IC-Lok wegen Erdrutsch entgleist

MAINZ - Nach einem Erdrutsch ist die Lokomotive des InterCity 521 "Thurn und Taxis", der auf dem Weg von Dortmund nach Passau war, am frühen Donnerstagmorgen bei St. Goar am Rhein entgleist. Nach Angaben der Bahn waren rund 10 bis 15 Kubikmeter Lehm und Schiefergestein von einem Berghang auf die Gleise gerutscht. Die erste Achse der Lokomotive sprang aus den Schienen, als der InterCity gegen 5.00 Uhr in diese Geröllhalde fuhr, die 20 Meter hinter einem Tunnel auf die Gleise abgegangen war. Verletzt wurde niemand. Der Lokführer habe noch zu bremsen versucht, hieß es. Der Zug sei nach etwa 300 Metern zum Stehen gekommen, alle sechs Wagen seien aus dem Tunnel hinaus gekommen. Panik habe es nicht gegeben.

Nach den Worten von Bahnsprecher Gerd Felser wurden die rund 100 Passagiere mit Bussen und Taxis nach Mainz gefahren. Die entgleiste Lokomotive wurde von einem Hilfszug abgeschleppt. Die linksrheinische Strecke blieb bis gegen 11.15 Uhr komplett gesperrt. Danach war zumindest das Süd-Nord-Gleis Mainz-Koblenz wieder befahrbar. Der Fernverkehr wurde teilweise auf die rechtsrheinische Strecke umgeleitet. Die Nahverkehrszüge verkehrten aus Richtung Koblenz bis Boppard und aus Richtung Mainz bis Oberursel. Dazwischen wurden Busse eingesetzt. Die Verspätungen betrugen zwischen 15 und 30 Minuten.

Nachdem linksrheinisch ein Gleis wieder frei ist, werden dort vorrangig die IC/ICE-Verkehre der Linien 5 und 10 (Berlin/Dresden - Dortmund - Köln - Mainz Frankfurt - Nürnberg/Passau) sowie der InterRegio der Linie 23 (Norddeich - Münster - Karlsruhe) über diesen Regelweg gefahren. Es ist mit Verspätungen von rund 15 Minuten zu rechnen. Bei einer Umleitung über die rechte Rheinseite ist mit Verspätungen von etwa 30 Minuten zu rechnen. Hiervon können die Züge der Linie 1 (Hamburg - Köln - Basel) sowie der Linie 2 (Dortmund - Köln - München) betroffen sein.

Die betroffene Strecke wird nach Angaben der Bahn voraussichtlich erst am Samstag wieder vollständig freigegeben werden. Auf 300 Meter Länge müssten zunächst Holzschwellen und Schotter erneuert werden, hieß es. Auf derselben Bahnstrecke hatte erst vor zwei Wochen einige Kilometer nördlich ebenfalls ein Erdrutsch den Bahnverkehr blockiert. An dieser Stelle gibt es noch immer nächtliche Aufräumarbeiten, so dass nachts nur ein Gleis der zweigleisigen Strecke zu benutzen ist.

VT 611 wieder mit Neigetechnik unterwegs

FRANKFURT - Die im Nahverkehr auf Strecken in Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verkehrenden Neigetechnikzüge der Baureihe VT 611 können seit kurzem wieder mit eingeschalteter Neigetechnik und damit bogenschnell fahren. Die Deutsche Bahn hatte die Neigetechnik auch an den Zügen der Baureihe VT 611 vorsorglich außer Betrieb genommen, nachdem am Nachfolgemodell VT 612 eine Unregelmäßigkeit bei der Neigetechnik aufgetreten war.

Bei den Zügen der Baureihe VT 612 wird durch die Herstellerfirma Bombardier Transportation gegenwärtig schrittweise der Neigetechnikantrieb ausgetauscht. Nach Austausch dieses Bauteiles können auch diese Züge wieder bogenschnell verkehren. Die Umrüstung aller 110 Züge der Baureihe VT 612 wird voraussichtlich in rund 6 Wochen abgeschlossen sein.

Sieben Tote bei schwerem Zugunglück in Österreich

WIEN - Beim schwersten Eisenbahnunglück in Österreich seit 30 Jahren sind am Dienstag südlich von Wien sieben Menschen ums Leben gekommen und 15 verletzt worden, einige davon schwer. Von Verletzten schwebten vier noch in Lebensgefahr, wie die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) mitteilten.

Im Bahnhofsbereich der Gemeinde Wampersdorf - rund 30 Kilometer südlich der österreichischen Hauptstadt - waren gegen 15.00 Uhr zwei Güterzüge aus bislang ungeklärter Ursache auf einer eingleisigen Strecke zusammengestoßen. Bei dem einen Güterzug handelte es sich um eine in Richtung Ungarn fahrende so genannte "rollende Landstraße": Der Zug transportierte 20 Lastwagen, die im "Huckepack-Verfahren" vom oberösterreichischen Wels nach Sopron in Ungarn unterwegs waren. Die Fahrer befanden sich in einem Abteilwagen hinter der Lok, der bei dem Zusammenstoß zur Seite kippte. Die Vorderseite wurde zertrümmert. Fast 200 Rettungskräfte bemühten sich mehr als vier Stunden, die teilweise eingeklemmten Verwundeten zu bergen. Die beiden Lokführer überlebten das Unglück. Der zweite Güterzug hatte den Angaben zufolge gemischte Fracht geladen. Gefahrengut sei nicht darunter gewesen, betonte ein Pressesprecher.

Die Unglücksursache ist noch unklar. Der von Süden kommende Güterzug hätte zum Unglückszeitpunkt nicht an dieser Stelle sein dürfen, berichteten Experten der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Sie sollen bis zum Ende der Woche die Unglücksursache auf der gut einsichtigen, eingleisigen Strecke herausfinden, sagte der ÖBB-Chef Rüdiger vorm Wald, der sich tief betroffen zeigte, an der Unglücksstelle. Dazu müssten das Bahnpersonal befragt und die Signalanlagen sowie die Fahrtenschreiber der Unglückszüge untersucht werden.

Ein ähnlich schweres Zugunglück hatte es in Österreich zuletzt 1971 gegeben. Damals waren wegen einer falsch gestellten Weiche bei Villach zwei Züge zusammengestoßen. Acht Menschen starben, 27 wurden verletzt.

Orkan legt Bahnverkehr im Norden Deutschlands lahm

HAMBURG - Der Orkan "Anna" hat heute vor allem in Norddeutschland für chaotische Verhältnisse gesorgt. Mit bis zu 180 km/h fegte er über den Norden hinweg und forderte mindestens drei Tote. In Hamburg wurden am Dienstag zwei Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen, in Niedersachsen stürzte ein Baum auf ein Auto, dabei wurde der Fahrer getötet, zwei Kinder in dem Wagen überlebten.

Betroffen ist auch der Bahnverkehr. In Schleswig-Holstein ist der Bahnverkehr so gut wie lahm gelegt. "Hier kippen reihenweise die Bäume um", sagte ein Bahnsprecher am Dienstagabend. Nachdem ein umgestürzter Baum bereits die ICE-Strecke Hannover-Hamburg bei Deutsch Evern im Kreis Lüneburg blockiert hatte, was zu einer einstündigen Vollsperrung führte, mussten später auch andere Strecken im Norden gesperrt werden. "So etwas haben wir seit Jahren nicht mehr gehabt", sagte der Bahnsprecher in Hannover. Praktisch im ganzen norddeutschen Streckennetz blockierten umgestürzte Bäume die Schienen und zerstörten die Oberleitungen. Zwischen Kiel und Lübeck verkehren nur Busse, der Zugverkehr nach Sylt ist unterbrochen. "Teilweise mussten sich unsere Reparaturwagen den Weg zum eigentlichen Einsatzort erst frei räumen", hieß es bei der Bahn. Angaben zu Verspätungen machte die Bahn nicht: "Wir haben keinen Überblick mehr."

Bundesrechnungshof will sich mit Transrapid beschäftigen

FRANKFURT/Main - Der Bundesrechnungshof wird offenbar im Streit um die beiden geplanten Transrapid-Strecken in Bayern und Nordrhein-Westfalen aktiv. Der Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) zitierte einen Sprecher des Bundesrechnungshofes mit den Worten: „Wir werden uns dieses Themas annehmen." Ein Projekt dieser Größenordnung sei "auf jeden Fall" von Interesse für den Rechnungshof. Ob und wann der Rechnungshof sich in Form einer Prüfung mit dem Thema befassen werde, sei aber noch unklar. Er schließe nicht aus, dass die Behörde aktiv im Sinne einer Prüfung werde.

Unterdessen hat die Bahngewerkschaft Transnet die angekündigten Finanzzuschüsse von insgesamt 2,3 Milliarden Euro als Verschwendung kritisiert. "Das gesamte Zahlenwerk, das vorgelegt wurde, ist eine Aneinanderreihung undurchsichtiger Größen", betonte Transnet-Chef Norbert Hansen. In dem Metrorapid-Papier fehlten beispielsweise die Berechnungen für den Bau von Bahnhöfen. Nach Informationen des Transnet-Chefs soll der Verkehrsetat trotz Transrapid-Ausgaben nicht erhöht werden, was bedeute, die Magnetbahn werde auf Kosten von Bahn und Straße verwirklicht. Neben höheren Fahrpreisen für alle Bahnbenutzer werde der Metrorapid weitere gravierende Auswirkungen für die Bahnkunden haben, sagte Hansen. Beispielsweise werde die Zugfolge zwischen Düsseldorf und Dortmund ausgedünnt werden. Zudem würden bei Lokführern und Bahnpersonal rund 300 Stellen mehr wegfallen als durch den Metrorapid geschaffen würden.

Hansen forderte, bei einer Überprüfung der Studien müsse mit einbezogen werden, ob ein Ausbau der Bahn verkehrspolitisch günstiger wäre. Würden etwa an Rhein und Ruhr statt des 3,2 Milliarden Euro teueren Metrorapids ICE-3-Züge mit moderner Neigetechnik eingesetzt, "reduziert sich der Zeitgewinn auf gerade noch zwei Minuten", sagte Hansen. "Jede Minute Zeitgewinn würde den Steuerzahler und Fahrgast damit 1,6 Milliarden Euro kosten", kritisierte er.

DB Carsharing mit neuem Angebot in Leipzig gestartet

LEIPZIG - Nach Berlin und Frankfurt gibt es seit heute das neue Bahn-Angebot "DB Carsharing" auch in Leipzig. Die Bahntochter DB Rent bietet zusammen mit teilAuto e. V., das allein in Leipzig über 13 Stationen verfügt, eine spezielle Form von Carsharing an. "Besitzer einer BahnCard oder NetzCard können einfach und schnell moderne Autos ausleihen - für Stunden, Tage oder auch für Wochen", beschreibt Michael Creutzer von teilAuto. Prof. Andreas Knie, Leiter DB Carsharing bei DB Rent ergänzte, mit der Möglichkeit, rund um die Uhr an die Autos zu gelangen, unterscheide sich das Modell deutlich von klassischen Autovermietern.

Voraussetzung für die Nutzung des Angebots ist der Besitz einer BahnCard bzw. NetzCard und eines Führerscheins der Klasse 3 bzw. B. Nach einer einmaligen Registrierung, die für NetzCard-Inhaber kostenlos ist, erhalten die Kunden einen elektronischen Schlüssel, mit dem sie sich nach der Buchung ganz bequem den Zugang zum Wagen verschaffen können. Die Preise sind bundesweit einheitlich nach drei zur Auswahl stehenden Fahrzeugklassen gestaffelt. Die Wagen können per Telefon unter 0 800-1 28 28 28 oder im Internet unter www.dbcarsharing.de gebucht werden.

Die bisherige Resonanz auf DB Carsharing in Berlin und Frankfurt a. M. sei sehr erfreulich, sagte Knie. Die Nutzung steige deutlich an und die Technik funktioniere zuverlässig. Im Laufe des Jahres sollen bundesweit etwa 20 weitere Standorte hinzukommen. Als nächstes ist Erfurt geplant, wo Mitte März der Startschuss erfolgen soll. Das Angebot von DB Carsharing wird in den kommenden Monaten auch in Chemnitz und Dresden verfügbar sein. "Wir sind mit den Carsharing-Partnern vor Ort in intensiven Gesprächen und starten in Kürze", so Knie.

40 neue Doppelstockwagen für Regional-Linie Hannover - Bremen - Norddeich

HANNOVER - Die DB beschafft für die RegionalExpress-Linie Hannover - Bremen - Norddeich 40 neue, komfortable Doppelstockwagen und acht neue Lokomotiven. Die komfortablen Züge sollen ab Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 auf der Linie von Hannover nach Norddeich eingesetzt werden. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, beteiligt sich das Land Niedersachsen zur Hälfte an den Gesamtkosten für Lokomotiven und Doppelstockwagen in Höhe von rund 66 Millionen Euro. Ein entsprechender Finanzierungsvertrag sei am Montag in Hannover unterzeichnet worden.

"Die modernen Wagen sind luftgefedert, klimatisiert und für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer zugelassen", erläutert Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre. "Sie ersetzen auf dieser gut ausgelasteten Regional-Linie veraltete Fahrzeuge und werden den Reisekomfort deutlich steigern - ein weiterer Schritt in unserem Nahverkehrsprogramm Niedersachsen ist am Zug." Bisher dokumentieren Logo und Schriftzug "Niedersachen ist am Zug" rund einhundert Mal das finanzielle Engagement des Landes bei der Modernisierung des Wagenparks. "Niedersachsen ist am Zug" ist das 2001 von Ministerin Knorre gestartete Nahverkehrsprogramm bis 2005 mit einem Volumen von rund 800 Millionen Euro.

Alle 40 Elektrotriebwagen des Typs ET 424 für das S-Bahn-Netz Hannover, drei Neigetechnikwagen VT 612 der Strecke Hannover - Goslar - Bad Harzburg - Halle (Saale) und alle 49 Doppelstockwagen, die zwischen Uelzen bzw. Bremen und Hamburg fahren, sind entsprechend gekennzeichnet.

NRW erhält Löwenanteil der Transrapid-Zuschüsse

BERLIN - Die Entscheidung über die Verteilung der Bundeszuschüsse für den Bau der beiden geplanten Transrapidstrecken in Deutschland steht fest. Wie Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig am Samstag Mittag bekannt gab, erhält Nordrhein-Westfalen für den geplanten Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf 1,75 Milliarden Euro und Bayern 550 Millionen Euro für die Verbindung vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen. Die Verteilung der Zuschüsse begründete Bodewig mit den unterschiedlichen Investitionskosten und Ertragserwartungen für beide Projekte. Wenn man die zu erwartenden Erlöse dazurechne, sei der Anteil des Bundeszuschusses bei beiden Strecken etwa gleich. Verbindliche Zusagen soll es aber erst auf Grundlage des Bundeshaushalts 2003 geben.

Während sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement mit der Entscheidung zufrieden zeigte, sprach der bayerische Verkehrsminister Otto Wiesheu von einer ungerechten Aufteilung. "Hier hat offensichtlich die Parteipolitik und nicht die Sachargumentation den Ausschlag gegeben", sagte Wiesheu. Gerecht wäre nach Auffassung des Ministers gewesen, wenn Bayern ein Drittel der Mittel bekommen hätte. Die Grünen fordern unterdessen eine Überprüfung der beiden Trassen durch den Bundesrechnungshof. Dieser solle sich des Themas jetzt annnehmen und "nicht erst, wenn es zu spät ist", sagte Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt dem Berliner "Tagesspiegel". Nach Berechnungen des Bahnexperten Rudolf Breimeier, die dem Blatt eigenen Angaben zufolge vorliegen, verursacht der Transrapid verglichen mit dem ICE erhebliche Mehrkosten, ohne große Vorteile zu bringen. Während eine normale Bahnstrecke pro Kilometer einen Betrag von 141.000 Euro im Jahr verschlinge, seien es bei den nun geplanten Magnetschwebebahn-Projekten zwischen 208.000 und 236.000 Euro.

Zugunglück in Ägypten durch Kurzschluss ausgelöst?

KAIRO - Das schwere Zugunglück in Ägypten, bei dem am Mittwoch 373 Menschen ums Leben kamen, ist nach neuesten Informationen durch einen Kurzschluss ausgelöst worden. Das schreibt die dortige Regierungszeitung unter Berufung auf das Ergebnis der Ermittlungen. Bisher war angenommen worden, ein explodierter Gaskocher habe den Brand verursacht. In dem Bericht werden schwere Versäumnisse beklagt. So habe es in dem Nachtzug Kairo-Luxor weder Feuerlöscher noch Notbremsen gegeben. Außerdem habe ein Alarmsystem gefehlt, das dem Lokführer das Feuer anzeigte. Als Reaktion auf das Unglück hat der ägyptische Präsident Husni Mubarak den Transportminister Ibrahim el Dumeiri und den Chef der staatlichen Bahngesellschaft entlassen.

Zugunglück bei Chiasso

CHIASSO - Bei der Kollision eines entgleisten Güterzugs mit einer Rangierlok an der italienisch-schweizerischen Grenze in Chiasso sind in der Nacht auf Freitag zwei italienische Lokomotivführer getötet und fünf Bahnangestellte verletzt worden. Nach bisher unbestätigten Berichten wurde das Unglück durch die Missachtung eines roten Haltesignals verursacht.

Nach Angaben der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) entgleiste am gestrigen Donnerstag kurz vor 23 Uhr ein aus Como kommender Güterzug der italienischen Staatsbahnen FS wegen überhöhter Geschwindigkeit an einer Weiche bei der Einfahrt in den Rangierbahnhof von Chiasso. Die Lokomotive prallte auf eine langsam entgegenkommende Rangierlokomotive. Die beiden Maschinen verkeilten sich ineinander und setzten die Fahrt noch einige hundert Meter in Richtung Norden fort. Die fünf Wagen des Güterzugs entgleisten ebenfalls und prallten auf ein ehemaliges Stellwerkgebäude, das als Aufenthaltsraum genutzt wird. Dort wurden insgesamt fünf Menschen, darunter drei SBB-Angestellte, zum Teil schwer verletzt. Es entstand hoher Sachschaden am Rollmaterial, an den Sicherungsanlagen sowie an den Bahnstromeinrichtungen.

Die Folgen des Unglücks für den internationalen Zugverkehr über die Gotthardroute sind massiv: Die wichtige Eisenbahnverbindung bleibt mindestens bis zum kommenden Montag gesperrt. Einige Stunden nach dem Unglück wurde zudem eine nahe liegende Ausweichrute durch einen Erdrutsch verschüttet. Sowohl die Fahrleitung als auch die Schienen seien hier durch den Felssturz vollständig zerstört worden, auch diese Strecke bleibt nach ersten Schätzungen mindestens für zwei Wochen unterbrochen. Reisende, die von der Schweiz nach Italien unterwegs sind, müssen nun in Chiasso den Zug verlassen. Von dort werden sie mit Bussen nach Como gefahren.

Der Güterverkehr blieb vollständig unterbrochen. Die SBB baten die Bahnen in Deutschland und Frankreich, die Güterzüge zurückzuhalten, da der Rangierbahnhof in Basel bereits voll besetzt war. Die Gotthardroute ist für den Bahngüterverkehr von großer Bedeutung. Zwischen Dienstag und Samstag werden dort im Durchschnitt bis 130.000 Tonnen Güter pro Tag befördert.

Tests für neues Leit- und Sicherungssystem ETCS beginnen

BITTERFELD - Die DB hat auf einem 15 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Bitterfeld und Gräfenhainichen mit dem Test des neuen Leit- und Sicherungssystem ETCS (European Train Control System) begonnen. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, werde ETCS neue Qualitäten hinsichtlich Sicherheit, Verkehrsdichte und Wirtschaftlichkeit in den Bahnbetrieb bringen. Darüber hinaus sei es die technische Voraussetzung für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr.

Wie es weiter hieß, ermögliche es das neue System, relevante Informationen wie Signalbilder und Geschwindigkeitsanweisungen, Zuglänge und Zugvollständigkeit, Bremskraft und Standort des eigenen Zuges sowie die Positionen vorausfahrender und nachfolgender Züge zu verarbeiten und anzuzeigen. Unter anderem würden bei ETCS-Fahrten kombinierte Geschwindigkeits- und Zielentfernungsangaben ermittelt. Beides werde dem Triebfahrzeugführer direkt im Führerstand angezeigt. Gleichzeitig überwache ETCS die Einhaltung aller Fahrbefehle.

Insgesamt wird den Angaben zufolge derzeit eine 150 Kilometer lange Teststrecke zwischen dem südlich von Berlin gelegenen Ludwigsfelde und dem Großraum Leipzig/Halle vorbereitet. Ein 15 Kilometer langer Abschnitt von Bitterfeld bis Gräfenhainichen sei jetzt mit den streckenseitigen Einrichtungen für die Erprobung von ETCS ausgerüstet. Dazu wurden Sendemasten für GSM-R, dem digitalen Mobilfunk als Übertragungsmedium, installiert, 53 Balisen - elektronische Kilometersteine für die Ortung der Fahrzeuge - im Gleis verlegt und eine von drei Streckenzentralen gebaut, das sogenannte RBC (Radio Block Center), das die Informationen bereitstellt, die GSM-R als Trägermedium zwischen Fahrzeug und Streckenzentrale vermittelt. Erste Systemtest sind nach Angaben der DB bereits mit einem speziell entwickelten "Train Control Testcar" durchgeführt worden.

"Die Funktionsfähigkeit des Systems wird jetzt harten Belastungstests unterzogen, um die Zulassung durch unsere Aufsichtsbehörde, dem Eisenbahnbundesamt, zu erwirken", sagte Florian Kollmannsberger von DB Systemtechnik. "Wir wollen die Zulassung der ETCS-Funktionalitäten bis Ende 2003 erreichen." Danach soll ETCS ein Jahr lang im Regelbetrieb erprobt werden, bevor es Ende 2004 die System für die DB erhalten soll. Inzwischen bereitet die DB die technische Umrüstung von weiteren Fahrzeugen vor sowie die Ausrüstung der gesamten 150 km langen Teststrecke. Die größte Herausforderung stelle die Einführung von ETCS unter dem rollenden Rad dar, so Kollmannsberger weiter. Nach seinen Worten sollen später mindestens 3.500 Kilometer des deutschen Hochleistungsstreckennetzes mit ETCS ausgerüstet werden.

International bereiten neben Deutschland die Bahnen von Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Großbritannien, der Schweiz sowie Österreich und Ungarn Versuchsstrecken vor. Implementiert wird das neue Leit- und Sicherungssystem darüber hinaus in den Ländern Bulgarien, Luxemburg. GSM-R als digitaler Bahnfunk wird außer in Deutschland auch bereits in Schweden installiert.

Münchner Stadtrat gegen Transrapid

MÜNCHEN - Neuer Gegenwind für die geplante Transrapidverbindung vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen: Der Münchner Stadtrat lehnte am heutigen Mittwoch mit den Stimmen von SPD, Grünen und mehrerer kleiner Parteien das Projekt ab. Wie Oberbürgermeister Christian Ude mitteilte, hält der Stadtrat eine Finanzierung aus Bundesmitteln wegen der hohen Staatsschulden auf absehbare Zeit für nicht möglich. Eine Finanzierung aus Landesmitteln aber würde zu Lasten des überfälligen Ausbaus der Münchner S-Bahn gehen. Der Stadtrat fordere statt dessen "den Bau einer Express-S-Bahn zum Flughafen". Damit stellt sich die Stadt München gegen die bayerische Landesregierung, die sich für den Bau des Transrapids stark gemacht hatte.

Unterdessen hat Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig im ZDF-"Morgenmagazin" betont, er wolle mit der Verteilung der Bundeszuschüsse in Höhe von 2,3 Milliarden DM beide Projekte, also den Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf und das Münchner Projekt, ermöglichen. "Es gibt keine Parteipolitik und keine Parteilichkeit in dieser Sache", so Bodewig. Zweifel an der Seriosität der Studie wies er als unbegründet zurück. Über die Aufteilung des Geldes soll nach einer Klausurtagung am Wochenende entschieden werden. Als Reaktion auf die Entscheidung aus München hieß es inzwischen aus dem Verkehrsministerium, man gebe Zuschüsse, aber man zwinge niemanden, ein Projekt gegen kommunale Interessen durchzusetzen.

Connex-Fernzug startet am 1. März von Gera nach Rostock

BERLIN - Die DB bekommt im Fernverkehr Konkurrenz. Wie bereits berichtet, startet am 1. März das Bahnunternehmen Connex seine erste Fernverbindung auf der Strecke Gera - Leipzig - Berlin - Rostock.

Gut eine Woche vor dem Start der Verbindung nannte Connex-Geschäftsführer Hans Leister heute in Berlin Details zum neuen Fernverkehrsangebot des privaten Bahnbetreibers. Der neue InterConnex besteht aus zwei umgebauten Diesel-Triebwagen des Typs "Talent" von den Connex-eigenen Ostmecklenburgischen Eisenbahnen mit jeweils 100 Sitzplätzen. Sie verlassen Gera um 5.38 Uhr und erreichen um 11.52 Uhr Rostock. Dort fahren sie um 14.28 Uhr ab und kommen in Gera um 20.05 Uhr wieder an. Die Fahrzeit zwischen Berlin und Rostock beträgt rund zweieinhalb Stunden und ist damit kürzer als mit den Zügen der Bahn. Eine Fahrt auf der 475 Kilometer langen Gesamtstrecke soll 31,95 Euro kosten. Zwischen Leipzig und Berlin werden 14,35 Euro fällig, etwa die Hälfte des normalen Bahntarifs. Für unter 26-Jährige reduziert sich der Preis nach den Worten von Leister noch einmal um 30 Prozent.

Connex will die Fahrkarten direkt im Zug verkaufen und dort auch Snacks und Tageszeitungen anbieten. Reservierungen sollen auch über Reisebüros und eine Hotline möglich sein. Darüber hinaus ist ein spezieller Business-Bereich im Zug abgetrennt, für den es ein Lunchpaket gegen zehn Euro Aufpreis gibt. Die Investitionen für den Einstieg in den Fernverkehr hielten sich in Grenzen, sagte Leister. Er bezifferte die technischen Investitionen auf etwa 200.000 Euro. Zudem habe man etwa 20 Mitarbeiter eingestellt. Der Trassenpreis, den Connex der Bahn-Tochter Netz AG zahlt, beläuft sich Leister zufolge auf 2,20 Euro pro Kilometer; die Halte an den Bahnhöfen schlagen mit bis zu 50 Euro zu Buche. Der Connex-Geschäftsführer erklärte, es habe bei der Entwicklung des Angebots keine Behinderungen seitens der Bahn AG gegeben.

"Neuer Schwung im InterRegio-Verkehr ist dringend notwendig", so Leister. Connex sehe das Angebot aber nicht in erster Linie als Konkurrenz für die Bahn AG. "Wir wollen neue Kunden gewinnen, die gar nicht fahren oder das Auto nutzen." Um die Strecke wirtschaftlich zu betreiben, müssten die Züge zu etwa 50 bis 60 Prozent ausgelastet sein. Er sei aber zuversichtlich, dass dies zu erreichen sei. Bei einem Erfolg hat Leister weitere Strecken in Deutschland im Visier. Als Beispiele nannte er Berlin-Rügen und die "Mitte-Deutschland-Bahn" vom Ruhrgebiet über Erfurt nach Dresden. Bedarf an umsteigefreien Fernverbindungen sieht er auch zwischen zahlreichen touristischen Regionen wie Schwarzwald oder Bayerischer Wald in die Ballungszentren Köln oder Berlin.

Mehr als 370 Tote bei schwerem Zugunglück in Ägypten

EL AJATT - Beim schwersten Bahnunglück in der Geschichte Ägyptens sind in einem überfüllten Personenzug in der Nacht zum Mittwoch 95 Kilometer südlich von Kairo nach neuesten Meldungen mehr als 370 Menschen ums Leben gekommen. Zum Unglückszeitpunkt war der Zug mit 3000 Passagieren völlig überfüllt. Die meisten Reisenden waren auf dem Weg in ihre Heimatdörfer, um das islamische Opferfest zu feiern. Die Bahnlinie zwischen Kairo und Luxor wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Der Personenzug mit Wagen der dritten Klasse war auf dem Weg von Kairo nach Luxor, als gegen 1 Uhr in einem der elf Wagen Feuer ausbrach. Der Zugführer hatte zunächst nicht gemerkt, dass die letzten sieben Waggons brannten und war deshalb mit dem brennenden Zug noch mehr als zehn Kilometer weitergefahren. Dutzende Passagiere sprangen in Panik aus den Wagen - viele von ihnen in den Tod. Zahlreiche Verletzte mussten ärztlich behandelt werden. Wie verschiedene Nachrichtenagenturen meldeten, hätten viele Fahrgäste wegen der vergitterten Fenster nicht entkommen können und seien erstickt und verbrannt. Vermutlich hätten außerdem einige Türen nicht geöffnet werden können.

Ursache für das verheerende Unglück ist neuesten Meldungen zufolge eine explodierte Gasflasche gewesen, die in einem der Waggons zum Aufbrühen von Tee verwendet wurde. Die ägyptische Regierung hat Presseagenturen zufolge Soforthilfen für die Hinterbliebenen und Verletzten angekündigt. Bei dem bislang schwersten Zugunglück in Ägypten waren im Dezember 1995 beim Zusammenstoß zweier Züge südlich von Kairo 75 Menschen getötet worden. Im Oktober 1998 hatte es 43 Tote gegeben, als ein Zug südöstlich von Alexandria einen Prellbock durchbrach und erst auf einem belebten Markt zum Stehen kam. Im April 1995 war im Nil-Delta ein Bus mit Textilarbeitern mit einem Zug zusammengestoßen. Hier starben 49 Menschen.

Eschede-Prozess vertagt

BERLIN - Der Prozess um Schmerzensgeld für Hinterbliebene des Zugunglücks von Eschede ist am ersten Verhandlungstag nach wenigen Stunden auf den 18. September vertagt worden. Sechs Hinterbliebene fordern Schmerzensgeld von der Bahn AG. Eine Aussicht auf Einigung gab es heute zunächst nicht. Bahnchef Hartmut Mehdorn erklärte in Berlin, die Vergleichsvorschläge der Gegenseite seien "so weit weg von der Realität" gewesen, dass keine Lösung möglich gewesen sei. Die Vorsitzende Richterin Elisabeth Seeburg machte den vom Berliner Anwalt Reiner Geulen vertretenen Klägern wenig Hoffnungen, dass sie mit ihren Schmerzensgeldforderungen von mindestens 125.000 Euro pro Person Erfolg haben könnten. Forderungen in dieser Höhe lägen im Bereich des Unmöglichen. "So weit sind wir in Deutschland noch nicht", sagte Seeburg.

Auch Mehdorn sagte, die Bahn habe bisher bereits Entschädigungszahlungen an die Opfer geleistet, die mit rund 45 Millionen Mark "weit, weit über dem gesetzlichen Rahmen" gelegen hätten. "Die Bahn ist hier nicht der Buhmann", meinte er. Das Unternehmen rechne mit weiteren Aufwendungen in zweistelliger Millionenhöhe, da in vielen Fällen weiterhin monatliche Unterhaltszahlungen oder Renten geleistet werden. Der gesetzliche Vertreter einer Klagenden habe bis jetzt Entschädigungs- und Schmerzensgeldzahlungen in Höhe von rund 660.000 Mark erhalten. Dieser Betrag erhöhe sich zur Zeit um rund 12.000 Mark monatlich. Den Vergleich lehnte Mehdorn ab.

Die Richterin betonte, dass es im Schuldrecht keine Norm gebe, die Hinterbliebenen ein Schmerzensgeld zuspreche. Nur eine direkte Verletzung von Körper und Gesundheit sei maßgebend. Lediglich in einem Fall könne sie sich Schmerzensgeld vorstellen: Einer der Kläger hatte bei dem Unglück seine gesamte Familie verloren. Hier gab Richterin Seeburg zu bedenken, ob die von der Bahn bereits freiwillig gezahlten 90.000 Mark Schmerzensgeld - 30.000 Mark je getötetem Familienmitglied - mit in die Schmerzensgeldforderung einbezogen werden müssten. Hinsichtlich der restlichen fünf Kläger seien keine Gründe vorgetragen worden, denen das Gericht folgen könne.

Bei dem Zugunglück in Eschede waren am 3. Juni 1998 101 Menschen ums Leben gekommen. 119 wurden zum Teil schwer verletzt, als der Zug auf Grund eines gebrochenen Radreifens entgleiste. Voraussichtlich im August soll vor dem Lüneburger Landgericht der Prozess gegen zwei Mitarbeiter der Bahn und einen Ingenieur der Bochumer Radherstellerfirma beginnen. Sie sollen dafür verantwortlich sein, dass ein nicht ausreichend getesteter Radtyp im ICE eingesetzt wurde.

DB will moderner und schneller nach Sylt

NIEBÜLL - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am heutigen Dienstag die Bauarbeiten am Terminal von DBAutoZug SyltShuttle in Niebüll begonnen. Autoreisende nach Sylt können sich damit auf eine schnellere Verladung ihrer Fahrzeuge auf den Autozug freuen, der sie über den Hindenburgdamm zur beliebten Urlaubsinsel befördert. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Wagenflotte des "Sylt Shuttles" komplett erneuert worden war, sind jetzt die Verladeterminals mit der Modernisierung an der Reihe. Im Rahmen des laufenden Sanierungsprogramms der DB wird zuerst die bestehende Anlage auf dem Festland in Niebüll mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen EURO erweitert. In einer etwa 14-monatigen Bauzeit soll ein modernes und den heutigen Anforderungen entsprechendes Terminal errichtet werden.

"Nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2003 wird es eine schnellere Abfertigung geben", erklärte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. Auf dem neuen, 10.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen neben einem neuen Check-in-Gebäude ein Service- und Gastronomiebereich, neue Wartebereiche für PKW sowie ein weiterer Sanitärbereich. Ein neues Wegeleitsystem, bestehend aus statischen Informationsträgern und elektronischen Anzeigen, soll den Kunden zukünftig die Orientierung erleichtern. Am Ende des Wartebereiches werden das neue Check-in Gebäude sowie ein überdachter Verkaufsbereich mit neun Ticketautomaten für die neue Verkaufstechnik mit Chipkarten entstehen. Die Erweiterung des Terminals Niebüll hat das vorrangige Ziel, die Staulängen auf den öffentlichen Straßen im Zulauf auf das Terminal deutlich zu verringern. Hierzu werden acht Pkw- und zwei Lkw-Spuren mit einer jeweiligen Spurlänge von 140 Metern errichtet. Damit können ca. 220 Pkw und 20 Lkw zusätzlich im Terminal aufgenommen werden. Das bedeutet an den Hauptverkehrstagen eine Entlastung der öffentlichen Straßen von ca. 1,4 Kilometer Stau.

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, konnte außerdem mit den Unternehmern auf Sylt der Streit über die geplanten Änderungen bei den Transportrabatten beigelegt werden. Die Bahn hatte vor einigen Wochen die Liste der Personen zusammengestrichen, die den Autotransfer auf die Insel billiger bekommen. Nach Angaben des Unternehmens hatten über die Jahre viele Unberechtigte den Vorteil in Anspruch genommen. Der stark vergünstigte Insulanerpreis gilt ab dem 01.03.2002 nun für alle Insulaner mit Hauptwohnsitz auf Sylt, Sylter Gewerbetreibende, auch für diejenigen, die auf Sylt nur eine Niederlassung haben, und alle Sylter Behörden, gemeinnützige Sylter Vereine und Organisationen mit Sonderrechten. "Nach sehr schwierigen Gesprächen ist mit Politik und Unternehmern eine Lösung gefunden worden, die von allen Partnern gemeinsam getragen wird", so Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Schleswig-Holstein und Hamburg.

Sylt ist mit dem Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden. Über den Damm führt nur eine Bahnlinie, aber keine Straße. Autos müssen mit dem Zug auf die Insel gebracht werden oder einen großen Umweg über Dänemark in Kauf nehmen, von wo eine Fährlinie nach Sylt pendelt. Jedes Jahr bringt die Bahn 450.000 Autos nach Sylt. Die Rückfahrkarte für Auto und Insassen kostet 77 Euro.

Verspätungen im Raum Köln durch Stellwerksbrand

KÖLN - Ein Brand in einem Stellwerk hat heute zu chaotischen Verhältnissen bei der Bahn im Raum Köln geführt. Wie ein Bahnsprecher mitteilte, hatte sich gegen Mittag in der Energieversorgung des Stellwerks in Köln-Deutz ein Schmorbrand entwickelt. Zwar konnte er von der Feuerwehr rasch gelöscht werden, es dauerte aber bis 16.30 Uhr, die computergesteuerte Anlage wieder funktionstüchtig zu machen. Viereinhalb Stunden konnten deshalb im Bereich des Bahnhofes Deutz keine Signale und Weichen mehr gestellt werden.

Betroffen von den Auswirkungen des Ausfalles seien alle Züge von und nach Köln gewesen, auch die aus dem Süden, sagte der Bahnsprecher. Zwar konnte der Kölner Hauptbahnhof weiter angefahren werden. Fernzüge mussten aber linksrheinisch über Neuss beziehungsweise den Regionalbahnhof Köln-Süd umgeleitet werden; auch eine Güterzugtrasse über eine andere Rheinbrücke wurde als Ausweichstrecke genutzt. Es kam zu Verspätungen von 45 Minuten und mehr und sogar zu Ausfällen von Zügen. Auch der Nah- und Regionalverkehr sei erheblich gestört gewesen. Insgesamt seien von der Störung in Köln und zusätzlich einem von Blitzen verursachten Stromausfall bei Duisburg Hunderte von Zügen betroffen gewesen. "Das tut der Bahn unwahrscheinlich weh. Das war ein rabenschwarzer Tag", so der Sprecher.

Verbraucherschützer ermahnen Telekom und Bahn

BERLIN - Verbraucherschützer haben Telekom und Bahn wegen angeblich irreführender Werbung abgemahnt. Hintergrund ist das auf Plakaten angebotene neue Angebot, sich von der Telefonauskunft der Telekom direkt zur Fahrplanauskunft der Bahn weitervermitteln zu lassen. Wie die Verbraucherschützer erklärten, werde nach der Weitervermittlung des Gesprächs 0,99 Euro pro Minute berechnet statt 0,121 Euro wie bei einem regulären Anruf bei der Bahn. Diese völlig überteuerten Tarifen würden auf den Werbeplakaten verschleiert, hieß es.

Ein Telekom-Sprecher wies in Bonn die Vorwürfe als unzutreffend zurück. Vor der Weitervermittlung werde der Anrufer bei der Telekom-Auskunft ausdrücklich auf den Preis von 99 Cent pro Minute hingewiesen. Allerdings wird der Vergleichswert für die normale Anwahl auf dem Plakat nicht erwähnt. Die Bahn garantiere aber, dass vermittelte Kunden an eventuellen Warteschleifen bei der Fahrplanauskunft vorbeigeleitet und bevorzugt bedient würden, so der Telekom-Sprecher weiter. "Ob ein Kunde bereit ist, den Preis zu zahlen, entscheidet er schließlich selbst". Ein Bahnsprecher erklärte, man habe aus dem Preis für eine Auskunft nach der Weiterleitung nie einen Hehl gemacht. Nach Angabe der abmahnenden Verbände haben Telekom und Bahn nun bis zum 25. Februar 2002 Zeit, die beanstandete Werbung einzustellen und eine Unterlassungserklärung abzugeben.  Wie der Bahnsprecher weiter sagte, müsse die Telekom, von der die Werbekampagne stamme, über einen möglichen Stopp entscheiden.

Zugunglück von Brühl: Bahn sieht möglicher Klage gelassen entgegen

BERLIN - Die DB sieht einer möglichen Klage auf Schadensersatz in Amerika nach dem Zugunglück von Brühl gelassen entgegen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, fordern zwei Amerikaner, die bei dem Unglück vor zwei Jahren schwer verletzt worden waren, Schmerzensgeld und Schadenersatz in Millionenhöhe. Eine amerikanische Anwaltskanzlei bereite eine entsprechende Klage vor. Auch im Fall der ICE-Katastrophe von Eschede arbeiteten US-Anwälte an einer Sammelklage vor einem amerikanischen Gericht, hieß es.

Bahnsprecher Dirk Große-Leege sagte jetzt, die Behauptung, dass die Bahn in den USA auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagt werden solle, stehe seit einem Jahr im Raum. Bislang sei aber nichts geschehen. Darüber hinaus sehe sein Unternehmen keinen juristischen Anknüpfungspunkt für eine Klage in den USA, da sich der Unfall in Deutschland ereignet habe. Die Verletzten und Hinterbliebenen des Unfalls in Brühl und der ICE-Katastrophe in Eschede seien nach deutschem Recht entschädigt worden und hätten darüber hinaus Leistungen erhalten.

DB-Museum: Bibliothek wiedereröffnet

NÜRNBERG - Nach einer sechsmonatigen Renovierung ist die Bibliothek des DB Museums wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Seit August 2001 wurde der Lesersaal, der aus den 1920er Jahren stammt, nach historischen Vorlagen restauriert und mit zeitgemäßer Technik ausgestattet. Gleichzeitig wurde die Bibliothek um zwei Räume erweitert. Auf knapp 900 laufenden Regalmetern finden nun etwa 65.000 Bände Platz. Glanzpunkt bildet dabei der Lesesaal, der die Nutzer mit seinem historischen Mobiliar in die Zeit der bayerischen Länderbahn zurückversetzt.

Die Bibliothek des DB Museums besteht seit 1905 und beherbergt Bände zu Themen rund um die Eisenbahn, technische Abhandlungen, juristische, historische und touristische Werke bis hin zu Fachzeitschriften und dienstlicher Literatur. Als Folge der Bahnreform flossen seit 1996 aus dem gesamten Bundesgebiet Bestände aus zwölf aufgelösten Dienstbibliotheken zu, so dass mittlerweile die Bibliothek über 100.000 Bände umfasst. Mit der Einbeziehung der Bibliothek des DB Museums in ein 1998 eingeleitetes Projekt zur Neuordnung aller historischen Sammlungen bei der Deutschen Bahn AG, wurde die Grundlage für eine Neuorganisation geschaffen.

Die Bestände wurden per EDV erfasst, sachfremde Bestände wurden ausgesondert und der Altbestand wird durch neu erschienene Bücher ständig erweitert. Mit seiner neuen Bibliothek besitzt das DB Museum eine der größten Eisenbahn-Fachbibliotheken Europas. Die Nachschlagewerke, Zeitschriften, Monografien und Bildbände stammen aus nahezu allen bahnfahrenden Nationen der Welt und reichen bis zu den Anfängen der Eisenbahn zurück. Sie stehen allen zur Verfügung, die sich für die Eisenbahn interessieren, ob für Hobby oder Beruf, ob für ein Schulreferat oder eine Doktorarbeit.

Leckerbissen für Eisenbahnfans

NÜRNBERG - Das DB Museum in Nürnberg hat sein Jahresprogramm für 2002 vorgestellt. Auch in diesem Jahr werden weitere Dauerausstellungen eröffnet. Besonderes Highlight des Saisonprogramms ist ein großes "Festival" der Eisenbahn Mitte Juni. Bei den Ausstellungen steht in diesem Jahr im Mai die Eröffnung der Dauerausstellung zur Geschichte der Bahnhöfe auf dem Programm. Von den ersten Bauten der Ludwigseisenbahn über die Verkehrskathedralen der Kaiserzeit bis hin zur Renaissance der Bahnhöfe in jüngster Zeit wird die Architektur und das Leben im Bahnhof dargestellt. Mit der Ausstellungseröffnung wird auch der längere Zeit geschlossene "Königssaal", der Wartesaal für "Allerhöchste Herrschaften" aus dem alten Nürnberger Centralbahnhof, wieder zugänglich gemacht und neu in Szene gesetzt.

Im September soll ein weiterer Teil der Dauerausstellung zur Geschichte der Bahn eröffnet werden, der sich mit Eisenbahn in der Weimarer Republik und des Nationalsozialisimus von 1933 bis 1945 befasst. Die Umbauarbeiten dazu begannen bereits im vergangenen November. Eingebettet in eine zeitgemäße, multimediale Ausstellungsarchitektur werden auf einer Fläche von 400 Quadratmetern neben zeitgenössischen Schrift-, Bild- und Tondokumenten auch zahlreiche Originalexponate, von Uniformen bis hin zu technischen Einrichtungen sowie einmalige 1:10 - Modelle der in dieser Zeit gebauten Eisenbahnfahrzeuge zu sehen sein. "Besonders wichtig ist es uns," betont Museumschef Jürgen Franzke, "nicht nur die Geschichte der Bahn zu dokumentieren, sondern ihre Geschichte im politischen und gesellschaftlichen Zusammenhang darzustellen."

Gleichzeitig sind auch zwei Sonderausstellungen geplant. So wird vom 14. Juni bis 11. August die rheinlandpfälzische Künstlerin Karin Meiner Werke zum Thema Verkehr und Mobilität ausstellen. Die Salzburger Firma Roco wird vom 5. September bis März 2003 eine Modellbahnausstellung präsentieren. Noch bis zum 8. März kann außerdem eine Fotoausstellung über die "Skoda-Lokomotiven", die durch ihr markantes Aussehen bestechen, besucht werden. Skoda stellt seit 1920 Schienenfahrzeuge her. Seitdem haben ca. 100 verschiedene Loktypen die Werkhallen verlassen. Exportiert wurde rund um den Globus hauptsächlich nach Russland, China, Indien, Südamerika und Afrika. Auch in Deutschland fahren noch heute 20 Skoda-Lokomotiven im Auftrag der DB auf der Strecke Dresden in die Tschechische Republik.

"Bereits im vergangenen Jahr haben wir das Prinzip verfolgt, unseren Besuchern ein breites Spektrum an Sonderausstellungen zu bieten und gleichzeitig die Dauerausstellung zu erneuern. Wir wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, das beweisen uns unsere Besucher, die auch im letzten Jahr zahlreich in unser Haus besucht haben", erklärt Dr. Jürgen Franzke, Leiter des DB-Museums Nürnberg. Rund 170.000 Besucher haben im vergangenen Jahr das DB Museum Nürnberg besucht. Auch der neue Standort Koblenz zog 2001 rund 3000 Interessierte an. Das DB Museum will deshalb weitere Standorte zum Beispiel in Dresden im Mai oder in Neumünster (voraussichtlich August) eröffnen.

Auch der historische Verkehr, der seit vergangenem Jahr unter der Führung des DB Museums durchgeführt wird, kann positive Bilanz ziehen: Bundesweit wurden 92 Fahrten mit rund 18.000 Fahrgästen durchgeführt. In diesem Jahr sind bundesweit 100 Eintagesfahrten geplant. Der "Adler", der Nachbau der ersten Eisenbahn Deutschlands, ist 43 mal die Strecke in der Fränkischen Schweiz mit knapp 2.400 Fahrgästen gefahren.

Highlight des Jahresprogramms ist das große "Festival der Eisenbahn" vom 14. bis zum 16. Juni im DB-Regio-Werk Nürnberg-Gostenhof. Bei einer internationalen Fahrzeugschau werden Dampflokomotiven und andere historische Fahrzeugen aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn präsentiert. Auch eine Skoda-Lok soll nach Nürnberg geholt werden. Fahrzeugparaden mit Dampflokomotiven, historischen E-Loks und Dieselloks sollen das Publikum anlocken. Erstmals ist auch eine nächtliche "Modenschau der Lokomotiven" auf der Drehscheibe sowie eine Lokparade mit "Kunst -und Werbeloks" der BR 101 und 152 geplant. Mitfahrten auf dem Führerstand von Dampflokomotiven im Festgelände sowie Schnupperfahrten mit dem historischen "Adler", dem Berliner Traditionszug und dem Innovationszug von DB Regio runden das Programm ebenso ab wie eine Kunstausstellung, Dichterlesungen, Verlosungen und die Veranstaltung "Die Nacht der Rock- und Jazzstars". Genauere Einzelheiten will das DB Museum Anfang April bekannt geben.

Güterwagen werden für Satellitenortung ausgerüstet

ROSTOCK - Mit einem System zur Ortung per Satellit werden gegenwärtig im Rostocker Kombiwerk der DB Güterwaggons ausgerüstet. Neben Rostock sind auch die Cargo-Servicestellen in Magdeburg, Maschen und Saarbrücken an der Installation des so genannten "Global Positioning Systems" (GPS) auf bundesweit 13.000 Güterwagen beteiligt, hieß es in einer Pressemitteilung. Das GPS überträgt per weltweiter Satellitenortung die genauen Standortdaten an den zentralen Rechner im DB Cargo Kundenzentrum Duisburg, wo dann jederzeit der Standort jedes einzelnen Güterwagens abgerufen und mit den Solldaten verglichen werden kann. Über die Ortung hinaus sorgen zusätzliche Sensoren dafür, dass ständig der Ladezustand des Güterwagens überprüft werden kann. Die Ausrüstung der 13.000 Güterwagen soll bis September abgeschlossen werden.

Zweifel an Transrapid-Machbarkeitsstudien

DÜSSELDORF - Sind die Machbarkeitsstudien für die Transrapid-Strecken in Bayern und Nordrhein-Westfalen schöngerechnet worden? Erstmals haben jetzt Berater von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig öffentlich Kritik an den Untersuchungen geübt. Der Verkehrs- und Wirtschaftswissenschaftler Professor Gerd Aberle sagte in dem am Donnerstag ausgestrahlten ARD-Magazin "Monitor", die Ergebnisse seien durch Reisezeitgewinne der Fahrgäste gegenüber Auto oder Zug schöngerechnet worden. Diese seien jedoch auf kürzeren Strecken volkswirtschaftlich bedeutungslos. Rechne man sie richtigerweise heraus, liege das Nutzen-Kosten-Verhältnis für beide Projekte unter 0,7 – die Machbarkeitsstudien sprechen vom Faktor 1,5. Auch andere Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats im Verkehrsministerium befürchten laut "Monitor" eine milliardenschwere Verschwendung von Staatsgeldern. So bemängelte der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Hans-Jürgen Ewers, es sei versäumt worden zu prüfen, ob eine Verbesserung des bestehenden ICE-Systems nicht viel wirtschaftlicher wäre. "Das ist ein schwerer Mangel", kritisierte der Experte für Verkehrs-, Forschungs- und Technologiepolitik.

Unterdessen berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hätten vereinbart, dass die Gutachter auch bei der Planung und Realisierung des Regionalschwebezugs angemessen berücksichtigt würden. Kritiker bezweifelten, dass die Gutachter unter diesen Umständen neutral geurteilt hätten, hieß es weiter. Zitiert wurde unter anderem der NRW-Landtagsabgeordnete der Grünen, Peter Eichenseher, mit den Worten, bei den hohen Summen allein schon bei einer Auftragsvergabe "wird eine Firma schon sehr weit gehen, um den Folgeauftrag auch wirklich zu bekommen." Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums wollte die Existenz einer Vereinbarung mit den Gutachterfirmen bislang allerdings nicht bestätigen.

Wie das "Handelsblatt" meldet, haben die DB, die Eisenbahngewerkschaft Transnet und der Verband der deutschen Autoindustrie (VDA) vor Subventionskürzungen wegen der Finanzierung der beiden Transrapid-Strecken in Nordrhein-Westfalen und Bayern gewarnt. Das Geld für die Magnetschwebebahn dürfe nicht von geplanten Investitionen abgezweigt werden, die für Schienenbau und Straßenprojekte vorgesehen seien, sagten sie gemeinsam dem "Handelsblatt".

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100 Jahre Berliner U-Bahn

BERLIN - Am 15. Februar 1902 begann in Berlin ein neues Verkehrszeitalter. Weltweit als dritte Stadt nach Budapest und Paris hielt in der deutschen Metropole die U-Bahn Einzug. Heute gehört die Berliner U-Bahn mit einem 144 Kilometer langen Streckennetz nach Angaben der Betreiber zu den modernsten der Welt. Auf 170 Bahnhöfen steigen täglich mindestens eine Million Fahrgäste ein und aus, pro Jahr mehr als 400 Millionen.

Fast auf die Minute genau wurde am gestrigen Freitag die allererste "Ministerfahrt" vom 15. Februar 1902 wiederholt und damit die Jubiläumsveranstaltungen zum 100. Geburtstag der Berliner U-Bahn, die bis Ende des Jahres dauern, eröffnet. Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig gab auf dem Bahnhof Warschauer Straße das Abfahrtssignal für den historischen Triebwagen 7 aus den 20-er Jahren. Bei einem Festakt im Deutschen Technikmuseum wurden eine Sonder-Euromünze und eine Sonderbriefmarke der Öffentlichkeit präsentiert. Bodewig sagte, die U-Bahn sei ein Qualitätsmerkmal der Hauptstadt. "Die Berliner lieben ihre U-Bahn". Bodewig versprach für den Bund, den öffentlichen Nahverkehr auch künftig umfangreich finanziell zu unterstützen. Die optimale Verbindung von Fern- und Nahverkehr auf der Schiene habe Zukunft.

Das Jubiläum wollen die Berliner Verkehrsbetriebe unter dem Motto "Berliner U-Bahn - die ersten 100 Jahre" das ganze Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen feiern. Das reicht von der Fahrzeugausstellung bis zur Tunnelbegehung, von der Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die heute nicht mehr existierende Station Stralauer Tor bis zur Einweihung der wiederhergestellten Kuppel des U-Bahnhofs Nollendorfplatz, die im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war. Im U-Bahn-Museum wird ganzjährig eine Sonderausstellung zum Jubiläum gezeigt. Die U-Bahnhöfe sollen zu Begegnungsstätten für Kulturschaffende und -interessierte werden. In einer Fotoausstellung werden teilweise unveröffentlichte historische Fotos zur Entwicklung der U-Bahn gezeigt.

Die Berliner U-Bahn hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen der Aufteilung Berlins auch das U-Bahn-Netz geteilt. An verschiedenen Bahnhöfe in den Zonengrenzen durfte nicht mehr gehalten werden, sie verkamen. Nach dem Mauerfall am 9. November wurde auch der Berliner Untergrund vereinigt: Die Strecken in Ost und West wurden wieder miteinander verbunden, ungenutzte "tote Bahnhöfe" reaktiviert und renoviert. Ihren schwärzesten Tag erlebte die Berliner U-Bahn sechs Jahre nach Inbetriebnahme. Am 26. September 1908 stießen am Gleisdreieck zwei Züge zusammen. 18 Menschen kamen dabei ums Leben, 20 wurden schwer verletzt. Es blieb das bisher einzige schwere Unglück.

Das Streckennetz der Berliner U-Bahn soll auch weiterhin ausgebaut werden. Allerdings wurde die "Kanzler"-U-Bahn-Linie aus Kostengründen vorerst auf Eis gelegt. Die notwendigen Milliarden zur Verlängerung der U 5 bis zum Kanzleramt habe die Stadt weiterhin nicht, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. Gleichzeitig nannte er den Bau der Hoch- und Untergrundbahn vor 100 Jahren eine "Entscheidung für die Zukunftsfähigkeit einer Metropole". Es dürfe nicht nur Preiserhöhungen geben, sondern es müsse in neue Technik und Qualität der U-Bahn investiert werden, forderte er.

Deutsche Bahn und CD starten Güter-Kooperation

BERLIN - Die Güterverkehrssparten der Deutschen und der Tschechischen Eisenbahnen (CD) wollen noch enger zusammenarbeiten und damit den grenzüberschreitende Gütertransport zwischen beiden Ländern auf der Elbschiene effektiver gestalten.

Durch die Kooperation sollen die bislang an der Grenze bei Bad Schandau fälligen Personalwechsel entfallen. Vorerst zwölf Züge aus der Tschechischen Republik werden die Lokführer der CD demnächst nonstop zum Zugbildungsbahnhof Dresden- Friedrichstadt steuern. Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Sachsen: "Wir fahren dann von Zugbildungsbahnhof zu Zugbildungsbahnhof und haben keinen künstlichen Aufenthalt an der Grenze. Das ist eine Revolutionierung, aber auch notwendig für den Güterverkehr."

Die Leistungsfähigkeit des mit täglich bis zu 48 Güterzügen je Fahrtrichtung am stärksten frequentierten deutschen Grenzübergangs zur Tschechischen Republik wird damit künftig weiter verbessert. Durch Optimierung des Einsatzes von Lokführern und Fahrzeugen ist der Transportweg effizienter geworden. Bereits seit 1994 praktizieren beide Partner den durchgehenden Einsatz von Mehrfrequenzloks über die Grenze hinweg. Auf der Grenzstrecke Decin - Bad Schandau sind wechselseitig auch bereits Lokführer von CD und DB unterwegs. Damit Grenzübergang und die Fahrt durchs Nachbarland möglichst reibungslos funktionieren, schulen die Bahnen ihr Personal. Die deutschen Bahner sollen dieses Jahr fit für den Einsatz in Tschechien gemacht werden. Ihre tschechischen Kollegen haben mittlerweile eine Prüfung abgelegt. Auf dem Lehrplan stand intensiver Deutsch-Unterricht, Fahrdienstausbildung nach deutschen Bestimmungen und praktische Lehrfahrten nach Dresden.

Die Elbtalstrecke ist eine der wichtigsten Achsen zwischen Mittel- und Osteuropa. Mit der verstärkten Zusammenarbeit wollen deutsche und tschechische Bahnen die Zuwächse auf einer der am meisten frequentierten Gütermagistralen in Deutschland sichern. Der Zugbildungsbahnhof Dresden-Friedrichstadt, den täglich rund 180 Güterzüge anfahren, entwickelt sich dabei erfolgreich zu einem leistungsfähigen Knoten im internationalen Güterverkehr. Mit rund 750 Güterzügen pro Tag gehören die sächsischen Strecken zu den stark frequentierten Magistralen in Deutschland. Transportiert werden Fahrzeuge, Kohle, Baustoffe, Kraftstoffe und Container. Das jährliche Güteraufkommen im Versand lag im Jahr 2000 bei 16,4 Millionen Tonnen und im Empfang bei 14,6 Millionen Tonnen. Richtung Polen werden von der Niederschlesischen Gütermagistrale wichtige Impulse erwartet - hier ist mit den Polnischen Bahnen (PKP) die durchgehende Elektrifizierung geplant.

Brand von Chemikalienzug bei Osnabrück gelöscht

OSNABRÜCK - Ein mit einer hochgiftigen und hochexplosiven Chemikalie beladener Kesselwagen ist am frühen Samstagmorgen auf der Bahnstrecke Osnabrück-Hannover entgleist und in Brand geraten. Dabei entstand nach Angaben der DB ein Schaden vermutlich in Millionenhöhe. Drei Menschen wurden durch Atemwegsreizungen leicht verletzt. Erst nach mehreren Stunden hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht. Im Personenverkehr kam es wegen des Unglücks zu Verspätungen von bis zu zehn Minuten.

Nach Angaben der Bahn waren bei der Einfahrt in den Rangierbahnhof die Lokomotive und acht von insgesamt 26 Waggons entgleist. Vier mit Acrylnitril beladene Kesselwagen seien dabei umgestürzt und einer in Brand geraten. Insgesamt 170 Feuerwehrleute waren eingesetzt, um das Feuer zu löschen. Nach dem Ablöschen wurden die Waggons nach Angaben der Polizei wegen der anhaltenden Explosionsgefahr von der Feuerwehr noch mit Pulverschaum gekühlt. Die Unglücksursache ist noch unklar. Ein Fehler beim Rangieren komme ebenso in Frage wie eine technische Ursache, hieß es.

Neigezug-Testfahrten zwischen Biel und Basel

BASEL - Auf der SBB-Linie Biel-Basel bricht im Dezember 2004 ein neues Bahnzeitalter an. Dann kommt dort der ICN regelmäßig zum Einsatz. Aus diesem Grund führen die SBB seit vergangenen Donnerstag bis Ende März 2002 zwischen Biel und Basel eine Reihe von Versuchen durch, die die Zulassung der ICN-Kompositionen auf dieser Strecke zum Ziel haben. Die Versuche finden mehrmals täglich in beiden Richtungen statt. Die Geschwindigkeit der Versuchszüge ist bis zu 30 Prozent höher als diejenige der Züge, die üblicherweise auf dieser kurvenreichen Strecke zugelassen sind. Während den Testfahrten werden deshalb an den unbewachten Bahnübergängen zwischen Biel und Basel Hinweis- und Markierungstafeln angebracht, um die Sicherheit der Benutzer zu erhöhen.

Die ersten ICN-Züge sind seit Anfang 2000 im Einsatz. Seit dem Fahrplanwechsel vom 10. Juni 2001 verbinden sie regelmäßig Genf mit St.Gallen über die Jurasüdfußlinie. Die Inbetriebnahme dieser 451 Sitzplätze bietenden Züge führte zwischen Lausanne und Zürich zu einer Fahrzeitverkürzung von rund 15 Minuten. Zusätzlich zur Klimatisierung, die in den sieben Wagen für einen angenehmen Komfort sorgt, bieten drei Business-Abteile in der 1. Klasse mit je vier Plätzen die Möglichkeit, die Vorteile der Bahnreise voll auszuschöpfen. Für Reisende mit einer Behinderung bestehen spezielle Rollstuhlabteile.

Weiterhin Behinderungen auf linker Rheinstrecke

FRANKFURT/ Main - Nach dem Geröllabgang auf der linken Rheinstrecke – eine Hauptverkehrsader der DB, wird es auch in der nächsten Woche noch zu Behinderungen kommen. Vom 19. bis voraussichtlich 22.02.02 wird ein Gleis der linken Rheinstrecke täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr gesperrt, um die notwendigen Räum- und Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen. Die Züge der Linie 1 (Hamburg - Köln - Basel) sowie Linie 2 (Dortmund - München) werden deshalb rechtsrheinisch umgeleitet. Dies bringt nach Angaben der Bahn Verspätungen von bis zu 30 Minuten mit sich. Die IC/ICE-Verkehre der Linien 5 und 10 (Köln-Frankfurt- Nürnberg), die InterRegio's der Linie 23 (Norddeich-Münster-Karlsruhe) sowie der Nahverkehr verkehren in beiden Richtungen über den Regelweg. Hier ist mit Verspätungen von rund 15 Minuten zu rechnen.

VT 612 vorübergehend ohne Neigetechnik unterwegs

FRANKFURT/ Main - Wie die DB heute mitteilte, verkehren die Züge der Baureihe VT 612 vorübergehend ohne Neigetechnik. Bei einem Fahrzeug der Baureihe wurde eine Unregelmäßigkeit im Antrieb der Neigetechnik festgestellt. Die Firma Bombardier Transportation als Hersteller und die Deutsche Bahn AG als Betreiber der Fahrzeuge haben sich daher umgehend darauf verständigt, ab sofort bei allen 110 Fahrzeugen dieser Baureihe die Neigetechnik vorsorglich abzuschalten. Alle Fahrzeuge der Baureihe VT 612 sollen in den nächsten Wochen durch die Firma Bombardier schrittweise einer zusätzlichen Überprüfung unterzogen werden.

Aufgrund dieser vorsorglichen Maßnahmen wird es nach Angaben der Bahn auf einigen Strecken im Nahverkehr zu Verspätungen kommen. Von diesen Verspätungen betroffen sind Verbindungen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen. Unmittelbar nach erfolgter Überprüfung und ggf. notwendiger Reparatur durch den Hersteller werden die Fahrzeuge wieder mit Neigetechnik und damit bogenschnell fahren können. Die VT 612 können Spitzengeschwindigkeiten bis zu 160 km/h erreichen.

Linke Rheinstrecke wegen Geröllrutsches bis auf weiteres gesperrt

FRANKFURT/ Main - Die linke Rheinstrecke zwischen Koblenz und Mainz ist für den Fernverkehr bis auf weiteres gesperrt. Ursache ist ein Geröllabgang, der sich gegen 14:30 Uhr zwischen Boppard und Werlau infolge der starken Regenfälle ereignete. Die Sperrung wird nach Angaben der Bahn voraussichtlich bis zum Mittag des 14.02.02 andauern. Die linke Rheinstrecke ist eine der höchstbelasteten Strecken im Netz der Deutschen Bahn. Treten auf dieser Strecke Störungen auf, haben diese in der Regel bundesweite Auswirkungen insbesondere auf den Fernverkehr.

Wie die DB weiter mitteilte, würden alle EC/IC/ICE und InterRegio-Verkehre vorerst bis Donnerstag rechtsrheinisch umgeleitet, was Verspätungen im Fernverkehr von rund 30 Minuten mit sich bringe. Der Nahverkehr fahre mit reduzierter Geschwindigkeit (10 km/h) über die linke Rheinstrecke. Hier sei mit Verspätungen von rund 15 Minuten zu rechnen, hieß es.

DB baut Containerterminal Frankfurt-Ost aus

FRANKFURT - Der Vorstand der DB hat rund 25,4 Mio. Euro (knapp 50 Mio. DM) für den Ausbau des Umschlagbahnhofs Frankfurt Ost bewilligt. Wie es in einer Pressemitteilung hieß, ist der 1986 errichtete Umschlagbahnhof mit einem Umschlagaufkommen von rund 65.000 Ladeeinheiten pro Jahr an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Prognosen gehen von einem Bedarf von 125.000 Ladeeinheiten aus, die mittelfristig in Frankfurt Ost umgeschlagen werden sollen.

Um diese Mehrverkehre künftig umschlagen zu können, werden in einer ersten Baustufe zunächst vier Umschlaggleise mit einer Nutzlänge von 670 Meter pro Gleis erstellt, zwei Abstell- und zwei Ladespuren geschaffen und zwei neue Ladekräne aufgestellt. Darüber hinaus werden eine beidseitige Anbindung der Umschlaganlage nebst Verkehrs- und Abstellflächen für Container und Lkw sowie ein Dispositions- und Agenturgebäude gebaut.

Wiees weiter hieß, unterstützt der Bund den Umbau mit 18,9 Mio. EURO (36,9 Millionen DM), die verbleibenden 6,5 Mio. EURO (12,8 Millionen DM) stammen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn AG. Baubeginn soll im Herbst dieses Jahres sein, die Inbetriebnahme ist für 2005 geplant. Während der Bauphase wird der Betrieb im bestehenden Umschlagbahnhof weitergeführt.

BR 182: Deutschlands neuste Lokomotive

NÜRNBERG - Mit der Zweifrequenzlok der Baureihe 182 verfügt DB Cargo in der Niederlassung in Nürnberg seit kurzem über eine der modernsten und stärksten Lokomotiven. Die moderne, aerodynamische Lok, baugleich mit der österreichischen "Taurus-Lok", verfügt über viele, nicht nur technische Besonderheiten. Das Kraftpaket mit 6.400 kW ist - neben der Lok der Baureihe 152 - das stärkste Zugpferd bei DB Cargo. Die BR 182 zeichnet sich dadurch aus, dass sie sowohl in Ländern mit 15.000 V, 16,7 Hz-Bahnstrom, beispielsweise Deutschland, Österreich und Schweiz als auch in Ländern mit 25.000 V, 50 Hz-Bahnstrom wie in Ungarn einsetzbar ist. In Zukunft ist ihr Einsatz deshalb vor allem für den grenzüberschreitenden Verkehr geplant.

Auch rein äußerlich unterscheidet sie sich von anderen DB Loks durch ihre markante besonders runde, aerodynamische Bauweise. Unterstrichen wird dies auch dadurch, dass sich bei einer Geschwindigkeit von über fünf Stundenkilometer die Rückspiegel selbständig in der Karosserie versenken. Im Gegensatz zu anderen Baureihen verfügt die BR 182 seitlich nur über jeweils eine Türe zum Maschinenraum und nicht direkt zum Führerstand, der deshalb über eine Notausstiegsluke verfügt. Ursprünglich hatte DB Cargo beim Hersteller Siemens-Kraus-Maffei 195 Loks der Baureihe 152 bestellt, die aber keine Zulassung für den Einsatz in Österreich erhielten. Nach der Auslieferung von 170 Loks disponierte DB Cargo um und orderte 25 Loks der BR 182 beim gleichen Hersteller. Insgesamt werden bei DB Cargo bis 2004 rund 1,1 Milliarden Euro in neue Lokomotiven und rund 800 Millionen Euro in neue Waggons und Container investiert.

Güterverkehrsparte der Bahn will Angebot standardisieren

HAMBURG/BERLIN - Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn (DB) wird ihre Leistungspalette abspecken. "Wir können nicht besser werden, wenn wir unsere Güterverkehrsangebote nicht standardisieren", sagte DB-Cargo-Chef Bernd Malmström der "Financial Times Deutschland". "Bislang erfüllen wir unseren Kunden fast jeden Wunsch. Damit blockieren wir uns selbst."

Ab Herbst plant Malmström daher, ein neues Angebotsprogramm nach "dem Baukastenprinzip" einzuführen. "Nach etwa einem Jahr wollen wir damit durch sein." Bestimmte Zugtypen würden dann nur noch zu fixierten Zeiten fahren, schreibt das Blatt. Geplant seien Regel- und Sonderzüge sowie Verbindungen mit festgelegter Ankunftszeit.

Geburtstag auf dem Bahnhof

KASSEL - Kevin (9) aus Kassel durfte sich über eine besondere Geburtgurtstagsfeier freuen. Er war einer der Ersten, der seinen Kindergeburtstag auf dem Bahnhof feierte. Die Deutsche Bahn AG hatte das Geburtstagskind zu einer besonderen Feier auf den Kasseler Hauptbahnhof eingeladen. Zusammen mit seinen Freunden durfte er sich den Führerstand einer Lokomotive anschauen und als Kundenberater am ServicePoint den geduldigen Reisenden Auskunft über Zugverbindungen gegeben. Anschließend wurde für alle Gäste im Restaurant eine Kuchentafel mit Geburtstagstorte bereitgestellt.

Mit der Kindergeburtstagsfeier auf dem Bahnhof löste der Gewinner seinen 1.Preis ein, den er am Bahntag 2001 in Kassel-Wilhelmshöhe gewonnen hatte. Das neue Angebot der Bahn bietet für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren die Gelegenheit, mit bis zu 10 Kindern ihren Geburtstag auf dem Bahnhof zu feiern.

DB: Bonus für Vielfahrer

BERLIN - Reisende, die häufig mit der Bahn fahren, sollen nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" künftig einen umfassenden Service erhalten. In den Genuss des neuen Serviceprogramms, das ab Mitte Dezember dieses Jahres gelten soll, kommen Kunden dem Blatt zufolge ab einer Umsatzschwelle von 2000 Euro. BahnCard-Inhaber könnten dazu künftig durch das Einlesen der Karte an den Verkaufsstellen ihre Fahrschein-Umsätze registrieren lassen.

Wie es in dem Bericht unter Berufung auf das noch interne "Serviceprogramm für Vielfahrer" heißt, sollen Stammkunden zum Beispiel auch ohne Reservierung in ausgelasteten Zügen einen Sitzplatz erhalten, wozu einige Plätze speziell markiert würden. Ferner gebe es für Vielfahrer ein eigenes Sitzplatzkontingent, so dass selbst bei ausgebuchten Zügen eine kurzfristige Reservierung möglich sei. Daneben sollen die Statuskunden auch an speziellen „Verkaufsschaltern“ ohne Wartezeiten ihre Tickets lösen und sich von Zugbegleitern bevorzugt betreuen lassen können. Zu den besonderen Leistungen zählt dem Bericht zufolge auch ein Servicetelefon für die Abwicklung sämtlicher „zusätzlicher Bahn- und touristischer Leistungen“. Für Reisen ins Ausland will die Bahn den Vielfahrern Preisvorteile gewähren. Der Zugang zur DB-Lounge 1. Klasse soll zudem für die Statuskunden auch dann kostenlos sein, wenn sie 2. Klasse fahren. Abgerundet würden die Serviceleistungen durch "umfassende Information".

Der Statuskunden müsse "seine Wertschätzung erfahren", zitiert die Berliner Zeitung aus dem Vielfahrerprogramm. "Die besten Bahnkunden" - zur Zeit würden etwa zwei Prozent aller Bahnreisenden darunter fallen - sollten besonderen Service genießen, da sie den größten Anteil der DB-Erlöse erbrächten. Ziel sei es vor allem, die Umsätze "im wichtigsten Segment der Vielfahrer" zu steigern. Wie die Berliner Zeitung weiter berichtet, sieht die Bahn nach eigenen Berechnungen noch ein großes Potential von Autoreisenden und Flugpassagieren, die theoretisch zu den Statuskunden auf Schienen zählen könnten.

Bahn-Umfrage: Pünktlich, aber zu teuer

HAMBURG - Einer repräsentativen Umfrage des Emnid-Instituts zufolge ist die Mehrheit der Deutschen mit der Pünktlichkeit der Bahn zufrieden. 64 Prozent der Befragten sagten, die Bahn komme pünktlich und zuverlässig. Vier Prozent gaben ihr sogar eine glatte Eins. Bei den Preisen schneidet die Bahn allerdings schlechter ab. Nur zehn Prozent der Befragten bewerteten die Fahrpreise mit "gut". Insgesamt erhielt die Bahn für ihre Preispolitik in der Untersuchung für die Fernsehillustrierte "auf einen Blick" nur die Durchschnittsnote 3,9.

Die Bahn teilte inzwischen mit, das Ende 2002 kommende neue Preissystem werde vor allem lange Strecken und das Fahren für Familien günstiger machen. "Je weiter man fährt, desto geringer wird der Preis je Kilometer", so Hans-G. Koch, Marketingvorstand des Bahn-Personenverkehrs. Die Bahn habe selbst beobachtet, dass viele Reisende eine Entscheidung gegen eine Bahnfahrt mit dem Argument zu hoher Preise begründeten. Dabei liege die Einschätzung des tatsächlichen Preises oft deutlich zu hoch. Um dies zu verhindern, solle das neue Preissystem übersichtlicher werden.

Die Sauberkeit in den Zügen ist für die 39 Prozent der Befragten befriedigend, 25 Prozent beurteilen die Sauberkeit als gut, 18 Prozent als ausreichend. Am besten schnitt bei der Befragung das Bahnpersonal ab: Die Hälfte der Bürger bewertet Freundlichkeit und den Service mit sehr gut oder gut. Emnid hatte 1008 Menschen befragt, von denen aber die Hälfte einräumte, gar nicht Zug zu fahren. Nach Angaben der Bahn, die im vergangenen Oktober selbst eine Umfrage durchgeführt hat, urteilen Bahnnutzer deutlich positiver als Nicht-Bahnnutzer. Demzufolge hat das Unternehmen von fast 50 Prozent seiner Fahrgäste die Noten 1 und 2 erhalten.

ICE International auf Erfolgsspur

DÜSSELDORF - Nach nur knapp 15 Monaten hat der ICE International die Millionengrenze durchbrochen.

Wie es in einer Pressemitteilung der DB hieß, haben seit der Einführung des ICE-International im November 2000 mehr als eine Million Reisende eine der täglich sieben Verbindungen zwischen Köln und Amsterdam genutzt. Hohe Nachfrage hat der ICE International demnach besonders in den Frühlings- und Sommermonaten sowie in der Vorweihnachtszeit. In nachfrageschwächeren Monaten würden attraktive Preise für Tagesausflüge angeboten, bei denen der ICE International von zwei Personen für 50 Euro in der 2. Klasse benutzt werden kann. Besonders beliebt als Reiseziel sei für deutsche Fahrgäste Amsterdam, für niederländische Reisende seien Köln und Düsseldorf die beliebtesten Anziehungspunkte.

Wie es in der Pressemitteilung weiter hieß, erhält ICE International im Dezember ein neues Ziel und einen neuen Startbahnhof. Frankfurt werde mit 300 km/h über die Neubaustrecke Köln Rhein/Main an den Hochgeschwindigkeitsverkehr angeschlossen und zweistündlich mit Amsterdam verbunden. Die Reisezeit zwischen Amsterdam und der Mainmetropole werde sich dadurch von derzeit 5 Stunden 10 Minuten auf unter 4 Stunden verkürzen.

Dortmund erhält ICE-Betriebswerk

DORTMUND - Für knapp 51 Millionen Euro wird das bestehende DB-Werk Dortmund-Spähenfelde für die Instandhaltung, Reinigung und Wartung von ICE 3-Triebzügen und lokbespannten Fernzügen fit gemacht. Die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln-Frankfurt im Dezember dieses Jahres erfordert am nördlichen Endpunkt ein Betriebswerk, in dem die ICE-3 gereinigt und werkstattmäßig behandelt werden können. Das neue Werk soll in einer ersten Stufe bereits im Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen werden, die endgültige Fertigstellung ist für Dezember 2003 geplant.

Im Rahmen des Umbaus wird die bestehende mittleren Wagenhalle zurückgebaut und stattdessen eine 249 Meter lange dreigleisige Instandhaltungs- und Behandlungshalle für den ICE errichtet. Ferner wird die große Wagenhalle zu einer dreigleisigen Instandhaltungs- und Behandlungshalle für lokbespannte Ganzzüge umgebaut und erhält durchgehende Oberleitungen. Die getrennte Hallenanordnung ist für eine gleichzeitige Behandlung von ICE und lokbespannten Zügen erforderlich. Neu errichtet werden außerdem eine zweigleisigen Innenreinigungsanlage, eine winterfeste Außenreinigungsanlage sowie eine automatische Radsatzdiagnoseanlage. Die Werkstattgleise erhalten direkten Anschluss an den Dortmunder Hauptbahnhof. Die neue Werkstatt bindet nach Angaben der DB am Standort Dortmund 240 Arbeitsplätze, davon  60 bis 70 neue.

Für Wartung und Instandhaltung der DB-Hochgeschwindigkeitsflotte hat die Bahn seit 1991 in Hamburg, München, Berlin und Frankfurt bereits vier ICE-Werke gebaut. An diesen Standorten werden die mehr als 200 ICE-Züge der verschiedenen Baureihen täglich gereinigt, gewartet, inspiziert, repariert und für ihren nächsten Einsatz "aufgerüstet". Bei einer täglichen Laufleistung von bis zu 1 800 Kilometer pro ICE sind die Aufenthalte in den Werken fahrplanbedingt genau festgelegt. Im Alltagsbetrieb benötigen die ICE-Spezialisten nur eine Stunde, um einen Zug nach der Ankunft an der Endstation für den nächsten Einsatz "fit zu machen".

Den Boxenstopps aller ICE liegen exakt festgelegte Intervalle zugrunde, die kaum Toleranzen dulden. Nach spätestens 3 600 Kilometern (alle 2 bis 3 Tage) findet eine Laufwerkskontrolle der Züge inklusive Mängelbeseitigung statt (Dauer 1 bis 2 Stunden). Eine gründliche Nachschau ist alle 20 000 Kilometern bzw. alle 10 bis 12 Tage fällig (Dauer 1 bis 2 Stunden). Dabei werden auch die Bremsen, die Leit- und Sicherungstechnik im Zug und die Dachaufbauten durchgecheckt. Nach jeweils 60000 Kilometern (alle 6 Wochen) steht die so genannte "Frist 1" (Dauer 8 Stunden) auf dem Programm. Dabei werden auch Küche, Klimaanlage, WC und Türen auf Herz und Nieren geprüft. Etwa alle sechs Monate steht außerdem die Ultraschall-Untersuchung der Radsätze, einmal jährlich zusätzlich die Reinigung elektronischer Bauteile und der Raucherwagen auf dem Instandhaltungsplan.

Transrapid: Geschönte Machbarkeitsstudien?

MÜNCHEN/ DORTMUND – Die Diskussionen und Spekulationen um die geplanten Transrapidstrecken in München und zwischen Dortmund und Düsseldorf halten an. Weiterhin unklar ist dabei die Finanzierung der Projekte, vor allem die Aufteilung der geplanten Zuschüsse des Bundes zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen, um die es heftige Streitereien gibt. Unterdessen halten Kritiker die Machbarkeitsstudien für geschönt.

Wie am Freitag bekannt wurde, sollen die milliardenschweren Bundeshilfen für den Transrapid von 2003 an durch Umschichtungen im Verkehrshaushalt finanziert werden. Es gebe Wege, die Mittel aufzubringen, ohne dass dies zu Lasten der Investitionen für Bahn und Straßenbau gehe, sagte der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums Felix Stenschke am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung will den Bau der beiden ersten deutschen Transrapid-Strecken in Nordrhein-Westfalen und Bayern mit insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro (4,5 Mrd Mark) fördern. Über die Mittel-Aufteilung will Verkehrsminister Kurt Bodewig bis Ende Februar entscheiden. Die Grünen betonten, es handele sich aber um rechtlich nicht bindende Absichtserklärungen. Letztlich werde der Bundestag über die Transrapidzuschüsse entscheiden. Viele Abgeordnete der Partei halten besonders die 36-Kilometer lange Strecke von der Münchner Innenstadt zum Flughafen für unnötig.

Unklar ist jedoch noch die Aufteilung zwischen den beiden Projekten. Die beiden betroffenen Bundesländer kämpfen um die Zuschüsse und der Ton wird schärfer. Der nordrhein-westfälische Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) kündigte an, sein Land habe bereits die Zusage der Bundesregierung für einen Großteil der Fördersumme. "Wir haben eine Absprache auf höchster Ebene", sagte Steinbrück und wies auf ein Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hin. Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) kritisierte daraufhin diese Aussage als "besonders dreistes Beispiel für rot-rote Kungelei". Steinbrück wolle mit seiner Ankündigung Fakten schaffen. Zudem fand ein Spitzengespräch beim Bundeskanzler zum Transrapid ohne bayerische Beteiligung statt, was im Freistaat zu Verärgerung führte.

Unterdessen gibt es Zweifel an den Zahlen der Machbarkeitsstudie, welche die Grundlage für die Verteilung der Bundesmittel bildet. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wurden an der Kurzfassung der Studie einen Tag vor der Veröffentlichung noch wesentliche Inhalte geändert. Der Gesamtgewinn des Münchner Projekts sei zum Beispiel von 291 Millionen Euro auf 297 Millionen Euro erhöht worden, hieß es. Gleichzeitig seien die Betriebskosten um 600 Mio. Euro gesunken. Formulierungen über "erhebliche Umweltauswirkungen" des Vorhabens seien gestrichen worden, der Passus "große Trassenabschnitte verlaufen durch Landschaftsschutzgebiete und regionale Grünzüge" sei komplett entfernt worden. Das prognostizierte Fahrgastaufkommen für den Flughafenrapid wurde gegenüber den ursprünglichen Annahmen um 21 Prozent nach oben "korrigiert". Kleiner Trick dabei: Der Kalkulation wurde eine dritte Startbahn am Franz-Josef-Strauß-Flughafen zu Grunde gelegt, die noch gar nicht gebaut ist.

Beim nordrhein-westfälischen Metrorapid sei durch die Änderungen das Platzangebot für die Fahrgäste gewachsen. Auf diese Weise seien zusätzlich 1,75 Millionen zusätzliche Fahrgäste pro Jahr errechnet worden, so die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eine lange Zeit nicht korrigierte "Word"-Fassung der Studie, die von NRW-Behörden ins Internet gestellt worden war. Komplett unerwähnt bleiben in den Studien außerdem die Zinsen, die schon bei einer geringfügigen Änderung des Zinssatzes die ganzen Machbarkeitsstudie auf den Kopf stellen könnten.

Die an der Machbarkeitsstudie beteiligten Gutachter wiesen den Vorwurf energisch zurück. "Eine Manipulation ist absolut undenkbar", sagte Günter Scherrer vom Ingenieurbüro Spiekermann, das an der Machbarkeitsstudie beteiligt war. Die unterschiedlichen Angaben zum vorhandenen Platz in den Metrorapid-Wagen stammten aus unterschiedlichen Versionen der Kurzfassung der Studie. Durch ein Versehen sei zunächst eine zu geringe Quadratmeterzahl für die Wagen angegeben worden. Dieser und andere Fehler seien bei der redaktionellen Schlussbearbeitung am Wochenende vor Veröffentlichung der Kurzstudie aufgefallen. "Solche Korrekturen sind absolut normal", sagte Scherrer.

Unterdessen hat die Deutsche Bahn einen Bericht der "Wirtschaftswoche" dementiert, sie werde sich an der NRW-Strecke finanziell beteiligen. In dem Magazin hatte es ohne Angabe von Quellen geheißen, die NRW-Landesregierung habe sich mit Bahnchef Hartmut Mehdorn darauf verständigt, gemeinsam eine "Gesellschaft für Planung und Bau der Trasse" zu gründen. Nach Darstellung der "Wirtschaftswoche" ist das Kalkül der Partnerschaft, dass Mehdorn Bundesmittel für die Bahn in das Projekt leiten könne, damit der Zeitplan der Landesregierung eingehalten werden könne. Zudem wäre der Bahn später der Betrieb der Magnetschwebebahn garantiert. Dies bezeichnete die Bahn als absurd. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte dazu: "Die Bahn steht als Betreiber zur Verfügung und geht davon aus, dass die Finanzierung des Transrapids in Bayern und Nordrhein-Westfalen nicht zu Lasten von Infrastrukturmitteln für die Schiene erfolgt."

Gegenwind für den Transrapid

MÜNCHEN/ DORTMUND - Umweltverbände haben anlässlich des in dieser Woche aufgekommenen Vorwurfs, die Machbarkeitsstudien für die beiden deutschen Transrapidprojekte seien geschönt, erneut auf ihre Bedenken gegen die Magnetschwebebahn aufmerksam gemacht.

BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm warnte, dass die Technologie keine Verkehrsprobleme löse, sondern neue schaffe. Dem Schienenverkehr würden Fördermittel und Fahrgäste entzogen. Weder im Ruhrgebiet, noch in München bringe die Magnetschwebebahn irgendeinen Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Bahnnetz. Bei genauer Betrachtung erweise sich der Transrapid als hochdefizitäres Prestigeobjekt, welches die Natur zerstöre und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger einer hohen Lärmbelastung aussetze.

In einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung zum Metrorapid hieß es, der angebliche Reisezeitvorteil von 19 Minuten gegenüber einem herkömmlichen Regionalexpress schmelze bei einem seriösen Vergleich auf zehn Minuten. Außerdem sei äußerst fraglich, dass von den auf knapp 30 Millionen jährlich geschätzten Fahrgästen 20 Prozent vom Pkw umsteigen würden. Der WDR berichtete außerdem, dass in der Machbarkeitsstudie eine modernisierte ICE-Verbindung auf der Ruhrgebiets-Trasse überhaupt nicht in Erwägung gezogen werde. Sie sei aber mit einer halben Milliarde Euro zu finanzieren und würde die Fahrzeit durch das Ruhrgebiet auf eine Zeit reduzieren, die nur mehr um zwei Minuten unter der des 3,2 Milliarden Euro teuren Transrapid läge.

Der Fahrgastverband Pro Bahn wirft den Autoren der Studie zahlreiche Versäumnisse und Nachlässigkeiten vor. So seien sinnvolle Alternativmodelle in der Studie nicht berücksichtigt worden, sagte der stellvertretende Vorsitzende von Pro Bahn Oberbayern, Andreas Barth. "Die Möglichkeit einer Express-S-Bahn zum Münchner Flughafen hätte geprüft werden müssen." Eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen mit einem normalen Zug wäre nach Auffassung von Barth eine denkbare Alternative zu der Magnetschnellbahn. Wie auch der Transrapid könne ein solcher Express im Stadtgebiet durch einen Tunnel fahren. Die Verbindung dauere rund 15 Minuten. Barth: "Das sind nur fünf Minuten mehr als der Transrapid brauchen würde."

Die Bahngewerkschaft Transnet warnte vor unkalkulierbaren Risiken für die Deutsche Bahn beim Betrieb des Zuges. Bundeszuschüsse für den Schienenverkehr dürften nicht für den Transrapid umgeleitet werden, verlangte Transnet-Chef Norbert Hansen. "Wenn die Industrie den Transrapid für so vermarktungsfähig hält, dann verstehe ich nicht, warum man die Mittel dafür nicht selbst aufbringt." Dass der Transrapid weder im Süden noch im Westen wirklich gebraucht werde, zeige sich an den fehlenden privaten Investoren. Auch der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Albert Schmidt, äußerte sich kritisch zum Transrapid: Man rolle mit dem Transrapid "täglich lediglich 17.000 Fluggästen einen Fliegenden Teppich aus", während im selben S-Bahn-Bereich München 720.000 Fahrgäste "dringend auf Verbesserungen im gesamten S-Bahn-Netz warten".

Alle Kritiker sind sich darin einig, dass die in Aussicht gestellten Milliardenzuschüsse des Bundes lieber in Nahverkehrsprojekte investiert werden sollten. Mit den Milliarden aus Berlin ließen sich nicht nur die S-Bahn-Netze in den Großräumen München und Rhein/Ruhr modernisieren, hieß es.

Auch die Bevölkerung - zumindest in München - ist offenbar gegen den Transrapid. Wie eine im Auftrag der Süddeutschen Zeitung vom Institut Forsa durchgeführte Studie zeigt, wollen nur 28 Prozent der Befragten den Transrapid. Zwei Drittel wollen die Magnetbahn aufs Abstellgleis schicken und den Flughafen lieber per Express-S-Bahn ansteuern.

Bahn modernisiert ihre IC-Wagen für 205 Millionen Euro

NEUMÜNSTER - Die DB will bis zum Jahr 2003 ihre insgesamt 1.200 IC-Wagen modernisieren. Dies teilte eine Bahnsprecherin am Montag im schleswig-holsteinischen Neumünster mit. Insgesamt will das Unternehmen nach diesen Angaben 205 Millionen Euro für das neue Outfit der Reisezüge aufwenden.

Die ersten drei modernisierten IC-Wagen verließen heute nach umfangreicher Entwicklungs- und Konstruktionsarbeit das DB-Werk Neumünster und sollen jetzt als Vorbild für alle weiteren Wagen dienen, wie die Sprecherin erklärte. Die Waggons, die in bahneigenen Betrieben umgebaut werden, sind durchschnittlich zehn bis fünfzehn Jahre alt. Ihre Lebenzeit soll durch die Modernisierung um mindestens zehn Jahre verlängert werden.

Die Wagen bekommen laut Bahn ein komplett überarbeitetes Innendesign wie neue Sitzbezüge und dunkle Teppiche, neue Gepäckablagen, Laptopsteckdosen sowie neue Deckenleuchten. Darüber hinaus erhält der Großteil der Wagen eine getrennte Abfallentsorgung. Alle Fahrzeuge werden für die Installierung eines Fahrgastinformationssystems (FIS) vorbereitetund erhalten Energiesparschaltungen. Die Mutter-Kind-Abteile bekommen vier Sitze, zwei Kinderklappsitze und eine Spielfläche. Äußerlich werden die Züge weiß-rot lackiert und passen sich damit dem neuen Erscheinungsbild der Deutschen Bahn AG an. Auch sollen die Laufgeräusche der Wagen gedämpft werden.

Bahn kritisiert Industrie wegen mangelhafter Züge

BERLIN - Wie das "Handelsblatt" in seiner Montagsausgabe berichtet, hat die schlechte Qualität neu ausgelieferter Züge das Klima zwischen der Bahnindustrie und ihrem größten Kunden, der Deutschen Bahn AG, verschlechtert. Es drohe heftiger Streit, heißt es in dem Bericht. Besonders die neuen Diesel-ICEs mit Neigetechnik, die seit Sommer 2001 auf der Linie 17 Nürnberg-Dresden mehr Komfort bringen und die Fahrzeit verkürzen sollten, bereiteten Probleme, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn dem "Handelsblatt".

Die Züge seien nur bedingt einsatzbereit. Es gebe zum Beispiel permanent Probleme mit der Software. "Das darf einer Industrie nicht passieren. Bei Airbus wäre ein Flugzeug mit solchen Mängeln ganz schnell auf dem Hof gelandet", so Mehdorn, der früher Manager bei Airbus war. Nach Bahn-Angaben liegt die Pünktlichkeit der ICE TD unter 80 Prozent. "Die Linie 17 ist ein Desaster. Wir flattern von Problem zu Problem", klagte Mehdorn. Derzeit liefen Gespräche, wie die Qualität künftig sicherzustellen sei.

Der ICE wird federführend von Siemens zusammen mit dem kanadischen Bombardier-Konzern gebaut. Bombardier hatte sich am Wochenende gegen den Vorwurf, schlechte Qualität zu liefern, verwahrt. Allerdings räumte der Konzern ein, dass es bei in den vergangenen Jahren entwickelten Züge Probleme gegeben habe. Der ICE war ursprünglich von der DaimlerChrysler-Tochter Adtranz mit Siemens entwickelt worden. Adtranz wurde aber Anfang 2001 an Bombardier verkauft.

"Wir haben in den letzten Monaten kaum ein Fahrzeug bekommen, das einwandfrei war", sagte Bahnsprecher Dieter Hünerkoch. Die Bahn verlange Qualität für ihr Geld: Seit 1995 hat sie für rund 11,5 Milliarden Euro geordert, fast genauso groß ist noch einmal das Bestellvolumen, das sie bis 2006 in Auftrag geben will.

2006 sollen erstmals Züge im neuen Lehrter Bahnhof halten

BERLIN - Im Jahr 2006 sollen erstmals Züge am Lehrter Bahnhof, dem neuen Zentralbahnhofs Berlin halten. Das sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn heute in Berlin beim Richtfest für einen Bauabschnitt. Wegen eines Wassereinbruchs habe man über zwei Jahre Zeit verloren. Fertig werde der Bahnhof aber auch 2006 noch nicht sein. "Da wird es immer noch eine Kachel geben, die geklebt werden muss." Der Lehrter Bahnhof soll die wichtigsten Funktionen des Berliner Ostbahnhofes und des Bahnhofes Zoologischer Garten übernehmen. Auf mehreren Ebenen sollen sich Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr auf den West-Ost- und Nord-Süd-Verbindungen treffen.

Das mehrere Milliarden Mark teure Projekt war in der Vergangenheit ebenso wie die ICE-Neubaustrecken Köln-Frankfurt und Nürnberg-Ingolstadt wegen der explodierenden Baukosten in die Kritik geraten. Angaben aus Bahnkreisen, das Projekt werde mit Endkosten von 3,1 Milliarden DM etwa 50 Prozent teurer ausfallen als geplant, wollte Mehdorn allerdings nicht bestätigen. Dem Bahnhofsneubau wurde aber ein Sparkurs verordnet. So kündigte der Bahnchef heute an, das Dach des Bahnhofs werde statt den ursprünglich geplanten etwa 430 Metern nur 300 Meter lang sein, was aber auch für lange ICE-Züge noch ausreichend sei. Nach Mehdorns Worten wird der Ausbau des Verkehrsknotens Berlin insgesamt in den nächsten 15 bis 20 Jahren fast zehn Milliarden Euro kosten.

Transnet kritisiert vorläufigen Stopp der Lkw-Maut

BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat den vorläufigen Stopp des Lkw-Mautgesetzes kritisiert. Der Bundesrat hatte heute der geplanten Lkw-Maut nicht zugestimmt und das Gesetz an den Vermittlungsausschuss überwiesen. Die meisten Landesregierungen befürworten die Maut zwar im Grundsatz. Sie kritisieren jedoch, dass das vorliegende Gesetz nicht die Zweckbindung der Mauteinnahmen für Verkehrsprojekte festschreibt. Transnet kritisierte, die Länder verhinderten eine termingerechte Einführung der Maut. Die Bahngewerkschaft fordert, 50 Prozent der Einnahmen dem Ausbau des Bahnnetzes zur Verfügung zu stellen.

Die vom Bundestag bereits beschlossene Maut sieht ab dem Jahr 2003 auf Autobahnen eine Abgabe von durchschnittlich 15 Cent pro Kilometer für Lkw über zwölf Tonnen vor. Die erwarteten Einnahmen in Höhe von jährlich rund 3,4 Milliarden Euro sollen unter anderem in ein "Anti-Stau-Programm" in Höhe von 800 Millionen Euro fließen.

Unterdessen hat die DB Zweifel geäußert, ob die geplante Lkw-Maut tatsächlich wie von der Bundesregierung angenommen bis zum Jahr 2015 eine Verkehrsverlagerung von 6,7 Prozent von der Straße auf die Schiene bewirke, was einer Verdopplung des Güterverkehrs auf der Schiene auf 148 Milliarden Tonnenkilometer entspräche. "Diese Erwartung wird sich nicht erfüllen", heißt es in dem Bahnpapier. Die DB geht nach internen Berechnungen allenfalls von einer einprozentigen Verlagerung aus. Bei zusätzlicher Kompensation durch Erstattung der Mineralölsteuer und Senkung der Kfz-Steuer sei "nicht mit einem spürbaren Verlagerungseffekt durch die Maut zu rechnen". Mit der Entlastung der Fuhrunternehmer an anderer Stelle würde nach Auffassung der Bahn das Prinzip der Nutzerfinanzierung der Straßen unterlaufen und der Sinn der Abgabe konterkariert.

"Zur Erreichung der politischen Verlagerungsziele ist bei der Gewährung von Kompensation für den Straßengüterverkehr ein marktgerechter Ausbau der Schieneninfrastruktur umso mehr erforderlich", lautet ein Fazit der Bahn. "Nur mittels flankierender Maßnahmen im Schienenverkehr und einer besseren Vernetzung der Verkehrsträger können die verkehrspolitischen Ziele der Bundesregierung noch erreicht werden."

Außergewöhnlicher Fahrplanwechsel bei DB Cargo verlief reibungslos

MAINZ – Nach dem großen Fahrplanwechsel bei DB Cargo im Januar 2002 im Rahmen des Sanierungskonzeptes MORA C, dem marktorientierten Angebot für den Einzelwagenverkehr, hat der DB-Unternehmensbereich eine positive Bilanz gezogen.

Der Fahrplanwechsel habe den Güterverkehr der Bahn vor eine besondere Herausforderung gestellt, hieß es in einer Pressemitteilung. Statt der sonst üblichen 800 seien 3.000 von 11.000 Einzelfahrplänen verändert worden. Die durch MORA C notwendigen Veränderungen von Arbeitsabläufen in den Rangierbahnhöfen und das Einsparen von Rangierknoten hätten auf den verbleibenden Anlagen zu einer erheblichen Konzentration der Verkehre geführt. So müsse beispielsweise der Rangierbahnhof Seelze mit 600 zusätzlichen Wagen täglich bedeutend mehr Verkehr bewältigen. Trotz des immensen Aufwandes sei der Fahrplanwechsel reibungslos verlaufen, nicht zuletzt durch den Einsatz von zusätzlich rund 100 Lokomotiven und weiteren Mitarbeitern.

Die DB will mit MORA C den Verkehr mit Einzelwagen bis 2004 aus der Verlustzone herausführen. In den vergangenen Jahren seien jeweils dreistellige Millionenbeträge als Verlust verzeichnet worden", sagte der Projektleiter von Mora C, Klaus Kremper. Der Kostendeckungsgrad habe teilweise bei nur zehn Prozent gelegen. Bis 2004 solle nun ein Plus von 200 Millionen Mark erzielt werden. Über 600 Güterverkehrsstellen wurden deshalb zu Jahresbeginn von der DB aufgegeben. Rund 60 werden von privaten Eisenbahnunternehmen weiter bedient. Bei den anderen Knotenpunkten sei die Rentabilität so gering, dass auch private Eisenbahngesellschaften keine Chance auf einen wirtschaftlichen Betrieb erkennen könnten.

Mit einem zweiten, kleineren Umsetzungsschritt am 15. Dezember 2002 sollen nochmals 200 Güterverkehrsstellen auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft werden. "Wir sind optimistisch, dass sich die Gespräche mit den Kunden ähnlich positiv gestalten werden wie die in der ersten Stufe", so Kremper. Die Bahn will mit standardisierten und zuverlässigeren Angeboten neue Großkunden anlocken. Damit sei eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent für die Cargosparte erreichbar. Kritik an den Plänen wies die Bahn zurück. Es sei nicht tragbar, andere Unternehmen durch eigene Verluste zu subventionieren, hieß es.

Bombenalarm in Berlin führt zu Bahnverspätungen bundesweit

BERLIN (AP) - Ein mehr als zweistündiger Bombenalarm am Berliner Bahnhof Zoo hat am Freitag zu bundesweiten Verspätungen im Bahnverkehr geführt. Ein herrenloses Gepäckstück hatte den Bundesgrenzschutz veranlasst, den Bahnhof am späten Vormittag räumen zu lassen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Um 11.20 Uhr wurde zunächst der S-Bahn-Verkehr, um 12.25 Uhr dann auch der Fernbahnverkehr eingestellt. Regional- und Fernzüge wurden den Angaben zufolge umgeleitet oder vorzeitig angehalten. Daraus ergaben sich Verspätungen von 30 bis 90 Minuten, die sich bundesweit im Bahnnetz auswirken, wie das Unternehmen berichtete. Erst um 14.00 Uhr wurde der Verkehr wieder freigegeben, nachdem sich der Alarm als falsch herausgestellt hatte. Bis 16.00 Uhr mussten die Reisenden laut Bahn Verspätungen in Kauf nehmen.

ÖBB: Startschuss für Kooperation mit Montafonerbahn AG

BREGENZ - Vertreter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Montafonerbahn AG (MBS) haben heute in Bregenz einen Kooperationsvertrag zwischen den beiden Verkehrsunternehmen unterzeichnet. Durch die gegenseitige Nutzung von Bahninfrastruktur und den gemeinsamen Einsatz von Personal und Rollmaterial soll das Angebot für die Fahrgäste weiter verbessert werden.

Als erste sichtbare Maßnahme der Kooperation verkehren ab September 2002 erstmals Züge durchgehend zwischen Schruns und Bregenz, das Umsteigen in Bludenz entfällt. Das erste Zugpaar besteht aus ÖBB-CityShuttle-Waggons, gezogen von einer "Taurus"-Lokomotive. Im Gegenzug werden die Triebwagen der Montafonerbahn AG auf der Strecke Feldkirch - Buchs im Regionalverkehr des Liechtenstein-Taktes eingesetzt. Diese neuen Niederflur-Panoramatriebwagen der MBS eigneten sich ganz besonders für den Einsatz im Taktverkehr mit vielen Haltestellen, hieß es.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bahngesellschaften soll in den kommenden Jahren intensiviert werden. Ab Fahrplanwechsel 15.12.2002 wird die Kooperation mit einem weiteren durchgehenden Zugpaar zwischen dem Montafon und der Landeshauptstadt Bregenz ausgebaut. Ziel ist, der Vorarlberger Bevölkerung ab Ende 2003 einen gemeinsamen Fahrplan von ÖBB und MBS anzubieten.

Zur Zeit wird intensiv am Ausbau der Montafonerbahn-Infrastruktur gearbeitet, um die sicherungstechnischen Standards anzupassen. So werden etwa neue Sicherungsanlagen wie Weichen und Signale eingebaut. Zeitgleich erfolgt die gegenseitige Schulung von Lokführern und Zugpersonal. Wie die beiden Bahnunternehmen weiter mitteilten, ergeben sich die Kooperation zahlreiche Synergieeffekte. Neben einer optimalen Planung für den gemeinsamen Einsatz von Zugpersonal könne vor allem das teure Rollmaterial, also Loks, Waggons und Triebwagen, besser genutzt werden.

Großeltern können mit beliebig vielen Enkeln Bahn fahren

FRANKFURT/Main - Das von der Bahn um ein weiteres Jahr verlängerte Schönes-Wochenende-Ticket kommt vom 1. April an auch Großeltern mit zahlreichen Enkeln zugute. Wie die Deutsche Bahn AG mitteilte, gilt die so genannte Familienregelung, nach der Eltern das Wochenendticket mit beliebig vielen eigenen Kindern nutzen können, jetzt auch für Großeltern mit einer unbegrenzten Zahl von Enkeln. Allerdings wird die Altersgrenze für Kinder ab April von 17 auf 14 Jahre gesenkt. Alle anderen Nutzungsbedingungen für das Ticket bleiben bestehen – bis auf den Preis, der sich (wie berichtet) auf 28 Euro erhöht.

Vier Freisprüche nach Wuppertaler Schwebebahnabsturz aufgehoben

KARLSRUHE - Der Prozess um den Absturz der Wuppertaler Schwebebahn muss teilweise neu aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof hat die Freisprüche zu Gunsten von vier Arbeitern aufgehoben. Bei dem Unfall der Schwebebahn waren im April 1999 fünf Menschen getötet und 45 zum Teil schwer verletzt worden. Verursacht hatte den Unfall eine Stahlkralle, die nach Bauarbeiten am Gerüst der Bahn nicht abgebaut worden war. Sie hatte den Zug aus der Verankerung gerissen. Die Bahn stürzte aus einer Höhe von rund zwölf Metern in die Wupper. In dem neuen Prozess müssen die Arbeiter mit Geld- oder Bewährungsstrafen rechnen. Die Monteure hätten sich nicht aufeinander verlassen dürfen, hieß es zur Urteilsbegründung des BGH. Denn jeder sei für den ordnungsgemäßen Abbau des Baugerüsts verantwortlich gewesen. Die weiteren Revisionen von Angeklagten, Nebenklägern und Staatsanwaltschaft verwarf der BGH dagegen als unbegründet. Die Wuppertaler Schwebebahn wurde 1901 eröffnet und gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt. Sie befördert täglich rund 70.000 Fahrgäste.

Bau des TGV Est hat begonnen

METZ - Mit einem symbolischen Spatenstich durch Frankreichs Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot hat in Ostfrankreich offiziell der Bau des TGV Est begonnen. Von 2006 an soll der französische Schnellzug die Fahrtzeit zwischen Paris und Straßburg von heute fast vier Stunden auf unter zweieinhalb Stunden und zwischen Paris und Frankfurt von sechs auf rund drei Stunden senken. Durch die 300 Kilometer lange Bahntrasse nach Lothringen, die mindestens 3,1 Milliarden Euro kostet, wird eine weitere Lücke im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz geschlossen. Die für Tempo 320 ausgelegte Strecke soll später von Metz bis Straßburg verlängert werden, was auch die Fahrtzeiten zwischen Paris und München noch weiter verkürzen würde. Bevor die Bautrupps anrücken, sind allerdings erst einmal die Archäologen am Zug. 140 Wissenschaftler untersuchen bereits mehr als 30 Stellen entlang der neuen Schnellbahntrasse.

Auf deutscher Seite sind zwei Anschlüsse an die Strecke geplant. Die Ausbauarbeiten auf der Verbindung zwischen Saarbrücken und Mannheim laufen bereits, die Fahrzeit zwischen den beiden Städten soll bis zur Inbetriebnahme der TGV-Verbindung um 20 auf rund 60 Minuten verkürzt werden, wie die DB Netz berichtete. Zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken können die Züge dann bis zu Tempo 200 fahren. Die für den Ausbau des südlichen Strangs über Straßburg und die Vogesen nötige neue Rheinbrücke und der weitere Ausbau bis München seien aber immer noch nicht in Angriff genommen, kritisierte SNCF-Chef Louis Gallois. Die DB sicherte allerdings den Bau der Rheinbrücke und des 17 Kilometer langen Streckenabschnitts bis zur ICE-Trasse Karlsruhe-Basel zu: "Wenn die Franzosen bis Straßburg ausgebaut haben, sind auch wir fertig."