Ab Montag Nachmittag drohen Bahnstreiks

(29.09.) BERLIN - Bahnreisende müssen sich in der kommenden Woche auf Bahnstreiks einstellen. Auch ein Telefonat am Freitag zwischen DB-Chef Hartmut Mehdorn und dem GDL-Vorsitzenden Manfred Schell brachte keine Einigung im Tarifkonflikt. Am Sonntag um 24 Uhr endet die Friedenspflicht. Am Montag Mittag will die GDL bekannt geben, wann und wo gestreikt werden soll. Sie kündigte an, den Berufsverkehr am Montagmorgen zu verschonen und am Mittwoch, am Tag der Deutschen Einheit, nicht zu streiken.

Die DB sieht sich nach eigener Darstellung "noch besser auf Streiks vorbereitet als beim letzten Mal". Das Unternehmen werde einen "eingeschränkten, aber belastbaren Fahrplan" anbieten, sagte DB-Personalvorstand Margret Suckale der "Welt". Bei den ICEs werde die DB alles daran setzen, dass die Fahrpläne eingehalten würden. Für eine rasche Information der Fahrgäste würden bis zu 800 weitere Mitarbeiter mobilisiert. Fahrkarten und Reservierungen, die an einem Streiktag gültig waren, würden "kostenlos erstattet". Auch rechtliche Mittel schloss Suckale nicht aus. Mit zahlreichen einstweiligen Verfügungen hatte die DB bereits im Juli gegen die Streiks gekämpft.

Aktuelle Informationen zur Lage im bundesweiten Zugverkehr gibt es über die kostenlose Service-Hotline unter der Telefonnummer 08000 996633 (aus dem Ausland +49 1805 334444, Gebühren je nach Herkunftsland und Provider).

Investitionen in die Strecke Saalfeld - Blankenstein

(29.09.) LEIPZIG - Die rund 42 Kilometer langen Strecken Saalfeld - Blankenstein/Unterlemnitz - Ebersdorf-Friesau sind für die in Friesau und Blankenstein ansässige Holz verarbeitende Industrie sowie für den Güterverkehr der DB von besonderer Bedeutung. Die von der DB-Güterbahn Railion beförderte Gütertransportmenge ist seit 1998 kontinuierlich auf heute über das Dreifache gestiegen. Betrug das Aufkommen damals noch rund 350.000 Tonnen, werden in diesem Jahr über eine Million Tonnen erwartet. Die zu erwartenden Steigerungen im Güterverkehr sowie die topografisch anspruchsvolle Trassierung der Strecken im Thüringer Schiefergebirge stellen hohe Anforderungen an die Vorhaltung der Fahrweginfrastruktur.

Seit dem Sommer 2005 laufen die Bauarbeiten zur abschnittsweisen Gleis- und Weichenerneuerung sowie zur technologischen Umgestaltung der Betriebsführung. Die Investitionsschwerpunkte lagen mit rund fünf Millionen Euro in den zurückliegenden Jahren in der Erneuerung von Brücken zwischen Hockeroda und Wurzbach, in der Wiederinbetriebnahme des Bahnhofes Unterlemnitz sowie in Weichenerneuerungen in Leutenberg und Lichtentanne. Bis 2010 werden weitere sieben Millionen Euro zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur aufgewendet, um beispielsweise die Streckengeschwindigkeit auf 60 km/h zu erhöhen sowie die Signal- und Sicherungstechnik zu modernisieren. Der Freistaat Thüringen hat die Streckensanierung mit 250.000 Euro gefördert. Die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS) engagiert sich darüber hinaus beim Bahnhofsverschönerungsprogramm. So wurden bzw. werden entlang der Bahnstrecke ungenutzte oder unansehnliche Gebäude abgerissen (Kaulsdorf, Lichtentanne, Leutenberg, Bad Lobenstein, Harra), Wege zu den Bahnsteigen befestigt (Kaulsdorf, Hockeroda), Graffitis entfernt und Graffitischutz aufgebracht (Breternitz), Unterführungen instand gesetzt (Hockeroda) oder Malerarbeiten durchgeführt (Leutenberg, Lichtentanne, Zschachenmühle).

Im Nahverkehr wird die Strecke durch moderne Triebwagen der DB Regio AG, Verkehrsbetrieb Thüringen, auf Bestellung der NVS im Zweistundentakt, in der Hauptverkehrszeit auch häufiger, bedient. In Saalfeld haben die Züge aus Blankenstein Anschluss in Richtung Erfurt, Jena, Gera und an den ICE nach Leipzig und Berlin. Doch auch für Ausflügler und Urlauber ist die Strecke Saalfeld - Blankenstein attraktiv. Mit dem "Schiefergebirgs-Express" kann man bis Ende Oktober jeweils samstags umsteigefrei, schnell und bequem von Leipzig, Zeitz oder Gera in das Thüringer Schiefergebirge und in die Rennsteigregion reisen.

14 Tage komplexe Bauarbeiten für die neue Eisenbahn-Südeinbindung Halle (Saale)

(29.09.) HALLE - Vom 8. Oktober, 12 Uhr, bis zum 21. Oktober, 12 Uhr, erfolgen rund um die Uhr an der Südeinbindung von Halle (Saale) im Bereich nördlich der Dieselstraße bis Ammendorf komplexe Bauarbeiten. Gebaut wird hauptsächlich in zwei Bereichen. Der erste umfasst die Vorbereitungen der Gleisanlagen für die Neubaustrecke Erfurt - Halle von Ammendorf in Richtung Halle (Saale) Hauptbahnhof. Hier erfolgt der Anschluss der neu hergestellten Gleise und Weichen. Im Bereich der Brücke Dieselstraße werden auf der Strecke Halle (Saale) - Weißenfels in diesem Zeitraum 2.200 Meter Gleis, einschließlich Tiefbauarbeiten, neu errichtet und drei Weichen ausgebaut. Dafür müssen über 30.000 Tonnen Boden und Bahnschotter per Schiene an- und abtransportiert werden. Der Bahntransport wurde gewählt, um die Belastungen, die mit LKW-Transporten entstanden wären, zu vermeiden.

In dem genannten Zeitraum sind zwanzig sogenannte Arbeitszüge mit Bautechnik der verschiedenen Gewerke im Abschnitt der Südanbindung Halle unterwegs. Schwere Gleisbautechnik stellt die Gleislage her, Technik zur Weichenmontage verbindet die neuen mit den vorhandenen Gleisen. Oberleitungsmontagewagen sorgen für den richtigen Verlauf des elektrischen Fahrdrahts. Darüber hinaus muss die Signal- und Sicherungstechnik an den neuen Zustand angepasst werden. Neu im Abschnitt der Südanbindung Halle sind nach Abschluss der Bauetappe weitere fünf Kilometer Gleis, sieben Weichen. Für die elektrischen Oberleitungsanlagen werden 7.200 Meter sogenanntes Kettenwerk und 6.000 Meter Speiseleitung montiert. 60 neue Signalmaste erreichen am 18. und 19. Oktober per Hubschrauber ihre Standorte. Auch dieses Verfahren wurde gewählt, um Landtransporte durch die Stadt zu vermeiden.

Ein weiterer Bauabschnitt während der Streckensperrung befindet sich im Süden von Ammendorf. Hier werden Vorbereitungen für den Abzweig der künftigen Neubaustrecke Halle (Saale)–Erfurt in Richtung Erfurt getroffen. Neben dem Bahndamm entsteht eine geschlossene Baugrube für ein Brückenpfeilerfundament. 50 etwa zehn Meter lange Spundwandprofile werden mittels Vibrationsrüttler in den Boden gebracht. Da die Zeit der Streckensperrung begrenzt ist, wird rund um die Uhr gearbeitet. Der Vibrationsrüttler kommt nur am Tage zum Einsatz. Erhebliche Lärmbelästigungen sind trotzdem unvermeidlich, wofür sich die DB bei den Anwohnern entschuldigt.

Im Süden von Halle (Saale) erreichen die zwei Gleise der künftigen Neubaustrecke Erfurt–Halle über ein Brückenbauwerk die vorhandenen Bahnanlagen, wo sie im Bereich Ammendorf mit der vorhandenen Strecke in Richtung Halle (Saale) Hauptbahnhof verbunden werden. In der Mitte verläuft künftig die zweigleisige Neubaustrecke, außen je ein Gleis der Strecke von und nach Weißenfels. Die neuen Brücken und Gleise über die Regensburger Straße sowie der neue Haltepunkt Halle-Ammendorf gingen bereits im Januar dieses Jahres in Betrieb. Es folgen weitere umfangreiche Arbeiten zur Herstellung des Endzustandes der Regensburger Straße sowie von Entwässerungsanlagen. Die Investition von Bund und Bahn in den derzeitigen Bauabschnitt Halle (Saale) beträgt 92,5 Millionen Euro. 64,6 Millionen Euro davon kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die laufenden Bauarbeiten im Stadtbereich Halle (Saale) dauern bis Ende 2008. Es folgt eine weitere Ausbaustufe bis 2011. Die 123 km lange Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle soll im Zeithorizont 2015/16 in Betrieb gehen.

In der genannten Zeit muss die Strecke Halle (Saale) - Schkopau voll gesperrt werden. Es kommt zu Fahrplanänderungen im Fern- und Regionalverkehr mit früheren und späteren Abfahrts- und Ankunftszeiten und Ersatzverkehren. Die Deutsche Bahn bittet Reisende um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Die Züge der Fernverkehrslinie Stralsund - Berlin - Halle (Saale) - Erfurt - Kassel - Düsseldorf und die ICE der Linien Halle (Saale) - Frankfurt/Berlin/München werden zwischen Merseburg und Halle (Saale) über Holleben umgeleitet und haben dadurch längere Fahrzeiten. In Halle (Saale), Naumburg (Saale), Weimar und Erfurt werden zahlreiche Anschlüsse nicht erreicht. Für die Nahverkehrszüge der Regionalbahn-Linien Halle (Saale) - Erfurt - Eisenach und Halle (Saale) - Naumburg (Saale) fahren zwischen Halle (Saale) Hauptbahnhof und Schkopau Busse im Schienenersatzverkehr. Durch die längeren Fahrzeiten der Busse kann es zu Reisezeitverlängerungen kommen. Die Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwagen, mobilitätseingeschränkten Personen und Gruppenreisenden ist in den Bussen nur begrenzt möglich. Informationen zu den veränderten Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei den Servicemitarbeitern, beim BahnBau-Telefon rund um die Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 5 99 66 55, sowie im mdr auf Texttafel 737 und 739 sowie im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten.

SBB: Sanierung des Willerzeller Viadukts wird teurer

(29.09.) BERN - Seit Juli 2007 laufen die Sanierungsarbeiten des Willerzeller Viadukts über den Sihlsee. Wie sich bei den laufenden Sanierungsarbeiten herausstellte, gestalten sich die Instandsetzungsarbeiten der Fahrbahn des Willerzeller Viadukts anspruchsvoller als erwartet. Die Fahrbahn, die letztmals vor dreißig Jahren total überholt worden war, hat in den letzten Jahren erheblich gelitten und muss aufwendiger als geplant saniert werden. Dies führt zu leichten Bauverzögerungen und zu Mehrkosten. Die laufenden Arbeiten dürften nicht wie vorgesehen Anfang November, sondern erst drei Wochen später Ende November abgeschlossen sein. Die Kosten für die Sanierung von Fahrbahn und Randträger dürften sich auf rund 4 Millionen Franken belaufen. Ursprünglich gingen die Etzelwerke AG als Bauherrin von Kosten in der Höhe von circa 2,5 Millionen Franken aus. Die Kosten werden von der Etzelwerk AG - einer Tochtergesellschaft der SBB - getragen.

GDL-Chef: "Ein Streik scheint unvermeidlich"

(28.09.) BERLIN - Bei der DB stehen inzwischen wieder alle Zeichen auf Streik. Bereits am kommenden Dienstag könnten die Lokführer erneut die Arbeit niederlegen. Nach ZDF-Angaben scheiterte ein Geheimtreffen zwischen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und dem Vorsitzenden der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, in dem ein letzter Versuch der Einigung unternommen werden sollte. "Da ist gar nichts rausgekommen", sagte Schell laut ZDF. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe) sagte Schell, ein Streik scheine "unvermeidlich". "Wenn ich bei der Bahn den ernsthaften Willen zu Verhandlungen sähe, wäre der 30. September für die GDL kein Dogma. Aber es sieht im Moment nicht so aus, als wollte der Arbeitgeber uns noch ein tragfähiges Angebot vorlegen", sagte Schell. Über mögliche Streiks und Streikorte wolle er am Montag die Presse informieren. Am Tag der deutschen Einheit müssen die Fahrgäste allerdings keine streikenden Lokführer fürchten: "Die Lokführer werden den Feiertag nicht durch Arbeitskampf entweihen", sagte Schell der "FAZ". Schell bekräftigte noch einmal, die Gewerkschaft bestehe auf einem eigenen Tarifvertrag. Das wiederum lehnt die DB strikt ab. An dieser Frage war auch das Moderationsverfahren mit den Vermittlern Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf gescheitert. DB und GDL interpretieren die Moderationsergebnisse völlig unterschiedlich und jeweils zu ihren Gunsten und werfen sich gegenseitig die Abkehr von den Ergebnissen vor.

Bahn-Konkurrenz: Lufthansa streicht Verbindung Köln - Frankfurt

(28.09.) ESSEN - Erfolg für die Bahn: Angesichts der schnellen Bahn-Konkurrenz zwischen Köln und Frankfurt am Main stellt die Lufthansa nach Informationen der "Neuen Ruhr Zeitung" ihre Flüge zwischen den beiden Städten ein. Demnach streicht die Lufthansa Ende Oktober die täglich vier Flüge zwischen den knapp 200 Kilometer voneinander entfernten Städten. "Die Auslastung wurde immer geringer, die Kunden entscheiden sich vermehrt für die Zugverbindung zwischen beiden Städten", zitierte die Zeitung einen Lufthansa-Sprecher. Vor einigen Jahren hatte die Lufthansa bereits die Direktflüge von Hamburg nach Berlin eingestellt.

Gedrosseltes Tempo für Elektrotriebzüge

(28.09.) BERLIN - Rund 750 Elektrotriebzüge der DB der Baureihen ET 423 bis 426 müssen nach einem Bericht des "Handelsblatts" von Samstag an zur Sicherheit langsamer fahren. Ein entsprechender Bescheid des Eisenbahnbundesamtes über die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit von 140 auf 125 km/h sei bei der DB eingegangen. Grund seien Zweifel an der Bremsleistung der relativ leichten Fahrzeuge bei Herbstwetter. Die Bahn nannte die Maßnahme "unverhältnismäßig und unangemessen", setzt sie aber um. Ein Sprecher sagte, ein sicherer Betrieb sei in jedem Fall gewährleistet.

S-Bahn Berlin: Ehemalige Chefs verklagen jetzigen Chef

(28.09.) BERLIN - Die früheren Geschäftsführer der S-Bahn-Berlin, Ernst-Otto Constantin und Walter Schumacher, haben einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafantrag gestellt gegen Ulrich Thon, den jetzigen Geschäftsführer für den Betrieb des Unternehmens, gestellt. Sie werfen ihm üble Nachrede, "möglicherweise sogar Verleumdung" vor. Laut dem Zeitungsbericht war im Internetforum der S-Bahn im Mai, versehen mit dem Namen Ulrich Thon, im Zusammenhang mit umstrittenen Rationalisierungsmaßnahmen bei dem Unternehmen zu lesen: "Wir haben darüber hinaus immer noch mit Altlasten zu kämpfen, die in 13 Jahren S-Bahn Berlin GmbH gewachsen sind und lassen Sie mich dies mal klar ausdrücken, bei denen Sie über Jahre an der Nase herumgeführt und dumm gehalten worden sind." Später heißt es: "Leider hat man in der Vergangenheit versäumt, Ihnen die Wahrheit zu sagen. Um so weher tut es heute." Gegen diese Äußerungen gehen Constantin und Schuhmacher laut "Berliner Zeitung" nun mit einem Strafantrag vor, nachdem zuvor eine Aufforderung, die Behauptung richtig zu stellen, ohne Erfolg geblieben war.

Berlin und Landsberg sind die Bahnhöfe des Jahres 2007

(28.09.) BERLIN - Der Berliner Hauptbahnhof und der Bahnhof Landsberg am Lech erhalten den Titel "Bahnhof des Jahres 2007". Die Allianz pro Schiene prämiert damit den Berliner Hauptbahnhof als kundenfreundlichsten Großstadtbahnhof und den Landsberger Bürgerbahnhof als kundenfreundlichsten Kleinstadtbahnhof des Jahres. "Die Anforderungen von Reisenden und Besuchern an die Ausstattung, den Service und die Atmosphäre eines Bahnhofes steigen von Jahr zu Jahr. Es gibt in Deutschland viele hervorragende Bahnhöfe. Berlin und Landsberg sind besonders beeindruckende Beispiele für die Wandlungsfähigkeit und die Modernität des Schienenverkehrs", sagte Dirk Flege, Jury-Mitglied und Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, beim Verkünden der Sieger am Donnerstag.

Das Bündnis vergibt die bundesweite Auszeichnung in diesem Jahr zum vierten Mal. In der Jury sind auch die beiden mitgliederstärksten deutschen Fahrgastverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Pro Bahn vertreten. "Die Entscheidung zwischen den zehn nominierten Bahnhöfen ist uns wieder einmal sehr schwer gefallen", sagt Jury-Mitglied Monika Ganseforth vom VCD. „Alle Bahnhöfe haben sich durch besondere Kundenfreundlichkeit ausgezeichnet. Den Ausschlag gab die Anziehungskraft, die beide Siegerbahnhöfe sowohl auf Reisende als auch Touristen und Einheimische ausüben." Das zeige in Berlin auch die "Abstimmung mit den Füßen". Ganseforth: "Der neue Berliner Hauptbahnhof zieht täglich Tausende Besucher an und wirbt mit seiner faszinierenden Architektur und seinem bunten Angebot sowohl für die Hauptstadt als auch den Verkehrsträger Schiene." Als kundenfreundlichsten Kleinstadtbahnhof kürte die Jury den seit 2004 privat betriebenen Bürgerbahnhof in Landsberg am Lech (Oberbayern). "Hier funktioniert einfach alles. In dem liebevoll sanierten Bahnhofsgebäude von 1872 ist nach Jahren des Stillstandes wieder Leben eingezogen. Der Bahnhof wird sowohl von den Landsbergern als auch von den Reisenden hervorragend angenommen. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass private Bahnhofsbetreiber die DB durchaus entlasten können. Der Bürgerbahnhof zeigt, was man mit Geld und Ideen aus einem Bahnhof herausholen kann", sagt Jury-Mitglied Karl-Peter Naumann von Pro Bahn.

Die nominierten Bahnhöfe waren auf der Grundlage einer repräsentativen Kundenumfrage ausgewählt worden. Die Jury überzeugte sich vor Ort persönlich von den Vorzügen der Kandidaten und testete dabei die Kundeninformation, die Sauberkeit, die Integration in die Stadt, die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln und die Aufenthaltsqualität in den Bahnhöfen. Im vergangenen Jahr konnten sich die Bahnhöfe Hamburg-Dammtor und Oberstdorf durchsetzen. Der Festakt mit der Enthüllung der Siegertafel im Berliner Hauptbahnhof findet am Montag, 22. Oktober, statt. Neben Allianz pro Schiene-Jurymitgliedern werden Bahnchef Hartmut Mehdorn und Berlins Bürgermeister Harald Wolf reden. Der Tafelenthüllungs-Termin in Landsberg wird voraussichtlich Ende Oktober stattfinden.

Neue schnelle Fahrkartenautomaten der DB in Flensburg und Eckernförde

(28.09.) FLENSBURG - Den Kunden der DB stehen ab sofort fünf neue DB Automaten am Bahnhof Flensburg zur Verfügung. In Eckernförde werden drei neue Automaten am Freitag, 28. September in Betrieb genommen. Die neuen Automaten ersetzen die bisherigen Fahrkartenautomaten. Die neue Automatengeneration lässt sich schnell und einfach per Berührung über den Bildschirm (Touchscreen) bedienen und ist noch kundenfreundlicher: Bahnreisende erhalten an den Automaten Fahrkarten des Schleswig-Holstein-Tarif, DB-Fahrkarten, das Schleswig-Holstein-Ticket und weitere LänderTickets. Darüber hinaus können auch Reservierungen gebucht und Fahrplanauskünfte abgerufen werden. Der Kunde kann zwischen der Zahlung mit Bargeld (Münzen und Banknoten) oder EC-Karte wählen, Angebote des DB Fernverkehrs können zusätzlich mit BahnCard oder Kreditkarte bezahlt werden. Die DB investiert für die neuen Fahrkartenautomaten allein in Schleswig-Holstein insgesamt 4 Millionen Euro. Die neue Automatengeneration wird in den nächsten Jahren schrittweise an allen Standorten in Schleswig-Holstein aufgestellt.

Neue Kinderkampagne der ÖBB: "Timi Taurus - Freunde am Zug"

(28.09.) WIEN - 1987 wurde der Bahn Bezi als "Kinderfigur der ÖBB" eingeführt. Seit damals gab es immer wieder Aktionen für Familien, aber keine Ansätze für eine neue Kindermarke. "Als Vater einer dreijährigen Tochter freut es mich umso mehr, dass wir unseren Familien eine neue Kampagne und Produktlinie vorstellen können - Timi Taurus und seine Freunde am Zug. Wir möchten auf diese Weise den Kindern spielerisch und pädagogisch wertvoll die Bahn - und vor allem den Spaß an der Bahn - näher bringen ", so Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor der ÖBB-Personenverkehr AG. Mit der neuen Kindermarke "Timi Taurus – Freunde am Zug" werden den Kindern die Werte und Kernkompetenzen der ÖBB spielerisch beigebracht. Mit neun personalisierten Figuren - Timi Taurus, Tobi Talent, Desi Desiro, Jack Railjet, Didi Dosto, Gustav Güterzug, Lehrer Dampf, Draisinchen und Piti Postbus - erleben die Kinder verschiedene Abenteuer mit den ÖBB. "Dazu dient ein vielschichtiger Marketing -Mix, bei dem uns der nachhaltige Aspekt besonders wichtig war. Im Kinderbuch lernen die Kinder beispielsweise, dass die meisten Züge elektrisch fahren und dadurch die Umwelt schonen, dass man bei Bahnübergängen auf die Ampel achten muss usw.", so Martin Fülöp, Marketing-Leiter bei der ÖBB-Personenverkehr AG.

Ab sofort gibt es diverse Merchandising-Produkte unter dem neuen Markennamen: In den Fernverkehrszügen werden von den Zugbegleitern Mal-Rätselhefte, Rubbelkarten in Form von Kinderfahrkarten und Spielkarten verteilt. Weiters wird das Kinderbuch "Timi Taurus und die Zugschule" sowie T-Shirts, Käppis und weitere Streuartikel als Gewinn bei Veranstaltungen und im Internet verlost. Unter www.oebb.at gibt es ab heute eine eigene Subseite für Kinder inkl. tollem Gewinnspiel. Auf verschiedenen Messen und Mailings an bestehende VORTEILScard Familie-Besitzer wird die neue Kindermarke ebenfalls vorgestellt. Auch die erste Kooperation besteht bereits: Ab Oktober informiert das Junior Club Mailing von Mc Donalds über Timi und seine Freunde.

5,2 Milliarden Fahrten mit Bussen und Bahnen im ersten Halbjahr 2007

(27.09.) WIESBADEN - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes fuhren im ersten Halbjahr 2007 Fahrgäste rund 5,25 Milliarden Mal im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen. Das waren 0,1% mehr Fahrten als in der ersten Jahreshälfte 2006. Je Fahrt wurden dabei im Liniennahverkehr durchschnittlich 9,3 Kilometer und im Linienfernverkehr 291 Kilometer zurückgelegt. Die Beförderungsleistung - als Produkt aus den beförderten Personen und der Fahrtweite - lag bei 65,5 Milliarden Personenkilometern und damit um 0,9% höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich insgesamt der beständig leichte Zuwachs der letzten Jahre weiter fort.

Im Nahverkehr beförderten die Unternehmen knapp 5,19 Milliarden Fahrgäste (+ 0,1%), dabei wurde eine Beförderungsleistung von 48,3 Milliarden Personenkilometern (+ 1,3%) erbracht. Die Zuwächse wurden im Schienenverkehr erzielt, während beim Busverkehr die Fahrgastzahlen sanken. 1,0 Milliarden Fahrgäste nutzten Eisenbahnen und S-Bahnen (+ 0,9%), 1,8 Milliarden Straßen-, Stadt- und U-Bahnen (+ 1,4%) und 2,7 Milliarden Omnibusse (- 1,1%). Fahrgäste, die während einer Fahrt zwischen den Verkehrsmitteln eines Unternehmens umsteigen, werden dabei in die Gesamtzahl einmal einbezogen, in die nach Verkehrsmitteln untergliederten Angaben jedoch mehrmals. Die Beförderungsleistung stieg im Nahverkehr mit Eisenbahnen um 2,9% auf 22,0 und bei den Straßenbahnen um 1,7% auf 7,9 Milliarden Personenkilometer; sie sank dagegen im Nahverkehr mit Omnibussen um 0,8% auf 18,4 Milliarden Personenkilometer.

Im Eisenbahnfernverkehr ist die Zahl der Fahrgäste gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 um 0,5% auf 58 Millionen Personen zurückgegangen, die Beförderungsleistung wuchs dagegen um 0,2% auf 16,7 Milliarden Personenkilometer. Die Angaben stammen von den rund 930 größeren Unternehmen im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen beziehungsweise im Omnibusfernverkehr, die mindestens 250 000 Fahrgäste im Jahr befördert haben, sowie von den Unternehmen mit Eisenbahnfernverkehr.

"SZ": Bundesrechnungshof kritisiert Tiefensees Gesetzentwurf

(27.09.)BERLIN - Der Bundesrechnungshof hat einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge den Gesetzentwurf von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee zum Bahnbörsengang kritisiert. Dmnach wirft der Rechnungshof Tiefensee vor, das Schienennetz nicht ausreichend zu kontrollieren und daran offensichtlich auch in Zukunft nichts ändern zu wollen. Laut "SZ" sieht der dazu vorgesehenen Vertrag zwischen Bund und Bahn unter anderem die Einführung von Qualitätsparametern vor, zu denen etwa die Summe der Zeitverluste gehört, die durch Langsamfahrten an nicht vollständig intakten Gleisstellen entsteht. Damit solle überprüft werden, ob die Bahn solche Schwachstellen zügig beseitigt oder ob sie einzelne, womöglich weniger wirtschaftliche Streckenabschnitte systematisch vernachlässigt. Im Gegenzug beteiligt sich der Bund pro Jahr mit bis zu 2,5 Milliarden Euro an der Instandhaltung des Netzes. Aus einer Antwort des Bundesministeriums seien keine Hinweise ersichtlich, dass die oben genannten Mängel bei der anstehenden Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung abgestellt werden könnten, schreibt die "SZ". Außerdem kritisiere der Bundesrechnungshof, dass der ordnungsgemäße Einsatz der Staatsmittel allein durch Wirtschaftsprüfer, nicht aber durch das sehr viel kompetentere Eisenbahn-Bundesamt testiert werden solle. "Der Nachweis der wirtschaftlichen und sparsamen Mittelverwendung kann dadurch nicht erbracht werden", so die Prüfer.

Neue Mehrsystemlokomotiven für BLS Cargo

(27.09.) BERN - BLS Cargo vergibt einen Auftrag über 10 neue Mehrsystem-Güterverkehrslokomotiven an Bombardier Transportation. Mit der Beschaffung von Mehrsystemlokomotiven verstärkt BLS Cargo ihre Wachstums- und Internationalisierungsstrategie. Die neuen Lokomotiven ermöglichen die durchgehende Führung von Zügen von Deutschland über die Schweiz bis nach Italien. BLS Cargo hat sich für Lokomotiven TRAXX F140 MS von Bombardier Transportation entschieden. Sie ist eine Weiterentwicklung der Re 484 und gehört wie die bestehenden zwanzig BLS Cargo Lokomotiven Re 485 zur TRAXX Plattform von Bombardier. Die Lokomotiven verfügen über die technischen Ausrüstungen, um in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und in Italien eingesetzt werden zu können. Dafür werden die Lokomotiven auch mit den Zugsicherungssystemen ETCS und SCMT ausgerüstet. Der Werkvertrag wurde von den Parteien am 25. September 2007 unterschrieben. Die Auslieferung der neuen Lokomotiven ist ab November 2008 geplant.

Die Ausrichtung der Beschaffung auf Mehrsystemlokomotiven folgt der Produktionsstrategie von BLS Cargo, welche auf die Fortführung und Weiterentwicklung grenzüberschreitender Produktionskonzepte ausgerichtet ist. Dabei werden in Zusammenarbeit mit Partnerbahnen Lokomotiv- und auch Lokführerressourcen grenzüberschreitend eingesetzt. Die Erfahrungen im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz zeigen eine verbesserte Effizienz im Einsatz der Traktionsmittel und deutliche Qualitätsgewinne. Mit den neuen Lokomotiven wird eine Erweiterung solcher Konzepte bis Italien möglich. Bei der Umsetzung werden die dort tätigen Partnerbahnen der BLS Cargo einbezogen.

Kampagne "Mach nicht alles kaputt!" in Niedersachsen

(27.09.)HANNOVER - "Mach nicht alles kaputt!" lautet das Motto einer landesweiten Kampagne, die die DB unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, heute in Hannover gestartet hat. Gemeinsam mit der Bundes- und Landespolizei, dem Landespräventionsrat sowie den Aufgabenträgern des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in Niedersachsen will die Bahn mit dieser Aktion Kinder und Jugendliche auf die Gefahren und die Folgen von Vandalismus und illegalem Graffiti aufmerksam machen. Immer wieder zeigt sich, dass der Reiz des Verbotenen zu unbedachten Handlungen führt, deren Konsequenzen Eltern und Kinder oft hart treffen. Hinzu kommen die gesundheitlichen Folgen und die Gefahren, vor allem auf Gleis- und Bahnanlagen. Beschmierte Züge, beschädigte Sitze und zerkratzte Scheiben sind ein Problem, mit dem die DB täglich konfrontiert wird. Die Vandalismusschäden betragen bundesweit mehr als 50 Millionen Euro jährlich. Allein in Niedersachsen und Bremen beliefen sich die Kosten für die Beseitigung der Schäden in und an Nahverkehrszügen in 2006 auf cirka 1,4 Millionen Euro. Neben den finanziellen Schäden wird auch das Gefühl von Sicherheit und Sauberkeit in den Zügen und Bahnhöfen beeinträchtigt.

Mit einem landesweiten Wettbewerb für die Klassen 7 bis 11, deren Startsignal Minister Schünemann heute bei der Auftaktveranstaltung in der Integrierten Gesamtschule Mühlenberg in Hannover gab, sollen Schülerinnen und Schüler angeregt werden, sich kreativ mit dem Thema Vandalismus und Graffiti auseinanderzusetzen. Ideelle Anregungen dazu gab es unter anderem vom Playback-Theater der Moks Theaterschule Bremen, deren junge Akteure die Zuschauer mit in eine Theateraufführung einbezogen. Die besten Beiträge des jetzt von der Bahn ausgeschriebenen Wettbewerbs werden mit attraktiven Preisen, wie Klassenfahrten und Sachpreisen belohnt. Die Arbeiten werden zu den Aktionstagen im Mai nächsten Jahres auf den Bahnhöfen in Hannover, Bremen und Braunschweig ausgestellt. Dann werden den Schülern auch die Folgen von Zerstörungen und Farbschmierereien an einem präparierten Vandalismuszug vorgeführt. Weiterführende Informationen zum Thema gibt es im Internet auf dem Kampagnenportal der Bahn unter www.mach-nicht-alles-kaputt.de.

Sonderticket und Sonderzug zum Tag der deutschen Einheit in Schwerin

(27.09.) BERLIN . Am 2. und 3. Oktober 2007 finden die zentralen Feierlichkeiten zum "Tag der Deutschen Einheit" in Schwerin statt. Vor der malerischen Kulisse des Schweriner Schlosses und im gesamten Stadtzentrum präsentieren sich unter anderem die 16 Bundesländer mit regionalen Besonderheiten und kulinarischen Spezialitäten. Auch die DB ist mit einem Informationszelt und vielfältigen Spielmöglichkeiten für kleine "Bahnfans" vertreten. So ist als besonderes Highlight die mit rund 120 m² größte begehbare Spielzeugeisenbahn des Landes aufgebaut. Reiselustige können am 3. Oktober 2007 mit einem Sonderticket der Bahn zum "Tag der Deutschen Einheit" besonders preisgünstig zu dem Bürgerfest nach Schwerin fahren. Das Ticket kostet im personalbedienten Verkauf 21 Euro und berechtigt eine Person zu einer Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse in RE, RB und IC-Zügen der Deutschen Bahn auf folgenden Strecken: IC-Züge auf der Strecke Hamburg Hbf - Schwerin Hbf - Stralsund sowie in den RE-/RB-Zügen auf den Strecken Stralsund - Rostock Hbf - Schwerin Hbf, Berlin - Schwerin Hbf und Magdeburg - Wittenberge - Schwerin Hbf. Kinder in Begleitung von mindestens einem Eltern- oder Großelternteil dürfen kostenfrei mitreisen.

Reisende aus Berlin können mit dem Sonderticket am 3. Oktober 2007 auch einen Sonderzug nutzen, der die Bundeshauptstadt an diesem Tage direkt mit Schwerin verbindet. Der Sonderzug fährt ab Berlin Ostbahnhof um 8.28 Uhr mit Halten an den Berliner Bahnhöfen Friedrichstraße (8.34 Uhr), Hauptbahnhof (8.37 Uhr), Zoologischer Garten (8.43 Uhr), Spandau (8.59 Uhr) sowie Wittenberge (9.51 Uhr) und erreicht um 10.33 Uhr Schwerin Hbf. Die Rückfahrt beginnt um 19.20 Uhr in Schwerin Hbf und endet um 21.31 Uhr am Berliner Ostbahnhof. Mehr Informationen zu den Reisemöglichkeiten und Tarifen gibt es telefonisch beim Regionalen Ansprechpartner Nahverkehr unter  0331/235 68- 81, -82 oder online unter www.bahn.de.

Bahn startet bundesweit Kooperationen mit Schulen

(27.09.) BERLIN - Die DB engagiert sich für eine frühzeitige Berufsorientierung von Schülern und schließt deshalb Schulkooperationen ab. Den Startschuss dafür gaben heute der Berliner Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Prof. Jürgen Zöllner, und Margret Suckale, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn, bei einer Veranstaltung mit vierzig Berliner Schulen. Im Rahmen dieser Kooperationen werden Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klasse beispielsweise Praktika, Bewerbungstrainings und IT-Fitness-Tests angeboten. Außerdem unterstützt die Bahn Schülerzeitungen und ermöglicht Einblicke in die verschiedenen Berufsbilder.

Margret Suckale sagte bei der Auftaktveranstaltung: "Als einem der größten Arbeitgeber und Ausbilder liegt uns die Zukunft der Jugend besonders am Herzen. Schulkooperationen sind eine hervorragende Möglichkeit, den regelmäßigen Austausch zwischen Schule und Wirtschaft zu stärken. Gemeinsam mit den Schulleitern unterstützen die Schulpaten der Bahn Jugendliche darin, den Übergang von der Schule in den Beruf gut zu meistern.“ Bildungssenator Zöllner ergänzt: „Die Partnerschaft zwischen Schulen und der Deutschen Bahn eröffnet den Schülerinnen und Schülern viele Chancen. Sie können die Deutsche Bahn als Ausbildungsunternehmen kennenlernen, Kontakte knüpfen, bekommen Unterstützung für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz und, wenn sie es denn wollen, auch die Chance auf einen Ausbildungsplatz oder einen Platz bei der Berufsakademie der Deutschen Bahn. Das sind beste Perspektiven."

Im Mai 2007 wurden mit Unterstützung der Berliner Bildungsverwaltung und des Berliner Netzwerks Hauptschulen alle Berliner Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien angeschrieben und zu Gesprächen eingeladen. Für jeden Schultyp wurde im Juni 2007 eine separate Informationsveranstaltung durchgeführt. Das Interesse der Schulen an Kooperationen mit der DB AG war sehr groß. Mit zunächst vierzig Schulen startet die Bahn entsprechende Kooperationen in Berlin, weitere werden im ersten Schulhalbjahr 2007/2008 folgen. Hierzu hat die Bahn andere Berliner Unternehmen angesprochen und als Partner gewonnen. In Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen laufen Abstimmungsgespräche mit dem Ziel, Schulkooperationen ebenfalls in diesem Schuljahr abzuschließen.

DB bestätigt Preiserhöhung ab Dezember

(26.09.) BERLIN - Die DB hat am Dienstag Medienberichte bestätigt, wonach zum 9. Dezember 2007 die Preise für Einzelfahrscheine und Zeitkarten in der 2. Klasse um durchschnittlich 2,9 Prozent steigen. Als Gründe für die neuerlichen Erhöhungen nennt die DB vor allem die steigenden Personalkosten nach dem Tarifabschluss von Transnet/ GDBA sowie die Energiepreise, die wieder Rekordhöhe erreicht hätten. Wie die DB betonte, liege man im Regionalverkehr unter dem Niveau der Preismaßnahmen in den Verkehrsverbünden der Bundesländer. Für 2008 werden die großen Verbünde ihre Preise im Durchschnitt um 3,3 Prozent anheben. Die Preise für die BahnCard steigen im Durchschnitt um 3,8 Prozent. So kostet eine BahnCard 25 in der 2. Klasse dann 55 statt 53 Euro. Verlängert wird das bis zum 31. Dezember befristete Dauer-Spezial; aufgrund der großen Nachfrage ist es nun bis Dezember 2008 erhältlich. Gleichzeitig wird die BahnCard gestärkt. Ab Dezember 2007 erhalten BahnCard-Kunden 25 Prozent Rabatt bei Bahnreisen in 29 europäische Länder.

Der 1. Klasse-Service wird im ICE ausgebaut. Die Bahn hat allein für diesen Bereich in den letzten Monaten 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Im Gegenzug wird im Fern- und Regionalverkehr der Faktor für die 1. Klasse auf 1,6 erhöht. Der Preis für Reservierungen im Fernverkehr steigt in der 2. Klasse um 50 Cent. Er beträgt dann zwei Euro im Internet sowie an DB-Automaten und vier Euro im personenbedienten Verkauf. In der 1. Klasse wird der Preis auf drei Euro im Internet und an DB-Automaten und auf fünf Euro im personenbedienten Verkauf angehoben. Der Preis für das Länder-Ticket bleibt in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, und Schleswig-Holstein unverändert. Damit sind mehr als 60 Prozent dieser Tickets preisstabil. Das gilt auch für das Hopper-Ticket in Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie das Regio-Ticket in Bayern. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird der Preis für das Länder-Ticket um einen Euro und in Rheinland-Pfalz und im Saarland um zwei Euro angehoben. Der Preis für das Schönes-Wochenende-Ticket steigt ebenfalls um zwei auf 35 Euro. Neu eingeführt werden das Niedersachsen-Ticket-Nacht (ab 19 Euro) und das Regio-Ticket in Baden-Württemberg (ab 10 Euro).

NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) denkt einem Zeitungsbericht zufolge über ein Veto gegen die geplante Erhöhung der Bahnpreise nach. "Wir werden diese Preiserhöhung genau prüfen und notfalls ein Veto aus NRW einlegen", sagte Wittke der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) in ihrer Mittwochsausgabe. Der Minister übte scharfe Kritik am Vorgehen der Bahn: "Wir wollen mehr Menschen auf die Schiene bekommen. Und das schafft man nicht mit höheren Fahrpreisen, sondern nur mit besserer Leistung." Der Minister bezeichnete Preiserhöhungen als "wenig kreativ. Die Bahn kokettiert Halbjahresergebnis für Halbjahresergebnis mit immer besseren Ertragszahlen", kritisierte Wittke. "Dann muss schon ganz genau nachgewiesen werden, warum denn die Fahrpreise erhöht werden."

GDL lehnt neues Bahnangebot ab

(26.09.) BERLIN - Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Dienstag im Tarifstreit mit der DB ein neues Angebot des Unternehmens abgelehnt. Der Konzern hatte sich zuvor bereit erklärt, zusätzlich zu den mit den beiden anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA vereinbarten 4,5 Prozent mehr Lohn noch einmal bis zu 5 Prozent mehr Lohn zu zahlen. Im Gegenzug sollte die Wochenarbeitszeit für Lokführer von 39 Stunden um ein oder zwei Stunden verlängert werden. GDL-Chef Manfred Schell lehnte den Vorschlag umgehend als Provokation ab und drohte mit neuen Streiks ab Oktober. "Mit dem heutigen Angebot verabschiedet sich die Deutsche Bahn gänzlich von dem, was sie im Moderatorenverfahren vereinbart hat", erklärte Schell. Die Bahn habe neue Verhandlungen auf der Basis eines Angebots von Anfang August angeboten. "Dies lehnt die GDL ab." Das Angebot sei eine Provokation, da es weder einen eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer, noch deutliche Verbesserungen in Arbeitszeit- und Entgeltfragen vorsehe. "Bleibt die DB bei ihrer sturen Haltung, so sind Streiks im Oktober unausweichlich."

Die DB wiederum warf der GDL ebenfalls mangelnden Verhandlungswillen vor. DB Personalvorstand Margret Suckale sagte, der Konzern wolle einen Streik vermeiden, fürchte ihn aber nicht. Das Unternehmen habe manche Kröte geschluckt, während die GDL schon am Tag nach dem Moderations-Kompromiss zu ihren Maximalforderungen zurückgekehrt sei, sagte die Managerin. Sie appellierte an die Gewerkschaft, das neue Angebot anzunehmen und den seit Monaten schwelenden Tarifstreit zu beenden. Suckale bedauerte, dass die Ergebnisse der Gespräche mit den Moderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf nicht umgesetzt werden können: "Die Moderatoren haben uns eine sehr gute Lösung aufgezeigt, die allerdings ein großes Maß an Disziplin und gutem Willen bei allen Beteiligten voraussetzt. Die Kooperation der Gewerkschaften ist eine von drei Säulen des Moderationsergebnisses und deshalb notwendig, weil Lokführer bei der DB AG in allen drei Gewerkschaften organisiert sind. Nur durch Kooperation ist es möglich, einen Lokführer-Tarifvertrag konflikt- und widerspruchsfrei in das Tarifwerk der Bahn einzubinden und eine Spaltung unserer Belegschaft zu vermeiden." Suckale betonte die Verhandlungsbereitschaft der DB. "Wir sind bereit, unser früheres Verhandlungsangebot zu konkretisieren. Wir erwarten aber auch, dass die GDL-Führung ihre utopischen Entgeltforderungen nun endlich aufgibt."

Unterdessen berichtet "Spiegel Online", dass die DB auf der Pressekonferenz, bei der das neue Angebot an die GDL vorgestellt wurde, einen Vertreter der GDL aus der Bahn-Zentrale hinausgeworfen habe. "Ich betrat den Raum gemeinsam mit mehreren Journalisten", zitiert "Spiegel Online" den GDL-Bezirksvorsitzenden Hans-Joachim Kernchen. Werner Bayreuther, Hauptgeschäftsführer der AGV Move, dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister, sei auf ihn zugekommen und habe ihm gesagt, er sehe es nicht gern, dass ein GDL-Mann dabei sei. "Er sagte zu mir: Bitte verlassen Sie den Raum", berichtet Kernchen. Dann sei er von einem Konzernsprecher aufgefordert worden, vor die Tür zu gehen. Dort sei ihm gesagt worden, dass er das Gebäude umgehend verlassen solle. Von der DB gab es zu dem Vorfall keine Stellungnahme.

Stoiber verkündet "endgültigen Durchbruch" beim Münchner Transrapid

(26.09.) MÜNCHEN - Kurz vor seinem Abtritt hat Bayerns Ministerpräsident am Dienstag den "endgültigen Durchbruch" für den Bau des Transrapids vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen verkündet. Nach Verhandlungen mit der DB und der Industrie am Montagabend über die Finanzierung des Projekts sagte Stoiber, der Bau der Magnetschwebebahn werde bereits im kommenden Jahr beginnen. Die Partner konnten sich demnach auf die Schließung einer Finanzierungslücke von 165 Millionen Euro bei dem insgesamt auf 1,85 Milliarden Euro bezifferten Projekts einigen. Nun sollen Bahn, Industrie und EU jeweils 50 Millionen Euro davon bezahlen, für weitere 15 Millionen Euro wird der Freistaat Bayern aufkommen.

Nach Bekanntwerden des angeblichen Durchbruchs mehren sich inzwischen die kritische Stimmen. Münchens OB Christian Ude, ein entschiedener Gegner des Projekts, stellte eine Klage der Stadt München gegen die bayerische Staatsregierung in Aussicht. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zweifeln die bislang kalkulierten Kosten für das Projekt an. "Das Projekt wird deutlich teurer. Die Kosten werden auf keinen Fall bei 1,85 Milliarden Euro stehen bleiben", sagte Steinbrück den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwochsausgabe). Die Zahl basiere auf einer fünf Jahre alten Schätzung und sei nicht mehr aktuell. Gleichzeitig schloss Steinbrück aus, dass der Bund noch einmal bei seinem Anteil draufsatteln wird. "Wenn Ministerpräsident Stoiber die Finanzierungslücke schließen will, sage ich à la bonheur. Aber er muss wissen, dass der Bund seinen Betrag auf 50 Prozent von 1,85 Milliarden Euro deckelt. Bei 925 Millionen ist Schluss." Ähnlich äußerte sich Verkehrsminister Tiefensee. Das Gesprächsergebnis des bayerischen Ministerpräsidenten mit der DB und der Industrie sei zwar ein weiterer Schritt zur Realisierung des Transrapid, "aber keineswegs die endgültige Lösung der Probleme". Vor dem ersten Spatenstich für den Bau müssten alle künftigen Kostenrisiken verbindlich ausgeschlossen werden. "Ich bin sicher, dass auch der Bundestag erst die erforderlichen Mittel freigeben wird, wenn die absolute Gewissheit über die endgültige Ausgaben- und Risikostruktur verbindlich geregelt ist", sagte Tiefensee.

Neuer Bahnsteig im Bahnhof Erbach fertig gestellt

(26.09.) FRANKFURT/Main - Ab kommenden Freitag halten im Bahnhof Erbach alle Züge am neuen Mittelbahnsteig. Er wurde seit Anfang Juli mit einer Bahnsteighöhe von 55 cm erstellt und ist durch einen behindertengerechten Zugang barrierefrei zu erreichen. Neben neuen Wetterschutzhäuschen mit Sitzgelegenheiten wird der Bahnsteig mit Info-Vitrinen, Beschilderungen, Beleuchtung, Lautsprechern und Funkuhren ausgestattet. Rund eine Millionen Euro wurden hier investiert. Die alten Bahnsteiganlagen werden bis Monatsende zurückgebaut. Neben dem Bahnhof Erbach wurden bereits die Stationen Darmstadt Ost, Lengfeld, Seligenstadt, Groß-Umstadt, Höchst, Mümling-Grumbach, Bad König und Bad König Zell auf der Odenwaldbahn modernisiert. Bis zum Herbst 2008 werden noch die Stationen von Reinheim, Ober-Ramstadt, Groß-Umstadt Wiebelsbach, Hainstadt und Michelstadt auf einen modernen Nahverkehrsstandard gebracht. Für die Stationsumbauten werden über 16 Millionen Euro investiert. Die Kosten teilen sich Bund, Land, RMV, die Kommunen und die Bahn.

Länder verabschieden Papier mit Änderungsvorschlägen zum Bahnbörsengang

(26.09.) BERLIN - Mit einem umfangreichen Forderungskatalog haben die Verkehrsminister der Länder ihrer Kritik am bestehenden Gesetzentwurf zur Privatisierung der DB Nachdruck verliehen. Der von den 16 Länderverkehrsministern einstimmig gefasste Beschluss formuliert laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" "sechs Problemkörbe mit insgesamt 32 Unterpunkten", die in den vorliegenden Entwurf der Bundesregierung eingearbeitet werden müssten. In dem Beschluss heißt es z.B., dass die "verkehrlichen und ökonomischen Ziele der Bahnreform besser zu erzielen sind, wenn die Betreiber der Schienenwege nicht nur eigentumsrechtlich, sondern tatsächlich wirtschaftlich unabhängig von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen sind". Die Länder fordern auch, dass nach der Bahnprivatisierung der Bestand und die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes in den ländlichen Regionen gesichert bleiben müssten. Dabei sollten die Länder vor allem ein stärkeres Mitspracherecht beim Neu- und Ausbau von Nahverkehrsstrecken erhalten. Weiterhin sollen die Trassenpreise jährlich nur um maximal 1,5 Prozent steigen dürfen. Denkbar sei auch, die Regionalisierungsmittel, die der Bund den Ländern für den Nahverkehr jährlich überweist, an die Entwicklung der Trassenpreise zu koppeln. Weiter fordern die Länder, das privates Kapital, das durch den Verkauf von Anteilen am Konzern eingenommen werden soll, sei "ausschließlich für den Ausbau der Schieneninfrastruktur in Deutschland einzusetzen".

"FAZ": Bahn will Preise um 2,9 Prozent erhöhen

(25.09.)FRANKFURT/Main - Die DB plant nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", voraussichtlich Ende dieses Jahres die Preise für Zugfahrten im Nah- und Fernverkehr um 2,9 Prozent zu erhöhen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise hieß es, begründet werde dieser Schritt mit den gestiegenen Stahl- und Energiepreisen. Die Bahn teilte auf Anfrage der Zeitung mit, es werde derzeit noch gerechnet. Die Ergebnisse würden am Donnerstag bekannt gegeben.

Angel Trains Cargo ordert 60 Bombardier Traxx-Lokomotiven

(25.09.)BERLIN - Mit der Bestellung von 60 BOMBARDIER TRAXX-Lokomotiven sowie einer weiteren Option durch das paneuropäische Leasingunternehmen Angel Trains hat Bombardier Transportation eine weitere große Lok-Order aus dem Privatkunden-Bereich erhalten. Der aktuelle Auftrag umfasst die Lieferung von TRAXX Multisystem (MS)-, Wechsel (AC)- und Gleichstromloks (DC) und hat ein Volumen von rund 225 Millionen Euro. Angel Trains geht von der zeitnahen Ausübung der weiteren Option bei erfolgreichem Abschluss der gerade laufenden Leasingvertragsverhandlungen aus. Die neuen E-Loks werden im grenzüberschreitenden Verkehr auf verschiedenen europäischen Strecken unterwegs sein, darunter auch auf neuen Korridoren zwischen Österreich und Ungarn sowie zwischen Schweden und Norwegen. Besonders die Plattformstrategie und der damit verbundene hohe Anteil an Gleichbauteilen der TRAXX -Fahrzeugfamilie ermöglicht den wirtschaftlichen Einsatz in ganz Europa. Die Endkonfiguration der modular gefertigten Lokomotiven kann problemlos den jeweiligen Einsatzgebieten und deren Infrastruktur angepasst werden.

Während die Endfertigung der Multisystem- und Wechselstromloks im Bombardier Werk Kassel erfolgt, werden die Gleichstromloks im italienischen Werk Vado Ligure montiert. Die Rohkarosserien liefert der Bombardier Standort Wrocław (Polen) zu, die Drehgestelle kommen aus Siegen und die Antriebs- und Steuerungssysteme auf Basis der erprobten BOMBARDIER MITRAC-Technologie aus Mannheim. Angel Trains verfügt bereits über eine Flotte von 100 TRAXX-Fahrzeugen, die vom spezialisierten Tochterunternehmen Angel Trains Cargo an diverse Schienenfrachtbetreiber in ganz Europa verleast sind. Der Fahrzeugbestand von künftig 160 Lokomotiven ist für die wichtigen europäischen Frachtstrecken zwischen Deutschland, Polen, den Niederlanden und Italien vorkonfiguriert und teilt sich in jeweils 70 MS- und AC-Varianten (letztere sind in Deutschland als BR 145/185 bekannt) sowie 20 DC-Loks (in Italien als E 483 im Einsatz) auf.

"Spiegel": Bund und Bahn dachten über Stilllegung von 14.000 Kilometern Schiene nach

(25.09.)BERLIN - Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zeigt ein streng vertrauliches Regierungsgutachten, dass Bahn und Bund in der Vergangenheit schon einmal ausführliche Szenarien zur Stilllegung von Tausenden Kilometern Strecke durchgespielt haben. Vertreter des Verkehrsministeriums und der Bahn hätten "umfangreiche Analysen der Reduzierung des Cash-Bedarfs" bei "verschiedenen Reduktionen des Streckenumfangs präsentiert", heißt es laut "Spiegel" in dem über 1000 Seiten starken Gutachten, das die Investmentbank Morgan Stanley 2004 im Auftrag der Bundesregierung zur Börsenfähigkeit der Bahn erstellte. Unter anderem wurde durchgerechnet, wie viel Geld der Bund künftig an den Konzern überweisen müsste, wenn man 2630, 8000 oder sogar 14.000 Kilometer des jetzigen Netzes stilllegen würde, das insgesamt 34.000 Kilometer umfasst. Ein DB-Sprecher sagte dazu, man habe bei den von Morgan Stanley beschriebenen Gesprächen nur durchspielen wollen, wie sich mögliche Streckenkürzungen auf die Höhe der Ersatzinvestitionen auswirken würden. Dies habe gezeigt, dass der Kostenhebel nur sehr gering sei.

Unterdessen wird der SPD-interne Streit über die Bahn-Privatisierung schärfer. Im Vorstand seien die Positionen nach einer heftigen Debatte am Montag verhärteter als zuvor, sagten Teilnehmer nach der Sitzung in Berlin. Finanzminister Peer Steinbrück erteilte dem Vorschlag der Partei-Linken eine Absage, die zu privatisierenden Anteile der Bahn als stimmrechtslose Vorzugsaktien an einzelne Käufer zu geben. Stattdessen lobte er das Modell von Namensaktien, das auch der in der SPD unbeliebte Bahnchef Hartmut Mehdorn unterstützt. Das Konzept stieß aber laut Teilnehmern auf Kritik wegen der Sorge, dass damit die Bahn doch größeren Investoren Anteile zuteilen könnte. Das Ministerium stütze sich auf bloße Spekulationen und eine verzerrte Darstellung des Volksaktien-Modells, heißt es in einer schriftlichen "Klar- und Richtigstellung", die der Abgeordnete Hermann Scheer dem Vorstand vorlegte. Angesichts des anhaltenden Streits und der Angst vor Stimmverlusten bei den Wahlen in Hamburg, Niedersachsen und Hessen im Januar und Februar plant die SPD die Entscheidung über das Privatisierungsgesetz erst für März 2008. Darüber bestehe in der Führung Einigkeit, hieß es in Vorstandskreisen. Der SPD-Vorstand setzte am Montag eine Arbeitsgruppe ein, die für Parteitag und Gesetzgebungsverfahren Kriterien für die Haltung der SPD aufstellen soll. Unter Leitung von Generalsekretär Hubertus Heil sind darin Befürworter wie Kritiker des bisherigen Entwurfs vertreten, so dass Vorstandsmitglieder die Chancen auf eine Einigung in der Arbeitsgruppe für gering halten.

Allianz pro Schiene: Länder brauchen mehr Geld für den Nahverkehr

(25.09.)BERLIN - Die Allianz pro Schiene warnt vor dem Ausdünnen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Gut ein Jahr nach der drastischen Kürzung der so genannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den Öffentlichen Personennahverkehr in den Bundesländern bezuschusst, zieht das Schienenbündnis eine erste Bilanz. "Erstmals seit Beginn der Bahnreform ist das Nahverkehrsangebot auf der Schiene um mehrere Millionen Zugkilometer zurückgegangen, sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Die Bundesländer brauchen jährlich mindestens 7 Milliarden Euro, um wenigstens den Status quo halten zu können." Im Sommer 2006 hatte der Bund die Kürzungen um insgesamt 2,8 Mrd. Euro bis zum Jahre 2010 beschlossen. Die mit der Bahnreform und dem Regionalisierungsgesetz begonnene Erfolgsgeschichte des SPNV werde durch rabiate Kürzungen zerstört und den Menschen in manchen Regionen die Alternative zum Auto genommen. Seit der 1994 in Kraft getretenen Bahnreform waren die Fahrgastzahlen und die Verkehrsleistung dank massiver Investitionen der Länder in Fahrzeuge und in die Infrastruktur in beeindruckendem Maße gestiegen. Das Fahrgastaufkommen hat sich bis 2006 mehr als verdoppelt. Die Verkehrsleistung (transportierte Personen mal Kilometer) nahm im selben Zeitraum um 43 Prozent zu. "Momentan bemühen sich die Länder, die negativen Folgen der Kürzungen so gering wie möglich zu halten", so Flege. "Diese Mangelverwaltung ist äußerst unbefriedigend."

Nach dem aktuell im Bundestag debattierten Gesetzentwurf der Bundesregierung für die Änderung des Regionalisierungsgesetzes sollen die Bundesländer im kommenden Jahr insgesamt 6,675 Mrd. Euro für die Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs erhalten. "Das sind noch einmal 35 Millionen Euro weniger als für 2007. Vor dem Hintergrund der stark wachsenden Nachfrage und des Klimawandels ist das ein Unding", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Der Gesetzentwurf sieht die Steigerung der Förderung um jährlich 1,5 Prozent ab 2009 vor. Für 2014 ist eine erneute Überprüfung der Höhe der Mittel mit Wirkung ab 2015 geplant. Die Allianz pro Schiene begrüßt die vorgesehene Dynamiserung sowie die Planungssicherheit für die kommenden sieben Jahre. Jetzt seien die Länder in der Pflicht, die Mittelverwendung nachvollziehbar zu machen. Nur so könne der Bund die Notwendigkeit der Mittelerhöhung erkennen. Dirk Flege: "Die Erfolge der Länder im Nahverkehr dürfen nicht kaputt gemacht werden. Nur mit absoluter Transparenz können Missbrauchsvorwürfe des Bundes entkräftet werden. Transparenz ist der beste Schutz vor zukünftigen Kürzungen."

EBA-Planfeststellungsbeschluss für Altmühldorf

(25.09.)BONN - Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat den zweiten Planfeststellungsbeschluss für den zweigleisigen Ausbau der ABS 38 München - Mühldorf - Freilassing in einem ersten Teilabschnitt zwischen Ampfing und Mühldorf im Bereich Altmühldorf erlassen. Wie das EBA am Montag mitteilte, sind im Wesentlichen der Bau eines zweiten Gleises nördlich des Bestandsgleises, Maßnahmen an Eisenbahnüberführungen, elektro- und signaltechnische Maßnahmen, Bau von Schallschutz, landschaftspflegerische Maßnahmen sowie eine Elektrifizierung Gegenstand des Verfahrens. Ein Planfeststellungsbeschluss im Abschnitt Ampfing - Mühldorf liegt bereits vor. Der dritte Planfeststellungsbeschluss für den Bereich Ampfing wird baldmöglichst durch die Außenstelle München des Eisenbahn-Bundesamtes erlassen. Sobald die drei Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen, sind die rechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn geschaffen. Dieser soll nach Angaben der Vorhabensträgerin noch in diesem Jahr erfolgen.

Der zweigleisige Ausbau hat eine große Bedeutung für den südostbayerischen Raum. Er führt zu der so dringend notwendigen Steigerung der Kapazitäten der Streckeninfrastruktur im Personen- und Schienengüterverkehr. Die Reise- und Fahrzeiten werden verkürzt. Das zweite Gleis entspannt die Anschlusssituation im Knotenbahnhof Mühldorf. Das so genannte "Chemiedreieck" - Burghausen, Trostberg, Gendorf - wird an den Raum Mühldorf und an das überregionale Schienenverkehrsnetz besser angebunden. Zu dem ist die Ausbaustrecke München - Mühldorf - Freilassing Teil der Transeuropäischen Netze (vorrangiges Projekt Nr. 17) und damit ein bedeutendes Glied in der wichtigen Ost-West-Achse Paris - Stuttgart - München - Wien - Bratislava. Durch sie kann der Eisenbahnverkehr nach Südosteuropa verbessert und andere Strecken entlastet werden.

Tiefensee: Bahn-Privatisierung nicht vor Ende 2008

(24.09.) BERLIN - Beim Bahnbörsengang wird es nach Ansicht von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu weiteren Verzögerungen kommen. "Ich sehe nicht, dass eine Teilprivatisierung früher als Ende 2008 vollzogen werden kann", sagte Tiefensee dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er habe bereits seit langem vor "zu großer Eile" gewarnt. Gleichzeitig kritisierte Tiefensee die Privatisierungsgegner, die der Öffentlichkeit "mit Fehlinformationen" Ängste schürten. Es habe sich eine Stimmung entwickelt, die meine, dass die Bahn vor der Privatisierung gerettet werden müsse. Das Gegenteil sei aber richtig, sagte Tiefensee. "Wer jetzt nicht handelt, gefährdet die Bahn." Private Aktionäre sollten an der Sanierung des Schienennetzes beteiligt werden, betonte Tiefensee. "Der Bund kann diese Lasten in Zukunft nicht mehr alleine tragen." Es gelte jedoch zu verhindern, dass der Einfluss möglicher Großinvestoren Partner auf die Bahn-Politik zu groß werden könne. Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen weiter berichtete, will das Finanzministerium vorschlagen, Anteile an der Bahn per vinkulierter Namensaktie zu verkaufen.

Auch DB-Chef Hartmut Mehdorn hat einem Bericht der "WirtschaftsWoche" zufolge die Namensaktien ins Spiel gebracht. Bei solchen Papieren müsse sich "jeder Aktionär zu erkennen geben", sagte er im Interview mit der am Montag erscheinenden "WirtschaftsWoche". Dadurch könnten die Bahn und der Bund als künftiger Mehrheitseigentümer den Überblick über die Aktionäre erhalten. Mehdorn begründete seinen Vorstoß damit, dass er und die Bundesregierung respektieren müssten, "dass die Leute hierzulande Angst haben, unredliche Zeitgenossen könnten sich hinten herum der Bahn bemächtigen". Bei Namensaktien gäbe es keine solchen "anonymen Spielchen". Mehdorn wendet sich damit auch das gegen das von Teilen der SPD favorisierte Volksaktienmodell. "Eine solche sogenannte Volksaktie", sagte Mehdorn dem Magazin, "funktioniert nicht, bei allem Respekt". Die Bahn-Aktie sei "kein Papier für Leute, die auf eine hohe Dividende schielen", sondern "vor allem attraktiv durch die langfristige stetige Steigerung des Unternehmenswertes und damit des Kurses". Das sei etwas für langfristig denkende Anleger, die sichere Anlagen suchten. Weiter signalisierte Mehdorn die Bereitschaft, sich künftig auch mit weniger staatlichen Zuschüssen als 2,5 Milliarden Euro pro Jahr für den Erhalt des bestehenden Schienennetzes zufrieden zu geben. "Ich habe Verständnis dafür, dass der Staat Rationalisierungsanstrengungen von uns verlangt und an den Erfolgen teilnehmen haben will", sagt er im Interview mit der "WirtschaftsWoche". Im Gegenzug forderte Mehdorn allerdings "an anderer Stelle mehr unternehmerische Freiheit" für die DB. Dazu zähle die Möglichkeit, die so genannten Trassenpreise regelmäßig um einen gewissen Betrag zu erhöhen. "Der Inflationsausgleich" sei da "eine realistische Zielgröße".

Lokführergewerkschaft fordert Bahn zu Verhandlungen auf

(24.09.) BERLIN - Im Tarifkonflikt bei der DB hat die Gewerkschaft Transnet die Lokführergewerkschaft GDL zum Einlenken aufgefordert. Transnet-Chef Norbert Hansen appellierte an die GDL-Führung, "auf sinnlose Streiks und Streikdrohungen" zu verzichten. Sie solle "den Weg der Vernunft" einschlagen und gemeinsam für alle Bahn-Beschäftigten verhandeln, schrieb Hansen in einem Gastbeitrag in der Zeitung "Bild am Sonntag". GDL-Chef Manfred Schell bekräftigte dagegen die Drohung mit erneuten Arbeitskampfmaßnahmen im Oktober. "Wenn die Bahn nicht schnell zu Verhandlungen bereit ist, sind Streiks unvermeidlich", sagte er der "Berliner Zeitung". Die GDL werde nicht direkt nach dem Ende der vereinbarten Friedenspflicht ab dem 1. Oktober streiken, aber "sehr schnell reagieren". Die Aussicht auf eine Einigung schätzte Schell pessimistisch ein. "Wir wollten am Donnerstag gemeinsam die Kuh vom Eis holen, stattdessen ist sie durchs Eis gebrochen", sagte der GDL-Chef der "Berliner Zeitung". An der Bahn sowie den Konkurrenzgewerkschaften GDBA und Transnet übte Schell scharfe Kritik: "Das ist ein gemeinsamer Feldzug von der Deutschen Bahn und den beiden Gewerkschaften." Die Bahn habe sich "indiskutabel" verhalten, indem sie sich sofort auf die Seite von GDBA und Transnet geschlagen habe, die einen eigenständigen Tarifvertrag verhindern wollten.

Bombardier und Siemens erhalten Auftrag für weitere Sprinter-Züge

(24.09.) BERLIN - Das gemeinsame Sprinter-Konsortium von Konsortialführer Bombardier Transportation und Siemens ist von der Niederländischen Eisenbahn (Nederlandse Spoorwegen - NS) mit der Lieferung von 32 vierteiligen und 32 sechsteiligen Elektrotriebzügen beauftragt worden. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf etwa 399 Millionen Euro. Dabei beträgt der Anteil für Bombardier ca. 162 Millionen Euro, Siemens übernimmt einen Anteil von ca. 237 Millionen Euro. Mit diesem Auftrag werden die ersten beiden Optionen von insgesamt fünf eines 2005 unterzeichneten Vertrags eingelöst. Darüber hinaus sieht der Vertrag die Lieferung einer Reihe von strategischen Ersatzteilen vor. Da das Tempo der Fahrzeugproduktion erhöht wurde, soll dieser zusätzliche Auftrag nun in 13 statt in 32 Monaten, d.h. zwischen Oktober 2009 und November 2010, ausgeliefert werden. Die vierteiligen Züge werden an den Bombardier-Produktionsstätten in Aachen und Hennigsdorf gefertigt. Siemens wird den Großteil der Produktion in seinem Werk in Krefeld-Uerdingen ansiedeln.

Die Fahrzeuge sollen den Ausbau des Pendlerverkehrs im dicht besiedelten Westen der Niederlande ermöglichen und die älteren Fahrzeuge der NS schrittweise ersetzen. Die neuen Züge basieren auf einem bewährten Bombardier-Siemens-Design und wurden an die spezifischen Anforderungen der NS und des niederländischen Eisenbahnsystems angepasst. Sie sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen und Erwartungen der Fahrgäste an attraktives Design, Fahrkomfort, Fahrgastinformationssysteme, Kameraüberwachung und eine bessere Rundumsicht dank breiterer Fenster abgestimmt. Aufgrund der verbesserten Zugänglichkeit der Züge werden die Haltezeiten in Bahnhöfen reduziert, die Sicherheit erhöht und Hindernisse für Fahrgäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, beseitigt.

Durchmesserlinie Altstetten - Zürich HB - Oerlikon

(24.09.) ZÜRICH - Nach neun Jahren der Planung ist es soweit: Die Bauarbeiten für die Durchmesserlinie Altstetten - Zürich HB - Oerlikon können beginnen, die Bagger und Baumaschinen sind aufgefahren. Mit einem symbolischen Spatenstich in der Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofs feierten am Freitag Stadt und Kanton Zürich gemeinsam mit der SBB und dem ZVV in Anwesenheit von rund 200 geladenen Gästen den offiziellen Auftakt der Bauarbeiten. Regierungspräsidentin Rita Fuhrer, Stadtrat Martin Waser und SBB CEO Andreas Meyer legten selbst Hand an. Ausgerüstet mit Warnweste und Helm führten sie den Spatenstich in der Haupthalle des Bahnhofs symbolisch in einem mit Sand gefüllten Kubus aus. Regierungspräsidentin Rita Fuhrer betonte dabei, dass die Zürcher Bevölkerung die Durchmesserlinie mittrage: "82 Prozent der Zürcher Stimmberechtigten stimmten im Jahr 2001 für den Staatsbeitrag zum Bau der Durchmesserlinie. Ich kann mich an kein Projekt erinnern, das so unbestritten war." Und Stadtrat Martin Waser ergänzte: "Zürich steht voll und ganz hinter der neuen Durchmesserlinie: Es ist eine gute Investition in die Zukunft."

Die 9,6 km lange Durchmesserlinie bildet einen zentralen Teil der West-Ost-Achse des nationalen Schienenverkehrs. Als Kapazitätssteigerung für den Hauptbahnhof ermöglicht sie ab 2013 neue Angebotskonzepte im S-Bahn- und Fernverkehr: "Zürich ist für die SBB ein bedeutender Knoten. Werden die Kapazitäten hier ausgebaut, so profitiert nicht nur die Region Zürich, sondern die ganze Schweiz", erklärte SBB CEO Andreas Meyer. Die Bahnkunden erhalten demnach noch bessere Anschlüsse, und es entstehen neue Verbindungen. Die Durchmesserlinie durchquert die Stadt Zürich von Altstetten über den Hauptbahnhof bis nach Oerlikon. Herzstück ist der zweite unterirdische Durchgangsbahnhof Löwenstrasse: Er wird 16 Meter unter den heutigen Gleisen 4 bis 9 gebaut. Der Bahnhof Löwenstrasse und der Weinbergtunnel können im Dezember 2013 mit neuen Verbindungen für den S-Bahnverkehr eröffnet werden. Ab 2015 ermöglicht die Anbindung Zürich HB - Altstetten die abschließende Verbesserung auch für den Fernverkehr. Damit wird die Durchmesserlinie vollständig sein. Detaillierte Informationen zum Projekt, zu aktuellen Bauarbeiten und Behinderungen sind erhältlich unter www.durchmesserlinie.ch. Die Bauarbeiten sind so geplant, dass sie den Bahnbetrieb nicht einschränken. Sollten sie trotzdem eine kurzfristige Änderung des Fahrplans bewirken, wird auf vorgängig genannter Homepage informiert.

Die 01 1081 ist jetzt im Bahnpark Augsburg zu besichtigen

(24.09.) AUGSBURG - Die 01 1081 ist von Heilbronn nach Augsburg umgezogen. Da der dortige Bahnpark eine 01 noch nicht in seinem Ausstellungsbestand hat, andererseits in Heilbronn bisher gleich drei solcher Maschinen, darunter auch die betriebsfähige 01 1066 des Historischen Dampfschnellzug e.V. (HDS), standen, hat man sich beim HDS entschlossen, der Bitte der Augsburger Freunde nachzukommen, und die 01 1081 bis auf Weiteres dorthin zu verbringen. Die Lok wurde schleppfähig hergerichtet und trat dann den Weg nach Augsburg an, machte dabei aber Station bei den Göppinger Modellbahntagen der Firma Märklin, wo die Lok als Ausstellungsstück zu bewundern war. Die Gastlok 01 533 der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) nahm am Freitag, 14. September die 1081 auf der Fahrt von Heilbronn nach Göppingen in den Schlepp. Bis Stuttgart ging es im gemächlichen 30-Kilometer-Tempo, von dort aus dann immerhin mit Hg 50 bis Göppingen. Dort war am 15. und 16. September die 533 im Betrieb zu bewundern und die 1081 als umlagertes Ausstellungsstück ebenfalls ein Blickfang.

Die 139 133 (Zebra) der Lokomotion brachte dann am Abend des 16. September die 1081 in ihre neue Heimat nach Augsburg, wo die beiden Maschinen gegen 1 Uhr nachts eintrafen. So sind nun im Bahnpark Augsburg alle drei Typen ölgefeuerter Dampflokomotiven zu besichtigen, neben der 01 1081 auch die Güterzugmaschinen 41 364 und 44 606 sowie die betriebsfähige 41 018. Letztere wird am 27. Oktober einen Sonderzug von Nürnberg auf der Strecke von Augsburg bis ins Allgäu nach Kempten führen. Ab Memmingen trifft sich dieser Zug mit einem Zug des Historischen Dampfschnellzug e.V. der aus Stuttgart kommt und von der 01 1066 gezogen wird. Gemeinsam erinnern die beiden Loks an das Ende der Dampfzeit bei der DB vor dreißig Jahren und fahren an diesem Tag denn auch mit den Computernummern 012 066 und 042 018. Buchungen für den Sonderzug ab Stuttgart beim HDS, für den ab Nürnberg bei der IGE.

DB organisiert Nachtzugangebot neu

(22.09.) BERLIN - Die DB organisiert ihr Nachtzugangebot neu. Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember verkehren unter der Marke City Night Line einheitlich alle Nachtzüge der DB auf einem europaweit deutlich ausgebauten internationalen Liniennetz. "Wir bieten ab Dezember 29 Verbindungen in neun europäische Länder", so Nikolaus Breuel, Vorstandsvorsitzender DB Fernverkehr AG. Ziel sei es, den internationalen Erfolg der ICE-Züge bei den Nachtzugverbindungen fortzusetzen. Amsterdam wird neben München und Zürich das Drehkreuz im europäischen Nachtreiseverkehr. Die Verbindungen von Kopenhagen, Prag, Wien und Mailand werden bis in die niederländische Metropole weitergeführt.

Alle Nachtzüge der DB werden künftig unter der Marke City Night Line verkehren. Neben einem weiß-roten Zugdesign soll nach Bahnangaben bei Komfort, Qualität und Service ein gleichmäßig hoher Standard geboten werden. Dazu gehören ein einheitlicher Auftritt des Personals sowie das gleiche Angebot beim Frühstück und in der Zuggastronomie. Der Kauf von Fahrkarten wird deutlich vereinfacht. So können erstmals durchgehende Reisen europaweit über www.bahn.de online gebucht werden. Schlafwagenabteile sind ohne die bisher nötige 1. Klasse-Fahrkarte zur Alleinnutzung reservierbar, was insbesondere für Geschäftsreisende von Vorteil ist. Eine Fahrt mit dem City Night Line zum Spar-Night-Tarif kostet ab 69 Euro pro Person und Strecke im Schlafwagen, ab 49 Euro im Liegewagen und ab 29 Euro im Sitzwagen.

Die Schweiz bleibt weiterhin der bedeutendste ausländische Markt für City Night Line mit Verbindungen ab Basel und Zürich zum Beispiel nach Amsterdam, Kopenhagen und neu von Basel nach Prag. In Richtung Italien werden ab Dezember 2007 auf den Strecken von München nach Venedig und Rom ausschließlich neuwertige Schlafwagen eingesetzt.

Widerstand gegen Bahnbörsengang bei erster Lesung des Privatisierungsgesetzes

(22.09.) BERLIN - Bei der ersten Lesung des Gesetzes zur Privatisierung der DB am Freitag im Bundestag haben sich Abgeordnete von SPD und Union gegen das Projekt gewandt und umfangreiche Nachbesserungen gefordert. Sie fürchten, dass die Bahn zu stark an Profitinteressen ausgerichtet werden könnte und so unrentable Strecken stillgelegt werden könnten. Sämtliche Oppositionsparteien im Bundestag forderten die Bundesregierung auf, die Bahnprivatisierung in ihrer aktuellen Form zu stoppen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) verteidigte unterdessen seine Pläne zur Privatisierung der Bahn erneut. Er wies Befürchtungen zurück, nach einer Privatisierung könnten unrentable Strecken etwa auf dem Land stillgelegt werden. DB-Vorstand Otto Wiesheu erklärte, die DB gehe davon aus, dass der Börsengang wie geplant im kommenden Jahr über die Bühne gehen werde.

DB vergibt Planungsaufträge für NBS Rhein/Main - Rhein/Neckar

(22.09.) FRANKFURT/Main - Diese Woche hat die DB einen Auftrag in Höhe von 7,5 Millionen Euro zur Erstellung der technischen Planung für die Trasse der Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar vergeben. Diese beschäftigt sich mit der genauen Trassierung der rund 85 Kilometer langen Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim und bewertet unter technischen, wirtschaftlichen sowie ökologischen Aspekten die Trassenführung. So müssen im Rahmen der Streckenplanung die Unterlagen für beispielsweise 20 Kilometer Tröge, 100 Straßenbrücken, 30 Eisenbahnbrücken sowie sieben Kilometer Tunnel erarbeitet werden. Darüber hinaus sind vertiefende Planungen zu Maßnahmen des Lärmschutzes sowie der Streckenausrüstung - hierzu zählt die Leit- und Sicherungstechnik - zu erstellen.

Um die entsprechenden Detailplanungen durchführen zu können, muss auch die mögliche Nutzung von Grundstücken für den Trassenbau geklärt werden. Hier gilt es Lösungen zu finden, um beispielsweise vorhandenen Gas- oder Kabelleitungen umzulegen. Weitere wichtige Punkte der jetzt anstehenden Planungen sind vertiefende Betrachtungen hinsichtlich der Umweltverträglichkeit der Trasse, entsprechende Untersuchungen zur Hydrologie, zur Gestaltung und technischen Lösung von Bauwerken sowie die Ermittlung der exakten Baukosten. Auch das Erarbeiten eines Rettungskonzeptes in Zusammenarbeit mit Feuerwehren ist Bestandteil der vorbereitenden Planung.

DB erhöht Eigenmittel für Bestandsnetz und Bahnhöfe

(22.09.) FRANKFURT/Main - Die DB liegt bei der Abarbeitung ihrer geplanten Baumaßnahmen in diesem Jahr nach eigenen Angaben sehr gut im Plan. Der Vorstand der DB AG hat sich in seiner Sitzung am Freitag über den Stand der laufenden Maßnahmen des Bedarfsplanes berichten lassen. Stefan Garber, Vorstand für Infrastruktur und Dienstleistungen: "Wir liegen voll im Plan. Das zeigt, dass unsere Anstrengungen zur Optimierung unserer Planungs- und Bauprozesse greifen." Vorwürfe, wonach die DB Netz AG, der Infrastrukturbetreiber der DB, an der Instandhaltung des Schienennetzes spare, entbehrten auch vor diesem Hintergrund jeder Grundlage. So habe die DB in den Jahren 2004 bis 2006 jährlich durchschnittlich deutlich über 1,3 Milliarden Euro - mit steigender Tendenz - für den Unterhalt der Gleise aus eigenen Mittel aufgewendet.

Die Aufwendungen für laufende Maßnahmen im Bestandsnetz werden jetzt sogar weiter erhöht. So hat der Holdingvorstand in seiner heutigen Sitzung entschieden, dass im Zusammenhang mit der geplanten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) die eigenen Mittel der DB AG für das Bestandsnetz steigen werden. Darüber hinaus wird ebenfalls aus eigenen Mitteln ein Sonderprogramm für Bahnhöfe realisiert.

Modernisierung des Station Ober-Ramstadt beginnt

(22.09.) FRANKFURT/Main - Im Rahmen der Modernisierung der Odenwaldbahn beginnen am kommenden Donnerstag die Arbeiten im Bahnhof Ober-Ramstadt. Die vorhandenen Bahnsteige werden zurückgebaut und durch einen neuen breiteren und höheren Mittelbahnsteig mit einer Höhe von 55 cm ersetzt. Man kann somit zukünftig stufenfrei in die Züge einsteigen. Durch den Bau eines behindertengerechten Zugangs kann der neue Bahnsteig barrierefrei erreicht werden. Rund eine Million Euro werden in den Bahnhof Ober-Ramstadt investiert. Für den Bau des neuen Mittelbahnsteiges muss zuerst ein Behelfsbahnsteig  auf der Nordseite des Bahnhofes errichtet werden. Der Zugang erfolgt über die vorhandene Personenüberführung und einen provisorischen Fußgängerweg von der Industriestraße aus.

Aufgrund der Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks in Groß-Umstadt Wiebelsbach fahren auf der Strecke Darmstadt Nord - Groß-Umstadt Wiebelsbach in der Zeit vom 8. bis 12. und 15. bis 19. Oktober nur morgens Züge in Richtung Frankfurt und abends in Richtung Odenwald. In der übrigen Zeit wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die VIAS informiert durch Handzettel und im Internet unter www.VIAS-online.de. Ab 22. Oktober bis zur Fertigstellung des neuen Mittelbahnsteigs verkehren die Züge in Richtung Darmstadt vom alten Bahnsteig 1 und die Züge nach Groß-Umstadt Wiebelsbach vom Behelfsbahnsteig am Gleis 2. Im Bahnhof Reinheim ist der Bahnsteig 1 fertig gestellt und wird am Mittwoch in Betrieb genommen. Die Arbeiten für den neuen Bahnsteig 2 werden nach der Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks Ende Oktober beginnen. Der alte Mittelbahnsteig wird bis zur Fertigstellung des Bahnsteigs 2 weiterhin genutzt.

ESTW Bad Vilbel geht in Betrieb

(22.09.) FRANKFURT/Main - 26 Millionen Euro hat die Bahn in Bad Vilbel in modernste Stellwerkstechnik investiert. In der Nacht vom 29. September auf 30. September wird die Umstellung von Relais-Technik auf digitale Computersteuerung abgeschlossen. Ab dann werden im neugebauten elektronischen Stellwerk (ESTW) Bad Vilbel alle Signale und Weichen der Eisenbahnstrecke von Frankfurt-Eschersheim bis Dortelweil per Mausklick gestellt und überwacht. "Da das bestehende Stellwerk nicht mehr erweitert werden kann, ist das ESTW auch die Voraussetzung für den geplanten viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel", erläutert Klaus Müller, Bezirksleiter Betrieb der DB Netz AG. Das ESTW übernimmt auch die Aufgaben des Stellwerkes Frankfurt-Frankfurter Berg und steuert die Zugfahrten von Dortelweil bis Eschersheim.

Bereits im August 2006 hatten die Arbeiten für das ESTW Bad Vilbel mit der Erneuerung der Signaltechnik im Streckenabschnitt Frankfurt-Ginnheim - Groß Karben begonnen. Neben dem laufenden Bahnbetrieb wurden 60 Kilometer Kabel und 15 Kilometer Kabelkanäle neu verlegt, 58 neue Signale errichtet und 25 neue Weichenantriebe installiert und verkabelt. Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit werden die bestehenden, mit Relaistechnik ausgestatteten Stellwerke Bad Vilbel und Frankfurter Berg nach 44 bzw. 52 Jahren Betriebszeit am Samstag, dem 29. September gegen 20 Uhr 30 zum letzten Mal eine Zugfahrt steuern und danach abgeschaltet. In der Nacht werden die neuen Signale des ESTW in Betrieb genommen. 61 alte Signale, 150 alte Gleisfreimeldergehäuse und 75 Gleismagnete werden abgebaut. Bis zu 60 Personen sind in dieser Nacht im Einsatz. Bis Sonntagmorgen, 8 Uhr ist zwischen Frankfurt West und Friedberg kein Zugverkehr möglich, ersatzweise verkehren Busse. Der Bahnhof Frankfurt-Berkersheim kann jedoch von diesen Bussen nicht bedient werden.

Wenn am Morgen die Fahrdienstleiter im neuen ESTW Bad Vilbel ihren Dienst beginnen, hat über Nacht ein technischer Zeitsprung von einem halben Jahrhundert stattgefunden. Zwei Fahrdienstleiter überwachen auf jeweils acht Computermonitoren die Zugverkehre. Alle wichtigen Informationen wie Fahrpläne, Zustand und Einstellung der Fahrstraßen und Weichen sind auf den Monitoren übersichtlich angeordnet. Das ESTW erkennt anhand der Zugnummer das Ziel eines Zuges und stellt die Weichen vollautomatisch. Eingreifen müssen die Bahnmitarbeiter nur bei Störungen und dann nur per Mausklick.

Bahn-Konflikt: Streik wird wieder wahrscheinlicher

(21.09.) BERLIN - Der Tarifkonflikt der Bahn spitzt sich wieder zu. Am Donnerstag kündigten die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA die Zusammenarbeit mit der Lokführergewerkschaft GDL auf, nachdem auch in einem mehrstündigen Gespräch aller Beteiligten mit den beiden Politikern Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf über die Auslegung des Ergebnisses des Moderationsverfahrens von Ende August keine Einigung erzielt werden konnte. Transnet und GDBA warfen der GDL am Donnerstag vor, sich nicht an das Moderationsergebnis zu halten. "Die GDL ist nicht zu gemeinsamen Verhandlungen bereit", kritisierte der Vorsitzende der Tarifgemeinsaft aus Transnet und GDBA, Alexander Kirchner. Auch Transnet-Chef Hansen zeigte sich empört: "Für mich ist das Verhalten der GDL-Spitze gegenüber den Lokführern und gegenüber den anderen Bahn-Beschäftigten unverantwortlich", sagte er. Die GDL reagierte dagegen mit Unverständnis. "Wir können die Reaktion der Transnet nicht nachvollziehen", sagte GDL-Chef Manfred Schell. Nach dem Bruch der Gewerkschaften scheint eine Einigung im Tarifkonflikt bis Ende September kaum mehr möglich, auch wenn die GDL mit der DB weiterverhandeln will. Am 30. September endet die Friedenspflicht der Lokführer. Bahnkunden drohen damit im Oktober erneut Streiks.

Die DB zeigte sich enttäuscht über die fehlgeschlagene Kooperation der Gewerkschaften. Margret Suckale, Personalvorstand der DB, sagte nach dem Gespräch: "Die GDL-Führung hat ihre falschen Vorstellungen der letzten Verhandlungsrunden nicht korrigiert." So sei die GDL in die Verhandlungen im September wieder mit ihrem ursprünglichen Fahrpersonaltarifvertrag aus dem März erschienen. Suckale dankte den beiden Moderatoren noch einmal für ihren Einsatz: "Die Moderatoren haben uns eine sehr gute Lösung aufgezeigt, mit der eine Spaltung der Mitarbeiter vermieden werden könnte. Wenn diese einmalige Chance jetzt nicht genutzt werde, wird es keine zweite Chance geben." Das Moderationsergebnis lasse die Selbstständigkeit von Tarifverträgen zu, ohne das einheitliche Tarifwerk in seiner Geschlossenheit zu zerstören. Suckale weiter: "Um so enttäuschender ist es, wenn die GDL-Führung, die im Sommer sämtliche Verhandlungsangebote ausgeschlagen hat, nun auch die Kooperation unter den Gewerkschaften ablehnt."

"FAZ": Weniger Züge von Frankfurt/ Wiesbaden nach Köln

(21.09.) KÖLN - Die DB wird zum Fahrplanwechsel im Dezember laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" weniger Züge zwischen Frankfurt bzw. Wiesbaden und Köln einsetzen. Demnach sollen an den Nachmittagen von Frankfurt nach Köln drei Züge gestrichen werden, die erst im Dezember 2006 neu in den Fahrplan aufgenommen worden waren, um der gestiegenen Nachfrage auf der Neubaustrecke gerecht zu werden und einen Halbstundentakt zwischen den Bahnhöfen zu schaffen. An Vormittagen und in der Gegenrichtung bleibt es laut "FAZ" beim bisherigen Angebot. Weiter ausgedünnt werden außerdem die Verbindungen von Mainz über Wiesbaden nach Köln. Waren bei der Eröffnung der Neubaustrecke im Jahr 2002 noch acht Zugpaare pro Tag, sind es nach fünf Zugpaaren bis Juni und momentan vier Zugpaaren ab Dezember nur noch drei Zugpaare.

Ein Bahn-Sprecher betonte gegenüber der "FAZ", die Zahl der Halte in Limburg und Montabaur werde sich mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember nicht ändern. Statt der entfallenden Pendelzüge hielten dort zu etwa der gleichen Zeit durchgehende Züge ins Ruhrgebiet. Die dadurch verlorene Zeit sparten sie dadurch ein, dass sie in Köln auf den Umweg über den Hauptbahnhof verzichteten und nur in Deutz stoppten. Der Sprecher bestätigte, dass die Bahn von Dezember an mehr Züge vom Typ ICE 3 für den Verkehr nach Paris benötige. Es sei allerdings nicht so, dass Fahrzeugmangel der Grund für die Ausdünnung des Fahrplans sei. Vielmehr sei das Angebot derzeit größer als die Nachfrage. "Wir haben manche Züge fahren lassen, nur weil wir sie hatten."

DB widerspricht dpa-Meldungen entschieden

(21.09.) BERLIN - Die DB widerspricht entschieden der Behauptung der Deutschen Presseagentur, wonach die DB die Netzerhaltungsmaßnahmen drosseln wolle. Konzernsprecher Oliver Schumacher: "Das ist ein durchsichtiges Störmanöver einen Tag vor der ersten Lesung des Gesetzes über die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG im Deutschen Bundestag. Das Gegenteil ist der Fall: die Investitionen ins Bestandsnetz werden in diesem Jahr höher sein als 2006. Wer vor diesem Hintergrund von einer Drosselung oder einem drohenden Stopp spricht, verdreht böswillig die Realität." Die DB werde auch in diesem Jahr wieder rund 6 Milliarden Euro in die Infrastruktur stecken. Schumacher: "Wer sich vor diesem Hintergrund von interessierter Seite einreden lässt, hier werde kaputt gespart, der betreibt ein einseitig politisches Geschäft."

SBB: Start der "Zuckerrübenkampagne"

(21.09.) BERN - Rund eine Million Tonnen Zuckerrüben warten ab sofort entlang der Bahngleise des Schweizer Mittellandes auf den Abtransport. Jedes Jahr von Mitte September bis Ende Dezember bringen die mehr als 4000 Schweizer Rübenpflanzer ihre Ernte an einen der Bedienpunkte von SBB Cargo. Während der dreimonatigen so genanten "Rübenkampagne" unterhält SBB Cargo ein eigenes "Rübennetz" mit rund 76 Verladestellen vom Genfersee bis zum Bodensee. Hier werden die Rüben, wie zum Beispiel in Rosé bei Fribourg mit einer modernen Umschlagmaschine, vom Transportfahrzeug des Landwirts in den Güterwagen der SBB Cargo umgeladen. Damit kein Bauer vor einem leeren Geleise steht, sorgen Logistik-Spezialisten von SBB Cargo zusammen mit den Mitarbeitenden der Zuckerfabriken für eine genaue Planung und einen reibungslosen Ablauf. Täglich müssen bis zu 300 Güterwagen des Typs Eaos am richtigen Verladeort stehen und die Bauern über die Verladezeit und Ort informiert sein. Adrian Keller, Leiter Geschäftsbereich Schweiz von SBB Cargo betont: "Nur dank einer engen und intensiven Zusammenarbeit zwischen der Güterbahn und den Zuckerfabriken stehen die Bahnwagen am versprochenen Ort und Tag zum Verlad der Rüben bereit".

Aber nicht alle Wagen werden nach dem Entlad der Rüben sofort leer zum nächsten Verladeort geschickt. Sie werden in den Zuckerfabriken mit Schnitzeln gefüllt. Dieses Nebenprodukt wird in der Viehfütterung eingesetzt. Das sind pro Jahr rund 150 000 Tonnen, die per Bahn zurück transportiert werden.  In diesem Jahr wird eine Ernte von rund 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben erwartet, die per Bahn und Straßenfahrzeugen nach Aarberg oder Frauenfeld gelangen. Daraus entstehen je nach Zuckergehalt mehr als 230 000 Tonnen Kristallzucker und 400 000 Tonnen Nebenprodukte wie Schnitzel und Melasse. Das Werk Aarberg produziert neben Würfelzucker auch die bekannten Zuckersachets, deren Inhalt so manchen Kaffee versüsst. Die aktuellen Sujets sind dem 125-jährigen Gotthard-Jubiläum gewidmet und zeigen Lokomotiven aller Epochen.

Damit der lose Kristallzucker unter hygienisch einwandfreien Bedingungen transportiert werden kann, stellt SBB Cargo den Zuckerfabriken 20 Schüttgutwagen des Typs Tagnpps zum ausschließlichen Gebrauch zur Verfügung. So können Kontaminierungen des sensiblen Ladeguts ausgeschlossen werden. Die Wagen mit der Werbeaufschrift "Zucker fährt ein" rollen direkt zu den Schokoladenfabriken wie zum Beispiel Lindt & Sprüngli, Camille Bloch und Chocolat Frey. Der Einsatz dieser sicheren Güterwagen ist Teil des Hygienekonzepts von SBB Cargo, das im Juli 2007 von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) mit der Verleihung des Zertifikats der guten Handelspraxis (GHP) gewürdigt wurde. Das heißt SBB Cargo verbürgt sich, Transporte mit losen Lebens- und Futtermitteln nach hygienischen Standards durchzuführen. Josef Arnold, Direktor der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld bestätigt: "Wir haben mit SBB Cargo eine Partnerin, die nicht nur den Transport der Rüben aus den entfernteren Regionen in die Fabriken einwandfrei meistert, sondern auch die Beförderung des wertvollen Naturprodukts Zucker für uns übernimmt".

"Tagesspiegel": Zeitplan für Bahn-Gesetz kommt ins Rutschen

(20.09.) BERLIN - Das Ringen um die Privatisierung der DB könnte sich noch bis weit ins kommende Jahr hinziehen. Die beiden Chefs der Regierungsfraktionen - Volker Kauder (Union) und Peter Struck (SPD) - haben nach "Tagesspiegel"-Informationen (Donnerstagausgabe) gegenüber Abgeordneten versichert, dass man keinen Druck auf die Parlamentarier ausüben wolle. Angesichts vieler Änderungswünsche für das Bahn-Gesetz werde es "genug Zeit für die intensive Diskussion geben", versicherte Kauder laut Teilnehmerkreisen am Dienstagabend bei einer Fraktionssitzung von CDU/CSU. Es sei auch denkbar, dass erst im Frühjahr 2008 über das Gesetz im Bundestag abgestimmt werde. Ähnlich hatte sich laut SPD-Kreisen auch Struck in den vergangenen Tagen gegenüber niedersächsischen Bundestagsabgeordneten geäußert. Bisher hat die Regierung eine Entscheidung des Bundestags über das Bahn-Gesetz bis Ende dieses Jahres angestrebt.

Unterdessen hat sich Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Mittwoch bei der umstrittenen Bahn-Privatisierung kompromissbereit gezeigt. "Wir sind bereit, alle Anregungen zu prüfen und gegebenenfalls aufzunehmen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in der ARD. Er kenne die Sorgen der Landesregierungen. Regionale Schienennetze dürften aber nicht ohne weiteres verkleinert werden: "Keine Schiene darf abgebaut werden ohne das der Bund oder die Länder dafür ihre Zustimmung geben." Er ergänzte: "Aber vielleicht finden wir in einem entsprechenden Vertragswerk eine noch bessere Formulierung, die noch größere Sicherheit schafft, und dazu bin ich bereit."

Vermittler treffen sich am Donnerstag mit DB und allen Bahngewerkschaften

(20.09.) BERLIN - Im Tarifstreit zwischen der DB und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vermitteln am Donnerstag in Berlin erneut die früheren CDU-Politiker Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler. Neben GDL-Chef Manfred Schell und Bahn-Personalvorstand Margret Suckale werden auch Vertreter der Gewerkschaften Transnet und GDBA an dem Gespräch teilnehmen. Biedenkopf und Geißler hatten zwischen beiden Seiten moderiert, nachdem die Gespräche nach Streiks der GDL festgefahren waren. Das Ergebnis des Moderationsverfahrens, an dem auch Transnet und GDBA beteiligt waren, wird nun von GDL und Bahn allerdings unterschiedlich ausgelegt, so dass in zwei Gesprächsrunden nach dem Verfahren keine Annäherung erzielt werden konnte. Am Donnerstag wollen daher alle Beteiligten das Ergebnis des Moderationsverfahrens erneut erörtern.

Hängepartie um die Fortführung des Bahnverkehrs nach Rheinsberg geht weiter

(20.09.) BERLIN - Die Frage, was mit der Eisenbahnstrecke von Löwenberg (Mark) nach Rheinsberg passiert, gerät immer mehr zur Hängepartie. Wie es in einer Pressemitteilung des Berlin-Brandenburgischen Bahnkunden-Verbands heißt, sei die vom Verband an die DB AG gerichtete Frage, ab wann zwecks Bauarbeiten die Strecke von Löwenberg (Mark) nach Rheinsberg gesperrt werde, seit dem 31. August 2007 unbeantwortet. An den Fakten habe sich offenbar nichts geändert. Die DB verlange vom Land Brandenburg eine Bestellgarantie für die kommenden 20 Jahre, bevor mit den Arbeiten zum Neubau der beiden Überführungen in Lindow begonnen werde. Das Land wiederum verweigert laut Bahnkundenverband diese Zusage und verweist auf die gültige Verkehrsbestellung. Die Konfusion werde noch größer: inzwischen lägen zwei sich völlig widersprechende Angaben zur Sperrung der Strecke vor. Ende August 2007 sei von einem Vertreter der DB Regio AG bekannt gegeben worden, dass ihm eine schriftliche Sperrung der Eisenbahnstrecke von Löwenberg (Mark) nach Rheinsberg ab 1. Oktober 2007 vorliege. In der vergangenen Woche lautete eine andere Information, dass bis zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 keine Sperrung verfügt worden sei. In beiden Fällen konnte kein Beginn für die Bauarbeiten genannt werden.

Der Verband wies weiter darauf hin, dass vor dem tatsächlichen Baubeginn weitere Schritte notwendig seien, die noch nicht eingeleitet seien und bis zu sechs Wochen dauerten, wie z.B. Gelder beim Eisenbahnbundesamt abzurufen, die Bauarbeiten auszuschreiben oder Fahrpläne für den Schienenersatzverkehr zu erstellen. Mit jedem Tag, an dem es keine offizielle Terminnennung seitens der DB AG gibt, scheint das Schicksal der Eisenbahnverbindung nach Rheinsberg für den Bahnkundenverband klarer: es gibt keine Zukunft. Der Verband forderte die DB auf, endlich Karheit zu schaffen und einen verbindlichen Terminplan zu nennen. Weiterhin müsse sich das Land Brandenburg um die Sicherstellung des Bahnverkehrs kümmern.

Erster Spatenstich für neuen Haltepunkt der SüdostBayernBahn in Eggenfelden Mitte

(20.09.) EGGENFELDEN - In Eggenfelden an der Rottalbahn Neumarkt-St. Veit - Passau begannen am Mittwoch die Bauarbeiten für den Neubau eines Haltepunktes am Mitterweg in Eggenfelden. Rund 265.000 Euro werden dafür gemeinsam durch den Bund, den Freistaat Bayern sowie die Südost­BayernBahn investiert. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 soll der neue Haltepunkt Eggenfelden Mitte in Betrieb gehen und ersetzt dann den bisherigen Halt in Gern Altenburg. Der neue Haltepunkt wird barrierefrei gestaltet. Der 120 Meter lange Bahnsteig hat eine Höhe von 55 Zentimetern. Ausgestattet wird er mit einem Blindenleitstreifen, einem transparenten Wartehäuschen, Sitzmöbeln, Anzeigetafeln sowie mit einer Infosäule für die Kommunikation und Information. Die unmittelbar an den Bahnsteig angrenzenden Freiflächen werden begrünt und gärtnerisch gestaltet. Dank einer Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz sowie der örtlichen Sparkasse wird am neuen Haltepunkt auch ein moderner Rollstuhlhublift stationiert. Dadurch ist auch das Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer möglich.

Komplettiert wird die neue Anlage durch flankierende Bau- und Servicemaßnahmen der Stadt Eggenfelden. Zeitgleich mit dem neuen Haltepunkt wird auch die Schrankenanlage am Bahnübergang erneuert. Schon jetzt weist die SüdostBayernBahn darauf hin, dass im Zeitraum vom 26. September bis voraussichtlich zum 2. November der Bahn­übergang für den kompletten Verkehr gesperrt werden muss. Da die alte Sicherungsanlage abgebaut werden muss, ist ein Überqueren des Bahnüberganges weder für den Kraftverkehr noch für den Fußgängerverkehr möglich. Eine Umleitung wird ausgeschildert. Am neuen Haltepunkt Eggenfelden Mitte werden nach dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember in der Zeit von 5.50 Uhr bis 22.20 Uhr täglich rund 15 Züge der SüdostBayernBahn halten. Diese Züge werden auch weiterhin den bisherigen Bahnhof Eggenfelden anfahren.

Bahn erhöht an Wochenenden Platzangebot in IRE-Zügen Stuttgart - Karlsruhe

(20.09.) STUTTGART - Die Deutsche Bahn AG erhöht ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 an Wochenenden das Platzangebot auf der IRE-Linie Stuttgart - Vaihingen(Enz) - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe. Auf Grund der erfreulich positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen fahren alle IRE zwischen Stuttgart und Karlsruhe an Samstagen und Sonntagen mit einem zusätzlichen fünften Doppelstockwagen. Das Platzangebot wird damit um 119 Sitzplätze pro Zug ausgeweitet. Einzige Ausnahme ist die sonntägliche Abendverbindung Stuttgart Hbf (ab 20.59 Uhr) - Karlsruhe Hbf (an 21.53 Uhr).

Tarifstreit: Geißler und Biedenkopf sollen wieder vermitteln

(19.09.) FRANKFURT/Main - In den Tarifgesprächen bei der Bahn ruft die Lokführergewerkschaft GDL wieder die Vermittler zur Hilfe, um ein Scheitern und mögliche neue Streiks abzuwenden. Die früheren CDU-Politiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf seien zur Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag in Berlin hinzu gebeten worden, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Frankfurt mit. Sollte dieser Termin ergebnislos verlaufen, bestehe keine Möglichkeit mehr, vor Ablauf des zugesagten Streikverzichts bis zum 30. September zu einem Ergebnis zu kommen. Dann provoziere die Bahn wieder Arbeitskämpfe, sagte GDL-Chef Manfred Schell. Ein Bahnsprecher verwies darauf, dass eine Beteiligung der beiden Moderatoren an den eigentlichen Tarifverhandlungen weder besprochen noch beabsichtigt sei. Der Konzern würde dem Wunsch der GDL auf ein Gespräch mit den Vermittlern aber folgen, wenn daran alle drei Gewerkschaften teilnehmen würden. Ob dies möglich sei, müsse noch geprüft werden.

Biedenkopf und Geißler hatten bereits im August vermittelt und erreicht, dass die Verhandlungen zwischen DB und GDL im September wieder aufgenommen wurden. Das beim Vermittlungsverfahren erzielte Ergebnis wird nun von GDL und Bahn allerdings unterschiedlich ausgelegt, so das in zwei Gesprächsrunden nach dem Verfahren keine Annäherung erzielt werden konnte. Hauptstreitpunkt ist weiterhin ein eigener Tarifvertrag, der Entgelt und Arbeitszeitregelungen für Lokomotivführer regelt.

Union stellt Forderungen für Bahnprivatisierung auf

(19.09.) BERLIN - Die Unions-Fraktion hat am Dienstag einen Forderungskatalog für den Bahnbörsengang beschlossen, wodurch sich der Verkauf von Anteilen an dem letzten deutschen Staatskonzern mindestens bis Ende 2008 verzögern könnte. "Es gibt fünf Punkte, die müssen erfüllt sein, damit wir überhaupt zustimmen können", sagte der Verkehrsexperte Hans-Peter Friedrich (CSU). So soll der Bund das Recht erhalten, Entscheidungen über Infrastuktur-Investitionen auch gegen das Unternehmen durchsetzen zu können. Außerdem wird in dem von Verkehrspolitikern der Fraktion erarbeiteten Papier ein "Probejahr" gefordert, bevor alle Bestimmungen der Privatisierung wirklich in Kraft treten. "Außerdem wollen wir eine externe Preiskontrolle", sagte Friedrich. Die DB dürfe auf keinen Fall von anderen Wettbewerbern überhöhte Preise für die Streckennutzung verlangen können. Auch bei der SPD gingen die Diskussionen weiter. Vorstandsmitglied Hermann Scheer geht sogar davon aus, dass die geplante Privatisierung nicht realisiert wird. "Sie kommt nicht. Davon bin ich überzeugt" sagte er dem Onlinemagazin "stern.de". Als Gründe nannte Scheer den Widerstand in der Bevölkerung, in den Ländern und innerhalb der SPD.

DB feiert 100 Jahre zentrale Eisenbahntechnik

(19.09.) MÜNCHEN - "Zukunft braucht Herkunft": Nach diesem Motto blickte am Dienstag das Technikzentrum der DB bei einem Festakt in München zurück auf 100 Jahre zentrale Eisenbahntechnik. 1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland, danach entwickelte sich das Eisenbahnwesen stürmisch, aber auch völlig ungesteuert. "1907war es hohe Zeit, zentrale Stellen zu schaffen, um das System Bahn einheitlich und gesteuert weiter zu entwickeln", sagte Dr. André Zeug, DB-Generalbevollmächtigter Technik/Beschaffung im Systemverbund Bahn. Der Bahntechnik-Standort München ist unverrückbar mit der Entwicklung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland verbunden. Hier wurde in den 80er Jahren gemeinsam mit der Industrie der ICE-V auf den Weg gebracht. 280 Ingenieure und Fachleute von insgesamt 850 Mitarbeitern sind bei DB Systemtechnik in München-Freimann tätig. Mit Kompetenz bilden sie die fachliche Klammer, um Eisenbahntechnik gesteuert voranzutreiben, der Bahnindustrie, den Hochschulen und Forschungsstätten qualifizierte Leitlinien aufzuzeigen und damit die Bahnsysteme international zu vereinheitlichen. "Innovative Technik, koste sie, was sie wolle, können wir uns aber nicht leisten", sagte Zeug. "Was wir aber brauchen, sind all jene technische Optimierungen und Erneuerungen, die unser Geschäft wettbewerbsfähig und rentabel machen. Das ist die Stärke der DB Systemtechnik, der Mehrwert für den Konzern."

Hans-Peter Lang, Chef der DB Systemtechnik mit Sitz in München, Minden und Brandenburg-Kirchmöser erinnerte an die Einrichtung des Eisenbahn-Zentralamtes in München am 19. Dezember 1906 und in Folge in Berlin am 24. Mai 1907. "Die damals zentral angesiedelten Aufgaben werden vielfach heute von den DB-Bereichen Technik und Beschaffung wahrgenommen", sagte Lang. Rasant und vielfältig habe sich die Eisenbahntechnik entwickelt, die bei der Vielzahl von selbstständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen völlig uneinheitlich zur Anwendung kamen. Aufgabe dieser Ämter sei es deshalb gewesen, technische und betriebliche Gemeinsamkeiten zu identifizieren, als verbindliche Norm festzuschreiben und innovativ voranzutreiben. Lang: "Die deutsche Eisenbahntechnik hat traditionell im Ausland einen hervorragenden Ruf. Der Eisenbahnbetrieb in Deutschland steht international für innovative Technik, für Zuverlässigkeit und für Pünktlichkeit. Die Technik-Kompetenz von DB Systemtechnik wird weltweit nachgefragt. Ganz in der Tradition der früheren Zentralämter treibt die Deutsche Bahn mit Stolz eine einheitliche Eisenbahnentwicklung voran."

35000 Besucher bei Eisenbahn- und Busfestival in Fürth

(18.09.) FÜRTH - Eine Fahrzeugschau mit historischen Lokomotiven, modernen Triebfahrzeugen und Bussen, die Taufe eines ICEs auf den Namen Fürth und zwei sonnige Spätsommertage haben das große Eisenbahn- und Busfestival mit dem Titel "Ankunft: Eisenbahnstadt Fürth" am vergangenen Wochenende für 35000 Besucherinnen und Besucher zu einem einmaligen Erlebnis gemacht. Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 1000. Geburtstag der Kleeblattstadt. Den Auftakt des Großereignisses, das von der Stadt Fürth, dem DB Museum Nürnberg und der infra fürth verkehr gmbh veranstaltet wurde, stellte die Taufe eines der modernsten Hochgeschwindigkeitszüge der DB auf den Namen Fürth dar. Der feierliche Akt wurde von der Gattin von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, Heike Jung, durchgeführt. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern Klaus-Dieter Josel bezeichnete die Ankunftsstadt des legendären Adlers als "Keimzelle des deutschen Eisenbahnwesens".

Im Anschluss an die ICE-Taufe konnten die Eisenbahnfans über 50 Loks und Triebfahrzeuge auf dem Ausstellungsgelände besichtigen und erhielten einen in diesem Jahr bundesweit einmaligen Einblick in die Eisenbahngeschichte. Zu sehen waren neben der Weltrekord-Lok von Siemens zum Beispiel die 1947 erbaute Dampflok 475 111 des "Iron Monument Club Pilsen", die Diesellok V 200 135 der Museumseisenbahn Hamm oder der nicht betriebsfähige Nachbau des Adlers. Auf dem Betriebsgelände der infra fürth verkehr gmbh präsentierten sich außerdem insgesamt 85 Busse aus dem In- und fünf aus dem Ausland. Zusätzlich wurden 52 Fahrzeuge im Nahverkehrsnetz eingesetzt. Sie ersetzten die Linien 172, 173 und 174 und vermittelten den Fahrgästen ein völlig neues Fahrgefühl. Die Palette reichte von historisch wie den Büssing Schnauzenbus der Rheinbahn Düsseldorf aus dem Jahr 1929 bis hochmodern; ein Beispiel ist der Hybrino 18, Baujahr 2006 vom Dresdner Nahverkehr. Auf enorme Resonanz stießen beim Publikum auch zahlreiche Themen- und Sonderfahrten. So fuhren zum Beispiel die so genannte Ferkeltaxe sowie der Bayerische Localbahnverein mit der Dampflok 70 083 und der E 69 005 Rundfahrten von Fürth über Nürnberg zurück in die Kleeblattstadt. Das Stuttgarter Rössle und die Dampflok 52 8195 der Fränkischen Museums-Eisenbahn ersetzten die Planfahrten der deutschen Bahn von Fürth nach Cadolzburg.

Der Leckerbissen für die Eisenbahnfans waren an beiden Veranstaltungstagen die Lokparaden, bei der sieben Jahrzehnte Eisenbahngeschichte dokumentiert wurden. Die dafür bereitgestellten Tribünen mit mehr als 2000 Sitzplätzen waren fast komplett ausverkauft. Auf dem infra-Gelände konnten sich die Kleinen in einer Hüpfburg vergnügen, während auf die Erwachsenen in einer Halle ein breites Angebot von Ausstellern wartete, darunter auch zahlreiche Modellbahnen. Bilder von der Fahrzeugschau und der Lokparade gibt es auf einer Bahnnews-Sonderseite!

Länder drohen mit Blockade bei Bahnbörsengang

(18.09.) BERLIN - Mehrere Bundesländer drohen nach der Veröffentlichung eines Gutachtens, das dem geplanten Privatisierungsgesetz für die DB ein vernichtendes Urteil ausstellt (siehe auch gestern), mit einer Blockade beim Bahnbörsengang, falls nicht noch nachgebessert wird. "Jetzt muss die Bundesregierung erkennen, es ist fünf vor zwölf", sagte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchef Karl-Heinz Daehre (CDU). Er und seine Kollegen aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg drohten, das Projekt im Bundesrat durchfallen zu lassen, sollten die Anliegen der Länder nicht ausreichend berücksichtigt werden. Der Börsengang stehe "auf der Kippe". Brandenburgs Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) forderte mehr Mitsprache der Länder bei der Verwendung der Investitionsmittel von 2,5 Milliarden Euro jährlich, die der Bund der Bahn für die Instandhaltung der Schienen zahlen will. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) sagte, mit ein paar Nachbesserungen sei es nicht getan. Um den Gesetzentwurf zu ändern, seien noch umfassende Beratungen notwendig. Im Unterschied zu anderen Reformen habe die Bundesregierung bei der Bahnprivatisierung schließlich "nur einen Schuss frei".

Zum Oktoberfest mit den Zügen von DB Regio Bayern

(18.09.) MÜNCHEN - Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Besucher aus dem Freistaat bequem und sicher mit der DB zum größten Volksfest der Welt fahren. Deshalb bietet DB Regio Bayern An- und Rückreiseverbindungen nicht nur im Stundentakt, sondern darüber hinaus vor allem an den Wochenenden extralange und zusätzliche Regionalzüge zur Wiesn und zurück. "Mit den Erfahrungen der letzten Jahre haben wir einen 'Wiesnfahrplan' für die Oktoberfestbesucher erstellt", erläutert Berthold Huber, Vorsitzender der Regionalleitung von Regio Bayern. Die Zusatzzüge werden ermöglicht durch eine Bestellung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Damit wird das Platzangebot um rund 20 Prozent erhöht. Auf folgenden stark nachgefragten Strecken werden diese Züge eingesetzt: Nürnberg Hbf - Treuchtlingen - München Hbf, Passau/Landshut (Bay) Hbf - München Hbf, Nürnberg Hbf - Regensburg Hbf - Landshut Hbf - München Hbf, Simbach/Mühldorf - München Hbf, Salzburg/Freilassing - München Hbf, Ulm Hbf/Günzburg - Augsburg Hbf - München Hbf sowie Garmisch-Partenkirchen - München Hbf. Nicht erwähnt ist in der Auflistung der DB die neue Strecke von Nürnberg über Ingolstadt nach München, auf der Regionalzüge mit bis zu 200 km/h verkehren. In den ohnehin oft schon an der Kapazitätsgrenze fahrenden Zügen dürfte es damit zu erheblichen Engpässen kommen.

Ein ausführlicher Flyer "Zur Wiesn" informiert über die Anreisemöglichkeiten und gibt auch viele weitere Infos und Tipps rund um das Oktoberfest. Außerdem können die Fahrpläne in Kürze unter www.bahn.de/bayern heruntergeladen oder an den Bahnhöfen auf Plakaten eingesehen werden. Auch in den Zusatzzügen gelten alle normalen Fahrscheine, wie z. B. das "Bayern-Ticket" und das "Bayern-Ticket Single". Bei diesen Angeboten ist die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in München bereits inklusive. "Viele zigtausend Oktoberfestbesucher bevorzugen die Bahn für den Wiesnbesuch. Ich möchte den Besuchern besonders unsere zusätzlichen Züge ans 'Wiesnherz' legen. Diese fahren meist kurz vor oder nach den regulären Zügen und sind in der Regel nicht so voll", so Huber weiter. Vom Münchner Hauptbahnhof kommen Wiesnbesucher mit der S-Bahn über die Station Hackerbrücke, mit der U-Bahn über die Station Theresienwiese oder zu Fuß an ihr Ziel.

Länder-Studie: Bahnreform-Pläne verfassungswidrig

(17.09.) BERLIN - Der Bahnbörsengang in der momentan geplanten Form ist einer von den Ländern in Auftrag gegebenen Studie zufolge nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. In dem Gutachten heißt es laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", das "Grundproblem" des Gesetzentwurfs von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee sei der abnehmende Einfluss des Bundes auf die Schieneninfrastruktur, für deren Sicherung er im Interesse der Bevölkerung laut Grundgesetz zuständig sei. Die Eingriffsmöglichkeiten des Bundes auf die Netz-Bewirtschaftungspolitik der DB AG bleibe "hinter den verfassungsrechtlichen Anforderungen zurück". Die grundsätzliche Konzeption einer Integration von Netz- und Verkehrsbetrieb bei gleichzeitiger Trennung von juristischem und wirtschaftlichem Eigentum nötige zu einer "Art Quadratur des Kreises". Zu den möglichen Nachteilen für die Länder heißt es in der Studie: "Bei einer materiellen Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die privaten Anteilseigner (...) darauf dringen werden, die Infrastrukturinvestitionen in die von der Deutschen Bahn AG selber genutzten Netzteile zu lenken und die Trassen- und Stationspreise anzuheben." Mittelfristig seien 6 000 bis 10.000 Netzkilometer der Bahn - also rund ein Viertel - durch Stilllegungen gefährdet, stellten die Gutachter fest. Dabei beziehen sie sich auf Pläne der DB, die Netz AG nach hohen Verlusten im Jahr 2006 bis 2011 zum Gewinnbringer mit 568 Millionen Euro Erträgen zu machen.

Das Verkehrsministerium wies die Verfassungszweifel zurück. "Der vom Kabinett beschlossene Gesetzesentwurf ist ohne jeden Zweifel verfassungsgemäß", erklärte das Bundesverkehrsministerium. Bahn-Vorstand Otto Wiesheu sagte, die Aussagen des Ländergutachtens überraschten ihn nicht. Die Länder hätten in ihrem entsprechenden Beschluss ausdrücklich von einem neutralen und objektiven Gutachter gesprochen. Die Gutachter hätten jedoch ernsthafte Zweifel an ihrer Objektivität und Unbefangenheit bestätigt, indem sie ihre Präferenz für die Trennung von Infrastruktur und Verkehrsbetrieb ausdrücklich in das Papier aufgenommen haben. Das sei aber nicht Auftrag der Gutachter gewesen. Auftrag sei gewesen, den Gesetzentwurf der Bundesregierung zu bewerten und nicht einen Nachtrag zu einer längst abgeschlossen politischen Debatte zu liefern. Die Berliner Beratungsgesellschaft KCW habe in früheren Gutachten und vor dem Deutschen Bundestag für eine Trennung von Netz und Transport plädiert. Sie habe zudem einen Zeitplan für eine kleinteilige Zergliederung des Deutschen Bahnsystems vorgeschlagen. Interessant sei, dass das Gutachten nicht zuerst den eigentlichen Auftraggebern, den Ländern, vorgelegen habe, sondern einzelnen Medien. "Diese Vorgehensweise macht die damit verbundene politische Absicht durchschaubar", sagte Wiesheu.

Entschädigungen auch im Nahverkehr geplant

(17.09.) BERLIN - Bahnreisende sollen nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" ab Anfang 2008 in einigen Bundesländern auch im Nahverkehr bei Verspätungen Geld zurück bekommen. Auf Strecken in Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen-Anhalt sollen laut Zeitung Deutsche Bahn und private Bahnunternehmen eine Entschädigung zahlen, wenn ihr Zug eine Verspätung von mehr als einer Stunde hat. "Wir verhandeln darüber seit mehreren Monaten mit der Deutschen Bahn, und ich bin optimistisch, dass wir zu Beginn 2008 die entsprechenden Fahrgastrechte in Kraft setzen können", sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) der "Welt am Sonntag". Bislang gibt es im Nahverkehr lediglich in Bayern und in Schleswig-Holstein Entschädigung bei verspäteten Zügen. Laut "Welt am Sonntag" ist geplant, die Entschädigungsregeln bundesweit auszuweiten.

DB will 1000 Lokführer einstellen

(17.09.) BERLIN - Die anhaltend positive Leistungsentwicklung im Personen- und Güterverkehr führt bei der DB zu einem erhöhten Bedarf an Lokführern. Mit Zeitungsanzeigen startet das Unternehmen in den nächsten Tagen die Suche nach rund 1.000 Bewerbern, die bereits Lokführer sind oder sich zum Lokführer ausbilden lassen wollen. Wer 21 Jahre oder älter ist, sich für Technik interessiert und mindestens einen guten Hauptschulabschluss vorweisen kann, erfüllt wesentliche Voraussetzungen für eine Qualifizierung zum Lokführer. Interessenten können sich per E-Mail unter lokfuehrer@bahn.de bewerben oder unter der ab 17. September geschalteten kostenlosen Hotline mit der Telefonnummer 0800 1991111 weitere Informationen einholen. Die Bewerber durchlaufen ein sechs- bis neunmonatiges Qualifizierungsverfahren mit einer monatlichen Ausbildungsvergütung in Höhe von 1.740 Euro brutto. Jeder, der dieses Verfahren erfolgreich abschließt und mobil ist, erhält eine Übernahmegarantie. Die DB bietet den Absolventen nach eigenen Angaben "attraktive Einkommensperspektiven und viele soziale Leistungen wie Freifahrten, Job-Ticket und Altersvorsorge". Das Einstiegsgehalt eines Lokführers betrage im Durchschnitt inklusive Zulagen und Sonderzahlungen 32.000 Euro brutto im Jahr. Außerdem schließe ein Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2010 aus.

Die Leistungsentwicklung im Personen- und Güterverkehr der Deutschen Bahn ist anhaltend positiv. Der Schienengüterverkehr wächst weiter; erwartet wird eine Leistungssteigerung von zehn Prozent in diesem Jahr. Im Personenverkehr sind im ersten Halbjahr 913 Millionen Menschen Bahn gefahren; das sind vier Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auch Texas fährt bald mit Stadler Zügen

(17.09.) BUSSNANG - Am vergangenen Montag hat die Lieferung des ersten Diesel-Gelenktriebwagen (GTW) nach Austin, der Hauptstadt von Texas, begonnen. Das fertige Schienenfahrzeug wurde hierfür in drei Teile zerlegt und auf die Spezialtransporter verladen, welche nach Bremerhaven gefahren sind. Dieser Straßentransport war nötig, weil die amerikanischen Radsätze nicht auf das europäische Schienennetz passen. Diese Woche wird der zweite GTW abgeholt und ebenfalls nach Bremerhaven überführt. Beide Schienenfahrzeuge werden voraussichtlich am 21. September nach Galvestone, Texas, verschifft, von wo ein Weitertransport auf der Strasse nach Austin, Texas, vorgesehen ist. Ab Ende Jahr werden die GTWs von Stadler auf dem texanischen Schienennetz die ersten Probefahrten absolvieren. Insgesamt liefert Stadler der Bahngesellschaft Capital Metro sechs GTWs für den texanischen Regionalverkehr. Der letzte GTW wird voraussichtlich Anfang Dezember in Bussnang abgeholt.

DB gewinnt Ausschreibung für den Regionalverkehr Cottbus - Leipzig

(15.09.) BERLIN - DB Regio Nordost hat die Ausschreibung über den zukünftigen Regionalverkehr zwischen Cottbus und Leipzig gewonnen. Die Vergabe der jährlich 1,3 Millionen Zugkilometer umfasst die RB 43 zwischen Cottbus und Falkenberg (Elster) sowie den RE 10 zwischen Cottbus und Leipzig. Die Betriebsaufnahme erfolgt im Dezember 2009. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 13 Jahren. DB Regio kauft dafür sechs moderne und besonders komfortabel ausgestattete Elektrotriebzüge. Es handelt sich dabei um vierteilige Züge mit 225 Sitzplätzen und zweiteilige Züge mit 111 Sitzplätzen. Die Fahrzeuge sind klimatisiert, haben eine Einstiegshöhe von 55 Zentimetern und bieten besondere Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie eine taktile Beschriftung für sehbehinderte Fahrgäste. In den Mehrzweckbereichen können Fahrräder mitgenommen werden.

Über Bildschirme werden die Fahrgäste über Anschlüsse informiert und unterhalten. In den großen Triebwagen stehen den Reisenden Cateringautomaten für Heiß- und Kaltgetränke und kleine Snacks zur Verfügung. Die 1. Klasse ist in allen Triebwagen mit Ledersitzen ausgestattet. Mit dem Gewinn der Ausschreibung werden in der Region über 30 Arbeitsplätze nachhaltig gesichert, ganz besonders am Standort Cottbus und in der Eisenbahnerstadt Falkenberg. DB Regio bedient die Strecke auch derzeit. "Es freut uns besonders, dass sich die Aufgabenträger für unser Alternativangebot entschieden haben, bei dem in jedem Zug auch auf der RB 43 Kundenbetreuer die optimale Betreuung der Fahrgäste garantieren", sagt Peter Buchner, Regionalbereichsleiter DB Regio Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Tarifstreit: Fronten bleiben verhärtet

(15.09.) BERLIN - Bei den Tarifverhandlungen zwischen der DB und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstag in Berlin hat sich (wie bereits gestern kurz berichtet) noch keine Annäherung abgezeichnet. Knackpunkt ist weiterhin die Frage nach einem eigenständigen Tarifvertrag. Die GDL und die DB interpretieren hier die Ergebnisse des Vermittlungsverfahrens mit den Moderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf höchst unterschiedlich. Beide Parteien bescheinigten sich am Freitag in Pressemitteilungen gegenseitig, von den Ergebnissen des Moderationsverfahrens abzurücken. Die GDL pocht nach wie vor auf einen eigenständigen Tarifvertrag und wirft der DB vor, sie sei nur dazu bereit, einige arbeitszeit- und entgeltspezifische Details zu verhandeln, die ausschließlich Lokomotivführer betreffen. Dies entspreche jedoch nicht der Ende August getroffenen Vereinbarung.

Die DB stellt das ganz anders dar. Nach den Worten von Werner Bayreuther, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (Agv MoVe), ignoriert die GDL das Ende August erzielte Moderationsergebnis und "besteht auf isolierten Verhandlungen über ihre ehemaligen Forderungen in einem eigenen Tarifvertrag, ohne mit der Tarifgemeinschaft (TG) aus Transnet und GDBA über Inhalte und Verfahren zu kooperieren". Darüber hinaus wollte die GDL seinen Angaben zufolge nicht bestätigen, dass ein eventueller Tarifvertrag für Lokführer sich konflikt- und widerspruchsfrei in das Tarifwerk der DB einordnen werde. Gerade das sei aber ein Ergebnis des Moderationsverfahrens gewesen. "Dieses Vorgehen der GDL-Führung ist nicht hinnehmbar", sagte Werner Bayreuther. "Wir erwarten, dass die GDL auch ihren Teil der Pflichten aus der Moderation erfüllt und nicht deren Erfolg gefährdet."

Die GDL wiederum betonte am Freitag, alleine die DB habe es nun in der Hand, bis zum 30. September 2007 mit der GDL zu einem einvernehmlichen Tarifergebnis zu gelangen. Dies könne aus Sicht der GDL nur ein eigenständiger Tarifvertrag sein, der die GDL-Tarifforderungen erfüllt. Ansonsten seien erneute Arbeitskämpfe vorprogrammiert. Die GDL habe dem Arbeitgeber in der Tarifverhandlung am 13. September 2007 unmissverständlich klargemacht, dass sie unter den gegebenen Umständen keine Verlängerung der Tarifverhandlungen über den 30. September 2007 hinaus akzeptieren werde.

Die Brenzbahn fit für die Zukunft

(15.09.) STUTTGART - Die umfangreichen Baumaßnahmen an Gleisanlagen, Bahnsteigen und Bahnübergängen sowie die Umstellung auf eine moderne elektronische Stellwerkstechnik auf der Brenzbahn zwischen Aalen und Ulm sind abgeschlossen. Die Strecke ist damit fit für einen modernen Schienenverkehr und wird am Samstag, dem 15. September 2007, im Rahmen des Brenzbahn-Erlebnistags durch die DB und die Kommunen entlang der Strecke offiziell in Betrieb genommen. Seit 2003 hat die Bahn in die komplette Modernisierung der eingleisigen, 72,5 Kilometer langen Regionalverkehrsstrecke mit 22 Bahnhöfen und Haltepunkten (einschließlich der Bahnhöfe Ulm und Aalen) sowie 44 Bahnübergängen fast 75 Millionen Euro investiert; davon rund 58 Millionen Euro in die Leit- und Sicherungstechnik sowie das Elektronische Stellwerk (ESTW) Heidenheim und rund 15 Millionen Euro in die Maßnahmen an den Bahnhöfen.

In Heidenheim errichtete die Bahn ein modernes ESTW, das insgesamt 14 mechanische Stellwerke ersetzt. Die erste Baustufe mit der Steuerung des Zugverkehrs zwischen Aalen und Heidenheim ging in der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember 2004 in Betrieb, die Inbetriebnahme der zweiten Baustufe war mit der Inbetriebnahme des Stellrechners in Thalfingen am 25. Oktober 2006 abgeschlossen. Seitdem steuert das ESTW von Heidenheim aus zentral den gesamten Zugverkehr zwischen Ulm und Aalen. Alle Bahnübergänge (BÜ) sind jetzt mit Halbschranken ausgerüstet. Zwei BÜ wurden im Rahmen der Modernisierung beseitigt, zwischen Giengen und Hermaringen ersatzlos, in Oberkochen durch eine Fußgängerüberführung. Auf der gesamten Strecke wurden Gleise und Oberbau erneuert. Mit Abschluss dieser Maßnahmen ist die Strecke für den Einsatz von Neigetechnik-Fahrzeugen vorbereitet. Die zulässige Streckengeschwindigkeit erhöhte sich durch den Ausbau von 120 auf bis zu 160 Kilometer pro Stunde.

An den zehn Bahnhöfen Oberkochen, Königsbronn, Herbrechtingen, Giengen (Brenz), Hermaringen, Sontheim-Brenz, Niederstotzingen, Langenau (Württ), Unterelchingen und Thalfingen (b Ulm) wurden Bahnsteige und Zugänge erneuert. Durch die Erhöhung der Bahnsteige von 38 auf 55 Zentimeter ist ein barrierefreier Einstieg in die Züge möglich. Diese Bahnhöfe erhielten darüber hinaus ein neues Wegeleitsystem, in den Boden eingelassene Blindenleitstreifen, Wetterschutzeinrichtungen, helle Beleuchtung und neues Bahnsteigmobiliar wie Sitzgelegenheiten und Informationsvitrinen.

Bahnhof Tostedt nach Umbau feierlich eröffnet

(15.09.) HANNOVER - Die Modernisierung des Bahnhofs Tostedt ist abgeschlossen. Mit einem Festakt wurde der modernisierte und rundum erneuerte Bahnhof am Freitag feierlich in Betrieb genommen. Die beiden Bahnsteige in Tostedt wurden auf einer Länge von 220 Meter neu gebaut. Mit einer Höhe von 76 Zentimetern ist ein bequemer Ein- und Ausstieg in die modernen Nahverkehrsfahrzeuge möglich. Taktile Leitstreifen im Bahnsteigbelag erleichtern Sehbehinderten die Orientierung. Neue Aufzüge erschließen die Bahnsteige barrierefrei. Die vorhandene Fußgängerbrücke wurde modernisiert und bis zur Südseite des Bahnhofs verlängert, um so eine direkte Anbindung an die ebenfalls neu geschaffenen Park&Ride und Bike&Ride Anlagen zu schaffen. Auf den Bahnsteigen wurden neue transparente, gut einsehbare und beleuchtete Wetterschutzhäuser, beleuchtete Informationsvitrinen, Zugzielanzeiger, Lautsprecher und Funkuhren installiert. Ein modernes Wegeleitsystem ergänzt die Bahnhofseinrichtung.

Die Kosten für die Modernisierung des Bahnhofs Tostedt betragen rund 2,3 Millionen Euro. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, des Bundes, der Region Hannover und des Zweckverbandes Braunschweig erneuert die DB insgesamt 188 Bahnstationen in Niedersachsen. Davon werden 32 Stationen - darunter Tostedt - im Rahmen des Programms "Niedersachsen ist am Zug!" umfassend modernisiert, um- oder neu gebaut. Insgesamt werden bis Ende des Jahres fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung niedersächsischer Bahnstationen investiert.

DB offizieller Reisepartner von "Jugend Trainiert für Olympia"

(15.09.) BERLIN - Vom 16. bis 20. September 2007 messen sich beim Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia (JTFO) in Berlin wieder rund 3.700 Sporttalente aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch in diesem Jahr unterstützt die DB wieder die Bundeswettkämpfe. "Neben unserem Engagement im Profifußball unterstützen wir gern junge Sportler aus ganz Deutschland. Die DB bietet sich ja für die Reise in die Hauptstadt an", sagt Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter für Konzernmarketing und Kommunikation. "So können wir auch gleich zeigen, dass Bahn fahren bequem und schnell ist." Als offizieller Reisepartner kümmert sich die Bahn neben der An- und Abreise auch um die Unterbringung der Sportler in Berlin. Die Anreise und Akkreditierung der 384 Landessiegerteams erfolgt am Sonntag, dem 16. September, am Berliner Hauptbahnhof. Dort werden die Finalisten von der DB und der Organisationsleitung empfangen.

In den acht Sportarten Badminton, Beachvolleyball, Fußball, Golf, Hockey, Leichtathletik, Rudern und Tennis stehen sie sich an drei Wettkampftagen in mehr als 520 Spielpaarungen bzw. Rennen gegenüber und müssen in der Leichtathletik jeweils gemeinsam sieben verschiedene Disziplinen absolvieren. Teamgeist und Fairness sind dabei ebenso gefragt wie Motivation und Können. Die Sportwettkämpfe enden am Mittwoch, dem 19. September 2007, um 19 Uhr mit der großen Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling-Halle. Schwimmweltmeister und JTFO-Pate Christian Keller wird durch ein Programm mit Sport und Musik führen und gemeinsam mit prominenten Gästen, wie dem DB Mitarbeiter und Weltklasseruderer Marcel Hacker, die Bundessieger 2007 ehren.

Unveröffentlichte Ministeriums-Studie: Gigaliner schwächen Güterbahnen

(15.09.) BERLIN - Die von einigen Bundesländern geforderte bundesweite Einführung von 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Riesen-Lkw, so genannten Gigalinern, würde massiv Transporte von der umweltfreundlichen Schiene auf die Straße verlagern. Dies geht aus der Zusammenfassung einer bislang unveröffentlichten Studie hervor, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat und der Allianz pro Schiene vorliegt. "Laut Studie wären bei einer flächendeckenden Gigaliner-Zulassung jährlich 125.000 Monstertrucks in Deutschland unterwegs, die Güter transportierten, die vorher auf der Schiene waren", sagte Allianz pro Schiene-Vorsitzender Norbert Hansen am Donnerstag in Berlin.

"Das Argument, Gigaliner würden zur Entlastung der Straßen beitragen, weil man aus drei 40-Tonnen schweren Lkw zwei 60-Tonner machen kann, ist damit widerlegt." Hinzu käme darüber hinaus die Verlagerung vom ebenfalls als umweltverträglich geltenden Verkehrsträger Binnenschiff auf Riesen-Lkw. "Dieser Rutschbahneffekt ist in der Studie noch gar nicht berücksichtigt und wird zu zusätzlichem Riesen-Lkw-Verkehr führen", so der Vorsitzende des Schienenbündnisses. Aufmerksam macht der Allianz pro Schiene-Vorsitzende auch auf die drohenden mittelfristigen Verschiebungen zwischen den Verkehrsträgern. "Wenn der Lkw-Verkehr durch die bundesweite Einführung von Gigalinern schlagartig um 20 Prozent billiger wird, werden noch mehr Unternehmen zur Lagerhaltung auf der Straße übergehen. Es werden neue, unnötige Lkw-Fahrten in einer Art Staubsaugereffekt auf die Straßen geholt, die sich vorher nicht gerechnet haben." Hansens Fazit: „Deutschland wird mit Gigalinern im Stau und in Abgasen ersticken. Diese Fahrzeuge als Ökoliner zu bezeichnen, wie es kürzlich Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche getan hat, grenzt an Volksverdummung".

Die Verkehrsminister der Länder und der Bundesverkehrsminister wollen am 9. und 10. Oktober dieses Jahres während der Verkehrsministerkonferenz in Merseburg darüber entscheiden, ob Gigaliner bundesweit zugelassen werden, wie es der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) seit Monaten fordern. Die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellte Studie "Verkehrswirtschaftliche Auswirkungen von innovativen Fahrzeugkonzepten auf den konventionellen Schienengüterverkehr" wird eine wichtige Entscheidungsgrundlage sein. In der Zusammenfassung heißt es wörtlich, dass mit der bundesweiten Zulassung der Gigaliner "ein sehr großer Marktbereich der Bahn 'angegriffen' wird". Im Bereich der Transporte für die Automobilindustrie werde es zu "erheblichen Rückverlagerungen (50-60%)" von der Schiene auf die Straße kommen.

Tarifverhandlungen mit GDL vertagt

(14.09.) BERLIN - Die DB und die Lokführergewerkschaft GDL haben sich am Donnerstag zu neuen Verhandlungen getroffen. Nach mehreren Stunden wurden die Gespräche ergebnislos auf den kommenden Donnerstag vertagt. Die Vorstellungen lägen noch sehr weit auseinander, sagte ein Bahnsprecher nach dem Treffen. Bahn, GDL und die beiden anderen Bahn-Gewerkschaften GDBA und Transnet hatten sich Ende August nach langem Ringen auf gemeinsame neue Tarifverhandlungen geeinigt. Bis zum 30. September will die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag abschließen. Transnet und GDBA wollen parallel über die übrige Entgeltstruktur mit der Bahn verhandeln. Solange wird es keine Streiks geben.

Bürgerbegehren gegen "Stuttgart 21" startet im Oktober

(14.09.) STUTTGART - Ein Bündnis aus den Grünen, dem Umweltverband BUND, der Bürgerinitiative "Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21", dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Initiative ProBahn startet Anfang Oktober ein Bürgerbegehren gegen das Milliarden-Bahnprojekt "Stuttgart 21". Im Rahmen von Stuttgart 21 soll u.a. der bisherigen Kopfbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgewandelt werden. Wie die Initiatoren am Donnerstag in Stuttgart mitteilten, sollen innerhalb von sechs Wochen mindestens 20000 Unterschriften gesammelt werden, um damit einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Dabei soll die Bevölkerung darüber entscheiden, ob die Stadt an dem Vorhaben festhält oder aus dem Projekt finanziell aussteigt. Bund, Bahn, Land und Stadt hatten sich im Juli grundsätzlich auf die Umsetzung des Milliardenprojekts verständigt, das nach bisherigen Berechnungen 2,8 Milliarden Euro kosten soll. Hinzu kommt eine neue ICE-Strecke nach Ulm mit weiteren Milliardenkosten.

DB ordert 17 neue Doppelstockwagen für Baden-Württemberg

(14.09.) STUTTGART - Die DB hat einen Auftrag über 17 Doppelstockwagen der neuesten Generation beim Fahrzeughersteller Bombardier Transportation platziert. Die Fahrzeuge werden ab Frühjahr 2008 von der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) in Betrieb genommen. Die neuen Dostos werden auf der Linie Stuttgart - Tübingen fahren. Damit setzt die Bahn die Modernisierung ihrer Nahverkehrsflotte im Land fort. "Ich freue mich, dass wir den Fahrgästen auf der Linie Stuttgart-Tübingen bald moderne, attraktive Fahrzeuge anbieten", sagte Staatssekretär Rudolf Köberle. Der mit der DB Regio AG im Jahre 2003 geschlossene Verkehrsvertrag habe dem Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit gegeben. Dies habe zu zahlreichen Neubeschaffungen geführt, so dass auf verschiedenen Linien das bisher eingesetzte, zum Teil sehr veraltete Wagenmaterial, durch neue Fahrzeuge ersetzt werden konnte.

Die Dostos sind mit ihrer hohen Verfügbarkeit die Leistungsträger im Nahverkehr. Sie verfügen über eine hohe Laufruhe, Klimaanlage, breite Wageneingänge, Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie ein Behinderten-WC im Steuerwagen. In der ersten Klasse runden Ledersitze, Teppichboden, eine aufgelockerte Sitzanordnung, Holzklapptische sowie Steckdosen den Komfort ab. Als Neuerung sind die Dostos mit LED-Flächenleuchten, die eine indirekte Beleuchtung ermöglichen, ausgestattet. Insgesamt sind bei der DB bereits rund 1.600 moderne Doppelstockwagen im Einsatz. Die bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnellen Fahrzeuge sind energieeffizient und damit umweltfreundlich.

Bayern: DB setzt Modernisierungsprogramm fort

MÜNCHEN - Nach dem Ende der sommerlichen Hauptreisezeit setzt die DB in Bayern das im Frühjahr begonnene diesjährige Modernisierungsprogramm fort. Im Rahmen der Sanierungsoffensive ProNetz werden in diesem Jahr Hauptstrecken und Bahnknoten erneuert, überwiegend "unter dem rollenden Rad", so auch auf der Strecke München - Augsburg. Auswirkungen auf den Zugbetrieb sind nicht immer zu vermeiden. Auf den Strecken München - Augsburg und Immenstadt - Hergatz sind am kommenden Wochenende umfangreiche Bauarbeiten angesetzt, die zu Fahrplanabweichungen führen. Die DB bittet ihre Fahrgäste, sich rechtzeitig vor Fahrtantritt über die veränderten Fahrpläne zu informieren, im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten, im Videotext auf den Bayern-Texttafel 700 und auf den Aushängen im Bahnhof. Das BahnBau-Telefon ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 5 99 66 55 erreichbar.

NRW-Bahnhöfe erhalten Fahrgastinformationsanlagen für 15 Mio. Euro

(14.09.) DÜSSELDORF - Die DB investiert weiter in die Kundeninformation ihrer Bahnhöfe. Wie der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Nordrhein-Westfalen, Reiner Latsch, vor der Parlamentarischen Gruppe Bahn des Landtags mitteilte, sollen bis Jahresende 50 Bahnhöfe in NRW neue Fahrgastinformationsanlagen (FIA) erhalten. Darunter sind u.a. die Hauptbahnhöfe Essen, Düsseldorf, Münster und Wuppertal. Insgesamt werden den Worten des Konzernbevollmächtigten dafür 15 Millionen Euro investiert. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen beginnt im Oktober und dauert bis Februar des nächsten Jahres.

Bahn: ICE-Strecke Nürnberg-Berlin soll 2017 komplett fertig sein

(13.09.) LEIPZIG - Die ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Berlin soll 2017 komplett fertig sein. Dann sollen die Züge von München nach Berlin weniger als vier Stunden brauchen. "Derzeit steht alles auf Grün, stoppen kann uns keiner mehr", sagte Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG, am Mittwoch in Leipzig. Ein Teilstück der Magistrale war von der Bundesregierung zeitweise auf Eis gelegt worden. Für die Bauarbeiten auf der Route Leipzig-Erfurt-Nürnberg will die Bahn laut Kraft fortan jährlich bis zu 400 Millionen Euro ausgeben.

Berlin: S 21 verzögert sich weiter

(13.09.) BERLIN - Der Bau der S-Bahn-Strecke S 21 zum Hauptbahnhof verzögert sich einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge erneut. Unter Berufung auf Bahnangaben hieß es, aus dem für Herbst angekündigten Beginn der Arbeiten werde wieder nichts. Wie es weiter heißt, wird momentan allerdings geprüft, ob gleich eine komplette Nord-Süd-Verbindung vom Nordring über den Hauptbahnhof bis zum Potsdamer Platz realisiert wird, die nach den bisherigen Plänen erst nach 2030 kommen sollte. "Wir prüfen gemeinsam mit dem Bund, ob die S 21 gleich bis zum Potsdamer Platz gebaut werden kann", sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) dem "Tagesspiegel". Bisher war vorgesehen, die Strecke vom Nordring kommend vorerst im Hauptbahnhof enden zu lassen. Der Hauptbahnhof habe sich seit der Eröffnung Ende Mai 2006 zu einem Verkehrsknoten in der Stadt entwickelt, begründete Junge-Reyer die überraschende Planungsänderung. Dieser Knoten müsse aus allen Himmelsrichtungen schnell zu erreichen sein. Deshalb unterstütze auch der Bund den Weiterbau der S 21 bis zum Potsdamer Platz, wo es Anschluss ans vorhandene Netz der S-Bahn gibt. Untersucht wird jetzt, wie der Bau finanziert werden kann. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden", sagte Junge-Reyer.

Neue Bahnsteige in Kaub, St. Goarshausen und Kestert

(13.09.) FRANKFURT/Main - Am kommenden Samstag werden an den Bahnhöfen Kaub, St. Goarshausen und Kestert neue Außenbahnsteige in Betrieb genommen. Sie sind 55 Zentimeter hoch und ermöglichen einen bequemen Ein- und Ausstieg in die Züge. Aufgrund der höheren Bahnsteigkanten führen die Bahnsteigzugänge zukünftig nicht mehr wie bisher über die Gleise, sondern durch Unterführungen. Außer dem verbesserten Komfort beim Ein- und Ausstieg sorgen die neuen Bahnsteige dadurch indirekt auch für ein Plus an Sicherheit. Die nicht mehr benötigten Mittelbahnsteige werden in den nächsten Monaten zurückgebaut. In Kaub wurde die bisher nur zum Bahnsteig an den Gleisen 1 und 2 führende Unterführung verlängert, so dass über die Unterführung auch der neue rheinseitige Außenbahnsteig an Gleis 3 erreicht werden kann. Der Mittelbahnsteig an den Gleisen 1 und 2 wird weiterhin genutzt.

In St. Goarshausen wurden nicht mehr benötigte Gleise zurückgebaut. An ihrer Stelle entstand der neue Außenbahnsteig an Gleis 2. Dort halten zukünftig die Züge in Richtung Koblenz. Die aus der rheinseitig gelegenen Stadt kommenden Fahrgäste erreichen diesen Außenbahnsteig über die Unterführung an der Nordseite des Bahnhofs. Der Zugang zu den Zügen in Richtung Wiesbaden erfolgt vorerst weiter durch die Wartehalle des Bahnhofsgebäudes. In Kestert liegt der neue Außenbahnsteig ebenfalls am bergseitigen Gleis 2 mit Fahrtrichtung Koblenz. Fahrgäste von der Rheinseite der Bahnstrecke erreichen diesen erhöhten Außenbahnsteig über die südlich des Bahnhofsgebäudes liegende Unterführung oder andere Bahnunterführungen im Stadtgebiet. Der Zugang zu den Zügen in Richtung Wiesbaden an Gleis 1 liegt zukünftig auf der Südseite des Bahnhofsgebäudes. Das Gebäude selbst bleibt ab dem 15. September geschlossen. Die neuen Wege zu den Bahnsteigen sind vor Ort ausgeschildert. Das Überschreiten der Gleise ist zukünftig verboten.

Gotthard: Erste Sprengung - Beginn der Untertagarbeiten am Ceneri

(13.09.) SEDRUN - Mit der offiziellen ersten Sprengung für den Zugangsstollen haben am Dienstag auf der Baustelle Sigirino die Ausbrucharbeiten für den Ceneri-Basistunnel begonnen. Wenn der Zugangsstollen in etwa zwei Jahren fertig sein wird, kann der Vortrieb der eigentlichen Tunnelröhren aufgenommen werden. Die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels ist auf 2019 vorgesehen. Der 2,3 km lange Zugangsstollen in Sigirino wird mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM) aufgefahren. In den nächsten zwei Monaten werden im Sprengvortrieb die ersten 40 Meter des Stollens als Startröhre für die TBM ausgebrochen. Die TBM benötigt diese Startröhre, um sich mit den so genannten Grippern im Berg zu verspannen, damit sie anschließend mit dem maschinellen Vortrieb beginnen kann. Die Montage der TBM mit einem Bohrkopfdurchmesser von 9,7 Metern beginnt im November 2007. Die Ausbrucharbeiten für den Zugangsstollen und der Kavernen am Ende des Stollens dauern ca. 2 Jahre. Aus diesen Installationskavernen wird später der Ausbruch der beiden Tunnelröhren des Ceneri-Basistunnels aufgenommen. Der Zugangsstollen wird dann zur logistischen Schlagader für die Vortriebsarbeiten. Ausgeführt werden die Ausbrucharbeiten für den Zugangsstollen und die Kavernen von der Arbeitsgemeinschaft CMC (Consorzio Monte Ceneri). Sie besteht aus den Schweizer Unternehmungen CSC, Lugano; Frutiger SA, Thun und Rothpletz, Lienhard + Cie, Aarau. Das Auftragsvolumen beträgt rund CHF 85 Millionen (ohne Mehrwertsteuer).

Am Ceneri wurden bis heute etwa 200 Millionen Franken investiert. Die AlpTransit Gotthard AG ist bisher finanzielle Verpflichtungen für insgesamt etwa 600 Millionen Franken eingegangen. Der 15,4 km lange Ceneri-Basistunnel zwischen Camorino und Vezia ist ein integraler Teil des Flachbahnkonzepts. Die Ausschreibung des Hauptloses ist für Anfang 2008 vorgesehen. Die Eröffnung ist im Jahr 2019 geplant. Renzo Simoni, Vorsitzender der Geschäftsleitung von AlpTransit Gotthard, betonte in seiner Ansprache, dass AlpTransit mit dem Stand der Arbeiten an der neuen Gotthardbahn sehr zufrieden sei. Insbesondere erfolge im Oktober, mehr als ein halbes Jahr früher als geplant, der Durchschlag im Gotthard-Basistunnel zwischen Sedrun und Amsteg.

DB bietet 200 Arbeitsplätze im ICE

(12.09.) BERLIN - Neue Arbeitsplätze bei der DB: Ab sofort werden bundesweit 200 engagierte Zugbegleiter für den ICE gesucht. Einsatzorte sind Hamburg, Bremen, Berlin, Dortmund, Köln, Kassel, Frankfurt/M., Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg. Interessenten können sich montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Nummer 0800-899 66 88 bewerben. Weitere Informationen zum Stellenangebot sind unter www.bahn.de/erste-klasse erhältlich. Wer angenommen wird, arbeitet zukünftig im Servicebereich der 1. Klasse. Bevorzugt werden deshalb Bewerber/-innen, die über Vorkenntnisse im Service- und Dienstleistungsbereich sowie über eine hohe Kommunikationsstärke verfügen. Gute englische Sprachkenntnisse verbessern die Chancen.

Bahn lehnt Pilotprojekt zur Fahrradmitnahme im ICE ab

(12.09.) BERLIN - Ein Pilotprojekt zur Fahrradmitnahme im Hochgeschwindigkeitszug ICE wird es nach dem Willen der DB vorerst nicht geben: "Dies ist derzeit nicht vorgesehen", sagte DB-Sprecher Achim Stauß gegenüber dem Radwelt Magazin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Somit bleibt die Mitnahme von Fahrrädern im InterCityExpress weiterhin nicht erlaubt. Vorausgegangen waren wochenlange Verhandlungen mit dem Bundesverkehrsministerium. Denn die Forderung nach einem Modellversuch mit mehreren ICE-Strecken, auf denen gängige Fahrräder regulär mitgeführt werden können, kam von Minister Wolfgang Tiefensee (SPD). Der ADFC-Bundesvorsitzende Karsten Hübener betrachtet die Ablehnung der Bahn deshalb als "schallende Ohrfeige" für Tiefensee und sein Ministerium: Die Haltung der DB, so Hübener, "schädigt den Fahrradtourismus in Deutschland und zwingt Fahrradreisende zum Umstieg in Auto oder Flugzeug." Zudem zeige die DB-Entscheidung, dass der Konzernvorstand der noch immer bundeseigenen Bahn einen Vorschlag des zuständigen Verkehrsministers offenbar nicht ernst nimmt.

Die DB ignoriert dabei laut ADFC-Pressemitteilung nicht nur die Forderungen der Politik , sondern auch die Wünsche ihrer eigenen Kunden: Nach einer aktuellen und repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des ADFC Berlin halten 80 Prozent der Deutschen die Mitnahme von Fahrrädern im ICE generell "für ein wichtiges Serviceangebot der Bahn". Und 57 Prozent der Befragten (insgesamt 1.003 Personen) wollen ihr eigenes Fahrrad im ICE mitnehmen. Dieser Zugtyp macht bereits mehr als zwei Drittel der Fernverkehrsleistung der Bahn aus, auch viele Urlaubsregionen in Deutschland können mit anderen Fernverkehrszügen wie IC, EC oder Nachtzug nur umständlich oder gar nicht mehr erreicht werden. Dabei ist die Nachfrage nach ADFC-Angaben groß: Mehr als zwei Millionen Deutsche unternehmen pro Jahr eine längere Radreise, rund 250.000 nutzen dafür auch die Fern- und Nachtzüge der Deutschen Bahn, in denen sie Stellplätze für ihre Velos sicher reservieren können. Allerdings: Mitte der 90er Jahre waren die Reservierungszahlen noch doppelt so hoch. Grund: Die Bahn reduziert ihre Angebote für Reisende, die mit eigenem Rad unterwegs sind, kontinuierlich. Auch deshalb, weil immer mehr InterCity-Strecken durch den ICE ersetzt werden. Viele regionale Touristiker in Deutschland, die auf den Wachstumsmarkt Fahrradtourismus setzen, fühlen sich deshalb von der Bahn im Stich gelassen.

Für den ADFC werde nun immer deutlicher, dass trotz aller Bekenntnisse zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit die Bahn eine Konzernpolitik praktiziert, die - statt die klimafreundliche Kombination aus Fahrrad und Bahn zu fördern – die Radreisenden aufs Abstellgleis rangiert: "Das kann im Interesse des Klimaschutzes nicht akzeptiert werden", so der ADFC-Bundesvorsitzende Karsten Hübener. Neue DB-Angebote wie die befristete Gratis-Mitnahme von Fahrrädern auf zwei InterCity-Strecken in Süddeutschland sowie die geplante Möglichkeit zur Online-Buchung von Fahrradstellplätzen machen für den ADFC nur dann Sinn, wenn die Fahrradmitnahme im gesamten Fernverkehrsnetz langfristig gewährleistet wird - auch im ICE. "Einzige Lösung ist", so Hübener: "im Eisenbahngesetz die Fahrradmitnahme in allen Zügen zu verankern." Der ADFC-Bundesvorsitzende appelliert deshalb heute in einem Brief an Wolfgang Tiefensee, "unverzüglich die dafür notwendigen Schritte einzuleiten".

Erste Shuttle-Züge für Reisende auf der Lötschberg-Basisstrecke ab 15. September

(12.09.) BERN - Die Vorbereitungen für die Aufnahme des fahrplanmäßigen Vollbetriebes auf der Lötschberg-Basisstrecke schreiten planmäßig voran. Nachdem Güterzüge bereits seit dem 19. Juni und Züge der Rollenden Autobahn (Rola) seit dem 24. Juli durch den neuen Basistunnel fahren, kann die SBB am 15. September 2007 nun den reduzierten kommerziellen Betrieb für einzelne Personenzüge aufnehmen. Das Bundesamt für Verkehr hat der BLS AG als Betreiberin der Infrastruktur der Lötschberg-Basistrecke die Bewilligung erteilt für erste Passagierfahrten im Rahmen der so genannten "Ertüchtigungsfahrten", die seit Mitte Juni auf der Lötschberg-Basisstrecke stattfinden. Die BLS AG hat alle dafür nötigen Auflagen erfüllt. Ab dem 15. September 2007 verkehren während zwei Monaten täglich zusätzlich zum bestehenden Fahrplanangebot via Bergstrecke zwei Zugspaare der SBB zwischen Brig - Visp VS und Spiez BE durch den neuen Basistunnel. Die Züge verfügen ausschließlich über Wagen erster Klasse und können mit einem 1.-Klasse-Ticket beziehungsweise einem 2.-Klasse-Ticket sowie einem Zuschlag von zehn Franken pro Fahrt genutzt werden. Inhaber eines 2.-Klasse-Abonnements (GA, Streckenabo) können für 100 Franken einen Monats-Klassenwechsel beziehen. Die Passagierzahl ist auf 300 Sitzplätze beschränkt.

Die Fahrt mit dem "NEAT-Express" zwischen Brig und Spiez über die neue Basis-Strecke ist rund 30 Minuten schneller als über die Bergstrecke. Zwischen Spiez - Visp ist die Verbindung sogar bis zu einer Stunde schneller als das heutige Angebot. "Es freut mich sehr, dass wir unseren Kunden diesen Zeitgewinn bereits drei Monate vor dem Fahrplanwechsel weitergeben können. Somit profitieren Pendler und Touristen von massiv kürzeren Reisezeiten aus dem und ins Wallis", sagte Paul Blumenthal, Leiter SBB Personenverkehr, anlässlich einer Medienfahrt an Dienstag. In Brig und Spiez bestehen Anschlüsse an die übrigen fahrplanmäßigen Züge. Am Wochenende verkehrt der NEAT-Express direkt ab und bis Bern. Diese Shuttlefahrten sind für BLS und SBB im Hinblick auf die fahrplanmäßige Inbetriebnahme am 9. Dezember 2007 von großer Bedeutung: Sie erlauben es den Mitarbeitenden, unter reellen Bedingungen wertvolle Erfahrungen zu sammeln im Betrieb der neuen Strecke mit ihren teils neuen Systemen und Einrichtungen.

Insgesamt verkehrten im Rahmen der seit Juni andauernden Ertüchtigungsphase bereits über 2500 Güter-, Rola-, und Testzüge auf der neuen Basisstrecke. Dabei ist es bis heute zu keiner betrieblich relevanten Unregelmäßigkeit gekommen. "Diese gute betriebliche Verfügbarkeit erachte ich als wichtigen Beleg für die Tauglichkeit der Anlagen sowie für die hohe Kompetenz und Motivation unserer Betriebsführung und der Störungsequipen", sagte BLS-Chef Mathias Tromp vor den Medien.

Benex entscheidet sich für Regionaltriebzug von Siemens

(12.09.) ERLANGEN - Die Erfolgsstory der Desiro-Classic-Fahrzeugfamilie von Siemens Transportation Systems (TS) wird um ein Kapitel erweitert: Mit der Benex GmbH, einer Tochter der Hamburger Hochbahn AG, hat sich ein weiterer Kunde für das bewährte Desiro-Classic-Konzept entschieden. Siemens TS wird ab September 2008 sechs Fahrzeuge mit einem Auftragswert von rund 16 Millionen Euro an Benex liefern. Insgesamt hat Siemens TS bereits mehr als 500 Fahrzeuge dieser Bauart weltweit ausgeliefert. Benex wird die Züge, die im Siemens-Werk Krefeld-Uerdingen gefertigt werden, im Spree-Neiße-Netz einsetzen, das von der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) zwischen den Städten Görlitz, Cottbus, Hoyerswerda, Bischofswerda und Zittau betrieben wird. Die 120 km/h schnellen, dieselbetriebenen Züge bieten 124 Fahrgästen höchsten Fahrkomfort.

Dieselbetriebene Desiros werden in Deutschland bereits von der DB, von der Arriva-Tochter Vogtlandbahn, der Kahlgrundbahn, der Nordwestbahn, der Ostmecklenburgischen Eisenbahn und der Lausitzbahn eingesetzt. Außerhalb Deutschlands sind die Desiro-Classic-Züge in Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Österreich, Rumänien, Ungarn und demnächst auch in Kalifornien auf der Strecke zwischen den Städten Oceanside und Escondido in Betrieb.

Bahn zieht 2010 in den Hauptbahnhof

(11.09.) BERLIN - Die Bahn gibt ihre Standorte am Potsdamer und Leipziger Platz auf und und verlegt die Konzernzentrale in die sogenannten Bügelbauten über dem Berliner Hauptbahnhof. Zusätzlich plant das Unternehmen auf dem bisher unbebauten Gelände um den Bahnhof einen neuen Bürokomplex. Rund 2000 Beschäftigte sind von dem Umzug betroffen, von denen bisher rund 800 im Bahn-Tower am Potsdamer Platz selbst arbeiten. Der größte Teil - rund 1500 Mitarbeiter, soll in die beiden bisher leer stehenden Bügelbauten ziehen. Die DB investiert laut einem Bericht der Zeitung "Die "Welt" in den Umzug einen dreistelligen Millionenbetrag. Bereits im Frühjahr hatte der DB-Vorstand einen entsprechenden Beschluss gefasst. Unter anderem wegen der Turbulenz aufgrund des Tarifstreits mit den Bahngewerkschaften waren die Mitarbeiter erst vergangene Woche von den Plänen informiert worden.

Bund stockt Mittel für Transrapid auf

(11.09.) BERLIN - Der Bund und das Land Bayern haben am Montag bei einem Spitzentreffen in Berlin neue Finanzzusagen für die geplante Transrapid-Strecke vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen gemacht. Verkehrsminister Tiefensee stockte das Angebot des Bundes von 550 auf 925 Millionen Euro als "absolute Obergrenze" auf, Huber das Angebot Bayerns von 470 auf 475 Millionen Euro Euro. Weitere Mittel soll der Flughafen als Nutznießer der Magnetbahn zuschießen. Auch damit bleibt aber immer noch eine Finanzierungslücke von 165 Millionen Euro für das Projekt, dessen Kosten auf 1,85 Milliarden Euro beziffert werden. Laut Tiefensee müssen sich diesen Betrag sowie das Risiko für mögliche Mehrkosten der Freistaat Bayern, die Bahn AG, der Flughafen, die EU und die Industrie teilen.

DB Systel GmbH: DB bündelt IT- und TK- Kompetenz in einer Gesellschaft

(11.09.) FRANKFURT/Main - Die DB führt innerhalb des Geschäftsfeldes Dienstleistungen unter dem Dach der neu gegründeten DB Systel GmbH die Kompetenzen für Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) zusammen. Bislang waren dafür die beiden Gesellschaften DB Systems und DB Telematik zuständig. Durch den Zusammenschluss entsteht mit rund 5.100 Mitarbeitern einer der größten konzerneigenen Dienstleister für IT- und TK-Services in Europa. DB Systel mit Sitz in Frankfurt a. M. wurde mit dem Ziel gegründet, mittelfristig zu einem der führenden ICT-Dienstleister (Information and Communications Technology) in Europa zu avancieren. "Durch die intelligente Bündelung von IT und TK erwarten wir uns eine noch bessere Unterstützung von Geschäftsprozessen entlang der Mobilitäts- und Logistikkette", erklärte Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG.

Das Unternehmen realisiert bereits heute IT- und TK-Lösungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg von der Planung über Entwicklung und Betrieb bis hin zur Entstörung. Dazu zählen unter anderem das bundesweite Mobilfunknetz für den Bahnverkehr (GSM-R), das Reisendeninformationssystem und das Vertriebssystem des Personenverkehrs. DB Systel entwickelt ihr IT- und TK-Angebot kontinuierlich weiter, um darauf aufbauend integrierte ICT-Services bereitzustellen. Diese sichern den Kunden über die reine Bereitstellung technischer Komponenten hinaus die ganzheitliche Funktionsfähigkeit von IT- und TK-gestützten Geschäftsprozessen. Zum Vorsitzenden der Geschäftsführung wurde Robert Simmeth berufen. Als technische Geschäftsführer wurden Nobert Becker für den Bereich TK sowie Detlef Exner für den Bereich IT bestellt. Finanzen/Controlling wird durch Dr. Burkhard Klanke geleitet. Christof Seltmann zeichnet in dem neuen Unternehmen für Personal verantwortlich.

Gotthard: 50000 feierten in Erstfeld und Biasca

(11.09.) ERSTFELD - Erstfeld und Biasca verwandelten sich am letzten Wochenende in bunte Festplätze: mit einem großen Fest feierte Gottardo am 8. und 9. September 2007 bei idealem Wetter das Jubiläum "125 Jahre Gotthardbahn". Rund 50000 Bahnfans, Familien und Anwohner wurden von zahlreichen Attraktionen angelockt. Tausende von Besuchern zog es auch zur AlpTransit Gotthard-Baustelle Erstfeld. Hier konnte man an diesen beiden Tagen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen. Die Baustelle Erstfeld öffnete am Wochenende vom 8. und 9. September 2007 zum ersten Mal ihre Tore für die Öffentlichkeit. Tausende von Besucherinnen und Besucher waren beeindruckt von der Grossbaustelle, wo momentan die erste von zwei gewaltigen Tunnelbohrmaschinen montiert wird.

Erstfeld ist die einzige Baustelle des Gotthard-Basistunnels, wo die Tunnelbohrmaschinen nicht im Berg, sondern über Tag montiert werden. Und damit bot sich die bisher beste Möglichkeit, eine dieser gewaltigen fahrenden Fabriken aus der Nähe zu bestaunen und ihre Dimensionen zu erfassen. Neben der Montage der Tunnelbohrmaschine und der Revision des Bohrkopfes stießen auf dem Rundgang über den Installationsplatz vor allem die beeindruckenden Materialbewirtschaftungs- und Förderbandanlagen auf großes Interesse. Die Verantwortlichen der AlpTransit Gotthard AG, der Ingenieurgemeinschaften und der Arbeitsgemeinschaft AGN, Los 151 freuten sich über das große Interesse der Öffentlichkeit, Informationen über den Stand der Arbeiten am Gotthard-Basistunnel aus erster Hand zu erhalten. Auf der Baustelle Erstfeld entstehen in den nächsten Jahren das Nordportal des Gotthard-Basistunnels und die beiden 7 km langen Tunnelröhren bis nach Amsteg.

Tiefensee und Böhmer lehnen Riesen-Lkw öffentlich ab

(11.09.) BERLIN - Mit Wolfgang Böhmer (CDU) hat sich am Montag erstmals ein Ministerpräsident öffentlich gegen die Zulassung von Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen ausgesprochen. Auf dem Gewerkschaftstag der Verkehrsgewerkschaft GDBA in Magdeburg warnte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt vor den oftmals als Euro-Combis oder Öko-Liner verharmlosten Fahrzeugen. "Wenn Gigaliner, die kaum noch um die Kurve kommen, auf den Straßen fahren, dann haben wir zusätzliche Probleme", so Böhmer. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, begrüßte diese Äußerung ausdrücklich: "Die Zulassung von Monstertrucks würde mehr Lkw-Verkehr auf der Straße, mehr Unfälle und höhere Kosten für die Allgemeinheit bedeuten. Es wird Zeit, dass die Befürworter dieser bis zu 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Lkw-Riesen endlich begreifen, dass man das Wohl der Allgemeinheit nicht einfach ignorieren darf."

Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) äußerte sich zum Thema Riesen-Lkw. In Magdeburg bezog der Minister ganz deutlich Position: "Ich spreche mich gegen den 60-Tonner aus, gegen den Gigaliner." Die Allianz pro Schiene fühlt sich durch solche Äußerungen in ihrem Engagement gegen die Monstertrucks bestärkt. „Wir haben alle vernünftigen Argumente auf unserer Seite", so Flege. "Riesen-Lkw sind ein verkehrs- und umweltpolitischer Irrweg. Es kann einfach nicht sein, dass ernsthaft darüber diskutiert wird, Fahrzeuge auf die Straße zu lassen, die Transporte von der umweltfreundlichen Schiene auf die schon überfüllte Straße holen. Und das auch noch unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes." Weitere Informationen zum Thema Monstertrucks gibt es auf der Seite http://www.gueter-auf-die-schiene.de/.

DB weist Bericht über Investitionsstau und schlechte Schienen zurück

(10.09.) HAMBURG - Die DB muss einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge in den kommenden Jahren Milliarden in den Erhalt von Schienen und Brücken investieren. Unter Berufung auf das Eisenbahnbundesamt hieß es, mehr als 6000 Kilometer Gleise bestünden noch aus veralteten Schienen der Kategorie "S 49", die zu einem großen Teil aus bruchanfälligem Thomasstahl bestehen. Das bis in die 70er Jahre hinein verwendete Material sei auch für den Bruch zahlreicher Strommasten in Nordrhein-Westfalen vor knapp zwei Jahren verantwortlich gewesen. Zudem wurden nach Angaben des hessischen Verkehrsministers Alois Rhiel (CDU) rund 40 Prozent der knapp 25 000 Bahn-Brücken vor 1910 gebaut. Etwa 7500 dieser Brücken müssten in den nächsten zwölf Jahren erneuert werden, schreibt das Magazin.

Die DB wies den Bericht zurück. In einer Stellungnahme hieß es, die Bahn tausche im Rahmen ihres üblichen Oberbauprogramms Schienen einer bestimmten Bauart aufgrund ihres Alters sukzessive aus. Die meisten betroffenen Schienen seien bereits ersetzt worden; nun ständen in erster Linie noch Umbaumaßnahmen an Rangieranlagen und Abstellgleisen an. "Den Austausch unserer Schienen dieses Typs haben wir bereits langfristig geplant und mit dem Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt. Das heißt sowohl die technische als auch die finanzielle Planung steht seit langem und ist für uns nichts Neues. Zu keinem Zeitpunkt ging oder geht von diesem Schienentyp ein Sicherheitsrisiko aus", erklärte Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der DB. Die Bahn investiere umfangreich in die Qualität ihres Schienennetzes und treibe mitnichten eine Bugwelle ungeplanter Investitionen vor sich her. Mit den gewaltigen Investitionen der vergangenen Jahre in die Schieneninfrastruktur, "die wir auch für die Zukunft geplant haben, gewährleisten wir ein sicheres und zugleich hoch leistungsfähiges Netz für den Personen- und Güterverkehr. Dies gilt selbstverständlich auch für unsere Brücken."

"Tagesspiegel": Ministerium räumt Milliardenrisiko für Bund ein

(10.09.) BERLIN - Die geplante Teilprivatisierung der DB birgt nach einem Bericht des "Tagesspiegel" offenbar ein milliardenschweres Risiko für die Regierung. Bei einem möglichen Rückkauf des Schienennetzes müsste der Bund demnach 7,5 Milliarden Euro an das Unternehmen zahlen. Das habe die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion mitgeteilt. Bislang sei lediglich von "mehreren Milliarden Euro" die Rede gewesen. Das Bundeskabinett hatte Ende Juli den Gesetzentwurf zur Bahnprivatisierung von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) verabschiedet und damit grünes Licht für eine Teilprivatisierung gegeben. Dabei will sich der Bund von maximal 49 Prozent seiner Anteile trennen. Die Bahn soll als wirtschaftlicher Eigentümer das rund 34.000 Kilometer lange Netz zunächst für 15 Jahre bewirtschaften und bilanzieren dürfen. Juristischer Eigentümer soll weiter der Bund bleiben. Nach 15 Jahren muss der Bundestag die Übertragung des Netzes an die Bahn verlängern.

Unterdessen berichtet die "Financial Times Deutschland", die Union könne mit dem Modell einer Bahn-Privatisierung über Volksaktien leben. Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte der Zeitung, das vom Bundeskabinett beschlossene sogenannte Eigentumssicherungsmodell lasse sich mit der Ausgabe von Volksaktien ohne Stimmrecht kombinieren. "Wenn die SPD meint, dass das Eigentumssicherungsmodell in eine Volksaktie mündet, und wenn der Finanzminister sagt, dass das genug Geld bringt, dann wird die Union es daran nicht scheitern lassen", sagte Friedrich. Er machte aber auch deutlich, dass er kein Anhänger der Volksaktie ist: "Ich halte wenig von der Unterscheidung zwischen guten und schlechten Aktionären." Die Idee einer Bahn-Volksaktie gewinnt in der SPD derzeit mehr und mehr an Unterstützung.

GDBA warnt vor neuem Alleingang der Lokführergewerkschaft

(10.09.) BERLIN - Im Tarifkonflikt mit der DB hat die Verkehrsgewerkschaft GDBA der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen neuerlichen Alleingang vorgeworfen. Die GDL hintertreibe die Vereinbarung, die die drei Bahngewerkschaften am 27. August mit der Bahn geschlossen hatten, kritisierte der GDBA- Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel am Sonntag in Magdeburg, wo die GDBA von Montag bis Mittwoch einen Gewerkschaftstag abhält. "Es kann nicht sein, dass sich die GDL schriftlich bereiterklärt, künftig nur noch für Lokführer Tarifverträge abzuschließen und wenig später verkündet, auch für das Zugbegleitpersonal tarifpolitisch zuständig sein zu wollen." So funktioniere die angestrebte Kooperation zwischen den Bahngewerkschaften "ganz bestimmt nicht", sagte Hommel.

Am Berliner Ostkreuz beginnt neue Bauetappe

(10.09.) BERLIN - Ab dem 14. September werden am Ostkreuz die Brücken der Fernbahngleise auf der Ringbahn ausgebaut. Im Oktober wird eine Fußgängerbrücke errichtet, die die jetzige Fußgängerbrücke zwischen Sonntag- und Hauptstraße während der Bauzeit ersetzt. Mit diesen Arbeiten beginnt eine neue Etappe für den Umbau des größten Berliner Nahverkehrsknotenpunktes. Seit Februar 2006 wird am Ostkreuz gebaut, unter anderem mussten rund 80 Kilometer Kabel neu verlegt und ein Stellwerk gebaut werden, das den S-Bahnbetrieb während der Bauzeit sichert. Vom 14. bis 22. September werden - überwiegend in den Nachtstunden - insgesamt 20 jeweils 14 bis 29 Tonnen schwere und zehn bis 15 Meter lange Brückenteile von vier Ringbahngleisen (Fernbahn- und ehemalige Anschlussgleise zu Glaswerk und Osthafen) ausgebaut. Dazu sind  Einschränkungen im S-Bahn- sowie im Regionalverkehr notwendig. Da auch die Verbindung zwischen dem Ostbahnhof und dem ICE-Werk Rummelsburg betroffen ist, werden einige ICE andere Abfahrts- oder Endbahnhöfe haben. Dies wird auch Mitte Oktober notwendig, wenn eine neue Fußgängerbrücke errichtet wird, die die Bahnsteige D (Lichtenberg-Stadtbahn) und E (Erkner-Stadtbahn) mit den Ausgängen Sonntagsstraße und Hauptstraße verbinden wird. Diese Fußgängerbrücke ersetzt währen der Bauzeit die jetzige, aus den 20er Jahren stammende, die für den Umbau des Bahnhofs abgebrochen werden muss.

Im Bahnhof Satteldorf halten wieder Personenzüge

(10.09.) STUTTGART - Die WestFrankenBahn öffnet am 10. September 2007 nach 22 Jahren die Station Satteldorf wieder für den Personenverkehr. Der neue Halt soll vermehrt den Schülerverkehr von der Tauberbahn aufnehmen, wobei die Busse als Zubringer fungieren. Ein entsprechendes Konzept wurde vom KreisVerkehr Schwäbisch Hall GmbH und der WestFrankenBahn unter Beteiligung der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) erarbeitet. Die WestFrankenBahn hat in den letzten Wochen den Bahnsteig 1 für rund 40000 Euro instandgesetzt, dabei wurde die Bahnsteigkante neu betoniert und der Bahnsteigbelag neu aufgebaut und eine neue Beleuchtungsanlage installiert. Ab dem 10. September 2007 können nur einzelne Züge halten, damit die bestehenden Anschlüsse in Crailsheim und Lauda erhalten bleiben. Die Zahl der in Satteldorf halten Züge soll in den nächsten Jahren erhöht werden.

Signale auf Grün für mehr Fahrgastrechte

(08.09.) BERLIN - Bahnfahrer sollen künftig mehr Rechte erhalten, vor allem bei Verspätungen und Zugausfällen. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries stellte dazu am Freitag Eckpunkte eines Gesetzes zur Verbesserung der Fahrgastrechte vor. Deutschland greift damit einer EU-Verordnung vor, auf die sich die Mitgliedsstaaten in diesem Sommer geeinigt hatten und die voraussichtlich Anfang 2010 in Kraft tritt. "Die Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in Deutschland werden als erste von den neuen europäischen Regelungen profitieren, auf die wir uns im Juni geeinigt haben", sagte Zypries. "Für innerdeutsche Fahrten im Nah- und Fernverkehr wollen wir die Rechte der Bahnkunden so schnell wie möglich verbessern und werden deshalb nicht auf das In-Kraft-Treten der EU-Verordnung warten."

Wenn ein Zug im Fernverkehr Verspätung hat, muss das Eisenbahnunternehmen dem Fahrgast nach dem neuen Gesetz künftig bei einer Verspätung ab 60 Minuten 25 % des Fahrpreises und bei einer Verspätung ab 120 Minuten 50 % des Fahrpreises zahlen, und zwar - falls vom Fahrgast gewünscht - in bar. Außerdem muss das Eisenbahnunternehmen bei einer Verspätung ab 60 Minuten dem Fahrgast Erfrischungen im Zug oder, wenn eine Übernachtung erforderlich wird, eine Hotelunterkunft anbieten. Bisher gibt es bei der DB bei einstündiger Verspätung 20 Prozent des Fahrpreises in Form eines Gutscheines zurück. Weiter sieht der Gesetzentwurf vor, dass der Fahrgast auch von einer Fahrt absehen und Rückerstattung des Fahrpreises verlangen oder die Fahrt zu einem späteren Zeitpunkt auch mit geänderter Streckenführung durchführen kann, wenn sich eine Verspätung von mehr als 60 Minuten abzeichnet. Für Zeitkarten wie die BahnCard 100 sollen die Eisenbahnunternehmen verpflichtet werden, in ihren Beförderungsbedingungen eine angemessene Entschädigung vorzusehen, wenn der Fahrgast wiederholt Verspätungen erleidet. Vom Entschädigungsanspruch ausgenommen sind Verspätungen, die aus außerbetrieblichen Vorkommnissen wie etwa Suizidfällen herrühren, nicht aber streikbedingte Verspätungen.

Für den Nahverkehr sind weitergehende Regelungen geplant. So soll der Fahrgast bei einer Verspätung oder dem Ausfall eines Zuges im  alternative Verkehrsmittel wählen können. So kann er ab einer 20minütigen Verspätung ein anderes Schienenverkehrsmittel nutzen, sofern dieses vom Beförderer selbst oder von einem mit ihm in einer Tarifgemeinschaft verbundenen Unternehmen betrieben wird, also z.B. ohne Aufpreis einen ICE statt des verspäteten Regionalexpresses. Wenn der Zug nachts Verspätung hat, kann der Fahrgast auf ein Taxi umsteigen, wenn keine preisgünstigeren öffentlichen Verkehrsmittel mehr zur Verfügung stehen, um den Zielort zu erreichen. Weitere Voraussetzungen sind, dass die Verspätung mindestens 60 Minuten beträgt und die Beförderung in die Zeit zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr fällt. Der Ersatzanspruch ist dann auf die Kosten für eine Taxi-Fahrt von maximal 50 km beschränkt.

Der Gesetzentwurf sieht weiterhin vor, dass bei einem Eisenbahnunfall die Eisenbahnunternehmen, soweit ein Fahrgast getötet oder verletzt wurde, künftig einen Vorschuss zahlen müssen, der die unmittelbaren wirtschaftlichen Bedürfnisse des geschädigten Fahrgasts oder seiner Angehörigen deckt. Wird ein Fahrgast getötet, beträgt dieser Vorschuss mindestens 21.000 Euro. Wenn die Verordnung in Kraft tritt, werden europaweit außerdem einheitliche Haftungsregeln und Mindestentschädigungssummen bei Personenschäden gelten. Dann kann kein Mitgliedstaat mehr geringere Haftungshöchstsummen festschreiben als umgerechnet ca. 197.000 Euro. Weiterhin werden die Rechte von behinderten Personen und sonstigen Personen mit eingeschränkter Mobilität gestärkt. So müssen Eisenbahnunternehmen und Bahnhofsbetreiber laut dem Gesetzentwurf dafür sorgen, dass der Bahnhof, die Bahnsteige, die Fahrzeuge und andere Einrichtungen für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Soweit entsprechendes Personal vorhanden ist und der Unterstützungsbedarf vorher angemeldet wurde, werden die Eisenbahnunternehmen und Bahnhofsbetreiber verpflichtet, kostenlos Unterstützung beim Ein- und Aussteigen sowie bei der Fahrt zu leisten.

Das neue Fahrgast-Gesetz sieht außerdem vor, dass die Bahnunternehmen Beschwerden von Kunden nach mindestens einem Monat oder, wenn der Fahrgast hierüber unterrichtet worden ist, innerhalb von spätestens 3 Monaten beantworten müssen. Außerdem sollen Beschwerdestellen bei den Eisenbahnaufsichtsbehörden eingerichtet werden, an die sich Kunden wenden können, wenn sich die Bahn ihrer Ansicht nach nicht angemessen ihres Problems angenommen hat. Ferner müssen die Eisenbahnunternehmen die Fahrgäste beim Fahrkartenverkauf bzw. während der Fahrt insbesondere darüber informieren, welche die kürzeste und preisgünstigste Zugverbindung ist, welche Rechte der Fahrgast hat, ob der Zug Verspätung hat und welche Anschlüsse erreicht werden können. Im Nahverkehr sollen die Informationspflichten aus Praktikabilitätsgründen allerdings weniger umfangreich sein, zum Beispiel können die Informationen über die Anschlussverbindungen während der Fahrt entfallen. Außerdem soll die Verpflichtung zur Information über Fahrgastrechte auf den Fahrkartenerwerb am Schalter beschränkt werden.

Ab Mitte 2008 Breitband-Internet im Thalys

(08.09.) KÖLN - Ab Mitte 2008 steht allen Passagieren im Streckennetz des Hochgeschwindigkeitszuges Thalys zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam und Köln eine satellitengestützte Breitband-Internetverbindung zur Verfügung. Hierzu hat Thalys am Donnerstag offiziell ein Konsortium einberufen, um künftig in seinen beiden Komfortklassen einen länderübergreifenden Internet-Zugang zu ermöglichen. Thalys ist der erste Hochgeschwindigkeitszug, der diesen Service international und mit Unterstützung von Satelliten-Technologie anbietet. Die Internetverbindung überwindet auch bei einer Reisegeschwindigkeit von 300 km/h problemlos die europäischen Grenzen und garantiert damit ununterbrochenes Surfen mit hoher Datenübertragungsrate während der gesamten Fahrt.

Zu dem Konsortium gehören der global agierende Kommunikationsdienstleister Nokia Siemens Networks, 21Net, ein europäisches Unternehmen, das für die Breitbandverbindung via Satellit im Zug zuständig ist, sowie der belgische Breitbandkabel-Betreiber Telenet. Mit dem Ziel, eine durchgängige Internetverbindung anzubieten, werden sie Satelliten-, GPRS- und UMTSTechnologien mit drahtlosen Netzwerken kombinieren. Der Service ist vergleichbar mit dem Internet-Zugang über Hotspots, den zunehmend mehr Hotels, Bars, Flughäfen oder Bahnhöfe anbieten.

Noch in diesem Monat werden im Rahmen einer Testphase einige Thalys-Züge mit dieser innovativen Technologie ausgerüstet, die einen satellitenbasierten, bidirektionalen Internetzugang mit einem Netzwerk von Zugangspunkten kombiniert, die sowohl in den Waggons der ersten als auch der zweiten Klasse zu finden sind. Zusätzlich wird eine Technologie implementiert, die nahtlos von GPRS/UMTS zu einer Satellitenverbindung umschaltet, um die Internetverbindung auch in überdachten Bereichen wie Stationen oder Tunneln aufrecht zu erhalten. Der erste Thalys mit dieser leistungsfähigen Breitband-Internet-Technologie soll im Herbst dieses Jahres seinen regulären Betrieb aufnehmen. Begleitend wird Thalys seinen Gästen über den neuen Internet-Service "ThalysNet" Informationen zu den Zielstädten, den Anschlusszügen sowie zur Unterhaltung zur Verfügung stellen.

Zehn Jahre Netzleitzentrale in Frankfurt

(08.09.) FRANKFURT/Main - "Zehn Jahre Netzleitzentrale: das ist eine Erfolgsgeschichte." Das sagte am Freitag in Frankfurt am Main Dr. Volker Kefer, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG anlässlich einer Feier des Jubiläums. Aus der Netzleitzentrale wird das mit 34.000 Kilometern größte Schienennetz in Europa koordiniert. Von den Reisenden unbemerkt koordinieren und disponieren 33 Mitarbeiter rund um die Uhr den bundesweiten Zugverkehr, alle ICE-, Intercity- und EuroCity-Züge sowie wichtige Güterzüge und Sonderverkehre. Darüber hinaus koordiniert die Netzleitzentrale die sieben regionalen Betriebszentralen und hält Kontakt zu den ausländischen Bahnen. Im Beisein von Vertretern der Stadt, des Landes sowie der Deutschen Bahn wurde heute in Frankfurt das zehnjährige Jubiläum begangen. "Auf keinem anderen Netz in Europa verkehren mehr Züge, gibt es engere Takte und fahren so viele Eisenbahnverkehrsunternehmen wie auf dem deutschen Schienennetz", sagte Kefer. "Mit der Netzleitzentrale verfügen wir über die technische Basis, um dieses komplexe System mittels moderner Datenverarbeitung optimal zu steuern. Hierbei stehen Sicherheit und Qualität des Betriebs immer an erster Stelle."

Leit- und Dispositionssystem Netz (LeiDis-N) heißt das Datenverarbeitungssystem, mit dessen Hilfe die Disponenten frühzeitig über Anschlussverbindungen, Ersatzzüge, Sonderhalte und Umleitungen entscheiden. Allein im Fernverkehr werden täglich über 3.000 Anschlussverbindungen in den Bahnhöfen überwacht. In der Netzleitzentrale wird netzweit der aktuelle Zugbetrieb am Bildschirm verfolgt. Bei Verspätungen werden die überregionalen Auswirkungen sofort vom Rechner simuliert und hochgerechnet - eine wichtige Hilfe für die Entscheidung, ob Anschlüsse gewährleistet werden können oder nicht. So kann bei Störungen sofort reagiert werden, um den Eisenbahnverkehrsunternehmen auch bei Unregelmäßigkeiten schnell eine zufriedenstellende Lösung anzubieten. Mit der Einrichtung der Netzleitzentrale im Jahr 1997 wurden in Frankfurt am Main die bisher getrennten Zentralen Betriebsleitungen für die alten und neuen Bundesländer aus Mainz und Berlin zusammengeführt. Gleichzeitig begann der Aufbau der sieben regionalen Betriebszentralen. Die Umsetzung wurde im Jahr 2001 abgeschlossen.

100 Tage bis zur Eröffnung der S-Bahnanbindung nach Stade

(08.09.) HAMBURG - In rund 100 Tagen, ab 9. Dezember, verbinden die Zweistrom-S-Bahnen die Hamburger Innenstadt direkt und umsteigefrei mit dem Landkreis Stade. Am Freitag lud die S-Bahn Hamburg GmbH erstmals Gäste zu einer Sonderfahrt in einer Zweistrom-S-Bahn nach Stade ein. Mit an Bord waren auch der niedersächsische Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Joachim Werren, der Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Hamburg, Gerhard Fuchs, sowie Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Während der Sonderfahrt wurden die Gäste über die Besonderheit der Systemwechselstelle in Hamburg-Neugraben, den aktuellen Stand der Bauarbeiten und über die technischen Erprobungsfahrten der Zweistrom-Fahrzeuge von Fachleuten der Deutschen Bahn und dem Konsortium Alstom/Bombardier informiert.

Mit der S-Bahnanbindung nach Stade wächst das heutige S-Bahn-Netz ab Hamburg-Neugraben um rund 32 Kilometer. Eigens dafür werden 42 Zwei-strom-Fahrzeuge der Baureihe ET 474.3 auf dieser Strecke eingesetzt. Bis Neugraben fahren sie mit 1.200 Volt Gleichstrom; ab Neugraben bis Stade mit 15.000 Volt Wechselstrom. Für den Wechsel der Stromsysteme wurde dafür in Hamburg-Neugraben die sogenannte Systemwechselstelle im Juli dieses Jahres fertig gestellt. Die Bauarbeiten hierfür begannen im März. Innerhalb eines stromlosen Abschnittes von 135 Metern wechseln die Zweistrom-Fahrzeuge zwischen Gleich- und Wechselstrom. Mit der S-Bahnanbindung nach Stade und den Zweistrom-S-Bahnen wird eine deutliche Angebotsverbesserung im Nahverkehr erreicht. Die Länder Niedersachsen und Hamburg investieren rund 162 Millionen Euro in das Verkehrsprojekt. Gleise, Oberleitung, Sicherungstechnik sowie die Bahnhöfe und Haltepunkte zwischen Neugraben und Stade werden so umgebaut, dass die S-Bahn in der morgendlichen Hauptverkehrszeit bis Buxtehude im Zehn-Minuten-Takt und weiter bis Stade im 20-Minuten-Takt fahren kann.

Zwischen Neugraben und Stade werden acht bereits bestehende Bahnstationen umgebaut. Die Stationen sind: Hamburg-Neugraben, Neu Wulmstorf, Buxtehude, Neukloster, Horneburg, Dollern, Agathenburg und Stade. Zu den Umbaumaßnahmen zählen unter anderem Bahnsteigerhöhungen auf 76 oder 96 Zentimeter. Der Hamburger Stadtteil Fischbek erhält eine vollständig neue S-Bahn-Station. Künftig werden alle Stationen der S-Bahnanbindung bis Stade barrierefrei zugänglich sein. Zentrale Elemente einer einheitlichen Gestaltung und Ausstattung dieser Stationen sind unter anderem Wetterschutzhäuser, Sitzgelegenheiten, Fahrkartenautomaten sowie moderne Wegeleit- und Informationssysteme. Im Frühjahr 2006 begannen erste Arbeiten entlang der Strecke. Dazu zählte auch die Fertigstellung der Kabeltrasse mit einer Länge von rund 32 Kilometern für die Leit- und Sicherungstechnik und die Telekommunikationsanlagen. Seit Herbst 2006 begannen auch die Arbeiten zum Umbau der neun Stationen. Komplett abgeschlossen werden die Arbeiten an der Strecke und die begleitenden Landschaftsbauarbeiten Anfang 2009.

DB dementiert: Kein Stilllegungsprogramm für Bahnstrecken

(08.09.) FRANKFURT/Main - Ein Medienbericht vom heutigen Tag, wonach die DB im Zuge der Teilprivatisierung umfangreiche Streckenstilllegungen plane, ist nach Darstellung des Unternehmens frei erfunden. "Es handelt sich hierbei ganz offensichtlich um politisch motivierte Stimmungsmache, die auch durch permanente Wiederholung nicht an Wahrheitsgehalt gewinnt. Ideologie verstellt hier den Blick auf die Fakten", sagte DB-Sprecher Martin Walden. "Als größter Nutzer der Infrastruktur haben wir ein vitales Interesse an der Funktions- und Leistungsfähigkeit des Netzes und der Anlagen." Walden verwies darauf, dass die Länder als Besteller des Nahverkehrs entscheidenden Einfluss auf den Erhalt regionaler Strecken haben. Erst bei nachhaltig ausbleibender Nachfrage könne einen Streckenstilllegung überhaupt in Betracht gezogen werden. Die eigentliche Stilllegung von Bahnanlagen müsse vom Bund selbst genehmigt werden. Voraussetzung sei, dass neben ausbleibender Nachfrage sich auch kein anderes Unternehmen findet, das die Strecken weiter betreiben will.

"Bahnhof des Jahres 2007" gesucht

(07.09.) BERLIN - Die Hauptbahnhöfe Aachen, Bremen, Berlin, Gera und Leipzig sind in der engsten Auswahl für die Auszeichnung als kundenfreundlichster deutscher Großstadtbahnhof des Jahres. Als Kandidaten für den besten deutschen Kleinstadtbahnhof wurden die Bahnhöfe Bamberg, Billerbeck, Frankfurt an der Oder, Hameln und Landsberg am Lech nominiert. Die Allianz pro Schiene vergibt den Titel "Bahnhof des Jahres" seit 2004 an jeweils einen Kleinstadt- und einen Großstadtbahnhof. Die dreiköpfige Jury mit Vertretern der Allianz pro Schiene, des Fahrgastverbandes "Pro Bahn" sowie des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) will sich im September entscheiden. Im vergangenen Jahr erhielten der Großstadtbahnhof Hamburg-Dammtor und der Kleinstadtbahnhof Oberstdorf (Bayern) die begehrte Auszeichnung.

Ausschlaggebend ist dabei die Kundenfreundlichkeit der Bahnhöfe. Außer repräsentativer Kundenbefragungen des Meinungsforschungsinstituts Infas zählen für die Jury auch subjektive Eindrücke wie das gastronomische Angebot und das äußere Erscheinungsbild. "Wir beurteilen die Bahnhöfe aus Nutzersicht", sagt Jury-Mitglied Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastverbandes "Pro Bahn". Mit einer gemeinsam erarbeiteten Checkliste reist die Jury unerkannt von Bahnhof zu Bahnhof, um zu prüfen, wie kundenfreundlich und kundengerecht der Aufenthalt in den Bahnhöfen ist. "Es gibt viele sehr attraktive Bahnhöfe, die gute Chancen auf die Auszeichnung haben", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Bahnreisende möchten auf gute Einkaufsmöglichkeiten und eine angenehme Atmosphäre nicht mehr verzichten. Mit der Auszeichnung "Bahnhof des Jahres" dürfen sich die Bahnhöfe schmücken, die den Reisenden Komfort in jeder Hinsicht bieten. Für die Allianz pro Schiene ein wichtiger Schritt, um die umweltfreundliche Schiene zum Verkehrsmittel der ersten Wahl werden zu lassen. "Saubere, helle Bahnhöfe mit motivierten Mitarbeitern und einer gut funktionierenden Kundeninformation sind ein Muss für einen erfolgreichen Schienenverkehr", erklärt Flege.

Jury-Mitglied Monika Ganseforth vom VCD ist es besonders wichtig, dass Bahnhöfe über umfangreiche Service-Angebote hinaus den Fahrgästen einen angenehmen Aufenthalt bieten. Die Öffnung des Bahnhofes zur Stadt, die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sowie Kriterien wie Barrierefreiheit, Radler- und Familienfreundlichkeit und ganz praktische Dinge wie eine gut funktionierende Gepäckaufbewahrung spielen für die Bewertung ebenfalls eine große Rolle.

DB und Häfen stellen Zukunftskonzept für Seehafen-Hinterland-Verkehre vor

(07.09.) HAMBURG - Die stürmische Entwicklung im Welthandel und der Boom in den neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben den deutschen Seehäfen in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufschwung beschert. Nach zweistelligen Wachstumsraten in den vergangenen Jahren gehen alle Prognosen von einer weiteren Verdoppelung des Transportaufkommens in den Häfen bis 2015 aus. Jeder dritte Container, der heute in Hamburg ankommt, wird mit dem Zug abgefahren. Angesichts des starken Wachstums sind die Hauptabfuhrstrecken der Seehäfen allerdings nahe an ihrer Kapazitätsgrenze. Damit sie nicht Flaschenhals der wirtschaftlichen Entwicklung werden, ist ein zeitnaher Ausbau notwendig. Mit dem "Masterplan Schiene Seehafen-Hinterland-Verkehr", der in den Masterplan Güterverkehr und Logistik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) eingehen soll, zeigten die Häfen und die DB im Rahmen einer Fachkonferenz in Hamburg am 06. September ein Gesamtkonzept auf, das auf lange Sicht den Herausforderungen gerecht wird.

Neu- und Ausbauprojekte, die im Wesentlichen aus Bundesmitteln finanziert werden, müssen aufgrund der langen Genehmigungs- und Planungszeiten sowie der Sicherstellung des nötigen Finanzrahmens nun zügig angegangen werden. Dazu gehören die Hafenanbindungen ebenso wie etwa der Neubau der so genannten "Y-Trasse" Bremen/Hamburg - Hannover. Aber auch kapazitätssteigernde Ausbaumaßnahmen auf den stark belasteten Hauptstrecken und Knotenpunkten im Binnenland sind erforderlich. Die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Häfen unterstreicht Dr. Hans Peter Dücker, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority: "Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, unserer Häfen und den Erhalt der damit verbundenen Arbeitsplätze ist eine leistungsfähige Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Dem laufenden Ausbau der Häfen müssen nun die Verkehrswege ins Binnenland angemessen folgen."

Bahnbörsengang: Parlamentarische Beratung wird verschoben

(07.09.) BERLIN - Angesichts des massiven Widerstandes vor allem in der SPD gegen den Börsengang der DB haben sich die Fraktionschefs der Koalition, Peter Struck (SPD) und Volker Kauder (CDU) am Donnerstag darauf geeinigt, die parlamentarische Beratung des Vorhabens um eine auf die übernächste Woche zu verschieben. "Das heißt, dass wir auf keinen Fall vor dem SPD-Parteitag eine endgültige Entscheidung im Bundestag fällen werden", sagte Struck laut einem Bericht des "Handelsblatt" nach einer Sitzung der SPD-Fraktionsspitze. In der SPD gibt es massive Vorbehalte gegen den Verkauf von bis zu 49 Prozent der Anteile an ertragsorientierte Finanzinvestoren. Die SPD-Linken erwarten deutliche Veränderungen an dem Vorhaben. Sie dringen unter anderem auf ein Volksaktien-Modell, also die Ausgabe von stimmrechtslosen Vorzugsaktien an Kleinanleger.

Über 200 Ehrengäste feiern die Gotthardbahn

(07.09.) BELLINZONA - Mit einer stimmungsvollen Feier ist am Donnerstag das Jubiläum "125 Jahre Gotthardbahn" offiziell in Richtung Höhepunkt gestartet. Über 200 Ehrengäste aus dem In- und Ausland reisten in zwei Extrazügen aus dem Tessin und aus der Deutschschweiz nach Bellinzona. Passend zur Geschichte gab es für die Teilnehmer den traditionellen "Suppenhalt" in Göschenen. Dort taufte SBB Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d'Epinay eine Lokomotive Re 484 von SBB Cargo auf den Namen "Gottardo". Die Lokomotive soll künftig als Botschafterin in der Schweiz und Italien die Erinnerung an das Gotthard-Jubiläum wach halten.

Weiter erwiesen die geladenen Gäste in Airolo mit einer Kranzniederlegung beim Denkmal von Vincenzo Vela den Opfern des Tunnelbaus die Ehre. Zum Abschluss führte die offizielle Jubiläumsreise anschließend nach Bellinzona und weiter zum Castelgrande. In Anwesenheit von Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey blickte die SBB gemeinsam mit den Kantonen Uri und Tessin auf ein bewegtes Stück Bahngeschichte zurück. "Die Eröffnung der Gotthardbahn hat die Schweiz ins Zentrum des sich rasch entwickelnden Europas gerückt, und sie hat die Menschen näher zueinander gebracht", stellte SBB CEO Andreas Meyer in seiner Begrüßungsansprache fest. Deshalb sei es wichtig, die Bergstrecke im Hinblick auf die Eröffnung der neuen Basislinie in der einen oder anderen Form zu bewahren. "Dass dies mit hohen Kosten verbunden ist, ist uns allen bewusst. Ich bin aber der Meinung, dass wir diese Kosten nicht scheuen dürfen", betonte Meyer.

Der Höhepunkt zum Jubiläum "125 Jahre Gotthardbahn" steht für die interessierte Bevölkerung noch bevor: Das Fest von Gottardo am 8. und 9. September 2007 in Erstfeld UR und Biasca TI verspricht zwei einmalige Erlebnistage, unter anderem mit einer spektakulären Rollmaterialshow mit modernen und historischen Zügen sowie einer interaktiven Erlebnisausstellung. Exklusiv für das Fest wurden zudem berühmte Symbole der Gotthardlinie wie die Kirche von Wassen in leuchtend roten Stoff gehüllt. Die Jubiläumsbillette zum Publikumsanlass in Erstfeld und Biasca sind an jedem Bahnhof erhältlich. Die Organisatoren empfehlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da die Parkplatzzahl vor Ort beschränkt ist. Informationen zu den Billettpreisen und den weiteren Attraktionen des Publikumsanlasses sind im Internet unter www.sbb.ch/gottardo erhältlich.

DB-Aufsichtsrat stimmt Aurelis-Verkauf und Güterwaggon-Anschaffung zu

(06.09.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB hat am Mittwoch auf einer turnusmäßigen Sitzung dem Verkauf der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG zugestimmt. Aurelis wurde im Jahr 2002 als DB-Tochtergesellschaft gegründet mit dem Zweck, nicht betrieblich notwendige Flächen zu entwickeln und zu verwerten. Im Portfolio der Gesellschaft befinden sich rund 1.500 Liegenschaften mit etwa 27 Millionen Quadratmetern, vor allem in den Ballungsgebieten Deutschlands. Vertragspartner der DB ist ein Konsortium aus Hochtief Projektentwicklung GmbH und Redwood Grove International L.P.. Bahn und Konsortium haben hierzu in der vergangenen Woche einen Vorvertrag unterzeichnet. Der angestrebte Verkauf folgt der mit dem Eigentümer abgestimmten Strategie, sich von nicht betriebsnotwendigen Flächen zu trennen. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat der Realisierung des Projekts "Stuttgart 21" zu - auf der Basis des dazu zwischen Bund, Land, Stadt Stuttgart und der DB AG am 19. Juli geschlossenen Memorandum of Understanding.

Um für das mittelfristig weiter steigende Verkehrsaufkommen im Güterverkehr gewappnet zu sein, wurde vom Aufsichtsrat außerdem auch der Kauf neuer Güterwagen genehmigt. Bis 2009 sollen 5.100 Wagen unterschiedlicher Bauarten beschafft werden. Für 3.300 liegen bereits Freigaben vor, für die weiteren 1.800 Wagen soll die Beschaffung jetzt angestoßen werden. Der Auftrag umfasst ein Volumen von 160 Millionen Euro. Darüber hinaus will die DB 13 Lokomotiven der Baureihe 185 im Wert von 34 Millionen Euro für die Güterbahn Railion kaufen. Zum Börsengang sagte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Werner Müller, die Signale aus Regierung und Regierungsfraktionen zur Teilprivatisierung seien erfreulich. "Der Abschluss der Bahnreform ist jetzt auf der Zielgeraden. Nach heutigem Stand kann die Teilprivatisierung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres stattfinden." Die wirtschaftlichen Voraussetzungen seien gegeben. Das Unternehmen habe sich auch in den ersten sieben Monaten dieses Jahres "hervorragend entwickelt". Der Umsatz stieg auf 18 Milliarden Euro und lag damit eine Milliarde über dem Vorjahreswert, rund 750 Millionen Euro des Zuwachses resultierten aus dem Ressort Transport und Logistik.

SBB: Positive Halbjahresbilanz

(06.09.) BERN - Die Schweizerische Bundesbahn (SBB) hat am Mittwoch ihre Halbjahresbilanz vorgestellt. Demnach konnte das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2007 im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich um 66,1 Prozent auf CHF 160,3 Mio. gesteigert werden. Das Konzernergebnis liegt mit CHF 92,3 Mio. um 55,4 Prozent über dem Periodenergebnis des Vorjahres. Personenverkehr und Immobilien trugen wesentlich zum positiven Geschäftsverlauf bei. Die Verkehrsleistungen der ersten sechs Monate liegen im Personen- wie im Güterverkehr über den Vergleichswerten des Vorjahres.

Im Personenverkehr erhöhte sich die Zahl der in SBB Zügen zurückgelegten Personenkilometer um 5 Prozent. Namentlich im West-Ost-Verkehr auf den Fernverkehrsstrecken Genf - Biel - Zürich und Genf - Bern - Zürich - St. Gallen verzeichnete die SBB ein überdurchschnittliches Wachstum. Der Gesamtwert der Kundenzufriedenheit lag mit 77 Indexpunkten um 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert. Die Kunden bewerteten neben anderem die Pünktlichkeit, die Information im Störungsfall und die Sauberkeit in den Zügen positiver. Schlechter beurteilt wurde andererseits das Preis/Leistungsverhältnis und das Sitzplatzangebot. Die Pünktlichkeit im Personenverkehr lag im ersten Halbjahr 2007 mit 96,3 Prozent (2006: 96,1 Prozent) leicht über den Vorjahreswerten. Erstmals wurde dabei nur die Pünktlichkeit an Werktagen beachtet. An den Wochenenden liegt die Pünktlichkeit nach SBB-Angaben generell höher. Neu wurde zusätzlich auch der Pünktlichkeitswert gemessen, welcher der Zahl der von Verspätungen betroffenen Reisenden Rechnung trägt. Diese "Reisenden-Pünktlichkeit" lag mit 94,7 Prozent rund 1,5 Prozent unter der Ankunftspünktlichkeit. Reisende in gut besetzten Zügen in den Stoßzeiten sind danach also häufiger von Verspätungen betroffen.

Im Gütergeschäft steigerte die SBB im ersten Halbjahr 2007 den Verkehrsertrag um 7,6 Prozent auf CHF 530.5 Mio. Mit 6,8 Milliarden Nettotonnenkilometern liegt die Verkehrsleistung um 13,3 Prozent über der Vorjahresperiode. Allerdings resultierte daraus keine Ergebnisverbesserung: SBB Cargo weist fürs erste Halbjahr 2007 einen Verlust von CHF 35.5 Mio. aus und liegt damit auf Vorjahresniveau. Mehrere Gründe führten zu diesem Ergebnis. So hätten die Mehrleistungen im Ausland (Deutschland plus 43 Prozent, in Italien plus 64 Prozent) aufgrund des raschen Kundenzuwachses nicht im gewünschten Masse von SBB Cargo selber erbracht werden können, so dass deutlich höhere Aufbaukosten als erwartet entstanden sein. In der Schweiz führten die Umschichtung von Verkehren zwischen einzelnen Branchen und die damit verbundenen Verkehrsverlagerungen zu höheren Kosten. Im Geschäftsbereich Instandhaltung von SBB Cargo schließlich konnten eingeplante Kostensenkungen noch nicht realisiert werden. Die Pünktlichkeit im Güterverkehr lag über den minimalen Zielwerten: Im internationalen Nord-Süd-Verkehr wurde eine Pünktlichkeit von über 80 Prozent erreicht. Im Binnengüterverkehr lag die Pünktlichkeit bei 89 Prozent.

SBB Infrastruktur erzielte im ersten Halbjahr 2007 ein Spartenergebnis von CHF 10 Mio.; das sind CHF 10.8 Mio. weniger als in der Vorjahresperiode. Im Bereich Netz entwickelte sich der Trassenverkauf weiterhin erfreulich. Insgesamt lag die Zahl der verkauften Trassenkilometer mit 76,6 Mio. Trassenkilometern um 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Die durch Dritte auf dem SBB Netz gefahrenen Kilometer nahmen um 6,9 Prozent auf 6,5 Millionen Kilometer zu. Zur weiteren Resultatverbesserung im Netz-Bereich wurden in den letzten Monaten Maßnahmen ausgelöst unter anderem zur Effizienzsteigerung im Unterhalt. Zur weiteren Verbesserung der Pünktlichkeit auf dem SBB Netz startete die SBB ein spezielles Programm "Pünktlichkeit". Die Messung der Pünktlichkeit auf dem SBB Netz soll weiter differenziert werden. Im Bereich Energie führten die milden Temperaturen zu einem geringeren Stromverbrauch. Die tiefen Strompreise am Markt ermöglichten eine Energieoptimierung mit weniger Eigenproduktion, mehr Fremdbezug und einem höheren Wasserstand in den Stauseen.

Steinbrück: Beim Münchner Transrapidprojekt überwiegen "Kontra-Agumente"

(06.09.) MÜNCHEN - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) stellt die geplante Münchner Transrapid-Strecke insgesamt in Frage. Die Abwägung der Vor- und Nachteile des Transrapidprojekts falle für ihn eindeutig aus, sagte der Minister der "Süddeutschen Zeitung": "Ich mache keinen Hehl daraus, dass in meinen Augen die Kontra-Argumente die Pro-Argumente deutlich überwiegen." Steinbrück bezweifelte, dass die bislang vorgesehenen 1,85 Milliarden Euro für den Bau ausreichten. "Wenn man dann bedenkt, dass wir die in Rede stehende Strecke, die gerade einmal 37 Kilometer lang ist, zu einem Drittel der Kosten auch mit einer Express-S-Bahn bedienen könnten, dann stellt sich schon die Frage, ob uns ein Fahrtzeitunterschied von 10 bis 15 Minuten diese Investition wert sein sollte", sagte der Steinbrück der "SZ". Weiterhin versicherte der Minister, im Fall eines Scheiterns des Transrapidprojekts werde der Bund die bislang fest zugesagten 550 Millionen Euro nicht einfach wieder einziehen. "Natürlich benötigt der Flughafen Franz Josef Strauß eine bessere Anbindung an die Münchener Innenstadt." Das sei der Bundesregierung bewusst, sie werde sich entsprechend verhalten.

Allianz pro Schiene zum Masterplan Güterverkehr und Logistik

(06.09.) BERLIN - Das Schienenbündnis "Allianz pro Schiene" hat die am Mittwoch vom Bundesverkehrsministerium vorgestellte "Verkehrspolitische Orientierung für einen Masterplan Güterverkehr und Logistik" begrüßt. "Wolfgang Tiefensee hat Eckpfeiler für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Verkehrspolitik vorgestellt, die wir sehr begrüßen. Der Minister ist beim Masterplan auf einem guten Weg", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege in Berlin.

Besonders erfreulich ist aus Sicht des Schienenbündnisses das klare Bekenntnis des Ministers, Güterverkehr und Umweltschutz besser als bislang in Einklang zu bringen und die umweltfreundlichere Schiene im Wettbewerb der Verkehrsträger zu stärken. Für die verkehrspolitische Diskussion "richtungsweisend" ist nach Einschätzung der Allianz pro Schiene die Tiefensee-Forderung, bislang auf die Gesellschaft abgewälzte Umwelt- und Unfallfolgekosten (so genannte "externe Kosten") verursachergerecht zuzuordnen. Zu fairen Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern, so das von Tiefensee präsentierte 15seitige Papier, "gehört auch eine gerechte Anlastung der von den Verkehrsträgern ausgehenden Kosten (...) Nun muss die Einbeziehung der externen Kosten folgen".

"Dies wird den umweltfreundlichen und sicheren Schienengüterverkehr enorm stärken", so Flege. Auch ansonsten enthalte die vom Minister vorgestellte verkehrspolitische Orientierung "viele Ansätze, den Güterverkehr in Deutschland effizienter und umweltfreundlicher zu machen". Die Allianz pro Schiene plädierte an das Ministerium, "nach der Richtungsansage nun konkrete Maßnahmen in den Masterplan aufzunehmen, die umweltfreundliche Verkehrsträger tatsächlich stärken". Insbesondere müsse die Schieneninfrastruktur "massiv ausgebaut" werden, um das vom Ministerium proklamierte Ziel, Verkehrszuwächse "überwiegend auf Schiene und Wasserstraße abzuwickeln", erreichen zu können.

Maßnahmen zur Lärmsanierung an der Bahnstrecke in Königslutter

(06.09.) HANNOVER - Die DB errichtet zum Schutz der Anwohner vor Schienenverkehrslärm an der Bahnstrecke Braunschweig - Helmstedt in Königslutter Schallschutzwände. Die zwei Meter hohen Wände südlich der Bahnstrecke im Bereich des Bahnhofs und der Arndtstraße sind in drei Abschnitte unterteilt und werden rund 650 Meter lang sein. Die Kosten dafür betragen rund 700.000 Euro. Die Arbeiten beginnen am 10. September und werden bis zum 30. Oktober abgeschlossen sein. Hierbei kann es auf Grund der Baustellentätigkeit zeitweise zu Lärmbelästigungen kommen.

Grünes Licht für S-Bahn Projekte in Nürnberg

(05.09.) FRANKFURT/Main - Am Dienstag haben der Vorstand der DB Netz, Volker Kefer, und Bayerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Erwin Huber den Bau- und Finanzierungsvertrag für insgesamt drei S-Bahn Projekte in Nürnberg unterzeichnet. Das Paket umfasst die Strecken Nürnberg - Ansbach, Nürnberg - Neumarkt (Oberpfalz) sowie die Verlängerung der S-Bahnlinie S1 von Lauf links der Pegnitz nach Hartmannshof. Insgesamt werden in den Ausbau der Strecken und barrierefreier Stationen von Bund, Land und DB knapp 200 Millionen Euro investiert. Die Bauarbeiten beginnen im kommenden Jahr und werden nach heutigem Planungsstand im Jahr 2010 abgeschlossen sein. Im Endausbau wird das heute 67 Kilometer lange S-Bahnnetz in Nürnberg insgesamt 206 Kilometer umfassen. Dazu gehört auch das bereits im Bau befindliche Projekt "Viergleisiger Ausbau Nürnberg - Fürth"/S-Bahn Nürnberg - Forchheim. Die Region Nürnberg, mit seinen über 2,2 Millionen Einwohnern, erhält damit einen schnellen, zuverlässigen und umweltfreundlichen Nahverkehr.

Die Ertüchtigung der drei S-Bahn Strecken ermöglichen engere Taktzeiten und Mehrverkehre. Die neuen Verkehrsstationen erhalten einen barrierefreien Zugang und werden mit neuen Lautsprecher- und Beleuchtungsanlagen ausgestattet. Die vorhandenen Stationen werden ebenfalls den aktuellen Standards angepasst. Für die Strecke Nürnberg - Ansbach sind Investitionen von rund 82 Millionen Euro vorgesehen. Die S-Bahn-Strecke Nürnberg - Neumarkt wird zweigleisig zwischen Fischbach und Feucht ausgebaut. Die Investitionssumme beläuft sich insgesamt auf rund 63 Millionen Euro. Auf der Strecke Lauf l.d.P.  - Hartmannshof wird auf dem Abschnitt Lauf bis Hersbruck die Zweigleisigkeit wieder hergestellt und die Elektrifizierung komplettiert. Hier umfasst das Investitionsvolumen rund 55 Millionen Euro.

DB verkauft Immobilien-Tochter Aurelis

(05.09.) BERLIN - Die DB will ihre Immobilientochter Aurelis an ein Konsortium aus dem Baukonzern Hochtief und dem Finanzinvestor Redwood Grove verkaufen. Wie der Essener Baukonzern am Dienstagabend mitteilte, sei bereits eine vorbereitende Vereinbarung mit der DB geschlossen worden. Der Aufsichtsrat der DB, der am Mittwoch tagt, müsse dem Geschäft noch zustimmen. Der Preis liegt den Angaben zufolge bei 1,6 Milliarden Euro. Aurelis ist eine Tochtergesellschaft der Bahn und wurde 2002 gegründet. Sie übernahm die Bahnimmobilien, damit sich das Unternehmen auf das Kerngeschäft konzentrieren konnte. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" soll der Verkaufserlös vollständig an DB Station & Service fließen. Die Bahntochter, zu der unter anderem sämtliche Bahnhöfe gehören, könne dadurch ihre Schuldenlast drücken.

Eurostar fährt in gut zwei Stunden von Paris nach London

(05.09.) LONDON - Großbritannien tritt in den "europäischen Klub der Hochgeschwindigkeitszüge" ein. Am Dienstag bewältigte ein Eurostar die 490 Kilometer lange Strecke von Paris nach London in zwei Stunden und drei Minuten. Möglich macht dies die Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke auf englischer Seite vom Tunnel unter dem Ärmelkanal bis London, wodurch rund 20 Minuten Fahrzeit eingespart werden können. Der Ausbau der Strecke und der Umbau des neuen Eurostar-Endbahnhofs St. Pancras in der Londoner Innenstadt kosteten zusammen umgerechnet 8,6 Milliarden Euro. Der planmäßige Betrieb zwischen St. Pancras und Gare du Nord soll am 14. November aufgenommen werden. Bis dahin ist der Bahnhof Waterloo noch die Londoner Endstation, und die Fahrtzeit beträgt noch zwei Stunden und 35 Minuten.

Brand auf Autoreisezug

(05.09.) GÖTTINGEN - Bei einem Feuer auf einem Transportwaggon eines Autoreisezuges auf dem Weg von Sylt nach Kornwestheim sind am Dienstagmorgen in Göttingen mehrere Fahrzeuge ausgebrannt. Nach Polizeiangaben geriet vor Göttingen aus ungeklärter Ursache auf dem letzten Wagen des Zuges ein VW Sharan in Brand, der Zug wurde gegen 2.30 Uhr in Göttingen gestoppt. Die Flammen hätten schnell auf weitere Autos übergegriffen. Der Sachschaden beläuft sich den Angaben zufolge auf mehrere hunderttausend Euro. Für die Löscharbeiten wurde der letzte Waggon mit Hilfe einer Diesellok einige Meter vom restlich Zug weggezogen. Die 165 Fahrgäste verließen den Zug während des Aufenthalts im Bahnhof Göttingen vorübergehend, der Zug konnte seine Fahrt schließlich nach drei Stunden ohne den letzten Waggon fortsetzen.

12,5 Millionen Bayern-Tickets verkauft

(05.09.) MÜNCHEN - Beate Kaufmann-Soehnen aus München hat das 12,5-millionste Bayern-Ticket gekauft. Der bayerische Verkehrsminister Erwin Huber und der Konzernbevollmächtigte der DB, Klaus-Dieter Josel, gratulierten der treuen Bahnkundin am Münchner Hauptbahnhof. Sie erwarb am Montag das Ticket für einen Familienausflug nach Franken. "Kein anderes Länderticket wurde so oft verkauft wie das Bayern-Ticket. Damit sind wir in Deutschland absolute Spitze", sagte Josel bei einer kleinen Feierstunde am Münchner Hauptbahnhof. Dabei überreichte er zusammen mit Minister Huber der Familie Kaufmann-Soehnen einen Blumenstrauß und einen Reisegutschein im Wert von 100 Euro der DB.

Mit dem Bayern-Ticket schreibt die Bahn eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte. 1997 wurde das Ticket als Anreiz für die Kunden des Einkaufs- und Freizeitverkehrs eingeführt. In ganz Bayern können damit bis zu fünf Personen mit den Zügen des Nahverkehrs unterwegs sein. Schon nach vier Jahren zählte die Bahn in einem Geschäftsjahr über eine Million Ticketkäufer. Und diese Steigerung hat sich fortgesetzt. 2006 wurden 1,763 Millionen Tickets gekauft und damit die höchste Jahresverkaufszahl seit der Einführung erreicht. Neben dem Bayern-Ticket wurde im Dezember 2003 das Single-Ticket für Einzelreisende und im Dezember 2005 das Bayern-Ticket Nacht eingeführt. Auch diese Tickets vermelden eine hohe Verkaufszahl. In Bayern leben rund 12,5 Millionen Menschen. Rein rechnerisch hat nun jeder ein Bayern-Ticket gekauft.

Nach Großbrand weiterhin kein Bahnverkehr in Emmerich

(05.09.) DÜSSELDORF - Aufgrund des Großbrandes in Emmerich kann der Bahnhof Emmerich bis auf weiteres nicht angefahren werden. Der planmäßige Bahnverkehr wird voraussichtlich erst am Mittwochmittag wieder aufgenommen werden können. Der Fernverkehr Richtung Amsterdam wird großräumig über Venlo umgeleitet. Der Nahverkehr endet in Mehrhoog bzw. Empel-Rees. Von dort verkehren Busse nach Emmerich.

2500 Jugendliche beginnen Ausbildung bei der Bahn

(04.09.) BERLIN - Rund 2500 Jugendliche haben am Montag ihre Ausbildung oder ein duales Studium bei der DB begonnen. Insgesamt bildet das Unternehmen damit bundesweit rund 8100 Jugendliche aus. Das Spektrum der mehr als 25 attraktiven und zukunftsorientierten Ausbildungsberufe reicht von Service- und Büroberufen bis hin zum Mechatroniker und IT-Spezialisten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Verkehrsberufen: In diesem Jahr beginnen mehr als 350 Jugendliche eine Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst und mehr als 380 als Kaufmann für Verkehrsservice. Nach Abschluss der Berufsausbildung bietet die DB sehr gute Übernahmemöglichkeiten: alle leistungsstarken und flexiblen Absolventen erhalten von der DB AG ein Übernahmeangebot.

Mit der Fortsetzung des Praktikantenprogramms "Chance plus" bietet die Bahn ab Oktober darüber hinaus wiederum bundesweit rund 500 Praktikumsplätze für Jugendliche ohne die nötige Ausbildungsreife. Dieses Programm besteht seit 2004, dauert bis zu zwölf Monaten und wird jährlich an bundesweit mehr als 14 Standorten durchgeführt. Im Anschluss haben die Jugendlichen eine gute Chance, in eine Ausbildung oder einen direkten Jobeinstieg vermittelt zu werden. An allen Standorten sind noch freie Praktikantenstellen vorhanden. Weiterführende Informationen zur Berufsausbildung bei der Bahn gibt es unter www.db.de/schueler. Das Programm "Chance plus" verfügt über eine eigene Homepage: www.db.de/chanceplus.

Nürnberg Hbf: Junge Mitarbeiter an eigenem DB Service Point aktiv

(04.09.) NÜRNBERG - Ab dem heutigen Dienstag wird es am Nürnberger Hauptbahnhof zusätzlich zum bereits bekannten DB Service Point einen so genannten "Junior" DB-Service Point geben. Insgesamt werden 14 Auszubildende aller Lehrjahre darin von montags bis freitags jeweils von 8 Uhr bis 18 Uhr eigenverantwortlich und selbständig im Kundenservice am Nürnberger Hauptbahnhof aktiv sein. Jeweils zwei Auszubildende werden den Kunden im Schichtbetrieb mit Rat und Tat bei Fragen rund um die Bahnreise sowie zu Fahrplänen des Fern- und Nahverkehrs zur Verfügung stehen. Außerdem werden sie Auskünfte über die Stadt und ihre Hotels erteilen. Wenn sich der Zeitplan eines Fahrgastes unerwartet verschiebt, helfen sie dabei, Angehörige oder Geschäftspartner per Fax zu informieren.

Die Auszubildenden können bei diesen Praxiseinsätzen bereits wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben sammeln. Außerdem lernen sie bereits frühzeitig Entscheidungen zu fällen und die Verantwortung hierfür zu übernehmen. Die Jugendlichen werden von Führungskräften des Bahnhofsmanagements Nürnberg betreut. So kann beispielsweise der Schichtleiter Service bei auftretenden Problemen schnell und unkompliziert Hilfestellung geben.

Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt - Übergabe der neu gestalteten Azubi-Lok

(04.09.) LEIPZIG - Anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Ausbildungsstart der DB in Südost stellte am Montag Alfred Possin, Geschäftsführer Personal DB Dienstleistungen, gemeinsam mit Auszubildenden in Leipzig die neu gestaltete Azubi Lok der Baureihe 101 vor. Die Gestaltung einer Lokomotive war bundesweit im Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt" ausgeschrieben. Der Entwurf des Azubi-Teams "Mission Toleranz" der Ausbildungswerkstatt Offenburg bestimmt das neue Aussehen der Lok. Bei dem jährlich stattfindenden Wettbewerb "Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt" werden Auszubildende der DB für ihr Engagement gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt geehrt. Die beklebte Lok war in diesem Jahr eines von 10 prämierten Projekten. Seit dem Start des Wettbewerbes vor sieben Jahren beteiligten sich bereits 6.800 Auszubildende der Deutschen Bahn, der Bahn-BKK, der Stiftung Bahn-Sozialwerk und der DEVK mit insgesamt 550 Projekten an dem Wettbewerb.

Die Beklebung der in Leipzig neu vorgestellten Azubi-Lok wurde durch eine Sponsoring-Partnerschaft mit der Firma Roco Modelleisenbahn GmbH ermöglicht. Marketingleiterin Senay Kaya übergab anlässlich der Veranstaltung die erste Modelllok im Design des Originals im Maßstab 1:87 an Herrn Possin. Anfang nächsten Jahres wird das Modell im Handel erhältlich sein.

S-Bahn nach Stade: Erstes Etappenziel am Bahnhof Neu Wulmstorf erreicht

(04.09.) HAMBURG - Am Montag haben der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Walter Hirche, die Konzernbevollmächtigte der DB für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, Ute Plambeck, sowie Wolf-Egbert Rosenzweig, Bürgermeister der Gemeinde Neu Wulmstorf, die als Rahmenbauwerk fertig gestellte Fußgängerunterführung am Bahnhof Neu Wulmstorf präsentiert. Damit ist der erste Bauabschnitt beendet. Im folgenden Bauabschnitt werden die Hilfsbrücken ausgebaut. Die endgültige Fertigstellung des neuen Bahnhofs in Neu Wulmstorf mit neuen Bahnsteigen und moderner Bahnsteigausstattung sowie die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes mit der Eröffnung der Straßen- und Fußgängerunterführung ist für Ende 2008 vorgesehen. Danach erfolgt die Aufhebung des Bahnübergangs "Bahnhofstraße".

Die S-Bahnverlängerung von Hamburg-Neugraben nach Stade wird am 9. Dezember zum Fahrplanwechsel in Betrieb genommen. Zwischen Neugraben und Stade werden acht bereits bestehende Bahnstationen umgebaut. Die Stationen sind: Hamburg-Neugraben, Neu Wulmstorf, Buxtehude, Neukloster, Horneburg, Dollern, Agathenburg und Stade. Zu den Umbaumaßnahmen zählen unter anderem Bahnsteigerhöhungen auf 76 oder 96 Zentimeter. Der Hamburger Stadtteil Fischbek erhält eine vollständig neue S-Bahn-Station. Künftig werden alle Stationen der S-Bahnanbindung bis Stade barrierefrei zugänglich sein. Zentrale Elemente einer einheitlichen Gestaltung und Ausstattung dieser Stationen sind unter anderem Wetterschutzhäuser, Sitzgelegenheiten, Fahrkartenautomaten sowie moderne Wegeleit- und Informationssysteme.

Maßnahmen zur Lärmsanierung an Bahngleisen in Stelle

(04.09.) HANNOVER - Die DB errichtet ab Anfang September zum Schutz der Anwohner in mehreren Abschnitten an Bahngleisen in Stelle Schallschutzwände. Die zwei Meter hohen Wände haben eine Gesamtlänge von rund drei Kilometer  und werden aufgestellt auf der Südwestseite des Hochgleises zum Rangierbahnhof Maschen (Fertigstellung Anfang November), südwestlich des Gleises vom Bahnsteig bis zum Grasweg (Fertigstellung bis Jahresende) und in dem Abschnitt vom Grasweg bis zur Hörstenfelder Straße (Bau Januar bis März 2008). Die Baukosten betragen rund 2,9 Millionen Euro. Auf Grund der Baustellentätigkeit kann es zeitweise zu Lärmbelästigungen kommen. Die DB bittet die Anwohner um Verständnis.

Seit 1999 wird die "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dafür jährlich Haushaltsmittel von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in rund 1000 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB ProjektBau GmbH beauftragt.

"FTD": Personenverkehr der DB stagniert in den kommenden Jahren

(03.09.) BERLIN - Der DB-Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch erwartet einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge in den kommenden Jahr keine deutlichen Zuwächse im Personenverkehr. Im Fernverkehr kämen bis Mitte des nächsten Jahrzehnts keine neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken dazu, die für den Konzern stets wichtige Umsatztreiber seien, sagte Rausch in einem Interview mit der Zeitung.Im hoch lukrativen Regionalverkehr verliert das Unternehmen wegen des Wettbewerbs beständig Marktanteile. "Hier geht es um die Verteidigung unseres Kerngeschäftes", sagte Rausch der "FTD". Die Expansion ins Ausland verlaufe dagegen sehr zaghaft, weil im Personenverkehr "interessante Märkte wie Frankreich, Österreich oder die Schweiz noch nicht geöffnet" seien. Rausch betonte aber gleichzeitig: "Unser Kerngeschäft im Personentransport ist und bleibt aber in Deutschland." Stellschrauben für steigende Nettoerlöse seien ein besserer Service und Sonderpreise. Der Manager will so die Sitzauslastung in den Fernzügen schrittweise erhöhen. Diese Quote stagnierte im ersten Halbjahr 2007 bei 43 Prozent. "Wir haben unser Zugangebot allerdings um 1,3 Prozent ausgeweitet", fügte Rausch hinzu.

"WiWo": 200.000 BahnCards stark verspätet zugestellt

(03.09.) BERLIN - Rund 200000 BahnCards sind nach Informationen der "WirtschaftsWoche" seit März stark verspätet zugestellt worden. Statt die Karte innerhalb einer Woche zu bekommen, mussten Neukunden im Mai und Juni bis zu sechs Wochen warten. Grund ist dem Bericht zufolge der Wechsel des Dienstleisters für den BahnCard-Vertrieb. Die mit dem Wechsel verbundene Software-Umstellung "haben sich alle Beteiligten einfacher vorgestellt", sagte ein Sprecher des neuen Vertriebspartners Loyalty der "WirtschaftsWoche". Inzwischen arbeite man zwar wieder "einigermaßen im Normalbetrieb", heißt es bei Loyalty. Doch erst im Oktober sollen sämtliche Probleme überwunden sein. Wie die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf Unternehmenskreise weiter berichtet, plant die DB im kommenden Jahr erneut, eine BahnCard mit einer Kreditkarten-Funktion anzubieten.

Bahn zufrieden mit Start des Rauchverbots

BERLIN (dpa/eig. Ber.) - Das Rauchverbot bei der DB ist nach Unternehmensangaben ohne Probleme gestartet. Es habe keine Zwischenfälle oder Beschwerden der Fahrgäste gegeben, teilte eine Sprecherin mit. Auch bei den Mitarbeitern sei die neue Regelung gut angenommen worden. Die Bahn hatte freiwillig die Raucherabteile in ICEs und ICs abgeschafft, die Nahverkehrszüge waren schon zuvor komplett rauchfrei. In den Bahnhöfen darf seit Anfang September ebenfalls nicht mehr geraucht werden, mit Ausnahme von markierten Raucherzonen auf den Bahnsteigen von 330 größeren Stationen.

Gotthard: Beginn Sprengarbeiten in Erstfeld

(03.09.) ERSTFELD - Auf der NEAT-Baustelle Erstfeld haben am 29. August die Sprengarbeiten für die Startröhren begonnen. In jeder Röhre werden rund 20 Meter im Sprengvortrieb ausgebrochen. Die Sprengarbeiten dauern bis Ende Oktober 2007. Die gut 20 Meter lange Startröhre benötigt die Tunnelbohrmaschine, um sich mit den so genannten Grippern im Berg zu verspannen, damit anschließend der maschinelle Vortrieb beginnen kann. In der Oströhre startet die Tunnelbohrmaschine Anfang Dezember 2007 mit dem Vortrieb, in der Weströhre im Februar 2008. Der Leistungsvortrieb der beiden Tunnelbohrmaschinen beginnt im Frühjahr 2008. Die Arbeiten umfassen den Vortrieb der beiden Einspurröhren für den 7,8 Kilometer langen Teilabschnitt des Gotthard-Basistunnels von Erstfeld nach Amsteg, den Ausbruch von 23 Querschlägen und den Bau der unterirdischen Verzweigung für die spätere Realisierung einer unterirdischen Bergvariante.

"MOZ": VBB: Bahn trocknet Brandenburger Schienennetz aus

(01.09.) FRANKFURT (Oder) - Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat der DB vorgeworfen, das Brandenburger Streckennetz zu vernachlässigen und die "unzumutbaren Zustände mit statistischen Tricks schönzureden". Der Rückzug aus der Fläche habe bei dem Konzern Methode, um sich auf den rentableren Fernverkehr konzentrieren zu können, kritisierte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz im Gespräch mit der in Frankfurt erscheinenden "Märkischen Oderzeitung" (Freitagausgabe). Franz befürchtet, dass sich diese Tendenz mit dem Börsengang des Unternehmens verschärfen werde. "Dann diktiert nur noch allein die Rentabilität. Und das führt endgültig dazu, dass die Regionalstrecken gegenüber dem Fernverkehr das Nachsehen haben."

GDL zweifelt an baldiger Einigung mit der DB

(01.09.) BERLIN - Vor den neuen Tarifverhandlungen mit der DB zweifelt die Lokführergewerkschaft GDL an einer baldigen Einigung. In einem Interview mit der "Berliner Zeitung" sagte GDL-Chef Manfred Schell auf die Frage, ob er an eine Einigung glaube, das zu beurteilen sei "äußerst schwierig". "Zwischen dem Tarifvertrag der Bahn mit den beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA und unserer Forderung liegen ja Welten. Ob wir das bis Ende September hinbekommen, steht noch in den Sternen." Er hoffe aber, "dass wir ein vernünftiges Ergebnis erzielen, damit Ruhe einkehrt". Auf die Frage, ob es für den Fall, dass keine Einigung erzielt werde, wieder Streiks gebe, sagte Schell: "Ausgeschlossen ist nichts. Wir müssen den Druck aufrecht erhalten." Sollten die Verhandlungen bis Mitte September ins Stocken geraten, werde man notfalls erneut auf die Hilfe der beiden CDU-Politiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf als Vermittler zurückgreifen, sagte Schell.

Die GDL fordere im Kern 2500 Euro brutto Einstiegsgehalt für die Lokführer und 2999 Euro für Lokführer mit 30 und mehr Berufsjahren. Die Wochenarbeitszeit soll von 41 auf 40 Stunden sinken, zudem soll es eine neue Ruhetagsregelung geben. Schell betonte, dass es ihm in den Verhandlungen mit dem Bahn-Management nicht um Verbesserungen im Rahmen einer neuen Entgelt-Struktur gehe, sondern um einen eigenständigen Lokführer-Tarifvertrag. So sei es von den beiden Vermittlern Biedenkopf und Geißler protokolliert worden.

Mehdorn erhält Titel "Sprachpanscher 2007"

(01.09.) DORTMUND - Der "Verein der Deutsche Sprache" (VDS) hat DB-Chef Hartmut Mehdorn stellvertretend für die sprachliche Gestaltung der Bahnhöfe zum "Sprachpanscher des Jahres 2007" gekürt. Vor einigen Jahren hatte bereits Mehdorns Vorgänger Johannes Ludewig diesen Titel erhalten. "Leider hat die Deutsche Bahn aus diesem ersten Preis nicht viel gelernt", sagte der Vereinsvorsitzende Walter Krämer. Hauptkritikpunkt sind die vielen englischen Schilder der Bahn. "Noch immer gibt es an deutschen Bahnhöfen 'Counter' statt Schalter, einen 'Service-Point' statt einer Auskunft, und zum Pinkeln muss man zu 'McClean'", erklärte Krämer.

Eröffnung des Bahnhofs Ahrensburg

(01.09.) HAMBURG - Nach 19 Monaten Umbau ist am Freitag der modernisierte Bahnhof Ahrensburg feierlich eröffnet worden. Seit Februar 2006 wurde der Personentunnel bis zur Park & Ride-Anlage an der Ladestraße verlängert und saniert. Beide Bahnsteige wurden neu gebaut und mit modernen Überdachungen versehen. Durch den Einbau von vier Aufzügen ist der Bahnhof nun barrierefrei zugängig. Außerdem hat die Station eine neue Ausstattung mit taktilem Leitsystem, neuen Stationsschildern und Gleisbe-zeichnungen, Reisendeninformationen und Sitzgelegenheiten erhalten. Der Zugang vom Vorplatz zum Empfangsgebäude erhielt eine neue Überdachung. Die Empfangshalle wurde saniert. Insgesamt sind rund 7,1 Millionen Euro investiert worden. Die Kosten werden vom Bund (2,8 Mio. Euro) Land (2,3 Mio. Euro), der Stadt Ahrensburg (1,2 Mio. Euro) und der Deutschen Bahn AG (800.000 Euro) getragen.

Bayern lehnt höheren Beitrag für den Transrapid ab

(01.09.) MÜNCHEN (AFP) - Bayern lehnt eine weitere Erhöhung seines Beitrags für die Münchner Transrapid-Strecke ab. "Wir sind hier ja nicht auf dem Basar oder auf einer Versteigerung", sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) der "Süddeutschen Zeitung". Er wies damit entsprechende Forderungen von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zurück. "Wir werden nicht noch mehr bezahlen als die zugesagten 462 Millionen", betonte Huber. Tiefensee hatte erklärt, der Bund werde nun doch 925 Millionen und damit die Hälfte der geschätzten Transrapid-Kosten bezahlen, aber nur, falls Bayern sein Angebot deutlich aufstocke. Zur Überbrückung der weiter bestehenden Finanzierungslücke will Bayern nach Hubers Worten außerdem die DB als Betreiberin des Transrapid bewegen, "deutlich mehr" als die versprochenen 185 Millionen Euro zuzuschießen. Insgesamt soll der Transrapid 1,85 Milliarden Euro kosten.