"NN": Knapp 600 Langsamfahrstellen in Bayern
(31.10.) NÜRNBERG - Knapp 600 Langsamfahrstellen bremsen nach einem Bericht der "Nürnberger Nachrichten" momentan den Zugverkehr in Bayern aus. Die wöchentlich aktualisierte Liste mit den betroffenen Streckenabschnitten umfasse mittlerweile gut 200 Seiten, hieß es. Verschärft worden sei die Situation in diesem Jahr durch den besonders lang anhaltenden Winter und durch Großereignisse wie der Fußball-Weltmeisterschaft und des Papstbesuchs. Mit der Beseitigung von Langsamfahrstellen sei die Bahn aber auch schon in den vergangenen Jahren nicht hinterhergekommen. Schon von 2004 bis 2005 habe sich nach Untersuchungen des Verbands Netzwerk Privatbahnen die Zahl der Langsamfahrstellen um 30 Prozent gesteigert, heißt es in dem Bericht der "Nürnberger Nachrichten". Von den im Juli 2004 identifizierten Langsamfahrstellen hätten 103 auch noch 12 Monate später bestanden. 53 Prozent der Langsamfahrstellen seien im Juli 2005 älter als sechs Monate, 31 Prozent sogar älter als ein Jahr gewesen. Das bilde "den Sockel für den exorbitanten Anstieg der Langsamfahrstellen", zitierte die Zeitung den Geschäftsführer des Verbands, Arthur-Iren Martini.
Momentan laufen dem Bericht zufolge die Bauarbeiten in Bayern auf Hochtouren. 37 Schienen-Großbaustellen gebe es im Freistaat, unter anderem zwischen Nürnberg, Augsburg und München, zwischen München, Ingolstadt und Treuchtlingen oder zwischen Regensburg und München. Knapp 800 Millionen Euro werden von der Bahn im Freistaat in diesem Jahr verbaut. Ein Ende der mit den Langsamfahrstellen und Bautätigkeiten verbundenen Behinderungen und Verspätungen ist indes nicht in Sicht: Im nächsten Jahr soll dem Bericht zufolge allein die Zahl der regulären Baustellen nochmals steigen.
"FTD": DB streitet mit Dänen über Scandlines
(31.10.) BERLIN - Der Verkauf der Ostsee-Fährreederei Scandlines stockt nach Bericht der "Financial Times Deutschland". Demnach wollten die Eigentümer DB und das dänische Transportministerium eigentlich bis Freitag einen Käufer auswählen. Nach Informationen aus dem Umfeld der Verhandlungen lägen zwei abschließende Gebote vor. Eines kommt vom Finanzinvestor 3i, das andere von einem Konsortium aus Deutscher Seereederei (DSR) und Allianz Capital Partners. Beide bieten rund 1,5 Mrd. Euro. Das Angebot von 3i liegt nach Informationen der FTD aber etwa 50 Mio. Euro über dem des DSR-Konsortiums. Die dänische Seite habe sich daher für 3i als Käufer entschieden. Die DB wolle dagegen DSR den Zuschlag geben, hieß es. Ein Verkauf von Scandlines war bereits vor fünf Jahren an der Uneinigkeit der beiden Parteien gescheitert.
SBB: Ruhigere Umgebung oberhalb des Leuk-Tunnels
(31.10.) BERN - Der Einbau spezieller Schwellen beim Tunnelportal in Leuk hat eine spürbare Reduktion der Schall- und Vibrationsimmissionen auf ein Gebäude oberhalb des Tunnels bewirkt. Nach der Inbetriebnahme der neuen Trasse Salgesch - Leuk im November 2004 hatten sich mehrere Bewohner von Susten und Leuk über so genannten Körperschall in ihren Häusern während der Zugdurchfahrten beklagt. Bei einem Gebäude oberhalb des Tunnelportals in Leuk ergaben Messungen Immissionen nahe der durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) festgelegten Grenzwerte.
Anlässlich der Einweihung des neuen Bahnhofs Leuk entschied die SBB im November 2005, beim Tunnelportal Leuk auf einer Länge von 110 Metern die Schwellen der Trasse versuchsweise durch spezielle Schwellen zu ersetzen, welche die Vibrationen dämpfen. Der Umbau, dessen Kosten sich rund 350 000 Franken beläuft, erfolgte im Mai 2006. Neue Messungen zeigten nun, dass sich dadurch die Vibrationen um rund die Hälfte und der Körperschall um ungefähr sechs Dezibel reduzierten. Die Werte liegen durchwegs innerhalb der von BAV und BUWAL vorgeschriebenen Grenzwerte.
SBB mit neuem Reiseportal und Zusatzangeboten
(31.10.) BERN - Seit Montag ist unter dem Link www.sbb.ch/travel das neue Online-Reisebüro der SBB rund um die Uhr geöffnet. Der Schwerpunkt des Portals liegt in der Bündelung von Bahn- mit anderen touristischen Dienstleistungen. So lassen sich zum Beispiel innerhalb der Schweiz Bahnbillet und Hotel-Übernachtung einfach als Paket zusammenstellen (Dynamic packaging). Die Kunden fahren laut STC günstiger, wenn sie Bahn und Hotel oder Flug und Hotel im Paket anstelle der Einzelleistungen buchen. Ab sofort können zusätzlich zur Bahn in der Schweiz folgende Angebote gebucht werden: Rund 2000 Hotels im Inland, davon ca. 300 direkt in Kombination mit Bahnanreise, über 20 000 Hotels im Ausland, Flugreisen, Leihwagen im In- und Ausland.
Das Portal bietet darüber hinaus weitere Dienstleistungen. So lassen sich beispielsweise über 80 000 Ferienwohnungen weltweit direkt buchen. Das neue Portal schafft auch Synergien zu RailAway, der Freizeittochter der SBB. Die wichtigsten RailAway-Events werden auf www.sbb.ch/travel publiziert und sollen in einem weiteren Ausbauschritt nach Belieben mit zusätzlichen Dienstleistungen wie zum Beispiel einer Hotel-Übernachtung kombiniert werden können. Das neue Online-Reiseportal der SBB soll schrittweise weiter entwickelt und ausgebaut werden: "Das ist jetzt der erste Schritt. Noch in diesem Jahr werden wir die Plattform auch auf myswitzerland.com von Schweiz Tourismus integrieren. Im Verlauf des nächsten Jahres werden wir zudem das internationale Bahn-Angebot aufschalten", erklärt Klaus Oegerli, Geschäftsführer der Switzerland Travel Centre AG.
Die Firma STC Switzerland Travel Centre wurde im Jahre 1998 von Schweiz Tourismus und weiteren Partnern unter dem Namen "Switzerland Destination Management (SDM)" gegründet. Neben Schweiz Tourismus waren damals Europcar, hotelleriesuisse, GastroSuisse, die Swissair und die SBB an der neuen Firma beteiligt. In den Folgejahren baute SDM für den Schweizer Tourismus eine internetgestützte Buchungsplattform auf. Im Jahre 2004 wurde SDM umbenannt in STC Switzerland Travel Centre AG und ist heute ein erfolgreiches Unternehmen mit 60 Mitarbeitenden in Zürich und London. Im November 2005 hat die SBB ihren Anteil an der Switzerland Travel Centre AG von 14,3 Prozent auf 67 Prozent aufgestockt. Die restlichen Aktien von STC werden von Schweiz Tourismus gehalten.
Gewerkschaften pochen im Tarifkonflikt auf Lösung bis 9. November
(30.10.) BERLIN - Im Tarifkonflikt um die Beschäftigungssicherung bei der DB pochen die Gewerkschaften Transnet und GDBA auf eine Lösung bis zum 9. November. Bislang sei eine tragfähige Lösung nicht erkennbar, hieß es am Wochenende in einer Pressemitteilung. Die beiden Gewerkschaften wollen die Beschäftigungssicherung, die unter anderem den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vorsieht, zukunftsfest machen. Dies soll nach dem Willen der Gewerkschaften unabhängig von einem möglichen Privatisierungsmodell geschehen. Bislang gibt es hier jedoch keine Lösung für den Fall, wenn das Netz vom Konzern abgetrennt wird. Nach Auffassung der Gewerkschaften muss der Eigentümer - der Bund - den Bahn-Vorstand nun endlich in die Lage versetzen, ein Angebot zu unterbreiten.
Der DB-Vorstand solle diese Frage nun endlich kurzfristig mit dem Eigentümer klären. "Wir halten eine Frist bis zum 9. November für angemessen", erklärten Transnet-Vorstand Alexander Kirchner und der stellvertretende GDBA-Vorsitzende Heinz Fuhrmann. Sollte an diesem Tag keine Klärung möglich sein, müssten die Verhandlungen erneut für gescheitert erklärt werden, kündigten die Gewerkschafter an.
Vollsperrung der Hochbrücke Hochdonn: NOB richtet SEV ein
(30.10.) HUSUM - Wegen Bauarbeiten an der Hochbrücke Hochdonn und
der damit verbundenen Vollsperrung der Brücke richtet die Nord-Ostsee-Bahn GmbH
(NOB) vom 4. bis 15.11.2006 einen Schienenersatzverkehr ein bzw. leitet Züge
um. Die groß angelegte Baumaßnahme hat Auswirkungen auf den gesamten Verkehr
der Strecken Hamburg - Westerland sowie Kiel - Husum. Durch den Bus-Einsatz
kommt es zu verlängerten Fahrtzeiten. Ab dem 16.11. fahren alle Züge wieder
planmäßig. Fahrpläne zum Schienenersatzverkehr hängen in den Zügen aus. Außerdem
wurde ein eigener NOB-Sonderfahrplan gedruckt, der in den Zügen ausliegt.
Die wichtigsten Änderungen im Detail: Die Züge der Strecke Hamburg -
Westerland werden zwischen Elmshorn und Husum über Neumünster und Jübek
umgeleitet. Ab Husum und Elmshorn fahren die Züge planmäßig, d.h. die
Abfahrts- und Ankunftszeiten in Hamburg-Altona bzw. Westerland ändern sich
nicht. Für Bahnreisende auf der Strecke zwischen Elmshorn und Husum gibt es
einen Ersatzfahrplan. Durch die Umleitung der Züge der Strecke Hamburg -
Westerland ergibt sich auch auf der Strecke Kiel - Husum eine Änderung: In Jübek
müssen die Fahrgäste mit dem Fahrtziel Husum bzw. Westerland in den
umgeleiteten, aus Hamburg kommenden Zug umsteigen. Fahrgäste mit Fahrtziel Kiel
steigen in Husum in den umgeleiteten Zug Richtung Hamburg und in Jübek in den
fahrplanmäßigen Zug nach Kiel. Die Züge aus Kiel fahren bis Jübek planmäßig.
Einige Verbindungen zwischen Jübek und Husum bzw. Kiel und Rendsburg werden
durch Busse ersetzt.
Studie: Straßenverkehr wälzt Milliardenkosten auf Allgemeinheit ab
(30.10.) BERLIN - Der Straßenverkehr wälzt prozentual doppelt so viele Kosten
auf die Allgemeinheit ab, wie der Schienenverkehr. Das ergibt eine am Freitag
veröffentlichte Studie des Schweizer Bundesamtes für Raumentwicklung. Der
Schweizer Ansatz, Kosten und Nutzen des Landverkehrs in einer Gesamtsicht
darzustellen, ist bislang in Europa einmalig. Zu den auf die Allgemeinheit abgewälzten
Kosten des Verkehrs gehören insbesondere Umwelt- und Unfallkosten. "Die
Schweizer Studie ist ein wichtiges Signal für die Bewertung des Verkehrs. Nur
wenn sämtliche Kosten, die der Verkehr verursacht, offen auf dem Tisch liegen,
können einzelne Verkehrsträger sinnvoll gefördert werden", so die erste
Reaktion von Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Freitag in
Berlin. Allein in
Deutschland wälzt der Straßenverkehr nach Berechnungen der Forschungsinstitute
INFRAS/IWW jährlich rund 130 Mrd. Euro auf die Allgemeinheit ab.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie: Selbst in der Schweiz, wo Lkw
eine viermal so hohe Maut wie in Deutschland zahlen und dies auf dem gesamten
Straßennetz und nicht nur auf Autobahnen, schneidet der Straßenverkehr beim
gesamtwirtschaftlichen Kosten- und Nutzen-Verhältnis leicht schlechter ab als
die Schiene. "Das Ergebnis der Studie macht deutlich: Auch in Deutschland müssen
wir nach Schweizer Vorbild den Straßengüterverkehr stärker an seinen
Folgekosten beteiligen. Nur so können umweltpolitische und ökonomische
Fehlentwicklungen verhindert werden", sagte Dirk Flege. Als Ergebnis der jüngsten
EU-Richtlinie zur so genannten Eurovignette wird inzwischen auch auf europäischer
Ebene an neuen Berechnungsmodellen gearbeitet, die es ermöglichen sollen, sämtliche
Kosten der Verkehrsträger in die Kosten-Nutzen Kalkulation des Verkehrs
einzubeziehen. Weitere Informationen zu der Studie des Schweizer Bundesamtes für
Raumordnung unter
http://www.are.admin.ch/are/de/medien/mitteilungen/03881/index.html.
Bahnhof Bad Säckingen erhält neues DB Reisezentrum
(30.10.) STUTTGART - Rund 100 000 Euro investiert die DB in die Modernisierung und Neugestaltung des DB Reisezentrums im Bahnhof Bad Säckingen. Die bisherigen Verkaufsschalter hinter Glas werden durch ein kundenfreundlicheres begehbares DB Reisezentrum mit hellen Möbeln, viel Glas und offenen Countern in modernem Design ersetzt. Für die Dauer des Umbaus von rund sechs Wochen finden die Beratung und der Verkauf von Fahrkarten ab dem 2. November 2006 in provisorischen Verkaufsräumen statt. Der Zugang befindet sich auf der Bahnsteigseite des Bahnhofes und ist gut sichtbar ausgeschildert. Die Öffnungszeiten bleiben unverändert.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit Fahrkarten an den örtlichen DB-Automaten und Automaten des Waldshuter Tarifverbund (WTV) zu erwerben. An den DB-Automaten sind, über den bargeldlosen Kauf von Fahrkarten hinaus, auch Sitzplatzreservierungen und Fahrplanauskünfte jederzeit möglich. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich beim ReiseService der Deutschen Bahn über 11 8 61 oder auch im Internet unter www.bahn.de, täglich rund um die Uhr, über Fahrpläne und Preise zu informieren, Angebote der Deutschen Bahn zu bestellen sowie Plätze zu reservieren. Reine Fahrplanauskünfte gibt es über das Sprachdialogsystem der DB unter (0800) 1 50 70 90 gebührenfrei aus dem Festnetz. Für Anrufe aus den Mobilfunknetzen steht die gebührenpflichtige Nummer (0 18 05) 22 11 00 zur Verfügung.
Transnet: Politik muss sich jetzt auch mit "Plan B" beschäftigen
(28.10.) BERLIN - Die Politik muss sich nach Ansicht der Bahngewerkschaften Transnet
und GDBA nun auch damit beschäftigen, Pläne für den DB-Börsengang aufzugeben. Anlass
sind die jüngsten Beratungen der parlamentarischen Gremien. Diese hatten erneut zu
keinem Ergebnis geführt. Insbesondere die Union hatte eine Einigung nicht möglich
gemacht. Für die Gewerkschaften steht weiterhin im Mittelpunkt, den
integrierten Konzern zu erhalten. Transnet und GDBA kritisierten das
neuerliche Zögern der Politik in Sachen Börsengang der DB scharf.
Ob nun am 8. November eine Entscheidung fallen könne und werde, sei angesichts
der Lage höchst unwahrscheinlich: "Die wieder geforderte Beantwortung von aus
der Kiste gekramten Fragen bringt nichts Neues." Statt sich mit "neuen alten
Fragen" zu beschäftigen, müsse sich die Politik für den 8. November auch über
die Fragen des von den Gewerkschaften aufgeworfenen Plan B beschäftigen. Plan
B, Plan Bund, sieht den Erhalt des bestehenden Konzerns im Bundeseigentum vor.
"Hier werden wir nun einige Fragen stellen und deren Beantwortung
einfordern", kündigten Hansen und Hommel an. Dazu gehöre "die Erhöhung
des Eigenkapitals der DB AG, eine vernünftige Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung und die Bestätigung der unternehmerischen
Perspektiven." Die Gremien beider Gewerkschaften würden sich mit diesem Thema
noch eingehend beschäftigen.
Unterdessen kritisierte auch DB-Chef Hartmut Mehdorn die erneute Verschiebung der Entscheidung über die Privatisierung der Bahn scharf. Die "permanente öffentliche Diskussion und das in diesem Zusammenhang immer wieder geschürte Misstrauen" seien unternehmensschädigend, schrieb er am Freitag in einem Mitarbeiterbrief. Der Vorstand habe mehrfach gegenüber allen an dem politischen Prozess Beteiligten deutlich gemacht, dass er "nach nunmehr drei Gutachten unter drei Verkehrsministern jetzt endlich" eine Entscheidung brauche, schrieb Mehdorn. Die Bahn brauche zur Weiterentwicklung "den Börsengang noch in dieser Legislaturperiode". Inzwischen habe das Management aber "Zweifel daran", ob die Entscheidung über die Bahn-Zukunft "nun wirklich zeitnah fällt". Ohne eine klare Ausrichtung sei ein Unternehmen "nicht führbar", beklagte sich Bahnchef Mehdorn. Darüber könnten auch Rekordzahlen bei Umsatz, Ergebnis und Verkehrsleistung nicht hinwegtäuschen. Er sicherte zugleich aber zu, "weiter für das Unternehmen und seine erfolgreiche Weiterentwicklung als weltweit führender Mobilitäts- und Logistikkonzern zu kämpfen" und trat so Rücktrittsgerüchten entgegen.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) schloss am Freitag erstmals ein Scheitern des Privatisierungsprojektes nicht mehr aus. Wenn man sich nicht einigen könne, "dann hieße das im Extremfall, dass der integrierte Konzern in seiner jetzigen Form fortgeschrieben wird", sagte der Minister. "Die Präferenzen sind ziemlich manifest", umschrieb er die verhärteten Fronten.
Tiefensee legt Fünfjahresplan für Verkehrsinvestitionen vor
(28.10.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat am Freitag den Investitionsrahmenplan für die Jahre 2006 bis 2010 vorgestellt. Der Verkehrsbereich ist der größte Investitionsbereich des Bundes. Mit jährlich rund elf Milliarden Euro umfassen die Verkehrsinvestitionen nach der geltenden Finanzplanung etwa 47 Prozent der investiven Ausgaben der Bundesregierung. "Damit legen wir erstmals einen Verkehrsträger übergreifenden Fünfjahresplan für Verkehrsinvestitionen des Bundes vor", sagte Tiefensee am Freitag in Berlin.
Die Prioritäten in den Jahren 2006 bis 2010 liegen bei Erhalt und Modernisierung der Bestandsnetze. Mit 25 Milliarden Euro werden nahezu zwei Drittel der Investitionsmittel von 2006 bis 2010 auf Ersatz- und Erhaltungsmaßnahmen der Bestandsnetze von Schiene, Straße und Wasserstraße konzentriert. 12,5 Milliarden Euro soll dabei die Schiene erhalten, etwa 10 Milliarden die Straße 2,6 Milliarden die Wasserwege. Außerdem sollen laufende Vorhaben zügig fertig gestellt werden. Im Rahmen des Aus- und Neubaus hat die zügige Weiterführung und Fertigstellung der in Bau befindlichen Vorhaben Vorrang vor Neubeginnen. Außerdem sollen Engpässen hoch belasteter Verkehrsknoten und Strecken beseitigt werden. Darüber hinaus soll die Anbindung der See- und Flughäfen als wichtige Export/Importdrehscheiben verbessert werden.
Bei der Schiene geht es laut Tiefensee zur Beseitigung der Bahn-Flaschenhälse nicht nur um den Ausbau der Knoten in Frankfurt am Main, Köln und Berlin, sondern auch in Halle/Leipzig, Magdeburg und Erfurt. Im Rahmenplan enthalten sei auch der Ausbau der Rhein-Ruhr-Express-Strecke Düsseldorf - Duisburg. Zur Bewältigung des Verkehrsbedarfs im Zuge der EU-Erweiterung seien der Ausbau des Abschnitts Berlin- Frankfurt/Oder ebenso geplant wie der Strecke Karlsruhe über Freiburg bis Basel. Die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck-Travemünde werde elektrifiziert und ebenso ausgebaut wie die Verbindung Hamburg/Bremen-Hannover (Y-Trasse).
(28.10.) KOBLENZ - In einem vollbesetzten ICE sind am Freitag auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt - Köln zwei Sicherungskästen in Brand geraten. Die Fahrgäste wurden aus dem betroffenen hinteren Zugteil in den vorderen Zugteil gebracht, in dem sie die Fahrt fortsetzten. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Sachschadens steht derzeit noch nicht fest. Ursache des Schwelbrandes sei ein technischer Defekt gewesen, erklärte ein Polizeisprecher. Die Bahnstrecke war rund zwei Stunden komplett gesperrt. Etwa 20 Züge hätten über die Rheinstrecke umgeleitet werden müssen, sagte ein Bahn-Sprecher am Abend. Gegen 16.45 Uhr habe ein Gleis wieder befahren werden können, wodurch die Züge nur noch etwa zehn Minuten zu spät waren. Rund drei Stunden später war die Schnellstrecke wieder voll befahrbar.
Bahnhof Buchholz (Nordheide) nach Modernisierung feierlich eröffnet
(28.10.) HANNOVER - Mit der Enthüllung eines Bahnhofsschildes ist am Freitag der modernisierte Bahnhof Buchholz (Nordheide) feierlich in Betrieb genommen worden. Zwei Aufzüge und zwei Treppen verbinden die von der Stadt Buchholz neu errichtete Fußgängerbrücke mit den Bahnsteigen. Ein barrierefreier Zugang für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, aber auch Fahrgäste mit Fahrrädern und Kinderwagen ist gewährleistet. Die neue Fußgängerbrücke sichert kurze Wege in die Stadt- und Wohngebiete nördlich und südlich der Bahnstrecke. Auch die Parkplätze und Fahrradabstellplätze sind so optimal zu erreichen. Die Kosten für den Neubau der Fußgängerbrücke wurden zur Hälfte von der Stadt Buchholz aufgebracht, die andere Hälfte wird aus Landesmitteln finanziert.
Die drei Bahnsteige an der Strecke Hamburg - Bremen sind rund 230 Meter lang, der Bahnsteig für die Züge der Heidebahn ist 110 Meter lang. Alle Bahnsteige haben eine Höhe von 76 Zentimetern. Damit haben die Bahnsteige dieselbe Höhe wie der Fußboden moderner Nahverkehrswagen. Vor allem mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, aber auch Fahrgäste mit Fahrrädern und Kinderwagen werden neben dem bequemen Einstieg in moderne Wagen die beiden Aufzüge zu schätzen wissen. Ebenso wurde der Zugang zur Bahnhofshalle stufenlos gestaltet. Rund 2500 Quadratmeter Bahnsteigfläche wurden neu gepflastert, der in die Pflasterung eingelassene Blindenleitstreifen gestattet Sehbehinderten eine sichere Orientierung. Neu gebaut wurden auch Beleuchtung, Zugzielanzeiger, Wegeleitsystem, Lautsprecheranlage und das Bahnsteigmobiliar. Das Bahnsteigdach auf dem Hausbahnsteig wurde in modernem Design neu gebaut.
Die Gesamtkosten für die Modernisierung der Bahnhofsanlagen in Höhe von 4 Millionen Euro werden aus dem Programm „Niedersachsen ist am Zug!" finanziert, mit dem das Land Niedersachsen und die DB insgesamt 32 Stationen - darunter Buchholz - umfassend modernisieren, um- oder neu bauen. Insgesamt erneuert die DB mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen und des Bundes 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Bis 2007 werden fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnhöfe investiert.
DB stellt Uhren auf Winterzeit um
(28.10.) BERLIN - In der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag endet in Deutschland die Sommerzeit. Um drei Uhr werden die Uhren um eine Stunde auf zwei Uhr zurückgestellt. Nachtzüge werden in der um eine Stunde längeren Nacht an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke angehalten. So wird sichergestellt, dass die rund 50 betroffenen Züge ihre Zielbahnhöfe fahrplanmäßig erreichen und morgens nicht eine Stunde zu früh ankommen. Taktgeber für die Zeitumstellung ist das Funksignal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Dieses Signal wird bei der Deutschen Bahn von autark arbeitenden Funkuhren sowie von rund 2.500 Hauptuhren empfangen und über ein Netz an alle Nebenuhren im Bahnbereich weitergegeben. Die Anpassung sämtlicher Uhren dauert etwa eine Stunde.
DB Konzern legt im dritten Quartal weiter zu
(27.10.) BERLIN - Die DB hat im dritten Quartal die positive Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres fortgesetzt. Verkehrsleistung, Umsatz und Ergebnis wurden weiter gesteigert. Deutliche Zuwächse im Personen- und Güterverkehr sowie in der internationalen Logistik sorgten in den ersten neun Monaten dieses Jahrs maßgeblich für ein Umsatzplus von 19 Prozent oder 3,5 Milliarden Euro auf insgesamt 22 Milliarden Euro (Vergleichszeitraum 2005: 18,5 Milliarden Euro). Ohne Einbeziehung des neu erworbenen US-Logistikers BAX Global betrug die Umsatzsteigerung immer noch 7,9 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg weiter deutlich an und liegt nun nach neun Monaten mit rund 1,5 Milliarden Euro bereits oberhalb des Wertes für das Gesamtjahr 2005. Dabei ist das vierte Quartal traditionell das stärkste bei der DB. DB-Chef Hartmut Mehdorn kündigte am Donnerstag an, 2006 werde das beste Jahr in der Geschichte der DB sein.
Im Schienenpersonenverkehr stieg die Verkehrsleistung in den ersten neun Monaten um 4 Prozent auf 55,8 Milliarden Personenkilometer. Somit konnte der Marktanteil in einem insgesamt stagnierenden Personenverkehrsmarkt weiter ausgebaut werden. Im Schienengüterverkehr erhöhte sich die Verkehrsleistung um 11 Prozent auf 72,1 Milliarden Tonnenkilometer. Der Schienenverkehr in Deutschland - also inklusive der DB-Wettbewerber - entwickelte sich mit zweistelligen Zuwachsraten im Personen- und Güterverkehr sehr erfreulich.
Verhandlungen zum Börsengang der DB erneut ergebnislos vertagt
(27.10.) BERLIN - Bei den Gesprächen zwischen Union und SPD zur Zukunft des Schienennetzes beim geplanten Börsengang der DB ist weiterhin keine Lösung in Sicht. Aus Verhandlungskreisen hieß es, beide Seiten hätten auf ihren Positionen bestanden. Nach mehrstündigen Verhandlungen wurden die Gespräche auf den 8. November vertagt. Bis dahin sollen unter anderem Grundzüge eines Entschließungsantrags für den Bundestag erarbeitet werden. Eigentlich sollte die Entscheidung über die Form des Börsengangs bereits im September gefallen sein. Wegen des Streits zwischen den Fraktionen aber auch innerhalb der Regierung wurde ein Beschluss immer wieder aufgeschoben.
Erneuerung der Störkanalbrücke auf der Strecke Schwerin - Parchim
(27.10.) BERLIN - Die Störkanalbrücke die derzeit nur mit 10 km/h befahrbar ist, muss ausgewechselt werden. Durchgeführt werden die Arbeiten in einer Streckensperrung vom 30. Oktober, 7 Uhr, bis zum 10. Dezember, 3 Uhr. Während dieser Zeit wird Schienenersatzverkehr zwischen Schwerin Hauptbahnhof und Bahnhof Plate gefahren. Der 20 m lange alte abgängige Überbau wird dabei gegen einen neuen Stahlüberbau ausgewechselt. Gleichzeitig werden die Widerlager dabei teilerneuert und der zugehörige Gleisoberbau im Brückenbereich erneuert. Der auf dem Störkanal verkehrende Schiffsverkehr wird durch die Arbeiten gegenüber dem jetzigen Zustand nicht beeinträchtigt. Nach Inbetriebnahme im Dezember ist diese Brücke mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h befahrbar. Die Kosten für das Vorhaben betragen ca. 900 000 Euro.
Neu: Hamburg-Berlin-Spezial ab 29 Euro im IC/EC
(27.10.) BERLIN - Am 1. November startet die DB das neue Angebot Hamburg-Berlin-Spezial. Ab 29 Euro können Reisende dann im InterCity (IC) oder EuroCity (EC) in der 2. Klasse schnell und bequem von der Spree an die Elbe und zurück fahren. Damit sparen Reisende bis zu 65 Euro - der volle Fahrpreis für eine Hin- und Rückfahrt im IC oder EC beträgt 94 Euro. Der erste Gültigkeitstag ist der 4. November und der letzte mögliche Reisetag der 31. März 2007. Das Angebot kann auch von und nach Wittenberge und Ludwigslust genutzt werden. Die Fahrkarte kostet auf www.bahn.de und an den DB Automaten 29 Euro. Für 34 Euro kann das Angebot in den DB Reisezentren, den DB-Agenturen oder telefonisch über den DB Reiseservice 11 8 61 gebucht werden. Die Fahrkarten gelten für die Hin- und Rückfahrt innerhalb eines Monats für eine Person. Sie sind an einen bestimmten IC oder EC gebunden und erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Die Vorkaufsfrist beträgt drei Tage. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt oder kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen, ebenso wie Umtausch oder Erstattung.
OLA und VMV unterzeichnen Rügen-Vertrag
(27.10.) SCHWERIN - Am Donnerstag haben Vertreter der Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) und der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) in Schwerin den Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke Bergen – Lauterbach Mole auf Rügen unterzeichnet. Die OLA hatte im Sommer die Ausschreibung mit einem serviceorientierten Konzept gewonnen. Auch in den kommenden drei Jahren werden auf diesem Streckenabschnitt höchste Reisequalität und touristischer Komfort geboten. Bahnreisende können auf der beliebten Urlaubsinsel kostenlos ihr Fahrrad in den Zügen der OLA befördern. Die Kundenbetreuer fungieren darüber hinaus gleichzeitig als mobile Tourismusinformation und stehen den Fahrgästen bei Fragen zu touristischen Highlights, Land und Leuten zur Seite. Die OLA-Züge verkehren in der Saison stündlich und außerhalb der Ferienzeit im Zweistundentakt.
ÖBB bieten 2007 645.000 Billigtickets
(27.10.) WIEN - Im kommenden Jahr werden den ÖBB-Kunden insgesamt 645.000 "SparSchiene"-Tickets ab 19 und 29 Euro in über 100 Städte in Zentraleuropa angeboten. Das ÖBB SparSchiene Angebot gibt es seit Juni 2003 und wurde seither sukzessive ausgeweitet. Mittlerweile sind über 100 Städte in Deutschland, Italien, Ungarn, Polen, Tschechien, der Schweiz, Frankreich, Kroatien, der Slowakei und Slowenien ab 19 bzw. 29 Euro erreichbar. Die ÖBB bieten mit der "SparSchiene" Preise die "all inclusive" sind - d.h. es kommen keinerlei Gebühren, Taxen oder Buchungspauschalen mehr hinzu. Die "SparSchiene" Angebote gibt es täglich das ganze Jahr für den Sitzwagen ebenso wie für Liege- und Schlafwagen.
EBA: Zu viele Langsamfahrstellen zwischen Halle und Eichenberg
(26.10.) BONN - Mit der Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) ein Verwaltungsverfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Eisenbahnstrecke Halle – Eichenberg eingeleitet. Wie es am Mittwoch in einer Pressemitteilung des EBA hieß, sei die Zahl der Langsamfahrabschnitte auf dieser Strecke in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Die Fahrzeiten der Reise- und Güterzüge hätten sich dadurch erheblich erhöht.
Wie es weiter hieß, sei seitens der DB Netz AG als Betreiberin der Eisenbahninfrastruktur in einem ersten Gespräch bereits geäußert worden, dass in den nächsten Jahren Verbesserungen an der Strecke geplant seien. Insgesamt müssten ca. 40 km Streckengleis erneuert oder saniert werden. Dies könne nach Angaben der DB Netz AG jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Das Eisenbahn-Bundesamt werde darauf drängen, dass die vorhandenen Fahrzeitverluste zunächst nicht noch weiter zunehmen und dann schnellstmöglich verringert werden, hieß es.
DB Regio baut in Dresden-Altstadt neue Werkstatt und Außenreinigungsanlage
(26.10.) DRESDEN - Die DB baut, mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Sachsen, auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks an der Zwickauer Straße in Dresden-Altstadt eine neue Werkstatt. Am Mittwoch begannen die Bauarbeiten mit einer symbolischen Grundsteinlegung. Rund 16 Millionen Euro werden in den Bau der Anlagen für Wartung, Instandhaltung und Reinigung von Zügen des Verkehrsbetriebes Südostsachsen der DB Regio AG, Region Südost investiert. Moderne Reinigungs- und Wartungsanlagen ermöglichen künftig, die im Verkehrsbetrieb Südostsachsen verkehrenden Triebwagen der Baureihe VT 612 und VT 642, E-Loks und Reisezugwagen effektiv und betriebsnah instand zu halten.
In Dresden-Altstadt entsteht eine Außenreinigungsanlage mit einer Länge von 147 m. Sie ist bestimmt für die maschinelle Außenreinigung der Schienenfahrzeuge bis 0°C Außentemperatur. Daneben wird eine Werkstatthalle mit einer Länge von 151 m errichtet. Durch die Halle führen zwei Gleise mit Mittel- bzw. Seitenarbeitsgruben. Über einem Gleis befindet sich eine von der Dachkonstruktion abgehängte fahrbare Dacharbeitsbühne. In der Halle wird außerdem eine Achssenke für den Radsatzwechsel und eine Acht-Ständer-Hubbockanlage gebaut. Mit ihr können künftig ganze Triebwagen angehoben werden. Weiter entsteht ein Betriebsgebäude wird mit einer Länge von 90 m. In ihm werden alle Werkstätten, Umkleide- und Sanitäreinrichtungen, Büro-, Lager- und Versorgungsräume sowie eine Brandmeldezentrale untergebracht. Künftig werden 88 Mitarbeiter im Drei-Schichtbetrieb 55 Triebwagen, 46 E-Lokomotiven und 147 Reisezugwagen instand halten. Die Bauarbeiten dauern rund ein Jahr. Die Aufnahme des Probebetriebes ist ab Mitte 2007 geplant.
SNCF bestellt neue Triebzüge bei Bombardier
(26.10.) BERLIN - Bombardier Transportation ist nach der Ausschreibung vom Februar
2004 von der Französischen Staatsbahn SNCF als Lieferant der neuen Nahverkehrszüge
für die Ile-de-France ausgewählt worden. Die geplante Bestellung umfasst die
Lieferung von insgesamt 372 Zügen, die für den Nahverkehr im Großraum Paris /
Ile-de-France eingesetzt werden sollen, und beinhaltet einen Erstauftrag für
172 Züge, dessen Volumen sich auf rund 1,35 Milliarden Euro beläuft. Das
Gesamtvolumen des Vertrags beträgt rund 2,7 Milliarden Euro. Die SNCF gab ihre
Entscheidung am 25. Oktober 2006 nach einer Sitzung ihres Aufsichtsrats bekannt,
die einberufen worden war, um das Votum des Vertragsausschusses einzuholen. Der
Vertrag soll in naher Zukunft unterzeichnet werden. Die Auslieferung der ersten
Züge ist für November 2009 geplant und soll 2015 abgeschlossen sein.
Entwicklung und Fertigung der Züge wird der französische Bombardier-Standort
Crespin in der Region um Valenciennes übernehmen.
Der künftige Nahverkehrszug für die Ile-de-France von Bombardier
Transportation ist ein Zug in Gelenkbauweise mit extrabreiten Wagen, die einen
ungewöhnlich geräumigen Innenraum für die Passagiere, breite Sitze und
besonders breite Türen bieten, um ein schnelles Ein- und Aussteigen zu gewährleisten.
Einteilig umfasst jeder Zug sieben bzw. acht Wagen, er kann aber auch zwei- oder
dreiteilig gefahren werden. Abhängig von der Konfiguration und Ausführung
nimmt der Zug zwischen 800 und 1000 Fahrgäste auf. Der neue Zug wird ein
Maximum an Komfort, Schutz und Sicherheit bieten und basiert auf der bewährten
Technologie von Bombardier, die bereits mit hoher Zuverlässigkeit im
Verkehrsbetrieb eingesetzt wird.
Rail Cargo Austria bringt Lkw auf Schiene
(26.10.) VILLACH - Auf der Tauernautobahn wird aufgrund der schwerwiegenden Schäden längere Zeit kein Lkw mehr fahren können. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Sperre begannen bei Rail Cargo Austria und der Konzerntochter ÖKOMBI die Planungen eine Rollende Landstraße von Villach nach Salzburg zu installieren. Die neue Relation der Rollenden Landstraße wird ab kommenden Montag von Villach nach Salzburg verkehren. Zu Beginn werden zwei bis drei Zugpaare mit je 20 Wagons pro Tag über den Tauern geführt – in der Zukunft kann dieses Angebot auf bis zu acht Zugpaare pro Tag ausgebaut werden. Im Endausbau können somit täglich 200 Lkw auf der Schiene transportiert werden. Aufgrund des erst kürzlich ausgebauten Angebotes über den Brenner und bei der ROLA Salzburg-Triest waren Optimierungen in der Wagonstellung nötig um mit dieser neuen Destination starten zu können. Darüber hinaus gelang es innerhalb kürzester Zeit Niederflurwagons aus ganz Europa zusammenzufassen.
Wieder Züge zwischen Bitterfeld und Zörbig
(26.10.) BITTERFELD - Gut zwei Jahre nach ihrer Stilllegung ist die Bahnstrecke zwischen Bitterfeld und Zörbig nach einem Bericht des "MDR" wieder in Betrieb genommen worden. In die Strecke, die die DB aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt hatte, wurden dem Bericht zufolge 1,3 Millionen Euro investiert. Die 12 Kilometer lange Verbindung soll künftig vor allem von regionalen Unternehmen für den Gütertransport genutzt werden.
Baubeginn für neues ESTW für die Strecke Lübeck - Büchen
(26.10.) LÜBECK - Die Deutsche Bahn AG baut ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) für die Strecke von Lübeck nach Büchen. Hierfür wird die Bedienzentrale des ESTW Kiel-Bad Schwartau in Lübeck erweitert. Die Investitionen von rund 20 Mio. Euro werden von Bund und Bahn getragen. Die Inbetriebnahme des ESTW Lübeck-Büchen ist für Frühsommer 2008 geplant. Im Zusammenhang mit dem Bau des ESTW wird auch der Bahnhof Ratzeburg wieder zu einem Kreuzungsbahnhof umgestaltet und ein neuer Außenbahnsteig gebaut. Das neue ESTW steuert künftig den ca. 48 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Lübeck und Büchen. Die Bedienung aller Signalanlagen sowie die Überwachung der Bahnübergänge erfolgt von Lübeck aus. Das neue ESTW ersetzt sechs alte Stellwerke in Güster, Mölln, Ratzeburg und Pogeez, von denen das älteste aus dem Jahr 1908 stammt. Die alten Signalanlagen werden durch moderne Technik ersetzt. Die eingleisige Strecke zwischen Lübeck und Büchen wird täglich von 32 Reisezügen befahren. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 120 km/h.
"Tagesspiegel": Bahn startet neue Billigaktion
(25.10.) BERLIN - Die DB bietet nach einem Bericht des "Tagesspiegel" im November wieder Billigtickets für 29 Euro an. Der erste mögliche Reisetag sei der 4. November, sagte ein Bahnsprecher der Zeitung. In Nachbarländer wie Österreich, Tschechien oder Dänemark gebe es Fahrten ab 39 Euro. Die Sonderpreisaktion dauere bis zum 9. Dezember, hieß es. Das Angebot ist laut Bahn auf eine Million Fahrten begrenzt. Außerdem gelten die Tickets nur jeweils für bestimmten Zug. Sie sind vor allem für Verbindungen erhältlich, die schwächer ausgelastet sind. Mit den bisherigen Preisaktionen habe die Bahn viele neue Kunden gewonnen, sagte der Bahnsprecher. Bei der jüngsten Aktion im Sommer sei die Nachfrage so groß gewesen, dass das Kontingent aufgestockt wurde. Am Ende seien 850000 Fahrten verkauft worden. "41 Prozent der Kunden hätten die Fahrt ohne das Angebot gar nicht mit der Bahn gemacht", sagte der Sprecher. "So holen wir Verkehr von der Straße und aus der Luft auf die Schiene."
Strecke Freilassing - Berchtesgaden geht an Regentalbahn AG / Salzburg AG
(25.10.) MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber hat am Dienstag angekündigt, dass der Zuschlag für den Regionalverkehr zwischen Freilassing und Berchtesgaden an die Bietergemeinschaft Regentalbahn AG/ Salzburg AG gehen soll. Die Bietergemeinschaft habe im Rahmen der Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot abgegeben, hieß es zur Begründung. Die Verkehrsleistungen auf der Strecke Freilassing - Berchtesgaden umfassen ein Verkehrsvolumen von knapp einer halben Million Zugkilometern pro Jahr. Der endgültige Zuschlag kann frühestens 14 Tage nach Information der Bieter erfolgen, deren Angebote nicht berücksichtigt werden konnten. Gegenstand der Ausschreibung sind SPNV-Leistungen ab dem Fahrplanjahr 2010 mit einer Vertragslaufzeit von zwölf Jahren. "Auf der Strecke werden leistungsstarke, neue, klimatisierte und niederflurige Triebwagen zum Einsatz kommen. Es soll ein hochwertiger Regionalverkehr mit Zugfahrten mindestens jede Stunde von Freilassing nach Berchtesgaden und zusätzlichen Zügen insbesondere zwischen Freilassing und Bad Reichenhall umgesetzt werden. Die Urlaubs-InterCityZüge von DB Fernverkehr sind in das Angebot integriert und sollen bestehen bleiben", erklärte Huber.
In die Richtungen München, Salzburg und Mühldorf sollen optimale Verbindungen geschaffen werden. Ziel des Freistaates ist es, zusammen mit den Partnern in Österreich die neue, hervorragende Infrastruktur der S-Bahn Salzburg bestmöglich zu nutzen und den nun schon bewährten grenzüberschreitenden Zugverkehr mit Bedienung der neuen Zwischenhalte wie Taxham-Europark auch in Zukunft beizubehalten und weiter zu verbessern. Auf jeden Fall sind Änderungen bei den Zeitlagen der durchgehenden Züge zu erwarten. Die Ausschreibung sieht zudem im Bereich der Tarife einige innovative Neuerungen vor. So wird unter anderem eine übertragbare Monatskarte als Freizeitkarte gefordert, die nach dem Muster der IsarCard9Uhr beim MVV montags bis freitags ab 9 Uhr und am Wochenende ganztägig gültig ist. Daneben ist eine im gleichen Zeitraum gültige Mitnahmeregelung für bis zu fünf Personen auf Einzel- und Rückfahrscheine vorgesehen. Weiter wird gefordert, zusammen mit dem Tourismusverband Berchtesgadener Land eine Anerkennung der Kur- und Gästekarten der Anliegergemeinden als Fahrschein anzustreben. Zudem sind im Gegensatz zu heute alle Züge mit Zugbegleitern zu besetzen. Durch diese Maßnahmen wird eine weitere deutliche Steigerung der Verkehrsnachfrage außerhalb der Spitzen des Schülerverkehrs erwartet, die gleichzeitig zu einer wirtschaftlicheren Auslastung von Fahrzeugen und Personal führen soll.
Allianz pro Schiene: Eigentumsfrage am Netz jetzt entscheiden
(25.10.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene hat eindringlich an den Bund appelliert, während der gemeinsamen Sitzung von Regierungs- und Parlamentsvertretern an diesem Donnerstag eine Grundsatzentscheidung zu treffen, ob das Schienennetz im Eigentum des Bundes bleiben oder bei einem Börsengang der DB AG teilweise privatisiert werden soll. "Die Argumente für diese zentrale Streitfrage der vergangenen Monate sind ausgetauscht, jetzt muss die Politik Farbe bekennen", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Dienstag in Berlin. "Die Unsicherheit in der Schienenbranche, wie es mit dem Verkehrsträger weiter gehen soll, hat mittlerweile ein unerträgliches Maß erreicht", sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Die Branche beschäftige sich "seit Monaten sehr stark mit dieser originär politisch zu entscheidenden Frage" und sei teilweise durch den Streit "wie gelähmt".
Am Donnerstag wollen Vertreter der Bundesregierung und des Bundestages eine seit Monaten angekündigte und bereits mehrfach verschobene (Vor-)Entscheidung zur Bahnprivatisierung treffen. Ob sich die Regierungsvertreter und Parlamentarier zu einer konkreten Modellvariante für den von der Bundesregierung angestrebten Börsengang durchringen können, gilt nach wie vor als äußerst ungewiss. So berichtet die Zeitung "Die Welt", die Union habe sich bereits vor dem Spitzengespräch festgelegt, nicht auf den Kompromissvorschlag von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) einzugehen, was wohl zu weiteren Verzögerungen führen werde.
"Die Feinheiten eines Börsenganges und die Festlegung auf eine ganz konkrete Modellvariante müssen nicht zwingend diesen Monat entschieden werden. Sehr wohl aber die Frage, wo der Staat grundsätzlich mit dem Schienennetz hin will", betonte Flege. "Nach dieser Grundsatzentscheidung", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer, "empfehlen wir dem Bund bei der weiteren Ausgestaltung der Bahnreform und etwaiger Privatisierungsschritte die Orientierung an den fünf von der Allianz pro Schiene entwickelten verkehrspolitischen Eckpfeilern". In der Allianz pro Schiene sind alle Meinungsspektren zum Börsengang der DB AG vertreten. Dennoch haben sich die Mitglieder im Konsens auf fünf verkehrspolitische Eckpfeiler für eine etwaige Kapitalprivatisierung der DB verständigt, die das Schienenbündnis während der Anhörung im Bundestag am 1. Juni 2006 vorgestellt hat.
Oettinger: Landesgeld für NBS nur bei Ja zu Stuttgart 21
(25.10.) STUTTGART - Baden-Württemberg macht sein finanzielles Engagement für die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm von der Zustimmung des Bundes für das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 abhängig. "Unsere Bereitschaft, Wendlingen - Ulm als Bundesaufgabe zu unterstützen, hängt davon ab, ob das Gesamtprojekt machbar ist", sagte Ministerpräsident Günther Oettinger am Dienstag in Stuttgart. Das "Gesamtprojekt" umfasst auch den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes in eine unterirdische Durchgangsstation und dessen Anschluss an die Neubaustrecke in Wendlingen. Zugleich warnte das Regierungspräsidium Stuttgart vor einem Verzicht auf das Bahnprojekt Stuttgart 21. "Eine Realisierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen-Ulm ohne den geplanten Durchgangsbahnhof wäre eine Katastrophe", sagte Regierungspräsident Udo Andriof.
Unterdessen betrachtet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) nach der am Montag erneut verschobenen Entscheidung zu Stuttgart 21 das Prestigeprojekt als endgültig gescheitert. "Was in bisher zwölf Jahren nicht wirtschaftlich gerechnet werden konnte, wird auch bis zum nächsten Spitzentreffen im Frühjahr kein rentables Projekt sein. Aber auch ohne Stuttgart 21 wird die Landeshauptstadt in Zukunft von ICE- und sogar TGV-Zügen bedient werden", sagte Baden-Württembergs VCD-Vorsitzender Matthias Lieb. Der VCD fordert jetzt die Konzentration aller Anstrengungen und Ressourcen auf die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm und eine schrittweise Modernisierung des Stuttgarter Kopfbahnhofes. Matthias Lieb weiter: "Das vom VCD und seinen Mitstreitern vorgelegte Konzept Kopfbahnhof 21 ist eine mehr als vollwertige Alternative zu den unbezahlbaren Stuttgart 21-Visionen. Ein modernisierter Kopfbahnhof kann Schritt für Schritt umgesetzt werden und schneller in Betrieb gehen als der geplante Tunnelbahnhof. Kopfbahnhof 21 bietet eine hervorragende Anbindung sowohl des Landesflughafens als auch der Neubaustrecke und setzt fast genau so viele Flächen zur städtebaulichen Entwicklung frei wie Stuttgart 21." Eine Gefahr, ohne Stuttgart 21 würde Baden- Württemberg vom schnellen Schienenfernverkehr abgehängt, besteht nach Überzeugung des VCD nicht.
Angebotsverbesserungen für den "Golden Pass"
(25.10.) BERN - Die Attraktivität der Panorama-Bahnlinie zwischen Luzern und Montreux über den Brünigpass, Interlaken, Spiez, Zweisimmen, Gstaad, Château d’Oex - bekannt als "Golden Pass" - soll weiter erhöht werden. In Abstimmung mit den beteiligten Kantonen hat eine gemeinsame Projektgruppe der drei beteiligten Bahnunternehmen BLS, MOB und SBB kürzlich zahlreiche Vorschläge für die Optimierung des Angebots erarbeitet, die ohne kostspieligen Infrastrukturausbau realisiert werden können. So kann ab 2008 in den Hauptverkehrszeiten und ab 2011 stündlich ganztags eine umsteigefreie Verbindung zwischen Bern und Zweisimmen angeboten werden. Zusätzlich können auf der Achse Zweisimmen - Interlaken Ost neu fünf Golden Pass-Zugpaare geführt und die Umsteigezeit in Interlaken für die Reisenden um rund 15 Minuten reduziert werden. Dies unter der Voraussetzung, dass die Kantone dieses Angebot bestellen.
Die meisten der gemeinsam erarbeiteten Verbesserungsmaßnahmen können bereits ab dem Fahrplanwechsel vom Dezember 2007 realisiert werden. Alle Beteiligten sind überzeugt, dass diese Maßnahmen zu einer Aufwertung dieser touristisch bedeutenden Bahnverbindung beitragen. Ebenfalls geprüft wurde eine durchgehende Meterspurverbindung zwischen Luzern und Montreux. Diese würde ein umsteigefreies Reisen und bedeutende Betriebserleichterungen ermöglichen. Dabei müssten die beiden Meterspurnetze der Zentralbahn und der Montreux-Oberland-Bahn verbunden werden. Diese Verbindung ließe sich allerdings nur mit umfangreichen Investitionen realisieren: Einerseits müssten ein Umbau der heutigen Normalspur zwischen Zweisimmen und Spiez auf Meterspur vorgenommen sowie die Normalspurstrecke Spiez - Interlaken Ost mit einer Meterspurschiene (3. Schiene) ergänzt werden. Zudem müsste die Kreuzung mit der Transitachse in Spiez niveaufrei erfolgen, was kostspielige Tunnelarbeiten zur Folge hätte.
Die aus Vertretern der am Golden Pass beteiligten Bahnen zusammengesetzte Projektgruppe kommt zum Schluss, dass die finanziellen Mittel für die Zusammenführung der beiden Meterspur-Netze in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund kann die Lösung zurzeit nicht realisiert werden und muss bis auf weiteres zurückgestellt werden. Hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und technischer Machbarkeit bestehen zudem noch unterschiedliche Ansichten.
Nord-Süd-Stadtbahn Köln: DB schafft 150.000te Tonne Kies weg
(25.10.) KÖLN - Beim derzeit größten städtebaulichen Projekt Deutschlands, der Nord-Süd-Stadtbahn Köln, hat die Deutsche Bahn AG soeben die 150.000te Tonne Tunnelabraum abtransportiert. Seit Baubeginn im Juni werden für den U-Bahnbau im Kölner Süden in rund 20 Meter Tiefe zwei parallele Tunnelröhren knapp drei Kilometer in Richtung Innenstadt getrieben. Dabei liegt der tägliche Bodenaushub durchschnittlich bei 1.128 Tonnen. Die Stadt Köln hatte eine schienengebundene Entsorgungslogistik empfohlen, um die Kölner Innenstadt von zusätzlichen Lkws zu entlasten und einen reibungslosen Baustellenbetrieb zu gewährleisten. Für den Transport kommen in Spitzenzeiten pro Tag drei Ganzzüge mit jeweils 20 Wagen zum Einsatz. Durch den Schienentransport blieben der Kölner Innenstadt seit Juni rund 12.000 Lkw-Fahrten erspart.
Die DB-Töchter Stinnes Freight Logistics, als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb, und Railion, als größte Güterbahn Europas, verfügen über langjährige Erfahrung in der Entsorgungslogistik für Großbaustellen. "Mit dem Produkt STINNESDisposalSolution wickeln unsere speziell geschulten Mitarbeiter komplexe Transport- und Entsorgungskonzepte ganz nach Kundenwünschen und entsprechend der umfangreichen gesetzlichen Vorschriften ab", so Karsten Sachsenröder, Marktbereichsleiter Baustoffe/Entsorgung bei Stinnes Freight Logistics. Auftraggeber für Freight Logistics ist die ARGE Nord-Süd-Stadtbahn Köln Los Süd.
Entscheidung zu Stuttgart 21 auf 2007 verschoben
(24.10.) BERLIN - Die eigentlich am heutigen Montag erwartete Entscheidung über die Umsetzung des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 verzögert sich weiter. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) teilte nach einem Spitzengespräch mit DB-Chef Hartmut Mehdorn und Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger mit, dass die wirtschaftliche Prüfung noch nicht abgeschlossen sei und sich noch bis ins erste Quartal 2007 hinziehen werde. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung liege inzwischen zwar auf dem Tisch. Angesichts des Finanzvolumens sei aber ein "Höchstmaß der Verlässlichkeit der Daten und Zahlen" notwendig. Der Verkehrsminister verwies zugleich auf die Doppelrolle des Bundes als Zuschussgeber und Eigentümer der Deutschen Bahn. Die Investitionen müssten "sinnvoll" eingesetzt werden. Das Projekt sieht als Hauptbestandteil den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof vor und soll insgesamt 2,8 Milliarden Euro kosten.
Für die geplante neue ICE-Strecke zwischen Wendlingen und Ulm gab der Bund dagegen grundsätzlich grünes Licht. Tiefensee betonte: "Es geht nicht mehr um das Ob, sondern das Wie." So soll bis zum nächsten Spitzentreffen im Februar oder März geklärt sein, ob mit Vorfinanzierungsmodellen des Landes der Baubeginn von 2017 auf 2008 oder 2009 vorgezogen werden kann.
DB Netz: Trassen jetzt online bestellbar
(24.10.) FRANKFURT/Main - Trassen, also freie Strecken für Zugfahrten, können bei der DB Netz AG jetzt auch online bestellt werden. Der neue Service steht allen Eisenbahnverkehrsunternehmen und anderen Zugangsberechtigten für den Fahrplan 2008 zur Verfügung. Mit Hilfe des neuen Systems können Kunden ihre Trassenanmeldungen, -änderungen und -abmeldungen über einen kostenlos zur Verfügung gestellten Internetclient, also ein via Internet zur Verfügung gestelltes Programm, ansteuern und ihre Trassenbestellungen zunächst für den Netzfahrplan 2008 über manuelle Eingabe in ein elektronisches Formular online abgeben und verwalten. Diese Informationen werden in das Trassenkonstruktionssystem der DB Netz AG übertragen. Damit wird der gesamte Bestellprozess für die jährlich rund 47.000 Trassenanmeldungen im Netzfahrplan vereinfacht und beschleunigt. Kunden mit einem hohen Bestellvolumen und eigenem EDV-Verfahren können ihre Bestelldaten über eine spezielle Schnittstelle auf Basis der Internetsprache XML auch direkt online übertragen und im Gegenzug Trassenangebote empfangen. Dabei entfällt die manuelle Eingabe in das elektronische Formular.
Für die Kunden der DB Netz AG werden kostenfreie Schulungen angeboten. Das Anmeldeformular für einen Zugang zum Trassenportal sowie weitere Informationen zum Trassenportal stehen unter www.db.de/fahrweg in der Rubrik Trassen zur Verfügung. Online-Bestellungen für Gelegenheitsverkehre werden mit einer späteren Version des Trassenportals möglich sein.
Aktuelles Informationsmedium für Bahnreisende in NRW
(24.10.) DÜSSELDORF - Seit dem gestrigen Montag können Fahrgäste aktuelle Informationen zu ihrer Reiseroute in NRW erfragen. Unter der Telefonnummer 0180 3 464006 erhalten die Kunden der DB Informationen zur Pünktlichkeit ihres DB-Zuges und bei Bedarf eine Empfehlung zu Reisealternativen. Die Hotline ist täglich von 6 bis 22 Uhr besetzt und kostet 9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom. Weiter gibt es ausschließlich aktuelle Auskünfte zur Pünktlichkeitssituation bei den 3-S-Zentralen der DB über 24 Stunden am Tag bei den auf Plakataushängen bekannt gegebenen Telefonnummern der regional zuständigen 3-S-Zentralen in NRW sowie an den rot-blauen Info-Säulen in Bahnhöfen und Haltepunkten. Zusätzliche Informationsquellen sind das Internet unter www.bahn.de "aktuelle Ankunft/Abfahrt" sowie WAP-fähige Mobiltelefone oder internetfähige Handhelds und PDAs, mit denen auch unterwegs die aktuellen Ankunfts- oder Abfahrtszeiten sowie Gleiswechsel oder Ersatzzüge für alle Bahnhöfe einsehbar sind. Der Zugang erfolgt über http://mobile.bahn.de.
DB modernisiert das Reisezentrum im Bahnhof München-Pasing
(24.10.) MÜNCHEN - Das Reisezentrum der Deutschen Bahn in München-Pasing wird seit wenigen Tagen umgebaut. Es wird hell und kundenfreundlich gestaltet. Die Eröffnung des neuen Zentrums erfolgt zum Jahreswechsel. Rund 500 000 Euro investiert die Deutsche Bahn in die Modernisierung und Neugestaltung. Im Rahmen des Umbaus wird das bisherige Reisezentrum völlig entkernt und der Verkaufsraum komplett neu geordnet. Die bisher vorhandenen Schalter hinter Glas werden durch offene und kundenfreundlich gestaltete Counter ersetzt. "Bisher verhinderten Glasscheiben den direkten Kundenkontakt bei den Beratungs- und Verkaufsgesprächen. Vier Counter ermöglichen bald eine direkte Orientierung zum Kunden", so Josef Teichmann, Vertriebsleiter München. Nach dem Umbau werden automatische Türen mit direkten Zugängen von Stadt- und Bahnsteigseite den Kunden den Weg zum Reisezentrum erleichtern. Ein Automatenzentrum mit acht neuen Ticketsautomaten steht den Bahnkunden zusätzlich zur Verfügung. Während der Bauzeit hat die Bahn zum personenbedingten Verkauf ein Provisorium in der Bahnhofshalle eingerichtet. Die Öffnungszeiten von 6:00 bis 21:00 Uhr haben sich dadurch nicht geändert.
ÖBB: Moderner Bahnhof Loosdorf offiziell übergeben
(24.10.) St. PÖLTEN - Mit der kundengerechten und barrierefreien Neugestaltung sowie modernster technischer Bahnhofsinfrastruktur für den Bahnhof Loosdorf wurde nunmehr ein weiterer Puzzlestein in Zuge des Ausbaues der Hochleistungsstrecke Wien - Salzburg fertig gestellt. In knapp zwei Jahren Bauzeit wurden durch die ÖBB-Infrastruktur Bau AG rund 25 Mio. Euro investiert. Die kundengerechte Neugestaltung des Bahnhofes Loosdorf beinhaltet den niveaufreien und barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen über einen neuen Personentunnel, Lifte und eine kostenlose Park & Ride Anlage. Mehr als 60 Züge binden Loosdorf täglich optimal an die Landeshauptstadt St. Pölten an, wobei die schnellste Verbindung 11 Minuten Fahrzeit benötigt. Mit der erweiterten Park & Anlage und dem neuen Bahnhof ist auch eine weitere Steigerung der Pendlerzahlen zu erwarten. Bereits heute nutzen an Werktagen im Durchschnitt 1.300 Personen die umweltfreundliche Bahn in Loosdorf.
"Tempo 300" - neue Talkshow bei Bahn TV ab November
(23.10.) BERLIN - Bahn TV, der Fernsehsender der DB, geht weiter in die Programmoffensive: am 1. November startet um 21.15 Uhr das neue Format "Tempo 300 - Begegnungen auf Zeit", die schnellste Talkshow der Welt. Die monatliche Sendung, moderiert von Christoph Bauer (36), wird im ICE aufgezeichnet, der auf den Schnellfahrstrecken der Deutschen Bahn mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde unterwegs ist. Als ersten Gast begrüßt Christoph Bauer den Filmproduzenten Artur Brauner, der unter anderem seinen neuen Film "Der letzte Zug" vorstellt, der am 9. November Kinopremiere hat. Der Film mit Gedeon Burkhard und Berlinale-Preisträgerin Sibel Kekilli ("Gegen die Wand") beschreibt in bewegenden Bildern die Verzweiflung und letzte Hoffnung von 688 Juden, die 1943 nach Auschwitz deportiert wurden.
Der heute 88-jährige Artur Brauner wurde im polnischen Lodz geboren. Im Alter von 28 Jahren ging er nach Berlin und gründete in der Nachkriegszeit seine Filmproduktionsfirma CCC-Film. Brauner, genannt Atze, hat mittlerweile mehr als 250 Filme produziert, in den 50er Jahren war er der größte Filmproduzent Europas. "Die Natur bringt einem Menschen die Fähigkeit, und das Glück bringt sie zur Wirkung", so sein Lebensmotto. "Morituri" war 1948 sein erster Film, dann "Der 20. Juli", "Die weiße Rose" bis zu "Hitlerjunge Salomon", sein persönlichster Film, der 1992 eine Oscarnominierung erhielt und mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde.
Bahn TV wird unverschlüsselt über Astra digital ausgestrahlt (Empfang: Astra digital 19,2° Ost, Frequenz: 12.633 Mhz, Transponder: 113, FEC: 5/6, Symbolrate: 22 Mbit, RS: 188/204) sowie in den digitalen Kabelnetzen von Primacom, Ish, iesy und Kabel BW und diversen lokalen und regionalen Kabelnetzen. Außerdem sendet Bahn TV via IPTV bei Alice/Hansenet und 24 Stunden live im Internet unter www.db.de/bahntv.
Baubeginn für neues ESTW "München Südwest"
(23.10.) MÜNCHEN - Für die drei S-Bahn-Linien nach Tutzing, Herrsching und Geltendorf baut die DB Netz AG in München ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) Südwest. Modernste Technik wird dann den Zugbetrieb in einem Streckenbereich von rund 95 Kilometern steuern. In die Modernisierung investiert die Bahn rund 75 Millionen Euro. Das neue Stellwerk ersetzt die Betriebssteuerzentrale als dem Jahre 1972. Bundesweit betreibt die Bahn über 640 ESTW. Diese ermöglichen der DB Netz, die Schieneninfrastruktur wirtschaftlich und hoch zuverlässig zu betreiben. Moderne Technik wird in Zukunft dem Fahrdienstleiter, also dem Bediener der Anlage, die Arbeit erleichtern. Insgesamt steuert und überwacht das ESTW Südwest 471 Signale und 108 Weichen. Die Eingabe von Stellbefehlen erfolgt bequem am Monitor. Darauf sind alle Fahrmöglichkeiten wie auf einem Lageplan dargestellt, per Mausklick wird dann der Fahrweg vom Start bis zum Ziel eingestellt. Von diesem modernen Arbeitsplatz aus werden nach der Fertigstellung die S-Bahn-Linien 5, 6 und 8 im Münchner Südwesten gesteuert.
Die Bauarbeiten zum neuen Stellwerk erfordern umfangreiche Kabelbauarbeiten, die vor wenigen Wochen begonnen haben. Dabei müssen rund 480 Kilometer Kupfer- und Lichtwellenkabel neu verlegt werden. Um den Zug- und S-Bahnverkehr so gering wie möglich zu behindern, muss häufig auch nachts oder an den Wochenenden gearbeitet werden. Lärmbelästigungen der Anwohner können dabei leider nicht immer vermieden werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das neue Stellwerk in die Betriebszentrale (BZ) München integriert, wobei mehrere Unterzentralen entlang der Strecken bei Bedarf auch eine Bedienung vor Ort ermöglichen. Das Stellwerk wird rund um die Uhr von zwei Mitarbeitern überwacht und bedient. Die Inbetriebnahme des ESTW erfolgt in zwei Stufen: Für die Strecken nach Tutzing und Geltendorf im Frühjahr 2008 und Richtung Herrsching im Herbst 2008.
Bahnhofsmissionen und LVS wollen in Zügen Bücher "freilassen"
(23.10.) KIEL - Die Landesweite Verkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) hat in Kooperation mit der Bahnhofsmission das Projekt "Lies mich auf!" ins Leben gerufen. "Wir wollen in den Bahnen Menschen die Möglichkeit geben, über Bücher ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, die Anonymität in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu überwinden", sagt Dennis Fiedel, Pressesprecher der LVS. Das Projekt orientiert sich am sogenannten "Bookcrossing", bei dem Menschen in Bahnen Bücher "freilassen", damit andere sie lesen können. Ein gemeinsamer Austausch erfolgt entweder direkt im Zug oder im Chat unter www.liesmichauf.de.
In fünf Bahnhofsmissionen in Schleswig-Holstein finden außerdem öffentliche Lesungen statt, zu denen alle herzlich eingeladen sind. „Wir würden uns sehr freuen, möglichst viele Teilnehmer zu gewinnen und halten in unseren Bahnhofsmissionen Flyer mit allen wichtigen Informationen und Aufkleber zur Kennzeichnung der Bücher bereit. Dieses Projekt passt hervorragend zu unserer Initiative 'Nächster Halt: Menschlichkeit. Jetzt sind Sie am Zug'", so Jürgen Lauer, Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Evangelischen Bahnhofsmission Landesgruppe Schleswig-Holstein e.V. Bei der Aktion, die in Bahnen in Schleswig-Holstein gestartet wird, können alle mitmachen. Im Internet gibt es unter www.liesmichauf.de neben Informationen zum Projekt auch die Möglichkeit, Aufkleber zum Bekleben der Bücher herunterzuladen, um diese für die Aktion kenntlich zu machen.
ETCS für 26 Güterloks zum Betrieb zwischen Holland und Deutschland
(21.10.) BERLIN - Die DB hat jetzt dem Industriekonsortium Siemens/Alstom den Auftrag erteilt, 26 Lokomotiven der Baureihe 189 mit dem europäischen Leit- und Sicherungssystem ETCS (European Train Control System) sowie dem holländischen Zugsicherungssystem ATB auszustatten. Die so ausgerüsteten Fahrzeuge sollen dann in den Niederlanden zugelassen werden. Damit stellt die Bahn sicher, dass Railion, die Eisenbahngüterverkehrstochter der DB, Ende kommenden Jahres den grenzüberschreitenden Verkehr ohne Lokwechsel zwischen dem Hafen Rotterdam und der Industrieregion in Nordrhein-Westfalen fahren wird. Der Vertrag mit der Industrie enthält darüber hinaus eine Option für die Ausrüstung weiterer 18 Lokomotiven. Der Ausbau der so genannten Betuwe-Route zwischen Holland und Deutschland ist Teil des geplanten internationalen Güterverkehrskorridors von Rotterdam bis Genua. Technisch erhält die 160 Kilometer lange Strecke auf rund 110 Kilometern den neuen europäischen Sicherungsstandard ETCS. Die Betuwe-Linie gehört damit neben den Neubaustrecken in der Schweiz zu den ersten ETCS-Anwenderstrecken im grenzüberschreitenden Güterverkehr.
Der Zeitplan für die technische Anpassung und Zulassung der Lokomotive in Holland sowie der Serienausstattung der Fahrzeuge ist recht ehrgeizig. Werner Geier, der technische Systemverantwortliche für die BR 189 im Ressort Systemverbund Bahn erläutert den Prozess: "Bereits in diesem Jahr haben wir mit den Messfahrten für die Zulassung der Lok in Holland unter 1.500 Volt Gleichstrom und 25.000 Volt Wechselspannung/50 Hertz begonnen, die wir realistisch im kommenden Frühjahr abschließen. Danach werden zwei Loks mit der Hardware für ETCS und ATB ausgestattet. Die intensive ETCS-Erprobung auf der Betuwe-Linie steht vom Frühjahr an auf dem Plan. Mit der dann im Herbst vorliegenden Zulassung für die Software kann die Industrie die Serienausstattung abschließen."
Siegerehrung des besten Kleinstadtbahnhofs 2006 in Oberstdorf
(21.10.) OBERSTDORF - Die Allianz pro Schiene hat den Bahnhof von Oberstdorf als besten Kleinstadtbahnhof des Jahres 2006 aus Kundensicht ausgezeichnet. Der Bahnhof war 2001 unter anderem mit Fördergeldern des Freistaates Bayern in Höhe von rund 220.000 Euro neu gebaut worden. "Ein eleganter Bau mit viel Holz, der sich gut in den Ort und das ebenso vorbildliche Verkehrskonzept einfügt", begründete Jury-Mitglied Monika Ganseforth vom Verkehrsclub Deutschland die Prämierung des Bahnhofs anlässlich der Enthüllung der Siegertafel am heutigen Freitag.
Als weitere Pluspunkte gegenüber der bundesweiten Konkurrenz wertete die
Jury die hohe Aufenthaltsqualität im Gebäude mit seinen zahlreichen
Sitzgelegenheiten sowie die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter im
Service-Center und am Bahnsteig. Selbst die Toiletten machten einen
hervorragenden Eindruck. Besonders lobenswert aus Sicht der Jury: Das vom
Freistaat geförderte Pilotprojekt "autofreies Oberstdorf " mit
ausgedehnten Fußgängerzonen und dem Öffentlichen Verkehr als Rückgrat.
"In Oberstdorf hat man offenbar früher als anderswo begriffen, dass zur
Erhaltung einer intakten Umwelt auch ein nachhaltiges Verkehrskonzept gehört.
Außerdem wird ein entspannter Urlaub bereits mit der autofreien Anreise
erleichtert", so Ganseforth. Mit diesen Pluspunkten setzte sich Oberstdorf
gegenüber einer starken Konkurrenz von insgesamt 398 untersuchten deutschen Groß-
und Kleinstadt-Bahnhöfen durch.
Im Freistaat Bayern sind im Jahr 2005 insgesamt 91 Mio. Euro in die
Modernisierung von Bahnhöfen geflossen. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr
936 Mio. Euro ausgegeben. Davon entfielen auf den Bund 263 Mio. Euro (28%), Länder
und Kommunen 230 Mio. Euro (25%) sowie die DB AG 443 Mio. Euro (47%). Besorgt
zeigte sich die Jury der Allianz pro Schiene über die Kürzung von
Regionalisierungsmitteln um 2,8 Mrd. Euro im Zeitraum 2006-2010. "Bahnhöfe
gehen uns alle an. Es wäre schlimm, wenn durch fehlende Gelder bei den
Regionalisierungsmitteln zukünftig die erfolgreiche Sanierung und
Modernisierung von Kleinstadtbahnhöfen gefährdet wäre", so Jury-Mitglied
und Allianz pro Schiene Geschäftsführer Dirk Flege.
Die Allianz pro Schiene hat die Auszeichnung zum dritten Mal vergeben. Nach Lübben
(2004) und Weimar (2005) als beste Kleinstadt-Bahnhöfe gewann in diesem Jahr
erstmals ein bayerischer Bahnhof den Wettbewerb.
Bayern: Erste Fahrzeuge für schnellsten Regionalverkehr eingetroffen
(21.10.) MÜNCHEN - Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 geht auf der neuen bayerischen Bahnachse München - Ingolstadt - Nürnberg der schnellste Regionalverkehr Deutschlands, mit Spitzengeschwindigkeiten von 200 km/h, an den Start. Die ersten Fahrzeuge sind jetzt im Werk von DB Regio München eingetroffen. Insgesamt werden derzeit 26 Reisezugwagen auf ihren Einsatz vorbereitet. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um druckdichte und klimatisierte Reisezugwagen aus dem Intercity-Verkehr. Sie erhalten eine rote Lackierung und sind damit eindeutig als Produkt des Regionalverkehrs erkennbar. Der "München-Nürnberg-Express" wird im Zweistundentakt als Wendezug mit sechs Wagen und rund 430 Sitzplätzen sowie in der Hauptverkehrszeit mit zehn Wagen und rund 760 Sitzplätzen zwischen den beiden Metropolen unterwegs sein.
"FTD": Union schlägt neues Bahn-Modell vor
(20.10.) BERLIN - Im Streit um die Privatisierung der DB bringt die Unionsfraktion nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" eine neue Variante ins Spiel. Der Entwurf sehe vor, dass der Bund nicht nur das Eigentum am Schienennetz und den Bahnhöfen behält, hieß es. Würde der Bund der Bahn eines Tages die Verwaltung dieser Infrastruktur entziehen, müsste er auch die entsprechenden Mitarbeiter übernehmen. Das solle die Sorge der Gewerkschaften vor dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze bei einer Änderung der Konzernstruktur entkräften. Laut Unionsentwurf übernimmt der Bund auch die Schulden von der Netz-Tochter. Die Unterkapitalisierung der Bahn werde durch das Herauslösen der Verbindlichkeiten beseitigt, zitierte die "FTD" aus dem Entwurf. Nach Informationen der Bahn liegen diese Schulden über 10 Mrd. Euro. Die Börsenerlöse könnten dafür vollständig in den Haushalt fließen.
Symbolischer Spatenstich für ESTW Harz-Weser
(20.10.) HANNOVER - Mit einem symbolischen Spatenstich haben am Donnerstag in Göttingen die Bauarbeiten für das Elektronische Stellwerk Harz-Weser begonnen. In den kommenden zwei Jahren werden die Strecken Altenbeken - Ottbergen - Kreiensen, Ottbergen - Göttingen und Bodenfelde - Northeim mit neuer Signal- und Sicherungstechnik ausgestattet. In weiteren Bauabschnitten folgen die Strecken Herzberg - Nordhausen, Kreiensen/Herzberg - Seesen - Goslar/Salzgitter, Hildesheim - Bad Harzburg. Im letzten Bauabschnitt wird das Harz-Weser-Netz mit den Strecken von Braunschweig nach Salzgitter sowie von Braunschweig nach Bad Harzburg und Oker vollständig auf dem neuesten Stand der Technik sein.
Herzstück der neuen Anlage ist das eigentliche Elektronische Stellwerk, das in einem Gebäude auf dem Gelände des Göttinger Hauptbahnhofs untergebracht wird. Von hier aus werden die Fahrdienstleiter der Bahn künftig per Mausklick Weichen und Signale stellen und den Zugbetrieb auf mehr als 500 Kilometern Strecke überwachen. Im ersten Bauabschnitt müssen rund 110 Signale neu aufgestellt werden, etwa 30 Weichen und 60 Bahnübergänge werden mit neuer Schalttechnik ausgestattet. Alle Weichen, Signale und Bahnübergänge werden per Kabel mit dem neuen Stellwerk in Göttingen verbunden. Die neue Technik löst die teils mehr als 70 Jahre alten Stellwerke auf den einzelnen Bahnhöfen ab. Durch die Zentralisierung der Stellwerkstechnik lässt sich der Zugbetrieb effizienter und flüssiger steuern. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn in das Vorhaben rund 140 Millionen Euro. Im Endzustand ersetzt das neue Elektronische Stellwerk rund 65 Stellwerke älterer Bauart und steuert mehr als 700 Signale und etwa 160 Weichen.
Kooperation zwischen Linzer Stahllogistik-Unternehmen und Stinnes ausgebaut
(20.10.) MAINZ - Stinnes Freight Logistics und Logistik Service GmbH (LogServ), eine Tochter der voestalpine Stahl GmbH in Linz, haben einen mehrjährigen Kooperationsvertrag unterschrieben. Gemeinsam mit Rail Cargo Austria (RCA) wurde ein neues Logistikkonzept für die Stahltransporte nach Deutschland entwickelt. Die Exporte von Linz nach Deutschland erfolgen zu zwei Dritteln auf der Schiene. Unter der Marke CargoServ transportiert LogServ als privates Eisenbahnverkehrsunternehmen Güter auf dem öffentlichen Schienennetz. Im Rangierbahnhof Linz übergibt LogServ der österreichischen Partnerbahn Rail Cargo Austria die bereits abgefertigten Wagen, die direkt bis Passau fahren. Ab Passau werden die Wagen von der DB-Güterbahn Railion im Ganzzug- und Einzelwagenverkehr in Deutschland verteilt. Das neue Logistikkonzept verkürzt die Transportzeiten von Österreich nach Deutschland und die Rückläufer nach Linz.
SBB Cargo: Neue Relationen im kombinierten Verkehr
(20.10.) BERN - Seit Oktober fährt SBB Cargo im kombinierten Verkehr pro Woche drei Ganzzüge von Lübeck nach Novara in Italien und in der Gegenrichtung. Im Auftrag von Hupac bedient SBB Cargo als Hauptfrachtführer die Strecke gemeinsam mit der Lübecker Hafen Gesellschaft als Traktionär für die nicht elektrifizierte Strecke Hamburg - Lübeck. Seit Oktober verkehrt der Zug mit drei Rundläufen pro Woche. Auch auf anderen Strecken konnte SBB Cargo das Volumen steigern. So fährt SBB Cargo auf der Strecke Antwerpen-Padua als vertraglicher Beförderer erstmals mit drei Zügen pro Woche in Zusammenarbeit mit B Cargo (Belgien), WLB (Wiener Lokalbahn, Österreich) und Trenitalia (Italien) über den Brenner. Zusätzlich erhöht SBB Cargo seine Verkehrstage auch auf den Strecken Hamburg-Gallarate um einen Rundlauf sowie Antwerpen (B)-Gallarate (I) um zwei Rundläufe pro Woche.
Bereits seit Dezember 2005 fährt SBB Cargo im Auftrag des niederländischen Bahnunternehmens ERS Railways Containerzüge von Basel nach Melzo und Padua und in der jeweiligen Gegenrichtung. SBB Cargo erschließt damit auch die Region Venetien. Pro Woche verkehren bis zu 30 Züge. Zu den Stammkunden von SBB Cargo zählen noch weitere internationale Kombi-Operateure, so z.B. TRW, Cemat und Hannibal. Allein für TRW verkehren zwischen Belgien und Italien rechtsrheinisch etwa 26 Züge pro Woche in Hauptfrachtführerschaft. Insgesamt fährt SBB Cargo über 250 Züge als vertraglicher Beförderer und weitere 280 in anderen Geschäftsmodellen für Operateure des Kombinierten Verkehrs auf der Nord-Süd Achse.
Regio-Ticket Bayern mit gutem Start
(20.10.) MÜNCHEN - Das neue Regio-Ticket Bayern wird gut von den Kunden der Bahn nachgefragt. Vor allem in den Mittelzentren ist das Ticket schon zu einem Verkaufshit geworden. So konnten in Straubing, Traunstein und Augsburg gute Verkaufszahlen erzielt werden. "Wir haben bereits nach zwei Monaten über 13.000 Tickets verkauft. Für ein neues Angebot eine sehr erfolgreiche Zahl", sagte Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. Seit 1. August 2006 gibt es dieses Ticket. Das neue Angebot kommt dem Wunsch der Fahrgäste nach einer Fahrkarte für eine kurze Strecke entgegen. Das Regio-Ticket Bayern ist für eine Hin- und Rückfahrt zwischen zwei bayerischen Stationen, die höchstens 50 Kilometer voneinander entfernt sind, gültig. Es ist ein Tagesticket und kann von Montag bis Freitag ab 9 Uhr genutzt werden. An Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen gilt es ganztägig. Kinder unter sechs Jahren können kostenlos mitgenommen werden. Für zehn Euro ist dieses Ticket am Automaten erhältlich. Im personenbedienten Verkauf kostet es zwei Euro mehr. Das Ticket gilt nicht innerhalb von Verkehrsverbünden und ist nicht mit anderen Fahrkarten kombinierbar. Im ein- und ausbrechenden Verkehr der Verbünde wird es in Zügen von DB Regio anerkannt (RE, RB, S-Bahn).
stern-Umfrage: DB erhöht Preise wegen geplanten Börsengangs
(19.10.) HAMBURG - Die wenigsten Menschen glauben der DB, dass sie die Preise erhöht, weil die Energiekosten gestiegen sind. In einer Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins "stern" gehen 79 Prozent der Befragten davon aus, dass die Bahn zum Jahreswechsel mehr für Tickets verlangen will, um ihre Bilanz für den geplanten Börsengang zu verbessern. 11 Prozent glauben den Beteuerungen der Bahn, sie reagiere nur auf die gestiegenen Energiekosten. 10 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Durchgeführt wurde die Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut "Forsa", das dafür am 12. und 13. Oktober 1001 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragte.
Transnet: Länder könnten Verlust von Regionalisierungsmitteln ausgleichen
(19.10.) BERLIN - Die Bundesländer sind nach Ansicht der Bahngewerkschaft Transnet durchaus in der Lage, die Reduzierung der vom Bund bereitgestellten Regionalisierungsmittel auszugleichen. Die Gewerkschaft verwies auf die am Mittwoch bekannt gewordenen Zahlen aus dem Kreis der Steuerschätzer, wonach Bund, Länder und Gemeinden allein 2006 rund 20 Milliarden Euro mehr einnehmen können als noch im Mai erwartet. Durch die Kürzungen des Bundes verlieren die Länder laut "Transnet" "lediglich" rund 556 Millionen Euro. Statt über Streckenstilllegungen und Taktausdünnungen zu entscheiden, sollten Gelder aus den höheren Einnahmen aus der Mehrwertsteuer sowie anderen Steuern für den ÖPNV eingesetzt werden, forderte die Gewerkschaft.
Verkehrsausschuss: Weiter Uneinigkeit über Modell der Bahnprivatisierung
(19.10.) BERLIN - Der Bundestag ist sich weiterhin uneinig, wie die DB privatisiert werden soll. Während die SPD am Mittwoch im Verkehrsausschuss in Anwesenheit von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) forderte, endlich zu einer Entscheidung über das Privatisierungsmodell zu kommen, kritisierten CDU/CSU und Opposition das vom Verkehrsminister vorgelegte so genannte Eigentumssicherungsmodell als "Mogelpackung", wie der Pressedienst des Bundestages berichtete. Das vom Minister und der SPD favorisierte Modell der Eigentumssicherung, bei dem der Bund formal juristisch Eigentümer des Schienennetzes bleibt, der aus dem Netz erwirtschaftete Profit jedoch der Bahn gehört, sei im Kern nur eine Verschleierung der Bahnprivatisierung mit Schienennetz.
Die SPD betonte dagegen, es sei wichtig, "dass das Unternehmen, das uns gehört, nicht geschädigt, sondern gestärkt wird". Woraus für die Sozialdemokraten folgt, dass die Bahn nicht vom Netz getrennt privatisiert werden darf. Erste Priorität müsse haben, den DB Konzern in seiner jetzigen Struktur zu erhalten. CDU/CSU und Opposition betonten dagegen, vor der Entscheidung für ein konkretes Modell müsse eine gewissenhafte Abwägung der Vor- und Nachteile stehen. Dazu gehöre auch, Urteile von Experten nicht zu ignorieren. Alle Experten seien sich einig darin, dass eine integrierte Privatisierung der schlechteste Weg wäre, hieß es von der Union. Aus ihrer Sicht "muss der Bund ein gesichertes Eigentum an der Infrastruktur behalten, denn die Infrastruktur stellt ein erhebliches Anlagevermögen dar". Notfalls werde das Parlament auch gegen die Regierung über ein Privatisierungsmodell entscheiden, auch wenn das bisher eher selten der Fall gewesen sei. "Dann wird man hier eine interessante Uraufführung erleben", drohte die CDU/CSU.
Bayerischer Regionalverkehr - attraktiver als im Vorjahr
(19.10.) MÜNCHEN - Die DB Regio Bayern beauftragt zwei Mal im Jahr das Institut für angewande Sozialwirtschaft (infas) mit der Messung der Kundenzufriedenheit. Jetzt liegen die Auswertungen der jüngsten Umfrage vor - das beste Ergebnis für DB Regio Bayern seit Beginn der Befragungen im Jahr 2001. 53 Prozent der Befragten erteilten dabei dem Regionalverkehr der DB die Schulnoten sehr gut und gut. 54 Prozent der Fahrgäste stellen fest, dass sich der von DB Regio Bayern betriebene Nah- und Regionalverkehr in den letzten Monaten verbessert hat. Bayernweiter Spitzenreiter ist die S-Bahn Nürnberg. Dort bewerten 71 Prozent der Fahrgäste die Leistungen mit gut oder sehr gut. Die S-Bahn München erreicht bei 55 Prozent der Fahrgäste Bestnoten. Besonders erfreulich ist hier die positive Tendenz: 64 Prozent der Fahrgäste bestätigen, dass die Qualität der S-Bahn München im letzten Jahr gestiegen ist.
Im Regionalverkehr führt DB Regio Ostbayern die Kundenzufriedenheit mit 53 Prozent der Fahrgäste in den Schulnoten 1 und 2 an, dicht gefolgt von DB Regio Allgäu und DB Regio Unterfranken mit jeweils 52 Prozent. Auf die Frage "Würden Sie die Bahn weiter empfehlen", antworteten 65 Prozent mit "ja, unbedingt". 87 Prozent der Bahnkunden kennen das Bayern-Ticket. 78 Prozent davon gaben an, es schon einmal genutzt zu haben. Die Umfrageergebnisse werden nun ausgewertet. Ziel sei es, detailliert die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern, teilte die DB mit.
Großauftrag für Stadler Pankow
(19.10.) BERLIN - Die Stadler Pankow GmbH hat von der Angel Trains Europa GmbH und Rhenus Keolis GmbH & Co KG den größten Einzelauftrag in ihrer Geschichte erhalten. Der jetzt geschlossene Vertrag umfasst die Lieferung von 25 4-teiligen elektrischen Triebwagen vom Typ FLIRT (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug). Die Fahrzeuge werden ab Mitte 2008 geliefert und nehmen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 ihren Betrieb auf den Strecken des Hellweg-Netzes auf. Das Auftragsvolumen umfasst mehr als 100 Mio. Euro. Die Eurobahn - Rhenus Keolis GmbH & Co KG ist der Betreiber des Hellweg-Netzes in Nordrhein Westfalen. Der Flirt ist ein für den Interregio- und S-Bahn Verkehr ausgelegtes Fahrzeug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Der vierteilige FLIRT verfügt über insgesamt 217 Sitzplätze von denen 16 auf die 1. Klasse entfallen sowie 184 Stehplätze. Die moderne Ausstattung des Innenraumes ist hell und freundlich und bietet eine stufenlose Durchgängigkeit und eine barrierefreie Gestaltung des Passagierraumes. Die großzügig gestalteten Mehrzweckbereiche verfügen über eine hohe Kapazität für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen.
Die Stadler Pankow GmbH mit den Standorten in Berlin und Velten ist ein Unternehmen der Schweizer Stadler Rail Group, zu der drei weitere Standorte in der Schweiz, die Stadler Bussnang AG, die Stadler Altenrhein AG und die Stadler Winterthur AG sowie die Stadler Weiden GmbH in Deutschland und die Stadler Ungarn Kft. in Ungarn gehören. Auf einer Gesamtfläche von 15.000 m2 werden seit 1996 in Pankow Schienenfahrzeuge für den Regional-, S-Bahn- und Stadtbahnverkehr entwickelt, konstruiert und gebaut. Ebenfalls werden Wartungen, Modernisierungen und Reparaturen an bewährten Schienenfahrzeugen durchgeführt. Die Stadler Gruppe beschäftigt derzeit ca. 2000 Mitarbeiter/Innen, davon rund 400 in Deutschland.
Neuer Bahnsteig am Haltepunkt Schwenningen
(19.10.) MÜNCHEN - In rund vier Monaten wurde am Haltepunkt Schwenningen, an der Bahnlinie Ulm - Donauwörth, ein neuer, behindertengerecht ausgestatteter Bahnsteig errichtet. Insgesamt wurden rund 600.000 Euro investiert. Bund und Land unterstützten den Bau mit Fördermitteln. Ab Freitag, 20. Oktober, werden die Züge den neuen Haltepunkt anfahren. Der neue Bahnsteig ist 140 Meter lang, 0,55 Meter hoch und 2,50 Meter breit und ersetzt die bisherigen zwei Bahnsteige. Der Zugang zum Bahnsteig wurde mittels einer Rampe behindertengerecht erschlossen. Sowohl Rollstuhlfahrer als auch Fahrgäste mit Fahrrädern oder Kinderwagen gelangen jetzt bequem auf den Bahnsteig und in den Zug. Außerdem wurde ein Blindenleitsystem installiert. Zum Schutz der Reisenden vor Wind und Wetter wurde eine Unterstellmöglichkeit mit Sitzplätzen gebaut. Eine neue Beleuchtung und Infovitrinen machen die Ausstattung komplett. Im kommenden Jahr wird noch eine Infostele mit integriertem Lautsprecher und LCD-Technik für die Fahrgastinformation installiert.
Railion startet Fährbetrieb nach Baltijsk im Dezember
(18.10.) BERLIN - Am 5. Dezember soll die Eisenbahnfähre zwischen Sassnitz-Mukran auf Rügen und dem neuen russischen Großhafen Baltijsk bei Kaliningrad in Betrieb genommen werden. Darauf haben sich die Railion Deutschland AG und die dänische Reederei DFDS A/S jetzt geeinigt. Mit Aufnahme der neuen Fährlinie verfügt Railion künftig über eine weitere zuverlässige und leistungsfähige Eisenbahnfährverbindung über die Ostsee Richtung Osteuropa. Damit wird Railion in die Lage versetzt, an dem erwarteten Wachstum für Warentransporte von und nach Russland teilzuhaben. Dabei kommt dem Hafen Baltijsk eine besondere Rolle zu, denn über ihn soll künftig der gesamte Raum südlich von Moskau versorgt werden.
Bereits seit Juli dieses Jahres setzen Railion und DFDS ein neues Fährschiff zwischen Sassnitz-Mukran und Klaipeda in Litauen ein. Sassnitz-Mukran ist der größte Einsenbahnfährhafen Deutschlands und der einzige Hafenstandort Mitteleuropas für Verkehre mit russischen Breitspurwaggons. Auf den Routen nach Klaipeda und Baltijsk wird die Fähre "Vilnius", die eine Kapazität von 90 russischen Eisenbahnwaggons oder 108 Lkw-Trailern hat, eingesetzt. Auch nach Baltijsk wird es ab Dezember pro Woche drei Abfahrten je Richtung geben.
trans regio bekommt Zuschlag für Mittelrheinbahn
(18.10.) MAINZ - Das Bahnunternehmen trans regio hat am Montag endgültig den Zuschlag für den Regionalverkehr auf der Strecke Mainz - Koblenz - Köln erhalten. Die trans regio Deutsche Regionalbahn mit Sitz in Kaiserslautern habe das wirtschaftlichste Angebot abgegeben, teilten die rheinland-pfälzischen Zweckverbände SPNV-Nord und ZSPNV Süd mit. Ursprünglich war die Entscheidung für trans regio bereits im Mai gefallen. Die DB hatte aber gegen die Vergabe geklagt, da trans regio wesentliche Kriterien der Ausschreibung nicht erfüllt habe. Die Wertung der Angebote musste deshalb wiederholt werden. Die Übernahme der linken Mittelrheinstrecke ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 geplant. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahre. trans regio will neue dreiteilige Elektro-Triebwagen von Siemens einsetzen. Die Regionalbahnen der Mittelrheinbahn sollen zwischen Köln, Koblenz und Main täglich im Stundentakt, auf dem Abschnitt von Bingen bis Mainz von Montag bis Freitag im Halbstundentakt verkehren.
Grüne: DB zockt Berlin beim Bahnhof Zoo ab
(18.10.) BERLIN - Die Grünen werfen der DB "dreiste Abzocke" vor. Obwohl am Bahnhof Zoo der Fernverkehr eingestellt worden sei, fordere die DB-Tochter Station & Service vom Land noch immer Stationsgebühren für einen Fernbahnhof. So werde pro Halt eines Zuges 6,49 Euro statt 1,01 Euro verlangt, sagte Grünen-Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling. Den Senat forderte sie, bei der DB durchzusetzen, dass nur die Gebühren für einen Regionalbahnhof erhoben werden. Zugleich sollte er das zu viel gezahlte Geld zurückfordern. Immerhin könne Berlin mit diesen Mitteln zusätzliche Leistungen im Nahverkehr finanzieren.
Vor einem Jahr: Großbrand zerstörte historische Fahrzeuge
(18.10.) NÜRNBERG - Genau ein Jahr ist es her: in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 2005, wurden beim Großbrand eines Lokschuppens auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Nürnberg zahlreiche historische Lokomotiven und Waggons des DB Museums Nürnberg stark beschädigt oder vollständig zerstört. Zumindest für den Adler-Nachbau ist die Zukunft gesichert. Er wird zur Zeit im Dampflokwerk Meiningen in Thüringen restauriert soll im Jahr 2010 zum 175-jährigen Eisenbahnjubiläum in Deutschland wieder zur Verfügung stehen. Rekonstruiert werden nach Angaben des DB Museums weitere Dampflokomotiven und eine E-Lok. Das solle ebenfalls bis 2010 erfolgen. Als nicht mehr reparabel gelten dagegen verschiedene Dieselloks und Triebwagen. Sie sollen in der Ausstellung durch Dubletten aus dem Bestand des Museums ersetzt werden.
Das DB Museum Nürnberg, eines der größten Technikmuseen in Deutschland, zählt jährlich rund 200.000 Besucher. Nach dem Brand war der Zuspruch vorübergehend zurückgegangen. Mit Sonderausstellungen wie zur neuen Schnellfahrstrecke Nürnberg - München und zum Berliner Verkehrsknoten mit der neuen Nord-Süd-Verbindung und dem Hauptbahnhof gelang es, das Interesse am Museum wieder anzuheben. Dazu trugen auch Veranstaltungen im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft bei, als das Museum zu Live-Übertragungen eingeladen hatte. Im kommenden Jahr beteiligt sich das DB Museum an zwei großen Eisenbahnfesten am Standort. Im Frühjahr findet ein Bahnfest in Nürnberg statt. Als einer der Höhepunkte des Fürther Stadtjubiläums im September wird ein dreitägiges Eisenbahnfest vorbereitet. Zwischen Nürnberg und Fürth war 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland gefahren.
Neues Dach für den Bahnhof Mainz Süd
(18.10.) MAINZ - In der vergangenen Woche haben die Arbeiten an den drei denkmalgeschützten Bahnsteigdächern des Bahnhofs Mainz Süd begonnen. Die aus dem Jahr 1884 stammenden Dachkonstruktionen werden bis Anfang 2007 erneuert. Die alte Dachhaut wird nach und nach abgenommen und die darunter liegende Tragekonstruktion saniert. Dabei werden schadhafte Teile der Konstruktion ersetzt, die Metallkonstruktion sandgestrahlt, mit Korrosionsschutz und einem neuen grauen Farbanstrich versehen. Die neue Dacheindeckung besteht aus Stahlblech-Sandwichelementen und wurde mit dem Denkmalamt der Stadt Mainz abgestimmt.
Da die Arbeiten oft im gleisnahen Bereich stattfinden, müssen zeitweise Gleise gesperrt und die Oberleitungen abgeschaltet werden. Darum kann nur etappenweise und vor allem in den nächtlichen verkehrsarmen Zeiten gearbeitet werden. Damit die wartenden Fahrgäste bei schlechtem Wetter nicht "im Regen stehen müssen", wird nach Möglichkeit so gearbeitet, dass kleinere Bahnsteigbereiche noch durch das alte oder schon neue Dach geschützt sind. In den vergangenen Monaten haben die Bahnsteige neue Sitzgelegenheiten, Informationsvitrinen sowie eine neue Beleuchtung erhalten. Für die Erneuerung der Bahnsteiganlagen und der Dächer werden rund eine Millionen Euro investiert.
Auszeichnung für DB Regio Thüringen vom VDV
(17.10.) LEIPZIG - Perspektivwechsel: "Deutschland entdecken mit Bus und Bahn", unter diesem Motto hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmer (VDV) im Sommer 2006 zu einem bundesweiten Fotowettbewerb mit verschiedenen Sonderkategorien aufgerufen. In Auswertung der Sonderkategorie "Das beste Kooperationskonzept" wurde das Konzept "Schüler-Ferien-Ticket Thüringen" der DB Regio Thüringen als bundesweit bestes Kooperationskonzept geehrt. Das Schüler-Ferien-Ticket wurde 2003 in Thüringen eingeführt und erfreut sich seither, trotz abnehmender Schülerzahlen, immer größerer Beliebtheit. Wurden im ersten Jahr rund 1.600 Tickets verkauft, nutzten 2005 Jahr bereits vier Mal so viele Kinder und Jugendliche dieses attraktive Angebot und 2006 wurden 9122 Tickets verkauft. Dabei sank die Schülerzahl im Freistaat Thüringen im Vergleichszeitraum um über 12 Prozent.
Schleswig-Holstein Tarif wird teurer
(17.10.) KIEL - Wegen der Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent planen die Verkehrsunternehmen im Schleswig-Holstein-Tarif eine Preiserhöhung von durchschnittlich 2,25 Prozent für Fahrkarten für längere Strecken. Die Fahrkartenpreise für kürzere Strecken, also unterhalb der Preisstufe 7 des Schleswig-Holstein-Tarifs, ändern sich nicht. Für diese Strecken gilt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, der von der Mehrwertsteuererhöhung ausgenommen ist. Die Änderung soll zum 1. Januar 2007 in Kraft treten, den entsprechenden Tarifantrag haben die Verkehrsunternehmen jetzt beim Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr gestellt.
ÖBB starten wieder 7 Euro-Senioren-Ticket Aktion
(17.10.) WIEN - Im Aktionszeitraum von 14. Oktober bis 03. Dezember fahren VORTEILScard Senior-Kunden der ÖBB wieder jedes Wochenende von Samstag 0:00 Uhr bis Sonntag 12:00 Uhr - also 36 Stunden lang - für nur sieben Euro durch ganz Österreich. Die Aktion gilt für alle Züge der ÖBB, in der 2.Klasse. "Wegen des großen Erfolgs - insgesamt waren im Frühjahr über 72.000 Senioren mit dem 7-Euro-Ticket am Zug, 13.000 neue Kunden haben sich für die VORTEILScard Senior entschieden - wiederholen wir die Aktion diesen Herbst", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Beworben wird die Aktion wieder mit der beliebten Schauspielerin Ruth Drexel. Senior wirbt Senior, mit dieser Marketingstrategie wollen die ÖBB den Erfolg der Aktion weiter steigern. Wirbt ein Senior einen Neukunden für eine VORTEILScard Senior, so erhalten beide ein 7-Euro-Ticket als kleines Dankeschön.
"BamS": Vorstandsgehälter bei DB seit 1999 vervierfacht
(16.10.) BERLIN - Die DB hat am Sonntag einem Bericht der "Bild am Sonntag" widersprochen, wonach sich die Bezüge für die acht Vorstandsmitglieder der DB seit 1999 nahezu vervierfacht haben. Die Zeitung hatte unter Berufung auf Geschäftsberichte des Unternehmens berichtet, die Bezüge seien von 3,679 auf 14,693 Millionen Euro (9,494 Millionen Euro Fixgehalt plus 5,199 Millionen Euro variabler Anteil) gestiegen. Die DB betonte am Sonntag, beliebig herausgegriffene Zahlen der Geschäftsberichte von 1999 und 2005 könnten nicht miteinander verglichen werden, da sie nach unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards erstellt worden seien. Dies habe unter anderem zu angepassten Rückstellungen bei Vorstandsbezügen geführt. Darüber hinaus hätten sich auch weitere Rahmenbedingungen geändert. So sei im Zeitraum von 1999 bis 2005 die Produktivität im DB-Schienenverkehr um rund 45 Prozent angewachsen. Die DB habe sich von einem nationalen Schienenverkehrsunternehmen zu einem international führenden Mobilitäts- und Logistikdienstleister gewandelt. "Unabhängig davon ist es eine unbestreitbare Tatsache, dass die Vorstandsgehälter der DB AG im Vergleich zu anderen Unternehmen dieser Größenordnung weit unter Durchschnitt liegen", sagte ein Unternehmenssprecher.
Die "BamS" hatte außerdem berichtet, die Pünktlichkeit der Bahn nehme weiter ab. Nach Informationen aus dem Bundesverkehrsministerium seien im ersten Halbjahr nur 82 Prozent der Züge weniger als fünf Minuten zu spät ans Ziel gekommen. Im August und September sei die Quote bis auf 68 Prozent abgesackt. Auch dies bezeichnete die DB als "definitiv falsch". Die Züge seien in den Jahren 2004 und 2005 mit über 90 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr unterwegs gewesen. Dieses Ziel werde unverändert auch im laufenden Jahr angestrebt.
Umfrage: 16 Prozent wollen wegen Preiserhöhungen seltener Bahnfahren
(16.10.) BERLIN - Wegen der angekündigten Preiserhöhungen bei der Bahn zum 1. Januar kommenden Jahres wollen laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag" 16 Prozent der Deutschen weniger häufig mit dem Zug fahren. 50 Prozent der Befragten wollen genauso häufig wie bisher die Bahn nutzen. 34 Prozent der Befragten gaben an, ohnehin nie mit dem Zug zu fahren. Vor allem jüngere Bahnbenutzer wollen der Umfrage zufolge auf andere Verkehrsmittel umsteigen.
Reparaturarbeiten nach Unfall in Dresden-Trachau verlaufen planmäßig
(16.10.) DRESDEN - Nach dem Zusammenstoß eines Zuges mit einem Auto am vergangenen Donnerstag kann seit Sonntag Nachmittag das Streckengleis Radebeul Ost-Dresden-Neustadt nach abgeschlossenen Reparaturarbeiten wieder mit der vollen Geschwindigkeit von 120 km/h befahren werden. Bis Montagabend werden die Reparaturen an den Gleis- und Oberleitungsanlagen komplett abgeschlossen sein. Bis dahin kommt es weiterhin zu Beeinträchtigungen und teilweise zu längeren Fahrzeiten. Damit ändert sich auch das Konzept, wie die Züge bis zum Abschluss der Bauarbeiten fahren. Die ICE-Züge Frankfurt am Main-Erfurt-Leipzig-Dresden und die EC-/IC-Züge Hamburg-Berlin-Dresden-Prag sowie die S-Bahn-Linie S 1 fahren über das reparierte Gleis den normalen Weg mit Halt in Dresden-Neustadt zum Dresdner Hauptbahnhof. In der Gegenrichtung (Richtung Meißen, Leipzig, Berlin) werden die Züge umgeleitet und halten nicht in Dresden-Neustadt.
Die S 1 (Meißen - Triebischtal - Dresden-Neustadt - Dresden Hauptbahnhof - Schöna) fährt von Meißen in Richtung Schöna wieder normal. In der Gegenrichtung wird sie ab Dresden Hauptbahnhof ohne Unterwegshalte bis Coswig umgeleitet und fährt weiter nach Meißen-Triebischtal. Für Reisende Richtung Coswig ist ein Buspendelverkehr eingerichtet, der zwischen Dresden-Neustadt, Radebeul Ost und Coswig auf allen Unterwegsbahnhöfen hält. Die Regional-Express-Züge der Linien 18 und 50 Richtung Cottbus und Leipzig beginnen und enden weiterhin in Coswig beziehungsweise in Radebeul Ost. Reisende in Richtung Dresden nutzen den Buspendelverkehr oder die öffentlichen Verkehrsmittel der Dresdner Verkehrsbetriebe.
Kids on tour: 5.000 Kinder mit der Bahn gefahren
(16.10.) BERLIN - Am Freitag hieß die DB in Bremen das 5.000. Kind willkommen, das mit Kids on Tour gereist ist. Kids on Tour heißt der Service von Bahn und Bahnhofsmission für alleinreisende Kinder. Allein von Januar bis August 2006 stieg die Zahl der Buchungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34 Prozent. Das Angebot gilt für Kinder von sechs bis 14 Jahren. Geschulte Betreuer der Bahnhofsmission begleiten die Jungen und Mädchen im ICE oder Intercity vom Start- bis zum Zielbahnhof. Die Bahn bietet diesen Service freitags und sonntags auf den Strecken Hamburg - Köln - Stuttgart, Hamburg - Berlin, Frankfurt/Main - Berlin, Frankfurt/Main - Leipzig und Frankfurt/Main - Basel an. Unterwegs ist der Ein- und Ausstieg an allen fahrplanmäßigen Halten mit Bahnhofsmission möglich. Bahn und Bahnhofsmission kooperieren bei Kids on Tour mit namhaften Unternehmen wie Ravensburger, Kraft Foods und dem Carlsen Verlag. Neuer Partner ist der Egmont-Ehapa-Verlag, der für die Fahrt im Zug Zeitschriften und Comics für den Spielekoffer zur Verfügung stellt.
Kids on Tour kostet zusätzlich zur Kinderfahrkarte 25 Euro pro Strecke. Wenn auf der Strecke Hamburg - Köln - Stuttgart die Umsteigemöglichkeit in Köln genutzt wird, beträgt das Serviceentgelt 35 Euro. Für Eltern gibt es die Buchungs- und Informations-Hotline 01805 992299 (Montag bis Freitag 8-20 Uhr, Samstag 8-16 Uhr; 0,12 Euro/Minute), bei der die Kinder spätestens eine Woche im Voraus angemeldet werden müssen. Die Buchung ist auch online möglich, dafür steht auf der DB-Website www.bahn.de/familien-kinder ein Formular zum Download zur Verfügung.
Personentunnel im Bahnhof Angermünde geht in Betrieb
(16.10.) BERLIN – Am Dienstag wird der neu gebaute Personentunnel im Bahnhof Angermünde feierlich eröffnet. Mit insgesamt drei Aufzügen ist damit auch ein behindertengerechter Zugang zu den Bahnsteigen sicher gestellt. Für den Neubau des Tunnels investierten die Bundesrepublik Deutschland, das Land Brandenburg und die DB rund 4 Millionen Euro. Die alte Unterführung – erbaut im Jahr 1909 – war im Laufe der Jahre so marode geworden, dass ein Neubau erforderlich wurde. Die Arbeiten dazu begannen im vergangenen Jahr. Zunächst wurde eine provisorische Fußgängerbrücke errichtet und der alte Tunnel abgerissen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Personentunnels ist eine Anlage entstanden, die ihrer verkehrlichen Lage entspricht und den Kundenbedürfnissen Rechnung trägt: Geflieste Wände, Treppen und Fußboden aus Naturstein (Granit), ein neues Wegeleitsystem sowie ein Lichtband im Deckenbereich. Vor allem die behindertengerechte Erschließung der Bahnsteige mit drei Aufzügen werden die Reisenden sicher für die vielen Unannehmlichkeiten während der Bauphase entschädigen.
S-Bahn Berlin: Plakataktion gegen Vandalismus
(14.10.) BERLIN - Am Freitag ist in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs das erste von 150 Großflächenplakaten, das sich gegen Vandalismus wendet, ausgehängt worden. Mit der Aufschrift "Kaputtmachen´tut weh!" will die S-Bahn Berlin GmbH ihre Fahrgäste, aber auch alle Berliner und Gäste ansprechen, bei sinnloser Zerstörung nicht wegzuschauen und Unregelmäßigkeiten sofort unter der telefonischen Hotline 01805-234566 zu melden. "Vandalismus tut allen weh. Die gesamte Gesellschaft ist davon betroffen", appellierte S-Bahn-Geschäftsführer Günter Ruppert erneut an die Politik, Eltern und Lehrer, das Problem Vandalismus ernst zu nehmen. Eine Mitteilung an das Personal oder ein Anruf bei der Polizei sind wichtig. "Bis zu 600 Euro Belohnung erhalten Fahrgäste, die zur Ergreifung eines Täters beitragen", versprach Ellen Karau, die Sicherheitsbeauftragte der S-Bahn Berlin GmbH.
Die gravierenden Folgen ihrer Handlungen sind nur wenigen Tätern wirklich bewusst. Die S-Bahn Berlin GmbH setzt neben der strafrechtlichen Verfolgung, Verurteilung und Eintragung einer Vorstrafe auch auf zivilrechtliche Wege zu Schadensersatzforderungen. Die Plakate werden im Stadtgebiet und auf S-Bahn-Stationen für einen Monat zu sehen sein. Die Flächen wurden von der DB Media & Buch GmbH zur Verfügung gestellt.
Schnellere Fertigstellung Coswig - Meißen angestrebt
(14.10.) LEIPZIG - Für die Sanierung und den Ausbau des S-Bahn-Streckenabschnitts Coswig - Meißen werden im nächsten halben Jahr die Vorplanungen fertig gestellt, um einen zügigen Baubeginn anzugehen. Mit diesem Ziel haben der Zweckverband Oberelbe (ZVOE) und die DB kürzlich eine Planungsvereinbarung unterschrieben. Die Planungen sehen vor, dass zwischen Coswig und Meißen Oberbau, Oberleitung, Signaltechnik und Brücken saniert und modernisiert werden. Weiterhin soll ein zweites Streckengleis im jetzt eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Meißen und Meißen Altstadt (über die Elbebrücke) aufgebaut werden. Dabei wird eine neue S-Bahn-Station "Meißen Altstadt" errichtet. Der Abschnitt zwischen Meißen Altstadt und Meißen Triebischtal bleibt eingleisig.
Als Grundlage für Projektierung und bauliche Realisierung ist die neue Vorplanung erforderlich. Sie wird im nächsten halben Jahr fertig gestellt und rund 300000 Euro kosten. 90 Prozent stellt der Freistaat zur Verfügung, 10 Prozent steuert der Verkehrsverbund bei. Die späteren Baukosten für das Projekt werden gemeinsam von der Deutschen Bahn, dem Bund und dem Freistaat Sachsen getragen.
Bahnchef Mehdorn weist Kritik an Fahrpreiserhöhungen zurück
(14.10.) HAMBURG - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat die für den 1. Januar 2007 angekündigten Fahrpreiserhöhungen seines Konzerns verteidigt. "Wir haben jetzt das Preisniveau von Anfang 2002. Langfristig steigen die Ticket-Preise weniger als die allgemeine Preisentwicklung", sagte Mehdorn der "Bild"-Zeitung. Als Hauptgrund für die zum Jahresbeginn geplante Preissteigerung nannte er die gestiegenen Energiepreise. Mehdorn wies dem Blatt zufolge auch die Kritik energisch zurück, die Bahn wolle sich mit den zusätzlichen Einnahmen für den Börsengang fit machen. Das sei ganz normales unternehmerisches Handeln und habe nichts mit dem Börsengang zu tun, sagte der Bahnchef.
Strecke nach Unfall in Dresden wieder eingleisig befahrbar
(14.10.) DRESDEN - Nach dem Zusammenstoß eines Zuges mit einem Auto ist die Bahnstrecke zwischen Dresden-Neustadt und Radebeul-Ost seit Freitag wieder eingleisig befahrbar. ICE-Züge über Dresden - Leipzig - Erfurt - Frankfurt/Main und die EC/IC-Züge von Prag über Dresden und Berlin nach Hamburg fahren wieder normal mit Halt in Dresden-Neustadt, teilte die Bahn mit. In der Gegenrichtung werden die Fernzüge weiter umgeleitet und fahren direkt zum Dresdner Hauptbahnhof. Wegen der Umleitungen muss mit teilweise längeren Fahrzeiten gerechnet werden. Mit Abschluss der Arbeiten wird am Montagabend gerechnet. Von Dienstag an soll der Zugverkehr wieder normal laufen.
Vermutlich menschliches Versagen als Ursache des Zugunglücks in Frankreich
(14.10.) METZ (AFP/ eig. Ber.) - Drei Tage nach dem schweren Zugunglück an der französisch-luxemburgischen Grenze deutet alles auf menschliches Versagen als mutmaßliche Unfallursache. Möglicherweise hätten "Koordinationsprobleme" zu der Kollision eines Pendlerzugs aus Luxemburg mit einem französischen Güterzug geführt, sagte der Luxemburger Bahnchef Alex Kremer. An der Unglückstelle ist seit Mitte September wegen Bauarbeiten nur ein Gleis wechselweise befahrbar. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der aus Lothringen kommende Güterzug grünes Licht und fuhr als erster auf das Gleis. Der Personenzug hatte zunächst fünf Minuten gewartet, war aber ebenfalls losgefahren. Bei dem Frontalzusammenstoß waren am Mittwoch sechs Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt worden. Das sechste Todesopfer wurde erst am Donnerstagabend geborgen.
ÖBB starten Projekt "ErlebnisWeltBahn"
(14.10.) WIEN - Mit Kooperationspartnern starten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) das facettenreiche Projekt ErlebnisWeltBahn. Im Jahr 2007 steht das 170-jährige Jubiläum der Eisenbahn in Österreich an. Grund genug, sich die Eisenbahn-Geschichte in Erinnerung zu rufen. In dem Projekt ErlebnisWeltBahn verknüpfen die ÖBB mehrere Kleinprojekte, die alle mit der Geschichte der Eisenbahn in Verbindung stehen - das Eisenbahnmuseum in Strasshof, Dampf- und Dieselfahrten, Draisinenfahrten sowie ein Modellbahnzentrum am Bahnhof Korneuburg. Zusätzlich wird es im Rahmen einer Kooperation mit dem Regionalentwicklungsverein Leiser Berge-Mistelbach Kombi-Ticket-Angebote geben, etwa für den Naturpark Leiser Berge, den Wildpark Ernstbrunn oder das Museum für Urgeschichte. Auch mit dem Technischen Museum Wien, das die neue Ausstellungshalle zu(g)bau mit wertvollen historischen Lokomotiven und Waggons plant, gibt es eine Zusammenarbeit.
Wichtigster Part des Projekts ErlebnisWeltBahn ist die Neugestaltung des Eisenbahnmuseums Strasshof, das vom 1.öSEK (Erster Österreichischer Straßenbahn- und Eisenbahnklub) betrieben wird. Das ehemalige Heizhaus der ÖBB ist seit 1984 als Museum geöffnet und beherbergt die größte Sammlung an Schienenfahrzeugen in Österreich, darunter auch die Dampfloks 12.10, 109.13 und 17c372. Zu den weiteren Höhepunkten des Museums zählen Führerstandsmitfahrten und eine Modellbahnanlage. Im neuen Museumskonzept planen die ÖBB gemeinsam mit dem 1. öSEK u.a. die Errichtung weiterer Hallen, in denen die Fahrzeuge themenbezogen ausgestellt werden und einen Erlebnispark, der den Besuchern die Möglichkeit gibt, sich "im Museum zum Angreifen" ein Bild vom Dampfbetrieb der früheren Zeiten zu machen. Mit der geplanten Revitalisierung des Museums werden sich die ÖBB und der 1. öSEK für eine NÖ Landes- oder Sonderausstellung im Jahr 2012, dem 175-jährigen Jubiläum der Eisenbahn in Österreich, bewerben.
Sonderfahrten mit historischen Loks und Waggons bieten die ÖBB schon seit längerem in ganz Österreich an, beispielsweise über den Semmering. Ab Herbst nächsten Jahres werden Erlebniszüge vom 8. September bis zum 28. Oktober jeweils an den Wochenenden und an Feiertagen auch auf der Strecke zwischen Korneuburg und Ernstbrunn unterwegs sein. Der "Weinviertler Semmering", wie die Strecke auch genannt wird, zeichnet sich durch beachtliche Steigungen und romantische Kurven aus, die eine Bahnfahrt zu einem besonderen Erlebnis machen. Draisinenfahrten werden ab dem Frühjahr 2007 auf der 19 km langen Strecke zwischen Mistelbach und Ernstbrunn möglich sein. Die erste Draisinenbahn in Niederösterreich wurde vom Verein Neue Landesbahn gemeinsam mit den Gemeinden und in Zusammenarbeit mit den ÖBB und dem Land NÖ ins Leben gerufen und garantiert einen gelungenen Ausflug in einer der schönsten Regionen des Weinviertels für die ganze Familie. Am Ausgangspunkt der bevorstehenden neuen Nostalgiefahrten, am Bahnhof Korneuburg, planen die ÖBB außerdem die Errichtung eines Modellbahnzentrums.
Bombardier erhält Auftrag aus Kuala Lumpur
(14.10.) BERLIN - Bombardier Transportation und sein lokaler Partner Hartasuma Sdn Bhd haben mit Syarikat Prasarana Negara Berhad (SPNB) einen Vertrag über die Lieferung von zunächst 88 Advanced Rapid Transit (ART) MK II-Wagen unterzeichnet. Die Fahrzeuge sollen auf der Kelana Jaya Linie in Kuala Lumpur, Malaysia, eingesetzt werden. Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen von rund 167 Millionen Euro, wobei sich der Anteil von Bombardier auf rund 117 Millionen Euro beläuft. Außerdem sind Optionen für 52 weitere Fahrzeuge vorgesehen. Bei Einlösung aller Optionen erreicht der Vertrag ein Gesamtvolumen von 255 Millionen Euro und wird 140 Fahrzeuge umfassen.
Die voll automatisierte, führerlose Kelana Jaya Linie, die von einem aus Bombardier und SNC Lavalin bestehenden Konsortium unter Führung von Bombardier gebaut wurde, nahm 1998 den Betrieb auf. Heute verbindet sie die westlichen und östlichen Vororte mit dem Stadtzentrum von Kuala Lumpur. Mit einer Länge von 29 Kilometer ist die Kelana Jaya Linie das längste voll automatisierte, führerlose Schnellbahnsystem. Gegenwärtig werden auf der Linie 70 von Bombardier gebaute ART MK II-Fahrzeuge eingesetzt. Mit den von SPNB bestellten neuen Fahrzeugen wird sich die Fahrgastkapazität des Systems erhöhen, die derzeit maximal ausgeschöpft wird. Die Fahrzeuge werden in den Produktionsstätten von Bombardier Transportation in Nordamerika gefertigt; die Endmontage übernimmt der lokale Partner in Malaysia, der als einer der großen Schiennenverkehrsanbieter in Malaysia gilt. Die Auslieferung der Fahrzeuge soll zwischen September 2008 und Juni 2010 erfolgen.
Bahn will Bundesmittel komplett verbauen
(13.10.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag einem Zeitungsbericht widersprochen, wonach das Unternehmen ihm zustehende Mittel aus dem Topf der Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (VIFG) nicht abrufe. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die Bundesregierung berichtet, die Bahn habe von den ihr zustehenden rund 776 Millionen Euro aus den Maut-Einnahmen bis Ende August nur knapp 91 Millionen Euro abgerufen. In einer Stellungnahme zu dem Bericht kündigte die DB an, die für 2006 vorgesehenen Mittel würden bis Ende dieses Jahres komplett verbaut sein. Erfahrungsgemäß rufe die Bahn in der zweiten Hälfte des Jahres - insbesondere in den beiden letzten Monaten - überproportional viele Bundesmittel ab. Dies liege daran, dass in diesen Monaten am meisten gebaut werde und die Firmen ihre Rechnungen oftmals erst sehr spät im Jahr einreichten. Daher seien Mutmaßungen zum jetzigen Zeitpunkt über den Abruf von Bundeshaushaltsmitteln abwegig.
"Abendblatt": DB weist Vorwürfe der NOB zurück
(13.10.) HAMBURG - Im Streit um die Strecke Hamburg-Sylt hat die DB nach einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" Vorwürfe der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und der Politik zurückgewiesen, sie behindere den Zugverkehr, beispielsweise durch die Einrichtung von Baustellen. "Die Vorwürfe aus einigen politischen Kreisen sind unhaltbar und stimmen nicht. Es drängt sich der Verdacht auf, dass von NOB-eigenen Themen abgelenkt werden soll", sagte Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB für Hamburg und Schleswig-Holstein, dem "Abendblatt". Zuvor hatte die NOB den Großteil ihrer Verspätungen auf häufig von der Bahn eingerichtete Baustellen auf der Strecke Hamburg - Sylt geschoben. Westerlands parteilose Bürgermeisterin Petra Reiber hatte der Bahn aggressiven Wettbewerb vorgehalten. Und der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing warf der Bahn vor, in etlichen Fällen den Betrieb der NOB zu behindern.
Unterdessen kündigte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dietrich Austermann gegenüber dem "Abendblatt" an: "Ich möchte die Differenzen von NOB und Bahn möglichst schnell ausräumen, um auch auf dieser Strecke einen reibungslosen Verkehr zu gewährleisten. Deshalb werde ich die beteiligten Unternehmen in Kürze zu einem Klärungsgespräch ins Ministerium einladen."
Strecke Dresden-Neudstadt - Radebeul Ost nach Unfall bis auf Weiteres gesperrt
(13.10.) BERLIN - Nach einem Bahn-Unfall am heutigen Morgen beim Haltepunkt Dresden-Trachau sind die Streckengleise zwischen Dresden-Neustadt und Radebeul Ost bis auf weiteres für Züge nicht nutzbar. Ein 44-jähriger Selbstmörder hatte an der S-Bahn-Haltestelle Dresden-Trachau seinen Wagen gezielt auf die Bahngleise gelenkt. Ein RegionalExpress hatte darauf das Fahrzeug gerammt. Dabei wurde der Lokführer des Zuges schwer verletzt, drei weitere Insassen leicht. Wie ein Bahnsprecher mitteilte, sprang der Zug aus den Gleisen. Die Waggons seien noch rund 500 Meter weiter über den Bahndamm geschlittert, bevor der Regionalexpress zum Stehen kam. Wegen des Unglücks musste die Strecke gesperrt werden.
Betroffen sind die ICE-Züge Dresden - Leipzig - Erfurt - Frankfurt am Main und die EC-/IC-Züge Prag - Dresden - Berlin - Hamburg. Diese werden umgeleitet, fahren direkt zum Dresdner Hauptbahnhof und halten nicht in Dresden-Neustadt. Für Kunden im Nahverkehr halten die ICE zusätzlich in Coswig sowie Riesa und können ohne ICE-Aufpreis genutzt werden. Wegen der Umleitungen kommt es teilweise zu längeren Fahrzeiten. Im Nahverkehr sind die Linien Richtung Elsterwerda/Cottbus und Leipzig betroffen. Diese beginnen und enden in Coswig. Die Züge der S-Bahn Richtung Meißen beginnen und enden in Radebeul Ost. Richtung Dresden ist Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Bahnfahrscheine gelten auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Dresdner Verkehrsbetriebe. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten werden voraussichtlich bis zum Wochenende andauern.
Noch freie Plätze im Praktikantenprogramm "Chance plus"
(13.10.) FRANKFURT/Main - Für das am 1. Oktober bei der DB gestartete Praktikantenprogramm "Chance plus" gibt es an vier Standorten noch freie Plätze. In Frankfurt können noch 15 Jugendliche in eine Ausbildungsklasse für Gebäudereiniger aufgenommen werden. In Nürnberg können im Bereich Service 30 Plätze besetzt werden, und in München stehen insgesamt 40 Plätze, in Hamburg 30 Plätze zur Verfügung. Über 500 Jugendliche erhalten in diesem Ausbildungsjahrgang an 15 Standorten bundesweit in einem knapp einjährigen Kurs die Qualifizierung für eine anschließende Ausbildung oder den Berufseinstieg. „Chance plus“ ist eine Kombination aus schulischer Ausbildung, Förderung der Sozial- und Methodenkompetenz sowie fachlicher Berufsorientierung. Das Qualifizierungsprogramm ist Teil des vor zwei Jahren zwischen Wirtschaft und Bundesregierung vereinbarten Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs. Zielgruppe sind Schüler, die noch nicht die erforderliche Ausbildungsreife mitbringen und deshalb keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.
Die Bahn hatte das Qualifizierungsprogramm vor zwei Jahren mit zunächst 140 Plätzen gestartet. In der zweiten Auflage im Herbst 2005 konnten bereits über 400 Plätze angeboten werden. Über 75 Prozent der Absolventen dieses Jahrgangs sind erfolgreich in die Ausbildung oder einen Berufseinstieg vermittelt worden. Vor diesem Hintergrund entschied sich die Bahn für eine Ausweitung des Programms auf über 500 Plätze.
ICE-Strecke bringt in Gießen die Fische stromaufwärts
(13.10.) FRANKFURT/Main - Gemeinsam haben am Donnerstag die Bürgermeisterin der Stadt Gießen, Karin Weigel-Greilich, und Matthias Mähliß, Umweltplaner bei der DB ProjektBau, den derzeitigen Stand des Baues der Fischaufstiegsanlage an der "Sohlschwelle Heuchelheim" vorgestellt. Mit über 300.000 Euro finanziert die Bahn die Bauarbeiten der so genannten Fischaufstiegsanlage als ökologischen Ausgleich für die beim Bau der ICE-Hochgeschwindigkeitstrecke zwischen Frankfurt und Köln unvermeidlichen Eingriffe in die Natur. Die Fischaufstiegsanlage grenzt unmittelbar an den bestehenden Wehrkörper der "Sohlschwelle Heuchelheim" unterwasserseitig an und wird als sogenannte "Rauhe Rampe" bergbachähnlich auf einer Länge von ca. 30 Metern im Flussbett ausgebildet. Über sie werden ab Ende November Fische den Höhenunterschied am Wehr überwinden. Für Bootswanderer wird in diesem Zusammenhang die vorhandene Bootsrutsche umgestaltet. Auf den Betongrund der Bootsrutsche werden eigens hierfür von der Universität Kassel entwickelte Borstenelemente, vergleichbar mit dem allseits bekannten Hofbesen, installiert. Diese Installation soll eine ungefährlichere Passierbarkeit der Bootsrutsche durch sanftes Hinabgleiten ermöglichen. Erst wenn alle Hindernisse wie z.B. die Sperrstufe bei Lahnstein mit diesen Aufstiegsanlagen ausgestattet sind, werden auch wieder ausdauernde Wanderfische wie der Lachs den Weg nach Gießen finden.
Kritik an Fahrpreiserhöhungen der DB
(12.10.) BERLIN - Die geplanten Fahrpreiserhöhungen bei der Bahn stoßen auf Kritik. Nach Sachsen und Sachsen-Anhalt reagierte am Mittwoch auch Nordrhein-Westfalen mit Unverständnis auf entsprechende Ankündigungen der Bahn. Der Düsseldorfer Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) nannte es "wenig kreativ, auf gestiegene Kosten oder gesunkene Zuschüsse mit Preiserhöhungen zu reagieren". Der Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann bezeichnete die Verteuerung der Bahn-Tickets als "fatales Signal an die Kunden". "Mit den geplanten Tarifsteigerungen werden Stammkunden verärgert und neu gewonnene Kunden wieder abgeschreckt." Hermann forderte zugleich die Länder-Verkehrsminister auf, die Preisanhebungen im Nahverkehr nicht zu genehmigen.
Kritik kam auch vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). "Zurzeit feiert die Deutsche Bahn AG in jeder Zwischenbilanz Rekorde bei Umsatz und Ergebnis sowie bei der Zahl der beförderten Fahrgäste. Wie passt das mit der angeblichen Notwendigkeit zusammen, die Kundinnen und Kunden zum neuen Jahr mit erheblichen Preisaufschlägen zu belasten?", fragt Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender, in einer Pressemitteilung des Umwelt- und Verbraucherverbands. Die Bahn wolle wohl vor ihre Bilanz im Vorfeld des geplanten Börsengangs um jeden Preis verbessern. Damit werde allerdings die Chance vergeben, neu gewonnene Kunden dauerhaft zu binden. Ein Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn sagte, er habe für die angekündigte Preiserhöhung kein Verständnis. Die von der Bahn genannte Begründung sei "sehr fragwürdig". Zwar seien die Rohstoff- und Energiepreise gestiegen, doch könnte das die Bahn bei steigenden Einnahmen anderweitig auffangen.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee forderte die DB zu einer Rechtfertigung der geplanten Fahrpreiserhöhung auf. Das Unternehmen müsse die Anhebung "besser und ausführlicher" begründen, sagte der Minister in Berlin. Die Kunden hätten einen Anspruch darauf. Erst dann könne sich die Öffentlichkeit eine Meinung zur Notwendigkeit und Angemessenheit der Preissteigerung bilden. Die Bahn müsse alles tun, um einen Zusammenhang zwischen Teilprivatisierung und zusätzlicher Belastung der Kunden zu widerlegen. Gerade weil die Bahn in ihrer privaten Rechtsform als Aktiengesellschaft ein hohes Maß an unternehmerischer Eigenverantwortung trage, sei größtmögliche Transparenz unverzichtbar. Die zuletzt "ausgezeichneten Ergebnisse und guten Zuwächse bei den Fahrgastzahlen" machten eine Begründung der Preisanhebung noch notwendiger, so Tiefensee.
Frontalzusammenstoß zweier Züge in Frankreich
(12.10.) METZ - Beim Frontalzusammenstoß eines Regionalzug mit einem Güterzug sind in Lothringen mehrere Menschen getötet worden. Die Behörden sprachen am Abend von fünf bestätigten Opfern, nachdem zuerst zwölf Tote befürchtet worden waren. Zahlreiche Fahrgäste wurden verletzt, als ein doppelstöckiger Regionalzug aus Luxemburg bei Zoufftgen unweit der deutschen Grenze gegen einen Güterzug prallte. Nach Angaben des Vizepräsident des Regionalrates von Lothringen, Bertrand Mertz, war eine falsch gestellte Weiche die Ursache des Unglücks. Laut Bahnsprecher Philippe Mirville wurde der Regionalexpress auf dem Weg von Luxemburg nach Nancy wegen Bauarbeiten auf das Gegengleis geleitet. Dort stieß er mit dem Güterzug zusammen, der nach SNCF-Angaben ein grünes Signal hatte.
(11.10.) BERLIN - Bahnfahren wird ab Januar kommenden Jahres teurer. Wie die DB am Dienstag mitteilte, steigen die Preise für Fahrkarten im Fernverkehr um durchschnittlich 5,6 Prozent, im Nahverkehr um 3,9 Prozent. Darin inbegriffen ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent. Daneben führte die DB als Grund für die Preiserhöhungen die gestiegenen Energiepreise an. "Die Marktpreise für Strom, Öl und Diesel sind binnen eines Jahres um bis zu 40 Prozent gestiegen", erklärte Bahnvorstand Karl-Friedrich Rausch. "Wir haben kräftig gegengesteuert, müssen aber die Preise erhöhen." Hinzu kämen Investitionen der Bahn für neue Züge und andere Modernisierungen von fast einer Milliarde Euro in den Jahren 2005 und 2008, die noch nicht in den Preisen berücksichtigt seien. Schließlich nannte das Unternehmen erhebliche Angebotsverbesserungen, wie deutlich niedrigere Fahrzeiten bei Fernverbindungen. Zuletzt hatte die DB ihre Preise Mitte Dezember 2005 angehoben. Noch vor acht Wochen hatte DB-Chef Hartmut Mehdorn erklärt, Preiserhöhungen stünden momentan nicht zur Debatte.
Ab 2007 kostet zum Beispiel eine einfache Fahrt von Berlin nach Frankfurt am Main ohne BahnCard in der zweiten Klasse 104 Euro (bislang 98 Euro). Von München nach Frankfurt werden nun 81 Euro statt 75 Euro fällig. Der Maximalpreis für die einfache Fahrt durch Deutschland steigt von 115 auf 119 Euro. Die BahnCard 50 kostet in der zweiten Klasse künftig 212 Euro (bisher 206 Euro). Der Preis für BahnCard 25 liegt künftig bei 53 Euro statt 51,50 Euro in der zweiten und 106 Euro statt 103 Euro in der ersten Klasse. Die BahnCard 100 kostet zweiter Klasse 3400 Euro (bislang 3300 Euro), erster Klasse 5700 Euro (5500 Euro). Unverändert bleibt nur der Preis der Jugend-BahnCard mit zehn Euro und jener der Zusatz-BahnCard mit fünf Euro.
Ebenfalls zum 1. Januar wird im Fernverkehr der Preis für Reservierungen im personenbedienten Verkauf um 50 Cent auf 3,50 Euro angehoben. Am DB Automaten und im Internet kosten Reservierungen beim gleichzeitigen Kauf einer Fahrkarte unverändert 1,50 Euro. Der Sprinterzuschlag wird in der 1. und der 2. Klasse um jeweils einen auf elf beziehungsweise 16 Euro angehoben. Der Preis der Fahrradkarte bleibt für BahnCard-Kunden stabil. Für alle anderen Fahrgäste erhöht er sich von acht auf neun Euro. Das Schöne-Wochenend-Ticket kostet ab Januar 33 Euro (bislang 30 Euro), die Ländertickets werden um zwei Euro teurer.
Die geplanten Preiserhöhungen im Regionalverkehr müssen nun von den zuständigen Länderministerien genehmigt werden. Die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt kündigten bereits Widerstand an. Man werde "alle Möglichkeiten nutzen, das zu verhindern", sagte der sachsen-anhaltische Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) der "Mitteldeutschen Zeitung" zu den geplanten Preiserhöhungen. Sachsens Verkehrsminister Thomas Jurk (SPD) betonte in der "Leipziger Volkszeitung" ebenfalls, man werde die Erhöhung nicht unwidersprochen hinnehmen. Noch in dieser Woche werde es Gespräche mit dem Bahnvorstand geben.
Weitere Streiks bei der Bahn vorerst abgewendet
(11.10.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag mit den beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA vereinbart, die Verhandlungen über eine Beschäftigungssicherung im Zuge der Privatisierung der DB AG fortzusetzen. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA lobten das von der Bahn vorgelegte Angebot und wollen die Warnstreiks daher zunächst einstellen. Die Bahn habe ein "respektables Angebot" vorgelegt, sagte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft Transnet/GDBA, Alexander Kirchner. Laut den beiden Gewerkschaften sollen die Arbeitsplätze dem Vorschlag zufolge auch bei einem anderen als dem so genannten integrierten Modell gesichert bleiben, bei dem Schienennetz und Betrieb im Besitz der Bahn bleiben. Bei dem neuen Angebot der Bahn handele es sich um einen Vorschlag, der "modellunabhängig" greifen könne, erklärte Kirchner. Allerdings seien noch zahlreiche Detailfragen zu klären, so z.B. die Finanzierung des Konzernweiten Arbeitsmarktes für den Fall, dass das kleine Eigentumsmodell mit Nießbrauchrecht realisiert werden sollte.
Sondershausen: 1920 Tonnen Stahlbeton in Bewegung
(11.10.) LEIPZIG - Millimetergenaue Präzisionsarbeit ist vor den Toren von Sondershausen von den Bauingenieuren des Straßenbaus und der Bahn gefordert beim Einschub einer 1520 Tonnen schweren Eisenbahnbrücke in den Bahndamm. Im Zusammenhang mit der Ortsumfahrung Sondershausen ist der Neubau der Eisenbahnüberführung als Straßenunterführung für die Bundesstraße B 4 vorgesehen. Um den Zugverkehr so gering wie möglich zu beeinträchtigen, wurde der Stahlbetonkoloss vor Ort parallel vormontiert und wird vom 12. bis 18. Oktober eingeschoben. Der eigentliche Verschub des Stahlbeton-Riesen ist Präzisionsarbeit. Zwei synchron arbeitende Hydraulikpressen setzen den Koloss auf einer sogenannten Verschubbahn - das sind teflonbeschichtete Stahlplatten, die auf dem vorgefertigten Fundament aufliegen – mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Metern/Stunde in Bewegung, eine Technik wie sie auch in Leipzig beim Verschieben des Portikus am Bayerischen Bahnhof genutzt wurde. Pünktlich am 18. Oktober soll der erste Zug die neue Brücke passieren. Die Investitionen für die Eisenbahnüberführung belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro.
Bahn bestellt 42 Doppelstockwagen für Hessen
(10.10.) FRANKFURT/Main - Die DB hat am Montag einen Auftrag über weitere 42 Doppelstockwagen beim Fahrzeughersteller Bombardier platziert. Der Vertrag hat ein Volumen von rund 57 Millionen Euro. Die DB löst damit die dritte Option aus dem Rahmenvertrag von 2003 ein, der die Bestellung von 298 Doppelstockwagen und Optionen über 300 weitere Fahrzeuge umfasst. Die Auslieferung der 298 Doppelstockwagen aus dem Grundvertrag ist nahezu abgeschlossen, zusätzlich sind 49 Fahrzeuge in 2005 und 2006 bestellt worden. Die jetzt bestellten 12 Steuer- und 30 Mittelwagen sollen in der zweiten Hälfte 2008 zur Verfügung stehen. 39 "Dostos" sind für die Taunusstrecke zwischen Frankfurt und Limburg vorgesehen, drei Wagen kommen zwischen Aschaffenburg und Wiesbaden zum Einsatz.
Die Doppelstockwagen - kürzlich von der DB für ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit im Betrieb mit dem "Sonderpreis des Jahres 2006" im Rahmen des DB Lieferantenprädikats ausgezeichnet - sind mit 99 Prozent Verfügbarkeit die Leistungsträger im Nahverkehr. Der Komfort wird von den Reisenden sehr geschätzt: So verfügen die "Dostos" über eine hohe Laufruhe, Klimaanlage, breite Wageneingänge, Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie ein elektronisches Fahrgastinformationssystem. In der 1. Klasse runden eine geräumige Sitzanordnung sowie Steckdosen für etwa Notebooks oder Mobiltelefone den Komfort ab. Rund 2000 Doppelstockwagen sind heute bei der Bahn bereits im Einsatz, darunter auch die modernisierten "Dostos" aus dem Bestand der Deutschen Reichsbahn. Die bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnellen Fahrzeuge sind energieeffizient und damit umweltfreundlich. Auf 100 Kilometer benötigen sie pro Reisendem bei rund 50 Prozent Auslastung umgerechnet lediglich 1,8 Liter Sprit. Diese Pluspunkte der Fahrzeuge haben auch die Besteller der Nahverkehrsleistungen überzeugt.
Tarifverhandlungen auf Dienstag vertagt
(10.10.) BERLIN - Die am Montag wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen bei der DB sind am Abend nach knapp zwei Stunden auf Dienstag vertagt worden. Nach den Gesprächen teilte die Gewerkschaft Transnet mit, auf der Arbeitgeberseite habe es erste Bewegung gegeben. Die DB habe einen Vorschlag zur Beschäftigungssicherung vorgelegt, der sich allerdings nur auf das kürzlich von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorgeschlagene so genannte Eigentumssicherungsmodell beziehe. Es unterscheidet zwischen wirtschaftlichem und juristischem Eigentum am Schienennetz und sieht vor, der Bahn die wirtschaftliche Verfügungsmacht über das Schienennetz zuzuweisen, dem Bund aber durch eine Sicherungsabrede das juristische Eigentum zu übertragen. Die Gewerkschaften fordern allerdings einen Vorschlag für die Beschäftigungssicherung unabhängig von den verschiedenen Modellen zum Verbleib des Schienennetzes beim geplanten Börsengang. Für die Dauer der Verhandlungen soll es keine Warnstreiks geben.
Start für Sanierung der Strecke Halberstadt - Wernigerode
(10.10.) HALBERSTADT - Am Montag sind die Baumaßnahmen auf der 28 Kilometer langen Strecke Halberstadt-Wernigerode angelaufen. Bis zum März sollen Gleise, Brücken und Bahnsteige erneuert bzw. saniert werden. Die Strecke bleibt bis dahin voll gesperrt. Der Regional-Express Halle - Halberstadt - Hannover fährt während der Bauarbeiten lediglich zwischen Halle und Halberstadt sowie zwischen Ilsenburg und Hannover. Außerdem verkehrt der Harz-Elbe-Express nicht zwischen Halberstadt und Wernigerode. Es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten. Nach dem Umbau können auf der Strecke Neigetechnikzüge mit Tempo 160 fahren.
Sabotage auf Bahnstrecke Dortmund - Lünen
(10.10.) DORTMUND - Unbekannte haben am Sonntag Abend Metallteile an den Schienen der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Lünen angebracht. Wie Staatsanwaltschaft und DB am Montag mitteilten, habe ein Nahverkehrszug die Metallteile überrollt, sei aber nicht beschädigt worden. Personen seien nicht verletzt worden. Ein IC habe noch rechtzeitig sei rechtzeitig gestoppt werden können. Eine heiße Spur zu den Tätern haben die Ermittler bisher nicht, wie Oberstaatsanwältin Ina Holznagel sagte. Völlig offen sei, ob es Verbindungen zu früheren Anschlägen auf Bahnstrecken in der Umgebung von Dortmund gibt. Im Jahr 2004 hatte es bereits eine Serie von Anschläge mit Metallplatten auf Bahnstrecken in Kamen und Castrop-Rauxel gegeben.
34.000 Besucher nutzten Nahverkehrsangebot zur Landesgartenschau 2006 in Oschatz
(10.10.) LEIPZIG - Über 500.000 Besucher kamen in den vergangenen 170 Tagen nach Oschatz, um die Landesgartenschau zu besuchen. Alleine rund 34.000 Besucher reisten mit dem Nahverkehr der Bahn an. Die Besucher der Landesgartenschau, die mit der Bahn anreisten, profitierten in vielen Punkten. Auf keinem anderen Vertriebsweg konnten die Eintrittskarten für die Landesgartenschau so günstig erworben werden wie in den Einrichtungen der DB. Kombiniert mit dem Erwerb eines Eintrittskarten-Gutscheins reisten die Besucher bequem und preiswert mit dem Sachsen-Ticket nach Oschatz. Das Sachsen-Ticket galt für die Zeit der Landesgartenschau in Verbindung mit den Eintrittskartengutscheinen bereits ab 7 Uhr (statt 9 Uhr). In Oschatz angekommen, konnten die Bahnreisenden mit dem Ticket auch die Döllnitzbahn nutzen. Vom Oschatzer Hauptbahnhof ging es mit der Schmalspurbahn direkt zum Eingang des Gartenschaugeländes. Auch für diese Leistungen wurde das Sachsen-Ticket anerkannt. Hinzu kam die gute Anbindung nach Oschatz aus allen Teilen Sachsens. Aus Leipzig und Dresden wurde Oschatz im 1-Stunden-Takt angefahren, aus Chemnitz kamen die Gäste mit einmaligem Umstieg in Riesa gut in die Gartenstadt.
Neue Verhandlungen im Tarifkonflikt der Bahn
(09.10.) BERLIN - Die DB will im aktuellen Tarifkonflikt mit den Gewerkschaften ein neues Angebot vorlegen. Die Arbeitgeberseite hat für Montag zu Verhandlungen eingeladen. Diese sollen um 17 Uhr in Berlin stattfinden. Ein Bahnsprecher betonte, der Bahn sei daran gelegen, dass die Auseinandersetzung nicht mit Warnstreiks auf dem Rücken der Kunden ausgetragen werde. Konkrete Angaben über den Inhalt der Verhandlungen am Montag wollte er nicht machen. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA begrüßten das Gesprächsangebot und kündigten an, am Montag auf Arbeitsniederlegungen zu verzichten. Allerdings würden die Warnstreiks fortgesetzt, "wenn es wieder nur um heiße Luft geht", hieß es. Man erwarte von der Arbeitgeberseite ein "substantielles Angebot".
"Spiegel": Mehrere Festnahmen nach Korruptionsfall bei der Bahn
(09.10.) HAMBURG - Bei der DB gibt es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" einen neuen Korruptionsfall. Demnach untersuchten bereits Mitte September Ermittler der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Geschäftsräume des Konzerns in Hanau und Frankfurt am Main sowie Büros des unter anderem auf die Sicherung von Bahnbaustellen spezialisierten Gründauer Unternehmens Frey. Mehrere Mitarbeiter der Firma wurden laut "Spiegel" festgenommen, darunter auch der Geschäftsführer. Er sitze derzeit noch in Untersuchungshaft. Die Frey-Manager stünden offenbar im Verdacht, drei Bahn-Mitarbeiter bestochen zu haben, um an Aufträge zu gelangen. Gegen die Bahn-Mitarbeiter werde wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ermittelt. In der vergangenen Woche hätten die Fahnder erneut Geschäftsunterlagen und Akten im Zusammenhang mit dem Verfahren sichergestellt. Laut "Spiegel" will sich die Staatsanwaltschaft momentan "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht zu dem Fall äußern, auch die Bahn habe lediglich Durchsuchungen bestätigt.
Veolia Niederlande bestellt 16 Gelenktriebwagen GTW bei Stadler
(09.10.) BUSSNANG - Veolia Transport Niederlande und Stadler haben in der vergangenen Woche einen Vertrag über die Lieferung von 10 DMU GTW 2/6 Triebwagen und 6 DMU GTW 2/8 Triebwagen unterzeichnet. Beide Typen gehören zur vierten Generation von GTW, erfüllen die neuen holländischen Anforderungen an Kollisionssicherheit und werden über das moderne VEOLIA-Design verfügen. Die Züge sind für behinderte Fahrgäste zugänglich und haben folgende Ausstattung: Ein Videoüberwachungssystem in jedem Fahrgastabteil, ein geschlossenes WC-System mit barrierefreiem Zugang für behinderte Fahrgäste, ein Erste-Klasse-Abteil mit 220-V-Anschlüssen, ein Informationssystem mit TFT-Bildschirmen sowie einen Raum für 2 Rollstühle und 6 Fahrräder. Die GTW Triebwagen sind mit zwei komplett voneinander unabhängigen Antriebsausrüstungen ausgestattet, von denen jede aus einem Dieselmotor, welcher die Abgasnorm 3A erfüllt, einem Generator, einem Umrichter und einem dreiphasigen asynchronen Fahrmotor besteht. Die 16 GTW-Triebwagen werden Ende 2007 für den Personenverkehr auf der Dieselstrecke Nijmegen – Roermond, die durch die Provinzen Limburg, Noord-Brabant und die KAN-Region führt, geliefert. Das Auftragsvolumen beträgt ungefähr 50 Millionen Euro.
Nachwuchs-Reisereporter testen Ausflugsziele per Bahn
(09.10.) STUTTGART - Unter dem Motto "Klasse unterwegs" machen sich am Dienstag, den 10. Oktober 2006, insgesamt 50 Schülerzeitungsredakteure aus dem Raum Stuttgart als Nachwuchs-Reisereporter mit der Bahn auf den Weg. Um 9.00 Uhr verabschieden Georg Wacker MdL, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, sowie Hans-Albrecht Krause, Leiter Marketing der DB Regio AG, die Schülerteams im Stuttgarter Hauptbahnhof auf ihre Tour. So fahren beispielsweise Teams nach Osterburken zur neuen Römerausstellung, nach Heilbronn in Europas größte Indoor-Kletteranlage, nach Karlsruhe zur Sonderausstellung "Bionik - Zukunftstechnik lernt von der Natur" oder in die Stadthalle Eislingen /Fils zur Ausstellung "In einem Meer vor unserer Zeit".
"Wir wollen den jungen Reisereportern aus der Landeshauptstadt zeigen, wie schnell und bequem man mit den Zügen des Nahverkehrs spannende Ausflugsziele erreichen kann", erklärt Hans-Albrecht Krause das Konzept. "Die jungen Leute sollen aufmerksam und durchaus auch kritisch über ihre Testfahrt berichten", so sein Wunsch. "Umso besser können wir uns gemeinsam mit den Ausflugszielen auf die spezifischen Wünsche und Interessen der Schulklassen einstellen." Die Texte und Fotos der jungen Ausflugstester werden in einem "Klasse unterwegs"-Newsletter veröffentlicht, der nach den Herbstferien erscheint.
Für "Klasse unterwegs" gibt es schon über 300 Kooperationspartner. Dabei stehen nicht nur Spiel, Sport und Spaß auf dem Programm der Ausflugsziele, sondern auch Betriebsbesichtigungen, Museen und Erlebnisse in der Natur und vieles mehr. Zu Beginn des neuen Schuljahres hat die Bahn Mitte September 2006 allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg eine detaillierte Übersicht mit genau den Kooperationspartner-Ausflugszielen zur Verfügung gestellt, die vom jeweiligen Schulstandort per Nahverkehr gut zu erreichen sind. Pluspunkt für den Tagesausflug mit der Bahn: Die Touren sind ausgesprochen preisgünstig. Mit dem Baden-Württemberg-Ticket können bis zu 5 Personen für 25 Euro ab 9 Uhr mit dem Nahverkehr durch ganz Baden-Württemberg fahren. Das macht pro Schüler 5 Euro für die Hin und Rückfahrt einschließlich Busse und Straßenbahnen der Verkehrsverbünde.
Berlin Hbf: Doch keine Regenschirmbegleitung für 1. Klasse-Fahrgäste
(07.10.) BERLIN - Für die 1. Klasse-Fahrgäste am Berliner Hauptbahnhof will die DB nach einem Bericht des "Tagesspiegel" nun doch keinen Regenschirm-Service anbieten. Weil das Glasdach auf der Stadtbahn nicht die gesamte Bahnsteiglänge überspannt, werden bei Regen ausgerechnet die 1. Klasse-Kunden nass. Die DB hatte deswegen die Idee, ihre besten Kunden bei Regen von Mitarbeitern unter einem Regenschirm zum Zug begleiten oder abholen zu lassen. "Wir hatten eine gute Idee, aber sie ließ sich nicht umsetzen", zitierte der "Tagesspiegel" am Freitag Bahnsprecher Michael Baufeld. Die Bahn sucht dem Bericht zufolge nun nach anderen Möglichkeiten, um die Fahrgäste ins Trockene bringen zu können. So werde unter anderem geprüft, die festgelegte Halteposition für die ICE-Züge zu verlegen, um den Weg von der Spitze der Züge unter das Dach zu verkürzen.
ICE-Trasse: Bypass für Darmstadt im Gespräch
(07.10.) DARMSTADT - In die Diskussion um die ICE-Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs ist wieder Bewegung gekommen. Nach einem Bericht der Zeitung "Darmstädter Echo" hat Oberbürgermeister Walter Hoffmann Offenheit gegenüber einem Vorschlag von Bahnchef Hartmut Mehdorn signalisiert, der die so genannte Bypass-Lösung vorsieht. Demnach soll die Strecke nicht mehr komplett an Darmstadt vorbeigeführt werden. Vielmehr soll ein Abzweig zum Darmstädter Hauptbahnhof eingeplant werden. Damit würde Darmstadt nicht völlig vom ICE abgehängt, gleichzeitig wären aber auch schnelle Verbindungen zwischen Frankfurt und Mannheim ohne Zwischenstopp in Darmstadt möglich.
Warnstreiks behinderten Bahnverkehr in Bayern
(07.10.) NÜRNBERG - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA haben am Freitag
ihre Warnstreiks fortgesetzt. In Bayern traten am Morgen in München und Nürnberg
gut 320 Beschäftigte in den Warnstreik. An beiden Hauptbahnhöfen kam der
Zugverkehr zum Erliegen. In der bayerischen Landeshauptstadt beteiligten sich
120 Mitarbeiter, in der Frankenmetropole traten etwa 200 in den Ausstand. Es gab
erhebliche Beeinträchtigungen im Fern- und Regionalverkehr. In Nürnberg
begannen die Arbeitsniederlegungen um 5.30 Uhr und dauerten bis kurz vor 8 Uhr.
Zunächst hatten die Mitarbeiter der Zugbereitstellung die Arbeit niedergelegt.
Anschließend beteiligten sich Lokführer und Zugbegleiter an den Warnstreiks.
Dies beeinträchtigte Nahverkehr und Fernverkehr. Auch Beschäftigte des
Stellwerkes und der Sicherheitsdienste traten in den Ausstand. Der Zugverkehr am
Hauptbahnhof kam vollständig zum Erliegen.
In München traten ebenfalls ab 5.30 Uhr gut 120 Beschäftigte in den
Warnstreik. Ihr Protest dauerte bis 7.30 Uhr. Erhebliche Behinderungen gab es
dadurch im Regionalverkehr und im Fernverkehr: Züge konnten den Hauptbahnhof
nicht verlassen. Von dem befristeten Ausstand in der bayerischen
Landeshauptstadt nicht betroffen war die S-Bahn. Zuvor hatte es bereits
Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Berlin
gegeben. Insgesamt haben sich damit über 2.000 DB-Beschäftigte an den
befristeten Ausständen beteiligt. In den Wochen zuvor waren rund 20.000
Mitarbeiter in zahlreichen Städten bundesweit auf die Straße gegangen.
Unterdessen drohte die Gewerkschaft Transnet mit einem unbefristeten
Streik bei der Bahn Ende des Monats. Man werde zur Urabstimmung aufrufen, wenn
der Bahn-Vorstand bis zum 24. Oktober kein neues Angebot vorgelegt habe, sagte
Transnet-Chef Norbert Hansen der Zeitung "Die Welt". Vorerst sollen die
Warnstreiks fortgesetzt werden. Am Wochenende wird es nach Gewerkschaftsangaben
aber keine Arbeitsniederlegungen geben.
Bahnsteigumbauten in Bad König abgeschlossen
(07.10.) FRANKFURT/Main - Bereits im August dieses Jahres wurde der erste neu gebaute Bahnsteig im Bahnhof Bad König in Betrieb genommen. Mittlerweile ist auch der zweite Bahnsteig fertig gestellt. Er liegt direkt am Empfangsgebäude und wird am 9. Oktober seiner Bestimmung übergeben. Der bereits umgebaute Bahnsteig 2 kann ab diesem Zeitpunkt über einen neuen Bahnübergang erreicht werden, der sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurden beide Bahnsteige entsprechend dem Nahverkehrsstandard erhöht, so dass die Fahrgäste stufenfrei in die Triebzüge einsteigen können. Durch behindertengerechte Zugänge können die Bahnsteiganlagen auch von mobilitätseingeschränkten Menschen erreicht werden. Neben neuen Sitzgelegenheiten wurden die Bahnsteige mit Info-Vitrinen, Beschilderungen, Beleuchtung, Lautsprechern und Funkuhren ausgestattet. In die Bahnstation Bad König wurden ca. 800.000 Euro investiert.
Weitere zehn Stationen werden an den Strecken Eberbach – Hanau und Darmstadt – Groß Umstadt-Wiebelsbach von der Bahn modernisiert. Nach den Bahnhöfen Bad König-Zell, Darmstadt Ost, Otzberg Lengfeld und Bad König werden auch die Stationen Erbach (Odenwald), Michelstadt, Höchst-Mümling-Grumbach, Höchst (Odenwald), Groß Umstadt-Wiebelsbach, Groß Umstadt, Seligenstadt, Hainburg-Hainstadt, Reinheim und Ober-Ramstadt umgebaut. Für die Stationsumbauten werden über 16 Millionen Euro investiert. Die Kosten teilen sich Bund, Land, RMV, die Kommunen und die Bahn.
Für fünf Euro von Berlin nach Warschau
(06.10.) BERLIN - Zum fünften Geburtstag des Berlin-Warszawa-Express bietet die DB ihren Kunden ein besonderes Preisangebot für die Fahrt von Berlin Hauptbahnhof, Berlin Ostbahnhof und Frankfurt (Oder) nach Warschau an. Wer am 12. und 13. Oktober bucht, zahlt an fünf Wochenenden im Oktober und November (14./15.10., 21./22.10., 28./29.10., 04./05.11., 11./12.11.2006 ) nur fünf Euro für die einfache Fahrt oder zehn Euro für die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse der EuroCity-Züge 40/41, 44/45 und 46/47. Da das Platzangebot begrenzt ist, empfiehlt sich eine schnelle Buchung in den DB Reisezentren oder DB-Agenturen. Im Preis ist die Platzreservierung inklusive.
Der Berlin-Warszawa-Express verbindet am 12. Oktober 2006 fünf Jahre die beiden Hauptstädte miteinander. Rund 1,7 Millionen Reisende haben seit dem Start die Züge des Berlin-Warszawa-Express in beiden Richtungen zwischen Deutschland und Polen benutzt. Dabei legten die Züge in den vergangenen Jahren rund sieben Millionen Kilometer zurück. Betrug die Fahrzeit 2001 auf der 573 Kilometer langen Strecke zwischen Berlin - Frankfurt (Oder) - Poznan - Warszawa Centralna - Warszawa Wschodnia über 6 Stunden fahren die Züge im aktuellen Fahrplan noch fünf Stunden und 42 Minuten. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wird die Mitnahme von Fahrrädern im Berlin-Warszawa-Express möglich sein. Ein Wagen der 2. Klasse wird über acht reservierungspflichtige Fahrradstellplätze verfügen. Ebenfalls neu sein wird die Ausgestaltung eines Wagens für behindertengerechtes Reisen. Zwei Stellplätze für Rollstühle einschließlich Begleitsitzplätze können je Zug gebucht werden. Eine behindertengerechte Toilette steht auch zur Verfügung. Der Berlin-Warszawa-Express wird von den Polnischen Staatsbahnen (PKP), der PKP Intercity und der DB Fernverkehr AG als Gemeinschaftsangebot betrieben.
"Handelsblatt": Bahn ordnet Immobilienbestand
(06.10.) BERLIN - Die DB will nach Kritik des Bundesrechnungshofes Immobilien von der Konzernholding an die Infrastrukturtöchter übertragen. Dabei handele es sich um Grundstücke, die nicht für den Bahnbetrieb gebraucht werden, etwa Randstücke entlang der Trassen, berichtet das "Handelsblatt". Die neue Zuordnung vor allem an die DB Netz AG solle bis Jahresende abgeschlossen werden, sagte Finanzvorstand Diethelm Sack am Donnerstag in Berlin. Kritiker hatten bemängelt, dass Immobilien von Bahntöchtern bei der Holding verbucht seien. Mit der Umbuchung von Immobilien zu Gunsten des Mutterkonzerns seien die Bilanzen der Tochterunternehmen finanziell geschwächt worden, worauf diese möglicherweise unrechtmäßig Zuschüsse des Bundes erhalten hätten. Sack wies dies abermals zurück. Die Bahn habe weder Fördergelder erschlichen noch stille Reserven gebildet, wie dies in Presseberichten behauptet worden sei. "Wir haben nie etwas verborgen und haben auch nichts zu verbergen", sagte er. Derzeit sind nach Angaben Sacks etwa 250 Millionen Quadratmeter der Mutter zugeordnet, das entspreche 15 Prozent der bahneigenen Flächen. Ein Teil davon, rund 30 Millionen Quadratmeter, befinde sich im Eigentum der 100-prozentigen Immobilientochter Aurelis.
Italien: Stadler liefert ersten vierteiliger GTW aus und erhält weitere Aufträge
(06.10.) BUSSNANG - Ende September hat ST Sistemi Territoriali S.p.A., Italien mit der Stadler Bussnang AG den Vertrag über 2 elektrische FLIRT unterzeichnet. Die FLIRT werden im 2. Halbjahr 2008 in der Region Veneto in den kommerziellen Betrieb genommen. Die Vertragsunterzeichnung fällt zusammen mit der Lieferung der 4 dieselelektrischen Gelenktriebwagen GTW für Sistemi Territoriali. Für die ST hat Stadler den ersten vierteiligen GTW 4/12 gebaut, der über 245 Sitzplätze verfügt und einer Verdoppelung des bekannten GTW 2/6 entspricht. Der an der Pressefahrt vorgestellte GTW 4/12 für den Bahnbetreiber Sistemi Territoriali wird auf der Strecke Adria-Mestre ab Dezember 2006 eingesetzt werden und hat 245 Sitzplätze. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 140km/h und verfügt über eine Leistung von insgesamt über 2000 PS. Der GTW ist sparsam im Verbrauch und verfügt trotz der Länge von 77m und dem Gewicht von 136t über ein Beschleunigungsvermögen von 0 auf 100km/h in 60 Sekunden. Die Sistemi Territoriali haben neben den zwei GTW 4/12 auch 2 GTW 2/6 bestellt. Diese sind in Einfach- und Doppeltraktion in Italien zugelassen.
Stadler konnte sich außerdem bei zwei weiteren Ausschreibungen in Italien mit dem FLIRT, dem leistungsstarken komfortablen und modernsten S-Bahnfahrzeug durchsetzen. Der Vertrag mit Sistemi Territoriali, über zwei FLIRT für die Region Veneto für die Strecke Padua-Veneto konnte letzte Woche unterschrieben werden. Es handelt sich dabei um einen 4-teiligen elektrischen Triebzug (3kVDC) mit 240 Sitzplätzen. Der durchgehende Niederflurfussboden und die breiten, stufenlosen und spaltfreien Niederflureingänge ermöglichen einen zügigen Fahrgastwechsel. Für optimalen Fahrkomfort für die Passagiere wird dank modernster leiser Technik, bequemen Sitzen und eingebauter Klimaanlage gesorgt. Der FLIRT wird mit dem Zugsicherungssysstem SCMT vorbereitet für eine Komplettzulassung auf dem italienischen Schinennetz (RFI). Die Fahrzeuge werden im Herbst 2008 in den kommerziellen Betrieb genommen werden. Ebenfalls wurde Stadler mit dem dreiteiligen FLIRT am 2. September 2006 bei der Ausschreibung bei der Ferrovie del Gargano (Region Apulien) zum Sieger erklärt. Die Vertragsunterzeichnung über die 3 FLIRT steht jedoch noch aus.
Bauarbeiten auf Marschbahn: NOB richtet SEV ein
(06.10.) KIEL - Zwischen dem 6.10. und dem 22.10. kommt es wegen Bauarbeiten der DB zwischen St. Michaelisdonn und Hemmingstedt auf der Strecke Hamburg - Westerland (Sylt) zu Verspätungen und Zugausfällen. Zwischen St. Michaelisdonn und Heide verkehren an den Wochenenden (7./8., 14./15. und 21./22.10.) zum Teil keine Züge. Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) richtet zu den betroffenen Zeiten einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Dadurch verlängern sich die Reisezeiten. Außerdem kommt es auf der Gesamtstrecke Hamburg - Westerland im oben genannten Zeitraum an den Freitagen, Samstagen und Sonntagen zu Verspätungen von bis zu 15 Minuten. Fahrpläne zum Schienenersatzverkehr hängen in den Zügen aus. Außerdem wurde für die Kunden der NOB ein eigener NOB-Sonderfahrplan gedruckt, der in den Zügen ausliegt.
Warnstreiks im Raum Berlin behinderten Bahnverkehr erheblich
(05.10.) BERLIN - In Berlin haben sich am frühen Mittwoch Morgen rund 200 Beschäftigte der DB an Warnstreiks beteiligt. In der Nacht legten zunächst rund 80 Mitarbeiter des ICE-Werkes Rummelsburg die Arbeit vorübergehend nieder. Dadurch konnten Wartungen, Reparaturen und Durchsichten an den Zügen nicht erfolgen. Es kam zu Behinderungen im Betriebsablauf. Gegen 5 Uhr schlossen sich dann rund 80 Mitarbeiter der Betriebsleitzentrale in Pankow dem Warnstreik an. Diese Zentrale dirigiert den kompletten Zugverkehr im Fern- und Regionalverkehr in Berlin und dem weiteren Umland. An der Aktion beteiligten sich auch Kolleginnen und Kollegen in den Reisezentren Hauptbahnhof und Ostbahnhof. Die Reisezentren öffneten eine Stunde später als üblich. Die Aktionen wurden um 7 Uhr beendet.
Nach Angaben der Bahn waren knapp 200 Züge wegen der Streiks verspätet. Der bundesweite Fern- und Güterverkehr von und nach Berlin sei bis 10.00 Uhr eingeschränkt gewesen, sagte ein Unternehmenssprecher. Teils fuhren am Hauptbahnhof Regionalzüge bis zu zwei Stunden später ab, Fernzüge verzögerten sich bis zu 90 Minuten. An vielen Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Nur die S-Bahnen verkehrten planmäßig. Laut Bahn konnten sich Reisende die Verspätung für den Arbeitgeber bescheinigen sowie die Fahrkarten kostenlos umtauschen oder erstatten lassen. Die eigens eingerichtete Kunden-Hotline wurde reichlich in Anspruch genommen, hieß es. Hintergrund der Streiks sind die gescheiterten Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung bei der DB. Zu den Streiks hatten die Gewerkschaften GDBA und Transnet aufgerufen. Die Aktionen sollen noch mindestens bis Mitte Oktober fortgesetzt werden. Am heutigen Donnerstag sind nach Gewerkschaftsangaben keine Streiks geplant.
Thüringen: Einstellung der Verbindungen Sondershausen - Bretleben und Schönberg - Schleiz/West
(05.10.) ERFURT - Im Thüringer Personennahverkehr werden ab Dezember auf den schwach frequentierten Linien Sondershausen - Bretleben und Schönberg - Schleiz/West keine Züge mehr verkehren. Das ist das Ergebnis einer Beratung am Mittwoch im Thüringer Verkehrsministerium mit den Vertretern der Eisenbahnunternehmen, den Verbänden des kommunalen und privaten Straßenpersonennahverkehrs sowie den kommunalen Spitzenverbänden. Wie es in einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums hieß, sollen außerdem einzelne schwach besetzte Züge vor allem außerhalb der Hauptverkehrszeiten entfallen, um die vom Bund auferlegten Einsparungen für Thüringen bei den Regionalisierungsmitteln in Höhe von 22,25 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2007 zu kompensieren.
Letzte große Bahnbaustelle des Jahres in München
(05.10.) MÜNCHEN - Die größte Münchner Bahnbaustelle des Jahres 2006 wird vom 14. Oktober bis zum 5. November im westlichen Stadtgebiet stattfinden. Eine der beiden zweigleisigen Hauptstrecken, die von München Hauptbahnhof nach Pasing führen, die für 130 km/h ausgelegte so genannte "Augsburg-Lindau-Doppelbahn", wird im Rahmen einer Vollsperrung komplett erneuert. Insgesamt werden die Gleise - d.h. Schienen, Schwellen und Schotter - auf fast 11,4 Kilometer Länge ausgetauscht. 11 Millionen Euro investiert die Bahn in die Erneuerung der wichtigen Münchner Strecke. Am 9. Oktober beginnen die Vorarbeiten. So müssen etwa die Gleise der anderen, benachbarten Hauptstrecken durch eine feste Absperrung gesichert werden. Auch während der Sperrung, die am 14. Oktober um 0.40 Uhr beginnt, geht die Einrichtung der Baustelle noch zwei Tage weiter. Am 16. Oktober beginnt die eigentliche Gleiserneuerung. Dabei wird eine Schnellumbaumaschine 19.000 Holzschwellen aus dem Jahr 1974 durch neue Betonschwellen ersetzen und gleichzeitig die Schienen auswechseln. Die Schienen werden in bis zu 180 Meter langen Stücken auf Spezialwagen an- bzw. abtransportiert. Jedes dieser Schienenstücke wiegt über sieben Tonnen.
Für die Bettungsreinigung, also das Reinigen, Sieben und den teilweisen Austausch von 14.000 Tonnen Schotter, kommt ebenfalls eine Spezialmaschine zum Einsatz. Die "BRM 801" hat eine Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 200 Metern pro Stunde. Anschließend müssen die Gleise eingeschottert und in mindestens drei Arbeitsgängen gestopft werden. Dafür steht eine Universalstopfmaschine zur Verfügung. Abschließend werden die neuen Schienen verschweißt und geschliffen. Am 4. November werden die Gleisbauarbeiten beendet sein. Der Bauablaufplan sieht das Ende der Sperrung für den 6. November, 4.20 Uhr vor. Zwischen dem 16. und 21. Dezember folgen weitere Stopfarbeiten. Der Zeitraum der Großbaumaßnahme an der "Doppelbahn" musste sorgfältig gewählt werden. Einerseits war der zeitliche Rahmen des Bauvolumens, das die Bahn 2006 in Bayern bewältigt, durch das späte Frostende, die Fußball-Weltmeisterschaft und den Papstbesuch stark eingeschränkt, andererseits müssen die Arbeiten noch vor dem einsetzenden Winter beendet sein. Mit der Aufnahme des vollen Zugprogramms auf der Ausbaustrecke München - Nürnberg wird die gesamte Belastung der Gleise im Münchner Westen nochmals sprunghaft ansteigen. Das letzte Drittel der dreiwöchigen Bauarbeiten erfolgt in den Schulferien, so dass ab dem 30. Oktober deutlich weniger Pendler betroffen sind.
Auf Grund der starken Belastung der "Doppelbahn" - täglich rollen 60.000 Tonnen Zuggewicht über jedes der beiden Gleise - und der exponierten Lage im Münchner Streckennetz ist die Baustellenlogistik kompliziert. Weil die Gleisachsen weniger als vier Meter entfernt sind, müssen durchgehend beide Gleise gesperrt werden: An einem Gleis wird gearbeitet, das jeweils andere dient als Baugleis und der gefahrfreien Bewegung der Arbeiter. Besonders aufwändig ist der Materialtransport. So wird etwa der neue Schotter auf 640 Güterwagen antransportiert, die alle in der Nähe der Baustelle abgestellt werden müssen, ohne jedoch Gleise zu blockieren. Die großen Mengen an Alt- und Neumaterial werden in mehreren Bahnhöfen gelagert, v.a. in München-Laim Rangierbahnhof und im Betriebsbahnhof Pasing, teilweise auch in München Süd. Von dort aus fahren regelmäßige Materialzüge zur Baustelle. In Pasing kreuzen diese Zufahrgleise für die Baustelle die Fernverkehrsgleise von und nach Augsburg.
Stromschlag nach Klettern auf Lok
(05.10.) DORTMUND - Beim unerlaubten Mitfahren auf einer Lokomotive sind zwei junge Männer in Dortmund durch Stromschläge verletzt worden. Wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte, sei es am späten Montag Abend auf der S-Bahn Linie 4, in Dortmund-Wickede West, zu einem Kurzschluss in der Oberleitung gekommen. Ein Zeuge sah laut der Mitteilung kurz nach der Abfahrt des Zuges einen hellen Lichtbogen und vernahm einen dumpfen Knall. Ausgehend von einem technischen Defekt, fand zusammen mit dem Triebfahrzeugführer, eine Nachschau beim Halt des Zuges in Dortmund-Brackel statt.
Hierbei entdeckte man in der Bahnböschung neben dem Gleis zwei junge Männer, 18 und 19 Jahre alt. Beide wiesen Verbrennungen auf, wie sie durch Strom verursacht werden. Durch den Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Dortmund wurden sie in nahe liegende Krankenhäuser eingeliefert. Erste Ermittlungen ergaben, dass beide beim Halt des Zuges in Dortmund-Brackel auf die Lok gestiegen waren. Während der 18-jährige, der bei dem Vorfall nur leicht verletzt wurde, das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen konnte, erlitt der 19-jährige schwere Verbrennungen im Bereich der Schulter und des Armes. Durch die zuständige Bundespolizeiinspektion Dortmund wird nun der genaue Unfallhergang ermittelt. Durch den Vorfall kam es zu geringen Betriebsstörungen im Bahnverkehr.
DB: 43 Millionen zusätzliche Fahrgäste
(04.10.) BERLIN - Die DB hat bis August 43 Millionen Reisende mehr in ihren Zügen befördert als im Vorjahreszeitraum. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, bedeutet dies eine Steigerung um fast vier Prozent. Insgesamt seien von Januar bis August über 1,2 Milliarden Reisende im Fern-, Regional- und Stadtverkehr mit dem Zug gefahren. In den Fernzügen stieg die Auslastung um einen Punkt auf 43 Prozent. Als Gründe für das Wachstum nannte die DB kürzere Fahrzeiten bei wichtigen Städteverbindungen wie Nürnberg - München oder Leipzig - Berlin, ein dichteres Angebot auf mehreren nachgefragten ICE-Strecken sowie eine gestiegene Kundenzufriedenheit. Demnach hätten im Frühjahr 53 Prozent der Kunden den Nahverkehr der Bahn bei Befragungen mit sehr gut oder gut beurteilt. Bei Beginn der Untersuchungen 1999 habe der Wert bei 33 Prozent gelegen.
Beim Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwartet der Vorstand nun mehr als zwei Milliarden Euro, wie in unternehmensnahen Kreisen bestätigt wurde. Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte die Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr bereits Mitte August von 1,6 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro angehoben. Diese jüngste Prognose werde die Bahn "aus heutiger Sicht noch einmal übertreffen", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Auf neuen Gleisen im Eisenbahnknoten Gera
(04.10.) GERA - Nach Abschluss umfangreicher Bauarbeiten konnte der Zugverkehr im Bahnknoten Gera nach einer zehntägigen Sperrpause am vergangenen Donnerstag wieder aufgenommen werden. Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Thüringen sagte: "Mit der jetzt erfolgten ESTW-Inbetriebnahme sind etwa zwei Drittel der bis zur Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg 2007 zu realisierenden Bauarbeiten verwirklicht. Der trotz schwieriger Rahmenbedingungen planmäßig erreichte Baufortschritt stimmt uns zuversichtlich, dass wir unseren Anteil am Gelingen der Bundesgartenschau zeitgerecht leisten werden." Mit dem Ausbau zu einem 140 km/h schnellen Schienenweg für Neigetechnik wird sich die Reisezeit von Erfurt nach Gera bis zum Beginn der BUGA auf 66 Minuten verkürzen.
Während im Bereich von Gera bisher auf der östlichen Seite der Bahnverkehr lief, entstanden westlich der Bahnkörper, die Gleise mit neuem Spurplan, die Bahnsteige, die Brücken sowie die Leit- und Sicherungstechnik komplett neu. Seit Donnerstag halten die Züge an den neuen Bahnsteigen 3/4 und 5/6 wieder unter dem historischen Bahnsteigdach. Nunmehr ging der bisherige Baubereich mit modernster elektronischer Stellwerkstechnik in Betrieb und das Baugeschehen verlagert sich auf die östliche Seite. Mit der Inbetriebnahme des ESTW Gera ist ein weiterer rund 65 Kilometer langer Streckenabschnitt der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Göschwitz und Raitzhain an die Betriebzentrale in Leipzig angeschlossen worden. Der neue Steuerbereich schließt an den bereits fertiggestellten Abschnitt Weimar - Göschwitz an. Gesteuert werden mit diesem ersten Inbetriebnahmeschritt des ESTW Gera 80 Signale und 37 Weichen per Mausklick sowie acht modernisierte Bahnübergänge. Mit einer maximalen Schließzeit der zuggesteuerten Technik von 240 Sekunden verringern sich die Wartzeiten erheblich. 19 alte Stellwerke gingen außer Betrieb.
Seit 2005 erhalten der Bahnknoten Gera und sein Umfeld moderne Bahnanlagen. Bis zum Beginn der Bundesgartenschau am 27. April nächsten Jahres steht den Besuchern für die An- und Abreise per Bahn eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur zur Verfügung. Der Bund, die EU, der Freistaat Thüringen und die DB investieren hier rund 170 Millionen Euro.
115.000 Jugendliche nutzten das ÖBB-Sommerticket
(04.10.) WIEN - Hitverdächtig war die Kampagne zum ÖBB-Sommerticket. Mit diesem Ticket waren VORTEILScard<26-Inhaber unter 19 Jahren für 19 Euro und junge Erwachsene bis 26 Jahre für 49 Euro den ganzen Sommer lang sensationell günstig in Österreich unterwegs. Insgesamt nutzten dieses Angebot über 115.000 Reiselustige. Ein besonders erfreuliches Ergebnis für Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG, der damit seinen Erfolgskurs bei der Vermarktung der VORTEILScard fortsetzt. "Mit einfachen Produkten und klaren Botschaften haben wir die Jugendlichen überzeugt, auch in der Freizeit mit der Bahn zu fahren." Derzeit haben bereits knapp 265.000 Jugendliche eine VORTEILScard<26, das ist eine Steigerung um neun Prozent im Vergleich zum August des Vorjahres.
Die Kampagne, durch die Jugendliche direkt und sympathisch mit einem eigenen TV/Kino-Spot angesprochen wurden, unterstützte den Erfolg wesentlich. So konnte die eigens eingerichtete Jugendinternetseite www.inmotion.oebb.at schon in den ersten Tagen hohe Zugriffszahlen verzeichnen. In den Sommermonaten gab es auch einen Videocontest, bei dem Jugendliche aufgefordert wurden, Video-Clips mit "coolen Moves" (Parkour, Skateboard, etc.) einzuschicken. Die Besten können auf inmotion.oebb.at angesehen werden. Das Rosalie Sunshine Orchestra wurde mit dem Ohrwurm "Il Sol De Verão" aus dem Werbespot zum Sommerhit. "Auf Grund des großen Erfolgs haben wir entschieden, dass wir diese Aktion auch im nächsten Jahr unseren jungen Kunden wieder anbieten werden. Die Aktion wird noch ein bisschen verfeinert werden, so wie man es von uns gewohnt ist", so Wehinger abschließend.
Mehdorn kritisiert Verzögerung beim Bahn-Börsengang
(02.10.) BERLIN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat von Bundestag und Bundesregierung einen zügigen Beschluss zum Börsengang der DB gefordert. "Wir brauchen jetzt diese Entscheidung. Die Unruhe im Unternehmen wächst", sagte Mehdorn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus", nachdem am Donnerstag bei Gesprächen im Verkehrsausschuss erneut kein Durchbruch erzielt worden war. "Ich verstehe diesen Prozess des ständigen Verschiebens überhaupt nicht mehr. Es sei denn, da sind einige am Werk, die auf des Teufels liebstes Möbelstück bauen – die lange Bank", kritisierte Mehdorn im "Focus" und betonte, für das Geschäft der DB sei "dieser ganze Prozess langsam schädlich". Das internationale Kreditrating sei wegen anhaltender Unsicherheit über die Bahn-Zukunft auf "negativ" herabgestuft worden. "Das kann das Unternehmen bei der Höhe der Kreditzinsen erhebliche Millionenbeträge kosten." Wenn die Erfolgsgeschichte der Bahn jetzt gefährdet werde, "sage ich klipp und klar: Dafür kann man dann weder den Vorstand dieses Unternehmens noch die Beschäftigten verantwortlich machen", warnte Mehdorn.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wies Mehdorns Kritik zurück. Die Bundesregierung habe im Januar ein Gutachten und jetzt ein Privatisierungs-Modell vorgelegt. "Ich hoffe, dass wir noch im Oktober eine Grundsatzentscheidung fällen. Das ist eine kurze Frist", sagte der Minister im Deutschlandfunk. Im Verkehrsministerium hieß es weiter, Mehdorns Äußerungen seien völlig unangemessen. "Es steht dem Bahnchef nicht zu, Druck auf den Bundestag auszuüben. Die Abgeordneten müssen die Möglichkeit haben, sich gründlich mit der weit reichenden Entscheidung zur Bahnreform zu beschäftigen", sagte Sprecher Dirk Inger. Die Koalition sei bei der Suche nach einer Lösung auf einem guten Weg.
"WiWO": DB bei estnischer Güterbahn aus dem Rennen
(02.10.) BERLIN - Die DB ist nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" beim Bieterverfahren um den Verkauf der estnischen Güterbahn Eesti Raudtee ausgeschieden. Wie das Magazin unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt, haben sich die Eigentümer - zu zwei Drittel Privatinvestoren und zu einem Drittel der estnische Staat - für die russische Industriellengruppe Prominvestors als bevorzugten Bieter entschieden, hinter dem der ehemalige russische Öl- und Energieminister Sergej Generalow steht. Die DB wollte dem Bericht zufolge mit dem Kauf die eigene Schienengütersparte Railion stärken und insbesondere vom wachsenden Transportaufkommen zwischen den eisfreien Häfen Estlands und dem benachbarten Russland profitieren.
Bombardier: Aufträge für Schnellbahnsystem in Südafrika unterschrieben
(02.10.) BERLIN - Das Bombela-Konsortium, an dem Bombardier Transportation
beteiligt ist, hat die endgültigen Bedingungen des Konzessionsvertrags für ein
Schnellbahnsystem mit der Regierung der Provinz Gauteng in Südafrika
ausgehandelt. Im Juli 2005 hatte die Regierung der Provinz Gauteng das
Bombela-Konsortium zum bevorzugten Anbieter erklärt. Mit dem Bau der neuen
Linie soll umgehend begonnen werden. Das Auftragsvolumen für den mit 54 Monaten
veranschlagten Vertragsteil Design und Bau beträgt rund 2,6 Milliarden Euro.
Der Bombardier-Anteil daran macht etwa 750 Millionen Euro aus. Der Anteil von
Bombardier am zusätzlichen Wartungsvertrag über 15 Jahre, hat ein Volumen von
ca. 550 Millionen Euro.
Das Projekt im Rahmen einer Private-Public-Partnership umfasst Finanzierung,
Design und Bau sowie Betrieb und Wartung des Gautrain Rapid Rail Link.
Mitglieder des Bombela-Konsortiums sind Bombardier, das französische
Bauunternehmen Bouygues Travaux Publics, das südafrikanische Bauunternehmen
Murray & Roberts und die Strategic Partners Group (SPG), eine Partnerschaft
südafrikanischer Unternehmen. Der 80 km lange Gautrain Rapid Rail Link wird
Johannesburg, Tshwane (Pretoria) und den Johannesburg International Airport
miteinander verbinden. Bombardier wird für die elektrischen und mechanischen
Kernsysteme verantwortlich sein, einschließlich einer Flotte von 96 Bombardier
Electrostar Fahrzeugen. Das System soll in zwei Phasen in Betrieb gehen.
Phase 1 umfasst die Haltestellen Sandton, Marlboro, Midrand, Rhodesfield und
Johannesburg International Airport (JIA). In Phase 2 wird das System auf die
Haltestellen Park, Rosebank, Centurion, Tshwane (Pretoria) und Hatfield
erweitert.
Bombardier wird für Design und Lieferung der Electrostar-Fahrzeuge und
des Zugsteuerungsystems Bombardier CITYFLO 250 verantwortlich sein.
Zusammen mit seinem Partner Broad Based Black Economic Empowerment wird
Bombardier Stromversorgungs- und -verteilungssysteme, Kommunikationssysteme,
Fahrausweisautomaten, Gleisarbeiten und die Wartungsausrüstung liefern und für
Projektmanagement, Systemtechnik und -integration sowie Prüfung und
Inbetriebnahme sorgen. Für Baumaßnahmen wie Tunnel, Haltestellen und das
Wartungsdepot werden die beteiligten Bauunternehmen die Verantwortung tragen.
In dieser Partnerschaft wird Bombardier auch die Verantwortung für die
Wartung des Systems in den ersten 15 Betriebsjahren übernehmen.
Attraktive Fernverkehrsverbindungen für Limburg Süd
(02.10.) FRANKFURT/Main - Auch im Fahrplan 2007 wird der Bahnhof Limburg Süd gut durch ICE-Verbindungen an das Fernverkehrsnetz der Bahn angebunden. Um den starken Pendlerströmen von und nach Limburg Süd gerecht zu werden - über 90% der Fahrgäste haben Frankfurt bzw. Köln als Ziel -, hält künftig vermehrt die ICE-Linie 49 in Limburg Süd. Diese Linie verbindet Frankfurt mit Zwischenhalten in Limburg, Montabaur und Siegburg mit Köln und ist besonders auf die starke Nachfrage während der Hauptverkehrszeiten ausgerichtet. "Insgesamt sehen wir für Limburg Süd wesentliche Verbesserungen im Fahrplanangebot 2007, das sich an den vorhandenen Reisendenströmen orientiert", fasst Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Bahn für das Land Hessen, die Änderungen zum Fahrplanwechsel zusammen, "durch die Verteilung der Halte auf mehrere Linien wird es beinahe in jeder Stunde einen ICE-Halt in beiden Richtungen in Limburg Süd geben". Bisher waren die Halte so verteilt, dass alle zwei Stunden zwei ICE je Richtung in engem zeitlichen Abstand zueinander hielten.
Neu ist auch, dass die Fahrgäste mit den in Richtung Köln und Frankfurt fahrenden Zügen direkt in die City gelangen, da die Züge die Hauptbahnhöfe anfahren und nicht mehr in Frankfurt Süd oder Köln-Deutz umgestiegen werden muss. In Köln und Frankfurt entstehen dadurch neue Anschlüsse, z.B. in Richtung Ruhrgebiet bzw. München. Darüber hinaus wird es täglich siebzehn neue umsteigefreie Reisemöglichkeiten von Limburg Süd nach Siegburg und zurück geben.