zigarren und Pfeifen im Zug ganz verzichtet werden muss. "Das ist aber aktuell kein Thema", sagte Rausch.

Bauarbeiten am linken Rhein starten

FRANKFURT/Main - Ab dem heutigen Montag bis Ende November werden auf der linken Rheinstrecke von Mainz bis Köln umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt. Diese Arbeiten sind notwendig, damit ein störungsfreier Bahnverkehr auf diesem Abschnitt längerfristig gewährleistet wird. Um den Reisekomfort für die Kunden nur für einen möglichst kurzen Zeitraum einzuschränken, werden die Bauarbeiten zeitlich konzentriert und mit hohem Aufwand durchgeführt. Während der Bauphase, die in die Abschnitte Mainz - Koblenz (6.10. - 2.11.) und Koblenz - Köln (2.11. - 28.11.) unterteilt wird, ist mit längeren Reisezeiten, eingeschränkten Reiseverbindungen, zusätzlichem Umsteigen und weiteren Einschränkungen (z.B. bei der Fahrradmitnahme) zu rechnen. Im Fernverkehr kommt es zu Umleitungen, Linienunterbrechungen und Zugausfällen. Grundsätzlich wird der Fernverkehr über die rechte Rheinstrecke umgeleitet, was zu einer ca. 30 Minuten längeren Reisezeit zwischen Mainz und Koblenz bzw. Koblenz und Köln führt. Während des Umleitungszeitraums entfallen die planmäßigen IC-Halte in Bingen und Boppard (6.10. - 2.11.) sowie in Andernach, Remagen und Bonn Hbf (2.11. - 28.11.). Ein Großteil der rechtsrheinisch umgeleiteten Züge hält ersatzweise in Bonn-Beuel. Im Nahverkehr gelten von Montag bis Freitag zwischen 5 und 21 Uhr eingeschränkte Fahrpläne; nachts und am Wochenende müssen einzelne Streckenabschnitte komplett gesperrt werden. In dieser Zeit werden dort Busse eingesetzt; mit Fahrzeitverlängerungen muss gerechnet werden. Die Sanierung der linken Rheinstrecke kostet 80 Millionen Euro. Insgesamt werden dort 100 Kilometer Gleise verlegt, 165.000 Schwellen ausgetauscht, 80 Weichen umgebaut und die Leit- und Sicherungstechnik teilweise erneuert.

DB soll Steuern nachzahlen

MÜNCHEN - Die DB muss nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" offenbar rückwirkend für die letzten fünf Jahre für die Gemeinschaftstickets mit Fluggesellschaften die Mehrwertsteuer von 16 Prozent an die Finanzämter zahlen. "Wir müssen entgegen der bisherigen Handhabung unsere Zubringerfahrten zu den Flughäfen versteuern", zitierte die Zeitung Bahnchef Hartmut Mehdorn. Das sei ein weiteres Beispiel für "unfaire Rahmenbedingungen" im Wettbewerb von Straße und Luftfahrt. Die Abgabe solle für den Anteil der Bahn an den kombinierten Tickets entrichtet werden, also für die Fahrt mit dem Zug zum Flughafen oder zurück. Das hätten die Finanzämter den Fluggesellschaften mitgeteilt, bestätigte die DB der "Süddeutschen Zeitung". Um welche Summen es insgesamt geht, konnte das Unternehmen noch nicht beziffern. Die DB kooperiert bei ihrem Angebot "Rail & Fly" mit 29 Reiseveranstaltern und 83 Fluggesellschaften. Von den mehr als 6000 Bahnhöfen und Haltestellen der DB können die Kunden mit einem Ticket zu 13 Flughäfen in Deutschland sowie nach Basel fahren und von dort per Flugzeug weiterreisen beziehungsweise umgekehrt vom Flugzeug in den Zug umsteigen.

DB mit BGS-Sicherheitspartnerschaft zufrieden

BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn fühlt sich mit seinen Äußerungen über den Bundesgrenzschutz (BGS) missverstanden. Er begrüße die Sicherheitspartnerschaft mit dem Bundesgrenzschutz (BGS) und deren positive Ergebnisse ausdrücklich, erklärte der Bahnchef am Freitag. Mehdorn hatte am Wochenanfang bei einer Veranstaltung in München Sicherheitsmängel wie Diebstähle in den Zügen eingeräumt und über die auf den Bahnhöfen eingesetzten BGS-Beamten geklagt. Bundesinnenminister Otto Schily fordere von der Bahn zwar 100 Millionen Euro für den Dienst der Bundesgrenzschutzbeamten an den Bahnhöfen. "Bloß immer, wenn wir die brauchen, sind die nicht da", hatte Mehdorn kritisiert. Schily hatte daraufhin Mehdorns Kritik am Bundesgrenzschutz zurückgewiesen und die Beamten verteidigt. Die DB stellte jetzt klar, die Sicherheitspartnerschaft und Zusammenarbeit mit dem BGS sei auch aus Bahnsicht sehr erfolgreich, könne aber nicht alle Probleme lösen. In etlichen Fällen, vor allem im rollenden Zugverkehr, sei der BGS logischerweise weit entfernt und das Bahnpersonal müsse die BGS-Mitarbeiter erst herbeitelefonieren, ohne selber ausreichend tätig werden zu können, so wie dies früher die Bahnpolizei konnte. Einzig um diese Problematik sei es bei der Äußerung von Bahnchef Mehdorn gegangen, hieß es.

Connex stellt Linie Köln - Rostock ein

KÖLN - Nach nur knapp fünfmonatiger Betriebszeit stellt der private Bahnbetreiber Connex seine InterConnex-Linie Neuss - Köln - Berlin - Rostock ein. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, werden am 27. Oktober zum letzten Mal Züge dieser Linie verkehren. Noch vor drei Wochen hatte das Unternehmen eine positive Zwischenbilanz gezogen und von einer steigenden Tendenz bei den Fahrgastzahlen gesprochen. Die Auslastung der am 6 Juni gestarteten täglichen Verbindung lag im August nach Angaben von Connex bei rund 45 Prozent. Die Wirtschaftlichkeit des von Connex ohne Zuschüsse betriebenen Fernverkehrszuges sei damit jedoch noch nicht erreicht worden. Die durch die Einstellung der Linie freiwerdenden Fahrzeuge sollen ab 1. November für die Fernverkehrsverbindung Hamburg-Flensburg-Padborg eingesetzt werden. Die Connex-Tochtergesellschaft Nord-Ostsee-Bahn hatte Ende September vom Land Schleswig-Holstein den Auftrag für diese unter der Bezeichnung FLEX betriebene Linie erhalten. Für den derzeitigen Betreiber, die FLEX Verkehr AG, war vor wenigen Wochen ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Die FLEX-Züge pendeln im Zweistundentakt acht Mal täglich zwischen Hamburg, Flensburg und Padborg, wo Anschluss an den dänischen Bahnverkehr besteht. Für die 191 Kilometer lange Verbindung benötigt der Zug 2 Stunden und 20 Minuten. Connex könne "mit den InterConnex-Zügen das Land Schleswig-Holstein dabei unterstützen, eine bereits etablierte Bahnverbindung aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln", erläuterte Connex-Chef Hans Leister die Entscheidung.

Neue Lokomotiven für den DB AutoZug SyltShuttle

WESTERLAND - Um die Leistungsfähigkeit des Autozugverkehrs auf der Strecke Niebüll - Westerland zu steigern, modernisiert der DB AutoZug SyltShuttle momentan 18 Dieselloks der Baureihe 215. Sie unterscheiden sich rein äußerlich kaum von der bisher auf der Strecke eingesetzten Baureihe 218. Um den neuen Anforderungen des SyltShuttle-Verkehrs entsprechen zu können, werden die Loks im Werk Bremen auf den modernen Standard gebracht. Die Umbaumaßnahmen umfassen den Einbau einer modernen Vorwärm- und Warmhalteanlage zur Emissions- und Verbrauchsreduzierung des Dieselmotors. Die Vergrößerung der Tankkapazität um 800 Liter auf 3.300 Liter garantiert längere Einsatzzeiten, da die Loks weniger häufig tanken müssen. Eine neue Bremsanlage und eine digitale Zugfunkeinrichtung komplettieren die Modernisierung. Durch die Maßnahmen würden die Loks insgesamt wirtschaftlicher, erklärte Peter Usko, Technischer Leiter beim DB AutoZug SyltShuttle. "Mit der neuen GSM-R-Technik sind sie bestens für die Zukunft gerüstet." Ab dem 07. Oktober 2003 werden die ersten der 1430 Kilowatt (1935 PS) starken und 78,5 Tonnen schweren Loks die Autozüge in Doppeltraktion über den Hindenburgdamm ziehen.

Neuer Mainzer Tunnel feierlich eröffnet

MAINZ - Am Mittwoch ist in Mainz der 82 Millionen Euro teure Neue Mainzer Tunnel feierlich eröffnet worden. 1297 Meter Länge hat das Tunnelbauwerk, das nicht nur den Mainzer Hauptbahnhof mit Mainz Süd verbindet, sondern eine besondere Rolle im europäischen Schienenverkehr spielen soll. Die Ausbaustrecke Mainz-Mannheim ist ein wichtiger Teil des europäischen Schienennetzes. Sie verbindet Belgien, die Niederlande und das Ruhrgebiet mit Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. An einem normalen Werktag fahren hier über 400 Züge pro Richtung. Durch den neuen Tunnel stehen künftig vier Gleise für den Zugverkehr zur Verfügung, was einer Kapazitätsverdopplung entspricht. Bereits Ende Juli war das erste Gleis durch den Tunnel in Betrieb genommen worden. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres werden die zwei neuen Gleise bedarfsbezogen genutzt werden. Mit dem neuen Fahrplan folgt eine planmäßige Nutzung im Zugverkehr. Der Engpass beim Verkehrsknotenpunkt Mainz gehört dann der Vergangenheit an.

Das Bauwerk besteht aus insgesamt 108.000 Kubikmetern Beton und 850 Tonnen Stahl. Insgesamt 180.280 Kubikmeter Gestein mussten abgebrochen werden um den Tunnel zu bauen. Die Sicherheitseinrichtungen im Tunnel entsprechen dem neuesten Stand der Technik. So verfügt der Tunnel u.a. über eine Löschwasserleitung, aus der die Feuerwehr - ohne selbst erst Schläuche in den Tunnel legen zu müssen – bei Bedarf Löschwasser im Tunnel entnehmen kann. Fluchtwege mit Handläufen an beiden Seiten des Tunnels leiten Personen auch bei schlechter Sicht aus dem Tunnel. An beiden Tunnelportalen wurden großzügige Rettungsflächen angelegt auf denen Personen versorgt und Rettungseinrichtungen aufgebaut werden können. Mit Fertigstellung des Neuen Mainzer Tunnels ist eine weitere Stufe bei der Modernisierung des Bahnknotenpunktes Mainz erreicht worden.

Mehr Güter auf der Schiene

WIESBADEN (AP) - Die deutschen Eisenbahnunternehmen haben im ersten Halbjahr mehr Güter transportiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag stieg das Volumen um 1,7 Prozent auf 145,6 Millionen Tonnen. Nachdem für das erste Quartal dieses Jahres noch ein Plus von 6,4 Prozent erreicht wurde, sank das Tonnage-Aufkommen im zweiten Quartal allerdings um 2,5 Prozent. Das Plus im ersten Halbjahr 2003 basiert den Angaben zufolge vor allem auf dem Binnenverkehr, der um 4,2 Prozent auf 96,9 Millionen Tonnen zunahm. Der Versand in das Ausland ging dagegen um 7,5 Prozent auf 20,1 Millionen Tonnen zurück, der Empfang aus dem Ausland sank um 0,9 Prozent auf 23,0 Millionen Tonnen. Der Durchgangsverkehr wuchs um 8,5 Prozent auf 5,5 Millionen Tonnen. Den größten Zuwachs erzielten von Januar bis Juni 2003 mit 10,1 Prozent besondere Transportgüter, zu denen unter anderem Umzugsgut zählt. Es folgten Eisen und Nichteisen-Metalle mit plus 5,5 Prozent, feste mineralische Brennstoffe (plus 4,6 Prozent) und Mineralölerzeugnisse (plus 2,3 Prozent). Die höchsten Rückgänge gab es bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit minus 18,1 Prozent sowie bei Steinen und Erden mit minus 8,6 Prozent.

Transnet kritisiert geplanten Subventionsabbau im Bereich Schiene

BERLIN - Mit scharfer Kritik hat die Bahngewerkschaft Transnet auf die am gestrigen Dienstag vom Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und seinem NRW-Amtskollegen Peer Steinbrück vorgelegten Pläne zum Subventionsabbau im Bereich der Schiene reagiert. Die beiden Länderchefs wollen bei der Schiene und im öffentlichen Nahverkehr rund 1,9 Milliarden Euro in drei Jahren kürzen. "Das macht keinen Sinn", erklärte Gewerkschaftschef Norbert Hansen. Dieser Rasenmäher werde den weiteren Rückzug von Schienenleistungen aus der Fläche nach sich ziehen. Damit werde der von Koch und Steinbrück vorgeschlagene Weg "zum Rohrkrepierer für die Verkehrspolitik." Wer Investitionen in Schienenwege kürzen oder Regionalisierungsmittel des Bundes für den öffentlichen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in den Ländern reduzieren wolle, der falle in eine "verstaubte und überholte Verkehrspolitik zurück." So drohe allein die Pflege des bestehenden Schienennetzes in Gefahr zu geraten. "Von Ausbau kann dann wohl keine Rede mehr sein", vermutet Hansen. Die Kürzung der Regionalisierungsmittel würde vor allem die Pendler, die die Bahn nutzten, schwer treffen. "Zwangsläufig werden dann Bahn-Verkehre zurückgefahren, die Alternative ist dann vermutlich das Auto, der Staat würde sich aus einem Segment der Daseinsvorsorge stehlen", warnte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Der Transnet-Chef erneuerte in diesem Zusammenhang seine Forderung, den Ländern eine Nachweispflicht über die Verwendung der Regionalisierungsmittel zu verordnen. "Wenn Koch und Steinbrück hier pauschale Kürzungen vorschlagen, unterstellen sie offenbar, dass diese Gelder nicht ordnungsgemäß ausgegeben werden." Insgesamt sei es aber "schlicht unsinnig", in Zeiten, in denen von den Bürgern mehr Mobilität verlangt werde, gerade im SPNV pauschal kürzen zu wollen. In dem gesamten Konzept fehle auch der Ansatz, der die Zukunft beschreibt: "Hin zu einer ökologischen Verkehrswende oder Vorwärts in die Vergangenheit." Auch die Beschäftigten der DB AG selbst würden unter den Vorschlägen leiden, sollten sie zum Tragen kommen, betonte Hansen. Immerhin seien allein beim Bundeseisenbahnvermögen (BEV) Kürzungen von über 600 Millionen Euro vorgesehen. Das BEV regelt sämtliche Belange der aktiven und pensionierten Bahn-Beamten.

Nach zwei Monaten 640 000 neue BahnCards verkauft

BERLIN - In den ersten zwei Monaten seit dem Start des überabeiteten Preissystems am 1. August hat die DB nach Angaben eines Bahnsprechers rund 640 000 BahnCards verkauft. Der Großteil entfalle mit 480 000 auf die wieder eingeführte Karte mit dem alten 50-Prozent-Rabatt. Nach Einbußen zu Jahresbeginn peile die Bahn für 2003 nun auch wieder die Marke von insgesamt drei Millionen verkauften Karten an.

Transnet beschuldigt Bahn nach Zugunglück in Thüringen

HOLZDORF (AP/eig. Bericht) - Nach dem Zugunglück in Thüringen hat die Gewerkschaft Transnet schwere Vorwürfe gegen die Bahn erhoben. Auf der Unglücksstrecke zwischen Weimar nach Kranichfeld seien vor einem Jahr die Zugbegleiter eingespart worden, die einen Teil des Funkverkehrs zwischen Zugpersonal und Fahrdienstleiter mit übernommen hätten, sagte ein Gewerkschaftssprecher der in Erfurt erscheinenden Zeitung "Thüringer Allgemeine" (Mittwochausgabe). Jetzt liege die Verantwortung allein beim Lokführer. Bei dem Unfall auf der eingleisigen Nebenstrecke war eine Frau getötet worden. Von den 29 Verletzten konnten inzwischen 11 entlassen werden. Die Ursache für das schwere Zugunglück war auch am Mittwoch noch unklar. Mit konkreten Ermittlungsergebnissen werde erst am Wochenende gerechnet, sagte die Sprecherin der Erfurter Staatsanwaltschaft, Anette Schmitt, auf Anfrage.

Unterdessen sind bei einem Auffahrunfall im Stuttgarter Hauptbahnhof am Dienstag 17 Zug-Passagiere und ein Lokführer leicht verletzt worden. Der Lokführer habe den Zug aus zunächst unbekanntem Grund im Bahnhof auf einen Prellbock gesteuert, teilte das Bundesgrenzschutzamt Stuttgart mit. Der 49-Jährige habe einen Schock erlitten und sei zusammen mit 13 der Verletzten ins Krankenhaus gebracht worden. Der Zug habe den Prellbock mehrere Meter nach vorne geschoben. Das Unglück habe sich gegen 19.00 Uhr ereignet. Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest. Das Eisenbahnbundesamt nahm die Ermittlungen auf, wie der Bundesgrenzschutz mitteilte.

Beseitigung des Hangrutsches auf Strecke Aalen - Donauwörth beginnt

STUTTGART - Die DB hat heute dem Landrat des Ostalbkreises, Klaus Pavel, den Bürgermeistern der Städte Bopfingen und Lauchheim, Bernhard Rapp und Werner Kowarsch, sowie Gemeindevertretern bei einem Gespräch im Bopfinger Rathaus Zeitplan und Aktivitäten für die Beseitigung des Hangrutsches im Bereich des Bildwasentunnels - Ausgang Röttinger Höhe - auf der Strecke zwischen Lauchheim und Bopfingen erläutert. Nach einem Hangrutsch Ende Dezember 2002 war die Trasse für den Zugverkehr gesperrt worden. Zur Beseitigung des Schadens war geplant, den vorhandenen Hang großflächig abzutragen und die Stützwand nach Wiederaufnahme des Betriebes zu erneuern. Ein zweiter Hangrutsch im Februar 2003 führte jedoch zum Bruch der Stützmauer und verschüttete das Gleis. Im März konnte der instabile Hang dann durch eine Gegenschüttung im Gleisbereich provisorisch gesichert werden. Ab April folgten weitere umfangreiche geologische Untersuchungen.

Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse sowie Abstimmungen mit den Umweltbehörden - der zu sichernde Hang ist einem Biotop zugeordnet - führten zu dem jetzt vorgestellten Sanierungsverfahren. Zunächst muss der Boden nach möglichen Kampfmittelrelikten aus dem 2. Weltkrieg sondiert werden. Im Anschluss daran beginnt die eigentliche Hangsicherung mit einer so genannten „dauerhaften Spritzbeton-Vernagelung“. Danach erfolgt die Reparatur der Gleise und der Fahrleitung. Der Bauablauf hängt allerdings auch von den Ergebnissen der Kampfmittelerkundung sowie von dem derzeit nicht abschätzbaren Zustand der überschütteten Mastfundamente ab. Zusätzlich zur Hangsanierung wird die Bahn rund vier Kilometer Gleis zwischen Lauchheim und Bopfingen komplett erneuern und damit den technischen Zustand der Strecke weiter verbessern. Die Wiederaufnahme des durchgehenden Zugverkehrs auf der Strecke Aalen - Nördlingen ist im Dezember diesen Jahres vorgesehen.

Kinderwagen von Güterzug erfasst

STUTTGART (AP/dpa) - Ein zweijähriges Mädchen ist am Mittwochnachmittag in seinem Kinderwagen in Ditzingen bei Stuttgart von einem Güterzug erfasst und durch die Luft geschleudert worden. Das Kind wurde nicht aus dem Wagen geschleudert und deshalb nicht lebensgefährlich verletzt. Es wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Eltern hatten offenbar nicht aufgepasst: Zum Unglückszeitpunkt standen beide etwa 15 Meter vom Kinderwagen entfernt. Der Güterzug war mit 70 bis 80 Stundenkilometern durch den Bahnhof gefahren.

Stinnes fährt Sonderzüge wegen Niedrigwasser im Rhein

FRANKFURT/Main - Auf den niedrigen Wasserstand des Rheins hat Conliner, mit dem Einsatz von Sonderzügen reagiert. Die Vertriebsgesellschaft im Geschäftsfeld Intermodal der Stinnes AG, die im Kombinierten Verkehr die Westhäfen Antwerpen und Rotterdam bedient, setzt auf den Strecken von Mannheim und Ludwigshafen nach Rotterdam/Antwerpen sowie zwischen Wörth bzw. Frankfurt Höchst und Rotterdam zusätzliche Containerzüge ein. Insgesamt werden voraussichtlich bis zum 3. Oktober 29 Sonderzüge in einem speziell eingerichteten Zugsystem realisiert. Seit Rückgang des Wasserstandes verzeichnet Conliner verstärkt Anfragen der bestehenden, aber auch neuer Kunden für Containertransporte mit dem Conliner-Systemzug zwischen Rotterdam/Antwerpen und Mannheim, Duisburg und München. Bei werktäglicher Abfahrt in beide Richtungen konnte die Auslastung des Zugsystems seit Mai kontinuierlich auf ca. 60 Prozent erhöht werden. Aufgrund des Niedrigwasserstandes des Rheins ist der Conliner-Zug von und nach Mannheim derzeit mit über 80 Prozent ausgelastet, das entspricht einer Verdopplung gegenüber dem Monat Mai.

Dass die Straße ausgelastet und das Binnenschiff aufgrund des Niedrigwassers oft nur zu einem Drittel seiner normalen Kapazität beladen werden kann, wirkt sich auch auf die Transporte des Stinnes Unternehmensbereichs Freight Logistics aus. Bis Ende des Jahres wird sich dieser Mehrverkehr, der von den Seehäfen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen über die Schiene geführt wird, auf eine Million Tonnen Steinkohle bzw. tausend Zügen summieren. Im Vergleich zum Vorjahr wird damit von den ARA-Häfen monatlich die doppelte Menge an Steinkohle per Bahn nach Deutschland transportiert. Dabei handelt es sich sowohl um zusätzliche Transporte für bestehende Bahnkunden wie Thyssen oder E.On, als auch um neue Verkehre wie beispielsweise für den Energielieferanten EnBW aus Baden Württemberg. Ermöglicht wurde dies durch ein ausgeklügeltes Maßnahmenpaket: Durch zusätzlich angemietete Wagen und neue Verladefenster in den Häfen konnte die Steinkohle in größeren Mengen auf die Schiene gebracht werden. Nicht zuletzt ist aber der flexible und persönliche Einsatz der Mitarbeiter von Railion entscheidend, um einen reibungslosen Ablauf der Verkehre und somit die zeitkritische Zulieferung der Steinkohle zu den Kraftwerken zu gewährleisten.

Die Stinnes AG ist ein Unternehmen der DB. Als Führungsgesellschaft für alle Transport- und Logistikangebote wurden unter dem Stinnes-Dach die bisherige Tochter Schenker und die Güterverkehrsaktivitäten der Bahn zusammengeführt. Mit einem Umsatz von 11 Mrd. Euro und rund 65.000 Mitarbeitern in allen Wirtschaftsregionen zählt das Unternehmen zu den führenden Transport- und Logistik-Dienstleistern weltweit .

Mehdorn fordert Rückkehr zum System der Bahnpolizei

MÜNCHEN (AP) - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat eine Rückkehr zum System der Bahnpolizei gefordert. "Es wird in den Zügen geklaut, das ist ein großes Problem, je östlicher sie kommen, so im Raum Berlin, geht das noch eine Runde weiter", sagte Mehdorn. Das Thema Sicherheit werde immer mehr zu einem Problem, obwohl die Bahn neben dem Bundesgrenzschutz inzwischen über 5.000 eigene Sicherheitskräfte beschäftige. Dennoch würden Sicherheitsleute gebraucht, die wie früher die Bahnpolizei erkennbar seien, nach Ausweisen fragen dürften und für Ordnung sorgten, forderte der Bahnchef. Bundesinnenminister Otto Schily fordere von der Bahn zwar 100 Millionen Euro für den Dienst der Bundesgrenzschutzbeamten an den Bahnhöfen. "Bloß immer, wenn wir die brauchen, sind die nicht da", kritisierte Mehdorn. Die Bahn würde dem Bund Grenzschutzkapazitäten abkaufen, aber dann müssten die Beamten wie einst die Bahnpolizei erkenntlich zur Bahn gehören. "Beim Thema Sicherheit, da kämpfen wir. Aber das dauert eine Weile, bis sich in Deutschland etwas ändert", sagte Mehdorn.

Ursache des Zugunglücks bei Weimar weiter unklar

ERFURT (AP/eig. Bericht) - Die Ursache für das schwere Zugunglück mit einer Toten in Thüringen ist weiter unklar. Die Lokführer der beiden am Sonntag bei Weimar frontal zusammengestoßenen Triebwagen waren am Dienstag weiterhin nicht vernehmungsfähig. Thüringens Verkehrsminister Dieter Reinholz sagte, die Kollision sei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf menschliches Versagen zurückzuführen, wobei noch nicht klar sei, ob auf einen falschen Fahrbefehl oder auch eigenmächtiges Handeln. Bei dem Zugunglück auf der Nebenstrecke Weimar-Kranichfeld war am Sonntag eine Frau getötet worden. Von den 29 Verletzten liegen noch 18 in Kliniken der Umgebung, elf konnten inzwischen entlassen werden. Unterdessen wurden die Bergungsarbeiten auf der eingleisigen Strecke am späten Montagabend abgeschlossen. Die Bahn bezifferte den Sachschaden auf vier Millionen Euro.

TÜV zeichnet DB Regionalverkehr Franken aus

NÜRNBERG - Eine Urkunde des TÜV ist am Dienstag an Peter Heider, Leiter Marketing und Produktion Regionalverkehr Franken in der DB Regio-Werkstatt Nürnberg-Gostenhof, feierlich überreicht worden. Mit umfangreichen Tests hatte der TÜV Rheinland/ Berlin-Brandenburg die Wartung und Instandhaltung des Regionalverkehrs Franken begutachtet und geprüft. Dabei wurde dem Werk eine hohe Qualität bescheinigt. Gesteigerte Zuverlässigkeit der Fahrzeuge, beispielsweise durch rechtzeitiges Austauschen von Bauteilen; und gleichzeitige Senkung der Instandhaltungskosten lautet das Erfolgsrezept. Täglich werden im Schnitt in der ausgezeichneten Werkstatt Nürnberg-Gostenhof ca. 60 Fahrzeuge repariert. Hauptsächlich handelt es sich hierbei um Inspektionen und Bedarfsausbesserungen. Rund 200 Mitarbeiter sind in zwei Schichten im Werk beschäftigt.

Um höchste Qualität bei den Wartungsarbeiten sicherzustellen, wurde seit 2001 das Programm "Qualifizierung Systeme der Instandhaltung" (QSI) entwickelt. DB Systemtechnik erstellte hierfür in Zusammenarbeit mit DB Reise&Touristik und DB Regio ein Regelwerk für die Qualitätssicherung in der Instandhaltung von Schienenfahrzeugen. Es beschreibt das Qualitätsniveau der Vorgänge und Arbeiten in der Werkstatt und lehnt sich dabei weit möglichst an erfolgreiche Standards, beispielsweise der Lufthansa, an. Jeder Arbeitsauftrag wird eindeutig zugeordnet und quittiert. Im Verlauf von QSI wurden viele Prozesse der Instandhaltung reorganisiert. Dabei stand auch im Vordergrund, taugliche Lösungen für die Praxis zu entwickeln und ein Optimum an Qualität zu erzielen. Hierbei werden alle Feststellungen lückenlos dokumentiert. Unterstützt wurden diese Arbeiten durch die TÜV Intertraffic GmbH der Unternehmensgruppe TÜV Rheinland/ Berlin-Brandenburg.

Modernisierter Bahnhof Husum eröffnet

HUSUM - Am Dienstag ist nach knapp einjähriger Bauzeit der Bahnhof Husum feierlich wiedereröffnet worden. Mit einem Investitionsvolumen von rund 3,8 Millionen Eurp ist der Bahnhof zu einer attraktiven und kundenfreundlichen Station umgestaltet worden. Die Investition tragen der Bund (1,74 Mio.). die Bahn (1,76 Mio.) und das Land Schleswig-Holstein (0,3 Mio.). Die Bahnsteige 1 bis 3 sind mit neuen Bahnsteigdächer ausgestattet. Die Bahnsteigüberdachungen an den Bahnsteigen 2 und 3 wurden als freistehende Stahlkonstruktion erbaut. Die Dächer bestehen aus Stahl-Sandwichplatten mit einem durchgehenden Oberlicht an den Seiten. Auf dem Bahnsteig 1 wurde eine moderne Stahl-Glaswand als Abschluss der Bahnanlage zum Vorplatz errichtet. Die gesamte Baumaßnahme wurde eng mit der Denkmalpflege des Kreises Nordfriesland abgestimmt. Die Bahnsteige 2 und 3 erhielten Aufzüge, um einen leichten Zugang zu ermöglichen. Abgerundet wird der Gesamteindruck durch die kundenfreundliche Ausstattung der Bahnsteige mit Windschutzwänden und Sitzen, beheizbaren Warteräumen mit je 20 Sitzplätzen und vierfach getrennten Abfallbehältern. Rund 3000 Reisende und Besucher nutzen täglich den Husumer Bahnhof. Täglich steuern rund 120 Züge den Bahnhof an.