Mehdorn legt Streit mit Parlament bei
(30.09.) BERLIN - Bei einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses des Bundestags am Mittwoch hat Bahnchef Hartmut Mehdorn den seit einigen Tagen zwischen ihm und den Abgeordneten schwelenden Streit beigelegt. Mehdorn gestand ein, dass zwischen dem Vorstand des Unternehmens und den Vertretern des Parlaments "erhebliche Verwerfungen" öffentlich geworden seien und bedauerte dies. "Lassen Sie mich damit beginnen, dass es weder von mir oder dem DB-Vorstand gewollt ist, Sie zu verprellen, zu missachten oder zu umgehen," eröffnete Mehdorn sein Statement. Aus einer Reihe von Gesprächen sei ihm klar geworden, dass es der Bahn nicht gelungen sei, den parlamentarischen Meinungsbildungsprozess mit den wirtschaftlichen Veränderungsnotwendigkeiten ausreichend zu harmonisieren beziehungsweise zu synchronisieren. "Ich gebe dabei unumwunden zu, dass es mir nicht schnell genug gehen kann, den Sanierungsprozess der Bahn zu beenden," erklärte Mehdorn, "dass ich dies oft mit zu großem Engagement tue, liegt an Größe, Komplexität und Schwierigkeit dieser Aufgaben. Dass ich dazu offen und klar Position beziehe, weiß jeder, der mich kennt." Er sei oft kantig, aber ebenso fair, geradlinig und berechenbar. "Auch wir sind verletzbar, wenn wir ungerechtfertigten Vorwürfen und öffentlicher Schelte ausgesetzt sind," gestand Mehdorn ein, da werde auch der beste Vorstand dünnhäutig.
Abgeordnete von Koalition und Opposition nahmen daraufhin die in den letzten Tagen häufig geäußerten Rücktrittsforderungen an Mehdorn zurück und erklärten sich zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Bahnchef bereit. Der Gremiumsvorsitzende Eduard Oswald (CSU) sprach von einem "Neuanfang" in der Zusammenarbeit mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn. Mehdorn selbst sprach sich am Mittwoch für eine engere Zusammenarbeit zwischen Parlamentariern und DB-Vorstand aus. Ein regelmäßiger Jour fixe solle künftig Informationsfluss und Abstimmung in allen Bahnfragen erleichtern. Gleichzeitig stellte Mehdorn klar, dass allein die Absenkung der Bundeshaushaltsmittel ursächlich dafür sei, dass in den nächsten Jahren keine weiteren Neu- und Ausbauprojekte realisiert werden können und laufende Projekte terminlich gestreckt werden müssen. Wenn Bahn- und Bauindustrie glaubten, die Bahn halte Aufträge zurück, so sei dies nicht richtig.
Da nicht erkennbar sei, dass zukünftig mehr Mittel zur Verfügung stehen, könne eine Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung der Zugang zu internationalen Kapitalmärkten sein. Mehdorn: "Eines ist sicher: Der Modernisierungsprozess der Bahn muss weitergehen, eine höhere Verschuldung ist nicht möglich. Im Gegenteil: Wir müssen unser Stammkapital erhöhen und unsere Zinslast deutlich reduzieren." Weiter sprach sich der Bahnchef erneut gegen eine Trennung von Netz und Transport aus, betonte aber gleichzeitig, die DB AG habe bei allen Untersuchungen und Gutachten über verschiedene Privatisierungsmodelle kooperativ mitgearbeitet und akzeptiere ausdrücklich den Wunsch von Regierung und Parlament nach Entscheidungsgrundlagen und Transparenz. Die Bahn werde dies auch zukünftig für das Gutachten zu unterschiedlichsten Geschäftsmodellen der Bahn tun. "Unsere Bitte hierzu ist lediglich, keine Zeit zu verlieren und dadurch Entscheidungen zu verschieben", erklärte Mehdorn. "Europa öffnet sich, wir müssen bis dahin im eingeschwungenen Zustand und fit sein. Das ist machbar, wenn alle es wollen."
Mehdorn stand zuletzt unter Druck, nachdem in der vergangenen Woche der von ihm für 2006 geplante Börsengang vorerst auf Eis gelegt worden war. Zudem hatten Verkehrspolitiker seinen Abgang gefordert, weil er sich in öffentlich gewordenen Briefen über sie abfällig geäußert hatte. Mehdorn hatte den Verkehrsexperten von Grünen, Union und FDP unter anderem vorgeworfen, "im Drei-Tage-Rhythmus" gegen ihn und die Bahn zu polemisieren. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt aber ebenso wie die Eisenbahnergewerkschaft Transnet hinter Mehdorn gestellt.
"Tagesspiegel": Bahn ruft EU-Gelder nicht ab
(30.09.) BERLIN - Die Bahn hat nach einem Bericht des "Tagesspiegel" für den geplanten Ausbau der Strecke Berlin-Rostock Mittel aus dem EU-Strukturfonds (EFRE) in Höhe von 198 Millionen Euro verfallen lassen. Ende 2002 schlossen Bund und Bahn eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung. Der Streckenausbau sollte höhere Geschwindigkeiten erlauben und die Fahrzeit zwischen den Städten auf unter zwei Stunden reduzieren. Bis heute habe die Bahn allerdings keinen so genannten Baufreigabeantrag gestellt, sagte Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, dem "Tagesspiegel". Damit seien verfügbare Zuschüsse nicht abgerufen worden. Zudem seien die für das Vorhaben geplanten EFRE-Mittel nun anderweitig disponiert worden. Schmidt vermutet, dass die Streckensanierung bisher brach lag, weil die Bahn Probleme hat, genügend Eigenmittel für das vom Bund bezuschusste Investitionsprojekt aufzubringen.
Korruptionsverdacht bei Ausbau der Bahnstrecke Köln-Aachen
(30.09.) WUPPERTAL - Durch Korruption ist der Bahn beim Ausbau der Strecke Köln-Aachen möglicherweise ein Millionenschaden entstanden. Am Dienstag und Mittwoch seien 21 Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht worden, berichtete ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft. Zahlreiche Unterlagen seien sichergestellt worden. Im Einzelnen geht es um nicht erbrachte Leistungen, die Baufirmen gegenüber der Bahn-Tochter Bahn ProjektBau in Rechnung gestellt haben, ohne dafür eine Leistung erbracht zu haben. Mitarbeiter der Bahn-Tochter sollen die Schein-Rechnungen gegengezeichnet und deren Richtigkeit bestätigt haben. Die Bahn selbst habe die Ermittler auf die Unregelmäßigkeiten hingewiesen, betonte Oberstaatsanwalt Alfons Grevener. Die Arbeiten für den Ausbau hatten ein Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro.
"WM-Journal": DB wird sechster nationaler WM-Förderer
(30.09.) KÖLN - Die DB wird offenbar in Kürze als sechster nationaler Förderer für die Weltmeisterschaft 2006 vorgestellt. Nach Informationen des "WM-Journals" konnte das deutsche WM-Organisationskomitee die Bahn als letzten Partner gewinnen. Unter Berufung auf "gut informierte Kreise" der Werbebranche heißt es, die DB würde für die Aufnahme in den Kreis der sechs nationalen Förderer finanzielle Sonderkonditionen erhalten und müsse sogar weniger als zwei Millionen aufbringen. Allerdings werde die DB wahrscheinlich umfangreiche Dienstleistungen einbringen, womit der Wert des Förderer-Pakets deutlich steigen dürfte.
Flege: "Wettbewerb auf der Schiene wird weiter wachsen"
(30.09.) BERLIN - "Der Wettbewerb auf der Schiene wird weiter wachsen".
Davon zeigte sich Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege während der
heutigen Sachverständigenanhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen
Bundestages zur Novelle des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) überzeugt.
Einige Neuerungen des Allgemeinen Eisenbahngesetzes würden auf den Wettbewerb
der Eisenbahnen "punktuell stimulierend" wirken. "Die EU-Vorgaben zur Liberalisierung des
Eisenbahnverkehrs werden mit der Novelle weitgehend in nationales Recht
umgesetzt, allerdings wird der Markteintritt von Wettbewerbsbahnen weiterhin maßgeblich
von Wettbewerbsnachteilen gegenüber den konkurrierenden Verkehrsträgern auf
der Straße und in der Luft beeinträchtigt", sagte Flege. Selbst bei den
"besten Liberalisierungsregeln" lohne beispielsweise für viele Güterbahnen
der Markteintritt kaum, solange sie pro gefahrenem Kilometer eine Schienenmaut
zahlen müssten, ihr Hauptkonkurrent, der Lkw, jedoch nicht. Auch im
Schienenpersonenfernverkehr sei die Tatsache, dass Bahnen volle Energiekosten
zahlen müssten, Flugzeuge dagegen nicht, "dem Markteintritt von
DB-Wettbewerbern nicht gerade zuträglich".
Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer forderte die Bundesregierung auf, die
Novelle des Allgemeinen Eisenbahngesetzes schnellstmöglich abzuschließen, da
Deutschland bereits seit dem 15. März 2003 mit der Umsetzung der EU-Vorgaben
zur Liberalisierung in nationales Recht "im Verzug" sei, sowie den
seit Jahren geltenden Paragraphen 1 Abs. 2 des AEG, nach dem die
Wettbewerbsbedingungen der Verkehrsträger angeglichen werden sollen,
"endlich mit Leben zu füllen". Dies würde dem Verkehrsträger
Schiene "den größten Schub" bringen und den gewünschten Wettbewerb
auf der Schiene "deutlich attraktiver machen".
Bahn zieht erste positive Bilanz für neues Angebot auf der Strecke Brandis - Leipzig
(30.09.) LEIPZIG - Die DB kann für das zum 1. August 2004 mit der Erweiterung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) gestartete Angebot für einen durchgehenden Zugverkehr Leipzig - Beucha - Brandis eine erste positive Bilanz ziehen. Die Zahl der Reisenden stieg seitdem um 70 pro Tag. Das Angebot wurde Dank der Hilfe des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) in Brandis und Umgebung gut beworben. Die Züge fahren gemeinsam mit der RegionalBahn-Linie Leipzig – Meißen als zwei gekoppelte Triebfahrzeuge von Leipzig bis Beucha. Hier werden sie getrennt bzw. in der Gegenrichtung zusammen gekuppelt. Für das so genannte "Flügeln" stehen in Richtung Grimma zwei Minuten und in Richtung Leipzig fünf Minuten zur Verfügung. Die technischen Probleme bei diesem Vorgang sind mittlerweile weitgehend beseitigt. Die Verspätungen aus dem Kuppelverfahren konnten von der Anzahl und der Zeit her deutlich reduziert werden. An der Abstellung der Mängel wurde intensiv durch das Werk Leipzig der DB Regio AG gearbeitet. So wurden Kupplungen ausgetauscht und elektrische Verbindungen erneuert. "Wenn sich der positive Trend fortsetzt, können wir die Störungen beim Flügeln in Beucha auf wenige Einzelfälle begrenzen und zuverlässig fahren," so Klaus-Dieter Martini, Sprecher des Verkehrsbetriebes Sachsen der DB Regio AG.
"Welt": Bahn wieder mit größerem Verlust
(29.09.) BERLIN - Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" hat sich der Betriebsverlust der DB in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres auf 85 Millionen Euro erhöht. Ein Bahnsprecher wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren. Zum Halbjahr hatte die Bahn den Betriebsverlust nach Zinsen langsamer als geplant auf 62 Millionen Euro verringert. Inzwischen können laut "Welt" auch die Kosten des im vorigen Jahr gescheiterten Preissystems beziffert werden. Dem Vernehmen nach hätten sich die Aufwendungen für Einführung und Abschaffung des umstrittenen Frühbucher-Modells auf rund 600 Mio. Euro belaufen. Die Kosten seien unter anderem für externe Berater, den IT-Aufwand, Mitarbeiterschulungen sowie Marketing und Werbung angefallen, hieß es in dem Bericht.
Vorbereitungsphase für Europazug abgeschlossen
(29.09.) BERLIN - Mit der Vorlage des funktionalen Lastenhefts für die Beschaffung eines europäischen Hochgeschwindigkeitszugs wird die vorbereitende Phase im gemeinsamen Projekt von Deutscher Bahn, französischer SNCF sowie italienischer FS kurzfristig abgeschlossen. Wie es in einer Pressemitteilung der DB hieß, haben die Chefs der beteiligten Bahnen jetzt entschieden, weitergehende Arbeiten erst wieder aufzunehmen, wenn eine Neubeschaffung ansteht und die Anpassung an künftige Normen erfolgen kann. Nicht in allen Punkten konnte das Projekt die heute noch prägenden nationalen Bahnsystemgrenzen und die rechtlichen Barrieren für eine europäische Beschaffung überwinden. Dazu gehören unter anderem die verschiedenen Betriebsabläufe bei der Abfertigung, Catering etc., die zu unterschiedlichen Konstruktionen führen. Ein gemeinsames Fundament sei jedoch mit dem Lastenheft gelegt, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Die Ergebnisse seien schon jetzt geeignet, sowohl bei der Neufassung der technischen Spezifikationen für die europäische Bahn-Harmonisierung berücksichtigt zu werden als auch in internationalen und nationalen Modularisierungsprojekten der Bahnen Maßstäbe zu setzen.
Mehdorn: Bahn in NRW mit mehr Personal und Material für den Herbst gerüstet
(29.09.) DÜSSELDORF - Mit einem Maßnahmenpaket von rund 25 Millionen Euro stellt sich die Bahn in Nordrhein-Westfalen den Anforderungen des Herbstes. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn erläuterte dem nordrhein-westfälischen Verkehrsausschuss des Landtags am Dienstag eine Reihe von Lösungen, mit denen ein Einbruch von Qualität und Pünktlichkeit wie noch im Vorjahr geschehen, verhindert werden soll. Natürlich werde es auch in diesem Herbst Störungen geben, so Mehdorn: "Wir leben schließlich in der Wirklichkeit und nicht im Labor. Entscheidend aber wird sein, wie wir auf Störungen vorbereitet sind und wie wir mit ihnen umgehen. In diesem Sinne sehe ich uns gut gerüstet." Auf der Grundlage eines umfassenden Schmierfilmkatasters sei ein komplett neues Betriebsprogramm entstanden. Mehdorn: "Wo im vergangenen Herbst die leichten Triebwagen ins Rutschen kamen, werden nun schwere Fahrzeuge fahren. Wo wir nicht gerutscht sind, fahren leichte Fahrzeuge." Dies sei eines der größten Programme für den Austausch von Fahrzeugen in der Geschichte des Nahverkehrs. 20 zusätzliche Elektroloks und 24 zusätzliche Triebfahrzeuge seien aus dem gesamten Bundesgebiet nach NRW gezogen worden.
Wie Mehdorn weiter ausführte, seien 2. 000 Lokführer in den vergangenen Wochen geschult worden; alle modernen elektrischen Triebwagen wurden zur Verbesserung des Bremsverhaltens mit neuen Besandungsanlagen ausgerüstet. Auch die Werkstattkapazität wurde ausgeweitet worden: 60 zusätzliche Personalstellen wurden eingerichtet, zwei weitere Unterflurdrehbänke zum Abdrehen von Rädern bereitgestellt. 500 Kundenbetreuer auf den Nahverkehrszügen wurden mit sogenannten Kommunikatoren ausgerüstet, die eine rasche Übertragung von Daten zur Kundeninformation ermöglichen.
Allianz pro Schiene fordert Neuausrichtung der Bahnpolitik
(29.09.) BERLIN - Die in der Allianz pro Schiene zusammengeschlossenen Verbände ACE, BF Bahnen, BUND, BDEF, GDBA, GDL, LBU, NABU, NaturFreunde, Pro Bahn, TRANSNET, VDEI, VHB, VBB und VCD haben an Regierung und Parlament appelliert, sich nicht aus der bahnpolitischen Verantwortung zu stehlen. Die von einigen Bundestagsabgeordneten entfachte Personaldiskussion um die Person des Vorstandsvorsitzenden der DB AG "löst die Probleme des Verkehrsträgers Schiene nicht", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Verbände. Der Schienenverkehr sei seit Jahren im Wettbewerb mit der Straße und dem Luftverkehr "massiv benachteiligt". Mehr Verkehr auf der Schiene werde es nur geben, "wenn die Wettbewerbsnachteile des Verkehrsträgers Schiene endlich abgebaut werden". Als Beispiele nannten die Verbände unterschiedliche Regelungen des Staates für Infrastrukturnutzung und Energiebesteuerung der Verkehrsträger. So zahlten Eisenbahnen seit zehn Jahren sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eine kilometerabhängige Maut, die Straßenbenutzung für Pkw, Lkw und Busse sei dagegen in Deutschland kostenlos. Weiter heißt es in der Erklärung: "Während Eisenbahnen Mineralölsteuer für den Dieselkraftstoff und Ökosteuer auf den Stromverbrauch ihrer Lokomotiven zahlen, tanken die Fluggesellschaften kerosinsteuer- und ökosteuerfrei." "Zentrale Aufgabe der Bundespolitik" sei es, "die Bahnpolitik neu auszurichten und Wettbewerbsnachteile des umweltverträglichen und sicheren Schienenverkehrs schnellstmöglich abzubauen". Statt dessen würden Politiker "permanent das operative Geschäft der DB AG kommentieren".
Unterdessen stellten sich auch die leitenden Angestellten der Deutschen Bahn hinter ihren Vorstandsvorsitzenden. "Es gibt zu dem Kurs, aus der Bahn ein serviceorientiertes und wirtschaftliches Unternehmen zu machen, keine Alternative", erklärte der Vorsitzende des Konzernsprecherausschusses der leitenden Angestellten, Peter Debuschewitz, in Berlin. Die Bahn müsse nach zehn Jahren Bahnreform aus den Verlusten raus und zu einem normalen Unternehmen mit Zugang zum Kapitalmarkt werden. Keiner habe dafür in den letzten Jahren so gekämpft und soviel erreicht wie Hartmut Mehdorn und sein Vorstand. Mehdorn könne sich deshalb auch der ausdrücklichen Anerkennung seiner Leistung und dem Rückhalt durch die Leitenden Angestellten der Deutschen Bahn sicher sein. "Die Leitenden Angestellten fordern alle Beteiligten in Politik und Wirtschaft auf, jetzt dafür zu sorgen, dass der Bahn-Konzern, der auf einem guten Weg ist, sich unternehmerisch in Ruhe weiter entwickeln kann, um dann mit der gleichen Ruhe und Sachlichkeit über den politischen Prozess eines Börsengangs zu entscheiden", so Debuschewitz. "Die rund 230.000 Beschäftigten und die täglich 4,5 Millionen Kunden der Bahn haben es nicht verdient, weiter durch öffentliche, teilweise sehr interessengeleitete Diskussionen wie in den vergangenen Wochen verunsichert zu werden. Das ist in höchstem Maße unternehmensschädigend. Darüber muss sich jeder klar sein, der sich daran beteiligt."
DB kürzt Provisionen für Reisebüros
(29.09.) BERLIN - Die Reisebüros erhalten demnächst weniger Provision von der DB. Die Vergütungen für den Verkauf von Zugfahrkarten werden ab 1. Januar 2005 im Schnitt um 25 Prozent gesenkt, teilte der bundeseigene Konzern mit. Der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalterverband (DRV) warnte vor weitreichenden Folgen, da Kosten so nicht mehr zu decken seien. Das neue Modell, das die Provisionen im Schnitt von 10,3 Prozent auf 7,6 Prozent kürze, liege für die Reisebüros unter der absoluten Schmerzgrenze von zehn Prozent. Viele der 3500 Reisebüros mit Bahn-Lizenz würden den Ticketverkauf einstellen. Auf Kunden könne aber auch eine Extra-Servicegebühr wie für Linienflüge zukommen. DRV-Vizepräsident Hans Doldi warf der Bahn vor, Kunden zu benachteiligen, die mit Internet und Automaten nicht zurechtkämen und in ihrer Nähe keinen Schalter der Bahn hätten. Bahn-Vertriebschef Jürgen Büchy sagte dagegen, das neue Modell solle die Präsenz in der Fläche nicht gefährden. Eine Zusatzvergütung sei daher etwa für Agenturen vorgesehen, die als einzige Stelle an einem Ort Fahrscheine verkaufen sowie statt der Bahn in einem Bahnhof oder in der Nähe einer Station Tickets anbieten.
Bahnhof Siegburg/Bonn feierlich eröffnet
(29.09.) SIEGBURG - Am Dienstag ist der Bahnhof Siegburg/Bonn feierlich eröffnet worden. In der Mitte des quadratischen Neubaus liegt die halbkreisförmige Haupthalle, in die viel Tageslicht durch die transparente Fassade fällt. Auf über 1.000 Quadratmetern finden Reisende und Bahnhofsbesucher neben dem DB ReiseZentrum einen Buch- und Zeitschriftenhandel, einen Tabakladen, eine Bäckerei, eine Brezelbäckerei sowie einen Imbiss. Der Bundesgrenzschutz ist ebenfalls mit einer Wache im Bahnhof vertreten. Eine WC-Anlage, Schließfächer, Fotokabinen und sowie Fahrschein- und Warenautomaten runden das Serviceangebot ab. Außerdem verfügt das Gebäude über rund 2.300 Quadratmeter weitere Gewerbe- und Büroflächen. Der Bahnhof ist auch vorbildlich mit anderen Verkehrsträgern verknüpft. Im Untergeschoss befindet sich der Endbahnhof der Stadtbahnlinie 66 nach Bonn, der über kurze Wege von den ICE-Bahnsteigen aus erreichbar ist. Zur S-Bahn auf dem anderen Bahnsteig und zum zentralen Busbahnhof sind es ebenfalls nur ein paar Schritte. Aufzüge verbinden die Empfangsebene behindertengerecht mit den Bahnsteigen. Rund 12.000 Reisende und Besucher nutzen täglich den Bahnhof Siegburg/Bonn, der von 157 Zügen (ICE, Regional- und S-Bahn) angefahren wird. Das neue Empfangsgebäude war Bestandteil einer umfassenden Planung für das Bahnhofsumfeld im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs. Ziel war es, einen neuen Fernbahnhof für die Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt (Main) zu bauen und optimal mit dem städtischen Umfeld und auch mit der Stadt Bonn zu verbinden.
Labour-Delegierte für Wiederverstaatlichung der britischen Bahn
(29.09.) BRIGHTON – Die privatisierte britische Bahn soll wieder verstaatlicht werden. Knapp 64 Prozent der Delegierten der Labour-Partei stimmten auf einem Parteitag in Brighton für den Vorschlag, die privatisierte Bahn komplett wieder in Staatsbesitz zu nehmen. Noch am Vortag hatte sich Finanzminister Gordon Brown vehement gegen "kostspielige Verstaatlichungen" ausgesprochen und die Fortsetzung der Reformen im staatlichen Sektor angekündigt. Das Votum des Parteitags ist für die Regierung nicht bindend.
Wolf: Dieselloks der Bahn fahren bald mit Rußfilter
(29.09.) BERLIN - Die DB wird künftig Diesellokomotiven nur noch mit Rußpartikelfiltern anschaffen. Dies erklärte Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und Mitglied im Aufsichtsrat der DB, nach einem Gespraech mit Bahnchef Hartmut Mehdorn. "Auch bei der Bahn ist die Zukunft des Dieselmotors rußfrei", sagte Wolf. Der Vorstandsvorsitzende der DB habe ihr versichert, dass auch die Dieselloks, die derzeit im Bestand der Deutschen Bahn fahren, nachträglich mit Filtern ausgerüstet werden sollen, so Wolf. In den Fällen, in denen dies die technische Auslegung nicht zulasse, würden die Lokomotiven mit umweltschonenden Motoren nachgerüstet. „Die Lokomotivenhersteller planen nun eine gemeinsame Initiative unter dem Arbeitstitel 'Green Rail'. Das Bundesumweltministerium prüft eine Beteiligung an dieser Initiative", so Margareta Wolf.
Da sich die Verwendung von Rußfiltern bei Kraftfahrzeugen immer mehr durchsetzt, droht die Bahn auf mittlere Sicht ihren Umweltvorsprung vor dem Pkw-Verkehr zu verlieren. "Die Bahn wirbt zu Recht damit, das umweltfreundlichste Verkehrsmittel zu sein. Diesen Umweltvorsprung zu verlieren, würde die Wettbewerbssituation der Bahn erheblich schwächen", mahnte Wolf. Die Zusage der Bahn sei deshalb nicht nur im Interesse der Umwelt, sondern auch im Eigeninteresse des Unternehmens. Außerdem steige mit den geplanten Massnahmen der Rest- und Wiederverkaufswert der Lokomotiven am Ende der Laufzeit.
Treffen des Bahnvorstands zur aktuellen Lage
(28.09.) BERLIN - Nach den Turbulenzen um den verschobenen Börsengang und Rücktrittsforderungen gegen Konzernchef Hartmut Mehdorn hat der Vorstand der Bahn am Montag die Lage beraten. Ein Unternehmenssprecher bezeichnete das Treffen als eine Routine-Sitzung. "Wie jedes Jahr im Herbst" sei über die die mittelfristige Planung gesprochen worden. Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt. Strittig ist derzeit unter anderem, ob nach dem Scheitern eines schnellen Börsengangs in der letzten Woche ein neuer Zieltermin formuliert werden soll. Die Bahngewerkschaft Transnet lehnt dies ab und will zunächst "Dampf aus dem Kessel" lassen. Der Bahnsprecher sagte dazu, man setze für die Zukunft "auf einen sachlichen und konstruktiven Dialog". Der Konzern sei wie sicher alle Beteiligten bereit, seinen Teil dazu beizutragen. Nach heftigem Krach mit Abgeordneten aller Fraktionen wird Mehdorn an diesem Mittwoch im Verkehrsausschusses des Bundestags erwartet. Dies habe keine Rolle in der Vorstandssitzung gespielt, sagte der Sprecher. Auch die für Mitte Dezember geplanten Preiserhöhungen im Nah- und Fernverkehr seien kein Thema gewesen. Dabei bleibe es.
Transnet will sichere Bahn-Jobs bis 2010
(28.09.) BERLIN - Die Gewerkschaft Transnet fordert von der DB einen Beschäftigungssicherungspakt bis zum Jahr 2010. "Mit diesem Ziel werden wir in die nächste Tarifrunde gehen", sagte der Chef der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, der "Berliner Zeitung". Die Arbeitgeber und Transnet sowie die Gewerkschaften GDBA und GDL wollen sich Hansen zufolge am 30. September zu Tarifgesprächen treffen. Transnet geht mit ihrer Forderung laut "Berliner Zeitung" noch über das hinaus, was sie in der ersten Gesprächsrunde verlangt hatte. Im Frühjahr forderte die Gewerkschaft dem Bericht zufolge einen Beschäftigungspakt bis 2008. Hansen sagte, der neue Zeitrahmen ergebe Sinn, "da der Börsengang der Bahn ja nicht vom Tisch ist, sondern nun bis 2008 angepeilt wird". Als Gegenleistung wollen die Gewerkschaften "befristete Zugeständnisse und ein hohes Maß an Flexibilität" bieten.
Gleichzeitig stellte sich Hansen in der Debatte um die Führung der DB noch einmal hinter Vorstandschef Hartmut Mehdorn. "Es gibt im Unternehmen nichts konkret an Mehdorn auszusetzen", sagte der Transnet-Chef im NDR. Es seien eher die Politiker, die mit dem Bahnchef nicht zurechtkämen. Die Kritik von Verkehrspolitikern an Mehdorns Mentalität sei allerdings vordergründig. "Es gibt eine Reihe von Politikern, die gerne möchten, dass der Konzern aufgelöst wird und die Bahn in Einzelteile zerlegt wird." Dies funktioniere aber mit Mehdorn nicht. Es helfe den Eisenbahnern nichts, wenn Mehdorn abgelöst würde.
(28.09.) BERLIN - Die DB macht rund 15 Millionen ADAC-Mitgliedern vom 1. bis 31. Oktober ein besonderes Angebot: Bei ihrer Bahnfahrt können sie eine Person kostenlos mitnehmen. Der Vorverkauf für das Angebot hat am Montag gestartet. ADAC-Mitglieder legen beim Kauf einer Fahrkarte einfach ihre gültige Clubkarte vor und lassen den Mitfahrer auf ihrem Ticket eintragen. Zusätzlich können dann noch bis zu drei weitere Personen zum halben Preis mitfahren. Kinder und Enkelkinder unter 15 Jahren reisen in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern bei diesem Angebot auch kostenlos mit. Das Angebot gilt für den Normalpreis mit und ohne BahnCard und für die Sparpreise 25 und 50. Die Bahnfahrt muss zumindest auf einer Teilstrecke mit einem Fernverkehrszug (ICE, IC/EC) zurückgelegt werden. Die gültige ADAC-Clubkarte ist während der Zugfahrt als Legitimation erforderlich. In den Zügen von CityNightLine und DB NachtZug kann das Angebot in Kombination mit dem Aufpreis für Sitz-, Liege-, oder Schlafwagen genutzt werden. Auch für Inhaber einer BahnCard 100 besteht die Möglichkeit, eine Person kostenlos mitzunehmen, indem sie bei der Fahrkartenkontrolle einfach ihre gültige ADAC-Clubkarte vorzeigen. Das Angebot gibt es in allen DB Reisezentren und DB-Agenturen. Am Automaten, im Internet und über den telefonischen Reiseservice der Bahn oder im Zug ist es nicht erhältlich.
Weniger Verspätungen im Regionalverkehr in Sachsen-Anhalt
(28.09.) MAGDEBURG (ddp/eig. Ber.) - Die DB erreicht im Regionalverkehr Sachsen-Anhalts zunehmend pünktlich ihr Ziel. Der Anteile der Züge mit Verspätungen liege bei etwa sechs Prozent und damit knapp unter den im Verkehrsvertrag vereinbarten 95 Prozent pünktlicher Züge, sagte Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) am Montag in Magdeburg. Seit Beginn der Messung des Pünktlichkeitsniveaus vor sieben Jahren sei das der beste Wert. 1997 seien noch 87,3 Prozent der Züge pünktlich gewesen. Positiv sei, dass im S-Bahn-Verkehr fast 98 Prozent der Züge zum richtigen Zeitpunkt ankommen. Der Abschluss des Verkehrsvertrages vor anderthalb Jahren habe sich auch positiv auf Qualität und Service ausgewirkt, unter anderem durch neue Fahrzeuge. Insgesamt habe die DB im vorigen Jahr Aufträge für mehr als 430 Millionen Euro bei Firmen in Sachsen-Anhalt ausgelöst, eine Steigerung um rund 285 Millionen Euro. Gleichzeitig übte er besonders Kritik am Zustand vieler Bahnhofsgebäude. Das betreffe rund 100 Bahnhöfe im Land.
Sondersitzung des Bahn-Vorstands zu Börsenfähigkeit
(27.09.) BERLIN - Bahnchef Hartmut Mehdorn hat laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" für den heutigen Montag eine Sondersitzung des Bahnvorstands angeordnet. Ziel sei die schnelle Vorbereitung einer überzeugenden Strategie, mit der das sichere Erreichen der Börsenfähigkeit bis 2008 kommuniziert werden solle. Die Topmanager der DB müssten sich dafür mit Zahlenmaterial ihrer Bereiche wappnen, lautet dem Bericht zufolge die Vorgabe des Bahnchefs. Am kommenden Mittwoch werde sich zeigen, ob Mehdorns Kalkül aufgeht. Denn dann müsse er dem Bundestags-Verkehrsausschuss auf dessen Sondersitzung Rede und Antwort stehen. Schon jetzt sei abzusehen, dass Mehdorn einen schweren Stand haben werde. Die Verkehrspolitiker hätten sich einmütig gegen einen überhasteten Börsengang ausgesprochen. Außerdem hält der Bahnchef nach Darstellung der "Welt am Sonntag" unbeirrt daran fest, die Bahn nur gemeinsam mit dem Schienennetz an die Börse zu bringen. Der FDP-Politiker Horst Friedrich sagte der Zeitung dagegen: "Einen Börsengang mit Netz wird es nicht geben. Die Mehrheit lehnt dies ab." Auch die Regierung wird sich den Angaben nach nächste Woche nochmals mit Mehdorn befassen müssen. Union und FDP beantragten am Montag eine aktuelle Stunde. Dabei wollten sie die Regierung zu ihrem Vorwurf hören, Mehdorn fahre "seit Monaten einen Konfrontationskurs" unter anderem gegen Verkehrspolitiker.
Unterdessen hat sich nach Bundeskanzler Gerhard Schröder und Verkehrminister Manfred Stolpe auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hinter Mehdorn gestellt. "Ich finde den konsequenten Weg der Privatisierung der Bahn, den Herr Mehdorn mit beeindruckender unternehmerischer Tatkraft eingeschlagen hat, jedenfalls richtig und notwendig", sagte Clement in einem Interview mit der "WamS". Bereits zuvor hatte ein Regierungssprecher einen Bericht der "Bild"-Zeitung dementiert, wonach die Bundesregierung intern nach möglichen Nachfolgern für Mehdorn sucht. Stolpe sagte der "Bild am Sonntag", wegen seines harten Sanierungskurses habe sich Mehdorn bis in die Politik hinein nicht nur Freunde gemacht. "Es wird ihn bestimmt nicht wundern, dass er in einer so schwierigen Situation mit Rücktrittsforderungen konfrontiert wird." Gleichzeitig forderte er weitere Verbesserungen bei der Bahn: "Zentral sind Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, guter Service." Auch mit ihrem Preissystem sei die Bahn "noch lange nicht am Ende aller Wege". Der Minister wollte sich nicht auf 2008 als Jahr des Börsengangs festlegen. "Niemand jagt uns. Das könnte 2008 passieren, das Datum ist aber kein Dogma".
Zugverkehr in Dresden wieder aufgenommen
(27.09.) DRESDEN - Mit zweieinhalbstündiger Verspätung ist am Sonntag ein Bau-Großeinsatz der DB im Raum Dresden beendet worden. Nach mehr als 60 Stunden Pause sei am Sonntag gegen 9.30 Uhr die erste S-Bahn von Dresden-Neustadt nach Pirna wieder gefahren. Ihren Worten zufolge hat es während der Sperrung, die wegen umfangreicher Bauarbeiten auf mehreren Dresdner Bahnhöfen nötig war, keine größeren Probleme gegeben. Nach Kuhnes Angaben waren mehr als 200 Bauarbeiter und Ingenieure im Einsatz. Unter anderem wurden am Bahnhof Dresden-Neustadt Lichtsignale installiert und am Hauptbahnhof am Dach gearbeitet. Am Bahnhof Dresden-Strehlen wurden umfangreiche Gleisbauarbeiten durchgeführt.
Zellstoff-Transporte für die Zellstoff Stendal GmbH jetzt auf der Schiene
(27.09.) MAINZ - Die Zellstoff Stendal GmbH wird ihre Kunden in ganz Europa und in Übersee von ihrer neuen modernen Fabrikanlage in Arneburg bei Stendal aus versorgen. Die im Sommer eröffnete modernste Zellstofffabrik Europas verfügt über eine Produktionskapazität von 550.000 Tonnen jährlich und erwartet für 2005 im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr ein Transportvolumen von 160.000 Tonnen. Das Verkehrskonzept wurde von Stinnes Freight Logistics, dem Stinnes-Geschäftsfeld für Logistikleistungen im Massengutsegment, gemeinsam mit Zellstoff Stendal entwickelt und umgesetzt. Die ersten acht Güterwagen der Gattung Rils werden in diesen Tagen mit Railion, der Güterbahn der Stinnes AG, von der Produktionsanlage im Norden Sachsen-Anhalts in Richtung Frankreich transportiert. Beladen mit Zellstoffballen für die Papierherstellung, fahren sie in rund vier Tagen von Niedergörne ins französische Troyes. Beteiligt am grenzüberschreitenden Transport ist die französische Partnerbahn SNCF. Ergänzend übernimmt die Stinnes-Tochter Transa GmbH für Zellstoff Stendal LKW-Transporte zu Kunden, die nicht per Bahn erreichbar sind.
Neuer Logo-Zusatz auf "Zentralbahn"-Fahrzeugen
(27.09.) BERN - Die aus der Fusion von SBB Brünigbahn und Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) hervorgegangene "Zentralbahn" erhält auf ihren Fahrzeugen ab 1. Januar 2005 einen neuen Zusatz. Auf vielseitigen Wunsch werden die Lokomotiven und Wagen zusätzlich zum Logo "Die Zentralbahn" mit "Luzern Engelberg Interlaken" beschriftet. Bei der Bekanntgabe der baldigen Fusion der beiden Unternehmen und der Vorstellung des Namens mit Logo war im Juli entschieden worden, die Zentralbahn mit dem Zusatz "Luzern Engelberg Brünig" zu beschriften. Damit wollte man aufzeigen, aus welchen Bahnen die Zentralbahn entstanden ist. Dies löste bei Politikern, der Kundschaft und bei der Bevölkerung auf beiden Seiten des Brünigpasses viele Reaktionen aus. Jetzt wurde beschlossen, den Zusatz zu ändern in "Luzern Engelberg Interlaken". Damit wird auf das durch die Zentralbahn erschlossene Dreieck aufmerksam gemacht. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dem Namen Zentralbahn damit gerechter zu werden, weil die alten Begriffe doch eher mit der Zentralschweiz verhaftet waren. Zentralbahn hingegen steht für die zentrale Verbindung zwischen drei touristisch sehr attraktiven Gebieten durch die Schweizer Alpen.
Stolpe hält Preiserhöhungen bei Bahn für unvermeidlich
(25.09.) BERLIN - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe hält höhere Fahrpreise bei der DB auch nach der Verschiebung des Börsengangs für unvermeidlich. Die Privatisierung sei sicher eine Hintergrundüberlegung bei der Entscheidung für höhere Preise gewesen, "weil sich der Bahn-Vorstand vorgenommen hatte, im Jahr 2004 die schwarzen Zahlen zu erreichen", sagte Stolpe im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Die höheren Energiekosten spielten jedoch auch eine Rolle. Nun müsse der Aufsichtsrat abwägen, ob er der Erhöhung zustimme oder nicht. Er gehe davon aus, dass die Bahn um die Erhöhung "wohl nicht herumkommt", sagte Stolpe. Zugleich rügte er Bahnchef Hartmut Mehdorn wegen dessen Umgang mit Verkehrsexperten des Bundestags. "Ich würde ihn niemals vorschlagen für den diplomatischen Dienst, da ist er wirklich ungeeignet", sagte Stolpe. "Das ist ein Punkt, bei dem er sich ganz sicher korrigieren muss", ergänzte der Minister. "Aber auf der anderen Seite muss man sehen: Der Mann hat in den letzten fünf Jahren eine erfolgreiche Sanierung vorangebracht." Dies sei ein Kurs, der auf einen Börsengang zusteuere. "Und Mehdorn ist der richtige Mann, das fortzusetzen. Jetzt einen Pferdewechsel zu machen, ohne dass es wirklich massiv zwingende Gründe sind, würde ich für einen Fehler halten."
Unterdessen hat die Bahngewerkschaft Transnet in der Debatte um einen späteren Termin für die Börsenziele der Bahn vor neuen Zeitplänen gewarnt. Zunächst müsse jetzt Ruhe in den Konzern. "Die permanente Verunsicherung der Beschäftigten muss aufhören", sagte der Vorsitzende Norbert Hansen. Der Gewerkschaftschef pochte weiter auf eine baldige Sondersitzung des Aufsichtsrats. In dieser Sitzung müssten die Fakten "rund um die Bahn" auf den Tisch. Hansen warnte vor einer Debatte über die Personalie Bahnchef Mehdorn. "Das lenkt von den eigentlichen Problemen ab. Wir müssen jetzt nicht über Personen, sondern über Positionen und Programme diskutieren." Die Sachthemen müssten abgearbeitet werden. Der Transnet-Chef erwartet jedoch auch "Kurskorrekturen in der Unternehmenspolitik." Beispielsweise müsse der so genannte qualifizierte Ausgabenstopp vom Tisch und die Planungen im Fernverkehr müssen erörtert werden. Außerdem müsse das Management sich zum möglichen Verkauf von Scandlines, Arcor und anderen Gesellschaften äußern. Aber auch der Streit zwischen Bund und Bahn um die Investitionspolitik solle aufhören, forderte die Gewerkschaft.
Fünf Bahnunternehmen beim Wettbewerb "Umweltvergleich Schienenverkehr" ausgezeichnet
(25.09.) BERLIN - Das Schienenbündnis "Allianz pro Schiene" hat am Donnerstag im Rahmen der InnoTrans in Berlin fünf Eisenbahnunternehmen in fünf verschiedenen Kategorien mit dem erstmals verliehenen Umweltpreis ausgezeichnet. Die Unternehmen hätten sich durch ein besonderes Umweltengagement hervorgetan und seien beispielsweise bei der Verringerung von Luft- und Lärmbelastungen sowie bei der Reduzierung des Energieverbrauchs neue Wege gegangen. "Gewinner sind letztlich die Verkehrsunternehmen, ihre Fahrgäste - und natürlich die Umwelt selbst. Der Erste Umweltvergleich zeigt, dass umweltfreundliche Mobilität keine Zukunftsmusik, sondern heute schon machbar ist", so das Fazit von Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Grundlage für die Entscheidungen der 13-köpfigen Jury unter Vorsitz von Staatssekretärin Margareta Wolf war ein Bewertungskatalog in den Kategorien Lärm, Energieverbrauch und Schadstoffausstoß. Diese wurden in vier verschiedenen Handlungsfeldern untersucht: beim Betriebseinsatz, der Neubeschaffung, der Nachrüstung und bei besonderen Innovationen. Hauptgrund für diese Differenzierung waren nach Auskunft des Projektleiters der Allianz pro Schiene, Matthias Pippert, die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den Unternehmen: "Um die Unternehmenspolitik vergleichen zu können, wollten wir den Prozess bewerten und nicht statisch einen Ist-Zustand, der von zum Teil sehr unterschiedlich strukturierten Fahrzeugflotten geprägt ist." Ausgearbeitet wurde der Fragenkatalog in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma SCI Verkehr GmbH aus Köln und dem Heidelberger Institut für Energie und Umweltweltforschung (IFEU).
Im Personennahverkehr mit Dieselantrieb siegte die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB). Laut Allianz pro Schiene tat sich das Unternehmen durch ein besonderes Umweltengagement hervor und ging beispielsweise bei der Verringerung von Luft- und Lärmbelastungen sowie bei der Reduzierung des Energieverbrauchs neue Wege. Im Schienenpersonennahverkehr mit Elektrotraktion wurde die DB-Tochter S-Bahn Berlin GmbH für ihren effizienten Umgang mit Energie und anderen Ressourcen, die Förderung des Klimaschutzes sowie die weitere Senkung der Lärmemission ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben wurde die Senkung von Lärmemissionen im Rad-Schiene-Bereich. Im Fernverkehr siegte die DB Fernverkehr AG. Besondere Beachtung fand das 2001 gestartete Projekt EnergieSparen. Bis heute hat die DB 14.000 Lokführer im energiesparenden Fahren geschult. Parallel dazu wurden 3.500 Stromzähler in die Loks und Züge des Personenverkehrs eingebaut und Verbrauchsanzeigen und Bordcomputer für Energiesparfahrhinweise entwickelt. Damit konnten gegenüber 2002 bereits vier Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden. Als Beispiele zur Lärmreduzierung bei Fahrzeugen des Fernverkehrs wurden die aerodynamische Bauweise des Wagenkastens, die lärmoptimierten Stromabnehmer des ICE 3 und ICE-T und die radial einstellbaren Fahrwerke des ICE-T prämiert. Die Verbesserung der Aerodynamik trägt ebenfalls zu Energieeinsparungen bei.
Im Güternahverkehr konnten die Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter (VPS) die Jury überzeugen. Die VPS gäben das Bild einer innovativen Güterregionalbahn ab. Systematisch werde daran gearbeitet, Möglichkeiten zur Verringerung von Energieverbrauch und Schadstoffausstoß zu erschießen. So erprobte die VPS als weltweit erstes Eisenbahnunternehmen ab 1996 Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzung. Inzwischen hat das Unternehmen 7 vierachsige Loks mit dieser Technik ausgestattet, was deutlich verbesserte Schadstoffwerte ermöglicht. Fast die gesamte Flotte wurde zudem mit einer selbst entwickelten und erprobten Start-Stopp-Automatik ausgestattet (selbsttätiges Abschalten bei längerem Stillstand). Im Güterfernverkehr setzte sich die Bahn-Tochter Railion Deutschland GmbH durch. Bereits 2001 wurde mit der Remotorisierung von rund 400 Diesellokomotiven begonnen. Damit brachte Railion Europas sauberste Dieselloks auf die Schienen. Das Unternehmen beschafft derzeit mehr als 500 interoperabel einsetzbare Elektroloks, deren Bremsen als Generatoren funktionieren und den Strom ins Netz zurückspeisen. Bei der Neubeschaffung von Lokomotiven wird konsequent die Ausstattung mit lärmarmer Technik zum Beispiel temperaturgesteuerte Lüfterdrehzahlen, verlangt. Um den Lärm direkt am Entstehungsort zu vermindern, schafft Railion alle neuen Güterwagen nur noch mit der geräuscharmen Komposit-Sohle, auch Flüsterbremse genannt, an.
ÖBB: Neuer Bahnhof Krems feierlich eröffnet
(25.09.) WIEN - Nach zweijähriger Bauzeit ist am Freitag der modernisierte Bahnhof Krems feierlich eröffnet worden. Eine große übersichtliche Bahnhofshalle (inklusive Blindenleitsystem) mit direktem Zugang zu einem OKAY-Lebensmittelmarkt, einer Trafik und einem offen gestalteten ÖBB-Reisezentrum kennzeichnen die Atmosphäre im modernisierten Bahnhof Krems. Im Zuge des Umbaues wurde die gesamte Fassade am Hausbahnsteig neu gestrichen, alle Fenster und Türen ausgewechselt und der Bahnhofsvorplatz angehoben, damit ein niveaugleicher, behindertengerechter Zugang zwischen Bahnhofsvorplatz und den Bahnsteigen möglich wurde. Der Hausbahnsteig wird von einem großen weiten Dach überspannt. Der neue Bahnhof Krems mit dem neu gestalteten Vorplatz ist eine moderne, herzeigbare Visitenkarte für die Donaumetropole Krems, die täglich von rund 8.700 Menschen frequentiert wird. Ingesamt 2,68 Mio. Euro kostete die Modernisierung des Bahnhofs Krems.
Im unmittelbaren Anschluss an das Bahnhofsprojekt wird im Bahnhof Krems der Hausbahnsteig begradigt. Dabei muss ein Gleis und eine Weichenverbindung verlegt werden, erst danach kann aus bautechnischen Gründen der Hausbahnsteig neu gepflastert werden. Dabei wird auch ein Blindenleitsystem verlegt. Diese Arbeiten sind für die Monate Oktober / November 2004 vorgesehen. Neben Krems sind in Niederösterreich weitere Reisezentren im Bau. So wird in Kürze der Bahnhof Baden mit einem Investitionsvolumen von 6,11 Mio. Euro fertig gestellt und eröffnet. Beim Bahnhof Wiener Neustadt wird am Bahnhofgebäude gebaut. Die Fertigstellung des Gesamtausbaues Wiener Neustadt (Investition 47,17 Mio. Euro) ist bis Ende 2005 vorgesehen. Ein weiterer Investitionsschub erfolgt mit dem für 2006 vorgesehenen Start der Bauarbeiten für den neuen Bahnhof St.Pölten, wo für das Projekt (Bahnhof- und Gleisumbauten) Anfang des Jahres 155 Mio. Euro übertragen wurden. Im Rahmen der Bahnhofsoffensive investieren die ÖBB österreichweit rund 300 Mio. Euro in den Ausbau von Bahnhöfen zu modernen Kundenzentren. Moderne Architektur und eine helle und angenehme Atmosphäre sind Grundvorgaben bei den Qualitätsverbesserungen für die Bahnkunden.
Bahnlinie Bern - Olten soll bis 2007 lärmsaniert sein
(25.09.) BERN - Die Anwohner der Gemeinden der Stammlinie zwischen Bern und Olten werden in den kommenden Jahren vor Bahnlärm geschützt. Die SBB hat beim Bundesamt für Verkehr für zehn Gemeinden entlang der Strecke Lärmschutzprojekte im Umfang von 14,9 Mio. Franken zur Genehmigung eingereicht. Die Sanierung beginnt nach der Plangenehmigung und dauert ca. zwei Jahre; die Arbeiten an der Strecke Bern - Burgdorf - Olten im Umfang von 14,9 Millionen Schweizer Franken werden somit nach heutiger Planung bis 2007 abgeschlossen sein.
Bei einer Infoveranstaltung der SBB für die betroffenen Gemeinden informierten die SBB-Verantwortlichen auch über den Stand der Arbeiten an der Bahn 2000-Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist, die wie geplant am 12. Dezember in Betrieb geht. Bei der Signaltechnik muss die SBB auf der Neubaustrecke wie bereits angekündigt vorerst auf ein herkömmliches System ausweichen, welches die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h (statt 200) limitiert. Das vorgesehene Signal- und Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) wird nach neuster Planung in der zweiten Jahreshälfte 2006 betriebsbereit sein. Die Herstellerfirma und die SBB wollen in den nächsten zwei Jahren die Nachtstunden intensiv nutzen, um ETCS auf der Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist auf Herz und Nieren zu testen. Dies hat zur Folge, dass die Güterzüge bis zum Ablösen der herkömmlichen Signalisierung durch ETCS im Jahre 2006 weiterhin auch nachts die Stammstrecke via Burgdorf - Langenthal statt wie ursprünglich geplant die Neubaustrecke benutzen. Auf die geplante Lärmsanierung der Stammlinie habe dies jedoch keinen Einfluss, teilte die SBB abschließend mit.
Bahnhof Rheda-Wiedenbrück: Maßnahmenpaket geschnürt
(25.09.) DÜSSELDORF - Nach der gelungenen Modernisierung und Belebung des Bahnhofsgebäudes in Rheda-Wiedenbrück sollen nun noch in diesem Jahr Sanierungsarbeiten im Tunnel sowie an den Bahnsteigen beginnen. Darauf einigten sich die Stadt Rheda-Wiedenbrück, die DB Station & Service AG und der VerkehrsVerbund OstWestfalenLippe (VVOWL) im Rahmen einer gemeinsamen Bahnhofskonferenz. Mit den noch anstehenden Maßnahmen soll der gesamte Bahnhofsbereich deutlich aufgewertet und den Fahrgästen eine angenehme Atmosphäre geboten werden. Im Maßnahmenpaket enthalten ist beispielsweise die Sanierung des Tunnels (Bahnsteigzugang) mit Verkleidung der Wand- und Deckenflächen, Erneuerung der Beleuchtungsanlagen im Tunnel, Sanierung der Treppenaufgänge, Ausdehnung der vorhandenen Videoüberwachung auch auf die Bereiche Tunnel und Bahnsteige sowie der Einbau von Hubliften an den Treppenaufgängen zu allen Bahnsteigen für mobilitätseingeschränkte Personen. Um Missbrauch zu vermeiden, sollen die Hublifte nicht frei zugänglich sein, sondern über das Personal der Radstation vor Ort bedient werden. Durch eine Ordnungspartnerschaft mit der Stadt sowie der örtlichen Polizei sowie des Bundesgrenzschutzes sollen u.a. mit allen Beteiligten abgestimmte Maßnahmen ergriffen werden, die das subjektive Sicherheitsgefühl im und um den Bahnhof und die damit verbundene Aufenthaltsqualität wesentlich erhöhen sollen. Mit der Realisierung der Maßnahmen wird in diesem Jahre noch begonnen. Ob im Jahr 2005 außerdem aufwändige Maßnahmen an den Bahnsteigdächern durchgeführt werden, hängt von Ergebnissen eines Gutachters ab, der die Dachkonstruktion derzeit im Auftrag der DB Station & Service AG untersucht.
Kanzler stärkt Bahnchef den Rücken
(24.09.) BERLIN - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Bahnchef Hartmut Mehdorn am Donnerstag demonstrativ den Rücken gestärkt und die Verschiebung des Börsengangs verteidigt: "Das wird helfen, dass der Börsengang der Bahn, den ich in einem zeitlichen Korridor von 2006 bis 2008 erwarte, ein voller Erfolg wird." Die Nachhaltigkeit der Erholung sei dabei viel wichtiger als das Datum. Nach Angaben aus dem Regierungsumfeld war es allerdings Schröder, der die Entscheidung zur Verschiebung des Bahn-Börsengangs getroffen habe, um nicht in den Strudel der Negativschlagzeilen gezogen zu werden. "Am Dienstag hat Schröder in einem dreistündigen Gespräch mit Aufsichtsratschef Michael Frenzel die Reißleine gezogen", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus den Kreisen. "Die Deutsche Bahn AG ist unter der Führung von Hartmut Mehdorn auf einem wirklich guten Gleis", sagte der Kanzler. "Sie wird zum ersten Mal seit Jahrzehnten in diesem Jahr einen achtbaren Gewinn erwirtschaften. Das zeigt, dass sein Kurs richtig ist", sagte Schröder. Auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt stellte sich an die Seite Mehdorns: "Er ist der richtige Mann, die Bahn zu führen und die notwendige Privatisierung erfolgreich zu gestalten."
Zuvor war die Kritik von Verkehrspolitikern aus Regierung und Opposition sowie von Verbänden an Mehdorn immer lauter geworden. Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt hatte wie auch die Verkehrsexperten von FDP und CDU auf das zerrüttete Verhältnis zwischen Mehdorn und dem Parlament hingewiesen. Der CDU-Experte Dirk Fischer sagte nach einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses: "Meine Auffassung ist, dass er dem Unternehmen am meisten dient, wenn er persönlich seine Konsequenzen zieht." Sein FDP-Kollege Horst Friedrich erklärte zur Absage des von Mehdorn propagierten Börsengangs 2006: "Das, was jetzt passiert ist, ist das Scheitern der Politik von Hartmut Mehdorn. Da muss er jetzt die Konsequenzen ziehen." Für Verärgerung sorgt offenbar auch ein Brief Mehdorns an BDI-Präsident Michael Rogowski, in dem der Bahnchef die Verkehrsexperten der Parteien diffamiert haben soll. Darin wird nach Medienberichten beispielsweise die Besetzung eines BDI-Forums zur Bahn kritisiert. Die Zusammensetzung könne "bösartiger nicht mehr sein". Weiter heiße es, "Die Herren Friedrich, Fischer und Schmidt äußern sich im Drei-Tages-Rhythmus als sog. Verkehrsexperten polemisch gegen mich und die Bahn. Was die Herren an diesem Tag sagen werden, ist bekannt. Eure gesamte Veranstaltung wird wieder von der üblichen Miesmacherei gegen die Bahn geprägt sein und ihre Zerschlagung zum Ziel haben."
Die Bahn hält ungeachtet der Verschiebung ihres Börsengangs an den beschlossenen Preiserhöhungen fest. Die Ursachen hätten sich nicht geändert, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Berlin. Vor allem die Energiekosten seien stark gestiegen. Die Grünen im Bundestag und Verbände hatten gefordert, die Anhebungen zum 12. Dezember mindestens zurückzunehmen, da sie sich mit dem vorläufigen Aus für die Börsenpläne erledigt hätten. Auch an ihrem Kurs in Richtung Profitabilität hält die DB fest. "Wir bleiben ganz klar bei unseren Zielen", bekräftigte der Bahn- Sprecher. Dazu gehöre, dass dieses Jahr wie angekündigt die Fahrt in die schwarzen Zahlen geschafft werde. Auch an der Kapitalmarktfähigkeit als Auftrag der Bahnreform ändere sich nichts. Die Bahn müsse unabhängig von Zeitplänen wirtschaftlich werden und mehr Fahrgäste gewinnen.
(24.09.) BERLIN - Im Oktober und November gibt es das neue Aktionsangebot der Deutschen Bahn: ab 19 Euro mit dem ICE oder IC/EC von zehn deutschen Bahnhöfen in elf europäische Metropolen. Alle Strecken sind Direktverbindungen ohne Umsteigen. Das Angebot gilt ab dem 4. Oktober. Der Vorverkauf startet bereits am 1. Oktober, der letzte mögliche Reisetag ist der 30. November. Am Automaten oder im Internet auf www.bahn.de kostet die Fahrkarte je nach Entfernung 19, 29 oder 39 Euro. Beim Kauf in DB ReiseZentren, in DB-Agenturen oder telefonisch beim DB ReiseService über die kostenpflichtige Rufnummer 11 8 61 erhöht sich der Ticketpreis um fünf Euro. Die Preise gelten für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse. Die Fahrkarten mit Bindung an einen bestimmten Zug sind bis drei Tage vor der Fahrt erhältlich und werden verkauft, solange der Vorrat reicht. Da das Sonderangebot im Ausland nicht verkauft wird, empfiehlt sich die Buchung gleich für die Hin- und Rückfahrt. Weitere Ermäßigungen wie BahnCard-Rabatt, Mitfahrerrabatt oder kostenlose Kindermitnahme sind ausgeschlossen. Erstattung und Umtausch sind nicht möglich. Alle Ziele können als Online-Ticket für Auslandsverbindungen am PC gebucht und selbst ausgedruckt werden.
Folgende 22 Direktverbindungen sind im Angebot:
- Kopenhagen ab Hamburg (29 Euro)Umschlagbahnhof Frankfurt/Main Ost nach Modernisierung in Betrieb genommen
(24.09.) FRANKFURT/Main - Mit einem symbolischen Knopfdruck ist am Donnerstag der modernisierte Umschlagbahnhof Frankfurt/Main Ost in Betrieb genommen worden. Bauherr des 25 Millionen Euro-Projektes ist das Geschäftsfeld Zugbildungs- und –behandlungsanlagen der DB Netz AG. Mit der Planung und Realisierung wurde die Niederlassung Mitte der Bahntochter DB ProjektBau GmbH beauftragt. In 18 Monaten Bauzeit wurden im Umschlagbahnhof 15.000 Tonnen Gleisschotter eingebaut, 8 Kilometer Schienen auf 13.000 Schwellen verlegt und rund 100.000 Kubikmeter Erde bewegt. Die kompletten Bauarbeiten erfolgten unter dem "Rollenden Rad" bei laufendem Umschlagbetrieb. Im neuen Terminal Frankfurt/Main Ost können Container, Wechselbehälter und kranbare Sattelanhänger bis zu einem Gewicht von 41 Tonnen umgeschlagen werden. Die Anlage ist mit zwei Portalkränen, vier Umschlaggleisen, Abstellflächen und den entsprechenden Lkw-Verkehrsanlagen für eine Umschlagkapazität von rund 120.000 Ladeeinheiten im Jahr ausgelegt. Vier Züge mit einer Länge von jeweils 650 m können gleichzeitig be- und entladen werden. Durch die modulare Bauweise des Terminals sind künftige Erweiterungen bei steigender Nachfrage problemlos möglich.
Der Umschlagbahnhof Frankfurt/Main Ost ist über die Hanauer Landstraße direkt an das regionale und überregionale Straßennetz angebunden. Über das Schienenetz der Deutschen Bahn AG bietet das Terminal den Kunden Nachtsprungverbindungen zu innerdeutschen Wirtschaftszentren, Direktverbindungen zu den Überseehäfen Hamburg und Bremerhaven sowie internationale Relationen an. Als ergänzendes Leistungsangebot rund um den Kombinierten Verkehr steht den Kunden in direkter Nachbarschaft zum Terminal ein neues Service-Center für die Wartung, Reparatur und Lagerung von Containern zur Verfügung. Mit der Inbetriebnahme des modernisierten Umschlagbahnhofs Frankfurt/Main Ost leistet die Bahn einen effizienten Beitrag zur Verzahnung der Verkehrsträger Schiene und Straße am Standort Frankfurt/Main.
(24.09.) WIEN Der 44-jährige Baumanager Martin Huber wird neuer Chef der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Sein Arbeitsschwerpunkt ist der Infrastrukturbereich, während Vorstandsdirektor Söllinger sich um den Absatzbereich kümmert. Huber, der Mitglied der konservativen Volkspartei ist, löst am 1. November den bisherigen deutschen ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde (58) ab, der künftig nur noch für den Personenverkehr der Bahn zuständig sein wird. Dies gab ÖBB-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Reithofer am Donnerstag in Wien bekannt. Vorm Walde hatte das Amt des Vorstandssprechers im Jahre 2001 angetreten. Daneben wurde Gustav Poschalko als zweiter Vorstand neben Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt in die Rail Cargo Austria AG berufen. Der am 24.11.1940 in Wien geborene gelernte Speditionskaufmann ist sein gesamtes Berufsleben lang in der Speditionsbranche tätig. Neuer Geschäftsführer der ÖBB Dienstleistungs GmbH wurde Franz Nigl, geboren am 7.4.1963 in Wien. Nigl war zuletzt als Geschäftsführer der Telekom Austria Personalmanagement GmbH und als Vorstand der Telekom Austria Arbeitsstiftung tätig.
ICE-Testfahrten zwischen Ludwigslust und Brahlstorf
(24.09.) SCHWERIN - In der Zeit vom 27. September 2004 bis zum 15. Oktober 2004 werden auf der Ausbaustrecke Berlin - Hamburg im Streckenabschnitt Mecklenburg-Vorpommern Hochgeschwindigkeitsfahrten durchgeführt, mit denen die Prüfung, Abnahme und Zulassung der Strecke Hamburg – Berlin für Tempo 230 vorbereitet werden. Mit dem Beginn des neuen Fahrplanjahres ab 12. Dezember 2004 wird der planmäßige Betrieb aufgenommen. Die Fernverkehrs- und Regionalzüge fahren unverändert. Während der Messfahrten werden die Bahnsteige an den durchgehenden Hauptgleisen zwischen Ludwigslust und Schwanheide kurzzeitig gesperrt und die Bahnübergänge zusätzlich durch Sicherungsposten gesichert.
Metro Delhi bestellt Bahnautomatisierungstechnik für 49 Millionen Euro
(24.09.) BERLIN - Siemens Transportation Systems (TS) hat von der Delhi Metro Rail Corporation (DMRC) einen Auftrag für Signal- und Bahnkommunikationstechnik im Wert 49 Millionen Euro erhalten. TS ist damit der Markteintritt im Nahverkehrsbereich in Indien gelungen. Der Auftrag umfasst die Ausstattung der 23,5 Kilometer langen Linie 3, die in Neu Delhi zwischen der Barakhamba Road im Stadtkern und dem Stadteil Dwarka in West-Delhi verläuft. Auf Basis des modernen Signal- und Zugbeeinflussungssystems von Siemens TS ist es möglich, die geforderte Zugfolgezeit von 120 Sekunden bei einer Maximalgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern zu erreichen. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt ist u.a. die sehr kurze Projektlaufzeit von 20 Monaten. Anfang 2006 soll der Betrieb aufgenommen werden. Bei der Linie 3 handelt es sich um ein Neubauprojekt, das im Mai 2003 gestartet wurde. Die Linie verläuft zu einem geringeren Teil unterirdisch (5 Prozent) und zum großen Teil aufgeständert (95 Prozent). Erweiterungen von 6,5 Kilometern und 2,8 Kilometern sind zusätzlich geplant.
Bei der zu liefernden Signaltechnik handelt es sich um Betriebsleitsysteme der Typen Vicos OC 100 und 501, um neue elektronische Stellwerke des Typs Sicas ECC, um die Zugbeeinflussungstechnik LZB 700 sowie um S 700 K Weichenantriebe. Darüber hinaus werden LED-Signale und FTGS-Gleisfreimeldesysteme geliefert. Bei allen diesen Systemen und Komponenten handelt es sich um im betrieblichen Einsatz bewährte Technologien, die bereits in hochfrequentierten Metronetzen mehrerer asiatischer Städte zum Einsatz kommen. Die zu liefernde Bahnkommunikationstechnik umfasst ein Übertragungssystem aus 23,5 Kilometern Glasfaserkabeln, ein Bahnfunksystem für die Kommunikation zwischen den Metrozügen und der Betriebszentrale, Vicos MCS für die Überwachung der Rolltreppen und einiger Kommunikationskomponenten, Video-Bahnsteigüberwachung auf den zwei unterirdischen Stationen, ein internes Telefonsystem, ein Lautsprechersystem für die einzelnen Stationen sowie die Stromversorgungsanlagen für die Kommunikationseinrichtungen.
Börsenpläne der DB aufgeschoben
(23.09.) BERLIN - Die DB kann ihren Zeitplan für den geplanten Börsengang nicht halten. Der Aufsichtsrats-Vorsitzende der DB, Dr. Michael Frenzel, habe sich im Einvernehmen mit dem Eigentümer Bund und dem Vorstand der Bahn darüber verständigt, den ursprünglich vorgesehenen Zeitplan für den Börsengang der Bahn neu zu definieren, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Eine Börsennotierung vor der Sommerpause 2006 erscheine angesichts der derzeitigen Rahmenbedingungen nicht realistisch. Am Ziel der Kapitalmarktfähigkeit will das Unternehmen aber weiterhin festhalten. Forderungen der Wirtschaft, die Bereiche Schiene und Verkehr zu trennen, lehnte die DB weiterhin ab. Bahnchef Hartmut Mehdorn selbst machte deutlich, dass er das Unternehmen unabhängig vom Börsengang-Termin weiter führen wolle. "Nein, das ist Unsinn", sagte er zu solchen Überlegungen. "Es geht nicht um mich." Es gehe darum, dass die Bahn letztlich Zugang zum Kapitalmarkt bekomme, da der Bund die Bahn langfristig nicht finanzieren könne. "Da eine Personen-Story draus zu machen, ist fast lächerlich", betonte Mehdorn, der sich zuletzt mit Nachdruck für einen Börsengang der Bahn noch vor der nächsten Bundestagswahl 2006 stark gemacht hatte. Auch die Bundesregierung gibt Mehdorn weiterhin Rückendeckung. "Es ist nicht davon auszugehen, dass Mehdorn dadurch beschädigt ist", hieß es in den Regierungskreisen.
Die Entscheidung gegen den Börsengang-Termin hatte der Kursschwenk der Eisenbahnergewerkschaft Transnet gebracht. Überraschend hatte Transnet-Chef Norbert Hansen die Absage an den Termin 2006 in einem Brief an Aufsichtsratschef Michael Frenzel verlangt. Dies sollte nach seinem Willen auf einer Sondersitzung des Gremiums beschlossen werden. Die Bundesregierung zeigte Verständnis für den geplatzten raschen Börsengang der DB. Eine Umsetzung des "ambitionierten Ziels" der Bahn, 2006 an die Börse zu gehen, wäre erfreulich gewesen, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Allerdings sei stets klar gewesen, dass das Unternehmen vorher börsenfähig sein und die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllen müsse. Die Bundesregierung respektiere daher, dass die Vorsitzenden von Bahn-Aufsichtsrat und -Vorstand auf einen neuen Termin setzten. Genugtuung über die Börsengang-Verschiebung gab es im Bundestag. Der Verkehrsausschuss hatte bereits im Frühjahr dafür plädiert, erst eine "mehrjährige Gewinnperiode" abzuwarten.
Jahresfahrplan 2005 fertiggestellt
(23.09.) FRANKFURT/Main - Der Fahrplan der DB für das Jahr 2005 ist fertig gestellt. Mehrere Monate waren die Fahrplankonstrukteure der DB Netz AG damit beschäftigt, aus den rund 46.300 Trassenanmeldungen ein komplexes Gerüst aus Strecken, Fahrzeiten und Zugtypen zu erstellen, das den Wünschen und Anforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen optimal gerecht wird. Bei der Umsetzung der Kundenwünsche mussten die Fahrplankonstrukteure viel Fingerspitzengefühl beweisen. Jede fristgerecht bis zum 13. April eingegangene Anmeldung für den Jahresfahrplan wurde gleichrangig behandelt. Allerdings gab es bei den Bestellungen nicht selten zeitliche und streckenbezogene Überschneidungen. "Wir sind besonders stolz darauf, dass es uns in diesem Jahr gelungen ist, letztendlich ohne Ausnahme Lösungen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen zu finden", betont Dagmar Haase, Vorstand Marketing und Vertrieb der DB Netz AG. "Dieses Ergebnis bestätigt uns in unserer Arbeit und ist ein klarer Beleg dafür, dass in Deutschland der faire Wettbewerb auf der Schiene täglich gelebt wird."
Etwa 9.500 der Trassenüberschneidungen konnte die DB Netz AG gemeinsam mit den Transporteuren während der Konstruktionsphase beheben. Weitere 70 Doppelbelegungen - rund zwei Drittel weniger als 2003 - wurden nach entsprechenden Prioritäten beseitigt. Das Höchstpreisverfahren, bei dem eine Trasse an den Meistbietenden versteigert wird, war wie im vergangenen Jahr in keinem Fall erforderlich. Derzeit nutzen 300 Eisenbahnverkehrsunternehmen die Infrastruktur der Deutschen Bahn - rund 280 davon gehören nicht zum DB-Konzern. Dieser europaweit einmalige Wettbewerb im Schienenverkehr spiegelt sich in den Trassenanmeldungen wider. Auch wenn der Großteil der Bestellungen von den DB-Transporteuren im Personennah-, Personenfern- und Güterverkehr einging, konnten die Wettbewerbsunternehmen die Zahl ihrer Anmeldungen gegenüber 2003 um weitere 14 Prozent auf 8.707 steigern. Darüber hinaus kamen 83 Trassen für internationale Güterverkehre auf den so genannten Freight Freeways hinzu.
"Besonderen Wert haben wir bei der Erstellung des Fahrplans 2005 auch auf die Umsetzung neuer Planungs- und Qualitätsparameter gelegt", erklärt Godehard Weber, Leiter Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG. Gemeinsam mit dem Betrieb der DB Netz AG sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen wurden unter anderem die Übergangszeiten in den Bahnhöfen sowie die Aufenthaltszeiten der Züge kritisch geprüft und angepasst. "Durch diese Maßnahmen", so Godehard Weber, "erwarten wir eine weitere positive Pünktlichkeitsentwicklung im Interesse unserer Kunden." Alle Terminfolgen bei der Fahrplanerstellung ergeben sich aus den Bestimmungen der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EiBV). Der Fahrplanwechsel findet in diesem Jahr am 12. Dezember statt.
Stolpe: Finanzzusagen für Bahn werden eingehalten
(23.09.) BERLIN - Die Bundesregierung will trotz angespannter Haushaltslage an den Finanzzusagen für die Bahn festhalten. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) sagte auf der Bahntechnikmesse InnoTrans in Berlin, es gebe "keine Brüche" bei der Finanzierung. Der Verkehrsträger Schiene sei fester Bestandteil der Regierungspolitik. "Nach vergleichsweise fetten Jahren bewegen wir uns jetzt aber im Umfeld verschärfter Sparzwänge", sagte Stolpe. Er bekräftigte, dass die mittelfristige Finanzplanung bis 2008 jährlich 2,5 Milliarden Euro des Bundes für das Schienennetz vorsehe. Der Geldzufluss werde nicht abbrechen, versicherte Stolpe. Aber einige Projekte müssten auf der Zeitschiene geschoben werden. Wenn wieder mehr Geld da sei, könne wieder schneller gearbeitet werden. "Ich habe keine Zweifel, dass die Eisenbahn sich behaupten wird", sagte der Verkehrsminister.
Der Minister rief dazu auf, in der Konkurrenz zur Straße die Chancen für den Schienenverkehr durch die EU-Osterweiterung zu nutzen. Die Zukunft der Bahn hänge von einer immer enger werdenden Zusammenarbeit in Europa ab. Zum Teil befänden sich die Strecken nach Ost-Europa noch auf "Nachkriegsniveau", sagte der Minister und hob dabei Berlin als wichtigsten Zugang in diese Region hervor. Bahnchef Hartmut Mehdorn sieht in den nächsten 15 bis 20 Jahren ein Steigerungspotenzial bei der Bahn von 30 Prozent. Die Bahn habe "fantastische Chancen", wenn ihre Investitionen Erfolg hätten. Deutschland spiele dabei als Transitland auch für den Bahnverkehr eine besondere Rolle.Transnet und französische CGT fordern gemeinsame Bahnpolitik
(23.09.) BERLIN – Die Bahngewerkschaft Transnet und die französische Partnergewerkschaft CGT haben die DB AG und die französischen SNCF zu einer gemeinsamen Politik aufgefordert. Ziel müsse dabei sein, den Eisenbahnverkehr zu fördern. Außerdem müssten Wettbewerbsbestrebungen, die negative Konsequenzen für die Unternehmen, die Benutzer, die Bevölkerung und die Mitarbeiter hätten, verhindert werden, erklärten die Gewerkschafts-Vorsitzenden Norbert Hansen und Didier Lereste nach einem Treffen in Paris. Bei dem Gespräch ging es um die soziale Lage und die wirtschaftliche Situation bei der DB AG und SNCF sowie deren Entwicklungsstrategien, insbesondere im Güterverkehr. Die Gewerkschafter stellten fest, dass bei den Themen Personalabbau und Lohnreduzierungen bisher keine wirksamen politischen Entscheidungen getroffen wurden. Außerdem sei kein ausreichendes finanzielles Engagement, insbesondere nicht im Güterverkehr, zu verzeichnen. Transnet und CGT zeigen sich besorgt über den Sozialabbau und über die Verlagerung der Transporte von den historischen auf die privaten Bahnbetreiber im Zuge der europaweiten Liberalisierung. Solange eine soziale und wirtschaftliche Bewertung des 1. und 2. Bahnpakets nicht erfolgt ist, wollen beide Gewerkschaften ihre Aktionen in Deutschland und in Frankreich fortsetzen.
Montage der Geratalbrücke in Erfurt-Bischleben
(23.09.) ERFURT - Am heutigen Donnerstag erfolgt in Erfurt-Bischleben die Montage einer so genannten Stabbogenbrücke über den Fluss Gera. Sie ist Teil eines knapp vier Kilometer langen Bauabschnitts der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Die Fahrbahn der Bahn hängt bei dieser Konstruktion mit Stäben an alles überspannenden Bögen, die mit etwa zwölf Metern Bauhöhe den höchsten Punkt des Bauwerks markieren. Zwei große Mobilkrane setzen die insgesamt 15 Einzelteile zusammen. Das schwerste wiegt über 60 Tonnen. Die Montage der Stabbogenbrücke ist Höhepunkt des Baus der insgesamt 323 Meter langen Brücke mit 13 Pfeilern. Diese unterteilt sich in eine Stahlbetonkonstruktion mit je ca. 20 Metern Stützweite. Im Bereich der Geraüberquerung befindet sich die jetzt zu montierende Stabbogenbrücke mit über 78 Metern Stützweite.
Drei Verletzte bei S-Bahn-Brand
(23.09.) PINNEBERG (AP/eig. Ber.) Bei einem Feuer in einer S-Bahn in der Nähe von Hamburg sind am Mittwochmorgen drei Menschen verletzt worden. Zwei Personen zogen sich beim Verlassen des Zuges Verletzungen an den Beinen zu, die dritte Person erlitt einen Schock. Der Brand war laut Bahn offenbar an einem defekten Stromabnehmer des Zuges der Linie S 3 ausgebrochen. Der Zug mit mehr als 200 Pendlern musste auf freier Strecke halten. "Den Brand außerhalb des vierten Waggons hat der Lockführer eigenhändig gelöscht, für die Fahrgäste bestand keine Gefahr", sagte Bahnsprecherin Sabine Brunkhorst. Die mit rund 60 Mann angerückte Feuerwehr musste nicht eingreifen. Die Strecke blieb während des Feuerwehreinsatzes für rund eine Stunde gesperrt. Es kam zu erheblichen Behinderungen des Berufsverkehrs.
Zwei Tote bei Zugunglück in Süditalien
(23.09.) POTENZA (dpa) - Ein Zugunglück in Süditalien hat zwei Menschen das Leben gekostet. Fünf weitere wurden beim Zusammenstoß zweier Triebwagen in der Nähe der Stadt Potenza verletzt. Das berichtet das italienische Fernsehen. Auf den Bahngleisen seien zum Zeitpunkt des Unglücks Wartungsarbeiten im Gange gewesen. Die Triebwagen seien nach dem Zusammenprall entgleist, einer sei in Flammen aufgegangen. Erst letzte Woche waren beim Entgleisen eines Zuges in Norditalien zwei Frauen ums Leben gekommen, rund 30 Menschen wurden verletzt.
Bahnpreise steigen im Dezember um durchschnittlich 3,5 Prozent
(22.09.) BERLIN - Nach den heftigen Diskussionen der vergangenen Wochen steht nun endgültig fest, dass die Bahnpreise zum Fahrplanwechsel im Dezember um durchschnittlich 3,5 Prozent steigen. Wie die Bahn am Dienstag mitteilte, ergeben sich im Fernverkehr Preissteigerungen von 3,1 Prozent. Zudem will das Unternehmen eine Preisanpassung (plus 3,9 Prozent) im Regionalverkehr beantragen, die noch von den Ländern genehmigt werden muss (siehe gesonderter Artikel). Wie bereits gestern berichtet gibt es im Fernverkehr je nach Entfernungen größere Unterschiede. So bleiben die Preise in der 2. Klasse bis zu einer Fahrtstrecke von 150 Kilometern unangetastet, für Fahrten zwischen 150 und 400 Kilometern steigen sie um 3,4 Prozent und für Strecken zwischen 400 und 750 Kilometern sogar um 4,2 Prozent. Danach greift der auch weiterhin geltende Höchstbetrag von 111 Euro für eine einfache Fahrt. Der Normalpreis für eine Fahrt im ICE 2. Klasse von Hannover nach Berlin erhöhe sich dadurch von heute 49 Euro auf 51 Euro, rechnete die DB vor. In der 1. Klasse sind wesentlich deutlichere Aufschläge als in der 2. Klasse geplant, nämlich bis zu 6,5 Prozent.
Für Zeitkarten wird der Preis sowohl in der 1. Klasse als auch in der 2. Klasse durchschnittlich um 3,3 Prozent angehoben. Künftig zahlen Mitfahrer den vollen Preis, der bisherige 50%-Rabatt entfällt. Ausnahme: Die Sparpreise 25 und 50 können weiterhin generell mit dem Mitfahrerrabatt kombiniert werden. Für alle BahnCard-Besitzer wurde eine Übergangslösung beschlossen, indem der Mitfahrerrabatt bis Mitte Dezember 2005 bestehen bleibt. Unverändert weitergeführt wird dagegen die Kombination von Sparpreisen und BahnCard 25-Rabatt mit Preisvorteilen von bis zu 62,5 Prozent. Die Preise für die bei den Stammkunden der Bahn beliebten BahnCard 25 und BahnCard 50 bleiben stabil. Aufgewertet zur Mobilitätskarte wird die BahnCard 100, deren Preis allerdings steigt (von 3.000 auf 3.250 Euro (2. Klasse) und von 5.000 auf 5.400 Euro in der 1. Klasse). Die Karte gilt dann in über 60 Städten sowohl am Abfahrts- als auch am Zielort für die kostenlose Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Kunde spart dadurch den aufwändigen Kauf von weiteren Fahrkarten im City-Gebiet. Es ist geplant, die Mobilitätskarte mit weiteren Funktionen zu versehen, die zum Beispiel kostengünstig das Parken am Bahnhof oder das Tanken ermöglichen. Ebenfalls zum 12. Dezember ist eine deutliche Ausweitung der Gültigkeit des im Dezember 2003 eingeführten CityTickets in Kooperation mit dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vorgesehen. Statt in 46 Städten wird das Angebot für BahnCard-Kunden dann in über 60 Städten für die kostenlose Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Zielort gelten. Damit sind fast alle Städte mit mehr als 120.000 Einwohnern eingebunden.
Als Grund für die Preiserhöhungen führte die Bahn vor allem die gestiegenen Energiepreise an. Allein die Marktpreise für Strom hätten seit Anfang 2003 um rund 30 Prozent angezogen. Grund seien um rund 100 Prozent gestiegene Kohlepreise und ebenfalls dramatisch gestiegene Ölpreise, die in diesen Wochen bis zu 65 Prozent über denen vom Februar dieses Jahres lägen. Zudem sei die Bahn – als umweltfreundlichster Verkehrsträger – der größte Ökosteuerzahler der Nation. Die fiskalische Belastung mache inzwischen 40 Prozent der Energiekosten aus, hieß es. Hinzu komme, dass die öffentlichen Zuschüsse für den Schienenpersonennahverkehr im Jahr 2004 erstmals abgesenkt wurden. In einzelnen Ländern habe sich die Kürzung dieser so genannten Regionalisierungsmittel auch zu Lasten der Bahn ausgewirkt. Flächendeckend wurden nach Angaben der DB zudem die Ausgleichsmittel für die unentgeltliche Beförderung von Schwerbehinderten und Schülern gekürzt. Die Mindereinnahmen der Bahn werden in diesem Jahr – bei gleich bleibender Beförderungsleistung – etwa elf Millionen Euro betragen, ab 2005 werden daraus rund 15 Millionen Euro pro Jahr.
Bahnvorstand Karl-Friedrich Rausch verwies darauf, dass die DB seit Dezember 2002 die Preise im Fernverkehr zweimal gesenkt habe. Die Preisanhebung im April 2004 habe das nicht ausgeglichen. Aufgrund der stark nachgefragten attraktiven Rabattangebote fahre im Fernverkehr nicht einmal jeder fünfte Kunde zum Normalpreis. Hier habe die Bahn auch nach wie vor ein Wahrnehmungsnachteil gegenüber dem Konkurrenten Billigflieger: Der Durchschnittspreis auf der Strecke Köln - Berlin etwa liege aktuell bei 47,50 Euro und damit 44 Prozent unter dem Normalpreis von 85 Euro. Bei den Fluggesellschaften sei es genau umgekehrt, meinte Rausch in Anspielung auf deren Tiefstpreise, die meist nur in kleinsten Kontingenten auf den Markt kommen. Im Fernverkehr entspreche das durchschnittliche Normalpreisniveau dem von 1995 – und das trotz gestiegener Kosten, betonte Rausch. Er zeigte sich optimistisch, dass die Bahn trotz höherer Preise "steigende Umsätze und steigende Passagierzahlen» erwarten darf. Um den Positivtrend der vergangenen Monate, bei dem die Auslastung im Fernverkehr im September bei 45,3 Prozent und damit dem besten Wert seit drei Jahren lag, weiter fortzusetzen, bietet die Bahn ein "Herbst-Angebot" vom 1. November bis 11. Dezember an. Für 29 Euro kann jeder, so lange der Vorrat reicht, quer durch Deutschland fahren. Gleichzeitig gibt es ein "Europa-Angebot" für verschiedene Auslandsstrecken vom 1. Oktober bis 30. November, beispielsweise Köln-Brüssel, Dresden-Prag (je 19 Euro), Berlin-Amsterdam, München-Venedig (je 29 Euro) oder Frankfurt-Zürich (39 Euro). Rausch betonte, bei der Verkehrsleistung habe die Bahn im ersten Halbjahr 2004 gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 ein Plus von 0,8 Prozent erreicht, beim Umsatz von 0,3 Prozent. Die Zahl der beförderten Personen stieg seiner Angaben zufolge um vier Prozent. Die Pünktlichkeit sei besser geworden, die technische Zuverlässigkeit habe zugenommen, die Kundenzufriedenheit sei gestiegen. "Wir sind auf dem richtigen Weg", meinte Rausch.
Länder lehnen Fahrpreiserhöhung der Bahn ab
(22.09.) BERLIN - Auch im Regionalverkehr will die Bahn die Preise erhöhen, erstmalig seit 1992 auch auf Kurzstrecken bis zu zehn Kilometer. Dadurch sollen die Preise für Fahrten bis 100 Kilometer um 3,9 Prozent steigen, dies entspricht einer Erhöhung von 10 Cent bis 40 Cent. Im Entfernungsbereich von 101 bis 300 Kilometer ist eine Preisanhebung um 3,3 Prozent vorgesehen, im Bereich ab 301 Kilometer bleiben die Preise unverändert. Gleichzeitig werden die Preise für Monats-Zeitkarten und Monats-Ausbildungskarten um 3,3 Prozent erhöht. Bei Wochen-Zeitkarten und Wochenausbildungs-Zeitkarten beträgt die Preisanpassung 3,9 Prozent. In den Verbünden, wo 55 Prozent aller Nahverkehrskunden fahren, gelten die beabsichtigten Preismaßnahmen nicht. Teurer werden sollen auch die Ländertickets (um bis zu vier Euro) und das Schöne-Wochenend-Ticket (um zwei Euro, neuer Preis am Automat 30 Euro, am Schalter 32 Euro). Allerdings soll die Gültigkeit der Ländertickets fast flächendeckend auf das Wochenende ausgeweitet. Damit können die Kunden bis zu 25 Prozent im Vergleich zum bisherigen Preis des SWT sparen.
Im Gegensatz zum Fernverkehr ist beim Regionalverkehr die Einwilligung der Länder zu den Preiserhöhungen notwendig. Einige Länder kündigten bereits Widerstand an. Aus Bayern hieß es beispielsweise, für die Energiekosten werde bereits ein Ausgleich gezahlt. Höhere Preise seien die falsche Strategie, um Kunden zu gewinnen, sagte Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) am Dienstag in München. "Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen, damit die Bahn mehr Kunden bekommt." Auch Nordrhein-Westfalen will den Preiserhöhungen der Bahn im Nahverkehr nicht zustimmen. «Das ist überhaupt nicht akzeptabel", sagte Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD) in Düsseldorf. Für höhere Preise im Nahverkehr gebe es keine Begründung. Der Bahn drohten wegen steigender Fahrgastzahlen und der jährlich 700 Millionen Euro vom Land keine Defizite im Nahverkehr. Der baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsminister Stefan Mappus (CDU) nannte die Tariferhöhung für den Nahverkehr um durchschnittlich 3,6 Prozent "das falsche Signal". Die Bahn habe seit Ende letzten Jahres die Preise im Nahverkehr um 4,05 Prozent erhöht. Bahn-intern verlautete allerdings, die Länder könnten die Preiserhöhung gar nicht ablehnen, da sie die wachsende Einnahmelücke sonst aus ihren Haushalten tragen müssten.
Rettungsübung auf der Neubaustrecke Bahn 2000
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(22.09.) BERN - Rund 250 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdiensten und der SBB-Betriebswehr waren am Dienstag bei einer unangekündigten Rettungsübung auf der Neubaustrecke zwischen Rothrist und Mattstetten im Einsatz. Ab Sonntag, 12.12.2004 fahren die Reisezüge zwischen Olten und Bern fahrplanmäßig auf der Neubaustrecke von Bahn 2000. Für die Sicherheit auf der neuen Strecke auch bei außerordentlichen Ereignissen wurde ein Interventions- und Rettungskonzept erstellt. Ziel der Übung war die Überprüfung der Sicherheitsanlagen und -maßnahmen, der Einsatzkonzepte und der Zusammenarbeit aller beteiligten Dienste unter absolut realistischen Bedingungen. Für die Rettungskräfte galt es, auf der neuen Strecke einen raschen und wirkungsvollen Rettungseinsatz zu leisten. Spitäler und Medien wurden unmittelbar nach der Alarmauslösung über den Übungscharakter des Ereignisses informiert.
Gegen 10:35 Uhr löste die SBB-Betriebsleitzentrale in Luzern Alarm aus, nachdem ein mit 256 Reisenden - verkörpert von freiwilligen Helfern - besetzter Charterzug aus dem Raum Zofingen bei der Einfahrt in den Önzbergtunnel zwischen Rothrist und Mattstetten wegen eines Defekts am Fahrzeug stecken geblieben war. Der Lokführer meldete eine Explosion im Triebfahrzeugbereich und größere Rauchentwicklung bei gleichzeitigem Ausfall des Lichts im Zug. Nach der Alarmierung trafen die ersten Fahrzeuge von Feuerwehren, Sanitätsdiensten und Polizei auf der Ostseite des Tunnels um 10.55 Uhr, auf der Westseite um 11.16 Uhr ein. Die Rettungskräfte begannen sofort mit der Bergung der Reisenden aus dem Tunnel. Nach Angaben von Stephan E. Lüthi, dem Kommandanten der Stützpunktfeuerwehr Langenthal, fanden die meisten Reisenden den Weg aus dem Tunnel von sich aus und brachten sich selbstständig in Sicherheit. Auch die in Olten, Bern und Biel stationierten Lösch- und Rettungszüge SBB-Lösch- und Rettungszüge waren im Einsatz.
Die Übungsleitung zog im Anschluss an die Rettungsübung vor den Medien ein überwiegend positives Fazit. Die Rettung der Zugpassagiere aus dem "brennenden" Reisezug in einem langen Eisenbahntunnel sei recht gut verlaufen, sagte Sturzenegger. Die Einsatzkräfte seien trotz der noch ungewohnten Umgebung rasch am Einsatzort eingetroffen, hätten nach einer Anlaufzeit umsichtig eine wirkungsvolle Schadensraumorganisation eingerichtet und die Rettung der Bahnpassagiere eingeleitet. Auch die Interventionsdienste der SBB seien mit den Lösch- und Rettungszügen aus Olten, Bern und Biel innerhalb der vorgesehenen Frist vor Ort gewesen. Aus der Übung ergaben sich zwei Erkenntnisse: Einerseits muss die Schadenplatzorganisation überprüft werden, andererseits ist die Detailabstimmung auf dem Schadenplatz noch weiter zu verfeinern. Die Rettungsübung bildet Teil der Ausbildung der SBB. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Rettungskräften stellt die SBB sicher, dass bei einem Zwischenfall in einem Eisenbahntunnel rasch und richtig interveniert wird. Entsprechende Übungen fanden 2001 im Gotthardtunnel, 2002 im Hauenstein-Basistunnel und im letzten Jahr im neuen Eisenbahntunnel zwischen Zürich und Thalwil statt.
Transnet fordert Kurswechsel bei DB-Börsengang
(22.09.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat sich am Dienstag für einen Kurswechsel beim geplanten Börsengang der DB ausgesprochen. Die Anforderungen, die TRANSNET immer wieder gestellt habe, seien nicht erfüllt, hieß es zur Begründung. Mit undurchsichtigen Manövern sei die Angst geschürt worden. Dazu zählt laut „Transnet“ unter anderem der kürzlich verhängte Ausgabenstopp, aber auch die widersprüchlichen Aussagen zu einem möglichen Börsengang. Die Unruhe unter den Beschäftigten nehme zu und die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz wachse. Außerdem sind nach Ansicht der Gewerkschaft die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht gegeben. Zu verantworten hätten diese Probleme die Konzernführung und die Politik, der offenbar eine klare Linie fehle. Der Streit um die Zukunft der DB AG werde sogar in der Öffentlichkeit ausgetragen. Deshalb sei eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung nötig, die von der Gewerkschaft beantragt worden sei. Nachhaltig wandte sich die Gewerkschaft gegen eine Zerschlagung des DB Konzerns, die ihrer Ansicht nach Tausende von Arbeitsplätzen kosten würde.
Preiserhöhungen bei DB offenbar beschlossene Sache
(21.09.) BERLIN - Nach übereinstimmenden Berichten von "Tagesspiegel" und der "ARD" ist die in den vergangenen Tagen heißdiskutierte Preiserhöhung jetzt beschlossene Sache. Einen entsprechenden Entschluss habe der Bahnvorstand am Montag gefasst, offiziell sollen die neuen Tarife im Laufe des heutigen Dienstags vorgestellt werden. Den Berichten zufolge steigen die Preise durchschnittlich um 3,5 Prozent, wobei es je nach Entfernungen größere Unterschiede geben soll. So blieben die Preise in der 2. Klasse bis zu einer Fahrtstrecke von 150 Kilometern unangetastet, für Fahrten zwischen 150 und 400 Kilometern stiegen sie um 3,4 Prozent und für Strecken zwischen 400 und 750 Kilometern sogar um 4,2 Prozent, hieß es. Danach greife der auch weiterhin geltende Höchstbetrag von 111 Euro für eine einfache Fahrt. In der 1. Klasse seien wesentlich deutlichere Aufschläge als in der 2. Klasse geplant, nämlich bis zu 6,5 Prozent.
Im Nahverkehr wird die Bahn den Bundesländern laut dem "Tagesspiegel" für Entfernungen bis 100 Kilometern eine Fahrpreiserhöhung von 3,9 Prozent und für Strecken zwischen 100 und 300 Kilometern von 3,3 Prozent zur Genehmigung vorlegen. Allerdings hätten eine Reihe von Bundesländern bereits vor einer Woche angekündigt, gegen eine Fahrpreiserhöhung Einspruch einzulegen. Auch diverse Ländertickets und die Bahncard 100 sollen dem Bericht zufolge teurer werden. Die Bahn hatte in der Vergangenheit wegen der stark gestiegenen Energiekosten eine Preiserhöhung angedeutet. Sie hatte allerdings darauf verwiesen, dass es noch keinen Vorstandsbeschluss dazu gebe.
Erste Hochgeschwindigkeitsstrecke in Großbritannien eingeweiht
(21.09.) LONDON - Der britische Premierminister Tony Blair und Großunternehmer Richard Branson haben heute die erste Bahnstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge in Großbritannien eingeweiht. Auf der von Bransons Virgin Trains betriebenen Strecke zwischen London und Manchester sollen künftig Züge mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde verkehren. Dadurch reduziert sich die Fahrzeit um 39 Minuten auf knapp zwei Stunden. Im nächsten Jahr soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke an der Westküste Großbritanniens bis nach Schottland ausgebaut werden. Die bisherigen Kosten der Strecke wurden mit 7,6 Milliarden Pfund (elf Mrd. Euro) angegeben.
InnoTrans 2004: Welttreffen der Schienenverkehrstechnik
(21.09.) BERLIN - Ab heute versammelt sich vier Tage lang die Welt der Schienenverkehrstechnik zur InnoTrans in Berlin. Mit 1362 Ausstellern aus 35 Ländern präsentiert sich die Leitmesse der Branche größer und internationaler als je zuvor. In den Hallen und auf dem Freigelände sind über 80.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche (brutto) belegt. Dazu kommen noch einmal 2.000 laufende Meter auf der Gleisanlage, die komplett ausgebucht sind. Die dort gezeigten spurgebundenen Exponate werden auch 2004 wieder zu den Highlights der Fachmesse und der Publikumstage am kommenden Samstag und Sonntag gehören. Gezeigt werden Neu- und Weiterentwicklungen aus allen Bereichen der Schienenverkehrstechnik, darunter leichte und variable Regionaltriebzüge der neuesten Generation, innovative Systeme für Electronic Ticketing, laserbasierte Gleismesswagen, neue Fahrdrahtenteisungsanlagen und die weltweit stärkste vierachsige Diesellok mit aktiver Partikelfilterung. Im Vergleich zur InnoTrans 2002 konnten sowohl Ausstellerzahl als auch Ausstellungsfläche um rund ein Drittel gesteigert werden. Mit einer ausländischen Beteiligung von 46 Prozent baut die InnoTrans ihre Position als international führende Fachmesse der Schienenverkehrstechnik weiter aus. In diesem Jahr sind auch deutlich mehr Unternehmen aus Asien und Nordamerika präsent. Südkoreas Marktführer auf dem Gebiet der Schienenverkehrstechnik, die ROTEM Company, hat seine InnoTrans-Premiere. Aus Japan kommen unter anderem große Unternehmen wie Hitachi Ltd. und Kawasaki Heavy Industries Ltd. Der taiwanische Bahnindustrieverband CRIDA hat für Firmen von der Insel einen Gemeinschaftsstand organisiert. General Electric Transportation – einer der großen Namen der Branche aus den USA - stellt zum ersten Mal in Berlin aus. Die kanadische Bahntechnikindustrie wird unter anderem durch die Railpower Technologies Corp. auf der InnoTrans 2004 vertreten.
Der Veranstalter Messe Berlin erwartet rund 35.000 Fachbesucher. Erstmals werden täglich für Fachbesucher auf der Neuheitenrundgänge veranstaltet. Innerhalb eineinhalb Stunden haben Teilnehmer die Möglichkeit, sich über neue Bahntechnik und neue Konzeptstudien in der Schienenfahrzeugtechnik zu informieren. Der Siemens-Bereich Transportation Systems stellt auf der InnoTrans 2004 das neue Türsicherungssystem OSE (Optical Safety Edge) für U- und S-Bahnen vor. Es erkennt kleinste Objekte wie etwa Krawattenspitzen oder Hundeleinen und verhindert sofort, dass sich die Türen schließen. Das System ist lernfähig und funktioniert auch wenn es stark beschädigt ist. Das Schweizer Unternehmen Duagon präsentiert biometrische Erkennungstechnik für Schienenfahrzeuge – per Fingerabdruck wird sichergestellt, dass nur autorisiertes Personal das Fahrzeug in Fahrt setzt. Das koreanische Verkehrsunternehmen Rotem stellt die Magnetschwebebahn Maglev vor. Im Gegensatz zum Transrapid ist die Maglev für den öffentlichen Personennahverkehr geeignet. Im Jahr 2005 sollen Züge in Malaysia wie auch im koreanischen ÖPNV eingesetzt werden. Für grenzüberschreitenden Verkehr stellt Bombardier Transportation mit der Multisystem-Lok TRAXX MS eine Lokomotive vor, die sowohl für Wechsel- als auch für Gleichstrom ausgestellt ist. Der InnoTrans Neuheitenrundgang findet täglich um 11 und 15 Uhr (ca. 90 Min., deutsch/englisch), am 21. September nur um 15 Uhr statt. Start und Ende sind am Rundgang-Counter in der Business Lounge (Halle 3.1).
Zu den hochkarätig besetzten Rahmenveranstaltungen der InnoTrans Convention reisen Referenten und Teilnehmer aus aller Welt an. Im Mittelpunkt der InnoTrans Convention steht das Dialog Forum der InnoTrans, zu dem das Deutsche Verkehrsforum gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Union of European Railway Industries (UNIFE) und dem Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) Verkehrsexperten aus dem In- und Ausland einladen. Während des zweitägigen Forums stehen Themen wie "Globale Perspektiven der Bahnindustrie in einem erweiterten Europa" und „Wie viel Interoperabilität braucht die Schiene?" auf dem Programm. Bereits zum dritten Mal findet unter Federführung der Deutschen Bahn AG der East European and Asian Rail Summit (EEARS) statt. Dieses Treffen vereint Verkehrsminister und Generaldirektoren von Eisenbahnen aus mittel- und osteuropäischen sowie asiatischen Ländern zum Meinungs- und Erfahrungs-austausch. Das diesjährige EEARS-Symposium am 21. September widmet sich ganz dem grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr zwischen Asien und Westeuropa unter der Überschrift: "Auf der Schiene vom Atlantik zum Pazifik".
Die Fachtagung BahnBau im Rahmen der InnoTrans hat sich bereits zu einer festen Größe im Kalender von Ingenieurbüros, Industrie, Wirtschaft, Bahnen und Behörden entwickelt. Veranstalter ist der Verband Deutscher Eisenbahningenieure e.V. (VDEI). In diesem Jahr stehen unter anderem die Innovationen bei der Strecken-elektrifizierung und der Fahrzeugtechnik im Fokus. Darüber hinaus finden im Rahmen der InnoTrans 2004 weitere Veranstaltungen zu aktuellen Themen der Branche statt. Premiere hat die Preisverleihung "Erster Umweltvergleich Schienenverkehr" durch Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Mit neuen Services wie Online-Registrierung, Besuchsplanung im Internet, geführten Neuheitenrundgängen sowie dem Virtual Market Place wird das umfangreiche Servicepaket der InnoTrans in diesem Jahr ergänzt und abgerundet.
(21.09.) BERLIN - Als Europas größter Mobilitäts- und Logistikdienstleister ist die DB auf der InnoTrans 2004 mit einem Messestand und auf dem Freigelände präsent. Dort demonstriert sie gegenüber der Industrie, aber auch gegenüber den Bestellern von Bahnleistungen ihr umfassendes Know-how. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der DB zu unterstreichen und das komplette fachliche Wissen über das System Bahn gegenüber den Wettbewerbern und der Industrie auszubauen. „Keine andere Eisenbahn hat mehr Erfahrung und Wissen als die Deutsche Bahn“, sagt Bahnchef Hartmut Mehdorn. Entsprechend werde das technische Wissen um den Systemverbund Bahn in Fachkreisen zunehmend international nachgefragt. Es müsse aber gelingen, durch technische Kompetenz eine wirtschaftliche Win-Win-Situation für die Bahnen, für die Industrie und für die Gesellschaft zu erzielen. Konkret heißt das: Nur eine Bahn, die ihr Geld im Wettbewerb selbst erwirtschaftet, kann überleben und hat Zukunft. Der gesamte Bahnmarkt sei gefordert, den Eisenbahnbetrieb kostengünstiger und wettbewerbsfähiger zu machen, so Mehdorn. Nachfolgend die fachlichen Präsentationen der Bereiche im Überblick:
Die DB Netz AG als Betreiber der Eisenbahninfrastruktur der Bahn in Deutschland, präsentiert das umfangreiche Leistungsspektrum des Ressorts Instandsetzung und will den Informationsaustausch mit den Fachleuten der Industrie sowie der Interessensverbände weiter vorantreiben. Die Dienstleister DB Netz Instandhaltung und DB Netz Instandsetzung stehen als Ansprechpartner von der Erstellung von Instandhaltungskonzepten bis hin zur Umsetzung von deutschlandweiten Instandsetzungsaufträgen in den Leistungsbereichen Ingenieurbau, Oberbau, Oberbauschweißen und Leit- und Sicherungstechnik zur Verfügung. Anhand eines Exponats aus dem Fachgebiet Fahrwegmessung wird die berührungslose Messung des Abstandes zwischen Messfahrzeug und Schiene in vertikaler und horizontaler Richtung demonstriert. Dadurch können die wesentlichen, die Gleislage charakterisierenden Parameter berührungslos zur Bestimmung der Gleislage auch bei hohen Geschwindigkeiten erfasst werden. Das Werk Oberbaustoffe Witten und das Signalwerk in Wuppertal geben Auskunft zu innovativen Fertigungstechnologien für die Fertigung von einzelnen Weichenkomponenten bis hin zu komplett montierten Weichen als auch zur Aufarbeitung von Signalstoffen und dem modernen Warenverteilzentrum mit über 30.000 verschiedenen Produkten.
Die DB Systemtechnik, der technische "Brainpool" für alle Bereiche der Bahn, ist mit einer umfassenden Präsentation der Ingenieursdienstleistungen und ihres weitgefächerten Leistungsspektrum im Rahmen der Systembetreuung und -optimierung am Messestand vertreten. Auf dem Freigelände der InnoTrans wird der erste Streckenprüfzug gezeigt, der in regelmäßigen Abständen die Infrastruktur auf Neigetechniktauglichkeit inspiziert. Der Spezialzug VT 612, ausgestattet mit modernster Messtechnik, erfasst die Kräfte zwischen Rad und Schiene sowie die Beschleunigungen im Wagenkasten. Dank der präzisen Messdaten können frühzeitig Verschleiß und Fehler im Fahrweg aufgespürt werden. Das Besondere: Im Fahrzeug präsentieren sich die 18 vom Eisenbahnbundesamt akkreditierten Prüflabors der DB Systemtechnik. Deren Aufgabe es ist unter anderem, für interne und zunehmend auch externe Kunden Prüf- und Messverfahren durchzuführen, d.h. die notwendigen Nachweise für eine Zulassung von Schienenfahrzeugen oder Komponenten zu erbringen und Gutachten zu erstellen. Diese Leistung führen sie im Auftrage ihrer weltweit nachfragenden Kunden aus.
Die Bahntochter DB Energie tritt mit der Losung "Energiequellen für Mobilitätsunternehmen" bei der diesjährigen InnoTrans an. Im Mittelpunkt steht dabei das Energiearten übergreifende Leistungsspektrum von DB Energie sowie die gebündelte Kompetenz aus einer Hand für Mobilitätsunternehmen aller Art. Die zentrale Botschaft lautet: Versorgungssicherheit rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Am Messestand können sich die Fachbesucher einen Überblick über das Leistungsspektrum der DB Energie und die neuesten Entwicklungen in der Energieabrechnung verschaffen. Außerdem stellt die Bahntochter die Tema-Box vor, einen Energiezähler, mit dem auf Triebfahrzeugen die tatsächlich verbrauchte Traktionsenergie gemessen und damit punktgenau abgerechnet werden kann. Die DB Energie betreut als unabhängiger Energiemanager der Bahn eines der größten energieartenübergreifenden Portfolios in Deutschland. Sie verfügt über eine einzigartige Infrastruktur zur Strom- und Dieselversorgung von mobilen und stationären Verbrauchern.
Mit einer Ausstellung am Messestand sowie drei verschiedenen Fahrzeugen im Freigelände stellt die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH ihr Leistungsspektrum zur Schau, das zunehmend auch von anderen nationalen und internationalen Verkehrsunternehmen nachgefragt wird. Aus dem Produktbereich Diesellokomotiven ist beispielsweise eine grundinstandgesetzte und vollständig modernisierte Lokomotive der Baureihe 216 vor Ort (Gleisharfe, Gleis 3, Stellplatz 15), die vor allem beim Bahnbau eingesetzt wird. Neben der Sanierung von Blech und Rahmen wurden bis zur letzten Schraube alle Bauteile - vom Drehgestell, Radsatz über Fahrzeugelektrik bis hin zu Getriebe und Motor - erneuert oder aufgearbeitet. Gleichzeitig wurde der digitale Zugbahnfunk GSM-R installiert. Um zu zeigen, dass der Produktbereich Reisezugwagen der Fahrzeuginstandhaltung zunehmend auch auf dem europäischen Markt tätig ist, wird der im Werk Neumünstermodernisierte "Einheitswagen IV" der SBB AG (Gleisanlage zwischen Halle 1 bis 4, Gleis 1, Stellplatz 3) zu sehen sein. Am Beispiel eines vierachsigen offenen Güterwagen (Gleisharfe, Gleis 3, Stellplatz 15) wird das Know-how des Produktbereichs für die Modernisierung von Güterwagen ebenfalls deutlich. Die so genannten Ea-Güterwagen erhalten dabei neue Stirnwände, Stahlfußböden und Türen. Neben der Erneuerung des kompletten Wagenkastens mit wesentlich verstärkten Blechen und Profilen wird auch das Laufwerk sowie die Zug- und Stoßeinrichtungen auf den neuesten Stand gebracht.
DB Systems präsentiert auf der InnoTrans verschiedene rechnergesteuerte Lösungen für den Verkehrsmarkt. Mit ihrem Know-how im integrierten Management von Fahrplandaten will DB Systems vor allem an Personenverkehrsunternehmen herantreten. Die IT-Experten verweisen hierbei auf Erfahrungen mit über 100 Verkehrsunternehmen und -verbänden und stellen Produkte wie die intermodale Haus-zu-Haus-Auskunft vor. Auch die Fahrplanerstellung in sehr großen Schienennetzen ist ohne den Einsatz hochmoderner IT-Systeme nicht mehr denkbar. Die Bahn nutzt dafür das weitweit modernste EDV-System zur interaktiven Fahrplankonstruktion. Seit 2003 werden die Trassen für Züge mit Hilfe des rechnergestützten Trassenmanagements festgelegt, das die DB Systems ebenfalls am Messestand präsentiert. Darüber hinaus kann sich das Messepublikum einen Überblick über verschiedene Hightech-Lösungen für den Schienenverkehr verschaffen. Die Wagenabfertigung auf Rangierbahnhöfen mit Hilfe digitaler Datenkommunikation gehört ebenso dazu wie die Entwicklung von Bordcomputern. Diese Bordcomputer, die über Funk problemlos aktualisiert werden können, versorgen die Triebfahrzeugführer mit allen notwendigen Informationen.
Die Bahntochter DB ProjektBau bündelt sämtliche Kapazitäten für Projektmanagement, Planung und Bauüberwachung der Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn AG. Die Mitarbeiter betreuen Projekte jeglicher Größe von der konzeptionellen Planung bis zur Inbetriebnahme. Der Bereich wird in diesem Jahr die Plattform der InnoTrans nutzen, um die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen, Städten und Gemeinden zu intensivieren. Schwerpunktthemen am Stand sind vor allem der Ausbau und die Modernisierung von Schienenverkehrswegen, die Beseitigung von Bahnübergängen z.B. an Ausbaustrecken und die Gestaltung von Bahnhöfen und Haltepunkten sowie deren Umfeld. Die moderne Bahn-Mobilfunktechnologie GSM-R (Global System for Mobile Communications-Rail) ist auf der diesjährigen InnoTrans ein wichtiges Thema für die DB Telematik. Hintergrund: Nach und nach wird ab 1. Januar 2005 der analoge Zugfunk auf vielen Strecken der DB Netz durch GSM-R ersetzt. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Bereich DB Telematik auf dem Messestand der Bahn den Aufbau des GSM-R-Netzes und die Funktionsweise der Endgeräte. Die BahnBauGruppe präsentiert unter anderem ein Modell zur Festen Fahrbahn der DGT, ein Modell der Arbeitsschritte zur Aufbereitung des Altschotters bei der DBG sowie neueste Entwicklungen für Tunnelsicherheitsbeleuchtung der DB Bahnbau GmbH. An der Bahnbau-Fachtagung beteiligt sich die DB Bahnbau GmbH mit einem Vortrag zur Thema "Innovative Fahrdrahtwechselverfahren" und die DGT mit einem Vortrag zum Thema "Feste Fahrbahn aus verdichtungsarmen Betonen". (Weitere Berichte zur InnoTrans folgen in den nächsten Tagen)
Paartalbahn: 'Schnuppersitzen' in der 1. Klasse
(21.09.) AUGSBURG - Stammkunden von Regio Bayerisch-Schwaben können vom 1. Oktober an auf der Paartalbahn zwischen Augsburg, Aichach, Schrobenhausen und Ingolstadt die 1. Klasse der Regionalzüge testen. Treue Kunden, die schon mehrere Jahre JahresCards der 2. Klasse für die tägliche Fahrt auf der Paartalbahn besitzen, erhalten in diesen Tagen eine Berechtigung, mit der sie beliebig oft in die 1. Klasse überwechseln können ohne einen Aufpreis zu zahlen. Die Aktion 'Schnuppersitzen' dauert bis zu 31. Dezember. "Wir möchten unsere Stammkunden für ihre Treue belohnen und sie mit einem dreimonatigen 1.-Klasse-Test vielleicht auch zu dauerhaften 1.-Klasse-Kunden machen", begründete Edward Jendretzki, Geschäftsleiter Regio Bayerisch-Schwaben in Augsburg die Aktion.
Bessere Auslastung im Fernverkehr
(20.09.) BERLIN - Die Züge der DB im Fernverkehr sind nach einem Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" in diesem Jahr deutlich besser ausgelastet als 2003. Im August habe die Quote - auch dank der Sonderpreisaktion im Sommer - bei 43,2 Prozent und im Juli bei 42,9 Prozent gelegen, sagte ein Bahnsprecher dem "Tagesspiegel am Sonntag". Im vergangenen Jahr hätten die entsprechenden Zahlen bei 40,2 und 39,9 Prozent gelegen. In diesem Jahr sei die Verbesserung gegenüber 2003, als die Auslastung im Schnitt bei knapp 40 Prozent lag, kontinuierlich gewachsen, sagte der Bahnsprecher. Im Januar hatte die Auslastungsquote mit 36,4 Prozent lediglich 0,6 Prozentpunkte höher gelegen als im Januar 2003 - im Juli und August waren es jeweils drei Prozentpunkte. Auch zukünftig werde es Sonderaktionen der Bahn geben, sagte Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch dem Blatt. Ziel ist langfristig eine durchschnittliche Auslastung der Züge von 50 Prozent. Auch im Gastronomiebereich ist offenbar offenbar eine Trendwende gelungen. Nachdem noch im letzten Jahr die Speisewagen abgeschafft werden sollten und die Entscheidung erst nach massiven Kundenprotesten revidiert worden war, verzeichne man in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr im Gastronomiebereich bisher einen Umsatzanstieg von rund 18 Prozent, sagte der Bahnsprecher dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Europäische Bahnen setzen auf Marktöffnung
(20.09.) BERLIN - Bei ihrem vierten Treffen in Berlin haben am Samstag die Generaldirektoren und Vorstandsvorsitzenden von 25 europäischen Bahnverwaltungen sowie der Präsident der Russischen Eisenbahnen eine Resolution zur internationalen Zusammenarbeit unterzeichnet. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, betonte die Perspektiven einer gemeinsamen Strategie: "In der Öffnung der Märkte liegt eine große Chance, mehr Verkehr auf die Schiene zu holen und Marktanteile zurückzugewinnen." Mehdorn forderte die Politik auf, Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Schiene so schnell wie möglich zu beseitigen: „Wir brauchen schnell europaweite Regelungen für die Verteilung von Wege- und Folgekosten nach dem Verursacherprinzip. Wer Verkehrswege benutzt, muss die Kosten dafür tragen. Das gilt auch für die Straße.“ Die europäischen Bahnchefs sind sich einig, dass die gemeinschaftliche Entwicklung des Systems Bahn vorrangiges Ziel der nationalen und europäischen Verkehrspolitik sein muss. Die Bahnen können nur dann konkurrenzfähige Angebote auf die Schiene bringen, wenn in ganz Europa gleiche Bedingungen für einen fairen Wettbewerb gelten.
In der Resolution bekräftigen die Bahnchefs den integrierten europäischen Eisenbahnraum als Ziel. Ein europaweit einheitlicher Netzzugang, die Harmonisierung von Vorschriften und technischen Richtlinien sowie verkürzte Grenzaufenthalte seien notwendige Voraussetzungen für wettbewerbsfähige Angebote auf der Schiene. Dort, wo bereits grenzüberschreitende Mobilitäts- und Logistikdienstleistungen angeboten werden, ist die Marktposition der Bahn gegenüber der Straße und der Luftfahrt deutlich verbessert. Bereits am Freitag vor der Konferenz hatten Bahnchef Hartmut Mehdorn und sein russischer Kollege Genadij Fadejev, Präsident der Russischen Eisenbahnen, die Gründung gemeinsamer Unternehmen für Betrieb und Vermarktung eines Touristikzuges Berlin - St. Petersburg sowie zur Erschließung von Marktchancen im Schienengüterverkehr mit Ostasien, China und Russland beschlossen.
Trittin kritisiert mögliche Preiserhöhungen bei der Bahn
(20.09.) BERLIN - Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hat Bahnchef Hartmut Mehdorn in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag" vorgeworfen, bei den geplanten Fahrpreiserhöhungen gestiegene Energiekosten nur vorzuschieben. Tatsächlich gehe es Mehdorn mit Blick auf einen Bahn-Börsengang vor allem um das Konzernergebnis. "Es ist zur Zeit in Mode, Preiserhöhungen mit den relativ hohen Energiepreisen zu begründen", schrieb Trittin in der "Bild am Sonntag". So rechtfertige die Bahn eine mögliche Steigerung der Fahrkartenpreise um 3,5 Prozent vor allem mit steigenden Kosten für Energie. Dass Kosten für Treibstoffe und Strom nur einen Bruchteil der Bahn-Gesamtkosten ausmachten, scheine dabei nicht wirklich zu interessieren. "Die Begründung hört sich halt plausibel an - und nur das ist wichtig." Mehdorn habe aber vor allem den Konzerngewinn im Blick, schrieb Trittin weiter. "Er will auf Biegen und Brechen ein positives Konzernergebnis erreichen." Damit solle die Attraktivität der Bahn für künftige Aktionäre erhöht werden. "Ein riskanter Kurs. Am Ende könnte eine finanziell sanierte Bahn stehen, der die Kunden davon laufen." Richtig sei der umgekehrte Weg. "Die Bahn muss wieder mehr Kunden in die Züge locken. Mehr Service, mehr Pünktlichkeit, einfache Tarife."
Unterdessen sind nach einem am Samstag vorab veröffentlichten Bericht der in Berlin erscheinenden Verbraucherzeitschrift "Guter Rat" auch nach den jüngsten Preiserhöhungen Bahn und Flugzeug im innerdeutschen Fernverkehr noch immer billiger als das eigene Auto. Demnach kostet beispielsweise die 1120 Kilometer lange Fahrt von Berlin nach Düsseldorf und zurück mit der Bahn zwischen 82 und 164 Euro. Die Lufthansa verlangt für die gleiche Strecke 105 bis 218 Euro. Für die Fahrt mit einem 1,6 Liter VW-Golf werden nach Angaben des Blattes schon rund 110 Euro Benzinkosten fällig. Verschleiß, Versicherung und andere laufenden Kosten eingerechnet, summiere sich der Fahrpreis mit dem Auto bei 36,4 Cent pro Kilometer auf insgesamt 408 Euro.
Regierung verlangt von der Bahn mehr Transparenz
(20.09.) BERLIN - Die Bundesregierung hat von der Bahn mehr Transparenz und vertrauensbildende Maßnahmen gegenüber Politik und Kunden verlangt. So könne es nicht angehen, dass Minderausgaben beim bestehenden Netz mit Kürzungen der Bundesmittel gerechtfertigt würden. Diese Kürzungen beträfen nur Aus- und Neubau. 2,5 Mrd. Euro jährlich für das bestehende Netz seien schließlich sicher. Voraussetzung für die Börsenfähigkeit sei, in allen Bereichen mehr Qualität zu schaffen, nicht nur beim Betriebsergebnis, sagten Regierungskreise der Nachrichtenagentur AP. Entscheidend für die finanziellen Eckdaten sei die in den nächsten Wochen zu überarbeitende Mittelfristplanung. Die Regierung lobte aber auch den finanziellen Konsolidierungskurs.
Unterdessen attackierte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn den Bundesverband der Deutschen Industrie und den Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Die Börsen-Pläne der Bahn gingen die Verbände BDI und DIHK nichts an. "Das ist keine Verbandsaufgabe. Wir sind keine Staatsbahn mehr, wo jeder den Kochlöffel in den Topf halten kann." Mit Blick auf ein Gutachten von BDI und DIHK, die vor einem raschen Börsengang der Bahn warnten, sagte Mehdorn: "Verbände sind in Deutschland Bremser." Die Verbände wollen, dass die Bahn nicht als integrierter Konzern an die Börse geht, sondern dass Netz und Betrieb getrennt werden. Mehdorn betonte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", ohne Netz werde es keinen Börsengang der Bahn geben". Es gebe keine profitable und kundennahe Bahn, bei der Netz und Betrieb getrennt seien. Die Schienenanlagen dem Staat zurückzugeben könne nicht gut gehen. "Der Staat vernachlässigt das Netz auf lange Sicht, weil das Geld zum Unterhalt fehlt." Mehdorn sagte, es gehe den Verbänden in Wirklichkeit gar nicht um die Bahn, sondern um Politik gegen die rot-grüne Regierung.
Fernzüge rollen wieder planmäßig vom Leipziger Hbf
(20.09.) LEIPZIG (ddp) - Die Vollsperrung des Leipziger Hauptbahnhof ist aufgehoben. Das elektronische Stellwerk sei gegen 12.00 Uhr in Betrieb gegangen, seitdem rolle der Fernverkehr wieder planmäßig, sagte Bahn-Sprecherin Erika Frost am Sonntag. Dennoch werde es auch in den kommenden Tagen durch notwendige Nacharbeiten «geringfügige Einschränkungen» geben. Bis zum 10. Oktober werden die Züge der Städteverbindungen von Leipzig nach Halle, Cottbus, Gera, Dessau, Eilenburg und Weißenfels noch nicht im gewohnten Takt verkehren. Der Leipziger Hauptbahnhof war seit Freitagmorgen wegen Bauarbeiten voll gesperrt. Die Bahn stellte an den drei Tagen die Arbeiten am zweiten Teil eines neuen, elektronischen Stellwerks fertig. Während der Vollsperrung transportierten Busse die Fahrgäste in die Innenstadt. Das neue Stellwerk wird die Strecken für mehr als 750 Züge steuern und einen schnelleren, flexibleren Betrieb garantieren. Nach den Angaben der Bahn ersetzt es 23 alte Stellwerke, die teilweise mehr als 120 Jahre alt waren. Insgesamt habe die neue Anlage rund 124 Millionen Euro gekostet.
Noch keine Preiserhöhungen beschlossen
(18.09.) BERLIN - Die DB hat noch keinen Beschluss zu Preiserhöhungen getroffen. Nach einer Vorstandssitzung des Unternehmens am Freitag in Berlin erklärte DB-Chef Hartmut Mehdorn, angesichts der um 30 Prozent dramatisch gestiegenen Energiepreise seien bahnintern Planungsaufträge erteilt worden, wie die Kostenbelastung aufgefangen werden könne. Darunter habe es auch das Szenario einer Tariferhöhung gegeben. Die Planungsvarianten würden aber noch untersucht, und die Meinungsbildung sei keineswegs abgeschlossen. Fernverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch erklärte, in den Kalkulationen über die Einnahmen aus dem Personenverkehr seien bei den Energiepreise andere Entwicklungen unterstellt worden. Auf eine Halbierung des Mehrwertsteuersatzes für Fernfahrten, wie dies die Grünen gegen den Widerstand von Finanzminister Hans Eichel (SPD) durchsetzen wollen, will sich Mehdorn nicht verlassen. "Ich glaube nie im Leben daran, dass die Mehrwertsteuer je halbiert wird." Mehdorn widersprach auch Meldungen, denen zufolge wegen der hohen Kosten das Netz zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember ausgedünnt werden solle. Es werde Veränderungen geben, aber in der Summe werde es mehr Personenverkehr auf den Schienen geben.
An den Börsenplänen hält der Bahnchef unbeirrt fest. Trotz der Probleme im Fernverkehr zeigte sich Mehdorn zuversichtlich, den Konzern in diesem Jahr aus den roten Zahlen führen zu können. Die anhaltende Kritik am geplanten Börsengang wies er als Miesmacherei zurück und wehrte sich entschieden gegen den Vorwurf, den Börsenplänen alles andere unterzuordnen. Die Behauptung, dass die Bahn das Netz verrotten lasse, sei "völlig abwegig". Auch Klagen der Bahnindustrie, dass der Konzern praktisch nicht mehr investiere, wies der Bahnchef zurück. In diesem Jahr werde die Bahn fast die gesamte Summe von 8,4 Milliarden Euro ausnutzen, die für Investitionen zur Verfügung stehe. Der Rest von 200 Millionen werde in Absprache mit dem Verkehrsministerium 2005 ausgegeben. Die Mitarbeiter will Mehdorn motivieren, indem ihnen ein finanziellen Bonus in Aussicht gestellt wird. Für den Fall eines positiven Betriebsergebnisses 2004 sollen im nächsten Jahr die Bahn-Beshcäftigten am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden. Mehdorn erklärte am Freitag, die versprochene Erfolgsbeteiligung solle schon vor dem Börsengang umgesetzt werden. Einzelheiten nannte er nicht.
Bahn will sich offenbar von Arcor und Scandlines trennen
(18.09.) BERLIN - Die DB will laut einem Bericht des "Handelsblatts" ihren Anteil am Telekommunikationskonzern Arcor und dem Fährunternehmen Scandlines verkaufen. Unter Berufung auf ein Gutachten der US-Investmentbank Morgan Stanley heißt es weiter, der für 2004 geplante Verkauf komme aber wohl nicht mehr zustande. Mit einem Mittelzufluss für die Bahn sei daher 2004 nicht mehr zu rechnen. Die Bahn hält die Hälfte der Anteile an Scandlines. Der andere Teil ist in Händen von Dänemark. Scandlines transportiert jährlich rund vier Millionen Autos und 110 000 Eisenbahnwaggons. Das Unternehmen erwirtschaftete 2003 einen Umsatz von 450 Mill. Euro und ein Betriebsergebnis von 64 Mill. Euro. An dem Festnetzunternehmen Arcor, das mehrheitlich im Besitz der britischen Vodafone ist, hält die Bahn gut 18 Prozent. Die DB wollte das Gutachten zunächst nicht kommentieren.
Transnet: Regionalstrecken in Sachsen-Anhalt erhalten
(18.09.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat den Erhalt der Regionalstrecken in Sachsen-Anhalt gefordert. Hintergrund sind Pläne von Verkehrsminister Daehre, das Nahverkehrsgesetz zu ändern. Danach soll verstärkt auf Busse im Personennahverkehr gesetzt und der Wettbewerb zwischen den Kreisen gestärkt werden. Daehre selbst nannte die Abkehr vom Schwerpunkt Schiene einen Paradigmenwechsel. Transnet wertet dieses Vorhaben als ein Signal in die falsche Richtung. Der Vorwurf an den Bahn-Konzern, dort kein engmaschiges Netz aufbauen zu wollen, sei falsch, da im Regionalverkehr die Länder die Verkehre bestellten und dabei zunehmend auf Wettbewerb setzten. Auch Sachsen-Anhalt hat die Strecken im Schienenpersonennahverkehr ausgeschrieben. Dabei haben vermehrt Wettbewerber der DB AG die Zuschläge erhalten.
Russische und Deutsche Bahn gründen Gemeinschaftsunternehmen
(18.09.) BERLIN (vwd) - Die russische Eisenbahn und die Deutsche Bahn AG wollen zwei Gemeinschaftsunternehmen gründen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur "Prime-Tass" am Freitag unter Berufung auf eine Pressemitteilung der russischen Eisenbahn. Geplant sei unter anderem die Gründung einer Gesellschaft, die für den Transport von Touristen auf der Strecke St. Petersburg-Berlin zuständig sein soll. Das russische Unternehmen werde an der Gesellschaft 50,5 Prozent und die Deutsche Bahn 49,5 Prozent halten. Einen Geschäftsplan wollen die Partner bis 1. Dezember erarbeiten. Der Zugdienst soll 2005 in Betrieb gehen. Weiter sei ein Frachtunternehmen für den Verkehr von Ostasien nach Westeuropa geplant.
ESTW Frankfurt/Main Ost geht in Betrieb
(18.09.) FRANKFURT/Main - Es wird draußen noch dunkel sein, wenn am kommenden Sonntag gegen halb sechs Uhr morgens, die beiden Fahrdienstleiter im neuen Elektronischen Stellwerk (ESTW) Frankfurt/Main Ost auf die leuchtenden Computerdisplays sehen. "40 Millionen Euro wurden hier in den zurückliegenden Monaten in modernste Technik investiert, nun ist der entscheidende Moment gekommen: das ESTW stellt seinem ersten Zug die Weichen", so Christian Krakow, Leiter Betriebsführung Südosthessen bei der DB Netz AG. In zwei Abschnitten übernimmt das ESTW die Funktion des alten Stellwerks. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Hauptgleise der Strecke Frankfurt/Main – Hanau – Aschaffenburg angeschlossen, ich der Nacht auf Montag folgen die Nebengleise. Montag, 4 Uhr 30 soll die Umstellung von alter Relais-Technik auf digitale Computersteuerung abgeschlossen sein. Dann werden im neugebauten ESTW-Gebäude am Umschlagbahnhof alle signaltechnischen Einrichtungen und Weichen des gesamten Bereichs des Bahnhof Frankfurt/Main Ost einschließlich des Umschlagbahnhofs gestellt und überwacht. Das alte Stellwerk Frankfurt/Main Ost mit Relaistechnik wird nach 42 Jahren Betriebszeit am Samstagabend um 21 Uhr 30, zum letzten Mal eine Zugfahrt steuern. Danach wird es abgeschaltet.
Ende 2002 hatten die Arbeiten für das ESTW Frankfurt/Main Ost begonnen, das alte Stellwerk aus dem Jahr 1962 war nicht mehr erweiterbar, es musste ein neues gebaut werden. Durchgeführt wurde das Projekt durch die Bahntochter DB ProjektBau, Niederlassung Mitte in Frankfurt. "Ziel unserer Planung war es, die Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Zugverkehr möglichst gering zu halten", erläutert Peter Schließmann, Projektingenieur ESTW-Maßnahmen bei der DB ProjektBau, "daher haben wir die Gesamtmaßnahme in 14 Bauphasen aufgeteilt." Die einzelnen Phasen waren so geschickt zusammengestellt worden, dass der Zugverkehr immer rollen konnte, auch der Umschlagbahnhof war jederzeit anfahrbar. 80 Kilometer Kabel mussten verlegt werden, 66 neue Signale, 73 Rangiersignale installiert und verkabelt werden. Auch die Stellwerkseinrichtungen der benachbarten Bahnhöfe Frankfurt/Main Süd, Frankfurt Mainkur und der Hafenbetriebe Frankfurt/Main mussten an die neue Stellwerkstechnik angepasst werden, damit die anderen Stellwerke mit alter Ausstattung mit der modernsten Technik des ESTWs kommunizieren können.
Über 100 Weichen wurden in den vergangenen Monaten eingebaut. Ihnen gilt in den beiden Nächten die besondere Aufmerksamkeit. Sie müssen einzeln an die neuen Motorsteuerungen und damit an das ESTW angeschlossen werden. Die neuen Signale werden in Betrieb genommen, die alten als ungültig gekennzeichnet werden. Gearbeitet wird rund um die Uhr. Bis zu 50 Personen sind am Wochenende gleichzeitig für die Umstellung im Einsatz. Ab Sonntagfrüh überwachen zwei Fahrdienstleiter auf jeweils sieben Computermonitoren die Zugverkehre. Alle für sie wichtigen Informationen wie Fahrpläne, Zustand und Einstellung der Fahrstrassen, Weichen, etc., sind auf den Monitoren übersichtlich angeordnet. Das ESTW erkennt anhand der Zugnummer, das Ziel eines Zuges und stellt die Weichen vollautomatisch. Eingreifen müssen die Bahnmitarbeiter nur bei Störungen und dann nur per Mausklick. "Der modulare und redundante Aufbau der neuen Technik ermöglicht einen zuverlässigen und weitgehend automatisierten Bahnbetrieb. Dadurch sind die Elektronischen Stellwerke ein wesentlicher Grundstein des modernen Bahnbetriebs geworden", erläutert Christian Krakow.
Erster innovativer Güterwagen für Papierrollentransporte im Einsatz
(17.09.) MAINZ - Seit Donnerstag setzt der Transport- und Logistikdienstleister Stinnes seinen ersten, speziell für den sicheren Transport von Papierrollen konzipierten Wagen der Gattung Habbiins 344 im Regelverkehr für den international tätigen Papierhersteller UPM ein. Bei der Entwicklung und Erprobung des neuen Wagentyp war unter anderen der Konzern UPM von Anfang an dabei. Spezielles Know-How von Papierfachleuten, Papierlogistikern und Bahningenieuren haben sich dabei wirkungsvoll ergänzt. Variable, arretierbare Keile aus Aluminium und Stahl sichern die riesigen Papierrollen auf eine flexible Art und Weise, so dass die teuren Erzeugnisse unbeschädigt ihr Ziel erreichen. Durch diese innovative Technik verkürzt sich auch die Be- und Entladezeit pro Wagen bis zu 90 Minuten. Die größere Ladekapazität des Güterwagens mit über 63 Tonnen gegenüber dem Lkw mit 25 Tonnen und die Flexibilität der Handlingzeiten – die Wagen stehen den Papierkunden den ganzen Tag zur Verfügung - sichern der Schiene einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Lkw. Die Papierbranche gehört für Stinnes zum Kerngeschäft. Jährlich fährt der Logistiker mit seiner Güterbahn Railion acht Millionen Tonnen für die Papierindustrie. Allein für UPM werden rund 800.000 Tonnen Forstprodukte zu Druckereien, bzw. von den Mills zum Seeschiff befördert. UPM hat damit einen Anteil von nahezu 10 Prozent am gesamten Papier- und Cellulose-Transport von Stinnes.
Bahnprojekt Allgäu: Gleiserneuerung im Bahnhof Röthenbach
(17.09.) KEMPTEN - Im Rahmen des "Bahnprojekts Allgäu" wird die Bahninfrastruktur grundlegend saniert. Bis 2006 übernehmen die Bagger die Regie auf den beiden insgesamt 300 Kilometer langen Strecken zwischen München - Memmingen/ Kempten und Lindau. In der Zeit vom 20. September bis 19. November werden im Bahnhof Röthenbach für rund zwei Millionen Euro die Gleise 2 und 3 einschließlich Gleisbett sowie vier Weichen erneuert. Während der Arbeiten steht zwischen Immenstadt und Lindau für den Zugverkehr in beiden Richtungen im Bahnhof Röthenbach nur das Gleis 1 zur Verfügung. Die Arbeiten beginnen am Montag 20. September mit dem Ausbau der alten Schienen und Schwellen in den Gleisen 2 und 3. Anschließend wird der alte Schotter entfernt und nach Möglichkeit zur späteren Wiederverwendung gereinigt. Nach dem Aushub der Material- und Erdschichten unterhalb des Schotterbetts wird der Untergrund verdichtet.
Je nach Bodenverhältnissen werden zur Stabilisierung teilweise Folien aus Geoverbundstoffen eingebaut oder zusätzliche Kalkschichten aufgestreut. Darauf wird dann die sogenannte "Planumsschutzschicht" (PSS) aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine Frostschutzschicht, die durch Kies mit unterschiedlichen Feinkornanteilen je nach Untergrund und Bedarf wasserdurchlässig oder -undurchlässig ist. Anschließend wird die erste Schotterschicht eingebaut. Ende Oktober/ Anfang November ist die Verlegung der neuen Schwellen und Gleise sowie der vier neuen Weichen vorgesehen. In der Zeit vom 08. bis 19. November werden die neuen Gleise und Weichen an die Streckengleise angeschlossen. Hierzu müssen an den jeweiligen Anschlussenden nochmals je 400 Meter Gleis neu eingebaut, die alten Weichen ausgebaut und anschließend die Verbindungen mit den vorhandenen Streckengleisen hergestellt werden. Im Rahmen dieser Arbeiten ist der Bahnhof Röthenbach für den Zugverkehr komplett unpassierbar. Zwischen Immenstadt und Hergatz verkehren ersatzweise Busse in beiden Richtungen.
ESTW Singen (Hohentwiel) und Villingen in Betrieb genommen
(17.09.) STUTTGART - Die DB hat in Villingen und Singen (Hohentwiel) zwei neue Elektronische Stellwerke (ESTW) in Betrieb genommen. Mit modernster Rechnertechnik steuern nun die Fahrdienstleiter von der Betriebszentrale Karlsruhe aus per Computer, Maus und Monitor den Zugbetrieb im Bereich von Hattingen, Immendingen und Tuttlingen sowie Schwenningen, Trossingen und Deißlingen. Die neuen ESTW, die wesentlich geringere Wartungskosten verursachen, ersetzen die bisherigen Mechanischen Stellwerke Hattingen (Baujahr 1932), Immendingen (1934), Geisingen (1910), Schwenningen (1950) sowie das Elektromechanische Stellwerk Tuttlingen (1933). Neben der Errichtung von zwei so genannten Unterzentralen (UZ) in Villingen und Singen, über die die eigentliche Steuerung erfolgt, mussten auch an den bestehenden moderneren Stellwerken in Rottweil und Donaueschingen sowie für die Anbindung der Strecken Trossingen - Trossingen Stadt und Hintschingen – Zollhaus/Blumberg umfangreiche technische Anpassungen vorgenommen werden. Hinzu kamen Anpassungs- und Erneuerungsmaßnahmen an 40 Bahnübergängen.
Über die UZ Villingen werden 41 Signale, 11 Weichen und 44 Gleisfreimeldeabschnitte in Schwenningen, Trossingen und Deißlingen gesteuert, über die UZ Singen 97 Signale, 34 Weichen und 88 Gleisfreimeldeabschnitte in Hattingen, Immendingen, Tuttlingen und Hintschingen. Die Investitionen in die ESTW in Singen und Villingen sowie in der Betriebszentrale Karlsruhe betrugen rund 29 Millionen Euro. Für die Anpassungsmaßnahmen an die bestehenden Stellwerke waren weitere rund 9 Mio. Euro erforderlich, wovon das Land Baden-Württemberg 3 Mio. Euro übernahm. Die vorhandenen Stellwerke in Singen (Elektromechanisches Stellwerk E 43) und Villingen (Mechanisches Stellwerk, Baujahr 1935) bleiben zunächst in vorhandener Technik bestehen und sollen später in einer zweiten Ausbaustufe an die Betriebszentrale in Karlsruhe "angehängt" werden. Diese Stellwerke bedienen die weiterführenden Strecken Richtung Konstanz und Schaffhausen bzw. Richtung Offenburg. Auch in den kommenden Jahren wird die Bahn in Baden-Württemberg weitere ESTW errichten. So sind derzeit unter anderem die Stellwerke in Bruchsal und Heidelberg in Bau bzw. in der Vorbereitung, so dass künftig die Strecke Karlsruhe - Heidelberg komplett über diese Technik gesteuert wird.
Neben der Modernisierung der Stellwerks- und Signaltechnik sind umfangreiche Bau- und Modernisierungsmaßnahmen von Haltepunkten im Bereich der Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tuttlingen wichtiger Bestandteil des Ringzugkonzeptes. Gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und den drei Landkreisen werden durch die Bahn 30 neue Haltepunkte und 6 vorhandene Haltepunkte an Strecken der Deutschen Bahn erstellt bzw. umgebaut. Bereits fertiggestellt sind davon insgesamt 27 Haltepunkte. Dazu kommen weitere 9 Haltepunkte an den Strecken der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen), die Bestandteil des Gesamtkonzeptes Ringzug sind.
Wiederaufbau der Weißeritztalbahn hat begonnen
(16.09.) DRESDEN - Mit einem symbolischen Spatenstich haben am Dienstag die Sanierungsarbeiten an der während der Jahrhundertflut 2002 schwer beschädigten Weißeritztalbahn begonnen. Die Neuerrichtung der 26 Kilometer langen, dienstältesten Schmalspurbahn Deutschlands von Freital bis ins Osterzgebirge wird den Angaben zufolge von Bund und Freistaat finanziert. Die DB als bisherige Betreiberin hatte die Hochwasserschäden an der Strecke auf 20 Millionen Euro geschätzt. Bis Ende 2005 soll die durch das Hochwasser der Roten Weißeritz schwer zerstörte Trasse wieder aufgebaut sein. Künftiger Betreiber der Bahn ist die BVO Bahn GmbH aus Annaberg-Buchholz. Das Unternehmen betreibt bereits die Fichtelbergbahn und die Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul und Radeberg. Die Weißeritztalbahn wurde zwischen 1881 und 1883 mit einer Spurweite von 750 Millimetern erbaut. Die Strecke mit ihren 13 Haltepunkten überwindet einen Höhenunterschied von 350 Metern.
Morgan Stanley hat Zweifel an Kapitalmarktfähigkeit der DB
(16.09.) BERLIN - Trotz eines drastischen Sparprogramms ist die DB nach einem Bericht des "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe) ihrem Ziel, bis 2005 börsenreif zu sein, nicht näher gekommen. Dies gehe aus dem ersten Monitoringbericht der Investmentbank Morgan Stanley zu den Halbjahreszahlen der Bahn hervor, mit dem die Fortschritte bei der Kapitalmarktfähigkeit überprüft werden. In einem internen Vermerk des Bundesverkehrsministeriums vom 9. September zu dem Bericht heißt es dem "Handelsblatt" zufolge: "Laut Morgan Stanley bleibt der Erfüllungsgrad der Meilensteine hinter der Planung zurück." Der Monitoringbericht sei zwar noch nicht das k.o. für Mehdorns Zeitplan, aber ein deutliches Warnsignal, verlautete aus Regierungskreisen.
DB und TUD bauen Deutschlands größtes Eisenbahnbetriebsfeld
(16.09.) DARMSTADT - An der Technischen Universität Darmstadt (TUD) entsteht in Kooperation mit der Bahn derzeit Deutschlands größtes und modernstes Eisenbahnbetriebsfeld. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, umfasst der Neubau auf dem Gelände der DB Regio am Hauptbahnhof auf 108 Quadratmetern 700 Meter Modelleisenbahngleise, 260 Weichen und zehn Bahnhöfe. Ausgestattet ist die Anlage dem Bericht zufolge mit einer Stellwerkstechnik, die vom mechanischen Hebel von 1898 bis zur modernsten Technik am Computer reicht. Im Personen- und im Güterverkehr wird hier "alles simuliert, was auch im Original vorkommt", sagte Martin Pächer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Bahnsysteme und Bahntechnik der Technischen Universität Darmstadt und Projektleiter für den Bau der Anlage, die im Herbst 2005 in Betrieb genommen werden soll, der Zeitung. An der Modellanlage sollen künftig Studenten, Fahrdienstleiter und DB-Mitarbeiter ausgebildet werden. Am Wochenende sollen nach derzeitigen Planungen auch Privatleute an die Schalthebel und Knöpfe dürfen. Dafür soll samstags und sonntags sogar eigens die Modelllandschaft üppiger ausgestattet werden. (Infos unter www.eisenbahnbetriebsfeld.de)
Türkischer Bahn-Chef wird nach Serie schwerer Zugunglücke entlassen
(16.09.) ISTANBUL (dpa) - Knapp zwei Monate nach einem Schnellzugunglück in der Türkei mit 38 Toten muss der Chef der staatlichen türkischen Bahngesellschaft, Süleyman Karaman, gehen. Auch sein Stellvertreter Ali Kemal Ergülec werde entlassen, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Wegen des Unfalls am 22. Juli war die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan unter Druck geraten. Das Unglück hatte sich auf der erst wenige Wochen zuvor für Schnellzüge freigegebenen Strecke Istanbul-Ankara ereignet.
Transnet bekräftigt Forderung nach Flächentarifvertrag
(16.09.) KASSEL - Die Forderung nach einem Flächentarifvertrag für die Bahnbeschäftigten hat künftig erste Priorität für die Gewerkschaft Transnet. Das sagte der ihr Vorsitzender, Norbert Hansen, auf einer Fachkonferenz der TRANSWEB in Kassel. Der Flächentarifvertrag sei notwendig, um einen weiteren Dumpingwettbewerb in der Schienenbranche zu verhindern. Hansen stellte in seinem Referat die Risiken dar, die ohne den Abschluss eines Flächentarifvertrages für die Beschäftigten der Schienenbranche drohten. Der Wettbewerb in der Branche werde weiter zunehmen. Damit ergeben sich stets neue Möglichkeiten zur Tarifflucht, so z.B. durch Neu- und Ausgründungen, Betriebsübergänge, Neueinstellungen nur bei nichttarifgebundenen Firmen etc. Mit dem Flächentarifvertrag will die Transnet allen diesen Möglichkeiten einen Riegel vorschieben. Ein Flächentarifvertrag sei auch im Interesse der Bahnkunden, so Hansen weiter. Denn nur zufriedene und leistungsgerecht bezahlte Arbeitnehmer seien in der Lage gut und motiviert zu arbeiten.
DB stärkt Kundenrechte im Fernverkehr
(15.09.) FRANKFURT/Main - Die Deutsche Bahn hat heute in Frankfurt am Main wichtige Details ihrer Kundencharta für den Fernverkehr vorgestellt. Zentrales Thema ist die rechtsverbindliche Entschädigung im Verspätungsfall, die Kunden des Fernverkehrs ab dem 1. Oktober erhalten. Die DB-Kunden erhalten damit erstmals eine einheitliche und rechtsverbindliche Zusage auf Entschädigung in Höhe von 20 Prozent des Fahrpreises, wenn ihre Fernverkehrsreise über 60 Minuten (bei Nachtreisen 120 Minuten) verspätet endet und die Bahn für die Ursachen der Verspätung verantwortlich ist. Diese Zusage gilt nicht nur für Verspätungen eines einzelnen Zuges, im Gegensatz zur bisherigen Kulanzregelung umfasst die zukünftige Leistung der Bahn die gesamte Reisekette im Fernverkehr einschließlich eines eventuellen Zugausfalls. Der Reisende erhält im Verspätungsfall eine so genannte Gutscheinkarte. Diese wird ihm unmittelbar im Zug oder während der nächsten zwei Tage am Service Point und im DB ReiseZentrum ausgehändigt. Die Gutscheinkarte kann er innerhalb eines Monats zusammen mit der betreffenden Fahrkarte im DB ReiseZentrum oder einer DB Agentur vorlegen. Kauft er sofort eine neue Fahrkarte, wird die Entschädigungssumme mit dem Fahrpreis verrechnet. Andernfalls wird ein Gutschein ausgestellt, der innerhalb von 12 Monaten beim Kauf einer Fahrkarte, BahnCard oder Zeitkarte verrechnet werden kann. Nicht vergütet werden dagegen unpünktliche Fahrten im Nahverkehr, selbst wenn durch einen verspäteten Regionalzug ein Fernverkehrszug verpasst wird und so eine Verspätung von über 60 Minuten entsteht. Keine Entschädigungsansprüche gibt es außerdem bei höherer Gewalt wie etwa Bombendrohungen, Personenunfällen oder Unwetter.
Der Mindestbetrag bei Entschädigungen liegt bei fünf Euro. Für Kunden mit Zeitkarten und BahnCard 100 bietet die Bahn eine pauschale Entschädigung an, die sich an dem durchschnittlichen Preis einer Fahrt mit diesen Karten orientiert: Zeitkarteninhaber erhalten fünf Euro in der 2. und 7,50 Euro in der 1. Klasse, BahnCard 100-Kunden zehn Euro in der 2. und 15 Euro in der 1. Klasse. Reisende im ICE-Sprinter bekommen zusätzlich bereits nach einer Verspätung von über 30 Minuten den ICE-Sprinter-Aufpreis als Gutschein erstattet (2. Klasse: 10 €; 1. Klasse: 15 €). Für Kunden im Nachtreiseverkehr wird die Entschädigung ab einer Verspätung von über 120 Minuten angeboten. Kann der Kunde seine Reise bis 24 Uhr nicht wie geplant fortsetzen, übernimmt die Bahn die Kosten für Taxifahrt oder Übernachtung in Höhe von maximal 80 Euro. Bisher galt diese Regelung erst ab ein Uhr nachts. Andere Beeinträchtigungen bei einer Bahnfahrt - wenn zum Beispiel die Klimaanlage ausfällt oder die Toiletten nicht funktionieren - werden weiter auf Kulanzbasis geregelt. Auf die neuen Fahrgastrechte hatten sich Bahnchef Hartmut Mehdorn, Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) und Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) nach monatelangem Tauziehen Anfang Februar geeinigt. Die bahninterne Umsetzung der Charta wurde umfassend vorbereitet. Allein in den letzten drei Monaten hat die Bahn 16.000 Mitarbeiter zum Thema Kundenrechte im Fernverkehr geschult.
Zusätzlich zu den Leistungen bei Verspätungen umfasst die Kundencharta im Fernverkehr weitere Serviceversprechen der Bahn. So sollen die Kunden der DB möglichst zeitnah alle erforderlichen Informationen zu ihrer Zugverbindung erhalten; "hierzu gehören auch Mitteilungen über Verspätungen und Zugausfälle", heißt es in der Charta. Des weiteren will die DB zuverlässiger werden: "Die DB unternimmt alle Anstrengungen, die Pünktlichkeit zu verbessern und auf einem hohen Niveau zu halten." Die Bahn will keine verdreckten Züge und Bahnhöfe: "Ein sauberes Erscheinungsbild der Bahnhöfe und der Züge ist ein zentrales Anliegen der DB. (...) Sie beabsichtigt, den heutigen Stand weiter zu verbessern." Bei Ausfall der Klimaanlage oder der Heizung sollen den Fahrgästen Plätze in anderen Waggons angeboten werden. "Sind keine freien Plätze vorhanden, bieten die Mitarbeiter der DB den Fahrgästen im Fernverkehr, soweit in der konkreten Betriebslage verfügbar, kostenfrei Warm-/Kaltgetränke an", heißt es in der Charta. Beschwerden sollen künftig innerhalb von zehn Arbeitstagen nach Eingang bearbeitet werden. Gelingt dies in Ausnahmefällen nicht, sollen die Kunden innerhalb dieser Zeit einen Zwischenbescheid erhalten.
Verbraucherschützer begrüßten die Selbstverpflichtung der Bahn. Es sei positiv, dass für die neuen Kulanzregelungen die gesamte Wegstrecken, also auch verpasste Anschlusszüge auf die 60 Minuten Verspätung angerechnet würden. Sie forderten allerdings ebenso wie die "Allianz pro Schiene" eine Ausweitung der Entschädigungsregeln auf den Nahverkehr. Andernfalls seien weiterhin 90 Prozent der Bahnkunden von Entschädigungen ausgeschlossen. Bahn-Vorstand Karl-Friedrich Rausch sagte dazu, die Bahn könne nicht verpflichtet werden, doppelt zu zahlen. Im Gegensatz zum Fernverkehr sind die Eisenbahnen im Nahverkehr durch Verträge mit den Ländern verpflichtet, bei Verspätungen an die jeweiligen Auftraggeber eine Entschädigung zu zahlen. Langfristig hält Rausch eine Ausweitung der Entschädigung für die Fahrgäste aber für denkbar. Zur Höhe der Entschädigung sagte der Personenverkehrs-Vorstand, er halte 20 Prozent für angemessen. "Man kann immer sagen, dass ist zu wenig." Nach Angaben der Bahn gibt es in anderen europäischen Ländern höhere Entschädigungen von bis zu 100 Prozent. Bei einer rechtsverbindlichen und damit vor Gericht einklagbaren Zusage sei die Deutsche Bahn in Europa aber Vorreiter. Prognosen zur Anzahl der Entschädigungs-Fälle machte Rausch nicht und wollte auch keine konkreten Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Pünktlichkeit bei der Bahn nennen. "Über Planzahlen will ich nicht reden." Eine hohe Pünktlichkeit sei für ihn allerdings der wichtigste Punkt der Charta. Eine Vielzahl an Maßnahmen, darunter die Verbesserung der Fahrtzeugtechnik oder die Optimierung der Fahrpläne, werde die Bahn dabei nach vorne bringen.
Erhöhte Sicherheitsstandards auf der Ausbaustrecke Hamburg - Berlin
(15.09.) BERLIN - Rund vier Jahre hat die DB die Strecke Hamburg - Berlin ausgebaut und die Bahnsteiganlagen modernisiert. Ab 19.09.2004 beginnt der Probebetrieb auf einem Teilabschnitt der Strecke, die mit dem Fahrplanwechsel ab 12.12.2004 in Betrieb genommen wird. Die DB hat aus diesem Grund bereits rund 300 Schulen entlang der Strecke Unterrichtsmaterial über das sichere Verhalten an Bahnanlagen zugesandt. Zusätzlich werden für Reisende und Anwohner Informationsveranstaltungen an mehreren Terminen auf Bahnhöfen entlang der Strecke gemeinsam mit dem Bundesgrenzschutz durchgeführt. Die DB möchte damit das Bewusstsein der Reisenden auf den Bahnsteiganlagen schärfen und auf die baulichen Vorkehrungen hinweisen, die die Sicherheit der Reisenden gewährleisten. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke beträgt nicht mehr 160, sondern 230 Stundenkilometer. Mit diesem Tempo werden die Züge auch Bahnhöfe passieren. Dafür sind Geländer vorgesehen, hinter denen sich die wartenden Reisenden aufhalten müssen.
Die haltenden Züge werden über Durchgänge bequem erreicht. Die Fläche zwischen Geländer und Bahnsteigkante ist weiß schraffiert und darf erst betreten werden, wenn Züge an den Bahnsteigen zum Halten gekommen sind. Auch das Abstellen von Kinderwagen, Fahrrädern und Reisegepäck ist in diesem Bereich aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Hinweisschilder weisen die Reisenden auf das richtige Verhalten am Bahnsteig hin. Über Lautsprecherdurchsagen werden die wartenden Reisenden über durchfahrende Züge informiert und während des Reisezugbetriebes alle 15 Minuten besondere Sicherheitshinweise gegeben. Durch den Ausbau der Strecke wird sich die Fahrzeit zwischen Berlin und Hamburg auf rund eineinhalb Stunden verkürzen. Dafür wurden alle Bahnübergänge durch Brücken oder Unterführungen ersetzt, wodurch die neue Strecke auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt.
Ameropa bleibt vorerst Bahn-Tochter
(15.09.) Berlin (dpa) - Der Bahn- und Deutschlandreisen-Spezialist Ameropa bleibt vorerst Tochter der Bahn. Ein Verkauf sei derzeit vom Tisch, sagte Geschäftsführer Martin Katz in Berlin. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen trotz der anhaltend flauen Konjunktur ein stabiles Geschäft. Vor allem bei Städtereisen gebe es Zuwächse. In der Wintersaison will Ameropa Reisende mit günstigeren Tarifen für die Bahnfahrt bei Buchung eines Übernachtungsangebots locken. Im vergangenen Jahr waren rund 100 Millionen Euro Umsatz erzielt worden.
Eichel lehnt Senkung der MwSt-Senkung für DB ab
(15.09.) BERLIN - Das Bundesfinanzministerium hat die von der Koalition vereinbarte Halbierung des Mehrwertsteuersatzes für die Deutsche Bahn als nicht finanzierbar abgelehnt. Im Bundeshaushalt sei dafür keinerlei Spielraum, sagte ein Ministeriumssprecher. Jede Debatte über einen solchen Schritt sei deshalb strikt abzulehnen. Darüber hinaus gebe es auch erhebliche europarechtliche Bedenken. Nach den EU-Vorgaben müssten nämlich dann alle Personenbeförderungsdienstleistungen den gleichen steuerlichen Bedingungen unterworfen werden. "Insgesamt würde die Einführung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes für jedwede Beförderung von Personen im Fernverkehr zu rund 650 Millionen Euro Steuermindereinnahmen führen", erklärte der Sprecher.
Bahn verliert offenbar Strecken im Ruhrgebiet
(15.09.) KÖLN - Die DB verliert nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" (Mittwochsausgabe) im Jahr 2006 voraussichtlich mindestens drei Strecken im Ruhrgebiet an Konkurrenten. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat demnach im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages mit dem Unternehmen festgelegt, dass zehn Prozent der Strecken im Verbundgebiet zukünftig von mittelständischen Unternehmen betrieben werden. Wie der VRR den "Ruhr Nachrichten" bestätigte, habe man bei einer bis Dienstag nächster Woche laufenden Ausschreibung die Bahn außen vorgelassen, um künftig noch mehr Wettbewerb zu ermöglichen. Dem Bericht zufolge geht es um die Strecken des Regionalexpress 14 von Essen über Dorsten nach Borken, die Regionalbahn 43 von Dortmund über Wanne-Eickel nach Dorsten sowie die Regionalbahn 45 von Dorsten nach Coesfeld. In den kommenden Jahren sollen weitere Bahnstrecken ausgeschrieben werden, darunter auch der Regionalexpress 3 von Düsseldorf über Dortmund nach Hamm.
"SZ": Notfalls Sanktionen gegen die DB
(14.09.) BERLIN - Das Bundesverkehrsministerium verlangt einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge nach einem eventuellen Börsengang der DB eine Garantie für die Qualität des Streckennetzes. Notfalls auch mit Sanktionen wolle die Bundesregierung dafür sorgen, dass die DB ihr Streckennetz in Ordnung halte. Das habe Staatssekretär Ralf Nagel aus dem Verkehrsministerium dem Bahnvorstand per Brief mitgeteilt, berichtet die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe. In einem Vertrag über die Bundesmittel für die Schiene müsse unter anderem beschrieben werden, "welche Sanktionen wirksam werden", falls die DB ihre Pflichten schlecht oder nicht erfülle. Die Bahn müsse als Gegenleistung für die staatlichen Finanzhilfen eine genau festgelegte Qualität des Netzes garantieren. Der Bund finanziert die Instandhaltung und Modernisierung des Netzes mit jährlich 2,5 Milliarden Euro. Es gilt als sicher, dass auch nach einem Börsengang eine solche Summe jährlich von der öffentlichen Hand garantiert werden muss, um Investoren anzulocken. In Regierungskreisen war von einer mindestens zehnjährigen Zusage für die Finanzierung des Netzes die Rede.
Unterdessen betonte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Michael Zirpel, die aktuellen Sparmaßnahmen des Staates und der Bahn gefährdeten nicht die Qualität des deutschen Schienennetzes. Zirpel erklärte am Montag in Berlin zu entsprechenden Meldungen, die jährlich allein für die Instandhaltung des Netzes in den Bundeshaushalt eingestellten 2,5 Milliarden Euro seien "ausreichend, um die Qualität zu halten" und noch vorhandene Langsamfahrstellen zu beseitigen. Das sei auch die Auffassung von Experten der Bahn AG. Über den konkreten Einsatz der Mittel werde zur Zeit mit der Bahn gesprochen.
Grüne wollen Fahrpreiserhöhung bei Bahn stoppen
(14.09.) BERLIN (Reuters/eig. Ber.) - Die Grünen wollen die geplante Fahrpreiserhöhung der DB verhindern. "Wir werden unseren Einfluss in der Bundesregierung und in den Ländern, in denen wir mitregieren, nutzen, um die Preiserhöhung für die Pendler zu verhindern", sagte der Verkehrsexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, Albert Schmidt, der "BILD"-Zeitung vom Montag zufolge. Es sei eine verhängnisvolle Entwicklung, wenn die Kunden für immer schlechtere Qualität mehr bezahlten sollten. Auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) solle die kundenfeindliche Preisstrategie der Bahn nicht unterstützen. In einem Interview in der "Berliner Zeitung" ging Schmidt noch einen Schritt weiter und drohte, wenn die Bahn an den geplanten Preissteigerungen festhalte, "werden wir nicht zum gleichen Zeitpunkt die Mehrwertsteuer halbieren". Die Senkung der Mehrwertsteuer ist Bestandteil der Koalitionsvereinbarung zwischen der SPD und den Grünen. Der Bund will damit weitere Wettbewerbsnachteile der Bahn gegenüber ihren Konkurrenten beseitigen. So zahlen Fluggesellschaften zum Beispiel keine Kerosinsteuer und keine Mehrwertsteuer bei Auslandsflügen. Die DB hatte bereits angekündigt, sie wolle die Ticketpreise um etwa zehn Prozent senken, wenn der Bund die Mehrwertsteuer halbiert. "Wir wollen aber verhindern, dass diese Tarifsenkung mit einer Preiserhöhung der Bahn zusammenfällt" und dadurch teilweise verpuffe, sagte Grünen-Verkehrsexperte Schmidt.
Verbraucherministerium will Schlichtungsstelle Mobilität einrichten
(14.09.) BERLIN - Die Rechte der Bahn- und Flugkunden sollen verbessert werden und der öffentliche Fernverkehr an Attraktivität gewinnen. Dazu will das Bundesverbraucherministerium nach Angaben der Bahngewerkschaft Transnet zum 1. Januar 2005 eine sogenannte "Schlichtungsstelle Mobilität" einrichten. Die Beschwerdestelle solle entscheiden, wenn Differenzen zwischen Kunden und Verkehrsgesellschaften nicht im Einvernehmen geklärt werden können. Habe der Fahrgast etwas zu reklamieren, müsse er sich zunächst beim Anbieter beschweren. Komme er mit seinem Anliegen nicht weiter, könne er sich an die Schlichtungsstelle wenden, wo sich fünf Ombudsleute um einen Ausgleich bemühten, heißt es auf der Internet-Seite der Gewerkschaft. Das Verbraucherministerium gehe davon aus, dass sich alle Verkehrsunternehmen beteiligen werden. Zunächst sei das Vorhaben auf drei Jahre befristet.
Hannover und Lübben sind die "Bahnhöfe des Jahres"
(14.09.) HANNOVER - Der Hauptbahnhof Hannover und der Kleinstadtbahnhof Lübben im Spreewald sind die "Bahnhöfe des Jahres 2004". Die Allianz pro Schiene prämierte zum ersten Mal in Deutschland die besten Bahnhöfe aus der Sicht der Kunden. "Hannover und Lübben haben attraktive Bahnhöfe, auf denen Reisende und Besucher sich wohlfühlen", erklärte die Allianz pro Schiene-Jury am Montag auf der Preisverleihung in Hannover. "Bahnhöfe gehen uns alle an", betonte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene Dirk Flege und lobte die Bahnhofsprogramme in Niedersachsen und Brandenburg, mit denen beide Länder die "Gemeinschaftsaufgabe Bahnhöfe vorbildlich wahrnehmen". Bund, Länder und Kommunen haben im vergangenen Jahr 400 Millionen Euro in Bahnhöfe investiert. Das zahlt sich aus: Moderne Bahnhöfe - egal ob groß oder klein - die eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und gut erreichbar sind, werden von den Kunden gern genutzt und erhöhen die Attraktivität des öffentlichen Schienenverkehrs. So zieht der Bahnhof Hannover Tag für Tag rund eine Viertelmillion Reisende und Besucher an. In der Brandenburger Kleinstadt Lübben hat sich seit dem Umbau des Bahnhofs im Jahr 1999 die Zahl der Bahnreisenden auf täglich ca. 2200 verdoppelt.
Die Allianz pro Schiene-Jury aus Vertretern der wichtigsten deutschen Fahrgastverbände Pro Bahn und Verkehrsclub Deutschland begründeten die Wahl von Hannover und Lübben als "Bahnhöfe des Jahres 2004" vor 100 geladenen Gästen, bevor sie gemeinsam mit dem Niedersächsischen Verkehrsminister Walter Hirche die Siegertafel am Eingang des Hauptbahnhofs Hannover enthüllten. Beide Siegerbahnhöfe erfüllten auf vorbildliche Weise die "Grundanforderung aller Kunden: sie sind sauber, sicher und man wird umfassend gut informiert". Der Hauptbahnhof Hannover wurde prämiert, weil er exzellent ausgestattet ist, sowohl für Reisende (ReiseZentrum, ServicePoint, Gepäckschließfächer etc.) als auch für Besucher (rund 50 Geschäfte und Gastronomie). Weiterhin ist der Bahnhof hervorragend erreichbar: Es gibt S-Bahn-, U-Bahn-, Stadtbahn- und Busanschlüsse, Taxi- und Carsharing-Angebote, Fahrradverleih sowie ein Fahrradparkhaus und -bügel. Darüber hinaus ist der Bahnhof besonders gut in die Stadt Hannover eingebunden. Am brandenburgischen Bahnhof Lübben gefiel der Jury die hervorragende Sauberkeit und die vorbildliche Information (über Züge, Gleisabschnitte, Öffnungszeiten, Wege in die Stadt etc.). Ebenfalls sei das Personal besonders freundlich und hilfsbereit. Außerdem zeige Lübben, dass gute Gastronomie auch in kleineren Stationen möglich sei.
Die Allianz pro Schiene-Jury, bestehend aus Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Prof. Monika Ganseforth, Bundesvorstand des Verkehrsclub Deutschland VCD, und Karl-Peter Naumann, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, hat bei ihrer Entscheidung für die beiden "Bahnhöfe des Jahres" auf repräsentative Kundenzufriedenheitsstudien des Forschungsinstituts infas zurück gegriffen. Der Bahnhof Hannover erhielt darin im Jahr 2003 von den Kunden die Gesamtnote "Sehr gut", der Bahnhof Lübben die Gesamtnote "Gut". Die Meinungsforscher von infas hatten die Zufriedenheit von 25.500 Bahnhofskunden ermittelt in Bezug auf folgende Leistungsmerkmale von Personenbahnhöfen: Erscheinungsbild, Information, Qualität der Geschäfte, Sicherheit, Sauberkeit, Gepäcksituation, Parken und Zugänge, Bahnsteig, Nah-Anbindung. Verliehen wird der von Allianz pro Schiene initiierte Preis "Bahnhof des Jahres" von nun an jährlich.
An der Hamburger Bahn zwischen Hagenow und Boizenburg fallen die letzten Schranken
(14.09.) SCHWERIN - Weitere vier Bahnübergänge auf der Strecke Hamburg - Berlin konnten am Montag endgültig geschlossen werden. Drei Straßenbrücken in Warlitz, Dersenow/Dammereez und Neu Gülze ersetzen die bisherigen Bahnübergänge. Für die Verkehrsfreigabe der neuen Brücken griff der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Otto Ebnet, gemeinsam mit den Bürgermeistern, dem Landrat sowie Vertretern der Bahn zur Schere. Insgesamt rund sechs Millionen Euro wurden investiert. Auf der Grundlage des Eisenbahnkreuzungsgesetzes sind an der Finanzierung neben dem Bund und der Bahn die Gemeinden und der Landkreis Ludwigslust beteiligt. Die drei Bahnübergänge zwischen Hagenow Land und Schwanheide gehören zu den 18 Bahnübergängen auf der Strecke Hamburg – Berlin in Mecklenburg, die im Zuge des Ausbaus der Strecke für Geschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometer pro Stunde ersetzt werden müssen. Elf Bahnübergänge sind nunmehr beseitigt, die Bauarbeiten zum Ersatz der letzten sieben Bahnübergänge sollen bis Mitte November abgeschlossen sein. Rund 62 Millionen Euro werden in Mecklenburg-Vorpommern in den Ersatz der Bahnübergänge investiert.
Nicht nur an den Bahnübergängen wird zur Zeit intensiv gearbeitet. Auch an der rund 80 Kilometer langen Strecke in Mecklenburg-Vorpommern – komplett im Landkreis Ludwigslust - wird bis Ende September noch gebaut. Fit gemacht für Tempo 230 wurden Gleise und Oberleitungen, einige Brücken sowie die Signal- und Sicherungstechnik. Insgesamt 120 Millionen Euro fließen in den Bahnausbau in Mecklenburg-Vorpommern, die Kosten für die 280 Kilometer lange Gesamtstrecke zwischen Hamburg und Berlin belaufen sich auf rund 650 Millionen Euro. Ab dem Fahrplanwechsel der Bahn am 12. Dezember 2004 soll die Fahrzeit zwischen Hamburg und Berlin auf rund eineinhalb Stunden verkürzt werden, bislang brauchen die ICE etwa zwei Stunden 20 Minuten.
Zwei Tote bei Zugunglück in Italien
(14.09.) ROM - Bei einem Zugunglück in Norditalien sind am Montag zwei Menschen ums Leben gekommen. Beim Entgleisen eines Regionalzuges seien auch 23 Menschen verletzt worden, einer davon schwer, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Zur Klärung der Ursache des Unglücks auf der Strecke Turin-Cuneo wurden Ermittlungen aufgenommen. Ein Attentat als Ursache des Unglücks werde ausgeschlossen, hieß es. Wahrscheinlich habe es sich um menschliches Versagen gehandelt. Der Zug war nach dem Entgleisen einen Abhang hinuntergestürzt.
Kooperation der DB mit Billigflieger?
(13.09.) BERLIN - Die DB verhandelt laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" derzeit mit dem Billigflieger Germanwings darüber, Fluggästen Preisnachlässe für Bahntickets zum und vom Flughafen Köln/Bonn anzubieten. "Es gibt Gespräche, aber sie befinden sich noch in einem frühen Stadium", sagte ein Germanwings-Sprecher der Zeitung zufolge. Ein Sprecher der Deutschen Bahn wollte laut "FTD" die Verhandlungen weder bestätigen noch dementieren. Sollte sich die Bahn auf die Kooperation einlassen, wäre dies eine Kehrtwende in Mehdorns Strategie. Der Bahn-Chef hatte bislang mit Sonderaktionen auf strikte Konkurrenz zu den Billigfliegern gesetzt und wiederholt kritisiert, dass Fluglinien von Mineralöl- und Ökosteuern befreit und so gegenüber Verkehrsträgern wie der Bahn bevorteilt seien. Erfahrungen mit Kooperationen mit Fluggesellschaften bringt der Konzern den Angaben zufolge bereits mit. So arbeite die Bahn derzeit mit 90 international agierenden Fluggesellschaften zusammen: Bei Auslandsflügen sind dabei die Tickets für die Anschlussbahnfahrt zum Flughafen in der Regel im Flugschein enthalten. Die Airlines vergüten der Bahn die Dienstleistungen über einen zuvor ausgehandelten Pauschalbetrag.
"Tagesspiegel": Sparkurs der Bahn geht an die Substanz
(13.09.) BERLIN - Die Sparanstrengungen der Bahn gefährden nach einem Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" das bestehende Schienennetz. In einem der Zeitung vorliegenden Schreiben des Personenverkehrsvorstands Karl- Friedrich Rausch an seinen Kollegen vom Fahrweg, Roland Heinisch, wird vor Problemen gewarnt, die durch die aktuellen Investitionsplanungen in den kommenden Jahren entstehen würden. Man könne nicht hinnehmen, "dass dem Sparzwang nunmehr nicht nur investive Maßnahmen, sondern in zunehmendem Maße auch dringend erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen zum Opfer fallen", zitierte die Zeitung aus dem Brief. Die bei verminderten Investitionen auch schlechtere Netzqualität würde für die Fahrgäste längere Reisezeiten und eine Belastung für die Personenverkehrssparte bedeuten, schreibt Rausch der Zeitung zufolge. Mit dem Fahrplan 2006 würde beispielsweise nach der aktuellen Planung in der Region Südost - mit Leipzig als Zentrum - die Zahl der so genannten Langsamfahrstellen zunehmen. Durch die längeren Fahrzeiten könnten "Anschlüsse in bedeutenden Knotenbahnhöfen nicht mehr gewährt werden". Das bedeute "gravierende Fahrgastrückgänge", schreibt Rausch. Wegen der längeren Reisezeiten reichten die vorhandenen Züge nicht mehr, zusätzliche Züge verursachten aber zusätzliche Kosten. Daher sei auch "eine Reduzierung des Angebots im Personenverkehr mittelfristig nicht mehr auszuschließen". Heinisch solle alles tun, "um zumindest den Bestand der Infrastruktur zu sichern".
Unterdessen berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe), Bundesregierung und Bahn stritten darüber, wie das knapp 40.000 Kilometer lange Schienennetz nach einer teilweisen Privatisierung der Bahn instandgehalten und modernisiert werden solle. Aus internen Papieren des Verkehrsministeriums gehe hervor, dass die Bahn keine Verpflichtung für den Zustand der Trassen eingehen wolle. Einen Vertragsentwurf für langfristige Zahlungen des Bundes an die Bahn, den der DB-Vorstand vorgelegt hat, weist das Ministerium laut "Süddeutscher Zeitung" daher zurück. Es sei "nicht zu erkennen, dass in diesem Entwurf von Seiten des Unternehmens ein bestimmtes Netz mit einer bestimmten Qualität garantiert würde", zitierte die Zeitung aus einer Vorlage des Ministeriums für Staatssekretär Ralf Nagel. Die DB wies dem Bericht zufolge die Vorwürfe als "absoluten Unsinn" zurück. Ein Konzernsprecher sagte: "Wir haben dem Ministerium im Mai einen Vertragsentwurf mit konkreten Verpflichtungen für die Größe und die Qualität des Netzes vorgelegt und bislang keine Antwort erhalten."
TRANSNET warnt vor Radikalkur im Fernverkehr
(13.09.) BERLIN - Medienberichten zufolge denkt die DB AG darüber nach, das IC- und EC-Netz auszudünnen. Dies wäre nach Ansicht der Bahngewerkschaft Transnet ein grundfalsches Signal. Auf diese Weise würden die Kunden aus dem gesamten Segment zwischen Regional- und Hochgeschwindigkeitsverkehr geradezu vertrieben, befürchtet die Gewerkschaft. "Um am Markt zu bestehen, sollte die Bahn eher auf innovative Produkte und einen gesunden Angebots-Mix setzen, statt nur an der Preisschraube zu drehen", kritisierte das zuständige TRANSNET-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. In diesem Zusammenhang seien auch die Gedankenspiele um eine Preiserhöhung kritisch zu sehen, sagte Zimmermann weiter. Zwar sei es richtig, dass die Bahn unter steigenden Energiekosten leide. Das gelte aber für den privaten Autoverkehr genauso. Kunden gewinne man durch Preiserhöhungen jedenfalls nicht.
Mehdorn streitet wegen Gutachten zur Bahn mit BDI und DIHK
(13.09.) BERLIN (dpa) - Bahnchef Hartmut Mehdorn streitet sich wegen eines für ihn ungünstigen Gutachtens zu seinen Börsenplänen mit den Wirtschaftsverbänden BDI und DIHK. Die beiden Verbände mahnen darin mehr Wettbewerb bei der Bahn an, um so "mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und zugleich die Qualität für die Kunden zu erhöhen". Die Bahn würde bei dem von Mehdorn geforderten "integrierten" Börsengang auch künftig "keinem oder nur einem sehr geringen Preisdruck unterliegen". Bund und Länder hätten trotz jährlicher Milliarden-Zahlungen dann "kaum Einfluss auf die Gestaltung und Qualität der Infrastruktur".
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) versuchte den Konflikt zu entschärfen. BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf von Wartenberg sagte der Nachrichtenagentur "dpa": "Das BDI-DIHK-Gutachten richtet sich nicht gegen Mehdorn und sein Unternehmen. Er unternimmt große Anstrengungen, um die Bahn auf einen guten Kurs zubringen." Mit dem Gutachten, wollen die beiden Verbände "den Dialog über die Zukunft des Verkehrsträgers Schiene versachlichen und differenzierte Lösungen aufzeigen", sagte der BDI-Hauptgeschäftsführer. Am 22. September sollen Zwischenergebnisse auf einem Kongress diskutiert werden.
Morgan Stanley offenbar skeptischer bei Bahn-Börsengang
(11.09.) BERLIN - Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" schwinden die Chancen der DB auf einen Börsengang im Frühjahr 2006. Unter Berufung auf Kreise, die mit einem neuen Gutachten der US-Investmentbank Morgan Stanley vertraut sind, hieß es, die Lage für einen Börsengang habe sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert. "Das Projekt ist noch nicht völlig am Ende - aber es wird äußerst schwierig", erfuhr "Reuters" aus den Kreisen. Die Bahn habe im ersten Halbjahr ihre Planungen klar verfehlt, besonders der Fernverkehr und der Schienen-Güterverkehr bereiteten Sorgen. Der Zeitplan könnte zudem durch die Verzögerung bei einem vom Bundestag verlangten weiteren Gutachten zum Börsengang gefährdet werden. Das Parlament setzte durch, dass ein bereits vom Verkehrsministerium auf den Weg gebrachtes Ausschreibungs-Verfahren mit Änderungen wiederholt werden muss. In dem Gutachten sollten nicht nur politische und allgemein finanzielle Auswirkungen der Trennung vom Netz geprüft werden, sondern auch die Auswirkungen auf einen möglichen Börsengang. Diesen Aspekt wollte das Verkehrsministerium zunächst ausklammern.
Der "Tagesspiegel": Bundesländer lehnen Bahnpreiserhöhung ab
(11.09.) BERLIN - In den Bundesländern formiert sich der Widerstand gegen eine Preiserhöhung der Bahn im Nah- und Regionalverkehr wegen der drastisch gestiegenen Energiepreise. Frank Szymanski, Verkehrsminister in Brandenburg, sagte dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe): "Wir sind gegen Fahrpreiserhöhungen. Wir wollen nicht, dass die Bahn ihre Bilanz auf Kosten der Kunden verbessert." Daneben stellt sich auch Nordrhein-Westfalen kategorisch gegen eine Preiserhöhung. Lothar Wittenberg, Sprecher des Verkehrsministeriums in NRW, sagte: "Eine Preisanhebung ist für uns nicht nachvollziehbar und wäre unbegründet. Wir werden einen Antrag ablehnen." Er wies darauf hin, dass die Bahn im Nahverkehr immer noch deutlich schwarze Zahlen schreibe. Der baden-württembergische Umweltminister Stefan Mappus sagte dem "Tagesspiegel": "Die Bahn müsste eine Fahrpreiserhöhung gut begründen." Einer Anhebung von rund vier Prozent wie beim letzten Mal werde das Land aber auf jeden Fall nicht zustimmen.
Bayern zeigte dagegen Verständnis für die Bahnpläne und machte die Bundesregierung für den Anstieg bei den Energiepreisen mitverantwortlich. Wenn die Kosten so stark steigen, "dann ist das ein Faktum, um das auch die Bahn nicht herum kommt", sagte Reinhard Pfeiffer, Sprecher des bayerischen Verkehrsministeriums. Deshalb müsse man über das Thema Bahnpreiserhöhungen reden. In Sachsen hieß es, eine Anhebung der Tarife sei zwar "ein falsches Signal". Aber man werde erst prüfen, wie eine Erhöhung tatsächlich aussehen soll. Ähnlich ist auch die Position von Mecklenburg-Vorpommern. Die Verkehrsministerien in Thüringen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland wollten zunächst einen Antrag der Bahn abwarten. Anders als bei der Preisgestaltung im Fernverkehr benötigt die DB im Regionalverkehr die Zustimmung der Bundesländer.
Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt hatte am Donnerstag unter Berufung auf den Bahnvorstand von einer geplanten Erhöhung um 3,5 Prozent im Fernverkehr zum 15. Dezember gesprochen. Erst zum 1. April waren Fernreisen ab 200 Kilometer teurer geworden. Die Bahnpreise im Regionalverkehr waren zuletzt Ende 2003 um 4,1 Prozent gestiegen. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, warf Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in der "Bild"-Zeitung vor, das falsche Signal zur falschen Zeit zu setzen: "So bekommt man die Leute nicht in die Züge, so treibt man sie heraus." Auch CDU-Verkehrspolitiker Dirk Fischer kritisierte die Pläne des Unternehmens: "3,5 Prozent liegen deutlich oberhalb von Inflation und Einkommensentwicklung." Die Sprecherin des Fahrgastverbandes Allianz Pro Schiene, Frauke Lendowsky, forderte Bundesfinanzminister Hans Eichel auf, die Mehrwertsteuer auf Fahrkarten für Fernverkehr zu halbieren. Dann könnten die Ticketpreise um einen Schlag um zehn Prozent gesenkt werden.
Reisebüros warnen Bahn vor Provisionskürzung
(11.09.) BERLIN (ddp/eig. Ber.) - Der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) hat die DB vor ihrer ab Januar geplanten Provisionskürzung um vier Prozentpunkte auf durchschnittlich 6,3 Prozent bei Reisebüros gewarnt. "Zehn Prozent Provision plus Boni für Sonderleistungen sind die absolute Schmerzgrenze", sagte DRV-Vizepräsident Hans Doldi am Donnerstag in Berlin. Wenn dieser Wert nicht erreicht werde, zerstöre die Bahn ihren Vertrieb in der Fläche. Die Kürzung würde über 1000 DB-Agenturen zur Aufgabe zwingen, sagte Doldi. Hunderttausende Bahnkunden würden somit ab Januar in ihrer Nähe keinen Fahrschein mehr am Schalter kaufen können. Ihnen bleibe nur noch die Buchung am Automaten, im Internet oder per Telefon. Derzeit garantierten 3400 Reisebüros mit DB-Lizenz bundesweit einen kurzen Weg zum Fahrschein, betonte der DRV. Demgegenüber gebe es in den 5400 Bahnhöfen nur 500 Reisezentren und etwa 60 selbstständige Fahrschein-Agenturen als Franchise-Nehmer der Bahn.
Erster DB ServiceStore in Brandenburg eröffnet
(11.09.) BERLIN - Im Bahnhof Senftenberg ist am Freitag der erste DB ServiceStore in Brandenburg offiziell eröffnet worden. "Hier findet der Bahnkunde, aber auch der Anwohner und Busreisende, alles aus einer Hand. Das reicht von der Fahrkarte über Reisebedarf, den schnellen Snack, Zeitungen und Tabakwaren bis hin zur Zahnbürste und kleinen Geschenken", sagte Christian Warning, Geschäftsführer der DB ServiceStore Systemführungs GmbH, bei der Eröffnung. Der Franchisenehmer im Bahnhof Senftenberg ist Peter Drenske. Sein DB ServiceStore ist täglich von 6 bis 18 Uhr geöffnet. Derzeit gibt es bundesweit rund 65 DB ServiceStores an kleinen und mittleren Bahnhöfen. Alle DB ServiceStores sind in einem modernen, hellen und offenen Stil eingerichtet. Das Einrichtungskonzept beruht auf verschiedenen Modulen für die einzelnen Handels- und Dienstleistungsangebote. Hinter der Marke DB ServiceStore steht ein Franchise-System, das bis Ende des Jahres 2004 auf mehr als 100 Standorte ausgebaut werden soll. Die Franchisenehmer sollen sich auch für Service, Sicherheit und Sauberkeit auf den Bahnhöfen verantwortlich fühlen und somit einen rundum leistungsstarken Kundenservice gewährleisten.
Graal-Müritz erhält Bahnverbindung zurück
(11.09.) ROSTOCK (ddp/eig. Ber.) - Nach fünfjähriger Wartezeit bekommt das Ostseebad Graal-Müritz seine Bahnverbindung ins Binnenland zurück. Am Freitag begannen die Bauarbeiten an der 1999 stillgelegten, zehn Kilometer langen Trasse zwischen dem Badeort und Rövershagen. Ab Mitte Dezember sollen die Nahverkehrszüge dann wieder im Stundentakt durchgehend von Graal-Müritz über Rövershagen bis Rostock, im Berufsverkehr auch weiter bis Bad Doberan verkehren. Die Bauarbeiten kosten insgesamt rund 8,5 Millionen Euro.
Preiserhöhungen im Fernverkehr?
(10.09.) BERLIN - Bahnreisende müssen erneut mit steigenden Preisen im Personenverkehr rechnen. In einer Presseerklärung der DB vom Donnerstag hieß es, wegen höherer Energiepreise erwäge man "Preisanpassungen im Personenverkehr". Eine abschließende Entscheidung gebe es noch nicht. Sofern hier wie bei anderen Verkehrsträgern eine Preisanpassung erforderlich sein sollte, werde sich der Vorstand zeitnah mit den zuständigen Ministerien, Umwelt- und Fahrgastverbänden sowie - für den Regionalverkehr - den Länderverkehrsministern und Genehmigungsbehörden in Verbindung setzen. Der Bahn sei es im Fernverkehr im ersten Halbjahr gelungen, das Verkehrsaufkommen sowie Marktanteil und Umsatz zu steigern. Die extrem gestiegenen Energiekosten stellten jedoch eine erhebliche Belastung dar und können mit konventionellen Sparmaßnahmen nicht ausgeglichen werden. Die Bahn als größter Energieverbraucher des Landes wolle versuchen, "unsere Kunden so wenig wie möglich zu belasten", erklärte DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch. So werde es schon zum 1. Oktober wieder günstige Angebote für europäische Ziele zu Preisen zwischen 19 und 39 Euro für die einfache Fahrt geben.
In anderen Darstellungen verschiedener Nachrichtenagenturen hieß es dagegen, ein Bahnsprecher habe die Preiserhöhungen bereits bestätigt. Zuvor hatte der Grünen-Verkehrspolitiker Albert Schmidt im ARD-Morgenmagazin gesagt, die Bahn plane, zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember die Preise im Fernverkehr im Schnitt um 3,5 Prozent anzuheben. Er berief sich bei seinen Angaben zur geplanten Erhöhung auf zuverlässige Informationen aus dem Konzernvorstand. Fahrgastverbände und Umweltverbände kritisierten solche Überlegungen scharf. Eine erneute Anhebung der Ticketpreise sei ein "völlig verkehrtes Signal", sagte Heidi Tischmann, Bahnexpertin beim Verkehrsclub Deutschland (VCD). So würden erneut viele Bahnkunden dazu gebracht, auf Billigflieger und vor allem auf das Auto umzusteigen. Die Bahn hatte die Preise im Fernverkehr erst im April angehoben: Damals verteuerten sich die so genannten Normalpreise, also die Grundpreise ohne Rabatte und Reservierungen, im Schnitt um 3,4 Prozent. Allerdings waren die Grundpreise Ende 2002 mit der Einführung des neuen Preissystems auf den meisten Strecken deutlich gesenkt worden, so dass auch nach den jetzigen Erhöhungen die Kosten für Bahnfahrkarten häufig unter dem Niveau vor Dezember 2002 liegen.
Stinnes und Henkel bringen Verkehre zurück auf die Schiene
(10.09.) VIERNHEIM - Der international tätige Konsumgüterhersteller Henkel liefert seine Wasch- und Reinigungsmittel seit Juli 2004 für einen Teil seiner deutschen Märkte wieder auf der Schiene in das zentrale Verteillager nach Viernheim. An der Umsetzung des Transportkonzeptes sind Railion, die Güterbahn der Stinnes AG, das private Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Contrain und das Logistikunternehmen pfenning Logistik beteiligt. Aus den beiden Produktionsstandorten von Henkel in Düsseldorf und Genthin/-Sachsen-Anhalt werden die auf Paletten verpackten Wasch- und Reinigungsmittel in bahneigenen gedeckten Güterwagen bis Weinheim mit Railion befördert. Dort übernimmt das private Eisenbahnverkehrsunternehmen Contrain die Wagen und fährt sie unter Einsatz eines Zwei-Wege-Fahrzeuges (Loko- traktors) bis zum Regionallager nach Viernheim. Die pfenning Logistik ist Betreiber dieses Regionallagers. Von hier aus werden dann die Kunden von Henkel mit der gewünschten Ware per Lkw beliefert. "Die Umweltbilanz kann sich sehen lassen", so Hans-Georg Werner, Marktbereichsleiter bei Stinnes FreightLogistics: "Mit dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn wird viermal weniger Kraftstoff verbraucht und fünfmal weniger Treibhausgas produziert. Und eine besondere Entlastung: rund 3.500 Lkw pro Jahr, die die Straßen verstopfen, bleiben den Viernheimern erspart."
Große erforderliche Investitionssummen in die Strecke Weinheim – Viernheim und eine nicht ausreichende Transportmenge zum Lager Viernheim hatten Ende 2002 dazu geführt, dass die damalige DB Cargo, heute Railion, eine wirtschaftliche Bedienung über die Schiene nicht mehr durchführen konnte. Zwischen Jahresbeginn 2003 und Juni 2004 wurde der Transport - für alle Beteiligten unbefriedigend - über die Straße von Stinnes organisiert. Ausschlaggebend für die Wiederinbetriebnahme des Gleisanschlusses im Lager Viernheim war die Zusammenlegung der Henkel - Regionallager Stuttgart und Viernheim, wodurch ca. 40 Prozent mehr Volumen nach Viernheim geliefert wird. Ab Juli 2004 ist dadurch die zu transportierende Menge um 30.000 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel auf insgesamt 90.000 Tonnen pro Jahr gestiegen, davon etwa 80 Prozent über die Schiene. Eine Menge, die eine wirtschaftliche Inbetriebnahme der Lagerversorgung über die Schiene erlaubt, so dass heute zwischen 15 und 20 Wagen mit Henkel-Produkten pro Tag nach Viernheim transportiert werden. Neben dieser durch Henkel realisierten positiven Entwicklung der Transportmengen ist die Wiederbelebung der Strecke den nachhaltigen Bemühungen von Stinnes, pfenning Logistik und ConTrain zu verdanken. Für die erforderliche Instandsetzung der Strecke Weinheim-Viernheim hat das EVU Contrain Fördermittel vom Land Hessen und der Stadt Viernheim erhalten. Railion beteiligt sich an den jährlichen Unterhaltungskosten für die Strecke Weinheim - Viernheim.
Simulationssystem für den Schienenverkehr
(10.09.) BERLIN (pte) - Forscher vom Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST) haben ein Simulationssystem entwickelt, dass Fehler wie Überschneidungen oder Doppelbelegungen von Gleisen beim Schienenverkehr selbstständig beseitigen kann. Damit soll gewährleistet werden, dass Bahnfahrer und Bahngüter pünktlich an ihr Ziel gelangen. "ConTrain" löst Probleme mit Hilfe einer Konfliktvermeidungsstrategie. Dazu ändert das System automatisch Fahrgeschwindigkeit oder Abfahrtszeit. Mit einer so genannten Constraint-Technologie können Konflikte a priori vermieden werden, indem feststehende Randbedingungen (Contraints) die Erstellung des Fahrplans von Anfang an überwachen. Befährt ein Zug einen eingleisigen Streckenabschnitt, sperrt das System den Abschnitt automatisch für andere Bahnen, so dass Deadlocks unmöglich werden. Bei herkömmlichen Algorithmen wird erst am Ende der Berechnung überprüft, ob die Ergebnisse auch mit den festgelegten Randbedingungen übereinstimmen. ConTrain berücksichtigt Vorgaben jedoch schon während der Berechnung.
Eine weitere Besonderheit des Systems ist, dass Eisenbahntopologie mit Spurplangenauigkeit modelliert werden kann. Alle Daten der Infrastruktur wie Streckenlänge, Position der Weichen und Signale sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen werden dazu auf den Meter genau erfasst. Die Komplexität des betrachteten Schienennetzes ist eins zu eins im Rechner abgebildet. So ist es laut FIRST möglich, die Fahr- und Trassenbelegungszeiten exakt zu berechnen. Entwickelt wurde die Lösung zur Trassenplanung, Fahrplan- und Betriebssimulation sowie zur Bewertung der Fahrplanqualität.
Transnet und Land Brandenburg unterzeichnen Erklärung
(10.09.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat am Donnerstag mit dem Brandenburger Verkehrsministerium eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin verabreden beide Seiten Grundsätze in Sachen Qualität und Wettbewerb auf der Schiene. Gemeinsames Ziel ist, die Attraktivität des Schienenpersonen-Nahverkehr zu steigern und mehr Kunden zu gewinnen. Transnet-Chef Norbert Hansen sagte bei der Unterzeichnung in Potsdam, die Erklärung sei ein wichtiger Schritt für Kunden und Beschäftigte. In dem Papier wird die zentrale Bedeutung von Qualitätsstandards im SPNV betont. Dazu zählt z.B. die Weiterentwicklung der Kundenbetreuung. Ruinöse Dumpingangebote lehnen sowohl Transnet als auch die Potsdamer Landesregierung ab. Entsprechende Vereinbarungen strebt die Gewerkschaft jetzt auch mit den anderen Bundesländern an. Die gemeinsame Erklärung finden Sie hier.
DB Carsharing jetzt auch in Wolfsburg und Würzburg
(10.09.) FRANKFURT/Main - Ab sofort können auch Wolfsburger und Würzburger Bürger
das Bahn-Mobilitätsangebot DB Carsharing nutzen. Die DB Carsharing Station
befindet sich jeweils direkt am Bahnhof. Für die Registrierung ist keine
BahnCard erforderlich. Führerschein und Lastschrift-Genehmigung genügen.
"Flächendeckend wollen wir bis 2005 alle ICE-Bahnhöfe mit DB
Carsharing-Stationen ausstatten. Das Angebot von DB Carsharing günstige
Fahrzeuge direkt am Bahnhof stunden-, tage- oder wochenweise zu mieten, gehört
zu einer umfassenden Mobilitätsdienstleistung", so Rolf Lübke, Geschäftsführer
von DB Rent. Gemeinsam mit anderen Bahnangeboten trägt DB Carsharing dazu bei,
Mobilität von Tür zu Tür sicher zu stellen. Die Bahn bietet nicht nur die
Zugfahrt, sondern die komplette Reisekette. "Bei uns müssen keinerlei
Kautionen oder monatliche Beiträge gezahlt werden und niemand muss Mitglied in
einem Verein werden, wie das bei einigen örtlichen Carsharing-Organisationen in
der Regel der Fall ist. Unsere Mietpreise sind seit dem Start im Dezember 2001
unverändert und werden auch in diesem Jahr stabil bleiben", so Rolf Lübke
weiter.
Auch Stiftung Warentest bescheinigte in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Test
der Bahn ein gutes Ergebnis. Von insgesamt 14 getesteten Carsharing-Anbietern
aus großen deutschen Städten erreichte die Bahntochter DB Rent mit dem flächendeckenden
Angebot von DB Carsharing das beste Ergebnis. Für BahnCard-Kunden und Inhaber
eines ÖPNV-Abos bestehen nach wie vor Vorteile. Sie zahlen bei der
Registrierung einmalig 69 Euro, während für die übrigen Kunden einmalig 99
Euro für die Anmeldung und den elektronischen Schlüssel anfallen. Für DB
Carsharing stehen den Kunden bundesweit 1.200 Fahrzeuge rund um die Uhr zur Verfügung.
Die Fahrzeuge können spontan gebucht und durch das einfache Zugangssystem
(elektronischer Schlüssel) jederzeit entliehen und zurückgegeben werden. Und
der Parkplatz am Bahnhof bei Fahrzeugrückgabe ist auch immer frei. Die
Mietpreise zuzüglich Kraftstoff betragen für Fahrzeuge der Miniklasse (Ford Ka,
Seat, Smart) pro Stunde 4 Euro, pro Tag 40 Euro und pro Woche 200 Euro. Für die
Mittelklasse (VW Golf) 5 Euro pro Stunde, 50 Euro pro Tag und 250 Euro pro
Woche. In der Komfortklasse (Audi A4) 6 Euro pro Stunde, 60 Euro pro Tag und 300
Euro pro Woche. Je Vermietung sind 500 Freikilometer enthalten.
Bahn-Fernverkehr weiter unter Plan
(09.09.) BERLIN - Trotz verbesserter Zahlen fährt die Fernverkehrssparte der DB nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" weiterhin den Erwartungen hinterher. Im Juli habe der Betriebsverlust aber auf knapp sechs Millionen Euro begrenzt werden können. Unter Berufung auf Unternehmensunterlagen hieß es, die DB rechne beim Fernverkehr für 2004 mit einem Betriebsverlust nach Zinsen von rund 260 Millionen Euro statt angepeilter minus 140 Millionen Euro. Um die Verluste zu begrenzen, hat die Bahn laut "Reuters" erneut bei den Investitionen gespart. In der Sparte seien bis Ende Juli rund 60 Millionen Euro weniger eingesetzt worden als im Plan vorgesehen. Der Regionalverkehr werde dagegen voraussichtlich die Planungen erfüllen. Damit werde der Personenverkehr insgesamt trotz der Verfehlung der Planzahlen einen Betriebsgewinn von knapp 300 Millionen Euro in diesem Jahr erzielen.
Wie es weiter hieß, sollten Konzernkreisen zufolge mit dem Fahrplanwechsel im Dezember unprofitable Linien ausgedünnt und der ICE zu Lasten des IC gestärkt werden, um den Fernverkehr profitabler zu machen. Dies würde eine versteckte Preiserhöhung bedeuten, da ICE-Fahrkarten teurer sind. Auch Preiserhöhungen sind laut "Reuters" eine Option. Möglicherweise würde sie aber nicht flächendeckend im Fernverkehr umgesetzt, sondern würden sich nur auf einzelne Bereiche wie etwa die erste Klasse beziehen, hieß es in vorstandsnahen Kreisen. Sorgen macht im Fernverkehr auch wieder die Pünktlichkeit: Nach einer Besserung zu Beginn 2004 ließ die Zuverlässigkeit wieder nach. Im August waren laut "Reuters" nur noch 82 Prozent aller Fernzüge pünktlich.
"SZ": Kritik an DB Bahn wegen Vernachlässigung des Schienennetzes
(09.09.) MÜNCHEN - Die Bundesregierung wirft der DB laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vor, ihr Schienennetz zu vernachlässigen. Das Staatsunternehmen wolle zahlreiche Vorhaben streichen, für die der Bund trotz der Kürzung des Schienenetats aber noch genügend Mittel bereitstelle, hieß es unter Berufung auf einen Brief von Ralf Nagel, Staatssekretär des Verkehrsministeriums, an Bahnchef Hartmut Mehdorn. Die DB beabsichtigte sogar, bei der Instandhaltung bestehender Strecken zu sparen. Das verstoße gegen Vereinbarungen mit der Regierung, heiße es sinngemäß in dem Brief. Wie es in dem Bericht weiter hieß, habe sich die Bahn im Jahr 2000 schon einmal in einer ähnlichen Lage befunden und so stark bei der Wartung des Schienennetzes gespart, dass viele Züge wegen maroder Trassen verspätet ankamen. Damals habe sogar die Sperrung von Hauptstrecken gedroht, ehe Mehdorn als neuer Vorstandschef zusätzliche Bundesmittel besorgte und das Netz instandsetzen ließ.
DB und Umweltverbände: Steuerliche Ungleichbehandlung zwischen Flugverkehr und Schiene beenden
(09.09.) BERLIN - Die großen Umweltverbände BUND, NABU, VCD und WWF und die DB haben eine Harmonisierung der Energiebesteuerung von Flugzeug und Schiene im geplanten Energiesteuergesetz eingefordert. Nach einem Spitzengespräch in Frankfurt am Main erklärten die Teilnehmer, die völlige Freistellung des Luftverkehrs von der Mineralöl- und Ökosteuer stelle eine wachsende Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der umweltfreundlichen Bahn dar. Während die Bahn ihre spezifischen Kohlendioxid-(CO2-)Emissionen seit 1990 bereits um ein Viertel gesenkt und im Frühjahr das neue Klimaschutzprogramm 2020 vorgestellt hat, haben allein die so genannten Billigflieger nach Schätzungen der Bahn im vergangenen Jahr im inländischen Verkehr fast 600.000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Nach Ansicht von Umweltverbänden und Bahn sollten die Kosten für Mobilität auch die ökologischen Faktoren berücksichtigen. Insbesondere die niedrigen Preise der Billigflieger werden durch die ungleiche steuerliche Behandlung der Verkehrsträger erst möglich.
Auf der Verbindung von Berlin nach Köln und zurück entspricht die Entlastung des Flugtickets von Mineralöl- und Ökosteuer einem Preisvorteil von 46 Euro. Der Vorsitzende des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Michael Gehrmann: "Da gibt es viele Verlierer: die Umwelt, den Staatshaushalt, die anderen Verkehrsträger - allen voran die Bahn - und schließlich die verkehrspolitische Glaubwürdigkeit der Bundesregierung. Damit wird die seit Jahrzehnten propagierte Verlagerung der Kurzstreckenflüge auf die Schiene ins Gegenteil verkehrt." Bahnchef Hartmut Mehdorn bestätigte, dass die von der Bahn im Vertrauen auf die politischen Verlagerungsziele getätigten milliardenschweren Investitionen in den Fernverkehr durch die andauernde steuerliche Wettbewerbsverzerrung belastet werden. Mehdorn: "Nachhaltige Mobilitätspolitik muss für faire Rahmenbedingungen zwischen den Verkehrsträgern sorgen." In der Koalitionsvereinbarung von 2002 hatten die Regierungsparteien erklärt, sich für die Einführung der Kerosinbesteuerung einzusetzen. Die neue EU-Energiesteuerrichtlinie, die jetzt in nationales Recht umgesetzt werden muss, enthält erstmals eine eindeutige Erlaubnis für den nationalen Gesetzgeber, inländische Luftverkehre zu besteuern. Diese Chance müsse endlich genutzt werden.
Arriva bietet 60 Millionen Euro für Regentalbahn
(09.09.) MÜNCHEN - Das Bahnunternehmen Arriva bietet laut einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" 60 Millionen Euro für die Anteile des Freistaats Bayern an der Regentalbahn. Mit dem Kauf wolle das britische Unternehmen weitere Ausschreibungen auf dem deutschen Markt gewinnen, hieß es. Zuvor hatte Arriva, mit 30000 Mitarbeitern eine der größten Personentransportfirmen Europas, schon im April die Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft (PEG) erworben. Aber erst mit der ungleich größeren Regentalbahn ergibt sich Arriva die Chance, in Deutschland wirklich Fuß zu fassen. Die Regentalbahn soll laut "Passauer Neue Presse" für Arriva operatives Zentrum für die Gewinnung von Schienen- und Busverkehren werden, insbesondere von Akquisitionen in Süddeutschland. Wie es weiter hieß, verpflichte sich Arriva bis Ende 2010 zum Erhalt der derzeitigen Konzernstruktur, der derzeitigen Unternehmensstandorte Viechtach und Neumark/Sachsen in ihrer bisherigen Funktion sowie zu einer angemessenen Sicherung der Mitarbeiter-Interessen. Bayern werde für zwei weitere Amtsperioden einen Sitz im Aufsichtsrat behalten. Dem Verkauf der Staatsanteile an der Regentalbahn muss noch der Haushaltsausschuss im Landtag zustimmen.
Nur acht Prozent nutzen Bahn zur Urlaubsanreise
(09.09.) BERLIN (dpa) - Drei von vier Deutschen, die im eigenen Land Urlaub machen, sind nach einer Studie des ADAC mit dem Auto unterwegs. Nur rund acht Prozent fahren mit der Bahn an ihren Urlaubsort, ebenso viele nutzen das Fahrrad für die Anreise. Das ergab eine Befragung der Kommunalverwaltungen in rund 1150 deutschen Tourismusorten, die in Berlin vorgestellt wurde. Der Freizeitverkehr betrage 60 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens.
Neue Unterführung am Bahnhof Frankfurt Sportfeld eröffnet
(09.09.) FRANKFURT/Main - Am Bahnhof Frankfurt Sportfeld ist am Mittwoch die neue 67 Meter lange Personenunterführung eröffnet worden. "Mit der neuen Unterführung ist die erste Etappe auf dem Weg zum WM-Bahnhof Sportfeld genommen", resümiert Rudolf Göbertshahn, Konzernbevollmächtigter der Bahn für das Land Hessen. "Weitere werden jetzt folgen. So wird ein neuer Inselbahnsteig gebaut und die Bahnsteigzugänge werden durch den Bau von drei Personenaufzügen an die bestehenden Unterführung behindertengerecht angeschlossen." 60 Prozent der Besucher des Waldstadions reisen über den Bahnhof Frankfurt Sportfeld an. Sie und damit auch die Besucher der WM-Spiele in Frankfurt können die S-Bahnsteige über neue Unterführung erreichen bzw. verlassen. Einen Treppenaufgang führt sie zum Bahnhofsvorplatz an der Flughafenstraße. Bei der Planung wurde Wert auf Sicherheit gelegt, so verfügt die acht Meter breite Unterführung auch über einen Ausgang Richtung Goldstein. Dieser ermöglicht es im Fall eines Massenandranges in der Unterführung, auch am anderen Ende ins Freie zu gelangen.
Damit den Besuchern des Waldstadions bereits in der Unterführung ein freundlicher Empfang bereitet wird, hatte die Stadt Frankfurt in einem Wettbewerb die Studenten der Hochschule für Gestaltung in Offenbach aufgerufen, Gestaltungsentwürfe für insgesamt 13 Wandmosaike einzureichen. Die prämierten Vorlagen wurden von der Stadt Frankfurt in Auftrag gegeben und bereits fertig auf Matten befestigt an der Unterführung angeliefert und angebracht. Auch die DB ProjektBau, die den Bau der Unterführung koordinierte, ließ sich etwas besonderes einfallen und ließ 1.160 Tonnen Beton "in die Luft gehen". Im Herbst letzten Jahres wurden zwei über 20 Meter langen Bauteile der Unterführung eingeschoben, dabei schwebten diese über 20 Meter weit auf Stickstoffkissen, bis sie millimetergenau abgesetzt wurden. Insgesamt wurden für den Bau der Unterführung 12.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und 1.700 Kubikmeter Beton und 200 Tonnen Stahl verbaut. Die je 580 Tonnen schweren, über 11 Meter breiten und über vier Meter hohen Bauwerke waren am Rande des Bahnhofes errichtet worden, um den Verkehr nicht während der Bauzeit zu beeinträchtigen. Durch die Aufteilung in zwei Hälften konnte der Einschub auf zwei Wochenenden verteilt werden, so dass die für den Zugverkehr wichtigen Strecken am Bahnhof Frankfurt Sportfeld auch während dieser Zeit genutzt werden konnten. Eine längere Sperrpause war nicht möglich, denn die Strecken werden für den Reisendenverkehr gebraucht. 600 Zugfahrten zählt der Bahnhof Sportfeld an einem Werktag. Hier rollen die Züge nach Mannheim, Stuttgart, Basel und über die Neubaustrecke nach Köln.
Bis zum Beginn der Fußball-WM 2006 soll die Modernisierung des Bahnhofes abgeschlossen sein. An den Kosten von rund sechs Millionen Euro für die Baumaßnahme beteiligt sich das Land Hessen mit 85, die Stadt Frankfurt mit 15 Prozent. Die neue Unterführung ist Teil der Gesamtmaßnahme "Umbau Knoten Frankfurt/M.-Sportfeld" für die eine Finanzierungsvereinbarung vorliegt. In der ersten Baustufe werden die beiden Eisenbahnbrücken an der Flughafenstraße und am Benzengrundweg erneuert bzw. neu gebaut. Die bestehende, alte Fußgängerunterführung im Bahnhof Frankfurt Sportfeld wird zurückgebaut und bis zur WM 2006 neu gebaut. An sie wird auch der geplante neue Inselbahnsteig angeschlossen. Ebenfalls notwendig ist der Umbau der Gleisanlagen mit einer entsprechenden Anpassung von Signalen und Weichenverbindungen. Dadurch wird die Durchfahrtsgeschwindigkeit auf der Relation Riedbahn-Niederrad von 60 Km/h auf 100 Km/h angehoben, was zu Fahrzeitverbesserungen insbesondere im Fernverkehr führt. Die Investitionssumme für die erste Baustufe beträgt über 75 Millionen Euro.
(08.09.) WIEN - Bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) steht nach einem Bericht der Online-Zeitung "Die Presse.com" ein Chefwechsel offenbar kurz bevor. Aus Aufsichtsratskreisen verlaute, dass dem seit 2001 amtierenden Chef Rüdiger vorm Walde nicht wirklich zugetraut werde, die Bahnreform umzusetzen, hieß es in dem Bericht. Deshalb werde es vermutlich bei der Aufsichtsratssitzung am 23.September zu einem Wechsel an der Führungsspitze kommen. Vorm Walde solle künftig nur noch für den Personenverkehr zuständig sein. Wer seine Nachfolge antreten soll, ist laut "Die Presse.com" noch offen. Als Favorit für den nun zu besetzenden Vorstandsjob gelte aber Walter Hecke, derzeit Generaldirektor der Autobahngesellschaft Asfinag.
VBB plant schnellere Verbindungen an die Ostsee
(08.09.) BERLIN - Die Fahrzeiten auf den Zugverbindungen von Berlin an die Ostsee sollen ab 2006 mit der Fertigstellung des Lehrter Bahnhofs und des neuen Nord-Süd-Tunnels deutlich beschleunigt werden. Der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) Hans-Werner Franz sagte dem "Berliner Kurier" (Mittwochausgabe): "Die Fahrzeit des Regionalexpress 5 vom Lehrter Bahnhof zum Rostocker Hauptbahnhof verringert sich nach unseren Plänen dann um 30 Minuten auf 2 Stunden und 35 Minuten." Mit dem Regionalexpress 3 seien Fahrgäste ab 2006 vom Lehrter Bahnhof bis zum Bahnhof Stralsund gut 3 Stunden unterwegs - 20 Minuten schneller als bisher.
Gotthard-Strecke als Touristenbahn?
(08.09.) BERN - Nach der Eröffnung des Neat-Basistunnels wird die Gotthard-Bergstrecke möglicherweise zur Touristenattraktion. Wie der "Tages-Anzeiger" berichtet, prüft eine Urner Arbeitsgruppe, wie die Bahninfrastrukturen genutzt werden könnten. Die Arbeitsgruppe habe von drei Projekten Kenntnis genommen, teilte die Standeskanzlei Uri laut "Tages-Anzeiger" mit. Bei einem Projekt gehe es um die touristische Nutzung der Bergstrecke. Dazu wurde bei der Universität Bern eine Studie in Auftrag gegeben, die unter anderem klären soll, ob die Bahnlinie von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt werden könnte. Ein zweites Projekt sieht dem Bericht zufolge die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Verkehr und Sicherheit auf Straße und Schiene vor. Beim dritten Projekt gehe es um eine neue Nutzung des Depots Erstfeld. Hier gebe es aber noch keine konkreten Ergebnisse.
Railog verdoppelt Direktverkehre an die Ägäis
(08.09.) FRANKFURT/Main - Auf zwei Direktverkehre wöchentlich hat die Railog GmbH seit September den Hellenic Container Shuttle (HCS) verdoppelt. Damit erfüllt der Direktzug des Spezialisten für bahnaffine Logistik die gestiegene Nachfrage im europäischen Warenaustausch. Als Ganzzug-Shuttle-Service transportiert der HCS Industrie- und Handelsgüter an die Ägäis. Die Züge verbinden jeden Samstag und Mittwoch sowohl ab Mannheim als auch ab Thessaloniki und Athen mit Fracht-Container-Zügen Zentral- und Südosteuropa. Kunden aus Industrie und Handel steht damit ein zuverlässiger Ganzzug-Shuttle-Service mit definierten Abfahrts- und Laufzeiten zur Verfügung. Auf hohem Qualitätsniveau und zu stabilen Preisen transportiert der HCS Industrie- und Konsumgüter pünktlich von Haus zu Haus. "Der Einsatz kombinierter Ladungsverkehr-Direktzüge ist auf langen Strecken wirtschaftlicher als der Transport über Land. Wir verbinden umweltfreundliche Schienenverkehre mit bedarfsgerechten Lkw-Anschlüssen zu effektiven Logistiklösungen", sagt Günther J. Ferk, Geschäftsführer der Railog GmbH.
Für den Direktzug stellen Railog und seine Partner KLV (Kombinierte Ladungsverkehr)-Container zur Verfügung oder integriert bereits befüllte Box-Einheiten. Das Unternehmen als einer der führenden Anbieter für schienenintegrierte Logistikdienstleistungen organisiert zudem auf Wunsch die Abholung von Waren aus dem Ruhrgebiet und dem Wirtschaftsraum Rhein/Main/Neckar per Lkw direkt an den Ladestellen. In Griechenland distribuiert das Unternehmen die Container ebenfalls über Land weiter, um seinen Kunden eine komplette Door-to-Door-Versorgung zu leisten. Auch Gefahrgüter transportiert Railog mit dem HCS. Mit rund 140 Mitarbeitern an 18 Standorten in Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Russland, Schweden und der Tschechischen Republik bewegte Railog im Jahr 2003 etwa 4,8 Millionen Tonnen Güter und disponierte europaweit annähernd 160.000 Waggons. Damit ist Railog einer der europäischen Marktführer für bahnaffine Logistik in den Bereichen Neumöbel, Ton und Fliesen sowie Weiße Ware.
Neuerungen in der RailCity im Bahnhof Basel SBB
(08.09.) BASEL - Der Gepäckservice und die Toiletten von Mc Clean sind ab kommenden Donnerstag im Bahnhof Basel SBB näher bei den Reisenden. In der ehemaligen Unterführung, direkt unter der Bahnhofshalle, wurden dafür in den letzten Monaten insgesamt über 2,5 Millionen Franken investiert. Außerdem gibt es noch zahlreiche weitere Neuerungen in der RailCity im Bahnhof SBB Basel: In enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege konnte die Renovierung der historisch wertvollen Schalterhalle abgeschlossen werden. Dafür wendeten die SBB rund 1,8 Millionen Franken auf. Im weiteren konnte kürzlich die neue rund um die Uhr besetzte neue Überwachungszentrale in Betrieb genommen werden. Noch nicht abgeschlossen, aber im Zeitplan, sind die Arbeiten der Bahnsteig-Verlängerungen und -Verbreiterungen. Dieses 38-Millionen-Franken-Projekt soll pünktlich zum großen Fahrplanwechsel am 12. Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. Dann können die Züge an allen Bahnsteigen zentriert unter der Passerelle halten. So ist den Reisenden möglich, bequem von beiden Seiten her auf die Passerelle oder umgekehrt zu den Zügen zu gelangen.
Neuer Lösch- und Rettungszug für die SBB-Betriebswehr
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(07.09.) BERN - Die Betriebswehr der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hat am Montag den ersten Lösch- und Rettungszug der selbstfahrenden Generation übernommen. Der von der deutschen Firma Windhoff als Konsortialführer und der Firma Josef Meyer AG entwickelte dreiteilige Zug ist für den Einsatz im künftigen Lötschberg-Basistunnel konzipiert und wird in Brig stationiert. Die SBB hält in großen Bahnhöfen und in der Nähe längerer Eisenbahntunnels heute 17 Lösch- und Rettungszüge einsatzbereit. Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels im Jahr 2007 beschaffen die SBB für den Einsatz von Süden (und die BLS für den Einsatz von Norden) her einen Interventionszug neuester Bauart. Die Investitionssumme pro Zug beträgt rund 7,5 Mio. Franken.
Der Lösch- und Rettungszug des Typs '04 besteht aus einem Geräte- und einem Rettungsfahrzeug sowie einem Tanklöschwagen. Vier 315 kW starke Motoren beschleunigen die bis zu 150 Tonnen schwere Komposition auf maximal 100 km/h. Bei der Brandbekämpfung kann das Rettungsfahrzeug - eine 21 Meter lange und 38 Tonnen schwere Einheit mit druckdichter Kabine für den Lokomotivführer und einem 45-Fuß-Rettungs-Container mit leichtem Überdruck - vom Gerätefahrzeug und dem Tanklöschwagen abgetrennt werden, um rund 60 geborgene Personen in separater Fahrt zu evakuieren. Der neue Lösch- und Rettungszug benötigt somit keine eigene Diesellokomotive als Antriebseinheit. Der Tanklöschwagen ist in der Lage, die mitgeführten 52'000 l Wasser über zwei Dachwerfer auf eine Distanz von bis zu 70 Metern einzusetzen. 1600 Liter Schaumextrakt und 100 l Spezialschaum der Sorte CAFS unterstützen die Besatzung der SBB-Betriebswehr bei der Brandbekämpfung. Bedient wird der Tanklöschwagen von einem ebenfalls selbstfahrenden Gerätefahrzeug, das über die nötige Ausrüstung zur Brandbekämpfung und eine Atemluftanlage verfügt sowie die Kommunikationseinrichtungen beherbergt.
DB Projektbau: Durchbruch bei Tarifverhandlungen erzielt
(07.09.) BERLIN - Die Bahngewerkschaften TRANSNET und GDBA haben sich mit der DB Projektbau auf einen neuen Haustarifvertrag geeinigt. Er enthält in besonderem Maße beschäftigungssichernde Komponenten. Die Zustimmung der Tarifkommissionen vorausgesetzt, soll der Tarifvertrag am 1. Januar 2005 in Kraft treten. Neuartig ist die Einführung von Entgeltbändern für alle Vergütungsgruppen. Dadurch werden eine kontinuierliche Höherstufung ermöglicht und den Beschäftigten zugleich Möglichkeiten der Entwicklung eingeräumt. Weiterer Bestandteil ist die Einführung einer jährlichen leistungsabhängigen Sonderzahlung. Beim Arbeitszeitvolumen sowie bei den Urlaubs- und Zuschlagsregelungen wurden beschäftigungssichernde Zeitkomponenten vereinbart. Für die Auszubildenden wird ab 1. September 2005 der Mantaltarifvertrag Azubi der DB AG angewendet.
Letzter Bahnübergang im Raum Göppingen wird beseitigt
(07.09.) GÖPPINGEN - Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Straßenbrücke "Querspange Pfingstwasen" durch die Stadt Göppingen wird der Grundstein für die Beseitigung des letzten Bahnübergangs in Göppingen im Zuge der Johannes-Scherr-Straße gelegt. Bevor der Bahnübergang an der vielbefahrenen Strecke Stuttgart - Ulm endgültig geschlossen werden kann, werden in den kommenden Monaten zunächst die Straßenbrücke durch den Straßenbaulastträger und ab dem Frühsommer 2005 eine Geh- und Radwegunterführung durch die DB errichtet. Bereits vor den jetzt beginnenden Arbeiten für die Straßenbrücke hat die Deutsche Bahn Vorarbeiten an Gleisen und Oberleitung durchgeführt, um das erforderliche Baufeld freizumachen. Die Stadt Göppingen rechnet mit der Inbetriebnahme der Straßenbrücke im Jahr 2006. Nach Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme wird dann die Bahn den Bahnübergang schließen und zurückbauen. Die Kosten für die neuen Bauwerke sowie die Beseitigung des Bahnübergangs nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz in Höhe von rund 11,4 Mio. Euro teilen sich Bund, Bahn und Stadt zu je einem Drittel.
Presse: DB streicht bis zu 1500 Stellen bei Planungstochter
(06.09.) BERLIN - Bei der konzerneigenen Planungsgesellschaft DB Projektbau fallen nach einem Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" bis Ende 2005 bis zu 1500 Stellen weg. Hintergrund sind die drastisch gekürzten Investitionszuschüsse des Bundes an die DB, weshalb das Unternehmen in den kommenden Jahren wesentlich weniger Neubauprojekte in Angriff nehmen kann als bis noch vor wenigen Monaten gedacht. Somit benötigt die DB auch wesentlich weniger Planungskapazitäten. "Wir sind gezwungen, den Personalbestand der Auftragslage anzupassen", sagte ein Sprecher der DB Projektbau dem "Tagesspiegel am Sonntag". In diesem Jahr würden deshalb 500 bis 600 Stellen abgebaut, im kommenden Jahr noch einmal 850 bis 900. Für die betroffenen Mitarbeiter bemühe sich die Bahn jedoch um freie Stellen im Konzern, sagte der Sprecher.
Auch bei der Industrie werden laut "Tagesspiegel" Arbeitsplätze abgebaut. Nach ersten Schätzungen des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) sind im ersten Halbjahr 2004 bereits rund 2000 Stellen bei Infrastrukturfirmen gestrichen worden. Weitere 2000 Stellen sind bedroht. VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker sagte dem "Tagesspiegel", zwar gehe es den Fahrzeugbauern dank bestehender Aufträge im Vergleich zu den Infrastrukturunternehmen im Moment noch gut. Problematisch könne es aber im nächsten Jahr werden. "Es gibt kaum noch Auftragseingänge aus dem Inland", so Clausecker.
Bahn-Chef will Börsengang vor Bundestagswahl 2006
(06.09.) BERLIN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat den Zeitplan für den geplanten Börsengang konkretisiert. Der "Welt am Sonntag" sagte Mehdorn, Ziel müsse es sein, "dass unser Eigentümer den Börsengang der Bahn bis zur Bundestagswahl im Jahr 2006 aufs Gleis bringt." In den von der Bundesregierung geplanten Milliardeneinsparungen bei Investitionen in die Bahn sieht Mehdorn keine Gefahr für sein Vorhaben. "Die Sparmaßnahmen des Bundes beeinträchtigen unsere Börsenpläne und das Geschäftsergebnis grundsätzlich nicht", sagte der Bahn-Chef. Zu einem "gewissen Teil" solle die Bahn-Aktie an der Börse platziert werden, damit die Ausgabe von Mitarbeiteraktien ermöglicht werde. Er glaube aber nicht, "dass die Bahn-Aktie eine neue Volksaktie wird", sagte Mehdorn. Das zu platzierende Volumen sei dafür zu gering. Mehdorn sagte, er denke vor allem an institutionelle Investoren. "Ein Vorbild könnten die börsennotierten Eisenbahnen in Japan sein", sagte der Bahn-Chef, wo die Privatisierung erfolgreich verlaufen sei. Dort habe man zahlreiche Aktienfonds aus der ganzen Welt als Anleger gewonnen.
Kritik an den Börsenplänen kam von Bündnis90/Die Grünen und der Bahngewerkschaft Transnet. Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt hält einen Börsengang bis 2006 "nicht für realistisch". "Ich kann den Bahnvorstand nur davor warnen, einen Brachialkurs in Richtung Börsengang mit dem Preis zu fahren, dass Investitionen gekappt, Schalter geschlossen und massenhaft Personal abgebaut werden", sagte Schmidt der "Berliner Zeitung". Zudem müsse die Bahn erst einmal "nachhaltig gute wirtschaftliche Zahlen" vorlegen. Transnet-Chef Norbert Hansen warf Mehdorn "neuerlichen Börsen-Aktionismus" vor. "Bei allen Plänen zur Zukunft der Deutschen Bahn steht für die Gewerkschaft die Beschäftigungssicherung im Mittelpunkt", erklärte Hansen am Sonntag. Dazu wolle die Gewerkschaft einen entsprechenden Tarifvertrag durchsetzen.
DB setzt auf langfristige Investoren
(04.09.) BERLIN (AFP/eig. Ber.) - Bei ihrer geplanten Privatisierung setzt die DB laut einem Pressebericht auf langfristige Großinvestoren statt auf Kleinaktionäre oder Anleger, die nur an kurzfristigen Kurssteigerungen interessiert sind. Es werde kein "normaler" Börsengang wie etwa bei der T-Aktie angestrebt, sondern Investitionskapital gesucht, berichtete der "Behörden Spiegel" unter Berufung auf Bahn-Manager vorab aus seiner Septemberausgabe. Die Investoren sollen demnach an der Bahn-Holding beteiligt werden, die die Bahn-Töchter wie Personen- und Güterverkehr umfasst. Eine Teilprivatisierung etwa des Güterverkehrs oder der Fahrwege bleibe damit im Interesse der Bahn ausgeschlossen. Als Emissionsvolumen sei zunächst an einen Kapitalanteil von 20 bis 30 Prozent gedacht.
Unterdessen hat der Konzernbetriebsrat der DB die Politik erneut vor einer Zerschlagung der Bahn AG gewarnt. Der Konzern müsse als Verbundunternehmen auch künftig bestehen bleiben. Dies sei wegen der sicherheitstechnischen, organisatorischen und technologischen Weiterentwicklung des Systems Schiene geboten. Hinzu komme die fortschreitende Europäisierung. Die DB habe auf dem Markt nur als integrierter Konzern eine Chance sich zu behaupten. Alle erfolgreichen Bahnen in anderen Ländern seien integrierte Bahnen. Positive Beispiele aus der Schweiz, den USA und Japan belegten dies. Die Interessenvertreter verweisen auch darauf, dass sich der Wettbewerb in Deutschland in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt habe. Seit 1998 seien die Betriebsleistungen anderer Bahnen um mehr als das Vierfache gestiegen. Der Appell des Bahn-Konzernbetriebsrates richtet sich u.a. an den Bundeskanzler, den Verkehrsminister und die Fraktionen im Bundestag. Hintergrund sind Pläne der Politik, die DB AG aufzuteilen und Netz und Betrieb zu trennen. Das Thesenpapier des Konzernbetriebsrates und der Gesamtbetriebsräte finden Sie hier.
Bauarbeiten in Rosbach stehen vor dem Abschluss
(04.09.) DÜSSELDORF - Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten am Haltepunkt Rosbach ist am heutigen Samstag um 01:30 Uhr der neue Bahnsteig der Fahrtrichtung Köln in Betrieb genommen worden. Dem S-Bahn-Standard entsprechend, ermöglichen die neuen Bahnsteige in Rosbach mit einer Höhe von 76 cm über Schienenoberkante einschließlich der dazugehörigen behindertengerechten Zugängen einen komfortablen Zustieg zu den seit Mitte Juni auf der S-Bahn-Linie 12 eingesetzten modernen S-Bahn-Triebzügen. Im Zuge der Baumaßnahme in Rosbach wurde auch die Bahnsteigbeleuchtung dem neuen Stand der Technik angepasst. Nachdem bereits im Jahre 2002 in Rosbach neuzeitliches Bahnsteigmobiliar im DB PlusPunkt -Design aufgestellt wurde, konnte die Benutzerfreundlichkeit der Station im Windecker Land nun nochmals spürbar verbessert werden. Nach der Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs erfolgt die Anpassung der Beschallungsanlagen an die neue Situation; ferner werden zwei Treppenzugänge zum Bahnsteig erstellt, bevor die endgültige Räumung der Baustelle erfolgt.
Gericht: Nahverkehrsstrecke muss neu ausgeschrieben werden
(04.09.) CELLE (ddp) - Die Nahverkehrsstrecke Uelzen-Hannover-Göttingen muss neu ausgeschrieben werden. Das Oberlandesgericht Celle gab am Donnerstag einer Beschwerde der Bahn-Tochter DB Regio AG gegen das Land Niedersachsen und die Region Hannover statt. Das Unternehmen hatte geltend gemacht, dass die europaweite Ausschreibung der Strecke unzulässige Vorgaben enthalte. Der 13. Zivilsenat des OLG hob damit den Beschluss der Vergabekammer der Bezirksregierung Lüneburg vom 18. Juni auf (Az. 13 Verg 11/04). Außerdem verpflichtete das Gericht das Land Niedersachsen und die Region, das Vergabeverfahren aufzuheben und die Strecke neu auszuschreiben.
ANA und DB unter gemeinsamer Flugnummer
(03.09.) BERLIN - Die Deutsche Bahn und Vertreter der japanischen Fluggesellschaft ANA haben einen Codeshare-Vertrag unterzeichnet. Danach wird die ANA ab 16. September 2004 ab den Bahnhöfen Stuttgart, Köln und Düsseldorf Codeshare-Verbindungen zum Frankfurter Flughafen anbieten. Die Züge sind ideal auf die täglichen Nonstop-Flüge nach und von Tokio abgestimmt. Bereits ab dem 1. September 2004 werden die Zubringerzüge im weltweit zugänglichen Reservierungssystem der Airline verfügbar sein. Thomas Drexler, Leiter Vetriebskanalmanagement der DB Personenverkehr GmbH, erwartet durch diese Vereinbarung eine deutliche Ausweitung der Nachfrage insbesondere auf dem japanischen Markt. "Die Darstellung in den CRS-Systemen sowie die Vereinfachung der Buchung wird unsere gemeinsamen Kunden von dem Angebot überzeugen." Andreas Kretzschmar, Vice President & General Manager Germany & Central Europe betonte, dass beide Produkte hervorragend zusammen passen. "ANA ist führend beim Komfort und betreibt eine der modernsten Flotten der Branche, der ICE steht für komfortables Reisen und die Technologieführerschaft Deutschlands beim Schienenverkehr. Durch die neue Zusammenarbeit wird für ANA Fluggäste die An- und Abreise in Deutschland erheblich bequemer sein." ANA, Mitglied der Star Alliance, gehört zu den zehn größten Airlines der Welt und ist eine der führenden asiatischen Fluggesellschaften.
Erste Etappe zur Öffnung des Gessentals abgeschlossen
(03.09.) ERFURT - Nach elfwöchiger Sperrung der Bahnstrecke zwischen Gera und Ronneburg ist die Strecke ab dem heutigen Freitag wieder freigegeben. Grund für die Sperrung war der Bau einer Bahnbrücke in diesem Abschnitt. Die Brücke über das Gessental ist Bestandteil der Bundesgartenschau Gera/Ronneburg 2007 in Thüringen. Ab dem 11. Juni wurde zunächst die moderne stählerne Stabbogenbrücke mit 78 Metern Länge und 7,80 Metern Breite neben dem Bahnkörper errichtet. Gleichzeitig entstanden die mit 36 Bohpfählen gegründeten Widerlager der Brücke. Am 24. August wurde die 785 Tonnen schwere Brücke in einer spektakulären Aktion komplett auf Gleitbahnen in die Gleisachse gezogen. Jetzt folgt unter der befahrenen Brücke der Aushub des an seiner Krone 38 Meter breiten Bahndamms in Form einer Kerbe bis auf die etwa 20 Meter tiefe Talsohle. Die anfallenden 78.000 Kubikmeter Erdmassen werden in den benachbarten Tagebau Lichtenberg gebracht. Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für Ende 2004 vorgesehen.
Gastgeber der Bundesgartenschau 2007 sind die Stadt Gera und der Landkreis Greiz mit der Stadt Ronneburg. Beide Städte werden landschaftsgestalterisch durch das Gessental verbunden. Bisher ist die Sicht- und Klimaverbindung von Ronneburg in das Gessental durch einen 1964 als Umfahrung des Wismutgeländes errichteten Bahndamm versperrt. Derzeit wird der Bahndamm und damit der Blick in das Gessental geöffnet und mit einer Brücke überspannt. Somit wird die Sicht-Verbindung zwischen der Stadt bzw. dem Schloss Ronneburg und der hier entstehenden landschaftsarchitektonischen Maßnahme "Neue Landschaft Ronneburg" frei. Die so genannte Buga-Brücke überspannt den künftigen Einschnitt im Bahndamm als architektonisch ansprechendes Bauwerk und fügt sich in die Gesamtkonzeption ein.
Drittes Gleis zwischen Coppet VD und Genf eröffnet
(03.09.) COPPET - Nach vierjährigern Bauzeit haben die SBB und Behördevertreter der Kantone Genf und Waadt das dritte Bahngleis zwischen Coppet VD und Genf offiziell eingeweiht. "Das dritte Gleis ermöglicht die Entflechtung von langsamerem Regional- und schnellerem Fernverkehr", erklärte SBB-Präsident Thierry Lalive d'Epinay. Eines der drei Gleise könne nun fast ausschließlich für den Regionalverkehr und die beiden anderen für den überregionalen Bahnverkehr benutzt werden. Mit über 260 Zügen pro Tag ist die Linie Genf-Lausanne die am stärksten befahrene SBB-Strecke in der Westschweiz. Mit dem Start von Bahn 2000 zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember wird die Bahnstrecke zwischen den beiden Städten am Genfersee pro Tag 350 Züge zu verkraften haben. Der Bau des neuen Gleisabschnittes zählt zu den größten Bahn-2000-Projekten, die im Hinblick auf den Fahrplanwechsel vom 12. Dezember realisiert wurden. Insgesamt 270 Mio. Franken wurden für die 13,5 Kilometer lange Gleisanlage investiert.
Bahn und BVG verständigen sich über Aufteilung der Einnahmen
(03.09.) BERLIN (ddp) - Nach langem Ringen haben sich die S-Bahn Berlin GmbH, die DB Regio AG und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) über die Aufteilung der Einnahmen innerhalb des Verbundtarifs geeinigt. Ein entsprechender Vertrag sei jetzt unterzeichnet worden, teilten Sprecher der drei Unternehmen am Donnerstag mit. Über den Inhalt wurde Stillschweigen vereinbart. Die Vereinbarung ist wesentliche Voraussetzung für den jüngst unterzeichneten Verkehrsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg und der S-Bahn. Zudem sei mit dem Papier die Voraussetzung für eine Vertriebskooperation zwischen S-Bahn und BVG geschaffen worden, wurde betont. Beide Unternehmen hätten sich darauf geeinigt, ein gemeinsames Konzept zur Optimierung der Vertriebswege zu entwickeln.
Neue DB ServiceStores in Hamburg und Schleswig-Holstein
(03.09.) HAMBURG - Mit einem neuen Konzept will die Bahn wieder mehr Präsenz in der Fläche zeigen. An kleineren und mittleren Bahnhöfen werden verstärkt DB ServicesStores eröffnet. Derzeit werden bereits in Hamburg-Hammerbrook, Hamburg Landungsbrücken, Hamburg-Poppenbüttel und in Eutin erfolgreich die DB Service- Stores betrieben. Mit dem modernen Verkaufskonzept bietet die Deutsche Bahn ihren Kunden eine neue Servicequalität. Auch außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten bieten die DB ServiceStores eine breite Angebotspalette an Backwaren, Snacks, Getränken, Zeitschriften und weiteren Dienstleistungen, die an großen Bahnhöfen durch separate Konzepte realisiert wird. Dieser Markt ist relativ unabhängig von der Konjunktur, weshalb der DB ServiceStore gute Perspektiven zur Unternehmensgründung mit geringem Risiko bietet.
Bei den DB ServiceStores handelt es sich um Franchisebetriebe. Dies bedeutet, dass selbständige Unternehmer mit Hilfe der DB ServiceStore Systemführungsgesellschaft GmbH ihr Geschäft eigenverantwortlich führen. Entsprechend sucht die Bahn für die neuen Standorte Franchisenehmer. Im Vorfeld der Shop-Eröffnung durchlaufen die Existenzgründer ein umfangreiches Coaching. Sie werden theoretisch und praktisch in Seminaren und direkt an ihrem Arbeitsplatz geschult. Das geschieht in der Schulungs-akademie und in ausgewählten DB ServiceStores durch erfahrene Trainer und Franchisenehmer. Über 60 DB ServiceStores werden zurzeit bundesweit auf Franchisebasis betrieben, am Ende des Jahres sollen es über 100 sein. Bis Ende 2004 sollen noch in Neustadt/Holstein, Heide und Eckernförde DB ServiceStores eröffnet werden. Für diese Standorte werden noch Franchisenehmer gesucht. Für das Jahr 2005 sind DB ServiceStores in Hamburg-Harburg, Hamburg-Eidelstedt, Hamburg-Stellingen und in Bargteheide geplant.
DB: Ausbildungsstart für 2.430 Azubis
(02.09.) FRANKFURT/Main - Über 2.430 Auszubildende und 120 Studenten an Berufsakademien haben am Mittwoch ihre Ausbildung bei der Deutschen Bahn begonnen. An insgesamt sieben Veranstaltungsorten in Berlin, Frankfurt/M, Hannover, München, Leipzig, Ludwigsburg und Hamm wurden die neuen Auszubildenden der Bahn bei zentralen Veranstaltungen begrüßt. Seit 2001 hat die Bahn die Zahl der eingestellten Auszubildenden von 1.500 auf über 2.430 gesteigert. Der Deutsche Bahn Konzern ist mit insgesamt 8.200 Auszubildenden einer der größten Ausbilder in Deutschland. Er bildet an 43 Standorten in kaufmännisch-serviceorientierten, gewerblich-technischen, eisenbahnspezifischen und IT-Berufen aus. Die breite Ausbildungspalette umfasst 25 Berufe. In diesem Jahr hat die Bahn im Rahmen des Ausbildungspaktes der Deutschen Wirtschaft ihr geplantes Ausbildungsangebot um 15 Prozent über Bedarf erhöht.
Ab Oktober bietet die Bahn mit dem Praktikantenprogramm „Chance plus“ für Schüler ohne Schulabschluss und bedingt ausbildungsfähige Jugendliche ab Oktober zusätzlich rund 90 Plätze an. Die Jugendlichen erhalten in Berlin, Halle, München, Frankfurt/M und Köln die Möglichkeit sich im Rahmen eines 12-monatigen Praktikums gezielt auf einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung bei der Bahn oder einem anderen Unternehmen vorzubereiten. In einem Wechsel zwischen Theorie- und Praxiseinsätzen werden die Jugendlichen mit dem beruflichen Alltag und den Anforderungen des Berufslebens vertraut gemacht.
Österreicher nutzen Öffentlichen Verkehr EU-weit am häufigsten
(02.09.) WIEN - Der VCÖ hat erstmals in Österreich eine Leistungsbilanz des Sektors Öffentlicher Verkehr, von der Zulieferindustrie bis zu den Verkehrsunternehmen, erarbeitet. Demnach sind die Österreicher innerhalb der EU die fleißigsten Benutzer Öffentlicher Verkehrsmittel: Mit 3.010 Kilometer pro Kopf und Jahr sind die Österreicher nach den Angaben von VCÖ-Experte Wolfgang Rauh EU-weit Spitzenreiter. Sie fahren fast doppelt so viele Kilometer mit Öffentlichen Verkehrsmitteln wie die Deutschen. Insgesamt werden der Studie zufolge in Österreich jährlich 24,4 Milliarden Personenkilometer mit Bus und Bahn zurückgelegt. Mehr als 4,4 Mio. Österreicher sind wesentlich auf den Öffentlichen Verkehr angewiesen. 17,6 Tonnenkilometer werden in Österreich pro Jahr an Güter-Transportleistung zurückgelegt, was 62 Prozent der Lkw-Transportleistung entspricht. Damit liegt Österreich hinter den baltischen Staaten EU-weit an vierter Stelle. Außerdem erspart der Öffentliche Verkehr der Wirtschaft zusätzliche Stau- und Unfallkosten von rund zwei Mrd. Euro und der Umwelt jährlich 4,6 Mio. Tonnen an CO2-Emissionen. Der Studie zufolge erwirtschaftet der Öffentliche Verkehr in Österreich neun Mrd. Euro im Jahr, was einem Anteil von rund vier Prozent am BIP entspricht, und beschäftigt mehr als 172.000 Menschen.
VCÖ-Experte Rauh kritisierte, dass die Wirtschaftsleistung des Öffentlichen Verkehrs stark unterschätzt werde und weiterhin Einsparungen diskutiert werden. "Das Ziel einer Verlagerung des Verkehrs auf Bus und Bahn ist jedoch nur durch verstärkte Modernisierungsmaßnahmen zu erreichen. Davon profitieren nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die heimische Wirtschaft", so Rauh. Er forderte eine Qualitätsoffensive sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr, die unter anderem darin besteht, Bahnhöfe zu modernisieren, Regionalbahnen auszubauen, Wagenmaterial zu erneuern und eine bessere Umsteigemöglichkeiten einzuführen.
Bahn schreibt Verkauf der Hunsrückbahn erneut aus
(02.09.) FRANKFURT/Main (ddp-rps/eig. Ber.) - Nach der vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) abgelehnten Stillegung der nicht mehr befahrenen Hunsrückbahn von Stromberg nach Morbach will die DB die Strecke erneut Kaufinteressenten anbieten. Wie Bahn-Sprecherin Cornelia Rauchenberger am Mittwoch in Frankfurt am Main auf ddp-Anfrage sagte, soll eine Ausschreibung im Internet noch im Laufe des Septembers erfolgen. Diese könne dann von potenziellen Käufern drei Monate lang eingesehen werden. Das Bundesamt hatte im Juli einen Antrag der Bahn auf Stillegung der eingleisigen und sanierungsbedürftigen Strecke abgelehnt. Grund für die Entscheidung war den Angaben zufolge, dass das Unternehmen die Verhandlungen mit möglichen Käufern nicht ausreichend geführt habe. Das Gesetz schreibe aber vor, dass der Konzern eine Strecke nur dann stilllegen dürfe, wenn er diese zuvor Dritten erfolglos angeboten habe. Die Bahn-Sprecherin räumte ein, dass dem Unternehmen bei der ersten Ausschreibung ein "Formfehler" unterlaufen sei.
Stuttgart: Neuentwickelte "BahnInfoTafel"
(02.09.) STUTTGART - Die Fahrpläne von S-Bahnen und Busse sind im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) eng aufeinander abgestimmt. Der reibungslose Umstieg auf den Bus ist ein wesentlicher Aspekt für viele Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart. Entscheidend ist dabei für die Kunden neben der Verlässlichkeit der Fahrpläne auch die Sicherung der Anschlüsse bei kleineren Verspätungen. Um den Busfahrern auch an Bahnhöfen, an denen sie die einfahrende S-Bahn nicht sehen können, eine exakte Information über die Ankunftszeit geben zu können, hat die Bahn die sogenannte "BahnInfoTafel" entwickelt. Dadurch sieht der Busfahrer direkt an seiner Haltestelle minutenscharf die erwartete Ankunftszeit der S-Bahn und kann damit zuverlässig entscheiden, ob er den Anschluss noch abwarten kann. "Die Anschlusssicherung zum Bus wird durch die "BahnInfoTafel" entscheidend verbessert. Es wird eine Kommunikationslücke beseitigt, die nur durch die direkte Anzeige der präzisen Ankunftszeit unmittelbar beim Busfahrer geschlossen werden kann", so Andreas Schilling, Kaufmännischer Leiter und Sprecher der S-Bahn Stuttgart.
Von einer anderen Variante der Bahninfotafel können auch die Pendler profitieren. Über eine "BahnInfoTafel" auf dem Bahnhofsvorplatz können die aktuellen Abfahrtszeiten der S-Bahnen minutengenau angezeigt werden. "Auch die fahrplanmäßigen Abfahrtszeiten aller Busse können dargestellt werden, so dass auf dem Bahnhofvorplatz das gesamte Fahrplanangebot aller Verkehrsträger des VVS auf einen Blick erfasst werden kann", erläuterte Dr. Witgar Weber, Geschäftsführer der Verkehr- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS). Ziel von Bahn und VVS ist, die S-Bahn-Stationen in der Region Stuttgart nach und nach mit der "BahnInfoTafel" auszustatten. Das Tempo wird stark von den Fördermöglichkeiten des Landes und der Gemeinden abhängen. Seitens der Bahn wird in Abstimmung mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart eine zügige Realisierung der technischen Voraussetzungen sichergestellt, um - auch mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft 2006 in der Region Stuttgart - eine kundenfreundliche Anschlusssicherung anbieten zu können.
Neues Abfallkonzept in der S-Bahn Zürich
(01.09.) BERN - Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bauen in den Doppelstock-Pendelzügen der S-Bahn Zürich Zeitungssammler und größere Abfallbehälter ein, um das Entsorgen von Zeitungen und größeren Abfällen einfacher und bequemer zu machen. Seit Beginn des Einbauprogramms Mitte Juni sind bereits über 20 Doppelstock-Pendelzüge ausgerüstet worden. Pro Woche folgen nun zwei weitere S-Bahn-Kompositionen, so dass ab Mitte 2005 alle 115 Doppelstock-Züge S-Bahn Zürich mit dem neuen Abfallsystem verkehren. Die Abfallbehälter der S-Bahn Zürich befinden sich in den Auf- und Abgängen der blau-weißen Doppelstock-Züge. Damit werden künftig alle Reisenden bequem und ohne Aufwand Abfall oder gelesene Zeitungen beim Aussteigen umweltgerecht entsorgen können. Das nun realisierte Konzept basiert auf den Ergebnissen eines im Sommer 2002 durchgeführten Markttestes, bei dem Kundenakzeptanz und Machbarkeit verschiedener Varianten erfasst wurden. Mit dem neuen System streben die SBB die Reduzierung des herumliegenden Abfalls und Altpapiers im Fahrgastraum an. So werden die Züge sauberer und die Einsätze der Reinigungsteams effizienter.
Um schnell eine hohe Bekanntheit und Nutzung des Abfallsystems bewirken zu können, wird im September auf den S-Bahnzügen eine Kommunikationskampagne durchgeführt. Im Zentrum steht dabei ein Wettbewerb mit attraktiven Tagespreisen. Wer jeweils seine Zeitung mit seiner Adresse beschriftet und in die neuen Zeitungssammler der S-Bahnzüge legt, hat jeden Tag die Chance, einen Reisegutschein im Wert von CHF 500.– zu gewinnen. Da noch nicht alle S-Bahnzüge ausgerüstet sind, kann die beschriftete Zeitung auch in die Zeitungssammler auf den Bahnsteigen der Bahnhöfe gelegt werden, die Gewinnchancen bleiben dieselben.
Neues elektrisches Bauteil im Stellwerk Münchner Ostbahnhof
(01.09.) MÜNCHEN - Nach den umfangreichen Signalarbeiten bei der Münchner S-Bahn am Wochenende läuft der S-Bahn-Verkehr inzwischen wieder weitgehend reibungslos. Am Dienstag Mittag bauten Techniker der DB und der Herstellerfirmen einer neues Adapterbauteil zwischen den beiden Stellwerken am Münchner Ostbahnhof ein. Auf diese Weise erhofft sich die Bahn ein nunmehr reibungsloses Zusammenspiel von alter und neuer Stellwerkstechnik. Techniker waren die ganze Nacht über auf der Suche nach der Ursache für die gestrige Stellwerksstörung. Dabei überprüften sie alle elektrischen Bauteile auf Herz und Nieren. Die Suche gestaltete sich äußerst schwierig; erst im Laufe des heutigen Vormittags stellte sich heraus, wo die Fehlerquelle lag. Die jetzt ausgetauschte elektrische Baugruppe wurde kurzfristig von den beteiligten Firmen beschafft und zum Ostbahnhof gebracht. Der S-Bahn-Betrieb normalisierte sich bereits gestern Nachmittag. Am Abend gegen 21 Uhr wurden wieder alle S-Bahn-Linien durch die Stammstrecke geführt. Seit heute früh fahren die S-Bahnen weitgehend pünktlich.
Prävention in SBB-Regionalzügen
(01.09.) BERN - Der Kanton Glarus und die SBB arbeiten im Kampf gegen Vandalismus und Aggressionen in Regionalzügen zusammen und testen seit Dienstag in einem Pilotversuch die Einsatzmöglichkeiten von jugendlichen Stellenlosen zwischen 20 und 30 Jahren als "Präventionsassistenten". Ihre Aufgabe wird sein, in Regionalzügen Präsenz zu markieren, Konfliktsituationen zu entschärfen, vor allem die jugendliche Kundschaft für ein verantwortungsbewusstes Verhalten in Zügen zu sensibilisieren sowie Bahnreisenden einfache Auskünfte zu geben. In den nächsten sechs Monaten werden auf der Bahnlinie Ziegelbrücke - Linthal Präventionsassistenten in jeweils drei Zweierteams zwischen 6 und 23 Uhr arbeiten. Die Ausbildung der Jugendlichen wird durch die SBB finanziert und durch das Zentrum für Konfliktgestaltung in Zug vermittelt. Finanziell entschädigt werden die Präventionsassistenten mit Leistungen der Arbeitslosenkasse im Rahmen der normalen Taggelder. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unterstützt diese Initiative, die auch auf andere Kantone oder Bereiche des öffentlichen Lebens übertragbar ist. Der Pilotversuch ergänzt die bisherigen, bereits umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen der SBB wie vermehrte Stichkontrollen, erhöhte Präsenz der Bahnpolizei, Begleitung der S-Bahnen in Abendstunden oder die Videoüberwachung im Regionalverkehr.
ÖBB: Tunneldurchschlag beim Umbau Bahnhof Flughafen
(01.09.) WIEN - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am Dienstag 230 Tage nach Baustart zum großen Umbau des Bahnhof Flughafen Wien Schwechat den Tunneldurchschlag für den neuen 720 Meter langen Bahntunnel unter der Piste des Flughafens gefeiert. Damit wurde ein wichtiges Etappenziel trotz widriger Umstände voll in der Zeit erreicht. Seit dem 13. Januar 2004 bauen die ÖBB den Bahnhof Flughafen Wien Schwechat zu einer modernen, leistungsfähigen und kundenorientierten Station in Tieflage aus. 118 Züge der Schnellbahnlinie S 7, 14 Eil- und Regionalzüge und 72 Züge des City Airport Train (CAT) frequentieren täglich die Station und stellen damit eine rasche Anbindung an die Bundeshauptstadt Wien sicher. Der Kundenkomfort des Bahnhofes selbst hält sich aber bislang in engen Grenzen, und Fernverkehrszüge können aufgrund der kurzen Bahnsteige nicht halten. Der Umbau löst bis 2008 diese Defizite und schafft die Voraussetzung, dass der Bahnhof auch für völlig neue Verkehre der Zukunft fit ist.
Kernstück des Ausbaus ist die Verlängerung der Zweigleisigkeit der Bahnverbindung um einige hundert Meter unter der bestehenden Flughafenpiste und damit die Errichtung eines zweiten Pistentunnels, damit in Zukunft Nah- und Fernverkehr parallel zueinander problemlos abgewickelt werden können. Eine neue, bereits im Freien gelegene Wendeanlage östlich des Bahnhofs wird hierzu herangezogen. 720 Meter misst der neue Pistentunnel, 800 Bohrpfähle mit einer Gesamtlänge von rund 13 km wurden für seine Errichtung eingesetzt. 100.000 m³ Erdmaterial wurden ausgehoben, um endlich zu jenem Punkt zu gelangen, der ab heute Licht am Ende des Tunnels erkennen lässt. Der Tunneldurchschlag erfolgt damit exakt im strengen Zeitplan, den die ÖBB in dieser sensiblen Phase des Umbaus einhalten müssen. Denn die durch die Errichtung des neuen Tunnels bedingte Verkürzung der Flugpiste 16/34 muss spätestens im November wieder aufgehoben sein. Bis dahin sind auch die Arbeiten an der Oberfläche des neuen Tunnels abzuschließen. Der erfolgreiche Tunneldurchschlag ist hierfür die Voraussetzung.
Maximaler Brandschutz wird in unterirdischen Bahnanlagen der ÖBB groß geschrieben. Der letzte Stand der Technik und die strikte Einhaltung aller Normen sind daher zentrales Gebot für eine erfolgreiche Projektabwicklung beim Umbau des Bahnhofs unter dem Flughafen. Faserbeton - eine neue technische Entwicklung, bei der dem Beton spezielle Kunststofffasern beigemischt werden - wurde daher als Baustoff für die Bohrpfähle und Teile der Tunneldecke festgelegt. So wird sicher gestellt, dass auch im Brandfall die Statik der Tunnelanlage stabil bleibt. Nach dem erfolgreichen Tunneldurchschlag werden nun die nächsten Schritte bei der Umsetzung des ÖBB-Projektes "Umbau Bahnhof Flughafen" eingeleitet. Bis 2008 werden die offenen Streckenbereiche am Flughafen zu einem 2,1 km langen Tunnelbauwerk verbunden, die neuen Gleisanlagen in den neuen Tunnelanlagen eingebaut, die Wendeanlage im Freien errichtet, die Bahnsteige um 200 m verlängert und damit fernverkehrstauglich gemacht. die Kundenbereiche durch neue, komfortable Zugänge zu den bestehenden und dem neuen Terminal des Flughafens, der zur Zeit ebenfalls errichtet wird, attraktiver gestaltet sowie Infoleitsysteme und eine durchgehend behindertengerechte Ausstattung implementiert.
Nachtarbeiten mit Hochspannung
(01.09.) NÜRNBERG - Entlang der Bahnstrecke Nürnberg - Treuchtlingen werden auf rund 100 Kilometern Gleislänge die bestehenden Oberleitungsmaste mitsamt Fahrdraht und Tragseil abmontiert und komplett erneuert. Hierfür müssen Fundamente gegründet und rund 1.200 neue Maste aufgestellt werden. Derzeit wird die Oberleitung im Bereich Nürnberg - Reichelsdorf modernisiert. Bis zu 25 Personen arbeiten vor allem in Nachtschichten auf der Bahnstrecke, um die aufwendigen Erneuerungsarbeiten durchzuführen. Dafür muss im Vorfeld die Strecke gesperrt und die Oberleitung ausgeschaltet werden. Das ist auch der Grund, weshalb hauptsächlich in der Nacht, wenn weniger Züge verkehren, gearbeitet wird. Für die Arbeiten werden zwei Spezialfahrzeuge, so genannte Turmtriebwagen, eingesetzt. Sie sind mit hydraulischen und schwenkbaren Hebebühnen und Leitern ausgestattet. Zwei Hilfsfahrzeuge, ein Materialwagen und ein Wagen auf dem sich Kabeltrommeln befinden ergänzen den Baufuhrpark.
Die Spezialisten in Sachen Oberleitung arbeiten in einer Höhe von rund 6,50 Metern. Zuerst wird der Fahrdraht dann das Tragseil abmontiert. Es folgen die Ausleger, an denen die Oberleitung befestigt war. Zuletzt werden die Maste zurückgebaut. Das Tragseil und der Fahrdraht werden auf Trommeln gerollt bevor sie zum Recyceln gebracht werden. Die alten Maste werden verschrottet. Nach Abbau der Altanlage werden in speziell dafür gegründeten Fundamenten die neuen Masten befestigt. Daran werden Ausleger montiert, die zum Anbringen der Oberleitung in den Gleisbereich verschwenkt werden müssen. Nach der Montage der Träger wird das Tragseil gezogen, im Anschluss folgt der Fahrdraht. Zum Abschluss der Arbeiten wird die Oberleitung gespannt und in die endgültige Lage reguliert. Die Oberleitung auf der Strecke Nürnberg – Treuchtlingen ist inzwischen knapp 70 Jahre alt. Aufgrund der höheren Reisegeschwindigkeiten und durch den Einsatz von modernen und leistungsfähigeren Triebfahrzeugen wurde es erforderlich, die Oberleitung den neuen Standards anzupassen, um damit unangenehme Betriebsstörungen zu verhindern. Außerdem wird durch den Einsatz der modernen Anlage der Instandhaltungsaufwand deutlich gesenkt. Die DB investiert in diese Maßnahme bis ins Jahr 2006 rund 22 Millionen Euro.
Weitere zwei Bahnhöfe rauchfrei
(01.09.) KREFELD/FRIEDBERG - Immer mehr Bahnhöfe werden rauchfrei. Seit heute bzw. gestern darf jetzt auch im Hauptbahnhof Krefeld bzw. im Bahnhof Friedberg (Hess.) ausschließlich in ausgewiesenen Raucherbereichen und in den gastronomischen Einrichtungen geraucht werden. Während in Tiefbahnhöfen das Rauchen in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes und damit der Sicherheit verboten ist, will die Bahn mit den Rauchfreien Bahnhöfen ganz allgemein für noch mehr Sauberkeit in ihren Stationen sorgen und Nichtraucher besser schützen. Verunreinigungen auf Bahnsteigen und im Gleisbett, gerade auch durch weggeworfene Zigarettenkippen, verursachten bundesweit jährlich Reinigungskosten in Millionenhöhe. Diese sollten erheblich gesenkt werden. Mitarbeiter der Bahn-Reinigung und des Servicepersonals der Bahn werden Kunden, die sich nicht an das Rauchverbot halten, künftig verstärkt auf das Rauchverbot in den Bahnhöfen aufmerksam machen.
Alle Rauchfreien Bahnhöfe wurden mit entsprechender Beschilderung und mit Plakaten ausgestattet. Die Ergebnisse aus den mittlerweile über 60 anderen Nichtraucherbahnhöfen waren durchweg positiv. Der Reinigungsaufwand ist spürbar geringer geworden, wovon alle Kunden profitieren. Erfreulich waren auch die Reaktionen der Raucher, die in der Regel Verständnis zeigten und die Raucherbereiche gut annahmen. Das Programm Rauchfreier Bahnhof soll daher sukzessive auf weitere große Stationen ausgeweitet werden.