Weitere Details zum geplanten SNCF-Einstieg in deutschen Fernverkehr

(31.10.) BERLIN - Die Tageszeitung "Die Welt" hat weitere Details zum geplanten Einstieg der französischen Staatsbahn SNCF in den deutschen Fernverkehrsmarkt erfahren. Demnach will die SNCF-Tochter Keolis nicht mit TGV-Zügen, sondern mit Zügen mit Intercity-Standard antreten. TGVs seien "eine zu offene Herausforderung der Deutschen Bahn", zitierte die Zeitung einen Sprecher von Keolis. Derzeit werde geprüft, welche Züge angeschafft werden sollen. Infrage kämen gebrauchte lokbespannte Züge der SNCF oder der österreichischen bzw. holländischen Staatsbahnen.

Nach derzeitigen Planungen will Keolis laut der "Welt" drei Strecken, nämlich von Straßburg bzw. Frankfurt/Main nach Hamburg (über Koblenz/ Köln) und Berlin (über Erfurt/ Halle) sowie von Berlin nach Hamburg mehrmals täglich befahren. "Geplant ist ein Takt von zwei bis drei Stunden", sagte der Keolis-Sprecher. Zwischen Frankfurt und Berlin sollen pro Tag drei bis vier Zügen verkehren, nach Hamburg fünf bis acht.

Laut dem Bericht der "Welt" hatte die SNCF hatte am 19. Oktober Trassen bei der DB Netz AG bestellt, die nun bis März ein Angebot zu den Nutzungsbedingungen vorlegen müsse. "Im April wird entschieden, ob die Bedingungen akzeptabel sind und wir den Verkehr aufnehmen", zitierte die Zeitung den Sprecher.

Verzögerungen bei der Betriebsaufnahme der Moseltalbahn

(31.10.) KOBLENZ - Der unter der neuen Bezeichnung "Moseltalbahn" vorgesehene Betriebsbeginn der neu konzipierten Regionalbahn entlang der Mosel von Koblenz über Trier bis ins saarländische Perl wird sich um ein halbes Jahr verzögern. Dies teilten die beiden zuständigen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr, der Zweckverband SPNV-Nord und das saarländische Verkehrsministerium jetzt der Presse mit. Der Grund dafür: Verzögerungen bei der Zulassung der neuen Elektrotriebwagen.

Vor gut zwei Jahren erhielt die DB Regio AG nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für den Betrieb der Moseltalbahn von Dezember 2009 bis 2024. Neben zahlreichen qualitativen Verbesserungen sollten ab dem Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres erstmals auch neue Elektrotriebwagen der Baureihe ET 442 der Fa. Bombardier (Talent 2) zum Einsatz kommen. Betreiber und Aufgabenträger wurden jetzt von der Nachricht überrascht, dass die Bereitstellung der Fahrzeuge in Folge von Verzögerungen in den Zulassungsverfahren nicht fristgerecht erfolgen wird. Die Verantwortlichen haben sich daher frühzeitig darauf verständigt, den offiziellen Betriebsstart mit den neuen Fahrzeugen um ein halbes Jahr bis zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2010 zu verschieben.

Unberührt bleiben davon die vorgesehenen Verbesserungen im Fahrplan sowie sonstige Regelungen zur Qualitätsverbesserung. So werden bereits ab Dezember z.B. Freitag- und Samstagnacht wieder Spätzüge von Koblenz in Richtung Cochem verkehren und alle Züge nach 19:00 Uhr mit Zugbegleitern besetzt werden. Bis zum Start der neuen Züge im Juni nächsten Jahres werden auf der Moselstrecke die herkömmlichen Nahverkehrsfahrzeuge eingesetzt.

Teilnetz Warnow ausgeschrieben

(31.10.) ROSTOCK - Das Teilnetz Warnow, das nahezu den gesamten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) um Rostock umfasst, wird derzeit europaweit ausgeschrieben. Auf den neu zu vergebenden Strecken werden jährlich rund vier Millionen Zugkilometer gefahren. "Wir wollen spürbare Verbesserungen für die Fahrgäste erreichen. Entsprechend haben wir die Ausschreibung formuliert", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Volker Schlotmann am Donnerstag. Alle Nahverkehrsstrecken im Land müssen regelmäßig nach Wettbewerbskriterien neu vergeben werden.

Bestandteil der Ausschreibung sind folgende Strecken:
Rostocker S-Bahn-Linien S 1, S 2 und S 3 
Regionalbahnlinie RB 11 (Bad Doberan -) Rostock - Graal Müritz / Ribnitz-Damgarten West
Regionalexpress-Linie RE 7 Wismar - Schwerin - Ludwigslust
Linie Rostock - Laage - Güstrow
Regionalexpresslinie RE 8 Wismar - Rostock - Tessin

Die Linie RE 7 und die Linie Rostock - Güstrow werden in die Ausschreibung einbezogen, um Qualitätsverbesserungen zu ermöglichen. Auch sollen die Züge zwischen dem Rostocker Hauptbahnhof und Warnemünde im Berufsverkehr und an den Sommerwochenenden künftig im 7,5-Minuten-Takt statt wie bisher im 10-Minuten-Takt verkehren. Und die etwa 20 Jahre alten und stark verschlissenen Doppelstockzüge sollen durch neue einstöckige und barrierefreie Elektrotriebzüge ersetzt werden. Saisonale Zusatzverkehre von Rostock nach Graal-Müritz werden ausgeweitet. Werktags sollen die Züge zwischen Güstrow und Rostock über Laage künftig durchgängig im Einstundentakt verkehren. Für den Schüler- und Berufsverkehr zwischen Schwerin und Wismar sollen Zusatzzüge eingesetzt werden.

Schlotmann betonte: "Die angestrebten Qualitätsverbesserungen dürfen aber nicht auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen gehen. Deshalb enthält die Ausschreibung auch Vorgaben zur Tariftreue und zu Ausbildungsquoten." Künftig, so Schlotmann, muss ein Tarifvertrag angewendet werden, der für Mecklenburg-Vorpommern repräsentativ und für SPNV-Leistungen anwendbar ist. Auch müssen mindestens 2,5 Prozent Auszubildende beim Verkehrsunternehmen beschäftigt sein. Der neue Vertrag soll bis 2024 gelten und in zwei Stufen greifen: Ab Dezember 2011 werden die Linien RE 8 und RB 11 (Dieselantrieb) nach dem neu abzuschließenden Vertrag fahren, ab Dezember 2012 die übrigen Linien (Elektroantrieb). Über die Vergabe des europaweit ausgeschriebenen Teilnetzes Warnow wird voraussichtlich im Sommer 2010 entschieden.

Bald bessere Fahrgastinformation auf der Stadtbahn

(31.10.) BERLIN - Die DB verbessert ab dem 1. November die Fahrgastinformation auf der Stadtbahn. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung werden die Fahrgastinformationsanlagen der Stationen Berlin Ostbahnhof, Berlin Alexanderplatz und Berlin Friedrichstraße erneuert. Auf allen Fern- und Regionalbahnsteigen kommen LCD-Zugzielanzeiger zum Einsatz. Gleichzeitig werden die Ansagegeräte zur Ausgabe von akustischen Reisendeninformationen durch moderne Technik ersetzt. Dadurch können die Informationen bald effektiver und vor allem kundengerecht übermittelt werden.

Mit den Arbeiten wird in Berlin Alexanderplatz und Berlin Friedrichstraße begonnen. Hier sollen am 14. Dezember dieses Jahres sowohl die akustische als auch die visuelle Reisendeninformation in neuer Qualität zur Verfügung stehen. Die Baumaßnahme am Ostbahnhof beginnt unmittelbar nach dem Jahreswechsel. Geplant ist, sie noch im Januar abzuschließen. Die alten Anlagen müssen teilweise abgebaut werden, bevor die neuen installiert werden und in Betrieb gehen können. Während der Umrüstung wird die Information der Reisenden durch zusätzliche Aushänge, zusätzliches Personal auf den Bahnsteigen und manuelle Ansagen sichergestellt.

TRANSNET und GDBA verschmelzen zu einer Gewerkschaft

(31.10.) BERLIN - Die Gewerkschaften TRANSNET und GDBA streben die Gründung einer neuen Verkehrsgewerkschaft durch Verschmelzung ihrer beiden Organisationen an. Spitzengremien beider Gewerkschaften hätten den Weg dafür frei gemacht, sagten die Vorsitzenden Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel am Freitag. "Wir entscheiden uns damit für eine effektive, breit aufgestellte Interessenvertretung aller abhängig Beschäftigen im Verkehrsbereich." Derzeit und in Zukunft warte eine Reihe von Herausforderungen auf die Gewerkschaften. Die Gewerkschafter nannten dabei die anhaltende Benachteiligung der Schiene, den wachsenden Wettbewerb im Regionalverkehr und die neue Debatte um die Teilkapitalprivatisierung der DB AG. Auch stünden Schiene, Straße, Schifffahrt und Luftverkehr in direkter Konkurrenz zueinander. Darauf müssten die Gewerkschaften reagieren und sich neu ausrichten.

Die Gewerkschaftsvorsitzenden wiesen darauf hin, dass TRANSNET und GDBA seit Jahren erfolgreich kooperieren. Diese Zusammenarbeit einer DGB- und einer Beamtenbund-Gewerkschaft sei "ungewöhnlich, letztlich aber auch für Andere richtungweisend" gewesen. Auch die Verschmelzung könne beispielhaft sein. "Denn unsere heutigen gewerkschaftlichen Strukturen sind überholt. Die Zeit der Grabenkriege ist lange vorbei. Die Mitglieder wollen eine ordentliche, gewerkschaftliche Vertretung." Kirchner und Hommel betonten, dass die geplante Gründung "sich gegen keinen Dachverband und gegen keine andere Gewerkschaft richtet. Im Gegenteil: Wir wollen ausdrücklich die Zusammenarbeit mit allen Partnern."

Der Beirat der TRANSNET und der GDBA-Bundeshauptvorstand haben in dieser Woche entsprechende Beschlüsse getroffen. Bei der Verkehrsgewerkschaft GDBA soll ein außerordentlicher Gewerkschaftstag im Dezember endgültig grünes Licht für die Einleitung des Veränderungsprozesses geben. Der Prozess der Verschmelzung wird voraussichtlich mindestens zwölf Monate dauern. Die Gründung einer neuen Gewerkschaft soll dann auf einem gemeinsamen Gewerkschaftstag stattfinden. In diesem Verschmelzungsprozess sollen bis dahin Fragen der Strukturen ebenso geklärt werden wie der Name der zu gründenden Gewerkschaft und die Zugehörigkeit zu einem Dachverband.

Neues Internetportal für Pendler in Bayern

(31.10.) MÜNCHEN - Erstmalig setzen sich DB Regio Bayern, ADAC und BAHN- BKK gemeinsam für gesundes und stressfreies Pendeln in Bayern ein. Im Mittelpunkt der Kooperation steht ein neues Internetportal: Unter www.bahn.de/pendeln-bayern gibt es nützliche Informationen und hilfreiche Tipps rund ums Pendeln mit der Bahn in Bayern. Gezeigt werden etwa die Vorteile der Monatskarte oder wo der nächstgelegene Park&Ride Parkplatz zu finden ist. Im Rahmen des neuen Pendler-Portals ist es ab sofort möglich, mit dem Kundendialog der DB Regio Bayern via Twitter in Kontakt zu treten. Interessierte können unter http://twitter.com/Pendeln_Bayern ihre Fragen beispielsweise zu Produkten oder Tarifen stellen und sich so informieren. Diese Art der Kommunikation mit dem Kundendialog ist bei der Deutschen Bahn bisher einmalig.

Teil des Pendler-Portals ist außerdem ein neues Online-Magazin, welches mehrmals in der Woche aktuelle Beiträge vorstellt mit spannenden Interviews, neuesten Buchempfehlungen und weiteren Ideen, um die Zeit im Zug sinnvoll zu nutzen. Im Online-Magazin finden sich ebenfalls Gesundheits- und Ernährungstipps der BAHN-BKK, die speziell auf die Bedürfnisse von Pendlern zugeschnitten sind. Gezeigt werden etwa Entspannungsübungen, die sogar im Zug leicht umsetzbar sind. Mit dem ADAC werden außerdem Beiträge rund um das Auto vorgestellt, die sich etwa mit der Nutzung von Park&Ride beschäftigen oder der Frage, wie man gerade im Winter sicher mit dem Auto unterwegs ist - wenn man nicht gerade Zug fährt. Alle Beiträge können unter Moderation kommentiert und außerdem per RSS-Feed abonniert werden.

Pendeln mit der Bahn schont auch den Geldbeutel: So kostet eine Monatskarte z.B. für die Strecke Ingolstadt - München 255 Euro, während Auto fahrende Pendler für die Strecke 660,40 Euro im Monat bezahlen. (Zugrunde gelegt wurden die variablen Kosten für Vielfahrer, die durchschnittlich 30.000 Kilometer im Jahr fahren. Angerechnet wurden dabei 21 Cent je Kilometer unter Berücksichtigung der Hin- und Rückfahrtskosten bei 20 Tagen je Monat). Mehr Informationen zum neuen Pendler-Portal sowie den Vergleichskosten von Auto und Bahn gibt es unter www.bahn.de/pendeln-bayern.

SBB: Neue Regelung für Rückerstattungen im internationalen Verkehr

(31.10.) BERN - Ab dem kommenden Fahrplanwechsel führt die SBB die europäischen Rückerstattungs-Vorgaben bei Verspätungen im grenzüberschreitenden Verkehr ein. Betroffene Fahrgäste erhalten einen Reisegutschein, der neu an jedem Bahnhof auch in Bargeld umgetauscht werden kann. Ab 60 Minuten Verspätung werden 25 Prozent des Fahrpreises rückerstattet, ab 120 Minuten 50 Prozent. Bei TGV-Verbindungen ist die SBB schon heute großzügiger, als es die europäischen Vorgaben verlangen: So wird ab 30 Minuten Verspätung ein Drittel des Fahrpreises rückerstattet. Neu gibt es ab 120 Minuten 50 Prozent Rückerstattung auf den Fahrpreis.

Neuausschreibung bei ICX-Auftrag?

(30.10.) BERLIN - Die DB ist einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge nicht mit den Angeboten der Hersteller zur Ausschreibung der neuen ICX-Züge zufrieden. Da sich die Hersteller bei dem Auftrag über bis zu 300 neue Fernzüge, die zwischen 2015 und 2020 sämtliche IC-Züge sowie die ICE 1 und ICE 2 ersetzen sollen, weder bei Preis noch Qualität unterscheiden würden, sei eine komplette Neuausschreibung möglich, sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand für Personenverkehr der Zeitung. Offenbar lägen nur zwei Angebote vor, schreibt die "FTD" unter Berufung auf Konzernkreise. So hätten Siemens und Bombardier gemeinsam geboten, während Alstom allein antritt. Während Homburg insgesamt rund vier Milliarden Euro für den Auftrag einkalkuliere, fordere Siemens etwa 6 Mrd. Euro und Alstom 5 bis 8 Mrd. Euro.

Die ursprünglich angepeilte Zuschlagsvergabe bis Jahresende sei "nicht mehr realistisch", sagte Homburg weiter. Der Auftrag könne nur dann schnell erteilt werden, wenn die Anbieter ihre Ansprüche stark reduzierten. "Bei der Industrie ist noch nicht angekommen, dass die Preisskala nicht nach oben offen ist." Zu der sich abzeichnenden Auftragsverzögerung sagte Homburg: "Die Frage ist, wer hier was länger durchhält - wir das Weiterfahren mit alten Zügen oder die Industrie den Betrieb leerer Werke."

"Welt": DB bekommt Konkurrenz im Fernverkehr

(30.10.) BERLIN - Die französische Staatsbahn will einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" zufolge in den deutschen Fernverkehr einsteigen. "Der Vorstandschef der französischen Staatsbahn, Guillaume Pépy, hat uns darüber informiert, dass es einen entsprechenden Antrag gibt", zitierte die Zeitung einen Bahnsprecher. Nach Informationen der "Welt" wollen die Franzosen künftig ab Frankfurt die Strecken Richtung Berlin und Hamburg bedienen. Die neuen Verbindungen sollen über die SNCF-Tochter Keolis bedient werden, die in Deutschland bereits mehrere Regionalstrecken vor allem in Nordrhein-Westfalen befährt.

Während die SNCF frühestens ab 2011 in Deutschland durchstarten kann, hat mit dem Bahn-Unternehmen Locomore Rail ein weiterer Bahnkonkurrent bereits den Zuschlag für Trassen ab 2010 bekommen. "Wir wollen ab Sommer kommenden Jahres täglich mehrfach die Strecke Köln nach Hamburg bedienen", sagte Locomore-Geschäftsführer Derek Ladewig der "Welt". Hinter dem Unternehmen stünde ein ausländischer Investor.

S-Bahn Berlin setzt ab Montag, 2. November erneut zusätzliche Züge ein

(30.10.) BERLIN - Der S-Bahn Berlin stehen ab kommendem Montag, 2. November, 10 weitere Viertelzüge und damit rund 350 Fahrzeuge zur Verfügung. Dadurch können auf der S-Bahn-Linie S1 zwischen Frohnau und Anhalter Bahnhof Verstärkerzüge eingesetzt werden und die Züge der S-Bahn-Linie S3 zwischen Erkner und Westkreuz als Vollzüge verkehren. Die Linie S1 wird ab kommenden Montag in der morgendlichen Hauptverkehrszeit (Montag bis Freitag) in der nachfragestarken Zeit mit zwei zusätzlichen Zügen zwischen Frohnau und Anhalter Bahnhof verstärkt. In Richtung Innenstadt verkehren die Züge fünf Minuten vor den Regelzügen der Linie S1 um 7:24 Uhr und um 7:44 Uhr ab Frohnau. In der Gegenrichtung verkehren die Züge um 6:36 Uhr und um 6:56 Uhr ab Anhalter Bahnhof in Richtung Frohnau.

Die zwischen Erkner und Westkreuz eingesetzten Züge der Linie S3 werden ab kommenden Montag als Vollzüge verkehren. Das bislang mit Sechs-Wagen-Einheiten gefahrene Zugangebot zwischen Erkner und Westkreuz wird dann auf Acht-Wagen-Einheiten erhöht. Somit wird sowohl die Kapazität auf dem hoch frequentierten Abschnitt zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof als auch auf der stark nachgefragten Stadtbahn erhöht.

Die S-Bahn-Ergänzungsverkehre mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof werden weiterhin angeboten und fahren täglich von 6 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr. Die RB 13 Wustermark - Berlin-Spandau fährt bis auf Weiteres weiter nach Berlin Hauptbahnhof (tief). Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind somit mit dem im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden Montags bis Freitags elf Mal pro Tag und Richtung jeweils von 5 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten.

RMV: Ab Montag wieder durchgehender S-Bahn-Verkehr auf S3/S4

(30.10.) FRANKFURT/Main - Am Montag, dem 2. November, wird die DB den S-Bahnbetrieb auf den Linien S3 nach Bad Soden und S4 nach Kronberg wieder fahrplanmäßig aufnehmen. Am vergangenen Wochenende hat ein Wasserschaden in vermieteten Räumen im zweiten Stock des Bahnhofsgebäudes Niederhöchstadt den Ausfall des Stellwerkes verursacht, welches den Zugverkehr zwischen Rödelheim und Niederhöchstadt steuert.

Um den Berufsverkehr am vergangenen Montagmorgen abzuwickeln, hatte die Bahn kurzfristig 300 Taxis eingesetzt, welche die Berufspendler insbesondere zu dem großen Bürostandort Eschborn, der an dem Streckenabschnitt liegt, gebracht haben. Bereits am Abend war es gelungen, einen S-Bahn-Pendelverkehr im Halbstundentakt zwischen Rödelheim und Niederhöchstadt einzurichten. Dazu mussten die Weichen auf der Strecke von Hand verschlossen und die Bahnübergänge mit Posten gesichert werden.

Zwischen Niederhöchstadt und Bad Soden ist seit Montag ein S-Bahn-Pendelverkehr auf der Linie der S3 eingerichtet. Zwischen Niederhöchstadt und Kronberg werden derzeit noch Busse als Ersatz für die S4 eingesetzt. Die S-Bahn-Pendelverkehre und der Ersatzverkehr mit Bussen werden noch bis Betriebsende am Sonntag aufrecht erhalten.

Ab Montagmorgen fahren alle S-Bahnen-Linien wieder durchgehend nach dem gewohnten Fahrplan, der Umstieg in Rödelheim bzw. Niederhöchststadt und die damit verbundenen Wartezeiten entfallen. Aufgrund von Restarbeiten an der Signaltechnik kann es jedoch bis Ende nächster Woche noch zu Verspätungen von bis zu 10 Minuten kommen. Die Bahn dankt ihren Fahrgästen für das während des Ersatzbetriebes gezeigte Verständnis.

Modernisierung der Bahnstrecke Mühldorf - Burghausen

(30.10.) ALTÖTTING - Mit einem symbolischen Spatenstich im Bahnhof Altötting wurde am Donnerstag die Modernisierung der Strecke Mühldorf - Burghausen gestartet. Die Maßnahme ist Bestandteil des "Masterplan Schiene Chemiedreieck Bayern" und wird durch das Konjunkturprogramm des Bundes finanziert. Bis Ende 2010 werden die Bahnhöfe Altötting, Kastl, Pirach und Burghausen mit einer modernen elektronischen Stellwerkstechnik (ESTW) ausgerüstet und können somit künftig vom bestehenden Zentralstellwerk in Mühldorf aus gesteuert werden. In das Projekt werden ca. 20 Millionen Euro investiert. "Die neue Technik verbessert nicht nur die Betriebsqualität und den Sicherheitsstandard, sondern beschleunigt auch den Zugverkehr zwischen Altötting und Kastl", sagte Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern. "Diese Maßnahme hilft gerade dem Güterverkehr aus dem bayerischen Chemiedreieck, weil wir dem Ziel, mehr Kapazität zu schaffen und Güter auf die Schiene zu holen, damit näher kommen."

Des weitern werden im Bahnhof Altötting zwei Kreuzungsgleise erneuert und ein Mittelbahnsteig, der vorrangig für Pilgersonderzüge genutzt wird, gebaut. Ebenso ist im Bahnhof Kastl die Errichtung eines Kreuzungsgleises und eines behindertengerechten Mittelbahnsteiges vorgesehen. Im Zuge der Bauarbeiten werden vier Bahnübergänge mit einer neuen technischen Sicherung ausgestattet. Sie erhalten Lichtzeichenanlagen und der Übergang in Pirach zusätzlich eine automatische Gefahrraumfreimeldeanlage. Dadurch wird das Sicherheitsniveau im risikobehafteten Kreuzungsbereich Straße/Schiene deutlich angehoben. Die Bahn kündigte darüber hinaus an, dass im Frühjahr 2010 mit dem Bau, der ebenfalls aus dem Konjunkturpaket finanzierten zweigleisigen Eisenbahnbrücke über den Inn bei Mühldorf, begonnen wird.

Bahnhofsempfangshalle Bernau wird ab November saniert

(30.10.) BERLIN - In der nächsten Woche beginnt die DB mit den Arbeiten für eine moderne und zweckmäßige Empfangshalle im Bahnhof Bernau. Uwe Marxen, Leiter des Regionalbereichs Ost der DB Station&Service AG: "Die Halle wird so umgestaltet, dass der Charakter des Eingangsbereichs erhalten bleibt. Unser Ziel ist es, Altes und Neues zu einer modernen Einheit zu verbinden. Während der Baumaßnahme bleiben die Zugänge offen. Dadurch können wir aber nur abschnittsweise und in verkehrsschwachen Zeiten bauen."

Von den 262.000 Euro Gesamtkosten übernimmt das Land Brandenburg rund 225.000 Euro. Den Restbetrag bringt die Deutsche Bahn auf. Die Treppenanlage erhält einen Granitbelag, einschließlich Blindenleitstreifen, der sich harmonisch in das Gesamtbild der Bahnhofvorplatzanlage einfügt. Die Treppenstufen des Aufgangs zur S-Bahn werden mit Steinzeugfliesen ausgestattet. Für mobilitätseingeschränkte Reisenden steht künftig eine normgerechte Rampe mit doppelten Handläufen und Rutschhemmung zur Verfügung. Die Außentüren des Eingangsbereichs werden erneuert, die mittlere Eingangstür öffnet sich zukünftig automatisch.

Das Umgestalten der Eingangshalle folgt einem Farbkonzept. Eine helle und offene Halle mit Warte- und Informationsbereich soll ein Wohlfühl- und Sicherheitsgefühl schaffen. Dem dient auch der neue Standort des Zeitungsvertriebs neben der Empfangshalle. Die neuen Fußbodenfliesen in der Empfangshalle folgen genauso wie die Farbgestaltung von Wänden und Decke diesem Konzept. Nach Säubern der Wandfliesen und Verspachteln der Putzflächen ist ein Anstrich und Graffitischutz vorgesehen. Die Leuchten im Treppenaufgang und die Deckenleuchte im Eingangsbereich werden erneuert. Ein Lichtband links und rechts über dem Stuck im Hallenbereich ist Schmuckelement und dient gleichzeitig dem guten Sicherheitsempfinden.

Die Halle wird mit vier dreisitzigen Bänken, fünf beleuchteten Vitrinen und drei Abfallbehältern ausgestattet. Der Fahrkartenautomat bleibt erhalten. Eine Funkuhr informiert gut sichtbar über die aktuelle Zeit. Die Reisenden finden sich durch ein verständliches Wegeleitsystem schnell zurecht. In der Halle ist das Rauchen nicht gestattet. Vor dem Eingang werden deshalb rechts und links je ein Kleinascher angebracht. Ab Herbst des nächsten Jahres soll bis zum Jahr 2011 der Personentunnel saniert werden. Dabei wird auch ein Personenaufzug eingebaut. Der Regionalbahnsteig erhält moderne Fahrgastinformationsanzeiger.

Keine Erholung bei der Bahn

(29.10.) BERLIN - Trotz der weltweiten Konjunkturerholung hat sich die Lage bei der DB im Sommer offenbar kaum gebessert. Der Betriebsgewinn des Konzerns schrumpfte nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" zwischen Januar und August auf 950 Millionen Euro und halbierte sich damit im Vergleich zum Vorjahr fast. Der Umsatz fiel demnach um 14,5 Prozent auf 19 Milliarden Euro. Ein Bahnsprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern. Er betonte aber, der Konzern mache weiter Gewinn und rutsche nicht in die Verlustzone. Dafür sorgen laut "Reuters" vor allem Fern- (ICE, IC) und Nahverkehr. Sie liefen ebenso weiter relativ stabil wie die Erlöse aus dem Netz.

Barrierefreier Ausbau im Werdenfels hat begonnen

(29.10.) MÜNCHEN - Im Werdenfels haben jetzt die Bauarbeiten für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe Mittenwald, Murnau und Garmisch-Partenkirchen begonnen. Pünktlich zur Alpinen-Ski-WM 2011 sollen die Stationen so ausgebaut sein, dass sowohl mobilitätseingeschränkte Reisende als auch Fahrgäste mit schwerem Gepäck, Fahrrad oder Kinderwagen bequem und ohne Stufen zum Zug kommen. Insgesamt werden für den Ausbau über zehn Millionen Euro bereit gestellt. Die Finanzierung erfolgt aus Bundes- und Landesmitteln.

In Mittenwald wird der Mittelbahnsteig von derzeit 0,38 Meter auf 0,76 Meter erhöht. Reisenden wird damit der Einstieg in den Zug erleichtert. Außerdem wird die Bahnsteigunterführung neu gebaut und mit Treppen und Aufzügen erschlossen. Die Treppenaufgänge erhalten Einhausungen. Außerdem werden die neuen Bahnsteige mit einer neuen Beleuchtungs- und Beschallungsanlage sowie einer modernen Bahnsteigausstattung inklusive Wetterschutz ausgestattet. Für den barrierefreien Ausbau in Mittenwald werden rund vier Millionen Euro bereit gestellt.

In Murnau werden die Bahnsteige von derzeit 0,34 Meter auf 0,76 Meter erhöht und in die bestehende Unterführung Aufzüge eingebaut. Zusätzlich werden die Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen erneuert. Die Bahnsteige erhalten moderne Vitrinen, eine neue Beschilderung und überdachte Wartebereiche. Gemeinsam mit dem Markt Murnau wird der Bahnsteig am Gleis 1 zu einem Kombibahnsteig für Bahn und Bus ausgebaut. Für den barrierefreien Ausbau in Murnau werden rund vier Millionen Euro bereit gestellt.

In Garmisch-Partenkirchen muss die bestehende Unterführung abgesenkt werden, um eine Durchgangshöhe von 2,50 m zu erreichen. Anstelle der nördlichen Treppen werden drei Aufzüge eingebaut, die Beleuchtung erneuert und die Bahnsteigdächer saniert. Für den barrierefreien Ausbau in Garmisch-Partenkirchen werden rund 2,4 Millionen Euro bereit gestellt.

Oberweißbacher Bergbahn macht Pause

(29.10.) LEIPZIG - Am kommenden Wochenende heißt es vorerst zum letzten Mal: Auf geht`s mit der Oberweißbacher Bergbahn! Ab Montag, den 2. November, geht die historische Bergbahn in ihre obligatorische Revisionspause. Fast drei Wochen lang, bis einschließlich 20. November, bleibt die Standseilbahn zwischen Obstfelderschmiede und Lichtenhain außer Betrieb. In dieser Zeit erhält die historische Bahn, deren Technik 2002 umfassend modernisiert wurde, ihre jährliche Überholung. Dabei werden vorrangig Instandhaltungsarbeiten an den Gleisen und Ausbesserungen an der Güterbühne sowie technische Überprüfungen an Seilen, Fahrzeugen und im Maschinenraum durchgeführt. Rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit, am 21. November, wird die Standseilbahn dann wieder in Betrieb gehen und sich insbesondere während der Adventszeit den Fahrgästen festlich geschmückt im weihnachtlichen Glanz zeigen.

Während die Standseilbahn Pause macht, verkehren die historischen Elektrotriebwagen auf der Flachstrecke der Bergbahn zwischen Lichtenhain und Cursdorf weitgehend nach Plan. Lediglich an den beiden Wochenenden 7./8. November sowie 14./15. November nehmen die Triebwagen ihren Pendelverkehr etwas später auf (erste Abfahrt ab Lichtenhain: 8.59 Uhr) und beenden diesen an beiden Wochenenden auch etwas früher (letzte Abfahrt ab Cursdorf: 18.14 Uhr). Die Schwarzatalbahn zwischen Rottenbach und Katzhütte ist von der Revision nicht betroffen, so dass die modernen Dieseltriebwagen auf dieser Strecke auch in den nächsten Wochen planmäßig im Stundentakt verkehren. Vom 16. bis 22. November werden die Züge im Abschnitt Rottenbach-Bechstedt-Trippstein wegen Gleisbauarbeiten jedoch durch Busse ersetzt.

Liegewagen im City Night Line unter Dampf gesetzt

(29.10.) DORTMUND - Zwei Iren (21/23) rauchten in den frühen Morgenstunden (28. Oktober) im Nachtzug, auf der Fahrt von Kopenhagen nach Amsterdam, etliche Marihuanazigaretten. Der verbotene Konsum führte dazu, dass ein Großteil des Liegewagens unter Dampf gesetzt wurde. Als der Liegewagenschaffner den Rauch und den speziellen Geruch wahrnahm, verständigte er noch während der Fahrt die Leitstelle der Bundespolizei in Dortmund. Beim Halt im Dortmunder Hauptbahnhof wurden die aus Cork/Irland stammenden Männer durch eine Streife der Bundespolizei aufgefordert das Rauchen im Zug einzustellen. Im Rahmen polizeilicher Ermittlungen fanden die Beamten im Gepäck der Reisenden insgesamt 10 Verschlusstütchen mit Marihuana. Nach erfolgter Sicherstellung des Marihuanas wurden beide Personen über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetzt in Kenntnis gesetzt. Mit der Auflage, jegliche Raucheraktivitäten im Zug einzustellen, wurde beiden Männern die Weiterfahrt gestattet.

Europalette, Ziegelsteine und Betonplatten auf Bahnstrecke gelegt

(29.10.) BREMEN - Unbekannte Täter haben in Lahausen unterhalb der Straßenbrücke "Hahnenfelder Weg" mehrere gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr begangen. Die Straftaten ereigneten sich nach Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Bremen in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch zwischen ca. 23:00 und 23:30 Uhr. Der oder die Täter legten eine Europalette, in Beton gegossene Ziegelsteine eines Fundamentes, vier Betonplatten der Kabelschachtabdeckungen und ein herausgerissenes Kabel auf die Gleise. Die Gegenstände wurden gegen 23:30 Uhr von einem Güterzug überfahren. An der Lok entstanden Schäden am Schienenräumer. Der Zug konnte seine Fahrt nach Hamburg fortsetzen.

Bundespolizisten ermittelten außerdem, dass mit zehn weiteren Schottersteinen eine Weiche der Hauptstrecke blockiert wurde. Weiterhin wurde auf der nördlichen Seite der Brücke an den Rangiergleisen eine handbetriebene Weiche umgelegt. Dabei entstanden keine Schäden. Das Motiv der Verursacher ist noch unklar. Es gibt bisher keine Täterhinweise. Die Bundespolizeiinspektion Bremen bittet um Zeugenhinweise. Telefon 0421 / 162 995.

Neue Züge für Würzburg/ Passau kommen später

(28.10.) MÜNCHEN - Die DB hat am Dienstag offiziell mitgeteilt, dass es zu Verzögerungen bei der Auslieferung der neuen Triebzüge des Typs ET 440 für Strecken im Raum Würzburg/Nürnberg und Passau kommt. "Oberste Priorität hat für DB Regio, mit zuverlässigen und betrieblich stabilen Fahrzeugen an den Start zu gehen", so Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. Das sei bei den ET 440 zur geplanten Betriebsaufnahme im Dezember nicht gewährleistet. "Wir werden daher die vorgesehenen Leistungen mit anderen Fahrzeugen erbringen, um die Auswirkungen für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten." Sowohl die geplanten Fahrplankonzepte als auch die vorgesehenen Sitzplatzkapazitäten können mit den Ersatzfahrzeugen laut DB auf allen genannten Strecken sichergestellt werden. Zum Einsatz sollen offenbar unter anderem Loks kommen, die von der Gütersparte der DB ausgeliehen werden.

Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember ist der Betriebsstart für neue schnelle und umsteigefreie Verbindungen zwischen München und Passau vorgesehen. DB Regio Bayern wird auf Bestellung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zwischen Donau und Isar mehr Züge, mehr Leistung und mehr durchgehende Verbindungen anbieten. Trotz des Zulassungsstopps für die neuen Regionalzüge werden diese geplanten Zugleistungen laut DB gewährleistet. Die Aufnahme einer stündlichen, schnellen und durchgehenden Expresszug-Verbindung zwischen München und Passau bleibt damit sichergestellt. Die stündliche Verbindung auf der Strecke Würzburg - Nürnberg sowie der Regionalbahnverkehr zwischen Nürnberg und Neustadt (Aisch)/Markt Bibart, für die ebenfalls zum Fahrplanwechsel der Einsatz von Zügen der Baureihe ET 440 vorgesehen waren, bleiben trotz des Zulassungsstopps weiter gewährleistet.

Die Auslieferung der ET 440 verzögert sich wie bereits berichtet, weil zwischen dem Hersteller, der Firma Alstom, dem Zulieferer der Bremsen und dem Eisenbahn-Bundesamt noch offene Fragen zur Zulassung der Fahrzeuge zu klären sind. Laut Auskunft von Alstom sind technische Fragen an den Bremszylindern der Züge ursächlich für den aktuellen Zulassungsstopp.

Jungfernfahrt mit neuen Doppelstockwagen des alex

(28.10.) SCHWANDORF - Die Vogtlandbahn-GmbH präsentiert am 17. November 2009 im Rahmen einer Sonderfahrt die neuen Doppelstockwagen im alex-Verkehr. Damit ist die Konzerngesellschaft der Arriva Deutschland GmbH das erste private Eisenbahnverkehrsunternehmen, das Doppelstockwagen für den Einsatz im Nahverkehr einkauft. Auf der Jungfernfahrt können sich 120 Fahrgäste vom Komfort der neuen Fahrzeuge überzeugen. Darüber hinaus führt die Vogtlandbahn in den neuen Wagen des alex ein weiteres Serviceangebot ein: ab dem 13. Dezember 2009 können Fahrgäste über ein Stammplatzreservierungssystem ihren persönlichen Sitzplatz für ein Jahr im Rahmen ihres ABO-Vertrages reservieren - besonders für Vielfahrer und Pendler im Nahverkehr eine komfortable Neuerung.

Die Sonderfahrt am 17. November startet um 10.24 Uhr in Hof und führt über Oberkotzau (10.45 Uhr), Wunsiedel (11.06 Uhr), Marktredwitz (11.13 Uhr), Wiesau (11.26 Uhr), Altenstadt (11.47 Uhr), Weiden (11.53 Uhr) nach Schwandorf (12.18 Uhr). Es besteht die Möglichkeit auf den Unterwegsbahnhöfen zuzusteigen. Eine Fahrkarte für die Sonderfahrt wird für den Festpreis von 20,- Euro angeboten. Reservierungen können online unter service@mobil-mit-alex.de oder telefonisch unter 0180 123 123 2 getätigt werden. Im Vorfeld bezahlte Karten werden vorab zugeschickt, reservierte Karten können beim Einstieg bezahlt werden. Die Rückfahrt in allen Zügen der Vogtlandbahn und alex ist im Preis inbegriffen. Aktuelle Informationen zu Fahrzeiten und etwaigen Änderungen sind unter www.mobil-mit-alex.de zu finden. Für Kurzentschlossene gibt es auch direkt am Zug ein begrenztes Kontingent an Fahrkarten, allerdings nur solange der Vorrat reicht.

Planungsvereinbarung für Bahnhof Wetzlar unterzeichnet

(28.10.) WETZLAR - Gemeinsam haben am Dienstag im Rathaus der Stadt Wetzlar Stadtbaurat Achim Beck, die Leiterin des Regionalbereichs Mitte der DB Station&Service AG, Susanne Kosinsky, und seitens des Rhein-Main-Verkehrsverbundes der Geschäftsbereichsleiter Verkehrs- und Mobilitätsplanung, Thomas Busch, und der Bereichsleiter Vergabe-Controlling, Interne Revision, Vertragsmanagement, Bernhard Sommerfeld, den Planungsvertrag für die Neugestaltung des Bahnhofsbereiches in Wetzlar unterzeichnet. Dadurch wird der 2007 geschlossene Kooperationsvertrag zwischen der DB, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Stadt Wetzlar zum Planungs- und Finanzierungsvertrag erweitert, welche die Beauftragung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Umbau der Verkehrsstation, der Unterführung und der P+R-Anlage auf der Bahnhofsnordseite ermöglicht.

In der Verkehrsstation sollen der Bahnsteig 3 sowie der Mittelbahnsteig 4/5 an Gleis 4 auf einer Länge von 170 Metern und an Gleis 5 sowie der Mittelbahnsteig 6/7 auf einer Länge von 280 Metern auf eine Höhe von 55 Zentimetern angehoben werden. Die Bahnsteigüberdachung soll entsprechend angepasst und die Beschallungs- und Beleuchtungsanlage erneuert werden. Die Bahnsteige werden mit neuen Wartehallen und Windschutz ausgestattet. Die barrierefreie Erschließung der Mittelbahnsteige erfolgt durch zwei Personenaufzüge. Die Unterführung wird modernisiert. An der Südseite des Hausbahnsteiges soll der barrierefreie Zugang über eine Rampe erfolgen. Der Durchstich der Unterführung, der Bau der P+R-Anlage und der Zufahrtsstraße einschließlich der Rampen- und Treppenanlage werden durch die Stadt Wetzlar durchgeführt.

Teile der Modernisierung der Verkehrsstation Wetzlar sollen bis zum Hessentag 2012 abgeschlossen sein. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt voraussichtlich 8,5 Millionen Euro.

Betrunkene Jugendliche in Bahntunnel lösen Alarm aus

(28.10.) MANNHEIM - Fünf betrunkene Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren haben am frühen Dienstag Morgen im Pfingstbergtunnel einen Alarm ausgelöst. Sie hatten den Tunnel an der ICE-Strecke Stuttgart - Mannheim nach Angaben der Bundespolizei gegen 3 Uhr vom Nordportal aus betreten und liefen bis zur ersten Notausstiegstür. Beim Verlassen des Tunnels über eine Nottür lösten sie einen Alarm aus. Alle Jugendlichen wurden kurze Zeit später von der Bundespolizei in der Nähe des Notausstiegs aufgegriffen und ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Durch den Vorfall mussten die Gleise kurzfristig gesperrt werden, es kam zu geringen Verspätungen im Bahnverkehr. Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe ermittelt wegen des Verdachts einer betriebsstörenden Handlung. Die DB prüft außerdem mögliche Schadensersatzforderungen.

Zwei Heidebahnen mit Steinen beworfen

(28.10.) BREMEN - Unbekannte Täter haben am Sonntag- und Montagabend Züge der Heidebahn (Strecke Walsrode - Hannover) mit Steinen beworfen. Dabei splitterten mehrere Scheiben. Die Bundespolizeiinspektion Bremen ermittelt wegen gefährlicher Eingriffe in den Bahnverkehr. Beide Vorfälle ereigneten sich in Hodenhagen zwischen dem Bahnübergang "Am Schmorsberg" und dem Bahnhof. Am Sonntag um 18:18 Uhr wurde zunächst die Regionalbahn 14583 beworfen. Der Zug war auf der Fahrt nach Hannover. Zwei Seitenscheiben der linken Triebwagenseite splitterten. Der Triebwagenführer kam mit dem Schrecken davon. Er hörte einen lauten Knall, konnte den oder die Täter aber nicht erkennen. Die Schadenshöhe ist noch unklar.

Am Montagabend um 19:25 Uhr wurde die Regionalbahn 14751 ebenfalls am gleichen Tatort ca. 200 m vor Einfahrt in den Bahnhof Hodenhagen mit Steinen beworfen. Es entstanden Schäden im Frontbereich des Triebwagens. Die Frontscheibe wurde glücklicherweise nicht getroffen. Auch in diesem Fall entkamen die Täter unerkannt.  Die Bundespolizeiinspektion Bremen bittet um Zeugenhinweise (Telefon  0421 / 16 29 95). Erfahrungsgemäß werden Züge von übermütigen Kindern oder Jugendlichen beworfen. Außerdem bringen sie sich selbst beim verbotenen Aufenthalt auf Bahnanlagen in Lebensgefahr. Anwohner werden darum gebeten, frühzeitig die Bundespolizei über spielende Kinder an Bahnstrecken zu informieren.

Erfurt Hauptbahnhof von Allianz pro Schiene prämiert

(27.10.) ERFURT - Die Allianz pro Schiene hat am Montag den Erfurter Hauptbahnhof als Bahnhof des Jahres 2009 prämiert. Im Beisein von Landesverkehrsminister Gerold Wucherpfennig (CDU) und Andre Zeug (DB Station & Service) enthüllten die Jury-Mitglieder im Hauptgebäude eine massive Messingtafel. Urkunden bekamen die Erfurter Bahnhofsmanagerin Christine Kromke und der Vertreter der Stadt Erfurt. Die Allianz pro Schiene hatte Anfang September ihre Entscheidung bekannt gegeben, die Bahnhöfe Erfurt Hauptbahnhof und Uelzen als kundenfreundlichste Bahnhöfe Deutschlands zu prämieren. Ausgezeichnet wurden die Kategorien Großstadtbahnhof und Kleinstadtbahnhof. Erstmalig wurde dieses Jahr zusätzlich ein Sonderpreis vergeben. Dieser ging an die Usedomer Bäderbahn für das ansprechende Gesamtbild ihrer Stationen und Bahnhöfe.

Der Erfurter Hauptbahnhof, der nach siebenjähriger Bauzeit im Dezember 2008 eröffnet wurde, überzeugte mit seinem freundlichen und hellen Ambiente. Die gelungene Symbiose aus historischer Bausubstanz und moderner Architektur, das hervorragende Gastronomieangebot und die vorbildliche Kundeninformation trugen zum Sieg bei. Weitere Pluspunkte für Erfurt waren das Fahrradparkhaus und die ausgezeichnete Anbindung an die Straßenbahn.

Der Preis "Bahnhof des Jahres" wurde zum sechsten Mal vergeben. Die 5-köpfige Jury aus Vertretern von Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem ACE Auto Club Europa und der Allianz pro Schiene bereist jedes Jahr Bahnhöfe in Deutschland incognito. Ausgezeichnet wird nur, wer nach einer festen Kriterienliste am besten auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht: Objektive Erfordernisse wie Kundeninformation, Sauberkeit, Integration in die Stadt und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sind dabei ebenso entscheidend wie ein eher subjektiver Wohlfühlfaktor. Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2008: Karlsruhe und Schwerin, 2007: Berlin Hauptbahnhof und Landsberg am Lech, 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf, 2005: Mannheim und Weimar und 2004: Hannover und Lübben. Bewerbungen für den Titel "Bahnhof des Jahres 2010" nimmt die Jury ab sofort entgegen. Melden können sich Bahnhofsmanager, Kommunen, Architekten und Privateigentümer von Bahnhofsgebäuden. Auch Hinweise von Bahnreisenden sind willkommen. Brief genügt, die Jury kommt - unangemeldet.

Behinderungen nach Wasserschaden im Stellwerk Eschborn-Niederhöchstadt

(27.10.) ESCHBORN - Ein Wasserschaden in einem Stellwerk in Eschborn-Niederhöchstadt hat am Montag den Bahnverkehr zwischen Frankfurt und dem Taunus beeinträchtigt. Voraussichtlich bis Ende dieser Woche kommt es zu Behinderungen bei den S-Bahn-Linien S3 und S4. Die DB setzte am Morgen nach eigenen Angaben bis zu 300 Taxis zwischen Kronberg und Rödelheim ein. Wegen des Schulbeginns nach den Herbstferien waren keine Busse für einen Ersatzverkehr verfügbar. Inzwischen wurde zwischen "Frankfurt-Rödelheim" und "Niederhöchstadt" ein S-Bahn-Pendelverkehr mit einem S-Bahn-Langzug, der über 1500 Reisende aufnehmen kann, eingerichtet. Der S-Bahn-Pendel-Zug fährt in "Rödelheim" jeweils um Viertel nach und Viertel vor der vollen Stunde ab, in der Gegenrichtung ab "Niederhöchstadt" zur halben und zur vollen Stunde. Dieser S-Bahn-Pendelverkehr wird bis zur Störungsbeseitigung aufrecht erhalten.

S-Bahn-Linie S3
Zwischen "Darmstadt Hauptbahnhof" und "Rödelheim" verkehren die S-Bahnen planmäßig. Für Reisende in Richtung "Niederhöchstadt" entsteht in "Rödelheim" eine Aufenthaltszeit zwischen 15 und 20 Minuten. Zwischen "Niederhöchstadt" und "Bad Soden" ist ein S-Bahn-Pendelverkehr auf der Linie der S3 mit Anschluss an den eintreffenden Pendelzug eingerichtet.

S-Bahn-Linie S4 
Zwischen "Niederhöchstadt" und "Kronberg" werden Busse als Ersatz für die S-Bahnen eingesetzt. Die S-Bahnen verkehren im südlichen Abschnitt nur zwischen "Langen" und "Frankfurt Süd".

Fahrtalternativen
Für Fahrgäste aus oder nach Bad Soden, Sulzbach oder Schwalbach besteht die Möglichkeit, ab Bad Soden mit der RMV-Bahnlinie 13 (Sodener Bahn) bis "Frankfurt-Höchst" zu fahren. Dort bestehen Umstiegsmöglichkeiten in die S-Bahn-Linien S1 und S2 sowie in die RMV-Bahnlinien 10 (Rechte Rheinstrecke), 12 (Königstein - Frankfurt) und 20 (Taunusstrecke) in Richtung "Frankfurt Hauptbahnhof". Fahrgäste aus oder nach "Kronberg Bahnhof", "Kronberg Süd" haben die Möglichkeit ab diesen Stationen mit der regulären Buslinie 261 nach "Oberursel Bahnhof" zu fahren. Diese Linie fährt in der Hauptverkehrzeit alle 15 Minuten, in der Nebenverkehrszeit alle 30 Minuten. Die Fahrtdauer beträgt 18 beziehungsweise 13 Minuten. Ab "Oberursel Bahnhof" kann auf die S-Bahn-Linie S5 oder die U-Bahn-Linie U3 umgestiegen werden. In der Hauptverkehrszeit verkehren zudem einige Fahrten der RMV-Bahnlinie 15 bis/ von "Frankfurt Hauptbahnhof".

An den Stationen Kronberg, Bad Soden, Niederhöchstadt, Eschborn, Eschborn Süd und Rödelheim sowie in Frankfurt Süd sind zusätzliche Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG (DB) zur Reisendeninformation eingesetzt. Die Ursache für den Wassereintritt in das Stellwerk ist noch unklar. Zwar konnte der Wasserschaden von den Stadtwerken Eschborn mittlerweile behoben werden, inwieweit die Elektronik des Stellwerks beschädigt wurde, ist aber noch unklar.

Verletzter Schwan behindert Berliner S-Bahn-Verkehr

(27.10.) BERLIN - Ein Schwan hat am Montagmorgen für Behinderungen beim Berliner S-Bahn-Verkehr gesorgt. Das Tier war zwischen den Bahnhöfen Bellevue und Hauptbahnhof von einer S-Bahn erfasst worden. Der Streckenabschnitt musste für die Bergung des Tieres durch die Feuerwehr rund 20 Minuten lang komplett gesperrt werden. Er wurde schließlich in ein Tierheim gebracht.

Metalldiebe am Güterbahnhof in Gelsenkirchen Wattenscheid festgenommen

(27.10.) BOCHUM - Zwei polnische Kupferdiebe haben Bundes- und Landespolizeibeamte am Sonntagnachmittag am ehemaligen Güterbahnhof in Gelsenkirchen Wattenscheid festgenommen. Das Duo hatte Kabelleitungen zersägt und zum Abtransport bereitgelegt. Ein Zeuge hatte bereits seit Tagen ein am Bahndamm stehendes Kraftfahrzeug beobachtet. Des Weiteren teilte der aufmerksame Beobachter der Polizei mit, dass in diesem Fahrzeug zwei Personen schlafen und in unregelmäßigen Abständen die Bahnanlagen betreten. Als die Personen am Sonntagnachmittag erneut den Bahndamm heraufkletterten, verständigte der Mann die Polizei. Beide Personen wurden noch am Tatort festgenommen. Mit einer Handsäge hatten die überraschten Täter bereits Kupferkabel zerkleinert und zum Abtransport bereitgelegt. Zum Tatvorwurf machten sie keine Angaben. Die Bundespolizei leitete gegen die Polen, die zurzeit eine Wohnung in Bochum belegen, ein Ermittlungsverfahren ein. Der Ermittlungsdienst der Bundespolizei prüft nun, ob das Duo für weitere Metalldiebstähle als Täter in Frage kommt.

Halbnackt durch die Gleise

(27.10.) FRANKFURT/Main - Weil ein 39-jähriger Mann am Samstag Nachmittag zwischen den Bahnhöfen Frankfurt/West und Ginnheim halbnackt durch die Gleise irrte, mussten die Gleise für den Zugverkehr gesperrt und die Strecke abgesucht werden. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, hatte ein Lokführer den Mann im Gleisbereich bemerkt und die Bundespolizei alarmiert. Den nur spärlich bekleideten Mann fanden Beamte der Bundespolizei neben den Gleisen auf und nahmen ihn in Gewahrsam. Weil der Mann einen sehr verwirrten Eindruck machte, wurde er später in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Durch den Vorfall erhielten insgesamt 20 Züge Verspätung.

"Welt": Nur knapp 83 Prozent der Fernzüge pünktlich

(26.10.) BERLIN - Bei der DB sind offenbar nur 83 Prozent der Fernzüge pünktlich unterwegs. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Bahnkreise. Nach Informationen der Zeitung hatten die Bahn-Manager für dieses Jahr eine Marke von 85 Prozent pünktlicher Fernzüge angepeilt.  Das Ziel sei unter anderem aufgrund der Probleme mit den ICE-Achsen und des schlechten Zustandes des Schienennetzes verfehlt worden. Wie die "Welt" weiter berichtet, liegt die Pünktlichkeitsquote aller Züge im Personenverkehr nach Angaben der Bahn derzeit bei 90 Prozent. Darin seien aber auch die überwiegend zuverlässigen S-Bahnen in Ballungsräumen mit eingerechnet. Die Zahlen für die Pünktlichkeit der Fernzüge halte die Bahn seit Jahren unter Verschluss.

Neue Triebzüge fürs E-Netz Würzburg kommen offenbar erst später

(26.10.) WÜRZBURG - Ob die 24 neuen Elektrotriebwagen für das E-Netz Würzburg wie geplant zum Fahrplanwechsel im Dezember ihren Betrieb aufnehmen können, ist einem Bericht der "Nürnberger Zeitung" ungewiss. Demnach verweigert das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in Bonn die Abnahme der Züge, die nach Planungen der DB eigentlich bereits ab dem 22. November auf einzelnen Verbindungen zum Einsatz kommen sollten. Probleme bereitet offenbar eine fehlerhafte Feder am sogenannten Verschleißnachsteller der Bremszangen. Gerd Henghuber vom Bremsenhersteller Knorr AG sagte der "Nürnberger Zeitung", dass es sich bei dem Defekt "um kein sicherheitskritisches Thema" handele. Der Mangel sei durch vermehrte Wartung kompensierbar, die fehlerhaften Teile würden von seinem Unternehmen "im Laufe einer anstehenden turnusgemäßen Wartungen ausgetauscht".

Alstom-Pressechef Immo von Fallois zeigte sich gegenüber der "Nürnberger Zeitung" optimistisch: "Die gute Nachricht lautet: Je zwölf Züge für Würzburg und für Passau stehen bei uns fertig auf dem Hof. Wir müssen sehen, dass wir rasch die Zulassung durch das EBA bekommen." An der Betriebsaufnahme im Dezember halte sein Unternehmen fest. EBA-Sprecherin Bettina Baader dämpfte allerdings die Erwartungen. Gegenüber der "Nürnberger Zeitung" sagte sie: "Es sind zwar schon Fahrzeuge des Typs ET 440 im Raum München/Augsburg im Einsatz. Aber die für den Raum Nürnberg/Würzburg enthalten neue Modifikationen, die einer Nachweisprüfung bedürfen. Die ist noch nicht vollständig. Der Zeithorizont der Zulassung lässt sich im Augenblick nicht darstellen."

Allianz pro Schiene kritisiert Koalitionsvertrag

(26.10.) BERLIN - Der Verkehrspolitik der neuen Bundesregierung fehlt es nach Ansicht der Allianz pro Schiene "an Geist, Phantasie und klaren Zielen". Das Verkehrskapitel im Vertrag zwischen Union und FDP sei geprägt von "Denkverboten", mit denen ein Schutzschirm über den Straßenverkehr gezogen werden solle, bemängelte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Samstag in Berlin. Flege nannte als Beispiele die drastischen Absagen an City-Maut, höhere Lkw-Maut, Kostenwahrheit im Verkehr oder Tempolimits auf Autobahnen. "Nötige Veränderungen werden durch 'Mit-uns-nicht-Parolen' fast schon manisch abgewehrt, der Status Quo wird zementiert, eine Aufbruchstimmung fehlt völlig", kritisierte Flege.

Trotz vollmundiger Absichtserklärungen im Umweltkapitel formuliere der Koalitionsvertrag für den Verkehrssektor kein Klimaschutzziel. "Der Verkehr produziert immer noch besorgniserregende CO2-Mengen", sagte Flege. "Und Schwarz-Gelb schaut antriebslos zu." Statt die Rolle der Schiene beim Klimaschutz zu stärken, begnüge sich der Koalitionsvertrag damit, Elektroautos als Klimaretter zu beschwören. Flege: "Die Koalition setzt Elektromobilität mit Straßenverkehr gleich - tatsächlich findet Elektromobilität in Deutschland aber auf der Schiene statt."

Flege beklagte auch, dass sich Schwarz-Gelb beim Thema Bahn in der "Zuschauerrolle" sehe. "Im Vertrag spricht die neue Regierung davon, die positive Entwicklung der DB zu begleiten. Für uns klingt das nach Fernsehsessel." Eine Art Vision formuliere der Koalitionsvertrag lediglich für den Weltraum, bemängelte Flege und verwies auf Zeile 1260, in der es heißt: "Deutschland braucht klare Ziele in der Raumfahrt. Dafür wird eine eigenständige Raumfahrtstrategie mit klaren Missions- und Technologiezielen innerhalb eines Jahres weiterentwickelt." Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer forderte Schwarz-Gelb auf, eine solche Zielstrebigkeit auch bei der Eisenbahnpolitik an den Tag zu legen. Bislang habe sich die Koalition noch nicht einmal dazu durchringen können, einen steigenden Marktanteil für den Schienenverkehr wenigstens anzustreben.

Positiv vermerkte die Allianz pro Schiene, dass die Verkehrsfachpolitiker an der gesetzlich vereinbarten Dynamisierung der Mittel für den regionalen Schienenverkehr festgehalten hätten. Hoffnungen knüpfe man auch an den "Deutschland-Takt", der laut Koalitionsvertrag geprüft werden soll. "Wir plädieren dafür, dass Eisenbahnunternehmen und Fahrgäste dabei mitreden dürfen", sagte Flege und bot dem neuen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine "konstruktive Mitarbeit" an. Dass Ramsauer bisher noch nicht als Verkehrspolitiker in Erscheinung getreten sei, wollte Flege nicht als Nachteil werten. "Ein offener, unideologischer Blick ist beim Thema Verkehr schon ein großer Vorteil", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.

56-Jähriger springt auf Autozug auf

(26.10.) HAMBURG - Ein 56-jähriger Schwede ist am Samstag auf einen anfahrenden Autoreisezug am Bahnhof Hildesheim aufgesprungen. Wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte, fuhr der nur leicht bekleidete Reisende bei einer Geschwindigkeit von ca. 70 km/h ca. einen Kilometer auf einem  Autotransportwagen mit. Während der Fahrt konnte der frierende Mann den letzten Personenwagen erreichen und sich durch Klopfzeichen an einer Zugtür bemerkbar machen. Erstaunte Reisende informierten das Zugpersonal; der Triebfahrzeugführer  leitete umgehend eine Notbremsung ein. Durchgefroren, aber unverletzt konnte ein Zugbegleiter den 56-Jährigen in einem Personenzugabteil aufnehmen.

Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, hatte sich der Mann zunächst als Reisender in dem Autoreisezug von Frankreich nach Hamburg befunden. Sein Motorrad wurde auf einem dafür vorgesehenen Transportwagen befördert. Bei einem Halt des Zuges im Bahnhof Hildesheim verließ er den Zug, um eine Pfeife zu rauchen. Auch ein schnelles Foto von seinem "Bike" sollte geschossen werden. Für den Reisenden völlig unerwartet setzte sich der Zug plötzlich wieder in Bewegung. Nach Aussage des Beschuldigten sprang er dann auf den anfahrenden Autotransportwagen auf. Die abenteuerliche Zugfahrt wird der schwedische "Unglücksrabe" sicherlich nicht so schnell vergessen.  Neben einer zerstörten Brille, einem beim Abladen beschädigten Motorrad erwartet den Mann auch noch ein Strafverfahren. Weiterhin zogen Bundespolizisten eine Sicherheitsleistung in der Höhe von 500 Euro auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ein.

19 Autos auf Autozug aufgebrochen

(26.10.) HAMBURG - Offenbar bei einem Zwischenstopp eines Auto-Reisezuges von Verona nach Hamburg-Altona haben unbekannte Täter 19 hochwertige Autos aufgebrochen und zahlreiche Wertgegenstände gestohlen. Betroffen waren vor allem Fahrzeuge, die auf den hinteren beiden Waggons abgestellt waren – weit weg also von den Liege- und Schlafwagen im vorderen Teil des Zuges. Der Sachschaden geht in den sechsstelligen Bereich.

Kinder spielten am Bahndamm - Mutter war mit Handy beschäftigt

(26.10.) DUISBURG - Eine Streife der Bundespolizei stellte am Samstag Mittag am Bahnhaltepunkt Duisburg-Obermeiderich durch Beobachtung aus dem Dienstfahrzeug heraus fest, dass zwei Kinder am dortigen Bahndamm spielten. Wegen der drohenden Gefahr ließen die Beamte sofort die Bahnstrecke Obermeiderich - Ruhrort sperren und erreichten schnellstmöglich den Einsatzort. Dort bemerkten die Einsatzkräfte, dass sich auf dem Bahnsteig die 26-jährige Mutter befand. Sie hielt sich ca. 25 Meter von ihren beiden Kindern (4-jähriger Sohn und 6-jährige Tochter) auf und war intensiv mit ihrem Handy beschäftigt. Dass sich ihre Kinder in einer lebensgefährlichen Situation befanden, hatte sie offensichtlich nicht bemerkt. Die Frau wurde über die Gefahren des Bahnbetriebes eindringlich belehrt. Die Strecke konnte bereits nach drei Minuten wieder befahren werden, so dass keine Verspätungen bei Zügen entstanden. In diesem Zusammenhang rügt die Bundespolizei solch ein unverantwortliches Verhalten. Gerade Eltern, die eine besondere Verantwortung für ihre Kinder haben, müssen sich dieser bewusst sein und dürfen ihren Nachwuchs "nicht aus den Augen lassen".

Deutschland bei Schienen-Investitionen weit abgeschlagen

(24.10.) BERLIN - Die großen Industrieländer Europas investieren hohe Summen in ihre Eisenbahnnetze. Nach einer Untersuchung von Allianz pro Schiene und SCI Verkehr geht Deutschland einen nationalen Sonderweg und droht, den internationalen Anschluss zu verpassen. Im Europa-Vergleich kommen die europäischen Staaten im Jahr 2008 auf folgende pro Kopf-Investitionen der öffentlichen Hand in die Schienen-Infrastruktur: Die Schweiz investierte 284 Euro pro Bürger, Österreich folgt mit 205 Euro pro Kopf. Beide Länder stecken traditionell deutlich mehr Geld in die Schiene als in die Straße. Aber auch andere Europäer ertüchtigen zur Zeit mit Hochdruck ihr Schienennetz: Großbritannien steckt 136 Euro pro Kopf in sein Netz, die Niederlande (105 Euro), Schweden (104 Euro), Spanien (84 Euro) und Frankreich (80 Euro) setzen ebenfalls klare Signale für die Zukunft ihrer Eisenbahnen. Deutschland rangiert mit Investitionen von 47 Euro pro Kopf weit abgeschlagen noch hinter Italien (60 Euro pro Bürger).

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, kritisierte am Freitag in Berlin, dass der deutsche Sonderweg beim Verkehr geradewegs in die Sackgasse führe. "Die mächtige Autoindustrie sorgt hierzulande seit Jahrzehnten dafür, dass die Straßeninfrastruktur stets um ein Vielfaches besser ausgestattet wird als die Schiene", sagte Flege und verlangte von der schwarz-gelben Koalition ein energisches Umlenken. "Wir sind gespannt, welche Entscheidungen bei den kommenden Haushaltsberatungen fallen", sagte Flege und forderte, dass Deutschland es unter der neuen Regierung mindestens auf "italienische Verhältnisse" bringen müsse: "Das sind 60 Euro pro Kopf aus Bundesmitteln für die Schieneninfrastruktur."

"Mit 47 Euro pro Einwohner rangieren Deutschlands staatliche Infrastrukturinvestitionen am unteren Ende der Skala", sagte Lars Neumann von der Beratungsfirma SCI Verkehr. Auch ein Wechsel der Betrachtungsweise bringe kein anderes Ergebnis. "Legt man den Vergleich zwischen Wirtschaftskraft und staatlichen Investitionsvolumen zu Grunde, sieht es noch düsterer aus", sagte Neumann. Während die europäischen Spitzenreiter mit den Schwellenländern China, Russland oder Indien gleichauf stünden, fielen die deutschen Investitionen im Verhältnis zur Wirtschaftskraft noch weiter zurück. "Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschlands Schienenengagement knapp vor der Türkei. Mit dieser unterdurchschnittlichen Investitionsbereitschaft auf dem Heimatmarkt verspielt die Politik die weltweite Führungsposition der deutschen Bahnwirtschaft", sagte der Berliner Büroleiter von SCI Verkehr.

Peter Mnich vom Institut für Bahntechnik/TU-Berlin, erklärte, dass China im Jahr 2009 erstmals mehr Geld in die Schiene als in die Straße investiert habe. 79 Milliarden Euro flossen im Jahr 2009 in die chinesische Schienen-Infrastruktur. Für die Straße brachte Peking im laufenden Jahr nur noch 78 Milliarden Euro auf: "Den Ruf des Autoboomlandes hat China zu Unrecht", sagte der Asien-Spezialist und betonte, dass es sich dabei um "eine strategische Entscheidung zu Gunsten der Schiene" handele, mit der China im Rahmen des jüngsten Fünf-Jahres-Planes seinen Verkehr "zukunftstauglich" mache. Der Bahntechnik-Experte wies darauf hin, dass Peking mit seiner Investitionspolitik Deutschland gemessen an der Wirtschaftskraft "um Längen abgehängt" habe.

DB zahlt Bußgeld wegen Datenaffäre

(24.10.) BERLIN - Die DB hat den Bußgeldbescheid des Berliner Datenschutz-Beauftragten Alexander Dix akzeptiert und legt keine Rechtsmittel ein. Damit zahlt die DB wegen jahrelangen Missbrauchs ihrer Mitarbeiterdaten mehr als 1,1 Millionen Euro Bußgeld - die höchste Strafzahlung, die eine deutsche Daten-Aufsichtsbehörde jemals verhängte. "Wir haben nach der Datenaffäre tiefgreifende Umstrukturierungen im Unternehmen vorgenommen, so dass derartige Fehlentwicklungen künftig ausgeschlossen sind - auch weil der Datenschutz jetzt auf höchster Managementebene angesiedelt ist", sagte DB-Chef Rüdiger Grube am Freitag.

"Gerd Becht als neuer Vorstand für Compliance, Datenschutz und Recht wird gemeinsam mit seiner Mannschaft alles dafür tun, dass es bei der Deutschen Bahn künftig einen einwandfreien und ordnungsgemäßen Datenschutz gibt", so Grube weiter. "Unser zukünftiger Umgang mit Mitarbeiterdaten bedarf einer soliden Grundlage. Mit unseren Betriebsräten haben wir uns deshalb zum Ziel gesetzt, bis Ende November neue Leitlinien zum Arbeitnehmerdatenschutz zu vereinbaren", ergänzte Gerd Becht.

Bereits 20.000 Buchungen bei "Kids on Tour"

(24.10.) BERLIN - Die DB, die Bahnhofsmission und der neue Kooperationspartner VTech begrüßten am Freitag in Frankfurt am Main die sieben und acht Jahre alten Geschwister Larissa und Alida Dreißigacker aus Leipzig, die nach einem Ferienaufenthalt am Main wieder nach Hause fuhren. Die beiden Mädchen gingen auf die zwanzigtausendste Reise, die im Rahmen des Serviceangebots Kids on Tour stattfand. Neben der Übernahme der Reisekosten überreichten Vertreter der DB und der Bahnhofsmission den Jubiläumskindern auch Geschenke. VTech, einer der führenden Hersteller im Bereich elektronischer Lernspielzeuge, übergab den Geschwistern bei ihrer Abreise die tragbare Lernspielkonsole V.Smile Cyber Pocket mit fünf Lernspielen.

Kids on Tour erfreut sich seit seiner Einführung im Juni 2003 einer immer größer werdenden Beliebtheit. Kids on Tour ist ein Angebot der Bahn in Kooperation mit der Bahnhofsmission zur Betreuung allein reisender Kinder im Alter von 6 bis einschließlich 14 Jahren. Pädagogisch geschulte Betreuer begleiten die Kinder von der Abfahrt bis zum Ziel auf ihrer Reise im ICE oder im IC. Sie kümmern sich auch während der Reise um die Kinder, wobei ein Betreuer für maximal fünf Kinder verantwortlich ist. Um den Kindern die Reise so kurzweilig und unterhaltsam wie möglich zu machen, führen die Betreuer einen großen Spielekoffer mit, der mit Spielsachen und Büchern aller Kooperationspartner gefüllt ist.

Der familienfreundliche Service wird freitags und sonntags auf sieben Städteverbindungen angeboten: Hamburg - Stuttgart, Hamburg - Berlin, Köln - Stuttgart, Köln - Hamburg, Frankfurt (Main) - Basel Bad (ab 14.12.2009 Basel SBB), Frankfurt (Main) - Leipzig, Frankfurt (Main) - Berlin. Die Betreuung durch Kids on Tour kostet zusätzlich zur Kinderfahrkarte 25 Euro pro Strecke. Zu buchen ist das Angebot unter der Servicenummer der Bahn 01805 99 66 33 (Stichwort Betreuung), bei der die Kinder spätestens sieben Werktage vor Reiseantritt anzumelden sind. Ausführliche Informationen zu Kids on Tour gibt es auch im Internet unter www.bahn.de/familien-kinder.

Reisezentrum Soest wieder in alten Räumlichkeiten

(24.10.) DÜSSELDORF - Am kommenden Montag zieht das DB Reisezentrum in Soest wieder aus dem Container in die alten Räumlichkeiten zurück. Daher ist für Montag mit Einschränkungen beziehungsweise mit dem Einstellen des Verkaufs im Laufe des Tages zu rechnen. Ab Dienstag, 27.10.2009, ist das DB-Reisezentrum wieder zu den folgenden Zeiten geöffnet: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Fahrkarten, Reservierungen und Fahrplanauskünfte erhalten Bahnreisende natürlich auch an den DB-Automaten im Bahnhof oder telefonisch täglich 24 Stunden beim DB Reiseservice unter der Telefonnummer 01805-996633.

Neue Rheinbrücke bei Kehl eingeschoben

(23.10.) KEHL - Der letzte von fünf Längsverschüben der Neuen Rheinbrücke bei Kehl ist am Donnerstag erfolgreich durchgeführt worden. Damit ist planmäßig ein wichtiges Etappenziel erreicht: Die 238 Meter lange, 12,20 Meter hohe und 3.200 Tonnen schwere stählerne Eisenbahnbrücke spannt sich mit Stützweiten von 131 und 107 Metern über den Strom und verbindet jetzt das deutsche mit dem französischen Rheinufer.

Schon kurz nach dem Spatenstich am 8. Juli 2008 wurde mit der Fertigung der ersten Stahlgroßteile bei der Herstellerfirma in Neumarkt in der Oberpfalz begonnen. Mit rund 100 LKW- Transporten, davon 70 Schwertransporte, wurden die Brückenteile zum extra eingerichteten Montageplatz auf der französischen Seite transportiert, wo sie mit zwei Spezialkränen (Tragkraft 350 Tonnen) zusammengefügt und zum Stahlüberbau mit einer Gesamtlänge von 238 Metern zusammengeschweißt wurden. Insgesamt wurde die Brücke fünf Mal vom Widerlager Straßburg mit Hydraulikpressen und einer Geschwindigkeit von zehn bis 15 Metern in der Stunde über den Rhein in Richtung der Baustellenfläche in Kehl geschoben. Nach sechs Monaten Montagezeit konnte nun die Brücke in ihre endgültige Lage gebracht werden.

Ab November 2009 wird das südliche Gleis in die Brücke eingebaut und am 14. März 2010 in Betrieb genommen. Während der Zugverkehr eingleisig über die Neue Rheinbrücke rollt, werden bis August 2010 die alte Rheinbrücke demontiert und die Brückenwiderlager in Kehl und Straßburg ertüchtigt. Die letzte Bauetappe beginnt am 28. August 2010. Bis zum 10. Oktober 2010 wird der Schienenweg über den Rhein total gesperrt. Während dieser Zeit werden der neue Überbau seitlich in seine endgültige Position gerückt, das zweite Gleis hergestellt und die Strecke zweigleisig, elektrifiziert in Betrieb genommen.

Während der Totalsperrung zwischen Straßburg und Kehl vom dem 28. August bis 10. Oktober 2010 werden der Güterverkehr über Saarbrücken und Mulhouse umgeleitet und die Nah- und Fernverkehrszüge von Bussen im Schienenersatzverkehr ersetzt. Die Fertigstellung der rund 23 Millionen Euro teuren Brücke ist für Oktober 2010 geplant. Die Investitionen werden zwischen Deutschland und Frankreich im Verhältnis von 75 zu 25 aufgeteilt. Die Brücke ist Teil der rund 14 Kilometer langen Strecke zwischen Kehl und Appenweier und ein wichtiger Abschnitt der Schnellbahnverbindung Paris - Ostfrankreich - Süddeutschland (POS Süd).

Bahn frei für längere Züge Richtung Hamburg

(23.10.) HAMBURG - Die ursprünglich nur mit 170 Metern Länge geplante Bahnsteig-Neubauten an Stationen zwischen Lüneburg und Hamburg erhalten nun definitiv die für längere Züge notwendige Länge von 220 Meter. Das teilte ein DB-Sprecher am Donnerstag mit. In den Planfeststellungsunterlagen sei noch die optionale Länge von 220 Metern vermerkt gewesen. Es sei deshalb leicht möglich gewesen, umzuplanen, sagte der Sprecher. Von Ende 2010 an ollen auf der Strecke wegen der großen Nachfrage Züge mit sieben statt bisher fünf Wagen fahren. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hatte zunächst befürchtet, dass die Bahn die ursprünglich geplante Bahnsteiglänge von 170 Metern in Bardowick, Radbruch und Ashausen nicht mehr ändern könne. Diese Länge hätte nur für fünf Wagen gereicht.

Neue Kampagne BAHNLAND BAYERN

(23.10.) MÜNCHEN - Die Agentur Heimrich & Hannot wird ab Januar 2010 die Werbung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) verantworten. Mit ihrem Kampagnenansatz BAHNLAND BAYERN setzten sich die Dresdner SPNV- und ÖPNV-Experten in einem mehrstufigen, europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbsverfahren gegen mehr als 50 Mitbewerber durch. Im Fokus der künftigen Werbemaßnahmen steht die Positionierung Bayerns als Bahnland. Entwickelt werden Kommunikationskampagnen mit starkem saisonalen Bezug. Ziel der Aktivitäten: Zuwächse vorwiegend im Freizeit- und Tourismusverkehr generieren.

Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG: "Die Kampagne BAHNLAND BAYERN hat uns sofort überzeugt. Sie ist modern und leicht verständlich, macht Lust auf’s Bahnfahren und wirbt zudem für den Freistaat. Wir freuen uns, die Agentur Heimrich & Hannot, mit ihrem tiefgreifenden Verständnis für die Arbeit der BEG sowie für den SPNV in Bayern, gewonnen zu haben." Die Kampagne BAHNLAND BAYERN samt flankierenden PR-Maßnahmen wird voraussichtlich im März 2010 starten. Geplant sind u.a. Outdoor-Medien und Radiospots sowie eine Neuauflage der bei Bahnfahrern beliebten Broschüre "Ausflugstipps im BAYERN-TAKT".

Bayern: Fahrplanänderung ab 23.Oktober wegen Abschaltung der Neigetechnik

(23.10.) NÜRNBERG - Infolge der Abschaltung der Neigetechnik bei allen Fahrzeugen der Baureihe VT 612 (Dieseltriebzug) ergeben sich bis auf weiteres ab 23. Oktober folgende Fahrplanabweichungen bei Regionalexpress-Zügen (RE/IRE):

Weiterhin verlängern sich die Fahrzeiten auf folgenden Strecken:

Weiterhin verlängern sich die Fahrzeiten auf folgenden Strecken:

Nähere Informationen: www.bahn.de/aktuell bzw. Tel. 01805/996633.

DB unterstützt das Umweltprogramm der UNO

(22.10.) BERLIN - Im Vorfeld der Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen Anfang Dezember in Kopenhagen ist die DB jetzt der Organisation "Climate Neutral Network" des UN-Umweltprogramms UNEP (United Nations Environment Programme) beigetreten. Dies ist eine weltweite Vereinigung unter anderem von Unternehmen und Kommunen, die sich selbst weitreichende Ziele für den Klimaschutz gesetzt haben. Weiterhin unterstützt die DB die UNEP-Kampagne "Seal the Deal". Kern dieser Kampagne ist eine Online-Petition für ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen, die weltweit unterzeichnet werden kann. Diese wird anschließend den Regierungschefs der beteiligten Länder an der UN-Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen überreicht.

Zudem starten der Internationale Eisenbahnverband (UIC) und die DB gemeinsam mit UNEP sowie dem World Wide Fund For Nature International (WWF) das Projekt "Train to Copenhagen". Dieser Zug ist das sichtbare Symbol für klimafreundliche Mobilität und einen CO2-freien Schienenverkehr der Zukunft. Er fährt zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien. Der Zug startet am 5. Dezember in Brüssel, fährt über Köln und Hamburg und trifft vor Beginn der Konferenz in Kopenhagen ein.

"Die DB unterstützt die Vereinten Nationen in ihrem Ziel ein faires globales Klimaabkommen in Kopenhagen zu erreichen. Die Eisenbahn hat für den Klimaschutz eine Schlüsselfunktion. Die Politik ist daher gefordert, für den Verkehrsträger Schiene entsprechende politische Rahmenbedingungen zu schaffen", erklärte DB-Chef Rüdiger Grube. "Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist notwendig, wenn die Weltgemeinschaft effektiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen will. Die Eisenbahn kann einen wichtigen Beitrag leisten, um klimafreundliche Mobilitätslösungen zu erzielen", sagte Achim Steiner, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen und Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP.

Regionalexpress mit Steinen beworfen

(22.10.) BOCHUM - Mehrere Personen bewarfen am Dienstag Nachmittag um 16.05 Uhr in Bochum Langendreer einen Regionalexpress mit Schottersteinen. Der Zug befand sich auf der Fahrt von Aachen in Richtung Hamm. Eine Scheibe eines Doppelstockwagens im hinteren Zugbereich wurde getroffen und zerstört. Ein Zeuge, der sich im Zug befand, verständigte die Leitstelle der Dortmunder Bundespolizei. Die eingeleitete Nahbereichsfahndung nach den Tätern verlief ohne Erfolg. Personen wurden nicht verletzt. Die Bundespolizei fertigte eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und hofft bei den weiteren Ermittlungen auf Hinweise aus der Bevölkerung, unter der kostenfreien Servicenummer: 0800 6 888 000.

Lebensgefährlicher Leichtsinn: Mutproben im Gleisbereich

(22.10.) DORTMUND - Insgesamt acht Schüler (13/14) konnten Beamte der Bundespolizei am Dienstag Abend unverletzt aus dem Gleisbereich der Regionalbahnstrecke Dortmund Rahm - Dortmund Marten führen. Ein Stellwerksbediensteter hatte die Gruppe dabei beobachtet, wie sie Steine auf die Bahnschienen legten und sich waghalsig im Gleisbereich aufhielten, obwohl Züge bereits Achtungspfiffe abgaben. Erst im letzten Moment sprangen die Personen aus dem Gleisbereich. Eine Regionalbahn leitete eine Schnellbremsung ein. Personen wurden nicht verletzt. Eine Streife der Bundespolizei stellte die Schülergruppe und übergab sie den Eltern, die sich im Bereich einer nahe gelegenen Tankstelle aufhielten. Im Beisein der Erziehungsberechtigten wurden die Schüler nochmals auf ihr gefährliches Treiben hingewiesen. Über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr wurden Eltern und Schüler in Kenntnis gesetzt.

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor solch einem lebensgefährlichen Spiel in den Gleisen. Gerade wenn man sich in einer ausgelassenen Gruppe befindet, lässt die Aufmerksamkeit für Gefahren nach. Auf die rechtlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Ermittlungsverfahren der Bundespolizei und Schadensersatzansprüche der DB können die Folgen sein.

Tunnelsanierung und Gleiserneuerung auf der Tauberbahn

(22.10.) STUTTGART - Die DB modernisiert von Ende Oktober 2009 bis Ende März 2010 den auf der Strecke Wertheim - Crailsheim (Tauberbahn) gelegenen "Niederstettener Tunnel" und erneuert gleichzeitig das Gleis zwischen Niederstetten und Schrozberg. Für die Bauarbeiten wird der Streckenabschnitt Niederstetten - Schrozberg von Montag, 26. Oktober 2009, bis Sonntag, 28. März 2010, für den Zugverkehr gesperrt. Alle Züge in diesem Abschnitt werden durch Busse ersetzt, die teilweise gegenüber den Zügen veränderte Fahrzeiten haben. Je nach gewählter Verbindung verlängert sich die Reisezeit Lauda - Crailsheim und umgekehrt um etwa eine Stunde. Reisende von Stationen zwischen Aschaffenburg und Lauda zu Stationen zwischen Schrozberg und Crailsheim steigen in Lauda vom Regional-Express-Zug in besonders gekennzeichnete Express-Busse nach Schrozberg um. Diese Busse halten nicht an den Unterwegsbahnhöfen, in Schrozberg besteht sofort Anschluss an den Zug nach Crailsheim mit den dort gewohnten Zuganschlüssen.

Weitere Informationen gibt es unter www.bahn.de/bauarbeiten, beim Kundendialog DB Regio Baden-Württemberg unter der Rufnummer 0711 2092-7087 (montags bis freitags 7 bis 20 Uhr), unter der Service-Nummer der Bahn 01805 99 66 33 sowie im SWR-Text, Tafeln 528 und 529.

Der rund 270 Meter lange Niederstettener Tunnel wurde im Jahr 1868 als Natursteingewölbe errichtet. Bei der jetzt anstehenden Sanierung erhält der Tunnel eine neue Stahlbeton-Innenschale, die als komplette Röre ausgebildet wird. Die Gesamtkosten für die Sanierung des Tunnels betragen fast fünf Millionen Euro. Neben der Tunnelsanierung erneuert die Bahn auch auf rund 3.700 Meter das Gleis zwischen Niederstetten und Schrozberg. Die Kosten dafür betragen rund 1,2 Millionen Euro.

Verspätungen im Nahverkehr durch abgeschaltete Neigetechnik

(21.10.) BERLIN - Ab Mittwoch wird es auf zahlreichen Strecken in Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu Verspätungen kommen. Hintergrund ist die neuerliche Abschaltung der Neigetechnik an rund 230 Zügen der Baureihen 611 und 612 zum Betriebsbeginn am Mittwoch Morgen. "Aufgrund von zwei Einzelereignissen im Antriebssystem der Neigetechnik" habe man sich in Abstimmung mit dem Hersteller und dem Eisenbahn-Bundesamt dazu entschieden, die Neigetechnik bis zur abschließenden Ursachenklärung und Ableitung entsprechender Maßnahmen abzuschalten, teilte die DB am Dienstag Abend mit.

Aufgrund der geringeren Geschwindigkeit der betroffenen Züge verlängert sich auf einigen Linien die Fahrtzeit. In den Anschlussknoten z.B. Stuttgart, Ulm und Basel kann es zu Anschlussverlusten kommen. "Derzeit sind wir bemüht, einen Ersatzfahrplan für die vom Neigetechnikausfall betroffenen Züge zu erstellen", sagte ein Bahnsprecher. Dies könne allerdings einige Tage in Anspruch nehmen. Eine Auflistung der betroffenen Strecken, geordnet nach Bundesländern, hält die DB unter www.bahn.de/aktuell bereit. Informationen zu den betrieblichen Auswirkungen gibt es auch bei der Service-Nummer der Bahn unter 01805 99 66 33.

Eine der schwersten Loks der Welt reist in zwei Sonderzügen zum Polarkreis

(21.10.) FRANKFURT/Main - Eine der weltweit schwersten Elektro-Lokomotiven tritt am 21. Oktober 2009 von Kassel aus ihre Reise ins nordschwedische Kiruna an. IORE 119 ist die erste Sektion von vier 14.000 PS starken Doppel-Loks vom Typ IORE II, die Bombardier Transportation für den Einsatz im schwedischen Erztransport am Standort Kassel produziert. "Die IORE II Lokomotive ist unser Flaggschiff für den schweren Güterzugverkehr: Sie bietet allerhöchste Zugkraft und Zuverlässigkeit unter extremen Witterungs- und Umweltbedingungen. Ebenso extrem sind die Anforderungen an ihren Transport, allein schon durch Größe und Gewicht. DB Schenker ist unser Partner, der für diese logistische Meisterleistung unser volles Vertrauen hat", so Peter Ammann, Vice President Sales & Marketing Locomotives, Bombardier Transportation.

"Logistisch stellen uns diese Fahrzeuge vor besondere Herausforderungen", erklärt Aloys Winn, Mitglied des Vorstands der Schenker Deutschland AG. "Sie sind nicht nur Loks mit der höchsten Zugkraft, sondern gehören mit einem Gesamtgewicht von 360 Tonnen und einer Länge von 46 Metern auch zu den größten und schwersten ihrer Art." Daher bringen Spezialisten von DB SCHENKERrailog mit einem Sonderzug zunächst die erste der beiden Sektionen einer Lokomotive sowie Zubehörteile auf den Weg nach Nordschweden. Die zweite der stets paarweise eingesetzten Sektionen bringen die Experten für bahnaffine Logistik Ende November ins rund 150 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegene Kiruna. Drei weitere Elektro-Loks inklusive Zubehör folgen in sechs Sonderzügen bis Sommer 2010. Dabei arbeitet die Schenker Deutschland AG eng mit DB Schenker Rail sowie auch mit der Fährreederei Scandlines Deutschland und der schwedischen Green Cargo zusammen.

Die erste Sektion der Hochleistungslok reist in einer ersten Etappe vom Produktionsort, dem Bombardier-Werk in Kassel, zum deutschen Seehafen Rostock. An Bord einer Scandlines-Fähre überqueren die IORE 119 und fünf Wagen, die unter anderem Drehgestelle und Zubehör befördern, anschließend die Ostsee zum schwedischen Hafen Trelleborg. Von dort erreichen sie über das schwedische Schienennetz die LKAB, den neuen Eigentümer in Kiruna. Dieser wird die IORE II-Loks für den Transport von Eisenerz einsetzen, das in Kiruna und Gällivare gewonnen und von dort aus per Bahn zum 160 Kilometer entfernten norwegischen Seehafen Narvik oder ins schwedische Luleå befördert wird.

Bayerisches Verkehrsministerium führt Arbeitsgespräch zur S7-Verlängerung

(21.10.) MÜNCHEN - In einem weiteren Arbeitsgespräch zur S7-Verlängerung nach Geretsried im Bayerischen Verkehrsministerium hat die DB am Montag die optimierte Entwurfsplanung vorgestellt. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil: "Mit modifizierten Lösungen unter anderem für den Bahnhof Wolfratshausen und den Haltepunkt Gelting hoffen wir, dass der zuletzt bei 0,85 liegende Nutzen-Kosten-Indikator auf einen Wert über 1 gesteigert werden kann." Ein Indikator größer 1 sei Voraussetzung dafür, dass das Vorhaben aus öffentlichen Mitteln gefördert werden kann.

Teilnehmer des Arbeitsgesprächs waren neben Vertretern des Verkehrsministeriums und der Deutschen Bahn die Städte Geretsried und Wolfratshausen sowie der Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen. Bei allen Beteiligten herrscht Einvernehmen, dass die noch fehlenden Eingangsdaten für die vom Bayerischen Verkehrsministerium im September in Auftrag gegebene neue Nutzen-Kosten-Untersuchung möglichst rasch abgestimmt werden müssen. Dies ist Voraussetzung, damit ein Abschluss der Untersuchung zum nächsten Spitzengespräch am 7. Dezember 2009, zu dem Verkehrsminister Zeil geladen hat, nicht gefährdet wird.

Die Nutzen-Kosten-Untersuchung wird mehrere Varianten des Vorhabens beleuchten. Eine Variante wird mit Beibehaltung des bestehenden Bahnübergangs an der Sauerlacher Straße geprüft, eine andere Variante mit Tieferlegung des S-Bahn-Gleises in Wolfratshausen und eine dritte Variante mit Tieferlegung auch des Industriegleises nach Geretsried-Nord. Für die Varianten mit Eisenbahntrog in Wolfratshausen stellte Wolfratshausens Bürgermeister Helmut Forster erste Erkenntnisse aus einem Gutachten vor, dass die Städte Wolfratshausen und Geretsried beim Ingenieurbüro Vieregg/Rössler mit dem Ziel in Auftrag gegeben hatten, die Kosten der Troglösung zu verringern. In den nächsten Wochen muss dieses Gutachten deutlich vertieft werden, bevor es der Vorhabensträgerin Deutsche Bahn zu einer Plausibilitätsprüfung übergeben werden kann.

Automatisierungstechnik von Siemens steuert größten Rangierbahnhof Europas

(21.10.) ERLANGEN - Siemens Mobility wird den Rangierbahnhof Maschen, die größte Güterdrehscheibe Europas, mit neuer Steuerungstechnik ausrüsten. Von der DB Netz AG erhielt Siemens den Auftrag, bis Mitte 2013 insgesamt 88 Richtungsgleise mit dem Ablaufsteuerungssystem MSR 32 zu erneuern. Die Modernisierung der Steuerungstechnik wird die Sicherheit und Zuverlässigkeit im Zugbildungsbetrieb erhöhen. Bereits im August nächsten Jahres werden die ersten Richtungsgleise in Betrieb gehen. Der Auftragswert beläuft sich auf 18 Mio. EUR.

Der Rangierbahnhof Maschen vor den Toren Hamburgs ist zentrale Drehscheibe für den Güterverkehr der Seehäfen Hamburg und Bremerhaven sowie in Richtung Skandinavien. Hier werden die Wagen regionaler, nationaler als auch internationaler Güterzüge für den weiteren Transport getrennt und zu neuen Zügen zusammengestellt. Um der zunehmenden Bedeutung des Güterverkehrs der Seehäfen gerecht zu werden, soll die aus den 70er Jahren stammende Rangiertechnik in einer umfassenden Gesamtbaumaßnahme auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Der Umbau des Rangierbahnhofs erfolgt bei laufendem Betrieb. Siemens wird 48 Richtungsgleise und die Verteilzone der Ablaufanlage Süd-Nord (MSN) sowie 40 Richtungsgleise der Ablaufanlage Nord-Süd (MNS) modernisieren. Das von Siemens eingesetzte Steuerungssystem MSR 32 steuert die Funkloks, die Laufwege der Wagen sowie deren Geschwindigkeit in den Berg-, Tal- und Richtungsgleisbremsen und stellt über die Förderanlagen die Wagen kuppelreif in den Richtungsgleisen zusammen. Dabei erfolgt die Laufwegsteuerung der Weichen für alle Abläufe vom Berg bis in die Richtungsgleise vollautomatisch. Durch die kontinuierliche Berechnung der variablen Abdrückgeschwindigkeit und der Laufüberwachung wird eine eventuelle Anstoß- oder Einholungsgefahr vermieden.

Während der Modernisierungsphase muss die Steuerungstechnik von Siemens sowohl die alte als auch die neue rangiertechnische Anlage steuern können.

Im Autozug ab 99 Euro in den Sommer

(21.10.) DORTMUND - Der neue Autozug-Sommerkatalog mit allen Fahrplänen, Preisen und zahlreichen Reiseinformationen steht ab sofort unter www.bahn.de/autozug, Rubrik "Reisevorbereitung", zum Herunterladen bereit. Die gedruckte Version ist ab Ende Oktober in allen DB Reisezentren und DB Verkaufsstellen erhältlich. Der Katalog gilt für Reisen vom 1. April bis 30. Oktober 2010, die Buchungseröffnung ist am 2. November um 10 Uhr. Das beliebte Angebot Autozug-Spezial wird fortgeführt. Innerdeutsch ist der Fahrzeugtransport hierbei inklusive einer Person im Liegewagen ab 99 Euro, auf internationalen Strecken ab 149 Euro buchbar – jeweils pro Strecke und solange der Vorrat reicht. Weitere Mitfahrer zahlen bei diesem Angebot 60 Euro pro Person. Das Autozug-Spezial kann spätestens bis sieben Tage vor Abfahrt gebucht werden.

Innerdeutsche Autozug-Terminals sind Berlin, Hamburg, Hildesheim, Düsseldorf, Frankfurt/Neu-Isenburg, München und Lörrach, im Ausland befinden sich Autozug-Terminals in Schwarzach-St. Veit, das nun auch im Sommer angefahren wird, in Innsbruck, Villach, Bozen, Alessandria, Triest, Verona, Avignon und Narbonne. Am 1. April 2010 feiert der Autozug sein 80-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass werden ab Januar regelmäßig wechselnde Jubiläumsaktionen stattfinden. Alle Fahrpläne, Preise und zahlreiche Reiseinformationen enthält der neue Autozug-Sommerkatalog. Infos und Buchung bei der Service-Nummer der Bahn unter 01805/99 66 33, Stichwort "Autozug", überall, wo es

"Süddeutsche Zeitung": Millionenstrafe für die Bahn

(20.10.) MÜNCHEN - Der interne Datenskandal hat für die DB offenbar ein teures Nachspiel. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ging am Montag ein Bußgeldbescheid des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix bei dem Unternehmen ein. Darin fordere die Behörde eine Geldbuße von rund 1,1 Millionen Euro, schreibt die Zeitung. Diese beziehe sich allein auf die schon früh bekannt gewordenen Verstöße gegen Datenschutzgesetze. Die Bahn habe dem Vernehmen nach 14 Tage Zeit, gegen den Bescheid Einspruch einzulegen.

VBB-Bilanz zur S-Bahn: Vierte "Hochfahrstufe" kam ins Rollen

(20.10.) BERLIN - Zu Betriebsbeginn waren am Montag Morgen bei der Berliner S-Bahn 336 Viertelzüge im Einsatz. Gegenüber den Planungen fehlte zu Betriebsbeginn eine Zuggarnitur bestehend aus drei Viertelzügen. Dies führte zu einzelnen Zugausfällen bei den Linien S5 und S7. Im Laufe des Vormittages konnte die planmäßig erforderliche Zahl von 339 Viertelzügen erreicht und auch wieder Reservezüge vorgehalten werden. Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des VBB: "Etwas mehr als 60 Prozent des S-Bahn Angebotes wurde heute wieder hergestellt. Das entspricht noch lange nicht dem Angebot, das wir in der Hauptstadt benötigen. Die Fahrgäste müssen weiterhin auf vielen Abschnitten mit verkürzten Zügen und ausgedünntem Fahrplanangebot leben." Nach VBB-Beobachtungen war die Lage im morgendlichen Berufsverkehr durch den Ferienbeginn entspannter als in der Vorwoche. In Richtung Potsdam konnte der Verkehr zum Vorlesungsbeginn der Universität gut bewältigt werden.

Interconnex wird teurer

(20.10.) BERLIN - Nach der DB will auch die Veolia-Gruppe bei ihrem Fernzug Interconnex die Preise erhöhen. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember steigen die Preise auf den Teilstrecken Leipzig - Berlin sowie Berlin - Rostock/ Warnemünde um zwei Euro im Vorverkauf, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Die Tarife für die Gesamtstrecke von Leipzig bis Rostock/Warnemünde bleiben demnach aber stabil. Der Schritt wurde mit höheren Kosten begründet. Unter anderem seien die Preise für die Benutzung der Bahnhöfe und Gleisanlagen der DB gestiegen.

"Morgenpost": Leitender S-Bahn-Mitarbeiter seiner Aufgaben entbunden

(20.10). BERLIN - Als Konsequenz aus der jüngsten Sicherheitspanne hat die DB einem Bericht der Berliner "Morgenpost" zufolge einen leitenden Mitarbeiter der Prüfaufsicht bei der S-Bahn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Bei dem Suspendierten handele es sich um einen Mitarbeiter "mit Leitungsverantwortung", zitierte die Zeitung einen Bahnsprecher. Die S-Bahn GmbH hatte am Freitag einen weiteren Radriss an einem Zug eingeräumt. Der Schaden war bereits am 17. Juni festgestellt worden. Allerdings wurden damals weder das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) noch die Öffentlichkeit informiert.

16-Jähriger nach Einbruch im Reisezentrum festgenommen

(20.10.) MÜLHEIM - Beamte der Bundespolizei haben in der Nacht zum Montag einen 16-jährigen Essener nach erfolgter Alarmauslösung im Reisezentrum des Bahnhofes Mülheim a.d.Ruhr festgenommen. Um in den Verkaufsraum zu gelangen, hatte der Täter die Eingangstüren aufgebrochen. Im Reisezentrum suchte er offensichtlich Bargeld. Hierzu hebelte er mehrere Schubladen und einen Rollcontainer auf. Eine Streife der Bundespolizei nahm den bereits einschlägig polizeilich in Erscheinung getretenen Jugendlichen im Verkaufsraum fest. Der junge Mann hatte versucht sich hinter einem Schreibtisch zu verstecken. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde der 16-Jährige den Eltern übergeben. Über die Einleitung eines Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Falls des Diebstahls wurden die Beteiligten in Kenntnis gesetzt. Die weiteren Ermittlungen übernimmt das zuständige Fachkommissariat der Polizei Essen.

"Handelsblatt": Bahn bricht Umsatz im Güterverkehr weg

(19.10.) DÜSSELDORF - Die DB sieht sich einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge einem zunehmenden Verdrängungswettbewerb im Logistikgeschäft ausgesetzt. Wie die Zeitung schreibt, äußert das Management in internen Schreiben die Befürchtung, dass die Erlöse im Schienengüterverkehr in diesem Jahr um ein Viertel sinken würden. Das entspricht einem Minus von mehr als einer Milliarde Euro im Vergleich zu 2008. Der neue Logistik-Vorstand der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, sagte der Zeitung, das krisenbedingt sinkende Transportvolumen führe dazu, dass viele Speditionen inzwischen keine Marge mehr in ihre Angebote einkalkulierten. "Die Preisspirale dreht sich immer schneller, sie zieht den gesamten Markt nach unten", sagte er.

"Es gibt Lkw-Unternehmer, die fahren inzwischen ohne jede Marge für den Gegenwert ihrer Kosten", sagte Rausch. "Da können wir nicht mithalten." Deshalb werde es immer schwieriger, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Das Problem seien die hohen Fixkosten: "Wenn ich eine Million Umsatz verliere, bleibe ich noch auf 800000 Euro Kosten sitzen", erklärte Rausch. Daher seien "erhebliche Anpassungsleistungen" beim Personal und bei den Strukturen notwendig. "Viele, die heute in Kurzarbeit sind, haben bislang erwartet, dass nach dieser Phase wieder Vollbeschäftigung herrscht. Doch viele dieser Arbeitsplätze wird es überhaupt nicht mehr geben", warnte der Bahn-Manager.

Längere Wege durch neuen Berliner Hauptbahnhof

(19.10.) BERLIN - Das 2006 mit einem Milliardenaufwand verwirklichte neue Bahnkonzept für Berlin um den Hauptbahnhof mit dem Nord-Süd-Tunnel hat dazu geführt, dass mehr als 65 Prozent der Berliner mehr Zeit benötigen, um einen Fernzug zu erreichen.Das ergab laut einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" eine Studie des Stadtökonom Gabriel M. Ahlfeldt von der renommierten London School of Economics and Political Science, der in einem unabhängigen Forschungsprojekt für das gesamte Berliner Stadtgebiet die durchschnittliche Fahrzeit zu den Zügen des Fernverkehrs berechnete. Vor allem die Bewohner aus dem Südwesten der Stadt müssen demnach erheblich mehr Zeit aufwenden, um einen Zug im Fernverkehr zu erreichen. Hier wirke sich die Aufgabe des Haltes am Bahnhof Zoo besonders aus, sagt Ahlfeldt. Nur 35 Prozent profitieren vom neuen Konzept und sind seit der Eröffnung des Hauptbahnhofs und der Stationen Gesundbrunnen und Südkreuz schneller am Zug.

"SZ": Bahnchef warnt vor Investitionsverlust im Schienennetz

(19.10.) MÜNCHEN - DB-Chef Rüdiger Grube hat der künftigen schwarz-gelben Bundesregierung den Wegfall von Investitionen in das Schienennetz angekündigt, sollte diese das Schienennetz aus dem Konzern heraustrennen. "Es ist ja nicht so, dass wir nur Gewinne mit dem Netz erwirtschaften, auch die Schulden und die Zinsen darauf müssen wir zahlen", sagte Grube der "Süddeutschen Zeitung". Jährlich investiere die Bahn 500 Millionen Euro an Eigenmitteln in das Netz, "und das allein mit der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung, die wir mit dem Bund verabredet haben. Da müsste man sich natürlich auch fragen, wer diese Rechnung übernehmen soll." Grube warnte davor, einen integrierten Konzern zu zerschlagen, "der weltweit als Musterunternehmen in diesem Bereich gesehen wird".

Zugunfall in Doberlug-Kirchhain für Übung simuliert

(19.10.) BERLIN - Bei einer Notfallübung auf dem Bahnhof Doberlug-Kirchhain wurde am Samstag Morgen das Zusammenspiel der Einsatzkräfte geprobt. An dem Einsatz beteiligten sich die Doberlug-Kirchhainer Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, die DB Netz AG, sowie die Bundes- und Landespolizei. Nach dem simulierten Zusammenprall eines Bauzuges auf einen PKW am Bahnübergang wurden neben der Rettung und Bergung von Verletzten auch die erforderlichen Handlungen beim Austreten von Gefahrgut trainiert.

Die Unternehmensbereiche der DB überprüften gleichzeitig, ob die im Notfallmanagement festgeschriebenen Meldewege und Handlungen innerhalb des Betriebsablaufes eingehalten und umgesetzt wurden. Für die Übung wurde von der Deutschen Bahn ein Reisezug- und Kesselwagen nach Doberlug-Kirchhain überführt. Ein Bauzug der "officeconsult Finsterwalde" brachte die präparierten Wagen am Morgen zum Unfallort. Insgesamt waren sieben Mitarbeiter der DB und 120 Rettungskräfte an dieser Übung beteiligt. Eine Gruppe des Technischen Hilfswerks beleuchtete den Einsatzort für die Rettungsmaßnahmen.

ICE "Andernach" getauft

(19.10.) FRANKFURT/Main - Die Stadt Andernach hat am Samstag die Patenschaft für einen ICE übernommen. Oberbürgermeister Achim Hütten und der Konzernbevollmächtigte der DB für Rheinland-Pfalz und Saarland, Udo Wagner, tauften im Bahnhof den Zug auf den Namen "Andernach". Den Namen der Stadt erhielt ein InterCityExpress mit Neigetechnik (ICE T). Diese Bauart fährt unter anderem auf den Strecken Berlin - Leipzig - Nürnberg - München, Frankfurt - Leipzig - Dresden und (Dortmund -) Frankfurt - Passau - Wien. In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Bahn über 190 Städte-Patenschaften für ICE-Züge vergeben. Der neue Zugname ist zusammen mit dem Städtewappen auf dem Fahrzeug an beiden Seiten der Zugenden angebracht. Damit erhält die getaufte ICE-Einheit einen festen Namen.

Fast drei Viertel der Bahnhöfe in Deutschland sind barrierefrei

(17.10.) BERLIN - Der Anteil barrierefreier Bahnhöfe in Deutschland wächst: Insgesamt 71 Prozent aller Bahnhöfe des Landes sind in den letzten Jahren so umgebaut worden, dass sie von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können. Das haben Recherchen der Allianz pro Schiene und die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken ergeben. Danach gibt es allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Schlusslichter sind das Saarland (mit nur 44 Prozent an barrierefreien Bahnhöfen), Hamburg (51 Prozent), Hessen (54 Prozent), Sachsen (61 Prozent), Bremen (63 Prozent) und Rheinland Pfalz (65 Prozent). Im Mittelfeld liegen die Bahnhöfe in Baden-Württemberg (72 Prozent), Bayern (73 Prozent), Brandenburg (74 Prozent) und Berlin (77 Prozent). Vorreiter beim behindertengerechten Bahnhofsumbau sind Schleswig-Holstein (88 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (87 Prozent) und Thüringen (86 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen (beide 82 Prozent) sowie Niedersachsen (mit 80 Prozent), die sämtlich deutlich über dem deutschen Mittelwert von 71 Prozent liegen.

"Diese großen Unterschiede zwischen den Bundesländern sind auffällig", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Für uns sind sie ein schlagender Beweis dafür, dass die Länder unterschiedlich viel für ihre Bahnhöfe tun." Flege widersprach der Auffassung der Bundesregierung, die in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage der Linken erklärte hatte, die Herstellung der Barrierefreiheit liege allein in der unternehmerischen Verantwortung der Eisenbahnunternehmen. "Bahnhofsfinanzierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von DB, Bund, Ländern und Kommunen", sagte Flege. "Beispielsweise haben Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg spezielle Förderprogramme aufgelegt, in denen auch Maßnahmen zur Erreichung von Barrierefreiheit gefördert werden."

Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer verlangte, dass auch nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete weiterhin Geld für den Umbau von Bahnhöfen zur Verfügung stehen müsste. "Die Kehrseite der guten Nachricht ist nämlich: 29 Prozent der Bahnhöfe in Deutschland warten noch auf einen Umbau, der Behinderten, Fahrradfahrern und Müttern mit Kinderwagen entgegenkommt." Flege forderte die Deutsche Bahn, Bund, Länder und Kommunen auf, das Thema Barrierefreiheit gemeinsam voranzutreiben und pro Bundesland klare Ziele auf dem Weg zur barrierefreien Mobilität zu definieren. "Natürlich legt auch die Jury des Wettbewerbs "Bahnhof des Jahres" großen Wert auf Barrierefreiheit. Die Siegerbahnhöfe 2009, Erfurt und Uelzen, sind selbstverständlich barrierefrei."

"Tagesspiegel": Erneut Radriss bei der S-Bahn verschwiegen

(17.10.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn hat es laut einem Bericht des "Tagesspiegel" erneut einen Riss in einem Rad gegeben, der zunächst verschwiegen worden war. Entdeckt worden war er bereits Ende Juni, dem aufsichtsführenden Eisenbahn-Bundesamt (EBA) sei er aber erst am Freitag gemeldet worden, sagte EBA-Sprecher Ralph Fischer der Zeitung. Die Geschäftsleitung sei damals nicht informiert worden, betonte S-Bahn-Chef Peter Buchner. Die Gründe würden untersucht. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden habe er den Riss gemeldet.

S-Bahn Berlin spendet 400.000 Euro an Wohltätigkeitsorganisationen

(17.10.) BERLIN - Als Zeichen ihres Bedauerns für die erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr hat die S-Bahn Berlin am Freitag an vier Berliner Wohltätigkeitsorganisationen einen Spendenscheck in Höhe von jeweils 100.000 Euro überreicht. Das Geld kommt der Berliner Stadtmission, dem christlichen Kinder- und Jugendwerk Arche, der Berliner Bürgerstiftung und der Deutschen Rheuma-Liga zu Gute. S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner erklärte: "Wir möchten uns noch einmal bei allen Fahrgästen für die ungenügende Leistung der S-Bahn in den letzten Monaten entschuldigen. Stellvertretend für die Allgemeinheit sollen die heute überreichten Geldspenden dazu beitragen, wichtige soziale Projekte in der Stadt zu unterstützen."

SBB: Rabatte auf Ticketpreise von bis zu 60%

(17.10.) BERN - Die SBB bietet ihren Kunden wieder attraktive Sparfahrscheine mit Preisermäßigungen von bis zu 60 Prozent. Bis zum 13. Januar 2010 verkauft die SBB täglich mehrere tausend vergünstigte Fahrausweise im Internet unter www.sbb.ch/sparbillette. Bei den Angeboten handelt es sich um Tickets für Züge, die hauptsächlich in den Nebenverkehrszeiten zwischen 9 und 16 Uhr sowie ab 19 Uhr bis Betriebsschluss verkehren. Aus diesem Grund sind Rabatte von bis zu 60 Prozent möglich. Kunden mit Halbtax profitieren von einem Rabatt von bis zu 65 Prozent auf dem Normaltarif. Ausschlaggebend für die Höhe der Rabattstufe sind die Strecke, die jeweilige Auslastung und die Abfahrtszeit des jeweiligen Zuges. Wer für seine Bahnfahrt einen solchen Zug wählt, hat gute Chancen, auf ein Schnäppchen zu stoßen. Es lohnt sich künftig, vor einer Zugfahrt den Computer hochzufahren und auf www.sbb.ch/sparbillette die Verfügbarkeit von Sparbilletten zu überprüfen. Eine verbesserte Darstellung ermöglicht bei jeder Abfrage den direkten Preisvergleich eines regulären und eines Sparbilletts.

Während der ersten Sparbillett-Welle verkaufte die SBB diesen Sommer insgesamt über 60 000 Sparbillette. Etwa die Hälfte der Sparbillett-Kunden passte die Reisezeiten wegen des günstigeren Tarifs entsprechend an. Damit leisteten sie einen Beitrag zur Entlastung der SBB-Züge in den Hauptverkehrszeiten zugunsten der Pendlerinnen und Pendler, die dann reisen müssen. Die Marktforschungsergebnisse zeigten klar, dass dank den Sparbilletten im Freizeitverkehr neue Bahnkunden gewonnen werden konnten.

Die SBB Sparbillette werden für Direktverbindungen der SBB (ohne Umsteigen) und ausgewählte BLS-Strecken angeboten. Selbstverständlich können für eine Reise einzelne Sparbillette kombiniert werden. Wie schon bei der ersten Welle können die Sparbillette nur online über den SBB Ticket Shop bezogen werden. Sie lassen sich bequem mit Kredit- und Postkarte bezahlen, ausdrucken oder als MMS-Ticket auf das Handy schicken. Am Schalter und am Automat sind die Sparbillette nicht verfügbar. Die Tickets können frühestens 14 Tage und spätestens einen Tag vor dem Reisedatum bezogen werden. Gekaufte Sparbillette werden nicht rückerstattet oder umgetauscht.

Platzkapazität in Regionalbahn wird erhöht

(17.10.) CUXHAVEN - Die DB erhöht auf der Strecke Cuxhaven - Bremerhaven nach den Herbstferien die Platzkapazität im morgendlichen Schülerzug (Regionalbahn 14905) von Montag, 19. Oktober, an. In der Regionalbahn, die um 06:39 Uhr in Cuxhaven startet und um 7:24 Uhr Bremerhaven Hbf erreicht, hatte es in den letzten Monaten häufig Kapazitätsprobleme gegeben, da an einigen Tagen über 400 Schüler diesen Zug nutzten. Die Deutsche Bahn hatte daher zusammen mit den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser GmbH (EVB), die die Nordseebahn im Auftrag der DB betreiben, und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.

Nach gemeinsamen Gesprächen auch mit Vertretern des Landkreises Cuxhaven und dem Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa konnte das Problem entschärft werden: statt der derzeit eingesetzten Doppeltraktion von LINT 41-Triebwagen mit jeweils einer Sitzplatzkapazität von 129 Plätzen können nun für diese Leistung zwei Triebwagen VT-628 eingesetzt werden, die über jeweils 144 Sitzplätze verfügen. Dadurch erhöht sich die Sitzplatzanzahl um ca. 30 Plätze. Die Zahl der Stehplätze erhöht sich insgesamt um ca. 100 Plätze.

Zugbegleiter massiv bedroht und Lokführer bespuckt

(17.10.) GIESSEN - Ein 61-jähriger Zugbegleiter wurde gestern Abend von einem bislang unbekannten Jugendlichen massiv bedroht. "Noch ein Wort und ich mach dich kalt!", dies soll der Junge Mann immer wieder geäußert haben. Ereignet hat sich der Vorfall gestern Abend gegen 23.00 Uhr während der Fahrt im Regionalexpreß 25035 von Treysa nach Gießen. Der Unbekannte hatte während der Fahrscheinkontrolle bei einem anderen Fahrgast einen Streit mit dem Schaffner begonnen und ihn sogar verfolgt. Der 61-Jährige konnte sich gerade noch in die Kabine des Lokführers retten und rief von dort die Bundespolizei.

Wut entbrannt hatte der gewaltbereite Jugendliche an die Tür geschlagen und immer wieder verbal dem Bahnmitarbeiter gedroht. Am Haltepunkt Oswaldsgarten war der Störenfried ausgestiegen. Als der Lokführer das Seitenfenster geöffnet hatte, um das Abfahrsignal einzusehen, wurde er von dem  unliebsamen Fahrgast ins Gesicht gespuckt. Eine sofortige Fahndung nach dem Täter blieb erfolglos. Der Mann wird wie folgt beschrieben: Etwa 17-18 Jahre alt und 185-190 cm groß, mit sehr kräftiger, muskulöser Statur, dunkle, kurze Haare, osteuropäisches Erscheinungsbild. Bekleidet war er mit einem dunklen T-Shirt und einer blauen Jeans. Auffällig war ein breitbeiniger und wippender Gang. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Hinweise auf den Täter sind unter 0561/81616-0 oder der kostenfreien Servicenummer der Bundespolizei (0800 6 888 000) erbeten.

Ausgebrochene Ponys von Güterzug überfahren

(17.10.) BREMEN - Zwei Ponys sind in der Nacht zum Freitag auf der Bahnstrecke bei Sagehorn von einem Güterzug überfahren und getötet worden. Aus noch unklaren Gründen war die Herde von insgesamt sieben Ponys von einer angrenzenden Weide ausgebrochen. Die Bundespolizeiinspektion Bremen hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Güterzug 50256 war auf der Fahrt von Hamburg nach Köln. Der Unfall ereignete sich um 22:50 Uhr. Bundespolizisten konnten zunächst ein weiteres Pony einfangen und die 30-jährige Tierhalterin informieren. Ein weiteres Pony wurde auf einem nahen Bauernhof gefunden. Mit Hilfe von Nachbarn wurden die überlebenden fünf Ponys in einen Stall geführt. Ein Tierarzt stellte bei zwei Ponys Schürfwunden fest.

An der Lokomotive ist ein Trittbrett verbogen worden. Weitere Schäden wurden provisorisch repariert. Der Zug konnte danach langsam bis in den Bahnhof Kirchwehe fahren. Dort trennte die Feuerwehr das herausstehende Trittbrett ab. Die Bahnstrecke war bis um 01:05 Uhr gesperrt. Es verspäteten sich 13 Züge. Bei Tageslicht untersuchten Bundespolizisten den Weidezaun. Er war an einer Stelle neben der Strecke niedergerissen worden. Das Stromband schien ordnungsgemäß in Betrieb gewesen zu sein. Die Ermittlungen dauern an.

Tourismusfaktor "Harzer Schmalspurbahnen"

(17.10.) WERNIGERODE - Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) gehören zu den mit Abstand bedeutendsten touristischen Attraktionen im Harz. Diese bereits 2006 im Zukunftskonzept "Tourismus Harz 2015" durch die Wirtschaftsminister der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen getroffene Einschätzung wird jetzt durch konkrete Ergebnisse einer von der HSB beim An-Institut HHG e.V. der Hochschule Harz in Auftrag gegebenen touristischen Wertschöpfungsanalyse bestätigt. Erstmals wurde somit eine entsprechende Analyse für eine touristische Bahn in einer Urlaubsregion überhaupt durchgeführt.

Anlass dieser Studie war die Ermittlung der touristischen Wertschöpfung der HSB in den Landkreisen Harz und Nordhausen, in denen sich ihr 140,4 Kilometer umfassendes Streckennetz befindet. Die nun vorliegenden, wissenschaftlich fundierten Fakten wurden auf der Grundlage eines umfangreichen Datenpools - bestehend aus den im Vorjahr von der HSB erzielten Umsätzen sowie einer im Jahr 2008 ganzjährig durchgeführten repräsentativen Fahrgastbefragung, ermittelt. Demnach erzeugt die HSB in den touristischen Unternehmen der untersuchten Landkreise einen touristischen Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von rund 37 Mio. Euro. Dieser Betrag entspricht ca. 12 % der gesamten touristischen Wertschöpfung beider Landkreise. Das bedeutet letztlich, dass etwa jeder achte erwirtschaftet Euro in der Tourismusbranche beider Landkreise durch die HSB und ihre Gäste generiert wird. Darüber hinaus belegt die Studie auch sehr wichtige Effekte der HSB für den regionalen Arbeitsmarkt. So sichert das kommunale Unternehmen in der Tourismuswirtschaft annähernd tausend Beschäftigungsverhältnisse und somit ca. 9% aller Arbeitsplätze im Tourismussektor beider Landkreise. Somit ist etwa jedes elfte Arbeitsverhältnis der untersuchten Region auf die HSB und ihre Gäste zurückzuführen.

Weiterhin wird durch die Ergebnisse der Studie die Rolle der HSB als einer der wichtigsten Besuchermagneten der Tourismusregion Harz mehr als unterstrichen. So erklärten 36 % aller befragten Fahrgäste, den Harz ausschließlich wegen des Erlebnisses "Harzer Schmalspurbahnen" überhaupt erst zu besuchen. Insgesamt setzen sich die befragten Fahrgäste zu einem Drittel aus Tages- und zu zwei Drittel aus Übernachtungsgästen zusammen. Die mittleren und nicht bei der HSB getätigten Ausgaben dieser Gäste betragen bei den Tagesgästen 16,48 Euro sowie bei den Übernachtungsgästen 82,62 Euro pro Tag.

Mit den vorliegenden Ergebnissen können nun erstmals die ökonomischen Effekte der jährlich mehr als 1 Mio. Fahrgäste der HSB für den Tourismus der Landkreise Harz und Nordhausen wissenschaftlich begründet nachgewiesen werden. Es konnte somit aufgezeigt werden, dass das Unternehmen mit seinen historischen Dampfzugfahrten einen deutlich spürbaren Beitrag zur touristischen Wertschöpfung in den untersuchten Landkreisen und darüber hinaus auch in der gesamten Destination Harz erzeugt.

Startschuss für die Modernisierung der Zugbildungsanlage Maschen

(16.10.) HAMBURG -Am Donnerstag hat die DB den Startschuss für die Modernisierung der Zugbildungsanlage in Maschen bei Hamburg gegeben. In den kommenden Jahren wird die gesamte Infrastruktur des Rangierbahnhofs mit über 200.000 Schwellen und mehr als 120 Kilometern Gleisen erneuert. Dabei werden fast 200.000 Kubikmeter Schotter bewegt und 230 Weichen, 97 Gleisbremsen, 88 Förderanlagen für Güterwagen, die beiden Steuerungssysteme für den Rangierbetrieb in Nord-Süd- sowie in Süd-Nord-Richtung sowie 60.000 Meter Kabeltrassen modernisiert. 88 Richtungsgleise erhalten zudem eine konstante Neigung von 0,5 Promille, wodurch ein optimaler Betriebsablauf ermöglicht wird. Die Arbeiten sollen Ende 2013 beendet sein. Insgesamt werden über 230 Millionen Euro vor allem aus Mitteln des Bundes investiert.

Die Baumaßnahme wird in mehreren Bauphasen durchgeführt. Zuerst werden die Einfahrgruppen beider Richtungen erneuert, anschließend die Rangieranlagen an die neue Ablaufsteuerungstechnik angeschlossen. Im letzten Schritt erfolgt die komplette Modernisierung der Richtungsgruppen des Süd-Nord- und des Nord-Süd-Systems. "Die Bauarbeiten an diesem bedeutenden Güterverkehrs-Drehkreuz des Nordens werden wir während des laufenden Betriebs durchführen", sagte Jürgen Ridder, Leiter Produktion Regionalbereich Nord bei der DB Netz AG. Deswegen haben wir alle Baumaßnahmen minutiös geplant und eine ausgefeilte Baulogistik erarbeitet, damit immer alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist."

Die Zugbildungsanlage Maschen wurde am 7. Juli 1977 eingeweiht, hat eine Länge von 7.000 Metern und eine Breite von 700 Metern. Bis zu 150 Güterzüge werden werktäglich in Maschen behandelt.

Bayern und DB wollen Schienenangebot im Freistaat ausbauen

(16.10.) BERLIN - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, Verkehrsminister Martin Zeil sowie DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube und der bayerische Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel haben sich am Donnerstag in einem Spitzengespräch über die Entwicklung der bayerischen Infrastruktur und über Konzepte im Schienengüter- und Schienenfernverkehr ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen dabei die Umsetzung der wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Bayern und die Frage der erforderlichen Investitionsmittel von Seiten des Bundes. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer fasste als Ergebnis zusammen: "Wir haben viele gemeinsame Ziele. Ich erwarte für die Zukunft sichtbare weitere Verbesserungen im bayerischen Netz und ein entsprechendes Engagement der Bahn."

Der Freistaat Bayern und die DB gehen davon aus, dass die Mobilität und das Verkehrsaufkommen auf den bayerischen Schienenstrecken langfristig stetig steigen werden. Gemeinsam wollen sie sich daher für eine deutliche Anhebung der Bundesmittel für Investitionen in das Netz stark machen. "Die Investitionen in die klimafreundliche Schiene müssen Priorität haben. Im Freistaat gibt es allein im Bedarfsplan Schiene wichtige Neu- und Ausbauvorhaben ohne Finanzierungs- und Realisierungshorizont in Höhe von circa 5,5 Mrd. Euro. Hier sind deutlich mehr Bundesmittel und ein belastbares langfristiges Ausbau- und Finanzierungskonzept notwendig. Wir wollen als Hauptnutzer des Netzes dabei eingebunden werden", betonte Bayerns Verkehrsminister Zeil.

Neben vielen weiteren Themen wurde auch der Ausbau der internationalen Schieneninfrastruktur diskutiert. "Gerade der Ausbau von TEN-Strecken wie der Magistrale Paris - Bratislava mit den bayerischen Teilstücken Ulm - Augsburg - München - Freilassing muss höchste Priorität haben. Wir begrüßen, dass die Bahn die Vorentwurfsplanung für den Abschnitt München - Mühldorf - Freilassing eingeleitet hat wie im letzten Spitzengespräch im Februar vereinbart. Entscheidend für die Realisierung wird letztlich sein, dass die Bahn eine entsprechenden Priorisierung bei den notwendigen Mitteln für die späteren Planungsschritte und den anschließenden Ausbau vornimmt", betonten Bayerns Ministerpräsident Seehofer und Verkehrsminister Zeil.

Gegenstand des Gesprächs waren auch die notwendigen Ausbaumaßnahmen der Schieneninfrastruktur im Zuge der starken Wachstumsdynamik im Raum München. Grube: "In der Metropolregion München wird die Mobilität weiter deutlich ansteigen, der Bau der 2. Stammstrecke ist hier ohne verkehrliche Alternative." Weitere wichtige Ziele seien der Erdinger Ringschluss sowie eine deutliche Verbesserung der Flughafenanbindung.

Bahn und Bayern betonten auch die erfolgreiche Entwicklung bei den Fahrgastzahlen im Freistaat. In diesem Jahrzehnt wuchs die Zahl der Bahnreisenden, die Zugflotte wurde vielfach modernisiert sowie Strecken neu- und ausgebaut, allen voran die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen München und Nürnberg. DB-Chef Grube: "Bayernweit verzeichnen wir 50 Prozent mehr Fahrgäste in den Regionalzügen, verglichen mit Anfang der 90er Jahre. Auf unserer neuen Paradestrecke München - Nürnberg fand der gleiche, erfreuliche Zuwachs binnen zweieinhalb Jahren statt."

Energetische Sanierung des Empfangsgebäudes Bahnhof Meißen beginnt

(16.10.) LEIPZIG - Mit der Enthüllung des Baustellenschilds begannen am Donnerstag offiziell die Sanierungsmaßnahmen am Bahnhof Meißen. Der Bund stellt im Rahmen der Konjunkturprogramme 300 Millionen Euro für Modernisierungsmaßnahmen an rund 2.050 Bahnhöfen bereit. Ein Schwerpunkt ist die energetische Ertüchtigung von Empfangsgebäuden. Zur Erreichung der energetischen Ziele am Bahnhof Meißen, erhält das Dach eine Wärmedämmung und die Fassade einen Wärmedämmputz. Die Fenster werden komplett durch neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung ersetzt. Der Bund stellt dafür rund 900.000 Euro zur Verfügung.

Zu weiteren Maßnahmen sind die Stadt, der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die DB im Gespräch. So ist geplant, die Beleuchtung in der Wartehalle zu erneuern und einen geschützten Wartebereich für die Reisenden einzurichten. Im Zuge der energetischen Ertüchtigung wird auch die Heizungsanlage optimiert. Damit sollen insgesamt über 20 Prozent Energie und über 30 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Das Gebäude wird bereits heute mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt.

Das 1928 im Stil der "neuen Sachlichkeit" erbaute Empfangsgebäude galt als einer der fortschrittlichsten Verkehrsbauten jener Zeit. Täglich nutzen etwa 3.300 Reisenden pro Tag den Bahnhof Meißen. Im Freistaat Sachsen werden außerdem die Stationen Dresden Hbf, Dresden Neustadt, Pirna und Plauen (Vogtl.) ob Bf energetisch ertüchtigt. Die Gesamtsumme der Baumaßnahmen beträgt über sieben Millionen Euro aus Bundesmitteln und über 600.000 Euro aus Eigenmitteln der DB.

Hauptbahnhof Mainz feiert 125 Jahre

(16.10.) MAINZ - Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering, der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und der Vorstandsvorsitzende der DB Station&Service AG, Dr. André Zeug, haben am Donnerstag mit einem Festakt die Eröffnung des "Centralbahnhofes" in Mainz am 15. Oktober 1884 gefeiert. Damit hat auch die viertägige Geburtstagsfeier begonnen, die bis Sonntagabend täglich ab 10 Uhr mit einem bunten Programm auf den Bahnhofsvorplatz einlädt. Neben Bands aus der Region treten Bernd das Brot, die Tabaluga-Glücksshow und weitere Stars aus dem Kinderkanal auf. Weiterer Höhepunkt des Festes ist die MVG-Oldtimer-Straßenbahn von 1929. Sie fährt am Samstag und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr zwischen Gautor und Straßenbahnamt. Auf Gleis 13 kann ein Reisezugwagen aus dem Jahr 1934 mit integrierter Modelleisenbahn besichtigt werden. Am Wochenende wird dort eine Dampflok zu Führerstandsmitfahrten einladen.

Der Hauptbahnhof Mainz stellt einen der wichtigsten Knotenpunkte der Bahn dar. Rund 55.000 Reisende und Besucher kommen jeden Tag in den Mainzer Hauptbahnhof, täglich fahren hier rund 420 Züge von fünf Bahnsteigen. Auf 3.800 Quadratmetern laden 30 Geschäfte und Restaurants mit einem vielfältigen Angebot zum Shopping oder Imbiss ein. Von 1998 bis 2003 waren über 60 Millionen Euro in den Hauptbahnhof investiert worden, um den Fahrgästen größtmöglichen Komfort und eine optimale Anbindung an die Stadtteile zu bieten. Das 1884 erbaute Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und wurde damals mit großem Aufwand renoviert. Das historische Gesamterscheinungsbild des im Krieg schwer beschädigten Gebäudes war durch die Beseitigung von Vorbauten und die aufwändige Sanierung der Fassaden wieder hergestellt worden. Eine 4.800 Quadratmeter große Gleisüberbauung mit einer Ladenpassage verbindet seitdem den Bahnhof mit den westlich gelegenen Stadtteilen.

Spätverbindung Berlin - Wolfsburg - Hannover wird bis Juni 2010 verlängert

(16.10.) HANNOVER - Seit dem Sommer 2009 bietet die DB freitagabends in Kooperation mit der Volkswagen AG und der Stadt Wolfsburg eine Spätverbindung mit einem InterCity-Zug von Berlin nach Wolfsburg und Hannover an. Dieses Testangebot der Spätverbindung wird bis zum 12. Juni 2010 verlängert. Der IC-Zug verlässt Berlin Ostbahnhof um 23.23 Uhr, Berlin Hauptbahnhof um 23.34 Uhr und Berlin Spandau um 23.48 Uhr. Wolfsburg wird um 0.49 Uhr erreicht, Hannover um 1.24 Uhr. Ab Wolfsburg bietet der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) einen darauf abgestimmten Busanschluss nach Braunschweig (Ankunft 1.53 Uhr am Rathaus) an.

Junger Mann durch Stromschlag lebensgefährlich verletzt

(16.10.) MAINZ - Bei einem Unfall am Mittwoch Abend im Bahnhof Mainz ist ein junger Mann aus Hanau durch einen Stromschlag schwer verletzt worden. Der 20-jährige Mann war gegen 22:10 Uhr offensichtlich auf einen Kesselwagen eines im Hauptbahnhof Mainz verkehrsbedingt wartenden Zug geklettert und der Oberleitung zu nahe gekommen. Dabei kam es zu einem Stromschlag. Der Hanauer erlitt dadurch lebensgefährliche Verletzungen und stürzte vom Waggon auf den Bahnsteig. Sein Begleiter, ein 19-jähriger Mann aus Offenbach am Main, der gerade im Begriff war ebenfalls auf den Wagen zu klettern, blieb unverletzt. Der Verletzte wurde durch die alarmierte Notärztin erstversorgt und in die Uniklinik Mainz verbracht. Die Bundespolizei in Mainz hat die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen.

Hamburg: Federung von entgleistem S-Bahn-Wagen war kaputt

(15.10.) HAMBURG - Eine beschädigte Luftfederung könnte die Ursache für den S-Bahn-Unfall in Hamburg-Altona gewesen sein. Fachleute der S-Bahn Hamburg, des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), der Eisenbahn-Untersuchungsstelle des Bundes, der Bundespolizei und des Fahrzeugherstellers Alstom/Bombardier haben den am Sonntagnachmittag in Hamburg-Altona entgleisten Waggon inzwischen umfassend und eingehend untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass die Räder und die Drehgestelle unbeschädigt sind. Es wurde dagegen eine Beschädigung der Luftfederung des betroffenen Wagens identifiziert. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen, betonte die DB. Ein externer - vom EBA anerkannter - Gutachter werde damit beauftragt, die Ursache eindeutig zu ermitteln.

Die Bahn kündigte an, vorsorglich insgesamt 41 Wagen zu überprüfen, die mit einer Federung des gleichen Typs ausgestattet sind. Der S-Bahn-Verkehr in Hamburg werde dadurch nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher. Der weitaus überwiegende Teil der S-Bahn-Flotte Hamburg sei mit einer davon nicht betroffenen Luftfederung ausgestattet.

Unterdessen werden die Reparaturarbeiten am Donnerstagmorgen zu Betriebsbeginn abgeschlossen sein. Dann werden nach Angaben der Bahn alle S-Bahn-Linien wieder planmäßig fahren. Am Mittwoch musste nur noch die Linie S3 von Pinneberg nach Stade weiter umgeleitet werden. Nach dem Entgleisen der Bahn kurz vor dem S-Bahnhof Altona am Sonntag mussten zahlreiche Schwellen ausgewechselt und rund 300 Meter Stromschienen erneuert werden.

Transnet und GDBA haben offenbar Fusionspläne

(15.10.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA denken offenbar über einen Zusammenschluss nach. Das verlautete am Mittwoch aus Gewerkschaftskreisen. Sprecher von Transnet und GDBA wollten die Berichte nicht bestätigen, sondern verwiesen auf die für Ende Oktober geplanten separaten Treffen der beiden Spitzengremien. Da werde der künftige Kurs der Zusammenarbeit beschlossen. Schon in der Vergangenheit war mehrfach über einen Zusammenschluss spekuliert worden, zumal die beiden Gewerkschaften schon länger zusammenarbeiten.So führen sie z.B. die Tarifverhandlungen seit 2005 gemeinsam.

Bombardier und Trenitalia unterzeichnen Auftrag für weitere 100 Lokomotiven

(15.10.) BERLIN - Die italienische Staatsbahn Trenitalia hat Bombardier Transportation einen neuen Auftrag für die Lieferung von 100 weiteren seiner Elektrolokomotiven des Typs E464 erteilt. Der Auftrag im Wert von ca. 258 Millionen Euro ist ein weiterer Erfolg für die Bombardier-Lokomotiven in Italien. Das Unternehmen hat bereits Aufträge für insgesamt 638 Loks vom Typ E464 erhalten, von denen 480 bereits erfolgreich im Einsatz sind. Der Vertrag beinhaltet auch eine Option über 50 weitere Lokomotiven. Die Auslieferung aus dem jüngsten Auftrag ist zwischen 2010 und 2012 vorgesehen. Mit den zusätzlichen E464-Lokomotiven wird Trenitalia eine der größten aus nur einem Fahrzeugtyp bestehenden Flotten Europas betreiben. Trenitalia profitiert damit von deutlich geringeren Betriebs- und Wartungskosten.

Während die Lokomotiven in Vado Ligure gefertigt werden, werden Wagenkästen und die BOMBARDIER MITRAC-Antriebstechnik von den Bombardier-Standorten Wroclaw in Polen und Trápaga in Spanien geliefert. Die E464-Lokomotive mit einer maximalen Leistung von 3,5 MW und einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h zeichnet sich besonders durch hohe Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit aus.

Technische Probleme beim Fugger-Express - DB Regio entschuldigt sich

AUGSBURG - Am Mittwoch Morgen führte der Raureif an Oberleitungen zu technischen Problemen bei den Regionalzügen der Baureihe ET 440. Zwischen 5 Uhr und 8 Uhr kam es auf den Strecken zwischen Augsburg und München, Ulm, Donauwörth zu Verspätungen bis zu eineinhalb Stunden. Besonders starke Einschränkungen gab es auf der Strecke zwischen Donauwörth und Aalen. Betroffen waren rund 80 Prozent der "Fugger-Express-Züge". Teilweise musste die Geschwindigkeit der Fahrzeuge stark herabgesetzt werden. "Wir bedauern dies außerordentlich und bitten unsere Fahrgäste um Entschuldigung", so Antonia von Bassewitz, Geschäftsleiterin DB Regio Bayerisch Schwaben. Der Raureif an den Oberleitungen führte dazu, dass der Kontakt zum Stromabnehmer des Zuges kurzzeitig unterbrochen war. Die Software des Zuges veranlasst daraufhin eine Abschaltung des Antriebs. DB Regio erwartet eine Lösung mit der Aufspielung einer neuen Software in der kommenden Woche.

Anschlagfeier für Tunnel Baumleite der NBS Ebensfeld - Erfurt

(15.10.) ERFURT - Am Mittwoch erfolgte für den 1.317 Meter langen Tunnel Baumleite im Landkreis Sonneberg die traditionelle Zeremonie des Anstichs in Anwesenheit von Vertretern des Freistaates Thüringen, der Kommunen und der DB. Der Tunnel stellt die Verbindung zwischen der Grümpentalbrücke und dem viergleisigen Streckenabschnitt bei Theuern her. Damit sind alle großen Ingenieurbauwerke im südlichen Thüringer Streckenabschnitt im Bau. Der Tunnel wird von Norden her im bergmännischen Verfahren mit Spritzbetonsicherung aufgefahren. In einem zweiten Arbeitsschritt erhält er eine zweite, eine innere Röhre, in welcher dann die Züge fahren. Die Einzelinvestition beträgt fast 50 Millionen Euro.

Der Tunnel ist Teil einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 29 Brücken und 22 Tunnel der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Gegenwärtig sind hier etwa 1.000 Menschen direkt beschäftigt. Das Gesamtprojekt umfasst als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle und Berlin. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast 10 Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Die Kunden im Personen- sowie im Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

Olaf Drescher, Gesamtprojektleiter des Projektes Nürnberg-Berlin (VDE8) von der verantwortlichen Bahn-Tochter DB ProjektBau GmbH unterstrich: "Mit dem Baubeginn für den Tunnel Baumleite sind 22 der 25 Tunnel des Gesamtprojektes fertig gestellt, im Bau bzw. im Vergabeverfahren. Ziel bei der Verwirklichung des größten Bahnbauprojekts Deutschlands ist die Inbetriebnahme 2017." Das Bauvorhaben umfasst umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen. So entstehen aus den 800.000 Kubikmetern Ausbruchsmassen Landschaftsmodellierungen auf dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Galgenberg, die aufgeforstet oder mit Waldmantel- und Staudenvegetation landschaftstypisch gestaltet werden.

Wolfgang Drexler und Bahn im Dialog mit VCD zu Stuttgart 21

(15.10.) STUTTGART - Aufgrund eines Pressegesprächs des VCD und den dabei geäußerten Befürchtungen und Kritikpunkten bei künftigen Störungsfällen im S-Bahntunnel hat Wolfgang Drexler MdL und Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart - Ulm den VCD zu einem Dialog eingeladen. " Beim gestrigen Gespräch hat die Bahn ihr S-Bahn-Notfallkonzept für Störungsfälle bei Stuttgart 21 vorgestellt. Wichtig war uns, die Plattform für Diskussionen und damit auch für gegenseitiges Verständnis zu schaffen", so Drexler.

Ausgehend vom bestehenden Linienkonzept der S-Bahn Stuttgart, den Erfahrungen des heutigen Stör- und Notfallkonzepts, den prognostizierten Mehrverkehren im Fern- und Nahverkehr und den zusätzlichen Möglichkeiten der neuen Infrastruktur kann nach Bahnansicht im Störungsfall bei S21 künftig noch flexibler reagiert werden. Die S-Bahnen können unter anderem über den neuen Fildertunnel vom Stuttgarter Durchgangsbahnhof zum Flughafen fahren, über den neuen innerstädtischen Schienenring bestehen weitere Umleitungsmöglichkeiten. Damit könnten im neuen leistungsfähigen Durchgangsbahnhof auch beim Notfallkonzept mehr Züge fahren als im bestehenden Kopfbahnhof, das heißt die Auswirkungen würden geringer sein als heute, so die DB.

"Störungen bedeuten heute wie auch künftig Behinderungen für die Fahrgäste. Wichtig ist aber, dass wir bei Stuttgart 21 mit dem neuen Durchgangsbahnhof und dem innerstädtischen Ring über flexible Möglichkeiten und die notwendigen Kapazitäten für ein Notfallkonzept für die S-Bahn verfügen. Wir möchten auch künftig mit dem VCD im Dialog bleiben, um Kritikpunkte schnell ausräumen zu können, denn unser gemeinsames Ziel ist es, im Sinne der Fahrgäste mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen", so das Fazit von Drexler zum gestrigen Gespräch.

PKW-Fahrer reißt Schrankenbaum ab

(15.10.) GIESSEN - Aus noch ungeklärter Ursache hat ein 19-Jähriger am Mittwoch Morgen gegen 07.00 Uhr in der Ortlage Lich einen Bahnübergang befahren, an dem sich bereits die Schranken senkten und das Rotlicht in Betrieb war. Als er seinen Fehler bemerkte, fuhr er mit seinem PKW rückwärts und riss dabei den Schrankenbaum ab. Genau in diesem Moment näherte sich ein Nahverkehrszug. Der 32-jährige Lokführer machte sofort eine Schnellbremsung und kam etwa 20 Meter vor dem Fahrzeug des Fahranfängers zum Halten. Zum Glück ging alles glimpflich aus. Verletzt wurde durch den Vorfall niemand. Es blieb beim Schreck für alle Beteiligten und einem Sachschaden von rund 1000 Euro an der Schrankenanlage.

Am Fahrzeug des 19-Jährigen wurde lediglich die Heckscheibe beschädigt. Neun Züge haben sich durch den Unfall um jeweils eine Viertelstunde verspätet. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Sachdienliche Hinweise sind unter der Tel.-Nr. 0561/81616-0 oder der kostenfreien Servicenummer der Bundespolizei - Tel.-Nr. 0800 6 888 000 erbeten.

S-Bahn Berlin befährt ab 19. Oktober gesamtes Netz

(14.10.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 19. Oktober, befährt die Berliner S-Bahn wieder alle Strecken ihres Netzes. Damit sind auch Spandau, Wartenberg und Strausberg Nord wieder mit den rot-gelben Zügen erreichbar. Zwischen der Berliner Stadtbahn und Potsdam wird die Direktverbindung mit der Linie S7 wieder hergestellt. Zwischen Potsdamer Platz und Potsdam Hauptbahnhof wird der Verkehr tagsüber auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet. Auf der besonders stark nachgefragten Linie S3 fahren die Verstärkungszüge mit sechs statt vier Wagen. Die Stammzüge werden über Charlottenburg nach Westkreuz verlängert. Ab Montag stehen für den S-Betrieb rund 340 Viertelzüge zur Verfügung. Dies sind 60 Zugeinheiten mehr als derzeit. Die Linie S75 fährt ab 19. Oktober im 20-Minuten-Takt zwischen Spandau und Wartenberg. Damit werden neben den beiden Endpunkten auch die S-Bahnhöfe Stresow, Pichelsberg, Gehrenseestraße und Hohenschönhausen wieder bedient. Auf der Stadtbahn erhöht sich damit die Zahl der Züge auf zwölf pro Stunde und Richtung.

Die Züge der Linie S7 fahren wieder im 20-Minuten-Takt von Ahrensfelde bis Potsdam Hauptbahnhof. Tagsüber wird zwischen Ahrensfelde und Warschauer Straße ein 10-Minuten-Abstand angeboten. Die Linie S1 verkehrt wieder regulär zwischen Oranienburg und Wannsee im 20-Minuten-Takt. Ab Potsdamer Platz fahren ebenfalls alle 20 Minuten zusätzliche Züge, die bis Potsdam Hauptbahnhof verlängert werden. Damit besteht gemeinsam mit der Linie S7 zwischen Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof ein 10-Minuten-Abstand. Aufgrund der beginnenden Vorlesungszeit hilft dieses Angebot den Studierenden, die zu den Hochschulstandorten der Universität Potsdam in Griebnitzsee und Babelsberg wollen.

Die S-Bahn-Ergänzungsverkehre mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof werden weiterhin angeboten und fahren ab 19. Oktober täglich von 6 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr. Mit der Anbindung von Spandau durch die S75 im 20-Minuten-Takt verkehren die Züge der Linie RB 10 wieder wie im Regelfahrplan vorgesehen nur in den Hauptverkehrszeiten über Spandau hinaus bis nach Charlottenburg. Die RB 13 Wustermark – Berlin-Spandau fährt bis auf Weiteres weiter nach Berlin Hauptbahnhof (tief). Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind somit mit dem im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden Montags bis Freitags elf Mal pro Tag und Richtung jeweils von 5 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten.

Großbaustellen auf der Rems- und der Riesbahn termingerecht abgeschlossen

(14.10.) STUTTGART - Termingerecht wird die DB am Donnerstag, 15. Oktober 2009, die Modernisierungsarbeiten auf der Remsbahn im Abschnitt Schorndorf - Schwäbisch Gmünd sowie auf der eingleisigen Riesbahn zwischen Goldshöfe und Nördlingen abschließen. Ab Freitag, 16. Oktober 2009, Betriebsbeginn, fahren die Züge wieder planmäßig auf beiden Streckenabschnitten von Rems- und Riesbahn. Damit verkehren auch die InterCity (IC)-Züge der Linie 61 Nürnberg-Karlsruhe wieder über die Remsbahn.Allerdings finden am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Oktober 2009, im Bahnhof Aalen Weichenbauarbeiten statt, die Abweichungen vom Fahrplan auf der Strecke Aalen-Goldshöfe erfordern. Diese Arbeiten ließen sich nicht im Rahmen der Großbaustellen planen und durchführen, weil sie den Schienenersatzverkehr stark beeinträchtigt hätten. Ab Montag, 19. Oktober, ist die Strecke (Schorndorf-) Aalen - Nördlingen wieder uneingeschränkt befahrbar.

Seit 24. April 2009 waren beide Streckenabschnitte in zwei Bauphasen für den Zugverkehr gesperrt und über einen Zeitraum von insgesamt 175 Tagen komplett modernisiert worden. Während dieser Zeit erneuerte die Bahn auf beiden Strecken zusammen rund 68 Kilometer Gleise (Schienen, Schwellen und Schotter) sowie 47 Weichen. Dazu kamen weitere Baumaßnahmen wie die Erneuerung von sieben Durchlässen im Bahndamm und einer Stützmauer in Böbingen sowie umfangreiche Arbeiten an der Oberleitung, an Eisenbahn-Brücken und Entwässerungsanlagen. Die Gesamtinvestitionen dafür betragen rund 50 Millionen Euro. Für die Streckenmodernisierung waren insgesamt rund 140.000 Meter Schienen, 102.000 Betonschwellen und 140.000 Tonnen Schotter erforderlich. In der gleichen Größenordnung musste Altmaterial entsorgt werden. Der Großteil der Logistik lief über die Schiene. Dafür waren rund 7.500 Eisenbahnwaggons für den Schottertransport, 1.850 Wagen für den Transport der Schwellen und 50 Langschienentransporteinheiten im Einsatz. Aneinander gereiht ergäben diese eine Länge von fast 220 Kilometern.

Die Bahn nutzte die Sperrzeit auch, um die Bahnstationen auf der Riesbahn zu modernisieren: Die Stationen Bopfingen, Lauchheim, Westhausen, Pflaumloch und Aufhausen wurden saniert. Es folgen noch weitere Maßnahmen an Stationen im Ostalbkreis, die in den nächsten Wochen bzw. im Frühjahr 2010 begonnen werden. Im Rahmen der Konjunkturprogramme des Bundes investiert die DB Station&Service AG rund 6,5 Millionen Euro für Ertüchtigungsmaßnahmen an kleineren und mittleren Stationen im Ostalbkreis.

Während der fast sechsmonatigen Bauzeit ersetzten Busse der Regiobus Stuttgart die Regional-Express-Züge und Regionalbahnen auf den gesperrten Abschnitten der Rems- und der Riesbahn. Für einen Zug fuhren teilweise bis zu 10 Busse, um die täglich mehr als 6.000 Fahrgäste befördern zu können. Beim Umsteigen halfen an einzelnen Tagen bis zu 14 Reisendenlenker auf fünf Bahnhöfen entlang der Strecke. Die Busse legten während der Bauzeit rund 1,2 Millionen Kilometer zurück - das entspricht einer 30-fachen Erdumrundung. Insgesamt standen bis zu 30 Busse (15 eigene Gelenkbusse der Regiobus Stuttgart und 15 angemietete Solobusse von Partnerunternehmen) für den täglichen Einsatz bereit. 

Nach der jetzt abgeschlossenen Modernisierung ist die Strecke Schorndorf - Aalen und Goldshöfe - Nördlingen fit für die Anforderung des Zugverkehrs in den kommenden Jahrzehnten. Mit der durchgehenden Streckensperrung konnten die Bauarbeiten von mindestens drei Jahren (bei Bauarbeiten ausschließlich in den Nachtstunden und am Wochenende) auf knapp sechs Monate verkürzt werden.

BPOL-KI: Kiel: Herrenloser Koffer im ICE sorgt für Aufregung

(14.10.) KIEL - Am Montag Abend wurde die Bundespolizei in Kiel über einen herrenlosen Koffer in einem ICE informiert. Der ICE war aus Zürich in den Kieler Hauptbahnhof eingefahren. Nachdem die Reisenden den Zug verlassen hatten, sollte dieser in die Abstellgruppe gefahren werden, wo die Züge über Nacht stehen, gereinigt und gewartet werden. Der Zugbegleiter ging noch einmal durch die Abteile, fand dort einen herrenlosen Koffer und alarmierte die Bundespolizei. Es liefen dann die für solche Fälle vorgesehenen Abläufe an, Entschärfer, in diesem Fall der Kampfmittelrumdienst, wurden angefordert und sicherheitshalber wurden gegen 20.00 Uhr die beiden Hauptstrecken Hamburg - Kiel und Lübeck - Kiel gesperrt. Durch die Bahn wurde ein Schienenersatzverkehr organisiert. Der Kampfmittelräumdienst röntgte vor Ort den Koffer und nachdem keine verdächtigen Gegenstände erkennbar waren, wurde der Koffer geöffnet. Es befanden sich lediglich die üblichen Reiseutensilien im Koffer. Um 22.50 Uhr wurden die betroffenen Strecken wieder freigegeben.

Fahrplanwechsel bei City Night Line

(14.10.) DORTMUND - Der Fahrplanwechsel bei City Night Line steht unmittelbar bevor. Eine wichtige Nachricht für Passagiere: Die Reservierungsaufpreise für Schlaf-, Liege und Sitzwagen für Nachtzugreisen bleiben auch 2010 unverändert. Der neue Fahrplan gilt ab dem 12. Dezember 2009, Fahrkarten können ab dem 15. Oktober 2009 gebucht werden. Eine Fahrt mit dem City Night Line innerhalb Deutschlands ist pro Person und Strecke weiterhin ab 49 Euro im Liegewagen und ab 69 Euro im Schlafwagen erhältlich. Europäische Verbindung können bereits ab 59 Euro im Liegewagen und ab 79 Euro im Schlafwagen gebucht werden..

Die aktuelle City Night Line-Fahrplanbroschüre mit ausführlichen Informationen zum Streckennetz ist ab Ende Oktober erhältlich. Ob Amsterdam, Berlin, Hamburg, Kopenhagen, München, Paris, Prag, Rom, Venedig oder Zürich – der City Night Line bietet mit seinen 15 Verbindungen in acht europäische Länder für jeden Reisewunsch das passende Ziel. An den Winterwochenenden bringt der City Night Line Skifahrer und Snowboarder aus Norddeutschland und dem Rhein-/Ruhr-Gebiet über München bis nach Tirol in Österreich. Die Verbindungen nach München werden zwischen Ende Dezember und Mitte April saisonal nach Kufstein, Wörgl, Jenbach und Innsbruck verlängert. Wintersportfreunde aus dem Rhein-/Ruhr-Gebiet sowie aus Hamburg reisen mit dem City Night Line über Nacht direkt in die Schweiz. Über Zürich hinaus geht es durch das Berner Oberland mit Halt in Thun, Spiez, Frutigen und Kandersteg ins Wallis über Goppenstein bis nach Brig. Diese saisonale Verbindung kann von Winterurlaubern zwischen Ende Dezember und Mitte April genutzt werden.

Informationen und Buchung über die Service-Nummer der Bahn unter 0180 99 66 33, überall, wo es Fahrkarten gibt und unter www.bahn.de/citynightline.

Europäisches Bündnis gegen Mega Trucks feiert 200. Unterstützer

(14.10.) BERLIN - Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant Feldversuche mit überlangen und überschweren Lkw auf Deutschlands Straßen. Das geht aus dem Abschluss-Papier der Koalitionsarbeitsgruppe zum Verkehr hervor, das der Allianz pro Schiene vorliegt. Wörtlich heißt es in dem Entwurf für den Koalitionsvertrag: "2Wir wollen neue Nutzfahrzeugkonzepte durch die maßvolle Erhöhung der Lkw-Fahrzeuggrößen und -gewichte ermöglichen. Einen Einsatz größerer Lkw sehen wir allerdings nur in geeigneten Relationen. Chancen und Risiken wollen wir in einem bundesweiten Feldversuch evaluieren." Lediglich die Maximalvariante soll ausgeschlossen werden: "Die Einführung des 60-Tonner-Lkw lehnen wir ab", heißt es in dem Papier. Dirk Flege, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kritisierte das Vorhaben scharf. "Hinter einer scheinbar harmlosen Formulierung wird ein Politikwechsel zugunsten von Monstertrucks vorbereitet. Mit kleinen Schrittchen sollen die bisher geltenden Höchstmaße und -gewichte ausgehöhlt und nach oben verschoben werden."

Flege betonte, dass der deutsche Richtungswechsel gegen den erklärten Willen der Bürger in Europa stattfinde. "Die Koalition wird noch zu spüren bekommen, wie unpopulär das Experimentieren mit Monstertrucks ist ", sagte Flege und kündigte einen breiten Protest an. "Es ist kein Zufall, dass unser europaweit agierendes Bündnis "No Mega Trucks" gerade den 200. Unterstützer begrüßen kann", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Zu den Monstertruck-Gegnern zählen europäische Autoclubs, Umweltverbände, Verbraucherorganisationen, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände. In 22 Ländern vertreten sie über 12 Millionen Einzelmitglieder.

Die europäische Kommission bereitet zur Zeit eine neue Studie vor, die eine Änderung der EU-Richtlinie vorbereiten soll. Bislang dürfen herkömmliche Lastwagen mit Anhänger EU-weit nicht schwerer als 40 Tonnen und nicht länger als 18,75 Meter sein. An einer Anhebung der zulässigen Höchstgewichte und -Längen arbeitet die Lastwagen-Lobby in Brüssel schon seit Jahren.

Einigung über gemeinsame Lösung für ICE-Achsen

(13.10.) BERLIN - Die DB hat sich mit Siemens und Bombardier auf eine gemeinsame Lösung zum Tausch der ICE3-Treibradsatzwellen geeinigt. Demnach wird zunächst eine Neuentwicklung und Erprobung der Treibradsatzwellen umgesetzt, wofür die Industrie verantwortlich zeichnet. Die Radsatzwellen müssen anschließend durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zugelassen werden. Nach erfolgter Zulassung wird zwischen DB und Industrie gemeinsam die Umsetzung mit einem dazugehörigen Zeitplan zum Austausch erarbeitet. Über weitere Details der Einigung wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart.

"Wir sind erleichtert, dass wir eine Einigung erzielt haben. Das ist ein wichtiger Fortschritt für die DB. Jetzt muss die Industrie so schnell wie irgend möglich die Vereinbarung umsetzen", sagte DB-Chef Rüdiger Grube am Montag. Insgesamt sind vom Austausch rund 1.200 Treibradsatzwellen betroffen. Nach einer Entgleisung aufgrund des Bruchs einer Radsatzwelle im Juli 2008 führt die DB derzeit in Abstimmung mit dem EBA alle 30.000 bzw. alle 60.000 Kilometer (je nach Werkstoff) Ultraschalluntersuchungen an den ICE3-Zügen durch. Ursprünglich war ein Intervall von 300.000 Kilometern vorgesehen. Die Neuentwicklung soll der DB deutliche Verbesserungen im operativen Betrieb ermöglichen, insbesondere wieder erheblich längere Wartungsintervalle.

Bahnchef Grube betonte: "Auch in diesen Verhandlungen galt die Maxime, Sicherheit ist und bleibt das höchste Gut. Für die Kunden ändert sich bis zur Umsetzung des Austauschprogramms nichts. Bahnfahren ist und bleibt sicher."

Gewerkschaften: Schiene wird noch stärker benachteiligt

(13.10.) BERLIN - Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Verkehr bei den Koalitionsverhandlungen von Union und FDP sind nach Auffassung der Gewerkschaften TRANSNET und GDBA unbefriedigend. "Was geplant ist, ist für die Schiene ernüchternd", stellten die beiden Vorsitzenden, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, fest. Die Vorhaben der künftigen Koalitionäre ließen "erahnen, dass die Schiene künftig noch stärker benachteiligt wird". Kirchner und Hommel mahnten, dass es nicht ausreiche, die Investitionen in die Infrastruktur nur auf jetzigem Niveau fortzuschreiben. "Wir brauchen eine Erhöhung, wenn wir die ökologisch und ökonomisch wichtige Verlagerung von Verkehren auf die Schiene haben wollen." Allerdings sei fraglich, ob Union und Liberale dieses Ziel überhaupt "ernsthaft" weiterverfolgen wollten. Immerhin gebe es in der Arbeitsgruppe dazu nur die "wachsweiche Aussage", man wolle die Verlagerung dort fördern, wo immer dies möglich sei.

TRANSNET und GDBA sprachen sich im Gegensatz dafür aus, die Wettbewerbsnachteile der Schiene zu beseitigen. Dazu zähle u. a. die Ökosteuer. "Hierzu schweigen sich die künftigen Koalitionäre aus", kritisierten Kirchner und Hommel. Ein Rückschlag sei zudem die Verständigung in Sachen Lkw-Maut: "Statt diese endlich anzuheben, auf Klein-Lkw auszuweiten und die tatsächlichen Belastungen, also auch Stau- und Umweltkosten, einzurechnen, wollen Union und FDP die Abgabe nicht antasten." Ein "Paradigmenwechsel" sei außerdem das Vorhaben, die Einnahmen aus der Maut nur noch in die Straße zu investieren. "Das ist Asphalt geblendete Klientelpolitik ohne Rücksicht auf ökologische und ökonomische Notwendigkeiten", erklärten die Gewerkschaftsvorsitzenden.

Hinzu komme, dass Wettbewerb in den Plänen der Koalitionäre eine große Rolle spiele. "Die soziale Balance fehlt hingegen", kritisierten Hommel und Kirchner. Interessen der Beschäftigten in diesem Sektor spielten scheinbar keine Rolle. Das weitere Vorgehen in Bezug auf die Deutsche Bahn würden beide Gewerkschaften "sehr sorgfältig prüfen". Es sei zwar zu begrüßen, dass Union und FDP auf die Zerschlagung verzichten und den konzernweiten Arbeitsmarkt erhalten wollten. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, dass durch Pläne für eine Teilprivatisierung der Transport- und Logistikbereiche "später durch die Hintertür ganz andere Realitäten entstehen". Die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden kündigten an, dass sich die Spitzengremien von TRANSNET und GDBA Ende Oktober "sehr sorgfältig" mit den Vorhaben beschäftigten würden

Startsignal für den Umbau des Bahnhof Landau gegeben

(13.10.) FRANKFURT/Main - Am Wochenende ist das offizielle Startsignal für den Umbau des Hauptbahnhofes Landau gegeben worden. Im Zuge der Baumaßnahme werden der Bahnsteig 1 auf einer Länge von 160 Metern sowie die Bahnsteige 2 und 3 auf je 210 Metern Länge auf 55 Zentimeter erhöht. Die nicht mehr benötigten Bahnsteiglängen wurden bereits im Dezember 2008 zurückgebaut. Damit mobilitätseingeschränkte Reisende die Bahnsteige erreichen können, werden drei Personenaufzüge mit 1,6 x 2,1 Meter breiten Kabinen an die Personenunterführung angeschlossen.

Darüber hinaus werden die vorhandenen Bahnsteigdächer saniert und mit neuen Dachbelägen versehen. Fußboden, Decke und Wände der Unterführung werden ebenfalls saniert. Die Bahnsteigausstattung, die gesamte Beleuchtung und Beschilderung sowie die Beschallung werden erneuert und neue Zugzielanzeiger installiert. Auf Bahnsteig 1 wird eine überdachte Fahrradabstellanlage errichtet. Gemeinsam investieren Bund, Land, Kommune und Bahn 5,6 Millionen Euro in den Umbau. Die Arbeiten sollen Ende des Monats beginnen und bis Mitte 2011 abgeschlossen werden. Der Hauptbahnhof Landau wird täglich von 5.800 Ein- und Aussteigern genutzt. Als Knotenbahnhof ist er wichtiger Teil des Programms "Südpfalz 2010", welches den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region attraktiver gestalten soll. Die Sanierung des Bahnhofs ist Bestandteil der Stadtsanierung, zu der auch die Neugestaltung des Vorplatzes gehört.

Nacktes Hinterteil gegen Zugscheibe gedrückt und mitgerissen

(13.10.) BREMEN - Ein betrunkener Mann hat sein nacktes Gesäß gegen einen abfahrenden Zug gedrückt und ist dabei rund 200 m mitgerissen worden. Der 22-jährige Student aus dem Raum Oschersleben (Sachsen-Anhalt) stürzte zwischen Zug und Bahnsteigkante. Er überlebte sein leichtsinniges Verhalten mit schweren Verletzungen. Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Bremen war der Mann zusammen mit einem 23-jährigen Freund aus Bremen im Metronom 81167 unterwegs. Die Zugbegleiterin traf die Männer rauchend und ohne Fahrausweise an. Sie stellten daraufhin das Rauchen ein. Die Männer hatten die Wahl, eine Fahrpreisnacherhebung zu akzeptieren oder den Zug im Bahnhof Lauenbrück zu verlassen. Sie entschieden sich im Bahnhof auszusteigen. Das bestätigten mehrere Zeugen.

Augenscheinlich aus Protest gegen das Zugpersonal zog der Student seine Hose herunter und drückte sein nacktes Gesäß gegen eine Zugscheibe der abfahrenden Bahn. Dabei wurde er mitgerissen und stürzte zwischen Zug und Bahnsteigkante. Er blieb 150 m hinter den Bahnsteig liegen. Aufmerksame Fahrgäste zogen die Notbremse. Der Mann wurde mit Prellungen und Abschürfungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sein Atemalkoholwert betrug 2,09 Promille. Durch die Sperrung der Bahnstrecke verspäteten sich 23 Züge. Den jungen Mann erwartet ein jetzt Strafverfahren. Die Bundespolizeiinspektion Bremen ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

24-Jähriger erlitt Stromschlag an Oberleitung

(13.10.) MÜNSTER - Ein 24-Jähriger Münsteraner erlitt am frühen Sonntagmorgen gegen 05:00 Uhr im Güterbahnhof Münster einen Stromschlag und wurde lebensgefährlich verletzt. Mit seinem Freund  befand er sich von einer Diskothek auf dem Weg nach Hause. Beide wollten über die Gleise eine Abkürzung nehmen. Der 24-Jährige, so sein Freund später, wollte hier einmal auf einem Wagen stehen und kletterte auf eine abgestellte Gleisbaumaschine und dort ein Förderband hinauf, wo er dann lebensgefährlich durch einen Stromschlag der Oberleitung verletzt wurde. Durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Landespolizei und Bundespolizei wurde der Schwerverletzte geborgen. Er befindet sich jetzt in einer Spezialklinik in Köln. Die Gleise waren im Bereich der Unfallstelle gesperrt und die Oberleitung abgeschaltet worden.

S-Bahn in Hamburg entgleist

(12.10.) HAMBURG - Am Sonntag Nachmittag ist in Hamburg ein Waggon einer S-Bahn der Linie S 3, die von Pinneberg Richtung Neugraben unterwegs war, kurz vor Einfahrt in den Bahnhof Altona entgleist. Nach der umgehend erfolgten Streckensperrung/Stromabschaltung für die Gleise eins bis vier wurden die rund 200 Fahrgäste durch Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Feuerwehr und Mitarbeitern der DB - Sicherheit aus der S-Bahn evakuiert. Wie die Bundespolizei mitteilte, erlitt ein Fahrgast leichte Verletzungen. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall bei der Entgleisung. Der S-Bahn-Zug und die Stromschienen wurden beschädigt.

Polizeibeamte der Bundespolizeiinspektion Hamburg haben inzwischen am Unfallort umfangreiche Spuren und Beweismittel sichergestellt. Der betroffene S-Bahnwaggon wurde beschlagnahmt. Die ersten Bergungsarbeiten wurden gegen 21 Uhr eingeleitet. "Fremdeinwirkungen, die zur Entgleisung der S-Bahn geführt haben könnten, schließen wir nach jetzigem Ermittlungsstand aus. Die Spurenlage und erste Ermittlungsergebnisse lassen den Rückschluss auf einen Unfall zu", sagte Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei Hamburg am Abend. Die weiteren Ermittlungen der Bundespolizei, die in enger Zusammenarbeit mit dem Eisenbahnbundesamt geführt würden, konzentrieren sich laut Carstens darauf, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen zu dem Unfall geführt haben.

"WAZ": Transnet-Chef hält DB nicht für börsenreif

(12.10.) ESSEN - Die mit 15 Milliarden Euro Schulden belastete DB ist nach Ansicht von Transnet-Chef Alexander Kirchner nicht reif für die Börse. "Die Zahlen des Unternehmens geben das nicht her", sagte Kirchner der "WAZ"-Mediengruppe (Montagausgabe). Kirchner wies damit Pläne von CDU, CSU und FDP zurück, einen Teil des Unternehmens, das sich heute zu 100 Prozent im Staatsbesitz befindet, zu privatisieren. Darüber hinaus plädiert Kirchner dafür, die Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen zum Vorrangthema zu machen. Videokameras reichten nicht mehr aus, Präsenz sei entscheidend.

13 Prozent weniger Einnahmen für S-Bahn Berlin

(12.10.) BERLIN - Durch die wartungsbedingten Zugausfälle hat die Berliner S-Bahn im Juli nach Einschätzung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) offenbar um 13 Prozent niedrigere Einnahmen als im Juli des Vorjahres erzielt. Das teilte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD), auf eine nicht behandelte mündliche Anfrage der Grünen-Fraktion mit. Eine qualifizierte Abschätzung der Einnahmenverluste über die gesamte Dauer der Verkehrseinschränkungen bei der S-Bahn und die resultierenden Folgeverluste sei derzeit noch nicht möglich, hieß es weiter. Der VBB gehe jedoch davon aus, das die Rückgänge in den Folgemonaten aufgrund der anhaltenden Zugausfälle "mindestens auf dem Niveau des Monats Juli liegen".

Privatbahnen kritisieren Pläne von Schwarz-Gelb

(12.10.) BERLIN - Den privaten Eisenbahnunternehmen gehen die Pläne von Union und FDP für eine stärkere Trennung des Schienennetzes von der DB nicht weit genug. "Es ist mehr als bedauerlich, dass sich die zuständige Arbeitsgruppe in den Koalitionsverhandlungen nicht zu einer völligen Abtrennung des Schienennetzes vom Bahnkonzern entschließen konnte", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privatbahnen im Personennahverkehr, Engelbert Recker, dem "Handelsblatt". Die Beschlüsse der Koalitionsarbeitsgruppe zur stärkeren Unabhängigkeit des Schienennetzes vom staatseigenen Bahnkonzern bezeichnete Recker als "das Minimum dessen, was die EU-Kommission schon von der alten Bundesregierung gefordert" habe. "Wir haben große Zweifel, dass das in dieser Form in der nächsten Legislaturperiode überhaupt umgesetzt werden kann." "Das Ziel, den Wettbewerb auf der Schiene fairer zu gestalten, ist gut. Die Umsetzung ist mangelhaft", sagte auch die Sprecherin der Allianz pro Schiene, Barbara Mauersberg gegenüber der Zeitung.

Mitarbeiter der DB-Sicherheit am S-Bahnsteig attackiert

(12.10) HAMBURG - Am Samstag Nachmittag hat ein alkoholisierter Mann zwei Sicherheitsdienstmitarbeiter im S-Bahnhaltepunkt Reeperbahn angegriffen. Nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei bepöbelte der Beschuldigte am Bahnsteig Fahrgäste. Nach einer Fahrkartenkontrolle beleidigte und bespuckte der Beschuldigte die DB-Mitarbeiter und trat anschließend auf die Sicherheitskräfte ein. Alarmierte Bundespolizisten nahmen den Hamburger vorläufig fest und führten den Beschuldigten dem Bundespolizeirevier in Altona zu. Gegen den Beschuldigten leiteten Bundespolizisten Strafverfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung ein. Ein DB-Mitarbeiter erlitt durch die Tritte leichte Verletzungen am rechten Knie.

Union und FDP wollen mehr Wettbewerb auf der Schiene

(10.10.) BERLIN - Union und FDP haben sich bei ihren Koalitionsverhandlungen auf mehr Wettbewerb im Schienenverkehr geeinigt. So soll die Bundesnetzagentur mehr Möglichkeiten bekommen, in die Gestaltung der Entgelte einzugreifen, die die DB Netz für die Nutzung der Schienen verlangt. Der Koalitionsentwurf sieht auch vor, dass die DB Netz die Einnahmen ins Netz investieren muss und nicht mehr als Gewinne der Konzernholding zuführen darf.

Die vollständige Zerschlagung des Unternehmens, d.h. die strikte Trennung von Netz und Betrieb, ist dagegen offenbar vom Tisch. "Der Konzernverbund und der konzernweite Arbeitsmarkt bleiben erhalten", heißt es im gemeinsamen Papier der Arbeitsgruppe Verkehr. Eine endgültige Abtrennung des Schienennetzes sei derzeit politisch nicht durchsetzbar, verlautete aus Verhandlungskreisen. Eine Zerschlagung der Bahn würde zu einem Konflikt mit den Gewerkschaften führen. Das wolle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vermeiden. "Zum geeigneten Zeitpunkt" solle eine "schrittweise, ertragsoptimierte Teilprivatisierung" bei den Transporttöchtern der Bahn beginnen - also etwa beim Personenverkehr und bei der Gütersparte erfolgen.

Mehr Wettbewerb könnte die Bahn künftig auch auf der Straße erhalten. Denn die Verkehrspolitiker wollen im großen Stil Fernbusse in Deutschland ermöglichen. "Wir werden Busfernlinienverkehr zulassen", heißt es in der Vorlage. Die entsprechenden Gesetze würden geändert. Grundsätzlich wollen Union und FDP in den kommenden Jahren die Straße ins Zentrum ihrer Verkehrspolitik stellen. Die künftige Regierung will die Lkw-Maut nicht erhöhen. Die Mauteinnahmen sollen in Zukunft vollständig in die Straßeninfrastruktur fließen. Derzeit investiert der Bund die rund vier Mrd. Euro auch in die Schienen- und Schifffahrtswege. Zulassen wollen die künftigen Koalitionäre außerdem Tests für die Einführung extra großer Lastwagen, sogenannte Gigaliner. Nach der grundsätzlichen Einigung der Verkehrspolitiker sollen sich ab kommender Woche die Parteispitzen auf die Eckpunkte verständigen.

S-Bahn Berlin erweitert Fahrplanangebot ab 12. Oktober

(10.10.) BERLIN - Ab kommenden Montag erweitert die S-Bahn Berlin erneut das Fahrplanangebot. Auf der Ringbahn fahren die Züge während der Hauptverkehrszeiten im 5-Minuten-Takt. Der Streckenabschnitt Schöneweide - Spindlersfeld der Linie S47 wird wieder in Betrieb genommen. Die Linie S8 verkehrt durchgehend zwischen Hohen Neuendorf und Grünau sowie im Berufsverkehr bis Zeuthen. Auf der Linie S2 wird tagsüber zwischen Potsdamer Platz und Buch der 10-Minuten-Takt wieder hergestellt. Die Verstärkerzüge der Linie S5 von Alexanderplatz nach Mahlsdorf werden zu den Spitzenzeiten bis Hoppegarten verlängert. Seit der letzten Angebotsverbesserung am 28. September konnten weitere 60 Viertelzüge von den Werkstätten fertig gestellt werden, so dass nunmehr rund 280 Viertelzüge für den S-Bahnbetrieb zur Verfügung stehen. Mitte Dezember ist die Rückkehr zum Normalfahrplan vorgesehen. Alle Fahrplanerweiterungen stehen unter dem Vorbehalt, dass während der laufenden technischen Untersuchungen keine neuen Mängel an S-Bahn-Fahrzeugen festgestellt werden.

Weiterhin verkehren auf der Stadtbahn zwei zusätzliche Regionalzüge pro Stunde als S-Bahn-Ergänzungsverkehr zwischen Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof täglich von 4 bis 24 Uhr. Im Ergänzungsverkehr auf der Stadtbahn werden nunmehr die modernen S-Bahn-Elektrotriebzüge aus Stuttgart, Frankfurt (Main) und München eingesetzt, die Dank ihrer zahlreichen Türen das Ein- und Aussteigen erheblich beschleunigen. Damit sorgen auf der Stadtbahn weiterhin sieben Regionalverkehrszüge pro Stunde und Richtung für eine Entlastung der parallel fahrenden Linien S3, S5 und S7. Die Züge der Linie RB 10 verkehren weiterhin montags bis freitags tagsüber von und nach Charlottenburg.

Weiter bietet die Deutsche Bahn ab kommenden Montag, 12. Oktober, zusätzliche Züge zwischen Berlin-Spandau und Berlin Hauptbahnhof an. Die Züge der Linie RB 13 Wustermark - Berlin-Spandau werden nach Berlin Hauptbahnhof (tief) verlängert. Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind mit dem ab kommenden Montag wieder im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden insgesamt elf mal am Tag je Richtung von Montag bis Freitag jeweils zwischen 5 bis 09 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten, bis die S-Bahn nach Spandau wieder im 10-Minuten-Takt verkehrt. Sie entlasten damit den Berufsverkehr und bieten neben der U7 eine weitere Fahralternative in die Berliner City bzw. nach Spandau.

Auch im Nord-Süd-Tunnel wird das Angebot verdichtet. Die Linie S2 fährt ab Montag zwischen Potsdamer Platz und Buch im 10-Minuten-Takt. Damit kann das hohe Fahrgastaufkommen im Bereich Pankow und Bornholmer Straße besser bewältigt werden. Zusätzlich fahren auf diesem Abschnitt auch die Linien S8 und S9. Mit der Verlängerung der Linie S8 von Hohen Neuendorf über Blankenburg hinaus Richtung Grünau/Zeuthen ergeben sich verbesserte Verbindungen Richtung Ostring und zum Wissenschaftsstandort Adlershof. Die Linie S9 verkehrt auf ihrem regulären Laufweg zwischen Flughafen Schönefeld und Blankenburg. Die verlängerten Fahrten nach Buch werden von den zusätzlichen Zügen der Linie S2 übernommen. Damit entfällt auch der durch die NEB erbrachte Ersatzverkehr zwischen Schönerlinde und Gesundbrunnen, da die S2 auf dem Nordabschnitt wieder im 10-Minuten-Takt verkehrt.

Die Streckenabschnitte Olympiastadion - Spandau, Westkreuz - Nikolassee, Springpfuhl–Wartenberg und Strausberg - Strausberg Nord werden weiterhin nicht bedient. Auf dem Abschnitt Strausberg - Strausberg Nord fahren Ersatzbusse. Zwischen S-Bahnhof Grunewald und U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz fahren Busse im 20-Minuten-Takt. Der Schnellbus SXF1 zwischen Flughafen Schönefeld und dem Bahnhof Südkreuz kann weiterhin ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden. Der bisher angebotene Ersatzverkehr mit Bussen zwischen dem S-Bahnhof Schöneweide und dem Spindlersfeld wird nicht mehr durchgeführt, da die S 47 wieder im 20-Minuten-Takt verkehrt.

12-jähriger Inlineskater prallt gegen S-Bahn-Scheibe

(10.10.) DUISBURG - Am Freitag Mittag fuhr ein 12jähriger Junge mit einer S-Bahn von Düsseldorf nach Duisburg. Dabei war der Duisburger mit seinen Inlineskates gegen 11.40 Uhr in dem Zug unterwegs und fuhr gegen eine Tür, die die erste von der zweiten Klasse trennt. Die Wucht des Aufpralles war so groß, dass die Scheibe völlig zerstört wurde. Der Junge selbst erlitt nur eine leichte Schnittverletzung an der Hand. Die informierte Bundespolizei nahm den Vorfall beim Halt der Bahn im Duisburger Hauptbahnhof auf. Ob hier ein Fahrfehler vorlag, er geschubst wurde oder er sogar nach Zeugenaussagen absichtlich die Tür beschädigt hat, muss noch ermittelt werden. Nach der Erstversorgung durch Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG konnte der Junge wieder entlassen werden.

ICE mit Steinen beworfen - zwei Scheiben beschädigt

(10.10.) FULDA - Auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Bebra wurde der ICE 1653 im Bereich Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis) am Donnerstag Nachmittag gegen 15.50 Uhr mit Steinen beworfen. Zwei Seitenfenster wurden dabei erheblich beschädigt. Eine Scheibe wurde im Bereich des Zugbistros und die andere im Bereich des Kinderabteils getroffen. Verletzt wurde durch den Bewurf niemand. Ein Fahrgast hatte den Einschlag bemerkt und die Bundespolizei verständigt. Trotz der Beschädigungen konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Zeugenhinweise sind unter der Tel.-Nr. 0561/81616 - 0, der kostenfreien Service-Nr. der Bundespolizei - Tel.-Nr. 0800 6 888 000 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle erbeten.

Dreigleisiger Ausbau der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg beginnt

(09.10.) HAMBURG - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich in Lüneburg hat am Donnerstag der Ausbau der bislang zweigleisigen Strecke zwischen Stelle und Lüneburg in Niedersachsen begonnen. Bis 2014 werden in dem rund 27 Kilometer langen Abschnitt ein drittes Gleis sowie zwischen Stelle und Ashausen zusätzlich ein viertes Gleis gebaut. Über 280 Millionen Euro investieren Bund und Bahn in den Streckenausbau, der von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Strukturentwicklung (EFRE) kofinanziert wird. Der Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Achim Großmann, sagte: "Ich freue mich, dass wir heute einen großen Schienen-Engpass zwischen Hamburg und Hannover in Angriff nehmen. Auf einer der höchstbelasteten Strecken in ganz Deutschland werden wir bis 2014 eine moderne Verbindung schaffen, auf der Personen- und Güterverkehr ungehindert nebeneinander fahren können."

"Durch das dritte Gleis sind wir in der Lage, bestehende Kapazitätsengpässe zu beseitigen und somit insbesondere die Qualität des Güterverkehrs in der Region zu steigern", sagte Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG, zum Baubeginn in Lüneburg. "Ein Gewinner der Baumaßnahmen ist zudem der Personennahverkehr in Niedersachen, der seine Angebote für die Reisenden deutlich verbessern kann." Der Abschnitt Stelle - Lüneburg ist Teil der Bahnverbindung zwischen Hamburg und Hannover. Er ist bereits seit langem hoch belastet, mit dem Streckenausbau soll die Kapazität deutlich erhöht werden. Besonders im Hafenhinterlandverkehr wird in den kommenden Jahren ein weiter steigendes Güterverkehrsaufkommen erwartet. Zudem plant das Land Niedersachsen, den Takt des Regionalverkehrs zu verdichten.

Das zusätzliche Gleis zwischen Stelle und Lüneburg wird dort angeordnet, wo dies mit dem geringsten Eingriff in das Umfeld verbunden ist. Rund 35 Kilometer Gleis werden neu verlegt, dazu rund 52 Kilometer Oberleitungsanlage errichtet. Neu gebaut oder erweitert werden 52 Brücken und Durchlässe. Rund 17 Kilometer Schallschutzwände, bis zu sechs Meter hoch, entstehen. In den Stationen Ashausen, Winsen, Radbruch und Bardowick werden Bahnsteige neu gebaut oder erneuert. Die Betriebsleittechnik auf dem Streckenabschnitt wird modernisiert. Während der Bauarbeiten muss die Strecke zeitweilig eingleisig betrieben werden. Auch die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik ist mit Kapazitätseinschränkungen verbunden. Über die Auswirkungen auf den Bahnverkehr wird die Deutsche Bahn ihre Kunden rechtzeitig informieren.

DB-Instandhaltungswerk Cottbus modernisierte 400 Rangierlokomotiven

(09.10.) COTTBUS - Das Bahnwerk Cottbus der DB Instandhaltung hat heute mit der Übergabe der vierhundertsten Diesellokomotive das auf sieben Jahre angelegte Programm zur Remotorisierung und Modernisierung der Baureihen 290, 294 und 296 erfolgreich abgeschlossen. "Das Modernisierungsprogramm von 400 Rangierlokomotiven ist einer der größten und technisch anspruchvollsten Aufträge von DB Schenker Rail gewesen. Wir sind stolz, dass wir durch die langjährig gewachsene Kompetenz unseres Werkes Cottbus diesen Großauftrag in höchster Qualität und auf wettbewerbsfähigem Preisniveau termingerecht ausgeführt haben", sagte Klaus Rendler, Werkleiter des Werkes Cottbus.

Mit dem Modernisierungsprogramm wurden die Lokomotiven der Baureihe 290, 294 und 296 für weitere 16 Jahre technisch fit gemacht. Die Fahrzeuge erhielten einen abgasoptimierten Motor der MTU-Serie 4000-R41. In diesem Rahmen wurden auch umfangreiche technische Arbeiten wie Neugestaltung der Motorfundamente und Abgasführung, sowie Luftansaugung durchgeführt Ebenso wurden die Kraftstoffanlage, die Gelenkwellen und das Getriebe überarbeitet. Zusätzlich erhielten die Lokomotiven eine Vorwärmanlage, eine neue Luftverdichteranlage und weitere technische Verbesserungen. DB Schenker Rail setzt die Lokomotiven im Rangier- und im Kurzstreckendienst ein.

DB Reisezentrum im Lübecker Hauptbahnhof feierlich eröffnet

(09.10.) LÜBECK - Am Donnerstag ist das neue DB Reisezentrum im Bahnhof Lübeck Hbf feierlich eröffnet worden. Die Gesamtfläche des Reisezentrums beträgt 255 Quadratmeter, von denen 135 Quadratmeter als Verkaufsfläche genutzt werden. Das Reisezentrum ist wie bisher von montags bis samstags durchgehend von 5.40 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, sonntags von 8.30 Uhr bis 20 Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen den Reisenden direkt vor dem Reisezentrum zwei DB-Automaten zum Fahrscheinkauf zur Verfügung, im übrigen Bahnhofsbereich sechs weitere DB-Automaten. Aufgrund der umfassenden Sanierung des Lübecker Hauptbahnhofes musste das Reisezentrum im Januar 2004 vorübergehend in Container neben dem Bahnhof ausgelagert werden. Vor zwei Jahren wurde die Bahnhofshalle und der Personensteg für rund 50 Millionen Euro umfassend modernisiert. Auf einer Gesamtfläche von rund 500 Quadratmetern waren sieben neue Ladeneinheiten entstanden, drei weitere Verkaufseinheiten im Vorhallenbereich sind im Bau und werden voraussichtlich im November in Betrieb gehen.

Herrenloses Gepäckstück sorgte für Sperrung des Dortmunder Hauptbahnhofes

(09.10.) DORTMUND - Ein herrenloser Trolley hat am Donnerstag in der Zeit von 16.36 Uhr bis 19.17 Uhr eine großräumige Sperrung innerhalb des Dortmunder Hauptbahnhofes verursacht. Da trotz intensiver Bemühungen kein Besitzer ermittelt werden konnte, wurde der Trolley durch Spezialkräfte der Bundespolizei nach erfolgter Untersuchung technisch geöffnet. Vor der Öffnung hatten Beamte der Bundespolizei die Empfangshalle und das Reisezentrum abgesperrt. Während der zielbewussten Untersuchungsmaßnahmen und der technischen Öffnung des Gepäckstückes, wurden die Absperrmaßnahmen auf den Bereich Bahnsteigtunnel, ab Gleis 6 bis hin zum Gleis 20, erweitert. Im Trolley befanden sich persönliche Gegenstände und Personaldokumente die auf den Besitzer des Gepäckstückes schließen lassen. Demnach handelt es sich um einen 68-jährigen Mann aus Leipzig. Die polizeilichen Maßnahmen sorgten für erhebliche Störungen im Bahnverkehr. Angaben über Zugverspätungen liegen noch nicht vor. Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass herrenlose Gepäckstücke umfangreiche Einsatzmaßnahmen auslösen können. Reisende sollten auf ihr Gepäck achten und dieses nicht unbeaufsichtigt abstellen. Die Verursacher müssen in solchen Fällen mit Ermittlungsverfahren und zivilrechtlichen Schadensansprüchen wegen der verursachten Betriebsstörungen rechnen.

Koalitionspläne: Freie Fahrt für Monstertrucks in Deutschland

(09.10.) BERLIN - Die Pläne des schwarz-gelben Verkehrs-Arbeitskreises, das Nein der alten Bundesregierung zu überlangen und schweren Lkw aufzuweichen, stoßen bei der Allianz pro Schiene auf völliges Unverständnis. "Alle Fakten zum Gigaliner liegen längst auf dem Tisch", sagte der Vorsitzende der Allianz pro Schiene Klaus-Dieter Hommel. "Der Monstertruck schädigt die Umwelt, gefährdet die Straßensicherheit und macht teure Umbauten an Brücken und Kreuzungen nötig. Steuerzahler und Umwelt zahlen die Zeche, verdienen werden aber nur einige wenige", sagte Hommel und kündigte eine "gewaltige Protestwelle" gegen eine solche "rückwärtsgewandte Klientelpolitik" an. "Verkehrspolitik sollte in Zeiten knapper Kassen das Gemeinwohl im Auge haben", sagte Hommel und verwies auf eine Forsa-Umfrage, nach der drei Viertel der Deutschen gegen Gigaliner auf deutschen Straßen sind.

Die Ankündigung von FDP und CDU/CSU, künftig private Fernbuslinien in Konkurrenz zu Bahnstrecken zu erlauben, bewertete die Allianz pro Schiene ebenfalls kritisch. "Gegen fairen Wettbewerb ist nichts einzuwenden", sagte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende. "Deshalb gehen wir selbstverständlich davon aus, dass solche Busse Maut bezahlen müssen wie jeder Zug auch." Bisher seien Busse nämlich von der Mautpflicht befreit, obwohl die Kosten bekannt seien, sagte Hommel. Nicht gelten lassen wollte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende den Vergleich mit den US-amerikanischen Greyhounds. "Die USA investieren gerade große Summen in einen modernen Personenverkehr auf der Schiene. Schwarz-Gelb ist also mit dieser Rolle rückwärts nicht gerade auf der Höhe der Zeit."

Mammendorf - Haspelmoor: Aufwändige Arbeiten im Moorgebiet

(08.10.) MÜNCHEN - Die aufwändigen Auflastschüttungen für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Olching - Augsburg im Planungsbereich Haspelmoor schreiten voran. Bisher wurden im Bereich der Moorstelle 1, südöstlich von Haspelmoor, drei Schüttlagen auf einer Länge von rund 600 Metern aufgebracht. Im Bereich der Moorstelle 2, südwestlich von Haspelmoor, wurden auf einer Länge von rund 550 Metern bereits fünf Lagen geschüttet.  Die Setzungen im Moor 1 betragen derzeit rund 0,4 Meter, im Moor 2 liegen sie bei rund 0,6 Metern.

Aufgrund der Erkenntnisse, die zwischenzeitlich beim Messen der Setzvorgänge gewonnen wurden, lässt sich jetzt die voraussichtliche Dauer der Bauarbeiten bestimmen. Die durchgehende Inbetriebnahme der vier Gleise zwischen Olching und Augsburg mit Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern (derzeit aufgrund der Baustelle 70 km/h) soll voraussichtlich im Juni 2011 erfolgen. Nach den erforderlichen Hochtast- und Messfahrten, die zur Anhebung der Geschwindigkeit auf 230 km/h erforderlich sind, und der Streckenabnahme durch die Genehmigungsbehörden sollen die Arbeiten im Dezember 2011 komplett abgeschlossen sein.

Seit Juli 2009 wird der Moorboden im Bereich der Moorstelle 2 entwässert. Nachdem rund 6.000 Sanddrainagen im Abstand von 1,60 Metern in das Moor eingebracht wurden folgte die erste Auflastschüttung. Rund 50 Zentimeter dicke Lagen eines Sand- und Kiesgemischs werden auf einer Länge von 550 Metern aufgeschüttet. Sie drücken die Moorschichten zusammen, so dass sich der Untergrund setzen kann und stabil wird. Im Bereich der Moorstelle 1 begannen die Schüttarbeiten Mitte August. Die Berechnungen haben ergeben, dass für die Moorstelle 1 voraussichtlich elf und für die Moorstelle 2 voraussichtlich 12 Lagen aufzubringen sind.

Insgesamt müssen rund 70.000 Kubikmeter Sand und Kies bis zu einer Höhe von sechs Metern aufgeschüttet werden. Während des Aufbringens der Schüttlagen und während der Liegezeit werden die Setzvorgänge und der Porenwasserdruck im Moor mit sensibler Messtechnik überwacht. Erst wenn die Setzungen nahezu abgeklungen sind, kann die Auflast wieder beseitigt werden. Dann erfolgt der eigentliche Bau der Bahntrasse mit Unterbau (Tragschichten), Gleisen, Oberleitung und signaltechnischer Ausrüstung.

Planungsvereinbarung für S-Bahn-Durchbindung Ansbach - Dombühl unterzeichnet

(08.10.) MÜNCHEN - Der Ausbau des Nürnberger S-Bahn-Ergänzungsnetzes ist in vollem Gang. Künftig wird die neue S 4 Nürnberg mit Ansbach verbinden. Ergänzend dazu haben der Freistaat Bayern und die DB jetzt eine Planungsvereinbarung für die Durchbindung von S-Bahn-Zügen bis nach Dombühl abgeschlossen. Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel erklärt dazu: "Mit der Durchbindung eines S-Bahn-Zugs alle zwei Stunden nach Dombühl erreichen wir künftig zusammen mit dem heutigen Regionalexpressangebot einen angenäherten Stundentakt westlich von Ansbach." Dafür werden die Infrastruktur im Bahnhof Dombühl und die Gleis-, Weichen-, Oberleitungs- sowie Signalanlagen angepasst. Zudem wird ein neuer Haltepunkt Leutershausen-Wiedersbach eingerichtet.

Das Vorhaben mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen von rund fünf Millionen Euro soll gemeinsam von Bund und Land finanziert werden. Der Freistaat Bayern übernimmt zunächst die Planungskosten für die Ausbaumaßnahme von 346 000 Euro in voller Höhe. Dadurch können die Planungen zügig durchgeführt werden. Mit dem Bau kann voraussichtlich 2011 begonnen werden. Wann die Verbindung bis Dombühl in Betrieb geht, hängt vom Verlauf des Planfeststellungsverfahrens ab. Im Rahmen des 1-Stunden-Bayern-Takts soll auch ein neues Buskonzept auf der Achse Rothenburg ob der Tauber - Schillingsfürst - Dombühl - Feuchtwangen - Dinkelsbühl umgesetzt werden. Der Busverkehr wird dabei neu auf den Bahnhof Dombühl ausgerichtet. Der neue Fahrplan sieht dort kurze Übergangszeiten von und zu den Zügen aus und in Richtung Ansbach vor.

DB spendet 400 000-Euro-Geldfund

(08.10.) BERLIN - Drei Jahre, nachdem ein Rentner 400 000 Euro in einer ICE-Toilette gefunden hatte, will die Bahn das Geld der Bahnhofsmission spenden. Da sich der Eigentümer des Geldes auch nach der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist nicht gemeldet hat, fällt das Geld nun an die Bahn, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Dem Rentner steht eine Belohnung von 1,5 Prozent der Fundsumme, also rund 6000 Euro zu. Da er einen Großteil des Geldes sozialen Projekten spenden will, hat die Bahn den Finderlohn auf 25 000 Euro erhöht. Den Rest des gefundenen Geldes will die Bahn nun der von den Kirchen getragenen Bahnhofsmission spenden. Dort sollen dann an Bahnhöfen in mehreren Großstädten Kita-Lounges eingerichtet werden. Kinder mit oder ohne Eltern sollen dort betreut werden.

Neue Internetseite der DB für Kinder

(08.10.) BERLIN - Seit dem 1. Oktober ist die neue Internetseite der DB für 8 bis 12-Jährige online. Sie bietet ein zeitgemäßes und zielgruppengerechtes Medium, das über das Unternehmen mit all seinen Facetten informiert. Im Mittelpunkt der Internetseite stehen Filme, in denen die Identifikationsfigur Oli Abenteuer rund um die Bahn erlebt. Der lustige und manchmal etwas freche Junge mit der gelben Mütze schickt auch einen DB-Kinderreporter auf die Reise, der den Besuchern der Seite einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Bahn ermöglicht. Die Filmformate von "Olis-Bahnwelt" werden eigens für den Internetauftritt konzipiert und produziert. Abgerundet wird die Seite von Spielen und Informationen, die auch über den Tellerrand der Bahnwelt hinausblicken; so finden sich beispielsweise unter "News" von der Stiftung Lesen, dem langjährigen Partner der DB, ausgewählte Lesetipps. Das pädagogische Konzept hinter der Seite: Jedem Film stehen Bastel- und Malanregungen zur Seite, damit die Kinder sich auch "offline" mit den Themen beschäftigen.

Oli ist seit 2001 die Identifikationsfigur der Kinder- und Jugendkommunikation der DB. Mit seinen im Carlsen-Verlag erschienen Pixi-Büchern, die eine Auflage von über zwei Millionen erreicht haben, und mehreren Spielen ist Oli in vielen deutschen Kinderzimmern angekommen. Mit "Olis-Bahnwelt" finden die Projekte im Internet eine gemeinsame Plattform. Geistiger Vater von Oli ist der 1970 in Basel geborene Titus Ackermann. Er studierte Illustration an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart und in Glasgow an der Macintosh School of Art. Konzipiert und realisiert hat den Internetauftritt die Berliner Agentur Moga Networks GbR.

Schüler hängen sich an Bahnschranke - Bahnstrecke gesperrt

(08.10.) IMMENHAUSEN - Kurzzeitige Behinderungen für den Bahnverkehr verursachten gestern Morgen insgesamt sechs Schüler am Bahnübergang in Immenhausen. Wie ein Zeuge der Bundespolizei mitteilte, hatten sich die Kinder, darunter ein Jugendlicher, beim Öffnungsvorgang an den Halbschrankenbaum gehängt und so die technische Sicherung des Bahnüberganges außer Kraft gesetzt. Die Strecke wurde daraufhin für die Dauer der Reparatur gesperrt. Durch Zeugenhinweise konnten die Schüler ermittelt werden. Sie wurden durch die Bundespolizei später in der Schule aufgesucht und belehrt. Eltern und Schulleitung wurden informiert. Die Bundespolizeiinspektion Kassel weist in diesem Zusammenhang erneut daraufhin, dass durch solche Handlungen der Bahnverkehr erheblich beeinträchtigt werden kann. Eventuelle Schadensersatzansprüche seitens der Verkehrsunternehmen, aber auch strafrechtliche Ermittlungen können die Folge sein.

DB erhöht die Preise zum Fahrplanwechsel

(07.10.) BERLIN - Die DB erhöht zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember erneut die Preise im Nah- und Fernverkehr. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, kosten Fahrkarten künftig durchschnittlich 1,8 Prozent mehr als bisher (Überblick über die neuen Preise). DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg begründete die Anhebung vor allem mit den deutlich gestiegenen Personalkosten der letzten Jahre und sprach von einer Preiserhöhung "mit Augenmaß". "Über 85 Prozent der Fernverkehrs-Normalpreise für einfache Fahrten in der 2. Klasse steigen um weniger als 2 Euro. Im Nahverkehr verteuern sich 95 Prozent der Normalpreise um weniger als 1 Euro", betonte Homburg. "Im Vergleich zum Auto und Flugzeug bleiben wir weiterhin sehr günstig, schließlich verkaufen wir rund 90 Prozent unserer Tickets im Fernverkehr und über 80 Prozent im Nahverkehr rabattiert.“

Gerade ihren treuesten Kunden verlangt die DB allerdings deutlich größere Preissteigerungen ab. So verteuert sich die BahnCard 100 (2. Klasse) um 4,1 Prozent auf 3800 Euro. Der Preis für Reservierungen beträgt am Automaten künftig 2,50 Euro (bisher 2 Euro), was einer Preissteigerung von 25% entspricht. Am Schalter werden hierfür künftig 4,50 Euro erforderlich.

Positive Nachrichten gibt es beim Angebot Dauer-Spezial, wo die Preise unverändert bleiben. Zusätzlich zum Standardangebot ab 29 Euro bietet die Bahn ab 13. Dezember dauerhaft das Kurzstrecken-Ticket bis 250 Kilometer ab 19 Euro sowie das Dauer-Spezial Familie ab 49 Euro an. Bis zu drei Familienkinder unter 15 Jahren können damit kostenlos mitgenommen werden. Neu eingeführt wird auch ein BahnCard 25-Rabatt auf alle Dauer-Spezial Tickets, d.h. auch für das Europa-Spezial ab 39 Euro. Dazu kommt der neue Mitfahrer-Rabatt, 50 % Kinderermäßigung sowie die Möglichkeit zum Umtausch oder zur Erstattung der zuggebundenen Tickets. Alle BahnCard-Kunden kommen zusätzlich in den Genuss einer Ausweitung des City Tickets zum Fahrplanwechsel. Statt wie bislang in 115 Städten kann dann in 118 Städten der öffentliche Personennahverkehr kostenlos zur Weiterfahrt genutzt werden.

Im Regionalverkehr steigen die Normal- und Zeitkartenpreise zwar um 2,2 Prozent, durch die Preisstabilität von mehr als 80 Prozent aller Pauschalpreis-Tickets ergibt sich jedoch ein niedrigerer Gesamtanstieg von durchschnittlich 1,8 Prozent. Nicht teurer werden beispielsweise das beliebte Schönes-Wochenende-Ticket und der Großteil der Länder-Tickets. Lediglich im Südwesten (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) und Südosten (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) verteuern sich die Länder-Tickets Single um 1 Euro. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland steigt auch der Länder-Ticket-Preis für Familien und Gruppen bis 5 Personen um 1 Euro. 1 Euro mehr kostet künftig auch das Regio-Ticket, ein Aufschlag von 50 Cent ist beim Hopper-Ticket zu entrichten.

Neue Preise der DB im Überblick

Bisher Neu
Ausgewählte Streckenpreise
Maximalpreis (z.B. Garmisch-Patenkirchen - Flensburg/ Dortmund - München) 127 € 129 € +1,6%
Frankfurt - Berlin 111 € 113 € +1,8%
Nürnberg - Berlin 89 € 90 € +1,1%
Stuttgart - München 52 € 53 € +1,9%
Frankfurt - Mannheim 25,50 € 26 € +2%
BahnCards
BahnCard 25 (2. Klasse) 57 € 57 € -
BahnCard 25 (1. Klasse) (114 Euro in der 1. Klasse) 114 € 114 € -
BahnCard 50 (2. Klasse) 225 € 230 € +2,2%
BahnCard 50 (1. Klasse) 450 € 460 € +2,2%
Ermäßigte BahnCard 50 (2. Klasse) 115 € 118 € +2,6 %
BahnCard 100 (2. Klasse) 3650 € 3800 € +4,1 %
BahnCard 100 (1. Klasse) 6150 € 6400 € +4,1 %
Dauerspezial
(hier gelten künftig zusätzlich BC 25-Rabatt, Mitfahrer- und Kinderrabatt)
Standardangebot (pro Person und einfacher Strecke, Automat/Internet; 2. Klasse) ab 29 € ab 29 € -
Kurzstrecke (künftig als dauerhaftes Angebot; bis 250 Kilometer) ab 19 € ab 19 € -
Familie (künftig als dauerhaftes Angebot; bis zu 3 Familienkinder unter 15 Jahren) ab 49 € ab 49 € -
Reservierung
Platzreservierung 2. Klasse (Automat/ Internet) 2 € 2,50 € +25%
Platzreservierung 2. Klasse (Schalter/ Hotline) 4 € 4,50 € +12,5%
Nahverkehr
Normal- und Zeitkartenpreise (außerhalb der Verbünde)  +2,2%
Ländertickets preisstabil (Ausnahme Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen jeweils + 1 €)

Umbau der DB Lounge im Frankfurter Hauptbahnhof abgeschlossen

(07.10.) FRANKFURT/Main - Nach zehnwöchiger Bauzeit und einer Gesamtinvestition von 600000 Euro hat die DB am Dienstag die DB Lounge im Frankfurter Hauptbahnhof wiedereröffnet. Mit mehr Sitzplätzen und einem separaten 1. Klasse-Bereich können ab sofort bahn.comfort-Kunden und Reisende der 1. Klasse auf ca. 800 Quadratmetern Wartezeiten entspannt und komfortabel verbringen. "In der DB Lounge Frankfurt gehen wir ab sofort mit mehr Komfort und Service an den Start. Wir freuen uns, dafür auch 12 neue Arbeitsplätze geschaffen zu haben", erläutert Robert Etmans, Vorstand Personal und Bordservice der DB Fernverkehr AG.

Die vergrößerte DB Lounge bietet insgesamt 156 Sitzplätze, davon 55 Plätze im 1. Klasse-Bereich. Neben einer erweiterten Getränkeauswahl bietet die Bahn ihren Gästen kostenlose Snacks und eine Auswahl an Tageszeitungen und Zeitschriften. Auch ein kostenfreier WLAN-Zugang ins Internet wird geboten. Eine ruhige Atmosphäre, elegante Sitzlandschaften, eine Auswahl an Getränken, Magazinen und tagesaktuellen Zeitungen gehören seit über zehn Jahren zum erfolgreichen DB Lounge-Programm. Laptop-Arbeitsplätze und WLAN-Internetzugang runden das Servicepaket ab. 2008 wurden in den 14 DB Lounges mehr als 3,6 Mio. Gäste begrüßt. Für 2009 werden bundesweit ca. vier Mio. Millionen Gäste erwartet, davon allein ca. 700.000 in Frankfurt.

Neue Bauphase beim zweigleisigen Ausbau Mühldorf - Ampfing

(07.10.) AMPFING - Die Bauarbeiten für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Mühldorf - Ampfing sowie für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Ampfing schreiten voran. Zwischen dem 15. und 19. Oktober 2009 findet die erste große Inbetriebnahmephase statt. Die neue Bauphase startet am 15. Oktober 2009 und wird bis voraussichtlich 15. Dezember 2009 andauern. In den kommenden Monaten stehen dann umfangreiche Bahnsteig- und Gleisarbeiten auf dem Programm. Vom 15. bis 19. Oktober 2009 werden die Bahnübergänge Wimpasing und Münchner Straße geschlossen und für die in der nächsten Bauphase beginnenden Brückenbauarbeiten, Gleishilfsbrücken eingebaut.

Am 17. Oktober 2009 erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerks in Weidenbach und am 19. Oktober 2009 des neu gebauten Außenbahnsteigs in Ampfing. Außerdem wird der Zugverkehr auf das neu gebaute Streckengleis geführt, damit Anpassungs- und Erneuerungsarbeiten an dem bestehenden Gleis vorgenommen werden können. Am Bahnhof Ampfing werden der alte Mittel- und der nördliche Bahnsteig zurückgebaut und durch einen neuen Hausbahnsteig ersetzt. Außerdem werden die Gleise im Bahnhof erneuert sowie die neue Unterführung an die Bahnsteige angeschlossen.

Für die Dauer dieser Bauarbeiten ist der Zugang zum Gleis 2 nur über einen rund 700 Meter langen Umweg durch die Unterführung östlich des Bahnhofs möglich. Die umfangreichen Weichen-, Gleis- und Brückbauarbeiten führen in den kommenden Wochen zu Behinderungen im Zugverkehr und zu längeren Fahrzeiten. Außerdem kann es aufgrund des Einsatzes von Baumaschinen und Warnanlagen zu einer erhöhten Lärmentwicklung kommen. Die Deutsche Bahn bittet Fahrgäste und Anwohner hierfür bereits vorab um Entschuldigung.

Jugendliche bespuckten Zugbegleiter und zogen Notbremse

(07.10.) FRIEDBERG - Für heftigen Ärger sorgte am Montag Abend um 21.45 ein Gruppe Jugendlicher im Regionalexpress 25031 auf der Fahrt von Treysa nach Frankfurt. Da die 16 - 17 Jährigen nicht alle im Besitz einer gültigen Fahrkarte waren, versuchten sie den Schaffner zu täuschen, indem sie die Fahrkarten untereinander weitergaben. Der Zugbegleiter, der die Täuschungsversuche durchschaut hatte, zog daraufhin kurzerhand die Karten ein. Mit  Gewalt versuchte einer aus der Gruppe  dem Bahnmitarbeiter die Karten wieder zu entreißen. Im Bahnhof Friedberg sollten die jungen Fahrgäste daraufhin den Zug verlassen. Anstatt dem nachzukommen, blockierten sie die Zugtür. Ein 17-Jähriger bespuckte den Zugbegleiter und zog sogar die Notbremse. Nur mit Hilfe des Lokführers gelang es, die Randalierer aus dem Zug zu verweisen. Noch bevor der Zug verspätet abfahren konnte, demolierte ein Jugendlicher eine Türscheibe des Zuges mit Faustschlägen. Beamte der Bundespolizei konnten einen 17-Jährigen aus Friedberg als einen der Täter ermitteln. Die Bundespolizeiinspektion Frankfurt hat ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen eingeleitet.

EU-Weißbuch Verkehr 2010: Zementierung des Status Quo droht

(07.10.) BERLIN - Das von der EU für das Jahr 2010 angekündigte Weißbuch Verkehr verfehlt nach Auffassung der Allianz pro Schiene den längst überfälligen Politikwechsel hin zu umweltfreundlichen, energieeffizienten und sicheren Verkehrsträgern. Das zentrale politische Handlungsfeld "Umwelt und Verkehr" sei weder mit klaren Zielen noch mit den nötigen Instrumenten hinterlegt worden, kritisierte das Schienenbündnis im laufenden Konsultationsprozess. Dem Papier, das immerhin die EU-Verkehrspolitik bis zum Jahr 2020 festschreiben soll, mangele es an jeglicher Vision für die nächsten 10 Jahre, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Ein verkehrsträgerübergreifender Ansatz und ein ernsthaftes Eingeständnis, dass es mit dem Verkehr so nicht weitergehen kann, sind in dem aktuellen Entwurf ebenfalls nicht zu entdecken", sagte Flege. "Stattdessen: Kästchendenken und ein Kuschen vor der Straßenlobby."

Das Schienenbündnis verwies darauf, dass Europa mit einem Marktanteil von knapp 17 Prozent beim Schienengüterverkehr im internationalen Vergleich bereits weit zurückliege. In den USA und Australien boomt der Güterverkehr und kommt auf Marktanteile von 40 Prozent. In Japan klettert die Schiene im Personenverkehr auf 30 Prozent Marktanteil - zu Lasten des Autoverkehrs. "Diese Entwicklung ist von der EU nicht erkannt, geschweige denn mit Schlussfolgerungen versehen worden", sagte Flege. Dabei lägen die Nachteile für die Umwelt und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auf der Hand, wenn Europa den Anschluss bei der Verkehrsverlagerung verpasse.

Bei der Analyse der neuesten Mobilitätstrends sei die EU "nicht auf der Höhe der Zeit". "Dass Bahn, Bus und Fahrrad bei den Kunden auf dem Vormarsch sind, hat sich in Brüssel noch nicht herumgesprochen." Scharf widersprach Flege auch der Behauptung der EU-Kommission, dass eine Verstädterung zu mehr Nachfrage beim Autoverkehr führe. "Das Gegenteil ist der Fall: Wegen des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrs sind Großstädte Hochburgen der Autofreien: In Berlin sind 50 Prozent der Haushalte autofrei, im Landesdurchschnitt sind es nur 23 Prozent." Als "bewusste Verdrehung der Realität" bezeichnete Flege auch die EU-Aussage, dass die Bevölkerung den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs häufig ablehne. "Im Gegensatz zum Straßen- und Flughafenausbau gibt es für Ausbauvorhaben im öffentlichen Verkehr sogar einen überwältigenden Rückhalt bei der Bevölkerung", sagte Flege und verwies auf jüngste Umfragen der Bundesregierung mit einer Zustimmungsquote von 89 Prozent. Die Allianz pro Schiene forderte die EU in einer schriftlichen Stellungnahme auf, Fakten und Bürgerwillen im künftigen Weißbuch Verkehr korrekt zu berücksichtigen.

"Berliner Zeitung": DB will Reaktivierung der Berliner Nordbahn prüfen

(07.10.) BERLIN - Die DB plant nach Informationen der "Berliner Zeitung" eine Machbarkeitsstudie zur so genannten Berliner Nordbahn. Darin soll untersucht werden, ob es wirtschaftlich wäre, das 1952 stillgelegte, knapp 19 Kilometer lange Teilstück zwischen Gesundbrunnen und Birkenwerder entlang der S-Bahn-Linie 1 als eingleisige elektrifizierte Trasse für den Fern- und Regionalbahnverkehr neu entstehen zu lassen. Durch den Lückenschluss ließe sich die Fahrzeit Berlin - Rostock von derzeit zwei Stunden und 40 Minuten auf rund eine Stunde und 50 Minuten senken, hieß es von der Bahn. Der Senat begrüßte die Ankündigung des Unternehmens, eine Reaktivierung der Nordbahn prüfen zu lassen. "Wir fänden dies gut, weil sich die Verbindungen nach Berlin verbessern und andere Bahnlinien dadurch entlastet würden", sagt Manuela Damianakis, Sprecherin der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), der "Berliner Zeitung".

Neue Bahnsteige in Gusow offiziell eingeweiht

(06.10.) BERLIN - In einem feierlichen Rahmen sind die neuen Bahnsteige in Seelow-Gusow offiziell eingeweiht worden. Ulrich Schultheiß, Leiter des Regionalnetzes Ostbrandenburg der DB Netz AG, machte deutlich: "Für diesen zweiten Bauabschnitt haben wir über 12 Millionen Euro investiert, davon allein 3,6 Millionen Euro in den Bahnhofsumbau hier in Gusow. Die Modernisierung der Ostbahn ist ein gutes Beispiel für das Engagement der Bahn in der Region." Dirk Gellrich, Leiter Bahnhofsmanagement Frankfurt (Oder) der DB Station und Service AG ergänzte: "Die beiden Bahnsteige sind nach dem Brandenburger Modell angeordnet. Reisende brauchen jetzt keine Gleise mehr zu überqueren, um zum Zug zu kommen. Das ist sicher und bequem."

Dafür musste in Gusow eine neue Überleitweiche zwischen den Bahnsteigen eingebaut werden. Diese, wie auch die übrige Leit- und Signaltechnik auf den Bahnhöfen Gusow, Werbig und Seelow (Mark), wird nun vom elektronischen Zentralstellwerk in Küstrin-Kietz gesteuert. Der Bahnhof Gusow ist vollständig behindertengerecht. Die Wege zu den Bahnsteigen sind nun gepflastert, ein Wegeleitsystem wurde eingerichtet. Die Bahnsteige erhielten neue Lampen. Für Güterzüge auf der Ostbahn steht in Gusow ein drittes, 600 Meter langes Gleis zum Überholen und Begegnen zur Verfügung. Auf den Bahnhöfen Seelow und Werbig wurden Schienen und Weichen teilweise ausgewechselt. Im Bahnhof Seelow können die Regionalzüge in Richtung Werbig dadurch schneller ein- und ausfahren.

Mit dem zweiten Bauabschnitt wurde - nach Abschluss der Planungen im Sommer 2008 - noch im Herbst desselben Jahres begonnen. Spektakulär war das Setzen der Signalmaste mit einem Hubschrauber im Juni dieses Jahres. Die Bahnhöfe Küstrin-Kietz und Gorgast wurden bereits im ersten Bauabschnitt ausgerüstet. Im dritten Bauabschnitt verbleibt noch die Gleislageänderung im Bahnhof Rehfelde und die Ausrüstung der Bahnhöfe Rehfelde, Müncheberg und Trebnitz mit elektronischen Stellwerken einschließlich moderner Bahnübergangstechnik. Das gesamte Bauvorhaben auf der Ostbahn sieht die Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur zwischen Berlin und Küstrin-Kietz einschließlich der Bahnhofsumgestaltungen für über 40 Millionen Euro vor.

Erste FLIRT-Triebwagen nach Freilassing überstellt

(06.10.) MÜNCHEN - Die ersten beiden FLIRT-Triebwagen der Berchtesgadener Land Bahn sind in der vergangenen Woche von Halle über München nach Freilassing überstellt worden. Die mit Spannung erwarteten Züge wurden im Beisein von Landrat Georg Grabner, Dr. Arno Gasteiger, Vorstandssprecher der Salzburg AG, DWI Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Berchtesgadener Land Bahn und den Bürgermeistern der Region am Bahnhof Freilassing in Empfang genommen. Drei Züge werden derzeit noch bei Stadler in Berlin gefertigt und voraussichtlich im November ebenfalls nach Freilassing überstellt. In den verbleibenden Wochen bis zum Start der neuen Bahn am 13. Dezember werden die Mitarbeiter auf der Strecke Freilassing - Berchtesgaden geschult. "Das bedeutet, dass die neuen Züge in den nächsten Tagen schon zu Schulungszwecken auf der Strecke unterwegs sein werden", erläutert DWI Arnulf Schuchmann den weiteren Zeitplan.

Neuer Bahnsteig in Lingen (Ems) in Betrieb

(06.10.) HANNOVER - Im Bahnhof Lingen (Ems) wird am Freitag, 9. Oktober, der neue Bahnsteig am Gleis 2 in Betrieb genommen. Mit den Arbeiten am Hausbahnsteig Gleis 1 und dem Einbau eines neuen Aufzuges vom Personentunnel zum Bahnsteig 2 wird zeitgleich begonnen. Bis zum Abschuss der Arbeiten, voraussichtlich Mitte Dezember, halten alle Züge (IC und Regionalzüge) im Gleis 2. Bis zur Inbetriebnahme des Aufzuges ist ein barrierefreies Erreichen des Bahnsteiges 2 in Lingen (Ems) nicht möglich.

DB bestellt acht Talent2-Züge für Sachsen

(05.10.) BERLIN - Die DB bestellt bei Bombardier Transportation acht weitere Talent2-Züge im Wert von rund 35 Millionen Euro. Davon werden vier der Triebzüge mit jeweils drei Wagensektionen und vier weitere als fünfteilige Triebzüge der DB-Baureihe 442 ausgeliefert. Die neuen Züge werden in Sachsen als Saxonia-Linie zwischen Dresden, Riesa und Leipzig zum Sommerfahrplan 2011 zum Einsatz kommen.

Die Baureihe 442 basiert auf einem innovativen Baukastenprinzip. Standardisierte Module erlauben die Anpassung auf individuelle Anforderungen der Besteller. Für die Fahrzeuge der Saxonia-Linie sind aus diesem Baukasten Sitze in bequemer Komfortpolsterung ausgewählt worden. Die Sitzanordnung weist sowohl einen großzügigen Sitz- als auch einen breiten Armlehnenabstand auf. Zudem haben die Fahrzeuge einen großen Mehrzweckbereich. Weiterhin ist zur Erhöhung der Sicherheit der Kunden eine umfangreiche Videoüberwachung des Fahrgastraumes vorgesehen.

Die neuen Züge der Baureihe 442 sind aufgrund eines energieeffizienten Antriebs besonders klimafreundlich. So wird die Energie beim Bremsen ins Netz zurückgespeist und damit der Energieverbrauch reduziert. Mit der jetzigen Fahrzeugbestellung hat die DB den siebten Abruf aus dem Rahmenvertrag über insgesamt 321 Fahrzeuge getätigt. Damit sind jetzt bereits 128 Fahrzeuge der DB-Baureihe 442 bestellt worden.

"Spiegel": Berliner S-Bahn wusste von Schwächen der Räder

(05.10.) BERLIN - Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat die Berliner S-Bahn GmbH schon frühzeitig über Mängel an den S-Bahn-Rädern Bescheid gewusst. Demnach unterrichtete der Radsatzproduzent Rafil die DB-Tochter im März 2005 in einem Schreiben, dass die Radscheiben der Baureihen 481 und 482 den Kriterien der damals verschärften Normvorgaben schwer standhalten würden, riet von erneuten Prüfstandsversuchen aber ab. Stattdessen sollte sich laut "Spiegel" die S-Bahn mit einer Berechnung begnügen, um die Freigabe zu erteilen, was einen klaren Verstoß gegen die Zulassungsbestimmungen bedeute. Als es im Mai zu einem Radbruch kam, ließ die DB AG die Räder untersuchen und stellte fest, dass sie "nicht dauerfest im Sinne der Vorschriften" seien. Diese und andere technische Pannen brachten den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt teilweise zum Erliegen.

DB plant Stellenabbau in der Gütersparte

(05.10.) BERLIN - Die DB plant in der Gütersparte offenbar einen starken Stellenabbau. "Allein aus den geringeren Transportaufträgen ergibt sich bislang, dass für rund 2400 Beschäftigte dauerhaft keine Arbeit da ist", sagte der Bahn-Transport- und Logistik-Vorstand Karl-Friedrich Rausch der Mitarbeiterzeitung "DB Welt". "Dazu kommt ein struktureller Anpassungseffekt von weiteren 1500 Arbeitsplätzen." Außerdem gebe es bei der Tochter DB Schenker Rail ein zusätzliches Risiko für Stellen "wegen des derzeitigen dramatischen Preiskampfs" mit den Lastwagen-Speditionen. Entlassungen seien wegen eines Beschäftigungsbündnisses mit den Gewerkschaften bis Ende 2010 ausgeschlossen, sagte Rausch weiter. "Allerdings wird es Personalanpassungen innerhalb des Konzernarbeitsmarkts geben müssen." Darüber sei die Geschäftsführung "auch mit den Betriebsräten und Gewerkschaften intensiv in der Diskussion".

Arnsdorfer Kurve feierlich in Betrieb genommen

(05.10.) DRESDEN - Nach einer Bauzeit von nur knapp sechs Monaten ist am Wochenende die Arnsdorfer Kurve feierlich in Betrieb genommen worden. In das Projekt wurden rund fünf Millionen Euro an Bundesmitteln investiert. Gleichzeitig wurde zur Verbesserung der Infrastruktur ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb genommen. Die Investition in das ESTW beträgt rund zwei Millionen Euro.

Durch den Bau der Kurve wird nicht nur der Fahrtweg zwischen Kamenz und Dresden verkürzt, zukünftig entfällt auch das Wenden der Züge in Arnsdorf. Die Reisezeit zwischen der Landeshauptstadt und Kamenz beträgt damit 45 statt vormals knapp 60 Minuten und die Verbindung wird deutlich attraktiver. Der VVO hat sich seit Jahren für dieses Projekt stark gemacht. Der Grund liegt auf der Hand: "Derzeit nutzen etwa 3.400 Fahrgäste an Werktagen den Zug auf der Relation Dresden - Kamenz. Die kürzere Reisezeit überzeugt sicherlich noch mehr Menschen für ihren täglichen Weg zur Arbeit oder für den Ausflug am Wochenende den Zug zu nutzen", sagt VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen. Denn auch in Dresden verbessern sich die Anschlüsse an den Fernverkehr in Richtung Leipzig und Berlin.

Bereits seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 haben die Arnsdorfer noch besseren Anschluss an Dresden, da die Regional-Express-Züge aus Görlitz und Zittau etwa im Halbstundentakt in der Gemeinde halten. Dadurch wird der wegfallende Zughalt die Regionalbahn RB 34 mit Fertigstellung der Kurve kompensiert.

150-jähriger Brückenschlag über den Rhein

(05.10.) KÖLN - Die erste feste Rheinquerung, die damalige Dombrücke und jetzige Hohenzollernbrücke, ist am Samstag 150 Jahre alt geworden. Die ersten Arbeiten und die Grundsteinlegung fanden bereits 1855 statt. Vier Jahre später, am 3. Oktober 1859, erfolgten Einweihung und Inbetriebnahme. An der Stelle, an der heute die Hohenzollernbrücke über den Rhein führt, wollte König Friedrich Wilhelm IV eine Brücke installiert wissen, die genau auf die Achse des damals noch nicht fertig gestellten Kölner Doms ausgerichtet war. 1842 hatte man unter der Protektion des Königs mit dem Ausbau des Kölner Doms begonnen.

Die Dombrücke, die später wegen ihres Aussehens von den Kölnern liebevoll "Muusfall", also Mausefalle, genannt wurde, der neu entstandene Centralpersonenbahnhof Cöln und der Dom bildeten schon damals eine unverwechselbare Stadtansicht. Dieser Centralpersonenbahnhof, der Vorgänger des heutigen Hauptbahnhofs, wurde dann kurze Zeit nach Einweihung der Dombrücke, nämlich am 5. Dezember 1859, fertig gestellt und in Betrieb genommen. Auch heute noch sind Dom, Hauptbahnhof und Hohenzollernbrücke bei den Kölnern und den zahlreichen Besuchern aus aller Welt ein beliebtes Fotomotiv und markantes Bild der Stadt am Rhein.

Daher lädt die Deutsche Bahn am 5. Dezember 2009 in den festlich geschmückten Kölner Hauptbahnhof alle Besucher und Gäste zu einem Jubiläum recht herzlich ein. Für beste Familienunterhaltung sorgen viele Stars aus dem KI.KA. Eine Ausstellung über die Geschichte des Bahnhofs und Aktionen der Geschäfte im Kölner Hauptbahnhof ergänzen das Programm.

Umgebauter Bahnhof Schwarzenberg offiziell eröffnet

(05.10.) CHEMNITZ - Der modernisierte Bahnhof Schwarzenberg ist am Freitag nach fast zehnmonatiger Bauzeit in einem Festakt offiziell der Öffentlichkeit übergeben worden. Insgesamt knapp neun Millionen Euro wurden durch den Bund, den Freistaat Sachsen, dem Verkehrsverbund Mittelsachsen, der Stadt Schwarzenberg sowie der Erzgebirgsbahn in den Aus- und Umbau des Bahnhofs zu einer modernen Verkehrsstation investiert.

Die öffentlichen Verkehrsmittel Bus und Bahn sind nunmehr am Bahnhof Schwarzenberg eng und barrierefrei miteinander verknüpft. Auf der Seite des Busbahnhofs wurden dafür ein neuer Außenbahnsteig sowie eine Bushaltestelle errichtet. Von hier aus gelangt man ebenerdig zu allen Bahnsteigen. Die bereits bestehenden Mittelbahnsteige wurden im Zuge des Umbaus auf 55 cm angehoben und mit einem neuen Bahnsteigbelag versehen, so dass nunmehr ein stufenfreier Ein- und Ausstieg der Triebwagen der Erzgebirgsbahn möglich ist. Die Bahnsteige wurden mit einem Wegeleit- und Blindenleitsystem, neuen Sitzmöbeln, Informationsvitrinen, einem DB-Automaten sowie neuer Beleuchtung ausgestattet. Um den öffentlichen Verkehr und Individualverkehr besser miteinander zu verknüpfen, wurde in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs eine Park&Ride Anlage mit 26 Pkw-Stellflächen errichtet.

Parallel zu den Bauarbeiten an den Bahnsteigen und dem Busbahnhof wurde auch die Stellwerks- und Sicherheitstechnik des Bahnhofs vollständig erneuert. Vom modernen Elektronischen Stellwerk aus steuern die Fahrdienstleiter den gesamten Zugbetrieb im Bahnhof Schwarzenberg und steuert mittels Computertechnik 25 Lichtsignale, 13 Weichen, drei Bahnübergänge und 38 Züge täglich.

Modernisierung des Bahnhofs Weilerswist gestartet

(05.10.) DÜSSELDORF - Am Freitag ist mit einem offiziellen Spatenstich der Startschuss für die Modernisierung des Bahnhofs Weilerswist gefallen. Bereits seit Mitte August 2009 sind Arbeiter mit der Baustellenvorbereitung vor Ort aktiv. Nun gehen die Bauarbeiten jedoch richtig los: Zwei Seitenbahnsteige entstehen neu, außerdem wird eine Fußgängerunterführung inklusive neuer Treppen und Rampen gebaut. Eine neue P+R-Anlage rundet die Modernisierungsmaßnahme ab. Die neuen Bahnsteige werden eine Länge von 165 Meter und eine Höhe von 76 Zentimetern haben, um das barrierefreie Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.

Die Bahnhofsmodernisierung kostet insgesamt rund 4,5 Millionen Euro. Davon sind rund 3,6 Millionen Euro zuwendungsfähig, werden also vom Land NRW bezahlt. Genehmigt und ausgeschüttet wird dieses Geld durch den Nahverkehr Rheinland (NVR). Die Differenz trägt der Bauherr, also DB Station&Service, aus eigenen Mitteln. Im Frühjahr 2011 soll der neue Bahnhof fertig sein.

DB schnürt zusätzliches Entschädigungspaket für Berliner S-Bahn-Kunden

(02.10.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag Details zu zusätzlichen Entschädigungen für Berliner S-Bahn-Kunden bekannt gegeben. Ergänzend zur bisherigen Entschädigungsregelung für Stammkunden fahren jetzt auch Studenten der Universitäten in Berlin, Potsdam und Wildau mit Semestertickets im Dezember kostenlos. Inhaber einer festen Monatskarte bzw. eines Berliner Sozialtickets für Dezember erhalten im neuen Jahr eine Barerstattung von 15 Euro. Für Kunden mit gleitenden Monatskarten, die im Dezember beginnen und den Tarifbereich Berlin AB, BC oder ABC einschließen, verlängert die S-Bahn Berlin die Gültigkeit um eine Woche. Diese Regelungen gelten unabhängig davon, bei welchem Verkehrsunternehmen des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) der Fahrausweis gekauft wurde.

Außerdem macht die S-Bahn Berlin auch allen anderen Kunden ein Entschädigungsangebot: An den vier Adventswochenenden können alle Fahrgäste mit einem Einzelfahrausweis der Tarifbereiche AB, BC oder ABC den ganzen Tag fahren. Detaillierte Informationen zu diesen zusätzlichen Entschädigungsregelungen sind ab Ende Oktober unter www.s-bahn-berlin.de oder dem S-Bahn-Kundentelefon unter der Nummer 030 29 74 33 33 verfügbar und werden in einer weiteren Sonderausgabe der Kundenzeitung "punkt 3 spezial" veröffentlicht, die ab 26. Oktober in allen Kundenzentren und an allen Fahrkartenausgaben erhältlich ist.

Darüber hinaus hat die S-Bahn Berlin ein millionenschweres Sofortmaßnahmen-Paket geschnürt, das für alle Kunden spürbare Verbesserungen bei Angebot, Qualität und Service bringen soll. Danach erhalten weitere 55 S-Bahnhöfe, darunter 45 nicht mit Aufsichten besetzte Stationen, moderne Zugzielanzeiger zur besseren Fahrgastinformation. Damit verfügen dann alle Bahnhöfe, von denen aus Züge unterschiedliche Ziele ansteuern, dynamische - also automatisch wechselnde - Anzeigesysteme. Zusätzlich will die S-Bahn Berlin zwölf stillgelegte Viertelzüge der Baureihe 485 zur dauerhaften Ergänzung der S-Bahnflotte reaktivieren. Außerdem werden alle Fahrzeuge mit einer Spezialversiegelung zum Graffitischutz versehen.

Das zusätzliche Entschädigungs- und Maßnahmenpaket hat einen Gegenwert von rund 30 Mio. Euro und ergänzt die bereits angekündigten Entschädigungen für Abo- und Jahreskarten-Inhaber im Umfang von 25 Mio. Euro. Auch mit den Gewerbetreibenden in den von Verkehrsausfällen besonders betroffenen S Bahnhöfen ist die Deutschen Bahn bereits im Gespräch und vereinbart individuelle Kompensationsregelungen. Als ein Zeichen des Bedauerns und der Wiedergutmachung spendet die S-Bahn Berlin außerdem je 100.000 Euro an vier Berliner Wohltätigkeitsorganisationen und Interessensverbände. Die Geldspenden gehen an die Berliner Bahnhofsmissionen, die Bürgerstiftung Berlin, das Kinder- und Jugendwerk "Die Arche" sowie an die Deutsche Rheumaliga, die unter anderem die Interessen mobilitätseingeschränkter Fahrgäste vertritt.

Die betriebliche Situation soll sich noch im Oktober merklich entspannen: Danach sollen bis Mitte Oktober voraussichtlich 300 Viertelzüge wieder zur Verfügung stehen, bis Ende des Monats sogar 400. "Wir bleiben bei unserer Planung, bis Mitte Dezember wieder den vollen Fahrplan zu fahren. Dies steht aber unter dem Vorbehalt, dass bei den laufenden zusätzlichen Überprüfungen keine weiteren gravierenden Mängel entdeckt werden", sagte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. Um mögliche Fahrzeugmängel zuverlässig und schnell abstellen zu können, wurde ein zusätzlicher "Quick-Check" der gesamten S-Bahnflotte veranlasst. Dabei werden sämtliche Fertigungsabläufe, Betriebsmittel und Werkzeuge begutachtet. Außerdem wird unter Leitung der S-Bahn-Geschäftsführung bis Mitte Oktober eine Zustandsbewertung aller drei S-Bahn-Baureihen vorgenommen. Das rund 30-köpfige Expertenteam aus verschiedenen Unternehmensbereichen der Deutschen Bahn soll zusammen mit den Kollegen der S-Bahn Berlin dafür sorgen, dass die notwendige Verfügbarkeit des Wagenparks bei uneingeschränkter Betriebssicherheit erreicht wird.

Auch die externen und internen Ermittlungen zu den Unregelmäßigkeiten bei Wartung und Instandhaltung der S-Bahn Berlin laufen auf Hochtouren weiter. Neben der intensiven Aufarbeitung von mehreren Tausend Einzeldokumenten aus dem Zeitraum Ende der Neunziger Jahre bis 2009 wird nach Zustimmung des Betriebsrats in wenigen Tagen mit Interviews von Mitarbeitern und Führungskräften begonnen. Geplant sind Befragungen von 50 bis 70 Personen. Homburg: "Das kostet zwar sehr viel Zeit, aber hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Wir lassen an dieser Stelle nicht locker und werden alle möglichen Verfehlungen von verantwortlicher Seite aufdecken und die dann notwendigen Konsequenzen ziehen. Dabei arbeiten wir auch eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Zu dieser sorgfältigen und lückenlosen Aufklärung gehört aber auch, dass wir uns nicht zu Vorverurteilungen hinreißen lassen."

"FAZ": DB steuert 2009 auf hohe Verluste zu

(02.10.) FRANKFURT/Main - Der DB droht einem Bericht der "Frabkfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge in diesem Jahr ein Verlust von bis zu 500 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse des Konzerns hätten in den ersten acht Monaten um 3,2 Milliarden Euro oder 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert von knapp 19 Milliarden Euro gelegen, hieß es unter Berufung auf ein internes Papier der Bahn. Der andauernde Nachfragerückgang als Folge der Konjunkturkrise spiegele sich am deutlichsten in der Logistik und bei der Güterbahn wider, die Umsatzeinbußen von mehr als 25 Prozent verzeichneten, zitiert die "FAZ" aus dem Bahn-Papier. In der Logistik musste der Konzern demnach von Januar bis August einen Umsatzrückgang um 2,5 Milliarden Euro und bei der Güterbahn um 857 Millionen Euro verkraften.

Studie: Steigende Ölpreise beflügeln das Bahnfahren

(02.10.) BERLIN - Eine Studie der Allianz pro Schiene hat ergeben, dass sich das Wachstum des Schienenverkehrs in Deutschland bis 2020 dramatisch beschleunigen wird. "Schon heute wächst die Schiene schneller als die Straße", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Seit der Bahnreform haben wir einen Zuwachs bei den Personenkilometern von 25 Prozent." Steigende Ölpreise werden die Nachfrage nach Bahnverkehr zusätzlich kräftig ankurbeln. "Unsere Rechenszenarien für den Personenverkehr auf der Schiene bewegen sich im Rahmen von plus 56 bis plus 100 Prozent bis 2020", sagte Flege und betonte, dass sich diese Zuwächse bereits ergäben, wenn man lediglich die aktuellen Trends beim Verkehrsverhalten der Deutschen und bei den Ölpreisen fortschreibe.

Der Bundesverkehrswegeplan, der zur Zeit aktualisiert wird, kalkuliert aber nach Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums mit einem Ölpreis von maximal 42 US-Dollar pro Barrel für das Jahr 2020. Und das, obwohl der Ölpreis heute schon bei knapp 70 US-Dollar liegt. "Das ist unseriös", sagte Flege. "Öl wird nie wieder so billig sein". Von dem amtlichen "Rechenfehler" profitiere vor allem der Straßenverkehr: Die Nachfrage beim erdölabhängigen Straßenverkehr werde künstlich groß und die Nachfrage beim weitgehend elektrisch betriebenen Schienenverkehr künstlich klein gerechnet, bemängelte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. "Bei realistischen Ölpreisprämissen wird die Debatte über den nötigen Infrastrukturausbau für die einzelnen Verkehrsträger ganz anders geführt, als bei einer Planung, die von Ölpreisen ausgeht, die wir schon lange nicht mehr haben." Die Allianz pro Schiene fordert daher das Verkehrsministerium auf, künftig mit realistischen Szenarien zu rechnen und die Prämissen offen zu legen. Der Studie zufolge wird der Benzinpreis im Jahr 2020 bei etwa 3,40 Euro liegen. Schon 2024 dürfte der Liter Sprit die Schallgrenze von 5 Euro erreichen. "Solche Steigerungen stehen den Autofahren bevor", sagte Flege und kritisierte, dass die offiziellen amtlichen Stellen weiterhin mit "geschönten Ölpreisen" hantierten.

Angesichts der vorhersehbaren Nachfrageverschiebungen zugunsten der Schiene sei es höchste Zeit, den Schwerpunkt für öffentliche Infrastruktur-Investitionen richtig zu setzen. "Sonst stehen wir bald vor der Frage, wie Verkehrsunternehmen und Infrastruktur solche Fahrgastzuwächse bewältigen können", sagte Flege und forderte außerdem eine "neue Netzphilosophie": Statt teurer Einzelprojekte helfe vor allem ein Ansatz, der das Netz als Ganzes betrachte und durchlässiger mache. "Die Nachfrage nach Schienenverkehr wird explodieren, nur die Bahnen und die Politik sind darauf noch nicht vorbereitet."

Sanierung des Empfangsgebäudes Dessau Hbf beginnt

(02.10.) LEIPZIG - Mit einem symbolischen Spatenstich begannen am Donnerstag umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Hauptbahnhof Dessau. Der Bund stellt im Rahmen der Konjunkturprogramme für Modernisierungsmaßnahmen an rund 2.050 Bahnhöfen 300 Millionen Euro bereit. Ein Schwerpunkt ist die energetische Ertüchtigung von Empfangsgebäuden. Zur Erreichung der energetischen Ziele werden am Hauptbahnhof Dessau die Fassaden und die obere Geschossdecke im Dachgeschoss wärmegedämmt. Die Fenster und Außentüren werden unter Beachtung denkmalschutzrechtlicher Belange erneuert. Hierfür werden vom Bund über 700.000 Euro investiert. Insgesamt investiert der Bund mehr als 6,2 Millionen Euro in die Modernisierung von Bahnhöfen in Sachsen Anhalt.

Im Bereich der ehemaligen Gepäckaufbewahrung wird ein attraktiver Wartebereich entstehen. Die Gestaltung erfolgt unter dem Aspekt, den Reisenden bereits bei ihrer Ankunft über die Stadt und die Wirkung des Bauhauses zu informieren. Die komplette Möblierung, Wandgestaltung und Beleuchtung soll im Bauhausstil ausgeführt werden. Die vorhandenen Toiletten sollen durch eine moderne Anlage mit Behinderten-WC und Baby-Wickelraum ersetzt werden. Beide Maßnahmen werden durch die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt mitfinanziert.

Unter dem Titel "Klimafreundlicher Bahnhof" wird im Bahnhof Dessau ein Blockheizkraftwerk errichtet sowie die herkömmliche Beleuchtung mit LED Leuchten umgerüstet. Durch das Gesamtpaket der energetischen Maßnahmen wird die heute in Kraft tretende neue Energieeinspar- verordnung deutlich erreicht. Der Primärenergiebedarf und die CO2 Emissionen können so um über 50 Prozent gesenkt werden. Die DB wird dafür rund 400.000 Euro investieren. Der Bahnhof Dessau wurde 1952 im Bauhausstil errichtet und steht unter Denkmalschutz. Er wird täglich von 5.650 Reisenden pro Tag genutzt.

PRO BAHN fordert wettbewerbsneutrales Schienennetz

(02.10.) HAMBURG - Der Fahrgastverband PRO BAHN erwartet von den Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP ein klares Votum für ein wettbewerbsneutrales staatliches Schienennetz, das allen Bürgern und allen Unternehmen im Standort Deutschland dient. "Das Schienennetz muss unabhängig werden von den Entscheidungen einzelner Verkehrsunternehmen, und Gewinne aus dem Schienennetz dürfen ausschließlich zur Verbesserung des Netzes verwendet werden", fordert der PRO BAHN Bundesvorsitzende Karl-Peter Naumann. "In der heutigen Rechtsform des Schienennetzes gibt es keine ausreichende Sicherung gegen die Zweckentfremdung staatlicher Gelder für die Infrastruktur und das Abfließen von Gewinnen aus dem Schienennetz."

Weiter fordert PRO BAHN mehr und schnelle Investitionen für den Aus- und Neubau von Güterverkehrsstrecken. "Zur Zeit bestehe die Gefahr, dass ICE- und Regionalzüge im Stau der Güterzüge stecken bleiben", so Naumann. "Die Deutsche Bahn hat im Februar ein wegweisendes Investitionsprogramm vorgelegt, das eine Umsteuerung von Investitionen aus Prestigeprojekten in wirtschaftlich hoch rentable Ausbauten empfiehlt. Diese Initiative muss gefördert werden," so Naumann. Der Verbraucherverband fordert auch mehr Wettbewerb für das regionale Schienennetz. "Regionale Schienennetz-Betreiber können deutlich kostengünstiger bauen und unterhalten. Kosteneinsparungen bis zu 50 Prozent sind möglich, wie der bisherige Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft Dieter Ludwig berichtet." Das regionale Unternehmen betreibt rund um Karlsruhe erfolgreich ein rund 400 Kilometer umfassendes Stadtbahnnetz.

"Auch die Bahnhöfe müssen in staatlicher Verantwortung und wettbewerbsneutral sein," fordert Naumann. "Als Fahrgast erwarte ich, dass ich dort Fahrkarten für alle Züge kaufen kann, unabhängig von ihrer Farbe. Heute muss der Fahrgast bei kleinen Unternehmen Fahrkarten im Zug kaufen, und am Nachbargleis holt ein großes Unternehmen die Bundespolizei, wenn ich ohne Fahrkarte einsteige. Ein Vertriebsmonopol eines Unternehmens in Bahnhöfen ist ein unhaltbarer Zustand." "Das Desaster bei der S-Bahn Berlin zeigt deutlich die Fehlentwicklung der bisherigen Bundespolitik. Die künftige Regierung muss entweder ihr Eigentumsrecht wieder ernsthaft ausüben oder die Unternehmen in andere Hände übergeben," fordert Naumann. "Wichtig ist, dass die neue Regierung die Weichen so stellt, dass unternehmerische Abenteuer mit Staatsgarantie nicht mehr möglich sind."

Drei Jugendliche nach gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr festgenommen

(02.10.) NEU ISENBURG - Am Bahnhof Neu Isenburg konnten heute Morgen, gegen Mitternacht, drei Jugendliche aus Neu Isenburg festgenommen werden, die eine S-Bahn mit Steinen beworfen und die Glassscheibe eines Wartepavillions zerstört hatten. Um Mitternacht ging bei der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main die Meldung ein, dass am Bahnhof  Neu Isenburg Züge mit Steinen beworfen werden. Sofort wurde eine Fahndung eingeleitet, die wenig später zum Erfolg führte. Als Beamte der Polizeistation Neu Isenburg am Bahnhof eintrafen, konnten sie die drei Jugendlichen beobachten, wie diese gerade eine durchfahrende S-Bahn mit Steinen bewarfen. Die Jugendlichen flüchteten danach in ein angrenzendes Waldstück, wo sie kurz darauf festgenommen wurden. Ermittlungen ergaben, dass ein Güterzug und eine S-Bahn von mehreren Steinen getroffen und beschädigt wurden. Die Bundespolizei hat gegen die drei Jugendlichen ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Sachbeschädigung eingeleitet.

Elf Frachtcontainer im Frankfurter Ostbahnhof aufgebrochen

(02.10.) FRANKFURT/Main - Die Bundespolizei ermittelt gegen noch unbekannte Täter, die am Mittwochmorgen insgesamt elf Frachtcontainer im Containerbahnhof Frankfurt am Main Ost aufgebrochen hatten. Mitarbeiter der DB hatten, um 04.00 Uhr, die aufgebrochenen Container festgestellt und sofort die Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main alarmiert. Nachdem die Täter sich Zugang zu den Containern verschafft hatten durchsuchten sie den Inhalt nach lohnenswerten Waren. Nach ersten Ermittlungen entwendeten die Täter 100 Paar hochwertige Snowboardschuhe im Gesamtwert von 20.000 Euro sowie eine noch unbekannte Zahl von Bleikristallkugeln. Der Wert dieser Kugeln, welche an verschiedene Juweliere für das anstehende Weihnachtsgeschäft geliefert werden sollten, kann noch nicht beziffert werden. Ein Ermittlungsverfahren wegen des besonders schweren Falls des Diebstahls wurde eingeleitet. Hierzu bittet die Bundespolizei um Hinweise. Unter der Telefonnummer 069/3400 6953 können sachdienliche Hinweise direkt der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main gemeldet werden.

Zusätzliche Entschädigungen für Berliner S-Bahn-Kunden geplant

(01.10.) BERLIN - Die DB hat am Mittwoch zusätzliche Entschädigungen für Kunden der Berliner S-Bahn wegen der anhaltender Betriebseinschränkungen angekündigt. DB-Vorstand Ulrich Homburg werde am Donnerstag über zusätzlich beschlossene Entschädigungsregelungen informieren, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch. Der "Tagesspiegel" will aber bereits erfahren haben, dass auch Studenten ein Sechstel des Preises fürs Semesterticket (26,42 Euro) erstattet bekommen sollen. Käufer von Monatskarten und der Sozialkarte sollen laut "Tagesspiegel" 15 Euro zurück erhalten; die gleitende Monatskarte werde im Dezember um sieben Tage verlängert. Und an den Adventswochenenden werden laut "Tagesspiegel" die Einzelfahrscheine zu Tageskarten, so dass auch Nicht-Abo-Kunden profitieren.

Wegen der S-Bahnausfälle soll es im nächsten Jahr in Berlin erneut keine Preiserhöhung für Fahrten mit Bahnen und Bussen geben. "Höhere Tarife können wir den Fahrgästen nach dem S-Bahn-Chaos nicht zumuten", sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz am Mittwoch. Auch für die S-Bahn seien Tariferhöhungen derzeit kein Thema, sagte ein Sprecher. Von 2011 an will die BVG aber wieder jährlich die Preise steigen lassen; jeweils um 1,5 Prozent. Beschlossen werden die Tarife vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).

DB testet neues e-Ticket per Handy in Nordrhein-Westfalen

(01.10.) DÜSSELDORF - Die DB sucht Testkunden für das neue e-Ticketing-Verfahren Touch&Travel. Zum Start von RUHR.2010 sollen ab Januar 1.000 Bahnfahrer das elektronische Ticket in Europas Kulturhauptstadt auf Herz und Nieren prüfen. Seit September bringt die DB die erforderlichen An- und Abmeldepunkte (Touchpoints) an über 80 Haltestellen an. Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der DB Mobility Logistics AG: "Mit Touch&Travel entwickeln wir ein innovatives Vertriebssystem zur Marktreife, das Bahn- und Busfahren zum Kinderspiel macht: Der Fahrkartenkauf wird damit überflüssig, unsere Kunden bekommen ihre monatliche Mobilitätsrechnung bequem nach Hause."

Bei Touch&Travel meldet sich der Kunde mittels eines Near Field Communication (NFC)-Handys zu Beginn seiner Fahrt an einem Touchpoint an und auf die gleiche Weise nach Abschluss der Reise wieder ab. Im Hintergrund berechnet das System die zurückgelegte Strecke und ermittelt den Fahrpreis. Gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist es gelungen, in der Kulturhauptstadt-Region ein weiteres Pilotgebiet aufzubauen. Mit der Anbindung des Fernverkehrsnetzes nach Frankfurt am Main und von Hamm über Hannover nach Berlin werden zusätzliche Vorteile geschaffen.

500 Kunden zwischen Berlin, Potsdam und Hannover testen bereits seit Dezember 2008 Touch&Travel. Ziel ist es, das Vertriebssystem bis 2011 zur Marktreife zu bringen. Interessierte Bahnfahrer können sich unter www.touchandtravel.de informieren und als Testkunden registrieren.

Neue Sitze in Hamburgs S-Bahnen

(01.10.) HAMBURG - Alle 112 S-Bahnzüge der Baureihe 474 werden bis Ende nächsten Jahres mit komfortableren Sitzpolstern im Regio-Design (karo-blau) ausgerüstet. Hierfür investiert die S-Bahn Hamburg GmbH insgesamt 2,2 Millionen Euro. Seit Herbst letzten Jahres sind bereits drei S-Bahn-Mittelwagen mit neuen Interieur unterwegs. Erste Kundenbefragungen hatten eine große Zustimmung zu den neuen Sitzpolstern ergeben.

Außerdem ist die Entwicklung eines grundlegend modernisierten S-Bahnzuges in Vorbereitung. Der ET 474 PLUS soll eine Klimaanlage erhalten, die Wagen sollen durchgängig sein und ein anspruchsvolles Interieur mit modernen Fahrgastinformationssystemen und Fahrgastfernsehen erhalten. Um mehr Platz für Fahrräder, Kinderwagen und ggf. Rollstühle zu schaffen, wurde auch ein  Mehrzweckraumkonzept entwickelt. Die S-Bahn Hamburg präsentierte am Mittwoch einen entsprechend umgebauten Wagen. Schaubilder zeigen zusätzlich, wie der dieser Zug einmal aussehen könnte. Ein Prototyp des ET 474 Plus soll zur Fachmesse Innotrans im Herbst kommenden Jahres fertig gestellt sein. Danach soll die Zulassung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) beantragt werden.

Werktäglich nutzen rund 600.000 Menschen die sechs Linien der S-Bahn. Die S-Bahn Hamburg ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern das schnellste Verkehrsunternehmen im Hamburger Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr. Im Vergleich zum Auto spart die S-Bahn jährlich rund 140.000 Tonnen CO2  im Jahr ein. Dies ist mehr als die jährlichen CO2-Emissionen des Hamburger Bezirks Bergedorf. Die Zweistrom-S-Bahn, die seit Dezember 2007 ins niedersächsische Stade fährt, eröffnete eine neue Ära. Sie wird von jährlich über sechs Millionen Fahrgästen genutzt. Diese bundesweit erstmalig eingesetzte Technik hat sich auch im täglichen Betrieb als zuverlässig erwiesen.

Nordröhre des Finnetunnels durchgeschlagen

(01.10.) LEIPZIG - Am Mittwochnachmittag drehte sich das elf Meter hohe Schneidrad einer Tunnelbohrmaschine bei Bad Bibra (Sachsen-Anhalt) aus dem Höhenzug der Finne ans Tageslicht. Die Arbeitsfahrt war sieben Kilometer lang und hatte vor 17 Monaten bei Herrengosserstedt an der Landesgrenze zu Thüringen begonnen. Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, war ebenso anwesend wie seine Frau Brigitte Klein, die erfolgreich als Patin für den Tunnel und damit als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara auf Erden ihr Amt ausgeübt hatte und somit für einen unfallfreien Weg durch den Berg sorgte.

Der Tunnel ist Teil einer Kette von Ingenieurbauwerken von sechs großen Brücken und drei Tunneln der 123 Kilometer langen Neubaustrecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle, die derzeit errichtet werden. Diese Neubaustrecke gehört zur 500 Kilometer langen Aus- und Neubauverbindung zwischen Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle und Berlin, dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast zehn Milliarden Euro. Nach Abschluss aller Maßnahmen soll sich die Reisezeit zwischen München und Berlin von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Die Kunden im Personen- sowie im Güterverkehr erhalten eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

Ralf Rothe, verantwortlich für Großprojekte bei der DB Netz AG, unterstrich: "Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiten beim größten Eisenbahn-Infrastrukturprojekt Deutschlands neben den großen Ingenieurbauwerken bereits auf die ersten Abschnitte der Bahntrasse. Mit den Bauarbeiten sind allein zwischen Nordthüringen und dem Ballungsraum Halle/Leipzig etwa 1.000 Menschen direkt beschäftigt. Ziel ist die Inbetriebnahme des Abschnitts Erfurt-Leipzig/Halle im Jahr 2015 und des Gesamtprojekts im Jahr 2017." Besondere Anforderungen an die Erbauer des Finnetunnels ergaben sich durch vorgefundene geologische Störungszonen sowie einen Bereich mit nur drei Metern Überdeckung über der Tunnelröhre. Im weiteren Bauablauf folgt im kommenden Jahr der Durchbruch der zweiten Tunnelbohrmaschine, die zeitversetzt parallel zur Nordröhre die Südröhre auffährt. Die Investition in den Finnetunnel beträgt knapp 250 Millionen Euro.

Groß angelegte Streckenabsuche durch die Bundespolizei

(01.10.) FRANKFURT/Main - Weil am frühen Mittwoch Morgen die Meldung bei der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main einging, dass in einem S-Bahntunnel eine verletzte Person liegen würden, suchten Beamte der Bundespolizei bis 03.50 Uhr alle Tunnelbereiche und S-Bahnstationen zwischen Frankfurt am Main und Offenbach ab. Ein 47-jähriger Mann aus Offenbach hatte telefonisch gemeldet, dass er zusammen mit einem Freund in einem Tunnel von einer S-Bahn angefahren worden sei. Er selbst wäre verletzt und würde sich inzwischen in einer S-Bahn in Richtung Mühlheim befinden. Sein Freund würde noch in einem Tunnel liegen. Eine Streife der Bundespolizei konnte den Mann wenig später in der S-Bahnstation Mühlheim feststellen.

Der Offenbacher, der erheblich unter Alkoholeinfluss stand - Atemalkoholkonzentration von 3,0 Promille - hatte einige Verletzungen im Gesichtsbereich. Aufgrund seines alkoholisierten Zustandes konnte er weder Angaben zum Verbleib seines Freundes, noch zu der genauen Örtlichkeit des angeblich Vorfalles machen. Er gab es jedoch immer wieder an, dass er mit dem Freund in einem Tunnel unterwegs war und eine S-Bahn sie angefahren hätte. Erst als alle Bereiche abgesucht waren und keine Person gefunden werden konnte, wurde die Sperrung um 03.48 Uhr wieder aufgehoben. Da zu dieser Zeit keine planmäßigen S-Bahnen mehr verkehren, kam es zu keinen nennenswerten Beeinträchtigungen.