DB: Mit neuem Online-Angebot gegen die Billigflieger
FRANKFURT/Main - Die DB will mit 50-Euro-Tickets für ausgewählte innerdeutsche Städteverbindungen gegen die Konkurrenz von Billig-Fluglinien antreten. Dazu wird am kommenden Montag das Online-Angebot "Surf&Rail" wiederbelebt, allerdings zu veränderten Konditionen. Im Angebot sind nach Bahnangaben je fünf Verbindungen zwischen großen Städten innerhalb Deutschlands, die wöchentlich montags um 17 Uhr wechseln. Auf diesen ausgewählten Verbindungen zahlen die Fahrgäste für Hin- und Rückfahrt nur 50 Euro. Die Zahl der Plätze für das Sonderangebot sei auf insgesamt rund 10000 pro Woche begrenzt, teilte die DB mit. Die Hinfahrt kann frühestens dienstags erfolgen, die Rückfahrt muss innerhalb von 14 Tagen nach dem jeweiligen wöchentlichen Verkaufsstart erfolgen. Die Mitnahme eigener Kinder oder Enkel bis einschließlich 14 Jahre ist in Begleitung der Eltern oder Großeltern kostenlos. Bis zu vier Mitfahrer erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Ein zusätzlicher BahnCard-Rabatt wird nicht gewährt. Umtausch und Erstattung sind ausgeschlossen.
"Mit dem neuen Angebot stellen wir uns bewusst auch der Konkurrenz der Billig-Airlines", sagte Jürgen Büchy, Vertriebschef des Bahn- Personenverkehrs. Ziel sei zudem, schwächer ausgelastete Züge zu füllen. Unter den Strecken seien Städteverbindungen wie Berlin-Köln oder Hamburg-München. Das neue "Surf&Rail"-Angebot unter www.bahn.de sei auf den bestimmten Strecken stets günstiger als die regulären Preise und gelte zuggebunden, allerdings ohne Vorausbuchungsfrist in Fernverkehrszügen in der 2. Klasse. Die Buchung erfolgt im OnlineTicket-Verfahren nach einmaliger Voranmeldung bequem am eigenen PC, bezahlt wird per Kreditkarte.
Ein ganz besonderes Angebot bietet die DB zum Tag der Deutschen Einheit unter www.bahn.de. Mit dem "Sparpreis Spezial 3. Oktober" kostet am 3. Oktober die Hin- und Rückfahrt deutschlandweit von jedem beliebigen Bahnhof aus nur 25 Euro. Das Angebot umfasst die Hin- und Rückfahrt, beinhaltet eine Zugbindung und ist kontingentiert. Das Online-Angebot "Sparpreis Spezial 3. Oktober" ist ab dem 1. Oktober im Internet buchbar und gilt nur in Zügen des Fernverkehrs in der 2. Klasse sowie im vor- und nachlaufenden Nahverkehr. Bezahlt wird online per Kreditkarte. Eigene Kinder und Enkel bis einschließlich 14 Jahre reisen in Begleitung der Eltern oder Großeltern kostenlos mit. Ein zusätzlicher BahnCard- oder Mitfahrer-Rabatt wird nicht gewährt. Umtausch und Erstattung sind ausgeschlossen.
Prüfungsausschuss sieht keine Bilanztrickserei bei der DB
BERLIN - Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates der DB hat sich unter Vorsitz von Dr. Heinrich Weiss und unter Teilnahme von Staatssekretär Ralf Nagel (BMVBW) und Lothar Krauß von der Gewerkschaft TRANSNET ausführlich mit den in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfen gegen die Bilanzierungspraxis und die Seriosität der Infrastrukturplanung der DB befasst. Der Ausschuss sei nach eingehender Prüfung zu der Erkenntnis gekommen, dass "die in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe nicht haltbar und rufschädigend" seien, erklärte die DB am Montag in Berlin. Der Ausschuss nahm den Vorstand der DB und insbesondere den Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn gegen die Vorwürfe in Schutz. Die Bilanzen der Bahn seien ordnungsgemäß erstellt worden, hieß es. Auch der Planungsprozess bei der DB laufe wie in jedem Jahr geregelt ab. Politiker mehrerer Parteien hatten in den vergangenen Wochen öffentlich geäußert, die Führungsriege um Vorstandschef Mehdorn rechne die Bahn-Bilanzen schön, um die Kriterien für einen Börsengang zu erfüllen.
Arbeitsplatzabbau im Instandhaltungswerk Neumünster
NEUMÜNSTER - Die DB will in im Werk Neumünster im kommenden Jahr 185 Arbeitsplätze abbauen. Grund seien verringerte Verkehrsleistungen des Personenverkehrs und damit notwendig werdenden Kapazitätsanpassungen im Bereich Fahrzeuginstandhaltung sowie der Abschluss des mehrjährigen Modernisierungsprogramms von 1200 InterCity-Reisezugwagen, teilte die DB am Montag mit. Mehr denn je werde das Werk an seinem Wirtschaftsergebnis gemessen, auch um im Wettbewerb künftig bestehen zu können, sagte Guntram Nehls, Werkleiter in Neumünster. "Deshalb sind die Anpassungen notwendig und richtig, zur Sicherung unseres Werkes am Standort." Neben dem Stellenabbau soll das Werk gleichzeitig auch neu strukturiert werden und sich künftig ausschließlich auf die schwere Fahrzeuginstandhaltung von Reisezugwagen des hochwertigen, schnellen Personenverkehrs konzentrieren.
Die DB betonte, für alle heute im Werk Neumünster tätigen 640 Mitarbeiter gelte das mit den Gewerkschaften geschlossene Beschäftigungsbündnis. Den 185 betroffenen Mitarbeitern würden in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat Perspektiven für gleichwertige Tätigkeiten im Konzern eröffnet. Das Werk der schweren Fahrzeuginstandhaltung in Neumünster hat bisher neben der normalen Regelinstandhaltung für Reisezugwagen auch die Fahrzeuge der Regionalbahn Schleswig-Holstein gewartet und instand gesetzt sowie für die in Insolvenz gegangene FLEX AG gearbeitet. Der Personalabbau ist auch Ausfluss der veränderten Verkehrsleistungen im Land.
Railion investiert weiter in neue Güterwagen
BERLIN - Rund 200 neue Güterwagen hat Railion, der Schienencarrier der Stinnes AG, für den Getreidetransport bestellt. Ein entsprechender Millionen-Vertrag wurde im September mit der Firma Graaf Transportsysteme GmbH, einem mittelständischen Unternehmen aus Niedersachsen, unterzeichnet. Die Güterwagen sollen in den Jahren 2004 und 2005 ausgeliefert werden. Die Getreidewagen mit dem Namen „Tagnoos“ wurden gemäß den Vorgaben der DB Systemtechnik durch Firma Graaf Transportsysteme entwickelt. Neu ist vor allem der Wagenkastenaufbau, der für den lebensmittelgerechten Transport von Getreide und Futtermitteln komplett aus nichtrostendem Edelstahl beschaffen ist. Optimiert wurde auch die tiefliegende Entladeöffnung, über die das Getreide bequem mit Hilfe von Schwerkraft entladen werden kann. Damit entsprechen diese neuen Güterwagen den veränderten Anforderungen des Getreide- und Futtermitteltransports und sichern so das Verkehrsaufkommen von Railion in diesem Transportsegment. Gleichzeitig ersetzen die modernen Güterwagen schrittweise die älteren, nicht mehr kundengerechten Wagen.
Darüber hinaus fährt der Güterwagen "Tagnoos" mit modernen Verbundstoffklotzbremsen, auch K-Sohlen genannt, und ist so um die Hälfte leiser als Fahrzeuge ohne diese Technik. Um eine Lärmminderung im Güterverkehr voranzutreiben, beschafft Railion alle neuen Wagen mit K-Sohle. Der Getreideverkehr ist insgesamt stark saisonal geprägt. Die jährliche Transportmenge per Bahn für Getreide und Futtermittel lag in den letzten Jahren bei durchschnittlich 2,4 Mio. Tonnen. Railion ist die größte europäische Güterbahn und bedient mit 27.000 Mitarbeitern der Ländergesellschaften in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark 4.500 Kundengleisanschlüsse. 6.000 Güterzüge pro Tag entlasten Europas Straßen von rund 100.000 Lkw-Transporten. Railion ist ein Geschäftsfeld der Stinnes AG, der Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn AG.
Bahnverspätungen meist hausgemacht?
BERLIN - Nach Berichten des "Spiegel" und der "Bild am Sonntag" sind im August weniger als 85 Prozent der Züge pünktlich gewesen. Die Zahl der Verspätungen sei im dritten Jahr in Folge gestiegen. Nur sechs Prozent aller Verspätungen seien auf externe Einflüsse wie das Wetter, Selbstmorde oder Unfälle zurückzuführen. 30 Prozent der Pünktlichkeitsprobleme gingen dagegen auf technische Störungen und Ausfälle wie etwa Pannen an Triebwagen, Schienen und Oberleitungen. Jeweils 20 Prozent der Züge seien unpünktlich, weil entweder Bauarbeiten die Fahrt verzögerten oder beim Wechsel von Personal Zeit verloren geht. Für 15 Prozent der Verspätungen seien schließlich Fehler im Fahrplan verantwortlich, meldete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf einen internen Bericht vom Netz-Vorstand Roland Heinisch an Konzernchef Hartmut Mehdorn. Wie der "Spiegel" berichtete, gebe es beispielsweise beim derzeitigen Fahrplan Probleme, der kaum "Puffer und Reserven" enthalte. Auch an einer regelmäßigen Wartung der Züge habe es oft gehapert. Künftig solle es wieder "mehr präventive Instandhaltung" und "weniger außerplanmäßige Arbeiten" geben, fordert Netz-Vorstand Heinisch in der neunseitigen Analyse. Auch beim Personal will die DB laut "Spiegel" ansetzen. Als Motto für ihre tägliche Arbeit bekämen die Mitarbeiter nun "planmäßige Abwicklung" sowie "Präzision und Disziplin im Team" verordnet, hieß es. Lokführer sollten künftig "auf die Sekunde abfahren und auf die Minute ankommen". Statt "Effizienz" ständen an kritischen Punkten jetzt wieder "Entspannung" und "Entlastung" auf dem Programm. Personal- und Zugreserven, an denen zuletzt gespart wurde, sollten bei Engpässen und Ausfällen wieder einen reibungsloseren Ablauf bringen, schrieb der "Spiegel".
Die DB hat am Sonntag die Darstellung in den Medien zurückgewiesen, dass die durch externe Einflüsse verursachten Verspätungen deutlich geringer seien als von ihr behauptet. Die Berichte des "Spiegel" und der "Bild am Sonntag" gingen "bewusst an der Wahrheit vorbei", erklärte Bahnsprecher Dieter Hünerkoch. Zwar sei es richtig, dass bei den Verspätungsursachen die Außenwirkungen prozentual geringer als ein Drittel seien. Das gelte aber nicht für die Auswirkungen dieser Ursachen. Selbstmorde, nach denen Züge stundenlang stillständen, Unwetter mit schweren Schäden, Blitzeinschläge, die ganze Stellwerksregionen stilllegten, und Unfälle an Bahnübergängen hätten extrem höhere Auswirkungen "auf Verspätungsminuten als viele der genannten internen Ursachen". Gründe, die nur für kurze Verspätungen sorgten, müssten anders bewertet werden als Ursachen, die für stundenlange Verzögerungen sorgten. Es sei unverantwortlich, dass diese Auswirkungen unterschiedlicher Ursachen in beiden Berichten unterschlagen würden. Bahnsprecher Werner Klingenberg erklärte, das Unternehmen selbst sei unzufrieden mit der aktuellen Verspätungssituation und wolle mit Nachdruck die Pünktlichkeit der Züge verbessern. "Wir bieten nicht die Leistung, die die Bahn bieten sollte", sagte Klingberg. "Wir sind nicht glücklich mit der Situation. Aber wir arbeiten hart daran." Klingberg sagte, der Bahn-Vorstand habe bereits eine Kommission eingerichtet, um den Ursachen für die Verspätungen auf die Spur zu kommen. Klingenberg betonte aber auch, dass für den Kunden aber vor allem die Anschlusssicherheit entscheidend sei. Diese liegt seinen Angaben zufolge bei durchschnittlich 95 Prozent.
Schweres Zugunglück in Thüringen
HOLZDORF - Bei dem wohl schwersten Eisenbahnunfall in Thüringen seit Jahrzehnten ist am Sonntag ein Mensch ums Leben gekommen, 29 Personen wurden verletzt, 15 davon schwer. Einige von ihnen schweben auch am Abend noch in Lebensgefahr. Die beiden Lokführer überlebten verletzt, stehen aber unter Schock. Auf der eingleisigen Ilmtalbahn zwischen Weimar und Bad Berka waren in der Nähe von Weimar am Sonntag Mittag zwei Regionalzüge frontal zusammengestoßen. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Züge acht Meter auseinandergeschoben. Die Unglücksursache ist noch unklar, allerdings spricht nach ersten Erkenntnissen viel für menschliches Versagen. Eigentlich hätte der Triebwagen in Richtung Weimar im rund 500 Meter entfernten Bahnhof Holzdorf warten müssen, wo sich ein Ausweichgleis befindet. Den Fahrbefehl erteilt per Sprechfunk der Fahrdienstleiter, der im Berkaer Bahnhof in Weimar sitzt. Ob der Befehl zur Weiterfahrt irrtümlich erteilt wurde, oder ob die Regionalbahn unbefugt losfuhr, müssten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft untersuchen, sagte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Thüringen, Gerold Brehm. Ein technisches Versagen sei nahezu ausgeschlossen, betonte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums. Erst im Juni waren auf einer eingleisigen Strecke bei Schrozberg in Baden-Württemberg zwei Regionalzüge frontal zusammengestoßen. 6 Menschen starben, 25 wurden verletzt. Ausgelöst wurde das Unglück damals wahrscheinlich von einem vom Fahrdienstleiter zu früh gegebenen Abfahrtsignal.
London für Bahnreisende näher an den Kontinent gerückt
LONDON (AFP/eig. Bericht) - Für Bahnreisende ist London seit Sonntag näher an den europäischen Kontinent gerückt. Der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar startete seinen regulären Betrieb auf der neuen Schnellstrecke auf der englischen Seite des Ärmelkanals. Auf dem 74 Kilometer langen neuen Gleisabschnitt, dessen Bau 1,9 Milliarden Pfund (2,7 Milliarden Euro) kostete, können Züge mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern in der Stunde verkehren. Reisende brauchen für die Strecke zwischen Brüssel und London künftig nur noch zwei Stunden und 20 Minuten - 20 Minuten weniger als bisher; die Fahrtzeit zwischen Paris und London beträgt nun nur noch zwei Stunden und 35 Minuten. Die neue Strecke verläuft vom Eisenbahnknotenpunkt Fawkham südöstlich von London bis zum Tunnel. Bis 2007 soll eine zumeist unterirdische Verbindung von Fawkham zum Bahnhof St. Pancras im nördlichen Zentrum der britischen Hauptstadt eröffnet werden. Dieser Ausbau für 3,3 Milliarden Pfund soll die Fahrzeiten um weitere 15 Minuten verkürzen. Eurostar erhofft sich von dem höheren Tempo ein besseres Abschneiden im Wettbewerb mit dem Flugverkehr.
Kartellamtschef für Privatisierung des Schienennetzes
BERLIN (AP) - Obwohl er den Wettbewerb auf der Schiene durch die DB nur unwesentlich behindert sieht, hat sich Bundeskartellamtschef Ulf Böge für eine Privatisierung des deutschen Schienennetzes ausgesprochen. Dem Gewerkschaftsmagazin !Transnet-Themen! sagte der oberste deutsche Wettbewerbshüter, nur durch eine klare Trennung von Netz und Betrieb der Bahn bekomme man eine "ordnungspolitisch saubere Lösung". Wenn für private Unternehmen klare Sicherheitsvorschriften eingeführt würden, könne mit dem Netz genauso gut operiert werden, wie wenn es der Staat besitze, sagte der Kartellamtschef nach Angaben der Zeitschrift. Die Versorgungssicherheit bei privaten Betreibern werde besser, und außerdem müssten die Verbraucher weniger bezahlen. Dies hätten die Erfahrungen mit der Privatisierung des Telekommunikationsmarktes bewiesen.
Bahn modernisiert Regionalstrecken in Mecklenburg-Vorpommern
SCHWERIN - Ab dem heutigen Montag finden im Regionalnetz Schwerin-Mecklenburg-Strelitz (SMS) sieben Wochen lang umfangreiche Bauarbeiten auf den Streckenabschnitten Parchim - Lübz - Karow (Meckl) und Neustrelitz - Mirow statt. Während dieser Zeit sind diese Streckenabschnitte für den Zugverkehr gesperrt. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten wird der Zugverkehr künftig schneller und mit größerer Laufruhe erfolgen können, so dass die Reisenden einen verbesserten Fahrkomforts erhalten. Dafür werden rund 7,9 Millionen Euro investiert, davon rund 4,1 Millionen Euro in den Streckenabschnitt Parchim - Karow (Meckl) und rund 3,8 Millionen Euro in den Streckenabschnitt Neustrelitz - Wesenberg.
Zwischen Parchim und Karow (Meckl) werden in insgesamt drei Bauabschnitten auf etwa fünf Kilometern Gleiserneuerungen durchgeführt. Dabei werden die Schienen und Schwellen komplett erneuert; das Schotterbett wird aufgearbeitet und teilweise mit Neuschotter ergänzt. In allen Abschnitten wird eine Planumsschutzschicht unter den aufgearbeiteten Schotterbett eingebaut.Betroffen sind folgende Abschnitte Parchim - Lübz , Bahnhof Lübz (Bahnhofsteil Mineralwolle) und Lübz - Passow. Daneben werden über 500 m neue Tiefenentwässerungsleitungen errichtet, auf 500 m nichttragfähiger Untergrund durch Kalkstabilisierung verbessert, der Oberbau sowie der Fahrbahnbelag an vier Bahnübergängen erneuert und teilweise mit neuen Gleiseindeckungen versehen. Eine nicht mehr benötigte Anschlussweiche wird ausgebaut. Nach Abschluss der Arbeiten ist der Oberbauzustand so hergerichtet, dass drohende Langsamfahrstellen vermieden werden.
Zwischen Neustrelitz und Mirow werden das Gleis ab der Anschlussstelle der Hafenbahn Neustrelitz auf etwa zweieinhalb Kilometer komplett erneuert, die Schotterbettung aufgearbeitet und abschnittsweise eine Planumsschutzschicht eingebaut. Nach Abschluss der Arbeiten kann der Abschnitt wieder mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h befahren werden. Die derzeit den Bahnbetrieb erheblich behindernden Langsamfahrstellen von teilweise nur 10 km/h werden beseitigt. Im an der Strecke liegenden Bahnhof Wesenberg wird die aus dem vorigen Jahrhundert stammende, mechanische Stellwerkstechnik (Inbetriebnahme: 18.05.1890) komplett erneuert und durch moderne Relaistechnik ersetzt. Damit wird die Streckensicherung des Abschnittes Wesenberg - Neustrelitz im Zusammenhang mit dem künftigen elektronischen Stellwerk in Fürstenberg (Havel). ermöglicht. Im Bahnhof Wesenberg werden hierfür alle mechanisch bedienten Formsignale durch elektrische Lichtsignale ersetzt, die beiden Einfahrweichen und zwei Schrankenanlagen erhalten elektrische Antriebe. Mit den Signalanlagen wird auch der Oberbau in Wesenberg ausgewechselt. Die beiden Einfahrweichen werden erneuert und im Bahnhof zwischen die beiden Schrankenanlagen verlegt, so dass sich künftig an jedem Bahnübergang nur ein Gleis befindet und somit der Gefahrenbereich für den Straßenverkehrsteilnehmer überschaubarer wird.
Wirbel um Klage der Bahn gegen FDP-Verkehrspolitiker
BERLIN - Die DB hat mit einer Klage gegen den FDP-Abgeordneten Horst Friedrich wegen kritischer Äußerungen die Verkehrsexperten des Bundestags gegen sich aufgebracht. Der Verkehrs- Ausschuss bat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der Bahn entgegenzutreten. Es bestehe die Gefahr, dass Abgeordnete in der "Ausübung ihrer parlamentarischen Rechte eingeschränkt werden". Die Bahn wies den Vorwurf zurück. Hintergrund ist ein seit vergangener Woche anhängiges Verfahren am Landgericht Frankfurt, mit dem Friedrich per Unterlassungsklage Äußerungen zur Bilanz der Bahn verboten werden sollen. Zuvor hatte die Bahn bereits eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der FDP- Politiker hatte dem Vorstand Bilanzkosmetik bei Rückstellungen für den Personalaufwand vorgeworfen. Die Verkehrspolitiker betonten an die Adresse Mehdorns, die kritische Begleitung des bundeseigenen Konzerns sei ihre Pflicht auch mit Blick auf einen möglichen Börsengang.
In einem offenen Brief an Friedrich und die Mitglieder des Verkehrsausschusses betonte DB-Vorstandsmitglied Klaus Daubertshäuser, es gehe keineswegs darum, Friedrich "einen politischen Maulkorb" umzuhängen oder Kritiker der DB "mundtot" zu machen. Mit sachlicher Kritik setze man sich selbstverständlich auseinander. Kritik habe aber dann ihre Grenzen, wenn sie in Verleumdung umschlage, schrieb Daubertshäuser weiter. "Entsteht mittels falscher Tatsachenbehauptungen zumindest der Eindruck, dass Mitarbeiter der Bahn und Mitarbeiter von Wirtschaftsprüfungsunternehmen unkorrekt arbeiten und der Vorstand der Bahn falsche Bilanzen aufstellt, die eine namhaften Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auch noch testiert, dann sind dies Äußerungen, die nicht mehr unter die politische Meinungsfreiheit fallen. Die Bahn muss leider sehr viel unberechtigte Kritik hinnehmen. Darunter leiden insbesondere unsere rund 250.000 Mitarbeiter, die täglich gute Arbeit verrichten."
Daubertshäuser betonte weiter, die DB habe versucht, mit Friedrich eine Klärung durch verschiedene Gespräche herbeizuführen. Die angebotenen Gesprächstermine hätten aber so spät gelegen, dass eine einstweilige Verfügung erwirkt werden musste, um keine Rechte zu verlieren. Nach der Bestätigung der einstweiligen Verfügung, die bewusst nicht publik gemacht worden sei, um die Auseinandersetzung nicht unnötig zu verschärfen, sei gemeinsam überlegt worden, wie die Angelegenheit aus der Welt geschafft werden könne. Erst der Schriftsatz von Friedrich an das Landgericht Frankfurt vom 19. August mit dem Antrag, der DB eine Frist zu Erhebung einer Hauptsacheklage zu setzen, habe das Verfahren wieder in Gang gesetzt. An Friedrich gewandt schrieb Daubertshäuser wörtlich: "Sie haben uns also gezwungen, Klage zu erheben."
Grüne Aufsichtsrätin stärkt Mehdorn bei Börsenplänen
BERLIN (Reuters/eig. Bericht) - Im Streit um einen schnellen Börsengang der Bahn hat Aufsichtsrätin Margareta Wolf (Grüne) Vorstandschef Hartmut Mehdorn den Rücken gestärkt. Die Entkoppelung der Bahn von der Politik sollte schnellstmöglich vorangetrieben werden, forderte Wolf am Freitag in Berlin und widersprach damit auch ihrem Parteikollegen und Aufsichtsrats-Vorgänger Albert Schmidt, der einen schnellen Börsengang der DB für unrealistisch hält und das Schienennetz der DB auf Dauer unter staatlicher Kontrolle belassen will. "Die Bahn aus der Zwangsumklammerung der Politik zu befreien, ist im Interesse der Politik, der Bahn und der Kunden", erklärte Wolf. An die Adresse der Bahngewerkschaften gerichtet sagte sie, es könne nicht sein, dass Gewerkschaftsfunktionäre die Kapitalmarktfähigkeit eines Unternehmens nach willkürlichen Kriterien kaputtzumachen versuchten. Wolf attackierte Transnet-Chef Norbert Hansen, der sich vehement gegen einen schnellen Börsengang gewendet hatte, indirekt mit den Worten: "Das derzeitige Geheule erinnert mich an ein Kind, dem die Eltern die Spielzeugeisenbahn weggenommen haben."
Unterdessen will die Bahn nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" im Hinblick auf den Börsengang den Umfang des Schienennetzes überprüfen. Es werde untersucht, welche "Struktur, Qualität und Größe" das Netz künftig haben solle, berichtet die Zeitung unter Berufung auf interne Bahn-Papiere. Demnach will die Bahn trotz Finanzproblemen die Positionierung am Kapitalmarkt zwischen Juni 2004 und September 2005 erreichen. Ein Bahn-Sprecher sagte, dies seien lediglich Überschriften über mögliche Arbeitsaufträge aus monatealten Papieren aus Arbeitsgruppen von Bahn und Bund. Er betonte, den Termin eines Ganges an den Kapitalmarkt bestimme der Bund.
Vierachsige dieselhydraulische Lok an die MEG übergeben
LEIPZIG - Die erste dieselhydraulische Lokomotive vom Typ G1206 ist am Freitag in Gegenwart von Vertretern aus Politik und Wirtschaft von der Vossloh Locomotives GmbH an die Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH (MEG) übergeben worden. Die 1500 kW starken Maschinen sind für den kombinierten Rangier- und Streckenbetrieb ausgelegt und somit flexibel einsetzbar. Die vierachsige dieselhydraulische Lokomotive ist 14,99 Meter lang, 3,08 Meter breit und wiegt 87,3 Tonnen. Ihre Höchstgeschwindigkeit wurde für die MEG auf 90 km/h ausgelegt. Ab Januar 2004 sichern die Lokomotiven die Versorgung des Braunkohlekraftwerkes in Schkopau und werden rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz sein. Die MEH hatte im Rahmen eines europäischen Ausschreibungsverfahrens Ende 2002 die Vossloh Locomotives GmbH in Kiel mit dem Bau von 10 Diesellokomotiven der seit mehreren Jahren bewährten Baureihe G1206 beauftragt und investiert damit rund 16 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Fahrzeugparks.
Die MEG begann 1998 mit den von der mitteldeutschen Dow-Tochtergesellschaft, Buna Sow Leuna Olefinverbund GmbH, übernommenen Standorten in zwei Bundesländern als Werkbahn und ist heute mit vier Standorten (Schkopau sowie Böhlen, Rüdersdorf b. Berlin und Rostock Seehafen) ein bundesweit tätiges Eisenbahnverkehrsunternehmen. Mit der Übernahme der Transportleistungen für den Kohleverkehr von Wählitz zum e-on - Kraftwerk Schkopau kommen nicht nur die modernen Lokomotiven zum Einsatz - auch 25 neue Mitarbeiter verstärken das Team der MEG. Damit wird sich Ende 2003 der Personalbestand gegenüber 1999 verdoppelt haben. Die MEG betreibt 14 Strecken- und 24 Rangierlokomotiven - bis Anfang 2004 werden die bei Vossloh Locomotives GmbH bestellten 10 Lokomotiven G1206 an die MEG ausgeliefert sein. Insgesamt arbeiten 178 Mitarbeiter davon sechs Lehrlinge - Ende 2003 werden es 205 Mitarbeiter sein.
Neue S-Bahn-Werkstatt Ludwigshafen nimmt Betrieb auf
MANNHEIM - Im Beisein von zahlreichen geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft ist am Mittwoch mit der Einfahrt eines neuen S-Bahn-Triebzug ET 425.2 die Werkstatt für die neue S-Bahn RheinNeckar offiziell in Betrieb genommen. Damit kann nach knapp zehnmonatiger Bauzeit und weit vor Plan der Probebetrieb für die Wartung der S-Bahnen beginnen. Unmittelbar neben dem jetzt fertiggestellten ersten Bauabschnitt, der speziell für die Wartung der ab 14. Dezember 2003 in Ludwigshafen beheimateten 40 neuen ET 425.2 gebaut wurde, errichtet die Bahn eine zweite Werkstatt für die Wartung weiterer Fahrzeuge. Dieser zweite Bauabschnitt wird auch bis zum Start der S-Bahn RheinNeckar fertiggestellt sein. Mit den dann vorhandenen vier hochmodernen neuen Arbeitsständen können künftig bis zu 65 S-Bahnen und andere Fahrzeuge im Mehrschichtbetrieb gewartet werden.
Für die Wartung sind rund 76 Mitarbeiter im Einsatz und sorgen dafür, dass die S-Bahn-Triebzüge Tag für Tag pünktlich ausrücken und so das zuverlässige Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs im Rhein-Neckar-Dreieck bilden. Der neue Werkstattkomplex hat eine Fläche von rund 4.800 Quadratmeter, der umbaute Raum beträgt 43.000 Kubikmeter, Insgesamt wurden rund 285 Tonnen Stahlbauteile, 330 Tonnen Baustahl und 3.100 Kubikmeter Beton verbaut. Insgesamt erhält der Werkstattstandort Ludwigshafen somit eine Kapazität, mit der bis zu 95 Elektrotriebzüge gewartet werden können. In die komplette Werkstatt Ludwigshafen hat die Bahn rund 16 Mio. Euro investiert, davon 2,3 Mio. Euro an Zuschüssen seitens der Länder Baden-Württemberg, Rheinlad-Pfalz, Hessen sowie des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar.
DB will Nahverkehrstarife um 4,1 Prozent erhöhen
FRANKFURT/Main - Nach zweijähriger Preisstabilität plant die DB zum nächsten Fahrplanwechsel am 14. Dezember Tarifänderungen im Schienenpersonennahverkehr. Ein entsprechender Tarifantrag sei beim Regierungspräsidium Darmstadt als zuständiger Genehmigungsbehörde eingereicht worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Vorgesehen ist demnach eine durchschnittliche Tariferhöhung von 4,1 Prozent für die Nahverkehrsprodukte der DB (InterRegioExpress, RegionalExpress, RegionalBahn und S-Bahn). Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Behörde werden damit Einzelfahrscheine für den Nahverkehr bis zu einer Entfernung von 100 Kilometern entfernungsabhängig zwischen 0,10 Euro und 0,70 Euro pro Fahrt teurer. Preislich stabil sollen Kurzstreckenfahrten bis zu fünf Kilometern bleiben. Der Preis für Zeitkarten des Berufsverkehrs (bis zu 400 km) und des Schülerverkehrs (bis zu 90 km) erhöht sich um durchschnittlich 4,1 Prozent. Von den Tarifänderungen ausgenommen sind Fahrten innerhalb von Verkehrsverbünden, in denen eigene Preise gelten.
Die geplanten Preisanhebungen begründete die DB mit einer notwendigen Kompensation der allgemeinen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre. Dies seien insbesondere gestiegene Energie- und Personalkosten. Die DB betonte, im Gegensatz zu den Verbünden seien seit Anfang 2002 keine Preiserhöhungen durchgeführt worden. Auch insgesamt hätten sich die Nahverkehrstarife der DB seit Beginn der Bahnreform deutlich moderater entwickelt als die Preise der Verkehrsverbünde. Während von 1993 bis 2003 die Verbünde ihre Preise im Durchschnitt um jährlich 3,7 Prozent erhöht hätten, seien die Nahverkehrstarife der DB im gleichen Zeitraum um durchschnittlich nur 1,9 Prozent pro Jahr gestiegen. Das Unternehmen rechnet durch die Anhebung der Tarife mit Mehreinnahmen im Jahr 2004 von rund 40 Millionen Euro.
Unterdessen meldet der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel", mehrere Bundesländer lehnten die geplante Erhöhung der Bahnpreise im Nahverkehr ab. "Eine Preiserhöhung zur jetzigen Zeit, in der die Bürger ohnehin Angst vor höheren Kosten für den Weg zur Arbeit haben, ist äußerst unglücklich", sagte der sächsische Verkehrsminister Martin Gillo (CDU) dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe) mit Blick auf die Diskussion um eine Kürzung der Pendlerpauschale. "Die Bahn solle sich lieber um neue Kunden bemühen und die Nahverkehrszüge attraktiver machen. Ohnehin könnte sie noch Jahre ohne Preiserhöhung auskommen." Der baden- württembergische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Stefan Mappus (CDU), erklärte gegenüber der Zeitung, "4,1 Prozent sind zu hoch und passen nicht in die derzeitige wirtschaftliche Situation. Das konterkariert das Ziel, mehr Fahrgäste auf die Schiene zu bringen." Eine Sprecherin des bayerischen Verkehrsministeriums sagte, "mit dem Plan der Bahn sind wir nicht einverstanden". Es müsse Verhandlungen über eine geringere Anhebung geben. Auch der Verkehrsclub Deutschland sowie der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierten die angekündigte Preiserhöhung.
FLEX-Verkehre werden ab November von der NOB übernommen
KIEL - Verkehrsminister Dr. Bernd Rohwer hat am Donnerstag bestätigt, dass die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) die FLEX-Verkehre auf der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg vom 1. November 2003 an für zwei Jahre übernehmen soll. "Die NOB hat unter Berücksichtigung aller Kriterien das beste Angebot abgegeben", sagte Rohwer zur Begründung der Auftragsvergabe an das Unternehmen. Dennoch muss das Land in den Jahren 2003 bis 2005 insgesamt rund 8,1 Millionen Euro zusätzlich finanzieren; dies soll durch Umschichtungen beim Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) und Regionalisierungsmitteln erfolgen. Die NOB werde den bisherigen Fahrplan der FLEX AG zwischen Hamburg und Padborg weiter bedienen und einen großen Teil des Personals der FLEX AG übernehmen, teilte Rohwer weiter mit. Die Fahrzeuge der FLEX AG würden kurzfristig modernisiert, zudem werde mit der Betriebsübernahme am 1. November ein Teil der FLEX-Fahrzeuge durch Interconnex-Wagen (für den Connex-Fernverkehr modernisierte Wagen) ersetzt. Auch die Flensburger Werkstatt werde weitergenutzt. Die erfolgreich eingeführte Marke "FLEX" bleibe unter dem Dach der NOB / Connex bestehen.
Aus verkehrlichen, wettbewerbspolitischen sowie wirtschaftlichen Gründen soll die Vergabe für eine kurze Laufzeit bis Dezember 2005 erfolgen mit einer sich anschließenden Ausschreibung für den Zeitraum bis Dezember 2014. "Mit der Vergabe für nur zwei Jahre wollen wir sicherstellen, dass in einer regulären, mehr Zeit benötigenden Ausschreibung, neue Verkehrskonzepte wie etwa die Flügelung von Zügen berücksichtigt und ggf. weitere Kostensenkungen erzielt werden können", erklärte Rohwer.
Bahn 2000 startet mit konventionellen Signalen
BERN - Die Bahn 2000 rollt am 12. Dezember 2004 ohne das neue Signal- und Zugsicherungssystem European Train Control System (ETCS) an. Die Züge auf derNeubaustrecke zwischen Mattstetten und Rothrist sollen in einer ersten Phase mit konventioneller Signaltechnik verkehren. Bereits im letzten Jahr hatten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) entschieden, die Neubaustrecke mit zwei voneinander unabhängigen Sicherungssystemen auszurüsten: Einem konventionellen System mit Außensignalen und dem neuen ETCS. Gleichzeitig war beschlossen worden, die Züge auf der Neubaustrecke im ersten Jahr mit einer Maximalgeschwindigkeit von 160 km/h verkehren zu lassen (mit ETCS 200 km/h). Deshalb werde der nun gefällte Entscheid für die Bahnpassagiere ohne spürbare Auswirkungen sein, betonten die SBB. Der Fahrzeitunterschied von zwei Minuten sei bereits letztes Jahr im neuen Fahrplan eingebaut. Heute dauert die Fahrt Bern - Zürich noch 69 Minuten. Ab Dezember 2004 ist eine Fahrzeit von 58 Minuten vorgesehen.
Das neue System ETCS, das eine Führerstandsignalisation vorsieht, soll in einem zweiten Schritt in Betrieb genommen werden, wie die SBB mitteilten. Ein Verzicht auf die neue Technik stehe nicht zur Diskussion, ergänzte SBB-Sprecher Danni Härry auf Anfrage. Einen neuen Zeitpunkt für die geplante Einführung von ETCS wollen die SBB vorerst nicht nennen. Mit der Entscheidung, den Start von Bahn 2000 und die Inbetriebnahme von ETCS zeitlich zu staffeln, trügen die SBB den hohen Anforderungen beider Projekte Rechnung und erhöhten die Sicherheit für die erfolgreiche Lancierung von Bahn 2000 und ETCS, teilte das Unternehmen mit. Die Verzögerung bei ETCS begründeten die SBB mit der verspäteten Lieferung von Komponenten durch die Industrie, mit den aufwendigen Umrüstungsarbeiten beim Rollmaterial und der erst danach möglichen umfassenden Ausbildung der Lokführer.
Mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen
WIESBADEN - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes haben im ersten Halbjahr 2003 in Deutschland 5,089 Milliarden Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straßen und Schienen genutzt. Dies waren 1,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Linienverkehr mit Omnibussen und Straßenbahnen wurden 4,055 Milliarden Fahrgäste befördert (+ 1,7 Prozent). Der Eisenbahnpersonenverkehr konnte insgesamt ein Wachstum von 1,9 Prozent verbuchen (999 Mio. Fahrgäste). Hier bietet sich allerdings ein differenziertes Bild: Während die Schiene im Fernverkehr jeden zehnten Fahrgast verlor, nutzen 2,7 Prozent mehr Fahrgäste Nahverkehrszüge (ingesamt 942 Millionen Fahrgäste im ersten Halbjahr 2003). Die Beförderungsleistung, die sich aus der Anzahl der Fahrgäste und den Fahrtweiten errechnet, erhöhte sich den Statistikern zufolge im ersten Halbjahr 2003 im Linienverkehr auf der Straße um 2,2 Prozent auf 26,8 Milliarden. Der Nahverkehr mit Eisenbahnen erreichte 19,4 Milliarden Personenkilometer (+ 4,3 Prozent). Im Eisenbahnfernverkehr sank die Beförderungsleistung um 7,0 Prozent auf 15,0 Mrd. Pkm.
Die Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs erzielten laut Statistischem Bundesamt aus Fahrkartenverkäufen (einschließlich Umsatzsteuer) im Linienverkehr 2,6 Mrd. Euro Einnahmen, 2,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2002. Die Einnahmen im Eisenbahnpersonenverkehr verringerten sich im ersten Halbjahr 2003 um 4,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Bei seiner Untersuchung berücksichtigte das Bundesamt Angaben von den 70 im Eisenbahnpersonenverkehr tätigen Unternehmen sowie von den 2 447 größeren inländischen Unternehmen des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs, die über mindestens sechs Omnibusse verfügen oder Straßenbahnverkehr betreiben.
NOB wird offenbar FLEX-Nachfolger
FLENSBURG - Im Kampf um die Bahnstrecke Hamburg-Flensburg hat sich offenbar die private Nord-Ostsee-Bahn (NOB) durchgesetzt. Nach Informationen des Hamburger "Abendblatts" soll die Connex-Tochter den Betrieb auf der Nordroute bis Jahresende von der insolventen FLEX AG übernehmen und für zwei Jahre fahren. Wie es in dem Bericht weiter hieß, erwarte die Landesregierung, dass Teile des Flex-Personals und des Fuhrparks übernommen würden. Das letzte Wort bei der Streckenvergabe habe der Landtag, dessen Finanzausschuss sich am heutigen Donnerstag treffe, um den FLEX-Anschlussvertrag zu besiegeln. Um die FLEX-Nachfolge hatten sich beim Land in einem vertraulichen Verfahren mindestens fünf Bahnunternehmen beworben, nämlich die DB Regio, die AKN, die Prignitzer Eisenbahn sowie ein Team aus der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG) und der FLEX AG.
Die FLEX AG bedient mit acht Zugpaaren täglich die Strecke Padborg-Flensburg-Hamburg. Das Unternehmen hatte im vergangenen Sommer die Ausschreibung der Ersatzleistungen für den InterRegio-Verkehr der DB gewonnen, weil es nur 2,30 Euro pro Bahnkilometer verlangte. Das war, wie sich in diesem Sommer herausstellte, deutlich zu wenig. Zur Zeit muss das Land Schleswig-Holstein monatlich neben dem vereinbarten Zuschuss von gut 200 000 Euro weitere 300 000 Euro überweisen, um den Zugbetrieb aufrecht erhalten zu können.
Bahn soll vorerst nicht an die Börse
BERLIN - Die rot-grüne Bundestagsfraktion will die DB offenbar vorerst nicht an die Börse bringen. Unter Berufung auf ein Grundsatzpapier berichtet der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel" in seiner Donnerstagsausgabe, ein von der DB AG erzeugter Zeitdruck dürfe kein Grund für eine frühe Grundsatzentscheidung zum Börsengang sein. Die Bahn-Berichterstatterin der SPD-Fraktion, Karin Rehbock-Zureich, betonte gegenüber dem "Tagesspiegel", es könne nicht heißen: "Weil die Legislaturperiode 2006 zuende ist, muss der Börsengang 2005 erfolgen". Es sei unklar, ob man derzeit überhaupt darüber entscheiden könne, wird der SPD-Verkehrsexperte Reinhard Weis zitiert. Bisher sei der Börsengang vor allem aus finanzpolitischer Sicht betrachtet worden. Bund und Verkehrspolitiker wollten nun die Verkehrspolitik in den Mittelpunkt der Diskussion stellen. Da das Schienennetz Teil der Privatisierung sei, müsse sicher gestellt werden, dass die Verkehrspolitik weiter darauf Einfluss nehmen könne, forderte Weis. Auch nach dem Börsengang müsse der Staat mittelbar Eigentümer des Netzes sein. Vor dem Gang aufs Parkett müssten der künftige Netzstand und die Netzgröße festgelegt werden.
Wie der "Tagesspiegel" weiter berichtet, verlangten die Regierungsfraktionen außerdem, dass der Konzern vor einem Börsengang profitabel sei. "Für einen Börsengang muss eine belastbare Rentabilität erreicht werden, die sich nicht nur auf Bundeszuschüsse stützt", sagte Weis der Zeitung. Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, verlangte "wenigstens zwei bis drei Jahre in Folge nachhaltig schwarze Zahlen. Vor 2008 ist die Privatisierung auf jeden Fall ein Wolkenkuckucksheim." Auch danach sei nur der Teilverkauf der Sparten Personen- oder Güterverkehr denkbar. "Der Staat muss Eigentümer des Netzes bleiben", forderte Schmidt. Die Bundesregierung will dem Bericht zufolge bis Ende des Jahres darüber entscheiden, wann erste Teile der DB an private Investoren verkauft werden sollen. Bislang gehört die Bahn zu 100 Prozent dem Bund. Ein Bahn-Sprecher erklärte zu dem Bericht, das Unternehmen arbeite daran, bis zum Jahr 2005 kapitalmarktfähig zu sein. Über einen Börsengang des Unternehmens entscheide die Bundesregierung.
Französische Staatsbahn fährt tief ins Minus
PARIS (AP) - Die französische Bahn SNCF fährt immer tiefer in die roten Zahlen. Im ersten Halbjahr wies das Staatsunternehmen ein Betriebsergebnis von minus 257 Millionen Euro aus. Der Verlust dürfte sich bis Jahresende auf 300 Millionen Euro vergrößern, erklärte die SNCF am Mittwoch in Paris. 2002 lag das Minus bei 183 Millionen Euro. Der Konzern erklärte, das erste Halbjahr sei von Streiks und der schwachen Konjunktur gekennzeichnet gewesen. Davon war vor allem der Frachtverkehr betroffen, dessen Umsatz um drei Prozent zurückging.
Großauftrag für Siemens-Bahntechnik
ERLANGEN - Siemens hat einen weiteren Großauftrag für seine Sparte Bahntechnik (Siemens Transportation Systems, TS) gewonnen. Für den Intercity-Verkehr in Nordengland hat das Betreiberkonsortium FirstGroup plc / Keolis SA insgesamt 56 Triebzüge bestellt, die ab 2006 eingesetzt werden sollen. Die dreiteiligen, rund 70 Meter langen Züge vom Typ Desiro werden eine Reisegeschwindigkeit von 160 km/h erreichen. Sie sind mit leistungsstarken Dieselantrieben ausgestattet (561 kW pro Wagen), die auch auf den Steigungen der nordenglischen Pennine-Hügelkette eine besonders gute Beschleunigung gewährleisten. First/Keolis möchte damit eine Reduzierung der Reisezeiten um bis zu 10 Minuten erreichen. Die Züge mit ihren 183 Sitzplätzen (davon 15 in der 1. Klasse), die auf den ebenfalls von Siemens gelieferten Class 360-Zügen für Südengland basieren, verfügen über eine Klimaanlage, moderne Fahrgastinformationssysteme, eine Video-Überwachung und einen behindertengerechten Bereich. Sie sollen im Frühjahr 2006 den Passagierbetrieb aufnehmen. Die Trans Pennine-Strecken verlaufen unter anderem zwischen den Städten Liverpool, Manchester, Leeds, York, Hull, Sheffield und Newcastle.
Siemens ist ferner zuständig für Instandhaltung, Betankung und Reinigung der Züge in zwei neu zu errichtenden Depots, wo etwa 100 neue Arbeitsplätze entstehen werden. Die beiden Depots sind erforderlich, um angesichts des ausgedehnten Streckennetzes und der Anzahl der Züge die geforderte Verfügbarkeit zu gewährleisten. Das Hauptdepot in Manchester ist unter anderem auch mit einer Waschanlage ausgestattet. Das zweite, kleinere Depot wird in York eingerichtet. Der Auftragswert beläuft sich insgesamt auf circa 500 Mio. EUR. Wie die elektrischen Desiro UK-Triebzüge, die Siemens TS derzeit für Regionalstrecken in Südengland liefert, werden auch die Trans Pennine-Desiros auf der Teststrecke des Prüfcenters von Siemens TS in Wegberg-Wildenrath für die Zulassung und den Betrieb in Großbritannien vorbereitet
Mehr Nichtraucherzüge in Berlin und Brandenburg
BERLIN - Auf zahlreichen RegionalBahn-Linien in Berlin und Brandenburg brechen ab 25. September rauchfreie Zeiten an. Die dort eingesetzten Triebwagen der Baureihe 628 werden nämlich in den nächsten 14 Tagen zu Nichtraucherzügen umgebaut. "Wir kommen hier den Wünschen der großen Mehrzahl unserer Fahrgäste nach", sagt Holger Prestin, Leiter Öffentlichkeitsarbeit von DB Regio Berlin/Brandenburg. "Während die Nachfrage nach Nichtraucherplätzen stetig ansteigt, setzen sich selbst Raucher immer seltener die ganze Fahrt über in ein Raucherabteil." Positive Erfahrungen mit Nichtraucherzügen hat die Bahn bisher in Bayern und Baden-Württemberg gemacht. Zum einen steigt scheinbar das Sitzplatzangebot, da keine Geruchsbelästigung mehr besteht und auch der bisherige Raucherbereich nun für alle nutzbar ist. Zum anderen nimmt die Sauberkeit in den Zügen deutlich zu. Selbst Raucher begrüßen in Umfragen die rauchfreien Züge.
Bei den Triebwagen der Baureihe 646 oder lokbespannten Zügen, wie sie vor allem auf RegionalExpress-Linien eingesetzt werden, sei zurzeit an kein Rauchverbot gedacht, teilte die DB mit. Grundsätzlich sei jedoch bei einem positiven Echo auf die Nichtraucherzüge auch die Umrüstung weiterer Fahrzeuge nicht ausgeschlossen. Unter dem Slogan: „Wir danken Ihnen, dass Sie hier nicht rauchen!“ steht die Werbe- und Informationskampagne, mit der die Einführung der Nichtraucherzüge begleitet wird. Dies geschieht über Plakate, Ansagen oder Verteilaktionen. Die Triebwagen der Baureihe 628 sind z.B. auf den Regional-Bahn-Linien RB 12, RB 36, RB 46, RB 47, RB 60 und RB 63 sowie in den Ausflugszügen nach Wernigerode/Thale und Rheinsberg im Einsatz.
"SZ": Connex plant Einstieg in ICE-Klasse
BERLIN - Der französische Bahn- und Transportkonzern Connex will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" offenbar bald auch mit Hochgeschwindigkeitszügen durch Deutschland fahren. Vorstandschef Stéphane Richard kündigte an, strategisch besonders wichtig sei der Einstieg bei Langstrecken. 2005 wolle Connex mit 220 Stundenkilometer schnellen Zügen von Sylt über Hamburg nach Berlin und Köln fahren. "Wir sehen uns auch als Betreiber von Hochgeschwindigkeitszügen", zitierte die "SZ" Richard. Diese Züge seien eine spezielle Herausforderung. Aber auch beim regionalen Zugverkehr sowie beim Güterverkehr wolle Connex weiter zulegen, betonte Richard gegenüber der Zeitung. Auch wenn die Zusammenarbeit mit der DB als Netzbetreiber "kompliziert" sei, lobte Richard deutschen Markt. Die Liberalisierung sei deutlich weiter als in seinem Heimatland: "Frankreich ist hier eine Schildkröte." Und im Gegensatz zu England investiere der deutsche Staat beständig in das Eisenbahnnetz. Unzufrieden zeigte sich Richard mit der Profitabilität von Connex. Im Schienenverkehr sei eine Rendite von sechs Prozent eine Spitzenmarke: "Da sind wir aber längst noch nicht." In Deutschland und im Konzern liege dieser Wert derzeit bei "Null plus", sagte Richard der "SZ".
Bahn-Vorstand weist Vorwurf der Bilanztrickserei zurück
BERLIN - Im Streit über den Börsengang der Bahn und die Finanzplanung des Staatsunternehmens hat sich der Vorstand gegen den Vorwurf zur Wehr gesetzt, die Bilanz geschönt zu haben. Finanzvorstand Diethelm Sack schrieb in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe), die Bahn müsse ein normales Unternehmen werden, und dieser Weg bedeute eine harte Sanierung. Der Vorstand der Bahn habe den Aufsichtsrat bereits im Juli über die wahrscheinlichen Änderungen einiger Planungsprämissen ordnungsgemäß informiert, ohne dass es darüber zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sei. "Umso bemerkenswerter ist es, dass dieser normale Vorgang jetzt plötzlich instrumentalisiert wird, offenbar um interessenpolitische Süppchen zu kochen. Wer kein normales Unternehmen Bahn will, sollte ehrlicherweise die Rückführung in eine Behörden-Bahn fordern und das auch öffentlich sagen, anstatt sich hinter Vorwürfen zu verschanzen, die bewusst rufschädigend sind", schrieb der Finanzvorstand. Es sei befremdlich, dass die Führung des Unternehmens kritisiert werde, wenn sie den Weg zur Kapitalmarktfähigkeit verfolge. Die Kritiker wüssten genau, "dass es nur diesen oder den Weg der Zerschlagung des Konzerns gibt". Wer kein normales Unternehmen Bahn wolle, "sollte ehrlicherweise die Rückführung in eine Behörden-Bahn fordern". "Noch befremdlicher ist, dass in Ermangelung von sachlichen Argumenten versucht wird, die Führung der Bahn zu kriminalisieren, indem man von Bilanzmanipulationen und Bilanztricks spricht", schrieb Sack weiter. Eine Verleumdung bleibe eine Verleumdung, auch wenn sie unter dem Deckmantel der politischen Auseinandersetzung betrieben werde. Zuvor war Bahnchef Hartmut Mehdorn am Wochenende von mehreren Seiten Bilanzschönung vorgeworfen worden, um einen schnellen Börsengang zu ermöglichen.
Tragfähiger Untergrund für Bahnstrecke Oldenburg - Wilhelmshaven
HANNOVER - Mit einem neuen, bei der DB bislang nicht angewandten Verfahren wird der Untergrund der Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven saniert. Auf insgesamt 3,5 Kilometer werden zwischen Rastede und Hahn sowie zwischen Jaderberg und Varel rund 60.000 Tonnen Boden ausgetauscht. Das Gleis erhält eine neue, tragfähige Unterlage. Die Maßnahme dient der Wiederaufnahme der Streckengeschwindigkeit von 100 km/h. Derzeit sind im Bereich der drei Langsamfahrstellen nur 60 bis 70 km/h zugelassen. Die Sanierung der Strecke ist eine wichtige Voraussetzung für den Betrieb des künftigen Jade-Weser-Ports. Investiert werden mehr als 10 Millionen Euro.
Zwei zehn Meter hohe Bohrgeräte arbeiten bei Jaderberg rund um die Uhr. Auf 1,5 Kilometer bohren sie 7100 Mal bis zu sieben Meter lange Rohre in den nassen Torfboden. Das nicht tragfähige Material wird aus dem Rohr herausgeholt und gegen Kiessäulen ausgetauscht, die von einem Kunststoff-Netz, einem sogenannten Geotextil, ummantelt sind. Anschließend kann das Rohr wieder aus dem Untergrund herausgezogen werden. Dabei werden insgesamt rund 60000 Tonnen Boden ausgetauscht. Die Arbeiten begannen Mitte Juli 2003 und werden bis Ende Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. Da die drei Baustellen im Bereich der eingleisigen Streckenabschnitte liegen, sind Einschränkungen des Bahnverkehrs nicht ganz zu vermeiden. So muss die Strecke am Wochenende vom 4. bis zum 6. Oktober gesperrt werden. In dieser Zeit wird das Gleis nach der Untergrundfestigung auf den sanierten Teil der Trasse verschoben.
20 Jahre S-Bahn-Strecke Hamburg Hbf - Harburg Rathaus
HAMBURG - Am 23. September 1983 wurde die S-Bahn-Strecke zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Harburg Rathaus feierlich eröffnet. Aufgrund des explosionsartigen Bevölkerungszuwachses im Harburger Raum stimmte die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg im Februar 1966 dem Projekt „Harburger S-Bahn“ zu. Das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Hamburg, der damaligen Deutschen Bundesbahn sowie des Hamburger Verkehrsverbundes konnte nun beginnen. Finanziert wurde der Harburger S-Bahn-Streckenausbau mit über 1,3 Mrd. DM über den Bund, die Stadt Hamburg und die damalige Deutsche Bundesbahn. Im August 1973 war es endlich soweit: Der erste Spatenstich für den Bau der 23,5 Kilometer langen S-Bahnstrecke erfolgte im ehemaligen Harburger Sanierungsgebiet am Großen Schippsee. In zehn Jahren Bauzeit wurden 4,7 Kilometer Tunnel- und 3,3 Kilometer Brückenstrecke inklusive der S-Bahn-Stationen Hammerbrook, Veddel, Wilhelmsburg, Harburg und Harburg-Rathaus gebaut. Bis 1984 kamen die S-Bahn-Stationen Heimfeld, Neuwiedental und Neugraben hinzu.
In den vergangenen 20 Jahren nutzten über 600 Millionen Fahrgäste die Züge der Linien S 3 und S 31 zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Harburg Rathaus. Über 750 Triebfahrzeugführer der S-Bahn Hamburg brachten in diesen Jahren die Fahrgäste sicher an ihr Ziel. Insgesamt fuhren auf der Harburger Strecke in 20 Jahren über 2,5 Millionen S-Bahnzüge 32,8 Millionen Zugkilometer. Auch heute noch ist die S-Bahnanbindung nach Harburg eine der am stärksten von unseren Fahrgästen genutzten Strecken im 110 Kilometer langen Netz der S-Bahn Hamburg. Täglich nutzen über 100.000 Menschen die Züge der Harburger S-Bahnen.
Bombenleger von Dresden gefasst
DRESDEN - Die Polizei hat am Sonntag den Bombenleger vom Dresdner Hauptbahnhof gefasst. Bei der Vernehmung habe der 62-jährige Mann aus dem Vogtland inzwischen zugegeben, die Bombe gebaut und auf dem Bahnhof abgestellt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der vorbestrafte und zuletzt als freiberuflicher Immobilien- und Finanzmakler tätige Mann habe die Deutsche Bank in Frankfurt/Main um 50 bis 120 Millionen Euro erpressen wollen, hieß es. Die Dresdner Kofferbombe war Anfang Juni von Bahnmitarbeitern auf einem Fernbahnsteig entdeckt worden. Spezialkräfte der Polizei hatten die Sprengvorrichtung mit einer Wasserkanone entschärft. Bei einer Explosion hätte es nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden mehrere Tote und Verletzte gegeben. Der Koffer enthielt unter anderem 1,6 Kilogramm hochexplosiven Sprengstoff TNT, einen Schnellkochtopf und Schottersteine zur Verstärkung der Splitterwirkung sowie eine Zündvorrichtung. Die Ermittlungen waren von einer Sonderkommission "Bahnhof" geführt worden. Bei der Polizei gingen seither mehr als 300 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Zur Ergreifung des Täters hatte die Bahn eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Bei der DB wurde die Meldung über die Verhaftung des Bombenlegers vom Dresdener Hauptbahnhof mit Erleichterung aufgenommen. "Wir sind glücklich, dass der Täter gefasst und geständig ist", betonte Wolf-Dieter Siebert, Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG. "Hier wird deutlich, dass ein solches Vorgehen nicht ohne Konsequenzen bleibt. Wir erhoffen uns von dem schnellen Erfolg der Ermittlungen eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Trittbrettfahrer." Wie es in der Pressemitteilung weiter hieß, werde die DB weiterhin im Rahmen ihres 3-S-Konzeptes für Service, Sicherheit und Sauberkeit alles dafür tun, dass die Bahnhöfe sicher bleiben. Die Bahn hat, insbesondere nach dem Bombenfund am Dresdener Hauptbahnhof am 6. Juni, ihr Sicherheitskonzept optimiert. Ab Mitte Oktober werden alle im Bahnhof befindlichen Kameras permanent die Videobilder zur Beweissicherung aufzeichnen. Dieses gilt grundsätzlich an Kriminalitäts- und Gefahrenschwerpunkten und erfolgt über einen Zeitraum von 24 Stunden. Danach werden die Aufzeichnungen automatisch überschrieben, sofern kein Auswertebedarf besteht. Ausschließlich der Bundesgrenzschutz und die Länderpolizeien werten die Bilder aus. Bisher wurde nur in bestimmten Gefahrensituationen punktuell aufgezeichnet.
Bund kürzt Investitionsmittel für die Schiene
BERLIN (dpa/eig. Bericht) - Die Bahn muss nach einem Bericht des Düsseldorfer "Handelsblatts" bis 2007 mit einem deutlichen Rückgang der Bundesmittel rechnen. Unter Berufung auf ein internes aktuelles Papier des Verkehrsministeriums, das der Zeitung vorliege, hieß es, die Mittel für Investitionen in das Schienennetz würden von 4,2 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 3,8 Milliarden Euro in 2004 sinken. Bis 2007 sei ein weiterer Rückgang bis auf 3,68 Milliarden Euro geplant. Unterdessen verständigten sich DB-Aufsichtsratschef Michael Frenzel und der DB-Vorstand auf die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung, bei der die Finanzierung der Infrastruktur erörtert werden soll. Ein Termin werde kurzfristig mit den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern abgestimmt, teilte ein Bahn-Sprecher am Montagabend mit. Zuvor hatte der Chef der Gewerkschaft Transnet und Vize- Vorsitzende des Kontrollgremiums, Norbert Hansen, einen Antrag für eine solche Sitzung angekündigt. Bahnchef Hartmut Mehdorn solle im Streit um die Finanzplanung für neue Strecken und einen möglichen Börsengang Klarheit vor dem Aufsichtsrat schaffen. Strittig ist die Frage, ob die Bahn bei der mittelfristigen Investitionsplanung bis 2007 zu hohe Bundesmittel einkalkuliert hat. Die Bundesvertreter im Aufsichtsrat hatten die Planung bereits Ende 2002 als zu hoch angezweifelt. Die Arbeitnehmer hatten sie wegen "unrealistischer" Zahlen abgelehnt. Bahnchef Hartmut Mehdorn wies Kritik an der Planung am Montag erneut nachdrücklich zurück. Auch das Bundesverkehrsministerium hat nach Worten eines Sprechers keine Hinweise auf unkorrekte Zahlen.
Trittin: "Bahnfahren soll billiger werden" BERLIN - Bundesumweltminister Jürgen Trittin will Wettbewerbsnachteile für die Bahn
beseitigen, damit Bahnfahren billiger werden kann. Auf einer Veranstaltung der
Allianz pro Schiene in Berlin erklärte Trittin, die Bundesregierung habe das
Ziel, zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel mehr Fairness im Wettbewerb zu schaffen.
"Wir werden im Jahr 2005 die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrkarten im Fernverkehr halbieren. Das ist
doch bei den ganzen Steuererhöhungsdebatten mal eine wohltuende Botschaft",
sagte der Grünen-Politiker. Außerdem versprach der Minister weitere Unterstützung
bei der Lärmsanierung. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass erstmalig
auch Lärmschutzmaßnahmen am Fahrzeug finanziell gefördert werden. Güterzüge
müssen in Zukunft deutlich leiser werden, denn nur eine leise Bahn ist eine
wirklich umwelt- und kundenfreundliche Bahn."
Trittin forderte zudem, die Lkw-Maut müsse so "schnell wie möglich
kommen". Auf der Veranstaltung stellte die Allianz pro Schiene auch die neuesten
Umweltdaten der Verkehrsträger im Vergleich vor. Die Bahn schneidet demnach in
allen Umweltkategorien besser ab als Auto, LKW oder Flugzeug. "Die Schiene
ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger und wird dennoch durch unfaire
politische Rahmenbedingungen benachteiligt" kritisierte der Vorsitzende der
Allianz pro Schiene, Norbert Hansen. Als Beispiel nannte er den Flugverkehr, der
keine Kerosinsteuer, keine Ökosteuer und grenzüberschreitend auch keine
Mehrwertsteuer bezahle. Bahnchef Hartmut Mehdorn versicherte, dass sein
Unternehmen den "Umweltvorsprung der Bahn gegenüber ihren Wettbewerbern
auf der Straße und in der Luft nicht nur halten, sondern ausbauen wird".
Mehdorn betonte, dass die Klimaschutzziele von Kyoto ohne die Bahn nicht zu
erreichen seien. "Müsste der Bahnverkehr in Deutschland von den anderen
Verkehrsträgern übernommen werden, gelangten jährlich 16 Millionen Tonnen
Treibhausgas zusätzlich in die Atmosphäre." Gleichzeitig sagte Mehdorn zu,
eine Steuersenkung würde mit billigeren Fahrkarten an die Kunden weitergegeben. Modernisierter Mainzer Hauptbahnhof eingeweiht MAINZ - In Anwesenheit von vielen prominenten Gästen aus
Politik und Wirtschaft ist am vergangenen Samstag der modernisierte Hauptbahnhof
Mainz eingeweiht worden. Um den Fahrgästen größtmöglichen Komfort und eine
optimale Anbindung an die übrigen Stadtgebiete zu bieten, wurden insgesamt rund
60 Millionen Euro investiert. Der Bahnhof stellt einen der wichtigsten
Knotenpunkte der Bahn dar. Das 1884 erbaute Empfangsgebäude steht unter
Denkmalschutz und wurde mit großem Aufwand renoviert. Eine 4.800 Quadratmeter
große Gleisüberbauung mit Verkaufsflächen und Servicefunktionen verbindet den
Bahnhof mit den westlich gelegenen Stadtteilen. Zum bequemen Parken am Bahnhof
laden zwei Parkhäuser mit von der Stadt neu geschaffenen Kurzzeit- und Kiss&Ride-Parkplätzen
ein. Auf der Westseite wurde ein neues Empfangsgebäude geschaffen. Längere
Bahnsteigdächer und die barrierefreie Erschließung aller Bereiche machen das
Reisen leicht und bequem. Das historische Gesamterscheinungsbild des im Krieg schwer beschädigten Gebäudes
wurde durch die Beseitigung von Vorbauten und die aufwändige Sanierung der
Fassaden wieder hergestellt. Der östliche Vorplatz des Bahnhofs wurde von der
Stadt Mainz fußgängerfreundlich umgestaltet und bietet Haltestellen aller
Mainzer Bus- und Straßenbahnlinien. Rund 58.000 Reisende und Besucher kommen
jeden Tag in den Mainzer Hauptbahnhof, täglich verkehren hier rund 400 Züge,
ein Fünftel davon im Fernverkehr. Auf zur Zeit 22 von 28 verfügbaren Ladenflächen
steht den Reisenden und Besuchern ein vielfältiges Angebot an Gastronomie und
Einzelhandel zur Verfügung, dessen Branchenmix auf die Bedürfnisse der Fahrgäste
und die neue Funktion des Hauptbahnhofs als Stadtteil-Center abgestimmt ist. Sofortprogramm für Bahnhof Cuxhaven vorgestellt HANNOVER - Der Bahnhof Cuxhaven wird umfangreich erneuert. Im Rahmen des
Sofortprogramms wird die Bahnhofshalle frisch gestrichen, der Boden neu
gefliest, eine hellere Beleuchtung und ein moderner Wartebereich geschaffen. Das
Wegeleitsystem im gesamten Bahnhofsbereich wird komplett erneuert. Alle Licht-
und Uhrenmasten sowie Bänke und das Bahnsteigdach werden neu gestrichen. Außerdem
werden zwei zusätzliche Windschutzanlagen, inklusive Vitrinen und Bänke, auf
den Bahnsteigen installiert. Die Arbeiten werden bis zum Jahresende 2003
erledigt sein. Im Bahnhofsumfeld werden Grünpflegearbeiten durchgeführt, an
denen sich die Stadt Cuxhaven beteiligt. Die Kosten für die Modernisierung in
Cuxhaven betragen rund 270 000 Euro, die zu 75 Prozent das Land Niedersachsen übernehmen
wird. Gemeinsam mit der LNVG modernisiert die Bahn seit dem Jahr 2002 Bahnhöfe
in ganz Niedersachsen. Im Rahmen des Nahverkehrsprogramms „Niedersachsen ist
am Zug“ und des Sofortprogramms investieren Land und Bahn bis 2005 gemeinsam
über 73 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnhöfe. Europäische Bahnchefs wollen Wettbewerbsfähigkeit steigern BERLIN - In einer Resolution haben sich am Samstag die Chefs
von 26 europäischen Bahngesellschaften dafür ausgesprochen, die Schienennetze
nach der Erweiterung der Europäischen Union nach Osten auszubauen und besser zu
vernetzen. Das Treffen der europäischen Bahnchefs fand bereits zum dritten Mal
seit 2001 statt. In diesem Jahr stand die schnelle Integration der
Eisenbahnsysteme in den EU-Beitrittsländern im Vordergrund. In den neuen
Mitgliedstaaten sollten nicht die Fehler Westeuropas wiederholt werden,
Investitionen in die Schiene zu vernachlässigen, betonte DB-Chef und Gastgeber
Hartmut Mehdorn. Vielmehr solle der Vorteil des flächendeckenden Schienennetzes
in den EU-Beitrittsländern für den Ausbau eines wirtschaftlich leistungs- und
wettbewerbsfähigen Bahnangebotes genutzt werden. Momentan hat die Schiene in
den Beitrittsländern noch einen hohen Markanteil, der im Güterverkehr bei
durchschnittlich 38 Prozent liegt. Mehdorn weiter: !Wir erwarten bis zum Jahre
2015 eine Verdoppelung, wenn nicht gar Verdreifachung der Warenströme zwischen
Russland und der EU sowie der Türkei und der EU. Wir werden alles daran setzen,
dass die Eisenbahnen ihre Vorteile für solche Langstreckenverkehre nutzen und
entsprechende Anteile am Marktzuwachs sichern.! Der Präsident des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC, Benedikt
Weibel, kritisierte, in der EU sei dem Straßenverkehr bei den Investitionen
deutlich Vorrang gegeben worden. Allein das Autobahn-Streckennetz sei in den
letzten 30 Jahren von 16.000 Kilometern auf 53.000 Kilometern vervielfacht
worden. "Ich möchte sagen, dass ohne größere Investitionen in die
Schiene es nicht möglich ist, große Marktanteile hinzuzugewinnen oder auch nur
zu behalten". Er sprach sich dafür aus, im Ost-West-Schienenverkehr reine
"Güterverkehrskorridore" für die Bahnen zu schaffen, damit diese
gegenüber dem Straßen- und Seeverkehr wettbewerbsfähiger werde. Der
stellvertretende russische Eisenbahnminister Vadim Morosov forderte von der
EU-Kommission finanzielle Unterstützung für einzelne Ausbauprojekte im
EU-russischen Schienenverkehr. In den nächsten zehn Jahren rechnet die EU für die östlichen Staaten
mit einem Investitionsbedarf von mehr als 100 Milliarden Euro. Um die Fahrzeiten
für Güter und Personenzüge verkürzen zu können, seien Angleichungen etwa
bei Spurbreiten, Systemen zur Stromeinspeisung und den Vorschriften für
Lokomotivführer anzustreben. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Integration der europäischen Bahnen ist
das gemeinsame "Vierachsenprojekt" von DB, der polnischen PKP, der weißrussischen
Staatsbahn BC und der russischen Staatsbahn RZD, das den Schienenverkehr
zwischen Deutschland und Russland schnellstmöglich verdoppeln soll. Dazu sind
vielseitige Maßnahmen zur Verkürzung der Transportzeit und -qualität
vorgesehen. Unter anderem soll eine automatische Umspuranlage zwischen der
westeuropäischen Normalspur und der im GUS-Bereich vorhandenen Breitspur
installiert werden. Bei der Normalspur beträgt der Abstand zwischen den
Schienen 1435 Millimeter, bei der Breitspur 1520 Millimeter. Zwischen
Deutschland und Polen ist auch der Einsatz von Zweisystemlokomotiven, die auf
beiden Bahnstromnetzen verkehren können, vorgesehen. Außerdem soll der
elektronische Informationsaustausch von Fracht-, Zoll- und Betriebsdaten für
den Schienenkorridor von Deutschland nach Russland eingeführt werden. Gütertransporte
von Berlin nach Moskau, die heute bis zu 21 Tage vom Versender zum Empfänger
brauchen, sollen künftig in maximal sieben Tagen an ihr Ziel kommen und damit
gegenüber dem Straßenverkehr deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Bahn-Chef Mehdorn wegen Finanzplanung kritisiert BERLIN (AFP/eig. Bericht) - Bahn-Chef
Hartmut Mehdorn gerät wegen seiner Finanzplanungen zunehmend unter Druck.
Hintergrund ist ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung", in dem es hieß,
Mehdorn habe in einem Brief an das Verkehrsministerium eingeräumt, bei der
Finanzplanung wissentlich mit zu hohen Beträgen bei den Bundesmitteln für die
Schiene bis 2007 gerechnet zu haben. "Der Fisch stinkt vom Kopf her",
kritisierte jetzt der Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, den
Bahnchef in der "Bild am Sonntag". Mehdorn habe "die Bilanz auf
unseriöse Weise schöngerechnet". Wenn der Vorstand das in diesem Jahr
wieder tue, dann müsse es "personelle Konsequenzen" geben. Hansen
relativierte jedoch am Nachmittag seine Kritik. Die Zeitung habe das Zitat "äußerst
verkürzt" wiedergegeben. Er habe lediglich erklärt, die
Arbeitnehmervertreter hätten die Planung der Bahn für 2003 als unrealistisch
bezeichnet. Er habe Mehdorn gewarnt, eine solche Planung noch einmal vorzulegen
und mit Blick auf einen Börsengang die Bilanz schönzurechnen. Auch der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, erhob in der "Bild am Sonntag"
schwere Vorwürfe: "Mehdorn frisiert auf Biegen und Brechen die Bilanz auf
Börsentauglichkeit." Im Bundestag werde der Börsengang der Bahn "so
keine Chance haben". Die Bahnexpertin der SPD, Karin Rehbock-Zureich,
kritisierte im "Tagesspiegel am Sonntag", dass Mehdorn die
Bundesmittel für die Bahn lange zu schön gerechnet habe. Die Bahn könne sich
zwar mehr Geld wünschen, aber man müsse realistisch bleiben. Rehbock-Zureich
verwies darauf, dass der Bund die Zuschüsse bereits seit 1998 deutlich
aufgestockt habe. Derzeit laufen Gespräche zwischen Bund und Bahn über die künftigen
Zuschüsse. Dagegen wies ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums nach einer
Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters" die Vorwürfe zurück. Es gebe
keine Hinweise auf geschönte Bilanzen. Unterdessen berichtet der
"Tagesspiegel", Mehdorn habe bei einem Treffen mit Verkehrs-Staatssekretär
Ralf Nagel am Freitag in eine "gemeinsame Sprachregelung zur
Schienen-Investitionspolitik" eingewilligt. Demnach einigten sich Bund und
Bahn darauf, dass mit den Bundeszuschüssen sowohl das bestehende Bahnnetz
erhalten werden könne "als auch die Umsetzung prioritärer Bedarfsprojekte
jetzt und in Zukunft" möglich sei. Unterdessen rechnet die Bahn im Ringen um die künftige Höhe der Bundesmittel für den Bau
neuer Strecken mit einer baldigen Weichenstellung. In den nächsten vier Wochen
werde es in den Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium Klarheit geben,
"an welchen Stellen wir ungebremst weiter nach vorn kommen", sagte der
Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn am Rande eines Treffens europäischer
Bahnchefs in Berlin. Wegen der angespannten Finanzlage des Bundes fürchtet er
Probleme bei geplanten Projekten. Das Ziel der Börsenfähigkeit bis 2005 sei
davon aber nicht berührt.Für den notwendigen Ausbau der Schienennetze sollten
auch die Kapitalmärkte genutzt werden können, sagte Mehdorn. "Wir müssen
versuchen, die Bahnen aus der Abhängigkeit der Politik herauszubekommen."
Voraussetzung sei aber, dass die Bahnunternehmen die Wirtschaftlichkeit
erreichten. Für große Infrastrukturmaßnahmen sei das Engagement des Staates
weiter unabdingbar. Über die laufenden Gespräche mit der Bundesregierung sagte
Mehdorn: "Ich habe mich nicht beklagt." Ziel sei, gut voranzukommen, auch wenn
angesichts der Sparmaßnahmen nicht alle Wünsche zu verwirklichen sein sollten. Bayern will Rechte von Bahnfahrern stärken MÜNCHEN (AP) - Bayern will die Rechte von Bahnfahrern bei Verspätungen und Zugausfällen
stärken. Die Staatsregierung beschloss in der vergangenen Woche eine Bundesratsinitiative
zur Abschaffung der geltenden Eisenbahnverordnung von 1938. Diese zwinge mit
zahlreichen Haftungsausschlüssen den Fahrgast bislang dazu, auch dann den
vollen Fahrpreis bezahlen zu müssen, wenn die Leistung absolut mangelhaft sei,
betonte der bayerische Verbraucherminister Eberhard Sinner. Vertragsrechtliche
Regelungen sollten stattdessen künftig in das Bürgerliche Gesetzbuch
aufgenommen werden. Kulanzregelungen der Bahn seien allein nicht ausreichend, fügte
der CSU-Politiker hinzu. 'SZ': DB fehlen 1,8 Milliarden Euro für neue ICE-Strecken MÜNCHEN - Für die Verwirklichung von Großprojekten wie der ICE-Strecke von Nürnberg
nach München oder dem neuen Lehrter Bahnhof fehlen der DB nach Angaben der
"Süddeutschen Zeitung" 1,8 Milliarden Euro. Konzernchef Hartmut
Mehdorn verhandele mit der Bundesregierung über neue Hilfen in dieser Höhe,
schrieb das Blatt (Freitagsausgabe). In einem Schreiben an das
Bundesverkehrsministerium vertritt Mehdorn nach Informationen der Zeitung die
Auffassung, dass der Bund bei den drei Vorhaben zusätzlich zu den bereits
geleisteten Zahlungen weitere Mittel beitragen müsse. Vor einer Entscheidung
will die Regierung die Mehrausgaben aber erst "gründlich prüfen".
Den drohenden Stillstand beim Streckenausbau wolle der Bund verhindern. Vorentwurfsplanung für Streckenausbau Oberhausen - Emmerich eingeleitet DÜSSELDORF - Die Ausbaustrecke Oberhausen - Emmerich - Landesgrenze D/NL
(ABS 46) bietet als Fortführung der niederländischen Betuwe-Linie auf
deutscher Seite eine durchgehende Bahnverbindung für internationale Warenströme
vom Seehafen Rotterdam in die Wirtschafts- und Logistikregion
Nordrhein-Westfalen sowie darüber hinaus in Richtung Südeuropa. Ziel des
Ausbaus ist es, die Kapazitäten des vorhandenen Schienenwegs für zukünftige
Personenfern- und Güterverkehre sowie einen erweiterten Personennahverkehr zu
ertüchtigen. Dazu sind in Fortsetzung der in den Niederlanden bereits im Bau
befindlichen Betuwe-Linie von der deutsch-niederländischen Grenze bei Emmerich
bis Oberhausen ein durchgehend drittes Gleis mit dem dafür erforderlichen Lärmschutz,
eine leistungsfähige Leit- und Sicherungstechnik sowie Anpassungsmaßnahmen im
Bahnhof Emmerich erforderlich. Die Gesamtkosten für die Maßnahme, die zu 64 Prozent vom Bund und zu 36
Prozent vom Land NRW übernommen werden, werden auf rund 900 Millionen Euro
geschätzt. Entsprechend dieser Vereinbarung hat das regionale Anlagenmanagement
der DB Netz AG in Duisburg nach Abschluss der Informations- und Abstimmungsgespräche
mit Kommunen und Verbänden die Vorentwurfsplanung für das Vorhaben
eingeleitet. Im Juli 2004 sollen erste Ergebnisse zur Vorentwurfsplanung
vorliegen und die Abstimmung mit dem Land NRW über einvernehmlich auszuwählende
Abschnitte erfolgen, an denen aufgrund des Streckenausbaus Lärmschutzmaßnahmen
vorzusehen sind. Der Abschluss der Vorentwurfsplanung ist für Herbst 2004
vorgesehen. Gleichzeitig mit der Vorentwurfsplanung wird das Vorhaben auf seine
Verträglichkeit mit den raumbedeutsamen und überörtlichen Belangen des
Umweltschutzes beurteilt. Hierzu erstellt die DB AG eine Umweltverträglichkeitsstudie,
in der die Umweltauswirkungen ermittelt und bewertet werden. Gegenstand, Umfang
und Methodik dieser Studie werden mit den Trägern öffentlicher Belange
festgelegt. Der dazu vorgesehene "Scoping-Termin" wird für Herbst
dieses Jahres vorbereitet. Noch Chancen für künftige Dampflokführer SCHWERIN - Seit fast 60 Jahren werden in Güstrow Dampflokführer ausgebildet.
Als einzige Bildungseinrichtung in Deutschland bietet das Trainingszentrum Güstrow
die theoretischen Lehrgänge zur Befähigung zum Führen einer Dampflok an. Die
Ausbildung erfolgt nach der Eisenbahnfahrzeug- Führerscheinrichtlinie (VDV
753). Vom 10. bis 16. Oktober sind noch Plätze im Lehrgang Kesseltechnik frei,
ab 20. Oktober beginnt der 10tägige Lehrgang Triebfahrzeugtechnik und -betrieb.
Im November stehen die Module Bremsbetrieb und Betriebsverfahren der Deutschen
Bahn auf dem Stundenplan. Die theoretische Ausbildung ist zeitlich so
gegliedert, dass auch Privatpersonen in ihrer Urlaubszeit diese Kurse belegen können.
Deshalb wird auch am Sonnabend unterrichtet, erläutert Petra Preis, die
Leiterin des Trainingszentrums. "Voraussetzung für die Ausbildung ist der Nachweis über die bahnärztliche
Tauglichkeit zum Lokführer", so Peiss weiter. "Wünschenswert ist eine metall- oder
elektrohandwerkliche Ausbildung sowie ausreichende Praxis auf einer
Dampflokomotive. Diese kann - auch im Nachhinein - durch das Trainingszentrum
organisiert oder durch eigene Aktivitäten z.B. bei der Harzer Schmalspurbahn,
bei der DB Regio in Sachsen oder beim Eisenbahnverein "Hei´ na Ganzlin"
e.V. Röbel/Müritz erworben werden" Ansprechpartner ist das Trainingszentrum
Güstrow, Telefon 03843 215612. Interessenten setzen sich bitte direkt mit dem
Trainingszentrum in Verbindung. Informationen gibt es auch unter www.db-bildung.de. Bahnhof Wolfsburg verwandelt sich vorübergehend in "Golfsburg" HANNOVER - Aus dem Bahnhof Wolfsburg wird Golfsburg - zumindest für die nächsten Wochen.
Oberbürgermeister Rolf Schnellecke und Bahnhofsmanager Berthold Uebel legten am
Donnerstag letzte Hand an, um bei den rund 30 Stationsschildern des Bahnhofs
durch Auswechseln eines Buchstabens aus dem "Wolf" ein "Golf"
zu machen. Mit dieser Aktion kommt die Bahn einem Wunsch der Stadt Wolfsburg
nach. Diese hatte sich vor kurzem, auch vorübergehend, den Namen Golfsburg
zugelegt. "Da wollten wir als starker Partner von Volkswagen natürlich
nicht abseits stehen", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. "Starke Partner
unterstützen sich und die Bahn als bedeutender Logistikdienstleister macht das
durch diese Aktion deutlich." Damit es im Bahnhof nicht zu Irritationen für
Ortsfremde kommt, bleibt es trotz Golfsburg bei den akustischen
Lautsprecherdurchsagen "Willkommen in Wolfsburg". Verkehrsministerium sieht keinen Investitionsstopp für Bahn FRANKFURT/Main (AP/eig. Bericht) Das Bundesverkehrsministerium hat Berichte dementiert,
wonach die DB wegen gekürzter Bundesmittel den Ausbau ihres Schienennetzes stoppen muss. Im
Haushaltsplan 2004 und in den Folgejahren werde es Spielräume für neue
Investitionsprojekte geben, sagte Ministeriumssprecher Michael Zirpel am
Donnerstag der Nachrichtenagentur AP. Bahnchef Hartmut Mehdorn befürchtet
dagegen einem Zeitungsbericht zufolge, dass lang geplante ICE-Strecken auf Jahre
hinaus nicht gebaut werden können. 2004 sind Zirpel zufolge 3,98 Milliarden
Euro Bundesmittel für die Bahn vorgesehen. "Damit werden die Mittel auf hohem
Niveau verstetigt", sagte der Sprecher und verwies darauf, dass die Zahl 1998
noch 2,9 Milliarden Euro betragen habe. "Eine derartige Steigerung von knapp 33
Prozent finden Sie in keinem anderen Etat", betonte Zirpel. Die Gewerkschaft Transnet kritisierte die Äußerungen Zirpels von einer
"Verstetigung" und betonte, dass der Bund den Bahn-Etat 2004 im Vergleich
zum Vorjahr um rund 400 Millionen kürzen wolle. Der Bund wolle bis 2007
rund 3,6 Milliarden Euro weniger investieren als in seiner ursprünglichen
Planung vorgesehen, heißt es in einer Erklärung des Transnetvorsitzenden
Norbert Hansen. Neubauprojekte werde es dann praktisch nicht mehr geben. Der kürzlich
vom Bundeskabinett verabschiedete Bundesverkehrswegeplan drohe für die Schiene
zu einem "bloßen Wunschzettel" degradiert zu werden. Zugleich bemängelte
Hansen, dass die Straße gegenüber der Schiene massiv bevorzugt werde. Hansen
teilte damit insgesamt die Kritik des Vorstandsvorsitzenden der DB,
Hartmut Mehdorn, an den geplanten Kürzungen. Er gehe aber davon aus, dass
Mehdorn von seinem Ziel einer schnellen Kapitalmarktfähigkeit der Bahn abrückt
und die Börsenpläne zunächst einmal aufgebe. Ein anderes Verhalten käme
schon der "Quadratur des Kreises" gleich. Auch müsse die Bahn ihre
Mittelfristplanung völlig neu aufstellen, so Hansen. Bahnhof St. Gallen: Die letzte große Bauetappe beginnt ST. GALLEN - Die Modernisierung der Gleisanlagen von St. Gallen,
des wichtigsten Bahnhofs der Ostschweiz, schreitet in die letzte Etappe:
Ab 22. September 2003 bis Frühjahr 2005 werden zwischen dem Bahnsteigende des
Bahnhofs St. Gallen und der Vonwilbrücke Gleise, Weichen
und die Oberleitungen komplett ersetzt. Gleichzeitig wird das knapp
hundertjährige mechanische Stellwerk aufgehoben; dessen Weichen werden künftig
durch das bestehende elektronische Zentralstellwerk gesteuert. Die Züge können
nach dem Umbau schneller ein- und ausfahren; damit wird die Fahrplanstabilität
erhöht. Durch die ruhigere Fahrt wird der Komfort für Reisende verbessert.
Die Umbauarbeiten finden neben dem normalen Bahnbetrieb statt. In den
kommenden anderthalb Jahren kann es daher zu Änderungen bei der Gleisbenützung
und Nachtarbeit kommen. Die Umgestaltung der südwestlichen Bahnhofanlage kostet
rund 26 Millionen Franken und schließt die rund zehnjährige Bautätigkeit am
Bahnhof St. Gallen ab, in die insgesamt 150 Millionen Franken investiert werden. ICE und TGV sollen bis 2007 verknüpft werden BERLIN (dpa) - Deutschland und Frankreich wollen die Netze ihrer Hochgeschwindigkeitszüge
ICE und TGV bis 2007 verknüpfen. Dafür solle auf beiden Seiten die Strecke
zwischen Paris und Südwestdeutschland ausgebaut werden, beschlossen die
Regierungen bei den deutsch- französischen Regierungskonsultationen in Berlin.
Deutschland wolle dafür den Ausbau der Verbindung durch das Saarland Richtung
Frankfurt bis 2007 abschließen. Bei Kehl solle mit einer neuen Brücke ein
zweigleisiger Rheinübergang nach Straßburg geschaffen werden. DB Telematik und DB Systems sollen vereinigt werden BERLIN - Die DB beabsichtigt ihre Telekommunikations- und
IT-Aktivitäten zu bündeln: Ab 2004 sollen DB Telematik und DB Systems in einer
Gesellschaft zusammengeführt werden. "Wir folgen damit dem Markttrend, das
zunehmende technologische Zusammenwachsen auch organisatorisch abzubilden", so
Dr. Lutz Bücken, Vorsitzender Unternehmensbereich Dienstleistungen. Durch die
enge Verzahnung lasse sich das Know-how beider Gesellschaften noch effizienter
nutzen. Aus der Fusion werde ein innovatives High-Tech-Unternehmen mit einem
breiten Leistungsportfolio hervorgehen, das seinen Kunden stabile und
wirtschaftliche IT- und TK-Dienstleistungen aus einer Hand liefern könne. Die
Zusammenführung der beiden Gesellschaften zu einem integrierten Dienstleister
mit einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro soll zukünftig für eine bessere
bundesweite Bereitstellung von IT-Anwendungen der Bahn sorgen und somit ein
weiterer Schritt in Richtung Qualitätssteigerung für eine bessere Bahn sein.
Dies werde sich in einer Steigerung der Verfügbarkeit z.B. von
Fahrkartenautomaten oder des elektronischen Reisenden-Informations-Systems sowie
bei der Realisierung des digitalen Mobilfunknetzes der Bahn (GSMR) zeigen, hieß
es in der Pressemitteilung der DB. Die DB Systems GmbH entwickelt und betreibt als IT-Full-Service-Provider
wegweisende Informatiklösungen. Sie ist als Tochter der Deutschen Bahn AG deren
Beratungs- und Systemhaus. Dabei reicht das Leistungsspektrum des Unternehmens
vom Test und der Integration neuer Anwendungen in die IT-Umgebung der Kunden,
bis hin zu umfassender Wartung und sorgfältigem System-Management. DB Systems
hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und beschäftigt rund 2500 Mitarbeiter. Die
DB Telematik konzipiert Lösungen für die Deutsche Bahn AG und alle anderen
Unternehmen, die einen Bedarf an hochwertigen
Telekommunikations-Dienstleistungen haben. Dank ihrer Kompetenz in den Bereichen
Beratung, Planung, Realisierung, Betrieb und Service ist die DB Telematik in der
Lage, ihre Kunden in den Märkten Transport, Verkehr, Logistik und
Telekommunikation optimal zu bedienen. Die DB Telematik beschäftigt rund 3.700
Mitarbeiter. Sitz des Unternehmens ist Eschborn bei Frankfurt am Main. Morgan Stanley als Berater zur Bahn-Privatisierung verpflichtet BERLIN (Reuters) - Die Bundesregierung hat die US-Investmentbank Morgan Stanley als
Berater für die Privatisierung der Deutschen Bahn ausgewählt. "Morgen
Stanley soll die Voraussetzungen für eine Privatisierung prüfen, damit die
Bundesregierung Ende 2003 ihre Entscheidung treffen kann", sagte ein
Sprecher des Verkehrsministeriums am Donnerstag in Berlin. Er bestätigte damit
Angaben aus Bankenkreisen. Morgan Stanley hingegen wollte die Aussagen zunächst
nicht kommentieren. Rollprüfstand der Bahn vor dem Aus BERLIN - Er gilt als einer der modernsten Fahrsimulatoren der Welt und ist in
seiner Art einmalig in Europa: der Rollprüfstand der Bahn auf dem Gelände der
DB Systemtechnik in München-Freimann. Dennoch steht er vor dem Aus und soll bis
zum Ende des Jahres geschlossen werden. Nach den Worten von Hans-Peter Lang, Geschäftsbereichsleiter
der DB Systemtechnik in Minden, ist die aufwändige Anlage so wenig ausgelastet,
dass es sich nicht mehr lohnt, sie betriebsbereit zu halten. "Im Moment finden
dort keine Versuche statt", so Lang. "Als der ICE-3 und der ICE-T in der
Entwicklungsphase waren, war der Rollprüfstand gut ausgelastet." Die DB
alleine könne die Auslastung nicht mehr sicherstellen. "Wir brauchen acht
Versuche pro Jahr, um den Rollprüfstand vernünftig betreiben zu können." "Früher haben wir unsere Fahrzeuge selbst entwickelt", sagt Lang.
Damals sei der Prüfstand ein wichtiger Bestandteil der Grundlagenforschung der
Bahn gewesen. "Mit der Bahnreform ist diese Aufgabe an die Industrie übergegangen."
Dazu kommt, dass Fahrzeugtests auf dem Rollprüfstand nicht Bestandteil der
EU-Normen für Zulassungsverfahren sind. "Offenbar hat die Bahnindustrie kaum
noch Interesse an der Erprobung von Fahrzeugen und Komponenten auf dem Rollprüfstand",
meint auch Stefan Garber, Generalbevollmächtigter Technik und Beschaffung der
Deutschen Bahn AG. Der Versuch einer Beteiligung der Industrie - die drei großen
Bahnlieferanten Siemens, Bombardier und Alstom sollten nach Vorstellungen der DB
je ein Viertel der Betriebskosten tragen - ist bislang gescheitert. Arbeitsplätze
seien aufgrund der Schließung nicht gefährdet. Die vier Mitarbeiter, die
derzeit am Rollprüfstand arbeiten, würden innerhalb der DB Systemtechnik in
einen neuen Aufgabenbereich integriert. Der Rollprüfstand, der in seiner heutigen Ausbaustufe seit 1978 in Betrieb ist,
wurde 1994 von der DB grundlegend saniert und mit zahlreichen
technischen Neuerungen ausgestattet. Dank modernster Technologie bietet der Münchener
Rollprüfstand die Möglichkeit, das Laufverhalten von Fahrzeugen unter
Laborbedingungen bis zu einem Tempo von 500 Stundenkilometer zu simulieren. Auf
diese Weise können technische Systemgrenzen oder die Folgen von
Extrembelastungen exakt ermittelt und neue Fahrwerkkonzepte auf ihre
Alltagstauglichkeit überprüft werden. Statt auf Schienen rollen die Räder der
Fahrzeuge auf Rollen mit Schienenprofil. Hier können Bedingungen simuliert
werden, die aus Sicherheitsgründen im laufenden Betrieb nicht zulässig sind.
Mit umfangreichen und differenzierten Testverfahren kann der Prüfstand nahezu
alle im Betrieb auftretenden Situationen – verschiedene Spurweiten,
Gleisbeschaffenheiten usw. – simulieren, was bedeutet, dass er alle
wesentlichen physikalischen und geografischen Parameter nachbilden kann, die ein
Fahrzeug auf der Strecke vorfindet. Drehgestelle können also in nahezu jeder
erdenklichen Fahrsituation getestet werden, mit dem Ziel, Bauteile, Subsysteme
und Schnittstellen zu optimieren. "SZ": DB macht Neubauprojekte von Verhandlungen mit Bund abhängig BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat nach einem Bericht der "Süddeutschen
Zeitung" die Konzernspitze und die Bundesregierung über "gravierende
Einschnitte" in die Investitionsplanung der DB informiert. In
den beiden kommenden Jahren solle es Mehdorn zufolge keinen Raum für zusätzliche
Projekte geben. Bei den für den Zeitraum zwischen 2006 und 2008 vorgesehenen
Projekten gehe es darum zu streichen, verschieben oder reduzieren. Seit Jahren
geplante ICE-Strecken könnten über Jahre hinaus nicht verwirklicht werden,
schrieb die "SZ". Bis 2007 stünden etwa sechs Milliarden Euro weniger
Bundesmittel zur Verfügung als von der Bahn kalkuliert, zitiert die Zeitung
Mehdorn aus einem internen Papier der Bahn. Damit könne aber nur das bestehende
Netz saniert und begonnene Baumaßnahmen beendet werden. Weiter heißt es, der
Bahn-Chef sehe ein, dass überall gespart werden müsse, verlange aber "Gleichbehandlung
mit der Straße", wo der Bund laut "SZ" seine Investitionen mit den Erlösen aus der Lkw-Maut
bis 2007 auf fünf Milliarden Euro pro Jahr erhöhen will. Bahn-Sprecher Martin Walden wollte den Bericht nicht kommentieren, weil derzeit
zwischen dem Unternehmen und der Bundesregierung über die Bundeszuschüsse im Haushalt 2004 verhandelt
werde. Es sei aber kein Geheimnis, dass die Bundeshaushaltsmittellinie
voraussichtlich nicht so ausfallen wird wie vorgesehen. Sollte das Ergebnis
niedriger ausfallen, müssten natürlich neue Prioritäten für geplante
Projekte gesetzt werden. Derzeit gehe die Bahn davon aus, dass Investitionen in
das bestehende Streckennetz von den möglichen Mittelkürzungen nicht betroffen
würden, so Walden weiter. Auch laufende Projekte würden wohl zu Ende geführt.
Allerdings hänge es von dem Verhandlungsergebnis ab, ob Neubauprojekte
realisiert werden könnten. Der Sprecher sagte, die Bahn brauche konkrete
finanzielle Vorgaben für Planungssicherheit. Laut Walden betrugen die
Bundesmittel für die Bahn 2002 4,2 Milliarden Euro und 2003 4,4 Milliarden
Euro. Der Sprecher betonte, dass der Bund laut Gesetz für alle neuen
Infrastrukturprojekte der Bahn aufkomme, denen die Bahn auch Eigenmittel hinzufügen
müsse. Eventuelle Einnahmeverluste der Bahn, etwa wegen des gescheiterten neuen
Preissystems, hätten hiermit aber nichts zu tun, fügte Walden hinzu. RMV und DB Regio starten Qualitätsprogramm FRANKFURT/Main - Gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund
(RMV) startet DB Regio Hessen ein umfangreiches Informations- und Qualitätsprogramm,
mit dem die Informationen in Zügen und Bahnhöfen verbessert sowie Service und
Sicherheit im Zug gesteigert werden soll. Finanziert werden die zusätzlichen
Investitionen in mehr Service vom RMV aus Mitteln der Maluszahlungen der DB
Regio aus 2002. Durch zusätzliches Personal soll künftig über die Folgen
aktueller und zukünftiger Baumaßnahmen und Störungen schneller informiert
werden, gleichzeitig sollen Störungen und Mängel rascher beseitigt werden. Zu
diesem Zweck werde ab sofort eine Info-Zentrale Offenbach-Ost eingerichtet, die
Zugansagen für die S-Bahn im Störungsfall sicherstellen solle, hieß es in
einer gemeinsamen Pressemitteilung von DB und RMV. Daneben würden Mitarbeiter
entlang des rechten Rheins in Zügen und am Bahnhof die Reisendeninformation und
-betreuung verbessern. Dort kommt es derzeit wegen Bauarbeiten vermehrt zu
Unregelmäßigkeiten und Verspätungen. In stark besetzten Zügen sollen zur Verbesserung des Services, aber auch
zur Sicherung der Fahrscheinkontrollen künftig zusätzliche Kundenbetreuer
eingesetzt werden. Damit soll eine bessere Reisendeninformation und zum Beispiel
die Betreuung beim Ein- und Aussteigen gewährleistet werden. Hauptsächlich
betroffen davon sind Doppelstock-Züge mit sechs Wagen oder Triebwagen (VT 628)
in Doppel- oder Dreifachtraktion in den Räumen Frankfurt und Gießen. Zur
Steigerung der Sicherheit im Zug werden zivile Bahnschutz-Kräfte auf dem
gesamten S-Bahn-Netz eingesetzt. Diese sind auch für Fahrscheinkontrollen zuständig. Totalsperrung der Strecke Hamburg - Berlin geht zu Ende BERLIN - Die Totalsperrung der Strecke Hamburg - Berlin auf 90 Kilometern
zwischen Wittenberge und Nauen (Land Brandenburg) wird planmäßig am 27.
September 2003 beendet. Nach Abschluss der Totalsperrung müssen die neuen
Gleise zunächst eingefahren werden. Dazu werden am Sonntag, 28. September 2003,
zwei schwere Güterzüge zwischen Wittenberge und Nauen pendeln. Ohne dieses
Einfahren der Strecke würde aus Sicherheitsgründen für längere Zeit noch ein
Tempolimit von 90 Km/h auf dem Streckenabschnitt zwischen Wittenberge und Nauen
gelten. Das würde zu längeren Fahrzeiten im Regionalverkehr führen. Mit dem
Einsatz der beiden Güterzüge wird das vermieden. Der Regionalverkehr kann ab
Montag, 29. September 2003, wieder fahrplanmäßig rollen. Der Fernverkehr wird
weiterhin umgeleitet. Nach dem Abschluss der Totalsperrung werden die Arbeiten
zum Ausbau der Strecke Hamburg – Berlin fortgesetzt, um Ende 2004 die Fahrzeit
zwischen beiden Städten auf rund eineinhalb Stunden zu verkürzen. Insgesamt
werden in diesem Jahr 264 Kilometer auf der 290 Kilometer langen Strecke Hamburg
– Berlin fit gemacht für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h. Dafür werden in
diesem Jahr rund 220 Millionen Euro investiert. Neue SBB-Kampagne gegen Vandalismus BERN (AP) - Die SBB haben eine neue Kampagne gegen Vandalismus gestartet. Sie wollen damit
die Jugendlichen zu korrektem Verhalten in den Zügen und auf Bahnhöfen
motivieren. Unter dem Motto "Sicher fair" werden in einem komplett umgebauten
Schulzug Themen wie Unfallverhütung, Vandalismus und Verhaltensregeln
vorgestellt, wie die SBB am Mittwoch bekannt gaben. Der Zug werde bis im April nächsten
Jahres in 24 Schweizer Städten Halt machen und etwa 15.000 Schülerinnen und
Schüler erreichen. Die Prävention im schulischen Bereich ist nach Angaben der
SBB neben den Stichkontrollen, den Bahnpolizeistreifen und den zukünftigen
Videoüberwachungen im Regionalverkehr ein Eckpfeiler der
SBB-Sicherheitsstrategie. Großbritannien: Neue Hochgeschwindigkeitsstrecke eröffnet LONDON - Am Dienstag ist eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke für die Eurostar-Züge zwischen London
und dem Kanaltunnel offiziell eröffnet worden. Damit wird die Fahrzeit von
London nach Paris und Brüssel jeweils um 20 Minuten verkürzt. Bislang dauert
die Fahrt von Brüssel nach London rund zwei Stunden und 40 Minuten, die Fahrt
zwischen Paris und London etwa drei Stunden. Auf dem 75 Kilometer langen neuen
Gleisabschnitt, dessen Bau 1,9 Milliarden Pfund (2,7 Milliarden Euro) kostete, können
Züge mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern in der Stunde verkehren. Der
tägliche Betrieb wird allerdings erst am 28. September aufgenommen. Durch die kürzeren
Fahrzeiten erhofft sich die Eurostar-Gesellschaft bis zu 700 000 zusätzliche
Reisende pro Jahr. Die neue Strecke verläuft vom Eisenbahnknotenpunkt Fawkham südöstlich
von London bis zum Tunnel. Bis 2007 soll eine zumeist unterirdische Verbindung
von Fawkham zum Bahnhof St. Pancras im nördlichen Zentrum der britischen
Hauptstadt eröffnet werden. Dieser Ausbau soll die Fahrzeiten um weitere 15
Minuten verkürzen. Stolpe: "Billigflieger keine Konkurrenten der DB" BERLIN - Der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, hat sich für "eine
streckenbezogene Abgabe auf die Emissionen des Flugverkehrs und zwar für alle
Fluggesellschaften" ausgesprochen. Troge verwies darauf, dass derzeit die
Flugbranche hohe Subventionen erhalte, zum Beispiel durch die Befreiung von der
Kerosinsteuer und von der Mehrwertsteuer auf grenzüberschreitenden Flügen.
Weniger umweltbelastende Verkehrsträger wie die Bahn würden dadurch
benachteiligt. Unterdessen verteidigte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe die
Billigflieger erneut. "Ich sehe, dass hier ein neuer Markt entsteht und
Menschen, die bisher nie geflogen sind, die Chance haben, zu fliegen", sagte
Stolpe am Dienstag. Zugleich wies der Minister Vorwürfe aus den Reihen der
Regierungskoalition zurück, Billigflieger seien unökologisch. Nach seiner
Einschätzung sind Billigflieger und die Deutsche Bahn AG keine Konkurrenten.
"Billigflieger gehen im Wesentlichen in ihren Hauptstrecken in die ausländischen
Feriengebiete." Sie würden nicht so unvernünftig sein, sich Kurzstrecken im
Inland auszuwählen, so Stolpe. ÖBB sind Eigentümer der Postbus AG WIEN - 374 Tage nach Unterzeichnung des Kaufvertrages sind die ÖBB nun offiziell Eigentümer
der Postbus AG. "Wir haben die Kaufformalitäten abgeschlossen und das
Integrationsprojekt gestartet", bestätigte ÖBB Generaldirektor Rüdiger
vorm Walde. Nach Abwicklung der letzten Formalitäten konstituierte sich der
neue Aufsichtsrat der Postbus AG unter dem Vorsitz von ÖBB Vorstandsdirektor
Ferdinand Schmidt. Zudem wurde mit einem Expertenteam ein Integrationsprojekt
gestartet, das die Zusammenführung von Bahn- und Postbus binnen eines knappen
Jahres in den Grundzügen abschließen soll. Arbeitsschwerpunkte dieses Teams
sind die Ausarbeitung einer Teilprivatisierung sowie einer neuen
Organisationsstruktur, die Personalentwicklung, die Konzeption eines
einheitlichen Angebots und Marketings sowie eines gemeinsamen Linien- und
Produktionsmanagements. Am Ende dieses Integrationsprozesses soll ein leistungsfähiges,
wirtschaftlich eigenständiges und kundenorientiertes Busunternehmen stehen. Das
Ziel sind verbesserte Fahrpläne sowie eine optimale Abstimmung zwischen Bahn
und Bus. Bis zum Abschluss des Integrationsprozesses werden die beiden
Busbetriebe in gewohnter Form weiterfahren. Völliges Rauchverbot in Belgiens Bahnen vom Jahreswechsel an BRÜSSEL (dpa) - Nach dem Jahreswechsel darf in Zügen der belgischen Staatsbahn nicht
mehr geraucht werden. Das Unternehmen will so die Gesundheit der Fahrgäste und
der Zugbegleiter schützen. Das sagte eine Bahnsprecherin im flämischen
Rundfunk. Nur noch etwa fünf Prozent aller Passagiere in den Zügen würden
rauchen. Die Umrüstung der Waggons soll etwa eine Million Euro kosten. Vossloh-Lokomotiven erobern den italienischen Markt KIEL - Die Vossloh Locomotives GmbH hat der norditalienischen
Unternehmensgruppe ACT mit Sitz in Reggio Emilia die erste von sechs
Diesellokomotiven vom Typ G 2000 übergeben. Sechs weitere baugleiche Fahrzeuge,
auf die ACT eine Option hat, sollen folgen, teilte der Konzern mit. Der
Gesamtauftragswert beläuft sich auf rund 30 Millionen Euro. Mit der jetzt begonnenen
Lieferung hat Vossloh Neuland betreten. "Noch nie wurden neue Dieselloks für
die uneingeschränkte Verwendung in Italien aus dem Ausland geliefert, und noch
nie wurde der Versuch einer kompletten Zertifizierung gestartet. Nachdem wir
diese nach aufwändigen zusätzlichen Tests erreicht haben, steht uns der
italienische Markt nunmehr offen", betonte der Vorsitzende des Vorstands der
Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, bei der Lok-Übergabe in Reggio Emilia. So haben bereits zwei weitere italienische Bahngesellschaften Vossloh-Loks vom Typ G 2000 geordert.
Auch die Schweizer Bundesbahnen haben - ausschließlich für den Einsatz in
Italien – baugleiche Fahrzeuge wie ACT mit einer Leistung von 2.240 kW, einer
Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h sowie allen Spezialausrüstungen für den
Betrieb in Italien bestellt. Insgesamt handelt es sich einschließlich des
ACT-Auftrags um 36 Lokomotiven im Gesamtwert von mehr als 85 Millionen Euro. Schuchmann wies darauf hin,
dass die Auftragsbücher von Vossloh Locomotives prall gefüllt seien. Statt der
geplanten 122 Fahrzeuge dürften in diesem Jahr zumindest 140 Loks gebaut
werden. Der Umsatz werde deshalb eher bei 220 Millionen Euro statt bei den
erwarteten rund 200 Millionen Euro liegen. Stolpe will MetroExpress in NRW unterstützen DÜSSELDORF - Nach dem Aus für den geplanten Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf
im Juni dieses Jahres hat Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe am Montag einer
schnellen Bahnverbindung zwischen Köln und Dortmund einen "vordringlichen
Bedarf" bescheinigt und seine Unterstützung für den Bau zugesagt. Ein
solcher Metroexpress ist nach seinen Worten zwingend notwendig, um die
Knotenpunkte Köln und Dortmund zu entzerren. Die Planungskosten für den Bau
einer solchen Strecke sollten in den Bundeshaushalt 2004 eingebracht werden, um
das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren. Stolpe stellte allerdings
klar, dass für den MetroExpress nicht automatisch bereits bewilligte
Bundesmittel für den ursprünglich geplanten Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf
verwendet werden könnten. NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) sagte
nach der Unterredung mit Stolpe, die Herkunft möglicher Fördergelder sei ihm
letztlich egal. "Die Hauptsache ist, dass wir eine Finanzierung
haben." Der Regierungschef kündigte an, die DB werde im Laufe des Oktober
ein Machbarkeitskonzept erstellen. Dann seien die Kosten zu beziffern und ein
Finanzierungsmodell zu erarbeiten. Wie das Landespresseamt von Nordrhein-Westfalen mitteilte, sei der MetroExpress als
schnelle Verbindung zwischen den Zentren der Metropolregion Rhein-Ruhr mit
Fernverkehrsqualität gedacht und solle die Eigenschaften des Regionalexpress
und des InterRegio mit höherer Geschwindigkeit verknüpfen. Das neue Angebot würde
Mehrverkehr auf der Schiene sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr generieren
und damit durch zusätzliche Infrastruktur andere Trassen für den Güterverkehr
frei machen, hieß es. Zur Konzeption gehöre auch die Entwicklung eines neuen
Fahrzeugs für hohe Geschwindigkeiten. Weiterhin solle mit modernster Hard- und
Software eine robuste Fahrplangestaltung zur Vermeidung von Verspätungen
erreicht werden. 100 Tage InterConnex Köln-Rostock: Steigende Fahrgastzahlen FRANKFURT/Main - 100 Tage
nach dem Start der dritten Fernverkehrslinie Köln - Kassel - Berlin - Rostock
am 6.6.2003 hat das private Nahverkehrs- und Bahnunternehmen Connex eine zwiespältige
Zwischenbilanz gezogen. Die Auslastung stieg laut Connex-Geschäftsführer Hans
Leister von durchschnittlich 26 Prozent im Juni und 38 Prozent im Juli auf 45
Prozent im August. Außerdem liege die Pünktlichkeit der InterConnex-Züge bei
96,2 Prozent. Gleichzeitig wies Leister jedoch darauf hin, dass die aktuellen
Fahrgastzahlen noch nicht ausreichten: "Damit der Zug auch wirtschaftlich ein
Erfolg ist, muss die Auslastung auf rund 60 Prozent steigen", so der
Bahnmanager. Wesentlich zur steigenden Auslastung der Verbindung trug seiner
Ansicht nach bei, dass die DB seit Mitte Juli den Zug in ihren
Fahrplanauskunftsmedien aufführe. Die InterConnex-Linie Köln–Kassel–Berlin–Rostock
ist die dritte Fernverkehrsverbindung von Connex, verbindet umsteigefrei
mittelgroße Städte und touristisch interessante Regionen mit den Ballungsräumen
und zeichnet sich durch ein sehr günstiges und einfaches Tarifsystem aus. Die
Fahrkarten gibt es ohne Aufpreis im Zug zu kaufen. Gut angenommen werde das
Angebot insbesondere von jüngeren Fahrgästen, die bis 26 Jahre eine zusätzliche
Ermäßigung von 30 Prozent erhalten. Die erste Connex-Fernverkehrslinie von
Gera über Berlin nach Rostock startete am 1. März 2002. Im ersten Betriebsjahr
erreichte dieser Zug eine Auslastung von knapp 70 Prozent. Am 15. Dezember 2003
folgte die zweite Linie von Zittau über Berlin nach Stralsund. IGE Bahntouristik jetzt Eisenbahn-Verkehrsunternehmen HERSBRUCK - Seit August 2003 ist der Bahnreiseveranstalter "IGE Bahntouristik" aus
Hersbruck im Nürnberger Land auch als privates Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU)
tätig. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, habe das Bayerische
Verkehrsministerium der IGE nicht nur die notwendige Genehmigung als EVU,
sondern auch die Erlaubnis zur Betriebsaufnahme erteilt. Das bereits seit 21
Jahren bestehende Touristik-Sonderzuggeschäft der IGE Bahntouristik, das mit
den weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten firmeneigenen blauen
Eurotrain-Wagen abgewickelt wird, konnte mit dieser Entscheidung vollständig
auf ein eigenes Fundament gestellt werden. Der IGE stehen jetzt auch andere
Geschäftszweige wie die Abwicklung eigener Gütertransporte und öffentlicher
Personenverkehre offen. In diesem Zusammenhang seien in jüngster Zeit auch neue
Arbeitsplätze für Lokomotiv- und Zugführer, Wagenmeister sowie Disponenten
geschaffen worden, teilte das Unternehmen weiter mit. Mit der Firma Siemens Dispolok München konnte IGE-Geschäftsführer und stv.
Betriebsleiter Armin Götz einen langfristigen Vertrag über den Einsatz
moderner Lokomotiven abschließen. So stehen dem Unternehmen auch in Zukunft
verlässliche Elektrolokomotiven des Typs "Taurus" und auch moderne
Diesel-Maschinen vom Typ "Hercules" für den Einsatz vor den
firmeneigenen Reisezugwagen zur Verfügung. Diese Lokomotiven sind nicht nur in
Deutschland, sondern auch in Österreich, Ungarn sowie in der Schweiz zugelassen
und mit den dortigen Strom- und Sicherheitssystemen kompatibel. Die zukünftige
Geschäftsentwicklung sieht Götz äußerst positiv, denn durch die Erteilung
der Konzession als vollwertige Eisenbahn steht der IGE Bahntouristik der europäische
Binnenmarkt auf Schienen "grenzenlos" offen. Vor allem die Erweiterung der
EU im Jahr 2004 öffnet den Zugang zu neuen Geschäftsfeldern. Die IGE habe aber
nicht die Absicht, in Konkurrenz zu den großen Staatsbahnen zu treten, sondern
sehe sich vielmehr als eine hervorragende Ergänzung im Bereich der
schienengebunden Sonderverkehre, so z. B. im Touristikgeschäft, für Charter-
und Messezüge, Bedarfsgüterzüge, Güter-Spezialtransporte und Überführungsfahrten,
teilte das Unternehmen abschließend mit. DB und VMS unterzeichnen langfristigen Verkehrsvertrag CHEMNITZ - Vertreter von DB und dem Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS)
haben am Montag im Chemnitzer Rathaus einen Zwölf-Jahres-Verkehrsvertrag für
den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) geschlossen. Der Vertrag regelt Umfang und Qualität
der Verkehrsleistungen in den Landkreisen Mittweida, Freiberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Annaberg,
Aue-Schwarzenberg, Zwickauer Land, Chemnitzer Land, Stollberg und den
kreisfreien Städten Zwickau und Chemnitz. Dieses Gebiet umfasst eine Fläche
von 4.683 Quadratkilometern mit 1,32 Millionen Einwohnern. Mit einer Bevölkerungsdichte
von 350 Einwohnern je Quadratkilometer gehört diese Region zu einer der am
dichten besiedelsten Deutschlands. Die DB Regio AG, die Nahverkehrssparte der
Deutschen Bahn AG, wird im VMS-Gebiet eine festgeschriebene jährliche
Verkehrsleistung von 4,07 Millionen Zugkilometern erbringen. Der VMS vergibt zur
Zeit jährliche SPNV-Leistungen in Höhe von 8,3 Millionen Zugkilometern, 2,1
Millionen davon entfallen auf eine weitere Bahn-Tochter, die Erzgebirgsbahn. S-Bahn RheinNeckar probt den Echtbetrieb MANNHEIM - In der Nacht vom 15. auf den 16. September 2003 startet der nächtliche
Probebetrieb für die künftige S-Bahn RheinNeckar, die zum Fahrplanwechsel am
14. Dezember ihren Betrieb aufnehmen soll. Die nächsten Monate wird mit neuen
Fahrzeugen vom Typ ET 425.2 der Echtbetrieb simuliert. Dabei werden alle Manöver
und Situationen des künftigen S-Bahn-Betriebes geübt, vom Befahren der
Strecken über das Anfahren der Stationen unter Fahrplanbedingungen, Rangiermanöver
auf den Endbahnhöfen, das Trennen und das Kuppeln der Triebzüge bis hin zur
Simulation möglicher Störfälle im befahrenen Netz. Ein Schwerpunkt des
Probebetriebes ist insbesondere auch das Zusammenspiel zwischen der
Betriebszentrale und der Transportleitung in Karlsruhe sowie der Leitstelle für die
neuen S-Bahn-Züge in Ludwigshafen. Ein reibungsloser und schneller Informations- und
Kommunikationsfluss zwischen diesen Beteiligten ist von großer Bedeutung für einen pünktlichen
S-Bahn-Betrieb. Auf Grund des regulären Zugbetriebs tagsüber kann der Probebetrieb für
die S-Bahn RheinNeckar nur in den verkehrsschwachen Nachtstunden stattfinden.
Auf dem Streckenabschnitt Heidelberg-Neckarelz-Osterburken kann es deshalb
teilweise zu Unterbrechungen der Nachtbetriebsruhe zwischen 01.00 Uhr und 05.00
Uhr durch den Probebetrieb kommen. DB dementiert drastische Investitionskürzungen BERLIN - Die DB hat
Berichte zurückgewiesen, sie wolle im kommenden Jahr ihre Investitionen ins
Schienennetz deutlich kürzen. Konzernsprecher Dieter Hünerkoch sagte zu
Aussagen des verkehrspolitischen Sprechers der Grünen, Albert Schmidt, er
wisse nicht, worauf Schmidt seine Darstellung stütze und wolle diese daher nicht weiter
kommentieren. Für die Bahn seien diese Zahlen "völlig unverständlich". Schmidt hatte der "Berliner Zeitung" gesagt, mit
dem Zurückfahren der Investitionen wolle "das Unternehmen 2004 schwarze Zahlen
und die Börsenfähigkeit erreichen". Der "Berliner
Zeitung" zufolge investiert das Unternehmen aus eigenen Mittel jährlich
rund 500 Millionen Euro ins Bahnnetz. "Wenn die Bahn dieses Geld im
kommenden Jahr zu großen Teilen nicht ausgeben sollte, würde sich das verschönernd
auf ihre Bilanz auswirken", sagte Schmidt. Er forderte Bahnchef Hartmut
Mehdorn auf, "ehrliche, schwarze Zahlen" vorzulegen. Grüne gegen Privatisierung des Schienennetzes BERLIN - Politiker von Bündnis
90/Die Grünen haben die Bundesregierung davor gewarnt, die Bahn mitsamt des
Schienennetzes an private Investoren zu verkaufen. "Dafür wird es im
Bundestag keine Mehrheit geben", sagte Albert Schmidt, verkehrspolitischer
Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, dem Berliner "Tagesspiegel". Bei
einem solchen Modell würden in erster Linie die Interessen privater Shareholder
bedient, Erhalt und Ausbau des Schienennetzes dagegen vernachlässigt.
"Dann hätten wir bald Verhältnisse wie in Großbritannien, und das Netz würde
verrotten", sagte Schmidt in
Anspielung auf die gescheiterte Privatisierung der Bahn auf der Insel. Die Grünen-Verkehrspolitikerin
Franziska Eichstädt-Bohlig sagte, allenfalls ein Teilverkauf der Güter- oder
der Personenverkehrssparte sei möglich. Einen Verkauf des Netzes lehne sie ab,
weil sich sonst der Bund auf Jahre hinaus verpflichten müsste,
Investitionszuschüsse zu bezahlen. "Eine so lange Bindung
darf der Staat nicht eingehen - das letzte Wort über Ausgaben muss
immer der Bundestag haben", verlangte sie. Bahnchef
Hartmut Mehdorn sagte dagegen der "Süddeutschen Zeitung", er sehe kein
Problem darin, das Unternehmen mit dem Netz an die Börse zu bringen. "Die
Strecken müssen nur für alle Eisenbahnen offen sein, das ist sicher
gestellt", sagte der Bahn-Chef. Mehdorn bekräftigte auch erneut das Ziel
der DB, bis 2005 börsenfähig zu sein. "Bereits im Jahr 2005 könnte
Bundesfinanzminister Hans Eichel, wenn er wollte, Anteile an die Börse
bringen", sagte Mehdorn der "Süddeutschen Zeitung". Von 2004 an
werde das Unternehmen profitabel sein. Angesichts geringer werdender
Bundesmittel gehe es für die Bahn darum, neue Finanzquellen zu erschließen.
"Herr Eichel kann uns nicht mehr so finanzieren wie in den vergangenen
Jahren, wir brauchen den Kapitalmarkt." Verstärkte Video-Aufzeichnung in Bahnhöfen Feuer in Frankfurter S-Bahn-Tunnel FRANKFURT/Main– Ein Brand
in einem S-Bahn-Tunnel hat ein Verkehrschaos in der Frankfurter Innenstadt
ausgelöst. Wie die Polizei
mitteilte, war der Brand zwischen den Stationen Konstablerwache und Ostendstraße
durch Müll und eine Holzabdeckung entfacht worden. Zahlreiche
Menschen mussten wegen starker Rauchentwicklung aus zwei Stationen evakuiert
werden. Es habe aber keine Verletzten gegeben. Etwa 40 S- und U-Bahnen konnten
rund zweieinhalb Stunden lang nicht fahren. Ursache für den Ausbruch des Feuers
war vermutlich Funkenflug eines vorbeifahrenden Zuges. Den Sachschaden schätzen
Polizei und Feuerwehr auf bis zu 50.000 Euro. Unterdessen berichtet das Magazin "Focus" unter Berufung auf eine vom
Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie, viele der rund 650
unterirdischen Bahnhöfe auf deutschen U- und S-Bahnstrecken wiesen erhebliche
Sicherheitsmängel auf. Besonders ältere Anlagen mit nur einem Ausgang könnten
bei Bränden zu lebensgefährlichen Fallen werden, hieß es. Fluchtwege seien
oft zu lang und zu schmal. Nur wenige Stationen hätten Rauchabzugsschächte.
Einige Bahnhöfe müssten aus Sicherheitsgründen eigentlich geschlossen werden,
sagte der Leiter der Studie, der Chef der Studiengesellschaft für unterirdische
Verkehrsanlagen (Stuva) in Köln, Alfred Haack. Die Sicherheitsexperten
empfehlen dem Bericht zufolge den Umbau älterer U-Bahnhöfe, die generelle
Erweiterung der Fluchtkapazitäten und die Nachrüstung mit modernen
Rauchabzugssystemen. "Unser Ziel ist, dass sich Fahrgäste binnen 15 Minuten
selbst retten können", wird Haack zitiert. Spätestens 15 Minuten nach
Brandausbruch müsse die Feuerwehr mit den Löscharbeiten beginnen können. Lokwerkstatt in Hagen-Vorhalle feiert Richtfest DÜSSELDORF - Nach kurzer aber intensiver Bauzeit von nur 5
Monaten hat der Neubau einer Lokwerkstatt im Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle einen
wesentlichen Bauabschnitt erreicht. Erste charakteristische Konturen des Neubaus
sind deutlich sichtbar. Die Anlage ist ausgelegt für 63 Triebfahrzeuge der
unterschiedlichen Bauarten. Nach dem Spatenstich am 07. April wird sie Ende
dieses Jahres in Betrieb genommen. Die im Jahre 1925 als Dampflok-Betriebswerk errichtete Lokservicestelle
Hagen-Eckesey entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne
Triebfahrzeuginstandhaltung. Das war Grund für die Errichtung einer neuen
Anlage, die mit einer Investition in Höhe von 4 Mio. € den Standort
langfristig sichert. Durch den neuen Standort der Lokwerkstatt im Rangierbahnhof
Hagen-Vorhalle wird eine betriebsnahe und dabei wirtschaftliche
Triebfahr-zeuginstandhaltung gewährleistet. Durch die beidseitige Bedienbarkeit
der Anlage ergibt sich eine äußerst große Flexibilität bei der Belegung und
Auslastung der vorhandenen Werkstattkapazität. Die Werkstatteinrichtung
entspricht den geforderten Produktionsabläufen und dem heutigen Stand der
Technik. Fünf Bewerber für Strecke Hamburg-Flensburg KIEL - Nach dem Insolvenzantrag der FLEX AG haben nach Informationen des
"Hamburger Abendblatts" mindestens fünf Unternehmen Interesse an einer Übernahme
des Bahnverkehrs auf der Strecke Hamburg-Flensburg angemeldet. Dazu zählten
neben der den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörenden AKN und der DB
Regio auch drei Privatanbieter, nämlich die Nord-Ostsee-Bahn (NOB), die
Prignitzer Eisenbahn (PEG) sowie ein Team aus der Karsdorfer
Eisenbahngesellschaft (KEG) und der FLEX AG. Unter Berufung auf Bahnkreise hieß
es, eine zweite Chance für die FLEX AG sei relativ unwahrscheinlich, ebenso die
Auftragsvergabe an die PEG aus Putliz. Unter den drei restlichen Bewerbern gebe
es keinen klaren Favoriten. Verkehrsminister
Bernd Rohwer (SPD) werde "noch im September" entscheiden, zitierte das Blatt
eine Sprecherin des Ministers. Laut "Abendblatt" schließen schließen
Insider nicht aus, dass Rohwer eine Notlösung bevorzugt.
Er könnte die Nordroute jetzt nur für zwei bis drei Jahre vergeben und die
Strecke nach dieser Schamfrist europaweit ausschreiben. DB-Verkehrsvertrag mit Bayern: Mehdorn und Wiesheu einig MÜNCHEN - Bahnchef Hartmut Mehdorn und Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu
haben sich am Freitag über den Verkehrsvertrag für die nächsten zehn Jahre
geeinigt, der Nahverkehrsleistungen im Umfang von rund acht Milliarden Euro
umfasst. Der neue Verkehrsdurchführungsvertrag endet Ende 2013. Eine
Ausnahmeregelung gilt für die S-Bahnen in München und Nürnberg. Dort
garantiert die Einigung der DB Regio AG die Leistungen bis 2017. Grund für
diesen längeren Zeitraum sind die enormen Investitionen, die von ihr in beiden
Regionen unternommen werden müssen. "Wir geben der Bahn damit die nötige
Planungssicherheit", merkte der Minister an. Der erste Verkehrsdurchführungsvertrag
zwischen Freistaat und DB AG war Ende 2001 ausgelaufen. Für 2002 gab es eine
vertragliche Übergangsregelung. Wiesheu kündigte an, dass in den nächsten
Jahren der Wettbewerb auf der Schiene in Bayern weiter ins Rollen kommen werde,
da 33 Millionen Zugkilometer sukzessive ausgeschrieben werden sollen bzw.
bereits im Ausschreibungsverfahren sind. Auch die Qualitätssicherung hat nach
den Worten von Wiesheu im neuen 10-Jahres-Vertrag einen erhöhten Stellenwert.
So müsse die Bahn künftig nicht nur mehr bei Unpünktlichkeit mit finanziellen
Abzügen rechnen, sondern auch bei fehlender Sauberkeit oder ungenügender
Fahrgastinformation. Mehr Qualität sollen auch neue Schienenfahrzeuge im Wert
von fast 700 Millionen Euro bringen, deren Anschaffung die DB vertraglich
zusichert. Wiesheu kündigte auch Neuerungen bei der Preisgestaltung an, um den
Schienenpersonennahverkehr in Bayern noch attraktiver zu machen. So solle spätestens
zum fahrplanwechsel im Dezember ein neues "Single-Ticket" eingeführt
werden, mit dem einzelnen Personen alle Nahverkehrszüge in Bayern zum
Pauschalpreis von 15 Euro nutzen könnten. Über den Verkehrsvertrag hinaus fixierten Wiesheu und Mehdorn in einer Rahmenvereinbarung ein
10-Jahres-Entwicklungskonzept für die gesamte Schieneninfrastruktur im
Freistaat. Dort sind unter anderem die wichtigsten Schienenprojekte in Bayern
verbindlich vereinbart. Es handelt sich dabei um den Ausbau der
Fernverkehrsachsen Ulm - München - Freilassing, München - Nürnberg – Erfurt
sowie München - Lindau, die Fortführung des Neigetechnik-Ausbaus im Allgäu
und in Nordbayern, den S-Bahn-Ausbau in München und Nürnberg, den
Regio-Schienen-Takt Augsburg, die Beseitigung der Unfallschwerpunkte an Bahnübergängen
und die Entwicklung der Personenbahnhöfe. Wiesheu nannte es einen
Quantensprung, dass die DB AG für diese Projekte im Gesamtumfang von rund 13
Milliarden Euro ihre verbindliche Zusage gegeben habe. Ihre Durchführung stünden
jetzt lediglich mehr unter dem Vorbehalt, dass der Bund dort, wo er gefordert
sei, die erforderlichen Mittel bereitstelle und die notwendigen Rechtsverfahren
zügig durchgeführt würden. Das letzte Wort hat nach der heutigen Einigung
zwischen Mehdorn und Wiesheu noch das Bayerische Kabinett. Darüber hinaus muss
sich nach der Landtagswahl auch der neue Bayerische Landtag mit den beiden
Vereinbarungen befassen. Der Freistaat hat seit 1995/1996, als die Länder die
Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) erhielten, das Angebot
um 20 Prozent bzw. 19 Millionen Zugkilometer erhöht. Von den 102 Millionen
Zugkilometer, die der Freistaat im Jahr 2003 insgesamt im SPNV bestellt hat, fährt
die DB AG rund 98 Millionen Zugkilometer und erhält dafür aktuell 733
Millionen Euro. Bahn will Investitionen kürzen BERLIN - Die Deutsche Bahn will ihre Investitionen in diesem
und im kommenden Jahr offenbar drastisch kürzen. Grund seien die Finanzprobleme
des Konzerns nach dem Umsatzrückgang vor allem im Fernverkehr, wie die
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf
Unternehmenskreise berichtet. Betroffen von den Kürzungen seien vor allem
Anschaffungen, die das Unternehmen aus Eigenmitteln finanziere. Die
Investitionsmittel des Bundes für die Schiene belaufen sich den Angaben zufolge
insgesamt auf 4,3 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr seien in den Fahrweg rund
2 Milliarden Euro und damit 317 Millionen Euro mehr investiert worden als
vorgesehen. Um den Finanzrahmen nicht zu sprengen, werde das Investitionstempo
verlangsamt. Derzeit untersuche die Bahn, welche Investitionsvorhaben
aufgeschoben werden sollen. Dabei gehe es auch um Verzögerungen bei der
Sanierung des Bestandsnetzes, etwa der Ausbesserung von Brücken und Tunneln. Insgesamt plant die Bahn in diesem Jahr rund 40
000 Einzelmaßnahmen unterschiedlichen Volumens im Netz. Beschlossen habe der
Vorstand schon, rund 100 Millionen Euro bei der Beschaffung von Fahrzeugen und
dem Einkauf von Beratungsleistungen einzusparen, hieß es in dem FAZ-Bericht
weiter. Mit der Verschiebung von Investitionen spare die Bahn unmittelbar
Ausgaben sowie Zinsen und Abschreibungen. Hintergrund sei der Plan
von Bahnchef Hartmut Mehdorn, den Staatskonzern bis 2005 reif für den
Kapitalmarkt zu machen. In diesem Jahr will die Bahn ihren Betriebsverlust auf
220 Millionen Euro begrenzen, hatte in den ersten sechs Monaten aber schon ein
Minus von 143 Millionen Euro eingefahren. 2004 soll die Bahn bereits mit
schwarzen Zahlen abschließen. Die
finanzielle Situation der Bahn hat sich nach Informationen der "FAZ" kürzlich
überdies dadurch verschärft, dass der Bund seine Zuschüsse zur Beseitigung
der Flutschäden von 546 auf 158 Millionen Euro gekürzt hat. Das
Bundesverkehrsministerium habe allerdings zu gesichert, die Mittel verfielen
nicht, sondern könnten auch 2004 und 2005 noch genutzt werden. Schweiz: Schwarzfahrer zahlen höhere Zuschläge ZÜRICH - Ab dem 1. Dezember 2003 werden Schwarzfahrer in der Schweiz stärker
zur Kasse gebeten. In den Regionalzügen müssen Reisende ohne gültigen
Fahrausweis künftig einen Zuschlag von 80 statt bisher 60 Franken bezahlen. Dies gilt
sowohl bei sofortiger Bezahlung im Zug wie auch bei Rechnungsstellung. Die Erhöhung
wurde beschlossen, um gegen die absichtlichen Schwarzfahrer konsequenter
vorzugehen. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) fahren rund vier Prozent
der kontrollierten Reisenden im Regionalverkehr ohne gültiges Ticket.
Gleichzeitig ersetzen SBB in ihren Regionalzügen bis Anfang Dezember die
bestehenden gelben Hinweise durch neue Kleber. Um die Information zu verbessern,
weisen die neuen Kleber nicht nur auf die Zuschläge bei Stichkontrollen hin,
sondern ebenso auf zusätzliche Sanktionen im Falle wiederholten Schwarzfahrens.
In den Abteilen der 1. Klasse wird neu klar darauf hingewiesen, dass auch
Besitzer eines Tickets 2. Klasse, die in der 1. Klasse Platz nehmen, den vollen
Zuschlag von 80 Franken zu entrichten haben. In den Fernverkehrszügen wird die
bisher geltende Regelung beibehalten: Der Aufpreis für ein Ticket im Zug beträgt
10 Prozent oder mindestens 3 Franken. Aus DB Cargo wird Railion Deutschland MAINZ - Die DB Cargo heißt seit dem 1. September 2003 Railion
Deutschland und ist gemeinsam mit Railion Nederland und Railion Danmark – das
sind die Namen der Schwestergesellschaften in den Niederlanden und Dänemark -
verantwortlich für die Transportkompetenz Schiene der Stinnes AG. Als neue Führungsgesellschaft
für die Transport- und Logistikaktivitäten der Deutschen Bahn ist die Stinnes
AG – eines der weltgrößten Logistikunternehmen - ebenfalls am 1. September
in Berlin gestartet. Der Name Railion ist bewusst ausgewählt, um die
internationale Ausrichtung klar zu machen. Als größte Güterbahn Europas
transportiert Railion jährlich rund 280 Millionen Tonnen Güter und bedient
4.500 Kundengleisanschlüsse. Rund 27.000 Mitarbeitern sorgen dafür, dass den
Menschen und der Umwelt täglich 100.000 zusätzliche LKW-Fahrten erspart
bleiben. Railion-Chef Klaus Kremper, bis dato Produktionsvorstand der DB Cargo AG,
verfolgt ein klares Ziel: "Wir bauen den Railion-Verbund europaweit aus, um
die Schiene gegenüber dem Lkw gerade auf den internationalen Strecken noch
wettbewerbsfähiger zu machen. Wir wollen für unsere Kunden die Leistungsfähigkeit
der Güterbahn europäisch drastisch steigern. Dies ist für uns notwendig, um
wachsen zu können." Bereits heute ist die Hälfte der Railion-Verkehre grenzüberschreitend.
Auf den wichtigen Nord-Süd-Magistralen konnte jüngst durch gezielte
Kooperationen und Beteiligungen die Pünktlichkeit im Alpentransit erheblich
verbessert werden. Großstädte bestehen auf einem ICE-Halt DARMSTADT (dpa/eig.Bericht) - Mannheim und Darmstadt bestehen auf einer
Anbindung an die geplante ICE-Trasse Stuttgart-Frankfurt. Nur dann sei die
Planung sinnvoll, sagten Vertreter der Städte zum Auftakt eines
Erörterungstermins in Darmstadt. Die Zeitersparnis durch eine
direkte Verbindung zwischen wenigen Bahnhöfen komme nur einer Minderheit
zugute. Die Mehrheit der Passagiere müsse dagegen längere Wege zu den
Verkehrsknotenpunkten in Kauf nehmen. Dadurch werde die DB Kunden
verlieren. Die von der Bahn als Kompromiss vorgeschlagenen Haltepunkte auf der
grünen Wiese bei Mannheim und Darmstadt lehnten die Stadtvertreter ab. Die DB
wiederholte dagegen ihre Ansicht, dass sich nur eine direkte Verbindung
bezahlt mache. Jedes Anfahren einer Stadt koste Zeit, die Kunden bezahlten
jedoch für Schnelligkeit. Bahn will Mehrheit am Regionalverkehr Dresden DRESDEN (AP) - Die DB will die Mehrheit am Regionalverkehr Dresden (RVD) übernehmen.
Das sagte Bahnsprecher Volker Knauer am Donnerstag in Dresden auf AP-Anfrage.
Die Bahn wolle 51 Prozent der Anteile des kommunalen Verkehrsunternehmens zum
Preis von 4,2 Millionen Euro kaufen. Es sei der größte Zukauf im Bereich "Stadtverkehr"
der Bahn in den neuen Bundesländern. Knauer bestätigte damit einen Bericht der
Sächsischen Zeitung (Donnerstagausgabe). Außerdem soll eine jährliche
Garantiedividende von 100.000 Euro für die Jahre 2005 bis 2009 an das
Unternehmen RVD gezahlt werden. Der öffentliche Personennahverkehr sei ein
Wachstumsmarkt, sagte Knauer zur Begründung für die Kaufentscheidung. Nach
Angaben der Zeitung bedient das 1991 gegründete Unternehmen mit seinen Bussen
den Weißeritzkreis und Teile der Landkreise Meißen und Kamenz. Fahrplanänderungen im Regionalverkehr in NRW wegen Herbstanfang DÜSSELDORF - Zeitgleich mit dem Ende der Sommerferien in
Nordrhein-Westfalen werden am Sonntag, 14. September 2003 die Fahrpläne einiger
Zuglinien im Regionalverkehr der DB geändert. Die konkreten Auswirkungen werden
sich auf die Linien RE 1 Hamm - Aachen, RE 16 Siegen - Essen, RB 33 Mönchengladbach
- Wesel, RB 69 im Abschnitt Hamm – Bielefeld sowie RB 89 Hamm – Paderborn
beschränken (Details hier).
Ursache ist die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge der
Baureihe ET 425 auf 120 km/h. Diese ist notwendig, damit die Fahrzeuge auch bei
rutschigen Schienen und verlängerten Bremswegen ordnungsgemäß am Bahnsteig
zum Halten kommen. Die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit führt leider zu
längeren Fahrzeiten. Um Anschlüsse an den Knotenbahnhöfen dennoch
sicherzustellen, werden in Einzelfällen einige wenige Stationen nicht mehr von
allen Zügen angefahren. Alle anderen Linien, auf denen auch Elektrotriebwagen ET 425 oder ET 426
im Einsatz sind, werden von den Fahrplananpassungen zum 14. September 2003
nicht betroffen. Dies gilt auch für die teilweise in den Medien fälschlich
genannten Verbindungen RB 61, Wiehengebirgs-Bahn (Bad Bentheim-Bielefeld) und RB
62, Der Cherusker (Bad Bentheim-Paderborn). Fahrplan und Linienweg bleiben unverändert
erhalten. Durch Ansagen in den Zügen und an den betroffenen Bahnhöfen und
Haltepunkten sowie durch Flugblätter in den Zügen und Aushangplakate in den
Bahnhöfen werden die Fahrgäste seit Anfang September informiert. An ausgewählten
Knotenbahnhöfen werden am 14. und 15. September zusätzliche Servicekräfte der
Deutschen Bahn für die persönliche Information der Reisenden sorgen.
Telefonische Informationen gibt es kostenlos unter 0800 1 50 70 90 oder
kostenpflichtig über 11 861. Persönliche Rückfragen sind möglich in den
Reisezentren der Deutschen Bahn oder beim Regionalen Kundendialog unter 0 18 05
19 41 95 (12 Cent/Minute). Insolvenz der FLEX AG wird teuer für Schleswig-Holstein KIEL - Nach einem Bericht des "Schleswig-Holsteiner Zeitungsverlags" wird die Pleite
der privaten Eisenbahngesellschaft FLEX AG und ihrer Mutter Norddeutsche
Nahverkehrsgesellschaft (NNVG) für das Land zum äußerst kostspieligen
Abenteuer. Monatlich müssten jetzt zusätzlich zu den ohnehin fälligen 250 000
Euro noch einmal 300 000 Euro an den Insolvenzverwalter überwiesen werden, damit
die Züge auch weiterhin planmäßig rollten, hieß es. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
sei die Finanzspritze bereits vom Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Landtages
genehmigt worden. FLEX bedient mit acht Zugpaaren täglich die Strecke
Padborg-Flensburg-Hamburg. Das Unternehmen hatte im vergangenen Sommer die
Ausschreibung der Ersatzleistungen für den InterRegio-Verkehr der DB gewonnen,
weil es nur 2,30 Euro pro Bahnkilometer verlangte. Insgesamt
setzte FLEX für die ausgeschriebene Verkehrsleistung einen Preis von
"nur" 2,7 Millionen Euro an. Der nächstgünstigere Wettbewerber
wollte 4,3 Millionen Euro haben. Das günstige Angebot der FLEX AG führte
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer damals auf die neuartige
Finanzierung der Schienenfahrzeuge zurück, die geleast wurden. Wie sich jetzt
zeigt, war das Angebot der FLEX AG wohl deutlich zu günstig kalkuliert. Der
CDU-Verkehrsexperte Uwe Eichelberg befürchtet jedenfalls, dass der
Schienenverkehr in Zukunft deutlich teurer wird. "Fünf bis sieben Euro
Landeszuschuss pro Bahnkilometer sind realistisch," so Eichelberg.
Das Wirtschaftsministerium hofft jetzt, noch in diesem Monat einen Nachfolger für FLEX AG
zu finden. Die Verkehrsleistungen seien erneut ausgeschrieben worden, bestätigte das
Ministerium dem "Schleswig-Holsteiner Zeitungsverlag". Entscheidung über Börsengang noch 2003? BERLIN (dpa/eig. Bericht) - Die Entscheidung über einen möglichen Börsengang
der Deutschen Bahn wird nach Einschätzung von Konzernchef Hartmut Mehdorn noch
in diesem Jahr fallen. "Ich denke, dass in diesem Jahr die grundsätzliche
Erklärung des Bundes dazu kommt", sagte Mehdorn in Berlin. Zugleich bekräftigte
er, dass die Bahn bis 2005 alle Voraussetzungen für einen Gang an die
internationalen Kapitalmärkte schaffen will. Die Entscheidung über einen Börsengang
liege aber allein beim Bund, dem die Bahn zu 100 Prozent gehört. Derzeit
beraten mehrere Arbeitsgruppen über einen mögliche Teilprivatisierung des
Konzerns. Mehdorn vertrat die Auffassung, dass eine Bahn-Aktie eher das
Interesse von institutionellen Anlegern wecken würde. "Ich glaube
nicht, dass die Bahn ein geeigneter Volksaktien-Kandidat wäre. Da gibt es
andere, die bunter wären und mehr flattern." Trotz der unter den eigenen
Erwartungen liegenden Zahlen im ersten Halbjahr 2003 werde die Bahn im kommenden
Jahr schwarze Zahlen schreiben, versicherte Mehdorn. "2004 werden wir in
die Profitabilität kommen und nachhaltig absichern." Die bisherigen
Verluste seien "geplante Defizite". Die gegenwärtige Verschuldung gab
der Bahnchef mit rund zwölf Milliarden Euro an. Zugleich kündigte er an, die
Investitionen in den kommenden Jahren von derzeit rund zehn Milliarden Euro pro
Jahr auf sechs Milliarden zurück zu fahren. Speisewagen rollen doch nicht aufs Abstellgleis BERLIN (dpa/AP/eig. Bericht) - Nach Protesten von Kunden, Verbraucherverbänden und Politikern
werden die Speisewagen nun doch nicht aus dem Verkehr gezogen. Die
im vergangenen Jahr beschlossene schrittweise Abschaffung der Bord-Restaurants
sei gestoppt worden, sagte der neue DB-Personenverkehrschef Karl-Friedrich
Rausch. Zur Begründung führte er an, man "habe die emotionale Bedeutung der
Speisewagen" für die Kunden unterschätzt. Bei den Speisewagen dürfe es
nicht allein um die Wirtschaftlichkeit gehen. Die Bahn müsse aber versuchen,
mehr Kunden in die Bord-Restaurants zu locken. "Wir müssen das Angebot der
Speisewagen attraktiver machen." Geplant sind unter anderem Sonderangebote
sowie mehr regionale Spezialitäten. Rausch sagte, künftig solle möglichst in
jedem Intercity- und ICE-Speisewagen ein Bistro-Bereich mit Steh- und ein
Restaurant-Bereich mit Sitzplätzen angeboten werden. Der Fahrgastverband Pro
Bahn, die Allianz pro Schiene sowie die Gewerkschaft Transnet begrüßten die
Entscheidung. "Dies ist ein Schritt zu mehr Kundenfreundlichkeit und
Service", sagte ein Gewerkschaftsprecher. Derzeit hat die Bahn 170 Speisewagen in Betrieb. Die Abschaffung war im Mai 2002 damit
begründet worden, dass nur fünf Prozent der Fahrgäste den Speisewagen nutzen
und nur ein Prozent ein Hauptgericht essen. Die jährlichen Verluste der
Gastronomie-Tochter wurden von der Bahn auf 30 Millionen Euro beziffert. Auf der
Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Köln fahren bereits alle ICE-Züge ohne
Bordrestaurants. Sie wurden dafür extra aufwendig umgerüstet. Ende 2005 sollte
es dann auf dem gesamten Streckennetz nur noch so genannte Bord-Bistros und
Service am Platz geben. Rausch kündigte jetzt gleichzeitig an, dass auch der
Am-Platz-Service für die Fahrgäste der 1. Klasse "verlässlicher" werden
solle. In der Vergangenheit hatte das Personal sich besonders in vollen Zügen
oft geweigert, neben der Fahrscheinkontrolle und anderen Aufgaben die Fahrgäste
der 1. Klasse zu bedienen. Fernzug-Tickets künftig auch für Nahverkehr gültig KÖLN - Bahnreisen werden vom 14. Dezember an für viele Fahrgäste einfacher und
günstiger. Mit der neuen "City-Ticket"-Funktion können Eigentümer der BahnCard 25
und BahnCard 50 in 44 deutschen Städten mit ihrer
Fernverkehrsfahrkarte am Zielort kostenlos mit Bus, Straßenbahn oder U-Bahn zur
Zieladresse fahren. Voraussetzung ist die Reise über eine Entfernung von
mindestens 100 Kilometern, bei der ganz oder teilweise DB-Fernzüge genutzt
werden. Bei Hin- und Rückfahrkarten gilt die Fahrtberechtigung auch im Vorlauf
zur Rückfahrt mit dem Zug. Das neue Angebot wurde gemeinsam von der Deutschen
Bahn, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und den beteiligten
Verkehrsverbünden entwickelt, um Bahnreisenden eine durchgehende Reisekette
zwischen DB-Fernverkehr und städtischem öffentlichem Personennahverkehr bieten
zu können. In 44 großen Städten - darunter Hamburg, Essen, Köln, Frankfurt
am Main, München und Dresden - können ankommende DB-Reisende ohne Formalitäten
und weitere Kosten z.B. vom ICE auf Straßenbahn, U-Bahn oder Bus umsteigen. Zur Premiere ist das CityTicket Inhabern einer BahnCard 25 oder einer BahnCard
50 vorbehalten. "Wir planen aber, das Angebot in absehbarer Zeit auf alle
Fernverkehrskunden auszuweiten und mittelfristig auch eine Fahrtberechtigung für
den Startort der Bahnreise einzubeziehen", sagte Karl-Friedrich Rausch,
Vorstand des DB-Unternehmensbereichs Personenverkehr. Die Bahn arbeite ferner daran,
dass auch die Inhaber der BahnCard 100 in den Genuss des Angebots kämen. Ihr Problem
ist, dass sie kein Ticket brauchen, sondern mit der 3.000 Euro (2. Klasse) teuren Karte
jederzeit in jeden Zug einsteigen können, ohne dass sie einen Fahrschein lösen müssen. Auch
die Zahl der am CityTicket teilnehmenden Städte soll künftig weiter steigen.
"Das Ziel heißt: ein CityTicket für alle Großstädte mit mindestens 120.000
Einwohnern", kündigte VDV-Präsident Günter Elste an. Dem neuen,
kundenfreundlichen Angebot für Bahnreisende waren intensive Verhandlungen
zwischen DB, VDV und den beteiligten Verkehrsverbünden vorausgegangen.
"Obwohl von Beginn an noch nicht die gewünschte umfassende Lösung eines
KombiTickets für alle Fernverkehrsfahrkarten erreicht werden konnte, stellt die
Einführung des CityTickets", so VDV-Präsident Elste, "doch einen
Meilenstein auf dem Weg zu einer durchgehenden Reisekette zwischen Nah- und
Fernverkehr dar, deren Weiterentwicklung der VDV sich in den kommenden Jahren
zur Aufgabe gesetzt hat." Nachstehend die Städte, in denen das Bahn-Angebot ab 14. Dezember gelten
soll: Berlin, Bochum, Bonn, Bottrop, Bremen, Bremerhaven, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf,
Essen, Frankfurt am Main, Freiburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg, Hamm,
Hannover, Heidelberg, Herne, Karlsruhe, Kassel, Köln, Krefeld, Leverkusen,
Ludwigshafen, Mainz, Mannheim, Mönchengladbach, Mülheim, München, Münster,
Neuss, Nürnberg, Oberhausen, Oldenburg, Potsdam, Recklinghausen, Remscheid,
Solingen, Stuttgart, Wiesbaden, Wuppertal. SBB: 1600 Kupplungen überprüft ZÜRICH - Nach den beiden Zugtrennungen von Dulliken und Gümligen haben die Schweizerischen
Bundesbahnen (SBB) die Kontrollen der Kupplungen zusätzlich verschärft. So
werden neben anderen Maßnahmen täglich alle Kupplungen vor der Inbetriebnahme eines
Zuges geprüft. Insgesamt wurden bereits rund 1600 Kupplungsstellen kontrolliert
und zwölf Kupplungen nachgestellt. Durch die scharfen Kontrollen konnten möglicherweise
zwei weitere Zugtrennungen verhindert werden. Dabei waren die Wagen nur mit den
Haken, jedoch nicht mit den geschraubten Spindeln verbunden. Unterdessen sind
die Ursachen für die beiden Zugstrennungen laut SBB-Sprecher Roland Binz noch
immer unklar. Derzeit seien die "Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe"
des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK) und die betroffenen Kantonspolizeien mit den Ermittlungen
beschäftigt. Binz weist darauf hin, dass sowohl bei den beiden Zugtrennungen,
wie auch bei den beiden unzureichend gekoppelten Zügen gleiche Muster
festgestellt wurden. Bisher habe man jedoch keine technischen Defekte
feststellen können. Nicht ausgeschlossen werden deshalb auch menschliche Fehler
beim Kuppeln, beim Unterhalt oder sogar Sabotage. Die Sicherheit habe für die SBB weiterhin oberste Priorität, sagte Binz
weiter. Deshalb würden die Kupplungen der Züge weiterhin jeden Morgen zusätzlich
zu den üblichen Kontrollen untersucht. Das Zugpersonal sei außerdem angewiesen
worden, auffälligen Geräuschen während der Fahrt verstärkt Aufmerksamkeit zu
schenken und die Kontrollen vor und während der Fahrt zu intensivieren. Diese Maßnahmen
würden fortgeführt, bis die Ergebnisse der Ermittlungen vorlägen und weitere Schlüsse
zuließen. 33 SBB-Lokomotiven für Norditalien ZÜRICH - Der Verwaltungsrat SBB hat der Beschaffung von weiteren zwölf
Zweistromlokomotiven für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen der
Schweiz und Italien zugestimmt. Der Auftrag im Wert von gut 60 Millionen Franken
wurde jetzt öffentlich ausgeschrieben. Damit verstärkt SBB Cargo den Aufbau
der Tochterunternehmung Swiss Rail Cargo Italy. Mit der gegenüber den ursprünglichen
Plänen beschleunigten Beschaffung von weiteren 12 Zweistromloks antwortet SBB
Cargo auf die Erwartungen der Kunden, die eigenständige Produktion in Italien
schneller und umfassender aufnehmen zu können. Die jetzt ausgeschriebenen Loks
sollen in Etappen bereits bis Mitte 2004 in Betrieb ausgeliefert werden. Damit vergrößert
sich die SBB-Flotte für den Norditalienverkehr bereits auf 33 Stück. Im Bau
befinden sich bereits 3 Diesellokomotiven des Typs Am 840 von Vossloh
Locomotives mit Ablieferung ab Dezember 2003 sowie 18 Zweistromlokomotiven vom
Typ Re 484 von Bombardier Transportation, die ab Dezember 2004 bis Mitte 2005
abgeliefert werden. Insgesamt belaufen sich die Investitionen in den "italienfähigen"
Lokpark auf über 170 Millionen Franken. 20 000 Kunden bei Call a Bike in München MÜNCHEN - Call a Bike der Bahntochter DB Rent blickt auf einen erfolgreichen Fahrradsommer
in München zurück: kürzlich konnte die 20000. Kundin begrüßt werden, die als Dankeschön ein
Jahr Call a Bike gratis und eine BahnCard First geschenkt bekam. Aber nicht nur die Zahl der
Nutzer der CallBikes nahm beständig zu: In der Nacht der Musik am 24. Mai
wurde mit über 1000 Fahrten ein weiterer Rekord aufgestellt. Der Durchschnitt
liegt sonst bei 600 bis 700 Fahrten am Tag, wobei die Fahrtdauer etwa 35 Minuten
beträgt. Noch bis 15. Dezember können die insgesamt 1350 Fahrräder innerhalb
des Mittleren Rings an vielen Straßenkreuzungen und Bahnhöfen ausgeliehen
werden. Von Dezember bis voraussichtlich März kann man - wie letztes Jahr - ein
CallBike für die Wintermonate ausleihen. Auch in den anderen beiden Call a Bike Städten Berlin (seit 2002) und Frankfurt
am Main (seit 2003) konnten diesen Sommer etwa 8000 Neukunden gewonnen werden.
Insgesamt verzeichnet Call a Bike damit nun etwa 43.000 Fahrradbegeisterte. Der
Großteil von ihnen ist zwischen 18 und 35 Jahre alt und nutzt das vereinfachte
Ausleihsystem mit dem Handy. Für 2004 ist die Ausweitung des Angebots in
weiteren Städte geplant. In der engeren Wahl stehen Hamburg und Köln. Weitere
Informationen gibt es unter 07000 – 522 55 22 (ab 6 Cent pro Minute) oder
unter www.callabike.de. Tschechische Eisenbahnen bestellen 26 Reisezugwagen ERLANGEN - Die Tschechischen Eisenbahnen (České Dráhy) haben bei
Siemens Transportation Systems (TS) 26 Reisezugwagen bestellt. Das
Auftragsvolumen für Fahrzeuge und Ersatzteile beträgt 43 Mio. EUR. Die elf Großraumwagen
und 15 Abteilwagen sind für Geschwindigkeiten bis 200 km/h vorgesehen. Die
Auslieferung wird ab 2005 beginnen. Die druckdichten und vollklimatisierten
Reisezugwagen werden primär auf internationalen Strecken verkehren und bieten
Platz für 58 Fahrgäste in den Großraum- und 66 Fahrgäste in den Abteilwagen.
Die Fahrzeuge werden unter maßgeblicher Einbeziehung der tschechischen
Zuliefer- und Fertigungsindustrie gebaut. Das Produktdesign erfolgt unter Federführung
der Siemens SGP Verkehrstechnik in Wien und Graz. Mit der Anschaffung dieser
Reisezugwagen 1. und 2. Klasse setzt České Dráhy ihr
Modernisierungsprogramm fort. Zwischen 1997 und 2000 hat Siemens bereits 45
Reisezugwagen einschließlich zehn Speisewagen an die Tschechischen Eisenbahnen
geliefert. Europas Schienennetze im Internet FRANKFURT/Main - RailNetEurope (RNE), eine europäischen Kooperation von
Schienennetzbetreibern aus derzeit siebzehn Ländern, bietet ab sofort einen
weiteren Service an: Ein neuer Auftritt im Internet unter www.railneteurope.com
soll den Kunden Zug um Zug den Kontakt zur Schiene zusätzlich erleichtern. In
einem übersichtlichen Layout erhalten die Eisenbahnverkehrsunternehmen in
Europa - als Kunden von RailNetEurope - wichtige Erstinformationen, die sie für
die Planung ihrer Verkehre benötigen. Neben einer Liste der Ansprechpartner,
einer Streckenkarte, den wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen - vom
EU-Recht bis zu nationalen Gesetzen und Richtlinien - sowie den Freight Freeway
Trassen gibt es auch eine Zusammenstellung mit Links zu allen
Schienennetznutzungsbedingungen (Network State-ments) der beteiligten Bahnen,
die europaweit nach einer einheitlichen Gliederung aufgestellt worden sind. Bei RailNetEurope (RNE) der wird der grenzüberschreitende Verkehr von einem
Netzwerk aus nationalen Agenturen, den "One-Stop-Shops" (OSS), betreut und
vermarktet. Für die Eisenbahnverkehrsunternehmen - als Kunden und Nutzer des
Fahrweges - entfallen damit zeit- und arbeitsaufwendige Abstimmungen mit den
verschiedenen europäischen Netzbetreibern entlang des gewünschten
Transportweges. Im Verbund durch den jeweiligen OSS können unter anderem
vorkonstruierte internationale Güterverkehrstrassen binnen Tagesfrist zur Verfügung
gestellt werden, auf welchen internationale Züge im Gegensatz zum
"normalen" Schienenverkehr bevorzugt behandelt werden. "Um den Anforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen möglichst umfassend
gerecht zu werden, gibt es in jedem an RailNetEurope beteiligten Land mindestens
einen Ansprechpartner im One-Stop-Shop", so Andreas Pietsch, OSS Manager bei
der DB Netz AG in Frankfurt am Main. "Wie bei einer Reisebürokette kann der
Kunde einfach den ihm nächstgelegenen One-Stop-Shop kontaktieren und dieser
erledigt dann für ihn alles weitere." Die Ansprechpartner in den OSS
stellen den Eisenbahnverkehrsunternehmen damit einen deutlich vereinfachten
Zugang zum europäischen Schienennetz zur Verfügung, der auf Wunsch auch die
kurzfristige Bereitstellung von Trassen und Fahrplänen mit deutlich kürzeren
Beförderungszeiten beinhaltet. Bei Bedarf können darüber hinaus grenzüberschreitend
die Nutzung von Infrastruktur-, Rangier- oder Abstellanlagen, Rangierdienste,
zusätzliche Traktionsleistungen und auch individuelle Trassen, die nicht im
Programm der Freight Freeways vorgesehen sind, vermittelt werden. Bessere Mobilfunk-Versorgung für Bahnkunden FRANKFURT/Main - Gute Nachrichten für Bahnkunden, die während der
Zugfahrt gern zum Handy greifen: Der Mobilfunkanbieter E-Plus hat mit der
Bahn-Tochter DB Telematik einen zukunftsweisenden Rahmenvertrag zur Optimierung
der Mobilfunkversorgung geschlossen. Darin sind die wichtigsten Elemente bei der
Erschließung von möglichen Standorten der Sende- und Empfangseinrichtungen für
E-Plus definiert. Im Rahmen des Netzausbaus erhält E-Plus damit die Möglichkeit,
die Netzabdeckung unter anderem auch entlang der Bahnstrecken sowie in den stark
frequentierten Bahnhofsbereichen noch weiter zu verbessern. PINNEBERG (AP/eig. Bericht) - Der Ungeduld einer Frau ist ein erneuter Unfall
an einem Bahnübergang in Schleswig-Holstein am Montag zu verdanken. Die 47-jährige
Fahrerin hatte ihr Auto, in dem sich auch ihre kleine Tochter befand, an der Schranke abgestellt.
Als sie ausstieg, um nachzusehen, ob der Zug kommt, rollte das Auto auf die
Schienen. In letzter Minute konnte die Mutter das achtjährige Mädchen
befreien, bevor der Pkw vom Zug erfasst wurde. Erst nach rund hundert Metern kam
der Güterzug zum Stehen. Laut Feuerwehr hatte die Frau die Handbremse in dem
Auto nicht angezogen. Das Wrack war unter der Lok verkeilt; die Bahnstrecke
zwischen Elmshorn und Pinneberg musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Als
die Einsatzkräfte eintrafen, standen Mutter und Tochter geschockt, aber
unverletzt mit dem Lokomotivführer am Bahnübergang. Erst am vergangenen
Mittwoch waren bei einem Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang in
Schleswig-Holstein eine Frau und drei Kinder ums Leben gekommen. Unterdessen hat das beherzte Eingreifen von Feuerwehrleuten und Passanten im ostwestfälischen
Minden-Lübbecke den Zusammenstoß eines Autos mit einem Personenzug verhindert.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, war der Wagen einer 18-jährigen Frau am
Sonntag nach dem Zusammenstoß mit dem Auto einer 45-Jährigen auf die Gleise
geschleudert worden. Beide Frauen wurden schwer verletzt. Unmittelbar nach dem
Unfall schlossen sich die Schranken und ein Zug näherte sich. Zufällig kamen
Feuerwehrleute vorbei und schoben den Wagen gemeinsam mit Passanten noch
rechtzeitig zur Seite. Den Sachschaden gab die Polizei mit 8.500 Euro an. Wieder Zugverkehr nach Tharandt THARANDT - Rund ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe ist
der erste Abschnitt der von den Fluten der Weißeritz schwer beschädigten
Sachsenmagistrale wieder in Betrieb genommen worden. Am Samstag früh wurde der
reguläre Zugbetrieb nach Tharandt wieder aufgenommen. Der Schienenersatzverkehr,
der bislang von Dresden bis Klingenberg-Colmnitz reichte, verkürzt sich somit
auf den Abschnitt Dresden-Tharandt. Bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember
werde auch der weitere Abschnitt über Freital bis Dresden in Stand gesetzt
sein, kündigte Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn für
Sachsen, an. Damit werde es wieder eine durchgehende Schienenverbindung von
Dresden über Chemnitz nach Nürnberg geben. Für den jetzt in Betrieb
genommenen Abschnitt der Sachsenmagistrale wurden 17.000 Kubikmeter Erde und
Steine verbaut, davon allein 2500 Kubikmeter Schotter. 800 Meter Gleis und 1500
Meter Oberleitungsanlage mussten umgebaut werden. Drei neu errichtete Stützmauern
mit einer durchschnittlichen Höhe von sechs Meter sollen auf einer Länge von
365 Metern künftig die Bahnanlagen vor Hochwassern schützen. Eine dieser Stützmauern
ist aus Stahlbeton (250 Kubikmeter Beton), die anderen aus 3000 Kubikmetern
Natursteinen errichtet. Die Wassermassen der Weißeritz - Extremwerte von fünf Metern
Wassertiefe gegenüber einem normalen Pegel von 40 Zentimetern - zerstörten am
12. und 13. August 2002 weite Teile der Bahnanlagen zwischen
Klingenberg-Colmnitz und Dresden: Brücken sind beschädigt, Stützmauern
eingestürzt, Kabelanlagen beschädigt, Signale nicht mehr vorhanden, ganze
Bahndämme weggerissen und wichtige Elemente des Elektronischen Stellwerkes
Tharandt durch Wassereinbruch unbrauchbar. Der Schaden durch die Flut auf etwa
15 Kilometern Streckenlänge wird insgesamt auf 40 Millionen Euro geschätzt. Für
die Beseitigung der Schäden und den Ausbau der Strecke werden von der Bahn rund
190 Millionen Euro zwischen Klingenberg-Colmnitz und Dresden verbaut. Zusammen
mit dem Wiederaufbau werden gleichzeitig die ohnehin vorgesehenen Ausbaumaßnahmen
vorgezogen, die aufgrund der Vollsperrung der Strecke deutlich früher als
geplant beendet sein sollen. Am Ende der Baumaßnahmen soll eine Strecke stehen,
die mit moderner Leit- und Sicherungstechnik ausgestattet ist und Neigetechnik-Zügen
Höchstgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern erlaubt. Die 217 Kilometer lange Sachsenmagistrale ist eine der zentralen
Eisenbahn-Verbindungen im Freistaat Sachsen und verbindet die sächsische
Hauptstadt Dresden mit Hof und Nürnberg. Knapp zwei Drittel der Strecke verlaufen in
Kurven. Radien von 500 bis 600 Metern sind keine Seltenheit, bei Tharandt sind
es gar nur 214 Meter. Auf den ersten Kilometern von Dresden Richtung Chemnitz
finden sich auch die stärksten Steigungen: Dort werden auf zehn Kilometer Länge
220 Höhenmeter überwunden, die stärkste Steigung beträgt 27 Promille. Die ersten Teile
der Strecke sind bereits knapp 150 Jahre alt. Im
November 1858 wurde der Abschnitt Chemnitz - Zwickau in Betrieb genommen, knapp
vier Jahre später der Teil von Dresden bis Freiberg. 1869 erfolgte dann der Lückenschluss
zwischen Freiberg und Chemnitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Gleis als
Reparation demontiert. Mitte der 1960er Jahre folgte der Wiederaufbau und ab
1966 die Elektrifizierung der Strecke zwischen Reichenbach und Dresden. Seit
1996 wird die Strecke ausgebaut. Ziel ist es, die Infrastruktur für eine
Geschwindigkeit von 160 km/h für Neigetechnikzüge und 120 km/h für
konventionelle Züge auszubauen. Dafür sind insgesamt 1,8 Milliarden Euro
vorgesehen. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Reisezeit von rund vier
Stunden, die 1997 benötigt wurden, bis zum Jahr 2010 mit Neigetechnikzügen auf
zwei Stunden und elf Minuten sinken, mit konventionellen Zügen auf zwei Stunden
und 48 Minuten. DB investiert bis 2004 in Rheinland-Pfalz rund 437 Mio. Euro FRANKFURT/Main - Rund 437 Millionen Euro sollen DB in diesem und
im nächsten Jahr in das rheinland-pfälzische Schienennetz fließen. Bis 2008 will die DB einen
Gesamtbetrag von 1,2 Milliarden Euro investieren. Auf der Projektliste stehen
in den kommenden Jahren beispielsweise die Sanierung der Moselstrecke einschließlich der
Erneuerung des Kaiser-Wilhelm-Tunnels, die Felssanierung auf der rechten
Rheinseite, der Bau von elektronischen Stellwerken in der Südpfalz und im
Westerwald sowie der Ausbau der Strecke Ludwigshafen – Saarbrücken (POS
Nord). Allein für die Moselstrecke werden bis 2006 etwa 160 Millionen Euro
investiert, die Investitionen in Elektronische Stellwerke betragen bis 2006 rund
200 Millionen Euro. Die Sanierung der linken Rheinstrecke, die im Oktober in die
Endphase tritt, kostet 80 Millionen Euro. Insgesamt werden dort dann bis Ende
November 100 Kilometer Gleise verlegt, 165.000 Schwellen ausgetauscht, 80
Weichen umgebaut und die Leit- und Sicherungstechnik teilweise erneuert sein. Bahn-Börsengang derzeit nicht auf der Tagesordnung BERLIN (dpa) - Ein Börsengang der DB steht nach Worten von Konzernchef Hertmut
Mehdorn derzeit nicht zur Diskussion. Das Unternehmen wolle bis 2004 die Bahnreform abschließen
und dann auch Kapitalmarktfähig werden, sagte Mehdorn am Freitag in Berlin.
Letztlich liege die Entscheidung bei der Bundesregierung. Eine "Volksaktie"
solle ein Bahn-Titel aber nicht werden. Jüngsten Spekulationen zufolge könnte
die Bahn 2007 an die Börse gehen. Mehdorn warb bislang für einen Börsengang
2004 oder 2005. Über den Zeitpunkt oder eine Verschiebung des Börsengangs der
Bahn wollte sich Mehdorn nicht äußern. Der Vorstand mache das Unternehmen fit,
alles weitere entscheide der Eigentümer. "Es ist klar, dass wir keine
Volksaktie werden", sagte Mehdorn weiter. Für den Anteilserwerb kämen vor
allem institutionelle Anleger in Frage. Eine Teilprivatisierung, zum Beispiel
der Transportsparte, lehnte der Vorstand ebenso ab wie die Herauslösung des
Schienennetzes aus dem Konzern. 2004 werde die Bahn nachhaltig in die schwarzen Zahlen zurückkehren. "Wir werden im
Jahr 2004 profitabel sein und nachhaltig bleiben", bekräftigte Mehdorn frühere
Aussagen. Im ersten Halbjahr 2003 konnte die Bahn trotz Probleme im Fernverkehr
ihren Verlust dank eines Sparkurses verringern. Der Betriebsverlust nach Zinsen
betrug unter Berücksichtigung des übernommenen Logistikkonzerns Stinnes 143
Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2003 will die Bahn nach früheren Angaben ihren
Verlust auf rund 220 Millionen Euro reduzieren. SBB: Reges Interesse an der Güterbahn BERN - Rund 30000 Besucher haben am Samstag die Gelegenheit genutzt, beim Tag der
offenen Tür des Rangierbahnhofs Limmattal anlässlich seines 25-jährigen
Bestehens hinter die Kulissen der SBB zu schauen. Am Ablaufberg wurden alle 30 Minuten Güterzüge
zerlegt; gleichzeitig ermöglichte die Besichtigung der Kommandoräume einen
tollen Einblick in die Betriebsabläufe. Eine umfassende Ausstellung von
Cargo-Fahrzeugen und eine Leistungsshow der Bahnbaudienste ergänzten das
Programm. Auf reges Interesse stieß auch die 800 Meter lange "Marktstrasse",
welche mit zahlreichen Ständen sowie mit historischen Lokomotiven und Wagen die
beiden Ausstellungsschwerpunkte von Cargo auf der Ost- und der Baudienste auf
der Westseite verband. Für die An- und Abreise zum Rangierbahnhof Limmattal
verkehrten ab Dietikon 32 Extrazüge, welche rege benützt wurden. Erfreulich
auch der Umstand, dass das Jubiläumsfest ohne Zwischenfälle und bei fast
trockener Witterung verlief. Der Rangierbahnhof Limmattal wurde im Jahr 1978 in Betrieb genommen. Die rund eine
Million Quadratmeter große Anlage ist mit einer Kapazität von 300 Güterwagen
in der Stunde auch heute noch der leistungsfähigste Rangierbahnhof der Schweiz.
Von den rund 6000 Wagen, die SBB Cargo ihren Kunden täglich im Wagenladungsverkehr
zustellt, passieren mehr als die Hälfte den Güterverkehrs-Knotenpunkt. Mit einem Investitionsvolumen
von 330 Millionen Franken war der Rangierbahnhof Limmattal damals das größte
Einzelobjekt in der Geschichte der SBB und ist heute Arbeitsort von rund 500
SBB-Mitarbeitenden. Verkehrsvertrag zwischen Bayern und DB offenbar kurz vor Abschluss MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu will nach Informationen
der "Süddeutschen Zeitung" am kommenden Freitag einen neuen Verkehrsvertrag
mit der DB für den Regionalverkehr in Bayern abschließen. Der neue Vertrag solle
rückwirkend von Anfang 2003 an bis Ende 2013 gelten, hieß es in dem Bericht. Einige
Strecke sollen während der Vertragslaufzeit schrittweise im freien Wettbewerb
vergeben werden. Dazu zählen laut "SZ" Hauptstrecken wie beispielsweise die geplante
RegionalExpress-Verbindung München - Ingolstadt - Nürnberg, die mit Tempo
200 über die ICE-Neubaustrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg geführt
werden soll, die Strecken München-Augsburg, München - Landshut - Passau und Würzburg
- Treuchtlingen, aber auch etliche Nebenstrecken wie Augsburg-Ingolstadt (alle
Strecken hier). Insgesamt gehe es um knapp 30 Prozent des Schienennahverkehrs in
Bayern, hieß es. Die S-Bahnen in Nürnberg und München bleiben dagegen wegen der hohen
Investitionen der DB noch auf längere Zeit vom Wettbewerb verschont: Bis Ende 2017 soll
die DB hier den Auftrag für den Betrieb erhalten. Wie es in dem "SZ"-Bericht weiter hieß, müssten sich Bahnkunden vor allem auf
Nebenstrecken wohl mit einem geringeren Service begnügen. Nur gegen höhere Zuschüsse
des Landes habe die DB davon absehen wollen, auf weniger frequentierten Verbindungen
vor allem bei Schaffnern und Schaltern zu sparen. Wiesheu habe es aber abgelehnt, der
DB dafür Geld zu geben, weil Kundenservice Sache des Unternehmens und nicht des
Staates sei, so die "SZ".
Erneut IC-Zugtrennung während der Fahrt GÜMLINGEN - Bei voller Fahrt ist am Freitag in der Schweiz ein Intercity
bei Gümligen getrennt worden. Eine Reisende wurde bei dem Vorfall im Kanton Bern
verletzt. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ordneten die unverzügliche Überprüfung
der Kupplungen aller sich im Verkehr befindenden Pendelkompositionen an. Die Ursache der
Zugtrennung wird von den Untersuchungsorganen und Bahnfachleuten abgeklärt. Genauere
Informationen lägen derzeit nicht vor, teilten die SBB mit. Da es bislang keine Hinweise
auf einen technischen Defekt gebe, sei auch ein Sabotageakt nicht ausgeschlossen, sagte
SBB-Sprecher Roland Binz. "Es ist möglich, dass da mutwillig an den Zugkompositionen
manipuliert wurde." Wie die SBB mitteilten, war der betroffene
IC-Doppelstockzug von Interlaken nach Bern unterwegs und sollte dann nach
Romanshorn weiterfahren. Gegen 8:30 teilte sich dann der Zug zwischen der
schiebenden Lokomotive am Zugende und dem Gepäckwagen. Bereits am 4.
August hatte sich eine ähnliche Zugtrennung ereignet: Ein
Intercity-Doppelstockzug Genf - St. Gallen war bei Dulliken ebenfalls während
der Fahrt getrennt worden. Damals wurde niemand verletzt, eine technische
Ursache für die Zugtrennung konnte ausgeschlossen werden. Bahn will mit Stinnes internationalen Güterverkehr besser bedienen BERLIN (dpa/Reuters/eig. Bericht) - Die DB will den internationalen Güterverkehr
besser bedienen. Mit der Logistiktochter Stinnes seien damit alle Voraussetzungen
geschaffen, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin. Allein mit dem Bahnfahren könne
der Markt nicht ordentlich bedient werden. Über die Stinnes-Tochter Schenker verfügt
die Bahn nun auch über eine internationale Spedition, die Land-, Luft- und
Seetransporte abwickelt. Seit Anfang September führt die Bahn ihre Speditions-
und Güterverkehrsgeschäfte offiziell unter der Dachmarke Stinnes Logistics mit
neuem Sitz in Berlin. Derzeit setzt Stinnes mit 65.000 Beschäftigten rund elf
Milliarden Euro im Jahr um. Zum Ergebnis des Bahnkonzerns steuert die Tochter
allein die Hälfte bei. Stinnes soll der Bahn zu einem Umsatzzuwachs verhelfen.
"Bis 2015 sollen es etwa 60 Prozent Wachstum (bei Stinnes) sein", erläuterte
Vorstand Bernd Malmström. Unter Führung des Logistikkonzerns sollen die Güterverkehrsaktivitäten der Bahn
innerhalb eines Jahres völlig neu aufgestellt werden. Die vier Geschäftsfelder Schenker,
Railion, Freight Logistics und Intermodal sollen dabei getrennt und unabhängig
voneinander agieren. Schenker steht für ein weltweit flächendeckendes
Vertriebsnetz von 1.100 Standorten in über 100 Ländern mit 36.000
Mitarbeitern, und baut seine Position als einer der international führenden
Anbieter von integrierten Logistikdienstleistungen im Landverkehr sowie Luft-
und Seefracht weiter aus. Schenker wird zukünftig schwerpunktmäßig für
Stinnes-Aktivitäten im Bereich verpackte Ware zuständig sein. Freight
Logistics erbringt umfassende Transport- und Logistikdienstleistungen mit
Schwer-punkt im europäischen Massengutverkehr. Freight Logistics
erwirtschaftete 2002 bei einer Verkehrsleistung von 57,2 Milliarden tkm pro Jahr
einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro. Bei Intermodal wird der kombinierte Verkehr für Operateure und
Spediteure gebündelt. Mit einem Umsatz von 547 Millionen Euro, einer
Verkehrsleistung von 15,2 Milliarden tkm und einem Marktanteil von 48 Prozent
(2002), ist Intermodal führend im europäischen KV. DB Cargo wird künftig als Railion
Deutschland firmieren und steht gemeinsam mit Railion Nederland und Railion Danmark
- das sind künftig die Namen für die Ländergesellschaften in den Niederlanden und Dänemark
- für die Transportkompetenz der Schiene. Als Europas größter und leistungsstärkster
Schienen-Carrier mit rund 1.600 eigenen Güterverkehrsstellen und 29.000
Mitarbeitern transportiert Railion für interne Kunden aus dem Stinnes-Verbund
und für externe Kunden aus der Speditionsbranche. Für externe Speditionen, die
einen neutralen Zugang zum Carrier Schiene wünschen, verfügt Railion über
einen so genannten Carrier-Vertrieb, der unabhängig zu den Stinnes-Einheiten
arbeitet und dieses Kundensegment bedient. Transnet kritisiert geplante massive Kürzungen bei Schieneninvestitionen Für Ausbaupläne auf der Schiene sei bei niedrigeren Investitionsmitteln kein Spielraum
mehr vorhanden, warnte der Transnet-Chef. Die Netz-21-Strategie gerate in Gefahr.
Insbesondere der Schienengüterverkehr werde unter den schon jetzt vorhandenen Engpässen
in der Infrastruktur weiter zu leiden haben. "Die von der Bundesregierung geplante
Verdopplung des Schienengüterverkehrs ist damit praktisch ausgeschlossen",
so Hansen. Auch der Bundesverkehrswegeplan drohe zu einem "bloßen
Papiertiger" zu werden. Zu den Projekten von Netz-21 zählen Vorhaben wie
der Aus- bzw. Neubau der Strecken Hamburg/Bremen - Hannover, Karlsruhe - Basel und Frankfurt/Main
- Mannheim. Diese Projekte gehören zum
vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Mehdorn mit nachgebessertem Preissystem zufrieden BERLIN (dpa) - Das seit Anfang August geltende nachgebesserte Preissystem der DB ist
nach Worten von Konzern-Chef Hartmut Mehdorn gut angelaufen. "Angesichts der
kurzen Laufzeit von gut vier Wochen und der allgemeinen Konjunkturlage können
wir sehr zufrieden sein", sagte Mehdorn in Berlin. Zahlen nannte er nicht. Nach
monatelanger Kritik an ihrem erst im Dezember eingeführten Tarifsystem bietet
die Bahn jetzt wieder eine Bahncard mit der alten Ermäßigung von 50 Prozent.
Auch die Rabatte für Frühbucher wurden deutlich vereinfacht. Geschichts-Express Frankfurt am Main - Bitterfeld BERLIN - Am heutigen Samstag startet ein historischer Zug der DB mit jungen Gästen
von Frankfurt am Main nach Bitterfeld. Im Rahmen des Projekts "Geschichts-Express", das
es Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland ermöglicht, die Ausstellung über die
Aufstände am 17. Juni 1953 in der Region Bitterfeld zu besuchen, stellt die DB erneut
einen historischen Sonderzug zur Verfügung. Bereits am 50. Jahrestag der Aufstände, dem
17. Juni 2003, fuhr die DB einen historischen Zug aus der Reichsbahnzeit von Berlin nach
Bitterfeld. Jetzt handelt es sich um Wagenmaterial aus den Beständen der ehemaligen
Bundesbahn, die auch im "Interzonenverkehr" der 70er Jahre eingesetzt wurden. Mit ihren
26,4 Meter waren die Wagen das Vorbild für die spätere internationale Reisezugwagennorm.
Gelobt wurde damals das geringe Gewicht und der Raum- und Fahrkomfort. Die ausziehbaren
Sitzbänke machten auch lange Fahrten erträglich. Gezogen werden die Wagen von der Lokomotive
E 41 001. Sie entstammte einem spektakulären Neubauprogramm, das der wachsenden
Streckenelektrifizierung auf dem Gebiet der Bundesbahn Rechnung trug. Die E 41 war als
Universaltype für leichten Schnellzug -, Personenzug - und Güterzugdienst konzipiert. 1954
erhielt die Lokomotivfabrik Henschel und Sohn in Kassel den Auftrag für den Bau
des mechanischen Teils, der elektrische Teil stammte von BBC in Mannheim. Knapp
30 Jahre war die Lok ununterbrochen im Einsatz, allerdings überfuhr sie nie die
Grenze zur damaligen DDR. Heute wird die in Koblenz stationierte Lok für
Sonderfahrten des DB Museums und sein Nostalgiereiseprogramm eingesetzt. Rund fünf Stunden ist der "Geschichts-Express" von Frankfurt am Main nach
Bitterfeld unterwegs. Er fährt über die Strecke Fulda, Bebra und Eisenach, die
heute kaum noch daran erinnert, dass sie zwei deutsche Staaten miteinander
verband. Dabei zählte Bebra zu den wenigen Grenzbahnhöfe eines
Eisenbahnnetzes, das vor 1945 noch mit 39 Strecken verbunden war. 1953, im Jahr
der Aufstände, waren davon nur vier Strecken für den Interzonenverkehr geöffnet.
Bis 1961 kamen noch drei weitere Strecken dazu. Die meisten der alten
Eisenbahnstrecken endeten damit während der Teilung Deutschlands im
Niemandsland. Anlagen und Gleise wurden abgebaut oder nach Jahren des Verfalls
der Vegetation überlassen. Aber auch die befahrenen Strecken wurden vernachlässigt.
Erst der "Volksaufstand von 1989" ermöglichte die Öffnung der Grenzen,
auch die Zusammenführung der beiden deutschen Bahnen und in Folge ein
umfassendes Sanierungs- und Investitionsprogramm. Heute kann der
Geschichts-Express auf einer grundsanierten Strecke fahren, die den
Finanzstandort Frankfurt am Main mit dem Chemiestandort Leuna-Bitterfeld
verbindet. Für den fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr in der DDR war der 17. Juni
1953 ein ganz normaler Tag, auch wenn bei der Deutschen Reichsbahn gestreikt und
protestiert wurde. Es waren vor allem die Arbeiter der
Reichsbahn-Ausbesserungswerke, die ihren Unmut über die politisch vorgegebenen
Normerhöhungen und die schlechten Arbeitsbedingungen zum Ausdruck brachten.
Dabei war Akkordarbeit für die Arbeiter der Werke und im Oberbau kein
Fremdwort. Allerdings konnten die Mehrzahl der Normen bis dahin direkt mit der
Werksleitung abgestimmt werden. Die nun vom Politbüro der SED festgesetzten
Vorgaben trafen bei den Reichsbahnern auf besonderes Unverständnis, da die
materiellen Vorraussetzungen für eine Steigerung der Arbeitsleistung fehlten.
Bereits 1952, als es aufgrund des Wagenmangels zu einer großen Transportkrise
gekommen war, hatte sich gezeigt, dass die Planvorgaben vollkommen unrealistisch
waren. Trotz unzureichender Materiallieferungen und dem Mangel an funktionsfähigen
Lokomotiven und Wagen hielt die politische Führung der SED an diesen Vorgaben
fest. Begleitet wurde die Durchsetzung der politischen Arbeitsnormen von der
Verfolgung fachlicher Kritiker. Misstrauisch beobachtete die politische
Abteilung die Werksleitungen, zumal hier die Arbeiterschaft traditionell
sozialdemokratisch und gewerkschaftlich organisiert gewesen war. So kam es
bereits im Vorfeld des 17. Juni unter dem Vorwand des Sabotagevorwurfs zu
Verhaftungen und Degradierungen. Am 17. Juni wurden von den insgesamt 28 Ausbesserungswerken
der Reichsbahn nur drei Werke nicht bestreikt. Allerdings achteten die Reichsbahner darauf, dass
der Fahrbetrieb trotzdem aufrecht erhalten werden konnte. Deshalb legten
beispielsweise nur 380 von 710 Beschäftigten des Bahnbetriebswerkes Berlin-Schöneweide
die Arbeit nieder. Leipziger City-Tunnel soll kürzer werden LEIPZIG - Leipzigs City-Tunnel wird rund 600 Meter kürzer als ursprünglich geplant.
Nach Abschluss des dafür nötige Anhörungsverfahrens teilte das Regierungspräsidium
Leipzig mit, man befürworte die Planänderungen. Die Korrekturen betreffen vor allem
den so genannten Auftauchbereich im Gleisvorfeld des Bayerischen Bahnhofs. Dort kommt
das Tunnelbauwerk jetzt 600 Meter früher ans Tageslicht als im Mai 2000 vom
zuständigen Eisenbahn-Bundesamt in Halle geplant. Damals sollten die
S-Bahn-Züge nahe der ehemaligen Großmarkthallen vollständig in der Erde
verschwinden und die darüber liegenden Flächen bis zum Portikus neu gestaltet
werden. Jetzt wollen die Planer den Tunnelmund etwa in Höhe der
Shakespearestraße verschieben. Um die Lärmbelastungen für die Anwohner in
Grenzen zu halten, sollen die Tunnel-Gleise zwischen Shakespearestraße und
Kurt-Eisner-Straße in einem "Trog" geführt werden, also in einem nur
nach oben offenen Geländeeinschnitt verschwinden. Durch den verkürzten Tunnel
sollen 20 Millionen Euro an Baukosten eingespart werden. Bauarbeiten behindern Zugverkehr auf der linken Rhein-Strecke DÜSSELDORF - Umfangreiche Bauarbeiten werden zwischen dem 6. Oktober bis zum 28.
November den Zugverkehr auf der linken Rheinstrecke von Mainz bis Köln behindern.
Wie die DB mitteilte, müssten sich die Fahrgäste auf längere Reisezeiten, eingeschränkte
Reiseverbindungen, zusätzlichen Umsteigenotwendigkeiten und weiteren Einschränkungen
(z.B. bei der Fahrradmitnahme) einstellen. Die Arbeiten seien dringend
notwendig, um auch in Zukunft die hohe Zugdichte auf dieser Strecke zuverlässig
bewältigen zu können, hieß es. Die Bauzeit von knapp zwei Monaten sei
gemessen am Sanierungsaufwand sehr kurz. Deshalb werde die Bautätigkeit in den
betroffenen Abschnitten entsprechend intensiv ausfallen. Die Bahn habe sich für
diese Variante entschieden, um die Behinderungen auf einen möglichst kurzen Zeitraum zu
beschränken. Im Fernverkehr komme es zu Umleitungen, Linienunterbrechungen und Zugausfällen,
erklärte die Bahn AG. Der Fernverkehr werde grundsätzlich über die rechte
Rheinstrecke umgeleitet, was zu einer etwa 30 Minuten längeren Reisezeit
zwischen Mainz und Koblenz beziehungsweise Koblenz und Köln führe. Während
des Umleitungszeitraums entfallen den Angaben zufolge die planmäßigen IC-Halte
in Bingen und Boppard (6.10.03 – 2.11.03) sowie in Andernach, Remagen und Bonn
Hbf (2.11.03 – 28.11.03). Ein Großteil der rechtsrheinisch umgeleiteten Züge
hält ersatzweise in Bonn-Beuel. Im Nahverkehr gelten von Montag bis Freitag
zwischen 5:00 und 21:00 Uhr eingeschränkte Fahrpläne; nachts und am Wochenende
müssen einzelne Streckenabschnitte komplett gesperrt werden. In dieser Zeit
werden dort Busse eingesetzt; mit Fahrzeitverlängerungen muss gerechnet werden.
Fahrgäste können sich über Aushänge, Infobroschüren, Anzeigen und im
Internet (www.bahn.de/fahrplanaenderungen) informieren über die Änderungen
informieren; außerdem setzt die DB zusätzliche Service-Mitarbeiter an den
Bahnhöfen ein. DB Autozug kürzt Winterfahrplan um rund 30 Prozent DORTMUND (dpa) - Rund ein Drittel weniger Verbindungen als im vergangenen Jahr
bietet DB AutoZug in der Wintersaison 2003/04 an, die erstmals bereits Ende März
endet. 22 Strecken werden aus dem Programm genommen, teilte das Unternehmen in
Dortmund mit. Betroffen sind unter anderem einzelne Verbindungen nach Sylt, nach
Narbonne und Avignon in Südfrankreich und nach Österreich. In der
Alpenrepublik werden Landeck, Feldkirch und Schwarzach gar nicht mehr als
Zielbahnhöfe angeboten. DB-AutoZug-Sprecher Wolfgang Brunecker begründete die
Kürzungen mit mangelnder Auslastung bei den betreffenden Strecken in der
vergangenen Wintersaison. Viele DB-AutoZug-Kunden müssen damit in diesem Winter
einige Kilometer mehr fahren, um ein Abfahrtsterminal zu ihrem gewünschten
Zielort zu erreichen oder um von einem anderen Endbahnhof aus dorthin zu kommen.
Laut Brunecker ist damit zu rechnen, dass die gestrichenen Strecken zum Teil
aber im Sommerfahrplan 2004 wieder enthalten sind.
Insgesamt bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben von November bis März 46
Verbindungen an. Neu ist die Strecke von Neu-Isenburg (Hessen) nach Bozen in Südtirol.
Wegen der Nutzung des Bahnhofs Köln-Deutz als ICE-Bahnhof wird die DB
AutoZug Verbindung nach München ab diesem Winter/Frühjahr vom neuen Terminal
Troisdorf gefahren. Weitere Alternativen für AutoZug Reisen nach Österreich, Südfrankreich
und Italien bieten die Abfahrten ab Düsseldorf und Frankfurt/Neu Isenburg.
Erstmals werden auf fast allen Strecken Liegewagen mit Abteilen für Rollstuhlfahrer
angeboten. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, ermäßigte Rückfahrtickets auch
für "Gabelverbindungen" zu bekommen, also zum Beispiel für eine Hinfahrt von
Düsseldorf nach Innsbruck und eine Rückfahrt von München nach Düsseldorf.
Bisher war dies nur möglich, wenn Start- und Zielort für beide Fahrten
identisch waren. Berlin - Rostock: Neues Computer-Stellwerk entsteht BERLIN - In Fürstenberg entsteht im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke
Rostock – Berlin ein neues Elektronisches Stellwerk, die ab Ende des Jahres
den Zugverkehr auf rund 55 Kilometern zwischen Neustrelitz und Löwenberg
steuert. Die Bahn investiert rund 70 Millionen Euro in die neue Technik. Bis zur
Inbetriebnahme der computergestützten Stellwerkstechnik ist noch ein
umfangreiches Bauprogramm notwendig. So müssen 13 Bahnübergänge mit neuer
Technik ausgerüstet, 52 Signale und 42 Weichen angeschlossen, ca. 115 Kilometer
Kabel verlegt und die Oberleitungen der Bahn umgebaut werden. Vom 8. September 2003 bis zum 10. Oktober 2003 werden umfangreiche Arbeiten im
Bahnhof Fürstenberg ausgeführt. Hier werden fünf Weichen ausgebaut und zwei
Weichen eingebaut sowie die Oberleitungen auf 600 Metern umgebaut. Diese
Arbeiten erfordern die Sperrung eines der beiden Streckengleise zwischen den
Bahnhöfen Neustrelitz und Löwenberg. Wegen der eingleisigen Streckenführung müssen
diejenigen RegionalExpress-Züge der Linie RE 5 zwischen Löwenberg und
Neustrelitz unterbrochen werden, die zwischen Berlin und Stralsund fahren. Für
diese Züge wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Reisenden
zwischen Berlin und Neustrelitz werden gebeten, die Züge des RE 5 von und nach
Rostock zu benutzen, die vom SEV nicht betroffen sind. Max, der Maulwurf informiert über alle Fahrplanänderungen sowohl im Internet (www.bahn.de/fahrplanaenderungen)
als auch per Telefon (0 30 - 29 71 29 71) sowie in aktuellen Faltblättern auf
Bahnhöfen und in den Zügen des Regionalverkehrs. Unter der Nummer 0 30 - 29
71 29 73 (BahnBauTelefon) können sich die Anwohner über den aktuellen Stand
der Bauarbeiten informieren. Lounge am Frankfurter Hbf in neuem Glanz FRANKFURT/Main - Die DB Lounge im Frankfurter Hauptbahnhof
wird am 04. September wiedereröffnet. Nach knapp viermonatigem Umbau steht
DB-Fahrgästen mit 1.Klasse-Fahrschein und bahn.comfort-Teilnehmern am größten
Knotenpunkt der Bahn eine komplett modernisierte und erweiterte DB Lounge zur
Verfügung. Wegen der starken Nachfrage hat die Bahn, die in den Umbau rund 1,2
Millionen Euro investierte, die Kapazität um rund ein Drittel auf 85 Sitzplätze
erhöht. Aufgelockerte Sitzgruppen mit Ledersesseln und -sofas sowie
Kandelaberleuchten charakterisieren den Gesamtbereich und bieten durch das
gediegene Ambiente Platz zum Ausruhen, Plaudern oder Arbeiten. Durch die vier
großen Bogenfenster ist der beliebte Blick auf den Bahnbetrieb am Querbahnsteig
und die Gleise weiterhin möglich. Im Arbeitsbereich stehen sechs PC-Arbeitsplätze
mit Steckdosen für Laptops und Handy-Ladegeräte zur Verfügung. DB-Fahrgäste,
die tragbare Computer mit WLAN-Technik (Wireless Local Area Network) bei sich
haben, können in der DB Lounge drahtlos im Internet surfen. In einem Medienbereich mit acht Sesseln können sich DB-Kunden
an zwei Fernsehgeräten mit neuesten Informationen versorgen. Der Ton wird über
Kopfhörer empfangen. In einem so genannten "Besprechungsrondell" stehen
statt drei nunmehr vier Kleinbesprechungsräume mit insgesamt 26 Plätzen zur
Verfügung. Die DB Lounge im Frankfurter Hauptbahnhof befindet sich in der 1.
Etage des Empfangsgebäudes oberhalb des DB ReiseZentrums. Sie kann von DB-Fahrgästen
mit gültigem 1.Klasse-Ticket des DB-Fernverkehrs und bahn.comfort-Kunden gratis
genutzt werden. Die Bahn bietet ihren besten Kunden kostenlose Softdrinks und
Heißgetränke per Selbstbedienung sowie einen Bar-Service mit weiteren Getränken
und Snacks. Ebenfalls renoviert und neugestaltet wurde der für alle DB-Kunden
zugänglichen Wartebereich vor der DB Lounge im Frankfurter Hauptbahnhof mit
insgesamt 50 Sitzplätzen. Blickfang und Mittelpunkt dieses Bereichs sind zwei
Olivenbäume. Ein Catering-Unternehmen wird diese Fläche mit kalten und warmen
Getränken und kleinen Snacks bewirtschaften. Ein Verzehrzwang besteht aber
nicht. DB Lounges, die "1.Klasse im Bahnhof", bietet die Bahn ihren Kunden
mittlerweile an zehn Standorten: Frankfurt/Main Hauptbahnhof, Frankfurt
Flughafen Fernbahnhof, Bremen, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg
und Stuttgart. Geplant sind DB Lounges außerdem in Hamburg, Düsseldorf,
Dresden und Berlin Zoo. NeCoSS seit 1. September mit mehr Direktverbindungen BREMEN - Die NeCoSS Neutral Container Shuttle System GmbH hat
zum 1. September ihr Netz deutlich ausgebaut. Das auf Seehafenhinterlandverkehr
spezialisierte Unternehmen fährt künftig fünfmal wöchentlich Direktzüge von
Bremen über Dortmund und Duisburg nach Kornwestheim und von Bremen nach Nürnberg
und Schweinfurt. Damit verdoppelt sich die Kapazität der NeCoSS-Züge. Erstmals wird
auch das Ruhrgebiet angebunden. Mit dem Halt in Dortmund-Obereving wird das östliche
Ruhrgebiet erschlossen. Möglichkeit zum Be- und Entladen besteht im benachbarten Container
Terminal Dortmund (CTD). Für Kunden im westlichen Ruhrgebiet, am Niederrhein
und Düsseldorf dürfte der Halt in Duisburg-Rheinhausen interessant sein. Über
die Drehscheibe Duisburg Intermodal Terminal (DIT) können die Westhäfen
Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen durch die Binnenschifffahrt deutlich
schneller als mit den bisherigen reinen Binnenschiffdiensten von und nach
Stuttgart angebunden werden. Mit dem neuen System verdoppelt NeCoSS gleichzeitig seine Kapazitäten nach
Kornwestheim und Nürnberg. Während die Züge für diese beiden Destinationen
bisher im hessischen Friedberg geflügelt wurden, können sie künftig auf
beiden Linien jeweils gut 1.500 Tonnen Gesamtgewicht befördern. Gerade auf dem
Ast nach Nürnberg und Schweinfurt ist NeCoSS in den vergangenen Monaten immer
wieder an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Die Kapazität eines typischen
NeCoSS-Zuges entspricht rund 174 TEU (20-Fuß-Container-Äquivalente) im
Rundlauf. Im Verkehr nach Süden stehen damit künftig täglich 348 TEU Kapazität
zur Verfügung. In Bremen haben sämtliche NeCoSS-Züge unmittelbaren Anschluss
vom und zum Neutral Triangle Train (NTT 2000), der diverse Containerterminals in
Hamburg und Bremerhaven bedient. Wie bisher fährt außerdem dreimal wöchentlich
ein Zug von Bremen zum Güterverkehrszentrum Erfurt. Als Triebfahrzeuge setzt
NeCoSS moderne Hochleistungs-E-Loks der Baureihen 185 und 182 ("Taurus")
sowie Vossloh-Dieselloks vom Typ G 2000 ein, die von den Gesellschaftern Connex
Cargo Logistics und Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser bereitgestellt
werden. Hinter NeCoSS stehen Connex Cargo Logistics (39 Prozent), Eisenbahnen und
Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB, 20 Prozent), der Containerdienstleister ACOS
Transport (10 Prozent) und – seit Januar 2003 – die Rhenus-Gruppe (31
Prozent). Für den Vertrieb sowie die Auftragsdisposition zeichnen die ACOS
Transport, Bremen, sowie die Rhenus, Duisburg, verantwortlich. Eschede-Hinterbliebene mit Verfassungsbeschwerde gescheitert CELLE (dpa) - Die Hinterbliebenen der Zugkatastrophe von Eschede sind mit ihrem
Widerstand gegen die Einstellung des Strafprozesses gescheitert. Ihre Beschwerde
nahm das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nicht an, da es im Verfahren
keinerlei Verstöße gegen Grundrechte erkannte. Das teilte das
Oberlandesgericht Celle mit. Die Hinterbliebenen hatten kritisiert, das Lüneburger
Landgericht habe das Grundrecht auf ein faires Verfahren verletzt. Bei dem Unglück
hatte es 101 Tote gegeben. Neuer Grenzübergang am Badischen Bahnhof Basel fertiggestellt BASEL - Am gestrigen Mittwoch hat Thomas Reichmann, Bahnhofsmanager Basel
der DB, die neue Grenzabfertigung des Badischen Bahnhofs an den
Schweizer Zoll, Deutschen Zoll, Bundesgrenzschutz und die Schweizer
Grenzpolizei, übergeben. Die neue Grenzanlage entstand im zweiten Abschnitt der
umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen am Nordflügel des Basler
Bahnhofs in einem historischen Bahnhofsraum nahe des Bahnsteigzugangs.
Architektonisch gelungen wurde dort ein Pavillon errichtet, in dem die
Grenzorgane künftig ihre Aufgaben wahrnehmen werden. Neben einer erheblichen
Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Grenzorgane bietet
die Lage des Pavillons den Bahnreisenden einen deutlich leichteren und
bequemeren Zugang zu den Gleisen und erhöht somit den Reisekomfort in einer der
wichtigsten Verkehrsdrehscheiben des Dreiländerecks
Schweiz-Frankreich-Deutschland. Da es sich beim zweiten Bauabschnitt um den umfangreichsten der Gesamtmaßnahme
handelt, stellt die Teileröffnung einen wichtigen Meilenstein für das
Gesamtprojekt dar. In rund 16-monatiger Bauzeit wurden 1200 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche umgebaut, die Investitionen betrugen rund 2,5 Millionen
Euro. Im folgenden dritten Abschnitt wird die nun freigeräumte Zollhalle in
einen modernen und attraktiven Einkaufsbereich umgewandelt. Die Umbaumaßnahmen
bei dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude erfolgten in enger Abstimmung
zwischen der Deutschen Bahn und dem Basler Denkmalschutz. So konnte einem Teil
des Gebäudes die ursprüngliche schlichte Eleganz lichtdurchfluteter Räume zurück
gegeben werden. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn in den Umbau des Bahnhofs
Basel rund 4,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Pächterinvestitionen von rund einer
weiteren Million Euro. Der Abschluss der Arbeiten ist für Anfang 2004
vorgesehen. Schwerer Unfall an Bahnübergang in Schleswig-Holstein EUTIN - Bei einem schweren Unfall an einem Bahnübergang in
Schleswig-Holstein sind am Mittwoch Mittag eine Frau und drei Kinder im Alter
von sieben und acht Jahren getötet worden. Wie die Polizei in Eutin mitteilte,
wurde gegen 13.00 Uhr ein Pkw von einem Regionalzug erfasst und mehrere hundert
Meter mitgeschleift. Nach einer ersten Zeugenaussage hatte die Frau vermutlich das Rotlicht
im Andreaskreuz übersehen und den unbeschrankten Bahnübergang überquert. Die
Polizei Eutin ermittelt zur Unfallursache. Etwa zehn der mehr als hundert Zugfahrgäste
wurden leicht verletzt. Die Bergungsarbeiten des entgleisten Zuges dauerten am Abend noch
an. Die Bahnstrecke war teilweise in beiden Richtungen gesperrt. Connex scheitert mit Klage vor Gericht BERLIN - Der zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn AG im
vergangenen Dezember geschlossene Zehn-Jahres-Verkehrsvertrag ist wirksam. Das
Oberlandesgericht Brandenburg/Havel entschied in einem Nachprüfungsverfahren,
dass es im Personennahverkehr auf der Schiene "keine Ausschreibungspflicht"
gebe. Connex, der größte Konkurrent der DB, wollte die Länder Brandenburg und
Berlin mit der Klage zur Ausschreibung der mit 1,9 Milliarden Euro an staatlichen
Zuschüssen verbundenen Verkehrsleistungen des Regionalverkehrs zwingen. Das
brandenburgische OLG entschied jedoch, dass es allein im Ermessen der Bundesländer
liege, ob Schienenstrecken ausgeschrieben würden oder nicht. Wegen der "vorrangigen
Sicherung der Daseinsvorsorge" räume das Eisenbahngesetz den Ländern die Möglichkeit
ein, den Schienennahverkehr frei mit einem Unternehmen zu vereinbaren, erklärte eine
Justizsprecherin. Die Beschlüsse der zuständigen Vergabekammer seien somit rechtens
gewesen. In Deutschland sind gegen die Entscheidung keine Rechtsmittel mehr möglich
Das Urteil dürfte Signalwirkung für Ausschreibungen in anderen Bundesländern
haben. Zuvor hatte Connex in einem ähnlichen Fall
erfolgreich gegen Sachsen-Anhalt geklagt. Daraufhin hatte die Bundesregierung
eine Verordnung erlassen, mit der die Vergabe des Regionalverkehrs teils auch
ohne öffentliche Ausschreibung möglich wurde. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg begrüßte das Urteil. Damit herrsche Rechtssicherheit für
Investitionen im Schienennahverkehr, sagte er. "Die
Aufgabenträger haben eindeutig die Wahl, Verkehrsleistungen entweder freihändig
zu vergeben oder öffentlich auszuschreiben." Homburg betonte weiter,
auch freihändige Verfahren sorgten für eine deutliche Belebung am Markt. Der
Geschäftsführer der Connex Regiobahn, Hans Leister, bezeichnete das Urteil
dagegen als "schweren Rückschlag". Der Wettbewerb komme auf diese Weise
praktisch zum Erliegen. Bereits am 22. August hat Connex Beschwerde bei der
Europäischen Kommission eingereicht. Der Bahn-Konkurrent sieht in den deutschen
Regelungen einen Verstoß gegen das europäische Vergaberecht, wonach der
Bahnverkehr auszuschreiben sei. Ansonsten müssten die Zuschüsse als
genehmigungspflichtige Subventionen gelten. Auch der Verkehrsclub Deutschland
bezeichnete das Urteil als "Rückschlag für den Wettbewerb auf der
Schiene". Auf diese Weise hätten Konkurrenzunternehmen des bundeseigenen
Konzerns auch künftig keine Chance. MÜNCHEN - Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" soll die DB jetzt doch
erst frühestens 2007 an die Börse gebracht werden. Zur Zeit prüften mehrere
Arbeitsgruppen, an denen neben den Ressorts Finanzen, Verkehr und Wirtschaft auch
DB-Manager und externe Experten beteiligt seien, die wirtschaftlichen Perspektiven des
Transportkonzerns und den Stand der Bahnreform, hieß es. Auch wenn diese
Beratungen erst im November abgeschlossen sein sollten, zeichne sich schon jetzt
ab, dass der Börsengang auf das Jahr 2007 oder sogar 2008 verschoben werde.
Bisher hatten Verkehrsminister Manfres Stolpe und andere Vertreter von Rot-Grün
wiederholt die von DB-Chef Hartmut Mehdorn angestrebte Teilprivatisierung im Jahr
2005 für möglich erklärt. "Dies mag der Wunsch von Herrn Mehdorn sein",
zitierte die "SZ" einen Sprecher des Verkehrsministeriums. Die Entscheidung über den
Zeitpunkt der ersten Teilprivatisierung treffe aber allein der Eigentümer. Im
Finanzministerium heißt es laut "SZ" mit Blick auf die im ersten
Anlauf gescheiterte Preisreform, ausschlaggebend sei, dass Geschäftszahlen und
Image der Bahn stimmten. Das Bundesverkehrsministerium hat den Zeitungsbericht inzwischen allerdings zurück
gewiesen. "Das ist Quatsch", sagte ein Sprecher des Ministeriums am
Dienstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur "Reuters". Derzeit tagten
zwar, wie von der Zeitung berichtet, Arbeitsgruppen. Deren Ergebnisse lägen
aber noch nicht vor und seien auch noch nicht bewertet. Eine Entscheidung über
einen Bahn-Börsengang werde aber erst nach einer solchen Bewertung möglich
sein. Dies werde voraussichtlich noch in diesem Jahr geschehen. Zentrale Dispostelle im Rangierbahnhof Maschen geht an den Start HAMBURG - Die zentrale Dispostelle des Rangierbahnhofes Maschen der
Deutschen Bahn AG ist am Dienstag nach erfolgreichem Probebetrieb an den Start
gegangen. In der Dispostelle wird der Personaleinsatz von Lokführern und
Rangierern organisiert sowie die gesamte Überwachung der Güterwagenverkehrs im
Rangierbahnhof Maschen. Vor der Einrichtung der zentralen Dispostelle gab es
neun unterschiedliche Dispobereiche an verschiedenen Standorten im
Rangierbahnhof. "Bessere und schnellere Abstimmung untereinander und
effektiveres Handeln sind die Vorteile an einem Standort", so Horst Heydasch,
Leiter vom Rangierbahnhof Maschen. Rund um die Uhr arbeiten in der zentralen
Dispostelle pro Schicht zehn Mitarbeiter. Insgesamt sind dort 42 Mitarbeiter
beschäftigt. Erst im vergangen Jahr feierte der Cargo Bahnhof Maschen 25-jähriges Bestehen.
Er ist Drehscheibe zahlreicher internationaler Züge, ist 7000 Meter lang, 700
Meter breit und hat eine Fläche von ca. 280 Hektar. Das entspricht 380 Fußballfeldern.
300 Kilometer Gleise, 800 Weichen und 891 Signale ermöglichen den
Rangierbetrieb rund um die Uhr. 210 Kilometer Oberleitungen und 2800 Masten
runden das imposante Bild des Geländes ab. Bei Dunkelheit werden die Gleise von
etwa 2000 Lampen beleuchtet. Insgesamt vier große Stellwerke steuern die
Weichen und Signale. 5000 Güterwagen können hier täglich "auf das richtige
Gleis gebracht" und 340 Güterzüge in alle Himmelsrichtungen geschickt
werden. In den vergangenen 25 Jahren verließen über eine Million Güterzüge
Maschen und über 30 Millionen Wagen wurden im Rangierbahnhof Maschen, dem zur
Zeit größten und modernsten
Rangierbahnhöfen Europas, rangiert. 750 Mitarbeiter sind insgesamt hier rund um
die Uhr beschäftigt. Bahn verkauft 356000 Bahncards im August FRANKFURT/Main - Das überarbeitete Preissystem der DB hat der BahnCard nach einem
Bericht der Nachrichtenagentur AFP einen Boom beschert. Während
in den ersten sechs Monaten des Jahres seit der ersten Reform des Preissystems
im vergangenen Dezember jeden Monat nur zwischen 150.000 und 200.000 Exemplaren
abgesetzt worden seien, seien allein im ersten Monat seit der erneuten
Tarifumstellung Anfang August insgesamt 356.000 Exemplare der Rabattkarten
verkauft worden, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß in Frankfurt am Main.
Hauptanteil hatte daran seinen Angaben zufolge die wiedereingeführte BahnCard 50,
für die sich rund 75 Prozent aller Käufer entschieden hätten. Die BahnCard 25
wurde den Angaben zufolge 85.000 Mal verkauft. Von der dritten Kartenvariante
Bahncard 100 für freie Fahrt im gesamten Netz, die aus der bisherigen Netzkarte
hervorging, habe die Bahn bereits 1350 an den Kunden gebracht. Auch dies seien
"weitaus mehr" als bei ihrer Vorgängerin, der Netzkarte, in einem
vergleichbaren Monat, sagte Stauß. Die Bahn sei "optimistisch", dass
sich der Verkauf auch in den kommendem Monaten in ähnlichem Umfang fortsetzen
werde. Auch die Frühbucherrabatte würden gut angenommen, so Stauß weiter.
Ohne exakte Zahlen zu nennen, sagte der Bahnsprecher, sie würden bei etwa 30
Prozent aller Fahrscheinverkäufe in Anspruch genommen. Dabei dominiere der
Sparpreis 50, der den Fahrpreis bei einer Buchung mindestens drei Tage vor
Fahrtantritt halbiert, mit einem Anteil von rund 80 Prozent. Halbzeit bei S-Bahn-Stammstreckenmodernisierung MÜNCHEN - Die Modernisierungsarbeiten entlang der
S-Bahn-Stammstrecke haben die Halbzeit erreicht. Den Anfang machten dabei ab 11.
Januar die Bauarbeiter im S-Bahn-Tunnel zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof.
Dazu waren und sind Totalsperrungen von Samstagabend 20.00 Uhr bis Montag 4.00
Uhr notwendig. Im März konnte dann auch jahreszeitbedingt mit den Bauarbeiten
im Außenbereich der Stammstrecke zwischen Hackerbrücke und Pasing begonnen
werden. Für diese Arbeiten war und ist es erforderlich, dass ein Gleis gesperrt
wird. Der Zeitplan wurde bisher korrekt eingehalten und der S-Bahn-Betrieb
konnte nach den baubedingten Sperrungen immer pünktlich aufgenommen werden. In
den ersten acht Monaten sind entlang der Stammstrecke rund zwölf Kilometer
Kabelkanäle verlegt worden. Darin befinden sich 163 Kilometer Kabel. 77 neue
Signale sind bereits montiert und 25 neue Signalschränke aufgestellt. Für das
neue Signalsystem sind bereits 143 Achszähler und 100 Geschwindigkeitsprüfeinrichtungen
mit 300 Magneten eingebaut worden. Bis zu 120 Bauarbeiter und Techniker sind bei
diesen Arbeiten täglich im Mehrschichtbetrieb im Einsatz. Insgesamt wurden
bisher 35 Mio. Euro verbaut. Im Rahmen der Modernisierung wird im Bereich der
S-Bahn-Stammstrecke ein Elektronisches Stellwerk (ESTW) in der Betriebszentrale
an der Donnersbergerbrücke und ein neues Signalsystem erstellt. Außerdem wird
auf Deutschlands meist befahrener Bahnstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof
eine Linienzugbeeinflussung (LZB) eingebaut. Die LZB ermöglicht die Fahrt auf
elektronische Sicht und damit einen kürzeren Abstand zwischen den Zugfahrten.
Mit diesen neuen Einrichtungen sind ab Dezember 2004 in der Stunde 30 Zugfahrten
je Richtung, statt bisher 24 Fahrten, möglich. Die Gesamtinvestition für die
Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke beläuft sich auf 90 Mio. Euro.
Finanziert wird diese Maßnahme aus dem 266 Mio.-Euro-Ausbauprogramm, das
zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn AG vereinbart worden ist. Bis 20. September 2003 werden die Bautätigkeiten im bekannten Umfang
fortgesetzt. Anschließend ruhen die Arbeiten, um den Fahrgästen während des
Oktoberfestes und dann noch einmal während der Advents- und Weihnachtszeit
Behinderungen zu ersparen. Nach dem Oktoberfest und bis zum ersten
Adventwochenende (06.10. - 29.11.03) werden die Bauarbeiten in dem bekannten
Umfang durchgeführt. Die Modernisierungsmaßnahmen entlang der Stammstrecke
werden im Tunnel voraussichtlich Ende Februar 2004 und im Außenbereich Anfang
April 2004 beendet. Sperrungen und Einschränkungen sind dann nicht mehr
notwendig. Anschließend werden die neuen Anlagen von den Baufirmen an die DB AG
übergeben. Im Anschluss daran werden die Prüfarbeiten der Bahn und des
Eisenbahn-Bundesamtes durchgeführt. Ende August 2004 ist die Inbetriebnahme des
neuen Elektronischen Stellwerks "Stammstrecke" vorgesehen. Nach dem
Oktoberfest 2004 finden noch die Rückbauarbeiten der alten Anlagen statt. Feierlicher Ausbildungsstart bei der DB BERLIN - 2.270 Jugendliche, 270 mehr als im Vorjahr, haben am Montag ihre
Ausbildung bei der Bahn begonnen. An allen Standorten wurden die Auszubildenden
von Vertretern des Unternehmens herzlich begrüßt. Danach hatten sie die
Gelegenheit, ihren zukünftigen Ausbildungsplatz kennen zu lernen. Führungskräfte
und ältere Auszubildende führten die neuen Azubis an den jeweiligen
Einsatzorten in den Betrieb ein und standen den Jugendlichen Rede und Antwort
bei allen offenen Fragen rund um ihre Ausbildung. In Berlin, Leipzig, Hamburg, München
und Karlsruhe begrüßten Personalvorstände der verschiedenen Unternehmensbereiche der DB
die neuen Auszubildenden persönlich. Bei der Begrüßungsveranstaltung in Frankfurt am
Main betonte Bahn-Personalvorstand Dr. Norbert Bensel die Verantwortung des Unternehmens
Deutsche Bahn für den Arbeitsmarkt in Deutschland und rief den Jugendlichen zu:
"Junge Menschen brauchen Perspektiven und eine gute Ausbildung. Die Bahn
braucht engagierte, motivierte und kompetente Mitarbeiter für den
Unternehmenserfolg." Die Bahn ist einer der größten Ausbilder in Deutschland
und bildet an über 40 Standorten in mehr als 20 Berufen im kaufmännischen,
gewerblich-technischen und im IT-Bereich aus. Derzeit beschäftigt die Bahn rund
8.500 Auszubildende. BERLIN - Im Zuge der Neuaufstellung als Unternehmensbereich Transport und
Logistik innerhalb der DB hat die Stinnes AG ihre Unternehmenszentrale von Mülheim
an der Ruhr nach Berlin verlagert. Sitz von circa 200 Stinnes-Mitarbeitern, die
aus Mülheim und Mainz, dem Sitz der Railion Deutschland AG (ehemals DB Cargo),
kommen, ist die neue Stinnes-Zentrale am Leipziger Platz. Das neue Bürogebäude
des österreichischen Architekten Christoph Langhof wurde im Mai diesen Jahres
nach 19-monatiger Bauzeit fertig gestellt. Bereits Mitte August kehrten die
ersten Stinnes-Mitarbeiter ihren bisherigen Büros in Mülheim und Mainz den Rücken
und bezogen auf circa 8.000 Quadratmetern die komplette Bürofläche des neu
errichteten Bürogebäudes "Classicon" am Leipziger Platz 9, mit direktem
Blickkontakt zum Bahn Tower. Durch die Integration in den Bahn-Konzern hat sich
die Aufstellung der Stinnes AG grundsätzlich verändert. Der Umzug vom
bisherigen Sitz in Mülheim an der Ruhr nach Berlin soll diese Veränderungen
auch nach außen sichtbar machen und verdeutlicht den internationalen Anspruch
des Logistik-Dienstleisters. ÖBB: Kanaltal wieder
befahrbar
WIEN - Die auf Grund der schweren Unwetter unterbrochene Bahnverbindung
zwischen Österreich und Italien durch das Kanaltal ist seit Montag, 17.00
Uhr wieder durchgängig befahrbar. Die Nachtzüge "Remus" von Wien
nach Rom und "San Marco" von Venedig nach Wien verkehrten damit
wieder planmäßig, teilten die Österreichischen Bundesbahnen am Montag mit. Wieder durchgehend zwei Gleise zwischen Leipzig und Dresden RIESA - Die wichtigste sächsische Bahnverbindung zwischen Leipzig und
Dresden hat seit dem vergangenen Freitag wieder durchgehend zwei Gleise. Das
Nadelöhr in den Riesaer Elbauen, das durch die Flut des vergangenen Sommers
entstanden war, konnte beseitigt werden. Symbolisch wurde mit dem kurz zuvor
getauften ICE "Riesa" die Strecke in Betrieb genommen. Seit Samstag rollt
der reguläre Verkehr auf 1400 Metern neuen Gleisen, zwei neuen Brücken und
einem sanierten Damm. Den Abschnitt bei Riesa passieren nach Fahrplan täglich
rund 220 Züge. Die neue Brücke über die Straße nach Bobersen hat drei Öffnungen
und insgesamt eine lichte Weite von 65 Metern. Die neue Brücke über den
Flutgraben bei Röderau hat vier Öffnungen und eine lichte Weite von 88 Metern.
Die alten Brücken überspannten lediglich jeweils 49 Meter. Die neuen Brücken
erhalten spezielle Tiefgründungen, die bei künftigen Überflutungen wesentlich
standsicherer sind. Die Bahn hat die Gestaltung der Brücken mit den für den
Hochwasserschutz zuständigen Wasserbehörden abgestimmt. Die Bahn investierte
hier bislang neun Millionen Euro. Bis zum Frühjahr kommenden Jahres soll auf
der stromabwärtigen Seite ein drittes Gleis entstehen. Auf den beiden neuen
Gleisen werden dann die Züge rollen, während die bisherige Behelfskonstruktion
einem Neubau weichen wird. Zielstellung ist, bis 2005 drei neue Gleise errichtet
zu haben. Im Metropolitan jetzt immer günstig reisen Wegen des großen Erfolges werden die Probierpreis-Tickets ab September bis auf
weiteres in das reguläre Preisangebot des Metropolitan aufgenommen. Die
Probierpreise ermöglichen es den Reisenden, ab 19,90 Euro im Traveller und ab
29,90 Euro in den Bereichen Office, Silence und Club zu reisen. Auf die BahnCard
25 und 50 gibt es zudem einen Rabatt von 25 Prozent. Bahn für zusätzliche Nachfrage durch Lkw-Maut gerüstet BERLIN - Die DB hat sich angesichts der Einführung der Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen
auf eine höhere Nachfrage beim Gütertransport vorbereitet. "Wir haben 30
Prozent Reserven", sagte Thomas Altmann, Sprecher der DB-Schienengüterverkehrstochter
Railion, dem "Tagesspiegel am Sonntag". 13.000 Lkw könnten täglich auf der Schiene
in speziellen Zügen im so genannten kombinierten Verkehr transportiert werden. Bei 1000
weiteren Güterzügen könnten zusätzliche Wagen für Lkw angehängt werden. Im kommenden Jahr
wolle die Bahn ihr Angebot "deutlich ausweiten", sagte Altmann. In den vergangenen Monaten
habe die Bahn bereits ein starkes Interesse am Transport auf der Schiene registriert. Bei der
aktuellen Höhe der Maut von durchschnittlich 12,4 Cent pro Kilometer für schwere Transporter
werde sich der tatsächliche Zuwachs allerdings eher "im einstelligen Prozentbereich"
bewegen. Die Stärke der Bahn liege vor allem darin, große Gütervolumen über lange Strecken zu
transportieren. Wie der Tagesspiegel weiter berichtet, wolle die Post ihre Zusammenarbeit mit
der DB ausbauen. Schon heute hat die Post den Transport von Paketen und Päckchen zwischen Nord-
und Süddeutschland gebündelt und betreibt zusammen mit der Bahn einen so genannten "Parcel
Intercity". Ab 2004 solle das Netz um eine Ost-West-Verbindung erweitert.
Über weitere Strecken werde nachgedacht.
In dem Verkehrsvertrag ist vorgesehen, dass in drei Jahren 9,2 Prozent der
Leistungen ausgeschrieben werden, 2008 folgen weitere 6,6 Prozent und 2012 sogar
73,6 Prozent. Die Langfristigkeit des Vertrages sei wichtig, um
Investitionssicherheit zu schaffen, betonte Klaus-Dieter Martini, Leiter
Verkehrsbetrieb Sachsen der DB Regio AG, beim Vertragsabschluss. Nur so seien
Investitionen in einen modernen Wagenpark möglich. Auf den insgesamt zwölf
Linien werden ausschließlich Doppelstockwagen und moderne Dieseltriebwagen –
teilweise mit Neigetechnik – zum Einsatz kommen. In dem Vertrag werden neben
Regelungen zu Linien, Fahrzeugen und Verkehrsleistung auch solche zur Qualität
getroffen, etwa zur Pünktlichkeit, Reisezeit, zum Einsatz von Servicepersonal
im Zug, Sauberkeit, Sicherheit und auch zur Ausstattung der Verkehrsstationen.
"Wichtig ist für uns auch", so Martini, "dass mit diesem Vertrag 276
Arbeitsplätze in der Region gesichert werden."