Schell: DB betreibt Volksverblödung

(31.10.) BERLIN - Der auf Kur befindliche GDL-Chef Manfred Schell hat die DB in einem Interview mit dem "Stern" verbal erneut scharf attackiert. Schell nannte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und Personalchefin Margret Suckale in einem am Dienstag veröffentlichten "Stern"-Interview "die Außerirdischen", die die Eisenbahnerfamilie zerstört hätten. Suckale nannte er zudem eine "Super-Nanny", die treuherzig in die Kameras schaue und verkünde, dass es für Weihnachten "obendrein noch Geld gibt". Das jüngste Tarifangebot der Bahn bezeichnete Schell als "Volksverblödung". Die Offerte, den Lokführern einmalig 2000 Euro zu bezahlen für geleistete Überstunden, ist seiner Ansicht nach "Geld, das den Kollegen ohnehin gehört." Darüber hinaus beschuldigte der GDL-Chef die Bahn "Psychoterror" zu betreiben. Er sagte gegenüber dem "Stern", dass der Konzern die Abmahnungen und Kündigungen gegen Lokführer zurücknehmen müsse.

"Außer immer neuen Beschimpfungen und Verunglimpfungen fällt den GDL-Funktionären gar nichts mehr ein. Die neuerlichen Pöbeleien des GDL-Vorsitzenden Manfred Schell sind nur noch peinlich", kommentierte DB-Sprecher Oliver Schumacher die Aussagen Schells. "Schell bleibt bei seinem Stil der Beleidigungen", so Schumacher weiter. Der Umgangston der GDL-Funktionäre zeichne sich seit längerem dadurch aus, den Arbeitgeber wahlweise als Drecksäue, Lügner oder Betrüger zu verunglimpfen.

DB feiert Tunneldurchschlag am Katzenberg

(31.10.) FREIBURG - Mit einer symbolischen Enthüllung der beiden Tunnelvortriebsmaschinen feiert die DB den Durchschlag des 9.385 Meter langen Katzenbergtunnels im Beisein von Rudolf Köberle, Staatssekretär im Innenministerium des Landes Baden-Württemberg, den beiden Tunnelpatinnen MdB Marion Caspers-Merk und Inken Oettinger, sowie Werner Klingberg, Konzernbevollmächtigter der DB für die Region Südwest und das Land Baden-Württemberg und Wolfgang Feldwisch, Leiter Großprojekte DB Netz AG. Das Bauwerk ist das derzeit größte Tunnelprojekt Deutschlands und wichtiger Bestandteil der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe - Basel. Der zwischen Bad Bellingen und Efringen-Kirchen verlaufende Katzenbergtunnel begradigt die Linienführung der Bahnstrecke im Bereich der Gebirgsformation "Isteiner Klotz". So sind künftig höhere Geschwindigkeiten und kürzere Reisezeiten möglich.

Der Baubeginn für einen der modernsten Eisenbahntunnel Europas war im August 2003. Bei seiner Konzeption wurden neueste Technologien und Sicherheitsstandards berücksichtigt. So wird der Katzenbergtunnel gemäß einer neuen Richtlinie zum Brand- und Katastrophenschutz als Zweiröhrentunnel mit insgesamt 19 Verbindungsbauwerken gebaut. Der Einbau der so genannten Festen Fahrbahn erlaubt Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometer pro Stunde und bietet zugleich einen hohen Reisekomfort. Die Arbeiten der beiden Tunnelvortriebsmaschinen begannen zeitversetzt im Sommer 2005. Die rund 220 Meter langen Vortriebsmaschinen wurden eigens für dieses Bauvorhaben konzipiert und produziert.

Die Fertigstellung des Tunnelrohbaus ist für Ende 2008 geplant. Unmittelbar im Anschluss werden dann die Arbeiten an der tunneltechnischen Ausrüstung aufgenommen, die Inbetriebnahme des Tunnels mit der Anbindung an die bestehende Rheintalbahn soll im Jahr 2012 erfolgen. Nähere Informationen zum Gesamtprojekt gibt es in der neuen Broschüre zur Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel sowie im Internet unter http://www.db.de/karlsruhe-basel.

Investition für moderne Zugbehandlungsanlage in Dresden-Reick

(31.10.) LEIPZIG - Mit einem symbolischen Baubeginn startete am Dienstag offiziell ein weiteres umfangreiches Investitionsvorhaben der DB. In den nächsten zwei Jahren entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Dresden-Reick eine moderne Abstell- und Behandlungsanlage für Fernverkehrszüge, die in Dresden enden und beginnen. Rund 26 Millionen Euro werden in dieses Vorhaben investiert. Erstmalig können dann in Dresden Züge konzentriert abgestellt werden. Das vereinfacht die Zugbehandlung und verbessert gleichzeitig die Qualität der bereitgestellten Züge. Hier werden neben zwölf neuen Gleisen zur Abstellung und Behandlung umfangreiche Anlagen gebaut, die dazu dienen, die Fernverkehrszüge sauber und technisch geprüft wieder von Dresden auf die Fahrt zu schicken.

Die Anlage wird aus acht Abstellgleisen, davon vier Behandlungsgleise, drei Ausziehgleise und einem Lokumfahrungsgleis bestehen. Die Kapazität beträgt künftig cirka 5.000 Meter Gleislänge. Der Neubau ist notwendig, weil mit der fortschreitenden Modernisierung des Bahnknotens Dresden und der Umgestaltung des Dresdner Hauptbahnhofes von einem Richtungs- auf einen Linienbetrieb für die Züge der S-Bahn- und des Fernverkehrs der Platz für die Abstellung und Behandlung der Fernzüge nicht mehr gegeben ist. Gleichfalls wird eine Innenreinigungsanlage mit stationärer Entsorgung der Toiletten und der Wasserbefüllung errichtet.

Vorgesehen sind der Neubau einer Oberleitungsanlage für das ganze Gelände und ein elektronisches Rangierstellwerk. Außerdem wird eine Eisenbahnüberführung errichtet, um weitere Gleise für das Rangieren innerhalb der Anlage zu bauen. Gegenwärtig sind umständliche Rangierfahrten erforderlich, um die Fernzüge zur bisherigen Abstellanlage zu fahren. Das kostet Zeit in der Behandlung der Züge. Auf der Altanlage können nur eingeschränkt Innenreinigungen vorgenommen werden. Die Abstellanlage rundet das Konzept für den Eisenbahnknoten Dresden ab. Täglich sollen 14 Fernverkehrszüge behandelt werden.

DB baut gleichzeitig an 15 Baustellen entlang der Strecke Halberstadt - Vienenburg

(31.10.) LEIPZIG - Die seit dem 3. Juni laufenden Bauarbeiten im Abschnitt Wernigerode - Ilsenburg gehen zügig voran. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird an rund 15 Baustellen gleichzeitig gearbeitet. So unter wird anderem am Personentunnel und an der Eisenbahnüberführung in Ilsenburg, an sieben Bahnübergängen und an den neuen Bahnsteigen in Wernigerode, Wernigerode Elmowerk sowie in Darlingerode gearbeitet. Zudem laufen die Vorbereitungen für den Anschluss der neuen Elektronischen Stellwerkstechnik in Wernigerode und Ilsenburg. Die Arbeiten zur Inbetriebnahme des umgestalteten Bahnhofs Halberstadt nähern sich dem Ende. Reisende werden hier künftig sechs Bahnsteige zur Verfügung habe. Sie sind komfortabel über Treppen und Aufzügen zu erreichen.

Für die Umbauarbeiten des 9,1 Kilometer langen Abschnitts Wernigerode - Ilsenburg musste die Strecke gesperrt werden. Für den Reiseverkehr wurden Ersatzmaßnahmen getroffen, der Güterverkehr wird in Abhängigkeit der Bauarbeiten mit den betroffenen Unternehmen geregelt. Während der gesamten Sperrung sind Bahnkörper und Gleise zu sanieren, Weichen zu erneuern, Brücken, Bahnsteige und Bahnübergänge werden neu gebaut und elektronische signal- und sicherungstechnischen Anlagen installiert.

Zum Fahrplanwechsel sind alle wichtigen Arbeiten für die durchgehende Befahrbarkeit der Strecke Halberstadt - Wernigerode - Ilsenburg - Vienenburg erledigt und ein neuer verbesserter Fahrplan tritt in Kraft. Vom 1. bis zum 8. Dezember erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur. Die Aufnahme des Neigetechnikverkehrs mit Anhebung der Geschwindigkeit auf bis zu 160 km/h erfolgt im Juni 2008. Dafür wird es bis dahin weitere Ausbaumaßnahmen und Restarbeiten geben. Im Abschnitt Halberstadt - Vienenburg werden insgesamt 103 Millionen Euro investiert. Die Bauarbeiten sind Bestandteil des seit 1998 laufenden Ausbaus der 132 Kilometer langen Schienenpersonennahverkehrsstrecke Halle (Saale) - Halberstadt - Vienenburg. Diese Maßnahme wurde zwischen dem Bund, dem Land Sachsen-Anhalt und der Deutschen Bahn vereinbart. Den dritten und letzten Bauabschnitt fördert die Europäische Union mit cirka 50 Millionen Euro.

Der Bahnkörper muss in großen Abschnitten abgetragen und schichtweise mit neuem Material wieder aufgebaut werden. Für die Bettung des darauf liegenden Gleises sind unter anderem 15.000 Tonnen Schotter zu verarbeiten. Außerdem entstehen auf fast 6,1 Kilometern Streckenlänge die Entwässerungsanlagen neu. Der Bahnhof Wernigerode erhält einen neuen 120 Meter langen Mittelbahnsteig. Auf dem Bahnhof Ilsenburg werden ein Personentunnel und zwei Eisenbahnbrücken sowie eine Stützmauer erneuert beziehungsweise neu gebaut. Die Haltepunkte Wernigerode Elmowerk und Darlingerode erhalten neue 120 m lange Bahnsteige mit barrierefreiem Zugang. Der gesamte Abschnitt wird mit moderner Leit- und Signaltechnik ausgerüstet. Sieben Bahnübergänge erhalten neue Sicherungsanlagen mit Halbschranken. Sie werden künftig elektronisch vom Zug aus gesteuert und verkürzen damit auch die Wartezeit der Straßenverkehrsteilnehmer.

DB legt erfolgreiche Weinkarte neu auf

(31.10.) BERLIN - Ab dem 1. November kommt in den Fernverkehrszügen der DB die zweite Auflage der Weinkarte zum Einsatz. Neben den beliebten Klassikern werden drei neue Weine renommierter Winzer ausgeschenkt. Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr AG: "Beim Weinverkauf freuen wir uns über ein Umsatzplus von 13 Prozent seit Einführung der Weinkarte vor sechs Monaten. Unsere Gäste honorieren das verbesserte Angebot." Neben Weinen aus Italien, Spanien und Südafrika liegt der Schwerpunkt der Weinkarte erneut bei deutschen Gewächsen. Jeweils ein Weiß- und ein Rotwein stammen von Weingütern, die dem Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) angehören. VDP-Weingüter zeichnen sich durch erste Weinlagen, klassische Rebsorten und Winzerpersönlichkeiten aus.

Mit der Einführung einer eigenständigen Weinkarte und ausgewählten Weinen von Top-Winzern im Mai 2007 hat die Deutsche Bahn dem Thema Wein erstmalig einen besonderen Stellenwert in ihrem gastronomischen Angebot eingeräumt. Bei der Weinauswahl wird die Deutsche Bahn von der Sylter Sansibar, Restaurant und Weinhandel, beraten.

DB Autozug startet mit Neuerungen in die Sommersaison 2008

(31.10.) DÜSSELDORF - Ab dem 5. November können die DB Autozüge für die Sommersaison 2008 gebucht werden. Neu sind die Verbindungen von Düsseldorf, Frankfurt/ Neu-Isenburg, Hamburg oder Hildesheim nach Alessandria (Piemont/Italien), die freitags oder sonntags fahren werden. Außerdem können 2008 erstmals auch höhere Fahrzeuge wie der Opel Zafira oder der VW Touran ins Piemont und nach Frankreich transportiert werden. Insgesamt werden von April bis Oktober 2008 über 70 DB Autozug-Verbindungen innerhalb Deutschlands, nach Frankreich, Italien und Österreich angeboten. Alessandria, zwischen Turin, Mailand und Genua gelegen, eignet sich optimal als Ausgangspunkt für Rundreisen durch die Region und zur Weiterfahrt an die Ligurische Küste, in die Toskana oder an die Cote d’Azur.

Frühbuchern bietet der DB Autozug auch in diesem Jahr die günstige Fahrzeugmitnahme ab neun Euro. Hinzu kommt noch der Preis für die gewählten Plätze im Schlaf- oder Liegewagen. So kostet die einfache Fahrt für eine Person im Liegewagen von Hamburg ins 1.600 Kilometer entfernte Narbonne ab 99 Euro, von Berlin ins 900 Kilometer entfernte Villach ab 59 Euro und von Düsseldorf ins 900 Kilometer entfernte Bozen 79 Euro. Alle Informationen zum DB Autozug-Angebot findet man im neuen Sommerkatalog. Infos und Buchung über das DB Autozug Servicetelefon unter 01805 / 24 12 24 (14 Cent/Min., ggf. abweichende Mobiltelefonpreise) täglich von 8 bis 22 Uhr und überall, wo es Fahrkarten gibt, sowie unter www.dbautozug.de.

Mehdorn: Bahn-Privatisierung nach SPD-Beschluss fraglich

(30.10.) BERLIN - "Die Zeichen sind eher kritisch, ob das überhaupt noch geht". So äußerte sich nach dem SPD-Parteitag DB-Chef Hartmut Mehdorn am Montag zur geplanten Teilprivatisierung der DB gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters". "Die Beschlüsse sind schon ziemlich eng. Wir müssen jetzt alle gut überlegen, welche Lösung es da gibt", sagte Mehdorn und mahnte zur Besonnenheit. "Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren und abwarten, was die Bundesregierung sagt. Schnelle Urteile zu fällen, das wäre jetzt falsch." Insgesamt sei das jahrelange Ringen um die Privatisierung ein Trauerspiel. "Das geht jetzt schon von fünf Jahre lang." Der SPD-Parteitag hatte am Wochenende den Teilverkauf des Unternehmens von der Verwirklichung des Volksaktien-Modells abhängig gemacht. Auch die letzte Entscheidung über einen Kompromiss mit der Union behielt sich der Parteitag vor.

InterConnex: Buchen und Zahlen per Handy

(30.10.) BERLIN - Ab 1. November 2007 können die Fahrgäste beim privaten Fernzug InterConnex bequem per Handy buchen und zahlen. Damit stellt der private Fernverkehrsanbieter eine weitere Möglichkeit des einfachen und sicheren Ticketkaufs zur Verfügung. In der Zeit bis zum 9. Dezember sogar garantiert für den Super-Sparpreis. Das heißt für die Strecke Leipzig - Berlin sowie Berlin - Leipzig 12 Euro. Die Fahrt von Leipzig bis an die Ostsee, nach Rostock und Warnemünde, kostet maximal 21 Euro. "Zusätzlich zur bereits beliebten Onlinebuchung unter www.interconnex.com und dem Vorverkauf können unsere Kunden ab November noch unabhängiger von Ort und Zeit Tickets ordern", so Andreas Winter, Sprecher von InterConnex. Praktisch von überall und direkt am Reisetag ist der Ticketkauf möglich. Zudem entfällt beim Handy-Ticket der Ausdruck des Fahrscheins auf Papier - das Handydisplay wird zur Fahrkarte.

Der Reisende wählt mit wenigen Klicks seine Verbindung, bucht und erhält kurze Zeit später alle notwendigen Daten auf sein Handy gesandt. Im Zug hält der Fahrgast das Handy vor. Auf dem Display stehen alle relevanten Reisedaten, die zur Kontrolle notwendig. Die Abbuchung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte. Einzige Voraussetzung für das Handy-Ticket: Vor der ersten Buchung meldet sich der Nutzer im Internet an und lädt das entsprechende Programm (Java-Software) auf sein Handy herunter. Dafür ist ein GPRS-fähiges Handy nötig. T-Systems entwickelte das Handyticket für den InterConnex.

"Für die Zukunft der Städte und unserer Mobilität kommt dem öffentlichen Personennah- und -fernverkehr eine entscheidende Rolle zu. Deswegen müssen Einstiegsbarrieren abgebaut werden und das gesamte Auskunfts- und Ticketsystem einfach, komfortabel und sicher sein. T-Systems engagiert sich seit Jahren im Bereich des elektronischen Fahrgeldmanagements, um genau dies anbieten zu können", erklärt Ulrich Kemp, bei T-Systems für das Geschäft mit großen und mittelständischen Kunden verantwortlich. Deutschlandweit nutzen mehrere Verkehrsverbünde und -unternehmen die Informations- und Kommunikationstechnik von T-Systems bei der Einführung elektronischer und mobiler Ticketsysteme. Die Telekom-Tochter wird zum Beispiel für den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) das mobile Auskunfts- und Ticketsystem nach erfolgreichen Tests in Frankfurt und Hanau nun verbundweit aufbauen.

DB: Vorwürfe in ddp-Meldung völlig substanz- und haltlos

(30.10.) BERLIN - Die wiederholt erhobenen Vorwürfe einer Meldung der Nachrichtenagentur "ddp", wonach millionenteure Schienenwechsel auf der Strecke Köln-Rhein/Main anstünden, hat die DB am Montag erneut als absolut unzutreffend zurückgewiesen. "Die absurden Vorwürfe sind durch keinerlei Fakten belegbar. Die zitierten Aussagen eines Bahnexperten sind rein spekulativ", sagte hierzu Bahnsprecher Martin Walden. "Wir verwahren uns  entschieden gegen Anwürfe, die allein auf Hörensagen oder Vermutungen basieren." Die DB verurteile ein solches Verhalten als verantwortungslos.

Fakt sei vielmehr, dass es auf der Strecke Köln-Rhein/Main bislang keine Auswechslung von Schienen gegeben habe und entsprechende Maßnahmen auch nicht geplant seien. Die Strecke befinde sich in einwandfreiem Zustand. Den besonderen Anforderungen an diese hoch beanspruchte Strecke trage die DB durch ein intensives Präventionsprogramm Rechnung. Dabei würden die Schienen etwa durch regelmäßiges Schleifen gepflegt. Solche Arbeiten gehörten zum üblichen Instandhaltungsprogramm insbesondere auf Hauptstrecken und führten mitnichten dazu, dass Schienen vorzeitig getauscht werden müssen. Im Gegenteil: regelmäßiges Schienenschleifen erhöhe die Lebensdauer von Schienen nachweisbar, teilte die DB mit.

Sachsen-Ticket gilt ab 1. November in allen Verkehrsmitteln des VMS

(30.10.) LEIPZIG - Das Sachsen-Ticket gilt ab 1. November in allen Verkehrsmitteln des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS). Dr. Harald Neuhaus, Geschäftsführer des VMS, und Klaus-Dieter Martini, Sprecher des Verkehrsbetriebes Südostsachsen der DB Regio AG, unterzeichneten in Chemnitz einen entsprechenden Vertrag. "Mit der Anerkennung des Sachsen-Ticket und des Sachsen-Ticket Single in allen Nahverkehrsmitteln des VMS machen wir unseren Kunden ein weiteres attraktives Angebot zur unkomplizierten  Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Mittelsachsen", erläuterte Neuhaus. Martini ergänzte: "Das Sachsen-Ticket ist eines der erfolgreichsten Tarifangebote im Freistaat und wir hoffen, dass es auch für die Kunden des Verkehrsverbundes Mittelsachsen zu einem "Bestseller" wird."

Mit dem Sachsen-Ticket können bis zu fünf Personen oder Eltern/Großeltern (maximal zwei Erwachsene) mit beliebig vielen eigenen Kindern/Enkeln unter 15 Jahren für 26 Euro einen ganzen Tag die Nahverkehrszüge in der 2. Wagenklasse - und ab 1. November alle Verkehrsmittel im Verkehrsverbund Mittelsachsen - nutzen. Einzelreisende sind mit dem Sachsen-Ticket Single für 18 Euro ebenfalls günstig unterwegs. Die genannten Preise gelten für den Kauf am DB Automaten bzw. im Internet unter www.bahn.de. Im DB Reisezentrum und bei DB Agenturen kosten die Tickets zwei Euro mehr. Sachsen-Tickets gelten von bis des Folgetages, am Samstag oder Sonntag bereits ab bis des Folgetages auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Länder-Tickets haben sich seit ihrer Einführung 2001 zu einem der erfolgreichsten Angebote der Deutschen Bahn entwickelt. Im Jahr 2006 wurden bundesweit über zehn Millionen Länder-Tickets verkauft. Im Vergleich der zurückliegenden Jahre konnte mit rund 284.000 verkauften Sachsen-Tickets der Absatz im Jahr 2006 gegenüber 2005 um 56 Prozent gesteigert werden. Damit entfiel ein großer Anteil des Rekordergebnisses im Verkauf von Länder-Tickets auf die Kunden im Freistaat Sachsen. Mit Anerkennung der Sachsen-Tickets in den Verkehrsmitteln im Gebiet des Verkehrsverbundes Mittelsachsen wird das Mobilitätsangebot für die Kunden ab 1. November deutlich erweitert und die Basis für ein durchgehendes Tarifangebot geschaffen. Nach dem Zweckverband Verkehrsverbund Oberlaussitz Niederschlesien (ZVON) und dem Verkehrsverbund Vogtland ist der VMS der dritte sächsische Verkehrsverbund der das Sachsen-Ticket anerkennt.

SPD-Parteitag für Volksaktienmodell

(29.10.) HAMBURG - Der Hamburger SPD-Parteitag hat nach kontroverser Debatte über die Bahnreform das Volksaktienmodell gebilligt, die endgültige Entscheidung aber verschoben. Nach dem Willen der SPD sollen für die umstrittene Teilprivatisierung der Deutschen Bahn zunächst mindestens 25,1 Prozent stimmrechtsloser Vorzugsaktien ausgegeben werden. Sollte die SPD das Modell in den Verhandlungen mit der Union nicht durchsetzen können, soll sich wieder ein Parteitag mit dem Vorhaben befassen. Eine vollständige Ablehnung der Privatisierungspläne wäre dann sehr wahrscheinlich.

Keine Bewegung im Bahn-Tarifstreit

(29.10.) BERLIN - Im Bahntarifstreit bleiben die Fronten verhärtet. Die Bahn wird das Ultimatum der GDL, bis diesen Montag 15.00 Uhr ein neues Angebot vorzulegen, nicht erfüllen. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale bekräftigte am Wochenende die Haltung des Konzerns: "Wir lassen das Ultimatum der GDL verstreichen. Es wird kein neues Angebot geben", sagte sie dem "Focus". Suckale betonte, die Bahn sei jederzeit zu Verhandlungen bereit. Grundlage könne die vorgeschlagene neue Entgeltstruktur für Lokführer sein. "Dabei können wir neue Tätigkeitsgruppen festlegen wie zum Beispiel Lokführer, die ins Ausland fahren, eine Gruppe leiten, neue Mitarbeiter ausbilden oder einen besonders unregelmäßigen Fahrplan haben." Hier könne es mehr Geld geben.

Die GDL will am Montag Nachmittag über erneute Streiks entscheiden. "Es liegt in der Verantwortung des Bahnvorstands, weitere Arbeitskämpfe zu vermeiden. Dazu bedarf es nur eines Tarifangebots auf der Basis eines eigenständigen Tarifvertrages und keiner erneuten Mogelpackung", sagte GDL-Vizechef Claus Weselsky. Sonst beschwöre die Bahn "eine noch schärfere Gangart im Tarifkonflikt herauf". Weselsky verwies im "Hamburger Abendblatt" auf die hohe Streikbereitschaft der GDL-Mitglieder. "Die GDL kann deutlich länger streiken, als sich der Bahnvorstand das wünscht." Auch mit der Finanzierung des Arbeitskampfes habe die Gewerkschaft keine Probleme.

"WiWo": DB will Arcor-Beteiligung verkaufen

(29.10.) DÜSSELDORF - Die DB will sich laut einem Bericht der "WirtschaftsWoche" vom Festnetzbetreiber Arcor trennen. Demnach fordert die DB für ihren 18,17%-Anteil 649 Millionen Euro vom Mehrheitseigentümer Vodafone. Damit müsse der britische Mobilfunkkonzern für eine Komplettübernahme der Festnetz-Tochter mehr investieren als bislang geplant. Die Deutsche Bahn bewerte ihren Anteil jetzt deutlich höher als vor einem Jahr, schreibt das Magazin weiter. Die DB soll laut WirtschaftsWoche zu Zugeständnissen bereit sein, wenn Arcor der Bahn Preisnachlässe gewährt. Die Bahn ist größter Kunde von Arcor und wolle das auch nach einem Verkauf bleiben. Ein Sprecher der Bahn wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentieren.

Fronten bleiben auch nach 30-stündigem Streik verhärtet

(27.10.) BERLIN - Auch nach dem 30-stündigen Streik der Lokführer kommt keine Bewegung in den festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen der DB und der GDL. Die DB wies am Freitag das jüngste Ultimatum der GDL scharf zurück und bezeichnete es als durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Die Gewerkschaft hatte den Konzern aufgefordert, bis kommenden Montag um 15 Uhr ein neues Angebot vorzulegen. Ansonsten drohte die Gewerkschaft mit neuen Streiks. DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch sagte dazu: "Offensichtlich will die GDL nur von ihrem eigenen Durcheinander ablenken. Fakt bleibt: Unser wiederholt verbessertes Angebot liegt auf dem Tisch. Es ist die GDL, die seit Monaten jede Verhandlung darüber kategorisch verweigert hat und sich in ihrer Forderung überhaupt nicht bewegt hat. Von diesen Neinsagern lassen wir uns nicht erpressen."

2.500 Lokführer, also kaum mehr als ein Prozent der DB-Beschäftigten, hatten am Donnerstag und Freitag mit ihrem Streik rund 2,7 Millionen Pendler getroffen und dem Unternehmen einen Schaden von über zehn Millionen Euro zugefügt. Bundesweit waren bis Freitag früh zum offiziellen Streikende etwa 18.000 Regionalzüge und S-Bahnen nicht gefahren - das sind etwa 50 Prozent. In den östlichen Bundesländern war die Bilanz deutlich schlechter. Der Nahverkehr kam dort fast vollständig zum Erliegen. Auch nach Streikende fielen den ganzen Tag über zahlreiche weitere Züge aus. Unter der von der DB eingerichteten kostenlosen Servicetelefonnummer sind seit Mittwoch über 500.000 Anrufe eingegangen. Auf www.bahn.de wurden im selben Zeitraum über 4,2 Millionen Zugriffe auf die Informationsseiten zum Streik gezählt.

Baubeginn am Bahnhof Rendsburg

(27.10.) RENDSBURG - Die DB beginnt am Montag, dem 29. Oktober mit den Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Rendsburg. Die Dacheindeckung des Bahnsteigdaches über den beiden Bahnsteigen wird erneuert, Korrosionsschutz aufgetragen und ein Neuanstrich angebracht. Begonnen wird in der kommenden Woche mit der Erneuerung der Seitenwand am Gleis 1. Hierfür wird die Stahlkonstruktion einschließlich der noch vorhandenen Scheiben abgebaut und anschließend neu erstellt. Für diese Baumaßnahme werden 768.000 Euro investiert, davon werden knapp 477.000 Euro vom Land Schleswig-Holstein getragen. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2008 geplant. Es ist geplant, in einem späteren zweiten Bauabschnitt den Bahnsteig an den Gleisen 1 und 2 zu erneuern und mit einem Blindenleitsystem zu versehen. Dabei sollen dann auch die Treppenaufgänge und die Bahnsteigausstattung beider Bahnsteige modernisiert werden.

ESTW in Moosburg und neuer Haltepunkt Marzling ab Sonntag am Bahnnetz

(27.10.) MOOSBURG - Am kommenden Wochenende geht das Elektronische Stellwerk (ESTW) Moosburg ans Netz. Parallel zur Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik errichtete die DB in Marzling zwei neue Außenbahnsteige in modularer Bauweise (mit Fertigbauteilen). Die Bahnsteige sind 210 Meter lang, 2,75 Meter breit und 0,55 Meter hoch. Sie wurden mit einem Wetterschutz, mit einer Lautsprecheranlage und Fahrscheinautomaten ausgestattet. Die Regionalzüge der Bahnlinie München - Landshut werden diesen neuen Haltepunkt ab Sonntag, 28. Oktober 2007, anfahren. Die bisherige Marzlinger Station wird dann geschlossen. Insgesamt wurden für diese beiden Bahninfrastrukturprojekte in den Landkreisen Landshut und Freising rund 42 Millionen Euro investiert (rund 40 Millionen für das ESTW, rund 2 Millionen Euro für den neuen Haltepunkt).

Mit der Inbetriebnahme des ESTW Moosburg und der neuen Leit- und Sicherungstechnik im Streckenabschnitt Marzling - Gündelkofen wird die zweite Baustufe des Großprojektes ESTW Moosburg beendet. Die Stellwerke in den Bahnhöfen Marzling (Baujahr 1941), Langenbach (Baujahr 1893), Moosburg (Baujahr 1895), Bruckberg (Baujahr 1960) und Gündlkofen (Baujahr 1960) werden durch moderne Technik ersetzt. Die Stellrechner der ESTW Außenstellen Moosburg, Langenbach und Gündlkofen werden an die ESTW Unterzentrale Landshut angebunden. Die Bedienung und Steuerung erfolgt durch Fahrdienstleiter in der Betriebszentrale in München. Insgesamt werden über die neue Signaltechnik 103 Signale und 27 Weichen gesteuert und überwacht. Die Eingabe der Fahrwege erledigt der Fahrdienstleiter "per Mausklick". Auf einem Monitor sind die Fahrmöglichkeiten wie auf einem Lageplan dargestellt. Im Rahmen der Maßnahmen wurden 24 Bahnübergänge der neuen Technik entsprechend angepasst. 17 Bahnübergänge wurden komplett erneuert, sechs wurden beseitigt. Insgesamt wurden rund 40 Millionen Euro investiert, um das neue Elektronischen Stellwerk Moosburg zu bauen.

Bundesweit betreibt die Bahn mehr als 640 ESTW. Durch den Einsatz der modernen Stellwerkstechnik kann der Zugverkehr im ständig wachsenden Verkehrsmarkt wirtschaftlicher und zuverlässiger betrieben werden.

Bis zum Abend 11 000 Züge ausgefallen

(26.10.) BERLIN - Bis zum Abend (Stand 21 Uhr) sind durch den Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach Angaben der DB bundesweit rund 11.000 Regionalzüge und S-Bahnen ausgefallen. Bundesweit sind somit durchschnittlich rund 50 Prozent der Züge ausgefallen. Üblicherweise fahren durchschnittlich 4,8 Millionen Kunden pro Tag mit den Regionalzügen und S-Bahnen der DB. Im Fern- und Güterverkehr sind Streiks weiter gerichtlich untersagt. An dem Ausstand beteiligten sich etwa 2.100 Lokführer, knapp die Hälfte davon in den östlichen Bundesländern. Dort ist der Zugverkehr fast zum Erliegen gekommen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern fuhren nur etwa zehn Prozent der Züge. Die Deutsche Bahn hatte mit Streikbeginn 2 Uhr in der Nacht Ersatzfahrpläne in Kraft gesetzt, die bis zum angekündigten Streikende am Freitag, 8 Uhr, einen stark ausgedünnten Verkehr vorsehen. Unmittelbar danach wird die Deutsche Bahn damit beginnen, möglichst schnell die Verkehre nach Fahrplan anzubieten. Das Unternehmen rechnet damit, dass das volle Betriebsprogramm bundesweit erst wieder ab Samstag gefahren werden kann.

Die Züge der Berliner S-Bahn fuhren am Donnerstag im Innenstadtbereich alle zehn Minuten, auf den Außenstrecken alle 20 bis 40 Minuten. Bei der Hamburger S-Bahn wurden die Strecken im 20-Minuten-Takt bedient. Bei der S-Bahn München fuhren die Züge im Stundentakt, zwischen Pasing und Flughafen München alle 20 Minuten. Die S-Bahn Rhein-Ruhr sowie die S-Bahn Stuttgart fuhren im 30-Minuten-Takt, in Frankfurt am Main fuhr sie im Stundentakt, in Hannover alle zwei Stunden, zum Flughafen Hannover stündlich. Die DB informiert über die aktuelle Situation im Bahnverkehr und die regionalen Ersatzfahrpläne im Internet unter www.bahn.de/aktuell und über die kostenlose Telefon-Hotline 08000 99 66 33.

Infolge der Streikaktionen muss die DB erhebliche Einbußen hinnehmen. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr, sagte am Donnerstag bei einer Zwischenbilanz nach 15 Stunden Streik in Berlin: "Allein an einem Streiktag wie heute verzeichnet die DB AG einen Schaden von zehn Millionen Euro. Und da sind weitere Verluste, die durch die anhaltende Verunsicherung unserer Kunden entstehen, noch gar nicht eingerechnet." Die Halbierung des Angebotes im Nahverkehr führe zum Rückgang der Fahrkarteneinnahmen im Nah- und Fernverkehr. Außerdem erhalte die DB für Züge, die nicht fahren, keine Bestellerentgelte, mit denen die Länder den Nahverkehr finanzieren.

Bahnkunden müssen am Wochenende und zu Beginn der kommenden Woche keine weiteren Streiks im Nahverkehr befürchten. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) werde ihren Arbeitskampf zunächst bis einschließlich Montag, 29. Oktober, aussetzen, sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Donnerstag auf Anfrage. Sie dementierte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe), in dem von einer Aussetzung bis einschließlich Freitag, 2. November, berichtete wird. "Das stimmt nicht", betonte Seibert. Mit der Streik-Pause bis einschließlich Montag wolle die GDL der Bahn "Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben und eventuell ein neues Angebot vorzulegen", erläuterte Seibert. Alles, was über den Montag hinausgehe, sei noch nicht entschieden. Am Freitag wird die Gewerkschaft um 10.00 Uhr in Frankfurt am Main über ihr weiteres Vorgehen beraten. DB-Konzernsprecher Oliver Schumacher sagte dazu: "Das Chaos bei der GDL wird immer größer." Das Durcheinander sei ein "zynisches Spiel: Streikankündigungen, Streikabsagen, Dementis wechseln jetzt schon im Stundentakt - zum Schaden der Kunden, der Mitarbeiter und des Unternehmens. Das ist keine Strategie, das ist pures Chaos." Schumacher forderte die GDL auf, dieses Verwirrspiel zu beenden, klare Führung erkennen zu lassen und endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Weitere Panne bei der GDL: die Gewerkschaft siegte zwar am Mittwoch vor Gericht gegen die DB. So darf die DB, bis auf Ausnahmefälle, streikende Lokführer nicht gegen ihren Willen zu Notdiensten einteilen. Allerdings gab die GDL in ihrem Antrag offenbar ein falsches Streikdatum an. Dem Gericht fiel das nicht auf. Streng nach Buchstaben und Ziffern des Urteils ist der Bahn nun "aufgegeben, es zu unterlassen, während des für den Zeitraum vom 26.10.2007, 2.00 Uhr, bis zum 27.10.2007, 8.00 Uhr geplanten Streiks streikbereite und streikwillige Arbeitnehmer des Fahrpersonals planmäßig in dem in der Öffentlichkeit verkündeten besonderen Fahrplan einzuteilen sowie dispositiv im Rahmen dieses Fahrplans einzusetzen".

Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main in einwandfreiem Zustand

(26.10.) FRANKFURT/Main - Die DB hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach millionenteure Schienenwechsel auf der Strecke Köln-Rhein/Main anstünden. So hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Recherchen des Deutschen Depeschendienstes berichtet, in den kommenden zwei Jahren die Schienen auf nahezu der gesamten zweigleisigen, 180 Kilometer langen Strecke vorzeitig ausgetauscht werden. Der Grund dafür sei nach Angaben aus Bahnkreisen die enorme Belastung der Schienen, die sich aus dem hohen Tempo der Züge, der Beschaffenheit des Geländes und der modernen Zugtechnik ergebe. Die Kosten für den Schienenaustausch wurden in dem Bericht auf 60 bis 80 Millionen Euro beziffert.

Die DB teilte dazu mit, dass es auf der Strecke bislang keine Auswechslung von Schienen gegeben habe. Entsprechende Maßnahmen seien auch nicht geplant. Den besonderen Anforderungen an diese hoch beanspruchte Strecke trage die DB durch ein intensives Präventionsprogramm Rechnung. Dabei werden die Schienen laut DB etwa durch regelmäßiges Schleifen gepflegt. Solche Arbeiten, bei denen einige Zehntel Millimeter Stahl abgetragen werden, gehörten zum üblichen Instandhaltungsprogramm insbesondere auf Hauptstrecken und führten mitnichten dazu, dass Schienen vorzeitig getauscht werden müssen. Im Gegenteil: regelmäßiges Schienenschleifen erhöhe die Lebensdauer von Schienen nachweisbar. Zudem ergäben sich aus topographischen Einflüssen keinerlei besondere Abnutzungserscheinungen an Schienen, wie von der "FAZ" berichtet. Die in der Meldung wiedergegebenen Vorwürfe von nicht namentlich genannten Vertretern der Bauindustrie lassen laut DBvielmehr den Eindruck entstehen, dass hier möglicherweise interessengeleitet versucht wird, aufgrund falscher Behauptungen Verunsicherung zu erzeugen. Die Deutsche Bahn verurteilt ein solches Verhalten als in der Sache falsch und damit absolut verantwortungslos.

Bahn unterliegt im Rechtsstreit um Hunsrückquerbahn

(26.10.) LEIPZIG - Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Donerstag entschieden, dass das Eisenbahn-Bundesamt die Deutsche Bahn Netz AG zu Recht dazu verpflichtet hat, die Hunsrückquerbahn zwischen Stromberg und Morbach wieder in einen befahrbaren Zustand zu versetzen. Die klagende Deutsche Bahn Netz AG ist Eigentümerin der im Hunsrück gelegenen Eisenbahnstrecke Langenlonsheim - Stromberg - Simmern - Büchenbeuren - Morbach - Hermeskeil (sog. Hunsrückquerbahn). Im April 2003 sperrte sie die Teilstrecke Stromberg - Morbach wegen Sicherheitsmängeln, seitdem findet dort kein Zugverkehr mehr statt. Mit Bescheiden vom Oktober 2003 gab das Eisenbahn-Bundesamt der Klägerin auf, die festgestellten Mängel in der Betriebssicherheit der Strecke zu beseitigen. Hiergegen wandte die Klägerin ein, die dadurch entstehenden Kosten seien aus Trassenerlösen nicht abzudecken. Aktuell bestehe auch kein Verkehrsbedürfnis. Außerdem dürfe sie abwarten, bis abschließend entschieden sei, ob ein Ausbau der Strecke zur Anbindung des Flughafens Hahn erfolge; in einem solchen Fall seien die Mittel für eine reine Instandsetzung nutzlos eingesetzt. Das Gleiche gelte, wenn ein solcher Ausbau nicht stattfinde; in diesem Fall wolle sie die Strecke stilllegen. Die Vorinstanzen haben ihre Klage jeweils abgewiesen.

Auch die Revision der Klägerin blieb ohne Erfolg. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Auffassung der Beklagten bestätigt, dass die Klägerin als Eisenbahninfrastrukturunternehmen nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) die Pflicht trifft, ihre Strecken in einem betriebssicheren Zustand für den Eisenbahnverkehr vorzuhalten und die Strecken, wenn dieser Unterhaltungspflicht nicht entsprochen wurde, wieder in einen betriebssicheren Zustand zu versetzen. Gegenüber dieser Pflicht kann sich die Klägerin nicht auf die fehlende Wirtschaftlichkeit solcher Maßnahmen wegen unzureichender Trassenerlöse berufen, die Unterhaltung der Strecke aus eigenem Entschluss einstellen und die Strecke nicht nur vorübergehend sperren. Vielmehr hat der Gesetzgeber mit dem in §11 AEG geregelten Stilllegungsverfahren den Weg vorgegeben, wie sich die Eisenbahninfrastrukturunternehmen in einer solchen Situation von ihrer Unterhaltungspflicht befreien können. Über das Erfordernis einer behördlichen Genehmigung und die hieran geknüpften Voraussetzungen für die dauernde Einstellung des Betriebs soll sichergestellt werden, dass die Infrastruktur für den Eisenbahnverkehr nur dann verloren geht, wenn dem Unternehmen der Betrieb wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten ist und auch kein Dritter gefunden werden kann, der die Strecke zu übernehmen bereit ist. Damit soll das Zugangsrecht der Eisenbahnverkehrsunternehmen gesichert und Wettbewerb im Eisenbahnverkehr ermöglicht werden.

Ab 2 Uhr 30-stündiger Streik

(25.10.) BERLIN - Am frühen Donnerstag Morgen um 2 Uhr beginnt der in der laufende Tarifrunde bislang längste Lokführerstreik. 30 Stunden lang bis Freitag um 8 Uhr wollen die in der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) organisierten Lokführer im Regionalverkehr die Arbeit niederlegen. Die DB hat einen Ersatzfahrplan (Direktlinks zu den Fahrplänen in den einzelnen Bundesländern auf der Bahnnews-Startseite) aufgestellt und will so mindestens 50 Prozent aller Züge fahren lassen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern erwartet die DB die stärksten Einschränkungen. Der Takt der Berliner S-Bahn wird stark ausgedünnt - trotzdem soll im Stadtgebiet ein 10- bis 20-Minuten-Takt angeboten werden. Auch die Hamburger S-Bahn fährt alle zehn bis zwanzig Minuten, die S2 und die S11 fallen aus. Ebenfalls stark betroffen ist die S-Bahn München, wo rund 30 Prozent der Züge verkehren. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werden 60 Prozent der Züge fahren, bei der Frankfurter S-Bahn sind es 50 Prozent, im übrigen Hessen 70 Prozent und in Rheinland-Pfalz und dem Saarland 80 Prozent der Züge. Gründe für die regional unterschiedlichen Streikauswirkungen sind der Organisationsgrad der Lokführer bei der GDL und die Tatsache, dass in den östlichen Bundesländern keine beamteten Lokführer zur Verfügung stehen, die nicht streiken dürfen. Auf Grund der Komplexität im Eisenbahnverkehr wird es bis zum Freitagabend zu spürbaren Verspätungen kommen. Die DB wird die Regionalzüge und S-Bahnen ab 8 Uhr am Freitag wieder nach und nach im normalen Fahrplan fahren.

Die GDL hat inzwischen aber auch angezweifelt, dass die Ersatzfahrpläne aufrecht erhalten werden können. Grund dafür ist eine einstweilige Verfügung des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg gegen die DB vom Mittwoch Abend. Demnach wird der DB bis zu diesem Freitag untersagt, streikwillige Arbeitnehmer kurzfristig in Dienste für Ersatzfahrpläne einzuteilen. Während des Streiks am 12. Oktober hatte die Bahn nach eigenen Angaben etwa 90 Lokführer zu Notdiensten verpflichtet, vor allem in Ostdeutschland, um eine Grundversorgung sicherzustellen. Das ist nun nicht mehr möglich. Die Konzernkommunikation der DB wird am Donnerstagmorgen gegen 5.30 Uhr mit einer Presseinformation einen ersten Überblick über die Auswirkungen des bundesweiten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB geben. Auch mündliche Interviews für Hörfunksender und Nachrichtenagenturen haben ab diesem Zeitpunkt eine belastbare Faktengrundlage.

Unterdessen forderte GDL-Chef Manfred Schell ein substanzielles Angebot der Bahn und legte andernfalls Personalvorstand Margret Suckale den Rücktritt nahe. Suckale wiederum forderte Schell auf, den Streik abzusagen, seine Kur abzubrechen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Laut Medienberichten sei er verhandlungsbereit nach dem Motto: Lohnsteigerungen können über mehrere Jahre vereinbart werden. Dazu sagte Personalvorstand Margret Suckale am Mittwochin Berlin: "Jetzt lassen Sie Ihren Worten auch Taten folgen, kommen Sie an den Verhandlungstisch, Herr Schell, wir warten." Mehr Lohn für Lokführer über mehrere Jahre könne man sofort im Rahmen der Tarifverhandlungen zur Entgeltstruktur vereinbaren. Außerdem könnten die Lokführer noch in diesem Jahr eine Einmalzahlung von 2.000 Euro erhalten. "Einmalzahlung, zehn Prozent mehr Geld und ein eigener Tarifvertrag für Lokführer sind ein gutes Angebot. Darüber können wir sofort verhandeln." Suckale bedauerte, dass der GDL-Vizevorsitzende Weselsky das Moderationsergebnis offenbar verlassen habe. Anders sei es nicht zu erklären, dass er nun wieder einen Tarifvertrag für das gesamte Fahrpersonal fordere und nicht bereit sei mit den anderen Gewerkschaften zu kooperieren, um ein konflikt- und widerspruchsfreies Ergebnis zu erzielen. "Wir stehen zu dem Moderationsergebnis, das Sie, Herr Schell, unterschrieben haben. Lassen Sie nicht zu, dass das gemeinsam erzielte Ergebnis weiter zerredet wird", so Suckale.

Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge stehen die Lokführer der DB mit ihrem Gehalt vergleichsweise gut da. Nur die Autoindustrie, das Verlagsgewerbe und die Energiebranche bezahlten ihre Facharbeiter besser, schreiben die DIW-Forscher. Dagegen verdienten Lkw-Fahrer meist spürbar weniger - und müssten deutlich länger arbeiten. Nach Konzernangaben kommt ein Lokführer bei der Bahn im Jahr brutto auf 31 000 bis 33 000 Euro. Die Summe liege damit über dem durchschnittlichen Wert in der Gesamtwirtschaft von 26 681 Euro, schreibt das DIW. Auf die Arbeitszeit umgerechnet zahle die Bahn ihren Lokführern 19,60 Euro je Stunde (junge, relativ unerfahrene Kraft ohne Kinder) und 21,77 Euro (erfahrener, verheirateter Lokführer mit einem Kind). Damit liegt der Konzern zwar unter dem Schnitt im verarbeitenden Gewerbe (25,15 Euro), aber über dem Wert der vergleichbaren Branche Verkehr und Nachrichtenübermittlung von 17,37 Euro. In Deutschland gebe es nur zwei Bahn-Wettbewerber, die mehr zahlten als der Konzern.

Allianz pro Schiene: Deutschland investiert im EU-Vergleich zu wenig in die Schiene

(25.10.) BERLIN - Deutschland als Haupttransitland Europas investiert trotz Klimawandels weniger in die Schieneninfrastruktur als fast alle anderen EU-Länder. Das ergeben aktuelle Berechnungen der Allianz pro Schiene auf der Grundlage von Zahlen, die die EU-Kommission vergangene Woche vorgestellt hat. Die tatsächlichen Infrastrukturausgaben sind demnach in den vergangenen drei Jahren sogar um knapp 200 Millionen Euro von 3,4 Mrd. Euro auf 3,2 Mrd. Euro gesunken. Pro Einwohner investierte der deutsche Staat im Jahr 2006 lediglich 39 Euro in das Gleisnetz - selbst Länder wie Slowenien und die Slowakei investieren pro Kopf deutlich mehr in das klimaschonende Verkehrssystem. "Deutschland investiert eindeutig zu wenig in die Schieneninfrastruktur", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. "Die EU erwartet bis 2020 ein Wachstum der Verkehrsleistung im Güterverkehr um 50 Prozent. Angesichts dieser Prognosen muss die Bundesregierung schnellstmöglich mehr Geld in den umweltverträglichen Verkehrsträger lenken", forderte Flege. Ansonsten werde Deutschland "vom Lkw-Verkehr überrollt und das selbstgesteckte Klimaschutzziel verfehlen".

Laut Allianz pro Schiene-Berechnung liegt Deutschland bei den untersuchten Staaten mit 39 Euro pro Einwohner und Jahr auf dem drittletzten Platz vor Griechenland und Ungarn. Spitzenreiter mit 359 Euro pro Einwohner und Jahr ist die Schweiz, gefolgt von Belgien (172 Euro) und den Niederlanden (159 Euro). Der komplette Staatenvergleich ergibt für das Jahr 2006 folgendes Ranking: Pro Einwohner und Jahr gibt Ungarn 16 Euro, Griechenland 25 Euro, Deutschland 39 Euro, Slowakei 41 Euro, Slowenien 52 Euro, Dänemark 57 Euro, Finnland 72 Euro, Irland und Frankreich je 76 Euro aus. Schweden investiert pro Einwohner 156 Euro, Niederlande 159 Euro und Belgien 172 Euro in die Schienenwege. Bereits vor zwei Jahren hatte die Allianz pro Schiene nach dem Vergleich europäischer Schienen-Investitionen gewarnt: "Deutschland verliert den Anschluss". Damals war ebenfalls die Schweiz Spitzenreiter, Deutschland lag weit hinten.

Mehr als 5.000 Bewerber für Lokführerausbildung bei der DB

(25.10.) BERLIN - Die DB hat auf ihre Anzeigenkampagne "1.000 Lokführer gesucht" nach eigenen Angaben eine überwältigende Resonanz bekommen. Wie Margret Suckale, Vorstand Personal und Recht der DB, am Mittwoch in Berlin sagte, haben sich seit Mitte September über 12.000 Interessenten per E-Mail, auf dem Postweg oder über eine telefonische Hotline gemeldet. Rund 5.000 Bewerbungen für eine Ausbildung zum Lokomotivführer seien bei der DB schließlich eingegangen; darunter 170 aus dem Konzern. Die Auswahlgespräche laufen derzeit. Anfang 2008 beginnt die Ausbildung im ersten Kurs. Die Bewerber durchlaufen ein sechs- bis neunmonatiges Qualifizierungsverfahren mit einer monatlichen Ausbildungsvergütung in Höhe von 1.740 Euro brutto. Jeder, der dieses Verfahren erfolgreich abschließt und mobil ist, erhält eine Übernahmegarantie. Die DB bietet den Absolventen attraktive Einkommensperspektiven und viele soziale Leistungen wie Freifahrten, Job-Ticket und Altersvorsorge. Das Einstiegsgehalt eines Lokführers beträgt laut DB im Durchschnitt inklusive Zulagen und Sonderzahlungen 32.000 Euro brutto im Jahr. Außerdem schließt ein Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2010 aus.

Unter den Bewerbern finden sich trotz der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auch etliche ausgebildete Lokführer von Wettbewerbern der DB. Margret Suckale: "Diese Mitarbeiter wissen natürlich, dass sie bei uns schon jetzt bis zu 25 Prozent mehr verdienen können. Und sie merken auch, dass es bei der DB AG in dieser Tarifrunde sehr viel mehr gibt, als die GDL mit dem eigenen Arbeitgeber abgeschlossen hat." Statt um 31 Prozent - wie bei der DB gefordert - schließe die GDL anderswo zu zwei Prozent mit Arbeitsverlängerung ab. Die anhaltend positive Leistungsentwicklung im Personen- und Güterverkehr führt bei der DB zu einem erhöhten Bedarf an Lokführern.

Die Bahn stellt die Uhren auf Winterzeit um

(25.10.) BERLIN - In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober endet in Deutschland die Sommerzeit. Um drei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde auf zwei Uhr zurückgestellt. Für die Bahn ist die Zeitumstellung mittlerweile zur Routine geworden. Nachtzüge werden in der um eine Stunde längeren Nacht von Samstag auf Sonntag an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke halten. So wird sichergestellt, dass die rund 50 betroffenen Züge ihre Zielbahnhöfe fahrplanmäßig erreichen und morgens nicht eine Stunde zu früh ankommen. Züge, die tagsüber fahren, sind von der Zeitumstellung nicht betroffen, da sie zum Zeitpunkt der Umstellung ihre Zielbahnhöfe bereits erreicht haben. S-Bahnen, die in großen Ballungsgebieten am Wochenende bis spät in die Nacht verkehren, sind von der einstündigen Pause in der Nacht der Zeitumstellung nicht betroffen. Diese Züge setzen ihre Fahrt ohne Unterbrechung fort. Bei der Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit werden auch etwa 120.000 Uhren in Bahnhöfen und Diensträumen sowie in Automaten, Informations- und Steuerungssystemen um eine Stunde zurückgestellt. Taktgeber ist das Funksignal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Dieses Signal wird bei der DB von autark arbeitenden Funkuhren sowie von rund 2.500 Mutteruhren aufgenommen und von dort an alle anderen Uhren im Bereich der Bahn weitergegeben. Die Anpassung aller Uhren dauert etwa eine Stunde.

DB Logistics unterstützt Logistikpreisträger Claas bei internationalen Bahntransporten

(25.10.) FRANKFURT/Main  - Für die Umsetzung einer integrierten logistischen Gesamtkonzeption hat die Bundesvereinigung Logistik die CLAAS KGaA mbH aus Harsewinkel mit dem Deutschen Logistik-Preis 2007 im Rahmen des diesjährigen BVL-Kongresses in Berlin ausgezeichnet. Um die reibungslose Steuerung der komplexen Logistikkette zwischen dem deutschen Stammwerk und den europäischen Märkten zu sichern, verlässt sich der weltweit tätige Anbieter von Agrartechnologie auch auf die Verbundleistungen von DB Logistics. Seit dem Bau des ersten Gleisanschlusses vor 40 Jahren in Harsewinkel verbindet die DB und Claas eine enge Partnerschaft. Jede zweite Claas-Maschine erreicht den Kunden per Bahn.

Seit 2005 verbindet DB Logistics das deutsche Werk der CLAAS-Gruppe in Harsewinkel mit dem russischen Werk in Krasnodar, 1.540 Kilometer südlich von Moskau. Dort erfolgt die Endmontage von Großmähdreschern, deren Komponenten auf der Schiene aus dem westfälischen Stammwerk zugeführt werden. Bülent Ileri, Leiter Transportlogistik der CLAAS-Gruppe: "Die Belieferung unseres russischen Werks muss zuverlässig und termingerecht erfolgen. Deshalb ist gerade beim Schienenverkehr als wirtschaftlich sinnvollem Transportmittel höchste Zuverlässigkeit absolut notwendig." Die Verkehre werden in enger Zusammenarbeit von Railion, Railog und Schenker in Moskau über Brest nach Krasnodar gefahren. Karsten Sachsenröder, Leiter des zuständigen Railion Marktbereichs Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter: "Dank unserer Markterfahrung können wir den Übergang zwischen unterschiedlichen Rechtssystemen und logistischen Infrastrukturen erheblich vereinfachen und damit CLAAS einen reibungslosen grenzüberschreitenden Schienentransport über vier Transitländer anbieten."

EU-Kommission leitet Prüfverfahren gegen DB ein

(24.10.) BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat ein förmliches Prüfverfahren gegen die DB eingeleitet. Darin wird untersucht, ob die DB für Verkehrsleistungen in Berlin und Brandenburg von den Bundesländern möglicherweise zuviel Geld erhält. Wie die Kommission mitteilte, gebe es Hinweise auf eine mögliche Überkompensation, weil die DB Ausgleichsleistungen auf Grundlage eines festen Kilometersatzes bekomme. Dabei würden aber die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf nicht berücksichtigt, und die Zahlungen würden auch nicht angepasst, wenn die Bahn ihre Preise erhöhe. Außerdem sollten die unrentabelsten Strecken bis 2012 neu ausgeschrieben werden. Aber selbst, wenn sie nicht mehr von der Bahn betrieben würden, sei keine Anpassung der Ausgleichsleistung vorgesehen, teilte die Kommission weiter mit. Ein Wettbewerber habe sich über die "Überkompensation" durch den von 2002 bis 2012 laufenden Vertrag beschwert. Die deutschen Behörden wurden aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Neue ICE-Verbindungen von Dortmund nach Wien und Garmisch-Partenkirchen

(24.10.) DÜSSELDORF - Am 9. Dezember wird europaweit der Fahrplan umgestellt. Im Fahrplan 2008 profitiert das Rhein/Ruhr-Gebiet von neuen ICE-Direktverbindungen nach Wien und Garmisch Partenkirchen. Die bisher teilweise von Eurocity-Zügen bediente Strecke von Dortmund über Köln - Bonn - Koblenz - Frankfurt und Passau nach Wien wird zukünftig täglich mit komfortablen Neigetechnik-ICE befahren und dadurch 10 Minuten schneller als bisher. Samstags wird der IC Alpenland durch eine umsteigefreie ICE-Verbindung Dortmund - Ruhrgebiet - Köln über die Schnellfahrstrecken Köln-Frankfurt und Nürnberg-Ingolstadt nach Garmisch-Partenkirchen ersetzt und damit rund 2,5 Stunden schneller als derzeit. Durch die Umstellung auf ICE-Züge steigen allerdings auch die Fahrpreise auf den Strecken, außerdem ist eine Fahrradmitnahme künftig nicht mehr möglich.

Züge der ICE Linie Dortmund / Essen - Köln Messe/Deutz - Frankfurt - Nürnberg - München fahren künftig über den neuen, zweigleisigen Streckenabschnitt zwischen Köln Mülheim und Köln Messe/Deutz (tief) dadurch verringert sich die Fahrzeit um 10 Minuten. Zwischen Düsseldorf und Berlin halten wieder alle ICE-Züge in Düsseldorf Flughafen. Der beim letzten Fahrplanwechsel versuchsweise eingesetzte ICE-Sprinter von Köln über Frankfurt nach München wird mangels Nachfrage eingestellt. Ebenfalls aufgrund schwacher Auslastung wird die Bedienung des Köln/Bonner Flughafens von 8 auf 6-ICE-Zugpaare im Abschnitt Köln-Bonn reduziert.

"FTD:" Kühne + Nagel droht DB mit Auftragsentzug

(24.10.) BERLIN - Das Logistikunternehmen Kühne + Nagel hat der DB nach Informationen der "Financial Times Deutschland" mit dem Entzug von Aufträgen gedroht. Grund ist dem Bericht zufolge die geplante Umbenennung der Schienengüterverkehrssparte Railion, die Kühne + Nagel für Eisenbahntransporte nutzt. Die DB-Tochter solle künftig unter DB Schenker firmieren. "Da wird die Neutralität verletzt", sagte eine Kühne+Nagel-Sprecherin der "FTD".

SBB: Bauarbeiten am Axen beginnen

(24.10.) BERN - Die SBB erneuert von Ende Oktober 2007 bis Herbst 2009 am Axen zwischen Brunnen und Flüelen die bergseitige Strecke. Die Tunnels Morschach, Fronalp und Stutzeck-Axenberg, die von 1943 bis 1948 erbaut wurden, haben eine Erneuerung dringend nötig. Nach deren Abschluss werden sie für die nächsten 50 Jahre den neusten Standards betreffend Profilanforderungen, Bausubstanz, Sicherheit und bahntechnischer Anlagen entsprechen. Konkret erneuert die SBB am Axen die Bausubstanz im Tunnelgewölbe, in der Tunnelsohle sowie die Tunnelentwässerungen. Zudem erhalten die drei Tunnels ein neues Gleisbett, neue Gleiskörper und neuste bahntechnische Einrichtungen wie Gleis-, Fahrleitungs- und Kabelanlagen. Anstatt einer herkömmlichen Fahrleitung werden in den Tunnels neu Stromschienen eingebaut. Diese haben den Vorteil, dass sie eine kleine Einbauhöhe aufweisen und gegenüber herkömmlichen Fahrleitungen größere Energieleistungen bewältigen können. Im Herbst 2009 ist die Erneuerung auf der ganzen Strecke zwischen Brunnen und Flüelen abgeschlossen.

Die Arbeiten behindern den Bahnverkehr vorerst nicht: Durch den Einbau von provisorischen Spurwechselweichen zwischen Brunnen und Sisikon können die Arbeiten soweit optimiert werden, dass der Bahnverkehr nicht beeinträchtigt wird. Dank dieser Provisorien können die drei Tunnels separat und zeitlich gestaffelt erneuert werden. Dabei wird jeweils nur ein Tunnelabschnitt gesperrt. Dieser eingleisige Betrieb beginnt am 5. November 2007 mit der Sanierung des Tunnels Morschach. Ab 2009 müssen nur einzelne Züge in Randstunden durch Busse ersetzt werden.

DB: Kritik des Grünen-Politikers Hermann haltlos

(24.10.) BERLIN - Die DB hat die Kritik des Grünen-Politikers Winfried Hermann als völlig haltlos zurückgewiesen. In einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk wird Hermann von der Nachrichtenagentur AP mit den Worten zitiert, die DB AG sei bisher nicht auf die Lokführer-Gewerkschaft GDL zugegangen. Konzernsprecher Oliver Schumacher: "Das ist eine sehr seltsame Wahrnehmung der Fakten. Viermal hat die DB AG bisher ihr Angebot verbessert. Nun liegt die fünfte Offerte auf dem Tisch. Die DB hat sich also immer bewegt, während die GDL-Funktionäre stets nur Nein sagen." Offenbar habe Hermann auch das Moderationsergebnis nur in Auszügen gelesen, anders ist seine Bemerkung nicht zu verstehen, die DB AG halte sich nicht an das Moderationsergebnis. Schumacher: "Jede Vereinbarung mit der GDL muss sich demnach konflikt- und widerspruchsfrei in das Tarifwerk der DB AG einfügen. Dass Herr Hermann diese zentrale Passage offenkundig einfach unterschlägt, ist bezeichnend."

Unterdessen bereitet sich die DB intensiv auf den 30stündigen Streik der GDL ab Donnerstag um 2 Uhr vor. Der Ersatzfahrplan steht ab Mittwochmittag unter www.bahn.de/aktuell zur Verfügung. Kunden können sich auch rund um die Uhr über die kostenlose Hotline 08000 99 66 33 sowie in den DB Reisezentren informieren. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen. Über 1.000 Mitarbeiter werden zusätzlich für den Kundenservice im Einsatz sein. Geplant ist, im bundesweiten Durchschnitt mindestens 50 Prozent der Nahverkehrszüge zu fahren. Dabei wird es regionale Unterschiede geben. Wie bei den jüngsten Streiks werden voraussichtlich vor allem die ostdeutschen Bundesländer und die S-Bahnen in München und Berlin von den Einschränkungen besonders stark betroffen sein. Bei der Berliner S-Bahn ist im Stadtbereich dennoch ein 10- bis 20-Minuten-Takt geplant. Auf Grund der Komplexität des Eisenbahnverkehrs wird es laut DB bis in den Freitagabend zu spürbaren Verspätungen kommen. Die DB wird die Regionalzüge und S-Bahnen ab 8 Uhr wieder nach und nach im normalen Fahrplan fahren.

Tiefensee: "Die Schiene muss weiter gestärkt werden"

(24.10.) BERLIN - Der Gütertransport auf der Schiene boomt. Nach Rekordwerten im vergangenen Jahr wuchs allein im ersten Halbjahr die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr um 10,5 Prozent auf 57,6 Mrd. Tonnenkilometer. Ein Trend, den Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag bei der Veranstaltung "Mehr Bahn wagen. Güterbahnen im Aufschwung" der Allianz pro Schiene in Berlin als "höchst erfreulich" wertete. Vor mehr als 100 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft bekräftigte Tiefensee die Notwendigkeit, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen: "Die Schiene muss weiter gestärkt werden."

Anfang des Jahres hatte die Allianz pro Schiene konkrete Beispiele für die Verkehrsverlagerung in Deutschland zusammengetragen. Diese hatten gezeigt, dass sich die Anstrengungen der Güterbahnen gelohnt haben. "Bahntransporte sind zunehmend attraktiver geworden, so dass sie Verkehr von der Straße auf die Schiene ziehen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Allianz pro Schiene, Norbert Hansen. Ein entscheidender Faktor für den Boom auf der Schiene seien auch politische Weichenstellungen gewesen. So habe die 2005 eingeführte Lkw-Maut maßgeblich zur Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene beigetragen. Immer noch vorhandene Wettbewerbsungleichheiten zwischen den beiden Verkehrsträgern müssten dringend weiter abgebaut werden. Hansen: "Wir brauchen die Lkw-Maut auf allen Straßen und auch für Lkw mit weniger als 12 Tonnen, um die Güterbahnen, die auf allen Strecken Trassengebühren zahlen, nicht zu benachteiligen." Um den Boom der umweltfreundlichen Schiene nicht zu stoppen, müsse der Bund die Schieneninfrastruktur weiter ausbauen. "Gerade im Hafenhinterlandverkehr gibt es bereits jetzt schon gewaltige Engpässe", so Hansen. „Dafür werden mindestens 2,5 Mrd. Euro jährlich benötigt."

Angesichts des wachsenden Güterverkehrsaufkommens sprach der Minister auch die Diskussion um die Zulassung von Riesen-Lkw an. „Wir müssen den Güterverkehr bewältigen, ohne auf Scheinlösungen wie den Gigaliner zu setzen. Nachdem sich die Länderverkehrsminister gegen die Zulassung dieser Fahrzeuge in Deutschland entschieden haben, sei er "optimistisch", dass es „auch auf EU-Ebene zu einer vernünftigen Lösung ohne Gigaliner" kommen werde. "Alle Argumente, die uns in Deutschland zur Ablehnung von Riesen-Lkw bewogen haben, gelten auch für ganz Europa", so Tiefensee. Er werde sich dafür einsetzen, dass dies bedacht werde.

Ab Donnerstag 30-stündiger Streik

(23.10.) BERLIN - Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, von Donnerstag um 02.00 Uhr bis Freitag um 08.00 Uhr die Arbeit im Regionalverkehr niederzulegen. Noch am Vortag hatte es aus der GDL geheißen, man wolle sich bei künftigen Streiks bemühen, die Pendler zu verschonen. Im Fern- und Güterverkehr darf vorerst nicht gestreikt werden; über den Widerspruch der GDL gegen die einstweilige Verfügung der DB entscheidet das Landesarbeitsgericht in Chemnitz erst am 2. November. Lege die Bahn in den kommenden zwei Tagen ein verbessertes Angebot vor, sei die GDL bereit, ihre Streiks abzusagen, sagte GDL-Vize Claus Weselsky. Der neue Streik solle der Bahn aber zeigen, dass die Lokführer nicht gewillt seien, sich von ihrem Arbeitgeber länger hinhalten zu lassen.

Die Bahn reagiert mit einem Ersatzfahrplan auf die Streikankündigung. Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch sagte, Informationen zum Ersatzfahrplan gebe es ab Mittwochmittag im Internet unter bahn.de/aktuell und bei der kostenlosen Service-Hotline 08000 99 66 33. Der Ersatzfahrplan werde während der Streiks bis Freitag, 8.00 Uhr gültig sein. Danach würden die Züge im Laufe des Tages nach und nach wieder nach dem normalen Fahrplan verkehren. Gleichzeitig appellierte die DB an die GDL, mögliche Streiks im Nahverkehr bis mindestens Ende kommender Woche auszusetzen. "Die GDL-Funktionäre haben entgegen der tatsächlich durchgeführten Streiks immer wieder betont, dass sie eigentlich gar nicht im Nahverkehr streiken wollen, sondern viel lieber im Fern- und Güterverkehr", sagte Rausch. "Dem steht bislang das Urteil des Chemnitzer Arbeitsgerichts entgegen. Nun will die nächste Instanz, das Landesarbeitsgericht, bis Ende kommender Woche entscheiden, ob das Urteil Bestand hat. Dann wäre es doch nur konsequent von der GDL, bis dahin Streiks auszusetzen - ansonsten verliert die GDL-Führung den letzten Rest an Glaubwürdigkeit. Klar ist aber auch: Das Gericht kann Rechtssicherheit herstellen, der Tarifkonflikt ist aber nur am Verhandlungstisch zu lösen." Deshalb erneuerte Rausch die DB-Forderung, wonach die GDL endlich an den Verhandlungstisch zurückkehren solle.

Unterdessen hat die DB bestätigt, dass wegen der Streiks mehrere Lokführer abgemahnt und zwei wegen Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmungen sogar fristlos entlassen worden seien. So sei einem Lokführer gekündigt wurde, weil er am 3. Juli, dem ersten Streiktag, einen leeren Intercityzug auf einer eingleisigen Strecke habe stehen lassen. "Er war zweieinhalb Stunden nicht über Funk erreichbar", sagte Bahnsprecher Uwe Herz. "Wir mussten vom Schlimmsten ausgehen." Der Streikende habe einen sicherheitsrelevanten Verstoß begangen. Herz sagte, die zweite fristlose Kündigung sei aus ähnlichem Grund erfolgt. Details dazu nannte er nicht. Hintergrund der zahlreichen Abmahnungen sei, dass Arbeitnehmer, die einen Notdienst verweigern, mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Ziel des Notdienstes sei, einen sicheren Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten und Reisenden, die auf die Bahn angewiesen sind, eine Grundversorgung sicherzustellen. "Da besteht eine ganz klare Rechtslage", sagte der Bahnsprecher. Einen Bericht des "Bielefelder Westfalenblatts", wonach über 200 Lokführer abgemahnt und 10 Lokführer entlassen worden seien, dementierte er ebenso wie übrigens auch die GDL, die von einem "Missverständnis" sprach. In der Bewertung der Sache weichen Bahn und GDL jedoch weit voneinander ab. Die Gewerkschaft will den Betroffenen nun auf juristischem Wege helfen.

"Tagesspiegel": Trotz Arbeitskampf rege Nachfrage nach Lokführerjobs bei der Bahn

(23.10.) BERLIN - Der laufende Arbeitskampf hat der Attraktivität der Bahn als Arbeitgeber einem Bericht des "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) offenbar nicht geschadet. Seit der Konzern Mitte September 1000 Lokführerstellen ausgeschrieben hat, hätten rund 12 000 Menschen Interesse bekundet, sagte Konzernsprecher Uwe Herz der Zeitung. Mehr als 3400 Bewerbungen seien eingegangen, von denen die Bahn über 2000 nach erster Vorauswahl als geeignet eingestuft habe. Darunter sei auch "eine zweistellige Zahl fertiger Lokführer" von anderen Bahn-Unternehmen, sagte Herz. "Wir sind zuversichtlich, die 1000 Stellen schnell besetzen zu können." Die private Konkurrenz zahlt dem Bericht zufolge zum Teil deutlich weniger als der Staatskonzern. Während Bahn-Lokführer nach Konzernabgaben rund 32 000 Euro brutto im Jahr erhalten - inklusive Zulagen und Sonderzahlungen -, müssten sich die Kollegen bei Connex in Sachsen beispielsweise mit knapp 25 Prozent weniger begnügen. Eine Sprecherin der Connex-Mutter Veolia wollte das der Zeitung auf Anfrage nicht kommentieren.

SPD-Vorstand stimmt für Volksaktienmodell

(23.10.) BERLIN - Der SPD-Vorstand hat am Montag das Volksaktienmodell für die Bahnreform mit klarer Mehrheit gebilligt. Bei der Abstimmung unter den 45 Vorstandsmitgliedern habe es zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen gegeben, teilte Parteichef Kurt Beck nach der Sitzung mit. Damit konnte sich Finanzminister Peer Steinbrück mit seinen Bedenken gegen das Volkasaktienmodell nicht durchsetzen. Nach dem SPD-Vorstandsbeschluss sollen zunächst mindestens 25,1 Prozent stimmrechtsloser Vorzugsaktien ausgegeben werden. Über die weitere Beteiligung privater Investoren solle der Gesetzgeber "nach einer Evaluierung" entscheiden. Private Investoren dürften keinen Einfluss auf die Unternehmenspolitik ausüben. Dafür stelle die sogenannte Volksaktie die geeignete Form dar. Ziel müsse es sein, "eine Zerschlagung der Bahn" zu verhindern, heißt es in dem Papier weiter.

Berlin Hauptbahnhof als bester Großstadtbahnhof 2007 ausgezeichnet

(23.10.) BERLIN - Der Berliner Hauptbahnhof ist am Montag um ein Attribut reicher geworden. Mehr als 100 Gäste feierten mit der Allianz pro Schiene den kundenfreundlichsten Großstadtbahnhof des Jahres 2007. Im Beisein von Berlins Bürgermeister und Wirtschaftssenator Harald Wolf und dem Vorstandsvorsitzenden der DB Station und Service AG, Wolf-Dieter Siebert, enthüllten die Jury-Mitglieder im Bahnhof die Siegertafel und übergaben Bahnhofsmanager Thomas Hesse feierlich die Urkunde. "Die Architektur, die Lebendigkeit, die kulturellen Angebote und die Umfrage-Ergebnisse zur Kundenzufriedenheit haben uns überzeugt", sagte Jury-Mitglied Prof. Monika Ganseforth vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). In ihrer Laudatio lobte sie den Bahnhof als "Teil dieser lebendigen, aufregenden Stadt" und als "Symbol für die Zukunft des Verkehrsträgers Bahn". "Unsere Wahl entspricht der Abstimmung mit den Füßen", kommentierte Ganseforth die Entscheidung der Jury. In den repräsentativen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts infas hatte Berlin Hauptbahnhof im Eröffnungsjahr 2006 und im Folgejahr jeweils Spitzenplätze unter Deutschlands Hauptbahnhöfen belegt. Weitere Pluspunkte aus Jury-Sicht sind das kundenorientierte Servicepersonal, das vielfältige Angebot an Geschäften, Gastronomie und Kultur, das den Charakter des Bahnhofs nicht verfälscht, sondern mit Leben füllt, sowie die angenehmen Licht- und Akustikverhältnisse durch die offene Bauweise mit viel Glas. Auch die auffallende Sauberkeit trage zur hohen Aufenthaltsqualität des Bahnhofes bei. „Es gibt keine dunklen oder einsamen Ecken, die ein Gefühl der Unsicherheit aufkommen lassen könnten", so Ganseforth.

"Der Preis ist eine Verpflichtung, gut zu bleiben und noch besser zu werden", mahnte Jury-Mitglied und Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege bei der Übergabe der Urkunde. An die Stadt Berlin appellierte er, die provisorischen Bahnhofsvorplätze möglichst bald auf das Schönheitsniveau des Bahnhofs zu bringen. Auch die fehlende Nord-Süd-Verbindung der S-Bahn und die fehlende Anbindung an das U-Bahn-Netz seien "Defizite, die ein Bahnhof dieser Größenordnung auf Dauer nicht haben darf". Flege freute sich in diesem Zusammenhang auch über die von Bahnhofsmanager Hesse überbrachte Nachricht, dass noch in dieser Woche elektronische Informationstafeln mit den Abfahrts- und Ankunftszeiten der Buslinien auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs angebracht werden. Flege: "Das ist der Beweis, dass der Titel "Bahnhof des Jahres" nicht nur Auszeichnung, sondern auch Ansporn ist." Die Allianz pro Schiene vergibt den Titel "Bahnhof des Jahres" seit 2004 an je einen Großstadtbahnhof und einen Kleinstadtbahnhof. Im vergangenen Jahr waren die Bahnhöfe Hamburg-Dammtor und Oberstdorf als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Bester Bahnhof in der Kategorie kundenfreundlichster Kleinstadtbahnhof ist in diesem Jahr Landsberg am Lech.

NOB: Ende des Ticketverkaufs im Klanxbüller Bahnhof

(23.10.) KIEL - Der Pfingsten dieses Jahres gestartete Fahrkartenverkauf der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) im Klanxbüller Bahnhof endet mit dem 31 Oktober. "Der Andrang ist mit dem Saisonende merklich zurückgegangen", begründet NOB-Pressesprecherin Suzanne Thomas die Entscheidung. Wie es mit Beginn der nächsten Saison weiter gehe, könne man jetzt allerdings noch nicht sagen. Geplant sei weiterhin, dass der neue Inhaber des Bahnhofs einen Partner findet, der u. a. auch Fahrkarten verkauft. "Wir würden das im Sinn unserer Fahrgäste sehr begrüßen", so Suzanne Thomas.

DB Services und DB Station&Service erhalten Facility Management Anwenderpreis 2007

(23.10.) BERLIN - Die DB-Töchter DB Services und DB Station&Service sind zweiter Teamsieger bei der Vergabe des Facility Management Anwenderpreises 2007. Im Rahmen der EXPO Real 2007 - Internationale Fachmesse für Gewerbe-Immobilien - in München nahmen Mitarbeiter und Führungskräfte der beiden DB-Gesellschaften die begehrte Glasskulptur-Trophäe in Empfang. Als führender Facility-Management-Dienstleister und Spezialist für integrierte Serviceleistungen hatte sich DB Services für das Bewirtschaftungsmodell Systemdienstleistung entschieden und bereits im Jahr 2005 gemeinsam mit der DB Station&Service auf bisher über 5.000 Bahnhöfen erfolgreich umgesetzt. Das Konzept, die konsequente Umsetzung, aber auch praxisnahe Ansätze zur Weiterentwicklung überzeugten die Fachjury. Der begehrte Branchenpreis zur nachhaltigen Förderung und Verbreitung der Facility Management-Idee wurde - diesjährig zum zwölften Mal - vom renommierten Fachmagazin "Der Facility Manager" vergeben.

Am Montag keine Streiks

(22.10.) BERLIN - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wird am Montag keine Streiks durchführen. Das teilte die GDL am Sonntag Nachmittag mit. Offen blieb, ob in den kommenden Tagen die Arbeit niedergelegt wird. Darüber will die GDL jeweils am Nachmittag des Vortages informieren. Der zweite GDL-Vize Günther Kinscher begründete im Fernsehsender n-tv den Streikverzicht am Montag mit den Worten: "Die Pendler haben genug gelitten." Die GDL denke vor allem an die vielen Ostdeutschen, die zum Wochenbeginn zu ihren Arbeitsplätzen im Westen führen. Der in Kur befindliche GDL-Chef Manfred Schell kündigte mit Blick auf mögliche Streiks in den kommenden Tagen in der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (Montagausgabe) eine Kursänderung an: falls am Dienstag wieder gestreikt werde, "dann sollen Berufspendler und Schüler in den Stoßzeiten morgens und nachmittags davon nach Möglichkeit nicht betroffen sein." Die GDL wolle Sympathien in der Bevölkerung zurückgewinnen und der DB zeigen, dass ihr Streikwille ungebrochen sei.

Schell machte deutlich, dass der Streik auf den Güter- und Fernverkehr ausgedehnt werden solle, wenn die Justiz dies zulasse. Die bisherigen Streiks im Nahverkehr hätten der Bahn "offensichtlich kaum geschadet". Schell sagte: "Ein Streiktag in allen drei Bereichen wird die Bahn ganz sicher zu einem verhandlungsfähigen Angebot bewegen." Zunächst muss das Arbeitsgericht in Chemnitz über die Berufung der GDL zum Streikverbot im Güter- und Fernverkehr entscheiden. Mit einer Entscheidung sei in den nächsten zwei bis drei Wochen zu rechnen, sagte Schell. Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Günther Kinscher sagte dem "Hamburger Abendblatt", die GDL wolle "mit einem Eilantrag vor das Bundesverfassungsgericht" ziehen, falls in Chemnitz das Streikverbots im Güter- und Fernverkehr bestätigt werde. DB-Konzernsprecher Oliver Schumacher forderte am Sonntag die GDL-Führung auf, die "Machtspielchen" zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Den GDL-Funktionären fällt nichts anderes ein, als sich immer nur zu verweigern und nach der Politik zu rufen."

Unterdessen haben bundesweit mehrere Bahnkunden wegen der Bahnstreiks Strafanzeige gegen DB-Chef Hartmut Mehdorn und andere Mitglieder des Bahnvorstandes gestellt. Bei den Anzeigen gehe es unter anderem um den Vorwurf der Nötigung und um Schadenersatzforderungen, sagte der Berliner Oberstaatsanwalt Karlheinz Dalheimer der "Bild am Sonntag". So wären einige Angestellte durch den Bahnstreik zu spät zur Arbeit gekommen und die Arbeitgeber hätten ihnen die Fehlstunden vom Lohn abgezogen. Da die Bahn ihren Hauptsitz in Berlin hat, werden bei der dortigen Staatsanwaltschaft die Anzeigen gesammelt und bearbeitet.

Russen erwägen Einstieg bei Deutscher Bahn

(22.10.) HAMBURG - Russland erwägt laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" nach der Teilprivatisierung einen Einstieg bei der DB. "Leider aber werden solche Entscheidungen am Kabinettstisch getroffen und nicht nach dem freien Spiel der Kräfte im Markt", sagte ein Sprecher der Russischen Eisenbahn (RZD) dem Magazin in Anspielung auf die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Wladimir Putin. Der Sprecher sagte weiter, er könne sich auch eine wechselseitige Beteiligung von RZD und DB vorstellen. "Wenn unsere Bahn an die Börse geht, bin ich dafür, dass auch ausländisches Kapital zum Zuge kommt, die Deutschen, die Slowaken, die Polen, die Länder mit denen wir kooperieren", sagte er.

SPD-Arbeitsgruppe für Bahn-Volksaktien

(20.10.) BERLIN - Im parteiinternen Streit über die Bahn-Privatisierung hat sich die SPD auf eine Arbeitsgruppe auf ein Volksaktienmodell verständig. Die Partei schlägt vor, 25,1 Prozent an stimmrechtslosen Vorzugsaktien abzugeben. Dies teilte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil am Freitag in Berlin nach einer Telefonkonferenz mit. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee zeigte sich erfreut über den Kompromiss.

Transnet/GDBA sehen Fortschritte bei Verhandlungen zu Entgeltsystem

(20.10.) BERLIN - TRANSNET und GDBA erkennen auf der Arbeitgeberseite erste Bewegung bei den Verhandlungen zu einem neuen Entgeltsystem. "Die Bahn hat offenbar erkannt, dass dieses neue System nicht aufkommensneutral sein kann", sagten die Gewerkschaftsvorsitzenden Norbert Hansen und Klaus-Dieter Hommel am Freitag nach den Verhandlungen in Berlin. Es werde jetzt ein Stufenplan zur Einführung der neuen Struktur verhandelt. In der Zielplanung werde der Konzern einen dreistelligen Millionenbetrag für die Verbesserungen aufwenden. Hansen und Hommel werteten es als ein "klares Signal", dass die Mitarbeiterbeteiligung 2008 erhöht werde. Dies habe der Bahn-Vorstand zugesagt. Die Höhe werde nach Vorliegen des Betriebsergebnisses noch konkret verhandelt werden.

"Wir wollen für alle Beschäftigten Einkommensverbesserungen, die über die regulären Tarifsteigerungen hinausgehen", führten die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden aus. TRANSNET und GDBA streben eine Tarifstruktur an, in der Kriterien wie Leistung, Verantwortung, Qualifikation, Erfahrung und Belastung zur Lohnfindung herangezogen werden. Das neue System soll für 135.000 Tarifkräfte im Konzern gelten. Hansen und Hommel wiesen darauf hin, dass bei den Beschäftigten eine große Erwartungshaltung herrsche. Wichtig sei deswegen jetzt ein realistischer Zeitplan. Das Thema solle aber auf jeden Fall aus den regulären Einkommensrunden herausgehalten werden. Fortgeführt werden sollen auch die Verhandlungen über familienfreundlichere Arbeitszeitregelungen.

Ab Montag moderne elektronische Stellwerkstechnik auf der Niddertalbahn

(20.10.) FRANKFURT/Main - Noch bis Sonntagnacht dauern die umfangreichsten Bauarbeiten auf der vor 101 Jahren eröffneten Niddertalbahn an. Der Zugverkehr wurde seit Donnerstag letzter Woche durch Busse ersetzt. Mit der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs am Montagmorgen wird eine komplett neue elektronische Stellwerkstechnik in Betrieb genommen. Die Weichen und Signale zwischen Bad Vilbel und Glauburg-Stockheim werden dann durch "Mausklicks" gesteuert. Das Herzstück der neuen Technik befindet sich im neuen Elektronischen Stellwerk (ESTW) in Altenstadt. Von hier aus werden die Fahrstraßen der Züge eingestellt und die Bahnübergänge überwacht. Stellrechner in Nidderau und Niederdorfelden sorgen zusammen mit der neuen Verkabelung für kurze Wege bei der Datenübertragung. Neben dem laufenden Bahnbetrieb wurden dazu rund 30 Kilometer Kabelweg neu verlegt und 12 Signale neu errichtet. Anstelle der alten Flügelsignale sind zukünftig moderne Lichtsignale im Einsatz.

Die digitale ESTW-Technik ist Voraussetzung dafür, dass die Streckengeschwindigkeit auf der Niddertalbahn von 60 auf 80 Kilometer pro Stunde erhöht werden kann. Dazu werden auch 25 Bahnübergänge angepasst und mit zusätzlicher Sicherungstechnik ausgerüstet. Neben den kürzeren Fahrzeiten, die ab dem Fahrplanwechsel im Dezember zum Tragen kommen, schafft die ESTW-Technik auch die Voraussetzung für eine Verbesserung des Zugangebots. So sehen die Planungen zum Beispiel vor, dass die Bahn im Auftrag des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ab Mai 2008 auch am Wochenende Zugverkehr auf der Niddertalbahn anbietet. Die zurückliegenden Tage ohne Zugverkehr wurden auch genutzt, um die Bahnsteiganlagen in Niederdorfelden umzubauen und dafür Gleise zu verlegen. Anstelle des alten Mittel- bzw. Hausbahnsteigs finden die Fahrgäste zukünftig auf 76 Zentimeter erhöhte Außenbahnsteige vor, die einen bequemen Ein- und Ausstieg in die Züge ermöglichen. Ein erster Außenbahnsteig ist in Niederdorfelden bereits fertig. In Altenstadt steht ein ähnlicher Bahnsteigneubau in den nächsten Wochen an, ohne dass es dadurch zu Einschränkungen im Zugverkehr kommt.

Insgesamt werden im Zeitraum von 2000 bis 2008 rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung der Niddertalbahn investiert. In einer ersten Bauphase zwischen 2000 und 2005 waren bereits auf der gesamten 30 Kilometer langen Strecke zwischen Bad Vilbel und Glauburg-Stockheim Schienen, Schwellen und Schotter erneuert worden. Zehn Bahnhöfe erhielten neue Bahnsteige und Beschallungsanlagen zur Fahrgastinformation. Der Büdesheimer Tunnel wurde erneuert und dabei verlängert.

S-Bahn Berlin: Betriebs- und Informationssystem im Plan

(20.10.) BERLIN - Noch in diesem Jahr wird das Betriebs- und Informationssystem S-Bahn (BIS) wie geplant auf dem gesamten S-Bahn-Ring in Betrieb gehen. Damit steht auch bei Störungen im Betrieb eine bessere Information für die Reisenden zur Verfügung. Die neue Technik ist uneingeschränkt für alle Züge und Zuglängen der S-Bahn Berlin geeignet. Auf dem Ring sind zur Zeit Züge mit sechs Wagen und in kurzen Zeitabständen unterwegs. Dies entspricht dem aktuellen Fahrgastaufkommen. Ein Erhöhen der Zuglänge auf acht Wagen ist bei Bedarf möglich. Kriterium hierfür ist die Kundennachfrage und das im Verkehrsvertrag vereinbarte Sitzplatzangebot. Das Abfertigungssystem berücksichtigt auch besondere Verhältnisse, wie starke Krümmungen der Bahnsteige oder schwer einzusehende Bereiche, so zum Beispiel in den Bahnhöfen Schönhauser Allee und Frankfurter Allee.

Die S-Bahn Berlin GmbH betreibt derzeit 15 Linien auf einem Netz mit einer Gesamtlänge von 331 Kilometern. Werktäglich fahren rund 1,4 Millionen Fahrgäste mit den rot-gelben Zügen. Die Züge auf dem S-Bahn-Ring benutzen täglich 400.000 Berliner und Gäste der Stadt.

Gotthard-Basistunnel: Durchschlag der Weströhre

(20.10.) SEDRUN - Nach einer letzten Sprengung konnten sich am Mittwoch um 11.00 Uhr die Mineure von Sedrun und Amsteg die Hände reichen. Neun Monate früher als geplant erfolgte in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels der Durchschlag zwischen den Teilabschnitten Sedrun und Amsteg mit einer horizontalen Abweichung von knapp 15 cm und einer vertikalen Abweichung von nur 1 cm. Mit dem druckhaften Tavetscher Zwischenmassiv Nord bei Sedrun musste eine bautechnisch schwierige Zone von etwa 1200 m Länge durchquert werden. Um dem enormen Gebirgsdruck zu begegnen, wurden in Sedrun neue Wege im Tunnelbau beschritten. In diesem Teilabschnitt mit druckhaftem Gebirge haben ausgebrochene Hohlräume die Tendenz, sich ohne Gegenmaßnahmen wieder zu schließen. Zur Offenhaltung des Ausbruchquerschnitts wurden deshalb als Stützmittel deformierbare Stahlbogen eingebaut, die sich bei einsetzendem Gebirgsdruck bis zum Erreichen des maximalen Tragwiderstandes langsam zusammenschieben. Diese Technik war zwar aus dem deutschen Steinkohlebergbau bekannt, wurde aber in diesen Dimensionen im Tunnelbau bisher noch nicht eingesetzt.

Das gewählte Konzept mit deformierbarem Stahleinbau hat die Erwartungen mehr als nur erfüllt. Die Vortriebs- und Sicherungsarbeiten kamen in den schwierigen geologischen Verhältnissen des Nordvortriebs Sedrun trotz teilweise sehr großen Deformationen gut voran, so dass beim Durchschlag schließlich ein Vorsprung von neun Monaten gegenüber dem Bauprogramm resultierte. Im Teilabschnitt Amsteg ist der Vortrieb seit längerem beendet. Die beiden Tunnelbohrmaschinen hatten ihr Ziel nach einer Strecke von je 10,7 km nach hervorragenden Vortriebsleistungen ebenfalls mit mehrmonatigem Vorsprung erreicht. Im Osten waren es 9 Monate, im Westen 6 Monate. Insgesamt waren am 1. Oktober 2007 vom 153,5 km langen Tunnelsystem am Gotthard 105,1 km oder 68,6 Prozent ausgebrochen.

Am Freitag, Samstag und Sonntag keine Streiks bei der DB

(19.10.) BERLIN - Die GDL-Lokführer werden am Freitag, Samstag und Sonntag nicht streiken. Das weitere Vorgehen der GDL ist zunächst noch unklar. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft auch für Montag, Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche Streiks in Aussicht gestellt. Ob am Montag gestreikt wird, will die GDL am Sonntag Nachmittag bekannt geben. Wegen der Streiks am Donnerstag von 2 bis 11 Uhr fielen nach Angaben der Bahn bundesweit durchschnittlich etwa 40 Prozent der Regionalzüge und S-Bahnen aus. Dabei gab es zwischen dem Osten und dem Westen starke Unterschiede bei der Streikbeteiligung und damit bei den regionalen Schwerpunkten und Auswirkungen. Zu den größten Beeinträchtigungen kam es in den ostdeutschen Bundesländern. So fielen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen regional bis zu 80 Prozent der Züge aus. Der größte Anteil der 200 Ersatzbusse wurde in diesen Ländern eingesetzt. Mit einem 20-Minuten-Takt konnten dagegen die S-Bahnen in Berlin und Hamburg eine stabile Leistung fahren. In Nordrhein-Westfalen war 70 Prozent der Züge unterwegs. Bei der S-Bahn Rhein/Neckar fuhren über 80 Prozent der Züge.

"Unsere vorläufige Bilanz der heutigen Streikaktionen der GDL zeigt deutlich, dass die Gewerkschaft ihr Streikziel verfehlt hat", sagte Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch am Mittag. "Das Land war mitnichten lahmgelegt, wie es die GDL immer wieder vollmundig behauptet. Und wir stellen außerdem fest, dass unsere Kunden gut informiert sind und deshalb weiterhin besonnen reagieren. Aber Ärger und Unmut wachsen - zu Lasten der GDL." Der Fern- und Güterverkehr, der laut Gerichtsbeschlüssen nicht bestreikt werden darf, ist nach Plan gefahren. Die DB forderte die GDL erneut auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Nur dort können Lösungen gefunden werden, nicht aber durch Streiks", sagte DB-Personalvorstand Margret Suckale. Sie fügte hinzu: "Unser Angebot steht: bis zu zehn Prozent mehr Geld plus einer Einmalzahlung von 2.000 Euro sowie ein eigener Tarifvertrag für Lokführer."

Unterdessen berichtet "Focus Online", dass die DB pro Streiktag mehr als vier Millionen Euro allein dadurch verliere, dass zwei von fünf Zügen ausfallen. Nach den bisherigen vier Streiktagen bedeute dies zusammengerechnet Umsatzeinbußen von etwa 15 bis 20 Millionen Euro. Das ist der Großteil der Streikkosten, wie ein Bahnsprecher "FOCUS Online" bestätigte. Hinzu kommen Umsatzausfälle, weil Kunden wegen des Streiks auf andere Verkehrsmittel umsteigen, sowie die Kosten für zusätzliches Personal während der Streiktage. Trotz alledem müsste die Bahn dem Bericht zufolge für einen hohen Tarifabschluss viel mehr Geld aufwenden. Selbst wenn "nur" die Löhne der 20 000 Lokführer um zehn Prozent steigen würden, macht dies allein in einem Jahr weit mehr als 60 Millionen Euro aus.

Lokführer verhindert Zusammenstoß

ESSEN - Glück im Unglück hatten am Donnerstag morgen 70 Reisende der S-Bahn 2 die sich auf der Fahrt von Gelsenkirchen nach Oberhausen befanden. Aus bisher noch nicht abschließend geklärter Ursache wurde der Fahrweg der S-Bahn kurz vor dem Bahnhof Essen Bergeborbeck in das Güterzuggleis gelenkt. Der Lokführer der S-Bahn erkannte die Abweichung des Fahrweges sofort und bremste die S-Bahn so ab, dass sie 70 Meter vor dem abfahrbereiten Güterzug zum Stehen kam. Eingesetzte Beamte der Bundespolizei veranlassten die sofortige Sperrung aller Betriebsgleise im Bergeborbecker Bahnhof. Die sich in der S-Bahn befindlichen Reisenden konnten daraufhin den Zug verlassen und durch das Schotterbett unverletzt den Bahnsteig erreichen. Warum die S-Bahn von der Personenzugstrecke in die Güterzugstrecke fuhr wird zurzeit von der Bundespolizei und des Eisenbahnbundesamtes geprüft. Nach ersten Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der Fahrdienstleiter die Weichen für die S-Bahn nicht richtig gestellt hat.

Railion startet planmäßigen Eisenbahnfährbetrieb nach Baltijsk

(19.10.) MAINZ - Nach zahlreichen Testfahrten in den zurückliegenden Monaten nimmt heute das Eisenbahnfährschiff "FS Vilnius" den Regelbetrieb als erste Non-Stop-Verbindung zwischen Deutschland und Russland auf. Die "FS Vilnius", die bereits seit Juli 2006 zwischen dem deutschen Hafen Sassnitz-Mukran und dem litauischen Hafen Klaipeda Eisenbahnfährdienste verrichtet, wird einmal pro Woche zwischen Sassnitz-Mukran und Baltijsk bei Kaliningrad verkehren. Die Fähre legt jeweils donnerstags im Hafen Sassnitz-Mukran und jeweils freitags im Hafen Baltijsk ab. Es handelt sich dabei um eine Kooperation zwischen der Railion Deutschland AG, der dänischen Reederei DFDS A/S und der Russischen Eisenbahn. Mit Aufnahme der neuen Fährlinie verfügt Railion ab sofort über eine weitere zuverlässige und leistungsfähige Eisenbahnfährverbindung über die Ostsee Richtung Osteuropa. "Den Verkehren via Baltijsk kommt eine besondere Rolle zu, da die Anwendung des CIM-Frachtbriefs auf der Seestrecke und dem Streckenabschnitt Fähre bis Bahnhof Baltijsk die Abwicklung wesentlich beschleunigt und eine Weiterführung der Verkehre nach Russland im Transit ermöglicht", so Eckart Fricke, Vorstand Einzelwagenverkehr der Railion Deutschland AG.

Der Eisenbahnfährbetrieb über Sassnitz-Mukran und Baltijsk ist eine sinnvolle Ergänzung zu dem leistungsfähigen Landweg des sogenannten Korridor II über Polen nach Weißrussland. Sassnitz-Mukran ist der größte Eisenbahnfährhafen Deutschlands und der einzige Hafenstandort Mitteleuropas für Verkehre mit russischen Breitspurwaggons. Auf den Routen nach Klaipeda und Baltijsk wird das Fährschiff "FS Vilnius", das eine Kapazität von 85 russischen Eisenbahnwaggons oder 108 Lkw-Trailern hat, eingesetzt. Die Fahrzeit Sassnitz-Mukran-Baltijsk beträgt rund 16 Stunden.

Ab Donnerstag wieder Streiks bei der DB

(18.10.) BERLIN - In den nächsten Tagen wird es bei der DB wieder zu massiven Behinderungen kommen. Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Claus Weselsky kündigte am Mittwoch einen Streik der Lokführer für Donnerstag von 2 bis 11 Uhr an. Auch am Freitag sowie Montag, Dienstag und Mittwoch kommender Woche soll weiter gestreikt werden, wenn es weiter keine Einigung gibt. Genaueres will die GDL jeweils am Nachmittag zuvor bekannt geben. Die DB geht davon aus, dass am Donnerstag im bundesweiten Durchschnitt 60 Prozent der Nahverkehrszüge und S-Bahnen fahren werden. Dies war der DB beim GDL-Streik am vergangenen Freitag unter vergleichbaren Umständen gelungen. Wegen der kurzfristigen Ankündigung könne kein geordneter Notfahrplan mehr aufgestellt werden. Die regionalen Schwerpunkte werden laut DB voraussichtlich wieder in den ostdeutschen Bundesländern sowie in München, Berlin und Hamburg liegen. Im Fern- und Güterverkehr sind keine größeren Beeinträchtigungen zu erwarten. Hier darf nach einem Urteil des Arbeitsgerichts Chemnitz nicht gestreikt werden.

Mit den neuen Streikankündigungen gleich für mehrere Tage verschärft der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Weselsky, der den seit Dienstag in Kur befindlichen GDL-Chef Manfred Schell vertritt, den Kurs der GDL noch weiter. Unkomplizierter wird der Tarifstreit durch den Wechsel nicht unbedingt: Weselsky, der im kommenden Jahr Schells Nachfolge antreten will, gilt als Scharfmacher und sehr machtbewusst. "Dass die Einigung zwischen Schell und Mehdorn von vor zwei Wochen vom GDL-Vorstand abgelehnt wurde, daran ist auch Weselsky schuld", hieß es am Mittwoch aus dem Umfeld der Gewerkschaft. Andere Quellen sprachen von einem "Machtkampf bei den Lokführern" und einem "Abschieben Schells aufs Abstellgleis in die Kur".  "Vor allem die GDL eiert herum", zitiert "Spiegel Online" den Frankfurter Politikwissenschaftler Josef Esser. "Meiner Einschätzung nach geht es hinter den Kulissen nicht halb so einig zu, wie es nach außen hin immer demonstriert wird."

DB-Personalvorstand Margret Suckale sprach am Mittwoch von "Chaos bei der GDL-Führung", nachdem Schell in einem Zeitungsinterview als erster von "Streiks am Donnerstag" gesprochen hatte, dies aber kurz danach von einer GDL-Sprecherin dementiert wurde, um wenig später auf der Pressekonferenz bestätigt zu werden. "Ohne den Vorsitzenden Schell taumelt die GDL führungslos in einen völlig unnötigen und womöglich mehrtägigen Streik", so Suckale. "Dass die GDL nicht verhandeln will, ist eine tarifpolitische Geisterfahrt. Sie wischt seit Wochen jedes neue und immer wieder verbesserte Angebot vom Tisch. Dafür hat niemand mehr Verständnis. Mit der Berufung vor dem Chemnitzer Landesarbeitsgericht will die GDL Deutschland offenbar noch mehr schaden. Dagegen werden wir uns wehren."

Bahn-Umwelt-Zentrum wirft FAS-Gastautor unseriöse Zahlentricks vor

(18.10.) BERLIN - Die DB wirft dem Gutachter und Autor Gottfried Ilgmann unseriöse Zahlentricks vor. In mehreren Beiträgen für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 14. Oktober 2007 hatte Ilgmann den Umweltvorsprung der Bahn in Frage gestellt und mit falschen Zahlen argumentiert. Joachim Kettner vom Bahn-Umwelt-Zentrum: "Ilgmann hat sich die Wirklichkeit zurechtgebogen - in wessen Interesse auch immer. Über seine Motive kann nur spekuliert werden. Ebenso wie die Redaktion hat er es leider nicht für nötig befunden, seine 'wahren Zahlen' mit uns zu diskutieren und seine Quellen offenzulegen. Wir werden diese offenbar bewussten Desinformationen nicht hinnehmen." Die DB AG hatte bereits am Sonntag die Darstellung Ilgmanns vehement zurückgewiesen. Am Mittwoch nahm das Bahn-Umweltzentrum noch einmal detailliert Stellung unter Berücksichtigung auf die aktuellen Zahlen aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2007, die online unter www.db.de/umwelt veröffentlicht sind.

Demnach hat die Bahn im Fernverkehr pro Person und 100 Kilometer umgerechnet nur 2,9 Liter Benzin verbraucht, das entspricht 47 Gramm CO2 je Kilometer. Der Energieverbrauch im "stationären Bereich" - das sind Bahnhöfe, Betriebszentralen, Signalanlagen, Rangierbahnhöfe - ist für keinen Verkehrsträger ermittelt. Deshalb sei eine hypothetische Annahme von Herrn Ilgmann nicht belastbar. Diese Meinung wird auch vom Umweltbundesamt und vom ifeu (Institut für Energie- und Umwelt) vertreten. Die Bahn vermittelt nicht nur Durchschnittswerte hinsichtlich Verbrauch und Emission, sie gibt darüber hinaus ganz präzise Antworten auf jede konkrete Reise - Verkehrsträger übergreifend. Der vom ifeu entwickelte Umweltmobilcheck - www.bahn.de/umweltmobilcheck - vergleicht die Ökowirkung zwischen Pkw, Bahn, Flugzeug - von Tür zu Tür. Allen Berechnungen liegt der Primärenergieaufwand zugrunde. Das heißt: Die Verbrauchswerte enthalten auch alle Verluste entlang der sogenannten Vorkette von der Förderung über die Umwandlung im Kraftwerk und Übertragung des Stroms bis zum Stromabnehmer. Der Pkw misst die Benzinverbräuche hingegen erst ab Zapfsäule. Für eine ökologische Bewertung der Verkehrsträger ist - fast immer - nur die Auslastung entscheidend. Nicht so beim Flieger, obwohl auch dort eine voll besetzte Maschine günstiger ist. Hier multipliziert sich die klimaschädigende Wirkung in hohen Flughöhen um den Faktor zwei bis vier. Das weiß Herr Ilgmann, unterschlägt es aber.

Die Bahn nutzt nahezu alle verfügbaren Energiequellen, vom Diesel bis zum Solarstrom. Bei der elektrischen Traktion entspricht der Energieträgermix weitgehend dem der öffentlichen Stromversorgung. Zu unterstellen, dass ein höheres Reisendenaufkommen bei der Bahn zu einem Zukauf "schlechter" Energien - also CO2-intensiver Energie - führt, ist nach Bahndarstellung ein absurdes Gedankenexperiment. Die Verkehrsleistung der Bahn wachse vor allem durch eine Erhöhung ihrer durchschnittlichen Auslastung. Der spezifische Energieverbrauch pro Person werde deshalb sogar günstiger. Unbestritten sei der Fernreisebus ein klimafreundliches Verkehrsmittel, weil seine Auslastung hervorragend ist. Er ist aber mit dem Angebot des regelmäßigen Taktverkehrs wie bei der Bahn nicht vergleichbar. Seriös könnte er allenfalls mit den Sonderzügen der Bahn verglichen werden und diese sind bis zu 100 Prozent ausgelastet.

Es bleibt für die DB der schale Beigeschmack zurück, dass Gottfried Ilgmann der Bahn - wie schon seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten - die noch vorhandenen Effizienzpotenziale vorhalten will. Er ignorierte dabei aber, wie weit das Unternehmen bei deren Hebung bereits voran gekommen ist: 2002 lagen die spezifischen CO2-Emissionen um 25,9 Prozent unter den Werten von 1990. Die Bahn sei das einzige Verkehrsunternehmen mit einem bis 2020 reichenden "Klimaschutzprogramm", das von 2002 an weitere 20 Prozent weniger CO2 je Fahrt realisieren will. Ilgmann betätige sich mit seiner Zahlenakrobatik aber als Stichwortgeber für zweifelhafte Konzepte, wenn im FAS-Kommentar der konkrete Klimaschutzbeitrag, den viele Umsteiger leisten, mit den Worten madig gemacht wird, dass es dem "Klima mitnichten hilft, wenn der deutsche Pkw-Besitzer, statt gewohnheitsmäßig über die Autobahn zu hetzen, gelegentlich in den ICE steigt". Joachim Kettner: "Fakt ist, dass Umsteiger vom Pkw sofort zwei Drittel CO2 bei gleicher oder einer besseren Performance einsparen können und daher Bahn fahren natürlich doch dem Klima hilft. Es ist beschämend, wie wenig konstruktiv mit dem Öko-Thema umgegangen wird. Alle Verkehrssysteme haben ihre Vor- und Nachteile. Jetzt ist nicht die Zeit der Zahlenkämpfe, jetzt gilt es, durch eine intelligente Vernetzung der Verkehrsträger die Mobilität so umweltverträglich wie möglich zu gestalten."

Öffnung der Eisenbahnmärkte in Europa schreitet voran

(18.10.) BERLIN - In Europas Bahnmärkten fallen die Zugangsbarrieren, und Deutschland belegt bei der Marktöffnung einen Spitzenplatz. "Der neue Liberalisierungsindex Bahn zeigt, dass die Zugangsbedingungen für Wettbewerber in Deutschland vorbildlich sind - sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr. Leider werden die ab dem Jahr 2010 verbesserten europäischen Rahmenbedingungen im Schienenpersonenverkehr nicht das Niveau der Marktöffnung erreichen, das heute schon in Deutschland herrscht", sagte DB-Chef Hartmut Mehdorn anlässlich der Vorstellung des "Liberalisierungsindex Bahn 2007" am Mittwoch in Brüssel. Zu der Spitzengruppe zählen ebenfalls Großbritannien, Schweden und die Niederlande, deren Eisenbahnmärkte als "fortgeschrittene Marktöffnung" eingestuft wurden. Polen und Tschechien, zwei noch relativ junge EU-Mitgliedsstaaten, kommen in dieser Rangfolge auf die Plätze acht und neun. Österreich liegt auf dieser Skala leicht vor der Schweiz, Rumänien ist freizügiger als Frankreich.

Der neue Index belegt, dass sich die Märkte in allen europäischen Ländern öffnen, allerdings in unterschiedlichem Tempo. Erstmals gibt es eine Spitzengruppe von vier Ländern, die auf jeweils mehr als 800 - von 1000 möglichen - Punkte kommen. Und erstmals hat kein Land weniger als 300 Punkte erreicht. Der "Liberalisierungsindex Bahn 2007" wurde von IBM Global Business Services in Zusammenarbeit mit Professor Christian Kirchner, Humboldt-Universität zu Berlin, erstellt. Dabei werden erstmals die Marktöffnungsgrade in 27 Ländern - 25 Mitgliedsstaaten der EU, der Schweiz und Norwegen - verglichen und bewertet. Neu ist auch, dass die Auswirkungen der vollständigen Öffnung der Schienengüterverkehrsmärkte zum 1. Januar 2007 untersucht wurden. Dabei haben die Autoren festgestellt, dass Wettbewerb in jedem untersuchten Land möglich ist. Vereinzelt sind jedoch noch nicht alle EU-Anforderungen umgesetzt worden. Erstmals bietet die ausführliche Analyse auch zwei separate Indizes für den Güter- und den Personenverkehr auf Europas Schienen. Dabei weisen die Zugangsbedingungen im Personenverkehr größere Unterschiede auf als im Güterverkehr. Bei der Bewertung der Wettbewerbsmöglichkeiten im Personenverkehr liegt der deutsche Markt im Vergleich zu den anderen 26 Nationen ganz vorn.

Vor fünf Jahren wurde der "Liberalisierungsindex Bahn" erstmals veröffentlicht, mit sehr positiver Resonanz aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Auch die EU-Kommission verwies auf dieses Marktöffnungsbarometer, das 2004 aktualisiert und weiter entwickelt wurde, auf ihrer Internetseite. Nun gibt es eine dritte, noch breitere und tiefere Analyse aus dem Jahr 2007, die in Anwesenheit von Jacques Barrot, dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, vorgestellt wurde. Der Liberalisierungsindex Bahn gibt der verkehrspolitischen Diskussion in Europa seit dem Jahr 2002 eine unabhängige und fundierte wissenschaftliche Grundlage. An der Entwicklung, die anhand der Studien 2002, 2004 und 2007 abzulesen ist, kann die EU-Kommission den Fortschritt der von ihr eingeleiteten Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs ausmachen und Schwachstellen erkennen. Erst vor wenigen Wochen hat das Europäische Parlament das sogenannte Dritte Eisenbahnpaket verabschiedet, das unter anderem die Marktöffnung für grenzüberschreitenden Personenverkehr auf der Schiene zum Jahresbeginn 2010 vorsieht, die Rechte der Fahrgäste stärkt und die Mindestanforderungen für einen Lokomotivführerschein in Europa vereinheitlicht. Weitere Analysen, Details und "Länderblätter" dieser jüngsten pan-europäischen Bahn-Studie von IBM Global Business Services und Professor Kirchner sind ab sofort auf den Internet-Seiten der DB zu finden: www.db.de/liberalisierungsindex. Dort können Lang- und Kurz-Versionen des "Liberalisierungsindex Bahn 2007" in verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden.

DB Regio NRW erweitert das Werk Essen

(18.10.) ESSEN - Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Regio NRW GmbH und Günter Kozlowski, Staatssekretär im Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW sowie Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr AöR (VRR) gaben am Mittwoch mit einem gemeinsamen symbolischen Spatenstich das Startsignal für die Erweiterungsmaßnahmen im Werk Essen. "Die DB Regio NRW GmbH investiert die auch für die Deutsche Bahn erhebliche Summe von mehr als 300 Mio. Euro in 84 neue S-Bahn-Züge der Baureihe 422, welche ab April nächsten Jahres nach und nach auf den S-Bahn-Linien im Verkehrsgebiet des VRR eingesetzt werden", sagte Heinrich Brüggemann. "Zur Anpassung der Infrastruktur im Werkstattbereich in Essen werden jetzt circa 3,3 Mio. Euro eingesetzt." Martin Husmann führte aus: "Die Investition in 84 neue Fahrzeuge ist im Verkehrsvertrag mit dem VRR vereinbart. Im Ballungsraum an Rhein und Ruhr sind viele Pendler auf zuverlässige Städteverbindungen angewiesen. Wir glauben, dass sich durch den Einsatz der neuen Züge die Qualität des S-Bahn-Netzes an Rhein und Ruhr verbessern wird, denn wir möchten unseren Kunden ein modernes, leistungsstarkes und pünktliches S-Bahn-System anbieten."

Um die neuen S-Bahn-Triebwagen auf höchstem technischem Niveau instand zu halten, muss DB Regio NRW vorher das in Essen bestehende Werk erweitern. Die jetzige Länge der Fahrzeughalle reicht für die Wartung der Neufahrzeuge mit einer Länge von knapp 70 Metern nicht mehr aus. Daher wird sie über zwei Arbeitsgleisen um 15,5 Meter in Richtung Westen verlängert. Dabei werden neben den technischen Gebäudeausrüstungen mit Arbeitsgruben, fahrbaren Dacharbeitsbühnen, Fahrzeughebeanlagen und Ersatzteillager auch die Beleuchtungs-, Energieversorgungs- und Oberleitungsanlagen im Innen- und Außenbereich sowie die Zuwegungen erweitert. Die Bauarbeiten sollen bis März kommenden Jahres abgeschlossen sein, rechtzeitig vor Beginn des Probebetriebes mit den neuen Fahrzeugen vom Typ ET 422 im S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr.

Bahn modernisiert Bahnhof Weilerswist

(18.10.) DÜSSELDORF - Die DB modernisiert den Bahnhof in Weilerswist. Dazu wurde am Dienstag eine Bau- und Finanzierungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der DB Station & Service unterzeichnet. Die Bauvereinbarung beinhaltet den Neubau von zwei Seitenbahnsteigen und der Personenunterführung inklusive neuer Treppen- und Rampenanlagen. Außerdem soll das Bahnhofsumfeld neu gestaltet werden. Die Bahnsteige haben eine Länge von 165 Meter und eine Höhe von 76 cm, um das barrierefreie Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Die Maßnahme umfasst Gesamtkosten in Höhe von 3,855 Millionen Euro.

GDL entscheidet am Mittwoch über weiteres Vorgehen

(17.10.) BERLIN - Im Tarifstreit bei der Bahn fällt am Mittwoch die Entscheidung über weitere Lokführerstreiks. Der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky sagte am Mittwoch, die GDL habe gestern von der Bahn eine Kurzfassung und eine 250-seitige Langfassung eines Angebots für Tarifverhandlungen bekommen. Die Kurzfassung sei für die GDL inakzeptabel. "Da der Teufel jedoch im Detail steckt, prüfen wir derzeit die Langfassung. Gerne hätten wir dabei die Erläuterungen der Bahn in Anspruch genommen", so Weselsky, der für die kommenden Wochen die Führung bei der GDL übernimmt, weil GDL-Chef Manfred Schell in Kur geht. "Sie steht jedoch für Gespräche nicht zur Verfügung." Die DB hatte unverbindliche Gespräche abgelehnt und die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen gefordert. Bei der förmlichen Aufnahme von Tarifverhandlungen würde die Friedenspflicht gelten, und die GDL könnte nicht streiken. Die GDL wird die Prüfung der Langfassung bis Mittwoch Nachmittag abgeschlossen haben. Die GDL wird im Anschluss an die Prüfung um 15 Uhr in einer Pressekonferenz die Bewertung des Angebots und das weitere Vorgehen vorstellen. Unterdessen hat GDL-Vizevorsitzender Günther Kinscher gegenüber der Zeitung "Die Welt" angekündigt, die GDL wolle Widerspruch gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Chemnitz einlegen, wonach im Fern- und Güterverkehr nicht gestreikt werden darf. Zur Begründung erklärte er dem Blatt zufolge: "Streiks nur im Nahverkehr treffen die Bahn nicht."

Lötschberg: Lokomotive auf falsch gestellter Weiche entgleist

(17.10.) FRUTIGEN - Die Verkettung von außergewöhnlichen Faktoren hat dazu geführt, dass am Dienstag früh - im Rahmen der Ertüchtigungsphase - ein Güterzug bei der Einfahrt in den Lötschberg-Basistunnel eine falsch gestellte Weiche befahren konnte. Dabei entgleisten zwei Achsen der ersten Lokomotive. Nach der Bergung des Zuges wurde der Basistunnel für den Verkehr wieder freigegeben. Die Ursache der Entgleisung ist geklärt: Eine betriebliche Umdisposition durch das Fernsteuerzentrum in Spiez hat zu einem außerordentlichen Halt für den Richtung Süden fahrenden Güterzug geführt. Dieser befand sich auf der Umfahrung Frutigen in der Übergangsphase vom konventionellen Betrieb zur ETCS-Steuerung mit Führerstandssignalisierung. Wegen eines technischen Fehlers im Zugsicherungsbereich, der nur in der Phase des Systemwechsels zum Tragen kommt und in der Simulation nicht erkannt werden kann, wurde der Lokführer nicht an der Weiterfahrt gehindert, obwohl die Weiche bei der Einfahrt in den Basistunnel falsch gestellt war. Die falsch gestellte Weiche führte schließlich zur Entgleisung der Lokomotive. Die Steckensperrung hatte betrieblich keine größeren Auswirkungen. Der Güterverkehr wurde über die Bergstrecke umgeleitet. Nachdem betrieblich sichergestellt wurde, dass sich der Fehler nicht wiederholen kann, wurde am späteren Nachmittag die westliche Einfahrt in den Basistunnel für den Verkehr freigegeben. Damit fährt auch der NEAT-Express bereits heute Dienstag Abend wieder nach Fahrplan.

Start der Umbauarbeiten im Bahnhof Elmshorn

(17.10.) HAMBURG - Die Umbauarbeiten im Bahnhof Elmshorn haben begonnen. Mit dem Bau eines Aufzugs wird ein barrierefreier Zugang von der Königsstraße zum Mittelbahnsteig Gleis 2/3 geschaffen. Zusätzlich entsteht ein neuer Treppenaufgang inkl. Einhausung vom Mittelbahnsteig zum Tunnel Schulstraße/Bauernweg. Die Beleuchtung und Wegeleitung wird entsprechend angepasst. Die Kosten teilen sich der Bund, das Land Schleswig-Holstein und die DB. Im Frühjahr 2008 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Bahnstation Elmshorn wird täglich im Durchschnitt von rund 9.000 Fahrgästen genutzt.

Stationen Leverkusen Mitte und Opladen werden aufgewertet

(17.10.) LEVERKUSEN - Die DB investiert weiter in die Modernisierung ihrer Stationen. Im Bahnhof Leverkusen Mitte hat am Dienstag Peter Kradepohl, Leiter Bahnhofsmanagement Köln, im Beisein von Regina Jones, Regionalbereichsleiterin West, Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und von Ernst Küchler, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, die neuen mit LCD-Anzeigentechnologie ausgerüsteten Fahrgastinformationsanlagen für die Bahnhöfe Leverkusen Mitte und Opladen vorgestellt. In Leverkusen Mitte investierten Bahn und Bund rund 250.000 Euro in die acht Zugzielanzeiger auf den Bahnsteigen und in die fünf neuen Uhren. Der Bahnhof Opladen erhielt zwei LCD-Anzeigen auf den Bahnsteigen. Die Investitionen dort belaufen sich auf rund 115.000 Euro. Die digitalen LCD-Anzeigen bieten die Möglichkeit, die Fahrgäste auch über eine variable Textzeile schnell zu informieren. Darüber hinaus wurden verschiedene Verschönerungsarbeiten im Bahnhof Leverkusen Mitte durch die Bahn und durch die Stadt Leverkusen durchgeführt. Bis Februar des nächsten Jahres werden 50 Bahnhöfe in NRW neue Fahrgastinformationsanlagen (FIA) erhalten. Insgesamt werden dafür landesweit 15 Millionen Euro investiert.

Aktion "Schöner Bahnhof" soll Sauberkeit an Bahnstationen erhöhen

(17.10.) HANNOVER - Gepflegte Bahnhöfe und Anlagen sind bei täglich fast 1 Million Fahrgästen des Öffentlichen Personennahverkehrs und Bahnhofsnutzern in Niedersachsen ein wesentliches Qualitätsmerkmal und somit die Visitenkarte der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Damit sich Kunden und Besucher in den Bahnhöfen umfassender wohlfühlen, führen DB und Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH vom 18. bis 26. Oktober die gemeinsame Aktion "Schöner Bahnhof" durch. DB-Mitarbeiter und andere Freiwillige reinigen mit "Hochdruck" Bahnsteige, Gebäude und Umfeld, entfernen Graffiti, pflegen die Grünanlagen, putzen Vitrinen und nehmen kleinere Ausbesserungen vor. Los geht es zunächst in den Stationen Springe, Salzgitter-Ringelheim, Wilhelmshaven, Uslar und Delmenhorst. "Wir wollen das Erscheinungsbild der Bahnhöfe nachhaltig verbessern", sagt Friedemann Keßler, Leiter des Regionalbereichs Nord der DB Station&Service AG. "Mit dieser Aktion wollen wir auch das Verantwortungsbewusstsein der Öffentlichkeit für die Stationen erhöhen." Darum legt die Bahn großen Wert auf die Beteiligung und das Mittun von Anrainern und Bürgern und auf ein offensives Werben um Bahnhofspatenschaften. Der Oktober-Aktion "Schöner Bahnhof" sollen später weitere Aktionen auf anderen Stationen folgen.

Neues Angebot der DB

(16.10.) BERLIN - Die DB hat der GDL am Montag ein neues Angebot vorgelegt. Es sieht unter anderem einen eigenen Tarifvertrag für alle Lokführer vor, der sich allerdings konflikt- und widerspruchsfrei in das DB-Gesamttarifwerk einpasst. Weiter sieht das Angebot eine Einmalzahlung von 2.000 Euro sowie ab dem kommenden Jahr eine Erhöhung des monatlichen Entgelts von bis zu zehn Prozent vor. Basis des Angebots ist der Tarifabschluss über 4,5 Prozent mehr Gehalt zwischen DB und der Tarifgemeinschaft von Transnet und GDBA. Zusätzlich gibt es eine erhöhte Mitarbeiterbeteiligung für dieses Jahr in Höhe von 600 Euro. Darauf aufsattelnd können Arbeitnehmer in diesem Jahr 1.400 Euro erhalten, indem sie sich zwei Überstunden je Woche auszahlen lassen. Ab dem kommenden Jahr können zusätzlich zu den 4,5 weitere 5 Prozent Entgelt hinzukommen, wenn ein Lokführer sich bereit erklärt, die Wochenarbeitszeit um zwei Stunden zu erhöhen.

Weitere Vorschläge sehen vor, dass der Ruhetagsplan mitarbeiterfreundlicher gestaltet werden soll. Bessere Aufstiegs- und Einkommensmöglichkeiten soll auch eine neue Entgeltstruktur bringen, die bis Ende kommenden Jahres stehen soll. Das Bahn-Angebot setzt außerdem eine Kooperation mit Transnet und GDBA voraus. "Wir erwarten, dass es diese Kooperation gibt", sagte DB-Personalvorstand Margret Suckale. Transnet und GDBA hatten als Tarifgemeinschaft die Zusammenarbeit mit der GDL vor dreieinhalb Wochen aufgekündigt. Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft, Alexander Kirchner, sagte, die GDL habe mit dem neuen Angebot für die "lokführerspezifischen Teile" eine privilegierte Verhandlungsposition bekommen, aber es solle ein "konflikt- und widerspruchsfreies Ergebnis" erzielt werden.

Die GDL äußerte sich am Nachmittag enttäuscht über das neue Angebot. "Wir erkennen in diesem Angebot im Grunde nichts Neues. Es unterscheidet sich von dem Tarifabschluss mit anderen Gewerkschaften nur darin, dass bis zu 1 400 durch die Bezahlung von bereits geleisteten Überstunden erfolgen sollen", so GDL-Chef Manfred Schell in Frankfurt. "Das Angebot ist in jedem Fall unzureichend." Eine Sprecherin der GDL erklärte, da noch viele Fragen offen seien, werde es über das Angebot am Mittwoch in Frankfurt am Main ein klärendes Gespräch geben. DB-Sprecher Oliver Schumacher sagte dazu am Abend, "unverbindliche und diffuse Gespräche" lehne die DB ab. Sie würden nur eine Verzögerung bringen und nicht weiterführen. "Die GDL muss sich jetzt entscheiden: Will sie weiter verzögern oder endlich verhandeln, um deutliche Lohnsteigerungen für ihre Mitglieder zu erreichen."

Einsetzen des letzten Wandelements in Seubersdorf

(16.10.) MÜNCHEN - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" baut die DB in der Oberpfalz in insgesamt acht Ortsdurchfahrten an der Bahnstrecke Regensburg - Nürnberg Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 4.900 Metern. Stellvertretend für alle Ortsdurchfahrten feiert die DB in Seubersdorf mit dem symbolischen "Einsetzen des letzten Wandelements" am Donnerstag, 18.10.2007 um 11 Uhr am Bahnhof Seubersdorf die Fertigstellung der Schallschutzmaßnahmen in Seubersdorf.

Seit 1999 wird die "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in 1.020 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB Projektbau GmbH beauftragt.

BUGA 2007 war für die DB ein Erfolg

(16.10.) BERLIN - Erfolgreich waren nach eigenen Angaben die Bemühungen der DB, die Besucher dazu zu bewegen, mit der Bahn zur BUGA nach Gera und Ronneburg zu reisen. So kamen 13 Prozent der BUGA-Gäste mit dem Zug. Von den rund 195.000 Bahnreisenden nutzten ein Drittel das BUGA-Kombi-Ticket. Damit konnte man für 22 Euro von allen Bahnhöfen aus Sachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Nahverkehrszügen an- und abreisen, die BUGA besuchen sowie den Buspendelverkehr zwischen Gera und Ronneburg nutzen. Dieses Ticket wurde bundesweit vertrieben und beispielsweise auch in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Halle (Saale), Magdeburg, Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main oder München gekauft.

"Mit 65.000 verkauften BUGA-Kombi-Tickets bis zum gestrigen Ende der Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg sind unsere Erwartungen deutlich übertroffen worden. Und auch sonst hat die Bahn während der BUGA ihr Leistungsvermögen als verlässlicher Vertriebs- und Logistikpartner erfolgreich unter Beweis gestellt. Zahlreichen Aktivitäten der Deutschen Bahn AG haben maßgeblich zum Erfolg dieser Großveranstaltung beigetragen", fasst Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Thüringen, das Engagement des führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmens zusammen.

ÖBB erweitern Kooperation mit LaudaMotion

(16.10.) WIEN - Bahnreisende können ab sofort auch am Wiener Südbahnhof, am Grazer Hauptbahnhof und am Klagenfurter Hauptbahnhof smart umsteigen. Denn die ÖBB erweitern ihre Kooperation mit LaudaMotion um weitere drei Bahnhöfe. Insgesamt stehen ab sofort 100 Smarts an sieben österreichischen Bahnhöfen bereit. "Aufgrund der hervorragenden Annahme der ÖBB LaudaMotion Smarts ist die Erweiterung dieses Angebots die logische Konsequenz. So können wir einen zusätzlichen Beitrag leisten, um das Bedürfnis unserer Kunden nach Mobilität zufrieden zu stellen", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Wegen der regen Nachfrage nach den kleinen City-Flitzern musste die ÖBB LaudaMotion Smart-Flotte bereits an jedem der bestehenden Standorte aufgestockt werden.

Auch nach der Erweiterung der ÖBB LaudaMotion Smarts- Standorte bleiben die Preise niedrig. VORTEILScard Inhaber mit gültigem Ticket zahlen für die Nutzung eines ÖBB LaudaMotion Smarts 9 Euro pro Kalendertag, Kunden ohne VORTEILScard 18 Euro - für den Vorteilspreis von 9 Euro gilt eine maximale Mietdauer von 3 Tagen, inbegriffen sind 100 km pro Tag. Voraussetzung für die Mietung: Mindestalter von 23 Jahren, eine Kreditkarte sowie ein gültiger Führerschein. Die Buchung eines Fahrzeugs erfolgt bequem über das Internet unter http://oebb.laudamotion.com oder am LaudaMotion Counter direkt am jeweiligen Bahnhof.

DB und GDL dementieren angebliche Einigung im Tarifkonflikt

(15.10.) BERLIN - Die DB und die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) haben am Wochenende einen Bericht von "Spiegel Online" über eine Lösung im monatelangen Tarifkonflikt zurückgewiesen. "Die Deutsche Bahn AG weiß nichts von einer Einigung im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer", sagte Konzernsprecher Oliver Schumacher am Sonntag. "Realität ist: In diesen Stunden wird ein Angebot an die GDL abschließend erarbeitet, welches am Montag der GDL und der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Auf dieser Basis erwartet die DB eine zügige Aufnahme von Tarifverhandlungen, um den Konflikt konstruktiv zu lösen. Dabei ist klar: Die Tarifeinheit bei der Deutschen Bahn steht nicht zur Disposition." Zuvor hatte bereits GDL-Chef Manfred Schell dem Rundfunksender gesagt, "ich kenne keinen Kompromiss, die Sachlage ist völlig unverändert. Wir erwarten am Montag das Angebot des Arbeitgebers und darüber hinaus ist mir gar nichts bekannt." Sollte das Angebot aus Sicht der GDL unzureichend sein, will sie für Mittwoch wieder zum Arbeitskampf aufrufen.

Zuvor hatte "Der Spiegel" berichtet, im Tarifkonflikt bahne sich ein Kompromiss an. Die GDL solle einen eigenen Vertrag bekommen, der allerdings zu mehr als 90 Prozent identisch mit dem Tarifvertrag der beiden anderen Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA sei, aber zusätzlich lokführerspezifische Punkte kläre. Darauf hätten sich am vergangenen Donnerstag Präsidiumsmitglieder des Aufsichtsrats, Vertreter der Bahn und der GDL bei ihrem Spitzengespräch geeinigt.

Unterdessen ist der Eisenbahnverkehr in Deutschland am Samstag nach dem Streik der GDL am Freitag wieder normal angelaufen. Wie die DB mitteilte, sei es nur in sehr wenigen Einzelfällen zu Störungen gekommen. Am Freitag konnten den Angaben zufolge im Tagesschnitt rund zwei Drittel der über 26.000 Züge des Regional- und S-Bahn-Verkehrs gefahren werden, wobei es regional starke Unterschiede gegeben hat. Schwerpunkte der Streikaktionen waren Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Halle/Leipzig sowie Rostock. Insgesamt gab es bundesweit Beeinträchtigungen, besonders betroffen waren aber die ostdeutschen Bundesländer. Dort, wo es möglich war, hatte die Deutsche Bahn Ersatzverkehre mit Bussen angeboten. Insgesamt kamen 250 Busse zum Einsatz.

Das allseits befürchtete Chaos blieb jedoch aus. Ein Großteil der Kunden war der Empfehlung gefolgt und auf andere Verkehrsmittel ausgewichen. Die DB verzeichnete gestern ein um 50 Prozent niedrigeres Reisendenaufkommen in den Bahnhöfen als an normalen Freitagen. Die Informationsangebote der DB wurden intensiv genutzt. Über eine halbe Million Anrufe bei der Service-Telefonnummer wurden bearbeitet; dazu waren 1.700 Mitarbeiter in den Callcentern der DB im Einsatz. Auf die Bahn-Interseite www.bahn.de/aktuell wurde über 2,5 Millionen Mal zugegriffen. Darüber hinaus hatte die DB mehrere hundert zusätzliche Servicekräfte sowie zahlreiche Führungskräfte zur Kundeninformation eingesetzt.

DB: Bahnfahren hilft dem Klima

(15.10.) BERLIN - Die DB hat einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zurückgewiesen, wonach Bahnfahren nicht so umweltschonend ist von der DB behauptet. "Mit einem durchschnittlichen Flottenverbrauch von 2,9 Litern - Kraftstoffäquivalent - im Fernverkehr pro Person und 100 Kilometer sind die Züge der Deutschen Bahn AG erheblich klimafreundlicher als Pkw und Flugzeug. Entsprechend günstig sind die CO2-Werte: Pro Person und Kilometer 52 Gramm", sagt Bahn-Umwelt-Chef Joachim Kettner. Die pauschale Aussage des einschlägig als DB-Kritiker bekannten Gottfried Ilgmann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von heute weist die DB damit entschieden zurück. "Unsere Rechnungen basieren auf der realistischen Auslastung von mehr als 40 Prozent im Fernverkehr. Je mehr Menschen mit der Bahn reisen, desto günstiger wird die Klimabilanz der Bahn. Der Reisebus mit seiner hohen Auslastung profitiert genau davon." Aufgrund der hohen Auslastung ist heute der ICE zwischen Berlin und Hamburg auf Kraftstoff umgerechnet mit lediglich 2 Liter unterwegs, bei Vollauslastung fährt er mit einem Liter auf 100 Kilometer.

Die DB zeigte sich entsetzt, wie einseitig die Diskussion der CO2-Verringerung geführt wird. Der Verkehr sei mit einem Anteil von 23 Prozent am Gesamt-Kohlendioxidausstoß beteiligt, davon entfalle auf die Bahn ein Prozent. Dabei habe die Bahn am Verkehrsaufkommen im Personenverkehr insgesamt einen Anteil von neun Prozent. "Diese Zahlen sprechen für sich", so Kettner. Die Bahn legt ihrer Berechnung die gesamte Vorkette der Energieproduktion, vom Kraftwerk bis zum Fahrzeug, zugrunde. Der Pkw hingegen gibt seinen Verbrauch ab Zapfsäule an. "Der effizienteste Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrsbereich ist deshalb die Verlagerung von der Straße auf die Schiene", sagt Kettner. "Jetzt ist nicht die Zeit der Zahlenkämpfe, jetzt gilt es, durch eine intelligente Vernetzung der Verkehrsträger die Mobilität so umweltverträglich wie möglich zu gestalten.“ Im Übrigen sei es ein ungewöhnlicher Stil, wenn ein bekannter DB-Kritiker auf mehreren Zeitungsseiten sich über die Bahn auslassen könne, ohne dass das größte Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Deutsche Bahn, ein einziges Mal zu Wort käme, merkte das Unternehmen an.

In dem "FAS"-Bericht heißt es unter anderem, Bahnkunden verbrauchten im Fernverkehr im Durchschnitt 3,9 Liter Benzin auf hundert Kilometer. Die Bahn berücksichtige nicht, dass sie auch Energie verbrauche, um ihre Infrastruktur zu unterhalten. Wer eine Fernfahrt mit dem Auto unternehme, verbrauche laut Statistik 5,2 Liter Benzin. Sogar bei Billigflügen auf Strecken innerhalb Europas würden dank der hohen Sitzauslastung ähnlich gute Werte erzielt wie bei einer Reise mit dem Fernzug, berichtete die Zeitung weiter. Der von der Bahn angegebene Ausstoß von 52 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer und Passagier im Fernverkehr erfasse nur die Energie, die der Zug aus den Oberleitungen entnehme.

"BamS": Seehofer will mehr Rechte für Bahnkunden bei Verspätungen

(15.10.) BERLIN - Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) will für Bahnkunden deutlich höhere Entschädigungen bei Verspätungen durchsetzen. "Die Bundesregierung will die Fahrgastrechte im öffentlichen Personenverkehr stärken und eine zeitgemäße Entschädigung der Kunden für Verspätungen garantieren", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag".Demnach soll der Fahrgast ab 30 Minuten Verspätung Anspruch auf die Erstattung von einem Viertel des Ticketpreises haben; ab 60 Minuten Verspätung soll der Erstattungsanspruch auf 50 Prozent steigen.

Ganztägiger Streik führt zu Behinderungen im Bahnverkehr

(13.10.) BERLIN - Vom frühen Morgen an ist es am Freitag wegen des Lokführer-Streiks in ganz Deutschland im Regionalverkehr zu erheblichen Behinderungen gekommen. Bis zum Nachmittag fielen nach Angaben der DB mehrere tausend Regionalzüge und S-Bahnen aus. Das befürchtete Chaos im Bahnverkehr blieb jedoch aus, unter anderem auch, weil die Mehrzahl der Kunden auf andere Verkehrsmittel umgestiegen war. Während die GDL sich mit dem Streikverlauf sehr zufrieden zeigte, betonte die DB, durchschnittlich seien bundesweit 60 Prozent aller Züge im Regionalverkehr gefahren.

Die Zahl der ausgefallenen Züge schwankte allerdings von Region zu Region erheblich. Besonders betroffen war DB Regio in den neuen Bundesländern, wo teilweise nur zehn Prozent der üblichen Leistungen gefahren werden konnten. Als Grund nannte DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch den höheren Organisationsgrad der GDL im Osten. Schwerpunkte der Streikaktionen waren außerdem die S-Bahnen in München, Stuttgart und Halle/Leipzig sowie Rostock. In ländlichen Regionen habe die Bahn versucht, mit dem Einsatz von 250 Bussen Ersatzverkehr zu organisieren, sagte Rausch. Fernzüge hätten bundesweit 160 zusätzliche Halte eingelegt, um Fahrgäste mitzunehmen, die vom Ausfall der Nahverkehrszüge betroffen gewesen seien. Abgesehen davon sei der Fernverkehr weitgehend reibungslos verlaufen. Streiks waren hier in der vergangenen Woche vom Arbeitsgericht Chemnitz untersagt worden.

Nach Ende des Streiks am Freitag gegen Mitternacht wird es in den nächsten Tagen bis einschließlich Dienstag keine weiteren Streiks geben. Die Lokführergewerkschaft GDL will erst ein Gespräch mit der DB am Montag abwarten, bei dem der Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen will. Nur wenn das Angebot der Bahn für neue Verhandlungen deutlich über das bisherige hinausgehe, werde die GDL bis Ende Oktober nicht mehr zu Arbeitskampfmaßnahmen greifen. "Wir hoffen, dass es ein solches ist, das eine Grundlage bietet, erstmals erfolgreich mit der GDL über einen eigenständigen Tarifvertrag zu verhandeln", sagte GDL-Chef Manfred Schell. Anderenfalls könnte schon am Mittwoch erneut gestreikt werden. 

Unterdessen hat das Arbeitsgericht Berlin am Freitag eine von der GDL beantragte einstweilige Verfügung gegen Notdienste abgewiesen. Es begründete seine Entscheidung mit der fehlenden Dringlichkeit des Antrags, die Voraussetzung für eine einstweilige Verfügung sei. Die GDL wollte die Bahn mit der Verfügung davon abhalten, streikbereite Lokführer zu Notdiensten zu verpflichten und damit mehr Züge fahren zu lassen. "In einzelnen Regionen - insbesondere in Ostdeutschland - würde der Schienenpersonennahverkehr ohne Notdienste bei Streiks wie heute nahezu vollständig zum Erliegen kommen. Deshalb haben wir Notdienste eingerichtet, um wenigstens eine Grundversorgung zu gewährleisten", begründete Kay Uwe Arnecke, Leiter Beschäftigungsbedingungen der DB. Während sich etwa 1.600 Lokführer heute an den Streiks beteiligt hätten, wurden in nur rund 90 Fällen Mitarbeiter für Notdienste eingeteilt. "Dieses Vorgehen der GDL war völlig überzogen und hätte nur zu einem weiteren Schlag gegen die Kunden geführt."

Bundesrat erneuert Bedenken bei Bahnprivatisierung

(13.10.) BERLIN - Die Bundesländer haben am Freitag erneut Bedenken gegen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Teilprivatisierung der Bahn angemeldet. "Wir können die Zustimmung nicht geben, solange noch erhebliche Bedenken bestehen, dass die gewählte Form der Teilprivatisierung den Anforderungen des Gemeinwohls nicht gerecht wird", sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU), der auch Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz ist, am Freitag im Bundesrat in Berlin. Die Länderkammer bemängelte außerdem, dass die Interessen der Länder im vorliegenden Entwurf nicht ausreichend berücksichtigt würden und ihnen ein zusätzliches Haushaltsrisiko aufgebürdet werde. In dem Entwurf seien keine Mitsprache- und Entscheidungsrechte für die Länder vorgesehen. Alle Länder-Vertreter äußerten die Sorge, dass der Nah- und Regionalverkehr nach einer Privatisierung zu Lasten des Fernverkehrs ausgedünnt werde.

Fortschritt beim Erdinger Ringschluss

(13.10.) MÜNCHEN - Das Bayerische Verkehrsministerium hat am Freitag die Fachplanungen für das letzte Planungspaket des S-Bahnprojekts "Erdinger Ringschluss" in Auftrag gegeben. "Damit ist auch für die Strecke Erding - München Berg am Laim einschließlich Messeverschwenk der Startschuss für die Fachplanungen gefallen. Das ist ein weiterer erfreulicher Schritt nach vorn auf dem Weg zum Erdinger Ringschluss", erklärte dazu Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber. Das Projekt sei eine wichtige Ergänzung der Verkehrsanbindung des Münchner Flughafens. Ziel sei es, die Vorplanungen bis Mitte 2008 abzuschließen und bis Mitte 2009 die Unterlagen für einen Antrag auf Planfeststellungsbeschluss zu erstellen.

In einer europaweiten Ausschreibung wurden die Fachplanungen in 3 Paketen an Generalplaner vergeben. Für das Planungspaket C hat heute die in München ansässige Bietergemeinschaft "Ausbau S 2 Ost" den Zuschlag erhalten. Diese aus renommierten Ingenieurbüros (Lahmeyer München GmbH und Obermeyer Planen + Beraten GmbH) bestehende Bietergemeinschaft mit umfangreicher Erfahrung auch im Münchner S-Bahnbereich überzeugte im Vergabeverfahren hinsichtlich Konzept und Preis.Bereits Anfang des Jahres hatte das Münchner Ingenieurbüro Schüßler-Plan die Projektsteuerung für das gesamte S-Bahnprojekt Erdinger Ringschluss übernommen. Die Planungen zum Planungspaket A (Freising - Flughafen Bahnhof), die durch die Firma PÖYRY Infra GmbH durchgeführt werden, laufen seit 23. Juli 2007. Die Planungen zum Planungspaket B (Flughafen Freising – Erding und Walpertskirchener Spange) werden durch die Bietergemeinschaft "Östliche Schienenanbindung Flughafen München" (Obermeyer Planen + Beraten GmbH / Schmitt, Stumpf, Frühauf u. Partner GmbH) durchgeführt und laufen seit 20. August 2007.

Die Gesamtplanungen umfassen folgende Teilbereiche: Die S-Bahnlinie 2 - die derzeit in Erding endet - wird zum Flughafen verlängert. Über die Neufahrner Gegenkurve wird die Linie 2 mit dem Bahnhof Freising verbunden. Damit wird die Verbindung zum Schienenverkehr Richtung Norden hergestellt. Umfasst ist zudem ein viergleisiger Ausbau zwischen Neufahrner Gegenkurve und Freising. Die Walpertskirchener Spange stellt von Erding die Verbindung in Richtung Mühldorf und weiter nach Südosten bis Salzburg her. Sie erfüllt auch den lang gehegten Wunsch der Stadt Erding nach einem Regionalhalt. Dieser soll in einem neuen Bahnhof am Rande des Fliegerhorstes realisiert werden. Zwischen Erding und Markt Schwaben muss die Strecke den verkehrlichen Bedürfnissen angepasst, also zumindest abschnittweise zweigleisig ausgebaut werden. Der Abschnitt zwischen München Berg am Laim und Markt Schwaben soll viergleisig ausgebaut und mit einem Verschwenk zur Münchner Messe versehen werden. Der viergleisige Ausbau München Berg am Laim nach Markt Schwaben ist gleichzeitig Teil der Ausbaustrecke München - Mühldorf - Freilassing/Salzburg (ABS 38).

Roll Out des ersten diesel-elektrischen Gelenktriebwagens für Veolia

(13.10.) BUSSNANG - VEOLIA Transport und die Stadler Rail AG haben am Freitag gemeinsam das Roll Out des ersten diesel-elektrischen Gelenktriebwagens (DMU-GTW) in Bussnang gefeiert. Die VEOLIA Transport hat am 4. Oktober 2006 bei Stadler 16 DMU-GTW im Wert von EURO 50 Millionen bestellt. Die Fahrzeuge kommen ab Ende November 2007 auf der Dieselstrecke Nijmegen - Roermond in der Provinz Limburg zum Einsatz.

Bei den von VEOLIA Transport bestellten Triebzügen handelt es sich um eine neue DMU-GTW Generation, welche die neue, in den Niederlanden bereits geltende Crashnorm (EN 15227) für Regionalfahrzeuge der EU erfüllt. Merkmale der VEOLIA Transport Flotte: Die 3-teiligen Triebzüge verfügen über 193 Sitzplätze und die 2-teiligen über 124 Sitzplätze. Die gesamte Flotte ist einheitlich gemäß modernem VEOLIA-Design gestaltet. Alle Züge sind für behinderte Fahrgäste zugänglich und mit einem Videoüberwachungssystem in jedem Fahrgastabteil, einem geschlossenen WC-System, einem Informationssystem mit Flachbildschirmen sowie einem Raum für zwei Rollstühle und sechs Fahrräder ausgestattet. Darüber hinaus verfügen die Abteile der 1. Klasse über 220-Volt Anschlüsse. Die DMU-GTW sind mit zwei unabhängigen Antriebsausrüstungen, bestehend aus jeweils einem Dieselmotor mit Generator sowie einem Umrichter und einem dreiphasigen asynchronen Fahrmotor, bestückt. Mit diesem Auftrag konnte Stadler die erste Bestellung für VEOLIA Transport und die zweite für die Niederlande abwickeln.

Leichte Annäherung bei Spitzengespräch - trotzdem ganztägig Streik

(12.10.) BERLIN - Bei einem Spitzengespräch im Tarifstreit zwischen der Bahn und der Lokomotivführergewerkschaft GDL sind sich die Tarifparteien wieder ein kleines Stückchen näher gekommen. Die DB kündigte an, bis Montag ein neues Angebot vorzulegen. Zum Inhalt des Angebots wollte sich DB-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstag Abend nicht äußern. Offen ließ er auch, ob die Offerte einen eigenen Tarifvertrag für Lokführer und Fahrpersonal vorsieht, wie von der GDL gefordert. GDL-Chef Manfred Schell sagte, wenn der Vorschlag verhandlungswürdig sei, werde die GDL bis zum 31. Oktober auf Arbeitskämpfe verzichten und während dieser Zeit verhandeln. Die Streiks am Freitag würden dennoch wie angekündigt durchgeführt. Sie seien bereits am Dienstag beschlossen worden und nicht mehr rückgängig zu machen.

Die GDL hat ihre Mitglieder am Freitag von zwei Uhr morgens bis 24 Uhr bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Streiks sind nach einem Urteil des Arbeitsgericht Chemnitz nur im Regionalverkehr möglich, trotzdem könnten sie auch zu Behinderungen im Fern- und Güterverkehr führen. Wegen der sehr kurzfristigen Ankündigung könne die DB keinen Ersatzfahrplan mehr einrichten, sagte Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch. Um die Fahrgäste zu informieren, setzt die DB bei Streiks über 1000 zusätzliche Mitarbeiter ein. Aktuelle Informationen stellt die DB im Internet auf www.bahn.de/aktuell sowie für Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons über mobile.bahn.de/ris bereit. Für telefonische Informationen ist rund um die Uhr eine kostenlose Service-Hotline unter 08000 99 66 33 geschaltet.

Siemens liefert 25 Frachtlokomotiven nach Australien

(12.10.) ERLANGEN - Die australische Eisenbahngesellschaft Queensland Rail (QR) hat Siemens Transportation Systems (TS) beauftragt, 25 Elektrolokomotiven für den schweren Frachtverkehr zu liefern. Der Auftrag hat einen Wert von über 108 Millionen Euro. Die sogenannten Class 3800 Lokomotiven werden über einen Zeitraum von zwölf Monaten ab Ende 2009 geliefert. Die neuen Lokomotiven werden im Werk von TS in München-Allach gebaut. Sie verstärken die Flotte von QR in den Kohleminen Goonyella Coal Systems. Sie steigern die Transportkapazitäten durch eine größere Nutzlast pro Zug, erhöhen die Taktzeiten und senken die Betriebskosten. Der Vertrag basiert auf einem Auftrag aus dem letzten Jahr über 20 Lokomotiven, die bereits 2008 in Betrieb gehen sollen. Zurzeit sind bei Queensland Rail bereits von Siemens nachgerüstete Class 3700 Lokomotiven in Betrieb. Diese ermöglichen es schon heute, mehr Kohle mit weniger Lokomotiven und dadurch mit weniger Energie und höherer Effizienz zu befördern.

Am Donnerstag doch noch keine Streiks

(11.10.) BERLIN - Am Donnerstag gibt es doch noch keine Streiks der Lokführer. Das sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft GDL am Mittwoch Abend. Unterdessen soll am Donnerstag auf einer Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsratspräsidiums, zu der DB-Aufsichtsratschef Werner Müller den Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn und GDL-Chef Manfred Schell eingeladen hat, eine Lösung in dem Konflikt ausgelotet werden. Laut "Bild"-Zeitung nehmen an der Sondersitzung des Aufsichtsratspräsidiums um 17.00 Uhr im Bahntower in Berlin neben Müller, Mehdorn und Schell auch der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Jörg Hennerkes, Bahn-Konzernbetriebsratschef Günter Kirchheim sowie Transnet-Chef Norbert Hansen teil. Auch die Gewerkschaft Transnet nimmt an dem Gespräch teil. Die GDL-Sprecherin bestritt allerdings, dass der Streikverzicht am Donnerstag mit dem Treffen am Donnerstag zusammenhänge. Ob es in den Folgetagen zu Streiks kommt, ist noch unklar. Die GDL hatte zuletzt Streiks auch für Freitag, Montag und Dienstag in Aussicht gestellt.

Unterdessen hat eine Umfrage der Zeitschrift "Stern" ergeben, dass eine Mehrheit der Deutschen die Streiks der Lokführer für einen eigenen Tarifvertrag und mehr Lohn befürwortet. 55 Prozent der rund 1000 befragten Bundesbürger sprachen sagten demnach, sie hielten die Streiks für richtig. 40 Prozent lehnen die Arbeitsniederlegungen ab. Derweil warnte die Bahngewerkschaft Transnet angesichts der verhärteten Fronten im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und den Lokführern vor einer Entsolidarisierung im Unternehmen. "Die Unruhe unter den Mitarbeitern ist groß", sagte Transnet-Sprecher Michael Klein der "Berliner Zeitung". "Es gibt nicht nur zunehmend Streit zwischen Lokführern und anderen Teilen der Belegschaft, sondern auch zwischen den Lokführern selbst." Zudem werde bereits unter Fahrdienstleitern, Stellwerkern oder Wagenmeistern diskutiert, ob sie in Zukunft nicht ähnlich wie die Lokführer einen separaten Tarifabschluss anstreben sollten.

Zumindest auf der GDL-Homepage war der Streik am Donnerstag Morgen kurzzeitig schon für beendet erklärt. Hacker hatten sich Zugriff auf die Gewerkschaftsseite verschafft und die Meldung online gestellt, die GDL habe sich mit der DB geeinigt. "Beide Parteien seien sich einig geworden, dass man "mit einer weiteren Eskalation des Arbeitskampfes ... den Kunden der Bahn, und letztendlich der Deutschen Bahn selbst, langfristig erheblichen Schaden zufügen"  würde. Weiter hieß es, man habe sich auf den "Abschluss eines Tarifvertrages" geeinigt. Danach sollen die Mitglieder der GDL ab November zwölf Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung in Höhe von 700 Euro erhalten. Die GDL dementierte die Meldung umgehend und sperrte ihre Homepage. Außerdem kündigte die Gewerkschaft an, die Täter würden von der GDL strafrechtlich verfolgt.

Beckstein: Münchner Transrapid-Strecke nicht um jeden Preis

(11.10.) MÜNCHEN - Der neue bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein hat klar gestellt, dass der Transrapid nicht für jeden Preis gebaut wird. Sollte die Trasse mehr kosten als die bislang veranschlagten 1,85 Milliarden Euro, "ist Bayern nicht mehr dabei", sagte Beckstein am Mittwoch im "Bayerischen Rundfunk". Die Landesregierung sei mit dem derzeit vereinbarten bayerischen Beitrag in Höhe von 490 Millionen Euro an die Grenze des Leistbaren gegangen. Deshalb sei es nötig, dass nun die genauen Kosten des Projekts ermittelt würden, sagte Beckstein. Grundsätzlich halte er die zwischen dem Münchner Flughafen und Hauptbahnhof geplante Trasse aber für ein hervorragendes High-Tech-Projekt.

Weit mehr als 60.000 BUGA-Kombi-Tickets verkauft

(11.10.) GERA - "Mit weit über 60.000 verkauften BUGA-Kombi-Tickets bis zum Ende der Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg sind unsere Erwartungen deutlich übertroffen worden. Wenn das Wetter am letzten BUGA-Wochenende mitspielt, werden wir die 70.000 erreichen. Und auch sonst hat die Bahn während der BUGA ihr Leistungsvermögen als verlässlicher Vertriebs- und Logistikpartner erfolgreich unter Beweis gestellt. Mit zahlreichen Aktivitäten hat die Deutsche Bahn AG maßgeblich zum Erfolg dieser Großveranstaltung beigetragen", fasst Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Thüringen, das Engagement des führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmens zusammen. Vielfältig waren die Bemühungen der DB regional und überregional, um die Besucher mit verschiedenen Marketing- und Werbeaktivitäten dazu zu bewegen, mit der Bahn zur Bundesgartenschau nach Gera und Ronneburg zu reisen. Besucher hatten mit dem preisgünstigen BUGA-Kombi-Ticket die Möglichkeit, für 22 Euro von allen Bahnhöfen aus Sachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Nahverkehrszügen an- und abzureisen, die BUGA zu besuchen sowie den Buspendelverkehr zwischen Gera und Ronneburg zu nutzen. Dieses Ticket wurde bundesweit vertrieben und beispielsweise auch in Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main oder München gekauft.

Die Partnerschaft zwischen der DB und der BUGA 2007 wurde ebenfalls dadurch zum Ausdruck gebracht, dass rund 90 Triebwagen des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio AG auf beiden Seiten jeweils an den Wagen-Enden das BUGA-Signet trugen. Da viele Nahverkehrslinien in die Nachbarländer Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt führen, machte die Deutsche Bahn auf ihren modernen Fahrzeugen die diesjährige Bundesgartenschau weit über die Landesgrenzen Thüringens hinaus bekannt. Außerdem warben bundesweit BUGA-Plakate auf den Bahnhöfen für das Garten- und Landschafts-Event in Thüringen. Schenker Deutschland betreute die BUGA 2007 als exklusiver Logistikdienstleister. Während des gesamten Zeitraumes hat Schenker über 450 Pflanzen-Transporte abgewickelt. Logistisch besonders anspruchsvoll waren die wöchentlich wechselnden Hallenschauen. Insgesamt musste eine Gesamtfläche von 800 Hektar sowie eine Ausstellungsfläche von 75 Hektar mit Gewächsen und anderen gestalterischen Elementen bestückt werden. Schenker übernahm hierfür neben der Abholung der Pflanzen aus Gärtnereibetrieben im ganzen Bundesgebiet und dem Transport zum Zielort zudem die Zollabfertigung bei Grüngewächsen aus Nicht-EU-Ländern.

Weltweit erster bimodaler Hybridzug offiziell in Betrieb genommen

(11.10.) BERLIN - Im Beisein der Präsidentin der Französischen Staatsbahn (SNCF) Anne-Marie Idrac sowie führender Vertreter von Regionalbehörden und Verkehrsunternehmen der Region Champagne-Ardenne hat Bombardier Transportation am Dienstag den ersten bimodalen Hochleistungszug mit Zweispannungstechnologie Hybrid AGC (Autorail Grande Capacité) eingeweiht. Dieses Ereignis ist eine Weltpremiere, da bei dem Hybrid AGC bestimmte Betriebsfunktionen erstmalig in einem Zug miteinander kombiniert werden. Dank der bimodalen Hybrid-Technologie (Strom und Diesel) und der Zweispannungstechnologie (1500 und 25000 V) kann der Hybrid AGC das gesamte Schienennetz übergangslos nutzen und auf Strom aus beliebigen verfügbaren Quellen zugreifen. Daraus resultieren Energieeinsparungen und geringere CO2-Emissionen - Einschränkungen der Infrastruktur sowie das Umsteigen der Fahrgäste gehören der Vergangenheit an. Darüber hinaus steht der Hybrid AGC mit der Agenda für nachhaltige Mobilität im Einklang und bietet den Betreibern die Möglichkeit, ihr Fahrzeugmanagement zu optimieren, ihre Servicequalität zu verbessern und die Umwelt zu schützen. Als jüngste Variante in der AGC-Reihe steht er für Schienenverkehrstechnik auf dem allerneuesten Stand. Bis heute haben 21 französische Regionen 698 AGC-Regionalschnellzüge bestellt und/oder betreiben diese bereits. Die SNCF wird den Hybrid AGC in der Region Champagne-Ardenne auf den Strecken zwischen Paris - Troyes - Culmont und zwischen Culmont - Saint-Didier - Vitry einsetzen.

Minister beschließen über Zukunft von Bahn und Gigalinern

(11.10.) MERSEBURG - Auf deutschen Straßen werde vorerst keine Gigaliner rollen. Das beschlossen die Verkehrsminister der Länder am Mittwoch auf der Verkehrsministerkonferenz. Ich bin froh über diesen Beschluss", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Das sei ein "klares Statement Deutschlands als Transitland an die EU". Die derzeit laufenden Modellversuche in drei Bundesländern würden planmäßig zu Ende geführt und neue Versuche nicht zugelassen. Die Ergebnisse sollten in die Diskussionen auf europäischer Ebene eingebracht werden. Bereits im Vorfeld hatten sich zahlreiche Landesminister gegen die Gigaliner ausgesprochen. Die deutschen Straßen seien für die zu erwartenden Belastungen nicht ausgelegt. Zudem sei zu befürchten, dass die XXL-Laster noch mehr Gütertransporte auf den Straßen verursachen würden, als in den kommenden Jahren ohnehin erwartet würden. Weil Gigaliner die Speditionskosten um 20 bis 25 Prozent senkten, ergäben sich Nachteile für den Transport per Bahn oder Schiff. Außerdem gefährdeten die übergroßen Fahrzeuge die Verkehrssicherheit. Einmündungen, Kreisverkehre, Ortsdurchfahrten und Stellplätze an Autobahnen seien nicht für deren riesige Ausmaße ausgelegt. Zudem stehe eine EU-Richtlinie einer Zulassung entgegen, hieß es.

Mit großer Erleichterung reagierte das Schienenbündnis Allianz pro Schiene auf den Beschluss der Länderverkehrsminister. "Wir begrüßen sehr, dass die laufenden Pilotversuche einzelner Bundesländer nicht ausgeweitet werden dürfen und noch in diesem Jahr auslaufen. Somit können vorerst keine weiteren Fakten und Sachzwänge geschaffen werden", kommentierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin das Mehrheitsvotum der Länderverkehrsminister. Flege: "Für Deutschland bedeutet der heutige Beschluss konkret, dass wir ab Jahresanfang 2008 vorerst Gigaliner-frei sein werden. Das heißt aber noch nicht, dass die Monstertruck-Gefahr für die nächsten Jahre gebannt ist. Spätestens im Sommer 2008, wenn die EU-Studie zu Gigalinern vorliegt, wird uns die Riesen-Lkw-Diskussion via Brüssel wieder einholen. Es gibt starke Kräfte in Europa, die Gigaliner EU-weit fahren lassen wollen." In diesem Zusammenhang sei es aber "politisch äußerst wertvoll", dass sich die Verkehrsminister des großen und wichtigen EU-Landes Deutschland heute gegen Gigaliner positioniert haben. "Das ist eine Vorentscheidung für Europa. Dieses Signal aus Merseburg, dass sich das Haupttransitland in Europa gegen Gigaliner sperrt, wird bei den EU-Verkehrsministern Eindruck hinterlassen." Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer kündigte weiteren Widerstand gegen jegliche Zulassungsbestrebungen von Riesen-Lkw an. „Wir werden erst Ruhe geben, wenn das Thema offiziell von Brüssel beerdigt wird, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg." Experimente mit Riesen-Lkw gibt es zur Zeit neben Deutschland auch in den Niederlanden. Anfang 2008 wollen die Dänen Gigaliner versuchsweise einsetzen und die Briten liebäugeln zur Zeit ebenfalls mit Monstertrucks.

Ab Donnerstag ganztägige Streiks möglich

(10.10.) BERLIN - Unmittelbar nach dem Auslaufen eines Ultimatums der Lokführergewerkschaft GDL an die DB, ein neues Angebot vorzulegen, hat GDL-Chef Manfred Schell am Dienstag Mittag neue Streiks angekündigt. So soll voraussichtlich am Donnerstag im Regionalverkehr gestreikt werden, und zwar nicht wie bisher für einige Stunden, sondern den ganzen Tag. Auch am Freitag, Montag und Dienstag könnte demnach weiter gestreikt werden. Die Aktionen sollen auch nicht mehr 24 Stunden im Voraus, sondern erst spätnachmittags vor einem Streiktag angekündigt werden. "Wir werden den Kampf aufnehmen", machte Schell am Dienstag klar und machte erneut die DB für die Verschärfung des Konflikts verantwortlich. Vorstandschef Hartmut Mehdorn rechne offenbar mit wochenlangen Streiks, sagte er mit Verweis auf ein Schreiben des Bahn-Chefs an die Mitarbeiter. "Wir sind mittlerweile der Auffassung, dass der Arbeitgeber überhaupt nicht mit uns verhandeln will, sondern es darauf anlegt, die GDL zu eliminieren", sagte Schell nach einer Vorstandssitzung in Königswinter bei Bonn.

Karl-Friedrich Rausch, Personenverkehrsvorstand der DB, warf der GDL eine Verschleierungstaktik vor, unter der Millionen Bahnkunden im Regionalverkehr leiden müssten. "Die GDL schadet bewusst den Bahnkunden, weil sie mit ihren vagen Ankündigungen der DB AG keine Chance lässt, Ersatzfahrpläne einzurichten." Für Ersatzfahrpläne brauche es "einen erheblichen zeitlichen Vorlauf. Und da die GDL-Funktionäre fast im Stundentakt neue - und oftmals widersprüchliche - Ankündigungen machen, werden wir in den nächsten Tagen den Regelfahrplan fahren müssen und bei Streiks dispositiv reagieren. Die Konsequenzen dafür hat allein die GDL-Führung zu verantworten, zumal sie jetzt eskaliert und ganztägige Streiks androht." Streikaktionen können nur im Regionalverkehr stattfinden; im Fernverkehr und im Schienengüterverkehr sind sie gerichtlich untersagt worden. Hier sind Störungen jedoch als Folge des Streiks im Regionalverkehr ebenfalls nicht auszuschließen. Auf alle Fälle sollen zusätzlich rund 1000 Mitarbeiter zur Information der Kunden eingesetzt werden.

Unterdessen hat die DB Medienberichte zurückgewiesen, nach denen es am vergangenen Freitag im Zusammenhang mit der Streikaktion der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) angeblich zu Kündigungen von Lokführern bei der DB Regio gekommen sei. Der Tarifreferent der GDL, Thomas Schütze, hatte der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe) gesagt: "Uns liegen derzeit vier Fälle vor, wonach Lokführern bei DB Regio nach dem Streik am Freitag vergangenen Woche gekündigt wurden." Nachdem am Freitag drei Mitarbeiter im Bereich der DB Region Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nicht bereit gewesen seien, einen Not-Dienst zu versehen, sei ihnen mündlich gekündigt worden. In Baden-Württemberg sei ein in der GDL organisierter Lokführer vom Dienst suspendiert worden. Kay Uwe Arnecke, Leiter Beschäftigungsbedingungen bei der DB AG, sagte dazu: "Es hat keine Kündigung gegeben. Damit ist die Aussage der GDL-Führung gegenüber den Medien falsch."

DB und Verkehrsministerium dementieren Stilllegungsprogramm für Bahnhöfe und Strecken

(10.10.) BERLIN - Die DB und das Verkehrsministerium haben Medienberichte zurückgewiesen, wonach es ein Stilllegungsprogramm für kleinere Bahnhöfe und Stationen sowie für wenig frequentierte Regionalstrecken geben soll. Zuvor hatte die "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf interne Papiere berichtet, dass es für Stationen mit weniger als 100 Ein- und Ausstiegen pro Werktag künftig keine Bundeszuweisungen an die Länder mehr geben werde. "Verbesserungs- und Ausbaumaßnahmen für den Schienenpersonennahverkehr, deren Umsetzung volkswirtschaftlich nicht zu vertreten ist, sind zu unterlassen", zitierte die Zeitung aus einer Anlage zur so genannten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung. Auch Bahnhöfe "mit aufwendigen Bahnsteigen" und barrierefreien Zugängen sollten nicht mehr gefördert werden, wenn sie weniger als 1000 Ein- und Ausstiege pro Werktag hätten. Das gleiche gelte für alle Strecken mit weniger als 1000 Reisenden-Kilometern am Tag, schreibt die Zeitung.

DB-Infrastrukturvorstand Stefan Garber sagte dazu: "Wir haben kein Stilllegungsprogramm, und auch für die Zukunft gibt es keine derartigen Pläne. Es ist ganz offensichtlich ein durchsichtiges Manöver, uns das gerade heute am Tage der Verkehrsministerkonferenz zu unterstellen. Im Übrigen haben wir im Regionalverkehr das Bestellerprinzip. Danach ist es Sache der Länder, Umfang und Qualität des Regionalverkehrs zu bestellen. Die Deutsche Bahn wird überall dort, wo Verkehrsleistungen nachgefragt werden, Strecken und Bahnhöfe entsprechend vorhalten. Unser Ziel ist es, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen." Zudem könne die DB AG keine Stilllegungen im Infrastrukturbereich vornehmen. Das sei laut Allgemeinem Eisenbahngesetz ausschließlich dem Eisenbahn-Bundesamt als zuständige Aufsichtsbehörde vorbehalten.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sprach am Dienstag in Berlin von "gezielter Desinformation", um die Teilprivatisierung der DB zu diskreditieren. "Fest steht: Es ist und war nie die Absicht der Bundesregierung, die Mittel für wenig genutzte Zugstrecken und Bahnhöfe zu reduzieren". Die zitierte Passage bezöge sich lediglich auf Neu- und Ausbaumaßnahmen von Strecken. "Unser Anliegen ist es, auch in strukturschwachen Gegenden den Regional- und Bahnverkehr auf der Schiene zu stärken. Diesem Ziel dient die geplante Teilprivatisierung", warb Lingenthal.

ER 20 CF für die Litauischen Bahnen feierlich in Vilnius enthüllt

(10.10.) VILNIUS - Die erste Frachtlokomotive des Typs ER 20 CF von Siemens Transportation Systems ist jetzt offiziell in Litauen in Empfang genommen worden. Neben dem litauischen Bahnvorstand Stasys Dailydka sowie Verkehrsminister Algirdas Butkevičius und Siemens-Bereichsvorstand Hans M. Schabert ließ es sich auch der litauische Premierminister Gediminas Kirkilas nicht nehmen, eine erste Probefahrt zu absolvieren. Die neue Frachtlokomotive ist mit 138 Tonnen eine der schwersten Lokomotiven in Europa und kann in Zweifachtraktion bis zu 6000 Tonnen schwere Züge ziehen. So transportiert sie 50 Prozent mehr Fracht pro Fahrt als vorher. 34 dieselelektrische Lokomotiven dieser Bauart im Wert von 123 Millionen Euro haben die Litauischen Eisenbahnen im Jahr 2005 bestellt. Alle bestellten Fahrzeuge werden im Siemens-Lokomotivenwerk in München produziert. Momentan befindet sich die zweite Lokomotive auf dem Weg nach Litauen. Bis 2009 werden alle Loks ausgeliefert sein. Sie werden vor allem im Korridorverkehr zwischen Russland und den Ostseehäfen Klaipeda und Kaliningrad zum Einsatz kommen.

Die sechsachsigen Lokomotiven des Typs ER 20 basieren auf der von Siemens entwickelten Eurorunner-Familie für Diesellokomotiven und sind die ersten Loks mit moderner Drehstromantriebstechnik für den Breitspurmarkt mit 1520 mm. Die Dieselmotoren der litauischen Variante entwickeln bis zu 2000 Kilowatt Leistung und ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Aufgrund des hohen Gewichtes und einer Anfahrzugkraft von 450 kN kann die Lok in Zweifachtraktion Züge mit einem Gewicht bis zu 6000 Tonnen ziehen. Damit ist die ER 20 CF effizienter als bisherige Frachtlokomotiven in Litauen, die ein Gewicht von maximal 4000 Tonnen befördern konnten, und sie gehört zu den Stärksten auf dem europäischen Markt. Die Lokomotive ist mit einem Bordcomputer und einem Diagnosesystem ausgestattet, sodass sie auch in Mehrfachtraktion problemlos von einem Lokführer allein bedient werden kann. Außerdem wurde besonderer Wert auf eine geringe Lärmemission gelegt. Der Eurorunner für Litauen ist der erste, der mit neuem Frontend ausgestattet ist, das wesentlich sicherer und einfacher demontierbar ist.

Die Loks der Eurorunner-Familie gibt es als vier- oder sechsachsige Variante. Der Eurorunner ist eine Plattform für Diesellokomotiven, die an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann. So ist der Eurorunner je nach Wunsch auch mit bis zu 3500 Kilowatt, einer Anfahrzugkraft von bis zu 550kN, Zugstromversorgung, in Breit- und Normalspur und mit einer Geschwindigkeit bis zu 160 km/h zu erhalten. Der vierachsige Eurorunner kommt bereits bei der Österreichischen Bundesbahn, bei Kowloon-Canton-Railways in Hongkong, bei Mitsui sowie bei mehreren weiteren privaten Bahnbetreibern in Deutschland und Österreich zum Einsatz.

Seit einhundert Jahren brausen die Züge durch das Sormitztal

(10.10.) LEIPZIG - Vor einhundert Jahren wurde die Eisenbahnstrecke Hockeroda - Wurzbach fertig gestellt und ihrer Bestimmung übergeben. Anlässlich dieses Jubiläums laden die Stadt Leutenberg, die DB und die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS) am 13. Oktober 2007 zu einem großen Bahnhofsfest nach Leutenberg ein. Höhepunkt der Veranstaltungen wird die Streckentaufe auf den Namen „Sormitztalbahn“ sein. Darüber hinaus werden die neu erstellten touristischen Informationstafeln an den Verkehrsstationen entlang der Eisenbahnstrecke eingeweiht, die aktuellen Streckenflyer zur „Sormitztalbahn“ und die Bahn/Bus-Verknüpfung in Leutenberg vorgestellt. Eine Ausstellung "100 Jahre Eisenbahn", Stadtführungen durch das historische Städtchen Leutenberg, geführte Wanderungen mit erfahrenen Naturparkführern oder eine Fahrt mit der Tschu-Tschu Bahn durch die liebevoll erhaltene Innenstadt warten neben dem Bahnhofsfest auf zahlreiche Besucher. Rund um den Bahnhof können sich die Besucher an den Informationsständen des Fremdenverkehrsvereins und der DB AG Auskünfte einholen, einem Fahrdienstleiter über die Schulter schauen sowie eine Gleisbaumaschine und eine Lokomotive besichtigen. Für die Kleinen unter den Besuchern gibt es eine Mini-Dampfbahn zum Mitfahren und ein umfangreiches Kinderprogramm. Ein buntes Programm, gestaltet von den Vereinen der Stadt Leutenberg, findet ab 14 Uhr im Festzelt auf dem Bahnhofsgelände statt.

Auch der "Sormitztal-Express" dampft im Auftrag der NVS zu Ehren der Eisenbahnstrecke von Erfurt über Leutenberg nach Blankenstein. Der Sonderzug wird von einer Dampflok der Baureihe 41 durch die reizvolle Landschaft des Naturparks "Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale" gezogen. Darüber hinaus startet der "Schwarzatal- und Schiefergebirgs-Express" in Leipzig seine Fahrt in die schöne Urlaubsregion des Thüringer Waldes. Ab Saalfeld werden die Fahrgäste der beiden Züge von Herolden in historischen Gewändern begleitet und zum Mitfeiern nach Leutenberg eingeladen. Im Jahre 1907 feierten die Einwohner der Stadt Leutenberg, eine im herrlichen Naturpark "Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale" und an der Strecke Hockeroda - Wurzbach liegende Stadt, die Einweihung der neuen Bahnstrecke mit einem großem Festessen im Leutenberger Rathaussaal. Auf den Bau der Strecke mussten die anliegenden Gemeinden seit den 1870-er Jahren warten. Die abgelegenen Oberlandregionen wollten einen Bahnschluss und erhofften sich davon wirtschaftlichen Aufschwung.

Umweltverbände protestieren gegen Monstertrucks

(10.10.) BERLIN - Die in der Allianz pro Schiene zusammengeschlossenen Verbände BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), NABU (Naturschutzbund Deutschland) und der VCD (Verkehrsclub Deutschland) haben heute vor dem Bundesverkehrsministerium gegen die Zulassung von Gigalinern protestiert. Mit Slogans wie "Riesen-Lkw bedeuten mehr Unfälle!" und "Riesen-Lkw bedeuten mehr CO2!" machten sie auf die Gefahren für Mensch und Umwelt aufmerksam. Die Banner der Aktivisten beliefen sich auf eine Gesamtlänge von 25,25 Metern und verdeutlichten die gigantischen Ausmaße der viel diskutierten Fahrzeuge, über deren Zulassung die Länderverkehrsminister auf ihrer Konferenz in Merseburg (Sachsen-Anhalt) morgen entscheiden werden. "Zu gefährlich, zu umweltschädlich, zu teuer", fasste Michael Gehrmann, stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene und VCD-Bundesvorsitzender, die Hauptargumente gegen die Zulassung der bis zu 60 Tonnen schweren Lkw zusammen. "Egal ob 60-Tonner oder 40-Tonner - das Unfallrisiko der Monstertrucks ist durch längere Überholvorgänge, gefährliche Spurüberschreitungen beim Abbiegen und einen vergrößerten toten Winkel deutlich höher als beim normalen Lkw. Wir können das nicht zulassen, denn bereits heute ist die Gefahr, bei einem Straßenverkehrsunfall tödlich zu verunglücken, doppelt so hoch, wenn ein normaler Lkw beteiligt ist."

"Im Zeitalter des Klimawandels dürfen wir keinesfalls auf umweltgefährdende Scheinlösungen wie den Gigaliner setzen", sagte Richard Mergner, der verkehrspolitischer Sprecher des BUND und stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene ist. "Anders als von den Befürwortern behauptet, wird es durch die Zulassung größerer Lkw nicht weniger, sondern mehr Fahrten geben. Klimaschutz ist nur durch die massive Verkehrsverlagerung auf die Schiene machbar, denn der Straßentransport ist pro Tonnenkilometer dreimal energieaufwändiger als der Schienenverkehr." "Wenn die Länderverkehrsminister sich jetzt pro Monstertruck entscheiden, bedeutet das für die Zukunft mehr CO2, mehr Luftschadstoffe und mehr Lärm", sagte Bundesgeschäftsführer Leif Miller, der den NABU in der Allianz pro Schiene vertritt. "Das ist verkehrspolitisch unsinnig und mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung unvereinbar." Informationen zum Thema Monstertrucks gibt es unter http://www.gueter-auf-die-schiene.de/

Am Dienstag noch keine neuen Streiks

(09.10.) BERLIN - Im Tarifstreit bei der DB ist weiter keine Einigung in Sicht. Ein Sprecher der Gewerkschaft GDL schloss am Montag allerdings aus, dass es noch am Dienstag zu Arbeitsniederlegungen kommt. Am Dienstag Mittag läuft ein Ultimatum der GDL an die DB aus. Die Gewerkschaft fordert ein deutlich verbessertes Angebot. Falls die Bahn sich weiter unnachgiebig zeige, werde es noch in dieser Woche zu neuen Arbeitsniederlegungen kommen, kündigte die Gewerkschaft am Montag in Frankfurt am Main an. Streiks kann es Sollte vorerst nur im Regional- und Nahverkehr geben. Streiks im Fern- und Güterverkehr hatte das Arbeitsgericht Chemnitz in der vergangenen Woche untersagt. Die GDL hat dagegen noch keinen Einspruch eingelegt. Sie will darüber entscheiden, wenn ihr voaussichtlich am Dienstag oder Mittwoch dieser Woche die schriftliche Begründung des Gerichts vorliegt.

Unterdessen teilte die DB mit, sie bereite sich auch auf den Fall unangekündigter Streikaktionen vor, wie sie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) jetzt androhe. Sobald genaue Angaben vorliegen, könnten sich die Kunden unter www.bahn.de/aktuell informieren. Außerdem stehe die kostenlose Service-Hotline unter der Telefonnummer 08000 99 66 33 rund um die Uhr zur Verfügung. Die Hotline werde im Falle von Streiks kurzfristig personell verstärkt. Wegen der Komplexität des Bahnsystems kann auf Spontanaktionen der GDL nicht mit einem Ersatzfahrplan reagiert werden. "Die Reaktion der GDL zeigt deutlich, dass die Bahn am vergangenen Freitag mit dem Ersatzfahrplan erfolgreich war. Ansonsten würde jetzt nicht mit unangekündigten Streikmaßnahmen gedroht", so Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. "Die Planung des Mitarbeitereinsatzes und die Disposition von Fahrzeugen erfordern einen zeitlichen Vorlauf. Unangekündigte Aktionen treffen die Bahnkunden daher noch mehr."

Weitere Serviceleistungen sind Durchsagen in den Zügen und der Einsatz von zusätzlichem Personal auf den großen Bahnhöfen. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen.Im Fall eines Streiks kommen Lokführer zum Einsatz, die verbeamtet sind oder am Streik nicht teilnehmen wollen. Dienstpläne werden so aufgestellt, dass streikwillige Lokführer zu den entsprechenden Zeiten keinen Dienst haben. Die Kunden von Railion, dem DB-Schienengüterverkehr, werden per E-Mail informiert. Es wurde ein besonderer Leitstand eingerichtet. Parallel können die Informationen unter www.railion.com abgerufen werden.

Ausbaustufe im Umschlagterminal Erfurt-Vieselbach in Betrieb genommen

(09.10.) ERFURT - Von Dezember 2006 bis September 2007 ist in rund zehn Monaten Bauzeit das 1999 in Betrieb genommene Umschlagmodul für den Kombinierten Verkehr Erfurt-Vieselbach ausgebaut worden. Dazu wurden ein neuer Schienenportalkran errichtet, der bisher eingesetzte gummibereifte Portalkran auf Schienenbetrieb umgerüstet und die beiden Ladegleise sowie die Kranbahn verlängert. Die Anzahl der Fahr-, Lade- und Abstellspuren wurde verdoppelt. Die kompletten Bauarbeiten erfolgten dabei unter dem "Rollenden Rad", bei laufendem Umschlagbetrieb. Die Bahn investierte in die Erweiterung des Umschlagterminals rund fünf Millionen Euro. Die intermodale Verknüpfung von verschiedenen Verkehrsträgern zur Bewältigung des deutlich ansteigenden Güterverkehrsaufkommens gewinnt immer mehr an Bedeutung. "Somit leistet die Bahn als führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen einen wichtigen Beitrag für die Verzahnung der Verkehrsträger Schiene und Straße in Thüringen und entspricht der gestiegenen Nachfrage nach Umschlagkapazitäten", betonte Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Thüringen, bei der Inbetriebnahme der Ausbaustufe.

Nun können zwei Züge mit einer Länge von jeweils 340 Metern von zwei Portalkränen gleichzeitig be- und entladen werden. In Erfurt-Vieselbach besteht die Möglichkeit, Container, Wechselbehälter und kranbare Sattelanhänger umzuschlagen. Die erweiterte Anlage hat gegenüber 12.000 Ladeeinheiten pro Jahr vor dem Umbau nunmehr eine Umschlagkapazität von rund 25.000 Ladeeinheiten im Jahr. Damit können hier doppelt so viele Güter umgeschlagen werden als vorher. Gegenüber 2004 wird die Umschlagmenge in diesem Jahr trotz der Bauarbeiten bereits erheblich steigen. Wurden vor drei Jahren 8.000 Ladeeinheiten umgeschlagen, werden in diesem Jahr 14.000 und im nächsten Jahr über 20.000 Ladeeinheiten erwartet. Der modulare Aufbau der Anlage ermöglicht einen weiteren Ausbau. Erfurt-Vieselbach ist einer von bundesweit 24 Umschlagbahnhöfen im Netz der Deutschen Bahn AG. Die Erweiterung dieses Terminals wurde erforderlich, weil durch Gewerbeansiedlungen im benachbarten Güterverkehrszentrum (GVZ) das Frachtaufkommen gewachsen ist und das bisherige Terminal an die Leistungsgrenze kam. Betreiber ist die Bahn-Tochter Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene - Straße (DUSS) mbH.

"Flirten leicht gemacht" im München-Nürnberg-Express

(09.10.) NÜRNBERG - Am 23. Oktober ist es soweit: Unter dem Motto "Flirten bei 200 km/h" geht das erste bayerische Single-Dating an den Start, und mit ihm 64 Singles, die sich im "Minutentakt" kennen lernen können. Viele Paare haben sich schon im Zug "gefunden". Aber soll man das "Sich Kennenlernen" immer dem Zufall überlassen? Nein -findet DB Regio Bayern und lädt deshalb Singles zum ersten Single-Dating im München-Nürnberg-Express am 23. Oktober ein. Der außergewöhnliche Event beginnt um 18 Uhr im Nürnberger Hauptbahnhof mit einem gemeinsamen Sektempfang und nach einer knapp dreistündigen Dating-Fahrt in Deutschlands schnellstem Nahverkehr sind sicher alle Singles um eine neuartige Erfahrung - vielleicht sogar um den Traumpartner - reicher. In den zwei Altersgruppen von 18 bis 30 und 28 bis 40 Jahre treffen sich jeweils 32 Frauen und Männer zur Dating-Fahrt. Nach wenigen Minuten werden die Plätze bzw. die Gesprächspartner getauscht, so dass jeder der Teilnehmer auch die Gelegenheit hat, alle 16 Flirtpartner seiner Altergruppe kennen zu lernen. Ob mehr daraus wird, entscheidet jeder im Anschluss selbst - nur bei gegenseitiger Sympathie erhalten beide Teilnehmer am nächsten Tag die Kontaktdaten des anderen per E-Mail.

DB Regio Bayern zieht eine positive Bilanz zum Oktoberfest

MÜNCHEN - Die DB Regio Bayern hat eine positive Bilanz zum diesjährigen Oktoberfestverkehr gezogen. Rund zwei Millionen zusätzliche Fahrgäste verzeichnete die Bahn während der Wiesn. Vor allem auf den stark nachgefragten Strecken von Augsburg, Passau, Nürnberg, Salzburg, Simbach und Garmisch-Partenkirchen Richtung München wurden deutlich mehr Fahrgäste gezählt. Mit zusätzlichen Zügen und Zugverstärkungen, die durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt wurden, konnte dieses höhere Aufkommen nach Angaben der DB bewältigt werden. Dennoch kam es vor allem am zweiten Wiesnwochenende zu Überbesetzungen einzelner Züge. "Da mussten alle Reserven eingesetzt werden, damit die Wiesnbesucher wieder nach Hause fahren konnten", sagte Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. Auch an den Werktagen zählte DB Regio Bayern sehr gut besetzte Züge. Spitzentage waren aber die Samstage, an denen bereits am Vormittag rund 20 000 Oktoberfestbesucher gezählt worden sind.

Auch die Münchner S-Bahn kann auf eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen verweisen. Die Wiesn-Haltestelle Hackerbrücke war teilweise überfüllt, es kam aber zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Das um 40 Prozent erhöhte Platzangebot an den Wochenenden wurde von den Fahrgästen sehr gut genutzt. Auch die späten Nachtverbindungen nutzten viele für den Heimweg. "Unser Einsatz und unser Angebot zur Wiesn haben sich bewährt. Wir können hier auf eine langjährige Erfahrung aufbauen. Trotzdem werten wir die Zählungen noch im Detail aus, damit wir für 2008 noch optimaler planen können", so Huber weiter.

RhB: Grünes Licht für weitere Triebzüge

(09.10.) BERN - Die Rhätische Bahn (RhB) hat kürzlich entschieden, fünf Einspannungstriebzüge für ihr Stammnetz beim Schweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler Rail zu beschaffen. Zusammen mit der bereits bestellten Staffel von 15 Zweispannungstriebzügen für das Stammnetz und die Berninalinie kann die RhB ihre Rollmaterialflotte markant modernisieren und auch im Agglomerationsverkehr kundenfreundliche, leistungsfähige Fahrzeuge einsetzen. Damit setzt die RhB die Ziele der Unternehmensstrategie auch im Bereich Pendlerverkehr konsequent um. Die Kosten für die fünf Einspannungstriebzüge belaufen sich auf rund 50 Millionen Franken. Die neue Flotte soll das geplante Wachstum langfristig weiter dynamisieren. Ein Mehrertrag soll insbesondere im Einsatzgebiet der neuen Triebzüge, auf den Linien Schiers - Rhäzüns, Chur - Thusis und Landquart - Disentis/M., realisiert werden. Nicht zuletzt unterstützt auch die Regierung des Kantons Graubünden die Umsetzung der Flottenpolitik der RhB. Sie bringt dem Kanton verkehrspolitische Alternativen und leistet einen Beitrag an die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Bahn.

Der Einspannungstriebzug besteht aus je einem Trieb- und einem Steuerwagen sowie aus zwei kurzgekuppelten Niederflur-Zwischenwagen. Den Reisenden stehen insgesamt 189 Sitzplätze zur Verfügung, wobei 21 Plätze zur 1. Klasse gehören. Im Einklang mit der neuen Flottenpolitik werden die fünf Einspannungstriebzüge ein ähnliches Design und eine vergleichbare Innenausstattung wie die Zweispannungstriebzüge haben, welche bereits im Mai bei Stadler Rail in Auftrag gegeben wurden. Vollklimatisierte Fahrgasträume, ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Flachbildschirmen sowie ein offenes und transparentes Innendesign sind einige der Attribute dieses modernen und komfortablen Triebzuges aus dem Hause Stadler. Die neuen Triebzüge werden im Werk in Altenrhein gefertigt. Derzeit laufen die Projektierungsarbeiten für die Beschaffung der bereits im Rahmen der ersten Etappe bestellten 15 Zweispannungstriebzüge für das Stammnetz und für die Berninalinie. Die fünf neu bestellten Einspannungstriebzüge sind Teil der zweiten Etappe und werden dementsprechend später gefertigt und ausgeliefert. Die geplante Auslieferung ist auf Juli 2011 terminiert und wird im Juli 2012 abgeschlossen sein. Die Kosten dieser Einspannungs-Triebzüge betragen rund 50 Millionen Franken. Zusammen mit der laufenden Umsetzung der Beschaffung aus der ersten Etappe investiert die RhB damit rund 200 Millionen Franken für die insgesamt 20 Triebzüge.

Lokführer wollen möglicherweise ohne Vorankündigung streiken

(08.10.) BERLIN - Im Tarifstreit mit der Bahn will die Gewerkschaft der Lokführer GDL künftig notfalls ohne Vorwarnung in den Streik treten. "Wir überlegen, die Streiks nur noch sehr kurzfristig anzukündigen", sagte GDL-Chef Manfred Schell. "So, wie die Bahn mit uns umgegangen ist, werden wir andernfalls Streiks nur noch kurzfristig ankündigen." Der Bahnvorstand habe die Lokführer "ständig diskreditiert" und mit den Plänen für den Einsatz von Streikbrechern "völlig überzogen". Nach Informationen der "Welt am Sonntag" denkt die Gewerkschaft sogar darüber nach, Streiks gar nicht mehr anzukündigen.

Der nächste Streik könnte schon am Dienstag Nachmittag stattfinden. Die Lokführergewerkschaft GDL hat der DB ein Ultimatum bis Dienstagmittag gesetzt. Spätestens dann soll die Bahn ein Angebot über einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokführer und Fahrpersonal vorlegen. Die Bahn lehnt Zugeständnisse im Tarifstreit mit der Gewerkschaft GDL allerdings weiterhin strikt ab. Ein neues Angebot werde es nicht geben, sagte die Personalchefin der Deutschen Bahn, Margret Suckale, am Sonntag nach Angaben eines Sprechers. "Wir lassen uns auch mit Streiks nicht erpressen. Unser Angebot liegt auf dem Tisch", fügte sie hinzu. Die Bahn sei jederzeit verhandlungsbereit. Nach Bahn-Angaben würde der von der GDL geforderte Abschluss rund 250 Millionen Euro pro Jahr kosten. Sollte sich die GDL mit ihren Lohnforderungen durchsetzen, sieht das Unternehmen dem Bericht zufolge 9000 Arbeitsplätze gefährdet.

Unterdessen forderte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee erneut beide Seiten zu mehr Kompromissbereitschaft auf. Der SPD-Politiker sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe): "Ich fordere die Konfliktparteien dazu auf, schnell an den Verhandlungstisch zurückzukehren und zügig eine tragfähige Lösung zu finden." Auf beiden Seiten laste "eine hohe Verantwortung", sagte der Minister. Er forderte die DB und die GDL auf, auch die Auswirkungen des Tarifkonflikts zu bedenken. "Neben den Belangen der Beschäftigten müssen auch die volkswirtschaftlichen Dimensionen berücksichtigt werden", meinte Tiefensee. Eine Vermittlerrolle zwischen den Lokführern und der DB lehnt der Bund allerdings ab. "Die Bundesregierung wird nicht in die Tarifautonomie eingreifen", sagte ein Regierungssprecher. Die Tarifparteien sollten Vernunft und Verantwortung beweisen und den Konflikt in Verhandlungen lösen.

Kartellamt für Abtrennung von Bahn-Schienennetz

(08.10.) BERLIN - Nach ihrer Privatisierung sollte die DB nach Meinung des Bundeskartellamts nicht länger über das Schienennetz bestimmen dürfen. "Aus Gründen des Wettbewerbs wäre es grundsätzlich sinnvoll, Schiene und Betrieb zu trennen", sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Bernhard Heitzer, dem "Tagesspiegel". Derzeit sei die Wettbewerbssituation angesichts eines Marktanteils der Deutschen Bahn von 85 Prozent "keineswegs befriedigend", kritisierte der oberste Wettbewerbshüter. Allerdings könne eine Trennung von Betrieb und Schiene schwierig sein, weil die Bereiche technisch ineinander greifen, räumte Heitzer ein. So sei etwa die Entwicklung neuer Bahnfahrzeuge eng mit der Verkehrsinfrastruktur verbunden.

Unterdessen geht Wolfgang Tiefensee laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" offenbar auf die SPD-internen Kritiker des Bahnbörsengangs zu. Der Minister sehe im Volksaktien-Modell einen "klugen Vorschlag", bestätigte sein Sprecher Rainer Lingenthal am Samstag in Berlin. Tiefensee hat laut "Spiegel" den SPD-internen Kritikern zugesagt, ihr Volksaktien-Modell "wohlwollend zu prüfen". Damit bliebe dem Bund auch nach der Teilprivatisierung weiterhin die volle Kontrolle über die Bahn, da die neuen Aktionäre kein Stimmrecht hätten.

Meilensteine bei railjet-Produktion

(08.10.) WIEN - Im November des letzten Jahres ist beim Anschnitt der Startschuss für den railjet gefallen. Seither ist viel geschehen: Die ersten Teile (Untergestell, Dach, Stirnwände, Führerraumgerippe und Gerippe der Seitenwände) wurden im Siemens-Werk in Maribor (Slowenien) produziert und im Sommer nach Wien für die Endfertigung geliefert. Der erste, bereits lackierte, Rohbaukasten ist nun fertig. Die österreichische Bevölkerung hat im Sommer das Design des railjet und eine Fachjury den Caterer gewählt. All diese Entscheidungen und das Konzept, auf bewährte Technik aufzubauen und dabei evolutionär zu arbeiten, werden dazu beitragen, die ÖBB zu einer der Top-Bahnen Europas zu machen. Bequemes Reisen wird im railjet durch ergonomische Sitze in allen Klassen zum Standard. Alle Sitze bieten Privatsphäre, ausreichend Sitzbreite und Festigkeit. Der Business-Sitz ist in Neigung und Tiefe verstellbar, verfügt zudem über Zubehör wie Fußraster, Abfallbehälter, Steckdosen und Kleiderhaken. Beim Premium-Sitz können verschiedene Sitzpositionen eingenommen werden, die alle zur präventiven Gesundhaltung der Bandscheibe beitragen. Weiters gibt es Beinauflagen, Komfortkopfpolster und Laptop-Tische.

Das Catering von e-Express/Meinl am Graben wird saisonal angepasst und das Menü wird österreichische Schmankerln bis hin zu internationalen Spezialitäten umfassen. Auf eine ausgewogene Ernährung mit frischen Produkten wird besonders Augenmerk gelegt – in den nächsten eineinhalb Jahren werden für Testzwecke potentielle railjet-Gerichte in den Speisewagen auf der Westbahn serviert. Kalte und warme Snacks, Getränke sowie Hot Towels und Zeitungen/Magazine sind in der Premium Class im Fahrpreis inkludiert, in der Business Class Welcome Drinks, Cold Towels und Zeitungen/Magazine. In der Economy Class werden gegen Bezahlung Snacks, Lunch- und Dinnerpakete angeboten. Weiters kann im Bistro gespeist oder die Bistro-Angebote werden in allen Klassen direkt am Platz ("Am Platz Service" serviert.

Die komplette Fertigung (Rohbaukasten, Innenausbau, Lackierung) der ersten drei railjet-Garnituren erfolgt bei Siemens, Mitarbeiter der ÖBB-Technische Services GmbH sind bereits eingebunden. Ab der vierten Garnitur übernehmen diese die Endfertigung der Wagen. Bei der Produktion wird besonders auf einen umfassenden Service - vor allem für Menschen mit Beeinträchtigung - Wert gelegt. Taktile Elemente, Kontraststreifen an der Eingangstür, ein extra gut ausgeleuchteter und geräumiger Wendekreis im Eingangsbereich und ein Hebelift erleichtern das barrierefreie Ein- und Aussteigen. Weiters gibt es pro railjet-Garnitur drei Rollstuhlplätze, Plätze für Blinden- oder Partnerhunde, optische und akustische Fahrgastinformation und ein barrierefreies WC. 23 railjet-Garnituren mit jeweils 408 Sitzplätzen werden in der ersten Tranche ab 2008 mit bis zu 230 km/h auf der Westbahn unterwegs sein. 44 weitere Garnituren wurden bereits bestellt. Das Investitionsvolumen beträgt 816 Millionen Euro. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 gibt es sechs Verbindungen von Wien nach München und sieben in die ungarische Hauptstadt Budapest in einem Zwei-Stunden-Takt. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 ist der railjet auch auf der Strecke Wien - Salzburg - Innsbruck - Feldkirch - Bregenz resp. Zürich unterwegs. Die Verbindungen Wien - Graz - (Ljubljana/Zagreb) und Wien - Villach - (Venedig) kommen schrittweise ab 2010 dazu. Die Fahrzeit von Wien nach Salzburg wird sich beispielsweise bis 2013 von derzeit 2 h 37 min auf 2 h 15 min verkürzen.

SBB beschafft weitere zwölf FLIRT-Kompositionen

(08.10.) BERN - Der Verwaltungsrat der SBB hat dieser Tage grünes Licht gegeben zur Beschaffung von zwölf weiteren FLIRT-Kompositionen für den Regionalverkehr. Die Gesamtkosten für die SBB belaufen sich auf 116,2 Mio. Franken. Mit dem Entscheid des Verwaltungsrates baut die SBB ihre bisher 82 Kompositionen umfassende FLIRT-Flotte für den Regionalverkehr weiter aus. Die neuen Züge werden für Angebotsverbesserungen und S-Bahn-Teilergänzungen in den Gebieten Freiamt, Zug-Walchwil und Luzern-Sursee eingesetzt. Acht neue FLIRT-Fahrzeuge kommen ab Fahrplanwechsel 2011 im Freiamt (Aarau/Lenzburg-Rotkreuz) zum Einsatz. Eine zusätzliche FLIRT-Komposition ist ab 2011 für Taktverdichtungen auf der S2 (Zug-Walchwil) der Stadtbahn Zug vorgesehen. Drei FLIRT-Fahrzeuge schließlich werden benötigt für die Teilergänzung der S-Bahn Luzern und werden zwischen Luzern und Sursee eingesetzt. Mit dem Einsatz von modernen niederflurigen FLIRT-Fahrzeugen auf dieser Strecke ermöglicht die SBB den Patientinnen und Patienten des Paraplegiker-Zentrums in Nottwil LU den selbständigen Ein- und Ausstieg in den Zug.

Erhebliche Behinderungen durch Streiks und Notfallfahrplan

(06.10.) BERLIN - Der dreistündige Streik der Lokführer und der den ganzen Tag geltende Ersatzfahrplan der DB haben am Freitag zu erheblichen Behinderungen und Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. Besonders Pendler waren betroffen. Statt der täglich gut 40 000 Züge fuhren laut Bahn über 20 000 Züge. Damit habe man einen "reduzierten, aber zuverlässigen Bahnbetrieb" abgesichert. DB-Personalvorstand Margret Suckale sagte, das von vielen befürchtete Chaos sei ausgeblieben. Durch den Notfahrplan sei verhindert worden, "dass neuralgische Punkte einfach zugemacht werden konnten", verteidigte Suckale den Notfahrplan. Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Günther Kinscher kritisierte dagegen im Sender n-tv: "Die Notfallpläne haben mehr angerichtet als der Streik." Die GDL zeigte sich mit dem Verlauf des Streiks zufrieden. Das Arbeitsgericht Chemnitz hatte den Ausstand nur im Nahverkehr erlaubt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, liegt ihr bisher nur das Urteil des Arbeitsgerichts zur Einstweiligen Verfügung für den Güter- und Fernverkehr vor. Die Tatsache, dass Streiks im Nahverkehr erlaubt sind, im Güter- und Fernverkehr aber nicht, mache es erforderlich, zunächst die Begründung des Urteils zu prüfen, bevor eventuell Berufung eingelegt wird.

Nach dem Streik appellierte die GDL an das Bahn-Management, sich im Tarifstreit zu bewegen. Bis Dienstag 13.00 Uhr solle der Konzern der Gewerkschaft ein Angebot über einen eigenständigen Tarifvertrag zu unterbreiten, der Entgelt- und Arbeitszeitregelungen beinhaltet. Im Falle einer "tragfähigen Grundlage" werde die Gewerkschaft erneut verhandeln und während der Verhandlungen auch nicht streiken, teilte die GDL in Frankfurt am Main mit. Ansonsten aber provoziere die Bahn weitere Streiks. Bis Dienstag Mittag soll es aber auf jeden Fall keine Arbeitsniederlegungen geben. Die DB will allerdings kein weiteres Angebot vorlegen. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale forderte am Mittag GDL-Chef Manfred Schell auf, "endlich zu einer vernünftigen Verhandlungsstrategie zurückzukehren". Die Bahn werde kein neues Angebot machen. Sie biete bis zu 10 Prozent mehr Geld für jeden Lokführer. "Die GDL muss endlich von ihren völlig unrealistischen Maximalforderungen abrücken", fügte Suckale hinzu. Sie zeigte sich von der Androhung weiterer Streiks unbeeindruckt. "Die Bahn kann das sehr, sehr lange durchstehen", sagte Suckale. Das Unternehmen habe jetzt Erfahrungen mit den Ersatzfahrplänen machen können. "Gemäß der Entscheidung des Arbeitsgerichts in Chemnitz dürfe es auch künftig keine Arbeitsniederlegungen im Güter- und Fernverkehr geben."

In mehreren Bahnhöfen setzte die DB am Freitag Streikende vor die Tür. So habe die DB z.B. in Frankfurt/Main von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Streikenden gebeten, außerhalb des Bahnhofs zu demonstrieren, sagte ein Bahnsprecher. Die streikenden Lokführer hätten Kollegen massiv bedrängt, sich am Streik zu beteiligen, erklärte er. Die Demonstranten seien "fast einvernehmlich" und problemlos hinausgegangen, sagte der Sprecher. Auch GDL-Chef Manfred Schell war unter den "Vertriebenen" und sei freiwillig gegangen, so GDL-Mitglieder vor dem Bahnhof.

Erster Spatenstich für Bahnverlängerung nach Swinemünde

(06.10.) BERLIN - Am Freitag hat in Ahlbeck/Grenze mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Bau der Verlängerung der Eisenbahnstrecke von Ahlbeck/Grenze nach Swinemünde/Stadt begonnen. Die eingleisige, 1500 Meter lange Strecke soll Ende 2007 fertig gestellt werden und Anfang 2008 in Betrieb gehen. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf ca. 2,4 Millionen Euro. Dieses Bauvorhaben wird durch die Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e. V. besonders unterstützt. Die Finanzierung erfolgt zu 90 Prozent mit Mitteln aus der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III A der EU und des Landes Mecklenburg-Vorpommern, 10 Prozent trägt die DB. Diese Bahnverlängerung stellt eine in Europa einzigartige Maßnahme im Rahmen der EU- Osterweiterung dar: So wird erstmalig eine grenzüberschreitende Eisenbahninfrastruktur durch ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen geschaffen. Bauherr ist die Usedomer Bäderbahn GmbH (UBB). Auch für die Region Usedom/Wollin ist dieses Vorhaben ein Meilenstein in der Umsetzung des durch das Bundesverkehrsministerium geförderten Verkehrskonzeptes Usedom/Wollin. Im Juni 1997 wurde die Strecke vom Bahnhof Ahlbeck bis zur polnischen Grenze durch die UBB in Betrieb genommen.

Die UBB betreibt als 100-prozentige Tochter der DB Regio AG seit Juni 1995 die Eisenbahnanlagen und den Eisenbahnverkehr auf der Insel Usedom. Mit ca. 160 Mitarbeitern und 23 modernen Triebwagen befördert sie auf ihrem 87 km langen Streckennetz jährlich über drei Millionen Fahrgäste. Seit der Übernahme wurde das Streckennetz von Grund auf erneuert; insgesamt wurden ca. 50 Millionen Euro investiert.

Vertragsunterzeichnung zum Nachbau einer Dampflokomotive

(06.10.) BERLIN - In Anwesenheit von Dr. Otto Ebnet, Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, unterzeichneten heute Dr. Johannes Keil, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, und Angelika Münchow, Geschäftsführerin der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli, einen Vertrag zum Nachbau einer Dampflokomotive der Baureihe 99. "In Deutschland ist das der erste Auftrag zum Bau einer Dampflokomotive nach fast 50 Jahren", sagte Dr. Keil nach der Unterzeichnung. "Unsere Spezialisten im Dampflokwerk Meiningen betreuen bereits seit zehn Jahren die Dampflokomotiven der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli. Der völlige Nachbau stellt an uns große Herausforderungen, denn die notwendige Funktionalität und Zuverlässigkeit dieser Bauteile müssen unter den robusten Bedingungen des Dampflokbetriebes gewährleistet sein. Die gesammelten Erfahrungen beim Wiederaufbau des Adlers werden uns dabei von Nutzen sein."

Die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH betreibt vier Dampflokomotiven der Baureihe 9932 mit einer Spurweite von 900 mm. Die letzten Dampflokomotiven in Deutschland wurden1959 für die Deutsche Bundesbahn und 1960 für die Deutsche Reichsbahn gebaut. Das Projekt wird in drei Etappen realisiert: Ende 2007 bis Anfang 2008 werden die technischen Dokumentationen erstellt. Anschließend erfolgt die Materialbeschaffung und bis Ende 2008 wird die Dampflokomotive nach ihrem Vorbild nachgebaut sein. Der erste Einsatz ist für das Frühjahr 2009 geplant.

Weitere Ausbauetappe auf der Bahnstrecke zwischen Erfurt und Würzburg vor dem Abschluss

(05.10.) LEIPZIG - Ab Montag (8. Oktober) rollt der Zugverkehr zwischen Zella-Mehlis, Suhl und Rohr wieder durchgehend. Seit dem 4. Juni wurde intensiv an der Modernisierung dieses Streckenabschnittes gebaut. Während dieser Zeit fielen alle Nahverkehrszüge aus und wurden zwischen Zella-Mehlis und Ritschenhausen durch Busse ersetzt. Auf der freien Strecke waren umfangreiche Arbeiten an den Gleisanlagen, teilweise mit neuem Aufbau des Bahnkörpers, notwendig. Insgesamt 13 Bahnbrücken mussten saniert, angepasst oder neu gebaut werden. Diverse Hänge wurden gesichert oder durch die Sanierung von Stützbauwerken stabilisiert. Bereits vom 24. März bis 5. Mai wurde der Abschnitt Oberhof - Zella-Mehlis modernisiert. Noch bis Anfang Dezember dauert die Umgestaltung des Bahnhofs Grimmenthal. Hier wird u. a. die Gleisanordnung angepasst und werden die Reiseverkehrsanlagen modernisiert. Neue bzw. sanierte Bahnsteige und Zugänge verbessern den Komfort für die Reisenden auch am Haltepunkt Suhl-Heinrichs sowie am Bahnhof Dietzhausen. Im nächsten Jahr gehen die Bauarbeiten an den Bahnhöfen und Haltepunkten Rohr, Ritschenhausen, Wölfershausen und Bibra weiter.

Der 88 Kilometer lange Thüringer Teil der Streckenmodernisierung zwischen Erfurt und Würzburg umfasst den Ausbau der Strecke von Neudietendorf bis Ritschenhausen und weiterführend im Verlauf die Strecke Meiningen - Schweinfurt bis zur Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern. Die Gesamtinvestition von Bund und Bahn betragen etwa 172 Millionen Euro. Vorgesehen ist der durchgängige Einsatz von Neigetechnik-Zügen in der Relation Erfurt - Schweinfurt - Würzburg. Effekte sind Reisezeitverkürzungen und verbesserte Anschlussbeziehungen nach Abschluss der Bauarbeiten Ende 2008. Beispielsweise wird man zwischen Erfurt und Grimmenthal mit einer Stunde künftig 20 Minuten weniger unterwegs sein. Dieses attraktive Angebot soll die Wettbewerbsfähigkeit des schienengebundenen Nahverkehrs zur parallel verlaufenden Autobahn A71/A73 Erfurt - Schweinfurt/Bamberg erhöhen. Der vorhandene Zwei-Stunden-Takt der Regional-Express (RE)-Züge Erfurt - Würzburg wird in den Hauptverkehrszeiten mit zusätzlichen Zügen des RE Erfurt–Meiningen verdichtet. Ein Zwei-Stunden-Takt auf der von der Süd Thüringen Bahn betriebenen Linie Erfurt - Meiningen ergänzt den Taktverkehr im Abschnitt Erfurt - Grimmenthal.

73 Prozent der Bürger wollen keine Monstertrucks

(05.10.) BERLIN - Die überwältigende Mehrheit der Bürger will keine Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Allianz pro Schiene. 73 Prozent der Bundesbürger sind demnach gegen die Zulassung derartiger, bis zu 60 Tonnen schwerer und 25,25 Meter langer Lkw. Lediglich 17 Prozent äußerten sich zustimmend zur Zulassung so genannter Gigaliner. Zehn Prozent der Befragten blieben unentschieden. Wichtigster Grund für die klar ablehnende Haltung der Befragten war das hohe Unfallrisiko, das die Fahrzeuge für alle Verkehrsteilnehmer darstellen. "Ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer - die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer steht auf dem Spiel, sobald Riesen-Lkw auf die Straße gelassen werden, - und die Menschen wissen das", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Die breite Ablehnung in der Bevölkerung bestätigt unsere Forderung, dass die Länderverkehrsminister sich auf ihrer Konferenz am 9./10. Oktober klar gegen Monstertrucks entscheiden sollten."

Zweitwichtigster Grund für die Ablehnung der überdimensionierten Fahrzeuge sind die hohen Infrastrukturkosten, die auf die Steuerzahler zukämen, wenn Riesen-Lkw zugelassen würden. "Die Befürworter der Gigaliner ignorieren die Risiken und verschleiern die Kosten", kritisiert Wolfgang Rose, Vorsitzender des ACE Auto Club Europa, dessen Verband der Allianz pro Schiene angehört. "Monster-Lkw passen nicht auf Deutschlands Straßen. Diese Ungetüme schaffen keine Perspektive, sie sind vielmehr eine Bedrohung für moderne Mobilitätskonzepte. Je bombastischer diese Laster, desto größer die Probleme für Verkehr und Sicherheit." Mit Sorge blicken die Bürger auch auf die negativen Umweltfolgen einer Riesen-Lkw-Zulassung. Die drohende umweltschädliche Verlagerung von Gütertransporten von der Schiene auf die Straße war der drittwichtigste Grund für die Ablehnung der Riesen-Lkw.

Die Allianz pro Schiene will ihre Aktivitäten gegen die Monstertrucks nun verstärkt fortsetzen. Dirk Flege: "Wir werden auch nach der Länderverkehrsministerkonferenz weiter Unterschriften gegen Monstertrucks sammeln, denn immerhin 45 Prozent der Deutschen hatten vor der Umfrage noch nie etwas von der drohenden Zulassung von Riesen-Lkw in Deutschland gehört." Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat in der repräsentativen Umfrage im Zeitraum vom 18.-24. September 1.003 Bundesbürger ab 14 Jahren telefonisch befragt. Unter www.gueter-auf-die-schiene.de können Sie sich über Monstertrucks informieren und mit Ihrer Unterschrift gegen die Zulassung von Monstertrucks eintreten.

Streik von 8 bis 11 Uhr

(04.10.) BERLIN - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat Details zum morgigen Bahnstreik bekannt gegeben. Demnach sind GDL-Lokführer morgen bundesweit von 8 bis 11 Uhr zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. GDL-Chef kündigte außerdem weitere Maßnahmen für die nächste Woche an, sollte die DB kein neues Angebot vorlegen. Unterdessen hat die DB für Freitag einen Ersatzfahrplan angekündigt. Er soll ab heute um 18 Uhr verfügbar sein. Von den täglich rund 750 Zügen des Fernverkehrs werden rund zwei Drittel fahren, vor allem die ICE-Züge. Im Regionalverkehr ist geplant, bis zu 50 Prozent der täglich 19.000 Züge zu fahren. Dabei wird es regionale Unterschiede geben. Informationen zur aktuellen Situation im Zugverkehr finden Reisende im Internet unter www.bahn.de/aktuell. Außerdem können sich Kunden über eine kostenlose Service-Hotline unter der Telefonnummer 08000 996633 rund um die Uhr informieren.

Zur Ankündigung der DB, im Vorfeld des Streiks am Freitag alle Dienstpläne außer Kraft zu setzen und die Züge mit Beamten und nicht in der GDL organisierten Lokführern besetzen zu wollen, sagte GDL-Chef Manfred Schell: "Die Außerkraftsetzung der Dienstpläne stellt rein rechtlich eine Arbeitskampfmaßnahme des Arbeitgebers dar. Dies hat zur Folge, dass die verbeamteten Lokomotivführer nicht dazu verpflichtet sind, die ihnen übertragenen Arbeiten auszuführen." Sie können deshalb einer entsprechenden Anweisung zur Arbeitsaufnahme des jeweiligen Vorgesetzen widersprechen (Remonstrationsrecht) und sich dabei auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 2. März 1993 (Aktenzeichen: 1 BvR 1213/85) berufen. Die GDL sichert schon jetzt allen Beamten uneingeschränkten Rechtsschutz zu.

DB bereitet sich intensiv auf Streiks vor

(04.10.) BERLIN - Die DB wird am Freitag, 5. Oktober, einen eingeschränkten Fahrplan anbieten. Grund sind die von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) angekündigten Streiks. Der Fahrplan wird am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben (Infos im Laufe des Nachmittags auch bei Bahnnews Online). Außerdem wird die DB am Freitag bundesweit über 1.000 zusätzliche Mitarbeiter einsetzen, um die Folgen des Streiks für die Kunden im Personen- und Güterverkehr so gering wie möglich zu halten. In den Bahnhöfen wird das Personal für die Service Points und für den mobilen Bahnsteigservice aufgestockt. Auch Führungskräfte aller Sparten der Bahn werden am Freitag die Service-Mitarbeiter in den Bahnhöfen unterstützen. Verstärkt werden auch die Netzleitzentralen und Transportleitungen der Bahn. Dort werden die vorbereiteten Ersatzfahrpläne umgesetzt sowie Mitarbeiter und Fahrzeuge disponiert. Ziel ist es, im Streikfall fast alle ICE und alle Auto- und Nachtzüge zu fahren. Bei den Intercity-Zügen ist ein eingeschränkter Verkehr geplant, im Regional- und S-Bahnverkehr soll rund die Hälfte der Züge eine Grundversorgung bieten. Ergänzend wird die Deutsche Bahn an einigen Bahnhöfen zusätzlich Busse bereitstellen.

Ob der bundesweite Streik tatsächlich wie angekündigt am Freitag stattfindet oder nicht, werden Bahnkunden allerdings wohl erst kurz vorher erfahren: Über die Anträge der DB auf einstweilige Verfügungen gegen die GDL will das Arbeitsgericht Chemnitz am Donnerstagnachmittag verhandeln. Eine Entscheidung wird erst am Abend erwartet, wie die Bahn-Personalchefin Margret Suckale am Mittwoch sagte. Aktuelle Informationen über Fahrplanänderungen im Personenverkehr gibt es im Internet auf www.bahn.de/aktuell. Diesen Service haben bei den Streiks im Juli bis zu eine Million Kunden pro Tag angeklickt. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen. Auch die kostenlose Hotline 08000 99 66 33, die rund um die Uhr geschaltet ist, wird personell nochmals deutlich aufgestockt. 1.400 Mitarbeiter werden ab Donnerstag im Einsatz sein – 500 mehr als bei den Streiks im Sommer.

Im Güterverkehr übernimmt die Railion Kapazitätsleitstelle die übergeordnete betriebliche Steuerung unter besonderer Berücksichtigung von Zügen, die für die Versorgung relevant sind. Nur ein gutes Drittel aller Railion-Lokführer sind streikberechtigt. Laut DB werden daher vermutlich alle Züge gefahren werden können, allerdings mit unvermeidbaren Verzögerungen in der Zustellung. In den zentralen Rangierbahnhöfen soll ein Zulaufen der Anlagen über verstärkten Personaleinsatz verhindert werden. Abstimmungen und Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern helfen, Verkehre zu transferieren und Verspätungen gerade an den Grenzübergängen soweit wie möglich zu reduzieren. Alle Kunden von Railion werden aktuell und regelmäßig über die Auswirkungen des Streiks per E-Mail, im direkten Kontakt über ihre bekannten Ansprechpartner im Vertrieb oder im KundenServiceZentrum sowie über das Internet unter www.railion.com informiert. Somit sind sie in der Lage, etwaige Streikfolgen auf ihren Produktionsprozess frühzeitig abschätzen zu können.

Unterdessen haben die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA erneut Kritik an der Haltung der GDL geäußert. Transnet-Vorstandsmitglied Alexander Kirchner rief GDL-Chef Manfred Schell zur Rückkehr an den gemeinsamen Verhandlungstisch auf: "Lieber Manfred, komm' zurück an den Tisch und lass uns gemeinsam darüber reden, wie wir für alle Beschäftigten bei der Bahn möglichst gute Tarifbedingungen erreichen, die gerecht sind und auch von allen Gruppen so empfunden werden", zitierte die "Leipziger Volkszeitung" Kirchner. Gewerkschaftsanliegen müsse sein, "alle Beschäftigten am Unternehmenserfolg zu beteiligen". Gleichzeitig übte Kirchner in der "Leipziger Volkszeitung" aber auch Kritik an der Klage der Bahn gegen den GDL-Streik. "Ich halte die Vorgehensweise der Bahn für falsch", zitierte die Zeitung Kirchner. "Sie gefährdet die Tarifautonomie und zieht den Konflikt in die Länge." Die Bahn solle vielmehr dazu beitragen, den Konflikt "politisch" zu lösen.

Bombardier modernisiert 56 Wagen für die Norwegische Staatsbahn

(04.10.) BERLIN - Bombardier Transportation ist von der Norwegischen Staatsbahn (NSB) mit der Modernisierung von 56 Wagen der Baureihe 5 beauftragt worden. Der Auftrag hat einen Wert von rund 64 Millionen Euro und beinhaltet auch eine Option für die Modernisierung von weiteren 18 Wagen. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung der Außenlackierung sowie den Austausch von Fenstern und Außentüren. Außerdem werden alle vorhandenen Drehgestelle durch BT5000-Drehgestelle von Bombardier ersetzt. Fahrgäste der NSB können künftig den Komfort von komplett umgestalteten Innenräumen erleben: mit neuer Heizung, Lüftung und Klimatisierung, einem modernen Fahrgastinformationssystem, neuer Beleuchtung und neuen Sitzen, einem brandneuen Speisewagen sowie einem Familienwagen mit einem Spielbereich.

Die Fahrzeuge der Baureihe 5 waren zwischen 1977 und 1981 am Bombardier-Standort in Strømmen (Norwegen) gebaut worden. Dort sowie am Standort in Dunakeszi (Ungarn) soll ab November 2008 auch die Modernisierung durchgeführt werden. Erste Lieferungen sind für Januar 2009 vorgesehen und das letzte Fahrzeug soll im Juni 2010 wieder in den Verkehrsbetrieb eingegliedert werden.  Ausschlaggebend für die Beauftragung von Bombardier waren nicht nur die umfassenden Kenntnisse des ursprünglichen Wagendesigns und die große Erfahrung bei der Fahrzeugmodernisierung sondern auch das wettbewerbsfähige Preis-Leistungsverhältnis.

Güterumgehungsbahn in Hamburg erhält Schallschutz

(04.10.) HAMBURG - Im Rahmen des Programms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" baut die DB in Hamburg sechs Schallschutzwände mit einer Länge von insgesamt 1.929 Metern. Die bis zu zwei Meter hohen Wände bestehen aus hoch absorbierenden Leichtmetallelementen. Mit einem Ersten Spatenstich feierte die DB am Dienstag im Beisein von Axel Gedaschko, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg, Angelika Mertens, Parlamentarische Staatssekretärin a.D. und Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, den symbolischen Auftakt der Bauarbeiten. 

Zudem sind für rund 20 Wohneinheiten passive Schallschutzmaßnahmen vorgesehen, weil hier die Schallpegel die Grenzwerte trotz der Lärmschutzwände überschreiten. Dabei erhalten die betroffenen Wohneinheiten beispielsweise schalldämmende Fenster und Lüfter; in Einzelfällen kann auch eine Dämmung der Außenfassaden und Dächer vorgenommen werden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wird der Bau der Schallschutzwände vom Gleis aus in den nächtlichen Betriebspausen durchgeführt. Die Bahn bittet die Anwohner um Verständnis, insbesondere für die optischen und akustischen Signale, die zur Absicherung der Bauarbeiten notwendig sind. Die Nachtarbeiten begannen bereits am 15. September und werden bis zum 8. Dezember dauern. Die Investition im 1. Bauabschnitt für den Schallschutz in Hamburg beläuft sich auf rund 1,63 Millionen Euro.

Seit 1999 wird die "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in 1.020 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB Projektbau GmbH beauftragt.

Bahnkampagne "Mach nicht alles kaputt!"

(04.10.) BREMEN - "Mach nicht alles kaputt!" lautet das Motto einer landesweiten Kampagne, die die DB unter der Schirmherrschaft des Bremer Senators für Inneres und Sport, Willi Lemke, am Dienstag in Bremen gestartet hat. Gemeinsam mit der Bundes- und Landespolizei sowie dem Aufgabenträger des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in Bremen will die Bahn mit dieser Aktion Kinder und Jugendliche auf die Gefahren und die Folgen von Vandalismus und illegalem Graffiti aufmerksam machen. Immer wieder zeigt sich, dass der Reiz des Verbotenen zu unbedachten Handlungen führt, deren Konsequenzen Eltern und Kinder oft hart treffen. Hinzu kommen die gesundheitlichen Folgen und die Gefahren, vor allem auf Gleis- und Bahnanlagen.

Beschmierte Züge, beschädigte Sitze und zerkratzte Scheiben sind ein Problem, mit dem die Deutsche Bahn täglich konfrontiert wird. Die Vandalismusschäden betragen bundesweit mehr als 50 Millionen Euro jährlich. Allein in Niedersachsen und Bremen beliefen sich die Kosten für die Beseitigung der Schäden in und an Nahverkehrszügen in 2006 auf cirka 1,4 Millionen Euro. Neben den finanziellen Schäden wird auch das Gefühl von Sicherheit und Sauberkeit in den Zügen und Bahnhöfen beeinträchtigt.

Mit einem landesweiten Wettbewerb für die Klassen 7 bis 11, deren Startsignal  Senator Lemke am Dienstag bei der Auftaktveranstaltung in der Integrierten Stadtteilschule am Leibnizplatz in Bremen gab, sollen Schülerinnen und Schüler angeregt werden, sich kreativ mit dem Thema Vandalismus und Graffiti auseinanderzusetzen. Ideelle Anregungen dazu gab es unter anderem vom Playback-Theater der Moks Theaterschule Bremen, deren junge Akteure die Zuschauer mit in eine Theateraufführung einbezogen. Die besten Beiträge des jetzt von der Bahn ausgeschriebenen Wettbewerbs werden mit attraktiven Preisen, wie Klassenfahrten und Sachpreisen belohnt. Die Arbeiten werden zu den Aktionstagen im Mai nächsten Jahres auf den Bahnhöfen in Hannover, Bremen und Braunschweig ausgestellt. Dann werden den Schülern auch die Folgen von Zerstörungen und Farbschmierereien an einem präparierten Vandalismuszug vorgeführt. Weiterführende Informationen zum Thema gibt es im Internet auf dem Kampagnenportal der Bahn unter www.mach-nicht-alles-kaputt.de.

DB geht erneut gerichtlich gegen Streiks vor

(03.10.) BERLIN - Die Bahn zieht gegen Streik-Pläne der Lokführergewerkschaft GDL erneut vor Gericht. Beim Arbeitsgericht Chemnitz reichte der Konzern am Dienstag Anträge auf einstweilige Verfügungen gegen Arbeitsniederlegungen im Nahverkehr ein. Das Unternehmen erwarte einen Schwerpunkt des Streiks in den neuen Bundesländern, sagte ein DB-Sprecher. Deshalb sei die Wahl auf die Chemnitzer Richter gefallen, die sich bereits mit dem Hauptsacheverfahren befassten. Entschieden werden soll über die Anträge der DB frühestens am Donnerstag. "Diese Vorgehensweise des Arbeitgebers ist einfach unerträglich", kommentierte GDL-Chef Manfred Schell das Vorgehen der DB. "Statt mit uns zu verhandeln, werden wir schon wieder vor Gericht gezerrt." Die GDL sei in dieser juristischen Auseinandersetzung jedoch gut gewappnet. "Schließlich hat auch das Arbeitsgericht Chemnitz gestern unsere Schutzschrift erhalten, so dass wir davon ausgehen, noch vor dem von uns geplanten Streik am kommenden Freitag rechtliches Gehör zu bekommen."

Der ICE startet erstmals nach Dänemark

(03.10.) BERLIN - Am 9. Dezember startet der ICE zum ersten Mal von Berlin und Hamburg nach Dänemark. Kopenhagen und Aarhus sind damit erstmals mit dem ICE erreichbar. Die Dänischen Staatsbahnen (DSB) und die DB haben am Montag die Kooperation vertraglich besiegelt. Täglich ein ICE verbindet ab Dezember direkt ohne Umsteigen Berlin mit Kopenhagen und Aarhus. Zwischen Hamburg und Kopenhagen sowie Aarhus verkehren dann täglich jeweils zwei ICE-Züge. Die Fahrzeit von Hamburg nach Kopenhagen beträgt etwa viereinhalb Stunden. Von Berlin nach Arhus verkürzt sich die Reisezeit um fast 45 Minuten auf rund 6 Stunden 45 Minuten. Erstmals werden auch Lübeck, Oldenburg (Holstein), Puttgarden sowie Rendsburg und Schleswig mit dem ICE erreichbar sein.

"Die Kooperation mit den Dänischen Staatsbahnen ist ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit der europäischen Bahnen, um wettbewerbsfähiger gegenüber PKW und Flugzeug zu werden", so Dr. Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. "Ab Dezember fährt der ICE in sechs europäische Länder. Unser internationales Angebot wird sichtbar ausgebaut." Neben kürzeren Reisezeiten profitieren die Kunden von mehr Service und Komfort. Fahrgäste der 1. Klasse erhalten bei grenzüberschreitenden Reisen einen kostenlosen Snack und Getränke. Zusätzlich sind Tageszeitungen in der 1. Klasse im Fahrpreis bereits enthalten. Dreisprachige Zugbegleiter betreuen die Kunden in deutsch, dänisch und englisch. Die ICE verfügen über ein Bordbistro mit einem umfangreichen Angebot an Getränken sowie kalten und warmen Speisen. Die Züge haben an allen Sitzplätzen Steckdosen und in der 1. Klasse Ledersitze.

Insgesamt werden zwischen Dänemark und Deutschland zehn ICE-Züge zum Einsatz kommen. Diese ersetzen auf der Jütlandroute nach Aarhus die heute verkehrenden dänischen IC3-Züge. Richtung Kopenhagen fahren zunächst zwei Zugpaare der täglich vier Verbindungen als ICE. Zur Vermarktung des Angebotes soll eine Marketingorganisation mit Sitz in Hamburg gegründet werden. Ziel des gemeinsamen Marketings ist, durch direkte Ansprache in den Quellmärkten mehr Kunden zu gewinnen. Mit dem neuen Angebot erwartet die DB bis 2015 zwischen Hamburg und Kopenhagen einen Anstieg der Reisendenzahl um rund 30 Prozent auf dann über 330.000 Fahrgäste jährlich.

Erster Abruf von 42 Bombardier Talent 2-Zügen von DB Regio

Ó Bombardier

(03.10.) BERLIN - Die DB Regio AG hat Bombardier Transportation mit der Lieferung von 42 TALENT-Zügen beauftragt. Dieser erste Abruf aus dem im Februar 2007 geschlossenen Rahmenvertrag für bis zu 321 Fahrzeuge hat einen Auftragswert von rund 170 Millionen Euro. Die vierteiligen Triebzüge werden im Dezember 2010 den Personenverkehr im S-Bahn-Netz Nürnberg aufnehmen. Die neue Generation des Typs ET-Plattform TALENT 2 mit der Baureihenbezeichnung 428/438 zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität in der Konfiguration (zwei- bis sechsteilige Fahrzeuge) und einer Vielzahl unterschiedlicher Ausstattungsmerkmale aus. In der Nürnberger Ausführung erlebt der Fahrgast auf 225 bequemen Sitzplätzen der 2. Klasse in klimatisiertem, anspruchsvollem Ambiente den hohen Komfort eines modernen Triebzuges.

Der TALENT 2 Zug wurde auch hinsichtlich der Belange mobilitäts-, seh- und höreingeschränkter Fahrgäste konzipiert. Dazu gehören ertastbare Beschriftungen an allen Bedienelementen sowie akustische und visuelle Fahrgastinformationen innen und außen. Das in Form und Farbe ansprechende sowie zweckmäßige Innendesign ermöglicht die einfache und schnelle Orientierung im Fahrzeug. Alle Einstiege werden für die S-Bahn Nürnberg mit niveaugleichen Schiebetritten ausgerüstet, die den Spalt zwischen Bahnsteig und Einstieg überbrücken. Beide Endwagen verfügen zudem über spezielle Einstiege für Rollstuhlbenutzer und in einem Endwagen befindet sich eine behindertenfreundliche Toilette.

Schnelleres Ein- und Aussteigen wird durch die S-Bahn-Ausführung der Mittelwagen mit zwei Türen pro Wagenseite ermöglicht. Die große Transparenz im Design, die freien Durchgangsmöglichkeiten und die Videoüberwachung schaffen außerdem ein höheres Sicherheitsempfinden für die Fahrgäste. Auch in Sachen Crashsicherheit zeigt sich der Zug vorbildlich und ist bereits für die zukünftige europäische Crash-Norm TSI vorbereitet. Das energieeffiziente und zuverlässige Antriebs- und Steuerungssystem BOMBARDIER MITRAC macht den TALENT 2-Zug mit einer installierten Leistung von 3030 kW nicht nur spurtstark, sondern erfüllt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h auch die Anforderungen des Nürnberger S-Bahnnetzes.

Neuer Regionalbahnsteig in Rathenow eingeweiht

(03.10.) POTSDAM - Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann, der Konzernbevollmächtigte der DB für das Land Brandenburg, Dr. Joachim Trettin, der Regionalbereichsleiter Ost der DB Station&Service AG, Uwe Marxen und der Bürgermeister der Stadt Rathenow, Ronald Seeger, haben am Montag den neuen Regionalbahnsteig feierlich in Betrieb genommen. Das Land stellte rund 864.000 Euro für den Bau zur Verfügung. Der neue Regionalbahnsteig ist an den Treppenabgang zum vorhandenen Personentunnel sowie an den im Jahr 2006 im Rahmen der Landesgartenschau in Rathenow in Betrieb gegangenen Personenaufzug angebunden.

Mit einer Länge von 100 Metern, einer Breite von 2,75 Metern und einer Höhe von 0,76 Metern über Schienenoberkante ist der Neubau für den bequemen Ein- und Ausstieg in die Züge des Regionalverkehrs ausgelegt. Erstellt wurde der Bahnsteig in Fertigteilbauweise mit einem oberflächenfertig vorgefertigten Bahnsteigbelag mit integriertem Leitsystem für Sehbehinderte. Ebenfalls neu ist die Bahnsteigausstattung und Beleuchtung. Der vorhandene Treppenabgang wurde mit einer Stahl-/Glastragkonstruktion überdacht und der vorhandene teilweise unbefestigte Inselbahnsteig zurückgebaut. Die Bauzeit betrug nur knapp drei Monate. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 950.000 Euro, davon wurden rund 864.000 Euro vom Land Brandenburg gefördert.

CTL verbindet Ungarn mit der Ostsee

(03.10.) WARSCHAU - Mit einem ersten Containerzug hat das europäische Logistikunternehmen CTL Logistics S.A., Warschau, eine neue Süd-Nord-Achse per Schiene zwischen Ungarn und Polen erfolgreich eröffnet. Der aus CTL-eigenen Tragwagen gebildete Zug startete im ungarischen Székesfehérvár (Westungarn) und erreichte am 28. September 2007 fahrplanmäßig das polnische Gdańsk. Er benötigte für die Strecke von fast 1.100 Kilometern zirka 36 Stunden. Die Route verläuft über drei Landesgrenzen durch Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen. Der Zugverkehr auf der neuen Achse ist eine Kooperation von vier privaten Eisenbahnunternehmen. Die in Budapest ansässige FLOYD ZRt. verantwortet für die Fahrt auf dem ungarischen Netz, die LTE Logistik s.r.o., Bratislava, übernimmt die Passage durch die Slowakei. Durch Tschechien führt die Viamont a.s. aus Ústí nad Labem den Zug und an der polnischen Grenze übernimmt CTL Logistics. Die am neuen Zugsystem beteiligten Partner haben vereinbart, dass auf dieser Achse jeweils einer von ihnen verantwortlich gegenüber dem Kunden ist - und zwar für die gesamte Abwicklung des Transports, einschließlich aller Nebenleistungen.

"Alle Partner haben in intensiven Vorbereitungen daran mitgewirkt, dass der Zug ohne wesentliche Verzögerungen durch Grenzaufenthalte und sonstige technische Unterbrechungen verkehren kann", sagt Matthias Raith, Vorstand der CTL Logistics für den Bereich European Development. "Gemeinsames Ziel ist es, die Qualität des Transports, seine Zuverlässigkeit und Systemgeschwindigkeit optimal an den Anforderungen der Kunden auszurichten." Der erste Zug war auf dem südlichen Teil seiner Route mit tschechischen Diesellokomotiven bespannt, die mit Zugsicherungssystemen für Ungarn, Slowakei und Tschechien ausgestattet und in den genannten Ländern zugelassen sind. Dadurch ist nur ein Lokwechsel auf der gesamten Strecke erforderlich - nämlich an der tschechisch-polnischen Grenze. Damit der Zug für den Umstieg von der Straße auf die Schiene noch attraktiver ist, werden die beteiligten Eisenbahnunternehmen jetzt alles Erforderliche veranlassen, um die Fahrzeit weiter zu verkürzen: "Schon die Durchschnittsgeschwindigkeit des ersten Zuges ist auf dieser langen Achse beachtlich", sagt Matthias Raith. "Wir haben aber bereits konkrete Pläne, wie wir sie gezielt erhöhen können."

CTL Logistics plant, so rasch wie möglich Lokomotiven zur Verfügung zu stellen, die in allen vier Ländern verkehren können und zusätzlich auch für Rumänien zugelassen sind. Damit werden - wie bei LKW schon lange selbstverständlich - sowohl durchgehende Zugfahrten mit einer einzigen Zugmaschine als auch eine Verlängerung der Achse nach Rumänien möglich. Zurzeit befördern die Züge auf der neuen Achse Spezialcontainer, die in Ungarn produziert und in Gdańsk auf das Schiff verladen werden. "Prinzipiell sind die Züge jedoch auch für andere Güter geeignet", so Raith.

Biografie über Bahn-Chef Hartmut Mehdorn

(03.10.) BERLIN - Mehrere Tage hat der DB-Chef Hartmut Mehdorn dem Publizisten Dr. Hugo Müller-Vogg Rede und Antwort gestanden. Keine Frage zur Person, zur Lage des Unternehmens und zum bevorstehenden Börsengang blieb unbeantwortet. Am Ende stand eine Gesprächsbiografie, die der Verlag HOFFMANN UND CAMPE am 8. Oktober um 11.00 Uhr in der Dresdner Bank am Pariser Platz in Berlin vorstellen wird. Als Laudator bewertet Dr. Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG, Leben, Handeln und Denken seines Kollegen Hartmut Mehdorn. Die Gesprächsbiografie "Diplomat wollte ich nie werden" (ISBN 978-3-455-50047-9, 17,95 Euro) beleuchtet Hartmut Mehdorn aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln: Als Kämpfer und Macher, als Teamplayer und als Privatmann. Auf 224 Seiten wird ein spannendes Stück deutscher Wirtschaftsgeschichte geschrieben und ein intensiver Blick hinter die Kulissen der DB geworfen.

Bundesweiter Streik am kommenden Freitag

(02.10.) Die Lokführergewerkschaft hat am Montag nach dem Auslaufen der Friedenspflicht für den kommenden Freitag, den 05. Oktober, einen bundesweiten befristeten Streik im Personen- und Güterverkehr angekündigt. Die genaue Streikzeit will die GDL am Donnerstag bekannt geben. Die Gewerkschaft erklärte am Montag das Moderatorenverfahren offiziell für gescheitert. Damit kehrt die GDL auch wieder zu ihren ursprünglichen Tarifforderungen zurück: sie fordert ab sofort wieder für das gesamte Fahrpersonal, also neben den Lokführern auch wieder für die Mitarbeiter des Zugbegleitdienstes, einen eigenen Tarifvertrag sowie Gehaltserhöhungen von 31 Prozent.

Die DB sieht sich auf die Streikdrohungen gut vorbereitet. "Kommt es zu einem längeren Streik, werden fast alle ICE und alle Auto- und Nachtzüge unterwegs sein", so DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rauch. "Im Regionalverkehr und den S-Bahnen wollen wir über die Hälfte des regulären Fahrplans anbieten." Um die Fahrgäste zu informieren, setzt die DB über 800 zusätzliche Mitarbeiter ein. Aktuelle Informationen stellt die DB im Internet auf www.bahn.de/aktuell sowie für Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons über mobile.bahn.de/ris bereit. Für telefonische Informationen ist rund um die Uhr eine kostenlose Service-Hotline unter 08000 99 66 33 geschaltet; Kunden aus dem Ausland können sich telefonisch bei der Service-Hotline +49 1805 33 44 44 informieren (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider).

Fahrgäste, die an einem Streiktag aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende Oktober kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen. DB Zeitkarten werden anteilig erstattet, sofern Geltungsbereich und Reisetage durch Streiks betroffen sind. Bei Zugausfall oder verpassten Anschlusszügen aufgrund von Streik können die Reisenden den nächsten, gegebenenfalls auch höherwertigeren Zug nutzen. In diesen Fällen wird bei Angeboten wie den Sparpreisen, dem Dauer-Spezial oder bei Gruppenfahrten auch die Zugbindung aufgehoben.

Auch der Schienengüterverkehr mobilisiert alle Kräfte, um streikbedingte Auswirkungen auf die Kunden so gering wie möglich zu halten. Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern sollen helfen, möglichst viele Verkehre aufrecht zu erhalten. Alle Kunden von Railion werden aktuell und regelmäßig über die Auswirkungen des Streiks per E-Mail, im direkten Kontakt über ihre bekannten Ansprechpartner im Vertrieb oder im KundenServiceZentrum sowie über das Internet unter www.railion.com informiert.

Margret Suckale, Vorstand Personal und Recht der DB, kritisierte die GDL am Montag erneut scharf: "Die GDL-Führung erstarrt in der Rolle des ständigen Neinsagers. Wir lassen uns mit Streiks nicht erpressen. Diese ständigen Drohungen verunsichern unsere Kunden und schaden unserem Unternehmen und dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Das kostet uns Arbeitsplätze." Suckale sagte weiter, rechtliche Schritte gegen Streiks würden geprüft. Die GDL befürchtet jedoch nicht, dass der Konzern Streiks so verhindern kann. Nach eigenen Angaben hat die Gewerkschaft an 121 Arbeitsgerichte eine Schutzschrift verschickt. Damit will sie erreichen, dass sie rechtzeitig rechtliches Gehör findet, sollte die Deutsche Bahn im Vorfeld des für Freitag, dem 5. Oktober 2007, angekündigen Streiks einstweilige Verfügungen zur Verhinderung dieses Streiks beantragen. Der geplante Streik sei "tarif- und arbeitskampfrechtlich zulässig", heißt es in einer Schutzschrift.

Brandenburg: Veolia-Tochter übernimmt RB 33 und RB 51

(02.10.) BERLIN - Die zur Veolia Verkehr Gruppe gehörende Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) wird zum Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres den Fahrbetrieb auf zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs im Land Brandenburg übernehmen. Die OLA hatte Ende August 2007 nach einer Ausschreibung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) das beste Angebot für die Relationen RB 33 und RB 51 mit insgesamt 950.000 Zugkilometern pro Jahr abgegeben. Das Bahnunternehmen mit Sitz in Schwerin erbringt bereits seit knapp 10 Jahren umfangreiche Personenverkehrsleistungen im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern. Die OLA betreibt auch den ersten privaten Fernzug InterConnex von Rostock-Warnemünde über Berlin nach Leipzig.

Zunächst bis Dezember 2009 wird Ostseeland Verkehr vier moderne Dieseltriebzüge vom Typ Desiro des Herstellers Siemens von Berlin-Wannsee über Beelitz nach Jüterbog (RB 33) sowie zwischen Brandenburg (Havel) und Rathenow (RB 51) einsetzen. Die Strecken sind bisher von der DB befahren worden. "Wir begrüßen es, dass das Land Brandenburg den Schienenverkehrsmarkt zügig weiter öffnet und wir als kundenorientierter und zugleich preiswerter Anbieter die Chance bekommen, hier weiter zu wachsen", sagte Jan Bleis, Marktregionsleiter Nord-Ost von Veolia Verkehr. "Die modernen Desiro-Züge und unser Rundum-Service an Bord, der einen 100-prozentigen Kundenbetreuereinsatz und zuschlagsfreien Ticketverkauf im Zug umfasst, machen dabei das Reisen in Brandenburg noch attraktiver. Mit einem erstklassigen Angebot liefern wir den umweltbewussten Bürgern Brandenburgs ein Argument mehr dafür, das Auto stehen zu lassen und auf die Schiene zu wechseln."

ÖBB bestellen weitere 17 Talent-Züge

(02.10.) BERLIN - Die Österreichische Bundesbahnen Personenverkehr AG (ÖBB) erweitert ihren Fuhrpark um zusätzliche 17 Talent-Züge des Herstellers Bombardier. Die vierteiligen Einheiten werden im Konsortium mit Elin EBG Traction/Siemens gebaut. Am Gesamtauftragsvolumen von rund 76 Millionen Euro hat Bombardier einen Anteil von rund 56 Millionen Euro. Die neuen Züge sollen von Dezember 2008 bis Mai 2009 ausgeliefert werden und werden dann im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Österreich und Ungarn fahren. Die ÖBB setzen bereits seit 2001 die innovativen Regional- und Nahverkehrsfahrzeuge ein und verfügen mit der Neubeschaffung künftig über eine Flotte von 188 Talent-Zügen. Für gehobenen Reisekomfort sorgen niederflurige Einstiege, großzügige Fahrgasträume, moderne Lautsprecher- und Notrufanlagen sowie eine Klimaanlage. Behindertenfreundliche Abteile und Toiletten zeichnen den 140 Stundenkilometer schnellen Zug ebenso aus wie gut geeignete Stellflächen für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle. Die elektrische Ausrüstung liefert Elin EBG Traction.

Wowereit für vorläufigen Stopp für Bahn-Teilprivatisierungspläne

(02.10.) BERLIN - Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat in der "Frankfurter Rundschau" gefordert, die Pläne zur Teilprivatisierung der Bahn vorerst zu stoppen und zu überdenken. Er habe erhebliche Zweifel, ob die Bahn ihrem Auftrag durch die Privatisierung gerecht werden kann. "Ich halte ein Moratorium für angebracht - bis die strittigen Punkte geklärt sind", sagte Wowereit. "Ich kenne niemanden, der vollends überzeugt ist von dem, was da jetzt auf dem Tisch liegt. Selbst die totalen Bahnprivatisierer maulen", sagte Wowereit. Es wäre deshalb sinnvoll, sich Zeit zu nehmen, die Sache noch mal grundlegend zu überdenken. Bei der Bahnreform gehe es um eine elementare Frage, sagte Wowereit. Er sei sich sicher, dass eine breite Mehrheit innerhalb der SPD die Teilprivatisierung der Bahn ablehnt.

Riesen-Lkw: Allianz pro Schiene warnt vor bundesweitem Pilotversuch

(02.10.) BERLIN - Die Allianz pro Schiene befürchtet, dass die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer am 9./10. Oktober noch keinen Schlussstrich unter den Einsatz von Riesen-Lkw ziehen wird. "Zwar kommt die von der Verkehrsministerkonferenz einberufene Bund-Länder-Arbeitsgruppe in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass es keine guten Gründe für die Zulassung von Monstertrucks gibt. Dennoch wollen einige Bundesländer nicht von den unsinnigen Pilotversuchen ablassen und suchen den Weg durch die Hintertür", warnt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Da eine generelle Zulassung mit dem EU-Recht derzeit nicht vereinbar ist, versuchen einige Länder offenbar, ihre so genannten Pilotversuche mit den bis zu 60 Tonnen schweren und 25,25 Meter langen Fahrzeugen fortzusetzen und einen bundesweiten Feldversuch durchsetzen.

"Da die Monstertruck-Befürworter inzwischen eingesehen haben, dass die schwergewichtigen 60-Tonner politisch nicht mehrheitsfähig sind, richten sie ihr Augenmerk nun aus taktischen Gründen auf die so genannte leichte Variante, die 25,25 Meter langen 40-Tonner", sagt Flege. "Wenn sich die Verkehrsministerkonferenz darauf einlässt, wird der Schneeballeffekt bald eintreten", prophezeit der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. "Hersteller und Spediteure werden ermutigt, in diese Fahrzeuge zu investieren und bauen eine Erwartungshaltung auf, die sich kaum zurückdrehen lässt." Die spätere Anhebung des Gewichtes sei dann nur noch eine Frage der Zeit. Dabei finden sich in dem Bericht genügend Argumente gegen die Zulassung von „leichten" Riesen-Lkw: Ihre außerordentliche Länge führe zu erhöhten Gefahren beim Einfahren in enge Autobahnbaustellen und bedeute höhere Risiken durch deutlich verlängerte Überholvorgänge und verlängerte Räumzeiten bei Knotenpunkten ohne Signalanlagen. Beim Abbiegen sei das Überschreiten der eigenen Spur unvermeidbar. Durch den vergrößerten toten Winkel würden andere Verkehrsteilnehmer schnell übersehen sowie kleinere Kreisverkehre und enge Einmündungen beschädigt.

Zudem weist die Bund-Länder-Arbeitsgruppe darauf hin, dass die Pilotversuche mit wenigen Fahrzeugen unter "idealen Rahmenbedingungen ohne Konkurrenzdruck auf wenigen ausgesuchten Strecken" statt finden. Probleme, die sich beim „unkontrollierten Masseneinsatz etwa in Hinblick auf den Verkehrsfluss auf Autobahnen und auf fehlenden Parkraum ergeben" konnten also nicht auftreten. Auch der Effekt der Verkehrsverlagerung wird in dem Bericht angesprochen. "Der gesamte Einzelwagenverkehr könnte zur Disposition stehen", heißt es zu den Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr. Bezogen auf das gesamte Verkehrssystem erwartet die Arbeitsgruppe deshalb keinerlei Umweltvorteile. "Das sind alles richtige Sachverhalte", stellt Dirk Flege fest. "Jetzt müssen die Politiker nur noch die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen."

Bahn bereitet sich auf Streiks vor

(01.10.) HAMBURG - Die DB bereitet sich mit Notfall-Dienstplänen auf einen Lokführer-Streik vor. Bei Arbeitsniederlegungen der Lokführergewerkschaft GDL sollen verstärkt nicht streikberechtigte Beamte sowie Lokführer der anderen Bahngewerkschaften eingesetzt werden, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag. "Deutlich über 50 Prozent" der Nah- und Fernverkehrszüge sollen im Falle eines Streiks fahren. Ob indes auch Lokführer aus dem Ausland eingesetzt werden, wie die der "Bild am Sonntag" berichtet hatte, blieb offen: das Unternehmen wollte die Meldung weder dementieren noch bestätigen. Auf einer Pressekonferenz am Montag Vormittag will die Bahn über Details der geplanten Maßnahmen informieren.

Ebenfalls am Montag Vormittag will die GDL bekannt geben, wann und auf welchen Strecken gestreikt werden soll. Arbeitsniederlegungen bereits am Montagnachmittag sind laut einer Sprecherin nicht ausgeschlossen. Am Tag der Deutschen Einheit wollen die Lokführer den Bahnverkehr aber nicht behindern. Mit wochenlangen Streiks rechnet GDL-Chef Manfred Schell nicht. Der letzte Versuch einer Einigung zwischen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und GDL-Chef Schell war am Freitag gescheitert. Mehdorn sagte der "Bild"-Zeitung, er und Schell hätten bei einem Vier-Augen-Gespräch in Frankfurt am Main einen Kompromiss erzielt. Man habe sich grundsätzlich auf Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent für die Lokführer geeinigt. Wenige Stunden danach habe die GDL die Einigung aber wieder platzen lassen.

Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee appellierte an GDL und Bahn, den Tarifstreit schnell beizulegen. "Ein Streik kann verheerende Folgen für die Volkswirtschaft und den Aufschwung haben", sagte er dem Magazin "Der Spiegel". "Bahn und Lokführergewerkschaft haben eine hohe Verantwortung. Sie müssen die Belange der Beschäftigten und des Unternehmens, aber auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft berücksichtigen", sagte der Minister in mehreren Interviews. Härte demonstrierte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale. "Wir lassen uns auch mit Streiks nicht erpressen", sagte sie der Zeitung "Die Welt". "Wenn es denn sein muss, halten wir diesen Arbeitskampf aus", ergänzte sie. Dem "Handelsblatt" sagte Suckale, den erneuten Gang zum Arbeitsgericht "behalten wir uns selbstverständlich vor". Das Unternehmen werde alles versuchen, damit die Tarifauseinandersetzung nicht auf dem Rücken der Kunden ausgetragen wird.

Umwelt BahnCard: für 25 Euro 25 Wochen lang 25 Prozent Rabatt

(01.10.) BERLIN - Am 1. Oktober startet die DB den Verkauf der Umwelt BahnCard 25. Sie kostet 25 Euro für die 2. Klasse, gibt 25 Prozent Rabatt und ist bis zu 25 Wochen gültig. Insgesamt kann der Kunde bis zu 62,5 Prozent sparen, da die Umwelt BahnCard 25 Prozent Rabatt auch für die Sparpreise gibt. Verkauft wird die Karte bis zum 8. Dezember. Letzter Geltungstag ist der 31. März 2008. Für die 1. Klasse kostet die Umwelt BahnCard 50 Euro. "Alle reden vom Klimaschutz. Bei der Bahn können Kunden die Umwelt schützen und dabei noch Geld sparen", so Dr. Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG. "2007 haben wir bereits 200.000 neue BahnCard-Kunden gewonnen. Damit nutzen heute 3,8 Millionen Menschen die Rabatt-Karte der Bahn."

Nicht nur beim Fahren, auch beim Prämien einlösen können Bahnkunden zum Klimaschutz beitragen. Zum ersten Mal lassen sich bahn.bonus-Punkte in Umweltprämien eintauschen. Für 500 Punkte werden zehn Bäume gepflanzt, gibt es 15 Euro Fahrguthaben für Call a bike, zehn Euro Ökostromguthaben oder eine kostenlose Mitnahme des Fahrrads im Intercity. Die Umwelt BahnCard 25 ist in den DB Reisezentren, DB Agenturen und online unter www.bahn.de/umweltbahncard als Abo-Karte erhältlich. Der Kunde erhält im Anschluss eine reguläre BahnCard 25, es sei denn, er kündigt das Abo bis zum 1. März 2008.