Gutachter schlagen Ausdünnung des Schienennetzes vor

MÜNCHEN - Ein neues Gutachten von der Firma SMA und Partner AG aus Zürich stuft nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" einige Regionalstrecken als nicht mehr "bedarfsgerecht" ein. Die SMA empfehle deshalb, Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 3530 Kilometern bis zum Jahr 2005 stillzulegen. Das solle vor allem in den ostdeutschen Ländern geschehen, im Westen wäre nur Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz betroffen. In dem Gutachten werde außerdem vorgeschlagen, auf zahlreichen anderen Strecken einen Teil der Regionalzüge zu streichen und den Schienennahverkehr auf diese Weise weiter "auszudünnen", hieß es in dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" weiter. Diese Ausdünnung solle in allen Ländern erfolgen. Als Alternative sollten "adäquate Busnetze" aufgebaut werden.

Auf der Grundlage dieses Gutachtens verhandeln laut "Süddeutscher Zeitung" die Bundesregierung, die DB und die Länder über die Zukunft des regionalen Schienenverkehrs. Während die Länderverkehrsminister offenbar die Strecken gerne erhalten wollten, beabsichtigten DB und Bundesregierung eine Kürzung des Angebots. So habe die Bahn bereits vor einiger Zeit ein neues deutlich ausgedünntes "Grundangebot" aufgestellt, und die Bundesregierung wolle die Regionalisierungsgelder für die Länder, mit denen diese dann Zugleistungen bestellen, kürzen, so die "Süddeutsche Zeitung". Bei einer Konferenz mit Bund, Bahn und Länderverkehrsministern am 10. und 11. Oktober in Dresden soll nun eine Lösung gefunden werden.

Bahn verschärft Sicherheitsvorkehrungen

HAMBURG - Nach den Terror-Anschlägen in den USA hat auch die DB ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärft. "In den Bahnhöfen gehen mehr Sicherheitskräfte Streife. Die Güterzüge werden stärker überwacht", sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn dem "Hamburger Abendblatt". Zudem werde genauer auf die Bilder der Überwachungskameras an Bahnhöfen und vielen Streckenabschnitten geachtet. Außerdem hätten die Mitarbeiter die Anweisung bekommen, Auffälligkeiten an Gleisen oder in Bahnhöfen umgehend zu melden, so Mehdorn. Terroranschläge gegen die Deutsche Bahn hält der Bahnchef trotz der Vorsichtsmaßnahmen für unwahrscheinlich. "Wir befürchten nichts", zitierte der Fernsehsender n-tv Mehdorn. Die Bahn sei als Breitenversorger nicht so spektakulär wie Flugzeuge.

Amtrak: Steigende Fahrgastzahlen

WASHINGTON - Als Folge der Terroranschläge in den USA sind nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die Fahrgastzahlen bei der amerikanischen Bahngesellschaft Amtrak um zehn bis 15 Prozent gestiegen. Es sehe auch so aus, als werde der Ansturm vorerst nicht nachlassen, sagt Sprecher Kevin Johnson - vor allem, so lange der Washingtoner Flughafen geschlossen bleibe. Amtrak macht den größten Teil seines Geschäfts im Nordosten der USA. Im vergangenen Jahr fuhren 22,5 Millionen Amerikaner mit der Bahn - in den Flieger setzten sich dagegen mehr als 600 Millionen.

Trotzdem hat Amtrak laut „Süddeutscher Zeitung“ 3,15 Milliarden Dollar Finanzhilfe beim Staat beantragt. Das Geld benötige das finanziell angeschlagene Unternehmen für Sicherheitsmaßnahmen, den Ausbau von Bahnhöfen, die Verstärkung des Wachpersonals, die Ausweitung der Kapazitäten und zur Effizienzsteigerung, hieß es in dem Bericht. Diese Summe ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn bis auf den Nordost-Korridor ist das Schienennetz marode, die Brücken renovierungsbedürftig, so dass hohe Geschwindigkeiten unmöglich sind. Wie teuer eine Ertüchtigung für den Hochgeschwindigkeitsverkehr kommt, ohne den Amtrak nach Meinung vieler Experten keine Zukunft hat, weiß aber keiner genau. Laut „Süddeutscher Zeitung“ hat der Kongress aber hierfür schon zwei Vorlagen auf dem Tisch: Dem einen Gesetzentwurf nach soll Amtrak zwölf Milliarden Dollar in Anleihen ausgeben können, um die ersten Schritte zu finanzieren; der zweite beantragt zusätzliche 70 Milliarden Dollar. Bisher von der Politik eher stiefmütterlich behandelt, haben sich nach den Terroranschlägen die Aussichten auf die gewünschten Finanzspritzen jetzt offenbar erhöht.

Kein Materialfehler bei ICN-Schrauben

BERN - Die Untersuchungen der Mitte August festgestellten, 69 nicht fest sitzenden Schrauben durch die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt sind abgeschlossen. Sie haben gezeigt, dass keine Materialfehler vorliegen. Alstom und SBB hatten während einer vorsorglichen Ausserbetriebnahme der ICN-Flotte vom 13. bis 25. August 2001 insgesamt 54600 Schrauben an 22 ICN-Einheiten überprüft. Die ICN-FLotte wird nun bis Ende 2001 im Bereich der Drehmomentstützen modifiziert. Ebenso werden einzelne Teile des Lenkgestänges durch verstärkte Teile ersetzt. Bis zum Abschluss der vollständigen Sanierung werden die Züge nach jeweils 16000 Kilometern, das heißt alle zwei Wochen, nach einem speziellen Plan kontrolliert. Um die Umrüstung und die regelmäßigen Kontrollen bis Ende Jahr vollziehen zu können, stehen laut SBB im Moment nur 14 ICN-Kompositionen auf der Strecke (Genf–)Lausanne–Biel–Zürich im Einsatz. Die Betriebssicherheit ist durch das einmalige Nachziehen der Schraubenverbindungen sowie durch die kurzen Kontrollintervalle jederzeit gewährleistet, Alstom hat die ICN hierzu zertifiziert.

Schienennetz bleibt bei DB

BERLIN - Das Schienennetz wird nicht aus dem DB-Konzern herausgelöst. Das gab Verkehrsminister Kurt Bodewig heute im Bundestag bekannt. Die DB soll aber von ihrer Tochter Netz AG stärker getrennt werden, um Interessenüberschneidungen zu verhindern. "Ich weiß, dass das spürbare Veränderungen bei der DB AG fordert. Ich habe aber mit dem Bahnchef Einigkeit erzielt, dass die Bahn zu diesen Veränderungen bereit ist", sagte Bodewig. Die Bahn muss künftig eine Art chinesische Mauer innerhalb des Unternehmens errichten, mit dem Ziel nicht länger andere Bahn-Unternehmen zu diskriminieren, sondern mehr Wettbewerb auf der Schiene zu ermöglichen und so insgesamt mehr Verkehr auf die Gleise zu ziehen.

So wird die Netz AG zum Beispiel dazu verpflichtet, künftig eine eigene Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung zu erstellen. Leistungsverrechnungen innerhalb des Bahn-Konzerns sollen zudem künftig transparenter gemacht werden. So sollen Quersubventionierungen des Unternehmens durch die Netz AG verhindert werden, die vom Bund jährlich rund neun Milliarden Mark für Investitionen erhält. Die Trassenvergabe und Preise der Schienenwege sollen künftig von einer unabhängigen Stelle beim Eisenbahnbundesamt geregelt werden, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu schaffen.

Ein Trassenmanager außerhalb des Konzerns werde die Vergabe von Strecken überwachen und Diskriminierungen verhindern, sagte Bodewig. Als Chef einer unabhängigen Stelle soll der Manager nur dem Verkehrsministerium untergeordnet sein. Verstöße gegen das Diskriminierungsverbot sollen mit einer Geldbuße von einer Million Mark belegt werden. Bei Überschneidungen von Anforderungen soll die Trasse im Auktionsverfahren vergeben. Die Regelungen sollen spätestens bis 15. März umgesetzt sein – so verlangt es die entsprechende Richtlinie der EU.

Die Bahn begrüßte den Bericht der Task Force und die darin enthaltenen Empfehlungen. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte, der Task-Force-Bericht sorge für Planungssicherheit im Unternehmen. "Es ist gelungen einen Konsens zu finden, der einerseits den europäischen Vorgaben Rechnung trägt, andererseits das integrierte Rad-Schiene-System nicht zerschlägt." Die Task Force von Verkehrsminister Kurt Bodewig habe ihre Aufgabe trotz der hohen Komplexität und emotionaler Öffentlichkeit in überschaubarer Zeit gelöst. Es sei eine harte, aber konstruktive Arbeit gewesen und die Bahn werde jetzt ihre Hausaufgaben im Sinne des Berichts machen.

"Wir haben uns von Anfang an in der öffentlichen Diskussion für eine starke Regulierungs- und Aufsichtsstelle ausgesprochen, weil wir nichts zu verbergen haben", so Mehdorn. Im Gegenteil: Auch wir werden diese Beschwerdestelle jetzt nutzen." Für die Bahn sei besonders wichtig, dass es nun auf der bisherigen Basis der Gesamtwirtschaftlichkeit Planungssicherheit im Unternehmen für die Sanierungs-, Leistungs- und Wachstumsoffensive gebe. Mehdorn: "Das ist ein wichtiges Signal nach innen, das Unsicherheiten über die künftige Unternehmensstruktur beseitigt." Mehdorn forderte gleichzeitig, auch andere europäische Länder müssten solch faire Wettbewerbsbedingungen in Europa schaffen. Die Bahn habe sich nie gegen mehr Wettbewerb ausgesprochen, betonte der Bahnchef. Insofern seien die Feststellungen der Task Force zu begrüßen, dass Deutschland beim freien Netzzugang schon eine Situation geschaffen habe, die vor allem europäische Nachbarländer erst einmal herstellen müssten.

Besonders erfreulich sei im Zusammenhang mit dem Thema Wettbewerb, dass die Task Force sich nicht nur mit der europäischen Dimension auseinander gesetzt habe, sondern auch mit dem Hauptwettbewerb zu anderen Verkehrsträgern. Mehdorn: "Das Thema Chancengleichheit der Bahn im Vergleich zu Straßenverkehr, Luftfahrt und Binnenschiff ist damit auf der Agenda. Wer mehr Verkehr auf der Schiene will, muss dieses Problem lösen - und zwar national wie europäisch." Es gehe nicht an, dass die Deutsche Bahn gegen Sozial-Dumping und Vorteile bei Verursacherkosten und Steuern anfahren müsse.

Zugpersonal fährt über Grenzen

BASEL - Die Bahnen der Schweiz, Deutschlands und Österreich bauen ihre TEE Rail Alliance weiter aus. Ab dem 30. September begleiten Deutsche und Schweizer Zugteams in allen ICE und EuroCity auf den Strecken Zürich–Stuttgart und Zürich–München die Fahrgäste durchgehend auf der gesamten Strecke. Damit entfällt in täglich 22 Zügen der bislang obligatorische Personalwechsel an der Grenze. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und DB wollen mit diesem Projekt im Rahmen der TEE Rail Alliance den Service für ihre gemeinsamen Fahrgäste verbessern. Beide Bahnen haben in den vergangenen Monaten 130 Zugbegleiter in mehrwöchigen Kursen auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Sie haben sich sowohl mit den technischen Vorschriften und Abläufen als auch den Tarif-Vorschriften der Partnerbahn vertraut gemacht und am Ende der Qualifizierung eine Prüfung ablegt.

Der im Juni 2000 gegründeten TEE Rail Alliance gehören neben DB und SBB auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an. Gemeinsam wollen die drei Unternehmen das Angebot im internationalen Personenverkehr ausweiten und streben einen einheitlichen Qualitätsstandard an. Bereits seit einem Jahr stehen SBB- und ÖBB-Zugteams zwischen Zürich und Innsbruck ebenfalls grenzüberschreitend im Einsatz. Daneben kooperieren die drei Eisenbahnen auch bei der Bestellung von 116 Neigezügen. Auch Familien profitieren von der TEE Rail Alliance: Bei grenzüberschreitenden Reisen zwischen den drei Partnerländern können Eltern bzw. Großeltern ihre Kinder (oder Enkel) unter 17 Jahre kostenlos mitnehmen, wenn sie einen internationalen Fahrschein erworben haben.

Zugunglück bei Lindau: Menschliches Versagen

LINDAU - Auf der eingleisigen Bahnstrecke Lindau-Wasserburg sind heute morgen gegen 7.30 Uhr zwei mit je rund 150 Fahrgästen besetzte Regionalzüge nahe des Bahnhofs Enzisweiler frontal zusammengestoßen. Obwohl Geschwindigkeit beider Züge beim Aufprall gering war, verkeilten sie sich ineinander. Nach Angaben der Polizei wurden 82 Menschen verletzt, neun Personen erlitten schwerste Verletzungen, darunter die beiden Lokführer. Unter den Opfern befanden sich viele Kinder, die auf dem Weg zur Schule waren. Nach dem Unglück stürzten viele Kinder ins Freie. Einige flüchteten sich in Panik in ein nahes Waldgebiet und wurden erst dort von Suchhunden der Polizei aufgespürt.

Die Ursache des Unglücks ist offenbar menschliches Versagen. Der aus Lindau kommende Zug hätte am Bahnhof von Enzisweiler die Regionalbahn aus Singen passieren lassen müssen, sei aber trotz eines Haltesignals auf der eingleisigen Strecke losgefahren, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG in Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg. Dies hätten Nachforschungen von Eisenbahnbundesamt und Bundesgrenzschutz an der Unglücksstelle bei Enzisweiler ergeben. Gegen den schwer verletzten Lokführer wird wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Eisenbahntransports ermittelt. Ein Sprecher des Eisenbahnaufsichtsamtes sagte, die automatische Bremse, die beim Überfahren eines Haltesignales einsetzt, habe den Zug zwar abgebremst, ein Zusammenstoß mit der entgegenkommenden Regionalbahn habe jedoch nicht mehr verhindert werden können. Die Infrastruktur der eingleisigen Strecke entspreche den Vorschriften. Einen technischen Defekt der Signalanlagen schloss die Deutsche Bahn aus. Das Eisenbahnbundesamt habe bestätigt, dass das Signal leuchtete, sagte eine Bahnsprecherin. "Die Signale waren sauber gestellt, der Lokführer hat sie überfahren", sagte auch der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Kempten, Willi Nagel.

Die beiden beschädigten Dieseltriebwagen wurden inzwischen in den Bahnhof von Enzisweiler geschleppt. In den kommenden Tagen sollen sie in eine Werkstatt gebracht und dort von Experten der Deutschen Bahn genauer untersucht werden. Der Sachschaden an beiden Zügen beträgt der Bahn zufolge bis zu drei Millionen Mark.

Bahnhof Bern: Aufwändige Altlastensanierung

BERN - Die Anfang September begonnene Sanierung des Bahnhofs Bern erweist sich als aufwändiger als erwartet. Während des Rückbaus der Einbauten in den ehemaligen Ladenflächen sind bedeutend mehr Asbestvorkommen zum Vorschein gekommen als einkalkuliert. Deswegen muss auf die vorzeitige Eröffnung der Verkaufsanlagen im April 2002 verzichtet werden. Sie sollen stattdessen zusammen mit den übrigen Flächen der 1. Bauetappe im Mai 2002 in Betrieb genommen werden. Die Entfernung der asbesthaltigen Elemente erfolgt unter größten Sicherheitsvorkehrungen in extra erstellten Unterdruckkabinen, so dass eine Entweichung der gefährlichen Asbestfasern in die Umwelt verhindert werden kann. Regelmäßige Kontrollmessungen begleiten die Arbeiten. Eine gesundheitliche Gefährdung der sich im Bahnhof aufhaltenden Personen kann laut SBB ausgeschlossen werden. Um nach dem Umbau des Bahnhofgebäudes eine größtmögliche Sicherheit im Brandfall zu gewährleisten, werden die gesamten Flächen neu mit einem Sprinklervollschutz versehen.

Zwischen Bahnhofgebäude und den Bürobauten am Bollwerk zeichnet sich inzwischen das Volumen der zukünftigen Nordhalle ab. Das Gerüst und das Notdach für die Arbeiten im Bereich der Nordhalle stehen, so dass die Deckendurchbrüche und die Montage des Stahlbaus witterungsgeschützt erfolgen können. Die Aufrichte der neuen Nordhalle soll noch vor Weihnachten 2001 erfolgen.

DB tauscht gebrauchte Pkws gegen Netzkarten

BERLIN - Noch bis zum 23. Oktober will die DB mit einer ungewöhnlichen Methode neue Fahrgäste gewinnen. Wer seinen Gebrauchtwagen zu bestimmten Terminen abgibt, erhält dafür eine persönliche NetzCard, 2. Klasse, gültig für ein Jahr, im Wert von 6500 DM. Der Wert des gebrauchten Auto spielt dabei keine Rolle, allerdings muss es mindestens acht Monate auf den Tauschwilligen zugelassen sein - es dürfen keine Rechte Dritter an dem PKW bestehen. Das Fahrzeug muss ferner über gültige Prüfplaketten für die Hauptuntersuchung (HU) und die Abgasuntersuchung (AU) verfügen und in verkehrssicherem Zustand sein. Dies wird - ohne Gutachten - durch Inaugenscheinnahme von DEKRA-Mitarbeitern festgestellt.

Die Tauschaktion findet zu bestimmten Terminen in 28 Städten an den jeweiligen Dekra-Stationen statt. An jedem Termin/Ort steht nur ein begrenztes Kontingent an NetzCards zur Verfügung. Sollten mehr Tauschinteressenten erscheinen, als NetzCards verfügbar sind, findet vor Ort eine Verlosung statt. Der Tauschvertrag wird vor Ort mit sofortiger Gültigkeit abgeschlossen. Fahrzeug, Papiere und Schlüssel verbleiben bei der DEKRA-Station. Im Gegenzug wird eine vorläufige NetzCard ausgehändigt. Die reguläre NetzCard folgt dann in den folgenden Tagen per Einschreiben.

Die persönliche NetzCard gilt ein Jahr ohne Zuschlag bzw. ICE-Aufpreis auf allen Schienenstrecken einschließlich S-Bahnen in allen Personenzügen der DB, auf vielen Strecken der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen und Linien der regionalen Busgesellschaften der DB. Für Netzkarten-Besitzer ist außerdem der Transport des Reisegepäckes innerhalb von Deutschland mit dem Haus-zu-Haus-Service kostenlos, ebenso wie die Fahrradmitnahme im Nah- wie auch im Fernverkehr, sofern ein Zug Fahrradplätze hat.

DB plant milliardenschweren Immobilienverkauf

BERLIN - Die DB will nach einem Bericht der "Welt" innerhalb der nächsten Monate ein Immobilienpaket mit Milliardenwert verkaufen. Dazu führe der Vorstand zurzeit Verhandlungen mit potenziellen Interessenten, darunter die US-Investmenthäuser Goldman Sachs und Morgan Stanley sowie der japanische Finanzkonzern Nomura.Die Bahn erhoffe einen Verkaufserlös bis zu 3,5 Milliarden Mark.

DB Regio setzt auf kommunalen Verkehr

MÜNCHEN - Die DB will sich nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" verstärkt an städtischen Verkehrsbetrieben beteiligen, um ihre Position im weiterhin wachsenden Nahverkehr besser verteidigen zu können. Der zuständige DB- Vorstand für Regional- und Stadtverkehr, Ulrich Homburg, sagte der „Süddeutschen Zeitung“, der bundesweite Marktanteil im kommunalen Bus-, Stadt- und Straßenbahnverkehr solle von derzeit sieben Prozent auf bis zu 20 Prozent gesteigert werden. Dazu will DB Regio die Kompetenzen von der Konzernzentrale in Frankfurt an unternehmerisch eigenständige Regionalleitungen übertragen. Von der neuen Struktur erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Kundennähe, bessere Verknüpfungen zwischen Zug und Bus sowie Kosteneinsparungen.

Laut "Süddeutscher Zeitung" hat die DB bisher zum Beispiel im brandenburgischen Fürstenwalde Anteile an der kommunalen Busgesellschaft erworben, in Hannover ist man sich laut Homburg über "eine grundsätzliche Zusammenarbeit" mit der "Üstra" einig. Auch in der Rhein-Neckar Region, wo die DB sich vor kurzem bei Ausschreibung gegen die Konkurrenten durchsetzte, soll mit den dortigen Verkehrsbetrieben kooperiert werden. Jüngster Coup für die DB: In Göttingen wird das Unternehmen künftig den Stadtbusverkehr abwickeln. Den Zuschlag erhielt die DB wegen ihres günstigen Angebots, das laut "Süddeutscher Zeitung" jährlich Einsparungen von einem einstelligen Millionenbetrag verspricht.

Finanzierungsstudie zum Metrorapid

DÜSSELDORF - Die Deutsche Bank hat heute den Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtags eine Finanzierungsstudie zum Metrorapid vorgelegt. Darin heißt es, das Projekt werde vermutlich wegen des Wegfalls eines Tunnels und weniger Züge um 600 Mio. DM billiger als geplant. Die Finanzierung soll nach Auffassung der Gutachter sowohl von privater als auch von staatlicher Seite erfolgen. Dies sei zwar teurer als eine reine Staatsfinanzierung, dafür könne das Risiko höherer Kosten an die privaten Investoren weitergegeben werden. Die kalkulierten Kosten von voraussichtlich 177 Millionen DM jährlich würden durch die erwarteten Erlöse aus Fahrkartenverkäufen und Regionalisierungsmitteln gut gedeckt. Für dieses Ergebnis müsste allerdings der Fahrpreis für den Metrorapid um drei DM je Einzelfahrkarte steigen und es müssten zusätzliche Landesmittel von jährlich 55 Millionen DM für den Metrorapid verwendet werden.

Lösungen für Gütertransport in der Fläche

BERLIN - Angesichts der Absicht von DB Cargo, zahlreiche Strecken in der Fläche nicht mehr zu bedienen, sucht die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet nach einem Bericht von "Spiegel Online" zusammen mit den Industrie- und Handelskammern neue Lösungen für den Gütertransport auf der Schiene. "Wir wollen die Lücken schließen, die DB Cargo hinterlässt", zitierte "Spiegel Online" Wolfgang Zell, den Regionalleiter der Transnet. Die Bahntochter DB Netz biete den Interessenten dabei breite Unterstützung an. Wie es in dem Bericht weiter hieß, sollen für Berlin und Brandenburg Anfang Oktober Interessenten auf einem regionalen Schienenforum über Einstieg und Ausbau von Gütertransporten auf der Schiene informieren können. Laut "Spiegel Online" wird offenbar außerdem überlegt, in den von der Schließung bedrohten Ausbesserungswerken Wagenpools für die Unternehmen anzulegen, die sich eigenes Rollmaterial nicht leisten können. In Deutschland gibt es mehr als 200 Bahnanbieter, die allerdings nur einen sehr geringen Marktanteil haben. Unter anderem sind es interne Transportableger von großen Chemie- und Stahlunternehmen.

Hessen bekommt Länderticket

FRANKFURT/Main – Hessen bekommt sein eigenes Länderticket, das zum 1. Januar 2002 eingeführt werden soll. Das "Hessen-Ticket" soll zum Preis von 25 Euro bis zu fünf Personen berechtigen, von Montag bis Freitag ab 9 Uhr, an Wochenenden ganztags beliebig oft bis zum Betriebsschluss des jeweiligen Tages in ganz Hessen alle Verkehrsmittel des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV), des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und des RMV zu benutzen. Das Ticket soll außerdem im RMV/VRN-Übergangstarif-Gebiete südlich von Hessen und in an Hessen angrenzende Regionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen gelten.

ICE durch Gleisstück schwer beschädigt

NAUMBURG – Bei einem Anschlag ist gestern Abend ein ICE schwer beschädigt worden. Auf dem Weg von München nach Berlin fuhr der Zug 1514 bei Naumburg in ein 250 Kilogramm schweres Schienenstück. Dabei bohrte sich das 4,5 Meter lange Metallteil in den Steuerwagen und beschädigte ihn schwer. Der Triebwagenführer und die Fahrgäste blieben unverletzt. Der Bundesgrenzschutz ermittelt inzwischen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Reisenden des ICE mussten ihre Reise in Bussen fortsetzen, der Bahnverkehr auf der Strecke war laut DB stark beeinträchtigt.

Neuer Oberstdorfer Bahnhof eingeweiht

OBERSTDORF – Deutschlands südlichster Bahnhof erstrahlt in neuem Glanz. Vor gut einem Jahr war das alte Bahnhofsgebäude in Oberstdorf abgerissen worden, am vergangenen Freitag wurde nun der Neubau, der rund elf Millionen Mark gekostet hat, offiziell eingeweiht. Bei den Feierlichkeiten schwärmte Hermann Graf von der Schulenburg als Vertreter der Deutschen Bahn: "Mit dem Blick aus der gläsernen Halle auf die Berge fügt sich das Gebäude hervorragend in die Umgebung ein.“ Pro Tag steigen rund 1100 Fahrgäste in Oberstdorf ein oder aus, 65 Züge starten oder enden an dem Bahnhof.

20 Jahre TGV

PARIS - Auf den Tag genau heute vor 20 Jahren wurde in Frankreich ein neues Eisenbahnzeitalter eingeläutet. Der neue französische Hochgeschwindigkeitszug TGV (Train à grande vitesse) startete am 22. September 1981 nach 15jähriger Entwicklungszeit zur festlichen Einweihungsfahrt von Paris nach Lyon. Als schnellster Zug der Welt nahm der TGV mit seinen 8560 PS und 400 Stundenkilometern Spitzen-Tempo fünf Tage danach den regulären Verkehr zwischen Paris und Lyon auf. Gut zehn Milliarden Franc (damals mehr als vier Milliarden Mark) kosteten die neuen Züge und vor allem die Trasse, die ohne Bahnübergänge oder riskante Kurven quer durchs Burgund führt. Von Anfang an wurde bei der Steuerung der Züge auf modernste Technik gesetzt. So ersetzten automatische Signale auf den Schienen zusammen mit Funkkontakt die herkömmliche Sicht-Signalstation.

Mittlerweile rast der TGV über ein mehr als 1200 Kilometer langes Streckennetz und wurde seit 1981 von über 800 Millionen Fahrgästen genutzt. Erst im Juni wurde die neueste, 783 Kilometer lange TGV-Strecke eröffnet, die zwischen Paris und Marseille Fahrzeiten knapp unter drei Stunden ermöglicht. Nach der Anbindung an den Thalys nach Brüssel und den Eurostar nach London sind Strecken nach Mailand, Barcelona und Amsterdam geplant. Bis 2006 soll es den TGV nach Straßburg geben und damit die Verbindung nach Deutschland. Zudem wird überlegt, den silbrig-blau-gestreiften Superzug eines Tages von Marseille über Montpellier nach Barcelona und dann womöglich bis nach Madrid flitzen zu lassen.

Zwischenbilanz beim Pilotprojekt "Nichtraucherbahnhof Bonn"

FRANKFURT/Main - Seit dem 12. Juli 2001 ist der Bonner Hauptbahnhof der erste Nichtraucherbahnhof der DB. In der Empfangshalle und auf den Bahnsteigen herrscht Rauchverbot. Ausgenommen sind gekennzeichnete Raucherbereiche auf allen vier Bahnsteigen. Damit will die DB neben der Erhöhung des Nichtraucherschutzes die Sauberkeit auf dem Bahnhof verbessern und die entsprechenden Kosten einsparen. Verunreinigungen auf den Bahnsteigen und im Gleisbett verursachen bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Zigarettenreste und sonstiger Unrat müssen aufwändig aus dem Schotter entfernt werden, wozu die Gleise für den Zugverkehr gesperrt werden.

Acht Wochen nach dem Start des Projektes zieht Armin Schürings, Leiter des Bahnhofsmanagements Bonn, eine erste Bilanz: "Wir müssen nicht mehr so häufig mit dem Gleisstaubsauger ins Schotterbett. Der Reinigungsaufwand ist spürbar geringer geworden und davon profitieren alle Kunden." Mitarbeiter der Bahn Schutz & Service Gesellschaft (BSG) weisen rauchende Kunden auf die Nichtraucherbereiche hin, die auf den Bahnsteigen eingerichtet wurden. Dazu Armin Schürings: "Erfreulich ist die Reaktion der Raucher, die in der Regel Verständnis für das Rauchverbot zeigen." Nach Abschluss des Pilotprojektes Mitte Oktober werden die Erfahrungen endgültig ausgewertet. Dann entscheidet sich, ob und in welchem Umfang das eingeschränkte Rauchverbot auf die übrigen rund 6.000 Bahnhöfe der Deutschen Bahn ausgedehnt wird.

SBB: Bauarbeiten auf Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist kommen voran

ZÜRICH - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben heute zwei weitere Meilensteine der Bahn-2000-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist gelegt. Nach gut acht Monaten im Berg - zwei Wochen schneller als geplant - hat die Teilschnittmaschine den Tunnel Wolfacher Nord durchbrochen. 440 Meter bohrte sie sich von Wanzwil Richtung Inkwil unter Tag durch den Oenzberg, weitere 145 Meter des Tunnels werden im Tagbau erstellt. Zusammen mit dem Tunnel Wolfacher Süd stellt er künftig über die Ausbaustrecke Herzogenbuchsee–Solothurn die Verbindung der Neubaustrecke zur Jurasüdfußlinie her.

Gleichzeitig starteten am Mittwochabend die Bohrarbeiten für den 3,2 Kilometer langen Oenzbergtunnel. Die Tunnelbohrmaschine wird 2300 Meter von Wanzwil Richtung Bolken vordringen. Weitere 900 Meter entstehen im Tagbau. Der doppelspurige Oenzbergtunnel ist bereits der zehnte Bahn-2000-Tunnel, für den eine große Tunnelbohrmaschine (Gewicht: 2'500t, Bohrdurchmesser 12,4m) zum Einsatz kommt. Er muss bis im Dezember 2003 fertig gestellt sein, damit er rechtzeitig mit der Bahntechnik wie Schotter, Schwellen, Schienen, Fahrleitung ausgestattet werden kann.

"Wir stehen vor einer sehr komplexen Baustelle der Bahn von morgen", sagte Pierre-Alain Urech, stellvertretender Vorsitzender der SBB-Geschäftsleitung zum Start der Tunnelbohrmaschine für das 83-Mio-Franken-Projekt . Mit dem Oenzbergtunnel komme die Bahn 2000 ihren Zielen - kürzere Reisezeiten, bessere Anschlüsse sowie häufigere und umsteigefreie Verbindungen - einen großen Schritt näher.

Traumhaft durch Deutschland und Europa

FRANKFURT/ Main – Traumhaftes Reisen durch Deutschland und Europa, das ist das Motto der neuen Winterbroschüre von DB-Nachtzug, die ab 30. September gilt und jetzt an Bahnhöfen und Reisecentern ausliegt. Auf 14 Linien haben die Reisenden die Wahl unter 1800 Verbindungen innerhalb Deutschlands sowie in die europäischen Metropolen Kopenhagen, Amsterdam, Brüssel, Paris und Prag. In Brüssel haben England-Reisende aus Norddeutschland und Berlin außerdem Anschluss an den "EuroStar" nach London.

Erstmals angeboten wird eine Verbindung von und nach Garmisch-Partenkirchen. Für Besucher der Kölner Messe legen die DB NachtZüge an Messetagen künftig auch einen Halt in Köln-Deutz ein. Neues gibt es auch für Nachtreisende Richtung Italien: Die D-Züge von Frankfurt und Dortmund nach Mailand und Florenz führen ab Ende September Liegewagen mit Klimaanlage und Sitzwagen, die den Qualitätsstandards im DB NachtZug entsprechen. Auch die Schlafwagen sollen bis Ende kommenden Jahres komplett modernisiert werden. Erstmals gibt es für den DB NachtZug auch ein "Last-Minute"-Special: "Nachtzug24" gilt für die Hin- und Rückfahrt in zwei aufeinander folgenden Nächten im Liege- oder Sitzwagen. Im Angebot sind monatlich wechselnd attraktive Ziele in Deutschland.

In den DB NachtZügen sind alle Schlafwagen mit Duschen ausgestattet, teilweise verfügen die Schlafabteile auch über ein eigenes Bad mit WC. Für einen guten Schlaf der Reisenden verzichten diese Züge zwischen Mitternacht und etwa 5.30 Uhr am frühen Morgen auf fahrplanmäßige Halte. Viele Züge verfügen über ein BordRestaurant oder Bistro, im Schlafwagen ist auf jeder Linie das Frühstück grundsätzlich inklusive. Neben den Qualitätsmarken DB NachtZug und CityNightLine sind im internationalen Verkehr weiterhin auch konventionelle Nachtreisezüge ("Euro-Night" oder D-Züge) – insbesondere Richtung Ost- und Südost-Europa.

Meilenstein bei der Erhaltung von Dampfloks

NÜRNBERG – Vier Dampfloks bekommen ein zweites Leben geschenkt. Dabei handelt es sich um die Loks 18 201 (Standort Halle (Saale), 01 531 (Standort Arnstadt), 03 001 (Standort Dresden), 44 1093 (Standort Arnstadt). Möglich wird die Aufarbeitung der Dampfrösser durch einen weiteren Kooperationsvertrag zwischen dem DB Museum Nürnberg und der Dampf Plus GmbH. In einer Pressemitteilung des Firmenmuseums der DB hieß es, die Fahrzeuge blieben weiterhin Eigentum der DB. Die Dampf Plus GmbH erhalte für den Zeitraum von vorerst acht Jahren die Nutzungsrechte an den Fahrzeugen. Durch die Dampf Plus GmbH würden die Fahrzeuge in den nächsten drei Jahren betriebsfähig gemacht. Beide Vertragspartner wollen mit den Dampfloks Nostalgiefahrten durchführen.

"Wir sind sehr froh und auch stolz, einen Investor gefunden zu haben, der uns bei der Erhaltung von Dampflokomotiven hilft und diese Loks wieder in einen betriebsfähigen Zustand versetzt", erklärte Dr. Jürgen Franzke, Direktor des DB Museums, nach der Vertragsunterzeichnung.

DB beteiligt sich an Ausschreibung in Dänemark

KIEL - Die DB Regio AG, die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn, beteiligt sich erstmals an einer Ausschreibung im Ausland. Das dänische Verkehrsministerium hatte in Westjütland zwei Eisenbahnnetze für mindestens fünf Jahre mit einem Leistungsumfang von jährlich insgesamt 6,5 Millionen Zugkilometern europaweit ausgeschrieben. Die Deutsche Bahn hat gestern ihr Angebot fristgerecht in Kopenhagen eingereicht. Insgesamt zehn Unternehmen hatten sich über einen vorgeschalteten Wettbewerb für die Teilnahme an der Ausschreibung qualifiziert.

Ausgeschrieben wurden die jütländischen Strecken Thisted - Struer, Struer - Arhus, Struer - Skjern (Gesamtlänge: 308 Streckenkilometer) und Tonder - Esbjerg, Esbjerg - Herning sowie Herning - Arhus (Gesamtlänge: 274 Streckenkilometer), die jeweils zu einem Nord- und Südnetz zusammengefasst wurden. Die Deutsche Bahn hat ein Angebot für beide Netze vorgelegt. Die Vergabe der Netze an unterschiedliche Anbieter ist möglich. Die Vergabeentscheidung des dänischen Verkehrsministeriums wird für Januar 2002 erwartet. Der Betriebsstart ist für Januar 2003 vorgesehen.

www.bahn.de: Sixt online buchbar

FRANKFURT/Main - Die Deutsche Bahn baut ihre Zusammenarbeit mit Mietwagenanbietern aus. Seit wenigen Tagen sind online über den Mietwagenagenten der Bahn auch Buchungen bei Sixt möglich. Seit Juli 2001 arbeitet die Bahn in dieser Form bereits mit Avis zusammen. Mit weiteren Mietwagenanbietern ist die Bahn im Gespräch. Die Buchung ist einfach: Im Mietwagen-Agenten wird die gewünschte Anmiet- und Rückgabestation ausgewählt und der Button "Reservierung" angeklickt. Der Buchungsvorgang wird wie gewohnt automatisch auf den Buchungsseiten der Partner fortgesetzt, die Daten der gewählten Stationen werden dabei übernommen. Nach erfolgter Buchung erhält der Kunde eine Online- und zusätzlich eine email-Buchungsbestätigung.

Vermutlich keine Trennung von Netz und Betrieb

FRANKFURT/Main - Das Schienennetz der Deutschen Bahn AG bleibt nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa voraussichtlich auch künftig im Konzern. Die Nachrichtenagentur berief sich auf ein Redemanuskript von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, in dem es heiße, in der Frage der Trennung von Netz und Betrieb zeichne sich jetzt ein Verbleib des Netzes in der Bahn-Holding ab. Die geplanten Veränderungen könnten wohl innerhalb der jetzigen Holding der Deutschen Bahn AG umgesetzt werden.

Die Bahngewerkschaft Transnet hat die Äußerungen von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig inzwischen begrüßt. Transnet habe immer erklärt, dass eine Abtrennung der Verkehrswege aus dem Bahn-Konzern erhebliche Einbußen beim Schienverkehr und vermutlich den Verlust mehrerer tausend Arbeitsplätze zur Folge gehabt hätte, erklärte Norbert Hansen am Dienstag in Berlin. Der endgültige Vorschlag der Task Force zur künftigen Struktur von Netz und Betrieb wird in einigen Tagen erwartet. Dann will sich die Arbeitsgruppe nach Angaben aus Teilnehmerkreisen noch einmal treffen.

"Eurotrain" fährt durch Österreich

WIEN - Seit heute fährt der "Eurotrain" knapp drei Monate lang durch ganz Österreich und macht an insgesamt 60 Stationen, in den Landes- und Bezirkshauptstädten, Halt. Der "Eurotrain" entstand aus einem gewöhnlichen Reisezug, indem ÖBB-Mitarbeiter die Zugabteile zu Informationsplattformen mit entsprechender Infrastruktur umbauten. In jeder Station bieten die Euro-Initiative und ihre Informationspartner jeweils von 9 bis 18 Uhr die Möglichkeit, sich im direkten Gespräch mit Experten zu informieren. Neben der Euro-Initiative und Institutionen wie beispielsweise der Wirtschaftskammer oder dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie den ÖBB, sind auch die Österreichische Nationalbank, die Erste Bank und die Sparkassen mit einem eigenen Beratungswaggon vertreten. Ausstellungen, diverse Infostände in den Waggons mit Informationsmaterial und Euro bezogene Gewinnspiele runden das Programm ab.

Auch ÖBB-Experten stehen zur Verfügung, um Zugreisende über wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Währungsumstellung der ÖBB zu informieren. Die ÖBB bereiten sich bereits mehrere Jahre sehr intensiv auf den Wechsel von Schilling auf Euro vor. Zu diesem Zweck koordiniert eine eigens dafür eingerichtete Projektgruppe sämtliche Umstellungserfordernisse innerhalb des Unternehmens. "Die ÖBB setzen im Zuge ihrer Serviceoffensive im Bereich Personenverkehr ein klares Signal in Richtung Preisstabilität beim Euro", so ÖBB Generaldirektor vorm Walde. Sämtliche ÖBB-Kundenleistungen werden auf volle 10 Cent zu Gunsten des Kunden abgerundet.

Spatenstich für Logistik-Center in Linz

LINZ - Unter Teilnahme hochrangiger Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft fand heute der offizielle Spatenstich für Europas modernstes Logistik-Centers in Linz statt. Bis zum Jahre 2003 werden rund 110 Millionen Euro in den Neubau investiert. Die Infrastrukturmaßnahmen sind mit dem Großprojekt Verschiebebahnhof Linz abgestimmt, das in den nächsten Jahren realisiert wird. Mit der Errichtung des Logistik-Centers Linz wollen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die Voraussetzungen für moderne Logistik und optimales Management des Güterverkehrs schaffen. Rund 37 Millionen Euro kosten allein die Schieneninfrastrukturmaßnahmen, also die Errichtung eines neuen Zentralstellwerkes und mehrerer Gleiskilometer sowie die Adaptierung der Straßeninfrastruktur. "Mit diesem Projekt setzen die ÖBB neue Maßstäbe am Logistik-Markt und gewährleisten, dass Menschen noch schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher mit Gütern versorgt werden", sagte der stellvertretende ÖBB-Generaldirektor Helmut Hainitz beim offiziellen Spatenstich.

Das Logistik-Center Linz bietet sämtliche Module einer modernen Logistik-Dienstleistungskette. Die lückenlose Sendungsverfolgung ist durch Scanning und eine systematische Codiertechnik sichergestellt. Automatische Förder-, Sortier- und Lagertechniken sorgen nicht nur für rationelle Bearbeitung, sondern auch für eine hohe Produktivität und Qualität im Logistikbereich der ÖBB. Auf insgesamt sieben Lagerebenen können rund 5000 Artikel untergebracht werden. Eine Gleisebene auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern steht ebenso zur Verfügung wie eine 6000 Quadratmetern große LKW-Ebene mit 55 Andock-Toren. Österreichweit besteht bereits ein flächendeckendes Logistik-Netzwerk aus insgesamt 18 Logistik-Centern. Damit unterstützen die ÖBB den internationalen Cargo-Trend, demzufolge große Firmen ihre eigene Logistik an externe Logistikanbieter auslagern. Mit dem Neubau des Logistik-Center Linz sollen die Umschlagprozesse bei den Transportdienstleistungen BahnExpress, CityBex, RailStandard und RailExpress weiter beschleunigt werden.

Der Spiegel: "Sprachbereinigung bei der Bahn"

BERLIN - Die DB will nach einem Bericht des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" den Sprachwirrwarr auf ihren Bahnhöfen und in den Zügen beseitigen. So hätten Marketingexperten festgestellt, dass allein das Bahnhofsklo je nach Bahnhof unterschiedliche Bezeichnungen wie "Reisefrische", "McClean", "WC-Center" oder schlicht "Toiletten" habe. Auch die Bezeichnung "Servicepoint" für zentrale Informationsschalter stehe zur Diskussion, da viele Kunden den Namen missverstünden und dort auch Fahrkarten kaufen wollten. Wie es in dem Bericht weiter heißt, will die DB offenbar auch auf die Namen für Fernzüge zugunsten einfacher Zugnummern verzichten. DB-Manager beklagen laut "Spiegel", dass jeder neue Zugname ein Politikum bedeute.

Zugunglück am Brenner

BOZEN - Am Brennerpass sind bei einem Zugunglück heute morgen zwei italienische Lokführer ums Leben gekommen, fünf Bahnbedienstete wurden verletzt. Der Fernzug Neapel-München fuhr in der Nähe von Gossensaß in die entgleisten Waggons von Güterzügen, die vorher aus noch nicht geklärter Ursache zusammengestoßen waren. Fahrgäste wurden dabei nach Auskunft eines italienischen Bahnsprechers nicht verletzt. Die Bahnstrecke ist vollständig blockiert, es kommt daher zu mehrstündigen Verspätungen im Zugverkehr zwischen Deutschland und Italien. Die zweistündlich verkehrenden EuroCity-Züge werden über Salzburg und Tarvisio umgeleitet.

Zusätzliche Zugkapazitäten in Amerika

WILMINGTON – Während der Unterbrechung des Flugverkehrs nach den Terrorschlägen in Amerika hat die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak zusätzlich zu den planmäßigen Verbindungen viele zusätzliche Züge eingesetzt, um dem Passagieransturm gewachsen zu sein. Außerdem wurden in den fahrplanmäßigen Zügen zwischen Washington, New York und Boston die Sitzplatzkapazität um 30 Prozent bzw. 200 Sitze ausgeweitet. Am gestrigen Mittwoch waren fast alle Langstrecken-Züge von Amtrak ausgebucht. Fluggäste konnten meist kostenlos reisen, fast alle Flugtickets wurden von Amtrak auch als Bahnfahrkarte anerkannt. Amtrak arbeitet außerdem mit dem Amerikanischen Roten Kreuz zusammen und transportiert wichtige Dinge wie Aufräumausrüstung, Masken zum Schutz vor dem asbesthaltigen Staub sowie Getränke und Lebensmittelvorräte nach New York.

ÖBB-'Handyticketing' gewinnt VCÖ-Mobilitätspreis

WIEN - Das Angebot der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Fahrkarten per Handy zu kaufen, wurde heute mit dem VCÖ-Mobilitätspreis 2001 ausgezeichnet. Das sogenannte "Handyticketing" wurde 1999 als Weltneuheit von den ÖBB und Mobilkom entwickelt. Dabei können mit WAP-fähigen Handys bzw. per SMS Tickets ohne Wartezeiten an Schaltern oder Automaten gekauft werden, die Abrechnung erfolgt über die Handyrechnung. Schon kurze Zeit nach der Bestellung und einer nochmaligen Bestätigung erscheint das Ticket auf dem Display des Handys. Besonders Geschäftsreisende profitieren von der Zeitersparnis und der erleichterten Abwicklung. Pro Monat werden über SMS rund 2500 Tickets verkauft, die SMS-Fahrplanabfragen liegen sogar bei rund 20000 monatlich.

Zusätzlich zum Gesamtsieg erreichten die ÖBB mit dem ÖBB Onlineticketing in der Kategorie Verkehrsunternehmen und -betriebe den dritten Platz. Das erst seit dem 1. Januar diese Jahres bestehende Angebot wird von den Kunden sehr gut angenommen: monatlich werden rund 10.000 Onlinetickets verkauft. "Die ÖBB haben beim Vertriebskanal New Media bereits frühzeitig die Weichen richtig gestellt", betont ÖBB Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt. "Mit den Produkten SMS-Fahrplanauskunft und Handyticketing sowie Internet-Fahrplanauskunft und Onlineticketing sind wir europaweit führend beim Einsatz neuer Medien im öffentlichen Verkehr. Wir werden auch in Zukunft diese Innovationsschiene weiter fahren. Die traditionellen Vertriebskanäle werden wir aber auch weiterhin betreuen und für unsere Kunden bereithalten", so Schmidt.

Drei neue Schritte für das belgische Hochgeschwindigkeitsnetz

BRÜSSEL - Der Verwaltungsrat der belgischen Eisenbahn SNCB hat vor kurzem drei Bauvorhaben im Rahmen der Realisierung des nördlichen Zweiges des Hochgeschwindigkeitsnetzes Brüssel - Amsterdam genehmigt. Die Arbeiten sollen Anfang Oktober beginnen. Die erste Baustelle wird sich auf dem Gebiet der Gemeinde Schoten befinden, nördlich von Antwerpen, mit einer Länge von über 3,9 km. Aufgrund der Dichte des Straßennetzes an diesem Ort werden für rund 39 Mio. Euro drei Durchfahrten gebaut, davon eine von 3200 Metern. Die zweite Baustelle erstreckt sich auf über 8,4 km und befindet sich in der Verlängerung der ersten Baustelle. Die Arbeiten umfassen die Vorbereitung des Gleisbetts der zukünftigen Hochgeschwindigkeitslinie in Richtung Niederlande und die Realisierung oder Anpassung einer Anzahl Kunstbauten. Die Arbeiten sollen gut zwei Jahre dauern.

Ein dritter Schritt in der Realisierung des Hochgeschwindigkeitsnetzes in Belgien betrifft den Ostzweig zwischen Brüssel und der deutschen Grenze. Der Verwaltungsrat genehmigte dazu verschiedene Bauarbeiten. Zwei Kunstbauten müssen errichtet werden: ein Tunnel für die Passage des Hochgeschwindigkeitszuges unter dem zukünftigen Autobahnkreuz und eine neue Brücke über der Schnellstraße, die die bestehende, noch abzureißende Brücke ersetzen wird. Die Arbeiten bedeuten eine Investition von 8,95 Millionen Euro. Im Rahmen der Genehmigung einer Geschwindigkeit von 220 km/h auf der Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Lembeek und Brüssel hatte die SNCB einen Berater beauftragt, die Signalisierungssysteme des Typs TBL (Transmission Balise Locomotive), für den Schutz des Zugverkehrs, zu bewerten. Nach Anhörung des Beraters hat die SNCB beschlossen, einen neuen Vertrag mit Alstom Belgium abzuschließen, die die Ausrüstungen und die Software für dieses TBL-Projekt entwickelt hat, um den zukünftigen europäischen Regeln auf dem Gebiet Interoperabilität zu entsprechen.

Außerdem hat der Rat von den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2001 Kenntnis genommen. Die weniger günstigen Ergebnisse sind insgesamt dem Rückgang im Bereich Güterverkehr zuzuschreiben. Das halbjährliche Ergebnis der SNCB vor Steuern beträgt -9,1 Millionen Euro gegenüber -8,1 Millionen Euro für den gleichen Zeitraum im Jahre 2000: Die Anzahl Reisende im Inland stieg um 5,7 Prozent (74 980 455 Kunden); die Anzahl Reisende-Kilometer um 4,8 Prozent (3 297 810 004); gleichzeitig sank aber die Beförderungsleistung im Güterverkehr um 12,5 Prozent auf 3,412 Milliarden Tonnen-Kilometer.

Bald Doppelstock-ICEs?

BERLIN – Die DB will nach einem Bericht der Zeitung „Handelsblatt“ im ICE-Hochgeschwindigkeitsverkehr künftig Doppelstockzüge einsetzen, die erheblich mehr Sitzplätze als die bisherigen Züge haben. Damit wolle sich die Bahn für die hohe Nachfrage rüsten, die sie auf einigen Strecken - so auf der nächstes Jahr in Betrieb gehenden ICE-Linie Köln-Frankfurt - erwarte. Entsprechende Äußerungen von Bahnchef Hartmut Mehdorn habe eine Bahn-Sprecherin dem "Handelsblatt" bestätigt, hieß es weiter. Mit der grundsätzlichen Entscheidung für einen Doppelstock-ICE werde es wieder wahrscheinlicher, dass sich Deutsche Bahn und die französische Staatsbahn SNCF auf das Konzept eines gemeinsamen europäischen Hochgeschwindigkeitszuges einigten, so das "Handelsblatt" weiter.

Die Bahn analysiere derzeit, für welche Strecken sich die Doppelstockzüge eigneten, sagte Bahn-Sprecherin Christine Geißler-Schild. Die endgültige Entscheidung solle bis Jahresende fallen. Bis entsprechende Wagen entwickelt und getestet seien, vergingen aber noch einige Jahre. Die neue Generation der ICE-Wagen, der ICE 4, solle jedoch noch vor 2010 auf der Schiene sein. Dabei strebe die Bahn eine standardisierte Modulbauweise an, um wahlweise herkömmliche oder zweistöckige Wagen zu beschaffen. Damit solle die bisherige Vielfalt verschiedener Fahrzeug-Typen abgelöst werden, die sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt teurer seien, erläuterte Geißler-Schild.

Interesse an der Bahn

BERLIN - Mehr als eine Million Besucher sind bundesweit zum gestrigen Informationstag der Bahn gekommen. An insgesamt 36 Standorten bot die Bahn am Sonnabend ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Dabei konnten Interessierte nicht nur auf den Bahnhöfen hinter die Kulissen blicken, sondern auch das DB Museum in Nürnberg, das Forschungs- und Technologiezentrum in Minden und einige Werke besuchen. Einen Einblick in den Arbeitsalltag der Bahn erhielten Interessierte u.a. bei Mitfahrten auf der Lok oder im Triebkopf eines ICE und bei Bahnhofstouren. In einigen Bahnhöfen und Werken wurden Fahrzeuge ausgestellt – von der Dampflok bis zum modernen ICE.

Allein an den Hauptbahnhöfen Hannover und Leipzig wurden jeweils mehr als 200.000 Bahninteressierte gezählt. Auch die Hauptbahnhöfe in Düsseldorf (72.000 Besucher) und Hamburg (51.000) sowie der Berliner Ostbahnhof (65.000 Besucher) erwiesen sich mit ihren zahlreichen Attraktionen als Besuchermagneten. In den Werken in Bremen und München nutzten jeweils etwa 30.000 Bahnfans die Gelegenheit, sich vor Ort und aus erster Hand über die Bahn zu informieren. Auf dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe wurde gleich doppelt gefeiert. Hier fiel der BahnTag mit dem 10jährigen Jubiläum des Bahnhofs zusammen. Am Vormittag gaben Oberbürgermeister Georg Lewandowski und weiteren Prominenten das symbolische Jubiläums-Abfahrtsignal für einen ICE. Ein besonderes Erlebnis versprach in Frankfurt am Main eine Fahrt mit dem ICE durch die Waschanlage Höchst. Am Mittag wurde im Rahmen der Anti-Gewalt- und -Rassismus-Aktion eine von den Azubis der Bahn künstlerisch gestaltete E-Lok enthüllt. Am Berliner Ostbahnhof erhielten die Besucher einen Vorgeschmack auf das neue Stella-Familienmusical "Emil und die Detektive". Im DB Museum Nürnberg war u. a. der erste fertiggestellte Teil der Ausstellung "Auf getrennten Gleisen. Reichsbahn und Bundesbahn im geteilten Deutschland. 1945-89" zu sehen.

Abgerundet wurde der BahnTag durch ein buntes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Neben Unterhaltung auf den Bühnen lockten Aktivitäten mit interessanten Gewinnen die Besucher. So konnten sich Kinder an vielen Standorten als Lokführer auf ICE-Bobby-Trains erproben. Jugendliche und Junggebliebende versuchten sich als Korbwerfer beim Bahn-Shoot-Out. "Wir wollen unseren Kunden, aber auch vor allen denen, die es noch nicht sind, unsere tägliche Leistung von 4,5 Millionen Fahrgästen und 38.000 Zugverbindungen verdeutlichen. Dafür lassen wir sie hinter die Kulissen dieses hochkomplexen Systems blicken", so Bahnchef Hartmut Mehdorn bei seinem Rundgang auf dem Berliner Ostbahnhof. "Und natürlich interessiert uns, was die Besucher des BahnTags über uns denken. Wir brauchen diesen Dialog, um ständig besser zu werden." Der Rundgang war Teil eines Treffen der europäischen Eisenbahnchefs, die auf Einladung von Mehdorn zu einem Gedankenaustausch Berlin besuchten.

DB: 'Keineswegs jede zehnte Nahverkehrsstrecke für überflüssig erklärt'

BERLIN - Die DB hat einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zurückgewiesen, wonach sie durchschnittlich jede zehnte Nahverkehrsstrecke für überflüssig erklärt habe. Die DB betonte, sie habe im ausdrücklichen Auftrag der Verkehrsminister ein umfangreiches, flächendeckendes Grundangebot definiert, dass sich unter heutigen Bedingungen rechne. Die Verkehrsminister hätten dieses Papier jetzt zur weiteren Beratung. "Der geäußerte Vorwurf, die Bahn wolle sich aus der Fläche zurückziehen ist abwegig", sagte Bahnchef Mehdorn. Außerdem sei es Sache der Länder, wie viel Regionalzüge sie bestellen. "Die Länder können zu Bedingungen, die sich für die Bahn rechnen, jeden Verkehr bestellen, den sie wollen", so Mehdorn.

In der Stellungnahme hieß es weiter, die Bahn sei gerade dabei, rund 40 Randnetze zu einer Mittelstandsoffensive unternehmerisch und kostenmäßig so zu organisieren, dass sie aufrecht erhalten und wirtschaftlich betrieben werden könnten, um ein flächendeckendes Angebot sicher zu stellen. Darüber hinaus gebe es aber Einzelstrecken, die sich auch unter diesen Bedingungen bei den heutigen Bestellerentgelten nicht rechneten, weil das Fahrgastaufkommen zu gering sei. Hier müssten Lösungen gefunden werden. Bei Strecken mit äußerst geringem Fahrgastaufkommen sollte man aber auch bedenken, ob es ökonomisch und ökologisch sinnvoll sei, sie weiter mit schweren, schlecht besetzten Zügen zu bedienen. Manchmal sei vielleicht auch der Bus das vernünftigere Verkehrsmittel. Bedenken sollte man auch, ob die Länder ihre Bestellerentgelte nicht lieber dafür nutzen sollten, Verkehrsangebote auf Strecken zu erhöhen, auf denen das Fahrgastaufkommen dafür da sei und sogar deutlich gesteigert werden könne. Solche Strecken gebe es nämlich auch.

Bahn will offenbar Nahverkehrsverbindungen ausdünnen

MÜNCHEN – Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" betrachtet die DB jeden zehnten Regionalzug als überflüssig und will ihr Angebot dementsprechend ausdünnen. Das gehe aus dem "sogenannten" Grundangebot hervor, das die DB im Auftrag der Länder erarbeitet habe und das auch der „SZ“ vorliege. Von den 590 Millionen Zugkilometern pro Jahr stufe die DB lediglich 533 Millionen als "bedarfsgerecht" ein. Strecken mit weniger als 500 Fahrgästen pro Tag würden als unwirtschaftlich betrachtet. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Linien, auf denen nach Ansicht des Staatsunternehmens zu viele Züge fahren, die teilweise nur schwach ausgelastet seien.

In dem Bericht hieß es weiter, das Unternehmen habe andererseits auch Verbindungen ermittelt, die so gut genutzt würden, dass sich eine Ausweitung des Zugverkehrs lohne. Alles in allem umfasse das "Grundangebot", das bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Jahr 2002 zur Geltung kommen solle, aber nur etwa 90 Prozent des gegenwärtigen Nahverkehrs. Von den Kürzungen sei vor allem Ostdeutschland betroffen, Westdeutschland dagegen kaum. "Entweder wir bezahlen für zahlreiche Strecken und Züge mehr Geld oder diese Verbindungen werden gestrichen", sagte Sachsens Verkehrsminister Kajo Schommer der "SZ". Der Politiker sprach von einem "Todesstoß für viele Regionalstrecken".

Mehdorn legt Konzept zur Trennung von Netz und Betrieb vor

BERLIN - Der Task Force des Bundesverkehrsministeriums liegen bisher sieben Modelle zur Neustrukturierung von Netz und Betrieb im Schienenverkehr vor. Eines davon stammt von Bahnchef Hartmut Mehdorn, der Mitglied in der Task Force ist. Sein Konzept sieht nach Informationen der Nachrichtenagentur AP einen Verbleib des Schienennetzes in der Bahn-Holding vor, allerdings mit einigen konzerninternen und externen Gesetzen, Regelungen und Mechanismen, die einen diskriminierungsfreien Zugang von Wettbewerbern auf das Netz gewährleisten sollen.

Das Modell sichert die datenrechtliche und betriebswirtschaftliche Trennung zwischen der Netz AG und den für den Betrieb verantwortlichen Gesellschaften der Bahn AG zu. Mehdorn will außerdem die Gleichbehandlung aller Kunden, die Transparenz der Entscheidungen über Trassenvergabe und Trassenpreise gewährleisten. Als wesentliches internes Kontrollinstrument ist ein Infrastrukturbeauftragter vorgesehen. Trassenvergabe und Preissystem sollen von einer externen Instanz genehmigt werden, die in Streitfragen auch schlichten soll. Ebenfalls extern soll auch festgelegt werden, welche Leistungen der Netzbetreiber mindestens erbringen soll, um für alle Wettbewerber den Marktzugang zu gewährleisten.

Die Bahn steht auf dem Standpunkt, die EU-Richtlinie, nach der in den Mitgliedstaaten bis 2008 der Wettbewerb im Schienenverkehr ermöglicht werden soll, schaffe keinen rechtlichen Zwang zur völligen Trennung von Netz und Betrieb. Ihr Modell werde daher den EU-Vorgaben gerecht, garantiere aber auch den betrieblichen und technischen Verbund zwischen beidem, eine Bedingung, die Mehdorn immer wieder als unverzichtbar für einen wirtschaftlichen Betrieb der Bahn dargestellt hatte. Er berief sich dabei auf die Unternehmensberatung Mc Kinsey, die ermittelt hatte, dass die Trennung von Netz und Betrieb jährlich mindestens 1,3 bis 1,6 Milliarden Mark kostet - bis 2005 also zwischen 5,6 bis 6,3 Milliarden DM.

Mehdorn: Beide deutschen Transrapidprojekte werden realisiert

LATHEN - DB-Chef Hartmut Mehdorn hat heute gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber die Transrapid-Versuchsanlage im emsländischen Lathen besucht. Nach einer Testfahrt mit der Magnetschwebebahn sagte Mehdorn, die Bundesregierung wolle sowohl die geplante Transrapidstrecke in Bayern zwischen Hauptbahnhof und Flughafen als auch die in Nordrhein-Westfalen von Dortmund und Düsseldorf zu bauen. Obwohl die Machbarkeitsstudie der Bahn erst 2002 vorliege, könne man schon jetzt sagen, dass sich beide Strecken rechneten. "Beide Projekte werden wir mit aller Fantasie realisieren", so Mehdorn.

Edmund Stoiber zeigte sich nach der Fahrt begeistert: "Der Transrapid ist ein höchst innovatives, zukunftsorientiertes und äußerst faszinierendes Verkehrsmittel." Es sei geeignet, die Verkehrsprobleme der Zukunft sicher, komfortabel, wirtschaftlich und umweltverträglich zu lösen. Bei der Finanzierung des Projekts sei die Bundesregierung gefordert, sagte Stoiber. Nach den Worten von Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser werden aber auch private Investoren gesucht. Koste eine Fahrkarte 25 Mark, sei die Flughafenanbindung wirtschaftlich zu betreiben und damit attraktiv.

Sachsen will City-Tunnel in Leipzig bauen

LEIPZIG - Der Freistaat Sachsen hat der DB angeboten, Bauherr des City-Tunnels zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Bayerischen Bahnhof zu werden. Man werde der DB den fertigen Rohbau samt Stationen übergeben, sagte Wirtschaftsminister Kajo Schommer. Die Kosten für das Projekt werden nach Angaben des sächsischen Wirtschaftsministeriums mit 1,04 Mrd. DM beziffert, 240 Mio. davon sollen aus EU-Mitteln finanziert werden. Wie es weiter hieß, hat die DB im März als Konsequent aus den österreichischen Tunnelunglücken neue Sicherheitsvorschriften erlassen. Eine Genehmigung des Eisenbahnbundesamts vorausgesetzt, könne im Herbst mit dem Bau in Leipzig begonnen werden, so der sächsische Wirtschaftsminister.

Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam den Güterverkehr optimieren

BERLIN - Die DB Cargo AG und die französische SNCF Fret möchten den grenzüberschreitenden Güterverkehr optimieren. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, werden die Güterverkehrssparten der beiden Bahnen den ehemaligen Chef der Österreichischen Bundesbahnen, Dr. Helmut Draxler, als unabhängigen Berater engagieren. Mit seinem Sachverstand soll Draxler dazu beitragen, die gegebenen Schnittlinien im grenzüberschreitenden Schienen-Frachtverkehr zu optimieren.

Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der DB, sagte: "Wir leben in einer Wirtschaftsunion, in der für den Austausch von Waren keine nationalen Grenzen bestehen. Der Lkw kann von Stockholm bis Madrid durchfahren ohne anzuhalten, außer zum Tanken. Im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr ist das nicht möglich, weil es eine Vielzahl von technischen Hindernissen gibt. So müssen wegen national unterschiedlicher Strom- und Signalsysteme an jeder Grenze Lok und Lokführer ausgewechselt werden. Die europäischen Bahnen können im Wettbewerb nur bestehen, wenn sie gemeinsam dafür sorgen, dass die internationalen Güterzüge schnell und zuverlässig Grenzen passieren können."

Louis Gallois, Präsident der SNCF, erklärte: "Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen, über die wir seit einigen Monaten sprechen, Fortschritte macht. Die Benennung von Herrn Draxler ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg; ich erwarte die Bildung einer gemeinsamen Struktur bis zum Ende des Jahres. DB Cargo und die SNCF haben gemeinsam festgestellt: in Europa haben die beiden Länder die stärksten Güterverkehre, aber die deutsch-französischen Verkehre sind nach wie vor gering. Frankreich und Deutschland können durch die Verstärkung des Warenaustauschs nur gewinnen. Eine gemeinsame Güterverkehrs-Gesellschaft könnte die Qualität des Angebots verbessern und somit neue Kunden gewinnen."

Deutschland ist für Frankreich der weltweit wichtigste Handelspartner und umgekehrt. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten lag im Jahr 2000 bei 55,2 Millionen Tonnen. Nur knapp 14 Prozent davon wurden auf der Schiene transportiert.

SBB wollen mit RailLink die Transportkette schließen

BASEL - In der Schweiz wird am 1.Oktober laut SBB das letzte Glied einer Transportkette geschlossen. Dann nimmt RailLink, die gemeinsame Tochter von SBB, DaimlerChrysler Schweiz AG und Mobility CarSharing, den Betrieb auf und stellt an den 42 größten SBB-Bahnhöfen 75 Autos des Typs "smart" bereit, um den Kunden die Weiterreise an Orte zu ermöglichen, wohin die Bahn nicht fahren kann. Laut Paul Blumenthal, Leiter SBB-Personenverkehr, "setzen die SBB mit RailLink auf die letzte Meile zum Bestimmungspunkt, der nicht mit der Schiene erschlossen ist und die potenziellen Bahnreisenden dazu drängt, für die ganze Strecke dem Auto den Vorzug zu geben". Die Startflotte von 75 "smart"-Autos soll bis Ende 2002 auf rund 400 Fahrzeuge wachsen. Der "smart" als Flottenfahrzeug von RailLink bietet nach Überzeugung der beteiligten Unternehmen genau jene Kapazität, die der Bahnnutzer benötigt, da zirka 90 Prozent der Bahnfahrer Alleinreisende sind. Die neuen Anschlussmöglichkeiten an den 42 größten SBB-Bahnhöfen lassen auch eine neue umweltpolitische Dimension erkennen. Grobeinschätzungen haben ergeben, dass diese neue Mobilität bis im Jahre 2005 zu jährlichen Treibstoff-Energieeinsparungen von rund 1000 Autos führt.

Bahn-Erpresser nach dreijähriger Fahndung gefasst

KOBLENZ – Nach dreijähriger Fahndung hat die Polizei in Koblenz einen 49-jährigen Arbeitslosen festgenommen, der von der Bahn 750000 DM gefordert und bei Nichterfüllung mit Anschlägen im Ausmaß der Eschede-Katastrophe mit rund 100 Toten gedroht hatte. Gegen den Mann, der bereits ein umfangreiches Geständnis ablegte, wurde Haftbefehl erlassen. Seine Drohungen habe der Arbeitslose über E-Mails an die Bahn gesandt, sagte die Berliner Justizsprecherin Anja Teschner. Die Ermittlungen seien äußerst schwierig gewesen, da der Erpresser mit Hilfe des Internet über lange Zeit anonym bleiben konnte. Der Mann sei durch einen großen Einsatz von Personal und den Einsatz modernster Technik gestellt worden, hieß es weiter.

In den vergangenen Jahren wurde die Bahn immer wieder Opfer von Erpressungsversuchen, bei denen Summen von wenigen hunderttausend bis zu mehreren Millionen Mark gefordert wurden. Doch bisher schlugen alle bekannten Versuche fehl. Nur einmal, im Januar 1983, kam es zu einer Geldübergabe. Kurz danach wurde auch dieser Erpresser ermittelt und festgenommen.

Neuer Service an Bahnhöfen in NRW

DÜSSELDORF - Die DB hat in Zusammenarbeit mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr unter Minister Ernst Schwanhold und mit der Marketing-Gesellschaft Bahnhof (MGB) ein neues zusätzliches Servicekonzept entwickelt. Es steht unter dem Motto "Attraktive Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen – mehr Service, Sicherheit und Sauberkeit". In das Programm werden circa 10 Millionen Mark seitens des Ministeriums und von verschiedenen Investoren investiert. Die von den beteiligten Partnern entwickelten Ideen werden zunächst in NRW umgesetzt, später dann möglicherweise auf ganz Deutschland ausgedehnt.

Mobile Serviceeinheiten bilden bereits seit Jahresbeginn den Auftakt. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase werden diese "Trolleys" zunächst unter anderem an den Hauptbahnhöfen Münster/W, Düsseldorf und Bonn eingesetzt. Sie haben Speisen und Getränke im Angebot und präsentieren ihre Waren direkt auf dem Bahnsteig. Der Standort kann je nach Verkehrsaufkommen und Kundennachfrage innerhalb des Bahnhofs wechseln. Die Palette der Angebote wird nun ab Anfang September in Düsseldorf unter anderem mit einer "Variethek" erweitert. Speisen werden hier vor den Augen der Gäste frisch zubereitet und serviert. Außerdem wird auf einem Panoramabild im Eingangsbereich großer Bahnhöfe die Stadt dargestellt. Damit zeigt sich der Bahnhof einmal mehr als Eingangstor zur Stadt. Auf einem Laufband können sehr schnell Informationen, beispielsweise Veranstaltungshinweise eingespielt werden.

Zu dem Gesamtkonzept gehört eine breite Palette von Maßnahmen, zum Beispiel verschiedene Märkte, saisonaler Verkauf oder "Quick Service". Die Stände oder Verkaufseinheiten wurden eigens für das neue Konzept entwickelt. Sie sind besonders ansprechend gestaltet und laden zum Bummeln und Einkaufen im Bahnhof ein. Alle Projekte sind in das 3-S-Konzept der Bahn eingebunden. Das Personal ist gleichzeitig für die Sicherheit und Sauberkeit vor Ort zuständig. Die Trolley-Betreuer sind zum Beispiel mit einem Besen ausgerüstet und können bei Bedarf per Handy Kontakt mit der 3-S-Zentrale aufnehmen. DB-Vorstand Dieter Ullsperger betonte: "Dieses Konzept ist eine wichtige Fortsetzung der bisherigen hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Land NRW". Gemeinsam wurden bereits mehrere Programme zur Modernisierung der Bahnhöfe auf den Weg gebracht, darunter die "Modernisierungsoffensive NRW" mit einem Investitionsvolumen von 344 Millionen Mark für insgesamt 110 Stationen.

1700 neue Azubis bei der Bahn

BERLIN - Zum 1. September hat die Bahn rund 1700 neue Auszubildende eingestellt. Mit insgesamt etwa 9000 Auszubildenden bleibt das Unternehmen weiterhin einer der größten Ausbilder Deutschlands. Die Bahn bietet jungen Menschen attraktive und abwechslungsreiche Ausbildungsgänge vom Lokführer bis zum IT-Experten. Abiturienten und Schulabgänger mit überdurchschnittlichem Real- oder Hauptschulabschluss können unter 30 Ausbildungsberufen wählen.

Während der Ausbildung kommen auch die neuen Medien, wie die prämierten Konzepte "Lernen im Netz" und "JunITs", zum Einsatz. Beim "Lernen im Netz" unterstützt eine internetgestützte Lernplattform angehende Kaufleute für Bürokommunikation mit interaktiven Selbstlernmodulen dabei, das nötige Fachwissen zu vertiefen. In Frageforen und Chats kommunizieren die Auszubildenden untereinander und mit ihrem Teletutor, der ihnen virtuell zur Seite steht. In den Ausbildungen zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker Systemintegration und IT-Systemelektroniker kommt "JunITs" zum Zug: Diese Auszubildenden führen ihre eigene Firma, das sogenannte Junior-IT-Systemhaus, dessen Produktportfolio von der Softwareentwicklung bis hin zum Einrichten von Netzwerken ein komplettes IT-Angebot umfasst. Durch dieses Juniorfirmenkonzept lernen die Auszubildenden neben der projektorientierten Leistungserstellung auch die vor- und nachgelagerten Prozesse sowie Kundenbetreuung und Vertrieb kennen.

Kurzschluss legte Münchner S-Bahn lahm

MÜNCHEN - Ein Kurzschluss im Stellwerk Ost gegen 10 Uhr hat heute alle Signale auf der S-Bahnstrecke zwischen Ostbahnhof und Isartor lahmgelegt. Betroffen war auch die Stammstrecke unter der Stadt, die von sämtlichen Linien passiert werden muss. Erst nach mehr als drei Stunden war der Schaden, vermutlich ein Spannungsüberschlag, behoben. Mehrere hunderttausend Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Auf der Stammstrecke wurde eine Art Shuttleverkehr mit wenigen Zügen eingerichtet. Unterdessen wendeten die von Westen her kommenden Linien S6 und S8 in Pasing, die aus Richtung Osten einfahrenden Linien S2, 5, 6 und 8 im Ostbahnhof. Der Fahrplan konnte erst gegen Abend wieder "eingependelt" werden.

Neue Güterwagen auf leisen Sohlen

MAINZ - DB Cargo will seine neuen Güterwagen mit einer Kunststoff-Sohle aus Verbundstoff mit hohem Reibwert ausstatten. In einer Pressemitteilung hieß es, die sogenannte "Flüsterbremse" sei ca. acht Dezibel leiser als herkömmliche Bremsbeläge. "Bis Ende 2003 werden bereits 775 neue Wagen auf 'leisen Sohlen' unterwegs sein", so Dr. Karl-Heinz Jesberg, Vorstand Produktion der DB Cargo AG in Mainz. Für internationale und nationale Verkehre werden 550 Güterwagen des Typs Shimmns, offene Drehgestellwagen, mit Flüsterbremse beschafft. Ausgestattet mit dieser Bremse werden auch 150 neue offene Drehgestell-Schüttgutwagen des Typs Faals. Die Wagen werden für die Erzversorgung großer Stahlunternehmen angeschafft.

Über die Flüsterbremse verfügen des weiteren 75 neue Drehgestell-Flachwagen des Typs Sfhimmns, die in ihrer Bauart dem englischen Lichtraumprofil entsprechen. Durch den Kauf dieser 'englandfähigen' Wagen will DB Cargo sein Leistungsangebot im Schienentransport kaltgewalzter Coils von und nach Großbritannien ausweiten.

Zweifel am Metrorapid

DÜSSELDORF – Die Grünen in Nordrhein-Westfalen sehen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auch nach einem kurzfristig angesetzten Spitzengespräch mit Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) erhebliche Schwierigkeiten beim Bau einer Transrapid-Strecke durch das Ruhrgebiet. Die Partei verlange vor allem detaillierte Angaben zur Finanzierung der 77 Kilometer langen Trasse, die etwa 7,2 Milliarden Mark kosten soll, hieß es in dem Bericht. Die Landesregierung gehe davon aus, dass sich der Bund mit 4,4 Milliarden Mark am Bau der Strecke beteiligt. Zudem sollten private Investoren und Mittel der Europäischen Union zur Finanzierung herangezogen werden. Die Grünen hätten jedoch erhebliche Zweifel, ob am Ende auch tatsächlich genügend Mittel für das Projekt vorhanden seien, so die "Süddeutsche Zeitung".

Swissair und SBB bauen unabhängige Care-Organisation auf

BASEL - Mit CareLink wollen Swissair und SBB gemeinsam eine unabhängige, nationale Plattform für die emotionale und praktische Betreuung von direkt und indirekt Betrofffenen einer Katastrophe aufbauen. CareLink soll im Falle eines außerordentlichen Großereignisses sowohl den direkt Betroffenen als auch ihren Angehörigen praktische und emotionale erste Hilfe leisten. Dazu zählen die Organisation von nationalen und internationalen Transporten, von Unterkunft und Verpflegung, die Hilfe bei administrativen Tätigkeiten sowie die Herstellung von telefonischen und persönlichen Kontakten zu den betroffenen Menschen. Als telefonische Kontaktstelle agiert ein Call Center, das innerhalb von zwei Stunden funktionsbereit ist. Die gemeinsam von Swissair und SBB gegründete Betreuungsorganisation konzentriert sich auf Ereignisse in der Schweiz oder mit einem starken Bezug zur Schweiz.

Neben der emotionalen und praktischen Betreuung der direkt und indirekt Betroffenen unterstützt CareLink mit Beratung, Aus- und Weiterbildung Unternehmen und Institutionen, ihre Verantwortung bei der Bewältigung von Krisensituationen wahrzunehmen. CareLink soll mit seinem Betreuungsangebot eine Lücke im bestehenden, hoch professionalisierten Krisennetz der Schweiz schließen. In den Genuss der Leistungen kommen in erster Linie die Mitglieder des Vereins CareLink, den Swissair und SBB gegründet haben. Grundsätzlich steht der Verein jedem Unternehmen und jeder Institution in der Schweiz offen.

Undichte Ölleitung und Heizlüfter verursachten Gletscherbahn-Katastrophe

KAPRUN - Ein Heizlüfter und eine undichte Ölleitung haben mit großer Wahrscheinlichkeit die verheerende Brandkatastrophe auf dem Kitzsteinhorn in Österreich ausgelöst, bei dem am 11. November vergangenen Jahres in einem Felstunnel der Gletscherbahn 155 Wintersportler verbrannt waren. Zu diesem Ergebnis kamen Sicherheitsexperten der Dekra nach monatelangen Untersuchungen des ausgebrannten Zuges. Wertvolle kamen von den wenigen Überlebenden. Sie berichteten, dass unmittelbar nach der Abfahrt Richtung Gipfel das Feuer in der talseitigen Fahrerkabine ausgebrochen sei.

Die Gutachter stießen schließlich auf eine winzige undichte Stelle in einer Ölmessleitung, unter der ein Heizlüfter montiert war. Durch das austropfende Hydrauliköl geriet dieser in Brand. Der Zugbegleiter in der bergseitigen Fahrerkabine konnte die Hitze- und Rauchentwicklung nicht bemerken, weil ihm dazu offensichtlich die Instrumente fehlten. Als die Flammen bereits in die Passagierkabine gelangten, ließen sich die Türen der Seilbahn nicht mehr öffnen.

SBB-Regionalzüge fahren über die französische Grenze

BERN – Seit gestern verkehren SBB-Nahverkehrszüge von Genf in die französische Stadt Bellegarde. Dieses Angebot füllt eine Lücke im Personenverkehr zwischen den beiden Städten, insbesondere während den Spitzenzeiten, und bietet den Grenzgängern attraktive lokale Verbindungen sowie Anschlüsse an die Genfer Verkehrsbetriebe. Die neue regionale Verbindung zwischen Frankreich und der Schweiz ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit zwischen den SBB, der SNCF (Société Nationale des Chemins de fer Français), der RFF (Réseau Ferré de France) und den französischen sowie schweizerischen, politischen Behörden. Das SBB-Rollmaterial (fünf 2. Klasse-Triebwagen des Typs Bem 550) wurde 1994, nach dem Vorbild des Tramway du sud-ouest lausannois, gebaut. Für die Zulassung auf das französische Schienennetz waren technische Anpassungen notwendig. Die Züge werden bis Bellegarde durch SBB-Lokführer geführt. Sie wurden über die technischen Besonderheiten des französischen Schienennetzes speziell instruiert. Nach der Grünen Linie zwischen Basel und Mulhouse ist diese neue Verbindung die zweite grenzüberschreitende regionale Zugverbindung zwischen der Schweiz und Frankreich, die mit SBB-Wagenmaterial betrieben wird.

ZDF-Lok "küsste" ICE-T

ERLANGEN - Einen besonderen Anblick konnten Bahnfans am Dienstag Abend im Erlanger Bahnhof genießen. Dort wurde ein liegengebliebener ICE-T von der ZDF-Werbelok abgeschleppt. Gegen 17 Uhr blieb ein ICE-T, der nach Berlin unterwegs war, aufgrund eines Computer- und Batterieausfalls liegen. Alle Versuche, den Zug wieder fahrbereit zu machen, schlugen fehl, und so wurde schließlich aus Nürnberg eine Abschlepplok angefordert. Rund eine Stunde später erreichte dann die Elektrolok 120 151, besser bekannt als ZDF-Werbelok, den Erlanger Bahnhof und "dockte" schließlich nach Aufsatz eines Kupplungsadapters an den ICE-T an. Nachdem auch Bremsprobleme beim ICE beseitigt waren, setzte sich das kuriose Gespann mit blauer Zuglok und weiß-roten "Wagen" gegen 19 Uhr unter den Blicken vieler zufällig vorbeigekommener Eisenbahnfans im Schritttempo in Richtung München in Bewegung.

ICE 3 erreicht bei Messfahrt 368 km/h

WOLFSBURG - Der ICE 3 hat am Montag eine entscheidende Messfahrt für eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Stundenkilometern ohne Probleme absolviert. Die heutige Messfahrt war laut DB-Chef Hartmut Mehdorn der "I-Punkt auf der Zulassung" des ICE für die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main, auf der er ab Ende 2002 mit 300 Stundenkilometern fahren wird. Den Belastungstest bestand der High-Tech-Zug mit Bravour. Bereits zehn Minuten nach seinem Start um 12.10 Uhr in Wolfsburg erreichte der ICE 3 seine Höchstgeschwindigkeit von 368. Dementsprechend schwärmte auch Mehdorn nach der Testfahrt auf der 120 Kilometer langen Strecke von Wolfsburg nach Rathenow: "Das hat alles geklappt. Wer jetzt noch sagt, fliegen ist schöner, mit dem muss ich ein persönliches Wort reden." Auf der Testfahrt war der Zug mit dicken Kabelsträngen versehen, die rund 200 verschiedene Messdaten von Schwingungen bis zu den Achslagertemperaturen aufzeichneten. Die Daten sollen vorrangig die Sicherheit, aber auch den Fahrkomfort dokumentieren. Die Laufruhe bei dieser hohen Geschwindigkeit sei garantiert, betonte Mehdorn.

Seit der Expo 2000 ist der ICE 3 im Fahrplan der Bahn mit 230 km/h unterwegs, mit gedrosselter Geschwindigkeit. Seine Zulassung hat er bereits für 300 km/h. Ende des Jahres will die Bahn beim Eisenbahnbundesamt die Zulassung für Tempo 330 beantragen. Diese ist notwendig, damit der ICE 3 einsatzbereit ist für die Neubaustrecke Köln - Rhein/Main, die er mit 300 km/h befahren wird. Um wiederum die Zulassung für Tempo 330 zu erreichen, muss der Zug bei Messfahrten eine um zehn Prozent höhere Geschwindigkeit erreichen, also 363 km/h.

50 ICE 3 hat die Bahn bisher angeschafft: 37 Züge für den Einsatz auf dem deutschen Streckennetz, 13 Züge sind mehrsystemfähig, sie fahren auf dem Netz in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich. 13 "deutsche" Züge sind inzwischen nachbestellt worden; ab 2005 stehen auch sie zur Verfügung. Mit ihrer Investitionsoffensive will die Bahn zum schnellsten Verkehrsmittel werden. Wichtig in einem Land von der Größe Deutschlands ist nach den Worten von Bahnsprecherin Christine Geißler-Schild dabei auch die Frage, wie viele Bahnhöfe zu bedienen sind. Es gebe lange Bremswege der Bahn. "Eine gleich bleibende Reisegeschindigkeit ist wichtig", sagte die Bahn-Sprecherin. Versuchsleiter Norbert Draesner brachte es auf den Punkt: "Je schneller wir fahren, je kleiner wird das Land", sagte er.

Nach der Versuchsfahrt betonte Hartmut Mehdorn:  "Wir wollen für unsere Kunden die beste Bahn sein. Dazu brauchen wir auch die beste Technik. Mit leistungsfähigen Fahrzeugen, fließenden Verkehren auf einem gut ausgebauten Streckennetz und ausgezeichnetem Service wird es uns gelingen. Mit unseren Mitarbeitern schaffen wir dieses Ziel. Dann kommt zum wirtschaftlichen Erfolg die Freude bei der Arbeit hinzu."

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DB rüstet 140 Diesellokomotiven mit neuen Motoren aus

MAINZ - Die Deutsche Bahn plant 140 Diesellokomotiven der Baureihe 232 mit einem neuen, verbesserten Motor auszurüsten. Das Unternehmen teilte mit, in einer ersten Tranche würden 64 Motoren bestellt und eine Option auf weitere 76 ausgesprochen. Die Neumotorisierung werde die Zuverlässigkeit der Triebfahrzeuge erhöhen und die Instandhaltungskosten deutlich senken. Der neue Motortyp habe zudem erheblich günstigere Lärm- und Emissionswerte. Er werde bei einem russischen Hersteller in Kolomna produziert. In einer Langzeiterprobung bei DB Cargo habe sich dieser Motor gegen andere Hersteller erfolgreich durchgesetzt.

Im Rahmen der planmäßigen Instandhaltung sollen die Lokomotiven nach und nach, bis zum Ende des Jahr 2003, in das DB Werk in Cottbus überführt werden. Hier sei  man auf diesen russischen Loktyp besonders spezialisiert und verfüge über die notwendigen Maschinen und Anlagen, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Baureihe 232 gehört mit einer Motorleistung von 2208 Kilowatt zu den schweren Güterzuglokomotiven und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometer pro Stunde. Sie wurde von 1973 an, von der ehemaligen Deutschen Reichsbahn beschafft und ist heute überwiegend im Güterverkehr im Einsatz.

Deutsche Lokführer nach Holland

AMSTERDAM – Die niederländische Bahngesellschaft NS will leidet nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" unter Personalmangel und will deswegen deutsche Lokführer und Techniker anwerben. Es gebe bereits Verhandlungen mit der Deutsche Bahn AG, sagte ein niederländischer Bahn-Sprecher am Wochenende. In den kommenden Jahren würden 450 Zugführer und 300 Techniker zusätzlich gebraucht. Wegen fehlender Arbeitskräfte hatte die niederländische Bahn seit Anfang des Sommers schon etliche Zugverbindungen einstellen müssen.

Wirtschaftsminister Müller gegen Trennung von Netz und Betrieb bei der Bahn

BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hat gegenüber dem "Handelsblatt" gegen eine Trennung von Netz und Betrieb plädiert. Zur Begründung verwies er auf "die aktienrechtliche Problematik" bei einer Trennung. Müller sieht laut Handelsblatt auch keine Probleme mit einer Richtlinie der EU für den diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz. Diese Richtlinie verlange keine vermögens-, sondern nur eine verwaltungsrechtliche Trennung von Netz und Betrieb. Allerdings soll nach dem Willen von Müller das Bundeskartellamt und nicht das Eisenbahnbundesamt (EBA) Regulierungsbehörde für einen diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz werden. "Eine Regulierungsbehörde sollte neutral entscheiden können."

Wie es in dem Bericht weiter heißt, wird ein Verbleib des Schienennetzes bei der DB immer wahrscheinlicher. Den nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Ernst Schwanhold zitierte das "Handelsblatt" mit den Worten: "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat die Bahn genug Probleme. Die Trennung von Netz und Betrieb ist nicht das zentrale Thema". Außerdem wird laut "Handelsblatt" seit langem spekuliert, dass die von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig eingesetzte Task Force wohl nicht die Trennung der Netz AG aus der Bahn-Holding, sondern die Einrichtung einer Regulierungsbehörde vorschlagen werde.

"Süddeutsche Zeitung": In Stellwerken offenbar höhere Arbeitszeiten als erlaubt

MÜNCHEN – Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" liegen die Arbeitszeiten in den Stellwerken der DB offenbar weit über den gesetzlichen Richtlinien. Ein Fahrdienstleiter habe der Zeitung berichtet, dass manche seiner Kollegen statt maximal zehn erlaubter teilweise bis zu 16 Stunden am Tag im Einsatz seien. Arbeitszeiten von mehr als 230 Stunden im Monat seien durchaus üblich – bei einem Soll-Wert von 162 Stunden. Um Ärger zu vermeiden, tauchten die Überstunden allerdings gar nicht erst in den offiziellen Unterlagen auf, so der Eisenbahner gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Wie es in dem Bericht weiter heißt, streite die DB einen Engpass bei ihren Fahrdienstleitern ab. Allenfalls in der Urlaubszeit könne es bisweilen vorkommen, dass Kollegen für andere einspringen müssen – ein durchaus üblicher Vorgang, bei dem die gesetzlichen Grenzen jedoch nicht überschritten würden.

SBB-Halbjahresrechnung: Leistungsausbau drückt auf Betriebsergebnis

BERN - Die SBB AG hat ihren Betriebsertrag im ersten Halbjahr 2001 um 1,3 Prozent auf 2,944 Milliarden Franken steigern können. Diesem Ertrag steht ein Betriebsaufwand in der Höhe von 2,786 Mrd. Franken gegenüber. Das Betriebsergebnis beträgt damit 158,9 Mio. Franken (minus 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Positiv beeinflusst wird der Unternehmensgewinn allerdings durch den außerordentlichen Ertrag von 117 Mio. Franken aus dem Verkauf von Anlagevermögen. Die SBB rechnen deswegen damit, dass das Jahresergebnis leicht über den Werten des Vorjahres (146 Mio. Franken) liegen wird.

Im Personenverkehr stieg der Ertrag stieg um 4,1 Prozent auf 832,9 Mio Franken. Die gefahrenen Kilometer stiegen um 2,4 Prozent 5,842 Mrd. und die Zahl der Reisenden auf 132,7 Mio. (plus 4,5 Prozent) an. Auch der Betriebsaufwand liegt über dem Vorjahreswert. Die Ursachen dafür liegen in einem substanziellen Angebotsaufbau verbunden mit höherem Materialaufwand. Parallel dazu sanken die Gesamtleistungen der öffentlichen Hand an die SBB um 40 Mio Franken. Der Ertrag von SBB Cargo wuchs um 3,4 Prozent auf 551,1 Mio Franken. Im ersten Halbjahr 2001 wurden 29,79 Mrd. Tonnen Kilometer transportier (plus 3,3 Prozent), die Verkehrsleistung stieg um 1,1 Prozent auf 5,17 Mrd. Tonnenkilometer.

Während des ersten halben Jahres haben die SBB 638,5 Mio Franken in die Bahninfrastrukturen investiert. Die größten Investitionen werden derzeit für die Bahn 2000 Projekte Mattstetten–Rothrist, Salgesch–Leuk und den Knoten Zürich getätigt. Der große Fahrplanwechsel im Juni konnte gut eingeführt werden. Die nötigen Ausbauten am der Jurafußlinie und der Tunnel bei Vauderens kamen zeitgerecht und im Rahmen der veranschlagten Kosten in Betrieb. Im Energiebereich wurde die Konzentration auf die Produktion von 16,7-Hertz-Bahnstrom umgesetzt, indem verschiedene Beteiligungen an Kraftwerken im 50-Hertz-Bereich veräußert wurden. Die Zahl der bei den SBB tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank im Vorjahresvergleich von 28300 auf 28176 Personen, ist aber seit Mai wieder leicht ansteigend. Der Personalaufwand betrug zur Jahresmitte 1422,2 Mio. Franken.

Verstärktes Engagement für die Papier- und Holzindustrie

BASEL - SBB Cargo und RM (Regionalverkehr Mittelland) wollen ihre Güter-Aktivitäten für die schweizerische und europäische Papier- und Holz-Industrie verstärken. Wie die Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gaben, soll für diese Branchen ein gemeinsames Unternehmen gegründet und die bisherigen Aktivitäten eingebracht werden. Sämtliche Vertriebsaktivitäten von SBB Cargo und dem Geschäftsbereich Güterverkehr der RM für die Branchen Holz und Papier werden in einer neuen Gesellschaft zusammengelegt. Die branchenspezifische logistische Kompetenz beider Bahnunternehmen soll vereinigt und die neue Gesellschaft als europäischer Branchenspezialist für Holz- und Papiertransporte auf der Schiene positioniert werden. Das Unternehmen werde als reine Vertriebsgesellschaft Produktionsleistungen weitestgehend bei den Muttergesellschaften einkaufen, hieß es in der Pressemitteilung.

Mit dem verstärkten Marktauftritt soll im logistisch anspruchsvollen europäischen Warenfluss der Branchen Holz und Papier auch eine Verlagerung zusätzlicher Gütermengen auf die Schiene erreicht werden – insbesondere auf den Nord–Süd- und Süd–Nord Achsen. Das neue Unternehmen wird mit einem jährlichen Umsatz von knapp 100 Mio. Franken und einem Transportvolumen von rund 6 Mio. Tonnen starten, wobei auch spezifische Produkte wie der "Paper - Shuttle" von RM in die Gesellschaft eingebracht werden.

Der ICE 3 - Superzug oder Pannenkönig?

Berlin - Seit gut einem Jahr ist der ICE 3 auf Deutschlands Gleisen unterwegs – zuerst im Expo-Sondereinsatz, seit Herbst zwischen Hamburg/Bremen und München beziehungsweise Frankfurt/Main und Amsterdam. Der ICE 3 ist der modernste und mit einer Spitzengeschwindigkeit von 330 km/h der schnellste Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn. Doch noch kann die High-tech-Entwicklung diesen Trumpf nicht ausspielen, denn die neuartige Wirbelstrombremse beeinflusst noch zu stark die Signalanlagen. Mehr als 230 km/h sind im Moment nicht erlaubt - ein Tempo, das die alten ICEs mühelos überbieten.

Und selbst diese Geschwindigkeit erreicht der Superzug oft nicht. „Ein derart unausgereifter Zug gehört dem Hersteller wieder vor die Tür gestellt – es gibt ja kaum noch eine Fahrt, die glatt geht“, schimpfte jüngst ein Triebwagenführer. Ausgefallene Antriebseinheiten, Kupplungen, die bei automatischen Kupplungsvorgängen oft versagen, verstopfte Toiletten mit Totalausfall der Elektrik und ausgefallene Klimaanlagen sind fast schon an der Tagesordnung. "Wir kennen die Probleme", sagt dann auch Bahn-Sprecher Ludwig Thoma. "Wir arbeiten im Rahmen einer Arbeitsgruppe daran. Das braucht aber bei einem solch komplexen Fahrzeug seine Zeit."

Die Bahn hat mit dem ICE 3 jedenfalls großes vor. Ab Ende nächsten Jahres sollen die Züge mit 300 km/h über die Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt verkehren und die Fahrzeit zwischen den beiden Städten auf 58 Minuten verkürzen. Diese Geschwindigkeit dürfen die neuen Züge zwar schon jetzt fahren, aber die offizielle Fahrerlaubnis muss zehn Prozent über der angestrebten Spitzengeschwindigkeit liegen, um Sicherheitsrisiken zu verringern. Für Tempo 300 im planmäßigen Betrieb ist also eine offizielle Zulassung für Tempo 330 nötig, die bis jetzt erst zwei Testzüge haben. In der kommenden Woche sollen nun Messfahrten mit dem ICE 3 beginnen, nach denen er offiziell 330 km/h fahren darf. Um die Zulassung für diese Geschwindigkeit zu erhalten, muss der Zug Geschwindigkeiten bis 360 im Fahrtest bestehen. Der Betriebstest wird nach den Worten von Bahnsprecherin Christine Geißler-Schild bis ins Jahr 2002 hineindauern.

Durch die Leichtbauweise des ICE 3 ist die Windempfindlichkeit gestiegen, denn die schwere Technik und die Motoren stecken nicht wie bisher in den Triebköpfen an Spitze und Schluss, sondern wurden unter die Mittelwagen verlegt, so dass die Steuerwagen deutlich leichter wurden. "Seitenwind ist ein Thema, mit dem sich die Eisenbahn beschäftigen muss", sagte Geißler-Schild. Gerade bei einer Streckenführung über hohe Brücken oder Dämmen müssten Windschutzwände oder Windzäune errichtet werden. Die neue Bauweise bietet aber auch erhebliche Vorteile: Abgesehen vom schnellen Antrieb sind die Belastungen für den Oberbau geringer und die Energiewerte um einiges günstiger.

Eine erste Öko-Bilanz des ICE 3 belegt dies eindrucksvoll. Trotz der hohen Geschwindigkeiten und der Spurtstärke - er beschleunigt von 0 auf 280 km/h in 4 Minuten 36, der ICE 2 braucht hier 16 Minuten 48, ist energiesparsamer als alle anderen Züge der Bahn. Bereits bei einer Auslastung von nur 50 Prozent benötigt er auf 100 km - umgerechnet auf Benzinwerte - weniger als 2 Liter pro Reisender! Entsprechend gering ist der Emissionsausstoß. Der ICE 2 hat hier noch einen Verbrauch von 2,5 Liter. Die Klimaanlage im ICE 3 ist luftgekühlt, eine Weltneuheit. Selbst im geschlossenen Kreislauf gibt es kein FKW. Bei der Entwicklung haben sich die Techniker Anleihen aus der Luftfahrt geholt. Eine Energieoptimierung findet im gesamten Bordnetz statt. Das sogenannte DC-Bordnetz versorgt Klimaanlage, Beleuchtung, Kühler u.a.m. und sichert eine höhere Verfügbarkeit im Betrieb.

Auch die neue Wirbelstrombremse verspricht, wenn sie denn erst mal zugelassen ist, sehr gute Leistungen. Sie "ist hoch effizient, sie bremst berührungs- und damit verschleißfrei", sagte Geißler-Schild. Zwischen Zug und Schiene aktiviert die Bremse starke Magnetkräfte, durch die die Fahrt verlangsamt wird. Weder an Schiene noch an den Rädern tritt ein Verschleiß auf, keine Bremsbelagsabriebe entstehen. Energie wird natürlich beim Bremsen wieder ins Netz zurückgespeist. Bis zu 10 Prozent an Energie wird hier wieder genutzt. Übrigens: Es gibt verschiedene Bremssysteme an Bord des Zuges. Die Wirbelstrombremse arbeitet im Zusammenspiel mit der generatorischen Bremse und, in bestimmten Fällen, unterstützt von herkömmlichen Scheibenbremsen.

Vom ICE 3 gibt es zwei Varianten: eine für das Stromsystem der Deutschen Bahn (BR 403) und eine, die auch unter den Oberleitungen verschiedener Nachbarstaaten wie der Schweiz, Belgiens, Frankreichs und der Niederlande fahren kann (BR 406). Der Stückpreis liegt bei rund 40 Millionen Mark pro "Halbzug" aus acht Wagen. Nach Angaben von Siemens Transportation Systems liegt die Dauerleistung der Einsystemvariante bei 8.000 Kilowatt. Der ICE 3 wiegt leer 409 Tonnen und bietet zur Zeit inklusive Restaurant 415 Sitzplätze. Die DB will aber durch engere Sitzabstände, eine Verkleinerung der 1. Klasse und die Abschaffung des Restaurants die Zahl der Sitzplätze deutlich erhöhen. Zwei Halbzüge können zu einem Langzug zusammengekoppelt werden. Bisher hat die Deutsche Bahn AG 37 Halbzüge der Einsystem- und 13 der Mehrsystemvariante bestellt. Weitere 13 Einsystem-Züge sollen bis 2005 folgen. Die Niederländischen Bahnen (NS) orderten vier Mehrsystemzüge.

Der ICE 3 hat jedenfalls trotz seiner Kinderkrankheiten beste Chancen, sich zum europäischen Hochgeschwindigkeitszug zu mausern. Denn nach DB und NS entschied sich im März auch die spanische Staatsbahn Renfe für den ICE 3 und gegen den französischen TGV. Siemens wird bis 2004 16 Züge liefern, die dann eine Geschwindigkeit von 350 km/h erreichen und damit die Fahrzeit zwischen Madrid und Barcelona von sechseinhalb auf zweieinhalb Stunden verkürzen sollen.