"Welt": Bahn verlängert Ausgabenstopp
(30.10.) BERLIN - Die DB plant nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt", ihre Ausgabensperre über das laufende Jahr hinaus zu verlängern. Unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise hieß es, mindestens das erste Quartal 2005 werde der "qualifizierte Ausgabenstopp" weiter gelten. Bahn-Einkaufschef Stefan Garber kündigte unterdessen am Freitag in einem Reuters-Interview an, dass allein bei den geplanten Käufen von Stellwerken in fünf Jahren rund 1,5 Milliarden Euro weniger ausgegeben würde. Die Ausgaben-Notbremse hatte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Juli gezogen. Sie gilt für alle nicht unmittelbar betriebsnotwendigen Bereiche und betrifft auch laufende Investitionen in das Schienennetz. Unterdessen hat sich laut dem Bericht der "Welt" der Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen, Otto Mayer, in einem Brief an den Verkehrspolitiker Albert Schmidt (Grüne) über den "desolaten Zustand" des Schienennetzes des Landes Thüringen beklagt. Mayer monierte laut "Welt" 132 Kilometer Langsamfahrstellen, weil die Gleise nicht entsprechend unterhalten würden, mit "massiven Fahrzeitverlängerungen" und dem Verlust von Anschlussmöglichkeiten. "Besonders extreme Auswirkungen hat der sogenannte qualifizierte Ausgabenstopp auch auf wichtige Hauptstrecken, so dass man ohne Übertreibung von einer katastrophalen Situation sprechen muss", heißt es laut der Zeitung in dem Schreiben. Von der Bahn hieß es dazu, man habe seit der Wende rund 3,6 Mrd. Euro in das Schienennetz des Freistaats investiert. Die beiden thüringischen Regionalnetze hätten eine Pünktlichkeit seit Jahresbeginn von 94,3 Prozent. "Von Kaputtsparen kann also keine Rede sein", sagte ein Sprecher.
Bahn ist 17mal sicherer als LKW bei Gefahrguttransport
(30.10.) BERLIN - Der Schienentransport ist bei Gefahrgut
statistisch gesehen 17 Mal sicherer als der Straßenverkehr. Das meldete die
Allianz pro Schiene am Freitag in Berlin unter Berufung auf das Statistische
Bundesamt. Nach diesen Erhebungen ereigneten sich 2003 mehr als die Hälfte
aller Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen in Deutschland bei ihrem
Transport, davon über 90 Prozent beim Transport mit Straßenfahrzeugen.
"Die Bahnen sind das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel, sowohl
im Personenverkehr als auch beim Transport von Stoffen, die unsere Umwelt und
unsere Gesundheit gefährden", erklärte Norbert Hansen, der Vorsitzende
der Allianz pro Schiene. Wassergefährdende Stoffe
sind vor allem Mineralöl- und Chemieerzeugnisse. Nach Berechnungen der Allianz
pro Schiene ereigneten sich im Zeitraum 1999 bis 2002 im Durchschnitt monatlich
drei Unfälle beim Schienentransport, dagegen 108 Unfälle mit LKW, bei denen
wassergefährdende Stoffe freigesetzt wurden. Im Verhältnis zur
Verkehrsleistung, also zu den beförderten Mengen und den zurückgelegten
Entfernungen auf Schiene und Straße, bedeutet das, dass LKW mit gefährlicher
Fracht 17mal häufiger verunglücken als die Bahnen.
Als häufigste Ursache für Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen gibt das
statistische Bundesamt auch in diesem Jahr "menschliches
Fehlverhalten" an: Über die Hälfte aller Schadensfälle wurden durch
menschliches Fehlverhalten verursacht. Diese Unfallursache tritt besonders häufig
bei der Beförderung gefährlicher Güter im Straßenverkehr auf, wie das Amt
bereits anlässlich des "Tags des Wassers" mitteilte. Hier liegt nach
Ansicht der Allianz pro Schiene ein entscheidender Sicherheitsvorteil des
Systems Schiene, in dem das Fehlverhalten von Einzelnen aufgrund der
hochgradigen Vernetzung und Regulierung korrigiert wird, während im
Individualverkehr auf der Straße naturgemäß die Fehler von einzelnen Fahrern
häufiger zu Unfällen führen. Der Vorsitzende Norbert Hansen: "Dieses
Risiko sollten wir uns und der Natur nicht zumuten. Gefährliche Güter gehören
auf die sichere Schiene."
Studie: Keine Kostenexplosion für Stuttgart 21
(30.10.) STUTTGART - Beim Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" wird es nach einer Kostenberechnung der Bahn die befürchtete Kostenexplosion nicht geben. Wie der "SWR" berichtet, rechnen die Fachleute der DB nach dem internen Papier allerdings damit, dass sich das Projekt von 2,6 auf 2,8 Milliarden Euro verteuern wird. Bei "Stuttgart 21" handelt es sich im Wesentlichen um die Verlagerung des Stuttgarter Hbf unter die Erde, der dann zum Durchgangsbahnhof werden soll, den Tunnel in Richtung Fildern und den Bahnhof bei der neuen Landesmesse. Deutlich teurer als geplant wird dagegen laut "SWR" die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm. Deren Kosten werden sich voraussichtlich um 500 Millionen Euro auf rund zwei Milliarden Euro erhöhen. Mit diesen Zahlen müssen sich jetzt Bund, Bahn, Land, Stadt und Region beschäftigen. Bis spätestens Mai 2005 wird eine aktuelle Wirtschaftlichkeitsrechnung erwartet, auf deren Basis endgültig grünes Licht für das Gesamtprojekt gegeben werden soll.
Erstes Signal für elektronisches Stellwerk Hildesheim
(30.10.) HANNOVER - Rund 750 Kilogramm schwer und 6,50 Meter hoch ist das Signal, das künftig die Ausfahrt für Züge in Richtung Hildesheim freigeben wird. Ein Autokran hob am Freitag im Bahnhof von Emmerke das Signal auf sein Fundament. Mit einer anschließenden Funktionsprüfung wurde die Montage des ersten Signals für das neue elektronische Stellwerk in Hildesheim abgeschlossen. Mit dieser Aktion begann der technische Aufbauteil für das neue Stellwerk in Hildesheim. Bereits seit Juni diesen Jahres werden schon umfangreiche Tiefbauarbeiten für neue Kabeltrassen entlang der Bahntrassen im Raum Hildesheim durchgeführt. In die neue, computergestützte Technik für das elektronische Stellwerk investiert die DB rund 52 Millionen Euro. Im Bahnhof Hildesheim entsteht eine Stellwerksunterzentrale, in Emmerke ein separater Stellrechner. Die Elektronik wird aus der Betriebszentrale der Bahn in Hannover gesteuert. Von dort überwachen die Fahrdienstleiter der Bahn wie Fluglotsen per Monitor und Maus künftig den Zugverkehr im gesamten Raum Fallersleben - Braunschweig - Hildesheim. Die neue Technik ermöglicht eine flexiblere Durchführung des Bahnverkehrs im Knoten Hildesheim. Abgelöst werden sieben rund 60 Jahre alte Stellwerke. Das neue Stellwerk, geliefert von der Firma Siemens in Braunschweig, soll 2006 in Betrieb gehen und den Zugverkehr auf rund 12,5 Kilometern in und um Hildesheim steuern. Insgesamt 155 Signale und 79 Weichen werden gestellt. Täglich rund 380 Züge passieren diesen Bahnknoten auf den Strecken Richtung Lehrte, Groß Gleidingen, Nordstemmen und Goslar.
Für die Einrichtung der neuen Stellwerkstechnik sind umfangreiche Arbeiten notwendig. Unter anderem muss die Technik von zwölf Bahnübergängen an das neue Stellwerk angepasst oder dafür erneuert werden. Alle Weichen werden mit einer neuen elektrischen Weichenheizung ausgerüstet, die auch bei Frost einen sicheren Bahnbetrieb ermöglicht. Allein dafür müssen rund 33 Kilometer Stromversorgungskabel verlegt werden. Für den Anschluss der Weichen und Signale an die Stellwerkstechnik sind 167 Kilometer Kabel zu verlegen. Fast 22 Kilometer Kabelkanäle wurden dafür gebaut. Für die Bahnkommunikation sind zudem 15 Kilometer neuer Lichtwellenleiterkabel und 14 Kilometer Kupferkabel zu verlegen und Fernmeldeanlagen sowie Funknetze dem neuen Computerstellwerk anzupassen. Schließlich müssen sechs Stellwerke auf den anschließenden Strecken an das elektronische Stellwerk Hildesheim angepasst werden. Mit der Errichtung des neuen Stellwerkes wird auch der Bahnhof Emmerke umgebaut. Künftig wird es hier nur noch die beiden durchgehenden Streckengleise geben, an denen sich Außenbahnsteige befinden. Sieben Weichen und 14 Signale sowie das Überholgleis aus Richtung Hannover entfallen. Der Bahnsteig an diesem Überholgleis für die Züge Richtung Hildesheim wird an das durchgehende Streckengleis verlegt. Die Bauarbeiten dafür sollen Ende August 2005 beginnen.
"Call a Bike" weiter auf Erfolgskurs
(30.10.) BERLIN - Das Fahrradmietsystem "Call a Bike" der Bahn verzeichnet in Berlin, Frankfurt/Main, Köln und München sowohl bei den Kunden als auch bei den Mietfahrten einen deutlichen Zuwachs. In der Saison 2004 (März bis Oktober) mieteten knapp 71.000 Kunden die silber-roten DB-Fahrräder. Das ist gegenüber der Saison 2003 trotz des schlechten Sommerwetters ein Zuwachs von über 20.000 Kunden oder rund 40 Prozent. Die Zahl der Fahrten stieg von etwa 320.000 im vergangenen Jahr auf knapp 380.000 Fahrten in 2004. Dies ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 19 Prozent. Im Vergleich zur Saison 2003 konnten die Kundenzahlen in 2004 in München von 22.000 auf 30.000 und in Berlin von 18.000 auf 23.000 Kunden gesteigert werden. Auch Frankfurt/Main verzeichnete einen Zuwachs um rund 4.600 auf insgesamt 14.000 Kunden. In Köln ließen sich in den ersten vier Startmonaten rund 3.500 Call a Bike-Kunden registrieren. In der Domstadt wurde "Call a Bike" erst im Juni dieses Jahres gestartet. Pro Tag wurden durchschnittlich über 1.700 Fahrten mit den Mietfahrrädern in den vier Städten durchgeführt. Im Schnitt saßen die Nutzer knapp 50 Minuten pro Fahrt im Sattel.
Auf Grund der Buchungsdaten kann man die Nutzer von Call a Bike in zwei Gruppen einteilen: In den Vormittagsstunden mieten besonders Berufstätige gezielt CallBikes, um die Wegstrecke von der S- oder U-Bahnhaltestelle zum Arbeitsplatz fortzusetzen. In den Nachmittags- und Abendstunden werden häufig Fahrten für Kinobesuche oder zum Einkaufen unternommen. Die Nutzer von Call a Bike sind zum größten Teil zwischen 18 und 35 Jahre alt. Sie sind meist Kunden und gute Kenner des öffentlichen Nahverkehrs. Fast 90 Prozent der Kunden buchen die Räder über Handy. Die Fahrten kosten im AktivTarif, der BahnCard-Inhabern und Kunden mit einem Jahresabonnoment für den öffentlichen Nahverkehr automatisch gewährt wird, nur 4 Cent/Min. Im Normaltarif kostet die Minute 6 Cent. Volle 24 Stunden werden mit 15 Euro berechnet. Für einmalig 20 Euro können auch Kunden ohne BahnCard 12 Monate im AktivTarif fahren. Berechnet wird immer der Zeitraum zwischen Ausleih- und Rückgabeanruf. Die Abrechnung erfolgt zweiwöchentlich per Kreditkarte oder Lastschriftverfahren.
"SZ": Mittel für Bahn werden um eine Milliarde Euro aufgestockt
(29.10.) MÜNCHEN - Die Bundesregierung will der DB laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" mittelfristig eine Milliarde Euro mehr als bisher geplant für den Ausbau des Schienennetzes zur Verfügung stellen. Darauf habe sich Verkehrsminister Manfred Stolpe mit Finanzminister Hans Eichel verständigt. Laut ursprünglichem Finanzplan des Bundes hätte die Bahn dem Bericht zufolge 2008 nur noch 2,2 Milliarden Euro bekommen, obwohl alleine für die Modernisierung der bestehenden Trassen schon 2,5 Milliarden notwendig seien. Nunmehr, so Stolpe laut "Süddeutscher Zeitung", seien bis 2008 in jedem Jahr auch Mittel für den Ausbau des Netzes verfügbar. Wie es weiter hieß, könne die DB nun zehn weitere Projekte fortsetzen oder beginnen. Dazu zählten der viergleisige Ausbau der Strecke Augsburg - München und der teilweise zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung der Trasse von Hamburg nach Lübeck. Auch für die Verbindungen Karlsruhe - Basel und Nürnberg - Erfurt gebe es nun mehr Geld. Zudem will die Regierung dem Bericht zufolge künftig genau darauf achten, wie das Netz mit öffentlichen Mitteln saniert und modernisiert wird. In einem Vertrag mit der Bahn solle genau festgelegt werden, in welchem Zustand sich die Strecken befinden müssten, um attraktive Zugverbindungen zu ermöglichen.
Geplante Preiserhöhung für Nahverkehr vorerst gestoppt
(29.10.) BERLIN - Das Regierungspräsidium Darmstadt hat am Donnerstag die geplante Preiserhöhung im Nahverkehr der DB zunächst gestoppt. Zuvor hatten die Bundesländer dieser fast geschlossen ihre erforderliche Zustimmung verweigert. Lediglich Hamburg billigte den Antrag der Bahn, die Tarife zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember um durchschnittlich 3,6 Prozent zu erhöhen. Hessen und das Saarland enthielten sich. Nach der Entscheidung des Regierungspräsidium legte die Bahn umgehend Widerspruch ein. Die Behörde will diesen nun in den nächsten Tagen prüfen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Als letzte Instanz kann das Bundesverkehrsministerium eine Entscheidung treffen.
Neue Direktverbindungen im Regionalverkehr von Bayern nach Prag
(29.10.) MÜNCHEN - Mit dem neuen Fahrplan werden ab 12. Dezember auch die Direktverbindungen aus Bayern nach Prag umgestellt. Die Bahn fährt dann mit RegionalExpress-Zügen von München über Regensburg und Schwandorf nach Prag. Von Nürnberg aus gelangen Reisende mit Kurswagen über Schwandorf an die Moldau. Dieses Regionalzugangebot ermöglicht günstige Fahrpreise. Mit dem neuen "Prag Spezial"-Ticket kommt man hin- und zurück ab Regensburg für 39.- Euro, ab Nürnberg für 49.- Euro und ab München für 59.- Euro. Die Fahrzeiten der Regionalzüge sind vergleichbar mit den bisher über Cheb (Eger) verkehrenden EuroCity-Zügen, die wegen Baustellen auf tschechischer Seite vorübergehend nicht mehr durchgeführt werden können. Lediglich die Nachtzüge ab Nürnberg und München bleiben unverändert. Ab 12. Dezember verlässt der RegionalExpress Nürnberg um 17.40 Uhr und erreicht Prag um 22.45 Uhr. Dort startet der Zug um 9.15 Uhr und trifft in Nürnberg um 14.07 Uhr ein. Eine weitere Verbindung gibt mit Umsteigen in Schwandorf ab Nürnberg 7:37 Uhr, Prag an 12:45 Uhr und in der Gegenrichtung Prag ab 17:15 Uhr, Nürnberg an 22:21 Uhr. Die neue durchgehende Regionalexpressverbindung von München nach Prag fährt DB Regio Bayern zwei Mal täglich im Auftrag der bayerischen Eisenbahngesellschaft. Abfahrt an der Isar ist um 6:44 Uhr bzw. 16:44 Uhr, Ankunft an der Moldau ist um 12:45 Uhr bzw. 22:45 Uhr. In der Gegenrichtung ab Prag 9:15 Uhr bzw. 17:15 Uhr, München an 15:15 Uhr bzw. 23:26 Uhr.
Bahn weist Vorwürfe der Bauwirtschaft zurück
(29.10.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag die Vorwürfe der Bauwirtschaft, nach der sich die Zahlungsmoral des Unternehmens verschlechtert habe, entschieden zurückgewiesen. Entsprechende statistische Eigen-Erhebungen der Bauindustrie seien für die Bahn nicht nachvollziehbar, hieß es. "Wir bearbeiten im Baubereich 4.000 Rechnungen im Monat, von berechtigten Forderungen werden über 60 Prozent spätestens einen Monat nach Eingang bezahlt, weitere 30 Prozent innerhalb eines weiteren Monats", erklärte Stefan Garber, Generalbevollmächtigter für Technik und Beschaffung. Die Bahn sei mit einem jährlichen Investitions- und Einkaufsvolumen von aktuell rund 12,5 Milliarden Euro seit langem größter Auftraggeber in Deutschland. Garber: "Bei uns wird da absolut professionell gearbeitet." Die Bahn sei allerdings gehalten, vor allem bei kostenintensiven Infrastruktur-Bauprojekten alle Rechnungen sehr genau zu prüfen und überzogene Forderungen abzulehnen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch, dass Baufirmen verstärkt Subunternehmen einsetzen, denen es an Qualifikation fehlt. Garber: "Wenn dann die Qualität nicht stimmt, können wir auch nicht zahlen."
"Hier geht es zu etwa 90 Prozent um Geld des Steuerzahlers, das wir treuhänderisch ausgeben", so Garber, "es ist daher im Interesse der Allgemeinheit, wenn wir unsere Arbeit sorgfältig machen." Aufgrund der Größe und der Komplexität der Projekte gerade im Baubereich seien die Prüfabläufe sehr aufwändig und schwierig. Im übrigen werde die Bahn noch vom Eisenbahnbundesamt (EBA) überprüft, bei unberechtigten Zahlungen würden Bundesmittel zurückgefordert, so dass die Bahn auf den Kosten sitzen bleibe. Mit großer Sorge beobachte die Bahn auch die Entwicklung zu immer höheren Nachtragsforderungen der Bauunternehmen, die sich bei näherer und meist sehr aufwändiger Überprüfung zu einem erheblichen Teil als ungerechtfertigt herausstellen und daher abgelehnt werden müssten. "Immer mehr Firmen geben offensichtlich aufgrund der Marktlage im Baubereich bei unseren Ausschreibungen sehr niedrige Angebote ab und versuchen dann, über nachträglich geltend gemachte Forderungen Profit zu machen", so Garber. In einem Fall wurde etwa eine Gleisbau-Maßnahme für 19 Millionen Euro angeboten und vergeben, nach Abschluss der Arbeiten wurden zusätzlich Nachträge von mehr als 70 Millionen Euro in Rechnung gestellt.
Bei seriös arbeitenden Bauunternehmen werden laut Garber nach Prüfung bis zu 80 Prozent der Nachträge von der Bahn anstandslos akzeptiert, die schwarzen Schafe der Branche erreichen nur eine Quote von etwa 40 Prozent. Das Volumen der eingereichten Nachträge bei der Bahn summiere sich seit dem Jahr 2000 auf rund 5,5 Milliarden Euro, 800 Millionen davon sind noch nicht verhandelt oder strittig, mehr als 1,5 Milliarden mussten jedoch bereits als ungerechtfertigt abgelehnt werden. "Dass wir hier fast immer richtig liegen, zeigt die Tatsache, dass wir uns – bei jährlich abgelehnten Nachtragsforderungen von 600 Millionen Euro – nur in etwa 20 Fällen gerichtlich auseinander setzen müssen", sagt Stefan Garber. "Die steigende Zahl der Nachtragsforderungen ist für uns ein klares Zeichen, dass es der Branche nicht gut geht", sagt Stefan Garber, "das ist bedauerlich, aber nicht die Schuld der Bahn, die in den vergangenen drei Jahren Aufträge von fast 15 Milliarden Euro an die Branche vergeben hat."
Bahn&Bett HerbstHit für Kurzurlauber
(29.10.) BERLIN - Städtetouristen und Kurzurlauber können im Herbst ein Schnäppchen machen. Mit den Angeboten "Bahn&Bett HerbstHit" und dem bekannten "last minute Bahnurlaub" ist eine Bahnfahrt inklusive Übernachtung in über 40 deutsche Städte und Urlaubsorte ab sofort bis zum 15. Dezember 2004 mit BahnCard schon ab 79 Euro pro Person zu haben (ohne BahnCard ab 89 Euro). Der Pauschalpreis gilt auf jeder Verbindung innerhalb Deutschlands für die Hin- und Rückfahrt pro Person in der 2. Klasse und ermöglicht eine völlig flexible Zugwahl inklusive dem ICE. Attraktive Ziele sind zum Beispiel Berlin, München, Hamburg, Leipzig, das Ostseebad Binz, Basel und Salzburg. Die Angebote umfassen neben der Bahnfahrt die Übernachtung im Doppelzimmer inklusive Frühstück in ausgewählten Hotels. "Bahn&Bett HerbstHit" und "last minute Bahnurlaub" sind eine Kooperation der Deutschen Bahn mit Ameropa Reisen und werden außerdem in ähnlicher Form von den Reiseveranstaltern Dertour, Neckermann und TUI angeboten. Alleinreisende können die Herbstangebote auch mit dem jeweiligen Einzelzimmerzuschlag buchen. Verlängerungsnächte sind gegen Aufpreis möglich. Bis zu zwei Kinder unter 15 Jahren reisen kostenlos mit, wenn sie im Zustellbett schlafen. Alle Hotels sind zentral gelegen, zumeist in kurzer Entfernung zum Bahnhof, und bieten einen Komfort mit drei, vier oder fünf Sternen. Die Angebote "Bahn&Bett HerbstHit" und "last minute Bahnurlaub" können ab sofort in allen DB ReiseZentren, zahlreichen Reisebüros sowie im Internet auf www.bahn.de oder www.ameropa.de gebucht werden. Die Buchung der anderen Partnerangebote ist ebenfalls in zahlreichen Reisebüros möglich.
DB Regio baut in Magdeburg-Buckau Instandhaltungswerkstatt
(29.10.) MAGDEBURG - Am Donnerstag haben mit einer symbolischen Grundsteinlegung auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Magdeburg-Buckau die Arbeiten zum Bau einer neuen Regio-Instandhaltungswerkstatt begonnen. Rund 19 Millionen Euro werden in den Bau der Anlagen für Wartung, Instandhaltung und Reinigung von Schienenfahrzeugen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) des Verkehrsbetriebes Sachsen-Anhalt der DB Regio AG, Region Südost investiert. Moderne Anlagen ermöglichen künftig, die in Sachsen-Anhalt verkehrenden Elektrotriebwagen der Baureihe 425, Dieseltriebwagen der BR 642, E-Lok und Reisezugwagen effektiv und betriebsnah instand zu halten. In Magdeburg-Buckau entsteht im ersten Bauabschnitt eine Außenreinigungsanlage mit einer Waschhalle mit einer Länge von 95 m, 8 m Breite und 8,5 m Höhe. Sie ist bestimmt für die maschinelle Außenreinigung der Schienenfahrzeuge bis – 5°C Außentemperatur. Ein Funktionsgebäude mit einer Länge von 109 m und 8,7 m Breite. Im Gebäude werden unter anderem eine moderne Abwasserreinigungs- und Aufbereitungsanlage, eine Heizenergieerzeugungsanlage, eine Drucklufterzeugungsanlage sowie Sanitäreinrichtungen für das Innenreinigungspersonal untergebracht.
Im zweiten Bauabschnitt ist der Bau einer Werkstatthalle (als Stahlkonstruktion konzipiert) mit einer Länge von 119 m und einer Breite von 23,5 m vorgesehen. Durch die Halle führen zwei Gleise mit Mittelarbeitsgruben mit einer Länge von 108 m. An jedem Gleis befindet sich eine von der Dachkonstruktion abgehängte fahrbare Dacharbeitsbühne. Ein Betriebsgebäude wird mit einer Länge von 124 m und einer Breite von 10,5 m in 2 Etagen errichtet. In ihm werden Umkleide- und Sanitäreinrichtungen, Büro- , Dienst- und Lagerräume, Versorgungsräume, Nebenwerkstätten sowie eine Brandmeldezentrale untergebracht. Des weiteren entstehen eine Innenreinigungsanlage mit Reinigungsbahnsteig von 140 m Länge zwischen zwei Abstellgleisen, eine Wasserbefüll- und Toilettenentsorgungsstation sowie Elektranten zur Energieversorgung. Zum Betanken der Schienenfahrzeuge mit Verbrennungsmotor ist eine moderne Tankanlage vorgesehen. Künftig werden 128 Mitarbeiter von DB Regio, Verkehrsbetrieb Sachsen-Anhalt im Drei-Schichtbetrieb 28 Dieseltriebwagen, 12 E-Triebwagen, 23 E-Lokomotiven und 84 Reisezugwagen instand halten. Zur Zeit erhalten diese Fahrzeuge ihre technische Instandhaltung in Stendal, Magdeburg-Rothensee und Magdeburg Hauptbahnhof. Die Bauarbeiten beginnen mit der heutigen Grundsteinlegung und sollen in 14 Monaten am Standort Magdeburg-Buckau abgeschlossen sein. Die Schlüsselübergabe ist für Dezember 2005 geplant.
"WiWo": Bahn plant ICE-Güterzüge nach Frankfurt
(28.10.) BERLIN - Die DB plant nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" für den Fall, dass die Post-Tochter DHL ihre internationales Luftfrachtdrehkreuz von Brüssel nach Leipzig verlegen sollte, den Einsatz neuartiger Güterzüge, um Leipzig rasch mit dem Frankfurter Flughafen zu verbinden. Nach Informationen der Zeitung hat die Bahn in einer internen Studie neuartige Wagons entwickelt, die von Hochgeschwindigkeitsloks gezogen werden. Die Güterzüge erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern und sollen einen Teil der Luftfracht von Leipzig zum Frankfurter Flughafen transportieren, die dort den Passagierflugzeugen beigeladen würde. Der Lückenschluss sei eine der Grundvoraussetzungen für die Ansiedlung des neuen internationalen DHL-Drehkreuzes in Leipzig, da der Flughafen dort nicht über die erforderlichen internationalen Passagierflugverbindungen verfüge, hieß es in dem Bericht.
Verkehrsausschuss fordert Netzzustandsbericht von DB
(28.10.) BERLIN - Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" haben die Vertreter des Verkehrsausschusses auf einer Sitzung vereinbart, von der Bahn einen Netzzustandsbericht und einen Projekt-Controllingbericht einzufordern, mit dem sie laufend über den aktuellen Stand der Investitionen ins Schienennetz informiert werden wollen. Im Projekt-Controllingbericht muss nach den Worten des verkehrspolitischen Sprechers der Grünen, Albert Schmidt, festgehalten werden, welches Neu- oder Ausbauvorhaben der Bahn sich in welcher Phase befinde. "Wir verlangen, dass die Bahn kilometergenau über den Zustand ihres Streckennetzes Auskunft gibt." Wie es in dem Bericht weiter heißt, wirft der Bund der Bahn vor, zahlreiche Strecken trotz Mittel- und Baufreigabe nicht zu sanieren oder auszubauen. Vertreter des Ausschusses hegten den Verdacht, die Bahn verzögere Schienenprojekte vor allem für diejenigen Strecken, die intensiv von Wettbewerbern genutzt werden. Das betreffe neben Berlin-Rostock auch Hamburg-Lübeck. Die Bahn verwahrte sich laut der Zeitung gegen den Vorwurf, Mittel des Bundes nur schleppend abzurufen. Bis auf 200 Mio. Euro, die ins nächste Jahr verschoben werden, würden alle verfügbaren Bundesmittel von rund 3,5 Mrd. Euro in diesem Jahr ausgeben. Der Auftragsrückgang sei auf die Reduzierung von Bundesmitteln zurückzuführen.
Spatenstich für neues Umschlag-Terminal in Ulm-Dornstadt
(28.10.) ULM - Mit einem symbolischen Spatenstich hat am Mittwoch der Neubau eines Umschlag-Terminals in Ulm-Dornstadt begonnen. Auf dem rund 11 Hektar großen Gelände entsteht in den nächsten 18 Monaten eine moderne, leistungsstarke Anlage für den Umschlag von Ladeeinheiten zwischen den Verkehrsträgern Schiene und Straße. Mit dem neuen Terminal schafft die DB Netz AG die Voraussetzungen, Mehrverkehre für die Schiene im Raum Ulm zu gewinnen und steigende Marktnachfragen im Kombinierten Verkehr langfristig abdecken zu können. "Das Terminal Ulm-Nord wird nachfrageorientiert in mehreren Baustufen errichtet. Rund 31 Millionen Euro werden im Rahmen der ersten Baustufe investiert. Mit einer Kapazität von 250 Ladeeinheiten pro Tag wird die Leistungsfähigkeit gegenüber der heutigen Anlage in Neu-Ulm fast verdoppelt, so Wolfgang Müller. Die Anlage in Ulm-Dornstadt wird über den Bahnhof Beimerstetten an das Streckennetz der Bahn angebunden. Allein hierfür werden rund fünf Kilometer neue Gleise verlegt. Für den schnellen und sicheren Umschlag der Ladeeinheiten werden zwei Hochleistungskräne montiert. Bei Bedarf kann das Terminal in mehreren Schritten auf eine Kapazität von 600 Ladeeinheiten pro Tag erweitert werden.
In drei Umschlaggleisen mit einer Länge von jeweils 700 m können ganze Züge unter den Krananlagen behandelt werden. Gegenüber der alten Anlage entfallen im neuen Terminal die zeitaufwendigen Rangierfahrten. Weitere Bausteine des neuen Terminals sind die Fahr- und Ladespuren für Lkw sowie die Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz. Ab Juli 2005 wird das Umschlaggeschäft von Neu-Ulm nach Ulm-Dornstadt verlagert. Damit wird die Fläche in Neu-Ulm für das Projekt "Neu-Ulm 21" frei. Bis zur Fertigstellung des neuen Terminals Ulm-Dornstadt wird für eine Übergangszeit ein provisorischer Betrieb mit mobilen Umschlaggeräten durchgeführt. Damit wird für die Kunden ein durchgängiges Umschlagangebot im Raum Ulm sichergestellt. Ulm-Dornstadt ist einer von bundesweit 29 Umschlagbahnhöfen im Netz der DB.
Stolpe sieht Weg für Bahninvestitionen frei
(28.10.) BERLIN (dpa) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe sieht den Weg für Verbesserungen im Schienenverkehr frei. Mit Finanzminister Hans Eichel habe er sich verständigt, «dass die mittelfristige Finanzplanung 2008/2009 gesichert ist», sagte Stolpe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Phase der Unsicherheit, wie viel Geld zur Verfügung steht, ist ausgeräumt." Damit sei «auch in aller Form klar, dass die mit der Bahn vereinbarten Projekte durchgeführt werden können." Vorgesehen sind jährlich 3,1 Milliarden Euro für die Bedarfsplanung und 2,5 Milliarden für die Sicherung des bestehenden Schienennetzes.
Lokomotivführer fordern Gehaltsverzicht der Bahn-Chefs
(28.10.) DÜSSELDORF (AP) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verlangt bei den Tarifverhandlungen auch von den Führungskräften der Deutschen Bahn Opfer. GDL-Chef Manfred Schell sagte dem Wirtschaftsmagazin "Capital", nötig sei endlich auch ein Signal des Managements, einen Beitrag für schwarze Zahlen des Konzerns zu leisten, etwa einen Einkommensverzicht. Im Gegenzug wolle die Gewerkschaft über eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich verhandeln, berichtet das Magazin.
Sofortprogramm für Bahnhof Lingen (Ems) abgeschlossen
(28.10.) HANNOVER - Dank des gemeinsamen Engagements der Deutschen Bahn AG und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) wurde der Bahnhof Lingen (Ems) kundenfreundlich renoviert. Im Rahmen des Sofortprogramms für Bahnhöfe sind die Klinkerfassade und Sandsteinsockel des Bahnhofsgebäudes instandgesetzt worden. Die Empfangshalle entspricht nach der Renovierung wieder dem historischen Vorbild. Durch den Abriss der Einbauten ist der ursprüngliche Grundriss wieder sichtbar; die Halle bekam einen neuen Innenanstrich. Im Zuge der Arbeiten wurde das Gebäude auch brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht und das Dach teilweise erneuert. Auf den Bahnsteigen sind zwei Wetterschutzhäuschen und Informationsvitrinen saniert, Lichtmasten neu gestrichen, neue Abfallbehälter und Sitzbänke aufgestellt worden. Ferner ist das Wegeleitsystem im gesamten Bahnhofsbereich erneuert worden. Die Kosten für die Modernisierung betrugen rund 277 000 Euro; das Land Niedersachsen übernimmt davon 75 Prozent.
Im Bereich der Vermietung sind ein Geschäft mit Reisebedarf, Getränken und Süßigkeiten und ein Café in das Gebäude eingezogen. Dafür hat die Deutsche Bahn AG noch einmal allein rund 50 000 Euro investiert. Die Pächter beteiligten sich mit circa 150 000 Euro. Insgesamt sind also fast eine halbe Million Euro in den Bahnhof und somit in den Standort Lingen geflossen. Da das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz steht, wurden alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde durchgeführt. Im Jahr 2003 wurden mithilfe des Sofortprogramms in Niedersachsen bereits rund 80 Bahnstationen modernisiert. Die Gesamtinvestitionen betrugen rund 4,7 Millionen Euro, wovon circa 3,5 Millionen Euro durch Landeszuschüsse finanziert wurden.
Schienenstrecke Horb - Pforzheim: Probebetrieb in der Nacht
(28.10.) ULM - Mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 beginnt im Nordschwarzwald ein neues Eisenbahnzeitalter. Auf der Strecke Tübingen - Horb - Pforzheim werden neue Nahverkehrstriebwagen der Baureihe VT 650.3 in einem neuen verbesserten Fahrplankonzept unterwegs sein. Um sowohl Fahrplan und Fahrzeuge zu testen als auch die Lokführer auszubilden, wird die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) von Dienstag, 2. November bis Freitag, 5. November 2004 jeweils in der Nacht von 23:00 Uhr bis 4:00 Uhr früh Probefahrten mit den neuen Zügen auf der Schienenstrecke Horb – Pforzheim (KBS 774) durchführen. Beim Probebetrieb in der Nacht kommen acht neue Fahrzeuge zum Einsatz; die Fahrdienstleitungen werden rund um die Uhr besetzt sein. Ziel des Probebetriebes ist die Gewinnung von Erkenntnissen über die Stabilität des neuen Fahrplans und der Wagenumläufe. Zudem werden im Rahmen des Probebetriebes Betriebsstörungen simuliert und deren Auswirkungen auf den gesamten Fahrplanzusammenhang ermittelt, woraus dann Regularien für den Störungsfall aufgestellt werden.
"Eine derart umfangreiche Ausweitung des Zugangebots zu einem Fahrplanwechsel hatten wir im Nagoldtal noch nicht, es ist deshalb wichtig, dass wir gut vorbereitet in die Betriebsaufnahme gehen" erklärt RAB-Verkehrsmanager Bernd-Matthias Weckler. Damit nichts dem Zufall überlassen bleibt, werden beispielsweise die neu ausgebildeten Lokführer gemeinsam mit bereits erfahrenem Personal eingesetzt und erfahren so zahlreiche Details der Strecke und die Besonderheiten der Betriebsführung aus erster Hand. Die Bahn weist im Zusammenhang mit dem Probebetrieb auf die generell geltende besondere Vorsicht an Bahnübergängen und in der Nähe von Gleisanlagen hin. Grundsätzlich ist es verboten, die Gleise zu begehen und zu überschreiten.
"WELT": DB peilt 2004 Gewinn von 206 Millionen Euro an
(27.10.) BERLIN - Nach einer konzerneigenen, aktuellen Prognose wird die DB in diesem Jahr einen Gewinn von voraussichtlich 206 Mio. Euro erzielen. Das berichtet die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Kreise, die dem Aufsichtsrat des Konzerns nahe stehen. Damit hätte die Bahn das angekündigte Ziel, schwarze Zahlen zu schreiben, erreicht. Im Vorjahr hatte die Bahn einen Verlust von rund 170 Mio. Euro und im ersten Halbjahr 2004 von 62 Mio. verbucht. Allerdings liegt das Unternehmen dem Bericht zufolge deutlich unter den ursprünglich gesteckten Zielen, die einen Gewinn von 308 Millionen Euro vorsahen. Außerdem beruhten von dem jetzt angepeilten Gewinn 180 Mio. Euro auf der von Bahnchef Hartmut Mehdorn Ende Juli verfügten Ausgabensperre, schrieb "Die Welt" unter Berufung auf die Kreise. Von der "qualifizierten Ausgabensperre" sind alle Budgets der Bahn betroffen, ausgenommen ist lediglich der laufende Betrieb sowie "die Sicherung von Qualität und Service", wie die Bahn damals erklärte.
Bahn setzt im Serverbereich verstärkt Linux ein
(27.10.) FRANKFURT/Main - Das lizenzfreie Betriebssystem Linux ist eine der strategischen Serverplattformen für die Informationstechnologie der Bahn. Das heißt, neue und bereits produktive IT-Systeme sollen – sofern technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll – auf Linux laufen. Von diesem Schritt verspricht sich DB Systems, der konzerninterne IT-Dienstleister der Bahn, nachhaltige Kosteneinsparungen. Darüber hinaus bietet Linux durch die Herstellerunabhängigkeit mehr Flexibilität. "Unser Auftrag als DB Systems ist es ja, eine möglichst effiziente und kostengünstige IT für die Bahn zu entwickeln und zu betreiben. Da kommen wir meines Erachtens an Linux nicht vorbei", erläutert Detlef Exner, Geschäftsführer IT-Betrieb bei DB Systems.
Derzeit laufen mehrere Umstellungsprojekte, die alle auf einer einheitlichen Linux-Architektur aufsetzen. Diese ist gewissermaßen als Baukasten konzipiert, aus dem technische Architekturen für verschiedenste Anwendungen zusammengestellt werden können. Der Aufwand für einzelne Verfahrensumstellungen wird dadurch deutlich reduziert. Zudem ist durch die einheitliche Plattform sichergestellt, dass die Architekturen durchgängig kompatibel ist. Eines der zentralen Projekte ist die Lotus Notes-Umstellung von z/OS auf zLinux, die bis Jahresende abgeschlossen sein wird. Lotus Notes wird bei der Bahn als Mailsystem von rund 55.000 Anwendern genutzt und auch als Anwendung für rund 5.500 Datenbanken eingesetzt. Insgesamt verbergen sich dahinter 32 redundante Server und ein Datenvolumen von rund 6,5 Terabyte. Vor allem aufgrund dieses hohen Volumens ergeben sich durch den Einsatz von Linux Kosteneinsparungen bei Lizenzen von rund 50 Prozent. Neben Lotus Notes werden derzeit Konzernanwendungen wie SAP-Systeme von Unix auf Linux umgestellt. Und auch bei Indiviudal-Anwendungen wie dem Vertriebssystem des Personenverkehrs der Bahn kommt Linux zum Einsatz. Beispielsweise bei der Verbindungsauskunft, die in Teilen von HP Nonstop auf Linux migriert wurde.
DB stellt Ausschreibung für Lok-Milliardenauftrag zurück
(27.10.) BERLIN (dpa-AFX) - Die DB hat eine geplante Ausschreibung für einen milliardenschweren Einzelauftrag über die Bestellung von mehr als 400 Lokomotiven zurückgestellt. "Eine Ausschreibung steht im Moment nicht an", sagte eine Sprecherin der DB auf Anfrage. Der Konzern habe die Absicht gehabt, den Bedarf an Güterverkehrs- und Nahverkehrslokomotiven zu koppeln und durch eine Ausschreibung über diese hohe Stückzahl am Markt bessere Preise zu erzielen. "Wir haben erkannt, dass dies nicht der Fall ist." Nun werde die DB den Marktbedarf erneut analysieren. Dabei soll aber auch die Modernisierung vorhandener Lokomotiven in Betracht gezogen werden. Wie hoch der Bedarf an neuen Fahrzeugen sei, stehe derzeit nicht fest.
Vossloh fürchtet Jobkürzungen wegen Bahn-Absage - Prognose bestätigt
(27.10.) WERDOHL - Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Experten erwartet und die Prognosen für 2004 bestätigt. Für das laufende Jahr gehe man nach wie vor von einem Gesamtjahresumsatz in Höhe von 920 Millionen Euro aus, hieß es. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wird wie bislang ein Gewinnanstieg um 5 Prozent auf 106 Millionen Euro erwartet. Der Überschuss soll 56,9 Millionen Euro erreichen. Die Planungen für das kommende Jahr will Vossloh im Dezember bekannt geben. Im dritten Quartal verzeichnete der Eisenbahnbauer bei rückläufigen Umsätzen einen höheren Gewinn und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Der Auftragsbestand lag zum 30. September 2004 mit 954 Millionen Euro um 2,9 Prozent über dem Auftragsbestand zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Trotzdem wollte der Konzern nach Bekanntwerden eines Stopps von Ausschreibungsplänen der DB für Lokomotiven Stellenkürzungen im Kieler Werk nicht ausschließen. Vossloh hatte mit der Ausschreibung in diesem Herbst gerechnet, nachdem sie bereits einmal verschoben worden war.
Bahn sechster nationaler Sponsor für Fußball-WM 2006?
(27.10.) MAINZ (dpa) - Die DB hat die besten Aussichten, sechster und damit letzter "Nationaler Förderer" der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu werden. "Wir haben noch mit mehreren Unternehmen Gespräche, aber die Deutsche Bahn ist der Partner, den wir uns wünschen", sagte der DFB-Präsident und stellvertretende Vorsitzende des WM-Organisationskomitees, Theo Zwanziger im rheinland-pfälzischen Ransbach-Baumbach. Dort wurde der Sportwettenanbieter Oddset als fünfter Partner für die Fußball-WM 2006 präsentiert. OK-Präsident Franz Beckenbauer ergänzte: "Es sind nur noch ein paar größere Kleinigkeiten zu klären."
Bergung des entgleisten Güterzugs in Merzig
(27.10.) MERZIG - Die am Montag Abend begonnene Bergung des am Bahnhof Merzig entgleisten Güterzugs wird nach Angaben der DB bis Mittwoch dauern. Die meisten der in der Nacht zu Montag entgleisten 18 Waggons hätten sich so einander verkeilt, dass sie nicht auf der Schiene bewegt werden könnten und somit auf der Straße abtransportiert werden müssten, sagte ein BGS-Sprecher. Die anschließende Instandsetzung der Bahnstrecke werde noch mindestens fünf weitere Tage in Anspruch nehmen. Die Strecke zwischen Mettlach und Dillingen werde demzufolge frühestens Anfang November wieder für den Zugverkehr freigegeben. Der Gesamtschaden wird auf rund vier Millionen Euro geschätzt.
Endspurt zwischen Leipzig und Geithain
(27.10.) LEIPZIG - Auf der fertiggestellten Strecke zwischen Leipzig Hbf und Geithain beginnt der Probebetrieb mit Abnahmefahrten. Dabei werden die Gleisanlagen sowie die Signal- und Sicherungstechnik auf Herz und Nieren geprüft, damit die Strecke am 12. Dezember 2004 wieder in Betrieb genommen werden kann. Anwohner der Strecke müssen in diesem Zusammenhang ab sofort wieder mit Zugverkehr rechnen.
BUND startet Kampagne für Kerosinsteuer
(26.10.) BERLIN - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat am
Montag eine bundesweite Kampagne zur Einführung einer Kerosinsteuer im inländischen
Flugverkehr gestartet. In größeren Städten, auf Bahnhöfen und im Internet können
Bahnkunden mit Hilfe des BUND gegen die steuerliche Benachteiligung der Bahn
gegenüber Fluglinien protestieren. Auf einem der Einkommenssteuererklärung ähnlichen
Formular können sie den Steuervorteil der Fluggesellschaften errechnen. Danach
können sie Bundesfinanzminister Hans Eichel auffordern, den entsprechenden
Betrag rückzuerstatten oder - als Alternative - eine Kerosinsteuer einzuführen.
Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Die Bahn zahlt für ihren
Energiebedarf Steuern - die Fluggesellschaften zahlen sie nicht. Auf Kosten
von uns allen wird so das klimaschädlichste Verkehrsmittel subventioniert.
Diese Steuervorteile für den Flugverkehr sollen laut rot-grünem
Koalitionsvertrag abgeschafft werden. Bundesfinanzminister Eichel muss jetzt
handeln. Er darf nicht länger tatenlos zusehen wie die Billigflieger auf inländischen
Strecken die Bahn kaputt machen und Umwelt und Klima schädigen." Bei einer
Mineralölsteuer für Kerosin würde ein Hin- und Rückflug von Hamburg nach München
39 Euro mehr kosten, rechnet der BUND vor.
Durch fehlende Kerosinsteuern im inländischen Flugverkehr entgehen dem Fiskus jährlich
373 Millionen Euro. Der Flugverkehr ist der einzige von Energiesteuern befreite
Verkehrsträger. Seit Anfang 2004 ermöglicht die neue
EU-Energiesteuerrichtlinie die Einführung einer Kerosinsteuer auf Inlandsflügen.
Ein deutscher Vorstoß pro Kerosinsteuer könne weitere EU-Staaten dazu bringen,
dem zu folgen. Das Umgehen der nationalen Steuer durch Billigtanken im Ausland,
der so genannte Tanktourismus, könne leicht verhindert werden, meinen der BUND
und auch das Umweltbundesamt, das die Forderung unterstützt. Anders als beim
Auto solle die Steuer nicht beim Tanken anfallen, sondern durch eine relativ
genaue Verbrauchsschätzung je nach Flugzeugklasse. Timm: „Die nächste Ölpest
findet im Himmel statt. Wenn immer mehr Menschen in immer kürzeren Abständen
zu immer entfernteren Zielen abheben, ist dies nur eine Frage der Zeit. Sämtliche
Klimaschutzmaßnahmen der internationalen Gemeinschaft werden unterlaufen, wenn
es nicht gelingt, dem Flugverkehr seine tatsächlichen ökologischen Kosten zu
übertragen. Die Kerosinsteuer ist dafür ein erster Schritt." Der BUND
will mit seiner Kampagne für eine Kerosinsteuer die Reisenden auf den Bahnhöfen
in zunächst rund 10 Metropolen nacheinander in Folge mobilisieren. Die
Beteiligung ist auch im Internet möglich. Interessierte finden hier
ein vorgefertigtes Formular, das per Mail an Bundesfinanzminister Hans Eichel
geschickt werden kann.
(26.10.) MERZIG - Ein mit 4.500 Tonnen Eisenerz beladener Güterzug ist in der Nacht zum Montag am Bahnhof von Merzig im Saarland entgleist. Personen wurden nicht verletzt. Allerdings wurden die Gleisanlagen schwer beschädigt, so dass die Strecke voraussichtlich frühestens in einer Woche wieder komplett freigegeben werden kann. Während dieser Zeit werden die Fahrgäste mit ersatzweise verkehrenden Bussen befördert. Der Sachschaden wird auf vier Millionen Euro geschätzt. 18 der 32 Waggons des von zwei Loks gezogenen Zuges waren kurz nach Mitternacht aus bislang ungeklärter Ursache im Ausfahrbereich des Bahnhofs Merzig aus den Gleisen gesprungen. Der Zug hatte Eisenerz aus Rotterdam zur Dillinger Hütte liefern sollen. Bei dem Unfall verkeilten sich die Waggons ineinander. Rund 1600 der insgesamt 4500 Tonnen Eisenerz lagen nach dem Unfall auf den Gleisen.
Bahn 2000 fasziniert 70 000 Leute
(26.10.) BERN - Am vergangenen Samstag haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die Öffentlichkeit in Bern und Olten sowie auf der Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist zum Bahn 2000-Einweihungsfest eingeladen. Auf allen drei Schauplätzen herrschte mit insgesamt rund 70'000 Besucherinnen und Besuchern ein großes Publikumsinteresse. Das Herzstück der Bahn 2000 bringt mehr Zug für die Schweiz und stößt vor der Inbetriebnahme am 12. Dezember 2004 auf großes Interesse: Bereits im Vorverkauf buchten 14 000 Interessierte ein Ticket für die exklusiven Schnupperfahrten mit Tempo 160 auf der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist oder auf der Ausbaustrecke Richtung Solothurn. Am Samstag wurden nochmals 11 000 Fahrscheine verkauft. Auf den Premierenfahrten erläuterten Radiomoderatoren den Fahrgästen die Details zu den vor den Zugfenstern vorbeirasenden Bauwerken und Merkmalen der beiden neuen SBB-Strecken. "Die Shuttlezüge waren sehr gut besetzt, die Reisenden in guter Stimmung. Dies zeigt, welch großes Interesse die Bahnkunden der Bahn 2000 mit ihrer bewegten Geschichte entgegenbringen", erklärte Brigitte Lütscher, Leiterin der Festorganisation SBB.
Die Shuttlezüge verknüpften die Bahnzentren Olten und Bern: In Olten präsentierten sich die Bereiche Personenverkehr, Güterverkehr, Infrastruktur sowie SBB Historic den Besuchern des offiziellen Einweihungsfestes. Neben modernster Bahntechnik luden das längste rollende Theaterspektakel und ein 500 Meter langer Güterzugs-Erlebnispark dazu ein, die Bahn hautnah zu erleben. Während in Olten rund 50 000 Besucher registriert wurden, machten gut 20 000 Leute einen Abstecher ans Bahnhoffest in Bern, wo zahlreiche Konzerte und Showeinlagen für Stimmung sorgten. Die RailCity-Geschäfte waren auf allen Etagen für originelle Unterhaltung besorgt. Den informativen Höhepunkt bildete die multimediale Bahn 2000-Ausstellung.
Sanierung zwischen Schaffhausen und Feuerthalen kurz vor Abschluss
(26.10.) SCHAFFHAUSEN - Seit April wird der Emmersbergtunnel in Schaffhausen saniert. Die wegen geologischen Schwierigkeiten verzögerten Arbeiten dauern noch bis Freitag, 29. Oktober 2004. Die Arbeiten bei der Sicherung der Tunnelsohle im Emmersbergtunnel und der Neuaufbau der bahntechnischen Ausrüstung werden bis Freitag, 29. Oktober 2004 abgeschlossen sein, der Bahnbetrieb wird am Samstag, 30. Oktober 2004 wieder durchgehend aufgenommen. Damit wird die Totalsperrung der Bahnstrecke Schaffhausen - Feuerthalen sowie der dadurch notwendige Busersatzbetrieb nach insgesamt 20 Wochen aufgehoben. Die noch verbleibenden Sanierungsarbeiten im Tunnel führen die SBB ab Montag, 1. November 2004 in Nachtschichten während der normalen Bahnbetriebspause weiter. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis Samstag, 11. Dezember 2004 abgeschlossen werden können.
Filmproduktionen des DB Museums im Fernsehen
(26.10.) NÜRNBERG - Das Bayerische Fernsehen setzt in diesem Jahr die Reihe "Auf Adlers Schwingen" fort. Das Studio Franken bearbeitet Filmmaterial des DB Museums und BahnTV, dem Unternehmensfernsehen der Deutschen Bahn, so dass fünf halbstündige Sendungen entstehen. Die Basis der Sendungen bilden der 90 minütige Film "Feuer, Dampf und Maschinen" vom Nürnberger Fotografen und Filmemacher Herbert Liedel sowie zwei ca. 40 minütige Filme von BahnTV über die Standorte des DB Museums in Dresden, Halle (Saale), Neumünster und Koblenz und Eisenbahnfahrten in den Alpen. In den Beiträgen wird nicht nur viel rund um das Thema Eisenbahn gezeigt und erzählt, sondern es kommen auch Sehenswürdigkeiten oder touristische Attraktionen nicht zu kurz. Die ungekürzten Filme können im DB Museum Nürnberg, Lessingstraße 6, 90443 Nürnberg Tel. 01804-44 22 33 (0,24 Euro pro Anruf), info@db-museum.de bestellt werden. (Versandkosten: 4,50 Euro)
- "Feuer, Dampf und Maschinen" (Spieldauer 90 Minuten) als VHS-Kassette für 24,90 Euro oder DVD 26,90 Euro
- "Das DB Museum - zu Hause in ganz Deutschland" (Spieldauer 33 Minuten) DVD 14,90 Euro (erhältlich ab Anfang November)
- "Gipfelglück per Eisenbahn" (Spieldauer ca. 40 Minuten) DVD 14,90 Euro (erhältlich ab Anfang Dezember)
Tiebensee: Mit Traktor auf den Schienen entlang
(26.10.) HEIDE - Ein 17-jähriger ist am Wochenende auf der Bahnstrecke Heide – Büsum zu Fuß von der Disco nach Hause gegangen. Als er Zuhause angekommen war, vermisste er sein Handy. Da er davon ausging, dieses auf dem Heimweg am Bahnkörper verloren zu haben, fuhr er nach Angaben der Polizei Heide mit einem Trecker auf die Schienen der Bahnstrecke Heide-Büsum, in Richtung Tiebensee, um die Strecke mit den Scheinwerfern des Treckers auszuleuchten. Wie die Polizei Heide weiter mitteilte, löste der 17-Jährige, als er in Tiebensee, auf den Schienen fahrend, den Bahnübergang erreichte, den Kontakt für die Bahnschranken aus, worauf sich diese bestimmungsgemäß schloss. Weil der 17-jährige dachte, es würde sich ein Zug nähern, geriet in Panik und durchbrach die geschlossene Bahnschranke. Zeugen beobachteten den Vorfall und alarmierten die Polizei, die den 17-Jährigen erst nach einer wilden Verfolgungsjagd u.a. auf einem Feld stoppen konnte. Ein Alkoholtest ergab 1,6 Promille.
Zeitung: Bahn bremst Kunden aus
(25.10.) ESSEN - Die DB weist nach einem Bericht der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" momentan Frühbucher ab, die eine Bahnreise nach dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember planen. Auch Platzreservierungen für die reisestarke Vorweihnachtszeit seien derzeit nicht möglich. Der Grund sei nach Aussagen eines Bahnsprechers, dass die neuen Fahrplandaten bislang noch nicht vollständig in das Bahn-Computersystem eingespeist seien. "Diese Daten werden jetzt zusammengestellt und dann bundeseinheitlich ins System eingepflegt", erklärte der Sprecher. Dies werde bis spätestens 2. November geregelt sein. Die Bahn erwarte für die Zeit zwischen dem 12. Dezember und dem Jahreswechsel aber keine Schlangen an den Fahrkartenschaltern, sondern lediglich einen "etwas vermehrten Andrang", sagte der Sprecher.
ÖBB: Generalkollektivvertrag unterzeichnet
(25.10.) WIEN - Nach den neuen Arbeitszeitregelungen ist nun auch der Generalkollektivvertrag für ÖBB-Bedienstete unter Dach und Fach. Der Generalkollektivvertrag regelt die arbeitsrechtliche Stellung aller ÖBB-Bediensteten in den Rechtsnachfolgeunternehmen der ÖBB-Holding AG. Ein Kernstück ist die Regelung des flexiblen konzernweiten Personaleinsatzes innerhalb des ÖBB-Konzerns, wobei die arbeitsrechtlichen Ansprüche der Bediensteten erhalten bleiben. Dies erlaubt dem Unternehmen eine höhere personal-wirtschaftliche Flexibilität, die aber auch im Interesse der Beschäftigten selbst liegt. Denn dadurch steht den Bediensteten auch weiterhin eine Laufbahn im gesamten ÖBB-Konzern offen. Das gezielte Nutzen einzelner Vorteile aus dem ÖBB-Dienstrecht und den jeweiligen Branchenkollektivverträgen wird es nicht geben. Dies stellt der Generalkollektivvertrag sicher. Dem Unternehmen entstehen somit keine zusätzlichen Belastungen, weshalb der Vertrag als wirtschaftlich tragfähige Einigung zu werten ist. ÖBB-Vorstand und Gewerkschaft sind mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden. "Wir haben damit nicht nur eine wesentliche arbeitsrechtliche Basis geschaffen, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung einer wettbewerbsfähigen Bahn gesetzt", betonten Vorstandsdirektor Martin Huber und Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl übereinstimmend im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung.
ÖBB: Eröffnung Bahnhof Traisen
(25.10.) St. PÖLTEN - Am vergangenen Samstag sind die modernisierten Bahnhöfe Traisen und Wilhelmsburg feierlich an die Bahnkunden übergeben worden. Bei der Modernisierung der Bahnhöfe konzentrierten sich die ÖBB Planung & Engineering auf die technischen Anlagen und auf die kundenfreundliche Umgestaltung. Der Unterbau im Gleis- und Bahnsteigbereich wurde erneuert. Die Gleisanlagen wurden dem Standard moderner und zeitgemäßer Eisenbahnstrecken angepasst. Mit den Umbaumaßnahmen erhöhen die ÖBB den Kundenkomfort für Reisende, SchülerInnen und PendlerInnen im Bereich der Regionalbahnstrecke ins Traisental. Barrierefreie Zugänge zu den Bahnsteigen und die Ausstattung der Infrastrukturanlagen mit einem Blindenleitsystem unterstützen Mobilität und Orientierung für Ältere oder Reisende mit Sehbehinderung. Höhere Bahnsteigkanten machen das Ein- und Aussteigen sowie das Umsteigen komfortabler. Von April bis September 2004 wurde mit Hochdruck an der Modernisierung der Bahnhöfe Wilhelmsburg und Traisen gearbeitet. In den Umbau wurden rund 3,8 Mio. Euro investiert. Die Attraktivitätssteigerung auf der Strecke Traisen - St. Pölten ist Bestandteil eines Personennahverkehrskonzeptes in Niederösterreich.
Zusätzlich wurde die Strecke St. Pölten - Traisen mit einem Bündelfunk, einer rechnergestützten Zugüberwachung und automatischer Ansageeinrichtung ausgestattet. Modernste Technik ermöglicht damit eine Fernsteuerung des Bahnhofes Wilhelmsburg vom neuen Bahnhof Traisen. Die Modernisierungsmaßnahmen wurden bei Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs abgewickelt. Mit einer Fahrzeit von nur 23 Minuten zwischen St.Pölten und Traisen bzw. unter 20 Minuten zwischen Wilhelmsburg und St.Pölten bietet die Bahn eine ausgezeichnete Alternative zum Individualverkehr, insbesondere auf der überlasteten B 20. Mit Abschluss der Ausbauarbeiten in den Bahnhöfen Wilhelmsburg und Traisen kann mit dem Fahrplanwechsel ab 12. Dezember das Fahrplanangebot unter anderem durch 13 zusätzliche Halte im Bahnhof Wilhelmsburg wesentlich verbessert werden. Durch die Eilzugshalte im Stundentakt wird die aufstrebende Stadt Wilhelmsburg, aber auch die Region um Wilhelmsburg, bestmöglich an die Landeshauptstadt St.Pölten angebunden. Auch für Wien-Pendler ergibt sich damit eine Vielzahl von neuen Verbindungen aus dem Traisental.
Vier neue "Nichtraucherbahnhöfe" in Nordbayern
(25.10.) NÜRNBERG - Die Bahnhöfe in Beratzhausen, Hersbruck rechts der Pegnitz, Lauf rechts der Pegnitz und Parsberg können sich ab sofort "Nichtraucherbahnhof" nennen. Anhand von Piktogrammen und Plakaten werden die Fahrgäste gebeten, nur noch in bestimmten Bereichen zu rauchen. Die Raucherbereiche befinden sich in Beratzhausen, Hersbruck r. d. Pegnitz, Lauf r. d. Pegnitz und Parsberg jeweils am Hausbahnsteig. Im September 2003 wurde das Programm "Rauchfreier Bahnhof" an bundesweit 63 Stationen gestartet. Aufgrund der positiven Ergebnisse und Erfahrungen an diesen Bahnhöfen wird das Programm nun sukzessive erweitert. In den "Nichtraucherbahnhöfen" wurde der Reinigungsaufwand spürbar geringer. Dadurch konnte auch das allgemeine Erscheinungsbild verbessert werden. Weggeworfene Zigaretten auf Bahnsteigen oder im Gleisbett ziehen aufwändige Reinigungsaktionen nach sich. Um diese Arbeiten durchzuführen, müssen beispielsweise Gleise gesperrt und die Zigarettenkippen mit der Hand, Stück für Stück, aus dem Gleisbett entfernt werden. In Bayern wurde das Konzept "Rauchfreier Bahnhof" bereits in München Hbf, München-Ost, München-Pasing, Augsburg Hbf, Ingolstadt Hbf, Nürnberg Hbf und Würzburg Hbf, Amberg, Neumarkt (Oberpfalz), Regensburg, Landshut, Bamberg, Lichtenfels, Freilassing, Traunstein, Bayreuth, Weiden umgesetzt.
Die Bahn gibt der Lahntalbahn neuen Schwung
(25.10.) FRANKFURT/Main - Wegen Gleisbauarbeiten von Samstag, 30. Oktober, bis Samstag, 11. Dezember 2004, fallen alle Züge zwischen Weilburg und Gießen sowie zwischen Nassau und Limburg (Lahn) aus und werden durch Busse ersetzt. Um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten, setzt die Bahn an den Bahnhöfen in Nassau, Limburg (Lahn), Weilburg und Wetzlar zusätzliches Servicepersonal ein. Aufgrund der längeren Fahrzeit der Busse verlängert sich die Reisezeit zwischen Gießen und Limburg(Lahn) um bis zu 30 Minuten und zwischen Gießen und Koblenz um bis zu 60 Minuten. In den eingesetzten Bussen ist die Fahrradmitnahme nicht möglich. An den Wochenenden und teilweise im Berufs- und Schulzeitverkehr fahren die Busse von und bis Gießen. Dadurch entfällt für viele Fahrgäste ein zusätzliches Umsteigen. Die Deutsche Bahn AG informiert mit Aushängen an den Bahnhöfen über die Sonderfahrpläne. Die ausführlichen Fahrplanänderungen können die Reisenden außerdem einer Broschüre entnehmen, die an den DB-Verkaufsstellen entlang der Strecke und bei verschiedenen örtlichen Verwaltungen bzw. bei Touristinformationen erhältlich sind.
Die Strecke zwischen Koblenz und Gießen wird seit 30. Juli in mehreren Teilabschnitten für rund 60 Millionen Euro erneuert. In dieser Zeit werden vier Abschnitte nacheinander vollständig gesperrt und der Zugverkehr durch Busverkehr ersetzt. Diese Sperrungen verkürzen die Dauer der Bauarbeiten um etwa die Hälfte, was zu einer deutlichen Entlastung für Pendler und Anwohner führt.
Feuer im Bahn-Kabelschacht in Hamm
(25.10.) HAMM - Ein von Unbekannten in der Nacht zum Samstag gelegtes Feuer in einem Kabelschacht der Bahn in Hamm hat den Bahnbetrieb auf der stark befahrenen Strecke Hamm - Bielefeld am Wochenende erheblich gestört. Das Feuer zerstörte auf einer Länge von zwei Metern Steuerungskabel für Weichen und Signale. Der gesamte Verkehr zwischen Hamm und Ahlen war betroffen. Bis zum Samstagabend hatten knapp 185 Züge eine Gesamtverspätung von mehr als 4000 Minuten. Fünf Züge wurden umgeleitet, 24 fielen ganz aus. Am Brandherd wurde ein Kanister mit Brandbeschleuniger gefunden. Nach Angaben der Ermittler gibt es noch keine Hinweise auf die Täter oder das Motiv der Brandstifter.
Glanzvolle Jubiläumsfahrt der 01 1066 in den Schwarzwald
(25.10.) STUTTGART - Vor 20 Jahren hatten es ein paar unentwegte Eisenbahnenthusiasten geschafft: Die Dreizylinder-Schnellzuglok 01 1066, die 1975 von der DB ausgemustert worden war, fuhr wieder. Unter der Ägide der Ulmer Eisenbahnfreunde war die alte Dame wieder unter Dampf. Damals noch nicht auf DB-Gleisen, denn das Dampfverbot war in Kraft. Aber auf der Albtalbahn zwischen Ettlingen und Bad Herrenalb konnte man die urtümliche Kraft der 2700 PS-Maschine wieder erleben. Das war der Beginn einer tollen Erfolgsstory, denn seither hat die Lok mehrere 100 000 Kilometer wieder zurückgelegt, in ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland ist sie bekanntes und beliebtes Sujet aller echten Eisenbahnfreunde. Grund genug also, das 20-jährige angemessen zu begehen. Vor dem Sonderzug "Schwarzwald-Kurier" kam die Lok am Samstag, 23. Oktober von Stuttgart über Ludwigsburg, Bietigheim, Mühlacker, Pforzheim und Karlsruhe wieder an die Stätte ihrer Wiedergeburt nach Ettlingen. Dort wurde auf das Wohl von Maschine und Mannschaft kräftig angestossen. Die Truppe des Speisewagens des Historischen Dampfschnellzug e.V., wie sich die für die großen Fahrten zuständige Sektion der UEF inzwischen nennt, hatte flugs das Triebgestänge des Lokjubilars zur Bar umfunktioniert und alle Gäste durften sich bedienen.
Mit dabei natürlich als Lokführer der unermüdliche Jürgen Regler, ohne den es dieses Jubiläum wohl nie gegeben hatte. Noch immer fährt er diese Lok mit großer Freude und seine Erfahrung ist dem Verein weiterhin eine riesige Stütze. Auch der zweite der damaligen Antreiber und Hauptmacher, Herbert Dorfschmid, war für diese Fahrt auf die Lok zurückgekehrt. Während die 1066 in Ettlingen dann zum Wasserfassen eine Pause einlegte, zog die 50 3539 der Ettlinger Sektion der UEF den Zug die Albtalbahn nach Marxzell hinauf. Zurück in Ettlingen ging die Fahrt mit der 01 1066 weiter, standesgemäß die Schnellzugstrecke das Rheintal hinunter, wo der immer noch 140 km/h schnelle Renner zeigen konnte, was er immer noch an Tempo drauf hat. In Offenburg begann der fahrttechnische Höhepunkt der Reise für die etwa 300 Gäste. Eine Parallelfahrt in den Schwarzwald hinauf nach Triberg. Der Zug wurde geteilt und da die ursprünglich vorgesehene zweite Lok, die 221 135 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn ausgefallen war, behalf man sich beim HDS aus dem eigenen Stall: Die 01 509, einst als Reserve für die 1066 beschafft, nun aber ebenso Stütze des umfangreichen Betriebes in ganz Deutschland wartete schon um einen Teil des Zuges zu übernehmen. Zwischen Hornberg und Triberg war die Begeisterung nicht mehr zu toppen, wenn die schweren Maschinen mit ihren Zügen fast auf Armeslänge nebeneinander den Schwarzwald hinaufstampften, ehe ab Triberg der wiedervereinigte Zug dann über Villingen-Schwenningen und Rottweil über die Gäubahn in der Abendsonne Stuttgart entgegenfuhr.
Regionalverkehr: EU leitet Verfahren gegen deutsche Vergabepraxis ein
(23.10.) BERLIN - Die EU-Kommission hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" gegen die Bundesregierung ein Vertragsverletzungs-Verfahren wegen der milliardenschweren Vergabe von Nahverkehrs-Aufträgen an die DB eingeleitet. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Freitag in Berlin, Deutschland sei eine Frist von sechs Wochen zur Änderung der betreffenden Gesetze eingeräumt worden. Dem Bericht zufolge sind nach Auffassung der Kommission Aufträge im Wert von über zehn Milliarden Euro nicht rechtmäßig vergeben worden. Mehrere Länder hätten langfristige Verträge an die Bahn-Tochter ohne ein transparentes Vergabeverfahren an die Bahn-Tochter DB-Regio vergeben. Wegen der "offensichtlich verbreiteten inkorrekten Interpretation von Gemeinschaftsrecht" wird Deutschland laut "FTD" aufgefordert, die weitere Vergabe von Aufträgen durch die Bundesländer zu stoppen. Die Bundesregierung hatte 2002 das Vergaberecht geändert, um langfristige Aufträge der Länder unter bestimmten Bedingungen auch ohne Ausschreibung möglich zu machen. Das Oberlandesgericht Brandenburg hatte eine Klage gegen die Vergabe eines Auftrags unter Hinweis auf das Gesetz daher abgelehnt. Die Kommission teilte die Auffassung des Gerichts aber ausdrücklich nicht. Gibt es keine Einigung mit der Kommission, kommt es zu einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof.
Ein Bahn-Sprecher sagte: "Wir sind uns mit der Bundesregierung einig, dass die bestehenden Verträge gesetzeskonform sind." In Kreisen der Bahn hieß es, man sei verwundert, dass ausgerechnet das Land mit der weitestgehenden Liberalisierung des Bahnverkehrs in Europa ins Visier der Kommission geraten sei. Nach Einschätzung der US-Investmentbank Morgan Stanley könnte eine Niederlage des Bundes im Streit mit der EU eine Bahn-Privatisierung auf absehbare Zeit unmöglich machen. Der Grund: Die von einer eventuellen Gesetzesänderung betroffene Nahverkehrstochter DB Regio schreibt im Gegensatz zum Fernverkehr schwarze Zahlen und ist deshalb wichtiges Standbein für eine positive Gesamtbilanz, die wiederum Voraussetzung für einen Börsengang ist.
Keine Annäherung beim Bahn-Beschäftigungspakt
(23.10.) FRANKFURT/Main - Bei den Verhandlungen über wettbewerbsfähige Beschäftigungsbedingungen und die Verlängerung des Beschäftigungsbündnisses gibt es weiterhin keine Annäherung. Ein Spitzengespräch der DB mit den drei Gewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL blieb am Freitag ohne Ergebis. Die Spitzenrunde mit Bahnchef Hartmut Mehdorn, Personalvorstand Dr. Norbert Bensel und den Vorsitzenden der drei Gewerkschaften Norbert Hansen, Klaus-Dieter Hommel und Manfred Schell einigte sich lediglich über das weitere Vorgehen bei den nächsten Verhandlungsrunden. Bahnchef Hartmut Mehdorn zeigte sich unter bestimmten Voraussetzungen kompromissbereit: "Wir können uns eine Verlängerung unseres Beschäftigungsbündnisses bis 2008 vorstellen," sagte er nach dem Gespräch. Es müsse aber auch über die tariflichen Rahmenbedingungen verhandelt werden. Mehdorn weiter: "Denn nur wettbewerbsfähige Beschäftigungsbedingungen machen die Verlängerung des Beschäftigungsbündnisses wirtschaftlich vertretbar." Außerdem sei mehr Flexibilität und Mobilität auf dem Konzernarbeitsmarkt notwendig.
Die Arbeitgeberseite bekräftigte bei dem Spitzengespräch ihre Forderung, die Arbeitskosten um zehn Prozent zu reduzieren und somit eine Angleichung an den Wettbewerb zu erreichen. Dazu Personalvorstand Dr. Norbert Bensel: "Wir können die Wettbewerbsverzerrungen von bis zu 25 Prozent bei den Arbeitskosten nicht länger hinnehmen." Zur Reduzierung des Wettbewerbsnachteils braucht die Bahn eine Erhöhung der Jahresarbeitszeit von 1984 auf 2088 Stunden ohne Entgelterhöhung. Diese Forderungen wiesen die Vorsitzenden der Bahn-Gewerkschaften als "unangemessen, überzogen und unverständlich" zurück. Transnet-Chef Norbert Hansen und GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel drangen auf eine Jobgarantie bis 2010. Sie warnten die Bahn davor, "Einkommen und Arbeitsplatzsicherheit gegeneinander auszuspielen". Das bisherige Beschäftigungsbündnis läuft Ende dieses Jahres aus. "Sollten die Arbeitgeber bei ihrer Linie bleiben, provozieren sie einen Konflikt mit ihren Beschäftigten", warnten Hansen und Hommel. Die Verhandlungen sollen am 1. November 2004 fortgesetzt werden.
S-Bahn München vor neuem Zeitalter
(23.10.) MÜNCHEN - Mit dem Fahrplanwechsel am 12.12.04 beginnt in München ein neues S-Bahn-Zeitalter: der Takt 10 kommt. Maisach, Zorneding, Germering-Unterpfaffenhofen und Deisenhofen - so heißen die Endbahnhöfe im neuen 10-Minuten-Takt der S-Bahn München. Die vier Außenäste werden von Montag bis Freitag zwischen ca. 6.30 Uhr und 9.00 Uhr und von Montag bis Donnerstag von ca. 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr einen dichteren Taktverkehr erhalten. Bereits in den 90erJahren begannen die Planungen für die Taktverdichtungen in München. In einem Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der DB AG vom 28.12.1998 wurden die Investitionen für den Ausbau des S-Bahn-Netzes in München vereinbart. Das bekannte 520-Mio-DM-Programm beinhaltete u. a. den zweigleisigen Ausbau der Strecke nach Deisenhofen, die Umfahrung Berg am Laim, den Umbau des Ostbahnhofes und die Ertüchtigung der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof. In diesem Vertrag war auch die Beschaffung von elf S-Bahn-Zügen der Baureihe (BR) 423 enthalten. Mit dem größten Investitionsprogramm in der Geschichte der Münchner S-Bahn wurden nicht nur Strecken aus-, neu-, bzw. umgebaut. Einmalig in Deutschland ist bei einem S-Bahn-System eine komplette Modernisierung im Fahrzeugbereich durchgeführt worden. Für Takt 10 werden in München 234 Fahrzeuge benötigt. Rund 790 Mio. Euro wurden dafür aufgewandt. Der Freistaat Bayern förderte diese Modernisierung der Fahrzeugflotte mit rund 180 Mio. Euro.
Der 10-Minuten-Takt führt zu einer weiteren Verdichtung des Verkehrs auf der S-Bahn-Stammstrecke in München. Deutschlands – und bald Europas – meist befahrene Bahnstrecke wurde deshalb mit einer neuen Stellwerktechnik ausgestattet. Pro Richtung können bis zu 30 Züge in der Stunde fahren. Mit einer dichteren Zugfolge müssen auch die Linien neu zugeordnet werden. So dürfen am Ostbahnhof nicht zwei Linien hintereinander eintreffen, die wegen der Weiterfahrt nach Giesing das Gleis 4 benötigen. Ebenso ist zu beachten, dass zwischen Pasing und Laim der Zugabstand nicht zu groß wird. Hinzu kommen jetzt die Züge des 10-Minuten-Taktes. Auch diese S-Bahnen müssen genauestens in den Fahrbetrieb eingeplant werden, damit auch die Taktfolge eingehalten werden kann. Für die S-Bahn-Fahrgäste im westlichen Netzbereich ändert sich fast nichts. Neu wird hier die S 3 sein, die im Westen die S 8 und im Osten die S 4 zu einem 10-Minuten-Takt verbindet. Im Osten von München ändern sich die bisherigen Liniennummern. Erding wird durch die S 2 mit Petershausen verbunden. Ebersberg erhält die S 4-Verbindung nach Geltendorf. Die Endstation Kreuzstraße wird mit der S 6 einen direkten Anschluss an den Starnberger See erhalten. Auch Holzkirchen erhält einen "Seeanschluss". Die S 5 verbindet im neuen Fahrplan Holzkirchen und Herrsching. Die S 7 fährt im neuen Fahrplan von Wolfratshausen zum Ostbahnhof. Nur die S 1, S 8, S 20 und S 27 sowie die Linie A von Dachau nach Altomünster bleiben im Laufweg unverändert.
Zur Vorbereitung auf den Takt 10 gehörte auch eine umfangreiche Ausbildung der Mitarbeiter. 551 Lokführer mussten nicht nur für den neuen S-Bahn-Zug der BR 423 geschult werden. Das Fahren mit der neuen Signaltechnik und der Linienzugbeeinflussung (LZB) entlang der Stammstrecke musste ebenfalls am Simulator geübt und abschließend mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Im Service-Bereich wurden 120 Mitarbeiter für ihre neue Tätigkeit ausgebildet. Sie werden ab dem 12.12.04 für mehr Kundeninformation auf der Stammstrecke sorgen. Dazu ist es auch notwendig, dass zwischen Pasing und Ostbahnhof wieder alle Aufsichtskanzeln in der Hauptverkehrszeit besetzt werden. Die sichere und zügige Abfertigung der Züge in nur 30 Sekunden ist für die Einhaltung des Fahrplans notwendig und wird vor allem durch das enge Zusammenspiel zwischen Aufsicht und Lokführer ermöglicht. Erste Erfahrungen mit dem neuen Takt können die Mitarbeiter in einem umfangreichen Probebetrieb sammeln. In mehreren Teststufen werden bis zum Fahrplanwechsel die Fahrplantrassen geübt. Dabei wird in den Nachtstunden mit einem "Störfall-Katalog" den Disponenten, Fahrdienstleitern und Lokführern die Gelegenheit gegeben, bestimmte Situationen zu üben.
Die deutliche Erhöhung der Taktdichte erfordert auch eine Anpassung der vorhandenen Störfallprogramme. Durch signaltechnische Anpassungen am Heimeranplatz wird die S 7 von Wolfratshausen bei einer Betriebsbehinderung zum Holzkirchner Flügelbahnhof gefahren. Bereits an den Haltestellen Siemenswerke, Harras und Heimeranplatz werden die Fahrgäste auf die geänderte Route und auf die Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn hingewiesen. Die S 6 wendet am Heimeranplatz und hat ebenfalls Anschluss an die U-Bahn. Neu ist hier, dass mit einer Stellwerksanpassung die S 6 am Heimeranplatz wieder Richtung Pasing signalmäßig starten kann. Bisher waren Leerfahrten zum Bahnhof Mittersendling und wieder zurück notwendig. Diese neue Signalmaßnahme wird derzeit von der beauftragten Firma geplant und anschließend erstellt.
Bahn und Industrie fordern Abbau nationaler bürokratischer Hindernisse
(23.10.) BERLIN - Ungleiche nationale Zulassungsverfahren für Schienenfahrzeuge in Europa sind zentrale Probleme auf dem Weg zu wettbewerbsfähigen Strukturen im grenzüberschreitenden Verkehr. Gemeinsam fordern Deutsche Bahn (DB) und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) diese nationalen Hindernisse trotz der technisch unterschiedlichen Systeme zu beseitigen, um offensiv in den Wettbewerb zum Straßenverkehr einzutreten. Auf die bestehende technische Heterogenität der europäischen Bahnsysteme hat die Industrie mit der Entwicklung mehrsystemfähiger Fahrzeuge reagiert. Heute weitaus problematischer sind – und da setzt vor allem die Kritik von Bahn und Industrie ein – die unsäglich langen nationalen Zulassungsprozesse, die weder zeitlich noch finanziell zu kalkulieren sind. "Derzeit verteuern die Zulassungsverfahren für Material den grenzüberschreitenden Verkehr ganz massiv. Die Realität ist, dass wir heute bis zu 40 Monate für eine einzige nationale Zulassung eines bereits in Deutschland fahrenden Lok-Typs ansetzen müssen“, betonte Joachim Fried, Konzernbevollmächtigter der DB für Europäische Angelegenheiten und Wettbewerb. Die Kosten hierfür beliefen sich dabei auf bis zu acht Millionen Euro. Hinzu kämen dann die Mehrkosten für nationale Besonderheiten für jede Einzellok von bis zu 750.000 Euro. "Wettbewerbsfähige Preise im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr sind da zum Teil schwer darstellbar", so Fried.
Adressiert an die nationalen Zulassungsbehörden fordern DB und VDB die Beschleunigung und Vereinfachung der gegenseitigen Anerkennung von bereits nachgewiesenen Anforderungen. Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie, erwartet "von den nationalen Gesetzgebern eine zeitnahe Umsetzung der harmonisierten Zulassungsanforderungen in nationales Recht. Und an die EU-Kommission geht die Erwartung nach einem EU-weit einheitlichen und transparenten Zulassungsverfahren. Ansonsten steht sich Europa selbst im Weg." Am Beispiel des durchgehenden Asien-Europa-Express, den unsere Güterverkehrstochter Railion im Mai von Istanbul nach Köln gefahren hat, wurde laut Joachim Fried demonstriert, was vereinfachte grenzüberschreitende Schienenverkehre leisten können. "Auf der mehr als 3000 Kilometer langen Strecke durch sechs Länder war die technisch leistungsfähige Mehrsystemlok nur 69 Stunden unterwegs. Noch heute brauchen die Schienentransporte auf dieser Strecke über 150 Stunden. Und dies alles angesichts der Tatsache, dass ein Lkw nochmals bis zu zwei Tage länger braucht. Diesen positiven Schub hin zu wettbewerbsfähigen Europaverkehren können Behörden und Parlamentarier mit dem Abbau von nationalen Hindernissen festigen. Und das wollen und müssen wir erreichen."
Baustelle im Hauptbahnhof Wiesbaden geht in den Endspurt
(23.10.) WIESBDADEN - 1904 hatte der Bau des Hauptbahnhofs in Wiesbaden begonnen, 100 Jahre später werden seine Sanierung und Modernisierung abgeschlossen. In nur 16 Monaten Bauzeit wurde viel bewegt. Über 9.000 Tonnen Material wurden verbaut. Allein 700 Tonnen schwer sind die neuen Bodenbeläge aus elegantem österreichischem Granit, die auf 3.500 Quadratmetern in der Schalter- und Querhalle verlegt worden sind. Den 28.000 Besucher, die ihn täglich besuchen, zeigt sich der Bahnhof insbesondere auf dem Querbahnsteig in ganz neuer Optik. Im Frühjahr türmte sich hier noch ein Gerüst 17 Meter hoch bis unter die Decke der Halle. 40 Tonnen an Stangen, Treppen und Böden waren errichtet worden, um die Hallendecke und die Innenfassaden reinigen, sanieren und neu anstreichen zu können. Neu – das meint in diesem Fall eigentlich alt, denn der Farbton ist historisch. Nicht mehr das dunkle Gelb, sondern ein helles Beige ziert jetzt die Decken der Querbahnsteig- und der Eingangshalle. Die hellere Farbe trägt dazu bei, den Raum größer und auch freundlicher wirken zu lassen.
Die Standorte der fünf neuen Verkaufspavillons sind aus der Querhalle in Richtung der Bahnsteighallen gerückt worden. So wirkt der Bahnhof nicht nur aufgeräumter, die Architektur kann jetzt wieder ihre beeindruckende Hallenwirkung entfalten. Unverstellt ist die neue Blickachse, die den Bahnhof vom Osteingang auf voller Länge bis zum neuen Westausgang durchzieht. Nicht nur dem Auge bietet der modernisierte Bahnhof neue Ansichten, auch das Angebot im Bahnhof ist heute gewachsen. Im neu errichteten Mittelteil des Bahnhofes wurde das 300 Quadratmeter große DB ReiseZentrum und die Räume in denen sich jetzt der Drogeriemarkt befindet neu gebaut. Der Drogeriemarkt bietet täglich zwischen 7 und 22 Uhr auf 550 Quadratmetern neben Kosmetik auch Lebensmittel und nahezu alle Dinge des täglichen Bedarfs an. Natürlich sind auch vertraute Geschäfte, wie der Blumenladen, die Brezelbäckerei, die Textilreinigung und die Reisebank wieder im Bahnhof präsent. Das WC-Center wurde grundlegend modernisiert. Im Westteil des Bahnhofes entstanden auf drei Etagen 1.200 Quadratmeter neue Büroflächen, die vermietet werden.
Die Sanierung und Modernisierung des Hauptbahnhofes ist ein Bauprojekt mit imposanten Zahlen: Insgesamt investierte die Bahn über 25 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des Bahnhofes. 40 Kilometer neue Kabel wurden verlegt, 2.000 Quadratmeter Fassadenfläche wurden saniert und 4.000 Quadratmeter Dachflächen erneuert. Insgesamt handelte es sich um fast 10.000 Quadratmeter große Baustelle, die sich vom Keller, in dem 1.000 Quadratmeter saniert und nach den aktuellen Brandschutzanforderungen ausgestattet wurden, über den Querbahnsteig, den Innenhof bis in den dritten Stock des Gebäudeteiles an der Westseite erstreckte. Auch die Beleuchtung des Hauptbahnhofes wurde erneuert. Ein neues Lichtkonzept, bestehend aus 160 neuen Leuchten in den Bahnsteighallen und der Querbahnsteighalle sorgt dafür, dass die neue Eleganz des Hauptbahnhofes Wiesbaden ins rechte Licht gesetzt wird. Bereits Anfang November sollen fast alle Bauarbeiten abgeschlossen sein, damit sich der Hauptbahnhof am 5. November den Wiesbadenern in neuer Schönheit präsentieren kann, wenn mit einem großen Bahnhofsfest mit Musik und Showprogramm die Bahn den Abschluss der Modernisierung mit den Reisenden und den Wiesbadener Bürgern feiert.
Offenbar Achsentausch bei Neigezügen erforderlich
(22.10.) BERLIN - Bei den Regionalzügen der Baureihe VT 611 und 612 müssen offenbar sämtliche Achsen ausgetauscht werden. Das berichtet die "Lausitzer Rundschau". Mitte August war an einem Dieseltriebfahrzeug der Baureihe VT 612 ein Anriss in einer Radsatzwelle entdeckt worden. Daraufhin waren zuerst alle 192 Fahrzeuge dieser Baureihe, anschließend auch die 50 Züge der Vorgängerserie VT 611 zu Untersuchungen in die Werke gerufen worden. Die Neigetechnikzüge kehrten anschließend zwar in den Betrieb zurück, allerdings wurden die Inspektionszyklen deutlich verkürzt. Die Neigetechnik ist seitdem in allen Zügen der Baureihen 611/612 ausgeschaltet, was zu erheblichen Verspätungen in ganz Deutschland führt. Zum Fahrplanwechsel sollen die Fahrzeiten auf den betroffenen Strecken so gestreckt werden, dass sie auch ohne Neigetechnik einzuhalten sind.
Um jemals wieder die Neigetechnik nutzen können, müssen nach Informationen der "Lausitzer Rundschau" alle knapp 250 Fahrzeuge der Baureihen 611/612 zum vorbeugenden Wechsel der Achsen in die Werke der Deutschen Bahn. Die Prozedur werde sich innerhalb der kommenden 30 Monate abspielen, hieß es unter Berufung auf den Vorstandsvorsitzende der DB Regio, Ulrich Homburg. Es dauere so lange, weil es für den dafür benötigten Spezialstahl derzeit lange Lieferfristen gibt. Die Aktion werde "einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten, von dem noch keiner weiß, wer es letztlich bezahlt", erklärte Homburg. Der Bombardier-Sprecher Ulrich Bieger wollte sich laut "Lausitzer Rundschau" zur Umrüstung der Fahrzeuge und deren Bezahlung nicht äußern. Auf Nachfrage der Zeitung sagte Achim Stauß, Sprecher des Personenverkehrs der DB, die DB werde erst einmal in Vorleistung gehen, "denn wir haben keine Alternative. Wir brauchen die Triebwagen für den Regionalverkehr und müssen sie optimal einsatzbereit halten."
Neuer DB-Fahrplan: Deutlicher Zeitgewinn zwischen Hamburg und Berlin
(22.10.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag einige Details zum neuen Fernverkehrsfahrplan vorgestellt, der am 12. Dezember in Kraft tritt. Wichtigste Änderung ist die Inbetriebnahme der 280 Kilometer langen Ausbaustrecke zwischen Hamburg und Berlin. Die Reisezeit zwischen Hamburg und Berlin verringert sich damit im ICE auf rund anderthalb Stunden. Mit Tempo 230 übertrifft der ICE auch die frühen Rekorde des legendären Fliegenden Hamburgers aus den Dreißigerjahren. Die Bahn wird damit das mit Abstand schnellste Verkehrsmittel zwischen den beiden Städten. Wegen der großen Nachfrage erhöht die Bahn die Platzkapazität zwischen Hamburg und Berlin um 15 Prozent. Zum Einsatz kommen unter anderem fabrikneue ICE, von denen die Bahn bis Ende des kommenden Jahres insgesamt 30 Exemplare in Dienst stellen wird. wischen beiden Städten gibt es auch weiterhin einen Stundentakt, der aus zwei Fernverkehrslinien gebildet wird: die ICE-Linie Hamburg - Berlin - Leipzig - Nürnberg - München fährt im Zwei-Stunden-Takt nonstop von der Alster an die Spree. Die Fahrzeit zwischen Hamburg und Leipzig verkürzt sich ab dem 12. Dezember um eine halbe Stunde auf drei Stunden, 25 Minuten. Die Züge der InterCity / EuroCity-Linie Hamburg - Berlin - Dresden (- Prag) fahren mit Tempo 200 die Strecke Hamburg - Berlin in 113 Minuten. Mit Halt in Ludwigslust, Wittenberge und Berlin-Spandau ist die Verbindung um bis zu 30 Minuten schneller als bisher. Dadurch verkürzen sich auch Bahnreisen von Hamburg nach Dresden auf vier Stunden, zwölf Minuten und von Hamburg nach Prag auf sieben Stunden, sieben Minuten. Vom Ausbau der Strecke Hamburg - Berlin profitiert ebenso Mecklenburg-Vorpommern: Auf der InterCity-Linie Hamburg - Schwerin - Rostock - Stralsund wird die Bahn nach dem Fahrplanwechsel um rund zehn Minuten schneller.
Mit dem Fahrplanwechsel erhält die im Juni eröffnete DB-Station am Flughafen Köln/Bonn direkten ICE-Anschluss Richtung Süden. Die ICE-Linie Köln - Wiesbaden - Mainz - Stuttgart führt künftig im Zwei-Stunden-Takt über den Airport-Bahnhof. uf der ICE-Linie Berlin - Frankfurt/Main - Basel wird das Angebot für Urlauber in Richtung Schweiz ausgebaut: Zwei Züge fahren künftig täglich über Basel hinaus via Bern bis Interlaken Ost. wischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen verkehrt ab 12. Dezember jeweils morgens in beiden Richtungen ein ICE-Sprinter. Der Sprinter von Hamburg nach Nordrhein-Westfalen verlässt Hamburg Hbf um 6.12 Uhr und erreicht die Halte Essen Hbf um 8.53 Uhr, Düsseldorf Hbf um 9.16 Uhr, Köln Hbf um 9.41 Uhr und Bonn Hbf um 10.09 Uhr. Der Sprinter nach Hamburg Hbf startet um 6.18 Uhr in Köln Hbf. Ein Zustieg ist um 6.40 Uhr in Düsseldorf Hbf und um 7.03 in Essen Hbf möglich. Der Zug erreicht Hamburg Hbf um 9.45 Uhr. Der bislang auf dieser Strecke angebotene Metropolitan wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Zusätzlich bietet die Bahn auf dieser Strecke weiterhin vom frühen Morgen bis spät abends Verbindungen im Stundentakt mit InterCity und ICE. Erstmals ist die polnische Hafenstadt Sczecin (Stettin) an das InterCity-Netz der Bahn angeschlossen. Ein durchgehender Fernzug fährt täglich von Sczecin über Berlin, Hannover und Osnabrück nach Amsterdam und zurück. In Sachsen werden die Bauarbeiten zur Sanierung der international wichtigen Strecke von Dresden zur tschechischen Grenze zum Fahrplanwechsel im Dezember planmäßig beendet sein. Die Einschränkungen im Fahrplanangebot zwischen Dresden und Prag können damit aufgehoben werden. Die Bahn führt auf dieser Linie einen durchgehenden Zwei-Stunden-Takt mit täglich sechs EuroCitys je Richtung ein. Hierfür wird ein EC-Zugpaar, das bislang in Dresden endete, von und bis Prag geführt. Als Frühverbindung von Dresden nach Prag und als Spätverbindung zurück wird ein Nachtzug-Zugpaar Dortmund - Berlin - Dresden - Prag eingesetzt. Von Berlin und nach Budapest wird das Angebot von zwei auf vier Züge aufgestockt. Von diesem erweiterten Angebot erhofft sich die Deutsche Bahn Zuwächse im Verkehr Richtung Tschechien, Slowakei und Ungarn.
Ausgedünnt werden dagegen die Verbindungen auf der Franken-Sachsen-Magistrale Nürnberg-Dresden. Hier werden auch nach dem Fahrplanwechsel vorerst lokbespannte IC-Züge, die mit einem Bistro-Cafe und einem Fahrradabteil ausgestattet sind, verkehren. Pro Richtung wird die Bahn vier Zugpaare anbieten, die im Vier-Stundentakt verkehren. Im Interesse der Gesamtstrecke Nürnberg-Dresden wurde bei drei Zugpaaren die schnellere Linienführung über Marktredwitz statt über Bayreuth gewählt. Trotzdem beträgt die Fahrzeit zwischen Nürnberg und Dresden rund fünfeinviertel Stunden. Das liegt laut Bahn unter anderem an unlösbaren Trassenkonflikte infolge des dichten Nahverkehrs auf der Strecke und eingleisiger Abschnitte in Bayern sowie an einem Lokwechsel, der in Reichenbach für einen 15-minütigen Aufenthalt sorgt. Zwischen Dresden und Reichenbach ziehen E-Loks die Wagen; zwischen Reichenbach und Nürnberg verkehren Diesel-Loks, da dieser Streckenabschnitt nicht vollständig elektrifiziert ist. Auf der Strecke Nürnberg - Prag entfallen die bisher eingesetzten IC-Züge. Grund ist hierfür laut DB eine für fünf Jahre geplante Streckensperrung zwischen Cheb und Pilsen. Für Reisende bestehen verschiedene alternative Reisemöglichkeiten. DB Regio bietet ab dem Fahrplanwechsel täglich zwei Direktzüge von München nach Prag an. Mangels Nachfrage stellt die Bahn ihre InterRegio-Verbindungen von Dresden über Görlitz nach Wroclaw (Breslau) ein. Auch zwischen Chemnitz und Berlin sollen auf der letzten dann noch verbleibenden InterRegio-Linie die Züge seltener rollen.
Der Fahrplan 2005 tritt in der Nacht zum dritten Advent in fast allen Ländern Europas in Kraft. Die Deutsche Bahn bleibt bei ihrem bewährten, bundesweit vertakteten Fernverkehrssystem und passt den Fahrplan in einigen Details der Nachfrage an. Der ICE ist auch im nächsten Jahr mit 58 Prozent aller Leistungen im Fernverkehr das wichtigste Produkt. Für die übrigen 42 Prozent des Angebotes stehen der InterCity bzw. EuroCity.
Drastischer Personalabbau beim Güterverkehr der DB?
(22.10.) BERLIN - Bei der Güterverkehrssparte der Bahn, der Railion AG, wird offenbar zur Zeit ein drastischer Personalabbau von bis zu zwölf Prozent der insgesamt 26000 Stellen geplant. "Zurzeit werden Pläne im Management bewegt, die den Abbau von bis zu 3.000 Stellen zur Folge haben könnten", erklärte das Wolfgang Zell, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Transnet. Hintergrund seien Vorhaben, das Ergebnis zu verbessern. In diesem Zusammenhang gebe es erneut massive Umstrukturierungspläne. Es existiere die Vorgabe, "tabulos" über sämtliche Maßnahmen nachzudenken. Dazu zähle vor allem der Stellenabbau. Zell warnte zugleich auch davor, neuen Kahlschlag bei Gleisanschlüssen und Zugbildungsanlagen in der Fläche zu betreiben. Dies gefährde vor allem die Vorgabe der Bahnreform, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Zell warf den Verantwortlichen vor, eklatante Managementfehler nun auf dem Rücken der Beschäftigten ausbaden zu wollen. Wenn es Probleme mit dem Ergebnis gebe, seien diese auf völlige Luftplanungen zurückzuführen. Transnet habe die anvisierten Erlöse immer als viel zu optimistisch angesehen. Zell forderte Railion auf, "die tabulosen Pläne tabulos zurückzunehmen."
"Es wird Einschnitte geben", bestätigte am Donnerstag in Berlin ein Railion- Sprecher der Bahn-Frachtsparte. Die von Transnet genannte Zahl von 3000 bedrohten Stellen nannte er aber unseriös. Man sei noch im Frühstadium der Planungen für die Sparte. Der Schienengüterverkehr der DB hatte im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Verlust ausgewiesen und ist neben dem Personen-Fernverkehr dafür verantwortlich, dass die Bahn in diesem Jahr unter ihren Gewinn-Planungen liegt. Nach einem Bericht von "Spiegel Online" ist die Beratungsfirma McKinsey derzeit mit der Analyse der Lage des Güterverkehrs befasst und soll Änderungsvorschläge machen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise heißt es, vor allem der nach Umsatz relativ kleine Bereich Intermodal stehe bei der Bahn offenbar auf dem Prüfstand. Intermodal ist für den kombinierten Verkehr zwischen Bahn und Lkw zuständig. Nach dem Wegfall der umfangreichen Grenzkontrollen nach Osteuropa durch den EU-Beitritt ist der Lkw-Verkehr hier wieder attraktiver geworden. "Vor diesem Hintergrund überprüft die DB derzeit grundsätzlich die Struktur des Geschäftsbereichs (Anzahl und Lage der Terminals etc.), um gegebenenfalls Rationalisierungsreserven erschließen zu können", heißt es laut "Spiegel Online" in dem Papier von Morgan Stanley.
Land und Bahn schließen Rahmenvereinbarung für regionales Harz-Weser Schienennetz
(22.10.) HANNOVER - Das Land Niedersachsen, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) haben sich mit der DB auf ein 20-Jahres-Konzept für das Regionalnetz Harz-Weser geeinigt. Das Regionalnetz Harz-Weser liegt im südöstlichen Teil Niedersachsens. Es setzt sich aus 18 Strecken mit insgesamt 565 Kilometern zusammen. Ziel der Vereinbarung ist es, die Grundlagen für eine langfristige Verfügbarkeit dieser Schienenstrecken zu schaffen. In vier Bauabschnitten sollen die vorhandenen Gleisanlagen modernisiert und den Erfordernissen des künftigen Verkehrs angepasst werden. Als größtes Projekt steht der Bau eines modernen elektronischen Stellwerks in Kreiensen auf der Regionalnetz-Agenda. Insgesamt sollen in dieses Netz in den nächsten Jahren rund 320 Millionen Euro investiert werden. Bahnchef Hartmut Mehdorn dazu: "Mit verbesserter Infrastruktur im Harz-Weser-Regionalnetz schaffen wir die Voraussetzungen für einen langfristig leistungsstarken und zukunftsorientierten Nahverkehr, der den Ansprüchen unserer Kunden gerecht wird und die Bahn noch attraktiver macht."
Für das Regionalnetz Harz-Weser werden die Aufgabenträger Land Niedersachsen und Zweckverband Großraum Braunschweig Nahverkehrsleistungen bis 2024 bestellen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Bahn zu Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen in ihrem Netz als Basis für verbesserte Angebote im Regionalverkehr. "Wir haben hier eine typische win-win-Situation," so Verkehrsminister Walter Hirche. "Die Besteller von Nahverkehrsleistungen und die Bahn bekommen Planungssicherheit und die Pendler sowie die Unternehmen können weiter auf ein zeitgemäßes Schienenangebot setzen." Die Deutsche Bahn AG verfolgt mit der Schaffung von Regionalnetzen das Ziel, ihre regionale Schieneninfrastruktur abseits von Ballungsgebieten und Hauptstrecken fit zu machen für einen wirtschaftlichen Betrieb. In Partnerschaft mit Ländern und Gemeinden sowie mit Eisenbahnverkehrsunternehmen werden für 43 bundesweit gebildete Regionalnetze maßgeschneiderte Modelle entwickelt. Mit diesen soll es gelingen, die Infrastrukturkosten zu senken und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene im regionalen Personen- und Güterverkehr nachhaltig zu stärken.
ÖBB plant angeblich Frühpensionierungswelle
(21.10.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) planen Medienberichten zufolge im kommenden Jahr angeblich eine groß angelegte Frühpensionierungswelle. Wie der "Kurier" und die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Mittwochausgabe berichten, sollen bis Ende 2006 mehr als 6.000 Mitarbeiter im Alter von 45 und 50 Jahren in Frühpension geschickt werden. Laut den Zeitungsberichten sollen die ÖBB sogar bereits Listen aufgelegt haben, in die sich interessierte Mitarbeiter eintragen können. Die ÖBB dementierten diese Darstellung. Die Unternehmensführung habe keine entsprechende Aktion gestartet, betonte ÖBB-Sprecher Andreas Rinofner. Der designierte neue ÖBB-Vorstandssprecher Martin Huber hatte zwar erst vor zehn Tagen erklärt, dass der Mitarbeiterstand der Bundesbahnen bis 2010 von derzeit 47.000 auf unter 40.000 sinken solle. Konkrete Beschlüsse - etwa für die kolportierte Frühpensionierungswelle - gebe es aber nicht, betonte Rinofner.
Castelguelfo-Shuttle bietet neue Verbindung für Einzelwagenverkehre nach Italien
(21.10.) MAINZ - In Castelguelfo bei Parma hat Stinnes Freight Logistics am 6. September seinen ersten "STINNESrailport" in Italien in Betrieb genommen. Das Railport-System ermöglicht sowohl Verladern als auch Empfängern ohne eigenen Gleisanschluss, Güter aller Art auf der Schiene zu befördern. "Der Zugang", so Frank Schuhholz, Leiter Logistik Service bei Stinnes Freight Logistics "ist für Kunden aller Branchen ganz einfach, da wir ein Gesamtangebot inklusive Hauptlauf auf der Schiene, Umschlag und Transport auf der Straße erstellen und die Verkehre somit aus einer Hand organisieren." Angebunden an das deutsche Einzelwagennetz ist der "STINNESrailport" Castelguelfo durch wöchentlich drei Zugpaare. Richtung Italien werden die Einzelwagen in Offenburg gebündelt und zusammengestellt. Die Rückladungen Richtung Norden werden in Mannheim getrennt und ins Einzelwagennetz eingespeist. Wagen, die mit dem Shuttle um 17.55 Uhr ab Offenburg nach Italien fahren, stehen bereits am nächsten Morgen gegen 9.00 Uhr zur Entladung bereit. Der Zug in Gegenrichtung startet gegen 9.00 Uhr und erreicht Mannheim um 5.00 Uhr am nächsten Tag.
Bislang mussten die Einzelwagen in Italien umfangreich sortiert und rangiert werden. "Heute wechseln wir", erklärt Schuhholz, "nur noch an den Grenzübergängen die Lokomotiven. Unsere Kunden profitieren von kürzeren Laufzeiten, einer durchgehenden Transportüberwachung und einer besseren Planbarkeit ihrer Verkehre." Für die Traktionsleistung in Deutschland ist Railion Deutschland, die Güterbahn der Stinnes AG, verantwortlich. Danach übernehmen die Schweizer BLS Cargo und die italienische FNC die Züge. Am "STINNESrailport" Castelguelfo können Kunden neben dem Umschlag zwischen Schiene und Straße auch weitere logistische Zusatzleistungen wie Lagerung oder Pufferung in Anspruch nehmen. Die Zustellung erfolgt je nach Wunsch des Empfängers direkt nach Ankunft des Zuges in Castelguelfo oder auf Abruf, falls gewünscht auch in Teilpartien. Stinnes plant schon jetzt, das Railport-Netz in Italien weiter auszubauen. So sollen Kunden in Zukunft auch Direktverbindungen nach Verona und in den Mailänder Raum nutzen können.
Spatenstich zur Neugestaltung des Bahnhofs Visp
(21.10.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Matterhorn Gotthard Bahn (MGB), Postauto Oberwallis und die Gemeinde Visp investieren in den kommenden drei Jahren 90,5 Mio. Franken in die Neugestaltung der Bahnhofinfrastruktur Visp. Als neue Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs schafft der Bahnhof mit der Inbetriebnahme der Neat im Dezember 2007 stündlich schlanke Anschlüsse Richtung Bern, Lausanne, Brig - Mailand, Zermatt und Saas Fee. Die Gleisanlagen beider Bahnen werden zu diesem Zweck modernisiert: Visp erhält bis Ende 2007 ein viertes Bahnsteiggleis, um gleichzeitig zwei Zügen von Bern und Genf Richtung Brig - Mailand sowie zwei Zügen aus der Gegenrichtung Platz zu bieten. Die Bahnsteige werden auf die SBB-Standards von 420 m verlängert und auf 55 cm erhöht. Eine großzügige Unterführung soll den bequemen Wechsel zu den ebenfalls erneuerten Gleisen der Matterhorn Gotthard Bahn ermöglichen, die auf der Nordseite des neuen Bahnhofgebäudes parallel dazu drei Bahnsteiggleise von bis zu 200 m Länge mit bequemer Einstiegshöhe baut. Das Busterminal der Post wird um rund 200 m auf den Bahnhofplatz verlegt und erlaubt künftig die individuelle Wegfahrt der Busse aus 14 Haltebuchten. Gleichzeitig wird das Parkplatzangebot am Bahnhof um 150 Plätze aufgestockt. Ein neuer, mehrgeschossiger Bahnhof-Baukörper wird die höher liegende Gleisebene mit jener des Bahnhofplatzes verbinden und einen wichtigen, städtebaulichen Akzent setzen. Insgesamt müssen zehn Gebäude dem neuen Bahnhof weichen – neben dem alten Aufnahmegebäude auch das Hotel Touring, mehrere Wohn- Geschäftshäuser sowie Bauten der MGB.
Von den Gesamtinvestitionen von 90,5 Mio. Franken für die Neugestaltung der Bahnhofinfrastruktur Visp gehen 60 Mio. zulasten der SBB. Der Anteil der Matterhorn Gotthard Bahn beträgt 26 Mio. Franken. Die restliche Summe teilen sich Postauto Oberwallis und die Gemeinde Visp. Insgesamt betragen die Investitionen in die Bahnanlagen zwischen Brig und dem Portal des Basistunnels knapp 300 Mio. Franken. So fließen bis Ende 2007 unter anderem 66 Mio. Franken in den Bau eines dritten und vierten Gleises zwischen Visp und St. German, 55 Mio. Franken in die Bahntechnik und ein neues Stellwerk Visp, 22 Mio. Franken in die Lärmsanierung und 23 Mio. Franken in rein kommerzielle Bauten im Bereich des Bahnhofs Visp.
Stolpe hält Bahn-Börsengang 2007 oder 2008 für realistisch
(21.10.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe hält einen Börsengang der Deutschen Bahn 2007 oder 2008 für realistisch. "Die Fortsetzung der Privatisierung einschließlich des Börsenganges (der Bahn) steht außer Frage", sagte Stolpe am Mittwoch auf dem 21. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. "Der Zeitpunkt 2007 beziehungsweise 2008 ist meines Erachtens realistisch", merkte er zum Bahn-Börsengang an. Auch bei der Lkw-Maut äußerte sich Stolpe zuversichtlich und warnte diejenigen mit einer "unterschwelligen Blockadehaltung", die auf eine weitere Verschiebung setzen: "Das wird so nicht funktionieren. Die Maut kommt zum 1. Januar."
Bahn kämpft in Lohne gegen Vandalismus
(21.10.) HANNOVER - Am Bahnhof in Lohne häufen sich die Vandalismusschäden. Während eines Ortstermins mit Vertretern der Stadt, der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, von Polizei und Bundesgrenzschutz sind die Missstände heute durch die Bahn umfangreich erläutert worden. Innerhalb von nur drei Monaten wurden beispielsweise die Glasscheiben des Wetterschutzhauses zweimal zerstört. Allein in diesem Jahr musste die Bahn für die Beseitigung der Schäden bereits 3.500 Euro ausgeben. Dabei wurde die Station erst im Dezember 2002 für rund 630.000 Euro komplett erneuert. Das Land Niedersachsen hat aus Steuermitteln diese Maßnahme mit rund 500.000 Euro gefördert. "Die Bahn tut alles, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben", betonte Hermann Bollmann, Leiter des Bahnhofsmanagements Osnabrück. "Für die Beseitigung müssen wir jedoch enorme Beträge aufwenden. Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle. Irgendwann wird der Schaden nicht mehr behoben, sondern die zerstörten Dinge endgültig abgebaut."
Die Bahn appelliert auch an die Mithilfe der Bevölkerung. Die Bürger sollten nicht wegschauen, wenn auf den Bahnhöfen irgendwo geschmiert oder eine Scheibe zerstört wird. In jedem Fall sollte der für den Bahnbereich zuständige Bundesgrenzschutz unter der gebührenpflichtigen Rufnummer (0 18 05) 23 45 66 oder die Sicherheitszentrale der DB in Osnabrück unter (04 51) 9 15 - 10 55 informiert werden.
Wieder 29 Euro-Tickets bei der Bahn
(20.10.) BERLIN - Nach dem großen Erfolg des Sommer-Spezial-Preises bietet die DB auch im Herbst wieder ein attraktives Angebot zum Schnäppchenpreis an. Ab 29 Euro (bei Buchung im Internet) können Bahnreisende quer durch Deutschland fahren. Das Angebot "November-Sommer" gilt vom 1. November bis zum 11. Dezember. Täglich stehen dafür laut DB in den Fernverkehrszügen bis zu 30.000 Plätze zur Verfügung. Der Preisknüller der Bahn gilt in der 2. Klasse für eine einfache Fahrt und kann bis drei Tage vor Fahrtantritt gebucht werden. Ein Teil der Fahrt muss mit einem Fernverkehrszug (ICE, IC/EC, IR) zurückgelegt werden. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder eine kostenlose Kindermitnahme sind bei diesem Angebot nicht möglich. Die Fahrkarten sind immer an eine bestimmte Zugverbindung gebunden und werden verkauft, solange der Vorrat reicht. In schwach ausgelasteten Zügen werden mehr Tickets angeboten als zu den Hauptverkehrszeiten am Freitag und Sonntag. Umtausch oder Erstattung sind ausgeschlossen. Das Angebot gibt es für 29 Euro an einem der rund 3.000 Fahrkartenautomaten für den Fernverkehr oder im Internet auf www.bahn.de. In DB ReiseZentren, DB-Agenturen oder telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 kostet das Ticket 34 Euro. Der Vorverkauf beginnt am 20. Oktober. Der letzte mögliche Reisetag ist der 11. Dezember.
Die DB will mit dem Angebot November-Sommer an den Erfolg des Sommer-Spezial-Preises anknüpfen, bei dem im Juli und August 730.000 Fahrten gebucht wurden. Fast 40 Prozent der Kunden gaben an, dass sie ohne dieses Angebot nicht Bahn gefahren wären. Für Reisen ins Ausland gilt noch bis zum 30. November das Aktionsangebot Europa-Spezial. Ab 19 Euro können Bahnfahrer damit von zehn deutschen Städten ohne Umsteigen in elf europäische Metropolen reisen. Zur Auswahl stehen unter anderem Direktverbindungen nach Zürich, Brüssel, Amsterdam, Rom, Mailand, Venedig, Wien und Prag.
Erstes Gleis für TGV-Strecke Paris-Straßburg gelegt
(20.10.) STRASSBURG (AFP/eig. Ber.) - Am Dienstag ist nahe Reims in Nordostfrankreich das erste Gleis für die 3,5 Mrd. Euro teure und rund 300 Kilometer lange Hochgeschwindigkeits-Bahntrasse Paris-Straßburg (TGV-Est) gelegt worden, welche die Grenzregion am Rhein deutlich schneller mit der französischen Hauptstadt verbinden soll. Fast drei Jahre nach dem Start der Grabungsarbeiten befestigten der Pariser Verkehrsminister Gilles de Robien und mehrere Bauarbeiter am Dienstag in Saint-Hilaire-au-Temple die erste Schiene an einer Schwelle. Im Juni 2007 soll die Fahrt von Paris nach Straßburg nur noch 2 Stunden und 20 Minuten dauern. Mit der Strecke wird auch die Grundlage für den im gleichen Jahr geplanten Anschluss nach Stuttgart, München und Frankfurt geschaffen. Für den TGV Est haben sich die Franzosen ehrgeizige Ziele gesetzt: Zwischen Paris und Frankfurt, wo heute drei Euro-City und ein Nachtzug 200 000 Personen im Jahr transportieren, sollen es von 2007 an 700 000 werden. Auf der Strecke Paris-Stuttgart-München soll die Passagierzahl von 100.000 auf 600.000 steigen.
Slowakischer Bahngüterverkehr soll privatisiert werden
(20.10.) PRESSBURG - Die Slowakei will ihren Eisenbahn-Güterverkehr privatisieren. Wie es auf der Internetseite "Die Presse.com" heißt, soll die Aufteilung der bisherigen Eisenbahn-Betriebsgesellschaft ZSSK in zwei getrennte Aktiengesellschaften für Personen- bzw. Güterverkehr planmäßig am 1. Januar 2005 abgeschlossen sein. Das Verkehrsministerium begründet die von Gewerkschaften und Teilen der Opposition abgelehnte Trennung laut "Die Presse.com" mit der "diametral unterschiedlichen Unternehmensphilosophie", die hinter beiden Segmenten stehe. Der Güterverkehr sei gewinnorientiert zu führen, während der Personenverkehr als öffentliche Dienstleistung in enger Kooperation mit staatlichen Zielsetzungen verstanden werde. Aus dem vorgesehenen Verkauf der Güterverkehrssparte werden dem Bericht zufolge Einnahmen von mindestens 15 Mrd. Kronen (360 Mill. Euro) für das Staatsbudget erwartet. Als heißeste Favoriten werden laut "Die Presse.com" in der Gerüchteküche vor allem die Deutsche Bahn (DB) und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) genannt. Mit der politisch einflussreichen Finanzinstitution J&T habe aber auch ein inländischer Interessent realistische Chancen, hieß es unter Berufung auf Insider.
Homburg: Nahverkehrsmarkt unter zunehmendem Wettbewerbsdruck
(20.10.) BERLIN - "Die schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und der zunehmende Wettbewerbsdruck haben Auswirkungen." Dies betonte Ulrich Homburg, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG in Berlin. "Das Geschäft bei DB Regio wird durch einen stagnierenden SPNV-Markt, einen zunehmenden Ausschreibungswettbewerb und einen hohen Preisdruck seitens der Besteller vor große Herausforderungen gestellt", so Homburg weiter. Sinkende Margen und Marktanteilsverluste bei DB Regio seien die Folge. Die Kürzungen von Zuschüssen, zum Beispiel für die unentgeltliche Beförderung von Schwerbehinderten, und die weiter zunehmende Finanzknappheit der öffentlichen Hand setzten den Nahverkehrsmarkt zusätzlich unter Druck. "Deshalb fordern wir geeignete Marktregeln für einen fairen und effizienten Wettbewerb und vor allem einen größeren unternehmerischen Gestaltungsspielraum." Dazu gehören für den Regio-Chef eine vernünftige Ausgestaltung von Ausschreibungsmodellen ebenso wie Ausschreibungen, die neben ausreichend langen Laufzeiten und einer möglichst großen Wertschöpfungstiefe einen ausreichenden Gestaltungsspielraum und damit kostengünstige Alternativen zulassen.
Homburg erklärte weiter, dass gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen die Verkehrsunternehmen gemeinsam mit den Bestellern von Verkehrsleistungen nachhaltig finanzierbare Lösungen finden müssen, um den anerkannt hohen Standard im Öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland auch künftig halten und finanzieren zu können. DB Regio begreife dieses aber auch als unternehmerische Chance, um neue Märkte zu erschließen und mehr Kunden zu gewinnen. Dies ist letztendlich die große Herausforderung für die gesamte Branche. Dass DB Regio hier auf einem guten Weg ist, machte Homburg an unterschiedlichen Beispielen fest. Bei der Pünktlichkeit liegt der Geschäftsbereich im Jahr 2004 im Bundesdurchschnitt bisher stabil um bis zu fünf Prozent-Punkte über dem Niveau des vergangenen Jahres. Erfolgreiche Pauschalangebote wie die Ländertickets oder das Schönes-Wochenende-Ticket, Investitionen in neue Fahrzeuge oder in das neue ReisendenInformationsSystem (RIS) sind weitere Faktoren, um eine höhere Kundenzufriedenheit und damit steigende Fahrgastzahlen zu generieren. Der Erfolg bestätige das: In einer aktuellen Infas-Studie gaben Homburg zufolge 52 Prozent der Kunden der Deutschen Bahn die Noten Eins oder Zwei. Vor einem Jahr betrug die Zustimmung nur 42 Prozent. Und im ersten Halbjahr 2004 nutzten vier Prozent mehr Fahrgäste den Nahverkehr der DB als im entsprechenden Vergleichszeitraum 2003.
Zweijährige Bewährungsstrafe für Fahrkarten-Betrüger
(20.10.) KÖLN - Ein 25-Jähriger Fahrkarten-Betrüger ist am Dienstag vor dem Kölner Amtsgericht zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zuvor hatte der Wirtschaftsabiturient zugegeben, in einem Zeitraum von nur vier Monaten bei der Bahn rund 1000 Fahrkarten bestellt und nicht bezahlt zu haben. Dadurch war ein Gesamtschaden von 110000 Euro entstanden. Über das Internet hatte der Verurteilte unter Angabe von Kontonummern und Bankleitzahlen, die er sich aus Papierkörben von Banken besorgt hatte, die Fahrausweise bestellt und sich dann unter einer Deckanschrift liefern lassen. Größtenteils sei er dann selbst damit auf Reisen gegangen. Ein Teil der Tickets verkaufte er zum halben Preis auf Bahnhöfen. Die Staatsanwaltschaft hatte für drei Jahre Haft plädiert, da sich der 25-Jährige in der Schweiz wegen exakt derselben Vorgehensweise bereits ein halbes Jahr Strafe auf Bewährung eingehandelt hatte. Die Anklägerin sprach in ihrem Plädoyer von einem "besonders schweren Fall von gewerbsmäßiger Betrügerei".
Bahnhof Hamburg-Wandsbek im neuen Design
(20.10.) HAMBURG - In Hamburg-Wandsbek wurde am Dienstag nach einjähriger Umbauzeit der neugestaltete Bahnhof der Öffentlichkeit übergeben. Ute Plambeck, Leiterin DB Station&Service AG, Regionalbereich Nord und Gerhard Fuchs, Bezirksamtsleiter Hamburg-Wandsbek weihten den neugestalteten Bahnhof heute feierlich ein. Der Bahnsteig zwischen den Gleisen 1 und 2 wurde grundlegend erneuert und behindertengerecht ausgestattet. Er wurde mit einem neuen Belag, Blindenleitstreifen und Fahrgastinformationsanlagen versehen. Unter dem Bahnsteigdach stehen den Kunden zwei neue Sitzbänke und Fahrkartenautomaten zur Verfügung. Neu ist auch der Aufzug, mit dem mobilitätseingeschränkte Reisende jetzt problemlos den Bahnsteig erreichen können. Die Kosten in Höhe von insgesamt 2,25 Millionen Euro wurden gemeinsam von Bahn (850.000 Euro) und Bund (1,4 Millionen Euro) getragen. Das Bahnsteigdach wurde in einer anspruchsvoll-architektonischen und transparenten Glas-Stahl-Konstruktion neu gebaut. Das 69 Meter lange Dach überspannt die Zugangstreppe und den neuen Aufzug, der ebenfalls in einer Glas-Stahl-Konstruktion erstellt wurde. Die Wege für die täglich etwa 1.100 Reisenden von und zu den rund 100 Zügen sind jetzt mit dieser umfassenden Modernisierung wesentlich bequemer als bisher.
"Merkur": Münchner Transrapid droht zu scheitern
(19.10.) MÜNCHEN - Hinter den Kulissen des Münchner Transrapid-Projekts ist nach einem Bericht des "Münchner Merkur" ein heftiger Streit ausgebrochen. Die Einreichung der Pläne verzögere sich um mehrere Monate. Unter Berufung auf interne Dokumente hieß es weiter, die Bahn weigere sich bisher, jegliches Risiko bei Bau und Betrieb zu tragen. Bei einem vertraulichen Treffen diese Woche hat deshalb Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu laut "Münchner Merkur" in Gegenwart von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn offen mit Industrie-Vorständen über Alternativen verhandelt: Statt die Bahn den Transrapid bauen zu lassen, sollten Konzerne wie Siemens die Strecke errichten und vorerst betreiben. Anfang November berät der Haushaltsausschuss dem Bericht zufolge erneut über den Transrapid. Womöglich drohe eine Streichung der Bundesmittel, hieß es.
SBB starten Sicherheitskampagne an 30 Bahnhöfen
(19.10.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben eine Sicherheitskampagne zur Unfallverhütung gestartet. Jedes Jahr werden in der Schweiz laut SBB rund 25 Unfälle von Reisenden und Dritten im Zusammenhang mit fahrenden Zügen verursacht. Allein zwischen 1998 und 2003 ereigneten sich auf diese Weise 151 Vorfälle. Rund die Hälfte der Unfälle mit fahrenden Zügen passieren den Angaben zufolge, weil sich Personen unerlaubt im Gleisbereich aufhalten oder leichtsinnig und verbotenerweise die Gleisanlagen überschreiten. Die Schnelligkeit des herannahenden Zuges wird dabei oft unterschätzt. Zudem sind die modernen Züge äußerst geräuscharm. Zweithäufigste Unfallursache ist das Auf- und Abspringen bei fahrenden Zügen. Laut Statistik sind alle Altersgruppen betroffen, vorwiegend handelt es sich bei den Verunglückten jedoch um Jugendliche im Alter von 16 bis 26 Jahren.
Mit der am Montag gestarteten Sicherheitskampagne wollen die SBB auf diese Gefahren aufmerksam machen. Die Kampagne "Sicher mit der Bahn" wird an insgesamt 30 Bahnhöfen durchgeführt und dauert bis Mitte November. Ausgewählt wurden speziell jene Bahnhöfe, wo sich in jüngerer Zeit solche Unfälle ereigneten oder wo häufig Gleisüberschreitungen beobachtet werden. Die Reisenden werden auf den Bahnsteigen dieser Bahnhöfe oder in den Zügen auf die Gefahren aufmerksam gemacht – etwa mit speziellen Bodenmarkierungen und mit entsprechenden Plakaten "Gleisüberschreiten ist lebensgefährlich", aber auch via Lautsprecherdurchsagen, mit Broschüren und im Internet. Hier finden sich zusätzliche Informationen und Verhaltensregeln. Gleichzeitig werden Berufs-, Gewerbeschulen und Gymnasien mit entsprechenden Unterlagen bedient.
Prignitz-Express rollt erst ab 27. Februar 2005 wieder zwischen Wittstock und Neuruppin
(19.10.) BERLIN - Die Züge der RE-Linie 6 ("Prignitz-Express") können erst am 27. Februar 2005 wieder von Neuruppin West nach Wittstock (Dosse) rollen. Grund sind nach Angaben der DB Verzögerungen bei den auf der Strecke laufenden Baumaßnahmen. Ursprünglich war die Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember vorgesehen. Auf dem 37 Kilometer langen Streckenabschnitt seien bis Ende Februar noch umfangreiche Bauarbeiten auszuführen, teilte die DB mit. Besonders aufwändig seien die Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau der modernen Signal- und Sicherungstechnik sowie für die Änderungen an den 43 Bahnübergängen der Strecke gewesen. Von ihnen werden 17 mit neuer Sicherungstechnik ausgerüstet. Drei Bahnübergänge, die ausschließlich Fußgängern vorbehalten sind, werden mit Umlaufsperren ausgestattet. 19 Bahnübergängen werden geschlossen und durch neue Wege zu benachbarten Bahnübergänge ersetzt. Vier Bahnübergänge werden ersatzlos geschlossen. Mit Investitionen von rund 55 Millionen Euro wird seit Sommer 2003 an der Strecke gearbeitet. Gleise und Bahnhöfe werden modernisiert, die Strecke wird mit elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet. Künftig wird die Strecke als Hauptbahn mit Tempo 120 befahren.
Auch auf der Strecke Rathenow-Brandenburg gestalteten sich die Genehmigungsverfahren umfangreicher, als ursprünglich gedacht. Im November wird nunmehr das Baurecht für den letzten Streckenabschnitt erwartet. Dadurch ist eine Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel nicht mehr möglich. Als neuer Inbetriebnahmetermin ist der 24. März 2005 vorgesehen. Die rund 34 Kilometer lange Regionalnetzstrecke zwischen Rathenow und Brandenburg Altstadt wird grundlegend erneuert und modernisiert. 29 Kilometer Gleis sowie 33 Bahnübergänge sind zu erneuern, zwei Haltepunkte werden neu gebaut. Nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Strecke im kommenden Frühjahr wird sich die Fahrzeit von 55 auf 42 Minuten verkürzen.
Grüne fordern schnelle Schienenverbindung zwischen Hamburg und Kiel
(19.10.) KIEL - Die Grünen in Schleswig-Holstein fordern nach einem Bericht des NDR eine schnelle Eisenbahnverbindung zwischen dem Großraum Kiel und Hamburg. Die Partei stützt ihre Forderung dem Bericht zufolge auf eine Studie des Fahrgastverbandes "Pro Bahn", nach der das Vorhaben "wirtschaftlich Gewinn bringend" wäre. Für die Trasse von Kiel über Neumünster, Bad Bramstedt und den Flughafen Fuhlsbüttel vorbei am Engpass Elmshorn - Pinneberg müssten demnach bei einer staatlichen Anschubfinanzierung von 49 Millionen Euro maximal 245 Millionen Euro investiert werden. Die Züge sollten halbstündlich verkehren und die Strecke Kiel - Fuhlsbüttel in 50 Minuten zurücklegen. Da die Strecke bereits zu 90 Prozent existiere, müsse lediglich der etwa zehn Kilometer lange Anschluss an den Flughafen neu gebaut werden. Das Ministerium zeigte sich laut NDR zurückhaltend. Allein für die Bestellung der Züge müsse das Land in 20 Jahren 129 Millionen Euro aufbringen, sagte ein Ministeriumssprecher. Auch finde die Frage der technischen Anbindung in Hamburg in der Studie keine Berücksichtigung. Vordringlich seien zunächst die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck sowie der Ausbau der Strecke Kiel-Lübeck.
Logistiker: Bahn profitiert nicht von hohem Spritpreis
(19.10.) BERLIN (Reuters/ eig. Ber.) - Die Logistikbranche in Deutschland erwartet nach den zuletzt stark gestiegenen Treibstoff-Preisen keine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. "Ich erwarte keine direkte und schnelle Auswirkung", sagte der Energieexperte der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Christian Messerschmidt, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bahn sei zudem ebenfalls mit den Energiekosten belastet. Zum anderen hätten viele kleine Transportunternehmen in der zersplitterten Branche gar nicht die Möglichkeit, auf die Schiene auszuweichen. "Auch eine gewisse Trägheit der Bahn selbst spielt eine Rolle", sagte Messerschmidt. Die Unternehmen würden Kosten, Zuverlässigkeit und Service der Bahn sehr sorgfältig abwägen. Die Lkw-Maut, die bereits ab Januar erhoben werden sollte, werde zunächst ebenfalls keine Rolle spielen.
Arbeiten zur Beseitigung des Hangrutsches auf der Neckartalbahn haben begonnen
(19.10.) STUTTGART – Die DB hat nach dem Hangrutsch bei Eberbach Anfang September inzwischen kurzfristig den Auftrag zur Stabilisierung und Sanierung des Hanges sowie zur Wiederherstellung der Gleise vergeben. Über den genauen Zeitpunkt der Wiederaufnahme des durchgehenden Zugverkehrs wird die Bahn rechtzeitig informieren. Die beauftragte Firma hat mit den Arbeiten bereits begonnen. Inzwischen ist schon eine 5 m hohe Rampe und Arbeitsebene für die Spundarbeiten im Hang aufgeschüttet und verdichtet. Die erforderlichen Bohr- und Rammarbeiten beginnen voraussichtlich ab Mittwoch, dem 20.10.2004. Damit die Reisenden schnellstmöglich wieder die durchgehende Zugverbindung zwischen Hirschhorn und Eberbach nutzen können, wird täglich im Mehrschichtenbetrieb von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag gearbeitet. Zur Beschleunigung sind außerdem in Einzelfällen auch Nachtarbeiten vorgesehen.
Marode Gleise bremsen französische Züge
(18.10.) PARIS (AFP/eig. Ber.) - Die französische Bahngesellschaft SNCF will ihre Züge im kommenden Jahr auf zahlreichen Streckenabschnitten mit einer Gesamtlänge von etwa 1500 Kilometern langsamer fahren lassen als bisher, weil das Geld für die Instandhaltung der Gleise fehlt. Zurzeit seien etwa 800 Kilometer des rund 30.000 Kilometer langen Netzes betroffen, 2005 würden es 1500 Kilometer, sagte der Betriebsleiter des Unternehmens, Jacques Couvert laut einer Meldung der Nachrichtenagentur "AFP". Betroffen sind demnach vor allem von Regionalzügen befahrene Nebenstrecken, weil vorwiegend in die profitabelsten Linien investiert werde. In der Regel kämen die Züge auf den Langsamfahr-Strecken maximal zehn Minuten später an als bisher.
ÖBB: Neuer Bahnhof Baden feierlich eröffnet
(18.10.) WIEN - Am Freitag ist in Österreich der neue Bahnhof Baden feierlich eröffnet worden. Mit dem Neubau steht den Fahrgästen und der Bevölkerung ein architektonisch ansprechendes Gebäude zur Verfügung, welches sich durch seine helle und freundliche Atmosphäre auszeichnet. In zweijähriger Bauzeit wurde mit Gesamtinvestitionen von 6,11 Mio. Euro ein attraktiver und serviceorientierter Zugang zur Schiene geschaffen. Weitere Investitionen erfolgten in eine moderne Überleitstelle - eine Weichenverbindung für den Gleiswechselbetrieb - und den Gleisbereich (8,3 Mio. Euro) zur Verbesserung der Streckenkapazität und der besseren Fahrplanabwicklung im Bereich Baden, sowie die Errichtung von Lärmschutzwänden (4,2 Mio Euro). Den Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn erleichtert eine neue Park & Ride - Anlage mit 144 PKW- und 492 überdachten Zweiradstellplätzen mit Gesamtkosten von 1,12 Mio. Euro. Durch die Stadtgemeinde Baden wurde gleichzeitig der Bahnhofvorplatz neu gestaltet. Mit dem neuen Verkehrskonzept vor dem Bahnhof Baden wurden neue Zonen für Busse und Taxis, sowie 500 geordnete Abstellplätze für Fahrräder geschaffen.
Mittelpunkt ist ein neuer, barrierefreier und transparenter Bahnhof mit Geschäften beim Durchgang, zwei hellen Warteräumen und komfortablen Bahnsteigen. Der bisherige Personendurchgang auf der Achse Parkdeck - Bahnhofvorplatz wurde verbreitert und zum zentralen Zugang des neuen Bahnhofes. Treppenaufgänge wurden erneuert und zwei Aufzüge sorgen für komfortablen und barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen. Durch ein Atrium im Durchgangsbereich zum Parkdeck wird der Tunnel von oben natürlich beleuchtet. Die 300m langen Bahnsteige mit einer Höhe von 55 cm und einem Blindenleitsystem wurden durch neue Bahnsteigdächer auf modernen Standard gebracht. Durch den allgemein schlechten Zustand der Gewölbeteile konnten diese nicht mehr verwendet werden. Zur Sicherung des Bahnkörpers wurde an der Rückwand der Geschäfte bzw. der Stiegenaufgänge Bohrpfahlwände eingebracht. Umgesetzt wurde das gelungene Projekt nach den Plänen der Architekten Henke & Schreieck aus Wien.
Der Bahnhof der Kurstadt Baden wird an Werktagen von rund 8.000 Menschen frequentiert. Werktags verkehren 115 Regionalzüge, 36 Schnellzüge, 60 Schnellbahnzüge und rund 80 Güterzüge. Mit insgesamt rund 290 geführten Zügen an Werktagen leistet die Bahn einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Straße und der Umwelt. Neben Baden sind in Niederösterreich weitere Bahnhöfe in Bau. So wurde im September 2004 der Bahnhof Krems mit einem Investitionsvolumen von 2,68 Mio. Euro fertig gestellt und eröffnet. Beim Bahnhof Wiener Neustadt wird bereits eifrig am Bahnhofgebäude gebaut. Die Fertigstellung des Gesamtausbaues Wr. Neustadt (Investition 47,17 Mio. Euro) ist bis Ende 2005 vorgesehen. Ein weiterer Investitionsschub erfolgt mit dem für 2006 vorgesehenen Start der Bauarbeiten für den neuen Bahnhof St.Pölten, wo für das Projekt (Bahnhof- und Gleisumbauten) Anfang des Jahres 155 Mio. Euro übertragen wurden. Insgesamt investieren die ÖBB im Rahmen der Bahnhofsoffensive österreichweit 300 Mio. Euro in die 20 wichtigsten Bahnhöfe. Diese werden von rund 45 % aller Bahnkunden frequentiert. Die ÖBB erzielen in diesen Bahnhöfen etwa 70 % der Einnahmen aus dem Personenverkehr.
Bombardier baut 20 Hochgeschwindigkeitszüge für China
(18.10.) BERLIN - Bombardier Transportation und seine Joint Venture Partner, Power Corporation of Canada und China South Locomotive and Rolling Stock Industry (Group) Corporation, sind im Rahmen ihres Joint Venture Unternehmens Bombardier Sifang Power (Qingdao) Transportation Ltd. (BSP) vom chinesischen Eisenbahnministerium (MOR) mit dem Bau von 20 achtteiligen Hochgeschwindigkeitszügen beauftragt worden. Wie Bombardier am Freitag mitteilte, hat der Vertrag ein Gesamtvolumen von rund 342 Millionen Euro; der Anteil von Bombardier beläuft sich auf rund 212 Millionen Euro (263 Millionen US-Dollar). Die Auslieferung der Fahrzeuge ist von Juli 2006 bis Juli 2007 vorgesehen. Die Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h werden von Bombardier im schwedischen Västerås entwickelt, wo auch Teile des Antriebssystems hergestellt werden. Die Drehgestelle werden am deutschen Bombardier-Standort Siegen gebaut. Die Produktion der Wagenkästen sowie die Endmontage finden in China unter der Verantwortung von BSP statt.
ÖBB investieren 39,2 Mio. Euro in Umfahrung Schlierbach
(18.10.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen mit dem Bau der Umfahrung Schlierbach die Pyhrnbahn zwischen Linz und Selzthal modernisieren und die Strecke für den Personen- und Güterverkehr attraktiver gestalten. Durch den Neubau des 4,5 km langen Streckenabschnitts zwischen Sautern und Kirchdorf a.d. Krems wird die Pyrnachse schneller und erhält eine höhere Kapazität. Künftig können nach Angaben der ÖBB 136 Züge pro Tag statt bisher 87 mit einer Geschwindigkeit bis 140 km/h fahren. Die Reisezeit im Streckenabschnitt Rohr-Bad Hall - Kirchdorf a.d. Krems könne damit von 21 auf 16 Minuten im Regionalverkehr verkürzt werden, hieß es. Auf der Strecke Wartberg - Schlierbach erfolgt der Ausbau zweigleisig. Die Modernisierung schafft die Voraussetzung für eine zukünftige Fernsteuerung auf der gesamten Pyhrnbahn. Die Umfahrung soll 2007 in Betrieb genommen werden, die Restbauarbeiten dauern bis 2008. In die Realisierung der Umfahrung Schlierbach werden bis 2008 rund 39,2 Mio. Euro investiert.
Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch die Haltestelle Schlierbach kundenfreundlich umgestaltet. Ein 200 m langer Inselbahnsteig mit einer Bahnsteigekante von 55 cm soll künftig den Reisenden das Ein- und Aussteigen erleichtern. Ein Wartehäuschen und ein schienenfreier Zugang über eine behindertengerechte Rampe werden nach Fertigstellung der Haltestelle den rund 450 Reisenden pro Tag zur Verfügung stehen. Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bringen die Auflassung von drei Eisenbahnkreuzungen und der Ersatz durch Straßenunterführungen. Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 2,8 km im Ortsgebiet Schlierbach erhöhen die Lebens- und Wohnqualität der Anwohner. Durch die Lärmschutzmaßnahmen ist der Schutz der von Bahnlärm betroffenen Bevölkerung unter dem Grenzwert von 65dB am Tag und 55dB in der Nacht sicher gestellt. Zum Vergleich: Der Lärmpegel im Büro macht 60 dB aus. Der Lärm von Schwerlastverkehr liegt bei 90 dB.
Insgesamt werden in Österreich jährlich 380 Mio. Euro in Ausbau und Modernisierung der hochleistungsfähigen Schieneninfrastruktur investiert. Diese Investitionen bilden die Voraussetzung für einen zugkräftigen Personenverkehr, für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und für die nachhaltige Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich. In Oberösterreich realisiert ÖBB Planung & Engineering jährlich Schieneninfrastrukturprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 67,5 Mio. Euro.
(18.10.) STUTTGART - Bei einem Auffahrunfall zweier Triebzügen sind am Sonntag in Baden-Württemberg auf der Strecke von Freudenstadt nach Hausach neun Menschen leicht verletzt worden. Zu dem Unfall kam es, als ein aus zwei Wagen bestehender Triebzug beim Abschleppversuch auf einen liegengebliebenen Triebwagen zu hart auffuhr. Die genaue Unglücksursache müsse ebenso noch ermittelt werden wie die Höhe des Sachschadens, sagte eine Bahn- Sprecherin. Die Strecke von Freudenstadt nach Hausach blieb zwischen Wolfach und Schiltach mehrere Stunden lang gesperrt.
Stinnes transportiert neuen Triebzug X 60 nach Schweden
(16.10.) ROSTOCK - Einen nicht ganz alltäglichen Auftrag hat Stinnes Freight Logistics an Land gezogen: Gemeinsam mit der Reederei Scandlines soll Stinnes 55 sechsteilige Nahverkehrs-Triebzüge nach Schweden überführen. Der erste Testzug der Bauart X 60 wurde am Freitag mit der Stinnes Güterbahn Railion von Salzgitter über Minden/Westfalen nach Rostock Seehafen transportiert. Am Nachmittag trat der Railion-Sonderzug mit dem Fährschiff "Mecklenburg-Vorpommern" der Reederei Scandlines die Reise nach Schweden an. Die Weiterfahrt von Trelleborg ins Testgelände nach Älvsjö führt die schwedische Bahn GreenCargo durch. Der Probezug mit einer Gesamtlänge von 345 Metern setzt sich aus dem 107 Meter langen Triebzug X 60, aus zwei ihn einrahmenden Bremswagen, einem Begleitwagen sowie einem Messwagen zusammen. Der Triebzug der Baureihe X 60 ist eine Neuentwicklung der Firma Alstom LHB Salzgitter. Die 55 Triebzüge dieser neuen Baureihe sollen in Schweden den Wagenpark im S-Bahn- und Vorortverkehr von Stockholm verstärken. Der heute nach Schweden transportierte Probezug wird im schwedischen Älvsjö getestet und verfügt daher auch noch nicht über die vorgesehene Inneneinrichtung. Zur Datenauswertung der Testfahrten wird der Probezug Ende dieses Jahres wieder ins niedersächsische Salzgitter überführt. Es ist geplant, ab Januar 2005 alle weiteren 55 Nahverkehrszüge vom Alstom-Werk in Salzgitter per Bahn über den Rostocker Seehafen mit Scandlines nach Schweden zu überführen.
Mehdorn wird in EnBW-Beirat berufen
(16.10.) KARLSRUHE - Der Stromkonzern Energie Baden-Württemberg EnBW hat am Freitag in Karlsruhe mitgeteilt, dass Bahnchef Hartmut Mehdorn in den Beirat des Unternehmens berufen werde, dem "ausgesuchte Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik" angehörten. Als Grund für die Berufung führte EnBW an, Mehdorn sei ein "ausgewiesener Energiefachmann", von dessen Erfahrung das Unternehmen zu profitieren hoffe. Konzernchef Utz Classen wies darauf hin, dass die Bahn "selbst ein 7600 Kilometer langes Hochspannungsnetz sowie zahlreiche Kraft-, Umformer- und Umrichterwerke" unterhalte. Gleichzeitig stellte sich Claassen hinter die Forderung von Mehdorn für einen Börsengang ohne Trennung von Netz und Betrieb. Der EnBW-Chef ließ laut einem Bericht der "Netzzeitung" mitteilen, in einem Gespräch sei er sich mit dem Bahnchef einig gewesen, dass "ein in die Wertschöpfungskette integrierter Netzbetrieb - ähnlich wie in der Energiewirtschaft - auch bei der DB Voraussetzung für eine verlässliche Infrastrukturdienstleistung" sei. Als Negativbeispiel führte Claassen laut "Netzzeitung" die Privatisierung der britischen Bahn an. Die dort vollzogene Trennung von Netz und Betrieb sei "kein Erfolgsmodell".
Zugleich griff der EnBW-Vorstandschef den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) scharf an. Der Verband hatte zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein Gutachten in Auftrag gegeben, das nach ersten Ergebnissen vehement die Trennung von Netz und Betrieb fordert. "Weshalb glauben eigentlich der Marktwirtschaft verpflichtete Wirtschaftsverbände, der Staat könne ein großes Infrastrukturunternehmen erfolgreicher führen und vor allem auch mit mehr Kapital versorgen, als eine börsennotierte Gesellschaft, die Zugang zum Kapitalmarkt hat", fragte Claassen rhetorisch. BDI-Chef Michael Rogowski müsse sich nach seiner Forderung, die Mitbestimmung der Belegschaft im Aufsichtsrat als "Irrtum der Geschichte" abzuschaffen, fragen lassen, "ob man denn einen Rückfall in die Kaiserzeit wolle und wie notwendige einschneidende Reformen denn ohne Mitwirkung der Arbeitnehmer konsensual gestaltet werden sollen".
Bahn erneuert Fahrtreppen in Hamburger Bahnhöfen
(16.10.) HAMBURG - Die DB erneuert derzeit 23 Fahrtreppen in fünf Hamburger S-Bahnhöfen. Hierfür sind Investitionen von etwa 7 Mio. Euro erforderlich, die hauptsächlich vom Bund finanziert werden. Anfang Oktober wurde mit den Erneuerungen im S-Bahnhof Stadthausbrücke und Harburg Rathaus begonnen. In dieser Woche wurde im Hamburger Hauptbahnhof zu dem S-Bahnsteig Gleise 3 und 4 mit der Erneuerung der Fahrtreppe begonnen. Ebenfalls werden derzeit die Aufzüge zu den S-Bahnsteigen erneuert. Weitere Stationen sind Reeperbahn und Jungfernstieg. Die Erneuerung der bis zu 20 Jahre alten Fahrtreppen, die mit der Zeit sehr störanfällig waren, dauert jeweils etwa vier bis sechs Wochen. Hierfür wird ein Teil des anliegenden Treppenaufgangs vorübergehend gesperrt, um den Einbau zu ermöglichen. Bis Ende 2004 werden alle neuen Fahrtreppen wieder in Betrieb sein. Die neuen Fahrtreppen sind erheblich weniger störanfällig und verfügen über eine "Wiederbereitschafts-Schaltung", die z.B. bei einem missbräuchlichen Nothalt die Fahrtreppe selbsttätig wieder einschaltet. So kann den Besuchern dieser Bahnstationen ein noch zuverlässiger Service angeboten werden. Bereits im Jahr 2003 wurden 27 Fahrtreppen mit einer Investition von 6 Mio. Euro in Hamburger Bahnhöfen erneuert.
Rentner rastet wegen Fahrplan der Bahn aus
(16.10.) GRONAU (ddp/eig. Ber.) - Aus Wut über die Fahrplangestaltung der DB hat ein schwerbehinderter Rentner in Gronau einen Dienstwagen des Bundesgrenzschutzes (BGS) demoliert. Weil der von ihm ausgewählte Zug nur an Samstagen verkehrte, wollte erschien der 63-Jährige am Freitagmorgen laut schimpfend in der BGS-Wache am Bahnhof und wollte von den Beamten entweder nach Hause oder zumindest angemessen untergebracht werden. Nachdem die Polizisten dieses Ansinnen ablehnten, zog der wütende Mann mitsamt seiner Gehhilfe zunächst ab. Draußen demolierte der nicht-alkoholisierte Rentner einen BGS-Einsatzwagen. Der entstandene Schaden am Dienstwagen beläuft sich auf etwa 3000 Euro, für den der Rentner aufkommen muss.
Bahn will WLAN-Angebot auf Züge ausweiten
(16.10.) DÜSSELDORF - Noch in diesem Jahr will die DB zusammen mit T-Mobile ein Pilotprojekt für ein durchgängiges Angebot von kabellosem Highspeed-Internet am Bahnhof und in Zügen starten. DB-Telematik-Sprecherin Frauke Riva konkretisierte mit dieser Ankündigung auf der Tagung Euroforum Deutschland in Düsseldorf ähnlich lautende Informationen von T-Mobile. Details zum Umfang und den Kosten des Angebotes wollen die Unternehmen erst später bekannt geben. Laut Riva kommt das WLAN-Angebot in den DB-Lounges bei den Bahn-Kunden gut an. Die überwiegend geschäftlichen Nutzer benötigten den Internet-Zugang aber genau so in den Zügen. Die Bahn hat bei ihrem bislang als "Rail&Mail" bezeichneten Internet-Angebot seit Ende 2002 mit dem Düsseldorfer Regio-Carrier ISIS Multimedia Net, einer Vodafone-Tochterfirma, als WLAN-Provider zusammen gearbeitet. Diese Partnerschaft sei jedoch nie exklusiv gewesen, heißt es dazu von Seiten der Bahn. WLAN ist offiziell bereits an mindestens 24 Bahnhöfen in Deutschland verfügbar, darunter auch die zwölf von ISIS bereits ausgestatteten DB-Lounges.
Brandsanierung im Anhalter Bahnhof geht voran
(15.10.) BERLIN - Nach dem Brand eines S-Bahn-Zuges im unterirdischen Anhalter Bahnhof am 10. August gehen die Sanierungsarbeiten zügig voran. Unter laufendem Betrieb sanieren Spezialfirmen in dem für ein- und aussteigende Fahrgäste geschlossenen Bahnhof die Wand und Deckenbauteile. Außerdem werden alle Rußablagerungen umweltgerecht entsorgt. Hierzu müssen u.a. die gesamte untergehängte Decke und ca. 11.000 Wand- und Stützverkleidungsplatten demontiert werden. Anfang Dezember beginnt der Wiederaufbau der Station. Dabei werden neueste Erkenntnisse des Brandschutzes berücksichtigt und der bereits vor dem Feuer vorbereitete Bau eines zweiten Ausgangs wird realisiert. Im Juli 2005 soll die Station wieder komplett zur Verfügung stehen. Allein die Bauschuttentsorgung und Reinigung der Station beträgt ca. 1,4 Millionen Euro, der gesamte Wiederaufbau der Verkehrsstation unter Berücksichtigung der neuesten brandschutztechnischen Erkenntnisse beläuft sich auf zusätzliche ca. 4 Millionen Euro.
Um Fahrgästen mit Start und Ziel am Anhalter Bahnhof den Schienenersatzverkehr mit Bussen zu ersparen, ist geplant den Bahnhof noch im Dezember provisorisch in einer Richtung zum Ein- und Aussteigen herzurichten. Zunächst halten wieder Züge in Richtung Norden. Fahrgäste Richtung Süden müssen dann vorübergehend bis zum Potsdamer Platz vorfahren und in die Züge der Gegenrichtung umsteigen. Nach Fertigstellung des Bahnsteigs Anhalter Bahnhof Richtung Süden wird das Verfahren entsprechend umgedreht. Bei dem Brand im letzten Wagen eines stadtauswärts fahrenden Zuges der Linie S25 im Anhalter Bahnhof am 10. August konnten alle Fahrgäste weitgehend unverletzt ins Freie gelangen. Als Unglücksursache ermittelten Experten des TÜV einen Kurzschluss in einem elektrischen Apparatekasten. Dieser löste einen Schwelbrand aus. Weitere Vorfälle gleicher Ursache können ausgeschlossen werden.
Schmerzensgeldprozess nach Zugunglück von Bad Münder hat begonnen
(15.10.) HANNOVER - Zwei Jahre nach dem schweren Zugunglück von Bad Münder in Niedersachsen haben am Mittwoch im Landgericht Hannover zwei Schmerzensgeld-Prozesse gegen die DB begonnen. Eine 53jährige Frau fordert 100 000 Euro, ein am Unfallort eingesetzter Bundesgrenzschutz-Beamte verlangt 122 000 Euro. Beide Kläger atmeten nach Angaben ihrer Anwältin Sabine Lüpkemann die Dämpfe ein und leiden noch heute unter den Folgen. Der Anwalt der Bahn, Rainer Büsken, sagte, er sehe dem Ausgang der Verfahren gelassen entgegen. "Wenn jemand durch den Unfall geschädigt worden ist, wird er auch entschädigt", meinte er. "Ob das so ist, muss aber erst mal festgestellt werden." Eine Entscheidung soll in beiden Fällen am 3. November verkündet werden. Bei dem Unglück am 9. September 2002 waren zwei Güterzüge zusammengestoßen und in Brand geraten. Ein Kesselwagen mit dem Krebs erregenden Inhalt Epichlorhydrin explodierte. Ein Gutachten des Eisenbahnbundesamtes hatte ergeben, dass kaputte Bremsleitungen das Unglück ausgelöst hatten. Durch die defekten Bremsleitungen konnten nur die Lokomotive und die ersten vier Wagen gebremst werden, die folgenden 14 Wagen jedoch nicht.
Landesverkehrsminister fordern vom Bund mehr Geld für Verkehrswege
(15.10.) BAD NEUENAHR - Die Landesverkehrsminister haben auf der
auf der Verkehrsministerkonferenz in Bad Neuenahr die Investitionsplanung des
Bundes kritisiert. Für die kommenden vier Jahre habe die Regierung im Schnitt
8,2 Milliarden Euro für Verkehrsinfrastruktur eingeplant. Das sei "nicht
ausreichend", sagte Bauckhage. Die Länder forderten "deutlich über zehn
Milliarden Euro" – mindestens vier Milliarden Euro für die Schiene, 5,8
Milliarden für die Straße und 0,6 Milliarden für Wasserwege. Zugleich deutete
sich auf der Konferenz an, dass die Länder der geplanten Preiserhöhung der DB
AG im Regionalverkehr nicht zustimmen werden. Die Verkehrsminister kritisierten
die von der DB geplante Fahrpreiserhöhung als "grundsätzlich verkehrspolitisch
falsches Signal". Dieser Schritt berge die Gefahr, "dass weitere Fahrgäste an
die Wettbewerber Flugverkehr und Pkw verloren gehen", sagte der rheinland-pfälzische
Verkehrsminister und Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Hans-Artur Bauckhage,
in Bad Neuenahr. Die Länder seien "übereinstimmend der Auffassung, dass der Umfang
der beantragten Tariferhöhungen nicht nur mit den Energiepreissteigerungen begründet
werden kann". Es gebe in den Verträgen mit der Bahn Klauseln, durch die gestiegene
Energiekosten ausgeglichen würden.
Die Bahn plant, vor allem mit Hinweis auf gestiegene Energiekosten, ab 12.
Dezember höhere Tarife sowohl im Fern- als auch Regionalverkehr. Da die Länder
Strecken im Nahverkehr bestellen und der Bahn dafür jedes Jahr fast fünf
Milliarden Euro zahlen, müssen Preiserhöhungen im Regionalverkehr von ihnen
genehmigt werden. Kommt kein einheitliches Votum zustande, muss das
Bundesverkehrsministerium entscheiden.
900 Tonnen schwere Brückenteile werden am Wochenende in Bensheim eingeschoben
(15.10.) FRANKFURT/Main - An diesem Wochenende wird die letzte große Etappe hin zur Fertigstellung der neuen Eisenbahnüberführung in Bensheim genommen. Innerhalb von zwei Schritten werden am Samstag und Sonntag in insgesamt nur fünf Stunden drei zusammenhängende je 150 Quadratmeter große Brückenteile mit Hydraulikpressen von ihren Traggerüsten vor der westlichen Seite der Straßenunterführung an die Stelle der Hilfsbrücken und der alten Eisenbahnüberführung geschoben. Am Freitag und Samstag werden Gleise, Schotter und die ersten beiden der drei 32 Tonnen schweren Hilfsbrücken abgebaut und damit begonnen, den ersten Teil der bestehenden alten Brücke abzubrechen. Am Samstag werden mit zwei Hydraulikpressen die drei zusammenhängenden, insgesamt 450 Quadratmeter großen Brückenteile eingeschoben. Auf Rollen gelagert werden sie über eine Verschubbahn zunächst zwölf Meter weit geschoben. Dann wird der Ausbau der Hilfsbrücken und der Abriss der alten Brücke fortgesetzt. Am Sonntag früh werden die Brückenteile um die letzten fünf Meter an ihren Bestimmungsort gepresst. 44 Hydraulikpressen senken die Brückenteile millimetergenau in die richtige Position. Dann schließen die drei Brückenteile bündig an das vierte Teil der neuen Eisenbahnüberführung an, das bereits am vergangenen Wochenende an seinen Bestimmungsort eingebracht wurde. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 5,7 Millionen Euro, von denen die Bahn 1,8 Millionen übernimmt. Nach Ende der Vollsperrung am 2. November ist die B 47 für den Straßenverkehr wieder ungehindert durch die neue Brückenöffnung befahrbar.
Sanierungsmaßnahmen am Bahnhof Neubukow abgeschlossen
SCHWERIN - Nach dem Abschluss der Umbau- und Verschönerungsmaßnahmen am Bahnhof in Neubukow hat die DB mit der Stadt Neubukow eine Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft abgeschlossen. Ziel ist es, mit gemeinsam abgestimmten Maßnahmen dem Vandalismus auf dem Haltepunkt selbst wie auch im Umfeld des Bahnhofs entgegen zu wirken und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und der Reisenden zu erhöhen. Mit einem gemeinsamen Plakat werden die Bürger sensibilisiert, zum freundlichem und sicherem Erscheinungsbild des Bahnhofes und seines Umfeldes beizutragen. Mit einem Kostenaufwand von etwa 290 Tausend Euro wurde seit dem Jahr 2000 der Haltepunkt Neubukow modernisiert. Nach dem Neubau des Bahnsteiges und der Errichtung der Wartezonen sowie einer Fahrradabstellanlage im Jahr 2000 wurde 2003 der Parkplatz für zehn Kraftfahrzeuge, darunter ein Behindertenparkplatz, gebaut. In diesem Jahr wurden der Vorplatz und die Zuwegung saniert. Diese Arbeiten konnten im September abgeschlossen werden.
Doppelstockwagen-Auftrag für Bombardier aus den USA
(15.10.) BERLIN- Bombardier Transportation ist vom Mid-Region Council of Governments und der Verkehrsbehörde des US-Bundesstaates New Mexico mit der Lieferung von zehn Bombardier BiLevel–Doppelstockwagen für den Nahverkehr, darunter sechs Steuerwagen, beauftragt worden. Der Vertrag, der Entwicklung, Bau und Lieferung der neuen Nahverkehrs-Fahrzeuge vorsieht, hat ein Volumen von 22 Millionen USD. Die neuen Wagen werden zwischen Belen und Bernalillo in New Mexico eingesetzt. Die neuen Fahrzeuge werden am kanadischen Bombardier-Standort Thunder Bay in Ontario gebaut. Die Produktion wird in den nächsten Monaten starten, erste Auslieferungen sind für Sommer 2005 vorgesehen. Das erste Bombardier BiLevel - Fahrzeug ging 1978 in Betrieb. Seither hat Bombardier mehr als 740 kontinuierlich weiterentwickelte BiLevel–Wagen gebaut, die bei zehn verschiedenen nordamerikanischen Betreibern im Einsatz sind.
Ungewöhnliche Auszeichnung für die DB
(15.10.) BERLIN - Die DB ist am Donnerstag in Berlin nach einem Bericht des Magazins "Stern" mit dem Max-Spohr-Preis des Bundesverbands schwuler Führungskräfte ausgezeichnet worden. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass sich die Bahn besonders um Verständnis für die Lebensentwürfe ihrer Beschäftigten bemühe. Das Unternehmen ermutige vor allem auch junge Leute, selbstbewusst "anders" zu sein, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung. Der undotierte Preis, mit dem an den Leipziger Verleger Max Spohr (1850-1905) erinnert wird, wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Die bisherige Preisträger waren der Autokonzern Ford und die Deutsche Bank.
"Stern": Mehdorn hält an Planungen für Börsengang fest
(14.10.) HAMBURG - Bahnchef Hartmut Mehdorn hält an dem Plan fest, sein Unternehmen bis 2006 reif für die Börse zu machen. Das Unternehmen müsse privates Kapital mobilisieren, "um die notwendigen Investitionen zu leisten und die Modernisierung fortzuführen", sagte Mehdorn in einem Interview mit dem Hamburger Magazin "Stern": "Dabei bleibt es", auch wenn der Bund den Börsengang auf die Zeit 2006 bis 2008 verschoben habe. "Für mein ganzes Berufsleben gilt: Mehdorn hält seine Planung ein." Niemand zweifele, dass der Börsengang richtig sei, meinte Mehdorn im "Stern". "Der Bund kann der Bahn künftig nicht das nötige Eigenkapital geben - deshalb müssen wir, um die notwendigen Investitionen zu leisten und die Modernisierung fortzuführen, privates Kapital mobilisieren." Es habe sich für ihn "keine Sekunde" die Frage des Rücktritts gestellt, sagte Mehdorn zum "stern". Er sei kein "Handtuchwerfer" und rede "Klartext", könne aber auch "was wegstecken. Wenn die Welt der Meinung wäre, dass sie einen Eunuchen zum Bahnchef haben müsste, dann wäre ich der Falsche."
Wenig Verständnis zeigte Mehdorn im "Stern"-Interview auch für die wachsende Kritik der Bahnkunden, dass Anschlusszüge beim Umsteigen nicht warteten. "Durch verspätete Züge würden wir noch weitere Verspätungen produzieren." Noch vor einem Jahr hatte der Bahnchef stets stolz die hohe Anschlusssicherheit bei der DB gepriesen. Mehdorn kündigte aber an, das Problem solle aber durch das Einplanen von längeren "Pufferzeiten fürs Umsteigen" in den Fahrplan verringert werden. Die öffentliche Kritik an der zweiten Preiserhöhung der Bahn in diesem Jahr will Mehdorn nicht gelten lassen: "Das ist betriebswirtschaftlich geboten." Die Bahn leide wie alle unter steigenden Kosten. Vor allem die Energiekosten seien in den vergangenen zwölf Monaten um 30 Prozent gestiegen. "Unsere Kunden fahren heute zu Preisen von 1995. Wenn wir die realen Kosten weitergeben würden, dann müssten die Preise weit stärker steigen." Scharfe Kritik übte Mehdorn am Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie. Bernd Gottschalk habe öffentlich erklärt, dass er mehr Kilometer mit dem Auto fahre als Mehdorn mit der Bahn. "Also wirklich, ist so was normal?", so Mehdorn zum stern. "Warum sind die Leute so verkrampft? Ich fahre, wenn ich kann, Bahn. Aber ich erkläre hiermit als Bahnchef auch: Ich fahre gern Auto!"
ic:kurier: Schnellstmögliche Spezialservices nahezu deutschlandweit möglich
(14.10.) NEU-ISENBURG - Die time:matters GmbH hat das Stationsnetz für den
Express-Kurierservice ic:kurier, der auf besonders eilige Lieferungen binnen
weniger Stunden spezialisiert ist, in Kooperation mit der DB um neun
zusätzliche Bahnhöfe erweitert. Wie die Tochtergesellschaft der Lufthansa
Cargo AG mitteilte, sind zum 1. Oktober die Städte Gießen, Emden, Kempten,
Leer, Lüneburg, Marburg, Uelzen, Rheine und Trier an das bundesweite
Stationsnetz angeschlossen worden. Der ic:kurier befördert eilige Sendungen
noch am gleichen Tag zwischen rund 140 ICE- und EC/IC-Bahnhöfen in Deutschland.
Die neuen Stationseröffnungen stellen eine erhebliche Verbesserung der
Infrastruktur in den betroffenen Städten dar. Mit dem ic:kurier können sich
Unternehmen aus den Regionen durch schnellere Lieferungen Wettbewerbsvorteile
verschaffen und dadurch ihre Kunden besser bedienen.
Die Aufgabe von Sendungen kann entweder direkt am ServicePoint/ic:kurier-Schalter
im Bahnhof oder per Telefon unter der Nummer 0700 timematters (84 63 62 88)
erfolgen. Auf Wunsch holt ein Kurierfahrer die Sendung im Büro oder an der
Haustür ab und bringt sie zum nächstgelegenen Kurierbahnhof, von dem sie mit
der Bahn weiter befördert wird. Der Empfänger kann die Sendung in der Regel
wenige Stunden später am Zielbahnhof abholen. Auch hier ist es möglich, dass
die Eilsendung dem Empfänger per Kurierfahrer direkt ins Büro bzw. an die
Haustür zugestellt wird. Firmen und Verbraucher profitieren vor allem von der
Häufigkeit und der hohen Geschwindigkeit, mit der der ic:kurier Sendungen
innerhalb Deutschlands befördert. Die Strecke Frankfurt-Köln legt der
Kurierdienst beispielsweise 36 Mal am Tag in 1 Stunde und 40 Minuten zurück,
Hamburg-Berlin 24 Mal täglich in 2 Stunden und 45 Minuten.
Bahn stellt InterRegio nach Polen ein
(14.10.) DRESDEN - Zum Fahrplanwechsel im Dezember stellt die DB die letzten zwei InterRegio-Zugpaare auf der Linie Dresden-Görlitz-Wroclaw (Breslau) ein. Grund für die Streichung ist nach Bahnangaben die mangelnde Nachfrage. Die Fernverkehrszüge seien nur zu knapp 25 Prozent ausgelastet gewesen, sagt Bahnsprecherin Kerstin Eckstein. Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) kritisierte die Einstellung des Bahnfernverkehrs nach Polen scharf. Wenige Monate nach der EU-Erweiterung werde damit ein "verkehrspolitisch völlig falsches Signal" gesetzt. Ostsachsen sei in den vergangenen Jahren langsam vom Fernverkehr abgehängt worden, urteilte ZVON-Geschäftsführer Georg Janetzki. Der Rückzug der Bahn aus der Region habe bereits vor sechs Jahren begonnen. Damals verkehrten auf der Strecke Dresden-Breslau noch neun Zugpaare, davon vier grenzüberschreitend. Als teilweiser Ersatz sollen nach Angaben von DB Regio zwei Nahverkehrszüge bis Zgorzelec verlängert werden und damit Anschluss an den polnischen Bahnverkehr bringen. ZVON und Freistaat verhandelten, damit die Lücken zwischen der Lausitz und der Landeshauptstadt nicht zu groß werden. Der Freistaat sei bereit, als InterRegio-Ersatz einen Regionalexpress zwischen Dresden und Görlitz zu finanzieren.
Bahn kommt in Bayern mit 4 neuen Stationen näher zum Kunden
(14.10.) MÜNCHEN - Seit Jahresbeginn hat die DB in Bayern vier neue Haltepunkte ans Netz genommen. In Rammingen bei Mindelheim, in Ebern bei Bamberg, in Julbach bei Burgkirchen und in Nürnberg-Steinbühl haben Bahnfahrgäste nun einen kürzeren und bequemeren Zugang zu den Regionalzügen und zur S-Bahn. Insgesamt wurden 13 Millionen Euro investiert, einen Großteil davon übernahm der Freistaat Bayern. Bereits 2003 konnten zwei neue Haltepunkte in Betrieb gehen. Eine Million Bahnreisende täglich können nun an 931 Bahnhöfen zum Zug kommen. Insgesamt fließen in diesem Jahr im Freistaat knapp 100 Millionen Euro in die Modernisierung und in den Ausbau von Bahnhöfen, Bahnsteigen, und behindertengerechten Zugängen.
Der architektonisch spektakulärste Haltepunkt befindet sich seit wenigen Tagen in Nürnberg. Die neue Station Steinbühl an der S-Bahn-Linie 3 entstand in 14 Metern Höhe an einer Bahnbrücke auf Stahlstützen. Sie ist Bindeglied zwischen Straßenbahn und S-Bahn und erstreckt sich über insgesamt vier Ebenen. Alle Ebenen sind barrierefrei erschlossen. Für Fahrgäste aus Richtung Roth mit Fahrtziel Innenstadt ergeben sich mit dem neuen Haltepunkt deutlich kürzere Wege und Fahrzeiten. Mit dem Haltepunkt Rammingen können Bahnreisende seit dem Sommer direkt zum Allgäuer "Skyline Park" gelangen. Der Haltepunkt Julbach an der Strecke Mühldorf-Simbach kommt vor allem Berufspendlern entgegen. Mit dem neuen Haltepunkt Ebern rückt die Bahn näher an das Ortszentrum.
Bahn bringt Kids für Klimaschutz in Fahrt
(14.10.) BERLIN - Die "Online-Welt" der Bahn für Kinder ist um ein spannendes Abenteuer reicher: Danny, der die Kids unter www.bahn.de/kids auf spannende und lehrreiche Entdeckungsreisen durch die Bahnwelt mitnimmt, begibt sich nun auch auf das Gebiet der Klimaforschung. "Baikal Adventures" heißt das neue Spiel. Am Computer begleiten die Kids Danny auf seiner Reise zu einer Klimaforschungsstation in Sibirien, wo er in spannende und mysteriöse Abenteuer verwickelt wird. Gemeinsam gilt es, knifflige Rätsel zu lösen und dabei viel Interessantes über die Transsibirische Eisenbahn und das Klima zu erfahren. "Klimaschutz geht uns alle an. Deshalb müssen auch Kinder und Jugendliche wissen, was eine gesunde Umwelt bedeutet und wie Klimaschutz im täglichen Leben funktioniert", sagt Irene Liebau, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit bei der Bahn.
Kinder und Jugendliche in Sachen Klimaschutz zu sensibilisieren, ist für die Bahn als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel eine gesellschaftliche Aufgabe. Mit dem Unterrichtsmaterial "Unterwegs für den Klimaschutz" unterstützt die Bahn den Geografieunterricht an gymnasialen Oberstufen. Mit einer Fülle von Folien, Kopiervorlagen und Begleittexten erklärt es den Schülern klimatische Zusammenhänge, Klimapolitik und den Einfluss des Verkehrs auf das Klima. Das Material hat die Bahn gemeinsam mit dem Hagemann Verlag entwickelt und verteilt es kostenlos an interessierte Lehrer. Für die jüngsten Reisenden hält die Bahn in Sachen Klimaschutz eine neue Ausgabe der beliebten, von Titus Ackermann gestalteten und vom Carlsen Verlag herausgegebenen Pixi Bücher bereit. Diesmal bekommt Oli Besuch vom Südpol und überlegt mit seinen weitgereisten Gästen, den Pinguinen Prima und Klima, wie man Energie sparen und die Umwelt schonen kann. "Oli hilft Prima und Klima" gibt es nicht zu kaufen, sondern nur bei der Bahn. Schulmaterial und Pixi Bücher gibt es unter oeffentlichkeitsarbeit@bahn.de.
STINNESChemSolution - ChemCargo wird europäisch
(14.10.) MAINZ - Seit Anfang 2000 verbindet ChemCargo die wichtigsten Chemie- und Mineralölstandorte Deutschlands, die arbeitstäglich bedient werden. Auf internationaler Ebene sind die Niederlande und Belgien mit ihren Häfen Rotterdam und Antwerpen integriert. Das von Stinnes Freight Logistics, Marktbereich Chemie/Mineralöl/Düngemittel, ins Leben gerufene und seit der Bündelung der Vertriebsaktivitäten im Mai 2002 durch die BTT BahnTank Transport GmbH vermarktete Netz wurde speziell für den schnellen und sensiblen Transport chemischer Produkte konzipiert. Mit der Einführung des Branchenproduktes ChemCargo folgte Stinnes den Anforderungen der Chemieindustrie nach hoher Transportqualität durch Über-Nacht-Verbindungen, genauen Transportzeiten und dem sensiblen Umgang mit Gefahrguttransporten. Um auch zukünftig den gestiegenen internationalen Kundenanforderungen explizit Rechnung zu tragen, können ab dem 15. Oktober unter anderem die europäischen Nachbarländer Polen, Österreich, Schweiz sowie Slowenien, Türkei und Schweden mit attraktiven Direktverbindungen in das STINNESChemSolution-Netz integriert werden.
(14.10.) AUERBACH (ddp) - Der private Bahnbetreiber Connex verlängert ab 12. Dezember seine Verbindung Rostock-Gera bis in das vogtländische Adorf. Wie der Nahverkehrs-Zweckverband Vogtland am Mittwoch in Auerbach mitteilte, ist darüber hinaus eine Verlängerung bis nach Cheb (Eger) in Tschechien geplant. "Da die Deutsche Bahn die Region immer mehr vom Fernverkehr abschneidet, müssen wir uns selbst um bessere Verbindungen bemühen", sagte der vogtländische Landrat Tassilo Lenk (CDU). Der Zweckverband werde für eine zweijährige Probezeit jeweils gut 280 000 Euro für den Betrieb der Strecke zwischen Gera und der Grenze zu Tschechien bereitstellen. Wie weiter mitgeteilt wurde, fährt der Bäderexpress Leipzig-Bad Brambach künftig bis nach Marianske Lazne (Marienbad). Die DB Regio schicke zwei Zugpaare täglich auf die Strecke zwischen der Messestadt und dem böhmischen Kurort. Tagesbesucher hätten dabei fünf Stunden Aufenthalt. Ein weiteres Zugpaar fahre als Regio-Shuttle zwischen Plauen und Cheb.
Noch zwei Monate bis zum Start von Bahn 2000
(13.10.) BERN - Die letzten Vorbereitungen laufen: Am 12. Dezember 2004 nimmt die Schweiz den neuen Bahn-2000-Fahrplan in Betrieb. Das Angebot im öffentlichen Verkehr wird dank schnellerer Verbindungen und besserer Anschlüsse weiter ausgebaut. Bahn 2000 bringt - so der Slogan der SBB - "mehr Zug für die Schweiz". Zwei Monate vor dem Start informierten das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die SBB am Dienstag in Bern vor den Medien über den bevorstehenden Fahrplanwechsel und die Neuerungen des Bahn-2000-Angebots. Die Zahlen sprechen für sich: Zwölf Prozent mehr Züge, 14 Prozent mehr Zugkilometer und ein zu neunzig Prozent erneuerter Fahrplan. Auf über der Hälfte der Verbindungen im SBB-Fernverkehr verkürzen sich die Reisezeiten um mindestens fünf Minuten, und knapp dreißig Prozent dieser Fernverkehrsrelationen werden gar um mindestens eine Viertelstunde schneller. Gegenüber heute sparen die Reisenden zwischen den 125 wichtigsten Bahnhöfen der Schweiz dank Bahn 2000 künftig täglich rund 8'000 Stunden Reisezeit. Gleichzeitig bringt der neue Fahrplan eine Ausweitung des Halbstundentaktes und eine Verdichtung und Optimierung des Angebotes im Regionalverkehr.
Nach den Worten von Paul Blumenthal, dem Leiter Personenverkehr SBB, verkürzt sich etwa zwischen Bern und Zürich die Fahrzeit von heute 69 Minuten um elf Minuten auf künftig noch 58 Minuten, zwischen Basel und Bern von 67 Minuten um zwölf auf künftig noch 55 Minuten. Auf dieser Strecke verkehren die Intercity-Züge künftig im Halbstundentakt. Die Fahrzeit zwischen Chur und Zürich reduziert sich im IC-Stundentakt um 19 Minuten, zwischen Genf und Luzern gar um 34 Minuten. Dank dem "Aargauer-IR" verkürze sich etwa die Fahrzeit zwischen Baden und Bern um 16 Minuten und dank dem "Oberargauer-IR" die Fahrzeit von Burgdorf nach Zürich um 14 Minuten. Im Regionalverkehr bedeutet laut Blumenthal "die Einführung von Bahn 2000 einen deutlichen Ausbau der S-Bahn-Systeme". Auf den meisten Linien der sieben S-Bahn-Systeme (Zürich, Bern, Basel, Luzern, Stadtbahn Zug, Region Léman und Region Ticino-Lombardei) sei der Halbstundentakt Standard, "und in den Stosszeiten wird auf einigen Linien der Viertelstundentakt angeboten".
Als Nachteile im Bahn-2000-Fahrplan führte Blumenthal etwa unbefriedigende Anschlüsse in Yverdon, den Wegfall des Haltes des "IR Luzern–Zürich" in Zürich Enge, den Halt des "Flugzuges" in Pratteln nur noch zu Hauptverkehrszeiten oder den nur noch stündlichen Fernverkehrshalt in Lenzburg an. "Das hat nichts mit bösem Willen zu tun", sagte Blumenthal. In einem derart eng verzahnten und dicht genutzten System mit unzähligen Randbedingungen seien aber solche Verschlechterungen leider unvermeidlich. Während der Einführungszeit des neuen Fahrplans schließt die SBB laut Blumenthal "gewisse Unregelmäßigkeiten" nicht aus: "Ein Fahrplanwechsel in dieser Größe ist ein Vorhaben von größter Komplexität." Entsprechend intensiv und vielfältig seien die Vorbereitungsmaßnahmen der SBB. Am 12. Dezember 2004 und in der Folgezeit werde die SBB die Entwicklungen rund um den neuen Fahrplan "eng verfolgen" und aus den Erfahrungen "umgehend die nötigen Lehren ziehen", sagte Blumenthal: "Wir sind in der Lage, allfällig nötige Maßnahmen rasch einzuleiten."
Hans-Jürg Spillmann, operativer Leiter SBB Infrastruktur, erinnerte auf der Pressekonferenz an die zwanzigjährige wechselhafte Geschichte des Projektes Bahn 2000: Zuerst ein rasches und überzeugtes Ja zum Konzept von Bundesrat und Parlament, dann das Referendum aus den umliegenden Kantonen. Darauf folgte das deutliche Ja in der Volksabstimmung, drei Jahre später führten die explodierenden Planungskosten dazu, dass der Bundesrat die Notbremse zog und das Projekt in Etappen aufgeteilt wurde. Und dennoch konnten die Teilschritte von Bahn 2000 in den Jahren 1997 (Halbstundentakt Zürich - Bern, Zürich - St.Gallen, Bern - Fribourg, Lausanne - Sion, Vierspur-Ausbau Aarau - Rupperswil) und 2001 (Halbstundentakt auf der Jura-Südfuß-Linie, Neigetechnik) termingerecht in Betrieb genommen werden. "Jetzt fehlt noch der Schlussstein in der Bahn-2000-Brücke", sagte Spillmann, "den wollen wir in zwei Monaten einsetzen."
Bahn 2000 umfasste laut Spillmann rund 130 Infrastrukturausbauprojekte; diese neuen Bahnanlagen stünden am 12. Dezember 2004 "mit wenigen, nicht entscheidenden Ausnahmen" für Bahn 2000 bereit. Auf der Preisbasis von 1993 werde die SBB schließlich insgesamt rund 5,9 Mrd. Franken in den Kapazitätsausbau des Schienennetzes für Bahn 2000 investiert haben, sagte Spillmann: Auf den Neubaustrecken und für den Ausbau auf Doppel-, Drei- und Vierspurbetrieb wurden rund 160 km zusätzliche Gleise verlegt. Mit Kosten von 1,68 Mrd. Franken sei die Neubaustrecke zwischen Mattstetten und Rothrist "das mit Abstand größte Bauprojekt von Bahn 2000". Für das Herzstück von Bahn 2000 liegt allerdings noch keine Betriebsbewilligung des BAV für die vor. Der Direktor des BAV, Max Friedli, sagte, er sei aber zuversichtlich, dass sein Amt die Betriebsbewilligung in einem Monat - am 12. November - erteilen könne. Derzeit finden auf der Neubaustrecke zahlreiche Probefahrten sowie - vor allem im Stellwerkbereich - intensive Einstell- und Abstimmungsarbeiten statt. Vor kurzem wurde auch der Fahrbetrieb im 2-Minuten-Abstand erfolgreich getestet.
Siegburg: Neue Bahnsteige schon brüchig
(13.10.) SIEGBURG - Nach einem Bericht des "Kölner Stadtanzeigers" sind bei der Endabnahme der Bahnsteige im neuen ICE-Bahnhof Siegburg, der erst kürzlich offiziell eröffnet wurde, Baumängel an den Fundamenten festgestellt worden. "Von außen ist nichts sichtbar, doch im Untergrund gibt es Risse und Abplatzungen", zitierte die Zeitung den DB-Projektsprecher Udo Kampschulte. Betroffen seien der Mittelbahnsteig - hier fahren die ICE-Züge Richtung Köln sowie die Regionalzüge und S-Bahnen in Richtung Au - sowie der ICE-Bahnsteig an der Konrad-Adenauer-Allee. Um Verspätungen zu vermeiden, solle die Mängelbeseitigung nur nachts erfolgen. Die Schäden bezifferte Kampschulte auf einige hunderttausend Euro. Sie würden allerdings von den am Bau beteiligten Firmen im Rahmen ihrer Gewährleistungsfrist übernommen und blieben nicht an der DB hängen.
"FTD": Bahn droht Ertragsrisiko in dreistelliger Millionenhöhe
(13.10.) BERLIN - Der DB droht nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" ein neues Ertragsrisiko. Dabei gehe es um umstrittene Rechnungen von Bauunternehmen in Höhe von 711 Mio. Euro für das staatseigene Unternehmen, hieß es unter Berufung auf ein DB-internes Papier. Die Kosten von Bauprojekten der Bahn wie Gleise, Brücken oder Bahnhöfe überstiegen oft den Planansatz bei der Auftragsvergabe. Die DB habe aber von den seit 2000 eingereichten Nachforderungen von 5,13 Mrd. Euro nur knapp drei Mrd. Euro als berechtigt anerkannt. Von den am 1. September noch offenen Rechnungen über 711 Mio. Euro haben die Vertragsparteien laut "FTD" noch nicht verhandelt. Über die Nachforderungen ist es zu einem heftigen Streit zwischen Mehdorn und den Verbänden der Bauindustrie gekommen (siehe dazu Bericht vom ). Die Forderungen seien in der Bilanz bisher nicht berücksichtigt. Dadurch könnten in der Bilanz der Bahn bislang unentdeckte Risiken stecken, die sie auf ihrem Weg an die Börse weiter zurückwerfen könnte, schreibt die Zeitung.
Unterdessen betonte ein Bahnsprecher, die DB erwarte keine neuen Bilanzrisiken durch den Streit über Rechnungen und Nachforderungen der Bauindustrie. "Es hat immer Nachforderungen gegeben, und wir werden wohl immer damit leben müssen", sagte der Sprecher am Dienstag zu dem Bericht der "FTD". Der Sprecher bestätigte die Summe, verwies aber darauf, dass diese Lage seit Jahren bestehe. "Bei Aufträgen von rund 9 Milliarden Euro jährlich sind immer Projekte strittig", sagte der Sprecher. Die 711 Millionen Euro seien Forderungen seit dem Jahr 2000, die in ähnlicher Form auch schon vergangenes Jahr bestanden hätten. "Sie sind strittig oder noch nicht verhandelt." Rund 30 Prozent der Forderungen würden im Schnitt von vornherein abgelehnt. Rückstellungen müssten erst nach einer Einigung auf Nachzahlungen gebildet werden.
Vermietung im Berliner Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof beginnt
(13.10.) BERLIN - Die DB startet die Vermietungsaktivitäten für ihr neues Flaggschiff Berlin Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof. Auf 15.000 Quadratmeter Gewerbefläche strebt die DB laut Rainer Beckmann, Vorstand Vertrieb bei der DB Station&Service AG, einen ausgewogenen Branchenmix an, der den Bahnhof auch zu einem Anziehungspunkt zum Einkaufen und Flanieren mache. Auf drei Ebenen stehen attraktive Ladenflächen von 30 bis 500 Quadratmeter Größe für Einzelhandel und gastronomische Einrichtungen zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einem breiten Dienstleistungsangebot von Autovermietung, Friseur, Post und Reisebüro bis zu Wellnessangeboten – Service steht im Mittelpunkt. Die DB Station&Service AG ist einer der größten Vermieter von Gewerbeflächen in Deutschland. In den über 5.400 Stationen stehen rund 1,2 Millionen Quadratmeter für Handel, Restaurationsbetriebe und Dienstleistungen zur Verfügung. Das Vermarktungsmanagement der Bahn kann dabei auf jahrzehntelange Erfahrung bei der Bewirtschaftung von hoch frequentierten Immobilien zurückgreifen.
Der Berliner Hauptbahnhof wird sich nach Einschätzung der DB durch seine einzigartige Architektur und seine exponierte Lage in der Mitte Berlins in der Nähe von Reichstag, Potsdamer Platz und Bundeskanzleramt zu einem Magneten für Touristen entwickeln. Etwa 1.600 Fern-, Regional- und S-Bahnzüge werden nach derzeitigen Planungen zukünftig pro Tag den neuen Verkehrsknotenpunkt anfahren, der mit seinem 321 Meter langen Glasdach weithin sichtbar das Stadtbild des Regierungsviertels prägt und der sich bis in 15 Meter Tiefe erstreckt. Hier wird sich die Ost-West-Fernverbindung von Berlin Richtung Ruhrgebiet künftig mit der Nord-Süd-Verbindung kreuzen, die aus Richtung Dresden und Leipzig unter dem Potsdamer Platz durch in Richtung Hamburg, Rostock und Stralsund führt. Pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft 2006 soll der Bahnhof als neue Attraktion der Hauptstadt Berlin in Betrieb gehen. Bis zu 300.000 Reisende und Besucher täglich erwartet die Bahn in den nächsten Jahren im größten Schienenverkehrs-Kreuzungspunkt Europas.
Bahnindustrie verzeichnet Auftragseinbrüche
(13.10.) BERLIN - Die deutsche Bahnindustrie hat in diesem Jahr einen Auftragseinbruch verzeichnet. Wie der Verband der Bahnindustrie (VDB) am Dienstag in Berlin mitteilte, gingen die Bestellungen im ersten Halbjahr 2004 um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Es seien nur noch Aufträge im Wert von 3,2 Milliarden Euro eingegangen. Beim Umsatz fiel das Minus im ersten Halbjahr deutlich geringer aus: Er sank von 4,4 auf 4,3 Milliarden Euro. Hier rechnet die Bahnindustrie über das Jahr hinweg mit einem Rückgang von zehn Prozent auf knapp neun Milliarden Euro. VDB-Präsident Friedrich Smaxwil nannte als Hauptgründe die Mittelkürzungen des Bundes für das Schienennetz und der Sparkurs der Bahn. In der Bahnindustrie hat wegen fehlender Aufträge ein massiver Stellenabbau begonnen. Seit Jahresbeginn wurden in der Branche mit ihren bundesweit knapp 40 000 Beschäftigten bereits mehr als 1800 Stellen gestrichen. Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker äußerte die Befürchtung, dass weitere Stellen verloren gehen. "Wenn es kein neues Tempo bei den Bestellungen gibt, wird sich der Arbeitsplatzabbau eher noch beschleunigen."
500.000ste Schraube im Frankfurter Hbf eingesetzt
(13.10.) FRANKFURT/Main - Besondere Aufmerksamkeit galt am Dienstag auf der Hallendachbaustelle im Frankfurter Hbf einer glänzenden Schraube. "Die 500.000ste Schraube markiert die Halbzeit in diesem anspruchsvollen Projekt. Pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft 2006 wollen wir das Hallendach komplett erneuert haben", sagte Bernhard H. Hansen, Vorstand für Betrieb und Entwicklung bei der für die Personenbahnhöfe der Bahn zuständigen DB Station&Service AG. Nicht nur die 500.000ste, alle Schrauben, die hierbei verbaut werden, sind etwas besonderes. Sie wurden eigens für den Frankfurter Hbf hergestellt. Sie haben abgerundete Köpfe und Muttern, die sie bereits aus kurzer Entfernung als Schrauben unsichtbar werden und wie Nieten aussehen lassen. Auf diese Weise ist es gelungen, der neuen Stahlkonstruktion die alte Optik zu geben. Eine Million - das sind 250 Tonnen - dieser Schrauben werden benötigt, damit das neue Hallendach ganz das alte wird.
Die Erneuerung des Hallendachs kostet rund 117 Millionen Euro, wovon der Bund den überwiegenden Teil trägt. Der seit 1972 unter Denkmalschutz stehende Hauptbahnhof wird abgestimmt mit den Denkmalschutzbehörden in seinen ursprünglichen Zustand von 1888 bzw. 1924 gebracht. Damals trug das Dach mehr Glasflächen als in den letzten Jahrzehnten, in denen das Dach abwechselnd mit Glas und Holzschalungen bedeckt war. Das wieder hergestellte Bahnhofsdach lässt 50 Prozent mehr Tageslicht ein. Aber nicht nur dadurch wirkt der Bahnhof heller. Auch die Stahlbögen, die das Dach tragen, und die Dachhaut wurden historisch korrekt hellgrau gestrichen. Bereits heute zeigt sich der Frankfurter Hbf auf dem Querbahnsteig freundlich hell. Nachdem im Herbst 2003 mit dem Abriss der alten Dachhaut begonnen worden war, ist bereits die Hälfte des neuen Daches montiert. 25.000 Quadratmeter Verbundglas, eine Gesamtfläche rund dreieinhalbmal so groß wie ein Fußballfeld, lassen bereits jetzt auf über 100 Metern Läge das Licht auf die Bahnsteige fallen. Weitere 25.000 Quadratmeter werden noch folgen.
Insgesamt müssen 50.000 Quadratmeter Glasflächen auf dem Dach und an den Seiten montiert werden, damit der Bahnhof wieder ganz in altem Glanz erstrahlen kann. Fast fertig sind die Arbeiten im kleineren Hallenschiff am Nordausgang. Die drei großen Hallenschiffe zeigen sich derzeit auf 112 Metern im neuen Gewand. Allein beim kleineren Hallenschiff am Südausgang ist die Arbeitsrichtung umgekehrt. Hier begann die Erneuerung des Daches von der Gleisfeldseite aus und bewegt sich in Richtung Querbahnsteig. Der Frankfurter Hauptbahnhof verfügt über insgesamt fünf Hallenschiffe, die auf einer Länge von 186 Meter die Bahnsteige überdachen. Der mittlere Hallenkomplex besteht aus drei großen Hallenschiffen, die von 1884 bis 1888 gebaut worden sind und jeweils 56 Meter breit und 28 Meter hoch sind. 1912 wurde begonnen, den Bahnhof durch zwei kleinere Hallenschiffe mit einer Breite von 31 Metern und einer Höhe von 20 Metern zu erweitern. Seit 1924 besteht der Bahnhof aus diesen fünf Hallenschiffen.
Bombardier liefert 70 Doppelstock-Wagen an Belgische Staatsbahn
(13.10.) BERLIN - Bombardier Transportation ist im Konsortium mit Alstom Transport von der Belgischen Staatsbahn (SNCB) mit dem Bau von 70 weiteren Doppelstock-Wagen sowie der Umstellung von 19 Elektro-Lokomotiven des Typs T27 auf Wendebetrieb beauftragt worden. Dieser Auftrag folgt einem Vertrag aus dem Jahre 1999 über 210 Doppelstock-Fahrzeuge, die bereits vollständig ausgeliefert worden sind. Das Gesamtvolumen des Folgeauftrags beträgt rund 179 Millionen Euro; der Anteil von Bombardier liegt bei rund 111 Millionen Euro. die Fahrzeuge sollen von Oktober 2006 bis Februar 2008 ausgeliefert werden. Die Endmontage der Mittelwagen (19 erster Klasse und 19 Mehrzweckabteile) sowie die komplette Produktion von 32 Steuerwagen finden am Bombardier Transportation Standort in Brügge statt, ebenso wie der Einbau automatischer Kupplungen in die T27 Lokomotiven.
Spatenstich für Ausbau zum Kombiwerk Saarbrücken
(12.10.) SAARBRÜCKEN - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat am Montag der Ausbau der Servicestelle "An der Johannisbrücke" zum 5.100 Quadratmeter großen Kombi-Instandhaltungswerk der Railion Deutschland AG in Saarbrücken begonnen. Im neuen Kombiwerk können Lokomotiven, wie beispielsweise Rangierlokomotiven der Region Saarbrücken oder E-Loks für den Fernstreckeneinsatz sowie Güterwagen unter einem Dach instandgehalten werden. Davon verspricht sich die DB eine hohe Wirtschaftlichkeit. So würden im Werk die Produktionsabläufe und die vorhandenen Arbeitsstände für alle Fahrzeuge genutzt und Know-how unter einem Dach gebündelt, hieß es. Für die Lok-Instandhaltung werden zwei ergonomisch günstige Arbeitsplätze mit aufgeständerten Gleisen für Schlosser- und Elektroarbeiten, ein Hebestand für den Tausch schwerer Komponenten und Bauteile sowie ein Waschstand eingerichtet. Dafür investiert Railion bis Jahresende 500.000 Euro. Die Instandhaltung von Lokomotiven in der Servicestelle "Saarbrücken-Ost" in der Dudweiler Landstraße wird dadurch entfallen.
Fraunhofer-Institut präsentiert die Softwarepakete für Privatbahnen
(12.10.) BERLIN - "VISPER" und "KASKOSS" - hinter diesen Namen verbergen sich
zwei Computer-Programme, die kleine und mittlere Eisenbahnunternehmen bei der
Disposition von Fahrzeugen und Personal sowie bei der Kostenkalkulation
unterstützen sollen. Auf der Fachmesse InnoTrans wurde diese Software erstmals
der Öffentlichkeit präsentiert. Das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und
Infrastruktursysteme IVI in Dresden hat mit der Entwicklung dieses Softwarepakets
auf die gegenwärtige Situation im europäischen Schienenverkehr reagiert. Waren
bisher Betriebe bei ihrer individuellen Planung auf selbst geschaffene Insellösungen
angewiesen, können nun "VISPER" und "KASKOSS" den gesamten
Betriebsablauf mittelständischer Eisenbahnunternehmen unverzüglich und präzise
erfassen, verarbeiten und übersichtlich darstellen. Sie bieten eine kostengünstige
und anwenderfreundliche Alternative zu marktüblichen Programmen, welche auf die
speziellen Bedürfnisse von großen staatlichen Bahnen zugeschnitten sind. "Mit
vergleichsweise geringem Kosten- und Personalaufwand steigern diese Softwarelösungen
das Qualitätsniveau und tragen zur Erhöhung von Wirtschaftlichkeit und Effizienz
kleiner und mittlerer Bahnunternehmen bei", betont Projektleiter Vasco Paul Kolmorgen
von Fraunhofer.
"VISPER" unterstützt die flexible Disposition von Personal und Fahrzeugen
in privaten Eisenbahnunternehmen. Neben der bequemen Eingabemöglichkeit aller relevanter
Daten in Masken fasst das Programm die Ergebnisse zusammen, kontrolliert und visualisiert
sie. Sofort sind Dank der übersichtlichen Darstellung Potentiale für Umdisponierungen
erkennbar. Kommt es beispielsweise bei der Planung zu Überschneidungen meldet das Programm
diese mit optischem Signal als Konflikte und zeigt Alternativen auf. Änderungen sind
jederzeit per Mausklick über die Grafik möglich. "VISPER" wurde gemeinsam mit der
Westfälischen Almetalbahn GmbH entwickelt und wird bereits erfolgreich in der Praxis
eingesetzt. "KASKOSS" unterstützt als schnell implementierbare und preiswerte
Software die Erfassung, Verarbeitung und Bewertung aller kalkulatorischer Daten und
ermöglicht jederzeit einen Überblick über die Kostenstruktur eines Verkehrsangebots.
Unter Einbeziehung verschiedener Eingangsgrößen, wie Betriebskilometer, Einsatzstunden
und Fixkosten werden wichtige Kenngrößen für die Beurteilung von Wirtschaftlichkeit
und Wettbewerbsfähigkeit ermittelt und übersichtlich strukturiert. Reaktionen auf
kurzfristige Änderungswünsche sind jederzeit möglich. "KASKOSS" wird in Zusammenarbeit
mit den Logistikspezialisten der Firma RAILISTICS entwickelt und vertrieben. Mehr
Infos zu den Programmen gibt es auf den Internetseiten www.visper.de
und www.kaskoss.de.
Siemens liefert Lokomotiven nach Vietnam
(12.10.) ERLANGEN - Der Siemens-Bereich Transportation Systems (TS) hat in Partnerschaft mit Vossloh Locomotives von der vietnamesischen Bahngesellschaft Vietnam Railways einen 46-Millionen-Euro Auftrag erhalten. Wie der Konzern am Montag mitteilte, habe Vietnam Railways bei Siemens 16 dieselelektrische Lokomotiven vom Typ AR15 bestellt. Die 81 Tonnen schweren Drehstromlokomotiven mit der Achsfolge Co’Co’ erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Der Motor der AR15 erzeugt 1500 Kilowatt Leistung, die Leistung am Rad beträgt ca. 1220 Kilowatt. Bis zu drei Lokomotiven können in Mehrfachtraktion fahren. Die AR15-Lokomotiven sind aus erprobten, im Betrieb bewährten Systemen und Komponenten modular aufgebaut. Sie lassen sich flexibel an die spezifischen Anforderungen der Kunden hinsichtlich Leistung, Kapazität und Einsatzzweck anpassen. Für den Einsatz in Vietnam wurde aufgrund der Gewichtsbeschränkung auf maximal 13,5 Tonnen Achslast ein 12-Zylinder-Dieselmotor anstelle eines 16-Zylinder-Dieselmotors eingebaut.
Die Strecken im vietnamesischen Gleisnetz sind in Normal- und Meterspur ausgelegt. Vietnam Railways wird die Lokomotiven im Güter- und Passagierverkehr auf der mehr als 1700 Kilometer langen Nord-Süd-Verbindung zwischen Hanoi und Ho Chi Minh City (Meterspur) einsetzen. Der Mechanikanteil der Lokomotiven wird im Siemens-Werk in München gefertigt. Die erste Lokomotive soll im Jahr 2006 geliefert werden. Für Siemens bedeutet der Auftrag den Markteinstieg bei Schmalspurlokomotiven in Südostasien.
Ringschluss Aschaffenburg: Züge fahren über die neue Brückenhälfte
(12.10.) ASCHAFFENBURG - Am Montag ist der erste Teil des Brückenbauwerks, das für den Ringschluss Ost in Aschaffenburg gebaut wird, in Betrieb genommen worden. Auf drei Gleisen kann nun der Güterverkehr über die neue Brücke rollen. "Die Brücke wird in zwei Hälften gebaut, damit mindestens drei Rangiergleise in allen Bauzuständen befahrbar sind," erklärt Heiko Bukall, Ingenieur bei der DB ProjektBau, "auf diese Weise kann der Rangierbetrieb währende der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden." Über 18 Meter breit und 27 Meter lang ist die erste Hälfte des zweizeiligen Stahlbetonrahmens, der jetzt fertiggestellt wurde. 170 Tonnen Stahl, 1.600 Kubikmeter Beton und 13.000 Kubikmeter Erde mussten bewegt werden, damit heute der Rangierverkehr über die neue Brücke fahren und damit die alten Gleise abgerissen werden können. Etwa die gleichen Mengen werden folgen, wenn auch dort das Erdreich abgebaggert und die zweite Brückenhälfte gebaut wird. Auch am sogenannten Bauwerk 5 begannen heute die vorbereitenden Arbeiten. Dieses soll künftig den Straßenverkehr unter die Fernverkehrsstrecke Aschaffenburg-Würzburg und die Regionalverkehrsstrecke nach Miltenberg führen. Bereits im Februar werden unter die Strecken Hilfsbrücken eingebaut über die der Verkehr weiter läuft, während die neuen Betonbrücken errichtet werden.
Der sogenannte Ringschluss Ost erfordert, dass künftig der Straßenverkehr die Eisenbahnlinien von Aschaffenburg nach Miltenberg und Würzburg unterqueren kann. Damit der Autoverkehr der geplanten Ringstraße unter die Gleise geführt werden kann, müssen diese auf insgesamt drei Überführungsbauwerke gelegt werden. Bereits im Herbst letzten Jahres hatten die Vorbereitungen, wie der Abbruch einer angrenzenden Wagenwerkstatt, für den Bau der Eisenbahnüberführung begonnen. Geleitet wird das 16 Millionen Euro Bauprojekt von der DB ProjektBau, einer Tochter der Bahn. Die 6,4 Millionen teure erste Baustufe soll durch den Bau der zweiten Hälfte der Brücke bis Mitte März 2005 abgeschlossen werden.
Zürcher Tiefbahnhöfe werden rauchfreie Zonen
(12.10.) ZÜRICH - Die unterirdischen Bahnhöfe in Zürich, Zürich Flughafen sowie Genève-Aéroport sollen nach und nach zu rauchfreien Zonen werden. Das sieht ein im Mai von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) getroffener Beschluss vor. Ab 18. Oktober 2004 wird dieser Beschluss auf den Gleisen 1 und 2 (Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU) sowie 21 bis 24 (Museumsstraße, SBB) im Hauptbahnhof Zürich sowie in Zürich Selnau (SZU) umgesetzt. Hier gilt, wie schon in der gesamten S-Bahn Zürichs, ab kommenden Montag ein Rauchverbot. SBB und SZU wollen damit die Sauberkeit dieser Bahnhöfe erhöhen und die Nichtraucher vor dem Passivrauchen schützen. Mit Infoplakaten und Lautsprecherdurchsagen wollen SBB und SZU die Bahnreisenden für die Umstellung sensibilisieren. SBB und SZU rechnen damit, dass die geplanten Maßnahmen auf eine gute Akzeptanz stoßen und die unterirdischen Bahnhöfe bis Ende 2004 als rauchfreie Zonen etabliert sind. Voraussichtlich 2005 sollen auch die Tiefbahnhöfe Zürich Flughafen und Genève-Aéroport zu Nichtraucherzonen umgewandelt werden. Die SBB führen seit einem Jahr laufend rauchfreie Zonen in Bahnhofgebäuden und Schalterhallen ein – mit durchwegs positiven Erfahrungen, wie es in einer Pressemitteilung hieß.
SBB: Öko-Ersatzflächen statt Militär-Kampfbahn
(12.10.) LUZERN - Wo früher Rekruten schwitzten, gedeihen heute seltene Pflanzen und verschwunden geglaubte Kleintiere. Die SBB Brünigbahn suchte nach geeignetem Land, weil sie ökologisch wertvolle Flächen für den zweigleisigen Ausbau der Brüniglinie beanspruchte. Diese fanden sich gleich nebenan: Aus der ehemaligen Kampfbahn des früheren Waffenplatzes Allmend sind nun ökologische Ersatzflächen geworden. Entstanden sind drei kleinere Weiher, die in ein vielfältiges Lebensraummosaik aus Hochstaudenfluren, Extensivwiesen, Trockenstandorten, Wildhecken und Gebüschen eingebettet sind. Zu den Weihern sind bereits die ersten Gelbbauchunken, Bergmolche und Libellen zurück gekehrt. Zudem hat sich auch eine gefährdete Pflanzenart, das Braune Zypergras, an den Ufern neu angesiedelt. Die Kosten für die Planung, die Erstellung und den Unterhalt für die nächsten zehn Jahre, belaufen sich auf rund 115'000 Franken. Das erste zweigleisig ausgebaute Teilstück der Brünigbahn von Luzern Allmend bis Horw wird zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember in Betrieb genommen. Die Arbeiten sind im Zeitplan.
DB will keine weitere Strecken in Ostdeutschland stilllegen
(11.10.) BERLIN - Die DB will in den neuen Bundesländern keine weiteren Strecken mehr stilllegen. Der Personenverkehrs-Vorstand der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, sagte der Zeitschrift "Super Illu": "Wir brauchen das gegenwärtige Netz, um unser attraktives Angebot aufrechterhalten zu können." Zugleich sei es allerdings ein Problem, dass in den neuen Ländern nicht die gewünschten Fahrgastzuwächse zu verzeichnen seien. Zuvor hatte Thüringens Verkehrsminister Andreas Trautvetter (CDU) die DB scharf kritisiert. "Das langsame Sterben von Regionalstrecken hat Methode." Folge der mangelnden Unterhaltung durch die Bahn seien zunächst Langsamfahrstellen, dann die Streichung von Haltepunkten und Anschlussmöglichkeiten. Unter Verweis auf die dann sinkenden Fahrgastzahlen würden die Strecken schließlich stillgelegt. Trauvetter verschwieg dabei allerdings, dass häufig nicht die DB, sondern die Besteller, also Landesregierungen oder kommunale Zweckverbände, Regionalstrecken den letzten Todesstoß versetzen, indem sie die Verkehre bei der Bahn zugunsten von Busverbindungen abbestellen. So wird allein in Sachsen zum Fahrplanwechsel im Dezember erneut auf mehreren Strecken der Zugverkehr politisch gewollt auf die Straße verlagert.
Ameropa setzt auf niedrigere Zugpreise
(11.10.) WIESBADEN - Mit Preissenkungen für die Bahnfahrt innerhalb Deutschlands geht der Bad Homburger Reiseveranstalter Ameropa, eine hundertprozentige Tochter der DB, in den Reise-Winter. Während die Preise für Unterkünfte und Zusatzleistungen weitgehend stabil bleiben, werden die An- und Abfahrtskosten mit dem Zug laut einem Bericht des "Wiesbadener Tagblatts" für Kunden, die ein Übernachtungsangebot buchen, ab 1. November nach unten korrigiert. Der Ameropa-Bahnpreis bei freier Zugwahl betrage dann pro Person nur noch 69 statt 75 Euro (mit BahnCard) und 98 statt 99 (ohne BahnCard) in der 2. Klasse ab und bis zu jedem Bahnhof. In der 1. Klasse koste der neue Pauschalpreis 109 Euro (mit BahnCard) beziehungsweise 148 Euro (ohne BahnCard). Der Zuschlag von 24 beziehungsweise 32 Euro für Alleinreisende falle ganz weg und Kinder bis 14 Jahre reisten ohnehin frei, hieß es in dem Bericht weiter. Mit dieser Maßnahme sollten neue Kunden auf die Schiene gebracht werden, sagte Ameropa-Geschäftsführer Martin Katz der Zeitung. Die neuen Preise sind seinen Worten zufolge auch dann verbindlich, wenn die DB die angekündigte Preiserhöhung durchsetzen sollte.
Umfrage: 93 Prozent der Deutschen wollen mehr Güter auf der Schiene
(11.10.) BERLIN - Eine große Mehrheit der Deutschen hat sich dafür ausgesprochen, den Güterverkehr von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Einer vom Bundesumweltministerium herausgegebenen Studie zufolge stimmen 93 Prozent der Befragten Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene zu. Dabei empfinden die Deutschen den Straßenverkehr als zunehmend drängendes Problem: Erstmals in 2004 nannten die Deutschen Verkehrsprobleme unter den Top Ten der wichtigsten Probleme in Deutschland - noch vor Steuern, Sicherheit und Terrorismus. In der Rangfolge der wichtigsten umweltpolitischen Ziele sollte nach ihrer Meinung die Aufgabe "für einen umweltfreundlichen Verkehr zu sorgen" bereits an fünfter Stelle kommen. Straßenverkehrslärm und Autoabgase belegen einen negativen ersten Platz, wenn es darum geht, wovon sich die Deutschen am stärksten belästigt fühlen.
Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, genießt die größte Zustimmung unter den verkehrspolitischen Maßnahmen in Deutschland - wie bereits in der Umfrage von 2002. Seit über zehn Jahren sprechen sich über 90 Prozent der Bevölkerung für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene aus. Diesem eindeutigen Votum der Bürger folgen nach Ansicht der Allianz pro Schiene keine verkehrspolitischen Taten der Bundesregierung. Der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, Dirk Flege, warf der Bundesregierung vor, sie ignoriere den Willen des Volkes in der Verkehrspolitik und zeige keinen Mut zu durchgreifenden Maßnahmen gegen die wachsenden LKW-Kolonnen auf unseren Straßen, "obwohl ihr die Zustimmung der Menschen sicher wäre". "Entweder unterschätzen die deutschen Politiker die verkehrspolitische Vernunft ihrer Wähler, oder sie machen bewusst Politik für die LKW-Lobby und gegen die Menschen", so Flege weiter. Die Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2004", herausgegeben vom Bundesumweltministerium, kann auf der Internetseite der Allianz pro Schiene als pdf-Dokument herunterladen werden.
Bahn-Werk Delitzsch offenbar kurz vor Verkauf
(11.10.) LEIPZIG - Das Delitzscher Bahn-Werk mit seinen 245 Mitarbeitern, von dem sich die DB spätestens Ende 2006 trennen will, steht nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" offenbar kurz vor dem Verkauf. "Ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr ein positives Ergebnis haben werden", sagte Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn in Sachsen, der Zeitung, ohne dabei allerdings konkrete Namen zu nennen. Wie es in dem Bericht weiter hieß, sei die DB dem Vernehmen nach auch bereit, dem potenziellen Investor Wartungs- und Reparaturaufträge bis Ende nächsten Jahres zu garantieren. Derzeit sei das Werk voll ausgelastet.
Querbahnsteighalle des Hauptbahnhofes Wiesbaden wieder geöffnet
(11.10.) FRANKFURT/Main - Wie geplant ist am vergangenen Freitag eine weitere Teileröffnung von modernisierten Bereichen und dem neuen Ausgang an der Westseite im Wiesbadener Hauptbahnhof erfolgt. Nachdem bereits vor vier Wochen eine Buchhandlung in der Osthalle eröffnet hatte und seitdem auch zwei der fünf Pavillons am Querbahnsteig von einer Croissanterie und einem Backwarengeschäft bezogen wurden, macht jetzt der Bahnhof seinen größten Schritt hin zum Ende der Bauzeit: Das Gerüst auf dem Querbahnsteig ist verschwunden und gibt Weg und Blick frei durch die helle Halle mit dem neuen Granitboden. Nicht nur dem Auge bietet der modernisierte Bahnhof neue Ansichten, auch das Angebot im Bahnhof ist heute gewachsen. Am Querbahnsteig ist jetzt zwischen 7 und 22 Uhr ein Drogeriemarkt geöffnet, der auf 720 Quadratmetern neben Kosmetik auch Lebensmittel und nahezu alle Dinge des täglichen Bedarfs bietet. Auch ein Zeitschriftenladen und der Tabakladen in der Empfangshalle eröffneten heute in den neuen Räumen. Insgesamt werden mehr als 20 Fachgeschäfte in den Bahnhof Einzug halten und für Reisenden und Passanten an 365 Tagen im Jahr ein vielfältiges Angebot bereit halten. Bereits Ende des Monats sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass sich der Hauptbahnhof am 5. November den Wiesbadenern in neuer Schönheit präsentieren kann. Dann wird der Abschluss der Modernisierung mit den einem großen Bahnhofsfest gefeiert.
(09.10.) BERLIN - Nachdem der Börsengang der DB in der letzten Woche zeitlich verschoben wurde, ist jetzt wieder die Frage über das "Wie" in den Vordergrund gerückt. Verkehrspolitiker zeigten sich am Freitag verärgert über den jüngsten Vorstoß der DB. "Es kann nicht sein, dass der Aufsichtsrat jetzt erneut versucht, ein Modell für den Börsengang zu zementieren", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, am Freitag dem "Tagesspiegel". Die Vertreter des Eigentümers Bund im Aufsichtsrat müssten dafür sorgen, dass es keine Vorfestlegung in dieser Frage gebe, verlangte der SPD-Verkehrspolitiker Reinhard Weis. Zuvor hatte der Bahn-Aufsichtsrat am Donnerstag klar Position bezogen gegen eine Zerschlagung des DB-Konzerns und für einen integrierten Börsengang von Netz und Betrieb. Die Verkehrspolitiker sind dagegen mehrheitlich der Meinung, nur mit einer abgetrennten Netz AG sei echter Wettbewerb möglich. Klarheit soll ein Gutachten im Frühjahr 2005 bringen, das allerdings noch ausgeschrieben werden muss. Erst letzte Woche hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn den Verkehrspolitikern im Bundestag zugesagt, in dieser Frage von nun an eine neutrale Politik zu verfolgen. "Weder der Bahn-Aufsichtsrat noch die Regierung haben über den Börsengang zu entscheiden. Das ist allein Sache des Parlaments", sagte Schmidt.
Dow Rheinmünster verlagert Verkehre für Granulate auf die Schiene
(09.10.) BERLIN - Erstmalig verlagert die Dow Deutschland GmbH & Co. OHG ihre Verkehre für Granulate von ihrem Standort im badischen Rheinmünster zu den Empfängern in Schweden von der Straße auf die Schiene. Die Umstellung der bis dato reinen Straßenverkehre auf einen Hauptlauf per Bahn mit anschließender Feinverteilung über die Straße ist dank der guten Zusammenarbeit der Stinnes Geschäftsfelder Schenker, Stinnes Freight Logistics und der Güterbahn Railion möglich. Die in sogenannten Big Bags (Kunststoffgewebesäcken) auf Paletten transportierten Epoxidharzgranulate aus Rheinmünster werden über 3.000 Kilometer statt bisher per Lkw nun per Bahn in gedeckten Güterwagen bis ins Schenker-Terminal im schwedischen Norköping gefahren. Von dort wird die Ware die letzten 50 Kilometer zum Empfänger nach Gamleby über die Straße transportiert. Den Umschlag auf die Straße sowie die Zustellung per Lkw übernimmt Schenker Schweden. In einem ersten Anlauf sind 500 Tonnen pro Jahr geplant.
Streit zwischen Bahn und Bauindustrie verschärft sich
(09.10.) BERLIN (dpa/eig. Ber.) - Der Streit zwischen der DB und der Bauindustrie über die Investitions- und Antikorruptionspolitik verschärft sich. Hintergrund ist ein Brief von Bahnchef Hartmut Mehdorn an Verkehrsminister Manfred Stolpe vom 1. September. Darin hatte Mehdorn die Nachtragsforderungen der Bauindustrie seit dem Jahr 2000 auf deutlich mehr als fünf Milliarden Euro beziffert. Der Bauindustrie hielt er vor, sich gegenüber der DB AG und den Steuerzahlern Vorteile mit dem Hinweis zu verschaffen: "Stellt Euch nicht so an, der Staat zahlt doch". Zudem hatte der Bahnchef geschrieben, Ziel der Baulobby sei es, "die Bahn zu zerschlagen und zu schwächen". Dieser Vorwurf sei "ungeheuerlich und unseriös", erklärte nun der Geschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper. Zudem wies er pauschale Betrugsverdächtigungen und "Aussperrungen von Auftragnehmern unter dem Vorwand der Korruptionsbekämpfung" zurück.
"Wir leiden nicht nur unter dem Investitionsstopp der Bahn, sondern auch unter der schleppenden Bezahlung offener Rechnungen", sagte Knipper. Nachtragsforderungen der Baufirmen an die Bahn in Milliardenhöhe rechtfertigte er mit deren Fehlplanungen. Viele Firmen gerieten in Insolvenz, kapitalstarke größere suchten unter Inkaufnahme von Verlusten Kompromisse oder verklagten die Bahn. Solche Firmen würden von ihr "nicht mehr eingeladen", betonte Knipper. Die Nachforderungen seien aber berechtigt. "Unseriös ist es, sie mit dem Korruptionsthema zu vermengen." Ein Sprecher der Bahn wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück.
(09.10.) DORTMUND - Die DB AutoZug plant nach einem Bericht von "Spiegel Online" für den kommenden Sommer erstmalig "Kreuzfahrten auf Schienen". Sie sollten von August bis Mitte Oktober von Berlin über Kaliningrad, Vilnius und Tallinn bis nach St. Petersburg und zurück führen, hieß es. Derzeit liefen Vertragsverhandlungen mit russischen Partnern. "Nachts fahren, tagsüber Ausflüge in die traditionsreichen Städte und deren Umgebung anbieten - das soll unser Konzept sein, ähnlich wie bei Schiffskreuzfahrten", erläuterte Unternehmenssprecher Stefan Karpenstein. Wie es in dem Bericht weiter hieß, sollen Züge des spanischen Herstellers Talgo zum Einsatz kommen. Voraussetzung für den Betrieb der Wagen in Russland ist aber eine Zusatzausstattung zur Umstellung auf die breiteren russischen Gleise. "Nach den bisherigen Plänen wird die Kooperation so aussehen, dass wir die Wagen stellen und Russland die Umbaukosten übernimmt", sagte Karpenstein.
Vertrag für Marschbahn offiziell unterzeichnet
(09.10.) HUSUM - Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer und der Geschäftsführer der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), Karl-Heinz Fischer, haben am Mittwoch den Vertrag für die Bahnstrecke Hamburg-Westerland unterzeichnet. Bei der Ausschreibung für die so genannte Marschbahn hatte sich das Tochterunternehmen von Connex gegen die DB durchgesetzt. Ab Dezember 2005 übernimmt der neue Betreiber die Strecke für zehn Jahre. In Husum begannen anschließend die Bauarbeiten für eine neue Werkstatt der NOB. Der Wartungsstützpunkt soll sich zunächst um diese 12 Diesellokomotiven und 3 Dieseltriebwagen sowie 90 Wagen kümmern. Langfristig soll er auch die Wartung für die Strecken Kiel-Husum und Niebüll-Tondern übernehmen. Die NOB investiere rund zwölf Millionen Euro und schaffe zum Start der Verbindung rund 30 Arbeitsplätze in Husum, betonte der NOB-Geschäftsführer Karl-Heinz Fischer.
"Focus-Money": Bahn ist billiger als Auto
(08.10.) BERLIN - Familien reisen am günstigsten mit der Bahn. Dies hat ein vom
Magazin "Focus-Money" durchgeführter Preisvergleich zwischen Auto, Bahn und
Flugzeug für Ziele in Deutschland ergeben. Zugrundegelegt wurden dabei beim Auto die reinen
Verbrauchskosten nach Berechnungen des ADAC, also die Benzinkosten, den
Werteverlust, sowie die Abnutzung des Wagens, etwa von Bremsen und Reifen, bzw.
die Reparaturkosten. Focus Money rechnet ein Beispiel vor: Bei einem Peugeot 407
SW veranschlagt der ADAC anteilig für den Werteverlust sechs, für die
Materialabnutzung fünf Cent pro Kilometer. Auf der Strecke Hamburg-München und
Retour (1552 km) fallen so 171 Euro zusätzlich zu den rund 152 Euro Spritkosten
an - macht zusammen 323 Euro. Zum Vergleich: Der ICE kostet eine vierköpfige
Familie auf derselben Route 275 Euro. Die Familie spart also 48 Euro. Dabei
wurden bei der Bahn auch die Anreise zum Bahnhof und die Weiterfahrt zum Ziel
vor Ort berücksichtigt.
Das Fazit der unabhängigen Tester: Bei 12 von 18 untersuchten Routen reist eine
vierköpfige Familie mit der Bahn am billigsten. Auch in punkto Reisezeit kann
sich die Bahn laut "Focus-Money" sehen lassen, auf sieben der untersuchten
Relationen ist man mit der Bahn sogar schneller am Ziel als mit dem Auto.
"Die Bahn wird oft teurer wahrgenommen, als sie ist, und das
Autofahren billiger, als es ist", kommentierte der Geschäftsführer der
Allianz pro Schiene Dirk Flege die Untersuchung. Der Bericht von "Focus-Money"
zeige, dass sich ein Preisvergleich für jeden Verbraucher lohnt. "Wer Bahn
fährt statt Auto, spart Geld, gewinnt Zeit zum Lesen oder Schlafen im Zug,
schont die Umwelt, fährt sicherer, und erspart sich den Stress von Staus und
Parkplatzsuche", betonte Flege die weiteren Vorteile des Bahnfahrens.
Bund startet Förderprogramm für Neu- und Ausbau von privaten Gleisanschlüssen
(08.10.) FRANKFURT/Main - Nach Prüfung durch die zuständigen Behörden der Europäischen Union ist nun der offizielle Startschuss zur Förderung privater Gleisanschlüsse durch das Bundesverkehrsministerium gefallen. Hauptziel des Programms ist es, Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Für das laufende Jahr ist eine Beihilfe von 8 Mio Euro vorgesehen und für den Zeitraum 2005 bis 2009 ein jährlicher Betrag von 32 Mio. Euro. Das Förderprogramm richtet sich an Unternehmen, die den Transport ihrer Güter über einen eigenen Gleisanschluss an das bestehende Schienennetz abwickeln wollen. Bezuschusst werden die Kosten für Neubau, Ausbau oder Reaktivierung von Gleisanschlüssen sowie auch die notwendigen Anschlussweichen. Die Höhe der Förderung ist abhängig von den zu erwartenden Verlagerungseffekten und beträgt maximal 50 Prozent der Baukosten. Alle im Rahmen des fünf Jahre laufenden Programms gewährten Zuschüsse müssen grundsätzlich nicht zurückbezahlt werden. Die begünstigten Unternehmen sollen aber verpflichtet werden, über die Anlage eine bestimmte Mindestfrachtmenge zu befördern. Interessierte Unternehmen können ihre Förderanträge an das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in Bonn richten, das auch die Einhaltung der Richtlinien prüft. Information und Beratung sind in einer der bundesweit sieben Niederlassungen der DB Netz AG erhältlich.
Rückendeckung für Mehdorn vom Bahnaufsichtsrat
(08.10.) BERLIN- Auf seiner Sondersitzung am Donnerstag hat der Aufsichtsrat der Bahn dem Chef des Unternehmens, Hartmut Mehdorn, den Rücken gestärkt. "Wir unterstützen ausdrücklich den konsequenten Kurs des Vorstands unter Hartmut Mehdorn, das Unternehmen wie geplant in die Gewinnzone zu führen und zu einem wirtschaftlich orientierten Dienstleistungsunternehmen zu machen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Frenzel. "Ein möglicher Börsengang, über den dann der Eigentümer zu entscheiden hat, ist die gebotene Konsequenz, die dem Unternehmen Zugang zu den Kapitalmärkten verschafft." Wichtig sei jedoch, so Frenzel, dass alle Fragen rund um den Börsengang der Bahn, der ja auch ein politischer Prozess sei, in sachlicher Atmosphäre und in der gebotenen Tiefe ausdiskutiert würden. Es sei daher vernünftig, dass statt des ursprünglich festgelegten Datums nunmehr ein Zeitfenster anvisiert werde. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte in diesem Zusammenhang von dem Zeitraum 2006 bis 2008 gesprochen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, wandte sich erneut gegen eine Trennung von Netz und Betrieb. Für die weitere erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Bahn sei der Erhalt des integrierten Bahnkonzerns eine entscheidende Voraussetzung. "Ein integriertes Unternehmen sichert die technologische Weiterentwicklung und die Effizienz des Gesamtsystems und spielt eine herausragende Rolle bei der Stärkung des europäischen Schienenverkehrs", erklärte Hansen.
Auf der Sitzung informierte außerdem Bahnchef Mehdorn den Aufsichtsrat über die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Demnach lagen Verkehrsleistung und Konzernumsatz per August über den Vorjahreswerten und über Plan. Die aktuellen Zahlen bestätigten diesen positiven Trend. "Der September ist der Monat mit dem besten Umsatz in der Geschichte der Bahn", erklärte Mehdorn. Besonders erfreulich sei die Entwicklung der Pünktlichkeit im Personenverkehr, die sieben bis zehn Prozentpunkte über den Werten der Vorjahre liege. "Im September haben wir eine Durchschnittspünktlichkeit von 93 Prozent erreicht", so Mehdorn. "Dennoch wollen wir insbesondere im Fernverkehr versuchen, unsere Pünktlichkeitsleistung noch weiter zu verbessern." Das Betriebsergebnis sei jedoch, bedingt durch die Bereiche Fernverkehr und Railion, gegenüber den Planungen zurückgeblieben. Gerade in diesen Transportbereichen schlagen laut Mehdorn das schlechte konjunkturelle Umfeld und der erhebliche Margendruck im Güterverkehr stark zu Buche. Entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen seien eingeleitet. "Wir setzen unseren erfolgreichen Konsolidierungskurs ohne Abstriche fort, unsere Ziele haben sich nicht geändert", so Mehdorn. Zum Jahresende werde erstmals ein aus eigener Kraft erzieltes deutlich positives Ergebnis erwartet. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" ist dies vor allem dem Regionalverkehr zu verdanken. Mit Regionalzügen und S-Bahnen habe die Bahn bis einschließlich August einen Überschuss von 310,8 Millionen Euro eingefahren, über 100 Millionen mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres, meldete die Zeitung unter Berufung auf interne Bahn-Unterlagen. Für das ganze Jahr wolle der Unternehmensbereich DB Regio einen Gewinn von 466,9 Millionen Euro ausweisen.
(08.10.) BERLIN – Aufgrund der immer noch hohen Verluste bei den Fernzügen und damit verbundener Sparmaßnahmen könnte sich auch die Modernisierung der 59 Züge der ersten ICE-Generation verzögerern, die seit 1991 fahren. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf interne Papiere des Unternehmens. Ursprünglich sollte das ingesamt 178 Millionen Euro teure Umbauprogramm 2004 beginnen. Nun werden laut "SZ" eine Verschiebung auf April 2005 und eine deutlich längere Umbauphase erwogen, um die Investitionen zu strecken. Ein DB-Sprecher erklärte, man wolle in Kürze einen Zeitplan für die Renovierung der ICE-1 mitteilen.
Siemens gewinnt Instandhaltungsauftrag für den Heathrow Express
(08.10.) ERLANGEN - Siemens Transportation Systems (TS) ist vom Londoner Flughafenbetreiber British Airport Authority (BAA) erneut mit der Instandhaltung der 14 Züge des Heathrow Express beauftragt worden. Der Vertrag für die Heathrow-Express-Züge läuft bis zum Jahr 2023. Zusätzlich umfasst der Vertrag auch die Instandhaltung der vier von Siemens noch zu liefernden Triebzüge des Typs Desiro, die für den Betrieb der neuen Vorortverbindung "Heathrow Connect Service" bestimmt sind. Der Vertrag für die neuen Desiros läuft zunächst bis 2006. Sämtliche Arbeiten werden von TS wie bislang im Old Oak Common Depot in London ausgeführt. Für die Instandhaltung der beiden Zugtypen besteht jeweils eine Verlängerungsoption. Der Auftrag hat einen Wert von 105 Mio. EUR (ohne Optionen).
Hafen Nürnberg baut Terminal für Bahn-, Lkw- und Schiffstransporte
(08.10.) NÜRNBERG (dpa) - Im Hafen Nürnberg ist am Donnerstag mit dem Bau eines Umschlagsterminals begonnen worden. Vom Jahr 2006 an soll die 31 Millionen Euro teure Anlage dem Umschlag von Containern, Wechselaufbauten und Anhängern dienen, die mit Lastwagen, der Bahn oder mit Schiffen angeliefert werden. Den Löwenanteil der Kosten für das neue Güterverkehrszentrum trägt mit 27 Millionen Euro der Bund. Die Anlage besteht aus vier Ladegleisen von 700 Metern Länge, zwei Kränen und einem Stichbecken für Schiffe.
Studie: Straßenverkehr kostet jährlich 130 Mrd. Euro
(07.10.) BERLIN - Die Folgekosten des Straßenverkehrs sind nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie von IWW / Infras dreimal höher als die Neuverschuldung in Rekordhöhe von Finanzminister Hans Eichel. 130 Milliarden Euro Gesundheits- und Umweltkosten wälzen demnach LKW- und Autofahrer in Deutschland Jahr für Jahr auf die Gesellschaft und auf nachfolgende Generationen ab. "Der wachsende LKW-Verkehr häuft Schuldenberge an, die unsere Kinder bezahlen müssen", kommentierte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene Dirk Flege die Studie. "Stolpe ist ein größerer Schuldenmacher als Eichel, denn er unternimmt nichts gegen die LKW-Kolonnen auf unseren Straßen." Die Bundesregierung müsse deshalb endlich mehr LKW auf den umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehr verlagern, so Flege. Jeder Euro, den der Staat in die Verlagerung auf die Schiene investiert, spart nach Angaben der EU-Kommission 15 Euro an Gesundheits- und Umweltkosten.
Die heute in Brüssel vorgestellte Studie der Forschungsinstitute IWW und Infras
bestätigt dies mit aktuellen Berechnungen der Gesundheits- und Umweltkosten des
Verkehrs in Westeuropa: LKW richten im Durchschnitt fünfmal mehr Schäden an als der
Schienenverkehr, PKW dreimal soviel. Dabei handelt es sich um Gesundheits- und
Umweltschäden, deren Kosten nicht von den Verursachern bezahlt werden, sondern
von der Allgemeinheit, etwa über Krankenkassenbeiträge und Steuern. Die von
der Gesellschaft zu bezahlenden Folgekosten im Einzelnen: Während im Schienengüterverkehr
pro 1000 Tonnenkilometer (beförderte Tonnen mal Entfernung) durchschnittlich
nur 17,9 Euro anfallen, kosten LKW 87,8 Euro bei gleicher Verkehrsleistung. Im
Personenverkehr fallen bei den Bahnen 22,9 Euro pro 1000 Personenkilometer (beförderte
Personen mal Entfernung) im Durchschnitt an, PKW schlagen dagegen mit 76 Euro
volkswirtschaftlich zu Buche. Für die EU ohne Beitrittsländer betragen die
Gesundheits- und Umweltkosten des Verkehrs laut Studie 650 Mrd. Euro. Damit
vernichten sie über 7 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) der EU. Mit
Staukosten summiert sich die Wertvernichtung auf 10 Prozent. Die Folgekosten des
Verkehrs sind im Zeitraum von 1995 bis 2000 um 12 Prozent gestiegen, was die
Autoren der Studie auf das Wachstum des Straßen- und Flugverkehrs zurückführen.
Der größte Kostentreiber ist der Straßenverkehr: 83 Prozent der Gesundheits-
und Umweltkosten des Verkehrs gehen auf das Konto des Straßenverkehrs, 14
Prozent verursacht der Luftverkehr und 2 Prozent der Schienenverkehr. Für
Deutschland errechneten die Wissenschaftler von IWW und Infras Folgekosten des
Verkehrs von 150 Mrd. Euro, davon entfallen 130 Mrd. auf den Straßenverkehr.
Die Kosten, die der Verkehr auf die Gesellschaft abwälzt, setzen sich nach den
Ergebnissen der Studie vor allem aus Umwelt- und Gesundheitsschäden durch den
Klimawandel (30 Prozent), durch Luftverschmutzung (27 Prozent) sowie
Unfallkosten (24 Prozent) zusammen. Die Studie "Externe Kosten des
Verkehrs" von IWW und Infras, erstellt im Auftrag des Internationalen
Eisenbahnverbandes UIC und der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen GEB, kann
als Kurzfassung in deutscher Sprache auf der Internetseite der Allianz pro
Schiene als
pdf-Dokument heruntergeladen werden.
Neue Brenn- und Treibstofftransporte für SBB Cargo ab Italien
(07.10.) BERN - Die SBB Cargo transportiert für das Mineralölunternehmen Esso neu in ungeteilter Verantwortung Brenn- und Treibstoff von Trecate (Italien) in die Schweiz. Der erste Zug mit rund 900 Tonnen Heizöl traf am Mittwoch morgen in Glattbrugg ZH ein. Künftig sollen bis zu fünf Mal wöchentlich Brenn- und Treibstoffe in die Schweiz importiert werden. Damit gehört SBB Cargo zu den wenigen ausländischen Bahnunternehmen, die in Italien Gefahrgut befördern. Dies ist für SBB Cargo ein weiterer Meilenstein im Schienengüterverkehr mit Italien. Verantwortlich für die Gewinnung des Verkehrs ist ChemOil Logistics, ein Tochterunternehmen von SBB Cargo. In Italien fährt die italienische Tochter SBB Cargo Italia das Gefahrgut, in der Schweiz das Mutterhaus. Vor der Liberalisierung des Schienengüterverkehrs konnten solche grenzüberschreitenden Transporte ausschließlich im Kooperationsverkehr durchgeführt werden. Es gab viele Beteiligte, aber kaum einen Hauptverantwortlichen. Die ungeteilte Verantwortung durch SBB Cargo auf der ganzen Strecke garantiert den Kunden durchgehende Qualitätsstandards und bessere Planbarkeit ihrer Transporte.
SBB Cargo Italia verfügt seit Juli 2004 über die notwendigen Bewilligungen für Gefahrguttransporte in Italien. Bereits seit Anfang September transportiert SBB Cargo ebenfalls in durchgehender Verantwortung für Exxon Mobile wöchentlich zwei Züge mit Benzol von Trecate nach Mannheim (Deutschland). ChemOil Logistics wurde 1999 gegründet und hat seinen Sitz in Basel. Die rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind spezialisiert auf die Organisation und Abwicklung der Logistikprozesse von Chemie- und Mineralölprodukten sowie von Flüssiggas vor allem auf der Schiene.
T-Systems stellt Festnetzanbindung für Zugfunktechnologie sicher
(07.10.) FRANKFURT/Main - T-Systems verbindet rund 2.300 Fahrdienstleiter-Standorte sowie sieben Betriebszentralen mit dem Mobilfunknetz der DB. Künftig können dann auch die ortsfesten Teilnehmer wie Fahrdienstleiter und Zugdisponenten die Funktionen des neuen Mobilfunknetzes GSM-R (Global System for Mobile Communication - Rail) für die Kommunikation nutzen. Dies soll zu vielfältigen Verbesserungen gegenüber dem heutigen analogen Zugfunk führen. So kann künftig beispielsweise ein Fahrdienstleiter mit mehreren Lokführern gleichzeitig sprechen. Die DB Netz AG baut die GSM-R-Mobilfunk-Infrastruktur zunächst für rund 24.000 Streckenkilometer auf und rüstet die Fahrzeuge mit digitalen Zugfunkgeräten aus. Dazu gehört ein separates Festnetz, das auf ISDN-Technik basiert. Erst mit diesem Bindeglied können Fahrdienstleiter die zusätzlichen Funktionen von GSM-R nutzen. T-Systems baut dieses ISDN-Netz auf und betreibt es.
(07.10.) FRANKFURT/Main (ddp/eig. Ber.) - Die Nahestrecke der DB wird für rund 60 Millionen Euro erneuert. Wie das die Bahn am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte, sollen in einem 108 Kilometer langen Gleisabschnitt zwischen Gau-Algesheim im Kreis Mainz-Bingen und Neubrücke (Kreis Birkenfeld) Schienen ausgewechselt und der Unterbau erneuert werden. Die Maßnahmen sollen am 16. Oktober beginnen und gut ein Jahr später im November 2005 abgeschlossen sein.
Handyempfang im S-Bahn-Tunnel zwischen Frankfurt und Offenbach
(07.10.) FRANKFURT/Main - Tunnel und Handy - dieses Zusammenspiel funktioniert ab sofort bestens in der Frankfurter S-Bahn: Die DB und Vodafone haben die Mobilfunkausleuchtung in der 16 Kilometer langen S-Bahn Röhre zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Offenbach Ost gemeinsam realisiert.Die Bahntochter DB Telematik hat im Auftrag von Vodafone Projektplanung und -Koordination sowie Baubetreuung übernommen. Die S-Bahn-Strecke besteht aus zwei langen Tunnelstücken, die durch die Frankfurter Innenstadt und unter dem Main hindurch bis nach Offenbach führen. Die Röhre wird nur durch wenige Meter bei Tageslicht unterbrochen. Im Tunnel wurden Basisstationen und sogenannten Repeater installiert, die den Empfang verstärken und das Funksignal weitergeben. Zudem wurden Glasfaserkabel in den Tunnelröhren und in den Zwischendecken verlegt und die erforderliche Systemtechnik aufgebaut. Der Tunnel konnte nur nachts, in den Betriebspausen der S-Bahn, für den Einbau der Mobilfunktechnik genutzt werden. Dann blieben jedoch nur rund vier Stunden Zeit für die Bauarbeiten. "Der Zeitplan war sehr eng und erforderte eine perfekte logistische Vorbereitung," berichtet Stefan Burger, Regionalleiter Mitte der DB Telematik. Die ist gelungen: Nach nur 45 Tagen Bauzeit sind die Arbeiten jetzt abgeschlossen und die S-Bahn-Kunden profitieren von der neuen Technik.
Neue Züge zwischen Bremen und Nordenham
(07.10.) HANNOVER - Ab Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 setzt die Deutsche Bahn AG auf der Strecke Bremen Hbf – Hude – Nordenham neue Fahrzeuge ein. Zum Einsatz kommen fabrikneue Elektro-Triebzüge vom Typ ET 425. Dieser Fahrzeugtyp wird seit der Expo 2000 erfolgreich bei der S-Bahn in Hannover eingesetzt und hat dort zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen beigetragen. Zum Kauf der Fahrzeuge hatte sich die Bahn in dem mit dem Land Niedersachsen abgeschlossenen Verkehrsvertrag verpflichtet. Die bis zu 160 km/h schnellen Züge bieten 206 Sitzplätze in der ersten und zweiten Klasse und zwei geräumige Mehrzweckbereiche für Fahrräder, Kinderwagen oder auch Rollstühle. Die Fahrzeuge sind klimatisiert und verfügen über behindertengerechte Toiletten. Sie sind mit optischen und akustischen Informationssystemen für die Fahrgäste ausgerüstet. Bis zu drei Triebzüge können zusammen gekoppelt werden, um die Platzkapazität zu erhöhen.
Mappus: Fertigstellung der Rheintalstrecke verzögert sich
(06.10.) STUTTGART - Baden-Württembergs Verkehrsminister Stefan Mappus (CDU) rechnet nicht damit, dass der Bau der Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel zum geplanten Zeitpunkt fertig wird. Bereits jetzt, acht Jahre vor der geplanten Fertigstellung des dritten und vierten Gleises, sei abzusehen, dass die Bahn den Zeitplan wegen leerer Kassen nicht einhalten könne. "Das Geld, das der Bund zur Verfügung stellt, reicht nicht einmal ansatzweise", sagte Mappus in einem Interview. Da weitere Mittel nicht in Aussicht gestellt worden seien, werde Deutschland die im Staatsvertrag von Lugano gemachten Zusagen gegenüber der Schweiz nicht einhalten können. Nach dem Vertrag ist Deutschland verpflichtet, die Rheintalstrecke entsprechend der Verkehrsnachfrage und abgestimmt auf die Baufortschritte im Nachbarland auszubauen.
Einzigartige Logistiklösung auf der Schiene für Audi
(06.10.) FRANKFURT/Main - Den grenzüberschreitenden Bahnverkehr vom Audi-Stammwerk im bayerischen Ingolstadt über Österreich bis zum ungarischen Standort Györ haben Schenker Automotive RailNet und ihre Partner Railion Deutschland, ÖBB - Rail Cargo Austria, die Ungarischen Staatseisenbahnen und die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn mit zusätzlichen innovativen Leistungen noch schneller und sicherer gestaltet. Für Audi integriert und steuert Schenker Automotive RailNet den Materialfluss aus unterschiedlichen Produktionsbereichen im Werk Ingolstadt sowie von Teilezulieferern und aus Volkswagen/Audi-Konzernstandorten in Zentraleuropa bis zum Werk Györ. Die Tochtergesellschaft von Europas größtem Logistikdienstleister für die Automobilindustrie befördert dabei auf der Schiene Kauf- und Montageteile für die Motoren- und Fahrzeugproduktion an den osteuropäischen Standort und bringt Neufahrzeuge und fertige Motoren zurück nach Deutschland. Audi stellt in Ungarn exklusiv den Roadster Audi TT her.
Damit die Produktion in Ungarn und in Deutschland kontinuierlich mit Teilen versorgt wird, erwartet Audi höchste Präzision und Zuverlässigkeit. Schenker Automotive RailNet hat aus diesem Grund erstmals eine permanente grenzüberschreitende Ausweichtrasse über Tschechien und die Slowakei eingerichtet, um auch bei kurzfristigen Umleitungen, die z.B. durch Naturkatastrophen verursacht werden könnten, die Versorgung mit Teilen sicherzustellen. Ein den UIC-Qualitätsnormen entsprechendes Störfall-Management bringt der Audi-Werksversorgung zusätzliche Sicherheit. Schenker Automotive RailNet hat auf der gesamten Strecke eine permanente Laufüberwachung installiert und koordiniert über das KundenService-Zentrum in Duisburg die Aktivitäten aller beteiligten Bahnen. Neben den Partnerbahnen im Fernbereich sind auch örtliche Werksrangierdienste in Ingolstadt und in Györ in die durchgängige Schienenlogistik eingebunden.
Mit der konzeptionellen Weiterentwicklung bestehender Logistiklösungen und dem Einsatz modernster IT-Technologien haben die Bahnlogistikpartner die Transportdauer auf der 630 Kilometer langen Strecke um knapp zwei Stunden auf jetzt rund zehn Stunden verkürzt. Auf dieser Relation setzt Audi verstärkt Mega-Equipment von Schenker Automotive RailNet ein, welches mit einer Innenhöhe von drei Metern und zum Teil integrierten Trennwänden eigens für den Bedarf der Automobilindustrie entwickelt wurde. Dieses bietet gegenüber herkömmlichen Waggons und Wechselbrücken ein deutlich größeres Ladevolumen. Zusätzlich setzen die Bahnlogistikpartner als Bestandteil eines einmaligen Leistungspaketes Mehr-System-Lokomotiven auf der Strecke von Ingolstadt über Passau und Hegyeshalom nach Györ ein. Franz Dirnbauer, Leiter Marktbereich bei der ÖBB - Rail Cargo Austria: "Die durchgehende Traktion erspart uns mehrere Lokwechsel – und beseitigt damit eine Quelle möglicher Verzögerungen. Zudem erfahren die Audi-Shuttles eine priorisierte Behandlung an den Grenzen." Mit dem Leistungspaket für Audi haben Schenker Automotive RailNet, ÖBB - Rail Cargo Austria, die Ungarische Staatseisenbahnen und die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn konventionelle Wagenladungsverkehre und kombinierte Verkehre wirkungsvoll miteinander verbunden und eine perfekte, mehrfach abgesicherte „Just-in-Time“-Lösung für ein osteuropäisches Werk geschaffen.
Berliner S-Bahn erhielt 1000. Wagen der Baureihe 481
(06.10.) BERLIN - Die neue Berliner S-Bahn-Flotte ist komplett. In der vergangenen Woche übergab der Hersteller Bombardier Transportation den 1000. Wagen der Baureihe 481 an die Berliner S-Bahn, wie ein Sprecher am Dienstag sagte. Damit sei die Erneuerung des Fahrzeugparks abgeschlossen. Seit 1996 habe das Verkehrsunternehmen rund 1,2 Milliarden Euro in die Beschaffung neuer Fahrzeuge investiert. Das Durchschnittsalter der Wagen sei in den vergangenen acht Jahren von 43 auf 6 Jahre gesunken.
7,5 Tonnen schweres Schalthaus reist nach Landstuhl
(06.10.) FRANKFURT/Main - Ein besonderes Schwergewicht macht sich am Mittwoch auf den Weg nach Landstuhl. Im dortigen Inustriegebiet wird der Bahnübergang an der Strecke Landstuhl-Glan-Münchweiler in diesen Wochen mit einer modernen Lichtzeichenanlage und automatischen Halbschranken ausgerüstet. Gesteuert wird die Anlage von einem Schalthaus, das neben dem Bahnübergang an der Raiffeisenstraße errichtet wird. Das aber wird nicht gebaut - es kommt bereits fertig an. "Das 7,5 Tonnen schwere Betongebäude wird am Vormittag ab 10 Uhr von einem Autokran an seinen Bestimmungsort gesetzt. In ihm ist bereits alle Technik eingebaut, die man zum Betrieb der Schrankenanlage benötigt", erläutert Norbert Stolte, Bauüberwacher bei der DB ProjektBau in Saarbrücken.
Die neue Schrankenanlage verfügt über zwei Fußgängerschranken. Künftig können Fußgänger über einen eigenen Bürgersteig den Bahnübergang überqueren. Sie müssen künftig mehr im Bereich des Straßenverkehres die Bahnlinie überqueren - ein Plus an Verkehrsicherheit. Auch Sehbehinderte werden von der neuen Anlage besser unterstützt. Rillenplatten auf dem Gehweg, ein so genanntes Blindenleitsystem, und akustische Signale helfen ihnen in Zukunft bei der Orientierung am Bahnübergang. Die neue Anlage wird parallel zur Bestehenden gebaut, ohne dass es dabei zu Behinderungen für den Straßen- oder Zugverkehr kommt. Im Januar soll die neue Anlage dann in Betrieb gehen, dann wird die alte zurückgebaut. Insgesamt investiert die Bahn fast 180.000 Euro in die Baumaßnahme.
Rostocker Seehafen erhält neue Gleise
(05.10.) ROSTOCK - Die DB und die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH haben am Montag einen Erbbaurechtsvertrag und eine Vereinbarung zur Modernisierung der Gleisanlagen im Seehafen Rostock unterzeichnet. Dadurch soll insbesondere die Attraktivität des Schienenverkehrs im Tri-Modalen Güterumschlag zwischen Seeschifffahrt, Schiene und Straße weiter gesteigert werden. Die Bauarbeiten beginnen im Juli 2005 und werden in vier Bauabschnitten bei laufendem Betrieb ausgeführt. Die sanierte Gesamtanlage soll Ende 2007 fertig gestellt sein. Im Rahmen des Vorhabens werden sämtliche Gleisanlagen, die für den Güterumschlag Seeschifffahrt zur Schiene notwendig sind, angepasst und modernisiert. Es werden etwa 38 Kilometer neue Gleise verlegt und 91 neue Weichenverbindungen eingebaut, Gleise und Weichen mit neuer Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet sowie ein Neubau der elektrischen Energieversorgung vorgenommen. Der Gesamtwertumfang der geplanten Maßnahmen beträgt rund 36 Millionen Euro. Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und der DB.
Der Seehafen Rostock ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in der südlichen Ostsee. Sehr gut ausgebaute Hinterlandverbindungen sichern einen reibungslosen Transport über Schiene und Straße. Die Sanierung der Gleisanlagen im Seehafen stärkt Rostock als Umschlagplatz und hält ihn wettbewerbsfähig. Schnelle Verbindungen in den Ostseeraum bieten derzeit mehr als 140 Fährabfahrten pro Woche. Moderne Fähren der Reedereien Scandlines, Silja Line, Superfast Ferries und TT-Line verbinden Rostock mit Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland und Lettland. Ingesamt verkehren sechs Fährlinien und drei RoRo-Dienste über Rostock. Über das Rostocker Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) wurden im vergangenen Jahr 50 000 Ladeeinheiten umgeschlagen. Mit 28 226 Ladeeinheiten im ersten Halbjahr 2004 wuchs der KV-Verkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent. Im Rostocker Seehafen rechnet man bis zum Jahr 2012 mit einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich sieben Prozent. Derzeit werden auf dem KV-Terminal wöchentlich 16 Ganzzüge von und nach Verona, Basel und Duisburg abgefertigt. Über Billwerder (Hamburg) und Seddin (Berlin) bestehen regelmäßige Verbindungen zu großen Verteilzentren.
"SZ": Neue Vorwürfe des Verkehrsministeriums gegen DB
(05.10.) MÜNCHEN - Die DB spart laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zu Lasten der Fahrgäste, der Sicherheit und der Bauindustrie an Investitionen. Unter Berufung auf das Verkehrsministerium heißt es, staatliche Mittel für Strecken, Stellwerke und Bahnübergänge blieben in vielen Fällen ungenutzt. Der Bauwirtschaft entgingen dadurch "beschäftigungswirksame Aufträge". Der zuständige Bundestagsausschuss verlange nun Aufklärung. Das Verkehrsministerium zähle in einem internen Vermerk vom September anhand von mehreren konkreten Beispielen zahlreiche Versäumnisse der Bahn bei der Modernisierung des Schienennetzes auf, schreibt das Blatt. "Trotz gesicherter Finanzierung" weigere sich die Bahn, mit Bund, Ländern und Kommunen den Bau von Unter- oder Überführungen zu vereinbaren. Das Unternehmen sei nicht gewillt, jene Planungskosten zu begleichen, für die sie laut geltendem Recht selbst aufkommen müsse. Dem Ministerium seien zehn aktuelle Fälle aus ganz Deutschland bekannt. Die Bahn erklärte auf Anfrage der Zeitung, sie kenne den Vermerk nicht und wolle ihn daher auch nicht kommentieren.
ESTW Leipzig feierlich eingeweiht
(05.10.) LEIPZIG - Knapp 10 000 Züge des Nah- und Fernverkehrs haben seit der Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerks im Leipziger Hauptbahnhof am 19. September bis heute zuverlässig Ein- und Ausfahrt erhalten. "Mit der sicheren Steuerung von täglich über 700 Zugfahrten im größten Bahnhof der Region hat die neue Technik von der ersten Stunde an ihre Leistungsfähigkeit zum Nutzen unserer Kunden unter Beweis gestellt. Leipzig ist - als Drehkreuz der Bahn in Mitteldeutschland - einen weiteren bedeutenden Schritt bei der Modernisierung der Bahnanlagen voran gekommen", sagte am Montag Klaus Junker, Vorstand Betrieb der DB Netz AG, anlässlich einer Einweihungsfeier vor Ehrengästen aus Politik, der Wirtschaft und der Bahnindustrie in Leipzig. Sachsens Verkehrsminister Dr. Martin Gillo begrüßte die technische Innovation und sieht insbesondere Vorteile für die Bahnkunden. "Die Inbetriebnahme des Stellwerks ist ein weiterer wichtiger Schritt für den Umbau des Bahnknotens Leipzig einschließlich des City-Tunnels. Leipzig und damit ganz Sachsen wird damit mehr und mehr zum wichtigen Drehkreuz in Deutschland."
Das neue Stellwerk ist mit seiner Kapazität eines der größten im Netz der Bahn. Insgesamt wurden seit Juni 2002 über 120 Millionen Euro in die neue Technik investiert, die zur Ablösung von 23 alten Stellwerken führte. Die Fahrstraßen für die Züge können jetzt komplett per elektronischer Steuerung eingestellt werden. Der erste Teil des Stellwerkes arbeitet bereits seit November 2003. Im November 2004 wird eine weitere so genannte Unterzentrale in Leipzig-Wahren zugeschaltet. Das Leipziger ESTW wird von den Fahrdienstleitern aus der Betriebszentrale Leipzig bedient. Mittlerweile sorgt die Leitzentrale mit 400 Mitarbeitern für den reibungslosen Betrieb von täglich über 8000 Zugfahrten auf den Hauptstrecken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Streckenausbau ist in der Region weitgehend abgeschlossen worden. So wurde zuletzt im Juni 2003 der neue Bahnhof am Flughafen Leipzig/Halle über die Neubaustrecke Leipzig - Gröbers an das Bahnnetz angeschlossen. Das ESTW ist nun die technische Voraussetzung für weitere Bauvorhaben im Bahnknoten Halle-Leipzig. Ziel ist ein attraktiver Bahnverkehr – mit höheren Geschwindigkeiten, einer Funktionsteilung der Bahnsteige im Nah- und Fernverkehr sowie bahnsteiggleichen Umsteigebeziehungen.
Zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember erfolgt als nächstes die Einbindung der neuen und modernisierten S-Bahn-Strecke Halle (Saale) – Leipzig in den Leipziger Hauptbahnhof. In das Vorhaben werden von der Bundesregierung, den Ländern Sachsen-Anhalt und Sachsen und der DB rund 239 Millionen Euro investiert, darunter in den Aus- und Neubau von elf Stationen. Derzeit noch vor dem Empfangsgebäude des Leipziger Hauptbahnhofs konzentriert, ziehen die Bauleute für den Citytunnel in den nächsten Monaten unter das Bahnhofsdach: Für die Errichtung des Tunnels werden die Gleise 1 bis 6 abgebaut und das Baufeld für die Einfahrt in die Röhren aus Richtung Norden frei gemacht. Der Citytunnel verbindet ab Ende 2009 auf rund vier Kilometern unterirdisch den Hauptbahnhof mit dem Bayerischen Bahnhof und schließt damit eine Lücke im Bahnnetz. In das Vorhaben fließen 570 Millionen Euro von Bund, Freistaat Sachsen, Europäischer Union, der Deutschen Bahn sowie der Stadt Leipzig.
Zwei abgestellte Waggons eines Autoreisezuges ausgebrannt
(05.10.) MÜNCHEN (ddp) - Zwei Waggons eines auf einem Abstellgleis in München stehenden Autoreisezuges der DB sind am Montagabend ausgebrannt. Wie die Nachrichtenagentur ddp meldete, befand sich der abgeschlossene Zug in der Nähe des Ostbahnhofes. Verletzt wurde niemand. Rund 60 Einsatzkräfte konnten das gegen 17.30 Uhr ausgebrochene Feuer nach rund 45 Minuten unter Kontrolle bringen. Ein Waggon wurde völlig zerstört, der zweite erheblich beschädigt. Den Feuerwehrleuten gelang es, einen neben dem Autoreisezug abgestellten S-Bahnzug vor den Flammen zu schützen. Der Zugverkehr wurde während der Löscharbeiten nicht behindert. Die Brandursache ist noch unklar.
Bahn erneuert Fahrgastinformation im Stuttgarter S-Bahn-Tunnel
(05.10.) STUTTGART - In den S-Bahnhöfen Stuttgart Hauptbahnhof tief, Stadtmitte, Feuersee, Schwabstraße und Universität erneuert die DB im Oktober 2004 die Fahrgastinformationsanlage. Digitale Anzeigen mit LCD-Technologie ersetzen dabei die bisher zur Reisendeninformation verwendeten Fallblattanzeiger. Solche Anlagen werden künftig auf einem großen Teil der S-Bahnhöfe mit moderner LCD-Technik Zugläufe und Abfahrtszeiten anzeigen. In 16 S-Bahn-Stationen sind LCD-Anlagen bereits seit Ende 2003 installiert. Während der Umbauarbeiten werden bis voraussichtlich Ende Oktober 2004 an den oben aufgeführten Stationen optische Reiseinformationen über Zuganzeiger und Infotafeln zeitweise nicht zur Verfügung stehen. Um dies zu kompensieren, werden verstärkt Lautsprecheransagen auf den Bahnsteigen durchgeführt. Die digitalen LCD-Anzeigen bieten die Möglichkeit, Kunden zusätzlich zu Angaben über Abfahrtszeit, S-Bahnliniennummer, Laufweg/Zielbahnhof, Zugbildung (Kurz-, Voll-, Langzug) und Gleisnummer mittels einer frei wählbaren Textzeile flexibel zu informieren. Die Investitionen für den Austausch der Fahrgastinformationsanlagen im S-Bahn-Tunnel belaufen sich auf ca. 1,2 Mio. Euro, diese werden vom Land Baden-Württemberg und der Deutschen Bahn getragen.
Bahn rechnet mit Millionenkosten wegen Entschädigungsansprüchen
(04.10.) BERLIN - Die Bahn rechnet nach einem Bericht des "Tagesspiegels am Sonntag" mit erheblichen Belastungen durch die Entschädigungen für Verspätungen, die sie nach der neuen Kundencharta zahlen muss. In Unternehmenskreisen hieß es, für die Jahre 2004 bis 2009 sei ein Mindestrisiko von insgesamt 600 Millionen Euro einkalkuliert worden. Bei einer schlechten Pünktlichkeitsquote könne die Belastung jedoch durchaus noch wachsen. Momentan liege die Pünktlichkeit nach guten Werten zum Jahresanfang deutlich unter 85 Prozent. Wie es unter Berufung auf Konzernunterlagen weiter hieß, sei die Fernverkehrssparte auch im August weiterhin hinter den meisten Zielen zurückgeblieben. Trotz der 29-Euro-Sondertickets hätten im August statt geplanten 10,4 nur 10,1 Millionen Menschen die Fernzüge der DB genutzt. Die Kunden hätten jedoch offenbar längere Strecken zurückgelegt, denn die Zahl der Personenkilometer legte bis August im Vergleich zu 2003 um rund zwei Prozent auf 391,7 Millionen zu. Ein Bahnsprecher dementierte die Zahlen und hielt dagegen, im ersten Halbjahr 2004 habe man im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von vier Prozent zu verzeichnen.
Dass sich das Ergebnis der Bahn trotzdem verbessere, liegt laut "Tagesspiegel am Sonntag" insbesondere daran, dass die Kosten gesenkt worden seien. Im Vergleich zu den ersten acht Monaten 2003 sei der Wert in diesem Jahr um 13,4 Prozent gefallen, zum Jahresende solle die Quote bei 16 Prozent liegen. Dazu trage bei, dass weniger Züge führen und der Personalabbau schneller vorankomme als geplant. Die Zahl der Beschäftigten soll dem Bericht zufolge zum Jahresende bei 16280 liegen (Vorjahr 24000). Bei den Zugbegleitern und Gastronomiemitarbeitern sei laut Unternehmenskreisen jeweils die Streichung von Jobs im dreistelligen Bereich geplant. Außerdem bereite die Bahn weiterhin starke Einschnitte bei den Reisezentren vor. Ende 2003 gab es bundesweit noch 592 der bahneigenen Ticketverkaufsstellen, Ende 2005 sollen es nach der aktuellen Planung laut Tagesspiegel-Informationen nur noch 442 sein.
"Focus": Bundesamt stoppt Bahn-Projekte wegen Sicherheitsmängeln
(04.10.) MÜNCHEN (ddp) - Wegen gravierender Sicherheitsmängel hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) offenbar zwei Projekte der Deutschen Bahn gestoppt. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag vorab berichtet, sollte am 19. September ein Teil der Hochgeschwindigkeitstrasse Berlin-Hamburg in Betrieb gehen. An den Bahnhöfen funktioniere aber die dafür notwendige Sicherheitstechnik nicht. Auch das neue, fast vollautomatische Betriebssystem im Stellwerk Lübeck scheiterte dem Bericht nach am Einspruch der EBA. Für das System habe es keine Sicherheitsnachweise gegeben, schreibt das Magazin unter Berufung auf einen EBA-Mitarbeiter.
Elsass verhindert Streichung von Bahnverbindung Straßburg-Brüssel
(04.10.) STRASSBURG (AFP) - Zwischen den Europastädten Straßburg und Brüssel werden auch weiterdrei Mal täglich Züge rollen: Wie die Grenzregion Alsace mitteilte, einigte sie sich in Verhandlungen mit der französischen Staatsbahn SNCF auf den Erhalt aller drei Verbindungen. Ursprünglich hatte die SNCF ab dem 12. Dezember je eine Hin- und Rückfahrt streichen wollen. Dies hätte "ein schweres Handicap" für die "europäische Hauptstadt" Straßburg und das gesamte Elsass bedeutet, betonte die Verwaltung, die auch für den regionalen Bahnverkehr zuständig ist.
Connex startet grenzüberschreitenden Güterverkehr nach Polen
(02.10.) BERLIN - Die Connex Cargo Logistics hat im September ihren
ersten grenzüberschreitenden Güterverkehr nach Polen gestartet. Die
Connex-Tochter Regiobahn Bitterfeld (RBB) und das private polnische
Eisenbahnunternehmen Chem Trans Logistic Rail (CTL Rail) werden mehrmals im
Monat Ganzzüge mit Rapsöl aus dem Raum Posen zur Weiterverarbeitung nach
Bitterfeld befördern. Bisher erfolgten diese Transporte auf der Straße. Allein
durch den gegenwärtigen Auftrag werden monatlich rund 50
Lastwagenfahrten vermieden. Der Vertrag sieht vor, dass je nach Bedarf mehrmals
monatlich an den Wochenenden Kesselwagen-Ganzzüge mit einem Gesamtgewicht von
mindestens 900 Tonnen von einer Ölmühle im Raum Poznan/Posen zum
Weiterverarbeiter in Bitterfeld transportiert werden. CTL Rail wird dabei mit
eigener Traktion bis zum deutschen Grenzbahnhof Guben übernehmen. Auf dem
Abschnitt Guben–Bitterfeld setzt die RBB eine Diesellokomotive der Baureihe
G1206 ein.
Connex Cargo Logistics ist die Dachgesellschaft für die Güterverkehrsaktivitäten
der Connex-Gruppe in Deutschland. Mit rund 230 Mitarbeitern und 50 Lokomotiven
hat sie im Jahr 2003 5,8 Millionen Tonnen Güter befördert und einen Umsatz von
44 Millionen Euro erwirtschaftet. Chem Trans Logistic ist das führende private
Unternehmen Polens für Schienenverkehrslogistik und hat im Jahr 2003 mit der
Beförderung von 28 Millionen Tonnen einen Umsatz von 250 Millionen Euro
erzielt.
Baubeginn für Saubach-Talbrücke bei Bad Bibra
(02.10.) LEIPZIG - Zwischen Bad Bibra und Saubach beginnt derzeit der Bau der Saubach-Talbrücke. Sie gehört zum Projekt der Eisenbahn-Neubaustreck Erfurt - Leipzig/Halle. Nach der Errichtung der Eisenbahnüberführung Laucha - Lossa im Jahr 2002 erfolgt nunmehr mit der Saubachtalbrücke die Fortführung der Arbeiten im Planfeststellungsabschnitt 2.1. Sie dauern voraussichtlich bis Ende 2006. Vor dem Brückenbau wurde bereits der Saubach im Baubereich umverlegt. Derzeit werden Spundwände und sogenannte Bohrpfähle eingebracht. Auf diesen Pfählen stehen künftig die Fundamente der Brückenpfeiler im Talbereich. Passend zur Talform wurden Pfeilerabstände von 44 Metern im Tal und von 37 bzw. 35 Metern in den beiden Endfeldern gewählt. Die Saubach-Talbrücke ist 248 m lang und verbindet den künftigen Bibratunnel im Osten über den tiefen Taleinschnitt mit dem künftigen Finnetunnel im Westen. Da die Tunnel als zwei eingleisige Röhren ausgeführt werden, besteht die Saubachtalbrücke aus zwei parallelen ebenfalls eingleisigen Bauwerken mit ca. neun Metern Breite. Sie überspannen auf je fünf sich nach oben verjüngenden Pfeilern das Tal mit der Bundesstraße 176. Im Bereich der Straße haben die Pfeiler eine Höhe von ca. 35 Metern. Um den Verkehr durch die Arbeiten nicht zu beeinflussen, wird die B 176 zwischenzeitlich durch eine Gerüstkonstruktion überbaut.
Die Brücke besteht im wesentlichen aus einem Spannbeton-Hohlkasten, der im sogenannten Taktschiebeverfahren hergestellt wird. Bei diesem Verfahren wird am Brückenkopf ein neuer Brückenabschnitt in einer Schalung betoniert und mit hydraulischen Pressen taktweise vorgeschoben. Ist ein Abschnitt betoniert, wird er mit hydraulischen Pressen einige Millimeter angehoben und langsam nach vorne, bis zum nächsten Brückenpfeiler verschoben. Hier wird das nächste Brückensegment in einer Schalung hergestellt und verschoben. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Brücke am anderen Widerlager angelangt ist. Verbaut werden ca. 12.000 Kubikmeter Beton und ca. 1.600 Tonnen Bewehrungsstahl. Die Investition beträgt etwa acht Millionen Euro. Der Bau der Saubach-Talbrücke ist die Voraussetzung für weitere Arbeiten, denn sie soll als Baustellenzufahrt für den Vortrieb des Bibratunnels am westlichen Portal dienen. Damit soll der Baustellenverkehr auf der Bundesstraße vermieden werden. Vorerst erfolgt die Erschließung der jetzt begonnenen Brückenbaustelle jedoch auch über das öffentliche Straßen- und Wegenetz. Dazu werden auch provisorische Baustraßen angelegt. Bereits vor dem Brückenbau sind in den Jahren 1998 und 1999 so genannte landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen angelegt worden, welche den baubedingten Eingriff in die Natur ausgleichen sollen. Es handelt sich um sechs Flächen Feldholzinseln mit insgesamt 27 Hektar. Gepflanzt wurden vor allem standortgerechte Eichen, Buchen und Linden.
Herbstvorbereitungen in NRW abgeschlossen
(02.10.) DÜSSELDORF - Bei der Bahn in Nordrhein-Westfalen beginnt der bahntechnische Herbst im Nahverkehr am 3. Oktober 2004. Nach einer unbefriedigenden Qualität im vergangenen Jahr mit unpünktlichen Zügen und Zugausfällen durch den durch Laubfall verursachten typischen Schmierfilm auf den Schienen wurde für dieses Jahr ein angepasstes Betriebsprogramm für stabilere Qualität geschnürt. Dazu gehören der Einsatz von zusätzlichem Personal, der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge, ein in Teilen vorgenommener Fahrzeugtausch, zusätzliches Material (unter anderem mit zwei zusätzlichen mobilen Radsatzdrehmaschinen für die Werkstätten in Dortmund und Düsseldorf, drei Schienenpflegefahrzeuge) und eine verbesserte Kundeninformation während der gesamten Reisekette. Die betroffenen Fahrgäste, aber auch das Land NRW sowie die Verkehrsverbünde und Zweckverbände als Auftraggeber für den Schienenpersonennahverkehr haben zu Recht eine vertragskonforme Qualität für die Zukunft eingefordert. Deshalb haben sich Bahn, Land und Zweckverbände bereits im April diesen Jahres auf die grundlegenden Strukturen für ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Qualitätssicherung geeinigt.
Für die Fahrgäste in den westfälischen Verkehrsgebieten sind grundsätzlich zwei Festlegungen von Bedeutung: Der Fahrplandaten bleiben unverändert, d.h. alle Ankunfts- und Abfahrtszeiten bleiben stabil. Auf einigen besonders kritischen Strecken werden lediglich das Betriebsprogramm, die Fahrzeugausstattung und die Laufwege einzelner Züge geändert. Es wird am 3. Oktober ein umfangreicher Austausch von Fahrzeugen stattfinden. Viele Fahrgäste in Westfalen werden dann vorübergehend bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember nicht in den bislang gewohnten Fahrzeugen unterwegs sein. Das Platzangebot bleibt nahezu unverändert, aber Abstriche bei den Fahrzeugausstattungen, zum Beispiel durch Fahrzeuge ohne Klimaanlage oder ohne niveaugleichen Zugang, sind zugunsten der Fahrplanstabilität nicht zu vermeiden. Der Fahrzeugtausch beruht auf den Erfahrungen des letzten Herbstes und folgt dem Grundsatz, dass auf Strecken, die besonders anfällig für den rutschigen Schmierfilm sind, ausschließlich Züge mit bewährter Technik fahren werden. Für den Fahrgast bedeutet dies konkret, dass vorübergehend der moderne Komfort eines Neufahrzeuges nicht zur Verfügung steht, weil ältere, den Witterungsumständen besser angepasste Züge bis Dezember zum Einsatz kommen. Andererseits werden Fahrgäste auf den "unauffälligen" Strecken auch vorübergehend neue Fahrzeuge vorfinden, die nach dem 11. Dezember 2004 wieder getauscht werden.
Connex übernimmt Mehrheit an NVG
(02.10.) BERLIN - Der Kreistag des Landkreises Niederschlesien-Oberlausitz hat Ende September den Verkauf von 85 Prozent der Anteile an der Niederschlesischen Verkehrsgesellschaft (NVG) an die Connex-Gruppe beschlossen. Gleichzeitig gab er grünes Licht für den Abschluss eines bis Ende 2011 laufenden Verkehrsvertrages mit der NVG. Damit wird die Bedienung des Nahverkehrs im Kreisgebiet gesichert. Der Kreistag folgte mit seinen Beschlüssen der Empfehlung des Kreisausschusses, der nach einer öffentlichen Ausschreibung dem Angebot der Connex-Gruppe den Zuschlag erteilt hatte. Verkauf und Verkehrsvertrag sollen zum 1. Januar 2005 wirksam werden. Das Regierungspräsidium und die Landeskartellbehörde müssen noch zustimmen. Die bisher kreiseigene NVG betreibt derzeit mit 110 Mitarbeitern – davon 79 Busfahrern – 63 Busse.
Bahn bietet Ausbildungschancen für Schulabgänger durch zwölfmonatiges Praktikum
(02.10.) BERLIN - Die DB hat am Freitag in Berlin, Halle und Köln mit dem branchenübergreifenden Programm "Chance plus – praxisorientierte Berufsvorbereitung mit Zukunft" gestartet. Jugendliche, die beispielsweise aufgrund mangelhafter schulischer Leistung sonst keine Chance auf einen Ausbildungsplatz gehabt hätten, werden in einem einjährigen Praktikum fit gemacht für eine anschließende Berufsausbildung oder einen Job bei der Bahn, den Kooperationspartnern oder in einem anderen Unternehmen. An vier weiteren Standorten in München, Nürnberg, Frankfurt (Main) und Güstrow beginnt das Praktikantenprogramm am 1. November. Im Rahmen des Programms "Chance plus" bietet die Deutsche Bahn insgesamt 120 Praktikantenplätze an. Knapp 60 weitere Plätze werden durch externe Kooperationspartner zur Verfügung gestellt. Hierzu gehören Unternehmen wie REWE, GegenbauerBosse, Randstadt, Flughafen München, Lufthansa City Line, DEVK und die Sparda Banken.
Chance plus bietet ein abwechslungsreiches Programm aus schulischer Ausbildung, Förderung der Methoden- und Sozialkompetenz, fachlicher Berufsorientierung sowie Praxiserfahrung. Die Ausrichtungen der IHK-zertifizierten Praxismodule unterscheiden sich nach Standorten und den betrieblichen Einsatzorten. So werden in Berlin und Halle vor allem Qualifizierungen im gewerblich-technischen Bereich angeboten, während beispielsweise in Köln der Schwerpunkt eher im serviceorientierten Bereich liegt. Grundsätzlich qualifiziert jedoch jeder Praktikantenplatz für eine anschließende Ausbildung. In Seminaren lernen die Jugendlichen das Arbeiten mit dem PC, das Lernen und Arbeiten im Team sowie alle grundlegenden Kenntnisse zum Bewerbungsprozess wie das Schreiben von Bewerbungsunterlagen und das Verhalten beim Vorstellungsgespräch. Die Deutsche Bahn AG ist mit rund 8200 Auszubildenden einer der größten Ausbilder in Deutschland. Vor einem Monat begannen über 2430 Jugendliche ihre Ausbildung bei der Bahn. Die Bahn bildet damit 15 Prozent über ihren eigenen Bedarf aus.
Bahn-Betriebsräte fordern Erhalt des Konzernverbundes
(02.10.) FRANKFURT/Main (ddp) - Die Betriebsräte der DB haben den Erhalt des Konzernverbundes gefordert. "Wir lassen uns nicht auseinandernehmen, der Bahn-Konzern muss erhalten werden", betonte Konzernbetriebsrats-Vorsitzender Günter Kirchheim am Freitag in Frankfurt am Main. Eine Zerschlagung des Konzerns in Netz und Fahrbetrieb würde Tausende Arbeitsplätze kosten. Die Arbeitnehmervertreter stärkten zugleich Bahnchef Harmut Mehdorn den Rücken. Ohne diesen hätte das Unternehmen "keinen so erfolgreichen Umbau von einer Behördenbahn zum privatisierten integralen Bahn-Konzern vollziehen" können.
DB Carsharing jetzt auch in Saarbrücken
SAARBRÜCKEN - Ab sofort können auch Saarbrücker Bürger das Bahn-Mobilitätsangebot DB Carsharing nutzen. Die DB Carsharing Station befindet sich direkt am Hauptbahnhof. Für die Registrierung ist keine BahnCard erforderlich. Führerschein und Lastschrift-Genehmigung genügen. In über 70 Städten können Bahnkunden direkt vom Zug in rund 1 200 DB Carsharing Fahrzeuge umsteigen. "Flächendeckend wollen wir bis 2005 alle ICE-Bahnhöfe mit DB Carsharing-Stationen ausstatten. Das Angebot von DB Carsharing günstige Fahrzeuge direkt am Bahnhof stunden-, tage- oder wochenweise zu mieten, gehört zu einer umfassenden Mobilitätsdienstleistung", so Rolf Lübke, Geschäftsführer von DB Rent. In Saarbrücken startet DB Carsharing in einer Pilotphase mit einem Fahrzeug der Miniklasse und das Angebot soll je nach Nachfrage zügig ausgebaut werden. Für BahnCard-Kunden und Inhaber eines ÖPNV-Abos bestehen nach wie vor Vorteile. Sie zahlen bei der Registrierung einmalig 69 Euro, während für die übrigen Kunden einmalig 99 Euro für die Anmeldung und den elektronischen Schlüssel anfallen. Für DB Carsharing stehen den Kunden bundesweit 1.200 Fahrzeuge rund um die Uhr zur Verfügung. Die Fahrzeuge können spontan gebucht und durch das einfache Zugangssystem (elektronischer Schlüssel) jederzeit entliehen und zurückgegeben werden. Und der Parkplatz am Bahnhof bei Fahrzeugrückgabe ist auch immer frei.
Auch Stiftung Warentest bescheinigte in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Test der Bahn ein gutes Ergebnis. Von insgesamt 14 getesteten Carsharing-Anbietern aus großen deutschen Städten erreichte die Bahntochter DB Rent mit dem flächendeckenden Angebot von DB Carsharing das beste Ergebnis. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis war für die Tester auch, dass die Bahn in allen Städten übersichtliche und einheitliche Tarife anbietet und im Gegensatz zu den anderen Anbietern, keine Monatsbeiträge erhebt.
DB stärkt Kundenrechte im Fernverkehr
(01.10.) FRANKFURT/Main - Ab dem heutigen Freitag haben Fahrgäste der DB im Fernverkehr einen rechtsverbindlichen Anspruch auf Entschädigungen in Höhe von 20 Prozent des Fahrpreises, wenn ihre Fernverkehrsreise über 60 Minuten (bei Nachtreisen 120 Minuten) verspätet endet und die Bahn für die Ursachen der Verspätung verantwortlich ist. Diese Zusage gilt nicht nur für Verspätungen eines einzelnen Zuges, im Gegensatz zur bisherigen Kulanzregelung umfasst die zukünftige Leistung der Bahn die gesamte Reisekette im Fernverkehr einschließlich eines eventuellen Zugausfalls. Der Reisende erhält im Verspätungsfall eine so genannte Gutscheinkarte. Diese wird ihm unmittelbar im Zug oder während der nächsten zwei Tage am Service Point und im DB ReiseZentrum ausgehändigt. Die Gutscheinkarte kann er innerhalb eines Monats zusammen mit der betreffenden Fahrkarte im DB ReiseZentrum oder einer DB Agentur vorlegen. Kauft er sofort eine neue Fahrkarte, wird die Entschädigungssumme mit dem Fahrpreis verrechnet. Andernfalls wird ein Gutschein ausgestellt, der innerhalb von 12 Monaten beim Kauf einer Fahrkarte, BahnCard oder Zeitkarte verrechnet werden kann. Nicht vergütet werden dagegen unpünktliche Fahrten im Nahverkehr, selbst wenn durch einen verspäteten Regionalzug ein Fernverkehrszug verpasst wird und so eine Verspätung von über 60 Minuten entsteht. Keine Entschädigungsansprüche gibt es außerdem bei höherer Gewalt wie etwa Bombendrohungen, Personenunfällen oder Unwetter.
Der Mindestbetrag bei Entschädigungen liegt bei fünf Euro. Für Kunden mit Zeitkarten und BahnCard 100 bietet die Bahn eine pauschale Entschädigung an, die sich an dem durchschnittlichen Preis einer Fahrt mit diesen Karten orientiert: Zeitkarteninhaber erhalten fünf Euro in der 2. und 7,50 Euro in der 1. Klasse, BahnCard 100-Kunden zehn Euro in der 2. und 15 Euro in der 1. Klasse. Reisende im ICE-Sprinter bekommen zusätzlich bereits nach einer Verspätung von über 30 Minuten den ICE-Sprinter-Aufpreis als Gutschein erstattet (2. Klasse: 10 €; 1. Klasse: 15 €). Für Kunden im Nachtreiseverkehr wird die Entschädigung ab einer Verspätung von über 120 Minuten angeboten. Kann der Kunde seine Reise bis 24 Uhr nicht wie geplant fortsetzen, übernimmt die Bahn die Kosten für Taxifahrt oder Übernachtung in Höhe von maximal 80 Euro. Bisher galt diese Regelung erst ab ein Uhr nachts. Andere Beeinträchtigungen bei einer Bahnfahrt - wenn zum Beispiel die Klimaanlage ausfällt oder die Toiletten nicht funktionieren - werden weiter auf Kulanzbasis geregelt. Auf die neuen Fahrgastrechte hatten sich Bahnchef Hartmut Mehdorn, Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) und Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) nach monatelangem Tauziehen Anfang Februar geeinigt. Die bahninterne Umsetzung der Charta wurde umfassend vorbereitet. Allein in den letzten drei Monaten hat die Bahn 16.000 Mitarbeiter zum Thema Kundenrechte im Fernverkehr geschult.
Zusätzlich zu den Leistungen bei Verspätungen umfasst die am heutigen 01. Oktober in Kraft tretende Kundencharta im Fernverkehr weitere Serviceversprechen der Bahn. So sollen die Kunden der DB möglichst zeitnah alle erforderlichen Informationen zu ihrer Zugverbindung erhalten; "hierzu gehören auch Mitteilungen über Verspätungen und Zugausfälle", heißt es in der Charta. Des weiteren will die DB zuverlässiger werden: "Die DB unternimmt alle Anstrengungen, die Pünktlichkeit zu verbessern und auf einem hohen Niveau zu halten." Die Bahn will keine verdreckten Züge und Bahnhöfe: "Ein sauberes Erscheinungsbild der Bahnhöfe und der Züge ist ein zentrales Anliegen der DB. (...) Sie beabsichtigt, den heutigen Stand weiter zu verbessern." Bei Ausfall der Klimaanlage oder der Heizung sollen den Fahrgästen Plätze in anderen Waggons angeboten werden. "Sind keine freien Plätze vorhanden, bieten die Mitarbeiter der DB den Fahrgästen im Fernverkehr, soweit in der konkreten Betriebslage verfügbar, kostenfrei Warm-/Kaltgetränke an", heißt es in der Charta. Beschwerden sollen künftig innerhalb von zehn Arbeitstagen nach Eingang bearbeitet werden. Gelingt dies in Ausnahmefällen nicht, sollen die Kunden innerhalb dieser Zeit einen Zwischenbescheid erhalten.
Unterdessen forderte Bundesverbraucherministerin Renate Künast (SPD) die DB auf, im Rahmen der neuen Fahrgastrechte die 60-Minuten-Regelung nicht "zum Dogma" zu machen. Mit dem neuen einklagbaren Anspruch der Fahrgäste auf Entschädigung, der ab einer Verspätung von einer Stunde im Fernverkehr gilt, "wird die Rechtsposition der Fahrgäste erheblich verbessert", erklärte Künast. "Ich gehe davon aus, dass sich die Deutsche Bahn AG aber auch in Zukunft im Interesse ihrer Kunden weiter kulant verhält", fügte die Ministerin hinzu. "Zeitnah" zum Inkrafttreten der neuen Fahrgastrechte werde nun auch die verkehrsträgerübergreifende "Schlichtungsstelle Mobilität" ihre Arbeit aufnehmen, kündigte die Ministerin an. Diese zunächst für drei Jahre geplante Schiedsstelle soll in Streitfällen zwischen dem Kunden und der Bahn oder einem anderen Verkehrsunternehmen vermitteln.
Bahn-Tarifverhandlungen erneut vertagt
(01.10.) FRANKFURT/Main - Die Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag für schienengebundene und Verkehrsinfrastrukturunternehmen sind am Donnerstag in Frankfurt (Main) wieder aufgenommen worden. Bei den dreistündigen Verhandlungen konnten keine Ergebnisse erzielt werden, allerdings einigten sich die Partner auf eine rasche Fortsetzung der Verhandlungen. Erstmals nahm neben dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) auch der Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) für die nicht-bundeseigenen Bahnen an den Verhandlungen teil. Die beiden Arbeitgeberverbände und die vier Gewerkschaften TRANSNET, GDBA, GDL und jetzt auch ver.di stellten heute eine gemeinsame Basis für weitere Verhandlungen fest und verständigten sich über das weitere Vorgehen. Der Verhandlungsführer und Hauptgeschäftsführer des Agv MoVe, Werner Bayreuther, begrüßte nach der heutigen Runde das Ergebnis: "Wir gehen mit der Zuversicht aus der heutigen Runde heraus, dass wir gemeinsam ein tragfähiges Tarifvertragswerk für die Branche erreichen können." Auch die Gewerkschaft Transnet wertete die Gespräche als "Schritt in die richtige Richtung", sah jedoch "viele Stolpersteine" bis zum Flächentarif. Beide Seiten wollen einen Vertrag für alle deutschen Eisenbahnunternehmen, um Lohndumping zu verhindern.
Ende Juni 2004 hatten sich der Agv MoVe und die Gewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL bei einem Spitzengespräch auf eine Leitlinie für die nächsten Verhandlungsrunden verständigt. Danach soll ein Flächentarifvertrag ausgehandelt werden, der wettbewerbs- und zukunftsfähige Beschäftigungsbedingungen gewährleistet. Ebenso soll ein Beschäftigungsbündnis abgeschlossen werden. Bayreuther zur Position der im Agv MoVe zusammengeschlossenen Eisenbahnunternehmen: "Die Arbeitskosten liegen erheblich über unseren Konkurrenten auf der Schiene, der Straße, dem Wasser und der Luft. Wir brauchen eine Annäherung an die Arbeitskosten der Wettbewerber. Denn nur wettbewerbsfähige Arbeitsplätze sind sichere Arbeitsplätze."
Loreley-Tunnel-Baustelle fährt zum Rosssteintunnel
(01.10.) FRANKFURT/Main - Ungewöhnlicher Transport: Am Freitagabend macht sich eine Tunnelbaustelle drei Kilometer weit auf den Weg über die Bundesstraße 42 in Richtung Kaub. Bereits am Vormittag werden die Vorbereitungen getroffen, den über 11 Meter langen, 7 Meter breiten und 6 Meter hohen Schalwagen aus dem südlichen Ende des Loreley-Tunnels zu fahren und mit einem Autokran auf den Schwerlasttransporter zu heben. 60 Tonnen wiegt der Schalwagen, weitere 10 Tonnen der Bewehrungswagen. Beide waren im Mai in Einzelteilen an den Loreley-Tunnel transportiert worden, wo sie zusammengebaut worden sind. "Durch den Transport als Ganzes über die Bundesstraße vermeiden wir die Demontage und das Wiederzusammensetzen am Rossteintunnel", erläuterte Heiner Fromm, Projektingenieur bei der DB ProjektBau am Donnerstag in Frankfurt. Dem Schalwagen voraus fährt am Freitag der so genannte Bewehrungswagen. Er muss als erster in den Tunnel. Er ist genau so breit und hoch wie der Schalwagen, jedoch nur 9 Meter lang und wiegt 10 Tonnen. Auf ihm werden die Stahlgitter für die Stahlbetoninnenschale zusammengesetzt. Dann fährt der Schalwagen unter die vorbereiteten Stahlbewehrungen und der flüssige Beton wird zwischen die Stahlgitter und die alte Tunnelwand gepumpt. Nach dem Aushärten wird der Schalwagen einen Abschnitt weiter in den Tunnel geschoben, wo sich der Vorgang wiederholt. Bereits nächste Woche kann so mit dem Betonieren der neuen Innenschale des Rosssteintunnels begonnen werden. Die Arbeiten an der neuen Innenschale werden bis Ende des Jahres dauern. Die Sanierung der beiden alten Tunnel wird voraussichtlich im März 2005 abgeschlossen sein. Die Investitionssumme beläuft sich auf 18 Millionen Euro.
Der 368 Meter lange, alte Loreley-Tunnel und der zehn Meter längere, alte Rosssteintunnel wurden in den Jahren 1859 bis 1861 gebaut und gingen 1862 jeweils zweigleisig in Betrieb. Genau einhundert Jahre später, von 1959 bis 1961 wurden parallel zwei neue eingleisige Tunnel für eine Elektrifizierung der Strecke gebaut und die alten Tunnel auf eingleisigen, elektrifizierten Betrieb umgerüstet. Nach über 140 Betriebsjahren werden jetzt die alten Tunnel umfassend saniert. Der Zugverkehr wird während der Bauzeit durch die neuen Loreley- und Rossteintunnel geleitet, so dass der Zugfahrplan nicht durch die Bauarbeiten beeinträchtigt wird.
SBB für Solaranlage in Bern ausgezeichnet
(01.10.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben von Bundesrätin Calmy-Rey den "Best of Schweiz Solarpreis" in der Kategorie bestintegrierte Anlagen erhalten. Als Preisträger 1998 wurde die Photovoltaikanlage auf dem Berner Lokdepot das Lokdepot als "Best of" aller 2400 Teilnehmer ausgezeichnet. Das denkmalgeschützte Lokdepot in Bern aus dem Jahr 1912 wurde in den Jahren 1996/97 in Abstimmung mit der Denkmalpflege Bern erweitert und umgebaut. Dabei wurden die Oberlichter auf der Südseite der Halle auf 750 Quadratmetern mit einer so genannten transluziden Photovoltaikanlage versehen, die jährlich rund 50'000 Kilowattstunden Strom in das Netz des Elektrizitätswerk der Stadt Bern liefert. Mit der SBB wurde auch das Architekturbüro Halle 58 ausgezeichnet, das den Bau der Anlage realisierte. Die Jury schreibt dazu: "Die ästhetische und funktionale Integration der Photovoltaikanlage ist hervorragend gelungen und gilt schweizweit als beispielhaft."
Für 69 Euro mit der Bahn quer durch Deutschland und zurück
(01.10.) FRANKFURT/Main - Bei Neckermann City und Events sind in diesem Winter günstige Bahnreisen im Angebot. Ab 1. November reisen Gäste mit der Rail-Inclusive-Tour-Fahrkarte (RIT-Fahrkarte) in alle deutschen Städteziele sowie nach Basel oder Salzburg zum einheitlichen Festpreis. Eine Hin- und Rückfahrt in der zweiten Klasse kostet BahnCard-Besitzer dann nur 69 Euro, erster Klasse 105 Euro. Auch ohne BahnCard profitieren Neckermann-Gäste von den Superpreisen: Für ein Ticket in der zweiten Klasse zahlen sie 93 Euro, in der ersten Klasse reisen sie für 139 Euro. Das RIT-Fahrkarte gilt für alle fahrplanmäßigen Regelzüge der Deutschen Bahn AG. Zuschläge für ICE/IC- und EC-Strecken sind bereits im Festpreis inbegriffen. Die Bahn-Festpreis-Angebote von City und Events sind ab sofort in allen Reisebüros mit Neckermann-Agentur sowie im Internet unter www.neckermann-reisen.de und telefonisch beim Neckermann Reisen Kundenservice unter 01803/888855 buchbar.
Bahnhof Neuss Hauptbahnhof rauchfrei
(01.10.) DÜSSELDORF - Seit Donnerstag ist der Bahnhof Neuss Hauptbahnhof rauchfrei. Das Rauchen wird in Zukunft ausschließlich in ausgewiesenen Raucherbereichen und in den gastronomischen Einrichtungen gestattet sein. Im gesamten Neusser Bahnhof sind 7 Aschenbecher aufgestellt und 35 Hinweisschilder angebracht worden. Die Gesamtkosten betragen 9.000,- € Euro. Das Empfangsgebäude wird komplett rauchfrei gehalten.
Insgesamt sind nunmehr über 70 Bahnhöfe bundesweit rauchfrei. Während in Tiefbahnhöfen das Rauchen in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes und damit der Sicherheit verboten ist, will die Bahn mit den Rauchfreien Bahnhöfen ganz allgemein für noch mehr Sauberkeit in ihren Stationen sorgen und Nichtraucher besser schützen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachten bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollten erheblich gesenkt werden. Mitarbeiter der Bahn-Reinigung und des Servicepersonals der Bahn werden Kunden, die sich nicht an das Rauchverbot halten, künftig verstärkt auf das Rauchverbot in den Bahnhöfen aufmerksam machen. Die Ergebnisse aus den anderen Nichtraucherbahnhöfen waren durchweg positiv. Der Reinigungsaufwand ist spürbar geringer geworden, wovon alle Kunden profitieren. Erfreulich waren auch die Reaktionen der Raucher, die in der Regel Verständnis zeigten und die Raucherbereiche gut annahmen. Die Einführung der Rauchfreien Bahnhöfe wird unterstützt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).